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NACHHALTIGE ERSATZTEILE AUS DEM 3-D-DRUCKER

3 DIMENSION SOLUTIONS

Warum ein defektes Produkt ersetzen, wenn lediglich ein Ersatzteil ausreichen würde, damit das ursprüngliche Produkt wieder reibungslos funktioniert? Doch wie kann das möglichst simpel und bestenfalls auch noch nachhaltig gelingen? Mit dieser Frage beschäftigten sich die beiden Kemptener Studenten Julian Linz und Manuel Scharfenberger. Gemeinsam mit drei weiteren Studierenden fanden sie im letzten Sommersemester während des 5-Euro-Business-Wettbewerbs eine Antwort: 3-D-Druck. Und diese Antwort überzeugte. Das fünfköpfige Team namens „3 Dimension Solutions“ gewann den diesjährigen Gründungswettbewerb. Wir haben Julian und Manuel gefragt, wie es nun mit ihrer Idee weitergeht.

AUS TÜFTELEI WIRD GESCHÄFTSMODELL

Julian und Manuel teilen eine gemeinsame Leidenschaft. Lange vor Beginn ihres Wirtschaftsingenieurswesen-Studiums beschäftigten sich die beiden mit den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des 3-DDrucks. Manuel hat zwei eigene Drucker zu Hause, Julian sogar vier. „Ich habe von Anfang an mitbekommen, wie der 3-DDruck großgeworden ist. Zusammen mit meinem Vater habe ich mir meinen ersten Drucker gekauft und getüftelt, was damit alles möglich ist“, erzählt Manuel. Diese Erfahrungen kombiniert mit dem Wissen aus ihrem Studium wollten sie in ihre Geschäftsidee für den 5-Euro-BusinessWettbewerb einfließen lassen. „Ich habe letztes Semester das Wahlpflichtmodul additive Fertigung belegt – genau dabei geht es um 3-D-Druck-Verfahren“, sagt Julian.

Seine Dienstleistungen stellte das Team von 3 Dimension Solutions sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen zur Verfügung. Obwohl der Gründungswettbewerb nur wenige Monate dauerte, gelang es den Studierenden in dieser Zeit sieben Kunden zu gewinnen. „Eine ältere

Dame wurde auf uns aufmerksam und brachte uns eine kaputte Lampe vorbei. Diese hat sie vor langer Zeit in Norwegen gekauft; es gab also keine Möglichkeit für sie, an Ersatzteile zu kommen. Für mich war es keine Stunde Arbeit, das defekte Teil zu vermessen und neu drucken zu lassen. Die Dame hat über beide Ohren gestrahlt – und ich ebenso, weil ich ihr so einfach helfen konnte“, berichtet Manuel. Bei regionalen Unternehmen sicherten sich die Studierenden ebenfalls Aufträge, durften beispielsweise einen Prototypen drucken.

IM FOKUS: NACHHALTIGE PRODUKTION

Da Julian und Manuel nicht nur über eigene 3-D-Drucker verfügen, sondern auch noch die Möglichkeit hatten, ihren Strom für die Fertigung aus Photovoltaikanlagen und einer Biogasanlage zu beziehen, konnte das Team nachhaltig produzieren. Auch das verwendete Druckmaterial ist biologisch abbaubar, wie Julian erklärt: „Das Filament besteht aus Maisstärke und ist somit industriell kompostierbar“.

Während der Wettbewerb für die drei anderen Gründungsmitglieder zwar eine spannende Erfahrung war, sie ihre Zukunft jedoch nicht in der Unternehmensgründung sehen, wollen Julian und Manuel weitermachen. „Wir werden die Köpfe zusammenstecken und Pläne schmieden“, sind sich die beiden einig. Auch künftig können sie sich gut vorstellen ihre Dienstleistungen gleichermaßen im B2B- und B2C-Bereich anzubieten. Des Weiteren beschäftigen sie sich derzeit mit Zertifizierungen, beispielsweise im Lebensmittelbereich, damit ihre Produkte auch mit Lebensmitteln in Berührung kommen dürfen – das würde neue Märkte erschließen.

Ihr wollt mehr über 3 Dimension Solutions erfahren? Hier geht’s zur Website des Startups: 3dimensionsolutions.de

Während des 5-Euro-BusinessWettbewerbs werden die Studierenden vom Startup Center der Hochschule Kempten betreut. Dieses bietet Studierenden und Hochschulangestellten regelmäßig Veranstaltungen zum Thema Unternehmensgründung an. Weitere Infos hierzu findet ihr auf der Website des Startup Centers: www.hs-kempten.de/startup-center/ informationen-veranstaltungen

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