DER NOVEMBER IN STUTTGART & REGION
Euro 2,50_November 2014_24. Jahrgang E30481_www.lift-online.de
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DAS STUTTGARTMAGAZIN
TOLLES TRIO THEATRALE In Stuttgart stehen die besten Schauspieler Deutschlands auf der Bühne
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AUFGERÜCKT Drei Fußball-Drittligisten aus der Region sind zur Zeit mächtig angesagt AUFGEWECKT Sieben Wachkoma-Patienten leben in einer besonderen Wohngemeinschaft AUFGEPOPPT Vier musikalische Touren durchs Popnotpop-Clubfestival
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DAS BESTE IM NOVEMBER
DAS BESTE... 46
74 TRINKEN, WAS FREUDE MACHT LIFT kürt die 100 besten Weine der Region
TOLLES TRIO THEATRALE Stuttgart hat die besten Schauspieler Deutschlands
INHALT STADT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6 LEBEN STUTTGART KAUFT EIN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27 STUTTGART FLIEGT AUS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32 STUTTGART FÜR KINDER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34 STUTTGART GEHT AUS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36 ABO-AKTION . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40 STUTTGART FEIERT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42 SONDERTHEMA DIE 100 BESTEN WEINE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46 KULTUR SEHEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .57 LESEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .64 HÖREN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .67 SPIELEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .74 ENTDECKEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .81
PLANEN VERANSTALTUNGSKALENDER . . . . . . . . . . . . . . . . . . .87 KINDERKALENDER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .133 DIE BESTEN A BIS Z . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .142 VERANSTALTER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .152 KLEINANZEIGEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .154 IMPRESSUM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .160 LIFT LIEBT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .162
67 ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT Futuristische Klangexperimente bei der Konzertreihe Attaca
DAS BESTE IM NOVEMBER
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IM NOVEMBER
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27 ALLES IM FLUXUS Boutiquen, Labels und Gastroangebote verpassen der Calwer Passage vorübergehend einen neuen Anstrich
AUFGERÜCKT Drei Drittligisten aus der Region sind zur Zeit maächtig angesagt
92 42 AUFGEPOPPT Vier musikalische Touren durchs Popnotpop-Clubfestival
38 KITCHEN ON FIRE Rainer Klutsch kocht um Ruhm und Ehre – im Fernsehen und in S-Süd
IN VINO VERITAS Jürgen Altmann porträtiert die Stuttgarter Philharmoniker
14 GANZ SCHÖN AUFGEWECKT In Mössingen wohnen sieben Wachkoma-Patienten zusammen in einer Wohngemeinschaft
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STADT
KULINARISCHE VORZEIGEREGION: DAS REMSTAL HAT MEHR ZU BIETEN ALS EDLE TROPFEN UND GUTE KÜCHE
ANGELN FÜR ANFÄNGER Weinstadt-Baach im Remstal wartet nicht nur mit frischem Fisch, leckerem Wein und knusprig-würziger Forelle mit Kartoffelsalat auf. Man kann hier auch die Kunst des Angelns erlernen – wenn man sich geschickt anstellt.
Kannst du eigentlich ein Tier töten? Als Bei- dere langsame. Der eine liebt einen süßen Könahe-Vegetarierin (nur Fleisch von glücklichen der, der andere einen salzigen.“ Und jeder AngTieren), potenzielle Weltverbesserin und ler schwört auf andere Tricks. Pseudo-Moralistin (Wer’s isst, sollte auch tö- Unser Coach guckt ziemlich ernst aufs Wasten können), habe ich mich bislang nur theo- ser und entfleddert nebenher die Schnur – retisch mit dieser Frage beschäftigt. Pardon: die Rute! – die wir bei unserem ersten Was die Praxis betrifft, scheint der Ausgang Angelversuch ordentlich verknotet wieder an unseres Vorhabens doch recht ungewiss: Wir Land gezogen haben. „Am Ende ist dann meisgehen angeln! Es beginnt vielversprechend: tens alles ganz anders, als man denkt“, merkt Die Sonne scheint aus voller Kraft auf die Beckers trocken an, und man vermeint, in seiWeinberge am Hang, wir haben uns den Vor- nem Gesicht ein leises, ironisches Grinsen zu mittag für diesen aufregenden Ausflug nach erahnen. Weinstadt freigenommen Der Profi in Sachen Fischhaltung ist eigentlich geund ein sehr sympathiJEDER FISCH IST scher Experte, Daniel lernter Metallbauer, anANDERS gelt aber, seit er 13 Jahre Beckers, empfängt uns freundlich. alt ist. „Wir haben am Der beschäftigt sich seit seiner Kindheit mit Fluss gewohnt, und ich wollte da halt unbedem Angeln und hat die Leidenschaft irgend- dingt mal einen Fisch rausholen“, erzählt er. wann zum Beruf gemacht. Beckers zeigt uns: „Anfangs noch mit Stecken und Seil und irDieses Angeln ist eine noch verrücktere Wis- gendwann mit meiner ersten eigenen Angel.“ senschaft, als man annehmen würde. „Der ei- Heute weiß Beckers, wie’s geht – und noch ne Fisch mag schnelle Bewegungen, der an- viel mehr.
Auf dem Baacher Forellenhof kümmert er sich gemeinsam mit dem Pächter der Mühle und Küchenchef des Fischerstübles, Milo Kürner, um die Haltung, das Schlachten und Ausnehmen der Forellen, Saiblinge und Karpfen. „Die Fische werden hier nicht gezüchtet, nur großgezogen – und das unter ziemlich guten Bedingungen“, erklärt er. Die Tiere leben nicht im künstlich angelegten Becken, sondern in fließendem Gewässer – einem abgeteilten Abschnitt des Bachs, der früher das Rad der 500 Jahre alten Baacher Mühle antrieb, in der sich heute das Fischrestaurant befindet. Daniel und sein Chef mischen sogar die Kräutermischung für die Marinade selbst, räuchern den Fisch, stehen abwechselnd hinter der Theke im Laden und kümmern sich um den kleinen Angelsee. „Der ist einfach gut für Anfänger, man kann ein bisschen üben, und meist fängt man auch recht schnell etwas.“ Für uns allerdings sind die ersten Handgriffe schwer: Rolle auf, Rute mit dem Zeigefinger [LIFT 11.14]
Fotos: Schönebaum
Am Angelsee der Baacher Mühle beweist unsere Autorin Geduld...
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...bis ihr endlich eine schöne Forelle ins Netz geht
halten, weit ausholen, ohne sich den Haken fi. Easy – Rute geben, wieder ein bisschen ziedabei ins Ohrläppchen zu spießen, Richtung hen, locker lassen. Wasser schnellen lassen und auf halber Naive Kommentare an Land helfen beim aktiven Fischfang jedenfalls kaum weiter. Und Strecke die Rute loslassen. Die ersten Versuche sind kläglich: Entweder sind vermutlich der Grund dafür, dass der bleibt die Rute am Finger Fisch nach einigem Hin hängen oder der Haken und Her keine Lust mehr DAS MITTAGESSEN hat: Er springt vom Halandet gefühlte 30 ZentiSCHWIMMT WEG ken! Enttäuschung und meter vor uns im Wasser. Erleichterung machen Das ist umso ungeschickter, da ein weißblau-gestreiftes Shirt sich gleichermaßen breit, während unser verzwar hübsch pseudo-marinemäßig aussieht, meintliches Mittagessen fröhlich davonaber eben gar nicht zum Angeln geeignet ist. schwimmt. Die Rüge an die unwissende Städterin: „Der Doch wir geben nicht auf. UnFisch sieht, dass da was Helles am Ufer ist – ermüdlich halten wir die Rute und verzieht sich.“ Deshalb muss man umso immer wieder aufs Neue ins weiter werfen. Wasser, während die Sonne Es geht weiter: Rolle zu, kurbeln, stoppen, ebenso unermüdlich auf uns kurbeln, stoppen. Der Blinker glitzert im Was- niederbrennt. Doch irgendwie ser, in der Hoffnung, einen Fisch anzulocken, klappt´s nicht recht. „Jetzt ist der zubeißt. Plötzlich zieht es an der Leine. Mittagszeit, den Fischen ist es „Jetzt einmal ruckartig hochgehen, und dann auch zu heiß“, tröstet uns der müssen wir ihn müde machen“, sagt der Pro- Lehrer. Am Ende bleibt uns zu[LIFT 11.14]
mindest das gefürchtete Töten erspart. Denn als Beckers endlich eine hübsche Forelle an der Angel hat, dürfen wir zwar den Kescher halten, die fiese Arbeit hat der Gentleman aber blitzschnell erledigt: „Bevor er wieder entwischt!“. Valérie Hasenmayer BAACHER MÜHLE & RESTAURANT FISCHERSTÜBLE [Brühlweg 9, Weinstadt-Baach, Restaurant: Mi-So+Feiert. 11-18 Uhr; Angelsee: Mo-Fr 7:30-19, Sa 7:30-18, So+Feiert. 8-18 Uhr, www.baacherforellen.de] Diese und viele andere Gastro-Geschichten gibt’s im großen Gastroführer STUTTGART GEHT AUS 2015, der ab dem 12. November für 8,70 Euro im Handel erhältlich ist. Mit den 1.000 besten Restaurants, Bistros, Cafés, Bars, Lounges, Kneipen und Clubs in Stuttgart und Region und vielem mehr – der ideale Begleiter fürs Ausgehen und Einkehren!
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VOR ORT: MIT SPANNENDEN MENSCHEN AN SPANNENDEN PLÄTZEN. FOLGE 57: MIT FRANK SCHREINER, GRÜNDER DES
„Die größten Fehler macht man meistens, wenn’s gut läuft. Wir hatten vielleicht Glück, dass wir nur die Nummer drei waren, da mussten wir noch kämpfen“, erzählt Frank Schreiner vom Stuttgarter Musikvertrieb Digdis rückblickend, während er lässig auf einem Plattenkarton sitzt und den voll beladenen Lastwagen am Untertürkheimer Mittelkai hinterherschaut. „Schon verrückt, wieder hier zu sein“, meint Schreiner grinsend und zeigt scherzhaft auf einen großen, roten Container. Bevor der Lockenkopf 2006 den Musikvertrieb Digdis gründete, um Musik digital zu vertreiben, hatten die LKWs am Mittelkai auch Kartons für den Musikfreak geladen, denn los ging’s mit „physischer Musik“, wie Schreiner sie nennt – mit Schallplatten. Heute verschafft Schreiner mit seinem Team Musikern, Produzenten und Labels Zugang zum Online-Musikmarkt, schließt für sie Direktverträge mit Youtube und Co. ab und programmiert Tools, mit denen die Kunden den Online-Verkauf ihrer Musik im Auge behalten können. Musik hat den drahtigen Schwaben schon immer begeistert, vor allem die elektronische hatte es ihm angetan. Doch irgendwann reichte
ihm das Angebot in den Plattenläden nicht mir vom anderen Ende der Welt Musik vom mehr. „Ich war immer auf der Suche nach Mu- Plattenspieler vorspielen, um zu entscheiden, sik für mich, aber das Spektrum in Deutschland was ich in meinen Mailorder aufnehmen will“, erzählt Schreiner mit blitzenden Augen. war damals sehr begrenzt“, sagt Schreiner. Schon in jungen Jahren war der 50-Jährige ein Richtig ernst mit dem Musikvertrieb wurde es echter Macher. So kam’s, dass er anfing, sich 1992, als Schreiner die Music Mail Tonträger selbst um Nachschub zu kümmern. Er stellte GmbH gründete und in der Brennerstraße im einen eigenen Mailorder auf die Beine – „von Bohnenviertel einen kleinen Plattenladen eröffmeinem Schlafzimmer aus“, erzählt er lachend. nete. Der platzte schnell aus allen Nähten, und Schnell telefonierte er mit großen Plattenlabels so zog er mit seinem Vinyltempel in den Stuttgarter Westen um. aus Übersee, um an neuDer große Dance-Boom en Stoff zu kommen. UnDIE EISSCHOLLE DES der Neunziger ließ den komplizierte BestellunPHYSISCHEN VERTRIEBS findigen Schwaben mit gen via Internet? Fehlanzeige. „1989 habe ich meiseinem Händchen für Tinen Mailorder-Katalog noch mit der Schreib- ming in den Großhandel einsteigen – was ihn maschine getippt“, schmunzelt der Musiklieb- wieder nach Untertürkheim führte. haber und zieht ein DIN-A4-Heftchen aus der Vom Mittelkai am Hafen aus sind wir in etwa Tasche, das seitenweise Künstler und Platten- 15 Minuten ins nahe gelegene Industriegebiet titel enthält, die bei Black-Music- und Elektro- spaziert: Dort hatte der Musikjunkie Schreiner ein Haus gebaut, das ganz auf die AnforderunFans Ende der 80er total angesagt waren. Der Weg an neue Musik zu kommen, war da- gen des Platten-Großhandels ausgerichtet war. mals völlig anders. „Das kann man sich heute Und das war vielleicht eines der wenigen Magar nicht mehr vorstellen“, sagt der Betriebs- le, wo er nicht ganz so viel Weitblick bewies. wirt im Rückblick, „aber als es noch keine Mög- Beweisen konnte, denn mit der Digitalisierung lichkeit gab, sich Musik einfach per Mail zu des Musikbusiness änderte sich alles: „Wir hatschicken, hing ich ständig am Telefon und ließ ten eine riesige Fläche fürs Plattenlager geplant [LIFT 11.14]
Foto: Schönebaum
STILLSTAND IST DER TOD
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MUSIKVERTRIEBS DIGDIS, AM MITTELKAI IN S-UNTERTÜRKHEIM
und eine kleine für Büros. Heute bräuchten wir mehr Büros und weniger Lagerfläche“, sagt Schreiner lachend und grüßt einen Kollegen mit einem Heavy-Metal-Shirt, während wir durch das Plattenlager zu seinem Büro im ersten Stock laufen: „Das ist unser Haus-Metaller“. Trotz der plattenlastigen Hausplanung erkannte er den digitalen Trend zum richtigen Zeitpunkt: „Zwischen 2005 und 2008 ging das mit der digitalen Musik los, und wir fielen mit unserem Platten- und CD-Vertrieb in ein großes Loch”, erinnert sich Schreiner. Über der randlosen Brille kräuselt sich seine Stirn, als er vom Schicksal der zwei größten deutschen Plattenvertriebe auf dem elektronischen Sektor berichtet: „Die haben den digitalen Markt derart unterschätzt und als kurzweiligen Trend abgetan, dass sie ihn völlig ignoriert haben und bald darauf pleitegingen.“ Schreiner ist sich bewusst, was der Verbleib auf der Eisscholle des physischen Vertriebs nach sich gezogen hätte: dasselbe Schicksal. Und so gründete er 2006 die Tochterfirma Digdis, die er geschickt in sein bisheriges Unternehmen integrierte, um Music Mail einen Auftrieb zu verpassen. „Vinyl und CDs vertreiben wir heute nur noch als Service für Liebhaber, [LIFT 11.14]
wir müssen aber nicht mehr davon leben“, sagt dem Elektrobereich. Die dicksten Fische wie der einst leidenschaftliche Plattensammler. Mousse T. und Monika Kruse sind treue BeDass der Sprung auf den digitalen Zug jedoch gleiter „aus physischen Zeiten”. Die Musikpronicht so einfach von heute auf morgen funk- duzenten und DJs haben den digitalen Sprung tioniert, war Schreiner klar. Er musste ständig mit ihm zusammen gemacht. „Wir sind schon in Bewegung bleiben und sich neue Strategien ziemlich elektrolastig, aber nicht dogmatisch“, überlegen, denn der Vertrieb von digitaler Mu- sagt er und nippt an seinem Kaffee. sik ist absolut nicht zu vergleichen mit dem von Mit dem Stuttgarter Musikmanager Andreas „Bär“ Läsker feilt er gePlatten – „das ist so unrade an seinem neuesterschiedlich wie WindMOUSSE T. ALS und Atomkraft.“ ten Streich und nimmt TREUER BEGLEITER auch Bands jenseits Wer in Zeiten von Youelektronischer Gefilde in tube, Spotify und iTunes seine Musik unter die Leute bringen wolle, be- Angriff: „Ich will noch nicht zu viel verraten”, komme als Privatperson so gut wie keinen Zu- sagt er knapp. Dass Schreiner und der Fanta-4gang zum digitalen Musikmarkt. „Und da kom- Manager eine Firma namens Fluffy Clouds gegründet haben und nun auch gezielt Pop- und men wir ins Spiel“, so der Digdis-Boss. Schreiner, der in den letzten 25 Jahren unzähli- Rockbands anvisieren, ist kein Geheimnis. Ange Künstler über die physische wie digitale The- sonsten hält er sich bedeckt, grinst verschmitzt ke wandern sah, bringt so schnell nichts aus der und verschränkt die Finger unterm Kinn. Ruhe. Doch der Besuch eines Künstlers mit ei- In Stuttgart und Region hat sich in den vernem Stapel professionell produzierter CDs un- gangenen fünf Jahren die Dichte der Stromgiterm Arm machte auch ihn baff: „Wenn du al- tarren-Bands massiv erhöht, und es wäre wahrles im Alleingang versuchst, brauchst du dich scheinlich unklug, diesen Trend zu verpassen. Bewegungen zu erkennen war aber nie ein Pronicht wundern, wenn dich niemand kennt.“ Die meisten Künstlernamen, die über Schrei- blem für Frank Schreiner – Stillstand ist einfach Elena Wolf ners iMac flimmern, sind bekannte Größen aus nicht sein Ding.
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Foto: Wagner
DIE 100 BESTEN WEINE
KÄMMERS TOP 10: TRINKEN, WAS FREUDE MACHT ..........................47 TOP ABENTEUER UND SCHNÄPPCHEN ......................................................48 TOP SPÄTBURGUNDER ...........................................................................................49 TOP GLOBAL PLAYER ROT UND WEISS ........................................................50
TOP LEMBERGER UND ROTE CUVÉES ...........................................................51 TOP RIESLING ................................................................................................................52 TOP ROSÉ UND TROLLINGER .............................................................................53 DIE BESTEN WEINHÄNDLER IN STUTTGART UND REGION ...........54
[LIFT 11.14]
SONDERTHEMA DIE 100 BESTEN WEINE
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LIFT UND MASTER-SOMMELIER FRANK KÄMMER KÜREN DIE 100 BESTEN WEINE AUS DER REGION
TRINKEN, WAS FREUDE MACHT Unsere Weinexperten haben sich auf Riesling, Lemberger und Große Gewächse der regionalen Winzer gestürzt und in der Weinhandlung Bernd Kreis verkostet. Bei der Vorauswahl unterstützte uns Top-Sommelier Frank Kämmer, der auch seine zehn regionalen Favoriten vorstellt.
KÄMMERS TOP 10
n ren Seite e it e w n e f sieb in LIFT au 100 besten Weine n e s le r e ie Weit rthema „d im Sonde
ABENTEUER: VIOGNIER BERG TROCKEN, 2012, WEINGUT ZIMMERLE, € 16,30
Tolle Entwicklung des Rebsortencharakters am Gaumen, seidige Saftigkeit und markanter Nerv. CUVÉES: CUVÉE GRANAT TROCKEN, 2011, WEINGUT SCHWEGLER, € 48,- Seit Jahren der
größte Rotwein Württembergs. Einzigartige Komplexität und Tiefe. Potenzial für 20 Jahre. ROSÉ: SPÄTBURGUNDER ROSÉ GROSSE RESERVE TROCKEN, 2013, WEINGUT ALDINGER, € 18,20 Mit der Seele eines großen Rotweins –
der zurzeit vielleicht beste Rosé Deutschlands. RIESLING: RIESLING BERGMANDEL GROSSES GEWÄCHS, 2013, WEINGUT ALDINGER, € 26,80
Fotos: Wagner
Mit feinsalziger Mineralität und dicht verwobener Frucht wieder der beste Württembergs. Frank Kämmer ist einer von zwei Master-Sommeliers in Deutschland – die höchste internationale Auszeichnung, die man als Weinexperte erreichen kann. Insofern könnte man Kämmers Top-Ten-Weinen auch das Prädikat „besonders wertvoll“ verleihen. Für LIFT kürt er seit über fünf Jahren die monatliche Regiorebe. „Das müssten so um die 70 Ausgaben sein!“, sagt der Top-Sommelier, der regelmäßig durch die Welt jettet und international als Consultant tätig ist. Die regionalen Weine haben, so Kämmer, eine sehr gute Nische besetzt und werden mittlerweile auch deutschlandweit wahrgenommen – international finden Württemberger Weine allerdings kaum Beachtung. Obwohl Kämmer so viel unterwegs ist, ist er mit seiner Heimat eng verbunden. „Ich fühle mich gleichermaßen als Weltenbürger und Urschwabe“, sagt der Sommelier. Deshalb hat er auch keinen Weinberg im Remstal, sondern ist seit vergangenem Jahr an einem Weingut in Südafrika beteiligt. Aber bis zum Sommelier seines Formats – außer ihm darf sich bislang nur Hendrik Thoma in Hamburg ebenfalls Master-Sommelier nennen – war es ein langer Weg. Mit 16 Jahren begann Kämmer eine Lehre als Restaurantfachmann. „Klar trinkt man in diesem Alter lieber Cola oder Weizenbier, manchmal sogar beides gleichzeitig“, sagt er heute mit Schaudern. [LIFT 11.14]
Glücklicherweise hatte er während seiner Ausbildung einen tollen französischen Oberkellner, der bei ihm das Interesse am Wein weckte. Wer jetzt glaubt, dass man mit einem besonders ausgeprägten Geruchs- oder Geschmackssinn gesegnet sein muss, um es als Sommelier so weit zu bringen, der fehlt: „Es geht nicht drum, was man riecht oder schmeckt, sondern wie man diese Information im Hirn verarbeitet.“ Alles also nur eine Frage des Trainings. Apropos, der Top-Sommelier trinkt nicht nur Top-Tropfen: „Genuss hat viele Facetten. Und wer an einem gut gemachten Schoppen aus der Literflasche zum rustikalen Vesper keine Freude mehr empfinden kann, der sollte den Beruf wechseln“, sagt er. Gerade wenn Kämmer viel unterwegs ist, gelüstet es ihn nach heimischen Freuden: „Ich hätte zum Bespiel große Lust, mal wieder gebackenen Kalbskopf im Ochsen in Stetten zu essen und dazu einen von den knackigen Rieslingen vom Weingut Karl Haidle zu trinken.“ Was wir noch von ihm lernen können: Statt Lagen und Jahrgänge herunterzubeten, sollte ein Weinkenner guten von schlechtem Wein unterscheiden können. So einfach? „That's all!“, nickt der Kosmopolit. Wichtig sei, etwas zu trinken, „was einem wirklich Freude macht – und nicht das, was man meint trinken zu müssen, weil es schick oder cool ist!“ Kathrin Stärk
SPÄTBURGUNDER: SPÄTBURGUNDER BERGMANDEL GROSSES GEWÄCHS, 2012, WEINGUT SCHNAITMANN, € 42,- Der Kult-Wein
überzeugt mit toller Balance, vielschichtigem Aufbau und schwebendem Fruchtkörper. TROLLINGER: TROLLINGER ALTE REBEN TROCKEN, 2012, WEINGUT SCHNAITMANN, € 9,40 So gut kann Trollinger sein! Mit feiner
Frucht und fester Persönlichkeit. LEMBERGER: LEMBERGER BERGMANDEL GROSSES GEWÄCHS, 2012, WEINGUT ALDINGER, € 32,90 Unaufgeregte Größe, betörende
Finesse und samtige Tiefe: Der deutschlandweit feinste Lemberger überhaupt. GLOBAL PLAYER WEISS: SAUVIGNON BLANC TROCKEN, 2013, WEINGUT ALDINGER, € 18,70
Mit mineralischer Finesse und großer Länge schon so etwas wie ein moderner Klassiker. GLOBAL PLAYER ROT: SYRAH RESERVE TROCKEN, 2012, COLLEGIUM WIRTEMBERG, € 26,- Erinnert mit expressivem Bukett und
seiner Struktur an Topweine Südaustraliens. SCHNÄPPCHEN: SPÄTBURGUNDER SPÄTLESE TROCKEN VOM JURAKALK, 2012, WEINGUT DOLDE, € 8,- Mit charmanter Frucht, Ausge-
wogenheit, aber durchaus auch Charakter.
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KULTUR
SEHEN .................................................................................................................................57 LESEN ..................................................................................................................................64 HÖREN ...............................................................................................................................67
SPIELEN ..............................................................................................................................74 ENTDECKEN ....................................................................................................................81 [LIFT 11.14]
KULTUR SEHEN
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SEHEN LIFT LIEBT
FILMAKA-ABSOLVENTIN STELLT IHRE DOKU ÜBER GROSSE GEFÜHLE UND IHRE TÜCKEN VOR
WENN DIE LIEBE ERSTMAL HINFÄLLT
Foto: Intifilm
Es könnte kitschiger nicht sein: Zwei Senioren lernen sich über eine Kontaktanzeige kennen. Von der Liebe beflügelt, ziehen sie sofort zusammen, in ein Haus am Meer. Doch ganz so einfach ist es nicht. Die 70-jährige Hanne aus Schwaben tut sich bei Seebär Peter (68) im hohen Norden ganz schön schwer. „Die Zukunft gehört uns“ ist eine einfühlsame Doku der Film-Absolventin Marisa Middleton. Die Stuttgarter Indifilm-Produktion wird am 12. November in Ludwigsburg bei den „Dok Premieren“ des Hauses des Dokumentarfilms vorgestellt. Die Regisseurin hat LIFT-Redakteurin Anke Bauer verraten, wie es sich anfühlte, beim Dreh zwischen Schwaben und Fischköpfen hinter der Kamera zu stehen. LIFT Sie sind Anfang 30 und machen eine Doku über Liebe im Alter. Wie kam’s dazu? MIDDLETON Ich hatte Lust, nach meinem Teenagerfilm „Vierzehn“ etwas über die ältere Generation zu machen. Ich kannte mehrere alleinstehende ältere Menschen persönlich, die ihren Partner verloren hatten oder lange schon getrennt lebten und der Meinung waren, ihr Leben wäre so gut wie vorbei. Ich wollte sie aufrütteln und ihnen sagen, dass sich jeder Tag lohnt, gelebt zu werden. Und dass es nie zu spät ist, einen Neuanfang zu wagen. Ich [LIFT 11.14]
wollte einen hoffnungsvollen Film machen. Außerdem macht das Thema gerade eine riesige Welle, es gibt viele Spielfilme darüber, ein Dokumentarfilm hat allerdings noch gefehlt.
SCHWÄBISCH-NORDISCHER KULTURCLASH LIFT Warum sollten in Zeiten von Online-Dating sich auch Jüngere den Film anschauen? MIDDLETON Bei Hanne und Peter lassen sich erstaunlich viele Parallelen zu jüngeren Paaren ziehen. Man stellt sich ja altersunabhängig dieselben Fragen, wenn man für einen neuen Partner sein Umfeld, seine Freunde und Familie verlässt: War’s die richtige Entscheidung? Werde ich mein Umfeld und meine Freunde sehr vermissen? Was ist, wenn wir uns nerven? Meine Protagonisten kämpfen mit typischen Mann-Frau-Geschichten und den Eigenheiten des Anderen. Die verfestigen sich ja im Laufe des Lebens immer mehr – aber da können auch Endzwanziger mitfühlen. LIFT Was ist die Message Ihres Films? MIDDLETON Ursprünglich sollte es ein hoffnungsvolles Pamphlet für die Liebe im Alter werden, aber einen Dokumentarfilm kann man ja nicht komplett planen. Herausgekommen ist, denke ich, eine kuriose und ehrliche Betrachtung einer neuen Liebe im Alter.
LIFT Mit welchen Klischees wurde gespielt? MIDDLETON Mit der stressigen, immer schaf-
fenden Schwäbin und dem alten, ruhigen Seebären. Das wird aber null überspitzt, die beiden haben das ganz von alleine zur Genüge herausgekehrt. LIFT Sie drehen klassisch und ruhig, es gibt keine Experimente. MIDDLETON Bei mir steht der Inhalt vor der Form, weil ich nicht viel von verkünstelten Formaten halte, die zwar spannend aussehen, aber wenig Geschichte erzählen. Die Nähe zu den Protagonisten ist mir extrem wichtig. Außerdem möchte ich mit dem Film auch ein älteres Publikum ansprechen. Da wäre ich mit schnellen Schnitten, unscharfen Bildern oder verrückter Musik nicht weit gekommen. LIFT Stellt man die Protagonisten durch eine solch extreme Nähe nicht zur Schau? MIDDLETON Ziel ist es immer, ihnen nahe zu kommen, ohne sie dabei auszustellen. Es gibt verschiedene Arten, Intimes zu zeigen. Das Privatfernsehen macht das auf seine Weise. Ich möchte das respektvoll tun. Und durch die Nähe kann sich der Zuschauer gut mit den Protagonisten identifizieren. DIE ZUKUNFT GEHÖRT UNS [Premiere 12.11. 19:30 Uhr, Kino Caligari, Ludwigsburg. WIR VERLOSEN 3x2 Eintrittskarten. Mail, Karte oder Fax mit dem Stichwort „Neue alte Liebe” an LIFT.]
KULTUR LESEN
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LESEN FALSCHINFORMATION UND WIRKLICH GUTES GEMÜSE: DIE STUTTGARTER BUCHWOCHEN KLÄREN AUF
CYBERSEX UND KINDLE 25.000 Bücher aus 330 Verlagen sind eine Menge Stoff. Und auch mit ihren Veranstaltungstiteln hauen uns die Stuttgarter Buchwochen die Weisheit nur so um die Ohren: Der Crash ist die Lösung! Krank durch Medikamente! Wie der Mono-Imperialismus in die Welt kam! Oder: Es gibt nur den geraden Weg! Schwätz gscheit, schwätz Schwäbisch! Ohne Geld durch Schwaben: Zwei Badener testen die Württemberger! Gestartet wird dieses Jahr unter der Flagge „Gesünder leben“, das Gastland ist Österreich. Außerdem thematisiert man Zeitgenössisches. Wie lässt sich das Urheberrecht in digitalen Zeiten aufrechterhalten oder gar stärken? Und können praktische EBooks auf dem Kindle wirklich den schönen Geruch eines alten Buches aufwiegen? „Zum E-Book stehe ich so ähnlich wie zum Cybersex: Steril, nicht mein Ding“, sagt Thomas Vogel. Der Tübinger Autor präsentiert auf der Buchwoche sein neues Werk „Die Goldenen Äpfel der Hesperiden“. Darin geht es in poetischer Sprache um Freundschaft und Liebe und um die lebenslange Sehnsucht danach. Wie steht der 67-jährige Autor und Professor zu ausufernden Literaturdiskussionen? „Verlang ich vom Gärtner, dass er über sein Gemüse redet? Er soll mir gutes Gemüse liefern – mehr nicht“, sagt Vogel. Gutes Gemüse findet sich etwa in dem Buch „Vegan leben“ der schwäbischen Autorin Gabriele Lendle. In wohl kaum einem Sektor häuft sich so viel Falschinformation und Propaganda wie im Bereich Ernährung. Und so sind
Knapp vier Wochen lang kann im Haus der Wirtschaft geschmökert und gestöbert werden
aufschlussreiche Werke wie ihres ein willkommener Input, was wirklich gesunde Ernährungstipps angeht. Deutschlands größte regionale Buchwoche hat auch andere Medien zu bieten: Der österreichische Film „We feed the World“ schlägt in die Kerbe sozialer Verantwortung: Was hat der Hunger auf der Welt mit uns zu tun? Der Film bietet Einblicke in die Produktion von Lebensmitteln und rüttelt den normalen Konsumenten mit anschaulichen Bildern mal ordentlich durch. Aber natürlich können Bücher das genauso. „Die Hauptsache ist, dass Menschen lesen, und wenn sie dies mit neuen technischen Methoden tun – auch gut!“, sagt Felix
Huby, auch wenn er selbst lieber ein richtiges Buch in der Hand hat. Der 76-jährige Autor, der in Berlin lebt, erzählt in „Heimatjahre“ autobiografisch die Geschichte des jungen Christian Ebinger, seiner Familie und Nachbarschaft im überschaubaren Kosmos eines schwäbischen Dorfes während der Kriegs- und frühen Nachkriegszeit.
PRINT ODER DIGITAL: HAUPTSACHE LESEN
Liebsten Kaffee ans Bett zu bringen“, sagt Ingmar Volkmann zum Kindle. Der Titel seines neuen Buches „Hinter den Kulissen von Stuttgart“ zeigt ziemlich genau an, wo die Lesereise hingeht: An die wirklich spannenden Stellen dieser Stadt. Spannend wie vielseitig versprechen die dreieinhalb Buchwochen selbst zu werden: Neben Autorenlesungen gibt es ein buntes Programm mit Filmnachmittagen, Podiumsdiskussionen und weiteren Kulturenvents. Moritz Drung
„Das digitale Buch hat nur einen unschlagbaren Nachteil: Wenn die Morgensonne auf dem Bildschirm reflektiert, kann man es nur als Tablett benutzen, um der
STUTTGARTER BUCHWOCHEN [13.11.-7.12., Haus der Wirtschaft, S-Mitte, Mo-So 10-20 Uhr]
[LIFT 11.14]
KULTUR LESEN
LIFT LIEBT
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99 JAHR, RECHTSEXTREME SCHAR
GOD SAVE THE KRONPRINZ Es gibt viele Dinge, die aufblasbar sind: Schwimmflügel, Gummipuppen oder auch Skandale. Aber ein Kaiser? Im Romandebüt von Michael Ziegelwagner „Der aufblasbare Kaiser“ geht es genau um jenes Prozedere. Setting ist das Wien im Jahre 2011 um Kronprinz Otto von Habsburg, mittlerweile 99 Jahre alt. Von Habsburg wäre einst Kaiser geworden, hätte Österreich nicht die Monarchie abgeschafft. So war er dann eben Europa-Politiker mit rechtsextremen Ansichten. Im Roman ist von Habsburg die Galionsfigur einer Wiener Geheimloge, die sich für die Wiedereinsetzung der Monarchie engagiert. Auf diesen Kreis trifft eine eher ordinäre Büroangestellte, die die Loge ordentlich aufmischt. Liebevoll zeichnet Ziegelwagner seine Charaktere in einem skurrilen Setting und lässt den Wiener
LIFT LIEBT
Alltag plastisch werden. Wer vom Titanic-Chefsatiriker Ziegelwagner allerdings eine Abrechnung mit Österreich erwartet, sei gewarnt: Polemik und Boshaftigkeit findet man hier nicht. MOD MICHAEL ZIEGELWAGNER [11.11. 20 Uhr, Manufaktur, Hammerschlag 8, Schorndorf. WIR VERLOSEN 3x2 Tickets. Mail, Fax oder Karte mit dem Stichwort „Kaiser“ an LIFT.]
NUR VORLESEN WÄRE JA AUCH LANGWEILIG
LUSTIGE SCHINKEN Einfach aus den bisher veröffentlichten Texten vorlesen? Ziemlich schnarchig, dachten sich die IntroRedakteure Linus Volkmann und Felix Scharlau. Ihre Lesereihe „Monsters of Borderline“ ist deswegen eher eine Comedy-Show. Mit im Programm: Die besten Stories aus ihrem Satire-Fanzine „Schinken-Omi“. Natürlich gibt’s auch Auszüge aus den neuesten literarischen Werken der beiden. Etwa der Debütroman „Fünfhunderteins“ von Felix Scharlau (Bild links), der von einem DJ aus der
schwäbischen Provinz und seinem Versuch, den Weltrekord von 500 Stunden im Dauer-Auflegen zu brechen, handelt. Garniert werden die textlichen Darbietungen von kurzen, in Eigenregie produzierten Videoeinspielern und interaktiven Mitmachspielen. Das ergibt eine kurzweilige Nummernrevue, die man auf keinen Fall verpassen sollte. SD MONSTERS OF BORDERLINE [11.11. 20 Uhr, Jugendhaus Komma, Maille 5-9, Esslingen] 1029 Seiten, 2 Bände im Schuber, ISBN 978-3-89484-822-4
Peter Priskil stellt sein neues Buch vor
Samstag, 29.11.2014, 18 Uhr Stuttgarter Buchwochen Haus der Wirtschaft, Raum „Karlsruhe“, Willi-Bleicher-Str. 19, 70174 Stuttgart
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KULTUR HÖREN
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HÖREN DISKETTE TRIFFT AUF ORCHESTER: KLANG-EXPERIMENTE BEI DER KONZERTREIHE ATTACCA
ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT Maschinen im Jules-Verne-Look, der sentimentale Blick auf die Vergangenheit und die Sicht auf die Zukunft, wie sie in früheren Zeiten entstanden sein könnten, das sind die Themen der retro-futuristischen Konzertreihe „Attacca“, die Mitte November im Theaterhaus Stuttgart und im Theater Rampe stattfindet. Gefeiert wird ein neues, altes Lebensgefühl, das irgendwo zwischen Steampunk und Retrofuturismus angesiedelt ist. Während das Schmatzen einer Diskette oder das Leiern des ersten Walkmans Ende der Siebziger noch futuremäßig klang und von Eltern und Großeltern mit dem obligatorischen Unverständnis für technische Neuerungen abgelehnt wurde, lösen die Geräusche besagter Geräte heute höchstens noch nostalgische Erinnerungen aus oder sind sogar ganz in Vergessenheit geraten. Wie hört es sich aber an, wenn man diese Geräusche aus vergangenen Zeiten in moderne Kompositionen integriert? Solchen Fragen soll bei Attacca auf den Grund gegangen werden – in zahlreichen Performances, Konzerten und Gesprächen. So baut etwa das Gamut Ensemble computergesteuerte Musikmaschinen, deren Blaupausen ohne Weiteres aus einem Jules-VerneRoman stammen und zur Ausstattung eines Sherlock-HolmesFilm gehören könnten: Das „Carillion C3“ zum Beispiel – ein altes mechanisches Glockenspiel aus dem 17. Jahrhundert oder die „automated physharmonica“ – ein elektrifiziertes Akkordeon im Retrolook. Mit seiner Arbeit ergründet das Berliner Ensemble längst vergangene Epochen und begibt sich [LIFT 11.14]
Zeitreisen als Hobby: Marion Wörle und Maciej Sledziecki vom Gamut Ensemble
auf anachronistische Zeitreisen. Neben imposant verrückten Performances und Konzerten wird auch die Rolle der Medien als solche hinterfragt und als roter Faden durch das zweitägige Spektakel gewoben.
NEUER, ALTER SOUND Wie stark beeinflussen sie kreatives Arbeiten und sind Voraussetzung für künstlerische Innovationen? Für manche schwer zu glauben, doch auch Turntables und Synthesizer sind inzwischen Artefakte vergangener Zeiten und finden sich so in vielen Arbeiten von Künstlern wieder, die bei Attacca mit von der Partie sind.
So wie bei Tomomi Adachis zum Beispiel. Bei einem seiner Werke steht der Plattenspieler im Mittelpunkt, während Sounds über Kopfhörer an zehn Performer weitergeleitet werden. Die versuchen wiederum, das Gehörte mit ihrer Stimme nachzuahmen. Klingt lustig – soll es auch sein, denn trotz komplexer Geräte und Geräusche soll Attacca vor allem Spaß machen. Spannend wird es dabei auch werden, wenn sich die Synths und Sampler verschiedener Künstler mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart und dem SWR Vokalensemble Stuttgart verbinden. Die gängigen Hörgewohnheiten des Publikums werden dabei auf jeden Fall auf die Probe gestellt. Aber Gewohntes darf man bei Attacca sowieso nicht erwarten,
ganz im Gegenteil: Die Veranstaltung bewegt sich bewusst neben der (Ton-)Spur, und das im allerbesten Sinne, denn Kunst und Kultur heißt auch, gegen gesellschaftliche Selbstverständlichkeiten zu arbeiten. Nicht unbedingt immer nur als stumpfe Provokation, sondern auch mit dem Wissen, dass man über den Tellerrand schauen muss, um zu verstehen, wie Neues entstehen kann. Und dabei muss der Blick nicht immer stoisch nach vorne gerichtet sein – auch ein Blick zurück in die Zukunft eröffnet oftmals ganz neue Walter Ercolino Perspektiven. ATTACCA – GEISTESGEGENWART.MUSIK [15.11., Theaterhaus, Siemensstr. 11, S-Feuerbach; 16.11., Theater Rampe, Filderstr. 47, S-Süd]
KULTUR HÖREN
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LIFT LIEBT
AVANTGARDISTEN DER ACHTZIGER: DIE ELEKTRO-PIONIERE DAF MELDEN SICH ZURÜCK
MAL WIEDER MUSSOLINI TANZEN „Verschwende deine Jugend“ heißt einer ihrer bekanntesten Songs – aber verschwendet haben Gabi Delgado und Robert Görl ihre Jugend, zumindest was ihr Verdienst für die musikalische Nachwelt anbelangt, kein bisschen: Als DAF (Deutsch Amerikanische Freundschaft) wurden sie zu einer der einflussreichsten Bands in der Entwicklung der elektronischen Musik. 1978 aus Mitgliedern der Düsseldorfer und Wuppertaler Punkszene entstanden, waren DAF um 1980 zum kreativen Duo Delgado
(Sänger, Texter) und Görl (Schlagzeug, Elektronik) geschrumpft und hatten ihren ganz besonderen Stil: Monotone Beats, kalt und schneidend klingende Synthesizer, dazu ein oft parolenhafter Sprechgesang mit deutschen Texten. Der extrem minimalistische, aggressive, aber tanzbare Sound, prägte Techno, House, EBM, Synthiepop und Elektropunk. Homoerotisch wirkende Lederoutfits und provokative Texte sorgten zusätzlich für Aufmerksamkeit: Noch heute dürften manche die
Dada-Lyrik von „Der Mussolini“ („Tanz den Mussolini, tanz den Adolf Hitler, tanz den Jesus Christus…“) als Faschismus-Verherrlichung missverstehen. Nach fünf Alben trennte sich die Band 1982, und trotz mehrerer Reunions wirkte alles, was nach dem ersten Split kam, im Vergleich zur Elektro-Avantgarde der Frühzeit eher fade. Bleibt also zu hoffen, dass sich die beiden live auf ihre Klassiker besinnen. OLST DAF [7.11. 20:30 Uhr, LKA/Longhorn, S-Wangen]
MIT 50 IMMER NOCH EIN SEXSYMBOL: LENNY KRAVITZ
HAMBURGER SCHULE RELOADED: TRÜMMER
MACHT (WEITER) LIEBE!
FEINE HERREN
Tattoos, Pilotenbrille, das Hemd bis zum Bauchnabel aufgeknöpft – Lenny Kravitz ist auch mit 50 noch ein Sexsymbol. Mit obligatorisch eingebranntem Schlafzimmerblick bewaffnet, will der RetroRocker mit seinem nunmehr zehnten Studioalbum auf seiner Tour abermals die Macht der Liebe propagieren. „Let Love rule“ lautete bereits der Titel seines ersten Albums – und noch heute scheint Kravitz diese Botschaft stoisch durch die Lande zu tragen. Vielleicht ist das auch der Grund, warum sein neues Album „Strut“ beim ersten Hören etwas belanglos klingt. Schließlich schrieb Kravitz seine
besten Songs, als es ihm schlecht ging. Sein Album „Mama said“ aus dem Jahre 1991 ist wohl sein bestes – die Hitsingle „It ain’t over ’til it’s over“ avancierte zum Rock-Klassiker. Was ganz und gar nicht belanglos erscheint, ist die Tatsache, dass Kravitz ein Vollblutmusiker ist. Seine Songs hat er auch dieses Mal wieder alleine eingespielt. Egoismus oder Können? Definitiv letzteres! CLU LENNY KRAVITZ [08.11. 20 Uhr, Schleyer-Halle, Mercedesstr. 69, S-Bad Cannstatt. WIR VERLOSEN 3x2 Tickets. Mail, Fax oder Karte mit dem Stichwort „Sexsymbol“ an LIFT.]
Mehr Schein als Sein – das wirft man bekanntlich vielen jungen Bands vor, die urplötzlich in den Medien auftauchen. Es werden fleißig Vergleiche mit Kultgruppen gezogen und Erwartungen formuliert, die niemals erfüllt werden können. Doch es gibt auch Bands wie Trümmer, die einen wegföhnen, beeindrucken und wissen lassen, dass es ihn doch noch gibt: den euphorischen Moment, wenn man eine Platte zum ersten Mal hört. Das Hamburger Trio versetzt mit seinem ersten, selbstbetitelten Album sogar eingefleischte Tocotronic- und Blumfeld-Fans in einen enthusiastischen Rauschzustand.
Ihre wortgewandte, aber dennoch einfache Poesie, ihre Texte gegen leeren Hedonismus und gängigen Einheitsbrei verbinden Gitarrist und Sänger Paul Pötsch, Bassist Tammo Kasper und Drummer Maximilian Fenski perfektionistisch mit sphärisch-treibenden Melodien und leidenschaftlichen Gitarrenriffs. Trümmer sind nicht nur die Weiterentwicklung der Hamburger Schule, Trümmer sind die große Indie-Hoffnung Deutschlands. So sieht’s aus, jawohl! CLU TRÜMMER [28.11. 20 Uhr, Zwölfzehn, S-West. WIR VERLOSEN 3x2 Tickets. Mail, Fax oder Karten mit dem Stichwort „Feine Herren“ an LIFT.] [LIFT 11.14]
PLANEN VERANSTALTUNGSKALENDER
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KALENDER Sa
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Marienstr. 28 | Stuttgart Mitte
www.biddyearlys.com PARTYS STUTTGART Rip it up and start again Punkrock und PowerpopPerlen mit DJ Flavio Bacon, Goldmark’s, Mitte, 20:00 Samstag Clubbing Party, Party, Party, 7 Grad, Mitte, 21:00 Saturday Club Sounds Dance, Dance, Dance, SICentrum, Grace, Möhringen, 21:00 Supreme HipHop, R’n’B & Best Urban Classics, heute mit den DJs Frizzo & Simonsays, Perkins Park, Nord, 21:00, € 12
STUTTGART Wir sind noch einmal davongekommen mit der Schaulspielgruppe Jugendtheater, Forum 3, Mitte, 15:00, 20:00 Die Marquise von O./Drachenblut über zwei Frauen zwischen Selbstbehauptung und -verleugnung, nach den Novellen von Kleist & Hein, Kammertheater, Mitte, 19:00, € 7/20 S. 74 Der Zauberberg Manns Roman zählt zu den großen literarischen Universen der klassischen Moderne, Schauspielhaus, Mitte, 19:30, € 20-35 Eins und eins, das macht zwei ein Abend mit Liedern und Texten der großen Knef, Theater der Altstadt, West, 19:30, € 12-20 Ay, Carmela! - Lied der Freiheit das tragisch-komische Stück spielt zur Zeit der spanischen Franco-Ära, Theater tri-bühne, Mitte, 20:00, € 7/14 Barfuß im Park eine turbulente und romantische Komödie, Komödie im Marquardt, Mitte, 20:00, € 10-22 Bei Anruf Mord! nach dem Film von Alfred Hitchcock, Die Krimifabrik, Süd, 20:00, € 12/16 LIFT LIEBT Der Idiot Schauspiel nach Dostojewski um Leben, Tod, Leid
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i 04.12. Id ee fu r ih re i Do. Kulinarium ! xm as fe ier i a.d. Glems
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Sa. 01.11. @ 22.00
THEATER
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LIVE PARTY ROCK
KINO Alle Kinos: www.lift-online.de BÖBLINGEN Carmen die Oper von Bizet wird live aus der Metropolitan Opera New York übertragen, Filmzentrum Bären, 18:00, € 29 ESSLINGEN LIFT LIEBT The Way He Looks brasilianische Coming of Age-Geschichte von Daniel Ribeiro mit Ghilherme Lobo, Kommunales Kino, 17:00 Occupying Ed amerikanisches Drama von Steve Balderson mit John Werskey, Kommunales Kino, 19:00 Kurzfilmprogramm Zusammenstellung verschiedener Kurzfilme, Kommunales Kino, 21:00 TÜBINGEN Französische Filmtage neue französischsprachige
Filme; www.filmtage-tuebingen.de, versch. Orte in Tübingen & Stuttgart, 13:30 S. 58
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MALLET
Nice Enuh Dancehall vs. HipHop mit den Jugglerz, Jopez und Flexi Dollz, Tonstudio, Mitte, 23:00, € 10 Primus House & Elektro mit Mr. C aus London & Michael „Clash“ Gottschalk, Climax Institutes, Mitte, 23:00 Radau & Rabatz Klub Rave, Punk, Indie und Elektro mit DJ Age, Keller Klub, Mitte, 23:00, € 5 LUDWIGSBURG Oldie-Disco DJ Oldiepeter heizt mit Hits der 60er bis 90er ein, Kunsteisbahn, 19:00 Rock 4 You Best of Rock, Rockfabrik, 21:00, €4
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Biddy Earlys Irish Pub l ive. . .
Ü30 Rock- & Pop-Party mit den Hits der letzten Jahrzehnte, LKA/Longhorn, Wangen, 21:00, € 5 DJ Neb HipHop, Soul & Funk, People, Mitte, 22:00 In the Kings Club nicht nur die lesbisch-schwule Gemeinde feiert hier, Kings Club, Mitte, 22:00 Josha elektronische Tanzmusik. Außerdem steht Sascha M an den Reglern, Kowalski, Mitte, 22:00 4 Club Study Styles Techhouse, Dancehall, Dubstep & Drum’n’Bass, Club Zollamt, Bad Cannstatt, 23:00, €4 Backstage Club Independent, Modern Metal & Elektro, Universum, Mitte, 23:00, € 4 Die große 80er-Party mit Jens Herzberg, Mono, Mitte, 23:00 Ecke Prenz HipHop-DJs aus Berlin, Freund & Kupferstecher, Mitte, 23:00 HipHop & R’n’B mit wechselnden DJs, City Department, Mitte, 23:00 Indie vs. HipHop oder: Bass-Beats gegen GitarrenSound, Zwölfzehn, West, 23:00, € 3 LIFT LIEBT Jazzy Jeff überragender DJ, Labelchef, Produzent und einfach eine HipHop-Legende, Schräglage, Mitte, 23:00 Konitschiwa HipHop & Clubtunes mit DJ Record, Corso Bar, Mitte, 23:00 Lauschgift Pop, Soul, HipHop oder Indie, hier ist alles erlaubt, Tonstudio, Mitte, 23:00
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STUTTGART Dicke Fische zwei Stimmen, zwei akustische Gitarren und ein Percussionist am Cajon. Heute mit einem Jubiläumskonzert zum 14-jährigen Bestehen, Wilhelma Theater, Bad Cannstatt, 20:00, € 12-28,50 Ian Siegal Band virtuoser Slide-Gitarrist, guter Performer mit einer mörderischen Stimme. Support: T. Bo Gawer, Merlin, West, 20:00, € 20 Rapkessel Freestyle-Battle, Zwölfzehn, West, 20:00 Türkisches Rockfest mit den Bands: Gripin, Gökce & Pinhani, LKA/Longhorn, Wangen, 20:00, € 34 The Chicagoans Hits und Evergreens von ChicagoJazz bis Swing, Traditional Jazz Hall, Mitte, 20:15 Christoph Neuhaus Trio suchen eigene Zugänge zu bekanntem Material, ohne die Tradition des Jazz zu vergessen, Laboratorium, Ost, 20:30, € 12/16 Colludie Stone akustischer Folk trifft auf irisch-keltische Musik, Kulturwerk, Ost, 20:30, € 7/10 Session Popular Toba Borke & Pheel mit Funk, HipHop und auch Elektro-Rhythmen, Bix, Mitte, 21:00, Eintritt frei LIFT LIEBT The Tremolettes inspiriert von den amerikanischen Wurzeln der Popmusik spielen sie ihre Art des Rock’n’Roll. Außerdem Videorelease, Theater Rampe, Rakete, Süd, 21:30
Mallet spielen Party-Rock, Biddy Early’s Irish Pub, Mitte, 22:00 The Tenor Badness Quintett der unerbittliche Saxofon-Zweikampf erinnert an Jazzgrößen wie Sonny Stitt und Gene Ammons, Kiste, Mitte, 22:00 LUDWIGSBURG Veras Kabinett Indie mit deutschen Texten, Brückenhaus, 21:00 REUTLINGEN Ganes: Caprize Weltmusik trifft Alpen-Pop - elektroakustisch und eigenwillig, Franz K, 20:00, € 22/27
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20 Uhr] S. 27
Stephen King Nightmare Trilogy Über 350 Millionen verkaufte Bücher sprechen für sich. Horror kommt eben gut an – die Geschichten von Stephen King besonders gut. Heute kann man sich live gruseln, wenn in Feuerbach aus seiner Nightmare Trilogy gelesen wird. [Im Werk 8, S-Feuerbach, 20 Uhr]
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Wenn Gauthier mit ,,Alice” tanzt „Alice im Wunderland“ gilt als Klassiker, den man gelesen haben sollte. Für Gauthier Dance hat Choreograf Mauro Bigonzetti die Erzählung von Lewis Carroll in ein fantasievolles Tanzstück übersetzt. [Theaterhaus, S-Feuerbach,
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Alles im Fluxus in der Calwer Passage Für das Zwischennutzungsprojekt Fluxus haben sich hiesige Boutiquen-Betreiber, Designer und Gastronomen zusammengetan und eröffnen heute ihre Temporary Concept Mall in der Calwer Passage. [Calwer Passage, S-Mitte,
07472 980083 www.das-kriminal-dinner.de
und an allen ReserviX VVK-Stellen
und Leidenschaft, Theater Atelier, Ost, 20:00, € 15 Der Teufel und die Diva messerscharfe Komödie über Hildegard Knef, mit vielen ihrer Chansons, Forum Theater, Mitte, 20:00, € 5-16 Der zerbrochene Krug Lustspiel von Heinrich von Kleist, Theater Tredeschin, Ost, 20:00 Die Gehaltserhöhung von Georges Perec, Generationenhaus Heslach, Süd, 20:00, € 8/10 Die Läuseschlampagne ...oder wann hat dieser Scheißkrieg ein Ende? Szenen-Zyklus, inspiriert durch Bilder von Otto Dix, Studio Theater, Mitte, 20:00, € 12/15 Die Stadt das Gedächtnis das Stück von Autor, Regisseur und Schauspieler Jan Neumann sucht nach vergessenen und verdrängten Stuttgarter Geschichten, Schauspiel Stuttgart, Nord, Bad Cannstatt, 20:00, € 19 Die zwölf Geschworenen leidenschaftliches Plädoyer gegen menschliche Voreingenommenheit, Theaterhaus, Feuerbach, 20:00, € 13/17
= Open-Air-Veranstaltung
PLANEN VERANSTALTUNGSKALENDER
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DJ-Legende Jazzy Jeff in der Schräglage „Now, this is the story all about how...“, diese Zeile von Jeff Towns, aka Jazzy Jeff kennt jeder. Zusammen mit The Fresh Prince, aka Will Smith, war er Wegbereiter: 1989 ging der erste Rap-Grammy an die beiden. Heute legt die DJLegende in der SL auf. [Schräglage, S-Mitte, 23 Uhr]
Stuttgart gegen Wolfsburg Einen duften Start in die Saison hat der VfB nicht gerade hingelegt. Kann der Titeltrainer von 2007 Armin Veh das ändern? Müssen sich die Boys erst noch einspielen? Heute zu evaluieren gegen den VfL Wolfsburg. [Mercedes-
Dr. Botox - Der Mann, dem die Frauen vertrauen rasante Komödie um Schönheitswahn & Liebe, Theaterschiff, Bad Cannstatt, 20:00, € 21,50-26,50 Jeder stirbt für sich allein Geschichte eines NS-kritischen Ehepaars im zweiten Weltkrieg, Altes Schauspielhaus, Mitte, 20:00, € 10-22 Philipp Melanchthon „ein Programm zum Todestag des Reformators und „Lehrers Deutschlands“, Wortkino, Mitte, 20:00, € 11/18 PREMIERE Push Up 13/Charon 2.0 Machtkampf unter Managern um Posten, Sex & Liebe von Roland Schimmelpfennig, Fairkauf SecondhandKaufhaus, Feuerbach, 20:00, € 8/12 Schwerelos - Rücksicht auf Verluste eindringliches Stück der gefeierten Jungautorin Agnes Gerstenberg in einer Inszenierung gespielt vom Theater 360 Grad, Kulturkabinett, Bad Cannstatt, 20:00, € 8/13 Schwester von... vom Schicksal der Schwestern Antigone und Ismene inspiriert, Theater am Olgaeck, Mitte, 20:00 Stücke aus dem halben Leben Monologe vereinsamter Menschen und Ehestreitigkeiten, Dreigroschentheater, Süd, 20:00, € 8/12 Unter drei - Beate, Uwe und Uwe das Stück nähert sich der Geschichte des NSU - des Nationalsozialistischen Untergrunds - an, Theater Rampe, Süd, 20:00 Der ewige Gatte Dostojewskis Erzählung ist eine explosive Mischung aus Eheroman, Komödie & Krimi, Theaterhaus, Feuerbach, 20:15, € 15/19 KIRCHHEIM/TECK Delirium furiosum näch-
Stück aus der anderen Welt, Galli Theater, 20:00 ESSLINGEN Erich Koslowski mit seinem Programm „Der Hanuta-Anarchist“, Kabarett Galgenstricke, 20:00, € 15/17 SINDELFINGEN Pepper & Salt mit ihrem Acappella-Programm „Sengchron“, Pavillon, 20:30
= Open-Air-Veranstaltung
ster Halt... Endstation? Eine multimediale Theaterreise auf Schienen, Güterbahnhof, 20:00 REUTLINGEN Es gibt nichts Größeres als die kleinen Dinge eine Perle des zeitgenössischen Reality-Theaters, Theater die Tonne, Spielstätte Planie 22, 20:00 TÜBINGEN Das Haus Konflikte um Tradition und Moderne, die eine Familie letztlich zerstören, Zimmertheater, 20:00, € 9,50/17 Theatersport Improvisationstheater in Kooperation mit dem Harlekin-Theater Tübingen, LTT, Saal, 20:00, € 6-17 PREMIERE Ich werde Paris mit einem Apfel erobern über Paul Cézanne und Weggefährten, LTTOben, 20:15, € 6,50/13 BÜHNE STUTTGART Tarzan Abenteuermusical mit der Musik von Phil Collins, Apollo Theater, Möhringen, 14:30, 19:30 Außer Kontrolle witzige Komödie, die erzählt, was alles passieren kann, wenn man eigentlich mit gar nichts rechnet, Boulevärle, Münster, 20:00 C. Heiland der Kabarettist mit seinem neuen SoloProgramm „Scheiße, ist das schön!“, Rosenau, West, 20:00, € 15/18 Ernst und Heinrich „Donderblitz und Haidanai!! Schwäbisches Kabarett, Renitenztheater, Mitte, 20:00, € 16,50/20,50 Michael Feindler Kabarett & Dichtkunst vereint im aktuellen Programm „Dumm nickt gut“, Besenwirtschaft Krug, Feuerbach, 20:00 BACKNANG Im Zwischenreich ein
Benz-Arena, S-Bad Cannstatt, 15:30 Uhr]
Überblicksführung zur neuen Sonderausstellung, Landesmuseum Württ./Altes Schloss, Mitte, 11:00, 15:00, € 2/3 SCHWULE & LESBEN STUTTGART In the Kings Club nicht nur die lesbisch-schwule Gemeinde feiert hier, Kings Club, Mitte, 22:00
KLASSIK & TANZ STUTTGART Tristan und Isolde die Wagner-Oper in drei Aufzügen, Oper Stuttgart, Mitte, 17:00, € 8-108 LIFT LIEBT Alice Tanztheater des Gauthier Dance Ensemble über das Mädchen Alice, das vielleicht doch eine Superheldin ist; ab 10 J., Theaterhaus, Feuerbach, 20:00 S. 75
Barocktriathlon: öffentliche Probe mit Emma Kirkby mit anschließendem Künstlergespräch; Anm.-Tel. 01805/70 07 33, Musikhochschule, Mitte, 20:00, €5 Klassischer Indischer Tanz mal voller Bewegung, mal lyrisch und behutsam, Theater am Faden, Süd, 20:00 Lights on! Nachwuchstänzer und Choreografen zeigen ihre aktuellen Arbeiten, Ost - Freie Szene im Depot, Ost, 20:00 LITERATUR STUTTGART LIFT LIEBT Stephen King Nightmare Trilogy unheimliche Kurzgeschichten in englischer Sprache. Teil 2, IW8, Feuerbach, 20:00 AUSSTELLUNGEN STUTTGART Traum und Wirklichkeit: Rom in den Provinzen
SPORT STUTTGART LIFT LIEBT VfB Stuttgart - VfL Wolfsburg Fußball, 1. Bundesliga, MercedesBenz Arena, Bad Cannstatt, 15:30 LUDWIGSBURG LIFT LIEBT MHP Riesen Ludwigsburg - BG Göttingen Basketball, 1. Bundesliga, MHP Arena, 20:30 DIES & DAS STUTTGART Philosophischer Workshop Frank Ackermann und Rüdiger Vaas über Leibniz und das Leib-Seele-Problem; Anm.-Tel. 0711/61 24 92, Hegelhaus, Mitte, 10:30, € 25 LIFT LIEBT Día de los Muertos ein Fest zum mexikanischen Tag der Toten mit buntem Programm, LindenMuseum, Mitte, 13:30-17:30 LIFT LIEBT Nachtflohmarkt hier kann jeder verkaufen, was er möchte, das Hauptaugenmerk liegt allerdings auf Musik, Kunst und Klamotten, Wagenhallen, Nord, 18:00 LIFT LIEBT Eröffnung der temporären Verkaufsfläche die unter dem Motto Fashion, Design, Vintage und Zeitgeist neu bespielt werden, Fluxus - Temporary Concept Mall, Mitte, 20:00 S. 27
Von wegen verstaubt: ,,Staub” Zurück zur Natur – das ist Thema der Inszenierung „Staub“. Und die bietet so derbe Satirik, dass dem Schauspiel Stuttgart der ursprüngliche Titel Purpurstaub nach Sean O' Caseys Roman abgesprochen wurde. Gute Vorraussetzungen! [Staatstheater, S-Mitte, 19 Uhr]
KONZERTE STUTTGART After the Burial Death Metal. Außerdem auf der Bühne: Monuments, Dead Letter Circus & Tides from Nebula, Das Cann, Bad Cannstatt, 17:00, € 18,30 Antonio Petrocca & Friends mit einem Swing und Mainstream-Jazz-Special, Traditional Jazz Hall, Mitte, 18:00 Orchester Jazz@Large heute mit dem Spezialgast „Paradiesvogel“ Monika Roscher aus München, Echo-Preisträgerin 2014, Theaterhaus, Feuerbach, 19:00, € 19/22 Live auf’n Teppich heute mit Veras Kabinett, Zwölfzehn, West, 20:00, Eintritt frei Kieran Halpin Trio der irische Rockpoet hat in den letzten 20 Jahren 26 Studio-Alben aufgenommen, Laboratorium, Ost, 20:30, € 11/13 PARTYS STUTTGART Irie Sunday Reggae, Dancehall & afrokaribische Rhythmen, Goldmark’s, Mitte, 19:00 Disco für alle, die am Sonntag immer noch nicht genug haben, Kings Club, Mitte, 22:00 KINO Alle Kinos: www.lift-online.de ESSLINGEN Born Naked spanische Biografie von Andrea Esteban, Kommunales Kino, 19:00 52 Tuesdays australisches Drama von Sophie Hyde mit Tilda Cobham-Hervey, Kommunales Kino, 20:45 TÜBINGEN Französische Filmtage
neue französischsprachige Filme; www.filmtage-tuebingen.de, versch. Orte in Tübingen & Stuttgart, 13:30 S. 58
THEATER STUTTGART Die Gehaltserhöhung von Georges Perec, Generationenhaus Heslach, Süd, 14:00, € 8/10 LIFT LIEBT Staub ein Abend von Sebastian Hartmann in Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen, Schauspielhaus, Mitte, 17:00, € 8-34 Barfuß im Park eine turbulente und romantische Komödie, Komödie im Marquardt, Mitte, 18:00, € 10-22 Der Teufel und die Diva messerscharfe Komödie über Hildegard Knef, mit vielen ihrer Chansons, Forum Theater, Mitte, 18:00, € 5-16 Dr. Botox - Der Mann, dem die Frauen vertrauen rasante Komödie um Schönheitswahn & Liebe, Theaterschiff, Bad Cannstatt, 18:00, € 21,50-26,50 Eins und eins, das macht zwei ein Abend mit Liedern und Texten der großen Knef, Theater der Altstadt, West, 18:00, € 12-20 Himmelsstürmer 400 Jahre Kepler’sche Gesetze, Wortkino, Mitte, 18:00, € 11/18 Push Up 1-3/Charon 2.0 Machtkampf unter Managern um Posten, Sex & Lie-
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Dazu die Sonderthemen „Feine Kost“ für gutes Essen und Trinken: die besten Einkaufsadressen, den tollsten Caterer und die besten Weine aus Stuttgart und Region. Neu: „Remstal“ – kulinarische Vorzeigeregion zwischen Fellbach und Schwäbisch Gmünd. Jetzt ganz frisch in jeder Ausgabe: Die ganz neue STUTTGART GEHT AUS-APP zum Download.
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STUTTGART GEHT AUS 2015 ist der größte und wichtigste Gastroführer für Stuttgart und Region. Ob Frühstück oder Abendessen, ob preiswert oder exklusiv, ob schwäbisch oder orientalisch, in STUTTGART GEHT AUS 2015 finden sich alle Klassiker, spannende Neueröffnungen, Flops und Tops.