LIFT Stuttgart - Leseprobe April 2014

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DAS STUTTGARTMAGAZIN

RÜCKENWIND Abgefahren: Warum uns Carsharing, ÖPNV und E-Bikes noch mobiler machen

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DU B UCKST

BRILL

ESSER

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PROTESTRENTNER Warum der s21-Widerstand immer bedeutungsloser wird PIXELHELDEN Oscar-Gewinner, Frischluft und Animationen beim Trickfilm-Festival ANTIMUTTI Judith Holofernes über Windeln, Milfs und Flirt-Musik

DER APRIL IN STUTTGART & REGION

Euro 2,40_April 2014_24. Jahrgang E30481_www.lift-online.de

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DAS BESTE IM APRIL

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DAS BESTE...

RHEFT E D N EM SO MIT D ART AKTIV G STUTT

INHALT

STUTTGART AKTIV ist das Sonderheft für Fitness und Freizeit 2014

7 RATLOS, PLANLOS, KOPFLOS Was nach 20 Jahren S21-Widerstand übrig bleibt

STADT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6 ABO-AKTION . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24 SONDERTHEMA MOBIL IN STUTTGART . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26 LEBEN STUTTGART KAUFT EIN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39 STUTTGART KAUFT BRILLEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42 STUTTGART FLIEGT AUS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52 STUTTGART FÜR KINDER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54 STUTTGART GEHT AUS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .57 STUTTGART FEIERT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .62 KULTUR SEHEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .67 LESEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .75 ENTDECKEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .78 HÖREN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .82 SPIELEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .88 PLANEN VERANSTALTUNGSKALENDER . . . . . . . . . . . . . . . . . . .93 KINDERKALENDER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .134 A BIS Z . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .142 VERANSTALTER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .151 KLEINANZEIGEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .154 IMPRESSUM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .160 LIFT LIEBT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .162

82 ANTIMUTTI Sängerin Judith Holofernes lässt Kinder und Helden zu Hause und geht solo auf Tour


DAS BESTE IM APRIL

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IM APRIL

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DAS WAR EIN SCHUSS! Kein Tummelplatz für Bierbäuche: Absatzkick vereint Lesung und Fußballturnier

MIT BART, RÖHRENJEANS UND HIRNZELLEN Der Stuttgarter Rapper Kex Kuhl ist auch unprollig erfolgreich

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PIXELHELDEN UND BUNTSTIFTSTORYS Oscar-Gewinner, Frischluft und Animationen beim Trickfilm-Festival

42 GUCKST DU BESSER die Brillentrends 2014

78 DIE GRÄUEL DES WELTKRIEGS im Haus der Geschichte

RÜCKENWIND mit dem Sonderthema Mobil: Warum uns Carsharing, ÖPNV und E-Bikes noch mobiler machen


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20 JAHRE S21, 20 JAHRE WIDERSTAND – DOCH WAS IST DAVON ÜBRIG GEBLIEBEN?

RATLOS, PLANLOS, KOPFLOS Am 18. April 1994 stellten Bahn, Stadt und Land das Projekt Stuttgart 21 erstmals der Öffentlichkeit vor. Noch im selben Monat formierte sich die erste Widerstandsbewegung, die – von Politik und Bürgern lange unbeachtet – spätestens nach dem „Schwarzen Donnerstag“ zur Massenbewegung wurde. Diese Zeiten sind lange vorbei: Der Widerstand bröckelt – und rutscht immer weiter in die Bedeutungslosigkeit ab. Eine symptomatischere Szene hätte man sich kaum ausdenken können. Während der Redner auf der Bühne gegen Stuttgart 21 wettert, schüttelt eine Passantin ungläubig den Kopf. „Oh Gott, die machen das ja immer noch“, sagt sie zu ihrer Begleitung. Die zuckt nur mit den Schultern, die beiden gehen unberührt weiter. Die kurze Begegnung veranschaulicht die aktuelle Situation des Widerstands gegen das Großprojekt nur allzu deutlich. Fast vier Jahre nach der ersten Montagsdemo steckt die Protestbewegung in ihrer bisher tiefsten Krise. Ihr droht das Schlimmste, was einer Protestbe-

Fotos: Schönebaum, Texte Zeitstrahl: Stenzel

1994 18. APRIL S21 wird von Bahnchef Heinz Dürr, OB Manfred Rommel, Ministerpräsident Erwin Teufel und Bundesverkehrsminister Matthias Wissmann vorgestellt. Dürr nennt dies später einen „überfallartigen Vorgang“: Gegner seien nicht im Stande gewesen, die Sache zu zerreden.

APRIL Das Bündnis „Umkehr Stuttgart“ gründet sich als Zusammenschluss verschiedener Umweltund Verkehrsverbände, die dem Durchgangsbahnhof kritisch gegenüber stehen.

wegung passieren kann: der Sturz in die Bedeutungslosigkeit. „Der Protest befindet sich gerade in einer schwierigen Phase“, sagt Hannes Rockenbauch, Stadtrat der SÖS, ehemaliger OB-Kandidat und eines der Gesichter des Protestes. Sein Fraktionskollege Gangolf Stocker, ein Protestler der ersten Stunde, der schon 1995 gegen Stuttgart 21 mobil machte, wählt drastischere Worte: „Die Demo steckt seit zwei Jahren im Hamsterrad. Sie hat keinerlei Wirkung in der Politik, keiner interessiert sich mehr dafür.“

1995

1996

NOVEMBER Die Bürgerinitiative „Leben in Stuttgart – kein Stuttgart 21“ wird gegründet, Sprecher ist u.a. Gangolf Stocker.

MÄRZ Das Bündnis „Umkehr Stuttgart“ stellt als Alternative zu S21 das Konzept eines modernisierten Kopfbahnhofs vor (später K21).

Die S21-„Rahmenvereinbarung“ zwischen der Stadt und den Projektpartnern wird unterzeichnet – der Gemeinderat stimmt zu.

JULI Die Initiative „Leben in Stuttgart“ beantragt die Ermöglichung von Bürgerbegehren und Bürger-

In den Hochzeiten des Widerstands gingen montags mehr als 10.000 Menschen auf die Straße. Sie kamen aus den Halbhöhenlagen, den Vororten, aus den Schulen, Unis und Autowerken. Der Widerstand war ein Querschnitt der Gesellschaft und die Montagsdemos das Mittel der Wahl, um sich über die Probleme des Bahn-Projekts zu informieren und zu empören. Mittlerweile sind die Auflösungserscheinungen deutlich sichtbar. Etwa 2.000 regelmäßige Besucher schätzen die Protestler vor Ort, bei realistischer Betrachtung dürften es etwa 1.500 Demonstran-

1997 entscheiden, besonders zu S21. Der Gemeinderat lehnt den Bürgerantrag am 26. September ab. OKT/NOV OB-Wahl in Stuttgart: Der Grünen-Kandidat Rezzo Schlauch, der S21 ablehnt, unterliegt im zweiten Wahlgang nur knapp Wolfgang Schuster.

NOVEMBER Das Düsseldorfer Architektenbüro Ingenhoven, Overdieck und Partner gewinnt den Architektenwettbewerb für den Tiefbahnhof. Der Entwurf erfordert den Abriss beider Seitenflügel des Hauptbahnhofs und die Abholzung von rund 300 Bäumen im Mittleren Schlossgarten.


STADT

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en eren Seit it e w i e w auf z en in LIFT s le r e it e W

Der Jüngste auf der Demo: Hannes Rockenbauch

ten sein, die sich Woche für Woche zu einer Kundgebung mit anschließendem Demo-Zug zusammenraufen. Die Ausdauer des Protests gegen den unterirdischen Bahnhof ist bundesweit einmalig. Trotzdem droht ihm die Luft auszugehen. Gerichtsentscheidungen, die Mehrheiten in den Parlamenten, das Ergebnis der Volksabstimmung – alles spricht gegen die Projektgegner. Längst hat sich Resignation breitgemacht, die Teilnehmerzahlen sinken stetig, dafür steigt die Anzahl der Motivationsreden. Inhaltliche Themen wie die Probleme beim Nesenbach-Abwasserkanal sind technisch so anspruchsvoll, dass sie kaum ein Demonstrant im Detail versteht. Und das Schlimmste: Der Glaube an die eigene Kraft ist bei vielen verflogen. „Stoppen können dieses Projekt nur noch die Deutsche Bahn AG oder die Bundesregierung“, verdeutlicht Peter Pätzold, Fraktionsvorsitzen-

1998 JUNI Das Landesdenkmalamt äußert starke Bedenken gegen den IngenhovenEntwurf – der Hauptbahnhof verliere so seine Eigenschaft als Kulturdenkmal.

der der Grünen im Stuttgarter Gemeinderat, Angst, dass ihre Meinung ihrem Sohn berufdie aktuelle Misere und fügt hinzu: „Doch lich schaden könnte. Deutlicher lässt sich die dafür gibt es momentan keine Mehrheiten.“ Spaltung einer Stadt kaum veranschaulichen. Gleichzeitig steigt das Durchschnittsalter der „Die Montagsdemo ist nur noch ein Ritual, Demonstranten rapide. Gangolf Stocker verhindern kann sie nichts mehr“, sagt U. Eispricht mittlerweile von einer „Rentnerde- ne Meinung, die mittlerweile weit verbreitet ist. mo“, so mancher Moderator der Kundgebung „Das hier bewirkt GRÜNEN-BASHING gar nichts“, stimmt hat schon dazu aufgeruIST EN VOGUE fen, beim nächsten Mal E.L. zu. Der ehemalige Parkwächter die Enkel mitzubringen. Damit bleibt auch die mediale Aufmerksam- hat noch immer Ärger mit der Polizei, auch er keit weitgehend aus, wenn es sich nicht gera- will seinen vollen Namen nicht nennen. Sich de um die 200. Demo handelt, die am 2. De- selbst bezeichnet er als „radikalen S21-Gegzember 2013 rund 7.500 Menschen besucht ner“, er wolle „Vergeltung für die Opfer des haben – sagen die Veranstalter, die Polizei 30. September 2010“, als die Polizei den Schlossgarten geräumt und mit ihrem brutaspricht von 3.400 Demonstranten. Damals war auch Anke U. das letzte Mal da- len Vorgehen zahlreiche Opfer in Kauf gebei. Die Rentnerin aus Feuerbach ist Protest- nommen habe. Als er sich bewusst wird, wie lerin der ersten Stunde, ihren vollen Namen martialisch das klingt, beißt er sich auf die will sie lieber nicht in der Presse lesen. Aus Zunge. Er meine natürlich Gerechtigkeit.

1999

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JULI S21 wird von Bahnchef Ludewig auf Eis gelegt – wegen Zweifeln an der Wirtschaftlichkeit.

FEBRUAR Wiederbelebung 1: das Land vergibt einen Auftrag für mehrere 100 Millionen Euro an die Bahn – für bessere Infrastruktur.

OKTOBER OB-Wahl in Stuttgart: Der Grüne Boris Palmer tritt als entschiedener S21-Gegner an. Nach dem ersten Wahlgang tritt er nicht noch einmal an, mit Schuster einigt er sich, dass bei Mehrkosten von über 120 Millionen das Volk befragt werden soll, Schuster gewinnt die Wahl.

APRIL Nach einer Umfrage von TNS Infratest sprechen sich 75 Prozent der Stuttgarter für einen Bürgerentscheid über S21 aus, 47 Prozent sind für das Projekt, 43 Prozent dagegen.

SEPTEMBER Ein Bündnis u.a. aus BUND und Bündnis 90/ Die Grünen formiert sich, das später zum Aktionsbündnis werden soll.

DEZEMBER Wiederbelebung 2: Die Stadt Stuttgart kauft der Bahn für 459 Millionen Euro Gleisflächen ab.

SEPTEMBER 5.000 Bürger demonstrieren auf dem Marktplatz gegen S21.


SONDERTHEMA MOBIL IN STUTTGART

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CAR-SHARING FÜR ALLE: WELCHER ANBIETER PASST ZU WEM?

AUF FREMDEN RÄDERN

FLINKSTER

AUTONETZER

STADTMOBIL

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Stuttgart ist die einzige Stadt, in der die Flotte ausnahmslos aus Smarts mit Elektro-Antrieb besteht. Im Geschäftsgebiet, das sich auch über Sindelfingen, Böblingen und Esslingen erstreckt, sind insgesamt 500 Fahrzeuge unterwegs.

Vom Mini, über Transporter bis zum BMW 7er bietet Flinkster alle möglichen Fahrzeuge an. Der Klassiker ist die sogenannte Sonderklasse, zu besonders günstigen Konditionen. Sie umfasst zum Beispiel den Citroen DS3 oder den Alfa Romeo Mito.

Bei Autonetzer verleihen Privatpersonen ihre Autos. Von daher ist vom Mini bis zum Transporter alles vertreten. Allerdings dürfen die Wagen neu nicht mehr als 75.000 Euro gekostet haben und nicht mehr als 250.000 Kilometer auf dem Tacho haben.

Der Fuhrpark ist in sieben Tarifklassen unterteilt. Stadtflitzer zählen ebenso dazu wie Kombis, Transporter oder auch Cabrios. Insgesamt umfasst die Flotte 430 Fahrzeuge an 203 Stationen, die über das ganze Stadtgebiet verteilt sind.

DAS KOSTET’S

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Car2go wird minütlich abgerechnet, die Fahrt kostet 29 Cent, geparkt fallen 19 Cent an. Bei längerer Miete kostet eine Stunde € 14,90, ein kompletter Tag kostet € 59,-. Die Registrierungsgebühr beläuft sich auf € 19,90, eine Monatsgebühr gibt es nicht.

Beim Normaltarif ohne Grundgebühr kostet die Sonderklasse € 2,50/Stunde und 80 Cent/Kilometer. Der Lokaltarif mit € 10,Monatsgebühr ist günstiger. Die Registrierungsgebühr hat es mit € 50,- in sich. Bahncard-Inhaber und VVS-Kunden zahlen nichts.

Die Kosten für die Ausleihe bestimmt der Vermieter. So findet man hin und wieder richtige Schnäppchen, manchmal aber auch völlig überteuerte Angebote. Hinzu kommen die Kosten für Benzin und eine Versicherungspauschale ab € 4,90/4 Stunden.

Stadtmobil bietet vier verschiedene Tarife an, alle bestehen aus einer Monatsgebühr sowie Kosten pro Stunde und gefahrenen Kilometern. Ein Opel Corsa kostet im Tarif Classic € 2,20/Stunde und 22 Cent/Kilometer – zzgl. € 7,50 Monatsgebühr.

SO FUNKTIONIERT’S

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Smart suchen, einsteigen, abfahren. Dank E-Motor dürfen die Smarts in der ganzen Stadt umsonst parken und sind nicht an Stellplätze gebunden. Um das nächste Auto zu finden, gibt es eine Smartphone-App. Oder man steigt einfach spontan ein, wenn irgendwo ein Smart rumsteht.

Flinkster-Fahrzeuge sind stationsgebunden, das heißt, sie müssen zum Mietende wieder an ihren Stellplatz zurückgebracht werden. Welche Autos an welcher Station stehen, erfährt man auf der Homepage, über die man auch Autos reservieren kann. Die Mindestmietdauer beträgt eine Stunde.

Auf der Webseite anmelden, Ort, Mietzeitraum und -dauer angeben, Auto aussuchen, warten. Denn der Vermieter muss die Buchung zunächst annehmen. Dann wird im Voraus bezahlt. Schließlich treffen sich Mieter und Vermieter, unterscheiben ein Übergabeprotokoll und los geht’s.

Fahrzeug auf der Homepage suchen, buchen, einsteigen, losfahren. Spontane Fahrten sind nur bedingt möglich, die Stadtmobile müssen im Voraus für eine bestimmte Zeit reserviert werden. Nach Fahrtende muss das Fahrzeug wieder auf seinem Stellplatz abgestellt werden.

DAFÜR EIGNET SICH DAS

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Car2go ersetzt kein eigenes Auto. Weite Fahrten sind schwierig, der Akku schafft nur rund 100 Kilometer. Auch für den Großeinkauf eignen sich die Stadtflitzer nur bedingt. Die Smarts sind eher für kurze Strecken gedacht, beispielsweise von der U-Bahn-Haltestelle bis zur Haustür.

Flinkster hat das passende Angebot für Menschen, die nur hin und wieder ein Auto brauchen, um etwa Erledigungen zu machen oder spontan wegzufahren. Imponierend ist die große Auswahl an hochwertigen Autos. Das OneWay-Angebot gibt es derzeit leider nur in Berlin.

Die Mindestmietdauer beträgt vier Stunden, daher fallen spontane Kurztrips schon mal weg. Autonetzer ist eher für Tagesoder Wochenendeausflüge geeignet. Die sollten aber auch vorher geplant werden, weil sich nicht jeder Vermieter sofort zurückmeldet.

Für die Fahrt zum Getränkehändler oder ins Möbelhaus ist Stadtmobil ideal. Auch weitere Ausflüge sind drin, dafür muss man in der Regel aber tiefer in die Tasche greifen als bei Autonetzer. Für innerstädtische Kurzstrecken sind die Autos so nicht geeignet, weil sie stellplatzgebunden sind.

[www.car2go.de]

[www.flinkster.de]

[www.autonetzer.de]

[www.stadtmobil.de]

Fotos: Daimler AG, Deutsche Bahn AG,Jesper/fotolia.com,Stadtmobil

CAR2GO


SONDERTHEMA MOBIL IN STUTTGART

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E-SMARTS ÜBERALL – ABER WAS HALTEN DIE STUTTGARTER WIRKLICH VON CAR2GO?

„GUTES SYSTEM, ABER ZU TEUER“ Seit dem Start Ende 2012 hat sich Car2go zu einem regelrechten Car-sharing-Schlager entwickelt. Mittlerweile prägen die kleinen Elektro-Smarts sogar das Stadtbild. LIFT-Autorin Ana-Rita Jordan hat sich auf den Straßen umgehört, was die Stuttgarter davon eigentlich halten.

bil hema Mo t r e d n o S : en in LIFT en Weiterles eren Seit it e w t h c a auf NILS (23), ULM

SVEN (32), S-SÜD

SINIT (22), S-VAIHINGEN

„Ich wohne nur übergangsweise in Stuttgart, kenne Car2go aber von zu Hause. Ich habe begonnen, es zu nutzen, als es noch relativ neu war, damals hat auch die Anmeldung noch nichts gekostet. Da ich von einem Dorf bei Ulm komme, war es sehr praktisch, um in die Stadt zu fahren. Mittlerweile finde ich es aber zu teuer.“

„Ich nutze Car2go und finde, dass es grundsätzlich ein gutes System ist, aber doch etwas zu teuer. Meiner Meinung nach lohnt es sich nur, wenn man nicht alleine fährt. Klar zahlt man nur die Zeit, die man wirklich gefahren ist, aber ich stand auch schon im Stau und habe dann von S-Mitte bis Vaihingen zehn Euro gezahlt.“

„Ich mache gerade meinen Führerschein, deswegen nutze ich Car2go selbst noch nicht. Aber ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, mich später mal dort anzumelden. Mit dem kleinen Smart lässt es sich ja auch überall sehr leicht einparken. Das ist auf jeden Fall ein großer Vorteil in einer Stadt wie Stuttgart.“

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Am Hauptbahnhof:

MAX (29), S-MITTE

LEA (28), S-NORD

SEBASTIAN (35), ESSLINGEN

„Ich stehe dem Ganzen eher kritisch gegenüber. Ich finde, dass man mit einem eigenen Auto viel unabhängiger und freier ist. Wer weiß, ob einer der E-Smarts auch genau dann zur Verfügung steht, wenn ich ihn brauche. Dann kann man ja gleich mit der Bahn fahren und ist damit vielleicht noch günstiger dran.“

„Es ist auf jeden Fall praktisch, wenn man kein eigenes Auto hat. Ich wohne am Killesberg, da ist es etwas schwieriger mit den öffentlichen Verkehrsmitteln – deshalb habe ich Car2go früher als ideale Alternative für mich gesehen. Jetzt brauche ich diese Alternative aber nicht mehr, da ich ein eigenes Auto habe.“

„Meiner Ansicht nach ist das Angebot von Car2go nur für Leute interessant, die sonst keinen Zugang zu einem Auto haben. Ich dagegen habe aber gleich zwei, einen Dienstwagen und ein Privatauto. Insofern benutze ich den Service nicht, zumal ich in Stuttgart auch nur arbeite und nicht lebe.“

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FRÜHLINGSDATES Flohmarktgänger aufgepasst! Am 5.4. lockt der MOONSHINE MARKET in die Phoenixhalle nach S-Bad Cannstatt. Bei dem Nachtflohmarkt gibt’s nicht nur Schnäppchen, sondern auch feine Häppchen sowie Live-Musik. [5.4. 15-0 Uhr, Phoenixhalle, Römerkastell, Naststr. 4345, S-Bad Cannstatt, www.moonshinemarket.de]

Auf zum nächsten Shoppingevent geht’s am 5. und 6.4.: Bei der Osteredition vom KUNSTKAUFHAUS gibt’s in den Wagenhallen Handgemachtes zu erstehen. Von Accessoires über Kunst bis hin zu Möbeln ist alles dabei. Musik und Leckereien gibt’s hier natürlich auch. [5.4. 18-22 Uhr, 6.4., 11-22 Uhr, Wagenhallen, Innerer Nordbahnhof 1, S-Nord]

Die Blumen-Freunde von BLOOMS heißen den Frühling willkommen: Seit Kurzem können samstags wieder regionale Blumen und Kräuter am Marienplatz vor der Gelateria erstanden werden. [Sa 10-16 Uhr, Marienplatz, S-Süd, www.blooms-stuttgart.de]

Fitnessaffinität und grenzt sich damit modisch vom Rest der Welt ab“, findet Deslandes. Es gehe auch darum, seinen Lebensstil zu zeigen, ohne dabei die typischen Bodybuilder-Muskelshirts tragen zu müssen. Wenn das mal kein ernstzunehmendes Angebot ist. Die lässigen Shrdd-T-Shirts kann man ab 30 Euro im Gym-Aesthetics-Onlinestore erstehen, die anderen Kleidungsstücke wie Jacken, Mützen und Co. liegen preislich etwas darüber. Neben Kleidungsstücken gibt’s auch Accessoires wie Ketten und Armbänder. RD SHRDD [Tel. 0711/12 89 09 84, www.gymaesthetics.de]

Das Modelabel PAULA POPP aus Nürtingen feiert seinen fünften Geburtstag mit den Designerinnen von Splitterfaser und Liebkinder in deren Kleidertheke in S-West. Hier gibt’s bis 17.4. neben dem üblichen Sortiment die bunten Klamotten von Paula Popp. [Mi-Fr 11-19, Sa 1114 Uhr, Leuschnerstr. 35, S-West, www.kleidertheke.de]

SONJA GRAHL PRÄSENTIERT IHRE

LIEBLINGSSTÜCKE Wenn Sonja Grahl als Clubmanagerin nicht gerade den Keller Klub in S-Mitte auf Touren hält, fährt sie mit ihrem Longboard von A nach B. MÜTZE (Park & Powder Store, Königstr. 20, S-Mitte) „Womöglich fing mein Faible für Mützen nach einem missglückten Friseurbesuch an. Bis heute ist dieses Accessoire in verschiedenen Variationen mein treuer Begleiter.“ HALSKETTE (Holy Shit Shopping im Römerkastell, Naststr. 43, S-Bad Cannstatt) „Letztes Jahr fand ich beim Holy Shit Shopping diese schöne Halskette inklusive Medaillon und An-

hänger, den man sich aussuchen konnte.“ LONGBOARD (Kollektiv, Leuschnerstr. 14, S-Mitte) „Vor ein paar Jahren habe ich mir mein schönes Flexi-Longboard zugelegt. Da ich mein Board als Fortbewegungsmittel nutze, möchte ich es nicht mehr missen. Es ist praktisch und sieht gut aus.“ SHOPPINGTIPP (Geschwisterliebe, Breite Str. 4, S-Mitte) „Ob T-Shirts, Tops, Jacken, Röhrenjeans oder ausgefallene Schuhe – wer etwas sucht, das nicht jeder Zweite trägt, oder Jungdesigner unterstützen möchte, ist hier richtig!“

Fotos: Schönebaum

Der Begriff „shredded“ wird häufig in der Fitnessszene verwendet und bedeutet so viel wie „einen durchtrainieren Körper haben“. Inspiriert durch diesen Begriff nannten die Macher der jungen Stuttgarter Modefirma Gym Aesthetics ihr neues Label einfach Shrdd. „Gym Aesthetics ist unsere Modelinie, die man im Fitnessstudios tragen kann“, so Philipp Deslandes, der zum Gründerquartett gehört. „Das neue Label Shrdd trägt man hingegen eher im Club, in der Stadt oder beim Abhängen.“ Die Freizeitversion von Gym Aesthetics ist quasi ein modischer Mix für Frauen und Männer. „Mit der Kleidung zeigt der Träger seine


LEBEN STUTTGART FÜR KINDER

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S FÜR KINDER LIFT LIEBT

AN DER PORSCHE BASKETBALL-AKADEMIE WERDEN NACHWUCHSTALENTE GESUCHT – UND GEFUNDEN

DER ERSTE SCHRITT ZUM SLAM DUNK

Der Basketball-Laie kann das auch ganz einfach an Florians Trikot-Farbe ausmachen: Es ist blau, was zeigt, dass der Schüler das dritte Level in der Basketball-Akademie erreicht hat. Er ist ein sogenannter Player. Die Stufen Weiß (Rookie) und Gelb (Junior), auf denen sich die anderen Jungs in der Halle befinden, hat Florian bereits hinter sich gelassen. Für die Stufen Grün (Baller), Rot (Master) und Schwarz (Allstar) muss er sich allerdings noch kräftig ins Zeug legen. „Diese Stufen motivieren die Kids “, sagt Leutenecker. Die Ludwigsburger Akademie fußt auf diesem sechsstufigen Konzept. „Etwa zwei- bis dreimal im Jahr findet ein Testtag in der Rundsporthalle statt“, so Leutenecker. Die Kids können zeigen, was sie so drauf haben. In einem großflächigen Parcours können sie sich richtig austoben. Die Basketball Akademie soll Kinder zwischen sieben und 15 Jahren jedoch nicht nur während der drei Testtage in Bewegung setzen, sondern auch zum Training bei den Jugendmannschaften des Bundesligateams MHP Riesen Ludwigsburg animieren. Um möglichst viele Kinder in der Region zu erreichen, geht die Aka-

demie auch an die umliegenden Schulen: „Wir bauen dort einen Parcours auf, und wer mag, kann mitmachen“, berichtet Leutenecker. „Der Andrang ist üblicherweise groß.“ Diese Arbeit an der Basis ist gerade für eine Sportart wie Basketball extrem wichtig. „Viele Kinder werden bei einem Fußballverein angemeldet, und wenn es da nicht klappt, war es das mit Ballsportarten“, sagt Leutenecker. Dabei heißt das noch lange nicht, dass ihnen für Basketball das Talent fehlt, nur weil sie beim Fußball schwächeln. „Außerdem ist Basketball ein Sport, in dem man sich individuell entwickeln kann“, so Leutenecker, der selbst eine Basketball- und Fußballschule leitet. Ein Dunking war beim Testtag in der Rundsporthalle zwar noch nicht dabei: „Der erste Schritt ist, mit der Hand überhaupt mal ans Brett zu kommen“, lacht Leutenecker. Und dann fehlen nur noch 50 Zentimeter. Thomas Miedaner PORSCHE BASKETBALL-AKADEMIE [BG Ludwigsburg, Pflugfelder Str. 22, Ludwigsburg, www.porsche-bba.de]

Foto: Wunsch

Was das Outfit angeht, haben sie den Fußballern schon mal was voraus: Die Jungs in der Ludwigsburger Rundsporthalle sehen einfach etwas cooler aus mit ihren weiten Hosen und Trikots. „Klar, Fußball ist in Deutschland die Nummer eins, aber es entwickeln sich inzwischen auch Basketball-Hochburgen“, sagt Jens Leutenecker (re.), Projektleiter an der Porsche Basketball-Akademie in Ludwigsburg. Ins Leben gerufen wurde die Akademie 2011 vom ehemaligen Basketball-Nationalspieler und Europameister Henning Harnisch, der heute Vizepräsident von Alba Berlin ist, Deutschlands erfolgreichstem Basketballteam. An insgesamt zehn Bundesliga-Standorten gibt es die Trainingsstätten, seit Herbst 2013 auch in Ludwigsburg. Bei Florian sieht das erwähnte Outfit sogar noch ein wenig lässiger aus: Der 12-Jährige hat zwar noch nicht die Statur eines typischen Basketballers und ist vom Dunking noch ein gutes Stück entfernt. Allerdings dribbelt er den Ball beim Laufen zwischen seinen Beinen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. „Florian hat Talent“, sagt Leutenecker.


LEBEN STUTTGART FÜR KINDER

LIFT LIEBT

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EIN MUSICAL MIT ERNSTEM HINTERGRUND

MEHR KINDERRECHTE

Der philippinische Verein Preda unterstützt seit 1974 Straßenkinder, Drogenabhängige sowie missbrauchte Frauen und Kinder. Die Stiftung legt ihren Schwerpunkt dabei auf die Aufrechterhaltung der Rechte von Kindern. Mit dem Musical „Once We Had A Dream“ reist die Preda-Theatergruppe nun durch Deutschland. Das Stück greift Themen wie Kinderhandel, Vergewaltigung und Kriminalität auf und veranschaulicht diese kindgerecht.

Authentisch stellen die philippinischen Jungschauspieler die Geschichte des Mädchens Celina und des Straßenjungen Sabel dar, die in die Hände der internationalen Sexmafia geraten und in einem Kinderbordell landen. Mithilfe einer deutschen Fairhandelsorganisation versucht Celinas SNI Freund Alex sie zu retten. ONCE WE HAD A DREAM [11.4. 11 Uhr, Fair-Handeln-Messe, Messe Stuttgart, Messepiazza 1, LeinfeldenEchterdingen, für alle]

NUR KEINE ANGST VOR KLASSISCHER MUSIK

PAPA HAYDN SUCHT TÖNE Der Komponist Joseph Haydn, auch „Papa Haydn“ genannt, steht vor einem schier unlösbaren Problem: Er will eine neue Sinfonie komponieren, die den Namen „Die Giraffe“ tragen soll – doch beim besten Willen kann er sich nicht vorstellen wie eine Giraffe klingt. Hilfe erhofft sich der große Komponist von seinen Musikerkollegen. Um Papa Haydn auf die Sprünge zu helfen, spielen seine Kollegen für ein Bläserquintett arrangierte Auszüge aus anderen Tiersinfonien. Doch das alles hilft dem großen Musikus nicht weiter. Seine letzte Chance sind die Zuschauer – gemeinsam mit den Kindern macht sich Papa Haydn auf die Suche nach den richtigen Tönen. Für Letztere sind die Stuttgarter Philharmoniker unter der Leitung

von Elisabeth Fuchs zuständig. Das Stück nimmt Kindern auf spielerische Art und Weise die Angst vor klassischer Musik. SNI PAPA HAYDNS KLEINE TIERSCHAU [9.-12.4. versch. Uhrzeiten, Gustav-Siegle-Haus, Leonhardsplatz 28, S-Mitte, für alle]

Der hat sich bewährt. Mein Mieterverein. Der Mieterverein hilft Ihnen bei allen Mietproblemen.

0711-210160 www.mieterverein-stuttgart.de Moserstraße 5 · 70182 Stuttgart


KULTUR SEHEN

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SEHEN LIFT LIEBT

OSCAR-GEWINNER, GROSSE STARS UND ANIMIERTER GLAMOUR BEIM INTERNATIONALEN TRICKFILM-FESTIVAL

PIXELHELDEN UND BUNTSTIFTSTORYS

Das ITFS verzaubert unter anderem mit berührenden Geschichten wie „Hollow Land“ (li.) und farbenfrohen Musikvideos aus Israel FÜR FREILUFTFANS

FÜR KOMIKFANS

Jeder halbwegs filminteressierte Stuttgarter gerät beim internationalen Wettbewerb des Internationalen Trickfilm-Festivals (ITFS) aus dem Häuschen: In neun Wettbewerben geht es um 70.000 Euro, insgesamt werden an die 1.000 Filme über die Leinwände geistern. So schicken etwa Frankreich und Luxemburg mit der märchenhaften Geschichte „Mr Hublot“ den Oscar-Gewinner 2014 ins Rennen, auch „Hollow Land“ aus Frankreich, eine elegische Parabel auf die Suche nach einem Zuhause, war für einen Goldjungen nominiert. Stuttgarts Beiträge halten aber auch diesmal dem internationalen Vergleich stand: Die skurrile Story des blumenliebenden Wrestlers „Harald“ und „Contrast“, der faszinierende Blick in eine Sommerwiese, gehen ins Rennen um die Animationskrone. Und weil es viel zu schade um den Frühling wäre, sich die animierten Kinohappen nur in dunklen Kinosälen anzusehen, kann sich das Publikum erneut an diversen alternativen Veranstaltungsorten verlustieren – auf dem Schlossplatz zum Beispiel, wo viele Filmhighlights laufen werden. Die traditionellen Kultnächte widmen sich hier nach Einbruch der Dunkelkeit dann unter anderem der legendären Siebziger-Serie „Barbapapa“ oder animierten Horrorfilmen.

Im Wettbewerb begleiten wir bei „Pommes Frites“ den einzigen freundlichen Dorfbewohner durch eine knifflige HalloweenNacht, „Sun of a Beach“ bereitet uns mit Situationskomik auf den Strandurlaub vor und „Rob’n’Run“ ist die herrliche Zeichentrickfassung eines Spaghettiwesterns. Um die Arbeit der Synchronsprecher zu würdigen, verleiht das ITFS in Kooperation mit dem Renitenztheater den Deutschen Animationssprecherpreis (24.4. 20 Uhr). Nominiert sind unter anderem Anna Thalbach für „Das kleine Gespenst“ und Ilja Richter, der in der „Monster Uni“ dem putzigen Mike Glotzkowski seine Stimme lieh. Außerdem wartet der Abend mit der Weltpremiere eines Kurzfilms von Loriot auf. FÜR ZOCKER UND ROCKER

Für Neuerungen sorgt in diesem Jahr die große Gamezone. An den Gamezone-Spielestationen im Hauptquartier auf dem Schlossplatz, im Jugendhaus Mitte und im Festivalkino spielen PC- und Konsolenspiele die Hauptrolle. Hier lassen sich Videospiele, auch in Wettberwerben, zocken, am 24. und 25.4. gibt es im Club Zentral Vorträge über Jobs in der Spielewelt und die Entstehung neuer GameKracher. Was passiert, wenn Computerspiele

Teil unserer Kultur werden, wird am 26.4. im Gloria debattiert, gerockt wird am selben Tag um 19 Uhr beim „Battle of the Bands“ im Club Zentral. Mit dem Xbox-Spiel „Rockband“ darf dann jeder mal Rocker James Hetfield sein – passendes Outfit inklusive! FÜR KOSMOPOLITISCHE ANIMATIONSFANS

Mit Israel hat das ITFS ein Gastland eingeladen, über dessen Filmkultur wohl nur eingefleischte Cineasten etwas wissen. Im Blickpunkt steht am 23. und 26.4. der zeitgenössische israelische Animationsfilm. Ziel ist es, Bereiche aus dem Leben in Israel zu zeigen, die in den Nachrichten ausgespart werden: Kreativität, Fantasie, Sensibilität und Humor. Noch mehr internationales Flair gibt es in der Reihe In Persona. Hier bieten Trickfilmer persönlich Einblicke in ihre Arbeitsweise – diesmal unter anderen Paul Bush (England) und Rao Heidmets (Estland). Disney-Fans sollten sich außerdem einen Namen merken: In der Jury sitzt mit Max Howard der ehemalige Vizepräsident von Walt Disney Feature Animation. Mehr internationaler Zeichentrickglamour Björn Springorum geht ja nun wirklich nicht! 21. INTERNATIONALES TRICKFILM-FESTIVAL [22.-27.4., versch. Orte in Stuttgart, www.itfs.de]


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JEDE MENGE SPANISCHSPRACHIGE FILM-HIGHLIGHTS GIBT’S BEIM CINELATINO IN STUTTGART UND TÜBINGEN

DROGEN UND VERGANGENHEITSBEWÄLTIGUNG Mit Alfonso Cuarón (Gravity) hat Anfang März zum ersten Mal ein lateinamerikanischer Regisseur den Oscar für die beste Regie erhalten. „Er ist aber nicht der erste Mexikaner, der in Hollywood den Durchbruch geschafft hat“, weiß Paulo de Carvalho, Leiter des Filmfestivals Cinelatino, das im April wieder Station in Stuttgart (10.-16.) und Tübingen (9.-16.) macht – diesmal sogar mit Oscar-Prominenz. Stargast beim Cinelatino wird der spanische Regiemeister Fernando Trueba sein, der vergangenes Jahr beim Festival „Frauenwelten“ seinen jüngsten Film „Der Künstler und das Mädchen“ vorstellte. Dieses Jahr widmet das Festival dem 59-jährigen Madrilenen eine Werkschau, deren Schwerpunkt auf Filmen liegt, in denen Musik eine wichtige Rolle spielt, wie etwa „Calle 54“ (2000) und „Belle Époque“ (1992, Oscar als bester ausländischer Film). Primär geht es dem kleinen Festival, welches mit rund 40 Beiträgen aufwartet, um einen Überblick aktueller Filmproduktionen aus dem spanischen und lateinamerikanischen Sprachraum, vor allem von jungen Regisseuren. So eröffnet der 31-jährige brasilianische Regisseur Daniel Ribeiro mit seinem Jugendstreifen „Ho-

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je eu quero voltar sozinho“ (Bild) das Festival. Länderschwerpunkt ist dieses Mal Ecuador, das sich als Filmland seit rund fünf Jahren international bemerkbar macht. Mit Filmen wie „Pescador“ und „Mejor no hablar (de ciertas casas)“ stehen Konflikte im Zusammenhang mit Drogen und Armut im Mittelpunkt. Der Dokumentarfilm „La muerte de Jaime Roldós“ von Lisandra Rivera und Manolo Sarmiento hingegen begibt sich auf eine politisch-historische Vergangenheitsreise und ist zudem mit rund 40.000 Besuchern im Jahr 2013 der erfolgreichste Film Ecuadors. Er handelt von einem Flugzeugabsturz Ende der 70er-Jahre, bei dem der damalige ecuadorianische Präsident ums Leben kam. Unfall oder Ermordung? In Ecuador sorgte diese Frage für heftige Diskussionen. Diskutieren, feiern und über den besten Wettbewerbsfilm abstimmen kann man auch dieses Mal wieder – und nicht zuletzt tolle Filme sehen, die man hierzulande nur selten auf großer Leinwand präsentiert bekommt. TV CINELATINO [10.-16.4., Delphi, Tübinger Str. 6, S-Mitte; 9.-16.4., Kino Museum, Am Stadtgraben 2, Tübingen]

DAS LIEBESDRAMA „HER“ IST DER NEUE COUP VON MEISTER SPIKE JONZE

DIE MODULE SPIELEN VERRÜCKT Die Ergründung menschlicher Gefühlswelten hat sich Spike Jonze schon in seinen früheren Arbeiten zum Ziel gemacht. Bereits in seinem wundervollen Kurzfilm „I’m here“ spielte er mit Emotionen bei eigentlich gefühlslosen, kybernetischen Hauptfiguren. Standen hier zwei Roboter im Mittelpunkt der Liebesgeschichte, ist diesmal zumindest einer der beiden Protagonisten menschlich. Sein Name ist Theodore (Joaquin Phoenix). In einer nahen Zukunft verdient er sein Geld als Ghostwriter für Liebesbriefe. Er ist gut darin, aber in seiner eigenen Beziehungswelt sieht es eher düster aus. Als der schüchterne Typ von einem Betriebssystem hört, das lernfähig ist und so auf seinen Benutzer zurechtgeschnitten agiert, installiert er es auf dem heimischen Computer, ohne zu ahnen, wie genau dieser Slogan der Wahrheit entspricht. Samantha (die Stimme von Scarlett Johansson) wird für Theodore schnell zu einer Freundin und großen Liebe. Während der User noch moralische Bedenken hat, entwickelt sich sein

Betriebssystem bereits weiter. Im Kern des Prozessors schlummert eine klassische Liebesgeschichte, doch der futuristische Rahmen, den Jonze und sein Team schaffen, fasziniert mit seinem einzigartigen Design. Es geht ihm vor allem um das Zwischenmenschliche im technischen Zeitalter.

Dies einzufangen, getragen von einem wundervollen Soundtrack von Arcade Fire und Owen Pallett – darin ist er ein Meister. LT HER [USA 2013, R: Spike Jonze, mit: Joaquin Phoenix, Scarlett Johansson, Start: 27.3.]


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ENTDECKEN LIFT LOCKT: DAS HAUS DER GESCHICHTE SCHILDERT DIE SCHRECKEN DES ERSTEN WELTKRIEGS MIT ALLEN SINNEN

WIE RIECHT DER WELTENBRAND?

PARFUM GEGEN DEN GESTANK plosion von rund 26 Tonnen Sprengstoff bei der Schlacht von Messines in Westflandern, die damals als das lauteste von Menschen erzeugte Geräusch galt“, erzählt Ausstellungsleiterin Paula Lutum-Lenger. Natürlich kann man diese Explosion, die angeblich bis London zu hören war, nicht wiedergeben. „Wir sprechen über die Töne des Krieges, ohne diese Töne auszustellen“, nickt sie. Stattdessen werden Briefe oder Tagebucheinträge präsentiert, die sich mit dem Höllenlärm des Krieges auseinandersetzen. „Im Krieg“, so Lutum-

Lenger weiter, „entwickelte sich eine regelrechte Schule des Horchens. Die Soldaten wurden geschult, die Entfernung zu einer Granate am Klang zu erkennen.“ Ganz ähnlich verhält es sich bei Gerüchen. „Ausgrabungen in Schützengräben haben viele Parfumflakons zutage gefördert, auch aus Feldpostbriefen ging der Wunsch der Soldaten nach Parfumfläschchen hervor.“ Wofür sie die benutzt haben, ist leider klar: „Der Gestank der Verwesung, des Blutes und der Exkremente war allgegenwärtig.“ Alle Sinne gleichzeitig torpedierte das im Ersten Weltkrieg erstmals flächendeckend als Kampfstoff eingesetzte Gas. „Kaum ein anderes Symbol steht so sehr für diesen Krieg wie die Gasmaske“, betont Lutum-Lenger. Die Aufteilung der Ausstellung in die drei erwähnten Etappen ergibt durchaus Sinn, wenn man bedenkt, dass „Menschen, denen an der Front das Artilleriefeuer um die Ohren fliegt“, den Krieg ganz anders erleben als jemand, der im Lazarett liegt oder in der Heimat von Sirenen oder den dröhnenden

Flugzeugmotoren in Angst und Schrecken gehalten wird. Von allen Stationen gibt es sprechende Zitate, Originaltöne, Filmausschnitte, Fotos und Exponate wie Feldtelefone, Prothesen oder die erwähnte Gasmaske. Weil sich auch das Haus der Geschichte dem Gräuel dieses Krieges nicht entziehen kann, wird die Ausstellung von einer chronologischen Banderole umspannt. Es hallt die Kritik einer Berliner Zeitung nach, die über einen Kriegspropagandafilm sagt, dass die Zuschauer „von ihrem weichen Ses-

sel beklommen einen Blick in die Hölle tun durften“. Und so verlässt man auch das Haus der Geschichte in der stillen Hoffnung, dass dergleichen nie wieder passieren wird. Björn Springorum FASTNACHT DER HÖLLE [4.4.1.3.2015, Haus der Geschichte, KonradAdenauer-Str. 16, S-Mitte, Di-So 10-18, Do 10-21 Uhr. LIFT LOCKT Wir verlosen 12x2 Teilnahmen an einer exklusiven Kuratoren-Führung am 24.4. um 18:30 Uhr. Mail, Fax oder Karte mit dem Stichwort „Fastnacht“ an LIFT.]

Foto: HDGBW

Am 28. Juli 1914 wurde Erzherzog Franz Ferdinand bei einem Attentat in Sarajevo getötet. Der Anschlag markiert den Beginn des Ersten Weltkriegs, der erst am 11. November 1918 endete.Geschätzte 17 Millionen Menschen verloren dabei ihr Leben. Jetzt, da sich der Ausbruch des Krieges zum 100. Mal jährt, bestimmt er erneut die Tagespresse, ist Thema von Dokus, Ausstellungen und Publikationen. Auch das Haus der Geschichte nimmt sich dieses grausigen Jubiläums an. Die Sonderausstellung „Fastnacht der Hölle – der Erste Weltkrieg und die Sinne“ nähert sich dem Thema auf außergewöhnliche Weise: Sie will das Empfinden des Krieges mit allen Sinnen ermöglichen. Aus eigenen Archiven, privaten Sammlungen und anderen Häusern wurden Exponate zusammengetragen, die eines eint: Alle stehen sie für eine bestimmte, weltkriegsbezogene Empfindung. „Da gibt es zum Beispiel die Ex-


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LATEINAMERIKA IM KUNSTMUSEUM

GEGO & LUISA Bekannt unter dem Pseudonym Gego, zählt die mittlerweile verstorbene Gertrud Louise Goldschmidt zu den bedeutendsten Künstlerinnen Venezuelas. 1912 in Hamburg geboren, studierte Goldschmidt unter Paul Bonatz Architektur an der Technischen Hochschule Stuttgart. Das Studium schloss sie frühzeitig ab, um Ende der 1930er Jahre aus Nazi-Deutschland fliehen zu können – nach Venezuela. Nachdem sie dort unter anderem als Architektin tätig war, konzentrierte sich Gego ab Mitte der 1950er Jahre auf Rauminstallationen, durch die sie zum Vorbild für eine ganze Künstlergeneration wurde. Ihre „Maschenwerke“ bestehen überwiegend aus Stahloder Aluminiumdraht. Dennoch wirken die netzartigen, scheinbar schwerelosen Drahtverspannungen natürlich – so heißen sie auch: Baumstämme (Troncos), Wolken (Nubes) oder Regenguss (Chorros). In ihren „Zeichnungen ohne Papier“, die Gego ab den 1970er Jahren schuf, wurden die Drahtgeflechte zunehmend angereichert – mit Schraubenmuttern, Bügeln oder Elementen aus Baukästen. Zuletzt schuf sie sogar farbige Flechtarbeiten, zum Beispiel aus Papierstreifen. 100 Werke aus al-

len Schaffensperioden der Künstlerin zeigt noch bis Ende Juni die Schau „Gego. Line as Object“ des Stuttgarter Kunstmuseums. Zeitgleich wird auf einer Etage des Kubus auch die Ausstellung „Luisa Richter“ zu sehen sein – eine weitere führende Künstlerin Lateinamerikas mit deutschen Wurzeln. Richter, die 1928 in Besigheim geboren wurde und an der Stuttgarter Kunstakademie Meisterschülerin bei Willi Baumeister war, siedelte 1955 nach Venezuela über. Entsprechend ihren anschließenden Ortswechseln – einige Monate in Besigheim, dann wieder in Caracas – entstanden expressive Gemälde in der Tradition von Willi Baumeister oder, unter dem Einfluss des tropischen Lichtes Lateinamerikas, abstrakt-geometrische „Flächenräume“. Neben einigen Gemälden aus dieser Schaffensphase zeigt das Kunstmuseum insbesondere die gezeichneten und geklebten Collagen Richters, in denen sie politische und soziale Konflikte thematisiert. LZ GEGO. LINE AS OBJECT UND LUISA RICHTER [29.3.-29.6. Kunstmuseum, Kleiner Schlossplatz 1, S-Mitte, DiSo 10-18, Fr 10-21 Uhr]

GEGO. Line as Object 29.03.– 29.06.2014

Gefördert durch die

Gego, Esfera N o 5 (Detail), 1977, Stahldraht mit Metallklammern, 90 x 80 x 80 cm, Fundación Gego Collection at The Museum of Fine Arts, Houston, Foto: Anne und Thierry Benedetti, © Fundación Gego

Ausstellung 22. März – 16. April Meidinger-Saal Haus der Wirtschaft Willi-Bleicher-Straße 19 Stuttgart

Foto: Luisa Richter

Mo bis Sa 9 – 19 Uhr Eintritt frei

www.ideen2020.de


KULTUR HÖREN

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HÖREN LIFT LIEBT

SÄNGERIN JUDITH HOLOFERNES LÄSST IHRE HELDEN ZU HAUSE UND GEHT SOLO AUF TOUR

KEINE MUTTI-PLATTE Wir sind Helden sind seit 2011 Geschichte, doch Frontfrau Judith Holofernes kann es nicht lassen. Auf ihrem ersten Soloalbum „Ein leichtes Schwert“ probiert sich die 37-Jährige in allen erdenklichen Spielarten des Pop aus. LIFT-Autor David Siems spricht mit der Sängerin über ihre persönlichen Helden und nervige Mutti-Schlagzeilen. LIFT Als die letzte Wir-sind-Helden-Platte erschien, wurde in den Medien deine Rolle als musizierende Mutter, die ihr Baby mit auf Tour nimmt, quasi zur Staatsaffäre aufgeblasen. HOLOFERNES Das war sehr nervig und auch einer der Gründe, warum ich eine Pause vom Leben in der Öffentlichkeit brauchte. Für mich war es frustrierend zu sehen, was für einen Wumms dieses Thema hatte und alles andere plattgemacht hat. Unsere letzte Platte war allerdings sehr dunkel und traurig – vielleicht wussten viele Leute nicht, was sie schreiben sollten und haben deshalb ständig gefragt: „Wie geht’s denn den Kindern?“ LIFT Du hast früher auch als Journalistin gearbeitet. Über welchen Satz hast du dich wirklich geärgert? HOLOFERNES Einer hat über mein Album geschrieben, das wäre eine „Mutti-Platte“, nur weil in zwei Songs das Wort „Windel“ vorkommt. Dabei finde ich das total Rock’n’Roll! In jedem anderen Land würde das wahrscheinlich ganz gut ankommen. LIFT Wenn man über die Songtitel schaut, entdeckt man „M.I.L.F.“ und glaubt, du würdest diese Mutterrolle ironisch kontern. Dabei geht’s im Song um was ganz anderes…

HOLOFERNES Ich habe dieses unanständige Wort, das ja eigentlich „Mother I would like to fuck” heißt, ein wenig anders übersetzt. Ich singe „You are a Mixtape I would like to fuck”. Für mich war Musik immer das einzige Flirt-Vehikel in meinem Liebesleben. Mit einem Mann, der nur Charts hören würde oder einen fürchterlichen Musikgeschmack hätte, könnte ich nichts anfangen. LIFT War das schon immer so? HOLOFERNES Mir ist es früher oft so ergangen, dass es zu einem ekstatischen Aufrüsten kam, wenn ein Typ und ich uns die ganze Nacht gegenseitig Songs vorgespielt haben. Ich war in Beziehungen immer extrem missionarisch und habe scharf gefeuert. LIFT Du hast auf deiner Platte aber auch wohl formulierte Ab-

neigung auf Lager: Im Song „John Irving“ rechnest du mit den Kritikerlieblingen aus Literatur und Film ab. Was hast du gegen Jonathan Franzen, Hans Zimmer und Woody Allen? HOLOFERNES Ich hoffe, man ahnt, dass ich sie in Wirklichkeit schätze. Die Idee war folgende: Ich habe irgendwann gemerkt, dass ich völlig katastrophale Erwartungen ans Leben habe. Wenn alles zu gut läuft, kommt schnell der Gedanke, dass etwas faul sein muss. LIFT Woran liegt das? HOLOFERNES Das hat zum Teil mit meiner lebhaften Fantasie zu tun, aber auch mit dem exzessiven Lesen von John Irvings Büchern. Ich musste ihn leider exemplarisch aus meinem Leben rausschmeißen. Dummerweise

muss ich zugeben, dass ich mir jetzt wieder sein neuestes Buch gekauft habe. LIFT Im Tourbus hast du bestimmt viel Zeit zum Lesen, denn die Kinder bleiben zu Hause. Freust du dich auf deinen Auftritt in Stuttgart? HOLOFERNES Ich mag Stuttgart sehr. Ich bin ja in Freiburg aufgewachsen und hoffe, dass viele meiner alten Freunde zum Konzert kommen. Ich freue mich auch über Tipps für einen freien Tag in der Stadt. Wer das hier liest, kann mir auf meiner Facebook-Seite gerne etwas empfehlen. JUDITH HOLOFERNES [14.4. 20 Uhr, Theaterhaus, Siemensstr. 11, S-Feuerbach. WIR VERLOSEN 3x2 Tickets. Mail, Fax oder Karte mit dem Stichwort „M.I.L.F.“ an LIFT.]


KULTUR HÖREN

LIFT LIEBT

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PONTIAK UND SLEEPY SUN GEBEN SICH IN DER MANUFAKTUR DIE PSYCHEDELISCHE KLINKE IN DIE HAND

DIE ERBEN DER SIEBZIGER Die endlose Farmlandschaft Virginias mag schon so manchen psychedelischen Traum ausgebrütet haben. Der von Pontiak (Bild) ist dennoch ungewöhnlich, schließlich wird er seit 2005 von einer Familie geträumt. Die Brüder Jennings, Lain und Van Carney heißen wie die Charaktere aus einem Abenteuerroman, tüfteln als Psychedelic-Rock-Konsortium auf ihrer Farm an neuen Stücken und nehmen alles selbst auf. Mit „Innocence“ haben sie wieder ein Album mitgebracht, das seinesgleichen sucht: Elf herrlich leiernde, psychedelische Fuzz-RockDreiminüter – live zu erleben am 24. April in der Manufaktur in Schorndorf. LIFT LIEBT

Nur einen Tag später dürfen dort auch Sleepy Sun ran. Die sind mindestens genauso psychedelisch, dafür aber noch eine ganze Ecke verspult-folkiger. Klar, die kommen ja auch aus San Francisco. Schade, dass die neue LP „Maui Tears“ eine partielle Abkehr der kauzigen Trip-Mentalität mit sich brachte – live spielen sie aber immer noch alle im besten Sinne schläfrig. BS PONTIAK [24.4. 20:30 Uhr] SLEEPY SUN [25.4. 20:30 Uhr, Manufaktur, Hammerschlag 8, Schorndorf. WIR VERLOSEN jeweils 3x2 Tickets. Mail, Fax oder Karte mit dem jeweiligen Bandnamen an LIFT.]

DANIEL MELINGO HAT EIN DUNKLES GEHEIMNIS

LIFT LIEBT

MIT UNGEBROCHENEM HYPE: BIG JOHN BATES

DER TOM WAITS DES TANGO WHISKY UND RABATZ

Foto: Sur (u. re.)

43 Jahre musste Daniel Melingo alt werden, bevor er begann, klassischen Gesang zu studieren. Um der Poesie seiner Worte mehr gerecht zu werden, wie er in unendlicher Lässigkeit sagt. Auch so ist der Argentinier ziemlich lässig. Passionierter Hutträger, Charmeur, Gauner, der englischen Presse zufolge „the man who's making Tango cool“. Aber warum eigentlich?

Vielleicht, weil er in seiner wilden Vergangenheit mit Rockbands um die Häuser zog? Weil er immer so wirkt, als habe er ein dunkles Geheimnis? Weil er mit seiner Stimme wahrscheinlich halb Argentinien um den Finger gewickelt hat? Vielleicht. Vor allem aber, weil er Tango sehr ernst nimmt. Er lebt ihn mit einer Leidenschaft, die ein Künstler seiner Muse entgegenbringt, geht auf in der Melancholie, im Feuer dieses argentinischen Lebensgefühls. Da muss man gar nicht verstehen, was er singt. Man weiß, dass es um Schmerz geht und um Liebe, um den Tod und um die Hingabe an das Leben. Das hat ihm zu Recht den Beinamen „Tom Waits des Tango“ eingebracht. Wer den Tango des 21. Jahrhunderts verstehen will, muss ihn mindestens einmal live erlebt BS haben. DANIEL MELINGO [4.4. 20 Uhr, Franz K, Unter den Linden 23, Reutlingen. WIR VERLOSEN 3x2 Tickets. Mail, Fax oder Karte mit dem Stichwort „Ernst“ an LIFT.]

Jawohl, das alte Raubein Big John Bates schickt sich mal wieder an, Stuttgart zu rocken. Fans schnellerer Musik dürfte der Kanadier vor allem durch seine Zeit als Sänger der Thrash-Metal-Band Annihilator bekannt sein, bevor ihn seine Reise zum Rock’n’Roll führte. Jahrelang sorgte er gemeinsam mit der Burlesque-Truppe The Voodoo-Dollz für ordentlich Rabatz bei seinen Auftritten. Mittlerweile gibt es auf der Bühne zwar keine nackte Haut mehr zu sehen, der Stimmung wird das aber sicherlich keinen Abbruch

tun. Denn Big John Bates und seine Band haben jede Menge Punk, Blues, Rock’n’Roll und Country im Gepäck. Die explosive und leicht düster angehauchte Mischung des kanadischen Trios klingt nach Whisky, staubigen Landstraßen und Männern, die sich aus lauter Übermut auch mal den Cowboyhut vom Kopf hauen. CW BIG JOHN BATES [17.4. 20:30 Uhr, Goldmark’s, Charlottenplatz 1, S-Mitte. WIR VERLOSEN 3x2 Tickets. Mail, Fax oder Karte mit dem Stichwort „Rabatz“ an LIFT.]


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SPIELEN LIFT LIEBT

NACH DEN KLASSENZIMMERN STÜRMT „TSCHICK“ JETZT DIE BÜHNEN DER REGION

TRAGISCH, KOMISCH, JUGENDLICH

Bedrückende Enge bei Tschick im Theaterhaus

haus etwas zu eindimensional als angsteinflößenden Grobian. Die von Yavuz Köroglus verkörperte Rolle setzt auf überbordende Männlichkeit, die erst im Verlauf des Stücks an Sensibilität gewinnt und schließlich in einer packenden Szene im Coming-out gipfelt. Trotzdem bleibt Tschick die meiste Zeit der etwas dümmlich wirkende Sidekick der Hauptfigur Maik. Michael Miensopust hingegen lässt im LTT einen Tschick auf Augenhöhe zu, zwischenzeitlich übernimmt Darsteller DimetrioGiovanni Rupp sogar die Rolle des Erzählers. Vielleicht gerät sein Coming-out deswegen weniger eindrücklich. Seine Homosexualität ist Normalität, sie steht weniger im Mittelpunkt als die Abenteuer,

die die Freunde miteinander erleben. Überhaupt ist das Seelenleben der Protagonisten im Theaterhaus deutlich gewichtiger. Das LTT setzt auf Komik, das Theaterhaus auf Tragik. Das äußert sich schon im Bühnenbild. Im Theaterhaus agieren die drei Schauspieler zwischen zwei blanken Betonwänden, die nach hinten zulaufen (Bild). Per übergroßer Videoprojektion kommen Maiks Eltern zu Wort, reden auf ihn ein, streiten miteinander, schreien ihn an. Ein perfektes Symbol für die bedrückende Enge, in der sich Hauptfigur Maik befindet. Der LTT-Tschick hingegen spielt auf einer drehbaren Rampe, ständig schlittern die Figuren Richtung Publikum oder springen

nach unten. Sie stürzen sozusagen Hals über Kopf in das Geschehen. Eine Portion Slapstick sowie allerhand absurde Requisiten machen die Handlung sehr viel plakativer. Unterhaltsam und mitreißend gespielt sind beide Inszenierungen, wenngleich sich das Stück im LTT gegen Ende ein wenig zieht. Zudem richtet es sich eindeutiger an Jugendliche – aber so ist es schließlich auch beworben. Obwohl die, ebenfalls als Jugendbuch betitelte, Vorlage auch für Zuschauer weit jenseits der Adoleszenz so viel hergibt. David Hilzendegen TSCHICK [5.4. 20 Uhr, LTT, Eberhardstr. 6, Tübingen; 8.4 19:30, Theaterhaus, Siemensstr. 11, S-Feuerbach, alle Termine im LIFT-Kalender]

Foto: Brocke

Es ist ein Jammer, dass Wolfgang Herrndorf nicht mehr erlebt, wie sein Roman „Tschick“ zum modernen Klassiker avanciert. Der Autor nahm sich vergangenes Jahr das Leben, ein unheilbarer Hirntumor ließ ihm aus seiner Sicht keine andere Wahl. Sein „Tschick“ hingegen ist lebendig wie nie. Der Stoff hat längst den Sprung auf die Theaterbühne geschafft. Das Theaterhaus in S-Feuerbach nahm die Bühnenadaption letztes Jahr ins Programm, im März 2014 zog das LTT in Tübingen nach. Und die unterschiedlichen Inszenierungen zeigen, wie viel Interpretationsspielraum Herrndorfs Geschichte über Freundschaft, Freiheit und die Irrungen und Wirrungen des Lebens bietet. Im Mittelpunkt steht Maik. Der 14-Jährige kommt aus einem wohlhabenden, aber zerrütteten Elternhaus. Die Mutter ist Alkoholikerin, der Vater geht fremd. Seine Mitschüler behandeln Maik wie Luft, seine heimliche Liebe ignoriert ihn, Freunde hat er keine. Bis Tschick in sein Leben tritt. Tschick heißt eigentlich Andrej Tschichatschow, ist ein russischer Spätaussiedler aus einer sozial schwachen Familie, grob im Auftritt, dem Alkohol nicht abgeneigt. Eines Tages sitzt er plötzlich in Maiks Klasse. Die beiden Außenseiter freunden sich an und gehen gemeinsam in einem geklauten Lada auf Reisen. Unterwegs lernen sie Isa Schmidt kennen, in die sich Maik verliebt. Tschick hingegen outet sich als schwul. Schon die Figur des Tschick unterscheidet sich in beiden Aufführungen auffällig. Nils Daniel Finckh inszeniert ihn im Theater-


KULTUR SPIELEN

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DIE DEUTSCH-TÜRKISCHE KABARETTWOCHE FESTIGT KULTURELLE SCHNITTPUNKTE

LACHEN FÜR DEN ZUSAMMENHALT Firat Arslan kann wieder lachen, nachdem Marco Huck ihn beim Boxkampf um den WBO-Titel im Januar k.o. geschlagen hat. Arslan macht sogar schon wieder selbst Witze – öffentlich. Der Deutsch-Türke aus Schwaben steht im Rahmen der „Froggy Night à la Turka“ (17.4. 20 Uhr) gemeinsam mit Topas und weiteren Gästen auf der Bühne. Und das ist nur ein Highlight der DeutschTürkischen Kabarettwoche. Das interkulturelle Festival sei wichtig, „weil es beide Seiten einander näherbringt“, sagt Arslan, der schon andere Zeiten erlebt hat: „In meinen jungen Jahren war die Ausländerfeindlichkeit, der ich begegnete, größer als ich sie heute erlebe. Ich finde, dass sich das unheimlich positiv entwickelt hat“, so der 43-Jährige. Dennoch ist Rassismus auch heute leider noch Alltag. Wer das bezweifelt, kann sich bei der Hate Poetry (12.4. 23 Uhr, Foto) ein Bild machen. Journalisten mit Migrationshintergrund lesen die übelsten Hassmails vor, die sie im Lau-

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türkalman kabare haftasi deutsch-türkische kabarettwoche 11. – 20. april 2014

VORSCHAU APRIL

fe ihrer Karriere erreicht haben – das Publikum kürt die krassesten. Umso wichtiger, dass es Kabarettisten gibt, die den Finger in die Wunde legen. Solche wie Murat Topal etwa, der mit seinem Programm „Best of Ten“ (12.4. 20 Uhr) auf zehn Jahre Bühnenpräsenz zurückblickt. Zur positiven Entwicklung tragen auch der aus der Serie „Alles Atze“ bekannte Fatih Çevikkollu (19.4. 20 Uhr) bei oder Özcan Coşar, der auf der Bühne Gitar-

renspiel und Sprücheklopferei verbindet (15.4. 20 Uhr). Man könnte noch mehr Termine aufzählen. Oder man geht einfach hin und lacht – gegen Rassismus, gegen Ausgrenzung und für die Unterhaltung. COE DEUTSCH-TÜRKISCHE KABARETTWOCHE [11.-20.4., Renitenztheater, Büchsenstr. 26, S-Mitte. WIR VERLOSEN 3x2 Karten für Froggy Night. Mail, Fax oder Karte mit dem Stichwort „Firat“ an LIFT.]

K ABARET TFESTIVAL 01.04. Stuttgarter Besen 2014 Kabarett-Wettbewerb 03.04. Gernot Hassknecht 04.04. Henning Venske & Kai Magnus Sting 05.04. Barbara Kuster 06.04. Jochen Busse -----------------09.04. Dt. Kabarettmeisterschaft 2013/2014 10.04. Vocal Recall 23.04. Ozan & Tunç 24.04. Animation Comedy Preisverleihung im Rahmen des ITFS 25.04. Kalle Pohl 26.04. Thomas Nicolai 27.04. Werner Koczwara 29.04. Mistcapala 30.04. Lisa Feller

Karten 0711 / 29 70 75 www.renitenztheater.de

ZEITGENÖSSISCHER TANZ AUS HAVANNA IM SCHWABENLAND

TANZEN FÜR DIE DEMOKRATIE

Foto: Ammerpohl (u.)

Tanz ist einer der wichtigsten Bestandteile des kubanischen Alltags, eine Art Flucht vor den Problemen in eine Parallelwelt voller Rhythmen, Erotik und Lebensfreude. Kein Wunder, dass es auf der Insel eine Vielzahl professioneller Tanzkompanien gibt. „Danza Contemporána de Cuba“ ist eine davon, die im April mit drei Stücken in der Region gastiert.

Im Ludwigsburger Tanzforum zeigen die Tänzer zwei Werke ihres Hauschoreografen George Céspedes, der sich in beiden mit Fragen nach der Identität auseinandersetzt. „Identidad-1“ untersucht Menschen im Spannungsfeld zwischen dem Selbst und äußeren Einflüssen. In „Mambo 3XX1“ reisen die Tänzer zurück in die 1930er Jahre

und veranschaulichen, wie sich das Individualitätsgefühl der Kubaner mit der Entstehung des Mambos verändert hat. Ihr drittes Stück, „Demo-N/Crazy“, stammt aus der Feder des Spaniers Rafael Bonachela. Es treibt mit energischen und leidenschaftlichen Duetten die Brillanz der afro-karibisch beeinflussten Technik der Tänzer auf die Spitze. Und will uns damit sagen: Der Kampf um die Demokratie ist MH noch nicht zu Ende. DANZA CONTEMPORÁNA DE CUBA [10.4. 20 Uhr, Forum am Schlosspark, Stuttgarter Str. 33, Ludwigsburg. WIR VERLOSEN 3x2 Tickets. Mail, Fax oder Karte mit dem Stichwort „Kuba“ an LIFT.]

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