DAS STADTMAGAZIN STUTTGART & REGION Euro 2,20 / November 2011 21. Jahrgang E 30481
www.lift-online.de
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EINE FRAGE Wie funktioniert die S21-Volxbefragung?
EIN STAR Dank Integrationstest: Teddy Comedy auf allen Kanälen
EINE LEICHE Nicht alleine gucken: die spannendsten Tatort-Kneipen
EIN ZEHNJÄHRIGES Aus dem Literaturhaus: von Auster bis Pamuk
EIN FESTIVAL Das Pop.Notpop-Festival rettet die Stadt
EINE AUSSTELLUNG 180 Grad: Das Kunstmuseum steht Kopf
5.000 gute Gründe auszugehen!
PROST NOVEMBER Die 100 besten Weine der Region
Garantiert ohne Gutscheine!
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INHALT
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STADT
06-17
06-07 Düster, morbide und faul Der Künstler Alexander Binder
zeigt exklusiv für LIFT die dunkle Seite Stuttgarts 08-10 Von Afghanistan nach Aichtal Über ein Leben am Rande der
Multi-Kulti-Gesellschaft: Asylbewerber in Stuttgart 12-14 „Früher gab es Bettelbriefe, heute Crowdfunding” Schwäbische
Kulturfinanzierung mit der digitalen Sammelbüchse 16-17 Abstimmen über eine Leiche? So funktioniert die Volxbefra-
gung zu Stuttgart 21 Baden-Württemberg ist das Integrations-Musterländle, Stuttgart bundesweit die Stadt mit dem größten Anteil an Einwohnern mit Migrationshintergrund. An einer Bevölkerungsgruppe läuft die Integrationsmaschine aber vollkommen vorbei: an den Asylbewerbern.
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MENSCHEN
18-27
18-19 Kleiner Teddy für Millionen Ein Treffen mit Youtube-Star
Tedros Teclebrhan Ja für oben, nein für unten – am 27. November findet die Volksabstimmung über das Bahnprojekt Stuttgart 21 statt. Aber nicht nur der Wahlzettel ist etwas verwirrend.
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EICHT
NEIN
VIELL
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Alter Falter Der Kornwestheimer Kartal Can erfindet eine
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Reden ist Silber, Schreiben ist Gold Pierre Jarawan ist ba-
Serviettenfaltmaschine den-württembergischer Meister im Poetry-Slam 24-25 Der Bischof von Stuttgart Vor Ort, Folge 24: Mit Bernd
Kreis im Degerlocher Weinberg
JA
ABO-AKTION
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LEBEN
28-63
AUSGEBEN Teddy Comedy auf allen Kanälen: Was wird aus einem Jugendfreund, wenn er plötzlich berühmt ist? Ein Treffen mit Youtube-Star Tedros Teclebrhan.
26-27
26-27 Ganz frisch: Stuttgart geht aus und ein Jahr LIFT frei Haus
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28-31
Kreativ-Batterie Mit dem Depato Concept Store eröffnet
in Esslingen ein alternatives Kaufhaus 29-31 Mehr ausgeben Qoqo, Lieblingsstücke, Sportpol. Dqua-
drat, News...
BAUEN UND KAUFEN
32-37
32-34 Im 7. Bausparer Himmel Tipps für Immobilienbesitzer 34-35 Kind, Baum, Haus So finanziert man heute Immobilien 36-37 Maulwürfe in Baugruppen Die Stadt stellt verstärkt Grund-
stücke für Baugemeinschaften zur Verfügung
AUSFLIEGEN Einmal schmecken ist besser als zehnmal erzählen. Wir präsentieren die 33 besten Winzer der Region und ihre Top-Tropfen: Die 100 besten Weine! Wieso weniger manchmal mehr ist und warum mancher Trollinger so richtig Spaß macht? Erst lesen, dann probieren!
38-39
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Oberschwäbischer Streber Die dritte Station der schwäbi-
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schen Eisenbahn ist alles andere als beschaulich: Biberach Mehr ausfliegen Tipps rund um Biberach...
40-41
Kleckern und Glotzen Wir haben die spannendsten Gastro-
42-44
Mehr ausgehen Hirsch & Greif, Martha’s, News, Il Panino,
AUSGEHEN
40-44
seminare in Stuttgart und Region ausprobiert Schräggastro...
DIE 100 BESTEN WEINE
46-56
46-55 Die 33 Top-Winzer der Region Von tollen Trollingern und 56 56
Lembergern mit Leidenschaft Schoppen shoppen Die besten Weinhändler So schmeckt die Region Probieren geht über Studieren: Die besten Termine und Wein-Events
58-59
Viervierteltakt im V-Neck Die Stuttgarter Elektro-Szene un-
FEIERN Obwohl elektronische Musik im Stuttgarter Nachtleben nur noch eine Nische besetzt, hält sich eine kleine, aber ziemlich aktive Techno-House-Szene. Die ist gnadenlos jung, hip und vermehrt sich in einem Affentempo.
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terzieht sich einer straffen Verjüngungskur 60-61 Mehr feiern Apparat, Ü30-Party, Rock im Rap... 62-63 Club-Planer Die besten Partys im November
58-63
INHALT KULTUR
* *
64-99
SEHEN
64-72
64-65 Wo der Sonntagabend zum Tatort wird Gemeinsam schauen:
Hier stehen Tatort-Abende hoch im Kurs 66-69 Mehr sehen Alarm am Hauptbahnhof, Another Earth, The
Future, Zwei an einem Tag, Französische Filmtage... 70-72 Film A-Z Die besten Filme im November
ENTDECKEN
73-77
Virtuoser Kunst-DJ 180-Grad-Wende im Kunstmuseum:
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Die Sammlung macht Platz für Michel Majerus 74-75 Kunst entdecken Tobias Rehberger, Atelierhaus Nord-
Für die einen muss es die heimische Couch sein, andere gucken lieber in geselliger Runde: Wir zeigen, an welchen Tatorten man gemeinsam auf Mörderjagd gehen kann.
bahnhof, Stipendiaten-Ausstellung.... 76-77 Entdecken A-Z Die besten Ausstellungen im November
LESEN
78-81
78-79 Pleiten, Pech und Prominenz Happy Birthday: Das Literatur-
haus Stuttgart feiert sein zehnjähriges Bestehen 79-80 Lesungen Patrick Bauer, LIFT-Twitter-Literatur mit Chris-
Für den früh verstorbenen Ausnahmekünstler Michel Majerus stellt das Kunstmuseum das Haus auf den Kopf. Zurecht: Majerus Werke sind in jeder Hinsicht groß.
toph Maria Herbst, LesArt... Buchtipps Aktuelle- und Lieblingsbücher Lesen A-Z Die besten Lesungen im November
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HÖREN
82-89
82-83 Durchaus tanzbar Das Festival des Jahres: Das Pop.Notpop
bedient mit einem unfassbaren Line-up jeden Geschmack 84-85 Live in Stuttgart Mogwai, The Subways, Bill Callahan,
Spoiled Nikita... 86 Tonträger Die Platten und DVDs des Monats 87-89 Hören A-Z Die besten Konzerte im November
AUFFÜHREN
90-91
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Totgesagte leben länger Alles Schicksal? Die Philharmoni-
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ker spielen im Klassik-Roulette munter mit Aufführen A-Z Die besten Aufführungen im November
SPIELEN
92-99
Zeus ist eher Berlusconi als Obama Prometheus ist das span-
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Eine Nacht, neun Clubs, rund 40 Bands und DJs – das Pop.NotpopFestival verlangt uns alles ab! Damit der geneigte Festival-Besucher nicht die Übersicht verliert, liefern wir vier maßgeschneiderte Touren.
nendste Theaterprojekt im November 93-95 Spielen Bienen, Maß für Maß, Liebe und Geld... 96-97 Spielen A-Z Die besten Stücke im November 98-99 Spielplan Alle Stücke auf einen Blick
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PLANEN
100-165
100-101 Highlights Das Beste im November 102-150 Über 5.000 ausgewählte und kommentierte Termine in Stuttgart und Region Von „After Work Party“ bis „White-
snake“ 129 Gay-Tipps Termine für Schwule und Lesben 140 Bewegungsmelder Die wichtigsten Sport-Termine 143 Messen und Märkte Flohmärkte und mehr 152-161 Die besten Termine für Kinder Von den „Bremer Stadtmu-
Die japanische Elfe Alice Sara Ott gastiert mit stählernen Fingern in der Liederhalle. Das Beste: Das ist nur eine von 5.000 Veranstaltungen, die unser LIFT-Veranstaltungskalender liefert!
sikanten“ bis „Urmel aus dem Eis“ 162-165 Alle Veranstalter und Vorverkaufsstellen
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FINDEN
LIFT AUF ALLEN KANÄLEN 166-178
Kleinanzeigen Massig Kleinis aus Stuttgart und Region Impressum LIFT-Leser-Seite Wie war’s bei, Bruddler’s Corner... Hinten raus Didi & Stulle
Falbenhennenstr. 17, 70180 Stuttgart Postfach 10 30 45, 70026 Stuttgart 0711/60 17 17 17, Fax 60 17 17 49 info@lift-online.de www.lift-online.de www.facebook.com/LIFTStadtmagazin
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損 STADT Gegen ein gelecktes Stuttgart-Bild: K端nstler Alexander Binder zeigt exklusiv f端r LIFT die dunkle Seite der Stadt
Illus: Luz
D端ster, morbide und faul
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STADT
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Er ist der derzeit meistgebuchte Künstler Stuttgarts, wenn es um die Verschönerung von Printprodukten geht: Alexander Binder bildet die Welt so ab, wie sie auch sein kann: düster, gefährlich und alles andere als fröhlich. So produziert er regelmäßig für das Prunkstück des Anarcho-Journalismus, die internationale Vice oder das viel gehypte Twin Magazine, auf lokaler Ebene war er unter anderem am kürzlich veröffentlichten Lotto Magazin beteiligt, einer Publikation, die sich mit der menschlichen Identität beschäftigt. Für LIFT hat er nun erstmals zur Kamera gegriffen, um eine hübsche Herbstdepression in Szene zu setzen. „Mich hat schon immer die Kunst des 15. und 16. Jahrhunderts fasziniert“, erklärt Binder. „Das Düstere in den Stillleben, die VanitasDenke, dass über unserer Existenz das Damokles-Schwert der Vergänglichkeit hängt, interessiert mich mehr als eine Arty-FartyGegenwartskunst.“ „Stuotengarten“ hat Binder den Zyklus genannt, den er exklusiv für LIFT fotografiert hat. „Wenn man in der Google-Bildersuche Stuttgart eingibt, ist immer alles sauber, glatt und geleckt. Ich wollte eine andere Seite der Stadt zeigen.“ Dabei spielt Binder, der BWL studiert hat, in einer Stuttgarter Werbeagentur arbeitet und Kunst nicht akademisch-verspult angehen will, mit den Kontrasten. „Ich habe die leicht morbiden Stuttgarter Ecken gesucht und eben nicht die Stahl-GlasFassade, die in der Innenstadt vorherrscht.“ Die technische Umsetzung ist spannend: Binder baut seine Linsen und Objektive selber und setzt diese dann auf eine handelsübliche digitale Spiegelreflex-Kamera. „Durch die sehr amateurhaft mit der Heißklebepistole zusammengeklebten Prismen kommt es zu Unschärfen und diesen unperfekten Look“, erklärt der 34-Jährige. Auf eine Nachbearbeitung mit Photoshop verzichtet Binder. „Dafür bin ich viel zu faul.“ Düster, morbide und faul: Wenn das mal keine guten Voraussetzungen für einen herrlich-schrecklichen Herbst sind. INVO
» Ausstellung Stuotengarten, 18.-27.11., Schauraum Waschstraße, S-Nord, Ravernissage 18.11. 21 Uhr, Do+Fr 19-21, Sa+ So 17-19:30 Uhr, www.edition-randgrup-pe.org » LIFT lockt: Wir verlosen zehn mal zwei Teilnahmen an einer exklusiven Führung durch die Ausstellung am So 20.11. um 16 Uhr. Mail, Karte oder Fax mit dem Stichwort „Stuotengarten“ an LIFT.
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» STADT Lösung des Konflikts oder sinnloses Hickhack: So funktioniert die Volxbefragung zu Stuttgart 21
Abstimmen über eine Leiche? Ja für oben, nein für unten – am 27. November findet die Volksabstimmung über den Finanzierungsanteil des Landes beim Bahnprojekt Stuttgart 21 statt. Das erforderliche Quorum ist nahezu unerreichbar und nicht nur der Wahlzettel ist etwas verwirrend.
es ttel e esetz g z s g n m digu tim S 1-Kün . 2 r S e s h GART de T c e T i g U l a T l TS svor dAmt in LIF setze z e r Grun a g G a e di von pe s dtm
r a g a g übe führun elzügen für d eis St n h r c u k r u m m D tim ink stim und und W lksab 1 im S hrung 1 n o ü e 0 f V i s 2 e l e u r i e A e h ausc e zur Für d emb . Nov svorlag barungen, M etz) zu? e 7 z 2 t e s m e a nG rein sges ulierte den Ve -Kündigung i m e r b o f n g e i 1 (S 2 pfiff recht Sie der Kündigungs gart 21 t t n e u t m S t Stim rojek erten Bahnp gesich e z t d e n s e e g erv radig n hochg at: eckt h h c e g ee icht ose n fiese Id h t C h c e e i än d n die dieser ouver ie gege nn-Truppe, S S r n e e h und c stimm Kretschma isten “ dämli n n i u n e i m e N g n m s Mit „ flösun drehte haoten, Ko e, fall u e g s A g i n h e u r c t r u w te z Hin n C pflich eilser du ng vo digungsrech arschg iige Ver zur Auf- d u l l s i e e m d h m e h n Ansa üg lic ür di , Kü chte y r am n Sie f etziützern d so fort bez ktion der P ungsre f e g h i t c i m s d k n m em m r i ü a“ st onstru z so erotisch nen, K einbarungen züglich Pa so weiter un K ü r r e Mit „J G d d t e te n r i und zen un aglichen Ve es Landes b icht ga dufte, kreuz ekts se j h n c o r n u i p a t r der So u l t , d . Heiß este S21 vol ten Ba der ver zuüben ichten uüben d z en. s lösung nzierungspfl gart 21 aus t. Und jetzt u a ch: Fin nicht täusch en s d t t a t h u n e u i e r t F d S d l b gen steria as Su jekts r uns durch unden hnpro iedel dann t sei d acke, Mini an. Wenn wi a g i l B i e s ieser r h e d e d k “ m e G n h n „ i i c e 1 S2 „N ur e nz so der S geht, n ure Grünen. wenn icht ga h: Findeste . e i n w n d i n l e ,e a st tsc minde esen Sie i.nWenn es irg ervt. Grüßle noch m eamtendeu u z r i ll mTe ! en n “-B imR utbtenew StA n Artike abT Gllae Regier 1G stantiv a“ am .p ? r n r e e T d e , i U J o g e „k ch w ztn FeT inuSnT eue bek! rD e IM icht do e eveoignenL n r h Lesepro llen Ausgab I t l e ar kein U, wol der aktu Sie haben zw en. Hallo CD z ankreu n e l l e t S
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Ein Ausfluss schönsten Beamtendeutschs, was die Baden-Württemberger am 27. November auf dem Volksabstimmungswahlzettel lesen werden: „Stimmen Sie der Gesetzesvorlage ,Gesetz über die Ausübung von Kündigungsrechten bei den vertraglichen Vereinbarungen für das Bahnprojekt Stuttgart 21 (S 21-Kündigungsgesetz)‘ zu?“ Klingt kompliziert? Im Grunde ist es ganz einfach: „Ja“ heißt
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Nein, also Nein zu Stuttgart 21, genauer gesagt, Nein zur weiteren Mitfinanzierung des Bahnprojekts durch das Land. Unmut erregte bei der Opposition im Landtag nicht nur die Formulierung, sondern auch die Art und Weise, wie die Volksabstimmung zu S21 auf den Weg gebracht wurde. Denn Justizminister Rainer Stickelberger arbeitete ein Kündigungsgesetz aus, das am 21. September bewusst im Landtag scheitern sollte, um den in Artikel 60 der Verfassung beschrie-
benen Fall eintreten zu lassen: „Wenn ein Drittel der Mitglieder des Landtags es beantragt, kann die Regierung eine von ihr eingebrachte, aber vom Landtag abgelehnte Gesetzesvorlage zur Volksabstimmung bringen.“ Abgestimmt wird dabei nur über den Finanzierungsanteil des Landes von rund 800 Millionen Euro. Die Bahn würde aber bei einer Kündigung der Finanzierungsverträge für S 21 sofort die Bagger von der Baustelle abziehen, verkündete Mitte Oktober SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel – das wisse er vom Vorstand der Bahn.
Collage: Bijok, Zoellkau
JA
AUSGEBEN LEBEN Von casual bis elegant: Auf der Königstraße gibt’s eine neue Boutique für High-Fashion
Elegante Extravaganz
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Nach einigen Turbulenzen hat sie’s geschafft: Martina Kruse steht inmitten edler Roben und ausgefallener Teile in ihren eigenen vier LadenWänden. Aber bis dorthin war es kein Spaziergang. Nach zehn Jahren bei einem regionalen Modelabel wollte Kruse etwas Eigenes. Die Mode war schon ausgesucht, die Ware bestellt, da machten die Vermieter der ursprünglich geplanten Ladenfläche einen Rückzieher. Des einen Pech, des anderen Schicksal: Kurzfristig tat sich auf der Königstraße eine Alternative auf, und der Qoqo Fashionstore konnte letztlich da seine Eröffnung feiern, wo Stuttgarts Konsumpuls am lautesten schlägt. Nicht nur die pinkfarbenen Tupfer auf weißen Wänden verleihen dem Laden die besondere QoqoNote, sondern vor allem das, was in den Regalen liegt und hängt. Was Kruse dort präsentiert, ist in Stuttgart eine echte Seltenheit: Da gibt es Kleider, die mit bunten Federn bestückt sind, Abendtaschen, über und über mit Perlen bestickt, pompöse Ketten, die an ägyptische Pharaonen erinnern, aber auch Shirts, Jacken und Jeans für jeden Tag. Durch ihre langjährige Erfahrung als Einkäuferin wusste Kruse, dass die Mode in anderen Metropolen
etwas ausgefallener ist als das, was man bisher in den schwäbischen Schaufenstern sah. Mit ihrem Sortiment will sie das ändern und so füllen sich die Regale mit modischen Kleidern mit einem Hauch von Extravaganz. Einziger Wermutstropfen: SchmaAKA le Geldbeutel werden hier kaum fündig.
+ Qoqo Fashionstore Königstr. 38, S-Mitte, Di-Sa 11-18 Uhr+nach Vereinbarung, www.myqoqo.com + + + + + Besonders + + + + + Erschwinglich Es wird gefeiert: Die neue Streetwear-Boutique im Peek&Cloppenburg in S-Mitte ist fertig und präsentiert auf über 700 Quadratmeter neue Marken wie One Green Elephant oder Eleven Paris. Vom 3. bis 5.11. gibt’s zur Feier zahlreiche tolle Aktionen, Highlight ist die Boutique-Night am 4.11. mit tollen Special Guests: Neben Sängerin Frida Gold treten die Breakdancer der Flying Steps Family auf und die Schaufenster werden in einer Live-Performance von verschiedenen Künstlern gestaltet. (Königstr. 12, S-Mitte, www.peek-cloppenburg.de)
Design-Student Philipp Mantilla präsentiert seine...
Lieblingsstücke
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Philipp Mantilla ist in Ecuador geboren und in Wuppertal aufgewachsen. Seit zwei Jahren studiert der 21Jährige Industrial Design an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Der kunstinteressierte Student will später gerne mal seine eigenen Möbel kreieren.
Fotos: Schönebaum
+ Brille „Gilbert“ von Barton Perreira (Kästner, Königstr. 28, S-Mitte): „Ich liebe die klassische und zeitlose Form meiner Brille. Außerdem lässt sie mich schlau wirken. Nach langer Suche bin ich dank guter Beratung endlich bei Kästner Optik fündig geworden.“ + Pulli Second Hand (Kleiderhilfe und Second Hand, Leonhardsplatz 21 , S-Mitte): „Für nur zwei Euro habe ich diesen Pulli ergattert – ein echtes
Schnäppchen. Außerdem ist er sehr bequem und warm. In diesem Second Hand-Laden findet man viel Ausgefallenes aus den 80ern und 90ern.“ + Rucksack „Stig“ von Sandqvist (Là Pour Là, Königstr. 1, S-Mitte): „Der Rucksack ist mein absolutes Lieblingsteil: Er ist trendy, es passt viel rein und die Größe ist perfekt fürs Studium. Wer nach individuellen Marken sucht, sollte einen Blick ins Là Pour Là werfen.“ + Einkaufstipp (Magazin, Lautenschlagerstr. 16, S-Mitte): „Ich liebe Möbel und Wohnaccessoires, bei einem Bummel durchs Magazin fallen mir viele neue Ideen ein. Genau solche Design-Teile würde ich später einmal gern selbst entwerfen.“
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+ LEBEN
AUSGEHEN
Das neu renovierte Waldhotel Degerloch kommt ganz schön edel daher
Kinderkrankheiten – auf baldige Genesung!
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Das Waldhotel in Degerloch liegt hübsch direkt am Waldrand und steckt noch in den letzten Zügen der Komplettsanierung. Doch der Gastraum ist schon fertig: Er ist holzvertäfelt und hat einen offenen Kamin – schick, schlicht und in Akzenten doch verspielt. Auf der Karte steht Schwäbisches, Internationales und ein siebengängiges Menü. Daraus können wir den Meerwolf auf Kartoffelschaum mit Limonensoße (€ 18,50) ohne Probleme auch als Hauptgericht ordern. Ambitioniert ist im Waldhotel nicht nur die Küche, das Besteck wird sogar mit Handschuhen aufgetan. Der Fisch ist zart, die Kruste
kross, nur die Limonen in der Soße sind kaum zu schmecken. Bei den Rinderfiletscheiben mit Karottengemüse und Spätzle (€ 23,50) ist das Fleisch auf den Punkt gebraten, allerdings ein wenig fad. Wäre der Service nicht auf SterneKüche getrimmt, wären wir vielleicht nicht so streng, aber so müssen wir auch die Crème brûlée (€ 6,50) kritisieren, die geschmacklich hervorragend ist, aber die karamellisierte Decke einen Tick zu dünn. Das ist Nörgeln auf hohem Niveau! Wir sind sicher: Wenn sich alles eingespielt hat, kann man hier in hübschem Ambiente anNCB spruchsvoll Essen.
+ Waldhotel Guts-Muths-Weg 18, S-Degerloch, Mo-So 11:30-14+18:30-22 Uhr, www.waldhotel-stuttgart.de + + + + + Essen + + + + + Service + + + + + Ambiente
Im neuen Il Panino gibt’s Essen wie bei der italienischen Mamma
Die LIFT-Regio-Rebe
Tomatensaucen-Test
Bio-Coolness
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Fotos: Schönebaum
Zwei Dinge sind den Italienern wirklich wichtig: gutes Essen und „la famiglia“. Ob das in der frisch umgezogenen Reutlinger Enoteca con Osteria Il Panino auch so ist? Wir haben für den ultimativen Test gleich den vierjährigen Pasta-mit-Tomatensauce-Experten mitgebracht. Selten wurden wir mit „Bambini“ so freundlich begrüßt! Klar gibt’s für Mini-Gäste Nudeln
mit Tomatensauce (€ 5,50) – und die kommen umgehend an den Tisch. Die „Großen“ essen vorweg einen Salat (€ 2,50). Der ist knackigfrisch und überzeugt mit feinem BalsamicoDressing. Auch die Zucchinisuppe (€ 2,50) ist schön sämig und leicht scharf . Die hausgemachte Lasagne kommt mit würziger Hackfleischfüllung (€ 6,50). Das ist Essen wie bei der italienischen Mamma. Auch der kleine Mann ist zufrieden – und still, seit die Schoko-Panna-Cotta (€ 4,-) auf dem Tisch steht. Das nützen wir direkt, um uns auf Entdeckungsreise durch die riesige Weinkarte zu MEG begeben.
+ Il Panino, Albstr. 26, Reutlingen, Tel. 07121/32 19 73, Mo-Fr 11:30-19. Sa 10-17 Uhr + + + + + Essen + + + + + Ambiente + + + + + Service
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Jochen Beurer geht seinem Beruf mit großer Leidenschaft nach – und bleibt gleichzeitig ziemlich cool. Seine Hinwendung zur Bio-Dynamik bezieht sich nicht nur auf den Anbau der Trauben, sondern setzt sich auch im Keller fort. Hier lässt Beurer den Hefen weitgehend eingriffsfrei Zeit und Raum, die natürlichen Charaktere der jeweiligen Weine zu entwickeln. Diese Coolness beim Weinmachen zeigt sich aber auch auf den Etiketten. Alles Überflüssige wurde gnadenlos entfernt. Und so setzt Beurer mit seinem Weißweincuvée ein Zeichen gegen die Flut von ach so originellen neuen Weinnamen und nennt ihn schlicht: Weiss.
+ 2010 Weiss trocken Weingut Jochen Beurer Lange Str. 67, KernenStetten, Tel. 07151/421 90, € 8,-
Schräggastro – wir gehen dahin, wo Sie sich nicht hintrauen
Das Waranga des Westens
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Es gibt ja ganz unterschiedliche Methoden, die Trinkerei wenigstens einigermaßen im Zaum zu halten. Der fränkische Müllermeister und einstige Wirtschaftminister Michael Glos trinkt zum Beispiel nur in der Öffentlichkeit. Bei offiziellen Anlässen. Einweihung einer Fußgängerbrücke, Ehrung eines alt gedienten Parteimitgliedes, gewonnene Wahl, verlorene Wahl... Was halt so kommt im Leben.
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Gute Idee eigentlich. Ist bei der Schräggastro-Redaktion ähnlich. Etwas vergleichbar Geistreiches wird man von seinem NachNach-Nachfolger im Amt wohl kaum zu hören bekommen. Philipp „früher hab ich ganz verrückte Rollenspiele gespielt“ Rösler trinkt gerne mal ne Fanta. Und abends vorm Schlafengehen ein Glas warme Milch. Im Gutenberg in S-West geht man die Sache etwas anders an. Dort sind wir auch auf einen
Tipp von Glos’scher Wahrhaftigkeit gestoßen: „Trinke nur an Tagen, die mit ,g‘ enden.“ Hängt dort am Tresen. Gleich neben der Magnum-Flasche Asbach. Jetzt mal schnell die Hirnrinde blitzen lassen, was da noch übrig bleibt von der Woche: Die ersten Einsender gewinnen eine AsbachCola im Gutenberg. Sponsored by den Jungen Liberalen, OrtsTL/INVO gruppe S-West.
+ Gutenberg, Gutenbergstr. 29, S-West
DIE 100 BESTEN WEINE LEBEN Weingut Hans-Peter Wöhrwag – Das Wo und Wann schmeckbar machen
Weingut Zaiß - Wie man im Heute vom Gestern profitiert
Aus dem Neckartal steigen die Hänge des Herzogenbergs auf. Hier bewirtschaftet Hans-Peter Wöhrwag mit seiner Frau, ebenfalls diplomierte Weinexpertin, rund 20 Hektar Rebfläche. Christin habe er, und seine Stimme klingt verschmitzt, aus dem Studium mitgebracht. „Der Wein soll ein Spiegelbild des Jahres sein, die Herkunft muss man schmecken.“ Das ist das Grundprinzip, nach dem der Weingärtner aus Untertürkheim arbeitet. Die „Goldkapsel“, ein schlanker und rassiger Riesling erklärt Wöhrwag zu einem seiner besten Weine. Ein Weißwein und zwei Rotweincuveés sind übrigens nach seinen Kindern Johanna, Philipp und Moritz benannt.
Im Weingut Zaiß ist was los. Kunden warten an der Tür, Sohn Christian und Gatte Konrad sind außer Haus, das Telefon klingelt und dennoch erzählt Gerlinde Zaiß in aller Ruhe von jahrhundertealter Tradition und moderner Technik. Bei Familie Zaiß in Obertürkheim geht beides nämlich eine geschmackvolle Symbiose ein. Wenn Gerlinde Zaiß sagt, „der Wein soll alles bewahren“ muss das in doppelter Hinsicht verstanden werden: Zum einen wird den Trauben nichts beigemischt, der Wein soll so naturbelassen wie möglich sein. Und zum anderen fließt in die Arbeit im Weinberg das Wissen aus Generationen ein. Aber auch für Neues ist man zu haben: Vater Konrad Zaiß hat eine Leidenschaft für Sekt, und so wird auf dem Weingut seit 25 Jahren auch Spritziges hergestellt.
Der Top-Wein Untertürkheimer Herzogenberg Pinot Noir „Großes Gewächs“ 2009, € 26,Gut & Günstig Herzogenberg Riesling „Goldkapsel“ trocken 2010, € 8,60 LIFT-Liebling Herzogenberg Riesling „Mineral“ trocken 2010, € 10,80
Der Top-Wein Spätburgunder Auslese „Barrique“ trocken 2003, € 26,Gut & Günstig Obertürkheimer Kirchberg Trollinger Rosé trocken 2010, € 4,90 (1,0l) LIFT-Liebling Spätburgunder Spätlese trocken 2009, € 9,-
Weingut Zimmerle – Wenn der Vater mit dem Sohne Die Weine des Korber Weinguts Zimmerle sind das Produkt eines generationsübergreifenden Projekts. Schon 1979 löste sich Vater Friedrich Zimmerle von der ortseigenen Genossenschaft und wagte den Schritt in die Selbstvermarktung. Inzwischen ist sein Sohn Jens als Geschäftsführer und Kellermeister mit an Bord. Die Rotweine von Zimmerle werden lange maischevergoren, dann in kleinen Holzfässern ausgebaut. Die Weißweine werden – je nach Rebsorte – im Edelstahltank oder im Holzfass vergoren. „Wir setzen auf naturnahe und nachhaltige Bewirtschaftung“, sagt Jens Zimmerle. Seit 2010 sind die Weine des Weingutes deshalb mit dem Nachhaltigkeitssiegel „Fairchoice“ zertifiziert. Und was macht für die Zimmerles einen guten Wein aus? „Ziel ist eine Ausgewogenheit zwischen Aromen, Körper, Struktur, Konzentration und Säure – und der Wein sollte Herkunft zeigen!“ Der Top-Wein Merlot „Reserve“ trocken 2007, € 27,Gut & Günstig Roséwein „Essenziell“ trocken 2010, € 5,90 LIFT-Liebling Rotwein-Cuvée „Essenziell“ trocken 2010, € 6,30
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Weinmanufaktur Untertürkheim – 40 unter einem Dach Würde er von seiner Wolke nach unten auf die Erde blicken, wäre Mönch Berthold von der Weinmanufaktur Untertürkheim garantiert begeistert. Denn es ist überliefert, dass der Geistliche im 11. Jahrhundert über den Grund und Boden des Stuttgarter Stadtteils befand: „In Bezug auf Wein ist die Gegend um Türkheim die beste Mark des Landes.“ Es hat dann zwar noch eine Weile gedauert, bis 1887 um genau zu sein, bis sich die Weinmanufaktur gegründet hat – aber aus heutiger Sicht kann sie doch auf eine lange Tradition zurückblicken. 40 engagierte Weingärtner sind in Untertürkheim mit dabei und von der Trauben-Annahme bis zum Verkauf steckt alles unter dem Dach der denkmalgeschützten Kelter. Geschäftsführer Stefan Hübner: „Mit seinen 85 Hektar gleicht die Genossenschaft eher einem großen Weingut und das schlägt sich auch in der hohen Qualität der Weine nieder.“ Der Top-Wein Lemberger *** „Barrique“ trocken 2008, € 26,Gut & Günstig Riesling * trocken 2010, € 6,60 LIFT-Liebling Sauvignon blanc ** trocken 2010, € 9,70
in sen Sie e l l e k i t T! n Ar Der 100ste: Spätburgunder 2009 von Rux mplette UTTGAR o T k S n T e F D I L e! ro33bTope von der Wer mitgezählt hat, hat’s gemerkt – wir Winzerin Heike Ruck entstehen aber wirklich sepdie abRux-Weine Lehaben sgDie u A n e l l e u t Winzer der Region gekürt und ihre jeweils drei bes in einer Garage, genauer gesagt in Großvaters Garage, die mittlwerk a der
ten Weine: das macht rein rechnerisch auch nach drei Viertele noch 99 Weine. Und die Nummer 100? Haben wir hier! Der Spätburgunder 2009 von RuxWeine ist schon deshalb etwas Besonderes, weil er ein waschechter Garagenwein ist. Denn nicht alle Garagenweine heißen so, weil sie tatsächlich in einer Garage produziert wurden. Es geht dabei eher um eine sehr geringe Menge, weshalb diese Weine oft sehr teuer sind.
weile mit einem kleinen Raum unterkellert wurde. Die 36-Jährige hatte Glück: Von ihrem Großvater konnte sie 2006 außer der Garage noch 75 Ar der bekannten Stuttgarter Terrassenweinberge „Cannstatter Zuckerle“ übernehmen. Was noch so toll ist am Rux-Spätburgunder? Seine natürliche Eleganz. Jedes Imponiergehabe scheint ihm fern. Er will erobert werden, gibt sich zunächst fast ein bisschen schüchtern, um sich dann im Glas langsam zu entfalten. Rux ist einer der spannendsten Newcomer in der Region Stuttgart – ausprobieren! LIFT-Liebling Spätburgunder trocken 2009, € 15,-
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+ LEBEN
FEIERN Apparat mit Laptop und neuem Elektro-Gefrickel in den Wagenhallen
Manche können’s halt
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Apparat, das klingt nach etwas Großem, nach Staatsapparat, nach schwerfällig, nach langsam. Sascha Ring ist aber meist alleine und produziert seine Tracks sehr einfach und flexibel mit seinem guten alten PowerBook. Diesem entlockt der Berliner seit über einem Jahrzehnt einen ganzen Apparat an Sounds, die so manchen Elektro-Produzenten vor Neid erblassen lassen. Manche können’s halt, die anderen nur so mittel. Mittlerweile stehen mehrere Alben, mal solo, mal in Kooperation mit Modeselektor oder Ellen Allien zu Buche. Und immer wenn ein neues Apparat-Album erscheint, so wie aktuell „The Devil’s Walk“, steht die komplette Musikpresse und selbst manch biederer Feuilletonist sofort Kopf.
Das liegt daran, dass sich Ring längst vom plumpen Dancefloor weg- und zum tief emotionalen „Sci-Fi-Soul“ hingewandt hat und das auf seinem neuen Album „The Devil’s Walk“ nun perfektioniert. Hochkultur anstatt niederem Nullpunkt-Hedonismus der Marke „Eins, Zwei, Drei – Oberkörper frei“. Die Tracks klingen alle gewohnt elektronisch, aber dennoch akustisch eingespielt. „Ash/Black Veil“ offenbart sich etwa in einem langen Intro voller Zirpen und Quietschen, um mit Rings Stimme in eine federleichte Melancholie zu verfallen: klingt tief und mystisch wie ein Waldsee im Mondlicht, keine Spur von urbaner Techno-Trostlosigkeit. In die Wagenhallen rückt Ring aber dann wirklich mit einem „Ap-
parat“ an. Dank neuem Deal mit dem Mute-Label kann er sich eine Tour mit kompletter Band leisten. Ein ganzer Apparat also, aber sicher alles andere als schwerfällig TINE/MOD oder langsam.
+ Apparat 10.11. 20:30 Uhr, Wagenhallen, S-Nord + Verlosung Wir verlosen drei mal zwei Plätze auf der Gästeliste. Mail, Fax oder Karte mit dem Stichwort „Apparat“ an LIFT.
Hier feiert kein Kindergarten: Im Zollamt hat man ein Herz für die älteren Partysemester. Deren Stamm-Fete wurde im Oktober nämlich kurzerhand vergrößert. Ab sofort feiert man bei der dienstältesten Stuttgarter Ü30-Party auf nicht weniger als vier Areas. Auf dem neuen Club-Floor bekommen die reifen Nightlifer nun erstklassigen Soul, Funk und HipHop geboten. Weiterhin im Paket sind natürlich die obligatorischen 80er- und 90er-Hits sowie New Wave, House- und TechnoClassics. Neu ist dagegen noch das Warm-up: Von 21 bis 22 Uhr gibt’s alle Getränke zum halben Preis. Die Happy Hour ist eben auch ein feines Relikt aus alten Zeiten. (11.+25.11. ab 21 Uhr, Club Zollamt, S-Bad Cannstatt. Verlosung: Wir verlosen für beide Termine drei mal zwei Plätze auf der Gästeliste. Mail, Fax oder Karte mit dem Stichwort „wie früher“ an LIFT.)
Aus dem Stuttgarter Nachtleben: Boulevard Theo
Gmünder Schnittchen
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Neulich hat ein Bekannter von mir in der Suite Lounge aufgelegt. Also nicht unten in der Suite212, sondern oben drüber. Da befindet sich ein schicker Raum, der aber außer donnerstags ausschließlich privat vermietet wird, für Firmenfeste, Geburtstage, Erstkommunion, Firmungen oder Beschneidungen, was halt so ansteht. Der Raum ist nicht ganz billig. Das weiß ich zufällig, weil ich die Lounge nämlich selbst vor langer Zeit, als ich noch jung war und meine Schläfen noch nicht George-Clooney-grau waren, gebucht hatte.
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Mein Bekannter sollte einen Geburtstag musikalisch unterhalten. Die Infos im Vorfeld waren spärlich. Es sei wohl eine Gesellschaft von 30 Leuten, die gerne HipHop hören würde und etwas älter sei, was in der Clubsprache so viel bedeutet, wie dass der Altersdurchschnitt zwischen Mitte und Ende 20 liegt. So definiert man heute älteres Publikum. Demnach gehöre ich zum Friedhof-Publikum. Später erfuhren wir, dass das Geburtstagskind 30 Jahre alt wurde und dass er und seine Posse aus Schwäbisch Gmünd angereist waren – samt Schnittchenplatten.
Mein Kumpel und ich haben so eine Art der Geburtstagsgestaltung noch nie verstanden. Von Schwäbisch Gmünd nach Stuttgart sind es über 50 Kilometer und etwa 40 Minuten Fahrzeit mit dem Auto. Es soll und darf wirklich jeder feiern, wo er will, natürlich auch die Menschen aus Schwäbisch Gmünd, aber wieso nimmt man an seinem 30. Jubeltag solche Strapazen auf sich und all seine Freunde gleich mit? Bei 30 Leuten ziehen Minimum sechs Leute die Fahrer-Arschkarte und dem breitesten Schwäbisch nach zu urteilen, kam wirklich die
komplette Mannschaft aus Schwäbisch Gmünd. Es kann mir doch keiner erzählen, dass es dort keine halbwegs coole Kneipe gibt, der schnieke Lounge-Style ist doch mittlerweile bis in jedes Dorf vorgedrungen. Oder ist man die Strecke sowieso gewohnt, da sie die Gmünder, was wir blasierten Städter uns nicht vorstellen können, jedes Wochenende auf sich nehmen? Im Frühjahr habe ich Geburtstag. Vielleicht mache ich dann das Gegenexperiment und buche ein nettes Restaurant in Schwäbisch Gmünd. Meine Freunde werden mich dafür noch mehr lieben.
FEIERN LEBEN Do 17.11.
Fr 18.11.
Sa 19.11.
Do 24.11.
Fr 25.11.
Sa 26.11.
The Latin House Salsa, Latin & Disco, 19 Uhr
Freitag Deluxe mixed Music, 21 Uhr
Samstag Clubbing Party, Party, Party, 21 Uhr
The Latin House Salsa, Latin & Disco, 19 Uhr
Freitag Deluxe mixed Music, 21 Uhr
Samstag Clubbing Party, Party, Party, 21 Uhr
Campusnacht DJ Sandy an den Turntables, 23 Uhr
Jubiläum House mit Kid Chris & Marco Bastone, 23 Uhr
Playground Gay-Event, 23 Uhr
Alex Wolf House & Disco, 23 Uhr
Chris Hirose elektronische Musik, 22:30 Uhr
Joxe elektronische Musik, 22:30 Uhr
Christiano Gallo House & Elektro, 22:30 Uhr
Turntable Syndicate House gespickt mit Rock, 22:30 Uhr
Stammtisch das Wochenende einläuten, 19 Uhr After Work Party der kleine Freitag, 18 Uhr
Stammtisch das Wochenende einläuten, 19 Uhr After Work Party der kleine Freitag, 18 Uhr
Zick nicht rum schwul-lesbische Kult-SingleParty, 22 Uhr
Fullproof 132up elektronische Musik, 22 Uhr
Danse avec moi... allez vous Techno, 23 Uhr
Traumraum präsentiert Tanzbar Musik progressive House, 23 Uhr
Fullproof 132up elektronische Musik, 22 Uhr
Session Deluxe technoide Klänge, 23 Uhr
Groove Sensation House, 23 Uhr
Sentinel’s Selector’s... Dancehall & Reggae, 23 Uhr
Invaders HipHop & R’n’B, 23 Uhr
Top Solo & Thorsten W. HipHop, Soul, Nu Funk & Disco, 23 Uhr
Sentinel’s Selector’s... Dancehall & Reggae, 23 Uhr
Invaders HipHop & R’n’B, 23 Uhr
Life is good, waste it! all Kinds of Music, 23 Uhr
The Horse Soul-Allnighter, 21 Uhr
Kamikaze Queens Berlin Punk Cabaret, 20:30 Uhr
Going Underground dreckiger R’n’B, GarageRock’n’Roll & Beat, 23 Uhr
Yum Yum Elektro & HipHop, 23 Uhr
King Kong Kicks Indie, 23 Uhr
Stuttgart Kaputtraven Elektro-Wahnsinn, 23 Uhr
In the Kings Club elektronische Tanzmusik, 22 Uhr
Mixed Music wechselnde DJs, 22 Uhr
In the Kings Club elektronische Tanzmusik, 22 Uhr
Yeah! Spezial Indie & Elektro mit Thommy n.y., 22 Uhr Mixed Music wechselnde DJs, 22 Uhr Lehmann rockt! mit harten Riffs, 21 Uhr
Lehmann rockt! mit harten Riffs, 21 Uhr DJ Woodstock Heavy Metal & Alternative, 21 Uhr
R’n’B Affairs HipHop & R’n’B mit DJ SPR, 23 Uhr
The Original 90s Party Eurodance- bis Grunge-Jahrzehnts, 23 Uhr
Soul Solution Soul, Funk und ‘ne Prise Disco, 23 Uhr
Nachtlust tanzbare Musik von einst bis jetzt; ab 25 J., 23 Uhr
La Boum die 80er-Party mit Mr. Mac’s Party-Team, 21 Uhr
Supreme HipHop, R’n’B & House, 21 Uhr
90er-Party Dance-, HipHop- und PopHits der 90er, 21 Uhr
Supreme HipHop, R’n’B & House, 21 Uhr
Ride or die Dirty South, HipHop & R’n’B mit Poison Ivy, 23 Uhr
Set it off HipHop & R’n’B, 23 Uhr
Hennessy Night Dirty South, Crunk, HipHop & R’n’B, 23 Uhr
Birthday Special Best of HipHop, R’n’B & 90s, 23 Uhr
The Trash. The City... New-Rave, HipHop, Clash & Elektro, 23 Uhr
Viva con Agua anlässlich der Wassertage, 23 Uhr
Oh Hi! Super Super, Mr. Weekend & Supersick.TV, 23 Uhr
Bassbehandlung Dubstep mit Jay Vee, Piwi und RDRM, 23 Uhr
Monika Kruse Techno-Beats aus der Hauptstadt, 23 Uhr
Kingston Hot your Dancehall No. 1-Spot, 23 Uhr
Rockin 80s Rockhits der 80er, 20 Uhr
Thank God it’s Friday NuMetal, Dark Wave & Gothic, 21 Uhr
Rock 4 You Rocknight, 21 Uhr
Schlager & NDW Party zum Mitsingen & Abtanzen, 20 Uhr
Thank God it’s Friday NuMetal, Dark Wave & Gothic, 21 Uhr
Rock 4 You Rocknight, 21 Uhr
Helden-Nacht Techno, 23 Uhr
Butch & Sebastian Lutz Techno, 23 Uhr
Even D. & Top Solo electronic Music, 23 Uhr
DJ Nobody HipHop, Funk, B-Boys-Breaks & Disco Classics, 23 Uhr Whipped Cream HipHop mit DJ Gambit & DJ Doe, 23 Uhr
Submission Alternative & Independent, 23 Uhr
Early Bird mal Soul, mal Indie, 20:30 Uhr Treff HipHop & Urban, 23 Uhr
HipHop + Do = Studio der HipHop-Donnerstag, 23 Uhr
Mikato presents Whatever feat. Stanton Warriors Elektro & Dubstep, 23 Uhr
Sis spiel sein neues Album hoch und runter, 23 Uhr
Lars Fischer & Dominik Weissenberger Minimal-House, 23 Uhr Who goes Bass DJ 5ter Ton & DJ Tease, 23 Uhr
Labazar BigFunkHammondBeatPunk’n’Soul, 23 Uhr Hall Eleven Party DJ Nobody mit HipHop and more, 23 Uhr
Can you Kick it? HipHop und Funk mit den DJs Device & Crypt, 23 Uhr
Art of Flight HipHop mit den Ramilios, 23 Uhr Real Chocolate City Soul, Funk, R’n’B & HipHop mit Tamara, 23 Uhr
Krawall & Remmi Demmi Elektro & R’n’B, 23 Uhr
Time Out Uptempo, Soul & HipHop, 23 Uhr
Treff HipHop & Urban, 21 Uhr
Early Bird mal Soul, mal Indie, 20:30 Uhr Treff HipHop & Urban, 23 Uhr
Rock im Rap DJ Emilio vs. Sad Sir, 23 Uhr Stereo Sisters R&B & HipHop mit Änna & D-Nice, 23 Uhr HipHop + Do = Studio der HipHop-Donnerstag, 23 Uhr
Krawall & Remmi Demmi Elektro & R’n’B, 23 Uhr
Treff HipHop & Urban, 21 Uhr
Alles kann! Nichts muss! DJ Skully & DJ Web verwirklichen sich, 23 Uhr Rub-A-Dubwars Dubstep, Dancehall & D’n’B, 23 Uhr
Backstage Club Independent & Elektro, 23 Uhr
Shakin’ all over Sounds of the 60s & 70s, 23 Uhr
Balkanspezialitäten Balkan-Beats und GypsySwing, 22 Uhr Hendrik Vogel Deep, Cosmic, Jazz, Disco, House, 21 Uhr
Soul Explosion superheavy funky Soul mit DJ King Dynamite, 22 Uhr Manuel Bürger newish Disco & Sissy Techno, 21 Uhr
Original Sinners sweet Soul, heavy Funk & dirty Rock’n’Roll, 23 Uhr
The Aguileras Indie, Alternative & Britpop, 22 Uhr
Derbe Kerbe HipHop mit DJ Mad Skill & Rasco, 23 Uhr
15 Minutes Motelboys Post-Punk, Mutant Disco & New Wave, 23 Uhr
Bangkok Invaders HipHop & Co. mit Deejay B & DJ Ono, 23 Uhr Stereo Night Fever Soul, Funk, Classics & HipHop mit DJ Tin Tim, 23 Uhr Saturday, it’s Saturday Soul, R’n’B, Disco und Rap, 23 Uhr
Backstage Club Independent & Elektro, 23 Uhr
Chris Hirose bouncin’ House, 21 Uhr
Milyano percussive, groovy Music, 21 Uhr
Stuttgart Calling Indie, Punk, Alternative und Elektro-Pop, 23 Uhr
Geek Chic HipHop-Party, 23 Uhr
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* KULTUR
SEHEN
Gemeinsam schauen: In Stuttgart und Region stehen gesellige Tatort-Abende hoch im Kurs
Wo der Sonntagabend zum Tatort wird Für die einen muss es die heimische Couch sein, andere gucken lieber in geselliger Runde: Der Sonntagabend folgt festen Ritualen. Wir zeigen, an welchen Tatorten gemeinsam auf Mörderjagd gegangen werden kann.
Ausschank Ost Wegen der abgefahrenen Tapetenkunst von Mitinhaber
Malte Reinisch wird man im Ausschank Ost nicht nur am Sonntagabend in spannende Welten katapultiert. Das Hausmotto „Let’s get lost im Ausschank Ost“ passt aber genauso herrlich zu den sonntagabendlichen Zusammenkünften, wie zu den sonst durchfeierten Nächten. Auf Klappstühlen vor dem Großbildschirm geht’s ab zu gemeinsamen Ermittlungen durch deutsche Tatortstädte. (Ausschank Ost, Neckarstr. 216, S-Ost, Tel. 0176/50 73 71 66, www.ausschank-ost.de)
Galào Fast so schön und kuschelig wie im eigenen Wohnzimmer wird es am Sonntagabend auch im Galào im Stuttgarter Süden. Bei Kerzenschein und ruhiger Atmosphäre kommt man hier am Marienplatz ganz entspannt zum sonntäglichen Tatort-Ritual zusammen. Warum dann nicht gleich zuhause bleiben? Ganz einfach: Ob Bier, Snack oder warme Küche, hier wird alles serviert, die Spannung vom Gang zum Kühlschrank also nicht unterbrochen. (Galào, Tübinger Str. 90, S-Süd, Tel. 0711/41 00 01 40, www.galao-stuttgart.de)
Karmeliter Auch in Esslingen wird am Sonntagabend nun gemeinsam
auf Verbrecherjagd gegangen: Neuzugang unter den Tatort-Locations der Region ist der Karmeliter. Wo anno dazumal Mönche lebten und heute sonst auch mal ausgelassene Feste gefeiert werden, kommt man nun auch zum gemeinsamen Tatortschauen zusammen. Ein Fernsehabend am Stammtisch hat schließlich was – und eine Selbstzapfanlage neben der Couch hat schließlich auch nicht jeder. (Karmeliter, Obertorstr. 8, Esslingen, Tel. 0711/35 61 28, www.karmeliter.de)
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Maulwurf Flammkuchen mit Knoblauch oder Speck, ein Kaltgetränk, dazu in gemütlicher Kneipenatmosphäre Lannerts und Bootz’ Ermittlungen verfolgen – hier vermisst bestimmt keiner die heimische Couch. Damit die Ignoranten der Blockbuster-Fraktion nicht meckern, wird in der abgetrennten Maulwurfs-Tatort-Lounge geschaut. Bei solch heimeliger Stimmung wundert’s nicht, wenn hier der ein oder andere ARD-Verächter schon mal bekehrt wurde. (Maulwurf, Möhringer Landstr. 9, S-Vaihingen, Tel. 0711/673 24 06, www.maulwurf-stuttgart.de)
Fotos: Schönebaum, Fischer (li. unten, re.oben)
in sen Sie e l l e k i t T! n Ar mplette UTTGAR o T k S n T e F D I nL be! Lesepro llen Ausgabe vo e der aktu
In „Another Earth“ taucht eine zweite Erde am Himmel auf
Die Suche nach sich selbst
Eines Nachts erscheint eine andere Erde am Himmel. Es ist die Nacht, die auch das Leben einer jungen Frau radikal verändert. Rhoda Williams rauscht in ein entgegen kommendes Auto. Am dessen Steuer sitzt Komponist John Burroughs. Seine Frau und sein Kind sterben. Rhoda wandert in den Knast. Jahre später steht sie vor der Tür des Mannes, dessen Leben sie zerstörte, und sucht Vergebung. John lebt zurückgezogen unter dem ständigen Einfluss von Schmerzmitteln. Rhoda findet nicht den Mut, sich ihm zu offenbaren. Stattdessen beginnt sie, im Haus des Einsiedlers
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zu putzen. Es entwickelt sich eine entrückte Beziehung zwischen den Einzelgängern. Mit dem Spezialpreis der Jury in Sundance ausgezeichnet, erschafft Mike Cahill mit einem geringen Budget das überzeugende Bild einer nahen Zukunft. Er entwirft ein interessantes Gedankenspiel: Wenn es eine zweite Erde da draußen gäbe, die der unseren gleicht, würden wir dort dieselben Fehler begehen? So entstand mit wenig Mitteln eine faszinierende Fiktion. LT
* Another Earth USA 2011; R: Mike Cahill; mit Brit Marling, William Mapother; Start: 10.11. * LIFT-Urteil *****
Edward de Vere, der 17. Earl of Oxford, könnte der nächste König sein. Doch er schreibt lieber Theaterstücke, als sich mit Politik zu beschäftigen. Auf der Suche nach einer Marionette, die seine Inszenierungen als Anonymus auf die Bühne bringen soll, stößt er auf den Bauerntölpel William Shakespeare. Bald wird dieser zum gefeierten Autor... Mal ein ganz anderer Film von Blockbuster-Regisseur Roland Emmerich. (D/GB 2011; R: Roland Emmmerich; Start: 10.11.)
Gute Besetzung: „Nur für Personal“ überzeugt mit unbeschwertem Charme
Im Reich der fleißigen Putzfrauen Irgendwo müssen sie ja her kommen, die Heinzelmännchen. Im Fall dieser französischen Komödie sind sie äußerst temperamentvolle Frauen aus Spanien. Im Werk von Philippe Le Guay verstecken sie sich im Paris der 60er Jahre in der sechsten Etage eines Pariser Wohnhauses – weshalb das Original auch treffender „Les femmes du 6ième étage“ heißt. Neu auf diesem Stockwerk ist die junge Maria , ihren Dienst tut sie bei der Familie des Börsenmaklers Jean-Louis Joubert (Fabrice Luchini). Irgendwann lässt der Patron sich von der Lebensfreude der unterbezahlten Dienstmägde anstecken, lernt gar Spanisch. Seiner vor lauter Bourgeoisie in Langeweile erstarrten Frau bleibt das nicht verborgen. Gegen die Konsequenzen hat Monsieur aber nichts einzuwenden. Der Plot bewegt sich auf reinem Unterhaltungsterrain – überzeugt aber auf ganzer Linie.
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Das liegt, neben Fabrice Luchini, auch an der Riege spanischer Darstellerinnen, die man allesamt schon bei Almodóvar vor der Kamera hat stehen sehen – allen voran Carmen Maura. TV
* Nur für Personal F 2011; R: Philippe Le Guay; mit Fabrice Luchini, Sandrine Kiberlain, Natalia Verbeke; Start: 3.11. * LIFT-Urteil *****
ENTDECKEN KULTUR
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180-Grad-Wende im Kunstmuseum: Die Sammlung macht Platz für Michel Majerus
Virtuoser Kunst-DJ
Foto: Kunstmuseum
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Sowohl die Musik- als auch die Kunstszene haben tragische Schicksale jung verstorbener Künstler zu beklagen. Michel Majerus ist quasi der Kurt Cobain der Kunst. Nicht, weil beide 1967 geboren wurden. Auch nicht, weil auch Majerus ein skandalöses Leben im Drogenund Alkoholsumpf geführt hätte. Nein, beide haben eine ganze Generation Künstler und ihre Szene bis heute nachhaltig beeinflusst. Und beide sind viel zu früh gestorben. Majerus kommt 2002 im Alter von 35 Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Trotz seiner jungen Jahre hat er ein außergewöhnlich umfangreiches Werk hinterlassen. Typisch für seine Arbeiten sind die großen Formate und der installative Charakter, daher konnten bisher nur wenige Museen Majerus in all seinen Facetten zeigen. Diese Lücke schließt jetzt das Kunstmuseum und zeigt mit über 100 Gemälden und Installationen eine umfassende Werkschau. Diese große Bühne bekommt Majerus völlig zurecht: 1986 beginnt der Luxemburger sein Studium der Malerei an der Kunstakademie Stuttgart, diese vergibt ihm 1993 sein erstes Stipendium. „Als ich entdeckte, dass er von 1986 bis 1992 an der Staatlichen Akademie der Bil-
denden Künste in Stuttgart studiert hatte, stand für mich fest, eine große Werkschau auszurichten“, erzählt Museumsdirektorin Ulrike Groos. Majerus zieht 1992 nach Berlin, verkauft seine Werke weltweit, doch der Kontakt nach Stuttgart bricht nicht ab. Seit Mitte der 90er finden sich einige Bilder in der Sammlung der Landesbank Baden-Württemberg. Und auch Groos verbindet mit Majerus persönliche Erinnerungen: „Ich habe mit ihm 1998 auf der Manifesta in Luxemburg gearbeitet. Seitdem fasziniert mich der Facettenreichtum seines Werkes.“
Inspiriert von Super Mario Dieser Facettenreichtum ist tatsächlich enorm. Um seine Ideen umzusetzen, nutzt Majerus verschiedenste Techniken. Neben der klassischen Malerei auf Leinwand entwirft er Arbeiten auf Aluminium oder Holz sowie Wandgemälde. Auf seinen poppigen Werken lassen sich neben wilden Pinselstrichen oft Motive aus Pop-Art, Computerspielen – Majerus war begeisterter Spieler von „Super Mario“ – Comics, Werbung und Fernsehserien finden. Dieses Ne-
beneinander verschiedener Elemente ergibt einen ganz eigenen dynamischen Mix. Er selbst verglich seine Arbeitsweise mit der virtuosen Samplingtechnik der Techno-Musik: „Am Techno interessieren mich die erweiterten Produktionsmöglichkeiten. Alle möglichen Einflüsse sind dafür verwendbar und können darin verschmolzen werden.“ Große Kunst braucht viel Platz, den man für Majerus im Kunstmuseum geschaffen hat. Da seine raumgreifenden Arbeiten besser in die großzügig geschnittenen Räume im Erd- und Untergeschoss passen, wird die Sonderausstellung erstmals hier und nicht im Kubus präsentiert. Das bedeutet gleichzeitig, dass die ständige Sammlung nach oben in den Kubus umziehen muss. Unter dem Namen „180°: Die Sammlung im Kubus“ wird diese dort in ein neues Licht gerückt. „Das Projekt ist mir so wichtig, dass wir dafür das komplette Museum auf den Franziska Schuppert Kopf stellen“, so Groos. 180°: Die Sammlung im Kubus 19.11.* 14.10.2012 * Michel Majerus 25.11.-9.4.2012, Kunstmuseum, S-Mitte, Di-So 10-18, Mi+Fr 10-21 Uhr, www.kunstmuseum-stuttgart.de
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Fotos: Schönebaum (li.), Dieter Roth (mi.), Carsten Höller (ob. re.), Daniel Spoerri (u.re.)
Für früh verstorbenen Ausnahmekünstler Michel Majerus stellt das Kunstmuseum das komplette Haus auf den Kopf. Zurecht: Denn Majerus Werke sind in jeder Hinsicht groß.
* KULTUR
LESEN Der Autor
Die Literaturtesterin
Journalist und Autor Uwe Bogen ist am 18.11. Gast bei den Buchwochen und empfiehlt passenden Lesestoff.
Nina Bauer ist LIFT-Redakteurin und empfiehlt göttliche Bücher für rauschende Lese-Abende.
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Günter Schneidewind: Der Große Schneidewind
* Prosa Filmakademie BW: Ander-
Er gilt als wandelndes Musiklexikon. Seine SWR-1-Kollegen gaben ihm deshalb den Spitznamen „Der Große Schneidewind“. Im Buch erzählt Schneidewind unterhaltsame Geschichten seines von Rock und Pop geprägten Lebens. Sie handeln von David Bowie bis Paul McCartney. Einziges Manko: Fotos fehlen. Wir hätten gern den „Großen Schneidewind“ mit seinen Allergrößten gesehen.
Nach den Anthologien „Mein Herz in fremdem Land“ und „Utopia“ erscheint nun der dritte Kurzgeschichtenband der erfolgreichen Ludwigsburger Filmschmiede. Zehn junge Drehbuchautorinnen und -autoren haben sich mit „Anderwelten“ auseinandergesetzt und entführen den Leser in fremde Welten. Was die Filmaka anpackt, ist ja meist von Erfolg gekrönt ist, so auch hier: Autorin Anna Praßler wurde mit ihrer Geschichte für den Ingeborg-Bachmann-Preis nominiert.
(Klöpfer & Meyer, 396 S., € 25,-)
(Primero Verlag, 120 S., € 13,90)
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Christoph Sonntag: AZNZ, Alte Zeiten – Neue Zeiten
* Imran Ayata: Mein Name ist Re-
Oma Hermine seufzte immer: „Sisch nemme dehs!“ Enkel Christoph Sonntag ist jetzt in einem Alter, um erkennen zu können: Früher dachte keiner an später, und später denkt jeder an früher. Also vergleicht er das Gestrige mit der Gegenwart. Was sich auf Kabarettbühnen bewährt, muss als Taschenbuch kein Fehler sein. Doch sind die Unterschiede wirklich so groß? Früher haben die Leute auch nur gelacht über einen wie Sonntag. (Silberburg Verlag, 155 S., € 14,90)
Stell dir vor, du kommst in den 70ern als Gastarbeiter nach Deutschland und gewinnst im Lotto. Devrims Eltern sind so zu Reichtum gekommen. Der Sohn wird später zum Reisenden durch die Berliner Nacht. Ayata legt nach seinem Erzählband „Hürriyet Love Express“ nun eine Liebeserklärung an unsere Hauptstadt vor, die einen Blick hinter die Fassaden wirft. (Blu-
LIFT-Twitter-Literatur: 140 Zeichen für den Autor
Traumschiff ahoi Die neue Serie: LIFT-Twitter-Literatur! Folge 2 mit Christoph Maria Herbst: „Koffer weg, als Stromberg beschimpft und einem Zyklon entkommen – drei Wochen auf See auf dem TVTraumschiff mit den Fossilien der Öffentlich-Rechtlichen ist kein Zuckerschlecken“, fasst der Schauspieler sein neues Buch „Ein Traum von einem Schiff“ zusammen, mit dem er am 24.11. im Stuttgarter Theaterhaus vor Anker geht. * Lesung Ein Traum von einem
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Schiff 24.11. 20 Uhr, Theaterhaus, S-Feuerbach
Debütanten und alte Bekannte bei der Esslinger LesArt
Die Neuen in der Stadt Eine Woche Literatur pur: Die Esslinger LesArt zeigt in diesem Jahr wieder einen facettenreichen Querschnitt der Gegenwartsliteratur und zahlreiche Neuentdeckungen. Eröffnet werden die Literaturtage am 8.11. mit einem bekannten Gast – Ilija Trojanow, der aus seinem neuen Roman „EisTau“ liest. Bis zum 3.12. sind weitere preisgekrönte Autoren wie Christoph Hein, Julia Franck und Wilhelm Genazino zu Gast. Aber auch der Literatur-Nachwuchs zeigt, was er drauf hat: LIFT präsentiert mit der Stadtbücherei und der Esslinger Zeitung drei Jungautoren, deren Namen man sich merken sollte: Jan Brandt liest aus seinem unheilschwangeren Debüt „Gegen die Welt“, das für die FAZ das ,deutsche Debüt des Jahres‘ ist. Leif Randts (Bild) ironisch-la-
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konischer Roman „Schimmernder Dunst über Coby County“ wurde von der Branche gefeiert. In unverwechselbarem Ton erzählt sein Protagonist Wim vom paradiesischen Städtchen Coby County, in dem sich in der schönsten Jahreszeit die Ereignisse überstürzen, was ihn aber nicht weiter aus seinem Konzept zu bringen scheint. Als Dritte im Jungautoren-Bunde präsentiert Daniela Krien die düster-sinnliche Liebesgeschichte „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“. Sie spielt kurz nach der Wende in ländlichen Gefilden der ABE Ex-DDR. LesArt 8.11.-3.12., versch. Orte; * Junge Autoren 26.11. 19:30 Uhr, Mettinger Str. 11, Esslingen, www.esslingen.bib-bw.de * Verlosung Wir verlosen drei mal zwei Karten für die Jungautoren-Lesung am 26.11.. Mail, Karte oder Fax mit dem Stichwort „LesArt“ an LIFT.
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volution
menbar, 318 S., € 18,90)
* Hunter S. Thompson: Der Fluch des Lono
Michael Kühler: Reise durch Stuttgart
Steht zur Zeit hoch im Kurs: Jungautor Leif Randt
welt – alles was bleibt
„Stuttgart ist zweifelsohne eine moderne Stadt“ – dieses Zitat aus dem Buch lässt erkennen, dass sich der in Würzburg hergestellte Bildband eher an Auswärtige richtet. Bei den vielen der 200 Farbfotos fehlen für Einheimische die überraschenden Momente. Aber sie sind so schön, dass wir gleich mal wieder stolz sind auf unser Stuttgart. (Verlagshaus Stürtz, 136 S., € 16,95)
Die Räucherstäbchen ausgepackt und Joints gewickelt: Das Kultbuch des des noch kultigeren Autors gibt es jetzt in deutscher Übersetzung. Der Wahnsinns-Trip nach Hawaii beinhaltet alles, was ein guter Thompson braucht: Marihuana, Margaritas, LSD und Action. Ein göttlicher Rausch. (Heyne Verlag, 239 S., € 12,99)
HÖREN KULTUR Bill Callahan skizziert seinen persönlichen Niedergang so schön wie kein Anderer
Oha Amerika, du Hund! Verrückte Welt: Fukushima, Revolutionen, schmelzende Polkappen und so weiter. Was macht man da? Kämpfen? Zumindest empören? Bill Callahan bleibt cool: Auf „Apocalypse“ hat er sein reduziertes Songwriting, das mit geringstem Aufwand aufzurütteln vermag, bis zur Perfektion ausgereift. Ein tiefer Bariton, Banjo-Klänge, moderne Rhythmik: So skizziert der Sänger und Lo-Fi-Pionier seinen ganz persönlichen Niedergang.
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Im seltsamen „America!“ erzählt er, wie er in Australien David Letterman schaut und sehnlich zurück in die Staaten will. Dann ein Country-Freiheits-Riff, so zurückhaltend, fast schon ironisch gespielt, dass es einen spätestens schaudert, als der farblose Beat zurückkommt. „If this is what it means to be free, then I’m free“, singt Callahan unbeeindruckt, „la-la-lalala“. Aber was will er uns genau sagen? In den schönen, seicht-depressiven Songs schimmert trotzdem
eine rätselhafte, rührende Hoffnung durch, deren Wirkung man sich kaum entziehen kann. Gegen seine kapitalistische Wohlstandsdepression weiß Callahan im besten Track ganz konkret Abhilfe: „Riding for the feeling“, rät er MOD uns. Bill Callahan 10.11. 21 Uhr, Manufaktur, Schorndorf Verlosung Wir verlosen drei mal zwei Plätze auf der Gästeliste. Mail, Fax oder Karte mit dem Stichwort „Niedergang“ an LIFT.
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In Sachen Gitarren das Maß der Stuttgarter Dinge: Spoiled Nikita mit neuem Album
Späte Rache des Weltraumhundes Laika ist der Name des ersten Lebewesens, das die Menschheit ins All schoss. Die Mischlingshündin überlebte nur wenige Stunden, bevor sie in der sowjetischen Raumkapsel an Überhitzung verstarb. Was dieser historische Abriss jetzt mit der famosen Stuttgarter Indie-Rockband Spoiled Nikita zu tun hat, die dieser Tage ihr drittes Album veröffentlicht? So einiges: „Laika’s Revenge“ haben die drei ihr Werk getauft. „Laikas Rache sind die ganzen Satelliten, die die
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Erde heute umkreisen“, erläutert Drummer Sergei Moser, „da muss man schon Technik-Profi sein, um da noch durchzublicken. Nach dem Motto, wenn ihr mich ins All schießt, habt ihr jetzt das davon.“ Technologiekritik hin oder her, musikalisch sei das neue Album „reifer“, sagt Moser. Tatsächlich ist der intensive, noisige Postpunk-Sound des Trios stellenweise noch druckvoller geworden, bietet gleichzeitig aber auch Raum für mehr Dynamik durch leisere, melodische Parts. Eine
deutliche Steigerung gibt’s bei Johannes von Müllers Gesang, den LIFT beim letzten Album „Behind the Neon“ vor drei Jahren noch als „ausbaufähig“ bezeichnet hatte und der jetzt so sonor schnurrt wie bei den GrungeHeroen der 90er, die hier Pate gestanden haben. Fazit: Beim Release-Konzert der neuen Platte muss man garantiert kein Technik-Fuchs sein, um das NIWO gut finden zu können. Spoiled Nikita 18.11. 20 Uhr, Goldmark’s, S-Mitte
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Kurz angespielt: Konzert-Highlights in Stuttgart & Region
Megacool und frisch aus der Presse Hüftschwung, 60ies-SurfSound und schamlose Coverversionen von allem, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist: The Baseballs (Bild) sind im Lande. (6.11. 19 Uhr, Schwabenlandhalle, Fellbach) * * * Die US-Alterna-
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tive-Rocker von Blue October kommen mit dem siebten, ziemlich erfolgreichen Album „Any man in America“ vorbei. (21.11. LKA, S-Wangen) * * * Das prima Göteborger Duo Next Stop: Horizon machen ziemlich eigenwilli-
ge, witzige Musik zwischen Swing und Pop. Alter Schwede, die mögen wir. (22.11. 20 Uhr, Provisorium, Nürtingen) * * * Ganz frisch aus der Presse kommt „Skyline“, das neue Album von Yann Tiersen. Auch wenn wir seinen AmélieSoundtrack niemals ganz vergessen werden: Das hier ist wieder ganz anders und wieder ganz toll. (27.11. 19 Uhr, LKA, S-Wangen) * * * Mit der Einstimmung auf die Jazzopen kann man nicht früh genug beginnen. Die Jazzopen Nights machen schon mal Lust mit einem feinen Programm: Das Al Di Meola Duo (18.11. 20 Uhr, Mercedes-Benz Museum, S-Bad Cannstatt) und
Julia Neigel & The Lumberjack Big Band (19.11. 20 Uhr, Mercedes-
Benz Museum, S-Bad Cannstatt) bilden den Auftakt. * * * Fler ist so ein megacooler Typ, der früher im Bus immer ganz hinten saß. „Im Bus ganz hinten“ heißt auch sein neues Album, mit dem der voll böse Rapper jetzt auf Tour ist. (10.11. 20 Uhr, Universum, S-Mitte) * * * Der Wegbereiter des Neo-Soul, Raphael Saadiq, hat auch mal wieder was Neues am Start. Mit seinem Album „Radio“ ist der Mann mit der großen schwarzen Brille auch bei uns unterwegs. (8.11. 21 Uhr, Manufaktur, Schorndorf) * * *
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* KULTUR
HÖREN
Unser Musikfuchs
Unser Grüner
Unsere Plattentesterin
Unser DVD-Experte
Nikolai Worms ist LIFT-MusikRedakteur. Er freut sich über freundliche Möbelspenden.
Vize-Regierungssprecher und VizeLIFT-Plattentester Arne Braun hat mit Björk endgültig abgeschlossen.
Anja Wasserbäch ist StN-Redakteurin. Sie lotet schon mal die potenzielle Nachfolge von Björk aus.
Matthias Utz ist Journalist und DVDKenner. Die Freundschaft mit Usher ist wohl endgültig vorbei.
* The Broken Vinyl Club: ebd.
* Björk: Biophilia
* Florence + The Machine: Cere-
* Placebo: We Come In Pieces
* Dum Dum Girls: Only In Dreams
Meerjungfrauen singen besser. Wie schön war das, als Florence bei der Show von Chanel als Meerjungfrau auftrat und in einer Muschel sang. Von dem Album „Ceremonials“ konnte man bei Redaktionsschluss noch nicht alles hören. Das, was schon zugänglich war, klang ein bisschen nach Björk und sehr nach Kate Bush. Ich freu mich schon mal auf den Rest. (Universal)
Der Beatles-Vergleich, das Schicksal jeder zweiten Formation aus Großbritannien, dem Land der nimmermüden Hype-Aufspürer, blieb auch den vier Walisern nicht erspart. Können sie ignorieren und lieber weiter das machen, was auf dem Erstling ja auch gelungen ist: Flotter 60s-Beat mit melodischem Songwriting und Prisen aus den nachfolgenden Jahrzehnten. Well done! (Acid Jazz) Noel Gallagher’s High Flying Birds: ebd.
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Vorsicht: Das sind nicht Oasis! Noel Gallagher schafft mit seinem lockeren Musikerkollektiv eine fantastische Platte aus stampfenden Ohrwürmern, guten Balladen und stadiongeeigneten Hymnen. Von Bruder Liam hätte es zwar für manche Sperenzchen eins auf die Fresse gegeben, nicht nur für Oasis-Fans gibt’s ein frisch gewaschenes, lohnendes Album, bei dem nur der nölige Noel-Gesang an alte Tage erinnert. (Sour Mash Records)
* Spank Rock: Everything Is Bo-
ring And Everyone Is A Fucking Liar
Was haben die Typen da nur angerichtet: Das Debüt schlug 2006 ein Loch in jede Tanzfläche, zerstörte eine siebenstellige Anzahl an Bassboxen und bescherte uns eine nervige Schwemme trittbrettfahrenden Disco-Rapper. Jetzt also Nummer zwei: Ein hypernervöses RaveRap-Monster, das man die ganze Zeit lauter drehen will. Scheiße, hab grade aus Versehen angefangen, vor Freude Möbel aus dem Fenster zu werfen. (Boys Noize)
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Die einstige Popfee mutiert komplett zur Kunstikone und verliert dabei das Wesentliche aus den Augen. Das Album nimmt uns nicht mit auf die früheren abenteuerlichen Reisen durch ihren komischen Kosmos, heute gibt’s unrhythmische Sounds und manierierte Klangwolken gepaart mit einem enervierenden Organ. Früher hat man der guten Frau wegen ihrer Verdienste viel nachgesehen. Heute nicht mehr. (Polydor)
Hier erforscht man eine erfolgreiche Überlebensmixtur des Pop: fuzzy Gitarren, Punk-Attitude und gute Retro-Reminiszenzen. OberDum-Girl Dee Dee musste innerhalb kurzer Zeit viel persönliches Schicksal verkraften und schöpft daraus Inspiration für große Momente. Shangri Las-Chöre erklingen, Gitarren twangeln und Dee Dee sucht hartnäckig nach Harmonien. Insgesamt nichts Neues, aber so konsequent durchgezogen, dass es bestens funktioniert. Großes Ohrenkino. (Sub Pop)
* Veronica Falls: ebd.
Auch wenn die Singles nach Britpop-Schnittmuster die Fans so heiß gemacht hatten, dass von den „neuen Velvet Underground“ die Rede war: Die vier sind nichts mehr als die neuen Schrammelkönige, die der Gitarren-Musik von circa 1985 huldigen. Heute klingt das so antiquiert, dass man sich alter Helden wie Wedding Present erinnert – und so begeistert ist, dass man der Übersetzung ins Jetzt eine echte Chance gibt! (Coop)
monials
Theophilus London: Timez Are Weird These Days
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Theo für den Rest der Welt. Nicht nur weil Theophilus London meine Lieblingsstadt im Namen trägt, bin ich auf den Kerl aufmerksam geworden. „Humdrum Town“ war der erste Song, den ich von ihm hörte. Ein schönes Stück Musik, funktioniert im Club ebenso wie beim Bügeln. Jetzt endlich das Debüt, das sich irgendwo zwischen HipHop, 80er-Jahre-Pop und Indie bewegt. Verrückt, aber gut. (Warner)
* Emmy The Great: Virtue
Emmy die Große. Und Emmy die Leise. Auf dem neuen Album singt die Londonerin von DinosaurierSex und anderen Dingen, die man eigentlich gar nicht so genau wissen will. Aber Emmy singt so schön und uneitel von all dem, dass man sie einfach gern haben muss. Noch eine Info für das IndieGala-Enzyklopädie-Wissen: Emma-Lee Moss, also Emmy, ist die Freundin von Tim Wheeler von Ash. (Absolute/ Universal)
Gerade noch auf dem Schlossplatz, jetzt eine grandiose Live-DVD von der Tour 2010. Brian Molko, der David Bowie 2.0, gibt den unterkühlten Performer, der den Geist der 80er ins Jetzt transportiert. Hintergrundvideos zwischen Propagandafilmen und wirren Drogenflashbacks, eine tolle Lightshow und vor der Bühne eine extatische Menge. Dazu eine erstaunlich lange Liste hervorragender Songs, von denen man viele schon wieder vergessen hatte. (Edel) Usher: OMG Tour Live from London
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Der arme Usher wäre zwar gerne der nächste Michael Jackson, ist aber leider nur ein 08/15-R’n’BPoser. Wer mit Justin Bieber und Enrique Iglesias singt, hat eben sogar noch weniger Street Credibility als, sagen wir, Guido Westerwelle. Altbackene ShowtreppenInszenierungen wie aus dem Lehrbuch für Möchtegerns. MC Hammer, komm zurück, alles sei dir vergeben! (Edel) Slash feat. Myles Kennedy: Live/Made in Stoke
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Das beschauliche Stoke-on-Trent ist nicht nur der Geburtsort von Robbie Williams, auch Slash, das Gitarren-Tier von Guns N’ Roses, kommt von hier. Im Sommer gab’s dort ein Konzert. Die DVD zeigt Slash erstaunlich frisch, bei seinen Solostücken, bei denen seiner Band „Velvet Revolver“ und auch bei denen von Guns N’ Roses. Alles nicht mehr so genial wie früher, aber noch ganz okay. (Edel)
x PLANEN HIGHLIGHTS
MEIN MONAT
DAS BESTE IM NOVEMBER Die wichtigsten Konzerte x LIFT präsentiert The Subways ...weil das Trio sich dem interessanten Themenkomplex „Feiern und Trinken“ widmet. (7.11. 20:30, LKA, S-Wangen) S. 84 x LIFT präsentiert Pop.Notpop-Festival...weil die Club-Sause mit einem absolut unschlagbaren Lineup aufwartet. (12.11. ab 19 Uhr, versch. Orte, S-Mitte) S. 82 x LIFT präsentiert Mogwai ...weil die Instrumental-Rocker (Bild) uns mit heftigen Gitarrenwänden plattwalzen. (4.11. 20 Uhr, LKA, S-Wangen) S. 84 x LIFT präsentiert Bill Callahan ...weil der verschrobene Songwriter mit minimalem Aufwand ma-
ximale Wirkung erzielt. (10.11. 21 Uhr, Manufaktur, Schorndorf) S. 85 x LIFT präsentiert Dick Brave & The Backbeats ...weil die singenden Schmalztollen nach sieben Jahren mit neuem Album unterwegs sind. (2.11. 20 Uhr, LKA, S-Wangen) S. 104 x LIFT präsentiert Joy Denalane ...weil die SoulQueen mit der besten Stimme der Republik überzeugt. (2.11. 20 Uhr, Theaterhaus, S-Feuerbach) S. 104
x Maritta Scholz Die Autorin und Get Shorties-Mit-Initiatorin besucht die Affen und geht auf Konzerte. x „Wenn es draußen kühler und nasser wird, möchte ich auf jeden Fall mal ins Wirtshaus Friedrichsruh zu Atze und Hotte zum Sonntags-Brunch (In den Stubenweinbergen 1, S-Wangen). Da ist es super lecker und sehr gemütlich. Am 10.11. sind wir von der Get Shorties-Lesebühne zu Gast im Sudhaus in Tübingen. Eine tolle Alternative für diejenigen, die den Merlin-Termin der dienstältesten Lesebühne Stuttgarts im Oktober verpasst haben. Am 15.11. präsentiert die Band Sea & Air ihr neues Album „My Heart’s Sick Chord“ im Schocken in S-Mitte. Das charmante Duo aus Frickenhausen verzaubert mit wundervollen Melodien und hat absolutes Starpotenzial! Nachdem das Kunstmuseum wegen umfangreicher Umbauarbeiten fast einen Monat lang geschlossen war, möchte ich mir das neue Raumkonzept bei der Ausstellungseröffnung von 180°: Die Sammlung im Kubus am 19.+20.11. sehr gerne bei freiem Eintritt ansehen. Am 25.11. spielt Phillip Boa & the Voodoo Club in der Röhre. Aus nostalgischen Gründen möchte ich den alten Rocker noch mal live erleben. Im Kino war ich auch schon viel zu lange nicht mehr. Am 24.11. läuft Der Gott des Gemetzels an. Bei diesem Film lockt mich vieles: Der Regisseur Roman Polanski, die Tatsache, dass es sich um eine Adaption eines Theaterstücks von Yasmina Reza handelt, die Thematik und nicht zuletzt die tolle Besetzung. Sollte es noch ein paar sonnige Herbsttage geben, gehe ich mit meinem kleinen Sohn im Silberwald spazieren. Sonst sehen wir uns in der Wilhelma das Aquarium und die Affen an.“
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Alle HighlightTermine im Kalender sind extra gekennzeichnet
Der bunteste Kessel x Jubiläumsfest Literaturhaus ...weil diese Stuttgarter Institution seinen zehnten Geburtstag mit tollen Gästen und Aktionen feiert. (18.11. ab 16 Uhr, Literaturhaus, S-Mitte) S. 80 x LIFT präsentiert LesArt...weil das Literaturfestival in Esslingen nicht nur gute alte Bekannte zu Gast hat, sondern auch neue, spannende Literaturtalente. (8.11.-3.12., versch. Orte Esslingen) S. 80 x LIFT präsentiert Französische Wochen ...weil französisches Lebensgefühl herrlich zum Herbst passt. (20.10.-9.11., versch. Orte Stuttgart und Region) S. 117 x LIFT präsentiert Stuttgarter Buchwochen...weil das Stuttgarter Literaturfest diesem literarischen Highlight-Monat die Krone aufsetzt. (17.11.-11.12,, versch. Orte Stuttgart) S. 130 x Stuttgarter Weihnachtsmarkt ... weil der erste Glühwein des Jahres so richtig gut schmeckt – noch! (Eröffnung 23.11., Innenstadt Stuttgart) S. 139
HIGHLIGHTS PLANEN x
VERANSTALTER-ANZEIGEN 119 . . . . Airportfest
108 . . . Friedrichsbau Variete
39 . . . . . Messe Stuttgart
131 . . . . Rock Winterbach
113 . . . . Theaterhaus
79 . . . . . Buchwochen
79 . . . . . Kulinart
103 . . . . Music Circus
89 . . . . . Scala
95 . . . . . Treffpunkt Rotebühlplatz
119 . . . . C2 Concerts
106 . . . . Kulturwerk
83 . . . . . Musikhochschule
89 . . . . . Schwanen
122 . . . . Dieselstrasse
116 . . . . Laboratorium
133 . . . Promotion Böblingen
108/111 SKS Russ
65 . . . . . Französische Filmtage
116 . . . . Merlin
97 . . . . . Renitenz
106 . . . Theater der Altstadt
Die wichtigsten Filme
Die spannendsten Ausstellungen
Die heißesten Partys
x LIFT präsentiert Französische Filmtage...weil Tübingen und Stuttgart eine ganze Woche in den Genuss französischer Film-Leckerbissen kommt – magnifique! (2.-9.11., alle Termine im LIFT-Kalender) S. 69 x The Future ...weil die charmante Lässigkeit dieser Geschichte um ein Liebespaar, das einen Kater adoptiert, ansteckend ist. (Start: 27.10.) S. 68 x Zwei an einem Tag ...weil man sich den Film keinesfalls entgehen lassen kann, wenn man das Buch gelesen hat. (Start 3.11.) S. 68 x LIFT präsentiert Alarm am Hauptbahnhof ...weil dieser Film die Ereignisse der letzten Monate um Stuttgart 21 mit einem Augenzwinkern dokumentiert. (Start 17.11.) S. 66 x Cheyenne...weil Sean Penn als depressiver Gothic-Rocker eine oscarreife Schauspiel-Leistung aufs Parkett legt (Bild). (Start: 10.11.) S. 66 x Another Earth ...weil die Low-Budget-Produktion mit wenigen Mitteln das faszinerende Bild einer Zukunftsvision entwirft. (Start 10.11.) S. 67
x Michel Majerus ...weil der Kunst-Punk mit seinen wilden Pinselstriche selbst vor Super Mario nicht Halt macht. (ab 25.11. Kunstmuseum, S-Mitte, Di-So 10-18, Mi+Fr 10-21 Uhr) S. 73 x Marsage ...weil kein Geringerer als Kunst-Superstar Tobias Rehberger seiner Heimat ein kurzes Bsüchle abstattet. (ab 28.10. Deutscher Sparkassenverlag, S-Vaihingen, Mo-Fr 14-18 Uhr) S. 74 x Show me yours – I show you mine ...weil die Aka-Studenten endlich mal mitten in der Stadt zeigen, was sie das Jahr über auf dem Berg schaffen. (ab 10.11. Wilhelmspalais, S-Mitte, 10.11. ab 19 Uhr, 11.+12.11. 14-23, 13.-19.11. 14-20 Uhr) S. 74 x Humor und Co. (Bild)...weil das Galerienhaus zeigt, dass Künstler zum Lachen nicht in den Keller gehen, sondern ins Atelier. (19.11.-4.2.2012, Galerienhaus, S-West, Di-Fr 14-19, Sa 11-16) S. 138 x Alles Papier ...wegen Mona Ardeleanu, Holger Bunk, Pablo Wendel und Philip Loersch. (23.11.10.2.2012 Galerie Rainer Wehr, S-Mitte, Di, Do+Fr 14:30-18:30 Uhr, Mi 14:30-19:30, Sa 11-14 Uhr)
x LIFT präsentiert Dominik Eulberg (Bild)...weil der Naturbursche aus dem Westerwald die deutsche Techno-Szene dominiert wie kaum ein anderer. (4.11. 23 Uhr, Rocker 33, S-Mitte ) S. 107 x LIFT präsentiert Apparat ...weil beim Berliner Frickler elektronische Musik zur Hochkultur wird – federleicht und wunderschön. (10.11. 20:30 Uhr, Wagenhallen, S-Nord) S. 60 x LIFT präsentiert Ü30-Party ...weil auf Stuttgarts ältester Junggebliebenen-Fete ab sofort auf vier Dancefloors geschwoft wird. (11.+25.11. 21 Uhr, Club Zollamt, S-Bad Cannstatt) S. 60 x LIFT präsentiert SiS ...weil seine hypnotischen Tech-House-Tunes internationale gefeiert werden. (19.11. 23 Uhr, Romy S., S-Mitte) S. 134 x 15 Jahre 0711 ...weil man zum Jubiläum einfach mal ‘ne Weile durchfeiert. Warum nicht? (2.11.12.11., diverse Locations in Stuttgart) S. 105 x 16 Jahre Subculture...weil bei der Feier des Pocket-Guides die hiesige Elektro-Elite die Kerzen ausbläst. (12.11. 21 Uhr, Club Bett, S-Mitte) S. 58-59
Die stärksten Stücke x LIFT präsentiert Farid ...weil der Nachwuchsmagier (Bild) uns live mit verblüffenden Tricks foppt. (15.-17., 21., 22., 27.-29.11. 20 Uhr, Wagenhallen, S-Nord) S. 137 x Der Balkon ...weil das Stück von Jean Genet ein spannendes Spiel um Schein und Sein ist. (Premiere am 12.11. 20 Uhr, weitere Termine im LIFT-Kalender, Kammertheater, S-Mitte) x Maß für Maß ...weil sich das Schauspiel mit dem Shakespeare-Stück so langsam von der guten Interimsspielstätte in der Türlenstraße verabschiedet. (Premiere am 26.11. 19:30 Uhr, weitere Termine im LIFT-Kalender, Arena, SNord) S. 94 x Liebe und Geld ...weil Dennis Kellys Stück eine bitterböse Konsumkritik ist. (Premiere am 19.11. 20 Uhr, weiterer Termin 25.11. 20 Uhr, LTT, Tübingen) S. 95 x Prometheus reloaded 6.0 ...weil das Lokstoff-Theater mit diesem neuen Projekt die große Landesausstellung bespielt. (2., 5., 9., 12., 16., 30.11. 19 Uhr, Kunstgebäude am Schlossplatz) S. 92 x Bienen ...weil wir den Weltuntergang hier in einem surrealistischen Fahrstuhl-Kammerspiel miterleben können. (1.-5.11. 20 Uhr, Rampe, S-Süd) S. 93
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Datum & Unterschrift Widerrufsbelehrung: Die Bestellung wird erst wirksam, wenn sie nicht binnen einer Frist von 10 Tagen nach Erhalt dieser Belehrung schriftlich bei der PV Projekt Verlag GmbH, Postfach 10 30 45, 70026 Stuttgart, widerrufen wird. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs. LIFT 1111
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