manufakt 01/2023

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manufakt

Fachzeitschrift für die Südtiroler Wirtschaft

UNTERSTÜTZUNG

Neue Alperia-Tarife für Südtiroler Betriebe Seite 14

NACHHALTIGKEIT

Unternehmen können auch finanziell profitieren Seite 18

LANDESGESETZ

„Raum und Landschaft“ führt zu Änderungen der Bautätigkeit Seite 34

2023 EIN REKORDHAUSHALT
FÜR SÜDTIROL
77. Jahrgang www.lvh.it I. R.– Poste Italiane SpA | Spedizione in Abbonamento Postale D. L. 353/2003 (conv. in L. 27/02/2004 no 46) | art.1, comma 1 CNS Bolzano Tassa Pagata – Taxe Percue | mensile, edizione nr° 9 01 2023
MARTINA RUZZENE, Friseurin Weil Handwerk nicht nur Beruf, sondern Identität ist. Was ist deine? www.generation-h.net

EDITORIAL

MIT ZUVERSICHT UND FRISCHER ENERGIE IN EIN NEUES JAHR.

Ein kompliziertes Jahr 2022 voller Herausforderungen liegt hinter dem Südtiroler Handwerk. Viele hatten in den letzten 12 Monaten mit Problematiken zu kämpfen, und alle wünschen sich kurz-, mittel- und langfristig eine weniger schwierige Zukunft. Die Gesamtsituation bleibt zweifellos komplex, aber der von den lokalen Arbeitnehmern an den Tag gelegte Kampfgeist lässt für die kommenden Monate Gutes erwarten.

Um im Detail zu verstehen, welche Bereiche für die Zukunft der Südtiroler Wirtschaft am wichtigsten sein werden, haben wir beschlossen, diese erste Ausgabe der manufakt 2023 dem in den letzten Wochen verabschiedeten Landesbudget zu widmen. Gemeinsam mit unseren Experten haben wir den Haushaltsplan analysiert und die erfreulichsten und positivsten Veränderungen für das örtliche Handwerk herausgearbeitet, aber auch die Aspekte, die aus Sicht der örtlichen Handwerker/innen noch verbessert werden können.

Zusätzlich haben wir uns auf die von Alperia geförderte Initiative zugunsten von Unternehmen konzentriert, um dem übermäßigen Anstieg der Energiekosten entgegenzuwirken. Ein weiteres Thema, welches uns in dieser Ausgabe beschäftigt, sind die Möglichkeiten, die mit der Verwendung neuer Materialien und nachhaltiger Lieferketten verbunden sind. Aus wirtschaftspolitischer Hinsicht sind die Referenzrichtlinien im Bereich Natur und Landschaft von Interesse, ebenso wie die Neuerungen im Zusammenhang mit dem Wohnbauförderungsgesetz.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und einen guten Start ins Jahr 2023!

manufakt 3 01|2023

Impressum manufakt – Fachzeitschrift für die Südtiroler Wirtschaft Auflage 10.000 Exemplare für 40.000 Leser/innen hgb. und Verwaltung lvh.apa Bildung & Service Gen. mbH Mitterweg 7 39100 Bozen Tel. 0471 323 200 Fax 0471 323 210 manufakt@lvh.it Jährliche Abo-Gebühr 55 Euro (Inland) 65 Euro (Ausland)

Koordination: Dr. Ramona Pranter Redaktion: Dr. Davide Fodor (dw) Leslie Wiss (lw)

Verantwortliche Werbung/Sponsoring Themen in Bewegung Dr. Margareth M. Bernard (mb)

Presserechtlich Verantwortlicher: Dr. Bernhard Christanell, MA Reg. Tribunal Bozen Nr. 24 am 11. Mai 1948. ROC 9592

Grafik und Layout: Longo AG Druck: Athesiadruck GmbH Bozen

4 01|2023 21 24 7. MEISTEREMPFANG DES SÜDTIROLER MEISTERBUNDES LANDESHAUSHALT, DIE FAKTEN UND WAS LVHPRÄSIDENT HALLER SAGT 10–13 14,8 MILLIONEN FÜR INSTANDHALTUNG VON LANDESIMMOBILIEN
manufakt 5 01|2023 LEISTBARES WOHNEN IN SÜDTIROL IM FOKUS
Leserservice 06 AUS DER
Aktuelle Meldungen aus Wirtschaft und
NEWS BETRIEB 14 UNTERSTÜTZUNG
Tarif profitieren
40 KOMMUNIKATION ONLINE-OFFLINE Wie Betriebe ihre Kommunikation wirkungsvoll einsetzen
THEMEN IN BEWEGUNG 10 LANDESHAUSHALT 2023 Die wichtigsten Informationen und die Einschätzung von lvh-Präsident Haller. FOKUS BRANCHEN POLITIK & WIRTSCHAFT WEITERBILDUNG 22 ANIMATOR AUS LEIDENSCHAFT Animationen und Produktrenderings sind die Passion von Stefan Tutzer. 29 BRENNERAXIS A22: PP-Projekt positiv bewertet. 18 NACHHALTIGKEIT
34 „RAUM
Was das neue Landesgesetz
die Bautätigkeit
36 HANDWERK & GESELLSCHAFT 39 WORLDSKILLS ITALY Krönender Abschluss in der Laimburg mit
der
07 KLARTEXT Von Martin Haller 16 INNOVATION Europäisches Treffen 20 KURSE Das Angebot des lvh 37 RECHTSABETILUNG Nützliche Tipps INHALT
Inhalt
HANDELSWELT
Handwerk.
Wie Südtiroler Betriebe von einem neuen Alperia
können.
können.
Nicht nur ein Modetrend, sondern finanziell von Vorteil für die Betriebe.
UND LANDSCHAFT“
für
bedeutet.
Ehrung
Teilnehmer/innen.

Tipworld 2023 in Bruneck!

VON SAMSTAG, 15. BIS DIENSTAG, 18. APRIL FINDET IN STEGEN/BRUNECK DIE TIPWORLD 2023 STATT.

Diese Messe ist dabei auch für die Handwerker/ innen eine sehr gute Präsentationsplattform. Der Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister bietet für die Tipworld 2023 interessierten Ausstellern/innen aus dem Handwerk wieder die Möglichkeit an, über den lvh-Gemeinschaftsstand (eigenes Zelt) teilzunehmen. Da es nur eine begrenzte Anzahl von Freiflächen gibt, wird gebeten, sich bis spätestens 15. Januar 2023, anzumelden!

Weitere Informationen gibt es unter: https://www.fierabolzano.it/de/tipworld/home Für Fragen und Anmerkungen steht Julia Ranigler gerne zur Verfügung: Telefon: 0471 323344 E-Mail: julia.ranigler@lvh.it

FAKT des Monats

07.01.23

SÜDTIROLER HANDWERK BEI DER RAI

Die Südtiroler Handwerkskunst spielt eine führende Rolle in der von der RAI und Confartigianato gemeinsam geförderten nationalen Initiative. Nachdem in den letzten Wochen Regionen mit reicher Handwerksgeschichte wie Venetien, Ligurien, Emilia Romagna und Sardinien besucht wurden, machte die Fernsehsendung „Linea Verde“ kürzlich auch in Trentino-Südtirol Station.

Damit wurde nun auch den Südtiroler Handwerkern/innen ihr eigener, gebührender Platz eingeräumt. Die Korrespondenten der Sendung trafen sich mit dem Vizeobmann der Hafner im lvh, Florian Hofer. Er nutzte die Gelegenheit, die Südtiroler Handwerkskunst, sowie insbesondere die Hafner und die besondere Qualität ihrer Kachelöfen zu präsentieren. Die RAI bot damit einem typischen Südtiroler Handwerk, das reich an Faszination und Tradition ist, die entsprechende Aufmerksamkeit und passende Bühne. Die Sendung wird am Samstag, 7. Januar um 12 Uhr auf RAI 1 ausgestrahlt!

NEWS
6 01|2023
AKTUELLES IM ÜBERBLICK: Was bewegt die Welt des Handwerks und der Dienstleister in Südtirol?

Kick-Off!

BILDUNGSGIPFEL

ZUR ÜBERARBEITUNG

DER BERUFSBILDER STARTET IM FEBRUAR.

Alle Berufsgemeinschaften im lvh werden in den nächsten Jahren die offizielle Beschreibung ihres Berufsbildes aktualisieren. Das Kick-Off am 9. Februar 2023 gibt den Startschuss zur Überarbeitung der Berufsbilder. Da die letzte Aktualisierung vor ca. 20 Jahren stattfand, ist es dringend notwendig, diese an die gegenwärtigen Anforderungen anzupassen. Die Obfrauen und Obmänner erwartet ein Impulsreferat zu den neuen Berufsbildern und Kompetenzen sowie die Vorstellung des Leitfadens zur Überarbeitung der Berufsbilder. Diskutiert werden auch die Geschichte, der aktuelle Stand der Dinge und die Wichtigkeit der Berufsbilder.

Treibstoffmenge 2022

MITTEILUNG DER EINGEKAUFTEN MENGE.

Das Sonderstatut für Trentino-Südtirol sieht vor, dass der Autonomen Provinz Bozen neun Zehntel des in Südtirol abgesetzten Dieseltreibstoffes und Benzins als Akzisen vom Staat zurückerstattet werden. Es ist deshalb unabdingbar, den gesamten Treibstoffverbrauch zu erfassen.

Inhaberinnen und Inhaber eines Treibstofftanks bis zu einem Kubikmeter Treibstoff müssen bis zum 28. Februar 2023 ihren im Jahr 2022 eingekauften Treibstoff für die Betankung der Arbeitsmaschinen melden.

Detaillierte Informationen gibt es unter der Tel.-Nr.: 0471 413761/48 oder E-Mailadresse: handel@provinz.bz.it und auf der Internetseite der Landesabteilung Wirtschaft – Bereich Tankstellen und Erdöllager.

Akzise wird an Provinz rückerstattet ©Pixabay

Liebe

Handwerker, liebe Handwerkerinnen,

ein neues Jahr hat begonnen. Es erwarten uns viele wichtige Aufgaben und neue, sowie alte Herausforderungen. Die Energiekrise und der Konflikt in Osteuropa sind Faktoren die Ungewissheit und Sorge mit sich bringen. Nichtsdestotrotz habe ich volles Vertrauen in unsere Südtiroler Handwerker/innen, ihre Resilienz, sowie ihre Fähigkeiten und Qualitäten.

Gemeinsam haben wir schon so manche Krise überstanden und sind gestärkt aus ihr hervorgegangen. In diesem Jahr stehen außerdem die lvh-Wahlen auf Orts-, Bezirks- und Berufsebene an. Hier gilt es für die junge Generation, die Früchte der harten Arbeit ihrer Vorgänger/innen weiter zu pflegen und gedeihen zu lassen. Dabei wird es an Motivation und Enthusiasmus sicher nicht mangeln, wie unsere vielen Treffen immer wieder aufs neue Beweisen. Außerdem wurde der Landeshaushalt verabschiedet und vorgestellt. Eine Rekordsumme steht dem Land zur Verfügung, wovon auch die Südtiroler Betriebe profitieren müssen. Trotz vieler Unsicherheiten und schlecht einzuschätzender Prognosen behauptet sich das Südtiroler Handwerk weiterhin unbeirrbar in dieser schwierigen Situation. Der Landesverband der Handwerker und Dienstleister wird dabei auch in diesem Jahr geschlossen die Interessen der Südtiroler Handwerker/innen vertreten.

Euer Präsident,

7 01|2023
KLARTEXT
Die Arbeit beginnt ©Pixabay

WILLKOMMEN IN DER GENERATION H

> Buttonmeal Italy GmbH | Nahrungsmittel | Bruneck

> Helena Bijouterie Boutique der Trutanic Helena| Gold- und Silberschmiede | Partschins

> Bergmeister Alexander | Holzbaumeister und Zimmerer | Pfunders

> Platter Dewis | Mietwagenunternehmer | Steinhaus

> Micros Automation GmbH | Elektrotechniker | Gais

> KWB Italia GmbH | Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechniker | Bozen

> Patscheider Roman | Elektrotechniker | Graun/Reschen

> Piffrader Felix | Tischler | Bruneck

> Ediths Zirmkunst der Puner Edith | Verzierungsbildhauer | Villnöss

> Woerndle Julian Paul | Tischler | Schnals

> Edler Valentina | Schönheitspfleger | Vintl

> Alpin Kälte GmbH | Kälte- und Klimatechniker | Terlan

> Waldner Bau Team GmbH | Baumeister und Maurer | Meran

> DeColors des Defatsch Gregor | Maler und Lackierer | Mals

> Platzer Fabian | Körperpflege und Dienstleistungen | Mals

> Beauty World vGmbH | Schönheitspfleger | Brixen

> Mercurio SRL | Mediendesigner | Bolzen

> Taschler Matthias | Tischler | Percha

Weil Handwerk nicht nur Beruf, sondern Identität ist. Was ist deine? www.generation.h.net

SAG in München

DER VERWALTUNGSRAT DER SAG WAR KÜRZLICH ZU GAST IN MÜNCHEN.

Gemeinsam mit dem Allianz Zentrum für Technik in München hat man über die Abrechnungssysteme in Deutschland und Südtirol gesprochen. Dabei wurde vor allem über die Stundentarife und die Materialkosten für Karosserie-Betriebe diskutiert und festgestellt, dass die Kostenstrukturen in Deutschland und Südtirol sehr ähnlich sind. Ein Zeichen dafür, dass Südtirol auf dem richtigen Weg ist. Anschließend hatte der Verwaltungsrat die Möglichkeit, das Reparaturzentrum von BMW zu besichtigen, welches normalerweise nicht zugänglich ist. Der Betrieb beschäftigt 110 Mitarbeiter und führt im Jahr circa 13.000 Reparaturen durch. Ein lohnender Besuch.

Es wird getanzt ©Unsplash/SeTh

Sebastiani-Ball

VIERTE AUSGABE IM JÄNNER.

Am Freitag, dem 20. Jänner 2023 wird der beliebte Ball zum vierten Mal veranstaltet. Im altehrwürdigen Hotel Mondschein in Sterzing lädt der lvh-Bezirkssauschuss Wipptal zu Tanz, Musik und Verköstigung ein. Der Eintritt, inklusive Aperitif und Abendessen, beträgt 65,- Euro. Für die musikalische Unterhaltung sorgt die südtiroler Gruppe „Carreras“. Anmelden kann man sich, innerhalb Dienstag, 17. Jänner 2023, telefonisch im Hotel Mondschein: 0472 765309 oder via E-Mail: info@hotelmondschein.it. Achtung die Teilnehmeranzahl ist begrenzt. Um Abendgarderobe wird gebeten. Parkmöglichkeiten stehen bei der Ex-Gärtnerei Senn zur Verfügung.

MANUFAKT NEWS | Kurzmeldungen
und
©SAG
SAG
BMW

Handwerk gestaltet mit!

UNTER DIESEM MOTTO STARTET DER LVH IN DAS NEUE JAHR, DAS VON REGER VERSAMMLUNGSTÄTIGKEIT UND STARKER EINBEZIEHUNG ALLER MITGLIEDER/INNEN IM RAHMEN DER LVH-BASISWAHLEN GEPRÄGT SEIN WIRD.

In über 110 lvh-Ortsgruppen und 60 lvh-Berufsgemeinschaften stehen im Jahr 2023 Wahlen an. Dabei werden die Orts- und Berufsgremien erneuert (Ortsobleute, Ortsausschüsse, Bezirksobleute, Bezirksausschüsse, Berufsgemeinschaftsobleute, Berufsbeiräte, Berufsgruppenobleute, Delegierte). Die Teilnahme an den Versammlungen und die Mitbestimmung seitens der Mitglieder sind dabei wichtiger denn je, denn die Herausforderungen werden nicht weniger. Man denke auf Ortsebene allein an das Thema Raumordnung, das alle in irgendeiner Form betrifft und wo die frühe Einbeziehung der Ortsvertretung in den Entwicklungsprozess wesentlich ist. Genauso auf der Berufsebene, wo 2023 beispielsweise der Kick-off zur Überarbeitung der Berufsbilder ansteht – ein äußerst wichtiger Bereich, in dem die Mitsprache der jeweiligen Berufe über die Berufsbeiräte für das Gelingen des Prozesses wohl getrost als unabdingbar betrachtet werden kann. Die Chancen zur Mitgestaltung sind also 2023 wie kaum ein anderes Mal gegeben. Dabei achtet der lvh diesmal besonders auch darauf, bisher oftmals in den Gremien unterrepräsentierte Gruppen verstärkt zur Mitarbeit zu bewegen, sprich Frauen im Handwerk und Junghandwerker/innen. Neben den Althandwerker/innen, die bisher immer schon flächendeckend starke Präsenz gezeigt haben, ist es an der Zeit, auch der Sichtweise der Frauen und der Jungen mehr Gewicht zu geben. Dabei gilt stets der

Qualitätsgedanke: „Nicht mehr, sondern besser sein!“, unterstreicht lvh-Vizepräsident Hannes Mussak. Also: Lust auf mittendrin statt nur dabei? Dann meldet euch bei euren Ortsobleuten und/oder Berufsgemeinschaftsobleuten – gerne erteilen sie euch weitere Infos!

Handwerk gestaltet mit.

manufakt 9 01|2023
Kurzmeldungen | MANUFAKT NEWS
Aufmerksame Teilnehmer/innen ©lvh.apa

Landeshaushalt 2023

10 01|2023
DER SÜDTIROLER LANDTAG HAT DEN LANDESHAUSHALT 2023 GENEHMIGT. DER VORGELEGTE BUDGETENTWURF IST MIT 6,84 MILLIARDEN EURO DOTIERT.

Kurz vor Weihnachten hat der Südtiroler Landtag den Landeshaushalt 2023 genehmigt. 6,84 Milliarden Euro stehen für die vielen Maßnahmen, Dienste und Tätigkeiten der Landesverwaltung zur Verfügung.

HÖCHSTER ANFANGSHAUSHALT

Keine Frage: der Landeshaushalt ist sehr gut dotiert. Das Ergebnis wurde von der lvh-Führung als zufriedenstellend bewertet. Für die Handwerker bleibt jedoch die Angst vor einer nach wie vor sehr unsicheren wirtschaftlichen und geopolitischen Lage weltweit unverändert. Man geht davon aus, dass uns der immer noch andauernde Krieg zwischen Russland und der Ukraine sowie die Energiekrise auch im kommenden Jahr beschäftigen werden.

Die Zukunft Südtirols und seiner Handwerker wird natürlich auch von der Entwicklung dieser internationalen Themen abhängen.

Trotz höchsten Anfangshaushalts müsse deshalb gut geplant werden: Denn es kommt ein geringerer Nachtragshaushalt und höhere Kosten auf das Land zu. Auch die zunehmenden Erwartungen und Forderungen ebenso wie die Problemstellungen aufgrund der unsicheren Entwicklung der Wirtschaft und der Energiekrise bereiten weiter Sorgen.

GRUNDDIENSTE GEWÄHRLEISTEN, FÜR KRISEN RÜSTEN

Laut Landeshauptmann Kompatscher lag der Schwerpunkt des Landeshaushalts dieses Jahr vor allem darin, die Grundbedürfnisse (unter anderem die Dienste der Bereiche Gesundheit und Soziales) zu gewährleisten und sich zugleich für bevorstehende Krisen und Veränderungen zu rüsten. Es gelte, in Prävention und Resilienz zu investieren und den Haushalt mit Blick auf den Klimawandel und auf die demografische Entwicklung hin zu einer überalterten Gesellschaft so zu gestalten, dass Südtirol auf künftige Entwicklungen vorbereitet sei. Mit diesen Prämissen sieht der Landeshaushalt für den Bereich Gesundheit 1.464 Millionen Euro an Ausgaben vor, für die Bildung 1.076 Millionen Euro. Neben diesen beiden größten Ausgabenbereichen sind der Bereich Soziales und Familie mit 698 Millionen Euro, Mobilität mit 477 Millionen Euro, Gemeindenfinanzierung mit 360 Millionen Euro und Wohnbau mit 87 Millionen Euro zu nennen.

NACHHALTIGKEIT ALS THEMA

Bei der intensiven Debatte im Landtag ging es auch um die Nachhaltigkeit. Davon beeinflusst werden die Landespläne wie der Klimaplan, der Plan für nachhaltige Mobilität und Logistik oder der Landessozialplan, ebenso wie viele kleinere Projekte. Als Beispiele nannte Kompatscher die Neuausrichtung der Beiträge zur Steigerung der Energieeffizienz und zum Ausbau der Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen, die im kommenden Jahr erfolgen werden. Eine Wende in Richtung Nachhaltigkeit einzuleiten, erfordere viele Mittel, neben dem Landeshaushalt biete der staatliche Wiederaufbaufonds

11 01|2023

Landeshauptmann Arno Kompatscher ©ASP/Fabio Brucculeri
Landeshaushalt | FOKUS
Landeshaushalt ist gewachsen ©Adobe Stock

(Pnrr) ebenso wie der europäische „Green Deal“ zahlreiche Möglichkeiten. Wichtig sei dabei, diesen großen Umbau sozial verträglich zu gestalten.

SIGNAL AN DIE WIRTSCHAFT

Aufgrund eines von der Mehrheit eingebrachten Abänderungsantrags wurde die Wertschöpfungssteuer Irap für das Jahr 2023 von derzeit 3,9 auf 3,3 Prozent gesenkt. Dies sei ein angemessenes Signal an die Wirtschaft, erklärte der Landeshauptmann. Man wolle dadurch die, durch Teuerung und Energiekrise verursachten Schwierigkeiten der Südtiroler Unternehmen, anerkennen. Man hoffe dadurch die Folgen der akuten Energie – und Rohstoffkrise für die Unternehmen etwas abzufedern.

Südtirol investiert weiter ©Adobe Stock

12 11|2022
Der Landeshaushalt 2023 in Zahlen
Haushalt 2023 insgesamt 6,84 Mrd Euro 6,84 MILLIARDEN EURO STEHEN DEM LAND ZUR VERFÜGUNG. WIE SIND DIE GELDER VERTEILT? IN WELCHEM BEREICH WIRD GENAU WIEVIEL INVESTIERT? DIE ZAHLEN UND DATEN KOMPAKT, AUF EINEN BLICK. GESUNDHEIT 1,464 MIO EURO BILDUNG 1.076 MIO EURO SOZIALES & FAMILIE 698 MIO EURO MOBILITÄT 477 MIO EURO GEMEINDENFINANZIERUNG 360 MIO EURO WOHNBAU 87 MIO EURO FOKUS | Thema

6,84 Milliarden Euro für den Landeshaushalt

Fragen und Antworten.

Erneut wurde eine Rekordsumme für den Südtiroler Haushalt genehmigt und bereitgestellt. Wie überzeugend sind die geplanten Maßnahmen und inwieweit unterstützen sie die Südtiroler Handwerker/innen? Was sagt lvh-Präsident Martin Haller zum Landeshaushalt?

Wie beurteilen Sie den Haushalt?

Insgesamt lässt sich wohl sagen, dass der Haushalt vom Volumen her zwar sehr umfangreich ist, aber die geplanten Ausgaben dennoch sehr vorsichtig sind, z. B. gerade im Bereich der Investitionen. In unsicheren Zeiten- wie z. B. nach der Wirtschaftskrise Ende der Nullerjahre - werden öffentliche Arbeiten, die ja auf Investitionen der öffentlichen Hand basieren, wieder wichtiger. Insofern sollten diese so wenig wie möglich zurückgestellt werden.

Wie sehen Sie die IRAP-Reduzierung?

Die IRAP-Reduzierung ist natürlich ein positives Signal an die Wirtschaft, mit dem wir einverstanden sind, wenngleich wir uns angesichts der horrenden Kosten, die die Unternehmen derzeit stemmen müssen, eine stärkere Senkung erwartet hätten. Unverständlich ist angesichts der derzeitigen Entwicklungen, warum man sich mit diesem Zugeständnis so schwergetan hat.

Bedarf es, in Anbetracht der gestiegen Kosten, weiterer Entlastungen für die Unternehmen?

Die Entwicklung der Energiepreise und Störungen der Lieferketten belasten auch die Südtiroler Wirtschaft und führen zu Zurückhaltung bei Investitionen und Neueinstellungen, insofern ist eine Entlastung der Unternehmen auf Kostenseite absolut notwendig.

Bei der Debatte im Landtag ging es auch um das Thema Nachhaltigkeit, wie steht der lvh dazu?

Der Begriff ist mehr als ein Modewort. Er wird uns die nächsten Jahre begleiten, weil wir gleich in mehreren Bereichen eine echte Wen-

2023:

de brauchen, z. B. im Bereich Energie. Es wird kein „weiter wie bisher“ geben und Südtirol wird gefordert sein, sich im Rahmen seiner eigenen Möglichkeiten fit für die Zukunft zu machen.

Nachhaltigkeit hat also auch für die Wirtschaft ein bedeutendes Potential?

Das Thema ist für die gesamte Wirtschaft von enormer Wichtigkeit und es gibt hier jede Menge Potential, das es auszuschöpfen gilt, z. B. im Rahmen des staatlichen Wiederaufbaufonds (Pnrr). Hier erwarten wir von der Landesregierung und von der Landesverwaltung, dass so bald wie möglich mit der Umsetzung der nächsten Schritte begonnen wird, z. B. mit der Neuausrichtung der Beiträge zur Steigerung der Energieeffizienz und zum Ausbau der Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen.

Kann sich der lvh, bei der Debatte zum Landeshaushalt, in Zukunft, mit Vorschlägen einbringen? Wichtig ist dem lvh, der Landesregierung wiederum anzubieten, im nächsten Jahr bei einer groß angelegten „Spending Review“ behilflich zu sein, um jede einzelne Ausgabe der Landesverwaltung auf den Prüfstand zu stellen.

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manufakt
11|2022
HAUSHALT VOM LAND VORGESTELLT Stellungnahme des lvh-Präsidenten.
Landeshaushalt | FOKUS

BETRIEB

ERFOLGREICHE UNTERNEHMENSFÜHRUNG:

Mit dem richtigen Know-how in Management, Produktion, Verkauf, Marketing und Organisation zum Erfolg.

Alperia unterstützt Südtiroler Wirtschaft

AUFGRUND HÖHERER ENERGIEPREISE BIETET ALPERIA NEUE UNTERSTÜTZUNGSMASS

NAHMEN FÜR UNTERNEHMENSKUNDEN AN.

Kürzlich präsentierte Alperia das Angebot „Alperia Eco Business“, mit dem Südtiroler Unternehmen 1.000 kWh im Monat zu einem Fixpreis, der deutlich unter dem Marktpreis liegt, beziehen können. Zur Unterstützung der Südtiroler Wirtschaft wurde von Alperia das Stromangebot „Alperia Eco Business“ entwickelt. Es ist Unternehmenskunden mit Sitz in Südtirol vorbehalten, die Mitglieder einer der angeschlossenen Verbände des Südtiroler Wirtschaftsrings oder des Rete Economia-Wirtschaftsnetz sind.

Das Entlastungspaket begünstigt Betriebe, indem Eco Business Kunden 1.000 kWh pro Monat zum Fixpreis von 0,1428 Euro/kWh erhalten, was unter dem aktuellen Marktpreis liegt. Der darüber liegende Verbrauch wird zum Börsenpreis (PUN) mit einem Aufschlag von 0,00882 Euro/kWh verrechnet. Das neue Stromangebot „Alperia Eco Business“ lohnt sich für alle Unternehmen mit einem Jahresverbrauch von unter 126.000 kWh. Mit einem Jahresverbrauch von 12.000 kWh beispielsweise können 3.000 Euro und mehr pro Jahr an Energiekosten eingespart werden, bei einem Jahresverbrauch von ca. 65.000 kWh können etwa 1.500 Euro und mehr jährlich eingespart werden. Unternehmen mit einem Energieverbrauch über 126.000 kWh hingegen sind mit dem Rahmenabkommen mit einem Abschlag zwischen 9,5 Prozent und 10,5 Prozent auf den Energiepreis besser bedient.

LVH BEGRÜSST ENTLASTUNGSPAKET

Das Südtiroler Handwerk reagiert mit Wohlwollen auf das neue Angebot. „Gerade klein- und mittelständische Betriebe werden von den hohen Energiekosten hart getroffen“, so lvh-Präsident Martin Haller, „diese Unterstützungsmaßnahme ist ein wichtiger Schritt

14 01|2023
Alperia-Hauptsitz in Bozen ©Alperia

zur Entlastung der Südtiroler Handwerker/innen und Dienstleister/innen.“ Der lvh fordert zusammen mit dem SWR bereits seit langem eine Verbesserung der Rahmenbedingungen im Bereich Strom für die Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe. „Die gemeinsamen Anstrengungen des lvh und SWR haben Früchte getragen“, zeigte sich Haller zufrieden.

Im Sinne der nachhaltigen Unternehmensstrategie von Alperia erhalten außerdem alle Kunden von „Alperia Eco Business“ 100 Prozent grüne Energie aus Südtiroler Wasserkraft.

Alle Einzelheiten zum Angebot „Alperia Eco Business“ und wie es aktiviert werden kann gibt es online unter www.alperia.eu/ecobusiness. Für weitere Fragen können Sie sich auch gerne an die lvh Rechtsberatung unter 0471 323277 oder rechtsberatung@lvh.it wenden.

INTERVIEW mit Luis Amort, Generaldirektor der Alperia.

Der Wirtschaftsverband der Handwerker und Dienstleister (lvh) stellte Luis Amort, Generaldirektor der Alperia, einige konkrete Fragen zu den neuen Alperia-Tarifen und den daraus resultierenden Vorteilen für die Betriebe.

Wie hoch ist die Ersparnis für klein Strukturierte Unternehmen, wie es sie gerade im Handwerk gibt?

Alperia Eco Business lohnt sich besonders für Unternehmen mit einem Konsum unter 65.000 kWh/Jahr, das sind nach unseren Berechnungen, auf Basis der Daten des derzeitigen SWR-Rahmenabkommens, 89 Prozent der Südtiroler Unternehmen. Betriebe mit einem Konsum bis zu 126.000 kWh/Jahr profitieren immer noch, aber die prozentuelle und absolute Ersparnis nimmt ab. Südtiroler Unternehmen mit einem Jahreskonsum über 126.000 kWh profitieren dagegen

vom aktuellen Rahmenabkommen, das wir mit dem SWR abgeschlossen hatten und welches wir kürzlich zu den bisherigen Konditionen verlängert haben. So können die Südtiroler Betriebe je nach individuellem Verbrauchsprofil das für sie passende Angebot wählen.

Die Maßnahmen sind auch eine gezielte Unterstützung für Unternehmen in dieser historischen Krisenzeit. Wie schätzen Sie die weitere Preisentwicklung im Bereich Energie in den nächsten Monaten ein? Eine seriöse Vorhersage der Energiepreise für die nächsten Monate ist sicher nicht möglich. Es gibt zwar forwards, also Vorhersagen, einer möglichen Entwicklung, aber seriöse Prognosen sind aufgrund der vielen Variablen, politischer und militärischer Entscheidungen, heute nicht machbar. Um für das nächste Jahr trotzdem eine gewisse Planbarkeit

zu haben, empfehlen wir einen Teil des Verbrauchs mit Fixpreis zu decken, wie es eben das Angebot Alperia Eco Business ermöglicht.

15 01|2023 manufakt
Alperia, Interview | BETRIEB
LUIS AMORT Alperia Generaldirektor
„Südtiroler Betriebe profitieren.“
Eco Business = 100 Prozent grüne Energie ©iStock/somchaij

Europäisches Treffen

EUROPÄISCHES KAMMERTREFFEN DER BERUFSBILDUNGSEXPERT/INNEN IN LUXEMBURG.

Vertreten waren die deutschsprachigen europäischen Länder Luxemburg, Deutschland, Österreich, Belgien, Schweiz und natürlich Südtirol. Auf dem Treffen wurden aktuelle Themen wie der Stand der Lehrverträge, der Fachkräftemangel sowie die Ursachen und die Möglichkeiten zur Bekämpfung des Fachkräftemangels erörtert. Dabei ging klar hervor, dass es hier ein Zusammenspiel von Unternehmen, Sozialpartnern und den öffentlichen Einrichtungen für z. B. duale Ausbildung, Berufsberatung benötigt. In der Ausbildung spielt die zunehmende Digitalisierung eine bedeutende Rolle: so wurden digitale Lernplattformen vorgestellt und neue Modelle wir „Digitales prüfen“ diskutiert. Aus einer Studie zum Thema Nachhaltigkeit

geht hervor, dass sogenannte „Green Job/Skills“ („grüne Berufe/Qualifikationen“) für junge Menschen attraktiv sind und ihre Berufswahl bzw. die Wahl des Arbeitsgebers beeinflussen. Aber auch einen Auftrag bekamen die Berufsbildungsexperten/innen mit: unumstritten bestätigte die Runde den Mehrwert und die Wichtigkeit der transnationalen Mobilität in der beruflichen Bildung. Obwohl viele Projekte z. B. Erasmus +, diesen Austausch fördern, wird dieses Potential sehr wenig genutzt. Deshalb wurde die Gruppe angehalten, das Thema in den eigenen Reihen anzuregen aber auch aktiv zu gestalten.

Der Landesmobilitätsplan, der 2018 vom Landesrat verabschiedet wurde, ist das entscheidende Planungsinstrument für die Entwicklung des gesamten öffentlichen Verkehrs in Südtirol bis 2027. Aus diesem Grund beschloss die Leitung des Wirtschaftsverbands für Handwerk und Dienstleister (lvh) ein Webinar mit dem Titel „Die Zukunft der Mobilität in Südtirol“ zu organisieren, an dem auch der

Landesrat für Mobilität, Daniel Alfreider, teilnahm. Zusammen mit dem Direktor des Resorts für Infrastruktur und Mobilität, Martin Vallazza, erläuterte der Landesrat insbesondere die anstehenden Entwicklungen und gab einen Einblick in die verschiedenen, zukünftigen Projekte. Der neue Landesplan für nachhaltige Mobilität und Logistik gibt dabei den Rahmen für die Mobilität des Personenverkehrs und des Transports von Gütern in Südtirol vor. Auch Hannes Mussak, Vizepräsident des lvh, nahm an der, vor allem von Experten, gut besuchten Online-Veranstaltung teil. Mussak stellte das Webinar vor und betonte einmal mehr die aktive Rolle des Handwerks bei einem so sensiblen und wichtigen Thema wie der Zukunft der Mobilität. Der abschließende Teil des Abends war schließlich den Fragen der Handwerker gewidmet, die sich online zu Wort meldeten und von den Experten beantwortet wurden.

16 01|2023
IN
MITGLIEDER-WEBINAR ERÖRTERTE
NEUEN
PRO
BETRIEB | Innovation, Nachhaltigkeit
EINEM
DER LVH DEN
PLAN DER
VINZ FÜR MOBILITÄT UND NACHHALTIGE LOGISTIK. Die Zukunft der Mobilität in Südtirol
Die Teilnehmer/innen ©lvh.apa lvh-Vizepräsident Hannes Mussak ©Armin Huber

Radonrisiko: Die Pflichten des Arbeitgebers

Radongas zerfällt jedoch in eine Reihe von Radionukliden, die sich mit Staub verbinden und eingeatmet werden können. Diese Zerfallsprodukte lagern sich nach dem Einatmen auf den Gewebeoberflächen des Atmungssystems ab und können zu einer Schädigung der DNA der Zellen führen. Mit der Zeit kann dies zur Bildung von Krebszellen führen.

Radongas gilt als eine der Hauptursachen für den Tod durch Lungenkrebs und ist die wichtigste Ursache für Lungenkrebs bei Nichtrauchern. Wie im Einheitstext für Arbeitssicherheit 81/2008 vorgeschrieben, muss der Arbeitgeber Gefahren ermitteln und Risiken bewerten, die dann durch die Anwendung von Präventions- und Schutzmaßnahmen für die Gesundheit der Arbeitnehmer verringert oder beseitigt werden. Insbesondere in Bezug auf die Exposition gegenüber Radongas ist es Aufgabe des Arbeitgebers, die Exposition des Arbeitnehmers zu bewerten. Die Bewertung erfolgt durch Messung der Jahresdurchschnittskonzentration in bestimmten Räumen, z. B. unterirdische Arbeitsplätze, Arbeitsplätze in halbunterirdischen oder ebenerdigen Räumen, Bäder und bestimmte Arten von Räumen, die im nationalen Radon-Aktionsplan aufgeführt sind. Wird der in der Norm festgelegte Grenzwert überschritten, muss der Arbeitgeber Abhilfemaßnahmen ergreifen, die von einem Sachverständigen für Radonsanierung vorgeschlagen werden.

manufakt 17 01|2023
Radonrisiko | BETRIEB
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VON DEM
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WEITERBILDUNG

ERFOLGSFAKTOR

BILDUNG: Kontinuierliche Aus- und Weiterbildung sowie die Stärkung des Meistertitels sind das Fundament für hochwertiges Südtiroler Handwerk.

Nachhaltigeit lohnt sichauch finanziell!

NACHHALTIGKEIT WIRD IMMER WICHTIGER FÜR DIE WETTBEWERBSFÄHIGKEIT VON UNTERNEHMEN. DER LVH ORGANISIERTE DESHALB EINEN INFOABEND ZUM NACHHALTIGEN WIRTSCHAFTEN.

Außer Spesen nichts gewesen? Ist Nachhaltigkeit nur ein Trend, der mit Aufwand und Kosten verbunden ist? Warum sich Nachhaltigkeitsmanagement für alle Betriebe lohnt.

NACHHALTIGKEIT IST MEHR ALS UMWELTSCHUTZ

Wer sich mit dem Thema befasst, weiß, dass Nachhaltigkeit mehr als Umweltschutz ist. Zu den drei Säulen der Nachhaltigkeit gehören neben Ökologie auch Ökonomie und Soziales. Aber ist es möglich, ökologische, finanzielle und soziale Nachhaltigkeit gleichzeitig zu erreichen oder müssen Kompromisse gemacht werden? Dies war eine der Fragen, die bei der Infoveranstaltung, im NOI Techpark von Referenten aus der UniBZ beantwortet wurden.

DRUCK SEITENS VERBRAUCHER UND GESETZGEBUNG STEIGT

Nachhaltigkeit lohnt sich ©lvh.apa

Durch das wachsende Bewusstsein bei Kunden und anderen Interessensgruppen wird das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Auch aus regulatorischer Seite werden Unternehmen vom Gesetzgeber in die Pflicht genommen. In Sachen Nachhaltigkeit gibt es eine Viel-

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zahl von Leitlinien, Standards und Zertifizierungen, die Margherita Molinaro bei der Nachhaltigkeitsinfoveranstaltung nannte. Die Forscherin für Naturwissenschaften und Technik an der Freien Universität Bozen stellte beim Info-Abend verschiedene Produktlabels sowie Gefahren von Greenwashing vor.

Die Relevanz von nachhaltigem Engagement ist in den Unternehmen angekommen. Was früher als zusätzlicher Aufwand gesehen wurde, wird nun als Chance aufgefasst. Betriebliche Nachhaltigkeit ist gut für Umwelt und Gesellschaft, und zahlt sich auch wirtschaftlich aus, etwa durch bessere Reputation oder Kosteneinsparungen aufgrund energieeffizienter und ressourcenschonender Lösungen.

NACHHALTIGKEIT IST KOMPLEX, LOHNT SICH ABER FINANZIELL

Dass ökologische und soziale Nachhaltigkeit sich positiv auf finanzielle Nachhaltigkeit von Unternehmen auswirken, belegen wissenschaftliche Studien. Dies zeigte Prof. Orzes in seinem Vortrag zu nachhaltigen Unternehmen und Lieferketten. Er unterstreicht, dass die Auswahl der richtigen Werkzeuge und ein gesamtheitlicher Ansatz, der alle Bereiche des Betriebs einbezieht, entscheidend ist und betont, dass Nachhaltigkeitsmanagement ein komplexes und interdisziplinäres Thema ist, das die gesamte Lieferkette betrifft und ein gezieltes und systematisches Management aller unternehmerischen Tätigkeiten erfordert.

NACHHALTIGE PRODUKTE

Zum Nachdenken brachte auch der Vortrag von Prof. Aart van Bezooijen. Der niederländische Industriedesi-

gner lehrt an der Fakultät für Design und Künste an der Freien Universität Bozen. Unter dem Titel „Können Pilze die Welt retten?“ stellte er Einsatzmöglichkeiten von biologischem und recyceltem Material vor und ließ die Muster durch das Publikum gehen. Er meinte: „Die Welt wird sich schon von alleine retten, aber wie können wir unsere Zeit auf der Erde nachhaltiger gestalten?“. Ein umweltfreundliches Material sind Pilze, die in den gewünschten Formen kultiviert werden und als leichter Baustoff Einsatz finden.

NACHHALTIGKEIT IST NICHT NUR CHEFSACHE

Natürlich muss Nachhaltigkeit in der Strategie eines Betriebes verankert und systematisch in internen Strukturen und Prozessen implementiert werden. Verantwortlich dafür ist die Geschäftsführung, doch mit der Gestaltung und Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie können sowohl externe als auch interne Personen aus dem Betrieb beauftragt werden. Für Betriebe, die Nachhaltigkeit angehen möchten, hat der lvh einen Nachhaltigkeitslehrgang ins Leben gerufen, der für Südtiroler Handwerksbetriebe maßgeschneidert ist. Der Lehrgang richtet sich, abteilungsübergreifend, an alle Mitarbeitende eines Betriebs, die sich für Nachhaltigkeit interessieren und Experte oder Expertin in Nachhaltigkeitsmanagement werden möchten.

KOSTENLOSE INFO-ABENDE

Absolventen der 1. Ausgabe des Nachhaltigkeitslehrgangs werden an den Info-Events am 19. Januar und 1. Februar 2023 ihre Erfahrungen teilen und zeigen, wie sie das Wissen in ihrem Betrieb einsetzen. Interessierte können sich unter folgendem Link für die Info-Abende anmelden und mehr Details zum Inhalt und Ablauf sowie zur Anmeldung des Lehrgangs erfahren: www.subscribepage.com/nachhaltigkeitslehrgang Die Abteilung Innovation und Neue Märkte im lvh ist Anlaufstelle für Informationen und unterstützt die Südtiroler Handwerksbetriebe ganz konkret beim Wissens- und Kompetenzaufbau zum Thema Nachhaltigkeit und ist wie folgt erreichbar: Tel. +39 0471 323245 - E-Mail: innovation@lvh.it

manufakt 19 01|2023 Nachhaltigkeit | WEITERBILDUNG
Teilnehmer/innen ©lvh.apa

KURSKALENDER 2022 Anmeldung und weitere Informationen auf www.lvh.it, E-Mail an weiterbildung@lvh.it

KURS

STUNDEN DATUM ORT

Arbeitssicherheit für Arbeitgeber

Arbeitssicherheit für Arbeitnehmer

Grundkurs (ATECO-Kodex nieder)

16,5 06.|13.02.2023 Bozen

Auffrischungskurs (ATECO-Kodex nieder) 6,5 30.01.2023 Bozen

Ausbildungskurs zum Arbeitnehmervertreter für Sicherheit 32,5 21.|22.|28.|29.03. 2023 Online

Grundkurs (ATECO-Kodex mittel) 12,5 31.03.|01.04.2023 Bozen Auffrischungskurs (Berufsgruppe Büro) 6 30.01.2023 Bozen

Erste-Hilfe

Grundkurs (16 UE) 12,5 10.02.2023 St. Lorenzen

Grundkurs (12 UE) Bereiche Produktion, Bauwesen & Landwirtschaft 9,5 10.02.2023 Bozen

Befähigungskurse Befähigungskurs für Hebebühnen (Theorie & Praxis) 11 24.|25.01.2023 Bozen

Befähigungskurs für LKW-Kran (Theorie & Praxis) 13 08.|09.02.2023 Bozen Auffrischungskurs für Hebebühnen 4 24.01.2023 Bozen

Beruf & Technik

Vorbereitungskurs für den technischen Begleitschutz je nach Prüfungstermin Online

Photovoltaik: Installation und Instandhaltung (nach italienischer Norm) 08.02.2023 Bozen

Legionellen Prävention 09.02.2023 Bozen

F-Gas Kurs + Prüfung für HLS-Techniker 22.|23.02.2023 Bozen

Photovoltaik: alles was man dazu wissen muss 27.02.2023 Bozen

Pflichtkurs für Kaminkehrer: Biomasseanlagen Februar und März Bozen

Unternehmensführung Webpräsenz des Kaminkehrers 10.02.2023 Bozen

Wie viel kostet die Handwerksstunde für Metzger? 28.02.2023 Bozen

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WEITERBILDUNG | Kurskalender

39 langjährige Meister geehrt

Ausgezeichnet wurden 39 Meister, die seit über 30 Jahren im Besitz des Meisterbriefes sind. Begrüßt wurden die Anwesenden von Obermeister Peter Mayrl und Meisterin Maria Stella Falcomatà. Durch die Veranstaltung führten Alfred Aberer, Generalsekretär der Handelskammer Bozen, Landesrat Philipp Achammer und Elena Lucio, Amtsdirektorin für Handwerk und Gewerbe des Landes Südtirol.

Geehrt wurden folgende Meister: Robert Gruber (Tischlermeister seit 39 Jahren), Hermann Thaler (Kaminkehrermeister seit 36 Jahren) und Rudolf Stecher (Spenglermeister seit 34 Jahren), Walter Vaja, Karl Christanell, Andreas Steck, Richard Nocker, Franz Aschbacher, Klaus Nagler, Paul Frötscher, Othmar Waldboth, Markus Thaler, Walter Weifner, Walter Pedevilla, Johann Trojer, Karl Forer, Otto Krapf, Horst Fritz, Ugo Bazzanella, Christian Bachmann, Markus Wunde-

rer, Leo Höllrigl, Bernhard Riedl, Bernhard Weiss, Markus Heinz, Alois Ausserer, Eberhard Hofer, Ronny Marchegger, Markus Abfalterer, Christian Ladurner, Markus Ramoser, Georg Marschall, Christof Steinkasserer, Peter Tanzer, Andreas Hofer, Loris Beniamino Molin Pradel, Heinrich Kaserer, Horst Thaler, sowie Friedrich Unterkalmsteiner.

FutureSkills – Kick-Off-Meeting

KÜRZLICH FAND IN DER FIRMA PROGESS AG, IN BRIXEN, DER 7. MEISTEREMPFANG DES SÜDTIROLER MEISTERBUNDES STATT. KÜRZLICH FAND DAS KICK-OFF-MEETING DES IM OKTOBER 2022 GESTARTETEN ZWEIJÄHRIGEN ERASMUS-PROJEKTS „FUTURESKILLS4TRAINERS“ IN LJUBLJANA, SLOWENIEN, STATT. DIE SÜDTIROLER HANDWERKER UND DIENSTLEISTER WERDEN DEN LVH VERTRETEN.

Die Teilnehmer/innen ©lvh.apa

Anknüpfend an das erfolgreiche Vorgänger Projekt „DuALPLus“ (2018-2021) soll im Rahmen von „FutureSkills4Trainers“ ein EU-weit implementierbares Blended Learning Curriculum, also ein integrierter Lehrplan, für das ausbildende Personal und die Lehrkräfte von KMUs und Berufsschulen entwickelt werden.

Dabei werden neue und innovative Lehrpläne unter Verwendung digitaler Inhalte, Technologie und Praxis erarbeitet, sowie in Form von Pilotmodulen getestet und evaluiert.

Wie bereits bei „DuALPLus“ ist der Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister (lvh) als Projektpartner und

praktischer Ideengeber vertreten. Konkret geht es darum praktische Erfahrungen aus den verschiendenen Berufsfeldern bereits in die Ausbildung einfließen zu lassen. Die gewonnen Erfahrungen der verschiedenen Landesverbände sollen zukünftig, nicht nur den Auszubildenden, sondern auch den Betrieben zugutekommen. Die Projektleitung obliegt der Handwerkskammer für München und Oberbayern (D), weitere Projektpartner sind NDU (AT), witus eGen (AT), Chamber of Craft and Small Business of Slovenia (SI) und Provincia Autonoma di Trento (IT). Das Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren, bis Oktober 2024.

manufakt 21 01|2023
Meisterehrung, Futureskills | WEITERBILDUNG
Die geehrten Meister ©Alan Bianchi

BRANCHEN

DIE VIELFALT DES HANDWERKS: Neuigkeiten, Trends, die Projekte der lvh-Berufsgemeinschaften und aktuelle Wirtschaftsthemen auf einen Blick.

Stefan Tutzer:

Animator aus Leidenschaft

-

Der gebürtige Bozner gestaltete bereits im Alter von 15 Jahren Produkte von renommierten Marken nach seinem persönlichen Geschmack um. Nach Abschluss der Oberschule studierte er deshalb an der FH-Salzburg Design und Produktmanagement. Hier kam er das erste Mal in Kontakt mit Produktrenderings. Diese werden mit Hilfe von 3D-CAD-Daten eines Produktes innerhalb eines virtuellen Fotostudios erzeugt. Tutzer begeisterte sich auch immer mehr für die technischen Aspekte von Produkten sowie deren Funktionsweise. Sein Werdegang gestaltete sich, in Anbetracht seiner verschiedenen Interessen rund um das Thema Produktrendering, entsprechend dynamisch. Nach dem Studium ging es zunächst zu Oberalp, wo er ein Praktikum im Produktmanagement absolvierte. Darauf folgte ein Abstecher nach Athen, als Servicetechniker für Microsoft, bzw. Phillips. Hier kam er in Kontakt mit den Problemen, welche der Kunde mit der Anwendung und Pflege des Produktes hat. Der faktische Grundstein für „Lemoneyes“ wurde aber während seiner Tätigkeit als technischer Zeichner bei der Firma Engo gelegt (heute Teil von Technoalpin). „In dieser Zeit entschied

22 01|2023
MEDIENDESIGNER: ANIMATIONEN, PRODUKTRENDERINGS, DIE VISUELLE DARSTELLUNG VON PRODUKTEN SIND DIE PASSION VON STEFAN TUTZER. VOR AL LEM, „DA SICH HIER EIN ENORM GROSSER GESTALTUNGSSPIELRAUM AUFMACHT.“ Illustrationsrendering ©Stefan Tutzer Der Animator ©Stefan Tutzer

ich mich, dass ich mir selbst etwas aufbauen möchte, was meinen Talenten und Bedürfnissen entspricht“, erklärt Tutzer. Um weiter praktische Erfahrungen im Handwerk zu sammeln, arbeitete er, in Teilzeit, als Modul-Monteur, bei dem Unternehmen Niederstätter um sich nebenbei dem Aufbau seines Betriebs widmen zu können. Sein Einsatz zahlte sich aus: „Lemoneyes“, der Name steht symbolisch für „eine Erfrischung für die Augen“, wurde im Juli 2022 eröffnet.

MONTAGE, REPERATUR, ANIMATIONALLES AUS EINER HAND

Besonders fasziniert den Bozner bei seiner Arbeit, die Auseinandersetzung mit den technischen Aspekten eines Produktes und dessen kreative und funktionale Komponente. So bietet er den Unternehmen ein Rundum-Paket mit Montage, Reparatur und Benutzeranimation, um sie, bei den vielen, verschiedenen Aspekten des Produkts, optimal unterstützen zu können. Die Serviceleistungen werden also an „Lemoneyes“ ausgelagert, und die Serviceabteilung des produzierenden Betriebs entlastet. „Hier liegt der Gewinn, für beide Seiten auf der Hand“, unterstreicht Tutzer. „Im Unternehmen werden Ressourcen frei für andere Tätigkeiten und das Produkt kann schneller und kostengünstiger, nach den jeweiligen Bedürfnissen verwendet werden. Das führt schließlich zu mehr Kundenzufriedenheit und somit auch zu einer erhöhten Kundenloyalität.“ Tutzers Anliegen ist es, die Möglichkeiten, welche die modernen Medien bieten, voll auszuschöpfen und seine Kunden zur Selbsthilfe zu ermächtigen. Ihm geht es darum gerade mittelständischen Unternehmen qualitativ hochwertige Produktpräsentationen zu ermöglichen, auch um dem, durch Personalmangel entstandenen Druck, etwas entgegenzusetzen. An erster Stelle steht dabei für den Mediengestalter die richtige Verständigung: „Der Zweck des Renderings bzw. der Animation muss klar definiert sein und so-

wohl in der Kommunikation als auch in der kreativen Ausgestaltung eine hohe Qualität aufweisen.“ Ausgleich findet Tutzer in der Natur, beim Klettern oder Radfahren, aber auch beim Basteln. Seine Interessen sind so vielfältig wie seine Renderings und Produktanimationen: Kultur, Geschichte, Technik, Wissenschaften und Zeitgeschehen. Was inspiriert ihn beruflich? „In diesem Bereich schaut man immer, was die neuen Trends sind, somit sieht man auch viel was einen inspiriert. Ansonsten ist es die Liebe zum Experiment und neue Techniken zu entdecken und anzuwenden“, erklärt Tutzer. „Aber ich bin generell ein kreativer Mensch“, was seine vielfältigen Animationen immer wieder unter Beweis stellen.

manufakt 23 01|2023
Einfach melden Werden Sie mit einer WhatsApp zum Betrieb des Monats: 327 331 54 30 Studiorendering
©Stefan Tutzer
Betrieb des Monats | BRANCHEN
Explosionsrendering ©Stefan Tutzer

Datei der Wirtschaftsteilnehmer

In der FVOE sind die Daten des Wirtschaftsteilnehmers enthalten, auch über die Teilnahme an vorherigen Ausschreibungen und die entsprechenden Ergebnisse. Durch die virtuelle Datei können insbesondere folgende Punkte geprüft werden: Das

Fehlen von Ausschlussgründen gemäß Art. 80 der Gesetzesverordnung Nr. 80/2016, das Bestehen der Voraussetzungen für die direkte Vergabe (unter einem Wert von 40.000,00 Euro ist die Verwendung des Systems nicht verpflichtend), die Prüfung der Erklärung des Unterauftragnehmers hinsichtlich der Abwesenheit von Ausschlussgründen gemäß Art. 80 und das Vorhandensein der speziellen Voraussetzungen gemäß Art. 83 und Art. 84 der Gesetzesverordnung Nr. 50/2016; die Abwesenheit von Ausschlussgründen gemäß Art. 80 der Gesetzesverordnung Nr. 50/2016 und die Anwesenheit der anderen Bedingungen für die Teilnahme der Hilfsunternehmen im Falle der Nutzung Kapazität Dritter, sowie die Prüfung der Voraussetzungen während der Ausführung der Tätigkeit. Um die FVOE zu erzeugen, muss man sich im Internet unter https://ww2.anticorruzione.it/idp-sig/ eintragen. Bei Fragen können sich Interessierte an Alessandro Olivato (alessandro.olivato@lvh.it, Tel. 0471 323233) oder Francesca Luzietti (francesca.luzietti@lvh.it, Tel. 0471 323231) wenden, bzw. eine E-Mail an bau@lvh.it senden.

Die Landesregierung will in den nächsten Jahren insgesamt 14,8 Millionen Euro in die ordentliche und außerordentliche Instandhaltung öffentlicher Gebäude wie Schulen, Schüler- und Studentenheime, Straßenstützpunkte, und ähnliches investieren. Hochbau- und Vermögenslandesrat Massimo Bessone hat hierzu ein umfassendes Jahresprogramm für 2023 ausgearbeitet. Der lvh zeigt sich erfreut über diese Entscheidung. „Mit der Investition in die Instandhaltung von Landesimmobilien werden wichtige Weichen gestellt“, unterstreicht lvh-Präsident Martin Haller, „zum einen können bestehende Gebäude aufgewertet werden und zum anderen erhält die Bauwirtschaft mit den zur Verfügung gestellten Finanzmitteln die erforderliche Planungssicherheit, um nachhaltig Kapazitäten für die Bauvorhaben zu schaffen.“ Wichtig sei nun, dass die Instandhaltungsarbeiten zeitnah realisiert und Südtirols qualifizierte Handwerksbetriebe mit der Umsetzung beauftragt werden. „Vor allem durch die Aufteilung in Lose und Gewerke erhalten heimische Unternehmen

Instandhaltung von Landesimmobilien ©Hannes Niederkofler

Zugang zu öffentlichen Aufträgen. Umgekehrt leisten sie durch ihre Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der lokalen Wirtschaftskreisläufe und zur Stärkung der nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung. Ich möchte mich bei Landesrat Bessone für seinen Einsatz im Sinne der KMU bedanken“, bekräftigt Haller.

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01|2023
WURDE 2022 VON DER ANAC AUSGEARBEITET
DIE
VIRTUELLE DATEI DER WIRT
. BAU: SÜDTIROLER HANDWERK BEGRÜSST ENTSCHEIDUNG FÜR INSTANDHALTUNG VON LANDESIMMOBILIEN. BRANCHEN | Instandhaltung, Fusion Neue Antikorruptionsbestimmungen © Shutterstock/kenary82
Weichen für die Zukunft gestellt ALLGEMEIN: EINE WICHTIGE ANTI-KORRUPTIONS-RESOLUTION
UND KÜRZLICH EINGEFÜHRT,
SOGENNANTE
SCHAFTSTEILNEHMER („FVOE“)

Schwierige Zusammenarbeit

BAU: ÖFFENTLICHE AUSSCHREIBUNGEN SIND UNVERZICHTBARE AUFTRÄGE FÜR DAS SÜDTIROLER HANDWERK.

Zahlreiche öffentliche Auftraggeber wie Land und Gemeinden nutzen die Spielräume des Landesvergabegesetzes bereits vorbildhaft. Dadurch können große Bauprojekte auch für kleine Betriebe zu interessanten Aufträgen werden. Durch die Möglichkeit, ein Bauvorhaben, eine Lieferung oder eine Dienstleistung in Lose und Gewerke zu unterteilen, erhalten KMU Zugang zu öffentlichen Aufträgen. „Der Vorteil dieser Vergabeart liegt klar in der Stärkung der Nahversorgung, in der Sicherung der lokalen Wirtschaftskreisläufe, aber vor allem auch in einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung. Die Einbindung zahlreicher Akteure der lokalen Bauwirtschaft bedeutet, dass die Unternehmen ihrer Verantwortung bis in die Produktions- und Lieferketten nachkommen“, bringt es lvh-Bezirksobmann des Oberpustertals Dieter Happacher auf den Punkt. Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit von Seiten der Gemeinde Rasen-Antholz, im Zusammenhang mit den dort stattfindenden Olympischen Winterspielen 2026, erweist sich jedoch als sehr mühsam. lvh-Vizedirektor Walter Pöhl bedauert: „Wir haben uns bereits mehrmals mit der Gemeinde über die Möglichkeiten und vor allem die Vorteile dieser Vergabeart ausgetauscht. Bei der Aufteilung in Lose und Gewerke kommt es nicht zu Preisabschlägen für die Subunternehmer, sondern der Mehrwert bleibt bei den einzelnen Firmen, außerdem gibt es Einsparpotential für die Auftraggeber, Arbeits- und Ausbildungsplätze werden erhalten und die kleinstrukturierte Wirtschaft gefördert.“

Unvorhersehbare Preisänderungen

BAU: BEI ÖFFENTLICHEN AUFTRÄGEN GIBT ES ZUSÄTZLICHE MÖGLICHKEITEN FÜR ÄNDERUNGEN WÄHREND DER AUSFÜHRUNGSPHASE.

Neben den so genannten Preisrevisionen sieht das Gesetz weitere Möglichkeiten vor, eine Preisänderung auf der Grundlage von Schwankungen bei der Ausführung öffentlicher Aufträge zu erwirken. Die ANAC hat bestätigt, dass unvorhergesehene und unvorhersehbare Ereignisse, die zu erheblichen Preisschwankungen führen, eine Preisänderung gemäß Artikel 106 Absatz 1 Buchstabe c) des Gesetzes über das öffentliche Auftragswesen rechtfertigen.

Mehr Sicherheit bei Vergabeverfahren ©iStock/A. Popov

Die genannte Bestimmung sieht Fälle vor, in denen eine Änderung des Auftrags ohne ein neues Vergabeverfahren erfolgen kann. Diese Änderungen oder Varianten müssen von der für das Verfahren verantwortlichen Person gemäß den Vorschriften des zuständigen Auftraggebers genehmigt werden.

Dank dieser Regelung verfügen die Unternehmen über ein zusätzliches Instrument, um sich vor plötzlichen Preisänderungen zu schützen. Es wird weiterhin empfohlen, die Ausschreibungs- und Vertragsbedingungen zu prüfen und insbesondere zu untersuchen, ob eine Preisänderung möglich ist. Im Zweifelsfall können Sie sich an die Experten Alessandro Olivato (alessandro. olivato@lvh.it, Tel. 0471-323233) und Francesca Luzietti (francesca.luzietti@lvh.it, Tel. 0471-323231) wenden oder eine E-Mail an bau@lvh.it senden.

manufakt 25 01|2023
Antholz, Auschreibung mit Hindernissen ©Pixabay
öffentliche
Preisänderungen | BRANCHEN
Ausschreibungen,

Wichtiges Treffen Kontrollen der Heizanlagen

HLS-TECHNIKER: ARBEITSGRUPPE „MEISTERAUSBILDUNG“ TRAF SICH ZUR NACHBESPRECHUNG.

Die Teilnehmer zur Meisterausbildung der Berufsgemeinschaft der Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechniker traf sich innerhalb der Arbeitsgruppe zu einer Nachbesprechung und um die Weichen für die Zukunft zu stellen. Oberstes Ziel ist dabei stets eine qualitativ hochwertige Meisterausbildung zu gewährleisten. Zu diesem Zweck wird ein enger Kontakt zwischen dem Amt für Lehrlingswesen und der Arbeitsgruppe gepflegt.

Da die Branche der Berufsgemeinschaft der HLS-Techniker breit gefächert ist, von Heizungstechnik, über Lüftung, Sanitär-Kühlung, Solarenergie, Schwimmbäder, usw. gestaltet sich die Suche nach guten Referenten zu den jeweiligen Themen als Herausforderung. Wichtig ist es daher die Wirtschaft einzubinden, auch um mit der rasanten Entwicklung der Technik Schritt zu halten. Dabei ist festzuhalten, dass diese Berufsgruppe eine derjenigen ist, die am nächsten bei der Umsetzung der Energiewende mitwirkt und der Arbeitsmarkt benötigt dringend die qualifizierten Arbeitskräfte dieser Branche.

„Die Arbeitsfelder haben sich in unserem Beruf in den letzten Jahren stark verändert. Die Bereiche Klimaschutz, Nachhaltigkeit und alternative Energien machen unseren Beruf zu einem attraktiven Ausbilder“, bestätigt Harald Kraler, Obmann der HLS-Techniker.

Der nächste Meisterkurs der HLS-Branche beginnt im Herbst dieses Jahres.

Die Berufsgemeinschaft der Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechniker macht darauf Aufmerksam, dass zurzeit landesweite Stichproben von Seiten der Kontrollorgane durchgeführt werden. Die verpflichtende Kontrolle der Energieeffizienz von Heizanlagen muss alle 2 Jahre von einem HLS-Techniker durchgeführt werden. Bei der Installation einer neuen Heizungsanlage ist die Kontrolle der Energieeffizienz bei Inbetriebnahme durchzuführen. Auch die Prüfung der Dimensionierung des Heizkessels muss vorgenommen werden, wenn seit der Inbetriebnahme bzw. seit der letzten Kontrolle an der Heizungsanlage eine wesentliche Änderung des Wärmebedarfs des Gebäudes erfolgt ist.

Die Kontrollen sind für alle Heizanlagen und Wärmeerzeugern mit einer Nennleistung von mehr als 70 kW vorgeschrieben. Das Ziel ist es, alte Heizanlagen mit schlechtem Wirkungsgrad im Sinne der Luftreinhaltung und Energieeinsparung zu überprüfen. Anlagenbesitzer sind aufgerufen sich beim HLS-Techniker ihres Vertrauens zu informieren. Weitere Informationen gibt es unter folgendem Link: www.lvh.it/handwerk-hautnah/gebaeudetechnik/heizungs-lueftungs-und-sanitaertechniker sowie telefonisch beim Kompetenzzentrum Bau & Installation: 0471 323278

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HLS-TECHNIKER: STICHPROBENARTIGE KONTROLLEN DER ENERGIEEFFIZIENZ BEI ALTEN HEIZANLAGEN. Kontrolle ist wichtig ©lvh.apa
BRANCHEN | Meisterausbildung, Heizanlagen, Kooperation
Meistertreffen ©lvh.apa

Effizient und bequem

EUERUNGSANLAGENMONTEUR

FEUERUNGSTECHNIKER: DIE MEISTEN HÄUSER WURDEN

IN EINER ZEIT GEBAUT, ALS DIE ANFORDERUNGEN AN KOMFORT UND ENERGIEEFFIZIENZ NOCH ANDERS WAREN.

Im Vergleich zu einem modernen KlimaHaus verbrauchen ältere Gebäude viel mehr Energie und bieten zudem einen eher geringen Komfort. Auch für ältere Gebäude gibt es heute valide Interventionsstrategien, die es ermöglichen den Energieverbrauch zu senken, Geld zu sparen und einen konkreten Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, dabei ist ein gesundes und angenehmes Wohnklima stets zu gewährleisten. Die Einsparmöglichkeiten

sind vielfältig und reichen von der richtigen Wärmeregulierung über den Austausch von Fenstern bis hin zur energetischen Sanierung des gesamten Gebäudes. Für lvh-Mitglieder steht zu diesem Thema der Flyer „EFFIZIENT HEIZEN“ mit Empfehlungen zu einfachen Maßnahmen zur Energieeinsparung online zur Verfügung. Dieser ist auf der lvh-Webseite, im Bereich der Berufsgemeinschaft der Feuertechniker/innen, abrufbar.

Auch in Zukunft gemeinsam erfolgreich

ELEKTROTECHNIKER: ERFOLGREICHE ZUSAMMENARBEIT ZWISCHEN DER BERUFSGEMEINSCHAFT DER ELEKTROTECHNIKER IM LVH UND PREMIUMSPONSOR SELECTRA AG WIRD FORTGESETZT.

Zusammenarbeit fortsetzen ©iStock

Bereits im vergangenen Jahr gab es eine enge Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen. Dazu gehörten gemeinsame Schulungen und Seminare, welche mit großem Erfolg angeboten wurden. Bei der Partnerschaft handelt es sich um eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Lieferanten, Elektrotechniker und Kunden profitieren gleichfalls von der Kooperation des lvh mit Selectra. In erster Linie bezieht sich der Vorteil dieser Zusammenarbeit auf die berufsspezifischen Informationen, die sich gerade vom Internetkauf abheben. Außerdem kann die Marktsituation besser analysiert und entsprechend frühzeitig auf Veränderungen agiert werden. Alle diese Vorteile, sowie die gegenseitige Wertschätzung, haben den Wirtschaftsverband der Handwerker und Dienstleister (lvh) und die Selectra AG davon überzeugt, die erfolgreiche Zusammenarbeit auch 2023 fortzuführen.

manufakt 27 01|2023
Überprüfung lohnt sich ©Alexander Raths HANNES EGGER, Kfz-Mechatroniker

| Preisverleihung, Leitlinien, 2:1 für Südtirol

„Treppe des Jahres 2022“

Die deutschlandweite Wahl „Treppen des Jahres“, ist seit 2006 der renommierteste Treppenwettbewerb Europas. 2022 beteiligten sich 345 Treppenbauer an dem Wettbewerb. Umso mehr handelt es sich bei dem Erfolg der Firma Reichhalter aus Afing um eine stolze Leistung. In der Anmerkung der Jury heißt es wörtlich: „Diese einzigartige Treppenkonstruktion besticht durch eine harmonische Materialwahl, handwerklich hervorragend umgesetzte unsichtbare Befestigungen und eine aufwändige Geländerkonstruktion. Hier zeigt sich hochwertiger Treppenbau mit viel Erfahrung. Der gesamte äußerst gefällige Eindruck dieser Anlage sowie die handwerklich makellose Umsetzung sorgten

dafür, dass die Treppe zu einer Siegertreppe in der diesjährigen Auswahl gekürt wurde.“

Auch lvh-Präsident Martin Haller beglückwünschte das Familienunternehmen: „Diese Auszeichnung ist ein weiterer Beweis für das hohe Niveau des Handwerks in Südtirol.“

Stolz zeigten sich auch Priska und Alexander Reichhhalter: „Ganz besonders freut uns, dass wir die Auszeichnung im Bereich Innovation erhalten haben. Das bestätigt unsere jahrelange Arbeit und Tüftelei mit verschiedensten Materialien und Befestigungstechniken. Ein großes Lob auch an unser gesamtes Team, ohne sie wäre so eine Treppe nicht realisierbar gewesen.“

Südtirol - Nordtirol: 2:1

Anrecht auf Fachmann des Vertrauens ©lvh.apa

Klare Leitlinien

In Artikel 148 Absatz 11a des Versicherungsgesetzes schützt das Gesetz das Recht des Geschädigten: Es steht ihm frei, sich für die fachgerechte Reparatur seines Fahrzeugs an eine Werkstatt seines Vertrauens zu wenden. Um die Qualität von Karosseriedienstleistungen zu schützen und die Informationsasymmetrien zwischen Werkstatt und Kunde zu überbrücken, hat der Gesetzgeber die Ausarbeitung allgemeiner Leitlinien vorgesehen, um Werkzeuge, Verfahren, Ausführungslösungen und andere technische Parameter für die fachgerechte Ausführung von Reparaturen auf der Grundlage objektiver und leicht überprüfbarer Kriterien festzulegen. Sobald die Leitlinien veröffentlicht sind, wird der lvh sie den Mitgliedern in einer zweisprachigen Version zur Verfügung stellen.

Die Kandidatinnen und Kandidaten stellten im WIFI Innsbruck bei den Prüfungsmeisterinnen und Meistern ihr Können unter Beweis. Die Jugend hat gezeigt, dass viel Fachkompetenz vorhanden ist. An David Waschgler (Schwemm Hans Peter) und Jakob Resch (Christian Resch OHG) aus Südtirol, sowie Johannes Jirka aus Nordtirol konnte das Zeugnis mit ausgezeichnetem Erfolg übergeben werden, deshalb das Ergebnis 2:1 für Südtirol. Erfreulich war, dass alle Teilnehmer/ innen die Prüfung positiv abgeschlossen haben. Gerade in der aktuellen Situation, wo allgemeiner Fachkräftemangel herrscht, ist es wichtig gut ausgebildete Handwerker/innen für die Betriebe zur Verfügung zu haben. Ein großer Dank gilt auch den Ausbildungsbetrieben und dem Lehrpersonal der nunmehrigen Gesellen.

Frisch gebackene Gesellen ©WIFI Innsbruck

28 01|2023
KAMINKEHRER: HIER HANDELT ES SICH NICHT UM FUSSBALL, SONDERN UM DIE LEHRABSCHLUSSPRÜFUNG 2022. KFZ - HANDWERK AUTORIPARAZIONE - - KAROSSERIETECHNIKER: GESCHÄDIGTER HAT RECHT AUF WERKSTATT SEINES VERTRAUENS. Preisgekrönte Treppe ©Reichhalter Treppen BRANCHEN

A22: PP-Projekt positiv bewertet

WARENTRANSPORTEURE: DAS TRANSPORTMINISTERIUM HAT DIE TECHNISCHE MACHBARKEIT FÜR EINE ÖFFENTLICH-PRIVATE PARTNERSCHAFT (PPP) FÜR DIE GESELLSCHAFT DER BRENNERAUTOBAHN A22 BESTÄTIGT.

Ein wichtiger Schritt zum Zuschlag durch die italienische Regierung ist gemacht. Rund 7,5 Milliarden Euro an Investitionen könnten dann für die Umsetzung des ersten grünen Korridors in Europa genutzt werden. Der Vorschlag sieht wichtige Infrastrukturarbeiten vor. Darunter den Bau des dritten Fahrstreifens zwischen Verona und dem Autobahnkreuz der A1, den Bau des dynamischen dritten Fahrstreifens zwischen Bozen und Verona, außerordentliche Instandhaltungseingriffe, Hangsicherungen, die Digitalisierung der Strecke, den Bau von Tankstellen für ökologische und alternative Kraftstoffe, sowie das Anlegen von Park-and-Ride-Plätzen und verbesserte Mautstationen. Elmar Morandell, Obmann der Berufsgemeinschaft der Warentransporteure im lvh, zeigt sich mit der Entscheidung zufrieden: „Das ist sicherlich eine gute Nachricht für unseren Autobahnabschnitt. In Zukunft wollen wir ein grüner Maßstab für die Straßenmobilität werden. Die Renovierung der Parkplätze und die Einführung von mindestens zwei Wasserstoff-Raststätten sind meiner Meinung nach Dinge, auf die man bestehen muss,

Berufsbeiratssitzung der Hafner/innen

um einen umfassenden Service für die Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten“, erklärte der Obmann abschließend. Erwartet werden nun weitere technische Schritte und die Veröffentlichung der Ausschreibung bis Ende 2023.

Kürzlich traf sich die Berufsgemeinschaft der Hafner zu ihrer Berufsbeiratssitzung beim Grahof Buschenschank in Kampenn bei Bozen. Bei einem geselligen Zusammensein besprachen die Hafner/innen die aktuellen und zukünftigen Themen, welche die Berufsgemeinschaft beschäftigt.

So ging es unter anderem um die Basiswahlen, welche im neuen Jahr anstehen und organisiert werden müssen, sowie die Teilnahme an der Wohnbaumesse. Es wurden auch weitere, wichtige Initiativen für das Jahr 2023 thematisiert. Dazu gehören die Änderung der Handwerkerordnung und die neuen 4 bzw. 5 Sterne Zertifizierungen die notwendig sind, um von den Steuervergünstigungen profitieren zu können.

Der abschließende Vortrag von Günther Wanker über Emissionen und Luftverschmutzung in Südtirol verdient besondere Erwähnung. Wanker erläuterte dabei die Funktion der Luftströme in den verschiedenen Jahreszeiten was die Hafner/innen

sehr interessiert zur Kenntnis nahmen, da dies Auswirkungen auf die Luftqualität und somit auch auf ihr Arbeitsfeld hat.

Die Herausforderungen für die Berufsgemeinschaft sind weiterhin vielfältiger Natur, doch man ist wohlen Mutes sich diesen, wie immer, zu stellen und sie zu meistern.

Die Berufsbeiratssitzung konnte so, mit einem positiven Ausblick auf das neue Jahr und seine vielfältigen Aktivitäten, beschlossen werden.

29 01|2023
HAFNER: KÜRZLICH TRAF SICH DIE BERUFSGEMEINSCHAFT DER HAFNER ZU IHRER BERUFSBEIRATSSITZUNG.
Brenneraxis, Beiratssitzung | BRANCHEN
Geselliges Beisammensein ©lvh.apa Ein Abschnitt der Brennerautobahn ©LPA

Bestätigung und Anerkennung

TEXTILREINIGER: WÄHREND DER JAHRESVERSAMMLUNG DER BERUFSGEMEINSCHAFT, WURDE MARTIN SILBERNAGL FÜR WEITERE FÜNF JAHRE ALS OBMANN WIEDERGEWÄHLT UND DER BERUFSBEIRAT BESTIMMT.

Wichtige Neuigkeiten auf der jüngsten Jahresversammlung der Berufsgemeinschaft der Textilreiniger im lvh. Der scheidende Präsident Martin Silbernagl wurde per Akklamation bestätigt und wird für weitere fünf Jahre an erster Stelle stehend, die Interessen der Textilreiniger vertreten.

Die mit Spannung erwartete Sitzung wurde vom Obmann selbst eröffnet, der einen detaillierten Rückblick auf die erfolgreichen Aktivitäten der Berufsgemeinschaft in den letzten 12 Monaten gab. Anschließend hielt Ann-Christin Döding, Expertin für Innovation und Neue Märkte beim lvh, einen interessanten und viel beachteten Vortrag mit dem Titel „Hat mein Unternehmen aus digitaler Sicht einen Wiedererkennungswert und ist es zukunftsfähig?“.

HOHE AUSZEICHNUNG FÜR DEN OBMANN

Anschließend folgte die Wahl der neuen Führungsspitze, bei der Martin Silbernagl, unter Applaus, bestätigt wurde. Ihm zur Seite stehen, im Berufsbeirat, für die nächsten fünf Jahre Hermann Stablum aus Brixen und Ramon Leonardi aus Corvara in Badia. Das Treffen endete mit einer hohen und verdienten Auszeich-

nung für den Obmann der Berufsgemeinschaft der Textilreiniger im lvh: Martin Silbernagl wurde für seine 24-jährige ehrenamtliche Tätigkeit zugunsten des Südtiroler Handwerks mit der goldenen Ehrennadel des Verbandes der Handwerker und Dienstleister (lvh) ausgezeichnet.

Die Führungsspitze der Textilreiniger ©lvh.apa

Gemeinsamer Weg soll erfolgreich fortgesetzt werden

DRUCKER UND MEDIENGESTALTER: IM HAUS DES HANDWERKS FAND DIE JAHRESVERSAMMLUNG DER BERUFSGEMEINSCHAFT DER DRUCKER UND MEDIENGESTALTER STATT. DIE LVH-INNOVATION STELLTE DABEI AUCH DEN NEUEN LEITFADEN FÜR NACHHALTIGES DRUCKEN VOR.

Der Obmann der Berufsgemeinschaft der Drucker und Mediengestalter im lvh, Andreas Gögele, begrüßte die Teilnehmer, unter denen sich auch lvh-Vizedirektor Walter Pöhl befand und stellte dann das Programm vor. Berichtet wurde über die Zusammenarbeit mit der IDM, zu der auch eine Umfrage zu den Tätigkeitsbereichen erstellt wurde. Ein weiterer Punkt betraf die Berufsschulen. Die Berufsgemeinschaft der Drucker und Mediengestalter hat sich erfolgreich für den Erhalt der Berufsschule in Bozen für die nächsten drei Jahre eingesetzt. Zudem wurde die Bildungsordnung für die gesamten Medienberufe erarbeitet.

Anschließend wurde der Leitfaden für nachhaltiges Drucken durch die Leiterin der lvh Innovation und neue Märkte Kathrin Pichler verteilt. Hier erfuhren die Teilnehmer mehr über klimaneutrales Drucken und erhielten Informationen zu den verschiedenen Zertifikaten, sowie ökologischen Siegeln. Abschließend betonte Obmann Gögele: „Wir sind der Überzeugung, dass die Herausforderungen und Anliegen unserer Berufsgemeinschaft nur durch konstruktive Zusammenarbeit nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“ gemeistert werden können.“

30 01|2023
BRANCHEN | Auszeichnung, Jahresversammlung
Eindruck von der Jahresversammlung ©lvh.apa

Neue Fachkräfte sind zertifiziert und einsatzbereit

SPORTGERÄTETECHNIKER:

NEU ZERTIFIZIERTE SKISERVICETECHNIKER/INNEN SIND BEREIT FÜR DIE WINTERSAISON: EINE RICHTIG EINGESTELLTE UND GUT GEWARTETE AUSRÜSTUNG IST VORAUSSETZUNG FÜR EINEN SICHEREN SKI-SPASS.

Acht Männer und eine Frau haben die Ausbildung zum /zur Skiservicetechniker/in in diesem Jahr erfolgreich durchlaufen. Kürzlich erhielten sie am Berufsbildungszentrum Bruneck (BBZ) die Zertifikate für die berufliche Qualifikation.

Das BBZ bietet seit einigen Jahren einen Grund- und einen Aufbaulehrgang für Skiservicetechnik an. Die Teilnehmenden lernen dabei, worauf es bei der guten Skipräparation ankommt. Die gesetzliche Voraussetzung für den Lehrgang ist die berufliche Qualifikation „Skiservicetechniker/in“, welche die im Lehrgang vermittelten Kompetenzen im Detail beschreibt. Zu den Referenten des 172-stündigen Lehrgangs zählt auch Roberto Moling, der Obmann der Berufsgemeinschaft für Sportgerätetechniker im lvh. Im Lehrgang werden umfassende technische Kenntnisse vermittelt: vom Skiaufbau über Kantentuning, Wachsen und Schleiftechniken, Maschinen-Einstellung, Bindungsprüfung sowie viel praktisches Arbeiten mit den verschiedenen Geräten, Skiservice-Maschinen und Robotern. Die Experten referieren ebenso über Arbeitssicherheit, den Umgang mit Kunden und über Haftungsfragen.

Obmann Robert Moling ©lvh.apa

Ziel der Ausbildung ist es, Kompetenzen und Fertigkeiten zu vermitteln, die Skiservicetechniker/innen für ihre tägliche Arbeit benötigen. Bei einer praxisorientierten Zertifizierungsprüfung werden diese Kompetenzen nach Abschluss des Lehrgangs auch unter Beweis gestellt.

31 01|2023
Skiservicetechniker/innen ©LPA/BBZ
NEUN
Wir verstehen unser Handwerk! 60.000 Leser, alle 14 Tage! Mit dem „Südtiroler Landwirt“ direkt zu Ihren Kunden! Tel. 0471 999465 www.sbb.it/werbung Jetzt 10 % Rabatt sichern! (auf alle Inserate bis 28.2.2023) Am 3.2.2023 erscheint das Sonderthema „Zuerwerb am Hof.“ Perfekt, um alle UaB- Betriebe zu erreichen Neu Zertifiziert | BRANCHEN

Frauen übernehmen

Wussten Sie schon immer an wem sie den Betrieb übergeben, wollen?

wen sie den Betrieb übergeben, wollen?

Nein, eigentlich dachten wir an eine Betriebsschließung, da die eigenen Kinder andere Lebensziele verfolgten. Uns war es wichtig den Betrieb niemandem aufzuzwingen. Als Franziska aber Interesse zeigte, haben wir ihren Wunsch, bei uns als Schneiderin zu arbeiten, natürlich sehr gern erfüllt. Schon bald haben wir gemerkt, dass sie nicht nur als Schneiderin, sondern auch als Führungskraft großes Talent hat.

Frauen im Handwerk©lvh.apa

Hochmotiviert ins neue Jahr

men hat. Wir haben die Übernahme mit einem großen

Wie ging die Übernahme von statten? Reibungslos und ohne großen bürokratischen Aufwand, da Franziska den Betrieb als Familienmitglied übernommen hat. Wir haben die Übernahme mit einem großen Fest anlässlich unseres 70-jährigen Firmenjubiläums gefeiert.

AN-PACKERIN

FRAUEN: EIN STARKES UND SOLIDES NETZWERK ZEICHNET DIE FRAUEN IM HANDWERK AUS.

Auch für das Jahr 2023 sind bereits viele Tätigkeiten und Aktionen geplant. 2022 wurde der Fokus auf die Betriebs- und Mitarbeiterführung gesetzt. Dieses Jahr soll im Zeichen der Gesundheit stehen.

VORNAME NACHNAME

FRANZISKA HALLER

Wann war Ihnen klar, dass Sie den Betrieb übernehmen wollen?

Konkrete Initiativen und Veranstaltungen rund um das Jahresthema werden rechtzeitig bekannt gegeben. Starten wird das Jahr aber heuer erstmals wieder mit dem traditionellen Neujahrsempfang der Frauen im Handwerk, der am 14. Januar im Haus des Handwerks in Bozen stattfinden wird.

Als Tochter unseres Familienunternehmens habe ich immer wieder bei Märkten ausgeholfen. Den für mich magischen Moment habe ich erlebt, als ich einem Kunden über unsere Familiengeschichte, über unsere Produkte und Arbeitsweise erzählt habe. Da wurde mir bewusst, dass ich diesen Betrieb unbedingt am Leben erhalten möchte.

bewusst, dass ich diesen Betrieb unbedingt am Leben

Welchen Rat möchten Sie Frauen geben, die einen Betrieb übernehmen?

Ich rate allen Frauen mutig zu sein, sich treu zu bleiben und sich bei Unstimmigkeiten oder wenn es nicht glatt läuft, nicht aus der Fassung bringen zu lassen. Miteinander und nicht gegeneinander arbeiten, sich vernetzen und offenbleiben, für alle sich bietenden Möglichkeiten.

Ein weiteres, zentrales Thema werden dieses Jahr auch die Wahlen sein. Die Gruppe der Frauen im Handwerk möchte die Bezirksausschüsse und Ortausschüsse der Frauen stärken. Dies ist auch ein Anliegen des lvh, der die Anzahl der weiblichen Funktionärinnen erhöhen will und deshalb mit dem Landesausschuss und dem Bezirksausschuss eng im Austausch bleiben wird. „Unser Ziel bleibt es auch 2023 aktuelle Themen aufzugreifen, welche die Unternehmerfrauen und Frauen im Handwerk beschäftigen. Gerade die jungen und gut ausgebildeten Generationen der Unternehmerinnen starten mit neuen und klaren Perspektiven in die Handwerkswelt.“, ist die Landesobfrau der Frauen im Handwerk, Petra Holzer, überzeugt.

01|2023 32
BRANCHEN | Frauen
Die

Diplomverleihung an Absolventen/innen

Insgesamt 94 Vollzeitschüler/innen und 120 Lehrlinge – mittlerweile Gesellen – waren zur feierlichen Diplomverleihung eingeladen.

Entweder oder...

Die Lehrpersonen an der Landesberufsschule „Emma Hellenstainer“ bilden in Zusammenarbeit mit den Betrieben im dualen Ausbildungssystem die Berufe im Bereich Küche, Service, Metzgerei, Konditorei und Bäckerei aus. Im Rahmen der Vollzeitausbildung können Jugendliche die erste berufliche Qualifikation im Bereich Küche, Service und Konditorei/Bäckerei erwerben sowie das Berufsbildungsdiplom in den Bereichen Patisserie und Service/Front Office.

DUALE AUSBILDUNG IST EFFIZIENT

Die Kombination von Theorie und Praxis in der Ausbildung sind das Fundament für gut ausgebildete Fachkräfte. Auch lvh-Vizepräsident Hannes Mussak war bei der Diplomverleihung anwesend und betont die Vorteile: „Das duale Ausbildungssystem und die Berufsbildung sind in Südtirol seit Jahren effiziente Systeme, um auf die Notwendigkeiten des Marktes zu reagieren. Einerseits werden Kunden durch Qualität geschützt, den Betrieben bietet sich die Möglichkeit eines kontinuierlichen Wachstums an Erfahrungen und den Jugendlichen werden gangbare Perspektiven aufgezeigt.“ Im Anschluss an den offiziellen Teil der Diplomverleihung, stießen die Absolventinnen und Absolventen mit ihren ehemaligen Mitschülerinnen und Mitschülern, Lehrpersonen und Ehrengästen auf ihre Zukunft an.

manufakt 33 01|2023
lieber als Berg Wein süß Snowboard Instagram Bergschuh Meer Bier Ski Tee TV Sneaker Jeans Knödel Kaffee Twitch Pasta TikTok Netflix salzig Frei.Wild Kastelruther Spatzen Lederhose YouTube
Pichler BEZIRKSOBMANN DER JUNGHANDWERKER UNTERLAND
Daniel
Hannes Mussak (links) mit Absolventen ©LBS E. Hellenstainer

POLITIK & WIRTSCHAFT

HANDWERK BESTIMMT MIT: Auf lokaler, nationaler und auch internationaler politischer und wirtschaftlicher Ebene hat das Handwerk eine wichtige Stimme.

Landesgesetz „Raum und Landschaft“ ändert Spielregeln für Bautätigkeiten

LANDESREGIERUNG ERÖFFNET VERFAHREN FÜR DIE ERGÄNZUNG DES „LANDSCHAFTSLEITBILDS SÜDTIROL“. NEUE REGELUNG DER BAUTÄTIGKEIT IN NATUR- UND AGRARGEBIETEN.

Die Ergänzung bezieht sich auf den landesweit geltenden Fachplan „Landschaftsleitbild Südtirol“. Inhaltlich geht es dabei um Übergangsbestimmungen zur Regelung verschiedener Bautätigkeiten in Natur- und Agrargebieten. Hintergrund dafür ist, dass die Gemeinden derzeit landesweit dabei sind, ihre Landschaftspläne an das 2020 in Kraft getretene Landesgesetz „Raum und Landschaft“ anzupassen. Dazu hatte die Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung einen Leitfaden für die Gemeinden ausgearbeitet, den die Landesregierung im April 2022 gutgeheißen hat. Darin sind neben zahlreichen anderen Anpassungen der Schutzbestimmungen und Nutzungsvorschriften auch Vorschläge für die Regelung der Bautätigkeit in Natur- und Agrargebieten vorgesehen.

ÜBERGANGSBESTIMMUNGEN

Da jedoch die landesweite Anpassung der einzelnen Landschaftspläne Südtirols einige Zeit in Anspruch nimmt,

Landesgesetz tritt bald in Kraft ©Adobe Stock

34 01|2023

01/03 Änderungen stehen auch für das Baugewerbe an ©lvh.apa / ©Adobe Stock

02 Landschaftsbild soll erhalten bleiben ©Adobe Stock

können bis dahin ohne entsprechende Regelungen in der Landschaftsplanung eine Reihe von Bautätigkeiten in den Natur- und Agrarflächen nicht durchgeführt werden. Aus diesem Grund wurden Übergangsbestimmungen zur Regelung verschiedener Bautätigkeiten in Natur- und Agrargebieten ausgearbeitet. Der Beschluss der Landesregierung, der die oben beschriebene Ergänzung genehmigt, wird für 30 Tage im Südtiroler Bürgernetz und in den Sitzen der Gemeinden veröffentlicht. Während dieses Zeitraums können alle ihre Anmerkungen vorbringen. Danach muss die Landesregierung die heute eingeleitete Ergänzung des Landschaftsleitbildes noch endgültig genehmigen. Mit der Veröffentlichung im Amtsblatt der Region tritt diese dann in Kraft.

NEUE RICHTLINIEN FÜR VERGABE

Ebenfalls im November hat die Landesregierung geänderte Richtlinien für die Vergaben von Dienstleistungen in den Bereichen Architektur und Ingenieurwesen beschlossen.

Der Hintergrund hierbei ist, dass mit dem Inkrafttreten des Landesgesetzes Raum und Landschaft 9/2018 neue Planungsinstrumente eingeführt und die Inhalte bereits bestehender Planungsinstrumente neu festgelegt wurden. Aus diesem Grund hat es die Landesregierung für notwendig erachtet, die gültigen Richtlinien für die Vergabe freiberuflicher Dienstleistungen in Zusammenhang mit der Projektierung und Ausführung öffentlicher Bauten abzuändern. Das Ziel ist, den Gemeinden bei der Ausschreibung der einzelnen Planungsaufträge für das Gemeindeentwicklungsprogramm Sicherheit zu geben, indem klare Vorgaben gegeben werden.

ÄNDERUNGEN VORPROGRAMMIERT

Die neuen Richtlinien sehen unter anderem vor, dass sich die Vergütungen für die raumplanerischen Leistungen anhand von Grundbeträgen und variablen Beträgen errechnen. Bei den Grundbeträgen handelt es sich um Schätzwerte, die auf der Erbringung vergleichbarer raumplanerischer Leistungen basieren und alle drei Jahre aktualisiert werden. Das Grundhonorar für die Ausarbeitung des Gemeindeentwicklungsprogrammes Raum und Landschaft ergibt sich aus der Einwohnerzahl, den Gästebetten und der Fläche der Gemeinde. Dafür sind die zum Zeitpunkt der Vergabe verfügbaren offiziellen ASTAT-Daten heranzuziehen. Nicht zuletzt stehen auch am Gesetzestext des neuen Landesgesetzes Raum und Landschaft selbst voraussichtlich wieder Neuerungen an, d. h. dass das Gesetz selbst (im Landtag) wieder an einigen Stellen abgeändert bzw. ergänzt werden soll. „Wir werden auch diesmal jegliche Chance nutzen, um die Anliegen des Handwerks einzubringen“ erläutert lvh-Präsident Martin Haller. „Jeglicher Stillstand muss unbedingt vermieden werden.“

35 01|2023 manufakt
| POLITIK & WIRTSCHAFT
Raum und Landschaft

DIE CONFARTIGIANATO HATTE IM VORFELD IHRE STELLUNGNAHME ZUM GESETZESDEKRET ABGEGEBEN UND ÄNDERUNGSVORSCHLÄGE FORMULIERT.

Die prioritären Änderungsvorschläge (d. h. über die effektiv abgestimmt werden wird) wurden nun von den verschiedenen parlamentarischen Gruppen mitgeteilt, darunter:

- Vereinfachung beim Verfahren der Anerkennung von Steuerguthaben für Unternehmen beim Ankauf von Strom und Gas

- Verlängerung bis 31.12.23 für die Verwendung des Steuerguthabens Energie und Gas

- Abschaffung der SOA -Pflicht für Inanspruchnahme der Steuerboni im Bauwesen.

Alle diese Themen sieht der Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister (lvh) ebenfalls als prioritär an und setzt sich

Wirtschaft soll weiter unterstützt werden ©iStock/Rallef

Aiuti-Quarter Dekret wird im Senat behandelt Neue Webseite der Landesverwaltung Landesabteilungen bündeln Kräfte

DIE LANDESVERWALTUNG HAT EINE NEUEN WEBAUFTRITT BEZÜGLICH IHRER INFORMATIONEN UND DIENSTE IM BEREICH WIRTSCHAFT.

Die neue Domäne der Landesverwaltung lautet: „wirtschaft.provinz.bz.it“ und ist bereits online. Hier findet sich eine Sammlung aller Informationen zu wirtschaftsrelevanten Themen in Südtirol, wie z. B. der Wirtschaftsförderung, Gewerbegebieten, Anerkennung von Befähigungsnachweisen, dem Bereich Messen und Märkte, den Tankstellen und Erdöllagern, dem Qualitätszeichen und der Dachmarke Südtirol, dem Bergbau und den Gruben.

Das Wirtschaftsportal wurde in einem neuen Content-Management-System erstellt, welches die Navigation erleichtern soll. Das Ziel der Landesverwaltung ist hierbei, alle Informationen und Dienstleistungen zur Wirtschaft klar und übersichtlich, im Web, gebündelt und „aus einer Hand“ zu präsentieren.

Landesverwaltung mit neuem Auftritt ©Adobe Stock

für deren Umsetzung ein. „Bisher hat die Regierung Meloni eine bestimmte Sensibilität für die Anliegen des Handwerks gezeigt“ erläutert lvh-Präsident Martin Haller. „Auch bei der Generalversammlung der Confartigianato, welche kürzlich stattgefunden hat, konnte man den Eindruck gewinnen, dass die neugewählte Ministerpräsidentin verstanden hat, dass das Handwerk stabile Rahmenbedingungen braucht, um weiterhin ein resilienter Wirtschaftsmotor zu sein. Wir hoffen, dass nun den Worten Taten folgen und die Regierung die Chance nutzt, um Erleichterungen für unseren Sektor festzulegen“, so Haller abschließend.

STRASSENDIENST UND TIEFBAU SOLLEN ZU EINER ABTEILUNG FUSIONIEREN.

Um Synergien zu nutzen, sowie beim Bauen und Erhalten des Straßennetzes noch professioneller vorzugehen, sollen die Landesabteilungen Tiefbau und Straßendienst zusammenwachsen. Ziel ist es, laut Mobilitätslandesrat Alfreider, für künftige Herausforderungen bereit zu sein, und beim Bau und Erhalt des Straßennetzes noch besser zu planen, zu organisieren und zu arbeiten. Durch die Neuorganisation sollen Stellenwert und Fachkenntnisse der technischen Abteilungen erhöht werden. Großgeschrieben werden soll auch weiterhin die Zusammenarbeit mit Gemeinden, Unternehmen, Planern und anderen Ämtern, so der Landesrat. Der lvh begrüßt die Fusion, die bis 2024 umgesetzt werden soll, da man sich davon Erleichterungen für die Genehmigungsverfahren und Ausschreibungen erwartet.

36 01|2023 POLITIK & WIRTSCHAFT | Aiuti Quarter, Landesverwaltung, Landesabteilung
Tiefbau
Straßen und
in Zukunft vereint ©Provinz Bozen/Mottironi

Leistbares Wohnen: Brennendes Thema

TIPPS DER RECHTSABTEILUNG

Eine Gesetzesänderung am Wohnbauförderungsgesetz (LG 13/1998) wurde kürzlich im Landtag genehmigt. Sie enthält Erleichterungen, die unter anderem die Eintragung und Löschung der Sozial Bindung betreffen und schafft die rechtliche Basis für die verstärkte Förderung von innovativen gemeinschaftlichen Wohnformen (wie Mehrgenerationenwohnen, Co-Housing oder ähnliches), welche künftig auf geförderten Flächen oder in sanierten Gebäuden verwirklicht werden können. Neu ist auch die Angleichung der Regelung eheähnlicher Beziehungen mit jenen für verheiratete Paare. Die Senkung der notwendigen Punktezahl, um zu einer Förderung bei Neubau der Erstwohnung zugelassen zu werden, wurde auch medial stark diskutiert. Mit der jüngsten Gesetzesänderung braucht es künftig nur mehr 20 Punkte, bisher waren mindestens 23 Punkte nötig. Weitere Neuerungen betreffen die Öffnung der Gesuchstellung auf gefördertem Baugrund in Gemeinden, die nicht die eigene Wohnsitzgemeinde sind, sowie die Schaffung der rechtlichen Basis für die Einführung eines Garantiefonds zur Reduzierung der Risiken für Vermieterinnen und Vermieter. Vorgesehen ist zudem die Möglichkeit, Gemeinden bei den Erschließungskosten besser zu unterstützen, sowie die Erhöhung der Beiträge für Neubau und Wiedergewinnung aufgrund der Preissteigerungen im Bausektor.

Fahranfänger und Firmenfahrzeuge

Laut der geltenden Straßenverkehrsordnung sind für Fahranfänger bestimmte Einschränkungen vorgesehen. Die Beschränkungen für Fahranfänger betreffen hauptsächlich zwei Elemente, nämlich die Höchstgeschwindigkeit und die Leistung in kW des Fahrzeugs, mit einem wesentlichen Unterschied. Während die Geschwindigkeitsbeschränkungen für alle gelten, die ihren Führerschein weniger als drei Jahre besitzen, gelten die kW-Beschränkungen nur für ein Jahr ab dem Datum, an dem der Führerschein erworben wurde. Für den Führerschein der Klasse B gelten für Fahranfänger folgende Beschränkungen in Bezug auf die Fahrzeugleistung: Es ist nicht möglich, Kraftfahrzeuge mit einer spezifischen Leistung (Leergewicht) von mehr als 55 kW pro Tonne (kW/Tonne) zu fahren; Kraftfahrzeuge der Klasse M1 - d. h. Fahrzeuge zur Beförderung von Personen mit 9 Sitzplätzen einschließlich des Fahrers - mit einer Höchstleistung von 70 kW, d. h. 95 PS, dürfen nicht gefahren werden. Verstöße gegen diese Beschränkungen werden mit einem Bußgeld von 152,00 Euro und dem Entzug der Fahrerlaubnis für einen Zeitraum von zwei bis acht Monaten geahndet.

Weitere Informationen gibt es auf folgender Webseite: https://www.ilportaledellautomobilista.it/web/ portale-automobilista/patenti_neopatentati Mit der Eingabe des jeweiligen Kennzeichens erhält man innerhalb weniger Augenblicke seitens des Portals eine Antwort. Gerne hilft die lvh-Rechtsabteilung unter der Telefonnummer 0471 323277 weiter.

37 01|2023 manufakt
| POLITIK & WIRTSCHAFT
Leistbares Wohnen, Rechtsbox Immobilienpreise steigen weiter ©Shutterstock

HANDWERK & GESELLSCHAFT

ARBEIT ALLEIN BESTIMMT NICHT DAS LEBEN: Geselliges Beisammensein und gute Unterhaltung werden im Handwerk groß geschrieben.

Goldenes Jubiläum

VOR 50 JAHREN – AM 1. APRIL 1972 – GRÜNDETEN DIE BRÜDER JOSEF UND MEINRAD HALLER IN STERZING EINEN INSTALLATIONSBETRIEB, ZEIT FÜR EINEN RÜCKBLICK.

Der erste Betriebsraum war noch in einem Magazin im Thaler-Haus in der Gänsbacherstraße untergebracht. Anschließend konnte das Geschäft für Gas und Elektro der Firma Egger Boldrini in der Bahnhofstraße 6 übernommen werden. „Wir haben die Geschäftsräume neu eingerichtet und im Juli 1975 unser erstes Elektrofachgeschäft eröffnet“, erinnern sich die Brüder Haller. 1994 wurde das Tätigkeitsfeld ausgebaut: Die Dienstleistungen von TIM und Telecom wurden übernommen. Ein bedeutender Tag in der Firmengeschichte war der 7. Dezember 1999, als das neue Geschäftslokal mit Magazin und Büro in der Bahnhofstraße 8 eröffnet werden konnte. Sieben Jahre später, im Jahr 2006, traten Meinrad Hallers Söhne, Christian und Alexander, als Gesellschafter in die Firma ein.

2007 wurde der Betrieb um das Telefongeschäft erweitert. „Heute sind wir ein führender Installations- und Handelsbetrieb im Wipptal. Ein großes Dankeschön gebührt allen unseren treuen Kunden“, erklären die Brüder Haller stolz. lvh-Präsident Haller ließ es sich nicht nehmen, bei der Urkundenüberreichung, der Firmenleitung persönlich zu gratulieren.

38 01|2023
lvh-Präsident
02
01
Martin Haller mit den stolzen Jubilaren ©lvh.apa
Das Elektro Haller Team 03 Die Firmenleitung ©OHG Haller

WorldSkills Italy: Krönender Abschluss

Die zehn Teilnehmer/innen aus Südtirol sicherten sich, bei den diesjährigen Berufswettbewerben, vier Medaillen und in der Nationenwertung den herausragenden, sechsten Platz.

In Anwesenheit von Landesrat Philipp Achammer fand kürzlich im Felsenkeller der Laimburg die Abschlussfeier für die Südtirol-Mannschaft statt. „Wir sind sehr stolz auf eure Leistungen. Das Land Südtirol hat mal wieder gezeigt, dass es ganz vorne mitspielt, wenn es um die berufliche Ausbildung geht“, betonte Achammer. Lobesworte kamen auch vom offiziellen WorldSkills Italy Delegierten Gert Lanz: „Ich möchte mich im Rahmen dieser Feier ganz herzlich bei den Ausbildungsbetrieben und den lvh-Obleuten bedanken. Sie alle

haben die einzelnen Wettbewerbe stark mitgetragen und die Teilnehmer/innen unterstützt.“ lvh-Präsident Martin Haller fügte hinzu: „Ihr seid das Aushängeschild für Südtirols Ausbildung und für junge Bestleistungen. Ihr macht nicht nur eure Eltern, sondern das gesamte Südtiroler Handwerk stolz.“

39 01|2023
WorldSkills | HANDWERK & GESELLSCHAFT
01 Die Teilnehmer/ innen ©Roland Strimmer 02 v.l.n.r. Gert Lanz, Martin
Philipp Achammer, Thomas Pardeller 03/04/05 Eindrücke der Veranstaltung ©lvh.apa manufakt
IN ANWESENHEIT VON VERTRETERN AUS WIRTSCHAFT, POLITIK, BILDUNG UND DEN FAMILIENMITGLIEDERN WURDEN KÜRZLICH ALLE WORLDSKILLS-TEILNEHMER/INNEN UND DEREN FACHEXPERTINNEN UND FACHEXPERTEN GEFEIERT.
Haller,

THEMEN IN BEWEGUNG

GROSSE THEMEN: In der ersten Ausgabe im Jahr geht es um die digitale Kommunikation und wie man sie für den Betrieb optimal einsetzen kann.

So kommunizieren Sie online wirksamer

4,623 MILLIARDEN WAREN 2022 DIE BENÜTZER VON SOCIAL MEDIA WELTWEIT. WIE SOLLEN BETRIEBE DIE NEUEN MEDIEN FÜR IHRE KOMMUNIKATION AM BESTEN EINSETZEN? DAS ERKLÄRT MARKUS WALDER, MARKETING-EXPERTE.

Die Vielzahl der Kommunikationsmöglichkeiten stellt kleine Unternehmen vor große Herausforderungen, denn überall kann man nicht dabei sein und alles ist auch nicht gut. Gleichzeitig sind traditionelle Marke-

ting-Instrumente wie Messen nach wie vor wichtig. Was also tun? Es gilt, sich auf wenig zu konzentrieren und traditionelle Wege mit neuen bzw. digitalen Möglichkeiten intelligent zu verbinden.

40 01|2023

In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Marketing-Kommunikation komplett verändert und der Veränderungsprozess ist noch in vollem Gange.

Bis vor einigen Jahren waren die klassischen Marketing-Instrumente mit Messen, Produktkatalogen und Werbeanzeigen noch recht überschaubar. Mittlerweile reicht eine gute Webseite allein nicht mehr aus, denn es braucht SEO (Search Engine Optimization) und SEM (Search Engine Marketing), aber vor allem braucht es ständig, das heißt mehrmals am Tag, News und dies vor allem in den sozialen Medien.

Waren die wichtigsten Social Media, bis vor einigen Jahren noch Facebook und Instagram, so sind heute eine Vielzahl neuer Medien wie TikTok, Snapchat oder LinkedIn dazugekommen.

Zählten Follower und Likes noch bis vor Kurzem zu den wichtigsten Indikatoren, so sind es mittlerweile die „Impressions“ und Interaktionen.

AUF ALLEN

KANÄLEN

DASSELBE ZU ZEIGEN, GEHT MEIST AN DEN ZIELGRUPPEN VORBEI.

Waren bis vor kurzer Zeit noch Bilder und Fotos der gängige Content, so sind es mittlerweile Videos und Reels.

Bei der Vielzahl an Möglichkeiten und den vielen Anglizismen kann so mancher ins Grübeln geraten, was denn nun wichtig und richtig sei für das eigene Unternehmen. Außerdem gibt es noch die traditionellen Aktivitäten, die nicht verschwunden sind, wie Werbeanzeigen in Printmedien und Fachzeitschriften oder der Messeauftritt auf der Baumesse, bei der das Unternehmen seit jeher dabei war. Auch sind die Werbebudgets nicht in dem Maße mitgewachsen wie die Anzahl der Werbemöglichkeiten. Was gilt es also zu tun, um als kleines Unternehmen am Ball zu bleiben und bei den wichtigen und richtigen Aktivitäten mit dabei zu sein?

WENIGER IST MEHR –NICHTS IST BESSER

Unter dem Schlagwort „Less is more“ lässt sich der erste wichtige Ratschlag für alle Unternehmen zusammenfassen. Bevor man eine neue MarketingAktivität beginnt, sollte man sich gut überlegen, was im Gegenzug nicht mehr gemacht wird. Überlegt man zum Beispiel, einen neuen SocialMedia-Kanal zu bespielen, so sollte man grundsätzlich überlegen, ob man im Gegenzug nicht einen anderen Social-Media-Kanal dafür schließt, denn jeder Kanal hat seine Eigenheiten, Zielgruppen und sollte gezielt genutzt werden. Auf allen Kanälen dasselbe zu zeigen, ist zwar oft verführerisch einfach, geht jedoch meist an den unterschiedlichen Bedürfnissen der Zielgruppen vorbei. Davon abgesehen mag auch der Algorithmus das nicht besonders gern – dazu später mehr. Viel zu schnell und leicht beginnt man eine neue Aktivität, jedoch selten und sehr viel schwerer beendet man bereits Begonnenes. Gleichzeitig rate ich davon ab, dieselben Werbebudgets durch immer mehr Aktivitäten zu teilen. Hier zeigt die Erfahrung, dass es sinnvoller sei, auf eine Werbeaktivität komplett zu verzichten, um andere Aktivitäten zu ermöglichen bzw. zu verstärken, als einfach die Frequenz der Werbeanzeigen oder die Standfläche zu reduzieren. Besser einige echte Highlights als überall dabei und nirgends richtig auffallen.

DIGITAL ODER REAL?

Die letzten Jahre während der Pandemie haben die Debatte, ob es mehr digitale Kommunikationsformen oder jetzt doch wieder mehr reale Aktivitäten geben sollte, angeheizt. Häufig hat man den Eindruck, es gibt eben nur ein Entweder-oder. Wieder die Erfahrung lehrt uns, dass die Vorteile der digitalen Kommunikation mit den klassischen Kommunikationsinstrumenten am besten verbunden werden sollten.

Hier ein konkretes Beispiel anhand der Teilnahme eines Handwerksbetriebes an einer Messe: Für die Kommunikation vor der Messe sollten alle verfügbaren digitalen Kommunikationskanäle genutzt werden – und dies kontinuierlich und regelmäßig für mindestens einen oder zwei Monate vor dem ersten Messetag.

manufakt 41 01|2023
Kommuniaktion online-offline | THEMEN IN BEWEGUNG

Viel zu häufig stelle ich fest, dass am ersten Messetag das erste Foto auf den sozialen Medien geteilt wird mit dem Hinweis, man möge das Unternehmen doch auf der Messe besuchen kommen.

Die digitalen Kommunikationsmöglichkeiten müssen viel früher mögliche Messebesucher erreichen und möglichst viele Follower sollten den Messestand dann auch konkret besuchen und nicht nur den Post liken.

Während des Messeauftritts hat sich mittlerweile die Tendenz durchgesetzt, sich auf reale Emotionen zu konzentrieren, das heißt, ich zeige potenziellen Kunden all das, was ich online nicht zeigen kann mit Haptik, Sensorik, Akustik und plane reichlich Fläche und Orte für Besprechungen ein.

Im Gegenzug sparen Unternehmen an den Messeständen häufiger bei Bildschirmen und Videos, denn diese können und sollen vor bzw. nach der Messe online konsumiert werden.

DIE E-MAIL-ADRESSE INFO@ IST MITTLERWEILE NUTZLOS WIE DIE FAXNUMMER.

Messen werden wieder zu einem geschätzten Treffpunkt für die Pflege der zwischenmenschlichen Beziehnungen und für Geschäftsabschlüsse – vorausgesetzt, man hat diese Intention auch rechtzeitig und richtig digital kommuniziert.

Übrigens: Jeder Messebesucher sollte die Möglichkeit haben, einen Gesprächstermin mit Zeit und Gesprächspartner auf der Messe zu buchen – genauso wie wir es mittlerweile bei den digitalen Meetings auf ZOOM oder MS TEAMS gewohnt sind.

Wussten Sie, dass …

… 4,623 Milliarden Social Media User im Jahr 2022 weltweit gezählt worden sind?

Davon in Italien im Monat:

WhatsApp > 34 Millionen aktive Nutzer

Facebook > 29,5 Millionen aktive Nutzer

Instagram > 26,8 Millionen aktive Nutzer

TikTok > 10,8 Millionen aktive Nutzer

YouTube > 2,5 Millionen aktive Nutzer

Soziale Medien entwickeln sich zunehmend als Raum für den emotionalen Austausch. Die Schlagworte für eine professionelle Kommunikation sind heute: Zielgruppenanalyse, Algorithmen, Texte, Hashtags, Formate, Facebook Ads, Werbeanzeigemanager.

42 01|2023
THEMEN IN BEWEGUNG | Kommuniaktion online-offline
User von heute, kompetente Mitarbeiter von morgen ©Adobe Stock

Online gezielt kommunizieren © Adobe Stock

CALL TO ACTION

Webseiten und soziale Medien sowie generell die digitale Kommunikation bieten interessante Messindikatoren wie die Erfassung und Ermittlung von Besucherzahlen, Follower und Likes, die die ausgewählten Maßnahmen besser bewerten, als es klassische Kommunikationskanäle tun können. Viel zu oft stelle ich aber fest, dass Unternehmen, kaum bzw. keine sogenannten „Call to Action“ anbieten. Auf den sozialen Medien und auch auf den Webseiten der Unternehmen sucht man oft vergeblich nach Ansprechpartnern, direkten Telefonnummern oder E-Mail-Adressen. Hier geht die Entwicklung der sozialen Medien in den nächsten Jahren in Richtung „Social Messaging“, das heißt, nicht die Reaktion mit einem „Like“ oder „Smiley“ ist wichtig, sondern die Interaktion, der direkte Kontakt. Immer häufiger bieten Webseiten die Möglichkeit, über eine kurze Whatsapp-Nachricht einfach und unkompliziert Kontakt mit dem Unternehmen aufzunehmen. Die klassische E-Mail-Adresse info@ ist auf der Webseite mittlerweile genauso nutzlos wie die Faxnummer.

NEXT GENERATION

Die unzähligen Möglichkeiten und die zunehmende Komplexität der zur Verfügung stehenden Kommunikationskanäle bieten Unternehmen aber die einmalige Chance, junge und kreative Mitarbeiter zu engagieren, sich um diese Aufgaben zu kümmern. In einer nahen Zukunft werden z. B. Montageanleitungen über das Online-Live-Streaming-Portal Twitch direkt den Kollegen vor Ort gezeigt oder Online-Schulungen genauso gern und gut organisiert wie „Live“ denn die heutigen Nutzer der sozialen Medien sind die Mitarbeiter/-innen der Unternehmen von heute bzw. morgen.

Der Autor Markus Walder Geschäftsführer der ap35 ItalienGmbH Marketing-Agentur mit Fokus Architektur, Design & Bau Tel. 333 970 57 24 mw@ap35.it

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manufakt 43 01|2023
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