LIFT Stuttgart - Leseprobe Januar 2012

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VON RECHTS VERFOLGT Wie ein Politiker im Remstal gegen Nazis kämpft

VON KARLSRUHE ÜBERHOLT Off-Kultur mit Hindernissen: der Kampf mit den Ämtern

VOM HIMMEL GEHOLT DAS STADTMAGAZIN STUTTGART & REGION Euro 2,20 / Januar 2012 22. Jahrgang E 30481

www.lift-online.de

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Sterne-Gastronomie: Fluch oder Segen?

VOM BAGGER GETROFFEN Was wird aus Rocker 33 und dem Gründerzentrum?

DIE SCHÖNE UND DAS VIEH LIFT-Gewinner und -Abkacker 2012

Prosit Neujahr! Alle SilvesterEvents


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INHALT In Karlsruhe geht es, in München auch und in Berlin sowieso: Die Stadt durch temporäre Veranstaltungen aufwerten – gerne in Off-Locations. In Stuttgart dagegen mahlen die Mühlen langsamer. Eine Geschichte über Kommunikation, die in dieser Stadt nicht immer reibungslos abläuft.

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STADT

06-15

06-07 Die Schöne, das Vieh und eine Außenseiterin Die LIFT-Steck-

tabelle 2012: Die zwölf Apostel des guten Geschmacks 08-09 Von Baustellen, Engländern und Würsten Die Minus-Steck-

tabelle mit den LIFT-Abkackern 2012 10-11 Von Karlsruhe überholt Off-Kultur mit Hindernissen: der 13

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Kampf mit den Ämtern Porno und Falbala Dank WLAN ist längst die ganze Stadt online: die besten Netzwerk-Namen Stuttgarts

MENSCHEN

16-23

16-17 Im Namen des Grundgesetzes Der Publizist und Politiker

Stephan Braun kämpft in der Region gegen Nazis Kleine politische Größe Die 18-jährige Cara Nemelka hängt sich im Jugendrat rein 19 Viel mehr als nur Musik und Party Tagsüber Waldpädagogin nachts DJ: Nadia Hentschel hilft Kindern in Jamaika 20-21 Ein Mann fürs Lustige Vor Ort, Folge 26: Mit Christian Brey im Schauspielhaus 18

„Stephan Braun quälen – NPD wählen“ steht auf den Aufklebern, mit denen die Partei für sich wirbt. Der Politiker und Publizist aus dem Remstal kämpft trotzdem weiter gegen Rechts.

ABO-AKTION

22-23

22-23 Ein Jahr LIFT frei Haus und dazu spannende Bücher

Vor die Tür wagen wir uns erst wieder ab 15 Grad plus, so lange verstecken wir uns vor dem nasskalten Winter zu Hause – und machen es uns da so richtig gemütlich. Drei neue Shops helfen dabei.

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LEBEN

24-35

AUSGEBEN 24

24-27

Wir machen’s wie die Igel Vom Windlicht bis zur Sofagarni-

tur: Neue Wohnshops zeigen, wie man sich einrichtet 25-27 Mehr ausgeben Taschenwiese, Kalenderschau, Lieblings-

stücke

AUSGEHEN

28-31

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So schmeckt 2012 Dieses Jahr wird lecker: Einer freut sich

29-31

über den ersten Stern, der andere gibt ihn freiwillig ab Mehr ausgehen Schwarz-Weiß-Bar, Pink Ladies, Speisekammer, Bachofer, Schräggastro...

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Abschiedstränen und Vorfreude Erst das Aus fürs H7, dann

FEIERN Der Ärger um das Ende des Kreativzentrums H7 nimmt groteske Züge an. CDUler Stefan Kaufmann twittert aus dem Bundestag: „Im Plenum findet gerade noch die Debatte über den Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan statt. Ich kümmere mich derweil um das H7 in Stuttgart.“ Richtige Gewichtung!?

32-35

die Verkündung des Neustarts an anderer Stelle 33 Mehr feiern Jamaican, Robag Wruhme, Theo... 34-35 Club-Planer Die besten Partys im Januar

* *

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KULTUR

36-63

SEHEN

36-43

Mit Tiefgang und Herz Vive le cinéma: Das neue Jahr beginnt

mit drei starken Filmen aus Frankreich 37-40 Mehr sehen Ich reise allein, Huhn mit Pflaumen, Die Krie-

gerin, Drive, Offroad... 41-43 Film A-Z Die besten Filme im Januar 43 DVD-Tipps Die besten DVDs im Januar

LESEN

44-45

44

„Heimat ist wie der Papst“ Experte für deutsche Eigenheiten:

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Lesen A-Z Die besten Lesungen im Januar Buchtipps Aktuelle- und Lieblingsbücher

Wladimir Kaminer sendet Liebesgrüße aus Deutschland Très bien: Das Kino-Jahr startet mit dreimal Frankreich – mal berührend, mal bezaubernd, mal avantgardistisch. Eben très français.

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INHALT ENTDECKEN

46-50

FrĂźher war mehr Super 8 Als die VHS noch heiĂ&#x; war: Der

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Als der erste Filmwinter 1987 an den Start ging, war das Wort Google nocht nicht erfunden – und VHS der heiĂ&#x;e ScheiĂ&#x;.

Filmwinter schwelgt zum 25. Geburtstag in Erinnerungen 47-48 Kunst entdecken Kubus oder Kuppel. Moscheen, Lyonel

Feininger, Zwischen Eros und Arena... 49-50 Entdecken A-Z Die besten Ausstellungen im Januar

SPIELEN

51-57

Tanzpartikel Schon die Proben zu Gauthiers „Piano Par-

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ticles“ machen Lust auf das neue Programm 52-53 Spielen Caffee, Effi Briest, KĂśnigs Moment, Bartleby... 54-55 Spielen A-Z Die besten StĂźcke im Januar 56-57 Spielplan Alle StĂźcke auf einen Blick

HĂ–REN

58-63

Pop, Freaks und Fans Ja, ist den heut’ scho’ Festival-Saison:

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Im Merlin spielen die spannendsten Pop-Acts der Nation 59-60 Live in Stuttgart Wendy McNeill + Sea & Air, Guano Apes,

Kool Savas... 61-63 HĂśren A-Z Die besten Konzerte im Januar

WEITERBILDUNG 64-87 Lächeln statt hecheln Verschiedene Weiterbildungs-Angebote machen speziell Frauen fit fĂźr Beruf und Alltag 68 Mit Säge, Flex und Akkubohrer Der Stuttgarter Alexander Bader ist Skate-Anlagen-Gestalter 70 Ein neues Brummbrumm fĂźrs Auto WirtschaftsfĂśrderung und PopbĂźro lassen Elektromotoren erklingen 72 „Deutschland hat sich verändertâ€? Ruchsaram Dzhasybaeva arbeitet als Stipendiatin am Linden-Museum 73-78 Die besten Aus- und Weiterbildungsangebote Von Abi Ăźber BWL, Mode, Sprachen, Medizin, Computer, Kunst und Co. – die besten Anbieter fĂźr Aus- und Weiterbildung in Stuttgart und Region 64-66

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PLANEN

88-89 90-92

Sir Simon, The Mobylettes und Andreas Dorau (v. li.) sind nur ein paar der Pop Freaks, die im Januar im Merlin zu Gast sind.

Himmelblaue Aussichten fĂźr SchlaufĂźchse: Erst mit der perfekten Weiterbildung der eigene Boss werden, dann das BĂźro am Strand mieten.

88-143

Highlights Das Beste im Januar Prost Neujahr! Die besten Silvesterpartys im Ăœberblick –

von „12 Monkeys“ bis „What the Fuck“ 90-134 Ăœber 5.000 ausgewählte und kommentierte Termine in Stuttgart und Region Von „Blues Brothers“ Ăźber „Cool Savas“

bis „Winterträume“ 94 Bewegungsmelder Die wichtigsten Sport-Termine 102 Messen und Märkte Flohmärkte und mehr 126 Gay-Tipps Termine fĂźr Schwule und Lesben 135-143 Die besten Termine fĂźr Kinder Von „DreikĂśnisfest“ bis

„Lummerland“

144-152 152 153 154

FINDEN

144-154

Kleinanzeigen Massig Kleinis aus Stuttgart und Region Impressum LIFT-Leser-Seite Wie war’s bei, Bruddler’s Corner... Hinten raus Didi & Stulle

2012 wird der Knaller: Die besten Silvesterpartys im Ăœberblick.

LIFT AUF ALLEN KANĂ„LEN Falbenhennenstr. 17, 70180 Stuttgart Postfach 10 30 45, 70026 Stuttgart 0711/60 17 17 17, Fax 60 17 17 49 info@lift-online.de www.lift-online.de www.facebook.com/LIFTStadtmagazin

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» STADT Die LIFT-Stecktabelle 2012: Diese zwölf Apostel des guten Geschmacks sollte man sich merken

Die Schöne, das Vieh und eine Außenseiterin Laut Maya-Kalender fliegt uns 2012 zwar der Laden um die Ohren, untergegangenen Völkern glauben wir aus Prinzip aber kein Wort. Im Gegenteil: Das neue Jahr wird der Ultraknaller, wirklich, und zwar dank dieser Menschen, Tiere und Sensationen.

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„Mannmannmann!“, flüstert jemand in der Reihe hinter uns, „die ist aber schön, wie heißt die noch mal?“ Gerne würden wir uns umdrehen „Minna Wündrich, Bremerin, Schauspielerin, 28“ hauchen. Leider sind wir aber zu sehr damit beschäftigt, uns am Stuhl festzuklammern, um wegen besagter Minna nicht rückwärts umzukippen, die gerade als Schillers „Jungfrau von Orleans“ schreiend über die Bühne tobt, um die Engländer ganz alleine aus Frankreich hinauszuprügeln. Eine ebenso gute Figur macht sie ab Mitte Januar in „Die Altruisten“ und 2012 hoffentlich noch so oft wie möglich. Die bessere Birgit Minichmayr. Minna, die Schöne: Wir sind schockverliebt.

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Cro Da hat der junge MC mit der Pandamaske seinem Label Chimperator ja einen echten Pandabärendienst erwiesen. Nur wenige Stunden nachdem das Vieh sein „Easy“-Mixtape auf der Chimperator-Webseite zum freien Download eingestellt hatte, kollabierte der Server ob der vielen User und war tagelang nicht mehr zu erreichen. Auch das zugehörige Video zum Ohrwurm „Easy“ ging durch die Decke, für 2012 steht eine Tour durch Deutschland an und neue Songs sind auch in der Mache. Laut Jan Delay ist Cro die Zukunft des HipHops. Wir finden: Seit Massive Töne hat kein Stuttgarter Rapper mehr so geflowt.

3 Team Schräglage Wenn Stuttgart sich auf Raumfahrt-Mission begeben würde, man müsste eine Rakete namens Schräglage in die Umlaufbahn schießen: Warum? Weil der Club Schräglage ein (Raketen-)Tempo an den Tag legt. Seit der brechend vollen Opening-Party im September 2011 ist der Laden jedes Wochenende voll wie Harald Juhnke zu seinen besten Zeiten. Damit ist Axel Steinbeck und Marco Sebastian ein Coup gelungen, den so schnell keiner erwartet hätte, nachdem die alte Location wegen eines Wasserschadens wenige Monate zuvor schließen musste. Fazit: Schon jetzt der Club des Jahres 2012.

4 Christoph Küster Das Studio Theater ist das Berlin unter den Stuttgarter Bühnen: Arm, aber sexy. Seit Christoph Küster 2008 die künstlerische Leitung übernommen hat, liegt der Fokus auf jungen Autoren, gewürzt wird der Spielplan mit ausgewählten Gastspielen der freien Szene. Die erfolgreiche Verjüngungskur krönte das Studio Theater 2011 mit dem sensationellen Coup, die Schlichtungsgespräche um Heiner Geißler als Musical zu inszenieren: Zum Dank gab es ein nationales Medienecho. Wir sind sicher: Mit dieser Bühne ist auch 2012 zu rechnen.

5 Dietl & Wolter Eine Karriere wie im Traum: Michael Dietl wird 1984 in Backnang geboren, es folgen Ausbildung zum Hotelfachmann und Jobs auf der ganzen Welt. Irgendwo unterwegs lernt Dietl Koch Sascha Wolter kennen. Gemeinsamer Traum: ein eigenes Lokal. Ende 2010 geht es in Dietls Heimat, die Backnanger Stuben suchen neue Pächter. Gerade mal ein Jahr dauert es, bis den beiden eine Sensation gelingt: Die Backnanger Stuben werden mit einem Stern ausgezeichnet und sind unsere Gastro-Aufsteiger 2012.

6 Neue Bibliothek Erst isolierte Außenseiterin, dann Traumstart: Auf ihrem hässlichen Äußeren wurde herumgetrampelt, als „grau“, „klotzig“, „düster“ und „Stuttgarts Bücherknast“ wurde sie betitelt, um dann mit der Eröffnung zu zeigen, dass die berühmten inneren Werte zählen: Auf 11.500 Quadratmetern beherbergt sie eine halbe Million Bücher und Medien, imposant schrauben sich die Stockwerke nach oben. Trotz leichtem Krankenhaus-Feeling: unser Lieblingsort 2012.

Fotos: Pfisterer (Stadion, Cro, Minna), Fischer, Schönebaum

Minna Wündrich


STADT

Die LIFT-Gewinner 2012

6 Die Selektion Max, Luca und Hannes haben zwar erst einjährigen Band-Geburtstag gefeiert, blicken aber auf ein super Jahr mit Tour und Album zurück. 2012 dann richtig Attacke: Im Februar kommen neue Songs, es folgt eine Europatour mit Gigs in Paris, London und Mailand. Der Geist der 80er, auf heute getrimmt von drei Kreativen ohne Angst vor den ganz großen Sounds: Diese derben Synthies und diese unglaubliche Trompete – so klingt 2012.

6 Pop.Notpop Die Festivaldurchstarter 2012: Hannes Orange und Andreas Puscher, Veranstalter des Pop.Notpop-Clubfestivals, das mit einem feinen Line-up aus ausgesuchten, poppigen IndieActs in die Clubs der Innenstadt lockt und dabei auch die lokale Musikszene nicht aus den Augen verliert. Die Kurve zeigt auch für 2012 weiter nach oben: Wir freuen uns schon jetzt auf die dritte Auflage der Festival-Perle.

6 Allianz Volleyball Bitte nicht weitersagen: Seit kurzem finden wir Volleyball gut. Der Redaktionsausflug in die extrem schicke Scharrena war spitze und der Sport, den wir da zu sehen bekommen haben ebenso: Die VolleyballDamen der Smart Allianz Stuttgart bieten absoluten Spitzensport. Der Pokalsieger 2011 startet im neuen Jahr noch mehr durch. Hingehen, anfeuern!

6 Wurst & Fleisch Der Rotebühlplatz 2010: Systemgastro, Sexkabinen, Sonnenstudios, Döner-Spieße. Der Rotebühlplatz 2011: Das Wurst & Fleisch und das Speakeasy haben die Ecke komplett aufgewertet. Der Rotebühlplatz 2012: ein hübsches Ausgeh-Gegengewicht zum beliebten Hansim-Glück-Brunnen.

6 Orsons Wir waren schon immer Fan, jetzt haben die Orsons aber auch den Mainstream von sich und ihrem Rap überzeugt. Zeigen 2012 als Vorband für Herbert Grönemeyer in den Stadien, wie gute Musik made in Stuttgart geht. Unterwegs im Auftrag des guten Geschmacks.

6 Julia Scharf Sport im Dritten ist so flach wie ein Pass von Thomas Müller, macht aber leider nur halb so viel Spaß. Das wird sich 2012 ändern, denn dann feiert Julia Scharf ihren Durchbruch und mischt die müde SWRSportsendung auf!

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+ LEBEN

FEIERN

Sicher: Hände in die Höhe als Dankeschön für feine Jahre Rocker 33 im H7

Noch sicherer: Einen weiteren Sommer wird der schicke H7-Innenhof nicht erleben

Am sichersten: Vor dem Abriss durch die Bahn erfolgt der Abriss bei den letzten Partys

Im Dezember platzten gleich mehrere Bomben: Erst das Aus für H7 und Rocker 33, dann die Verkündung eines Neustarts

Abschiedstränen und Vorfreude Nach der Volksabstimmung drückt die Bahn auf die Tube: Die Kreativen des H7 müssen die ehemalige Bahndirektion sofort räumen – inklusive Rocker 33. Grabesstimmung herrschte aber nur kurz, denn es geht spannend weiter.

+

Dass es zu solch einem Ärger kommt, hatte wohl keiner erwartet. Sechs Jahre lang war das Kreativzentrum H7 am Stuttgarter Hauptbahnhof die perfekte Keimzelle für Kreativschaffende jeder Couleur – und den Club Rocker 33, der mit seinen Bookings deutschlandweit Maßstäbe setzt. Als der Vermieter, die Firma Raumaufzeit, kurz nach Nikolaus seine Mieter dann unsanft davon informieren musste, dass sie bereits innerhalb von drei Wochen aus dem Gebäude ausziehen müssten, kochten die Emotionen hoch. Warum plötzlich alles so schnell ging: Nach der Volksabstimmung machte die Bahn mehr Druck als ein ICE, die bisherige Eigentümerin CA Immo Deutschland soll die ehemalige Bahndirektion der Bahn zum Stadtbahnbautunnel überlassen. Dass das Gebäude im Zuge von S21 bis auf die denkmalgeschützte Front abgerissen wird, war schon länger klar. Das Dasein der Mieter in der ehemaligen Bahndirektion war also endlich – und durch S21 sogar erst möglich: „Wir sind dank S21 da“, betonten die Rocker 33-Macher etwa immer. Dass der Umzug dann aber so schnell gehen würde, überraschte alle Betei-

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ligten gleichsam kalt und sorgte Anfang Dezember für einen Aufschrei. „Uns traf das Ende des H7 völlig unverhofft“, erklärt etwa Veranstalter Thomas Geyer. Er ist gleich doppelt betroffen: Zum einen hat er sein Büro im H7, zum anderen veranstaltet er im angedockten Club Rocker 33 Partyreihen wie die erfolgreiche „Kaputtraven“, für die er schon bis März sämtliche Headliner gebucht und zu Teilen auch bezahlt hat.

H7-Fluch = Filmhaus-Segen? „Wir haben uns beim Besitzer der Immobilie für eine Verlängerung der Verträge eingesetzt – leider erfolglos. Dafür haben wir hart daran gearbeitet, Nachfolge-Immobilien für die Mieter zu besorgen. Ein Nachfolgeobjekt in der Ossietzkystraße ist bereits komplett an H7-Mieter vergeben, andere Mieter sind in die Türlenstraße gezogen“, wirbt Alexander Matthies vom Vermieter Raumaufzeit um Verständnis. Von Verständnis wollten einige Mieter des H7 indes nichts wissen. Eine Facebook-Unterstützer-Gruppe wuchs innerhalb von wenigen Ta-

gen auf 4.000 Mitglieder an. Ihre Forderung: eine Verlängerung der Mietverhältnisse. Der Kampf ums H7 wurde zum Stellvertreter-Schützengraben für die Auseinandersetzung um S21. Hinter den Kulissen tüfteln die Raum-aufZeit-Macher derweil längst an einer Lösung. Dank tatkräftiger Unterstützung von Ines Aufrecht, Wirtschaftsförderung der Stadt Stuttgart, gelang scheinbar ein einigermaßen spektakulärer Coup: Das ehemalige Filmhaus in der Friedrichstraße, momentan noch Heimat der Gastronomie Bett und einiger Filmschaffenden, soll angeblich die neue Heimstätte des Clubs Rocker 33 werden. Die Clubbetreiber wollten sich dazu noch nicht äußern und warben stattdessen um Verständnis, dass sie vor allem daran interessiert seien, den Spielbetrieb im H7 so lange wie möglich aufrechtzuerhalten, um dann in Ruhe in eine neue Location umzuziehen. So oder so: Dass sich eine Stadtverwaltung so für einen Club einsetzt, hat es mit Sicherheit noch nie gegeben. Endet ein emotionaler Dezember für die hiesige Club-Szene also doch noch mit einem Happy End? Martin Elbert/Ingmar Volkmann


FEIERN LEBEN Brecher und Evergreens: „Jamaican I.D.“ ist der neue Dancehall-Hafen von Sentinel

Gemixt und gejuggelt

+

Sentinel baut im neuen Jahr sein lokales Nachtleben-Engagement weiter aus. Nachdem man das Ziel, Dancehall zurück nach Stuttgart zu bringen, mit der „Kingston Hot“ im Rocker 33 vom Fleck weg erreicht und auch noch den Donnerstag in der Corso Bar mit selbiger Musik reanimierte hat, besetzt man ab sofort an jedem dritten Samstag die Schräglage mit der Reihe „Jamaican I.D.“. Um da reinzukommen, muss man aber garantiert keinen jamaikanischen Pass haben, ganz im Ge-

genteil: Der neue Sentinel-Hafen lässt neben mächtig viel Dancehall auch einiges an Freiraum für verwandte Soundgenres wie HipHop, Grime, Dubstep oder Elektro. Dafür braucht es gute DJs, die zum einen einen breitgefächerten Musik-Geschmack und zum anderen das Können mitbringen, die verschiedenen Styles mit guter DJTechnik zu vermischen. So jemand wie der Hamburger DJ Dynamite (Bild), der einst mit Samy Deluxe die Band Dynamite Deluxe bildete, oder der Amsterda-

mer DJ Waxfiend. Die zeigen am Eröffnungsabend zusammen mit den Locals Empress Nadia und Selecta Fabi, wie man Dancehall-Brecher mit Club-Evergreens in einen Guss zusammen mixt, cuttet und juggelt. Da dürften die jungen Schräglage-Hüpfer wieder ein bissTINE chen durchdrehen.

+ Jamaican I.D. 21.1. 23 Uhr, Schräglage, S-Mitte + Verlosung Wir verlosen drei mal zwei Plätze auf der Gästeliste. Mail, Fax oder Karte mit dem Stichwort „Jamaican“ an LIFT.

Frisch aufgelegt: News aus der Clubwelt

Es geht hart weiter

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Puh, im neuen Jahr erst mal durchatmen. Von wegen, bereits am 5.1. geht es hart weiter: Die Kaputtraver starten im Keller Klub die neue Donnerstagsreihe Frühstart (Bild). Die Musik: Elektrogeboller meets Gitarrenklassiker. + + + Die HipHop-Partyreihe Goldene Zeiten feiert ebenfalls am 5.1 ihr dreijähriges Jubiläum im Speakeasy. An den Decks 5ter Ton, DJ Swist, Device, Henster, Tomazz und Crypt, aus den Boxen schallt Rap aus den 90ern.+ + + Nicht ganz so eingeschränkt ist die Musik bei der Partyreihe Treff in dieser Nacht. Florian Ehing und Stare lassen bei ihrem Debüt ab 21 Uhr schönen Disco im Transit laufen, später gibt’s in der Schräglage HipHop. + + + Dancehall, die erste: Ab dem 20.1. findet in der Stereo monatlich die Reihe Irie Hood statt. Dabei werden Dancehall und HipHop schön vermixt. + + + Ausschließlich Dancehall hört man am 28.1. in den Wagenhallen bei Shaka Bass Session, auch eine neue Reihe. Dabei setzt man auf Roots Reggae und Dub Vibes. + + +

Im Januar gibt das Climax Vollgas. Die Partyreihe „Danse Avec Moi“ wird von einem Killer-Booking heimgesucht: Robag Wruhme ist im Haus. Der einstige Wighnomy Brother und Erfinder von Tracktiteln wie „Bommsen Böff“ oder „Moppal Kiff“ hat den elektronischen Jahrgang 2011 mit seinem Album „Thora Vukk“ massiv veredelt. Im Club legt der Robag natürlich ganz anders los, schließlich ist er jahrelang club- und festivalerprobt und weiß, dass es knacken muss. Flankiert wird er von den Danse-Avec-MoiVeranstaltern Chamelio S. und Maico. (20.1. 23 Uhr, Climax, S-Mitte)

Aus dem Stuttgarter Nachtleben: Boulevard Theo

Tschö mit Ö

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Ach, schon wieder ein Jahr vorbei. Es ging irgendwie schneller rum als sonst. Je älter man wird, desto schneller rennt die Zeit. Theo ist heute wieder weise. Neulich trafen sich zwei alte Männer im Oblomow. Ein ehrlicher Laden. Mit ehrlichen Menschen, die sich nicht hinter Masken oder schicker Kleidung verstecken, sondern so sind, wie sie einst ihre Mutter zur Welt brachte, im Schlapperpulli und Bootcut-Jeans. Menschen, die den Mainstream auf der Theo verab-

scheuen. Immer diese Massenabfertigung, nur Lemminge! Im Oblomow hingegen: Nachteulen, gezeichnet vom Leben. Genug von Sex, Drugs und Rock’n’ Roll und Halligallidrecksaufest. Die trinken Halbe und Korn. Die zwei Alten sinnierten über das abgelaufene Jahr. Wieder viel passiert! Fünf neue Clubs! Wie das alles immer geht, fragt der Jüngere den Älteren, also den Weiseren. Das frag ich mich seit Jahren, schüttelt der Alte den Kopf. Verstehe einer noch die Welt heutzutage. Meinst

du, da macht einer zehn Euro pro Kopf Getränkeumsatz?, will der Jüngere wissen. Ach was, jetzt lass doch mal die Kirche im Dorf! Die Jungen trinken doch alle nichts, sind doch schon vorgeglüht. Ein, zwei Bier, maximal! Vielleicht noch einen Langen. Die Frauen ein Pröseccö! Und die sind dann Tschö mit Ö und raus die Maus! Da kommt doch kein Cash in the Täsch. Wie funktioniert das dann alles, will der Jüngere weiter wissen. Das kann doch nicht sein! Die vielen

Clubs sind doch jedes Wochenende voll! Die verkaufen doch nebenher noch Drogen! Anders geht das doch gar nicht. Das glaub ich auch, bestätigt der Ältere. Sicher ist aber: Irgendwann kracht das ganze System zusammen! Und dann, ja dann ist denen auch nicht mehr zu helfen, nicht mal mehr mit einem Rettungsschirm. Prost. P.S.: Das, meine Damen und Herren war, falls sie es nicht gemerkt haben, der Phrasentheo. Das Phrasenschwein ist jetzt voll und ich auch. Guten Rutsch.

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* KULTUR

SEHEN

Das Jahr geht très français los (von li.): Ziemlich beste Freunde, Bezaubernde Lügen und The Artist

Vive le cinéma: Das neue Jahr beginnt mit drei starken Filmen aus Frankreich

Mit Tiefgang und Herz Der französische Film ist für seine Vielfalt bekannt. Das neue Jahr fängt so gesehen richtig gut an: 2012 startet mit dreimal Frankreich – mal berührend, mal bezaubernd, mal avantgardistisch. Eben très français. In Frankreich steht die Wiege des Kinofilms. Nouvelle Vague, Truffaut, Godard – Cineasten bekommen da schon eine Gänsehaut. Französische Filme gelten als wortreich, thematisch tiefgehend, sind aber gleichzeitig von spielerischer Leichtigkeit und haben oft eine herzerwärmende romantische Note – mit Ausnahmen: Zumindest das mit dem wortreich trifft auf den neuen Film von Michel Hazanavicius „The Artist“ ganz und gar nicht zu. Mit seinem schwarz-weißen Stummfilm wagt der Franzose ein Experiment, das in Zeiten aufgeblasener Special-Effect-Filme einer Kinorevolution gleicht. Das Ergebnis ist aber eine der großartigsten Liebeserklärungen an die Anfänge des Kinofilms. Jean Dujardin spielt den Stummfilmstar George Valentin, dessen Karriere aufgrund der Einführung des Tonfilms den Bach herunterzugehen droht, während die von ihm entdeckte Statistin und Tänzerin Peppy Miller zum neuen Aushängeschild Hollywoods avanciert. Tragik, Romantik, Eleganz, Witz, Poesie und die Freude am Spiel – „The Artist“ hat alles. Diese Beschreibung trifft weitestgehend auch auf den Streifen „Ziemlich beste Freunde“ zu.

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Die Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht, erzählt, wie der steinreiche, querschnittsgelähmte Philippe Pozzo di Borgo (Francois Cluzet) und sein großmäuliger Pfleger aus der Vorstadt (Omar Sy) sich trotz gesellschaftlicher Gegensätze auf Augenhöhe begegnen. Ein richtig gutes Buddy-Movie haben Eric Toledano und Olivier Nakache hier zusammen gedreht.

Die Franzosen können alles Denkt man an das märchenhaft romantische französische Kino der letzten Jahre, darf „Die fabelhafte Welt der Amélie“ nicht fehlen. An ihrer damaligen Rolle wird Audrey Tautou bis heute gemessen. Mit „Bezaubernde Lügen“ bekommen Freunde romantischer Liebeskomödien nun wieder Gelegenheit für ihre vergleichenden Wissenschaften. Tautou spielt eine Friseursalon-Besitzerin, die einen Liebesbrief ihres Hausmeisters missbraucht, um ihre einsame Mutter aufzuheitern. Der ganz große Wurf ist das heiter-naive Verwirrspiel zwar nicht, die Kragenweite zuletzt so

hübscher Komödien wie „Nur für Personal“ oder „Mein Stück vom Kuchen“ aber hat auch dieser Film durchaus. Und 2012 bleibt weiterhin französisch: Freuen darf man sich auf den Ende April in unsere Kinos kommenden französischen Oscar-Kandidaten „La guerre est declaré“ von Valerie Donzelli. Darin erzählt sie von der Odyssee eines jungen Paares und ihres schwer kranken Kindes. Den Klassiker „Der Krieg der Knöpfe“ von Yves Robert aus dem Jahr 1962 bekommen die Franzosen derzeit mit gleich zwei Remakes serviert. Für März ist hierzulande zumindest schon mal die Version von Christophe Barrantier anThomas Volkmann gekündigt. Très bon.

* Ziemlich beste Freunde F 2011; Regie: Eric Toledano, Olivier Nakache; mit: Francois Cluzet, Omar Sy; Start: 5.1. * LIFT-Urteil * * * * * * Bezaubernde Lügen F 2011; Regie: Pierre Salvadori; mit: Audrey Tautou, Sami Bouajila; Start: 19.1. * LIFT-Urteil * * * * * * The Artist F 2011; R: Michel Hazanavicius; mit: Jean Dujardin, Bérenice Béjo; Start: 26.1. * LIFT-Urteil *****


SEHEN KULTUR Sehen A-Z

Deer Hunter – *DieThe durch die Hölle gehen USA 1978, R: Michael Cimino, mit: Robert De Niro, Christopher Walken

Drama. Plötzlich bedroht der näher rückende Vietnamkrieg das unbeschwerte Leben von drei jungen Männern. (Set / FilmgaleJahre Filmwinter *vor25und zurück

Festival für Filme und Videos aus den Bereichen Experimentalfilm, Videokunst, Kurzfilm und Dokumentarfilm. (Filmhaus, Stuttgart, 19.-22.1., alle Termine im LIFT Kalender)

*AUAbendland 2011, R:Nikolaus Geyrhalter, Start: 22.12.

Dokumentation. Europa bei Nacht – Nikolaus Geyrhalter nimmt den Zuschauer mit auf seine assoziative Reise. koscher! *GBAlles 2010, R: Josh Appignanesi, mit: Omid Djalili, Matt Lucas

Komödie. Mahmud Nasir ist überzeugter Moslem. Als seine Mutter stirbt, macht er eine unglaubliche Entdeckung: Seine Geburtsurkunde weist ihn als Adoptivkind und Juden aus. (Merlin, Stuttgart, 11.1.

Drama. Brad eifert seinem kriminellen Vater nach. Doch erst als er die schiefe Bahn verlassen will, lernt er diesen richtig kennen. (Set / Filmgalerie 451, Stuttgart, 17.1. 20:30 Uhr)

*IN Arirang 2011, R: Kim DU Duk, Start: 26.1.

Doku. Intimes filmisches Selbstporträt des südkoreanischen Regisseurs Kim Ki-duk, der sich selbst mit der Kamera durch seine Lebenskrise begleitet. Ben X *B/NL 2007, R: Nic Balthazar, mit: Marijke Pinoy, Greg Timmermans

Drama. Im Onlinespiel dominiert Ben die Szene, der Schulalltag wird zur Qual. Als Ben durchbrennt, trifft er eine Mitspielerin aus dem Rollenspiel. (Kommunales Kino, Esslingen, 15.1. 17 Uhr)

20:15 Uhr)

Amer *BEL/F 2009, R: Hélène Cattet, mit: Marie Bos, Charlotte Eugène-Guibeaud, Start: 19.1.

Drama. Hommage an den Giallo, einen erotisch-fetischistisch aufgeladenen italienischen Slasherthriller mit Schwerpunkt auf Frauenmorden, Stil vor Substanz ist hier Ausgangspunkt. Anduni – Fremde *Heimat D 2011, R: Samira Radsi, mit: Florian Lukas, Irina Potapenko

Drama. Als ihr Vater stirbt, wird Belinda immer mehr Teil der Welt ihrer armenischen Familie. Je wohler sie sich dort fühlt, desto mehr entfremdet sie sich von ihrem alten Leben. (Kommunales Kino, Esslingen, 13., 18.1. 19 Uhr + 14.1. 17 Uhr + 15.1. 21:30 Uhr)

Anne liebt Phillip *NOR/D 2011, R: Anne Sewitsky, mit: Maria Tandero, Berglyd, Start: 12.1.

Komödie. Kurzweiliger Mädchenfilm um eine präpubertäre Romanze, der die skandinavischen Charts stürmte und die Jugendsektion der Berlinale 2010 eröffnete. kurze Distanz *USAAuf1986, R: James Foley, mit: Sean Penn, Chistopher Walken

Kaplani *TKBerlin 2011, R: Hakan Algül, mit: Ata Demirer, Necati Bilgil, Start: 26.1.

Drama. Ayhan Kaplan ist türkischer Staatsbürger, lebt in Berlin und boxt professionell. Er und sein Coach Jamal warten auf ein Wunder und den Durchbruch. Bezaubernde Lügen

*F 2010, R: Pierre Salvadori, mit: Audrey Tautou Nathalie Bayer, Start: 19.1

Komödie. Audrey „Amélie“ Tautou spielt eine Frau, die einen an sie adressierten Liebesbrief an ihre Mutter weiterschickt, um sie aufzuheitern – mit verwirrenden Resultaten. Blutzbrüdaz *D 2011, R: Özgür Yildirim, mit Sido, B-Tight, Tim Wilde, Start: 29.12.

Komödie. Die Freundschaft zweier rappender Kumpels wird auf die Probe gestellt, als der Erfolg im Musikbusiness nahe ist. Brand – Eine Toten*geschichte A/D 2010, R: Thomas Roth, mit: Josef Bierbichler, Andrea Eckert

Thriller. Der Schriftsteller Brand verliebt sich in die Pflegerin seiner todkranken Frau und gerät in eine Spirale aus Leidenschaft, Eifersucht und Zerstörung. (Kommunales Kino, Esslingen, 12., 14., 17.1. 21:30 Uhr + 13.1. 21 Uhr)

rie 451, Stuttgart, 13.1. 20:30 Uhr)

Brügge sehen... und *sterben? GB 2007, R: Martin McDonagh, mit: Colin Farrell, Ralph Fiennes

Komödie. Zwei Auftragskiller warten in Brügge nach einem verpatzten Job auf weitere Instruktionen. Während Ken Sigthseeing betreibt, feiert Ray Partys. Dann soll Ken Ray töten. (Kommunales Kino, Esslingen, 6.1. 19 Uhr)

Chinese zum Mitneh*men ARG/SP, R:Sebastian Borensztein, mit: Ricardo Darín,Ignacio Huang, Start: 5.1.

Komödie. Die spießige Welt eines Eisenwarenladen-Besitzers gerät völlig durcheinander, als er einen Chinesen kennen lernt, der kein Wort spanisch spricht. Das System – Alles *verstehen heißt alles verzeihen D 2011, R: Marc Bauder, mit: Jacob Matschenz, Bernhard Schütz, Start: 12.1.

Politkrimi. Die Macht und ihr Preis: Marc Bauders sauber recherchierter Thriller vermengt ein Familien-Geheimnis mit den finsteren Umtrieben alter Stasi-Seilschaften zum packenden Politkrimi. traurige Leben *derDas Gloria S.

Der Gott des Gemetzels

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F/D/PL 2011, R: Roman Polanski, mit: Jodie Foster, Christoph Waltz

Tragikomödie. Penelope und Michael haben die Eltern eines Schulkameraden eingeladen, mit dem sich ihr Sohn geprügelt hat. Was friedlich beginnt, entwickelt sich bald zum unerbittlichen Streit. (Kommunales Kino, Esslingen, 26., 27., 29., 31.1. 19 Uhr + 28.1. 21:30 Uhr + 29.1. 12:30 Uhr + 30.1. 20 Uhr)

Der letzte Mann *D 1924, R: F.W. Murnau, mit: Maly Delschaft, Max Hiller

Melodram. Das Schicksal eines Mannes zur Zeit der Jahrhundertwende in Berlin, der vom Hoteldirektor zum Toilettenwärter degradiert wird. (Kommunales Kino, Esslingen, 28.1. 19:30 Uhr)

Der Trost von *Fremden GB 2007, R: Paul Schrader, mit: Christopher Walken, Rupert Everett

Erotik-Thriller. Ein junges Paar wird in Venedig Opfer eines befremdlichen Mannes und seiner Frau, die sich ebenso kultiviert wie brutal geben. (Set / Filmgalerie 451, Stuttgart, 27.1. 20:30 Uhr)

* Devil Inside

USA 2011, R: William Brent Bell, mit: Fernanda Andrade, Simon Quarterman, Start: 26.1.

Horror. Film über eine Frau, die nach der Wahrheit über ihre Mutter, einer angeblichen Mörderin, sucht und dabei in eine teuflische Geschichte verwickelt wird. Dharavi – Slum for *Sale CH/D 2009, R: Lutz Konermann

Dokumentarfilm. Das am dichtesten besiedelte Gebiet der Welt, der Slum Dharavi in Mumbai, soll von einem indischen Stararchitekten saniert werden. (Laboratorium, Stutt-

Tragikomödie. Hartmuts Frau verlässt ihn nach 30 Ehejahren. Und dann sitzt auch noch die Sechsjährige Hayat in seinem Taxi. Alle Versuche sie wieder los zu werden scheitern. (Kommunales Kino, Esslingen, 2.1. 20:15 Uhr + 3., 4.1. 19 Uhr + 1.1. 17 Uhr)

*USADrive 2011, R:Nicolas Winding Refn, mit: Ryan Gosling, Carey Mulligan, Start: 26.1.

Action. Existenzialistischer Actionkrimi nach Vorlage von James Sallis über einen Stuntman, der nachts als Fahrer der Mafia arbeitet. Amerikanisches Action-Kino at its best.

gart, 18.1. 19:30 Uhr)

riskanter Plan *USAEin2011, R: Asger Leth,

Muppets *USADie2011, R: James Bobin,

mit: Sam Worthington Elizabeth Banks, Start: 26.1.

mit: Jason Segel, Amy Adams, Start: 19.1.

Animation. Kino-Comeback der Muppets, die nach langer Trennung wieder zusammenfinden, um ihr altes Studio den Klauen eines gierigen Ölmagnaten zu entreißen. Die Reise des Perso*nalmanagers IL/D/F 2010, R: Eran Riklis, mit: Gila Almagor, Reymond Amsalem

Drama. Als seine Mitarbeiterin ums Leben kommt, überführt der Personalmanager von Jerusalems größter Backerei den Sarg der Frau in ihre osteuropäische Heimat. (Kommunales Kino, Esslingen, 19., 21., 25.1. 21:15 Uhr + 20., 22., 24.1. 19 Uhr + 23.1. 20:15 Uhr)

Dreiviertelmond *D 2011, R: Christian Zübert, mit: Mercan Türkoglu, Elmar Wepper

Thriller. Ein aufregender Thriller über einen Mann, der hoch oben an der Fassade eines Hotels steht und mit einem Sprung in die Tiefe droht – aber keine Selbstmordpläne verfolgt. Empire Me *Ö/LUX/D 2010, R: Paul Poet Start: 19.1

Doku. Ein Film über verschiedene Gegenmodelle des gesellschaftlichen Lebens als Verwirklichung einer Utopia.

*RUSFaust 2011, R: Alexander Sokurow, mit: Johannes Zeiler, Anton Adasinskiy, Start: 19.1.

Drama. Aleksander Sokurov verfilmt das berühmteste Stück Goethes. Er bezieht sich in seinem „Faust“ explizit auf die literarische Dramenfigur, nicht auf die Legende.

D 2011, R: Ute Schall, mit: Nina Kronjäger, Christine Groß, Start: 12.1.

Drama. Eine Regisseurin möchte einen Film über sozial benachteiligte Frauen drehen und scheint in Gloria Schneider die perfekte Protagonistin gefunden zu haben. Hour *USADarkest 2011, R: Chris Gorak, mit Rachael Taylor, Emile Hirsch, Start: 29.12.

Thriller. Eine außerirdische Macht nimmt in Moskau mit seltsamen Lichtphänomenen den Kampf gegen die Menschen auf. Der atmende Gott – *Eine Reise zum Ursprung des modernen Yoga D 2011, R: Jan SchmidtGarre; Start: 5.1.

Dokumentation. Eine Reise zu den Gründern und Wurzeln der alten YogaLehre und eine ihrer Transformationen in der westlichen Welt.

„Wenn dir deine Welt nicht passt, dann bau dir deine eigene.“ Klingt nach einem guten Lösungsvorschlag, wenn man den Wunsch hat, aus der regulierten und von Hektik geprägten Gesellschaft auszubrechen. Doch wer hat schon den Mut dazu? Paul Poet ist für seinen Film Empire me – der Staat bin ich den Mutigen gefolgt und zeigt sechs Aussteigerprojekte, in denen Menschen nach ihren eigenen Regeln leben. (A/LUX/D 2011; R: Paul Poet; Start 19.1..)

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* KULTUR

SEHEN

Fenster zum Som*mer D/FIN 2011, R: Hendrik Handloegten, mit: Lars Eidinger, Nina Hoss

Drama. Juliane verbringt den ersten Urlaub mit ihrer großen Liebe August. Ganz plötzlich wacht sie wieder im verschneiten Berlin auf. War der Sommer nur ein Traum? (Kommunales Kino, Esslingen, 5.1. 21:15 Uhr + 7., 10.1. 21 Uhr + 8.1. 17 Uhr + 9.1. 20:15 Uhr)

Feuerteufel

*USA 1984, R: Mark. L. Lester, mit: David Keith, Drew Barrymore

Western. Held dieser Wild-West-Geschichte ist Jack Brown, der Rache an der gefährlichen „Feuerteufel-Bande“ nehmen will; mit Live-Musik von Syrup. (Filmtheater, Stuttgart, 15.1. 19 Uhr)

Fünf Freunde

*D 2011, R:Mike Marzuk, mit: Valeria Eisenbart, Nele Marie Nickel,Start: 26.1.

Kinderfilm. Neuverfilmung des bekannten Jugend-Abenteuers nach Enid Blytons Romanreihe. The Green Wave *Dokumentarfilm. Ein Film

über den Widerstand im Iran im Sommer 2009 und dessen Niederschlagung. (Kinothek, Stuttgart, 28.1. 18:15 Uhr + 24.1. 18:45 Uhr + 25.1. 19:45 Uhr)

Halt auf freier Strecke

*

D/F 2011, R: Andreas Dresen, mit: Steffi Kühnert, Talisa Lilly Lemke

Drama. Frank und Simone leben mit ihren beiden Kindern in einem Reihenhäuschen am Stadtrand. Sie sind glücklich, bis bei Frank ein inoperabler Hirntumor diagnostiziert wird. (Kommunales Kino, Esslingen, 12., 14.-17.1. 19 Uhr + 13.1. 17 Uhr + 18.1. 21 Uhr)

Helden des Polarkreises

*

FIN/ISl/SWE 2011, R: Dome Karukoski, mit: Pamela Tola, Jussi Vatanen, Start: 5.1.

Komödie. Finnisches Roadmovie um einen Verplanten, der mit zwei Kumpels in die Nacht aufbricht, um seiner Frau zu beweisen, dass er kein Nichtsnutz ist. Huhn mit Pflaumen *F/D/Belgien 2011, R:Marjane Satrapi, mit: Mathieu Amalric, Edouard Baer, Start: 5.1.

Drama. Der Geigenspieler Nasser Ali Khan liegt im Bett und wartet auf seinen Tod – seine Kinder und Frau wollen ihn zurückholen. Märchenhafte Geschichte nach der berühmten Graphic Novel. reise allein *NRIch 2011, R: Stian Kristiansen, mit: Ingrid Bolso Berdal, Gustav Hammarsten

Komödie. Student Jarle erfährt, dass er Vater einer sechsjährigen Tochter ist. Sie soll eine Woche bei ihm verbringen, weil ihre Mutter Urlaub machen möchte. (Kommunales Kino, Esslingen, 26.1. 16:30 Uhr + 27., 29., 31.1. 21 Uhr + 30.1. 18 Uhr)

Indianer Inuit Norda*merika Filmfestival

Unter dem diesjährigen Motto „Between Tradition an Multimedialife“ sind außergewöhnliche Filmperlen zu sehen und tolle Musik zu hören. (Treffpunkt Rotebühlplatz, Stuttgart, 19.-22.1., alle Termine im LIFT-Kalender)

guten Händen *GBIn2011, R: Tanya Wexler, mit Maggie Gyllenhaal, Hugh Dancy, Start: 22.12.

Komödie. Von britischem Humor geprägter lockerer Film über die Erfindung des Vibrators, mit tollem Ensemble. In Time – Deine Zeit *läuft ab USA 2011, R: Andrew Niccol, mit: Amanda Seyfried, Justin Timberlake

Science-Fiction-Thriller. Das Altern ist in der Zukunft mit 25 Jahren beendet. Um zu überleben muss man Zeit verdienen. Will Salas lebt von Minute

zu Minute, bis er des Mordes verdächtigt wird. (Autokino Drive In 2, Kornwestheim, 1.-4.1. 20:30 Uhr) Jack und Jill

*USA 2011, R: Denis Dugan, mit: Adam Sandler Katie Holmes, Start: 26.1.

II *USAMadagascar 2008, R: Eric Darnell,

Jonas *D 2011, R: Robert Wilde,, mit:Ch. Ulmen; Start: 5.1.

Komödie. Christian Ulmen meldet sich als vermeintlich 18-jähriger Jonas an einer Brandenburger Gesamtschule an. „Mockumentary“ im Stil von Borat bzw. Mein neuer Freund. King of New York

*USA 1993, R: Abel Ferrara,

mit: Alina Levshin, Jella Haas, Start: 19.1.

Drama. Packendes Sozialdrama um eine junge Frau in einer rechtsradikalen Clique in der Provinz, die versucht, aus dem braunen Sumpf heraus zu kommen. to the Future *CULetter 2011, R: Renato Martins, Start: 29.12.

Dokumentation. Das Porträt einer kubanischen Familie beschreibt ein Gesell-

* Nina Bauer

Die Doku William S. Burroughs – A man within (Start: 12.1.) zeichnet mit bisher unveröffentlichtem Material ein einfühlsames Porträt des Autors der Beat-Generation.

Die Doku Der atmende Gott – Eine Reise zum Ursprung des modernen Yoga (Start: 5.1.) zeigt die Entwicklungsgeschichte von der ursprünglichen Lehre bis zur heutigen Trendsportart. Om.

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Mama Africa – Mi*riam Makeba FIN/D/ZA 2011, R: Mika Kaurismäki

Start 19.1. * Amer * Berzaubernde Lügen * Empire Me * Faust * InBezaubernde Lügen truders * J. Edgar * Kriegerin * Mein liebster Alptraum * Die Muppets * Once Upon a Time in Anatolia * Tag und Nacht*

Dokumentarfilm. Hommage an die 2008 verstorbene Sängerin und Botschafterin gegen Rassismus und Ausbeutung, Miriam Makeba. (Kommunales Kino, Esslingen, 20., 22.1. 21:15 Uhr + 21.1. 17 Uhr)

NR 2008, R: Stian Kristiansen, mit: Ida Elise Broch, Ole Christoffer Ertvag

Kriegerin *D 2011, R: David Wnendt,

Start 12.1. * Anne liebt Phillip * Helden des Polarkreises * Kurtulus Son Durak * Offroad * Police, Adjective * The real American – Joe Mc Carthy * Reality XL * Soul Surfer * Das System – Alles verstehen heißt alles verzeihen * Das traurige Leben der Gloria S. * Verblendung * William S. Burroughs – A Man Within*

munales Kino, Esslingen, 7., 8.1. 15 Uhr)

Drama. Frank White schafft es durch Drogengeschäfte vom Armenviertel Bronx bis an die Spitze der New Yorker Gesellschaft.

In Chinese zum Mitnehmen (Start: 5.1.) gabelt Eisenwarenhändler Roberto einen Chinesen auf. Trockener Humor und Melancholie bestimmen das Märchen einer kulturübergreifenden Verständigung.

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Animation. Nach einer ereignisreichen Zeit auf Madagaskar wollen Löwe Alex, Zebra Marty, Giraffe Melman und Nilpferd Gloria wieder zurück in den New Yorker Zoo. (Kom-

Mannen som elsket *Yngve – Der Mann, der

(Set / Filmgalerie 451, Stuttgart, 12.1. 20:30 Uhr)

Ziemlich beste Freunde

Tom McGrath

mit: Christopher Walkmen, Wesley Snipes

* Thomas Volkmann

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Drama. Der Zitronenhain der Palästinenserin Salma soll aus Sicherheitsgründen gefällt werden: Der israelische Verteidgungsminister ist ihr neuer Nachbar. (Treff Impuls, Leinfel-

Edgar *USAJ. 2011, R: Sean Mc Na-

Thriller. Clint Eastwoods Biopic über den Gründer und ersten Direktor der US-amerikanischen Bundespolizei FBI, J. Edgar Hoover: Ein patriotisches Stück Vergangenheit.

Start 5.1. * Jonas * Der atmende Gott – Eine Reise zum Ursprung des modernen Yoga * Chinese zum Mitnehmen * Huhn mit Pflaumen * New Kids Nitro * Schlaflos bei zunehmendem Mond * Utopians * Ziemlich beste Freunde *

mit: Hiam Abbas, Tarik Kopty

den-Echterdingen, 21.1. 15 Uhr)

mare, mit: Leonardo DiCaprio, Naomi Watts, Start: 19.1.

Filmstarts im Januar

Lemon Tree *IL/D/F 2008, R: Eran Riklis,

Komödie. Ausgelassene Komödie über ein ungleiches Zwillingspaar, das alljährlich ein chaotisches gemeinsames Thanksgiving erlebt.

Filmtipps der LIFT-Redaktion

* Sabrina Schuler

schaftsbild des Landes 50 Jahre nach der Revolution.

Yngve liebte

Start 26.1. * Arirang * The Artist * Berlin Kaplani * The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten * Devil Inside * Drive * Fünf Freunde * Jack und Jill * Michael * Ein riskanter Plan * Tage, die bleiben *

Drama. Ein Coming-Out im Jahre 1989: Jarle ist Gitarrist und Sänger und mit der schönen Cathrine befreundet. Dann taucht Yngve auf, der aussieht wie ein griechischer Gott. (Kommunales Kino, Esslingen, 22.1. 17 Uhr)

(Es handelt sich um geplante Starttermine, gelegentlich werden Filmstarts nach dem Redaktionsschluss verschoben.)

Mein liebster Alp*traum F 2011, R: Anne Fontaine, mit: Isabelle Huppert, Benoît Poelvoorde, Start: 19.1.

Komödie. Upper Class trifft Prekariat: Isabelle Huppert und Benoît Poelvoorde verlieben sich trotz sozialer Unterschiede. Französische Komödie von Anne Fontaine. Michael *Ö 2011, R: Markus Schleinzer, mit: Michael Fuith, David Rauchenberger, Start: 26.1.

Drama. Beklemmendes österreichisches Drama, das aus der Täterperspektive von den fünf Monaten des Zusammenlebens eines Päderasten mit einem gefangen gehaltenen Zehnjährigen erzählt. Mini-Kino *Klassiker, interessante B-

Movies und obskure Machwerke der Filmgeschichte. (Zwölfzehn, Stuttgart, 10.1. 20 Uhr)

Nader und Simin: Eine Trennung

*

IR 2011, R: Asghar Farhadi, mit: Leila Hatami, Shahab Hosseini

Drama. Simin will mit ihrer Tochter den Iran verlassen. Ihr Mann Nader lehnt dies ab, weil er seinen kranken Vater nicht zurücklassen möchte. (Treffpunkt Rotebühlplatz, Robert-Bosch-Saal, Stuttgart, 11.1. 20 Uhr)

Offroad

*D 2011, R: Elmar Fischer, mit: Nora Tschirner, Elyas M'Barek, Start: 12.1.

Komödie. Sehr deutsche Romanze über eine schicksalhafte Lebenswendung einer jungen Frau, deren perfektes und spießiges Leben aus dem Ruder läuft. Once Upon a Time in Anatolia

*

TK 2011, R: Nurio Bilge Ceylan, mit: Muhammet Uzuner, Yilmaz Erdogan, Start: 19.1.

Drama. Ein Krimi, in dem Polizisten, ein Staatsanwalt und ein Arzt auf der Suche nach einer Leiche einen tiefen Blick in die Gemeinschaft eines anatolischen Dorfs werfen. Paul Watson: Be*kenntnisse eines ÖkoTerroristen USA 2010, R: Peter Jay Brown

Dokumentarfilm. Der Film zeigt den Kampf der radikalen Gruppen Sea Shepherd Conservation Society gegen die Abschlachtung von Tieren in den Weltmeeren. (Kommunales Kino, Esslingen, 6.1. 21 Uhr + 7., 10.1. 19 Uhr + 8., 11.1. 21:15 Uhr )

Pina *D 2011, R: Wim Wenders, mit: Pina Bausch


SEHEN KULTUR Dokumentarfilm. Der Film mit dem Ensemble des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch zeigt die Kunst seiner im Sommer 2009 verstorbenen Choreografin. (Kommunales Kino, Esslingen, 1., 3., 4.1. 21 Uhr + 2.1. 18 Uhr)

Potiche – Das *Schmuckstück

Als die Arbeiter der Fabrik ihres Mannes streiken, muss sich dieser verstecken. Jetzt muss seine Frau Suzanne zeigen, dass sie die Geschäfte ebenso gut leiten kann wie der Angetraute. (Filmtheater, Stuttgart, 18.1. 19 Uhr)

Sherlock Holmes: *Spiel im Schatten USA 2011, R: Guy Ritchie, mit Robert Downey Jr.,Jude Law, Start: 22.12.

Action. In Sherlock Holmes 2 trifft der britische Meisterdetektiv auf seinen Erzfeind Dr. Moriarty. Er ist das kriminelle Genie in der Londoner Unterwelt. Shine – Der Weg ins *Licht

Das Kommunale Kino Waiblingen zeigt die Lebensgeschichte des australischen Pianisten David Helfgott. (Traumpalast, Waiblingen, 4.1. 20 Uhr)

Police, Adjective *RUM 2009, R: Corneliu Porumboiu, mit: Dragos Bucur, Vladimir Ivanov, Start: 12.1.

Drama. Der Polizist Cristi kann nicht verstehen, wieso das Leben von Alex, einem sympathischen Jugendlichen zerstört werden soll, während in den Nachbarländern straffrei gekifft wird. Reality XL *D 2011, R: Thomas Baohn, mit: JHeiner Lauterbach Max Tidof, Start: 5.1.

Thriller. Ein mit Sci-FiElementen gespickter Independent-Film, angesiedelt in einem Kernforschungsinstitut: Dort verschwindet nach einem Experiment eine Truppe Forscher spurlos.

Sommer der Gaukler *D/AU 2011, R: Marcus H. Rosenmüller, mit Max von Thun, Lisa Maria Potthoff, Start: 22.12.

Historienfilm. In einer Mischung aus Kostümfilm, Slapstick und Liebesgeschichte werden die turbulenten Erlebnisse des Theaterregisseurs Schikaneder erzählt. Surfers *USASoul 2011, R:Sean Mc Namare, mit: Dennis Quaid, Helen Hunt, Start: 12.1.

Sportdrama. Die 13-jährige Nachwuchs-Surferin Bethany Hamilton nimmt ihr Leben als Surfstar nach einem schweren Haibiss wieder in Angriff.

und Hassliebe zweier Schauspieler am Übergang von der Stumm- zur Tonfilm-Ära.

Descendants *USAThe 2011, R: Alexander Payne, mit: George Clooney, Shailene Woodley, Start: 26.1.

Drama. Psychologisch tiefe, sehr bewegende Human Comedy über einen Mann auf Hawaii, der erfährt, dass seine im Koma liegende Frau eine Affäre hatte. The Ides of March – *Tage des Verrats USA 2011, R:George Clooney, mit Ryan Gosling, George Clooney, Start: 22.12.

Drama. Ein packender Film über ein sich für unfehlbar haltendes politisches Wunderkind, das hinter den Kulissen eines Wahlkampfes die Strippen zieht. Real American – *JoeThe McCarthy USA 2011, R: Lutz Hachmiester, mit: John Sessions, Justine Waddell, Start: 5.1.

studio, Stuttgart, 24.1. 10 Uhr)

Stirling at the movies *Filmabend mit einer Ein-

Und dann der Regen *F 2010, R: Icíar Bollaín, mit

(Kommunales Kino, Esslingen, 1.1. 19 Uhr)

Sarahs Schlüssel

*F 2011, R: Gilles PaquetBrenner, mit: N. Arestrup, Melusine Mayance

Drama. Paris 1942. Sarah, ein jüdisches Mädchen, wird zur Deportation aus ihrer Wohnung gebracht. In ihrer Verzweiflung schließt sie ihren kleinen Bruder hinter der Tapetentür im Schlafzimmer ein. (Kommunales Kino, Esslingen, 19., 21., 25.1. 19 Uhr + 20.1. 17 Uhr + 23.1. 18 Uhr + 24.1. 21:15 Uhr)

Schlaflos bei zuneh*mendem Mond TK 2011, R: Serif Gören , mit: Ayça Bingöl, Hazal Kaya, Start: 5.1.

Drama. In einer kleinen türkischen Küstenstadt herrscht eine vermeintliche Idylle – bis drei starke Frauen aufgrund von bösen Gerüchten unter Druck geraten.

Tag und Nacht *A 2011, R: Sabine Derflinger, mit: Anna Rot, Magdalena Kronschläger, Start: 19.1.

Drama. Schnell verdient, langsam vergessen: Ein Drama umd die kleinen und großen Dramen rund um einen Escort-Service, dem Kosenamen für Luxusprositution. Tage, die bleiben *D 2011, R: Pia Strietmann, mit: Götz Schubert, Max Riemelt, Start: 26.1.

Familiendrama. Als die Schriftstellerin Andrea Dewenter durch einen Autounfall aus dem Leben gerissen wird, gerät das Leben der Hinterbliebenen aus den Fugen. The Artist *F/BEL 2011, R: Michel Hazanavicius, mit: Jean Dujardin, Bérénice Bejo, Start: 26.1.

Komödie. Schwarz-WeißFilm über die Konkurrenz

* Super 8

* I’m still here

451, Stuttgart, 25.1. 20:30 Uhr)

mit: Maximilian Befort, Liv Lisa Fries

tragssaal, Stuttgart, 10.1. 19:30 Uhr)

Nina Bauer ist LIFT-Redakteurin und empfiehlt irre Filme, die im Winter für Sommergefühle sorgen.

Horrorfilm. Ein Lehrer, der nach langem Koma endlich erwacht, besitzt plötzlich eine sehr seltsame Gabe. (Set / Filmgalerie

Akademie präsentieren ihre Semester-Filme. (Ton-

führung von Prof. Jan Philipp. (Staatsgalerie, Vor-

Ivonne Richter ist Koordinatorin des Stuttgarter Filmwinters und empfiehlt DVDs für echte Liebhaber.

berg, mit: Christopher Walken, Brooke Adams

Romeos *D 2010, R: Sabine Bernardi,

Drama. Lukas lernt in Köln den äußerst attraktiven Fabio kennen. Er verknallt sich in diesen Prachtkerl und ist überglücklich. Alles gut, bis sich jemand verplappert.

Die Filmtesterin

Dead Zone *USAThe 1983, R:David Cronen-

Doku-Drama. Ein Film über den amerikanischen Senator Joseph McCarthy, der in kapitalistischer Paranoia quasi das gesamte Amerika gegen sich aufbrachte.

Stand der Dinge *Studierende der Merz

Der Festivalmacherin

Gael García Bernal, Luis Tosar, Start: 29.12.

Drama. Die Dreharbeiten zu einem Film über den Eroberer Kolumbus konfrontieren die Filmmacher mit den aktuellen Problemen der dort lebenden Einheimischen.

*USAUtopians 2011, R:Zbigniew Bzymek, mit: Jim Fletcher, Courtney Webster, Start: 5.1.

Drama. US-IndependentFilm über den Yoga-Lehrer Roger, der weit von innerer Ruhe und Harmonie entfernt ist: Seine Tochter ist traumatisiert vom Krieg. Sie landen gemeinsam auf der Straße. Ziemlich beste *Freunde F 2011, R:Eric Toledano, mit:François Cluzet, Omar Sy, Start: 5.1.

Komödie. Warmherzige Nahaufnahme einer Freundschaft zwischen einem Gelähmten und seinem neuen Pfleger, die aus verschiedenen sozialen Schichten stammen.

Im Sommer 1979 will eine Gruppe Jugendlicher, bewaffnet mit einer Super-8-Kamera, ihren eigenen Zombiestreifen drehen. Während des Drehs werden sie Zeugen eines Zugunglücks, dessen Folgen ihr Leben völlig verändern wird. Wunderbarer Nostalgie-Trip in die Zeit, als Zelluloid das Kino dominierte. (USA 2011; R: J.J.Abrams; VÖ 5.1.)

Der Schauspieler Joaquin Phoenix kündigte 2008 an, die Schauspielerei an den Nagel zu hängen und von nun an HipHop zu machen. Was nun kommt, ist eine grandiose Doku über den inszenierten Abstieg eines Hollywoodstars, gespickt mit bösen Seitenhieben auf den Hollywood-Glamour: Seine Haare werden immer länger, er immer versiffter – um bei der Premiere mit Kollege und Regisseur Casey Affleck zu verkünden: „Verarscht, alles nur gestellt!“ – irre. (USA 2010; R: Casey Affleck, VÖ 13.1.)

* World of the Dead: The Zombies Diaries Innerhalb von drei Monaten hat es ein Virus geschafft, fast die gesamte Menschheit in Zombies zu verwandeln. Die wenigen Überlebenden haben sich auf einem militärischen Stützpunkt verschanzt. Der zweite Teil der Zombie Diaries ist im Stil einer Dokufiktion gehalten. Liebhaber von Zombies und sinnentleerten Blutspritzereien kommen mit diesem Film voll auf ihre Kosten. (USA 2011; R: Michael Bartlett, Kevin Gates; VÖ 5.1.)

* Sommer in Orange

Happy Sunshine-Feeling für kalte Tage: Lilis und Fabians Mutter gehört zur Bhagwan-Sekte und zieht mit Sack, Pack und ganz viel Om von Berlin in die bayerische Provinz, um dort ein alternatives Therapiezentrum zu gründen. Ergebnis: Der ganz schön piefige Dorfalltag prallt auf Meditation und Freie Liebe – ein charmanter Film. (D 2011; R: Marcus H. Rosen-

* Schlafkrankheit

Seit fast 20 Jahren lebt Ebbo mit seiner Frau Vera in Afrika, wo Ebbo ein Projekt zur Erforschung der Schlafkrankheit leitet. Vera wird zunehmend von Heimweh gequält. Das Paar trennt sich, Vera kehrt zurück nach Deutschland. Dann begegnet Ebbo ein französischer Mediziner kongolesischer Abstammung. Ulrich Köhler zeigt ein vielschichtiges Porträt zweier Männer, die sich in der Fremde heimischer fühlen als in ihrer Heimat und doch nie anzukommen scheinen. (D/F 2011; R: Ulrich Köhler; VÖ 27.1.)

müller; VÖ 20.1.)

* Nader und Simin

Der grandiose Berlinale-Gewinner fürs Heimkino: Der von Alzheimer schwer gezeichnete Schwiegervater nimmt die ganze Familie ein, Simin und ihr Mann Nader haben sich kaum noch etwas zu sagen. Als Nader die schwangere Pflegerin Razieh unsanft vor die Tür setzt, stürzt diese und verliert dabei ihr Baby. War es Absicht? Es entsteht ein Krimi, gesponnen um ein Paar, das Liebe verbindet, die Sprachlosigkeit aber auseinander drängt. (IR 2011; R: Asghar Farhadi; VÖ 27.1.)

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* KULTUR

LESEN Experte für deutsche Eigenheiten: Wladimir Kaminer sendet Liebesgrüße aus Deutschland

„Heimat ist wie der Papst“ Seine „Russendisko“ ist längst Kult, Wladimir Kaminer gehört mittlerweile zu den meistgelesenen Autoren Deutschlands. LIFT hat mit dem Geschichtenerzähler über Nachbarn, Heimat und Politik gesprochen.

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* „Russendisko“ wurde gerade verfilmt. Wie ist das, wenn das eigene Buch zum Film wird? * Kaminer Ich habe mir ein bisschen Sorgen gemacht. Was, wenn der Film nicht so gut ist? Jetzt habe ich den Film gesehen, und er ist toll und lustig geworden. Bei der Premiere im Berliner Sony Center werden wir aus einer riesigen Discokugel auf den roten Teppich springen. Das wird ein Abenteuer. Ich habe auch plötzlich mit Medien Kontakt, den ich früher nicht hatte: Der Playboy hat angerufen, Gala und Bunte fragen an. Das ist ein neues Feld für einen Schriftsteller. * Sie sind im Januar in Stuttgart zu Gast. Welche Geschichte haben Sie zu den Schwaben zu erzählen? * Kaminer Jedes Jahr veranstaltet das deutsche

Konsulat in Sankt Petersburg eine Kulturwoche und immer ist ein anderes Bundesland zu Gast. Dieses Mal ist es Baden-Württemberg – und sie haben Herrn Kretschmann und mich eingeladen. Ich habe jetzt schon angefangen, Geschichten über meine schwäbischen Nachbarn zu schreiben, damit ich in Sankt Petersburg über Schwaben etwas zu berichten habe. Und in Stuttgart möchte ich natürlich prüfen, ob die Geschichten auch tatsächlich stimmen. Nina Bauer

Wladimir Kaminer: Liebesgrüße aus Deutschland 7.1. 20 Uhr, Theaterhaus, S-Feuerbach * Verlosung Wir verlosen drei mal zwei Karten für die Lesung. Mail, Fax oder Karte mit dem Stichwort „Kaminer“ an LIFT.

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Foto: Jan Kopetzky

Wladimir Kaminer scheint uns Deutsche manchmal besser zu verstehen als wir uns selbst. Sein schon fast unheimlich gutes Gespür für deutsche Eigenheiten und deren Bewandtnis scheint sich herum gesprochen zu haben – gerade erst war er als deutscher Kulturbotschafter Gast eines Literaturfestivals in Mexiko, im Gepäck seine „Liebesgrüße aus Deutschland“. * Herr Kaminer, wo steht Deutschland heute? * Kaminer Für mich gibt es immer zwei Deutschlands: Das eine Deutschland schafft sich ab und das andere steht vor dem Beginn einer neuen Ära. Das ist doch das Beste, was einem Land passieren kann – wenn das Leben nicht versteinert, wenn es weiterfließt. Das ist für mich ein Zeugnis für die Gesundheit eines Landes. * Um Russlands Gesundheit ist es dagegen nicht so gut bestellt. Was geht in Ihnen vor, wenn Sie in diesen Tagen Nachrichten schauen? * Kaminer Ich hatte eigentlich das Gefühl, dass jedes politische Interesse in Russland längst erloschen ist. 70 Jahre Kommunismus hat die Überzeugung in den Menschen verankert, dass sie nichts verändern können. Und dass jetzt plötzlich eine solche Aufregung in meiner Heimat stattfindet, macht mir Hoffnung. Das ist ja nicht die erste Wahl, bei der es nicht mit rechten Dingen zuging. Wozu also die ganze Aufregung? Das zeigt doch: immer mehr Menschen platzt der Kragen. * Sie leben mittlerweile seit 20 Jahren in Deutschland. Was ist für Sie Heimat? * Kaminer Meine Heimat ist die Sowjetunion, da bin ich konservativ. Heimat ist das Land, wo man auf die Welt kam, wo man sozialisiert, wo man zum Menschen wurde. Heimat ist die Mama und wie der Papst für die Katholiken. Allerdings gibt es meine Heimat ja nicht mehr, aber ich trage sie in meinem Herzen. * Sie beschreiben deutsche Eigenheiten oft mit einem gewissen Augenzwinkern. Wie deutsch sind Sie mittlerweile? * Kaminer Ich bin ziemlich deutsch geworden. Ich habe zum Beispiel dieses politische Engangement entwickelt. In der Sowjetunion war es verpönt, sich für Politik nur zu interessieren. In Deutschland beteiligen sich viel mehr Menschen daran. Wenn ich früher Penner über die Vor- und Nachteile der SPD diskutieren hörte, hat mich das amüsiert. Heute finde ich das normal.


LESEN KULTUR Was für ein Debütroman: Für Engel des Vergessens wurde die Österreicherin Maja Haderlap mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis 2011 ausgezeichnet. Ihr Buch erzählt die Tragödie der slowenischen Minderheit in Kärnten und ist Familienchronik, Kriegsgeschichte und Auseinandersetzung mit den eigenen Wurzeln zugleich. Grandios, wie Haderlap es schafft, Dramatik und ungeschönte Brutalität in hochpoetische Sprache zu verpacken – eine absolut preiswürdige Mischung. (18.1. 19:30 Uhr, Café LesBar, Stadtbibliothek, S-Mitte)

Lesen A-Z

LIFT-Twitter-Literatur: 140 Zeichen für den Autor

Turmspringen Ins neue Jahr twittern wir mit Autor Stefan Schwarz: „Tolle Idee, seine Frau noch mal mit Turmspringen zu beeindrucken. Aber wenn man 20 Kilo schwerer geworden ist, sollte man beim Salto aufpassen“, zwitscherte er uns rüber. Mehr erzählt der Experte am 26.1., wenn er mit seinem neuen Werk „Ich höre dir zu Schatz“ im literarischen Wohnzimmer im Kulturzentrum Merlin Platz nimmt. * Das literarische Wohnzimmer mit Stefan Schwarz 26.1. 20 Uhr,

*

Merlin, S-West, www.merlinstuttgart.de

Diana Monson *Liest aus dem orientali-

Poetry Slam *Conférencier und Modera-

Töchter *DieVerlorene Autorin Brigitte Klein

schen Märchen „Der Gesang des Kaffees“; Anm.Tel. 0711/216 81 22 (erforderlich). (Stadtteilbücherei,

tor Jan Siegert führt durch den wortgewaltigen Abend. (Rosenau, S-West,

berichtet in ihrem Werk über historische Skandale aus Baden-Württemberg.

8.1. 20 Uhr; Keller Klub, S-Mitte, 22.1. 20 Uhr)

(Treff Impuls, LeinfeldenEchterdingen, 23.1. 15 Uhr)

liest *ImPolacek letzten Literaturcafé vor

Vincent Klink & Pa*trick Bebelaar

der Autobahn!. (Kabarett Galgenstricke, Esslingen, 29.1. 10:30 Uhr)

Eine musikalische Lesung.

S-Mitte, 24.1. 20 Uhr)

Sansal *DerBoualem Autor liest in deut-

Vogel *DerThomas Autor liest aus seinem

Cees Nooteboom & *Simone Sassen

scher und französischer Sprache aus seinen Werken, die sich mit der Situation in Algerien auseinandersetzen. (Stadtbibliothek,

erfolgreichen Roman „Hinter den Dingen“. (Ge-

S-Zuffenhausen, 24.1. 19:30 Uhr)

Jusuf Naoum *Liest aus „Karakand in

Oya Baydar *Liest im Rahmen der Reihe

„LiteraTÜR“ aus seinem Werk „Das Judasbaumtor“ vor. (Literaturhaus, S-Mitte, 13.1. 20 Uhr)

Gesamtkunstwerk „Buch“ Podiumsgespräch mit Annette Kulenkampff, Akka von Lucius und Simone Schimpf. (Literaturhaus,

*

Kontext-Schreiber *Stuttgarter Journalisten

tragen Reportagen, Essays und Ausschnitte aus Büchern vor. (Café Stella, S-Mitte, 12.1. 20 Uhr)

S-Mitte, 18.1. 20 Uhr)

Bluess in weiß *Lesung von den Autoren

Veit Müller und Joachim Zelter. Mit Livemusik von Jürgen Sturm und Mary Jane. (LTT / Landestheater, Werkstatt, Tübingen, 27.1. 20 Uhr)

Jan Brandt Der Autor liest aus seinem gefeierten Debüt-Roman „Gegen die Welt“. (Manuf-

*

aktur, Schorndorf, 18.1. 20 Uhr)

Desertion und Männlichkeitsbilder Der Autor Ralf Buchterkirchen ist heute zu Gast. (De-

*

* Rudolf Guckelsberger Liest aus Cyrano de Bergeracs „Reise zum Mond und zur Sonne“. (Stadtbibliothek, Carl-Engelhorn-Kabinett, 5. OG, S-Mitte, 25.1. 18 Uhr)

Maja Haderlap Die Ingeborg BachmannPreisträgerin liest aus ihrem Romandebüt „Engel des Vergessens“. (Stadtbib-

*

liothek, Café Lesbar, S-Mitte, 18.1. 19:30 Uhr)

Herr schmeiß Hirn ra *Gerhard Raff liest zuguns-

Reiner Kunze *Liest aus „Instandsetzung

der Morgens“ – Tagebuchnotizen und Gedichte aus den 50er Jahren. (Jazzclub Session 88, Schorndorf, 29.1. 11 Uhr)

Ulla Lachauer *Stellt ihr neues Buch „Mag-

dalenas Blau“ vor. (Literaturhaus, S-Mitte, 19.1. 20 Uhr)

Lebensdurst und Todeshunger Die Autorinnen Mareen Austria und Pia Maria Fedelucci lesen Kurzgeschichten und Gedichte zum Thema Leben und Tod. (Zwölfzehn, S-Mitte,

*

moZ/Demokratisches Zentrum, Ludwigsburg, 13.1. 20 Uhr)

ten des Vereins Tragwerk.

Thea Dorn *Liest aus ihrem neuen

Hannah Horst *Stellt ihr Buch „You’re hard

Soirée *EinLiterarische Abend im Zeichen Ed-

Buch „Die deutsche Seele“. (Literaturhaus, S-Mitte, 23.1. 20 Uhr)

to get“ vor, in dem sie Michael Jackson und Guy Debord miteinander konfrontiert. (Projektraum der

gar Allan Poes, dem Meister des Grauens. (Atrium,

El-Gawhary *DerKarim Nahost-Experte stellt

Akademie Schloss Solitude, S-Süd, 17.1. 19 Uhr)

sein „Tagebuch der arabischen Revolution“ vor. (Pressehaus, S-Möhringen, 9.1. 19:30 Uhr)

* Ferdinand Rohrhirsch Liest aus „Philosophie, Eisenbahn und S21“. (Gemeindehaus Christus-König, S-Vaihingen, 27.1. 19:30 Uhr)

(Scala, Ludwigsburg, 25.1. 20 Uhr)

Felix Huby *Lesung, Bilderschau und

Gespräch zu Manfred Essers Ostend-Roman. (Literaturhaus, S-Mitte, 26.1. 20 Uhr)

Wladimir Kaminer *Liest aus „Liebesgrüße aus

Deutschland“. (Theaterhaus, S-Feuerbach, 7.1. 20 Uhr)

Flammen“. Begleitet wird er von Patrick Bebelaar am Klavier. (Literaturhaus,

Die beiden Autoren präsentieren „Tumbas“ – Texte und Fotografien rund um das Thema „Grab“. (Litera-

(Manufaktur, Schorndorf, 15.1. 20 Uhr)

meindezentrum Hohbuch, Reutlingen, 15.1. 19 Uhr)

Max-Bense-Forum, S-Mitte, 19.1. 19:30 Uhr)

Adelheid Wollmann *Liest aus einem Klassiker

Schwarz *DerStefan Autor liest aus seinem

der Weltliterartur; Anm.Tel. 0711/216 44 66 (erforderlich). (Stadtteilbücherei,

Poetry Slam. (Franz K,

Buch „Ich höre dir zu, Schatz“. (Merlin, S-West,

S-Möhringen, 19.1. 18:15 Uhr)

Reutlingen, 16.1. 20 Uhr)

26.1. 20 Uhr)

Poesie und Politik *Diskussion mit Ulf Stolter-

Short Stories & *Poetry

foht, Urs Allemann, Monika Rinck und Barbara Köhler. (Literaturhaus,

Ein Abend voller nachdenklicher und heiterer Texte. (Kulturhaus Schwa-

S-Mitte, 10.1. 20 Uhr)

nen, Waiblingen, 26.1. 20 Uhr)

turhaus, S-Mitte, 17.1. 20 Uhr)

Poesie & Pommes *Dichter-Wettstreit und

Wortwahl Slam *Frische Performance mit

jungen Nachwuchs-Lyrikern aller Couleur. (Jugendhaus Mitte, S-Mitte, 19.1. 20 Uhr)

3.1. 20:30 Uhr)

S-Sillenbuch, 29.1. 18:10 Uhr)

Lodemann *DerJürgen Autor liest aus seinem

erfolgreichen Gesellschafts- und Politroman „Salamander“. (Stadtbibliothek, Café Lesbar, S-Mitte, 31.1. 19:30 Uhr)

Bernd Möbs *Liest aus seinem Buch „Zu

Fuß zu Stuttgarts Dichtern“. (Augustinum, S-Nord, 17.1. 19 Uhr)

*

Mit Fragen wie: „One World Many Voices?”, „Caught Between Two Cultures?” oder „The Many Voices of English?” eröffnet die multikulturelle Stuttgarter Gruppe ACTS (Bild) ihr Gastspiel im Global English Cafe. Dabei blicken sie in die Vergangenheit und lesen mitreißende Geschichten über Unterdrückung und Kriegszeiten vor. Die Lesung sowie die anschließende Diskussion sind ausschließlich auf Englisch. (16.+23.1. 19:30 Uhr, Tri-Bühne, S-Mitte)

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SPIELEN KULTUR

Unverkrampfte Vorstellung: Schon die Proben zu Gauthiers „Piano Particles“ machen Lust auf das neue Programm

Tanzpartikel Probenbesuch: Bei der sympathischen Tanzkompanie Gauthier Dance ist es so nett, dass man am liebsten noch länger bleiben würde. Im Januar zeigt die Truppe acht neue Choreografien, erstmals auch mit Live-Musik.

Fotos: Kai Fischer

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Ein dunkler Raum. Ein dramatisches Piano erzeugt Krimi-Stimmung, hinterlegt mit elektronischen Effekten. Nur Taschenlampen beleuchten die Gesichter der acht schwarzgekleideten Protagonisten, die eine actiongeladene Choreografie tanzen. „Light!“, ruft jemand, das Licht im Saal geht an. Wir sind nicht etwa beim Dreh des neuen Tatort gelandet. Der Mann, der nach Licht ruft, ist der Choreograf Eric Gauthier, die acht Schwarzgekleideten sind Tänzer seiner Kompanie Gauthier Dance, die Musik wird live von einem Pianisten und einem Elektro-Frickler beigesteuert. Es sind die ersten Proben zu Gauthiers neuer Choreografie „Piano Particles“, die im Rahmen des Programms „Out of the Box III“ Premiere feiern wird. Der Titel der Choreografie ist allerdings nicht ganz so neu: Pianist Steffen Wick und Elektroniker Simon Detel

führten die gleichnamige Musik schon vor einiger Zeit im Theaterhaus auf, drückten Gauthier eine CD in die Hand. „Die lag ein Jahr bei mir rum“, sagt Gauthier. „Eines Tages hörte ich sie an und dachte: I like this!“ Sofort hatte er die Assoziation, dass die Pianotöne wie Partikel durch den Raum schwirren. „Um das Publikum zu erreichen, müssen sie durch die Tänzer hindurch und transformieren sich dabei in Tanzbewegungen“, so seine Idee. Die beiden Absolventen der Musikhochschule Wick und Detel sind ständig auf der Suche nach der Einbindung anderer Kunstformen in ihre virtuosen Klangräume. Nun wird ihr „Piano Particles“-Projekt um eine Ebene erweitert, der Tanz kommt als neues Medium hinzu. Und das passt, auch in der Konstellation der Künstler: „Es ist fast, als ob Eric mein Gehirn angezapft hat“, sagt Komponist Wick. Viel-

leicht weil auch Gauthier sehr offen bezüglich der Mischung verschiedener Kunstformen ist: So hat er mit Elementen aus dem Ballett und oft witzigen Einlagen seinen eigenen Modern Dance-Stil kreiert.

Die Konstellation passt Währenddessen gehen die Proben für das Stück voran, das allerdings nicht das einzige am „Out of the Box“-Abend sein wird. Konzept ist, dass sich auch die Mitglieder der Kompanie als Choreografen ausprobieren. So gibt es neben „Piano Particles“ sieben weitere Choreografien von Gauthier, Anna Süheyla Harms, Marianne Illig, Garazi Perez Oloriz, Rosario Guerra und zweimal Armando Braswell zu sehen. „Für die Tänzer ist das cool, denn sie sind Künstler, die kreativ arbeiten müssen“, sagt Gauthier.

Die Proben für die „Particles“ sind für heute zu Ende, die Tänzer gehen sich umziehen. Das spannende an dem Probenbesuch ist, dass sich der entspannte und gleichzeitig hochprofessionelle Stil Gauthiers auch im Umgang innerhalb der Kompanie widerspiegelt. Es herrscht ein Mix aus Lockerheit und knisternder Konzentration: der absolut freundliche, vertraute Umgang miteinander und dann wieder wenige knappe Kommandos, nach denen jeder weiß, was er zu tun hat. Was man als Tanzbegeisterter zu tun hat? Hingehen und sehen, was die nette Kompanie noch so alles aus ihrer Box hervorzaubert. Nikolai Worms

*

Out of the Box III Premiere am

12.1. 20:15 Uhr, Theaterhaus, S-Feuerbach, alle Termine im LIFT-Kalender

* Verlosung Wir verlosen drei mal

zwei Premieren-Karten. Mail, Fax oder Karte mit dem Stichwort „Tanz“ an LIFT.

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* KULTUR

SPIELEN

Exotismus und Fremdenhass: Die Tanzperformance „Caffee“ stimuliert in der Rampe

„C-A-F-F-E, trink nicht so viel Kaffee! Nicht für Kinder ist der Türkentrank“, lauten die ersten Zeilen eines alten Kinderliedes von C. G. Hering, das aus heutiger Sicht politisch ziemlich unkorrekt rüberkommt. „Das war aber das Erste, woran ich beim Thema Kaffee gedacht habe“, sagt Max Schumacher, einer der Macher des Tanzprojekts „Caffee“, das in Stuttgart nun Premiere feiert. Der Dramaturg leitet mit der Videokünstlerin Hiroko Tanahashi seit über zehn Jahren die internationale Künstlergruppe Post Theater. Gerade der ambivalente kulturgeschichtliche Hintergrund der wichtigen Handelsware ist für Schumacher interessant: Die einen lieben ihn, die anderen warnen vor dem Genussmittel. „Caffee“ ist der letzte Teil einer Trilogie, in der sich das Post Theater mit dem Thema Ressourcen auseinandersetzt. Es ist ein Frauenprojekt, das die Idee des Kaffeeklatsches ironisch auf sich selbst anwendet. „Sechs Zweiergruppen internationaler Cho-

reografinnen, Tänzerinnen und Schauspielerinnen werden sich in zehnminütigen Tanzsolos, die auf dem Lied basieren, in einer multimedialen Installation mit den Themen Globalisierung, Exotik, Geschlechterrollen und Xenophobie auseinandersetzen“, sagt Schumacher. Für das Konzept von „Caffee“ haben die Macher den Bremer Autoren- und Produzentenpreis 2010 erhalten. „Wichtig war uns auch, dass die Choreografinnen aus Bremen, Stuttgart und Berlin sind, aber teilweise einen ethnischen Ursprung außerhalb Deutschlands haben.“ Denn in allen drei Städten wird das Stück aufgeführt – und in allen drei Städten haben Kaffee oder Cafés FRA eine besondere Relevanz.

*

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Caffee Premiere am 13.1. 20 Uhr, Theater Rampe, S-

Süd, alle Termine im LIFT-Kalender

Königs Moment: Jan Neumanns Stück an der WLB

Alles alleine: Mit „Effi Briest“ startet das Monospektakel

Das Leben verschlafen

Moralisches Betrügen

„Am Anfang steht ein Wort. Dieses Wort ist der Startpunkt, das Ur-Atom, aus dem alles entsteht. Dieses Samenwort sorgt durch seine feste Wurzel dafür, dass man sich nicht verläuft, gewissermaßen stellt es den roten Faden des Stücks dar. Das Ur-Atom bei ‚Königs Moment‘ ist Verlust“, sagt Autor Jan Neumann über sein Stück, das ab Januar an der Württembergischen Landesbühne zu sehen ist. Anna Katharina Winkler präsentiert nach dem spannenden „Kampf des Ne-

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gers und der Hunde“ damit ihre zweite Regiearbeit in Esslingen. Im Zentrum steht der Erdkundelehrer Richard König, der auf der A 67 nach Hause fährt und dabei über sein Leben nachdenkt. Über die Jahre, in denen er verschiedene Wege gefahren ist, Abbiegungen genommen und andere hat vorbeiziehen lassen. Das große Ganze und die Wahrheit sind unfassbar – und dazu: von Krisen bedroht, die aber auch Neuanfang bedeuten. Der Autor Jan Neumann ist in Stuttgart und Region kein Unbekannter: Als Regisseur erzählte er an der WLB bereits Bühnengeschichten wie „Der Bus“, „König Lear“ und „Das Leben des Galilei“, am Stuttgarter Schauspiel ist er momentan mit seinem Stück „Frey!“ zu sehen. Er verbindet oft große gesellschaftliche und politische Zusammenhänge im Mikrokosmos des Schicksals eines Menschen. So auch in „Königs Moment“, das 2008 als Auftragswerk für das Nationaltheater Mannheim entstand und dort 2009 uraufgeführt wurde. Im Gegensatz KS zu König: Nicht verpassen!

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Königs Moment Premiere am

26.1. 19:30 Uhr, Studiobühne am Zollberg, Esslingen, alle Termine im LIFTKalender

Wie sehr richten wir uns nach dem gesellschaftlichen Konsens? Gibt es Umstände, die eine Lüge moralisch vertretbar machen? In Theodor Fontanes Klassiker „Effi Briest“ heiratet die junge, temperamentvolle Effi den wesentlich älteren Baron, um daraus gesellschaftliche Vorteile zu erlangen. Doch die Beziehung macht sie nie wirklich glücklich, aus Langeweile stürzt sie sich in eine heimliche Affäre. Erst Jahre später erfährt der Baron von der Untreue und verlässt Effi. Daraufhin wird sie von ihrer Familie verstoßen und stirbt an gebrochenem Herzen. Nachdem das Monolog-Festival „Monospektakel“ in der vergangenen Spielzeit am Theater Tonne enorm gut ankam, entschied man sich für dessen Fortsetzung, die Uraufführung des Solostückes „Effi Briest“ von Karin Eppler bildet den Auftakt. Doch wird ein Stück mit nur einer Schauspielerin nicht schnell langweilig? „Es handelt sich hier nicht um einen Monolog, bei dem nur eine Figur zu Wort kommt. Erzähltheater heißt, dass eine Schauspielerin die Geschichte lebendig erzählt und alle Rollen verkörpert“, verspricht Eppler. Und auch der Inhalt trägt zur Spannung bei: „Das Thema Be-

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trügen ist im Moment brandheiß, da wir ja einige populäre Betrugsfälle hatten, bei denen Personen sich aus dem Rampenlicht zurückziehen mussten und mit großen Worten des Bedauerns sprachen. Hat man da nun Mitleid oder nicht? Wir begleiten Effi Briest auf ihrem Weg und werFRA den sehen.“

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Effi Briest Premiere am 26.1.

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Monospektakel 26.1.-5.2., Die

20 Uhr, Theater Reutlingen Tonne, Reutlingen, alle Termine im LIFT-Kalender

Foto: Hiroko Tanahashi

Bewegender Kaffeeklatsch


* KULTUR

HÖREN Pop Freaks mit 60ies-Attitüde: The Mobylettes

Sein „Fred vom Jupiter“ ist lange her: Andreas Dorau

Vertont Gefühle: Sir Simon

Jens Friebe (m.): Pop und Freak geht gut zusammen

Pop in seiner tanzbarsten Form: Jeans Team

Ja, ist den heut’ scho’ Festival-Saison: Im Merlin spielen im Januar die spannendsten Pop-Acts der Nation

Pop, Freaks und Fans Oh du verflixt fröhliches neues Jahr, ist das ein Line-Up zu Beginn der Konzert-Saison 2012! Beim Pop Freaks Fesival im Merlin giben sich Popmusiker der anderen Art die Klinke in die Hand. Jens Friebe ist auch dabei. Ein Interview. Innovativ kann heute alles sein: Schrauben, Kugelschreiber, Küchengeräte, Stadtmagazine. Da wundert es nicht, dass dieses Prädikat auch der Popmusik aufgedrückt wird. Beim Pop Freaks Festival buddeln die Macher im Merlin unter dem Motto „Festival für innovativen Pop“ jährlich alternative Musikperlen aus, die zeigen, wie geschmackvoll und eigen Pop abseits von Charts und Castingshows daherkommt. LIFT-Autor Nikolai Worms spricht mit Musiker und Musikjournalist Jens Friebe über Pop, Freaks und Kollegen.

*

* Dein Auftritt in Stuttgart ist Teil des Pop Freaks Festivals. Kannst du dir etwas unter dem Begriff Pop Freak vorstellen? Ist ja irgendwie ein Widerspruch in sich: Populäre Musik als Musik für die breite Masse, der Freak als jemand, der außerhalb der Gesellschaft steht. * Friebe Ich glaube, Popmusik wie wir sie machen ist so ausdifferenziert, dass sie immer viel mit Freaks zu tun hat. Das gliedert sich ja in viele Subkulturen. Insofern – Pop und Freak geht für mich da schon zusammen. * Fällt Dir jemand ein, dem man das Label Pop Freak verpassen könnte?

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* Friebe Ich hab gehört, dass im letzten Jahr Christoph Schreuf da gespielt hat. Der ist irgendwie ein Freak… * Was ist mit jemand wie Andreas Dorau? Der ist beim Festival auch dabei. * Friebe Ein gutes Beispiel für jemanden, der ein totaler Freak ist, und trotzdem total Pop, der auch wirklich Hits machen will. * Bist du auch so jemand? * Friebe Könnte man schon sagen. Pop hat immer mit Freaks zu tun

* Was sind die Eigenschaften, die einen Pop Freak auszeichnen? * Friebe Ich glaube mit „Pop Freaks“ will ein Festival eher so was wie Pop Geek oder Pop Nerd sagen. Pop Fan. * Du trittst zusammen mit den Monostars auf. Kannst Du uns die als Musikjournalist mal kurz vorstellen? * Friebe Die Monostars sind schon lange Labelkollegen von mir auf ZickZack. Sie machen im weitesten Sinne politisch engagierten Post-Punk.

* Was hast du 2012 noch alles vor, kommt nach „Abändern“ in 2010 ein neues Album? Spielst du beim Festival schon etwas davon? * Friebe Es gibt ein paar neue Lieder, das Album kommt wahrscheinlich Ende 2012, könnte aber auch 2013 werden. * Wir haben im November ja so eine Volksabstimmung wegen eines Bahnhof gehabt. Wie sieht so was aus der Ferne aus? * Friebe Stuttgart war immer die Stadt, die man mit politischem Konservatismus verbunden hat, jetzt hat sich das ein bisschen geändert. Da der Protest aber aus dem bürgerlichen Milieu kommt und nicht aus linken Zusammenhängen, hat sich da nur teilweise ein sexy Bild entwickelt. Trotzdem glaube ich, dass dieser Bahnhof irgendwie falsch ist, deshalb fand ich den Protest auch unterstützenswert. Aber es gibt auch Wichtigeres. Pop Freaks Festival 14.1.-11.2., alle Termine im LIFT-Kalender Verlosung Wir verlosen jeweils ein mal zwei Plätze auf der Gästeliste für die Konzerte von Jens Friebe (14.1.), Mobylettes (15.1.) und Die Heiterkeit (21.1.). Mail, Fax oder Karte mit dem Stichwort „Zickzack“ an LIFT.

* *


HÖREN KULTUR Die 90er-Mottenkiste sagt servus: Die Guano Apes feiern die Gitarrenwand

Rückkehr zum Planet der Affen Welche deutschen Bands sorgten in den letzten zehn Jahren international für Aufsehen und ausverkaufte Hallen? Rammstein, klar. Ja, auch die Scorpions. Scooter? Logo, in England fast so groß wie die Queen! Und natürlich die Guano Apes. Hä, die Guano Apes? Hätte man gar nicht gedacht, aber in Portugal oder Sibirien spielte die Band tatsächlich vor teilweise 20.000 Fans. Man musste sie niemals toll finden, aber Hand aufs Herz: Welche Band polarisierte in den 90er Jahren schon so stark wie das Quartett aus Göttingen? Über Zeilen wie „who do I see comin’ up the track/a little green

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man with a snowboard on his back?“ wurde in Musikmagazinen anno dazumal seitenweise zwar kritisch diskutiert, letztlich gab ihnen der Erfolg aber recht: Zwei goldprämierte Nummer-EinsAlben in Folge, der zitierte Song „Lords of the Boards“ ging sogar 250.000 Mal über die Ladentheke. Nun sind sie also wieder zurück – und folgen damit einem Gesetz der Musikindustrie: Alle 15 Jahre wiederholen sich vergangene Trends und die Sehnsucht nach

Retro-Zeugs muss gestillt werden. Die Guano Apes verzichten vernünftigerweise auf eine unwürdi-

ge „Greatest Hits“-Show und haben mit „Bel Air“ gleich ein neues Album am Start. Das zeigt die Band zwar nicht rundum erneuert, aber wer hat das schon erwartet? Wer sich nach Altem sehnt, soll auch Vergangenes bekommen, in diesem Fall wuchtigen 90er-CrossoverRock mit Gitarrenwänden so massiv wie SnowboardDS kanten. Guano Apes 28.1. 20 Uhr, LKA, S-Wangen Verlosung Wir verlosen drei mal zwei Plätze auf der Gästeliste. Mail, Fax oder Karte mit dem Stichwort „Apes“ an LIFT.

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Zärtliche Popmusik: Wendy McNeill und Sea & Air im Franz K.

Stilvolles Hauchen Wenn auf einem Konzert die popkulturellen Referenzmerkmale von François Truffaut über Whitney Houston und Johann Sebastian Bach bis hin zu den Scorpions reichen, dann ist nicht etwa die Rede von der vergangenen LIFT-Weihnachtsfeier, sondern von den Auftritten von Wendy McNeill und Sea & Air. Die Lokalmatadore Sea & Air gestalten das Vorprogramm. Was für sie ein Leichtes sein sollte, brachten sie doch bereits als Support der lustigen Crack-Else Whitney Houston in der Schleyerhalle das Publikum zum andächtigen

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Schweigen. Und das nicht mit Alkohol und Drogen, sondern mit zärtlicher Popmusik. Deutlich bildhafter und geheimnisvoller wird es im Anschluss bei der Kanadierin Wendy McNeill, die stets vom Paris der 50er und 60er Jahre schwärmt und ihre Bühnenshow inszeniert wie einen Schwarzweiß-Film aus der Nouvelle-Vague-Epoche. Was zu großen Teilen an ihrem elegant gespielten Akkordeon liegt und dem stilvollen Hauchen ins demütige Mikrofon. Chapeau, Madame! DS Wendy McNeill + Sea & Air 26.1. 20:30 Uhr, Franz K, Reutlingen

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Kurz angespielt: Konzert-Highlights in Stuttgart & Region

Barcelona, Bosnien, Amsterdam Ein Däne, ein Deutscher und ein Franzose interpretieren den ollen Sozi-Komponisten Hanns Eisler? Dass diese Kombination sehr gut funktioniert, zeigen die Jazzer von Das Kapital (Bild) auf ihrem preisgekrönten Album. (20.1. 21 Uhr, Manufaktur, Schorndorf) * * * Die poppigen Gitarrenrocker von Alex Amsterdam veröffentlichen im Ja-

*

nuar ihr erstes Album „Love is Fiction“ und gehen damit auch sofort auf Tour, allerdings nicht nach Amsterdam. (27.1. 19 Uhr, Die Luke, Ludwigsburg) * * * Gypsy Jazz und Flamenco aus Barcelona: Giulia y Los Tellarini lieferten schon Musik für zwei Streifen von Woody Allen, jetzt liefern sie uns einen guten Abend. (26.1. 20:30 Uhr, Laboratorium, S-Ost) * * * Nein,

das ist nicht der Skispringer: Martin Schmitt heißt auch der fixe bayerische Pianist und Sänger, der nicht nur schnell spielt, sondern auch zwischendurch wunderbar unterhält. (18.1. 20:30 Uhr, Bix, S-Mitte) *** Ganz schön spaßig: Das Dubioza Kolektiv aus BosnienHerzegowina spielt Balkan-DubRock. Darauf ein Slibowitz. (10.1. 20:30 Uhr, Franz K) * * * LIFT 0112................

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x PLANEN HIGHLIGHTS

UNSER MONAT

DAS BESTE IM JANUAR Der bunteste Kessel x LIFT präsentiert Jan Brandt ...weil sämtliche Kritiker bei seinem Debütroman „Gegen die Welt“ Schnappatmung bekommen. (18.1. 20 Uhr, Manufaktur, Schorndorf) S. 116 x LIFT präsentiert Wladimir Kaminer ...weil dieser Russe uns Deutsche einfach am besten kennt. (7.1. 20 Uhr, Theaterhaus, S-Feuerbach) S. 44 x Urlaubsmesse CMT ...weil das neue Jahr kaum schöner beginnen kann als mit Urlaubsplänen. (14.-22.1. 10-18 Uhr, Neue Messe Stuttgart, Leinfelden-Echterdingen) S. 111 x VfB Stuttgart-Borussia M’Gladbach... weil das erste Heimspiel im Jahr Pflicht ist. (29.1. 17:30 Uhr, Mercedes-Benz Arena, S-Bad Cannstatt) x LIFT lockt Stuttgarter Filmwinter ...weil man hier nicht nur tolle Filme schauen kann, sondern es auch innovative Kunstund Medienprojekte zu sehen gibt (Bild). (19.-22.1. Filmhaus, S-Mitte; versch. Galerien in Stuttgart) S. 46

x Mirko Ruppenstein und Heiko Wolthaus sind die Macher des neuen Clubs KimTimJim in S-Mitte und rodeln durch den Januar. x „Bis kurz vor knapp drücken wir alle Daumen für weiße Weihnachten! Wir drücken doppelt so feste, damit wir am ersten Arbeitstag im Januar mit dem Schlitten ins Büro rodeln können. Weil die ersten Rodelversuche erfahrungsgemäß mit der Nase im Schnee enden, wärmen wir uns im Hallenbad Heslach auf. Dort kann man am 7.1. ab 21:30 Uhr beim Candlelight-Schwimmen im mit Kerzen beleuchteten Schwimmbecken seine Bahnen ziehen, dazu LiveMusik hören und Sekt schlürfen. Nach diesem Warm-up wird’s Zeit für Action: Am 13.1. schmeißen wir uns in unsere Jeanskombi und rocken ab 21 Uhr mit den Jungs vom Berliner Jeans Team, die im Zuge des Pop-Freaks-Festivals im Merlin in S-West zu Gast sind (13.1.11.2., www.merlinstuttgart.de). Angefixt von so viel guter Musik statten wir am nächsten Tag Tobi im Plattenladen Pauls Musique einen Besuch ab, um uns dort den Clubtrack 2012 zu holen (Hauptstätter Str. 57, S-Mitte). Der kommt dann am 21.1. im Club KimTimJim zum Einsatz bis David August und Alexander Maier die Turntables übernehmen und den Laden so zum Kochen bringen werden, dass wir wegen Überfüllung schließen müssen (Charlottenplatz, S-Mitte, www.kimtimjim.de). Nach so viel Party geht nichts über einen gediegenen Monats-Ausklang. Und was ist bitte gediegener als im Literaturhaus in SMitte zu Whisky und Zigarre einer Lesung zu lauschen? Zum Beispiel am 24.1. um 20 Uhr, wenn Jusuf Naoum liest und Patrick Bebelaar dazu am Piano klimpert. Krönender Abschluss unseres Januars: Einen ganzen Tag im Schlafanzug bleiben – haben wir uns verdient.“

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Alle HighlightTermine im Kalender sind extra gekennzeichnet

Die wichtigsten Konzerte x LIFT präsentiert King Automatic ...weil der Einzelkämpfer für uns seine LoopMaschine ausquetscht. (20.1. 21 Uhr, Goldmark’s, S-Mitte) S. 120 x LIFT präsentiert Guano Apes ...weil die Göttinger uns auch nach ihrem Comeback heftige Gitarrenkanten zwischen die Augen zwiebeln. (28.1. 20 Uhr, LKA, S-Wangen) S. 59 x LIFT präsentiert The Busters ...weil die Luft bei den Konzerten der Ska-Haudegen regelmäßig brennt. (12.1. 21 Uhr, Universum, S-Mitte) S. 107 x LIFT präsentiert Pop Freaks 2012 ...weil sich hier die coolsten Indie-Pop-Acts der Republik abklatschen (Bild: Die Heiterkeit). (13.1.-11.2., Merlin, S-West, alle Termine im LIFT-Kalender) S. 58


HIGHLIGHTS PLANEN x

VERANSTALTER-ANZEIGEN 95 . . . C2 Concerts

53 . . . Treffpunkt Rotebühl

104 . . Merlin

55 . . . Renitenz Theater

63 . . . Scala

95 . . . Dieselstrasse

98 . . . Kulturwerk

63 . . . Musikhochschule

105 . . Rock Winterbach

117 . . Theaterhaus

47 . . . Galerie Karlsruhe

104 . . Laboratorium

97 . . . Music Circus

125 . . Stage Entertainment

Die wichtigsten Filme

Die spannendsten Ausstellungen

Die stärksten Stücke

x Ich reise allein ...weil die Dramödie mit einer Mischung aus Melancholie und frischem skandinavischem Humor überzeugt. (Start: 29.12.) S. 37 x Ziemlich beste Freunde ...weil das französische Buddy-Movie die Geschichte einer echten Männerfreundschaft erzählt. (Start: 5.1.) S. 36 x Chinese zum Mitnehmen ...weil diese charmante Komödie einen Hauch von Poesie verströmt – eine seltene Mischung. (Start: 5.1.) S. 106 x Kriegerin ...weil das Regiedebüt von David Wnendt um ein Mädchen in der Neonazi-Szene ein starkes Stück ist. (Start: 19.1.) S. 38 x Bezaubernde Lügen ...weil Audrey Tautou an Amélie-Zeiten anknüpft. (Start: 19.1.) S. 36 x The Artist ...weil dieser schwarz-weiße Stummfilm eine großartige Liebeserklärung an die Anfänge des Kinofilms ist. (Start: 26.1.) S. 36 x Drive ...weil Ryan Gosling (Bild) für sein Spiel in diesem Film-Noir-Märchen als heißer Oscar-Anwärter gehandelt wird. (Start: 26.1.) S. 38

x Kubus oder Kuppeln. Moscheen. ...weil die Architektur von Moscheen so unterschiedlich sein kann – von traditionell über zeitgenössisch bis avantgardistisch. (ab 27.1. ifa-Galerie, S-Mitte, Di, Mi+Fr 1218, Do 12-20, Sa+So 12-16 Uhr) S. 47 x Lyonel Feininger ...weil der deutsch-amerikanische Künstler zu den bedeutendsten BauhausKünstlern gehört. (ab 28.1. Städtisches Kunstmuseum Spendhaus, Reutlingen, Di-Sa 11-17, Do 1119, So 11-18 Uhr) S. 48 x Gregor – International Calender Award ...weil die ehemalige Kalenderschau auch mit neuem Namen immer noch die kreativsten Kalender der Welt präsentiert. (ab 26.1. Haus der Wirtschaft, S-Mitte, Mo-Sa 9-18, So 11-17 Uhr) x LichtFarbenRaum ...weil der Stuttgarter Künstler Bernd Mattiebe seine Schwäche für die Zahl drei kunstvoll zum Ausdruck bringt (Bild). (ab 27.1. Galerie Abtart, S-Möhringen, Di-Fr 14-19, Sa 10-13 Uhr) S. 134

x LIFT präsentiert Out Of The Box III ...weil Gauthier Dance dafür wieder acht neue Choreografien gezaubert hat. (12.1. 20:15 Uhr, Theaterhaus, S-Feuerbach) S. 51 x LIFT präsentiert FIL ...weil der lustige Berliner mit neuem Programm „Chapeau Maman“ vorbeigeradelt kommt. (27.1. 20 Uhr, Rosenau, S-West) S. 129 x Die Altruisten ...weil Regisseur Christian Brey für einen temporeichen Abend sorgen wird. (Premiere am 14.1. 20 Uhr, Kammertheater, S-Mitte) S. 20 x Caffee ...weil die Performance (Bild) zeigt, dass in der Bohne viel mehr steckt als schwarzes Gebräu. (Premiere am 13.1. 20 Uhr, Rampe, S-Süd) S. 52 x Königs Moment ...weil Autor Jan Neumann die Frage nach den Versäumnissen in der Vergangenheit stellt. (Premiere am 26.1. 20 Uhr, WLB, Studiobühne am Zollberg, Esslingen) S. 52

Die heißesten Partys x LIFT präsentiert Jamaican I.D. ...weil wir nur zu gerne den neuen Dancehall-Hafen von Sentinel ansteuern! (21.1. 23 Uhr, Schräglage, S-Mitte) S. 33 x Robag Wruhme ...weil der DJ und Musikproduzent aus Jena das Prädikat „Killer-Booking” absolut verdient hat. (20.1. 23 Uhr, Climax, S-Mitte) S. 33 x Goldene Zeiten ...weil wir unsere liebsten 90er-Rap-Hits (Bild) am liebsten mit viel Bewegungsfreiheit zu uns nehmen. (5.1. 23 Uhr, Speakeasy, S-Mitte) x VFB ...weil die Partyreihe nicht nur so heißt, wie unser Verein, sondern auch so abgeht wie Julian Schieber in Bestform. (6.1. 23 Uhr, Schräglage, S-Mitte) x Trio mit vier Fäusten ...weil Frank Gasoline, Flavio Bacon und Sad Sir eine Party des schlechten Geschmacks feiern, die kickt. (14.1. 21:30 Uhr, Goldmark’s, S-Mitte)

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