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SO EINFACH IST ES, EIN E-AUTO UNTERWEGS ZU LADEN
from 0831 (05/06.2024)
KURZ NACHGEFRAGT BEIM ALLGÄUER ÜBERLANDWERK
Wenn es darum geht, den Verkehr in Deutschland klimaneutral zu gestalten, ist die Elektromobilität ein wichtiger Teil. Was jedoch viele beim Kauf eines E-Autos noch abschreckt: der vermeintlich komplizierte Ladevorgang – schließlich kann ich nicht mal eben für fünf Minuten zur Tankstelle fahren. Aber wie aufwendig ist es tatsächlich, ein E-Auto unterwegs zu laden? Wir haben uns beim AÜW schlau gemacht.
WIE GUT IST DIE LADEINFRASTRUKTUR AUSGEBAUT?
Wer sein E-Auto entspannt laden will, möchte auf ein gut ausgebautes Netz an E-Ladesäulen zurückgreifen. Und da muss sich Kempten keinesfalls verstecken: Laut Deutschlandatlas kommen 2023 auf 100.000 Einwohner:innen rund 142 öffentlich zugängliche Ladepunkte in Kempten. Zum Vergleich: In Berlin stehen pro 100.000 Einwohner:innen nur 77 Ladepunkte zur Verfügung. Dass die Nachfrage nach öffentlichen Ladepunkten in der Region steigt, verdeutlichen weitere Zahlen: Im gesamten Jahr 2013 verzeichnete das AÜW lediglich 400 Ladevorgänge. Zehn Jahre später sind es 200 – pro Tag.
LIEBER SCHNELLER ODER GÜNSTIGER „TANKEN“?
Die Ladeinfrastruktur besteht aus AC-Ladestationen (Normalladestationen) und DC-Ladestationen (Schnellladestationen). Entscheidend dafür, an welchem Standort welche Station installiert wird, ist der Faktor Zeit. Ein Beispiel: Parke ich auf einem Wanderparkplatz, bringe ich deutlich mehr Zeit mit, als auf einer Autobahn-Raststätte. In ersterem Fall reicht mir die langsamere, aber dafür kostengünstigere AC-Ladelösung (22 KW). Auf der Autobahn hingegen möchte ich nur kurz halten, schnell auf Toilette und mir vielleicht noch einen Kaffee holen. Dementsprechend werden hier DC-Ladestationen eingesetzt. Die leistungsstärkste AÜW-Ladesäule mit 180 KW lädt z. B. einen Tesla Model 3 in rund 15 Minuten von 20 auf 80 Prozent. Für den Ladeprozess an sich gilt: einfach mit Ladekarte autorisieren, Kabel anstecken, laden.
WOHER WEISS ICH, OB MEINE LADESÄULE FREI IST?
Es gibt digitale Lösungen, mit denen ich bequem meine nächste Ladestation ansteuern kann. Beim AÜW beantwortet eine App vorab alle wichtigen Fragen: AC- oder DC-Ladestation mit maximaler Ladeleistung? Ist der Ladepunkt gerade frei? Mit welchem Steckertyp kann ich dort laden? Wie viel kostet der Ladevorgang und wie lang dauert dieser? Auch der Bezahlvorgang kann in der App abgewickelt werden – inklusive einer automatisierten monatlichen Abrechnung.
Mobilit T In Schwaben
Der Schwabenbund hat im März einen Zukunftsworkshop zum Thema Mobilität in Schwaben veranstaltet. Unter dem Motto „Mobilität weiter denken“ kamen Schlüsselakteur:innen sowie Expert:innen aus verschiedenen Bereichen der Mobilitätsbranche aus ganz Schwaben zusammen.
Der Workshop bot eine Plattform für den Austausch von Ideen über eine Vielzahl von Mobilitätsthemen. In interaktiven Formaten wurde herausgearbeitet, welche Kompetenzen in der Region schon versammelt sind und wie sich die einzelnen Stakeholdergruppen bestmöglich bei der Gestaltung der Mobilitätswende unterstützen können. Ein besonderes Augenmerk soll auf die Weiterentwicklung des ÖPNV gelegt werden.
Die Ergebnisse des Zukunftsworkshops werden nun im Rahmen des laufenden Projekts „Stakeholdermodell Schwaben“ weiter bearbeitet und den Mitgliedern präsentiert. Auch die Stadt Kempten und der Landkreis Oberallgäu zählen zu den Mitgliedern des Schwabenbundes, einem länderüberschreitenden Zusammenschluss aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.