manufakt 02/2025

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manufakt

Fachzeitschrift für die Südtiroler Wirtschaft

RECHTSFORMEN

Welche Rechtsform für die Gründung eines Betriebs die richtige ist.

Seite 14

HAUTNAH DABEI

Der Tag des Handwerks in Jenesien begeistert die Jugendlichen.

Seite 34

BILANZGESETZ

Eine kompakte Übersicht der Maßnahmen im staatlichen Haushaltsgesetz.

Seite 34

TALENTE FÖRDERN

BETRIEBSPRAKTIKA AB 14 JAHREN

NEUE CHANCEN FÜR JUGENDLICHE UND BETRIEBE

EDITORIAL

Eine bedeutende Weichenstellung für das Südtiroler Handwerk ist geschafft: Ab Frühjahr 2025 können Jugendliche bereits ab 14 Jahren schulisch begleitete Betriebspraktika absolvieren. Dies ist das Ergebnis einer erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen dem Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister (lvh.apa) und dem Land. Die Möglichkeit, junge Menschen frühzeitig mit dem Handwerk in Kontakt zu bringen, ist ein entscheidender Schritt, um langfristig Fachkräfte für die Betriebe zu sichern.

In dieser Ausgabe stehen die Hauptakteure dieser Neuerung im Mittelpunkt und beleuchten die Vorteile aus verschiedenen Perspektiven. Zudem gibt es wertvolle praktische Informationen für interessierte Unternehmen.

Zwischen Januar und Februar stehen viele Jugendliche vor einer wichtigen Entscheidung: der Wahl ihrer weiterführenden Schule. Um ihnen die Vielfalt der Handwerksberufe näherzubringen, beteiligten sich zahlreiche Betriebe an Berufsorientierungsveranstaltungen – darunter dem „Tag des Handwerks“ in Jenesien.

Mit Jahresbeginn treten zudem wichtige Neuerungen in Kraft, insbesondere durch das Haushaltsgesetz 2025. In dieser Ausgabe finden Betriebe eine kompakte Übersicht der relevanten Änderungen.

Wie gewohnt berichten wir über Neuigkeiten aus den verschiedenen Gewerken, den Bezirken sowie über die Aktivitäten der Frauen im Handwerk und der Junghandwerker/innen.

Viel Spaß beim Lesen!

Die Redaktion

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02|2025

IMMER FÜR SIE DA!

lvh.apa

Wirtschaftsverband

Handwerk und Dienstleister

www.lvh.it

Impressum manufakt – Fachzeitschrift für die Südtiroler Wirtschaft

Auflage

10.000 Exemplare für 40.000 Leser/innen hgb. und Verwaltung

lvh.apa Bildung & Service Gen. mbH

Mitterweg 7

39100 Bozen

Tel. 0471 323 200 manufakt@lvh.it

Jährliche Abo-Gebühr

55 Euro (Inland)

65 Euro (Ausland)

Koordination:

Dr. Ramona Pranter, MBA

Redaktion: Leslie Wiss (lw)

Silvia Ottaviano (so)

Verantwortliche Werbung/Sponsoring

Themen in Bewegung, Im Blick: Dr. Margareth M. Bernard (mb)

Lektorat: Julia Ranigler, MBA

Presserechtlich Verantwortlicher:

Dr. Bernhard Christanell, MA

Reg. Tribunal Bozen

Nr. 24 am 11. Mai 1948. ROC 9592

Grafik und Layout: Longo AG

Druck: Athesiadruck GmbH Bozen

ENDLICH MÖGLICHBETRIEBSPRAKTIKA AB 14 JAHREN

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FÖRDERUNGEN: AUSSCHREIBUNG DER HANDELSKAMMER

HANDWERK HAUTNAH ERLEBEN: TAG DES HANDWERKS IN JENESIEN

Inhalt

08 BAULOS

Das Baulos B7 auf dem Gelände des NOI-Techparks ist verfügbar.

WIRTSCHAFT & POLITIK

Das neue elektronische Abfallregister ist seit Februar aktiv. NEWS

37 RENTRI

FOKUS

10 BETRIEBSPRAKTIKA AB 14 JAHREN

Eine einzigartige Erfolgsgeschichte von lvh, Land und Jugend.

BETRIEB

16 FEMALE FOUNDER ACADEMY

Wie Frauen bei der Gründung von Unternehmen gestärkt werden.

WEITERBILDUNG

21 KIDS ACADEMY

Der Erfolg der lvh-Sommerbetreuung spricht für sich.

BRANCHEN & BEZIRKE

28 JAHRESVERSAMMLUNG

Die Maßschneider/innen starten mit viel Elan ins neue Jahr.

31 NEUES AUS DEN BEZIRKEN

Pustertal und Vinschgau.

FRAUEN & JUNGES HANDWERK

33 „WIR GESTALTEN ZUKUNFT“

Unter diesem Motto fand der Neujahrsempfang der Frauen statt.

HANDWERK & GESELLSCHAFT

39 KLIMAHOUSE

Auch das Handwerk war auf der Messe in Bozen vertreten.

40 PHÄNOMEN DIGITALSTRESS

Keiner kennt’s, jeder hat’s. THEMEN IN BEWEGUNG

IM BLICK

46 TRENDS UND MÄRKTE

Puls-Air GmbH, Triviso GmbH, Alpingreentech GmbH, IDM-Baubranche

07 KLARTEXT

Von Martin Haller

16 ZUKUNFTSRENDS und Tipps

20 KURSE

Das Angebot des lvh

35 IM GESPRÄCH MIT... Isolde Moroder

AKTUELLES IM ÜBERBLICK: Was bewegt die Welt des Handwerks und der Dienstleister in Südtirol?

Südtiroler

Export im Aufwind

SEHR POSITIVE ENTWICKLUNG FÜR DEN EXPORT VON MASCHINEN UND ANLAGEN IN SÜDTIROL IN DEN LETZTEN 15 JAHREN.

Die Produktion von Maschinen und Anlagen ist ein besonders innovativer und produktiver Sektor, dessen Exporte in Südtirol schneller gewachsen sind als die anderer Branchen. In den letzten 15 Jahren (2008-2023), nahm der Wert der Südtiroler Exporte in dieser Branche von weniger als 500 Millionen auf über 1,2 Milliarden Euro zu. Die Bandbreite der exportierten Produkte ist enorm und reicht von Wintertechnologien (z. B. Aufstiegsanlagen, Pistenfahrzeuge und Schneekanonen) über Kühl- und Lüftungssysteme für die Industrie, Maschinen für die Metallbearbeitung, den Druck oder den Gesund-heitssektor bis hin zu Turbinen und Antriebselementen. Über drei Viertel der Exporte Südtirols in diesem Bereich gehen in andere europäische Länder. Deutschland und Österreich sind mit 19 bzw. 14 Prozent die Hauptabnehmer; gefolgt von der Schweiz und Frankreich mit jeweils 8 Prozent. 10 Prozent der Exporte entfallen auf Asien, 7 Prozent auf Nordamerika – dabei sind die USA mit einem Anteil von 6 Prozent der wichtigste außereuropäische Absatzmarkt.

Innovation und Produktivität im Maschinenbau © shutterstock

159

NEUE MITGLIEDER

Die Althandwerker/innen im lvh sind auch im vergangenen Jahr stark gewachsen. Ihre Gruppe verzeichnete rund 159 neue Mitglieder - eine sehr stolze Zahl für Südtirol.

Die Althandwerker/innen im lvh stehen für den Erhalt des handwerklichen Erbes, den generationenübergreifenden Austausch sowie die Pflege von Traditionen und sozialen Verbindungen. Mit neuen Mitgliedern wächst nicht nur die Gemeinschaft, sondern auch die Möglichkeit, Wissen und Erfahrungen zu teilen. Sie engagieren sich bei zahlreichen Initiativen und bringen ihre Expertise weiterhin aktiv ein. So bleibt die Bedeutung des Handwerks für Südtirols Wirtschaft und Gesellschaft auch über Generationen hinweg spürbar.

Die Gruppe der Althandwerker/innen im lvh bleibt damit ein starkes Bindeglied zwischen Vergangenheit und Zukunft des Handwerks – und ein lebendiges Zeichen für die Wertschätzung des handwerklichen Lebenswerks.

Die Unterzeichnenden des Abkommens © lvh.apa

Variables Lohnelement

BAUHANDWERK: POSITIVE SIGNALEABKOMMEN FÜR DAS VARIABLE LOHNELEMENT FÜR 2025 UNTERZEICHNET.

Kürzlich haben die Vertreter/innen der beiden Arbeitgeberverbände CNA Alto Adige Südtirol und der Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister (lvh. apa), sowie die vier Gewerkschaften ASGB Bau, FILCASGB/CISL, FILLEA-GBH/CGIL und FENEAL-SGK/UIL eine Vereinbarung unterzeichnet, in der die Zahlung des variablen Lohnelements (EVR) auch für das Jahr 2025 bestätigt wird. „Wir freuen uns über dieses positive Signal für die Südtiroler Bauwirtschaft: Es bestätigt, dass die Arbeitgebenden das große Engagement ihrer Mitarbeitenden voll anerkennen“, erklärten lvh-Baugruppenobmann Fritz Ploner und der CNA Costruzioni Alto Adige Südtirol Obmann Rodolfo Gabrieli.

Zukunft Handwerk

IM MÄRZ FINDET IN MÜNCHEN DIE INTERNATIONALE HANDWERKSMESSE STATT. AUCH DER LVH IST WIEDER VOR ORT.

Die lvh-Delegation auf der Zukunft Handwerk 2024 © lvh.apa

Die Internationale Handwerksmesse (IHM) in München, die in diesem Jahr vom 12. bis 16. März stattfindet, ist die größte Fachmesse für das Handwerk in Deutschland und steht für Werte und Ziele, die auch für den lvh sehr wichtig sind. Im Kontext von Bauen, Renovieren und Sanieren bietet die Messe ein hervorragendes Schaufenster für das gesamte Spektrum des Handwerks. Unter den Ausstellern befinden sich auch einige Südtiroler Handwerksbetriebe.

Vom 12. bis 13. März findet zudem der Kongress „Zukunft Handwerk“ im Internationalen Congress Center München statt.

MARTIN HALLER lvh-Präsident

Liebe Handwerkerinnen, liebe Handwerker,

zu den vielseitigen und komplexen Aufgaben, die wir tagtäglich bewältigen, kommen für viele von uns auch ehrenamtliche Tätigkeiten. Wie wichtig dieses Engagement ist, sehen wir jeden Tag, nicht zuletzt bei den verschiedenen Betriebsbesichtigungen im Rahmen der lvh-Schulbesuche. Unsere Mitgliedsbetriebe investieren hier viel Zeit und zeigen persönlichen Einsatz, wenn es darum geht den Nachwuchs zu motivieren und die vielseitigen, interessanten beruflichen Möglichkeiten im Handwerk aufzuzeigen. Dabei erleben wir immer wieder, wie sehr schon Kinder praktisch Hand anlegen wollen.

In den Berufsschulen ist das nicht anders, die Jugendlichen wollen ihr theoretisch erlerntes Wissen praktisch umsetzen. Das war bisher jedoch, aufgrund gesetzlicher Bestimmungen nicht möglich.

Nach vielen bürokratischen Verhandlungen wurde nun ein erstes Etappenziel erreicht. Ab dem Frühjahr 2025 wird es möglich sein, im Rahmen der Berufsbildung Betriebspraktika schon ab 14 Jahren zu absolvieren.

Der lvh hat gemeinsam mit dem Land und einzigartig in Italien dieses Vorhaben umsetzen können. Viele Betriebe haben sich bereits gemeldet und stellen Praktikumsplätze zur Verfügung. Der Tatendrang und der unternehmerische Geist des Handwerks zeigen sich auch hier wieder von ihrer besten Seite. In diesem Sinne werden wir als Verband auch in Zukunft agieren – stets im Interesse des Handwerks.

Euer Präsident

Öffentliches Auswahlverfahren

UNTERNEHMEN KÖNNEN EIN KOMPLETTES AREAL AUF DEM GELÄNDE DES NOI TECHPARKS IN BOZEN SÜD FÜR EIGENE BAUVORHABEN NUTZEN. VORAUSSETZUNG IST DER FOKUS AUF FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSTÄTIGKEITEN.

Kürzlich hat das Innovationsviertel ein öffentliches Auswahlverfahren zur befristeten Abtretung des Oberflächenrechts, sowie Bebauung und Entwicklung eines Bauloses von Seiten privater Unternehmen eröffnet. Das Baulos B7 befindet sich auf dem Gelände des NOI Techparks in Bozen Süd an der Ecke Toni-Ebner- und Bruno-Buozzi-Straße. Es umfasst 1.850 m².

Sowohl einzelne Unternehmen als auch Zusammenschlüsse von mehreren innovativen Firmen können sich für den Erwerb des Oberflächenrechts bewerben.

Sie haben bis zum 14. Februar 2025 Zeit ihre Interessensbekundung mittels der nötigen Zulassungsdokumente zu hinterlegen.

Anschließend werden die Anträge von einer Kommission bewertet. Unternehmen, die die Förderkriterien erfüllen, haben ab der Bekanntgabe der Förderfähigkeit weitere 90 Tage Zeit, um detaillierte Unterlagen einzureichen.

Gemäß diesem Zeitplan wird voraussichtlich innerhalb

Historisches Handwerk

EINFÜHRUNG EINES NATIONALREGISTERS FÜR HSITORISCHE HANDWERKSBETRIEBE.

Ab dem 1. Februar 2025 tritt das nationale Register für historische Handels-, Handwerks- und Gastronomiebetriebe (Botteghe storiche) in Kraft. Dieses Register wird vom Ministerium für Unternehmen und Made in Italy verwaltet.

Registriert werden Betriebe mit mindestens 50 Jahren Geschichte oder besonderen Eigenschaften. Diese historischen Betriebe sollen nicht nur gefördert, sondern auch in touristische Routen integriert werden, um ihre Bedeutung für die jeweiligen Regionen hervorzuheben. Besondere Anerkennung erhalten historische Unternehmen, die bestimmte Kriterien erfüllen, wie z.B. eine mindestens 70-jährige Tätigkeit, eine Familienführung über mindestens drei aufeinanderfolgende Generationen sowie die Erhaltung historisch und künstlerisch wertvoller Einrichtungen, Innenräume und Strukturen. Das neue Gesetz schafft ein nationales System zur Anerkennung von qualitativ hochwertigen, historischen Betrieben und fördert zugleich ihre unternehmerische Position.

Spätsommer 2025 feststehen, wer den Zuschlag für die Bebauung des Bauloses B7 im NOI Techpark in Bozen erhält. Das Überbaurecht wird dabei auf 30 Jahre erworben, mit der Möglichkeit der Verlängerung. Neben dem Ausfüllen aller für die Bewerbung erforderlichen Dokumente ist es wichtig, dass interessierte Unternehmen darlegen, wie und in welchem Ausmaß sie Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten betreiben werden. Das Vorhandensein dieser Tätigkeiten stellt nämlich eine Grundvoraussetzung für den Zuschlag dar.

Weiteren Informationen sowie die notwendigen Dokumente für die Bewerbung sind unter folgender Webseite abrufbar: https://noi.bz.it/de/b7.

„EFFIZIENT VERNETZEN, MITGLIEDER EINBINDEN, ANLIEGEN GEZIELT UMSETZEN.“

Ester Demetz hat Rechtswissenschaften in Padua und Trient studiert. Im lvh war sie zunächst im Bereich Bezirke und Mitgliederakquise tätig. Seit 2024 leitet sie den Kompetenzbereich Berufe und Bezirke. Ziel ist es, durch die Nutzung von Synergien und die effiziente Vernetzung von Kompetenzen die Inhalte und Aktivitäten des Verbandes den Mitgliedern zu vermitteln und umgekehrt die vielfältigen Anliegen der Mitglieder bestmöglich aufzuarbeiten.

ESTER DEMETZ lvh-Büroleiterin Kompetenzbereich Berufe und Bezirke

Der NOI Techpark in Bozen © Alessandra Chemollo

Schon gewusst?

FONDART WEITERBILDUNGSKURSE

Der lvh bietet seinen Mitgliedern die Möglichkeit, sich durch den nationalen Weiterbildungsfonds „Fondart“ kostenlos weiterzubilden.

Von berufsspezifischen Kursen bis hin zu allgemeinen Soft-Skills-Trainings – das Angebot ist breit gefächert.

Die Mitgliedschaft bei Fondart ist komplett kostenlos. Durch die Einschreibung entstehen für den Betrieb keine Mehrkosten, da die Sozialabgaben in jedem Fall, also auch ohne Einschreibung in einen Weiterbildungsfonds, zu entrichten sind. Alle Informationen zur Einschreibung, sowie über die Kursangebote gibt die lvh-Akademie. E-Mail: akademie@lvh.it

„ProAbility“

DIE ARBEITSMARKTINTEGRATION SÜDTIROL FÖRDERT DIE EINSTELLUNG VON MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN.

Die Arbeitsmarktintegration fördert die Inklusion von Menschen mit Behinderung und unterstützt Betriebe bei der Schaffung langfristiger Arbeitsplätze. Das bisherige Fördersystem wurde durch ein Prämienmodell ersetzt, und der gesamte Antragsprozess ist nun vollständig digitalisiert.

Von der Förderung können private Arbeitgebende profitieren, die Menschen mit einem Zivilinvaliditätsgrad von mindestens 46 Prozent oder einer Arbeitsinvalidität ab 34 Prozent dauerhaft beschäftigen. Es gibt zwei Arten von Prämien: eine Einstellungsprämie für neue Arbeitsverträge mit einer Mindestdauer von 180 Tagen sowie eine Stabilitätsprämie für bestehende Arbeitsverhältnisse. Die Höhe der Prämie richtet sich nach der Vertragsdauer, dem Invaliditätsgrad und dem Erfüllungsgrad der gesetzlichen Beschäftigungsquote für Menschen mit Behinderung. Betriebe, die die gesetzlich vorgeschriebene Quote erfüllen, können bis zu 4.000 Euro für eine Einstellungsprämie und bis zu 9.000 Euro für eine Stabilitätsprämie über einen Zeitraum von 25 Jahren erhalten. Anträge können vom 1. Februar bis zum 31. März 2025 über das Programm ProAbility auf dem Portal CIVIS gestellt werden.

WILLKOMMEN IN DER GENERATION H

> Campei Christoph | Mietwagenunternehmer/innen | Wengen

> Geier Hansjörg | Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechniker/innen | Sarntal

> ProHolz GmbH | Waldarbeiter/innen | Freienfeld

> Auto Herbst des Herbst Ivan | KFZ-Mechatroniker/innen | Deutschnofen

> Cont Stefano Enrico | Maler/innen und Lackierer/innen | Bruneck

> Eppacher Bettina | Gold- und Silberschmiedinnen / -schmiede | St. Lorenzen

> Seebacher Jakob | Kaminkehrer/innen | Leifers

> Bauunternehmen Baldauf Christian | Baumeister/innen und Maurer/innen | Glurns

> MH Style-Point - Hochkofler Maximilian | Friseure/Friseurinnen | Kaltern

> Waldhofer des Hofer Klemens | Maschinenbaumechaniker/innen und Werzeugmacher/innen | Bozen

> Krautgasser Martina | Körperpflege und Dienstleistungen | Innichen

> Bäckerei Tauber GmbH | Bäcker/innen | Algund

> Holzwerkstatt GmbH | Tischler/innen | Wiesen - Sterzing

> Haarpflegestudio des Menghin Alexander | Friseure/Friseurinnen | Kaltern

> Helldorado vGmbH | Elektrotechniker/innen | Prad am Stilfserjoch

> Lanz Iris | Sportgerätetechniker/innen | Toblach

> Perathoner Luca | Elektrotechniker/innen | Wolkenstein

> Thomas Rötting Fotografie | Fotografen/Fotografinnen und Filmer/innen | Feldthurns

> Demetz Helene | Holzbildhauer/innen | St. Ulrich

> ProFood Concept GmbH | Nahrungsmittel | Bozen

> Hofer Daniel | Schmiede/Schmiedinnen und Schlosser/innen | Vahrn

> Burggräfler Spenglerei GmbH | Bau- und Galanteriespengler/innen | Burgstall

> Daprà Manfred | Baumeister/innen und Maurer/innen | Natz-Schabs

Berufsluft ab 14 schnuppern

IM RAHMEN DER SCHULAUSBILDUNG SIND SEIT DEM FRÜHJAHR 2025 UND AB DEM ZWEITEN SEMESTER BETRIEBSPRAKTIKA BEREITS AB 14 JAHREN MÖGLICH.

Ab Frühjahr 2025 wird in Südtirol eine bahnbrechende Initiative eingeführt: Schülerinnen und Schüler können bereits ab dem Alter von 14 Jahren schulisch begleitete Betriebspraktika absolvieren.

Mit diesem Schritt wird eine engere Verbindung zwischen Bildung und Arbeitswelt geschaffen, um den dringend benötigten Fachkräftenachwuchs aktiv zu fördern. Diese Neuerung ist einzigartig in Italien und ein Beweis für die Innovationskraft Südtirols im Bereich der Berufsbildung.

PRAXISORIENTIERTE BERUFSBILDUNG –EIN GEWINN FÜR ALLE

Die Einführung der Betriebspraktika ab 14 Jahren eröffnet Jugendlichen die Möglichkeit, sich frühzeitig mit verschiedenen Berufsfeldern auseinanderzusetzen, erste praktische Erfahrungen zu sammeln und soziale sowie berufliche Kompetenzen zu entwickeln.

Neben der Berufsorientierung bietet dieses Modell auch eine Entscheidungshilfe: Unentschlossene Jugendliche erhalten Einblicke in mögliche Karrieren, während diejenigen, die bereits eine Lehrstelle in Aussicht haben, ihre Zeit sinnvoll überbrücken können.

„Wir legen hier den Grundstein für die Fachkräfte von morgen“, erklärt Landesrat Philipp Achammer, der die Initiative von Anfang an unterstützt hat. „Dieses Projekt zeigt, wie stark die Zusammenarbeit zwischen Bildung und Wirtschaft in Südtirol gelebt wird.“

UNTERSTÜTZUNG FÜR

HANDWERKSBETRIEBE

Für Betriebe bietet diese Initiative zahlreiche Vorteile: Sie können potenzielle Auszubildende frühzeitig kennenlernen, ein positives Image bei jungen Menschen und ihren Familien aufbauen und aktiv Einfluss auf die praxisorientierte Berufsbildung nehmen.

Besonders in Zeiten des Fachkräftemangels ist dies eine wertvolle Gelegenheit, Talente für das Handwerk zu gewinnen und langfristig zu binden.

Um den Jugendlichen ein optimales Umfeld zu bieten, werden die Praktika durch Tutoren aus Schulen und Betrieben begleitet. Diese sorgen für einen strukturierten Ablauf und stehen als Ansprechpartner/innen für die Jugendlichen bereit.

Auch die Eltern werden in den Prozess eingebunden, um die Wichtigkeit dieser Praktika für die berufliche Orientierung ihrer Kinder zu unterstreichen.

KLARE ORGANISATION UND UNTERSTÜTZUNG

Die Durchführung der Praktika erfolgt in enger Abstimmung zwischen Schulen und Betrieben.

Der lvh unterstützt interessierte Handwerksbetriebe bei der Anmeldung und bietet umfassende Informationen über die Anforderungen und Abläufe. Eine eigens dafür entwickelte Infobroschüre liefert alle notwendigen Details und erklärt, wie Betriebe als Praktikumsanbieter auftreten können.

lvh-Vizepräsident Hannes Mussak betont die Bedeutung dieses Projekts: „Es ist eine einmalige Gelegenheit, den Kontakt zwischen Schule und Arbeitswelt zu intensivieren und die Attraktivität des Handwerks zu steigern. Jugendliche können in dieser Phase wichtige Kompetenzen entwickeln, während Betriebe die Chance haben, potenzielle Fachkräfte frühzeitig zu gewinnen.“

VIELFALT DER MÖGLICHKEITEN

Das Praktikum ist nicht auf eine bestimmte Branche beschränkt. Es steht Jugendlichen offen, die Handwerksberufe sowie andere Sektoren kennenlernen möchten. Dabei wird großer Wert auf die Qualität der Praktika gelegt: Die Schülerinnen und Schüler sollen praktische Einblicke gewinnen, die sie auf ihren weiteren Ausbildungsweg vorbereiten.

Philipp Achammer

© Harald Wisthaler

Durch diese enge Zusammenarbeit zwischen Schulen, Familien und Betrieben setzt Südtirol ein starkes Signal für die Förderung der Jugend und die Zukunft des Handwerks. Das Modell ist nicht nur ein Vorzeigeprojekt innerhalb Italiens, sondern auch ein wichtiger Schritt, um den Herausforderungen des Fachkräftemangels nachhaltig zu begegnen.

VORSTELLUNG

DER KAMPAGNE

Bei einer kürzlich stattgefunden Pressekonferenz in der Tischlerei „Ins Kuchleck“ in Bozen, stellte der lvh die Details der Betriebspraktika ab 14 Jahren, sowie die damit verbunden Angebote vor.

Ziel des Wirtschaftsverbandes Handwerk und Dienstleister (lvh.apa) war von Angfang an, dass Schülerinen und Schüler von Berufsschulen frühzeitig praktische Erfahrungen sammeln können.

„Mit diesen Praktika schaffen wir Orientierung für Jugendliche und stärken gleichzeitig die Verbindung zwischen Schule und Wirtschaft“, erklärte lvh-Vizepräsident Hannes Mussak, bei der Pressekonferenz. Das Handwerk, das bereits heute rund 3.000 Lehrlinge

ausbildet, sei ein zentraler Akteur in der Fachkräfteförderung, so Mussak weiter.

Der Start der Betriebspraktika wird durch die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Bildungspolitik möglich. „Dank einer EU-Richtlinie und der Landeskompetenz können wir Jugendlichen nun die Chance bieten, frühzeitig wichtige Kompetenzen zu entwickeln“, erklärte Philipp Achammer, Landesrat für deutsche Bildung, der von Beginn als wichtiger Unterstützer dieses Vorhabens war. Die Praktika hätten langfristige Effekte: „Wir legen hier den Grundstein für die Fachkräfte von morgen.“

Dies unterstrich auch Priska Reichhalter, Landesobfrau der Junghandwerker/innen im lvh: „Frühzeitige Berufsorientierung hilft jungen Menschen, ihre Interessen zu entdecken und ihre berufliche Zukunft gezielt zu gestalten. Gleichzeitig sind diese Praktika eine großartige Gelegenheit für Betriebe, sich als attraktive Ausbildungsorte zu präsentieren. Wichtig wäre nun, diese Möglichkeit auch in Form von Sommerpraktika anzubieten.“

Dass Praktika jungen Menschen die Möglichkeit eröffnen, verschiedene Berufsfelder kennenzulernen, ihre eigenen Stärken zu entdecken und erste Kompetenzen zu entwickeln – auch zum Vorteil der Betriebe – betonte Andreas Ramoser, Inhaber der Tischlerei „Ins Kuchleck“: „Ein Praktikum ist eine Win-Win-Situation. Betriebe lernen potenzielle Talente kennen und erhalten frische

Priska Reichhalter
© Harald Wisthaler
Hannes Mussak

Impulse, während Jugendliche wertvolle Erfahrungen sammeln.”

Die Umsetzung der ein- bis zweiwöchigen schulisch begleiteten Betriebspraktika erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen Schulen und Betrieben. Schulintern und betrieblich ernannte Tutoren begleiten die Jugendlichen während des gesamten Praktikums und gewährleisten einen strukturierten Ablauf. „Die Einbindung von Tutoren sorgt dafür, dass Jugendliche bestmöglich unterstützt werden und ihre ersten Schritte in der Berufswelt erfolgreich meistern können“, ergänzte lvh-Direktor Walter Pöhl. Er stellte die neue Infobroschüre für lvh-Mitglieder vor, in der alle wissenswerten Details zum Betriebspraktikum angeführt sind.

AUFRUF AN BETRIEBE

Handwerksbetriebe, die sich als Praktikumsbetriebe einbringen möchten, sind aufgerufen, diese Chance zu nutzen. Sie können aktiv dazu beitragen, jungen Menschen die Faszination des Handwerks zu vermitteln und langfristig die Attraktivität der Branche zu stärken. Der lvh steht Betrieben bei der Umsetzung beratend zur Seite und hilft bei der Anmeldung als Praktikumsanbieter.

Mit dieser Initiative zeigen Land und lvh, wie Innovation und Zusammenarbeit zwischen Bildung und Wirtschaft gelingen können – ein wegweisender Schritt für die Zukunft der Fachkräfte und des Handwerks.

INFO Betriebspraktika ab 14 Jahren

In der „manufakt info - Betriebspraktika ab 14 Jahren“ hat der lvh alle Informationen zusammengetragen, die für Betriebe wichtig sind.

Neben rechtlichen Fragen geht es um Pflichten und Voraussetzungen für die Praktika ab 14 Jahren, ebenso wie die Versicherungsverhältnisse.

Beleuchtet wird dabei auch die Rolle der Betriebstutorin, bzw. des Betriebstutoren. Dies stellt das Bindeglied zwischen Handwerksbetrieb und Berufsschule dar. Ein Faktencheckblatt fast außerdem die verschiedenen Voraussetzungen übersichtlich und kompakt zusammen. lvh-Mitglieder können die Broschüre unter dem untenstehenden QR-Code herunterladen.

Andreas Ramoser © lvh.apa
Walter Pöhl © Harald Wisthaler

ERFOLGREICHE UNTERNEHMENSFÜHRUNG: Mit dem richtigen Know-how in Management, Produktion, Verkauf, Marketing und Organisation zum Erfolg.

Die Rechtsform: Eine wichtige Wahl für ein Unternehmen

JEDER BETRIEB KANN DIE RECHTSFORM WÄHLEN, DIE AM BESTEN ZU SEINEN BEDÜRFNISSEN PASST. DOCH WELCHE UNTERNEHMENSFORMEN SIND IM HANDWERKS AM WEITESTEN VERBREITET? WELCHE EMPFEHLUNGEN GIBT ES FÜR BETRIEBSGRÜNDUNGEN?

Das italienische Rechtssystem bietet verschiedene Möglichkeiten zur Wahl der passenden Unternehmensform. Diese Entscheidung ist nicht nur ein formaler Schritt, sondern beeinflusst maßgeblich steuerliche, organisatorische und rechtliche Aspekte der Geschäftsführung. Daher ist es sowohl bei der Unternehmensgründung als auch bei möglichen späteren Umstrukturierungen entscheidend, die geeignete Rechtsform zu wählen.

Handwerksbetriebe: Verteilung der Rechtsformen

EINZELUNTERNEHMEN ODER GESELLSCHAFT?

Die grundsätzliche Unterscheidung liegt zwischen dem Einzelunternehmen und der Gesellschaft.

Ein Einzelunternehmen ist die einfachste und flexibelste Unternehmensform mit geringen Gründungskosten. Der Inhaber trägt jedoch die gesamte Verantwortung und das wirtschaftliche Risiko allein. Eine spezielle Variante

11.000 Einzelgesellschaften

2.477 Personengesellschaften

1.535 Kapitalgesellschaften

18 andere Rechtsformen

Im dritten Quartal 2024 waren in Südtirol insgesamt 58.279 Unternehmen registriert, davon 15.030 Handwerksbetriebe (24,2 Prozent), die sich wie in der Grafik dargestellt nach Rechtsformen verteilen.

ist das Familienunternehmen, bei dem der Inhaber gemeinsam mit Ehepartnern und nahen Verwandten tätig ist. Gesellschaften hingegen ermöglichen es mehreren Personen, Kapital, Ressourcen und Kompetenzen zu bündeln, um gemeinsame wirtschaftliche Ziele zu erreichen.

Im Gegensatz zum Einzelunternehmen werden Verantwortung und Risiken auf mehrere Gesellschafter/ innen verteilt.

Die Basis bildet ein Gesellschaftsvertrag, der die Rechte und Pflichten der Gesellschafter/innen sowie die Gewinn- und Verlustverteilung regelt.

GESELLSCHAFTSFORMEN IN ITALIEN

Unternehmen können grundsätzlich in Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften unterteilt werden. Während Personengesellschaften keine eigene Rechtspersönlichkeit besitzen, ist es bei Kapitalgesellschaften die Gesellschaft selbst – und nicht der/die Gesellschafter/in –, die Rechte und Pflichten im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit trägt.

Neben diesen beiden Hauptkategorien gibt es noch eine weitere Unternehmensform: die Genossenschaft. Sie ist im Handwerkssektor weniger verbreitet, kann aber in bestimmten Fällen von Interesse sein. Eine Genossenschaft basiert auf dem Prinzip der gegenseitigen Unterstützung und verfügt über ein variables Kapital. Die Personengesellschaften lassen sich – mit Ausnahme der einfachen Gesellschaft, die nicht für wirtschaftliche Tätigkeiten geeignet ist – in folgende Formen unterteilen:

> Offene Handelsgesellschaft (OHG) – Offene Handelsgesellschaft, bei der alle Gesellschafter/innen unbeschränkt haften.

> Kommanditgesellschaft (KG) – Kommanditgesellschaft mit zwei Arten von Gesellschaftern: Komplementären mit unbeschränkter Haftung und Kommanditisten mit beschränkter Haftung. Diese Form eignet sich besonders, wenn Kapitalgeber/innen und unternehmerisch aktive Gesellschafter/innen zusammenarbeiten.

Kapitalgesellschaften sind eine Rechtsform, die eher für mittelständische und große Unternehmen geeignet ist. Es gibt drei Hauptformen:

> Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) –hier haften die Gesellschafter/innen nur mit ihrer Kapitaleinlage. Diese Form kann auch als Ein-Personen-GmbH gegründet werden.

> Aktiengesellschaft (AG) – hauptsächlich für größere Unternehmen geeignet.

> Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) – Eine Mischform, bei der ein Teil der Gesellschafter/

innen unbeschränkt haftet und andere Anteile als Aktien ausgegeben werden.

Die Gründungskosten für eine Aktiengesellschaft (AG) und eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) sind hoch, weshalb sie seltener gewählt werden.

Die GmbH ist hingegen die beliebteste Form, da sie eine klare Trennung zwischen privatem und geschäftlichem Vermögen ermöglicht.

Zudem gibt es die vereinfachte GmbH, die vor allem für Start-ups und Kleinstunternehmen konzipiert wurde und niedrigere Gründungskosten aufweist.

BERATUNG ZUR OPTIMALEN RECHTSFORM

Die Wahl der passenden Rechtsform ist eine strategische Entscheidung, die sorgfältig abgewogen werden sollte.

Der lvh bietet maßgeschneiderte Beratung für Unternehmen an. Weitere Informationen erhalten Interessierte bei den Bezirksbüros: www.lvh.it/ueber-uns/unsere-standorte.

INTERVIEW mit Reinhard Vill, vGmbH

Tipps für Start-ups

Ihr junges Unternehmen ist eine vereinfachte Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Warum wurde diese Rechtsform gewählt?

Für ein Start-up ist es wichtig nicht zu hohe Kosten bei der Gründung zu haben, das war für uns der ausschlaggebende Grund, diese Rechtsform zu wählen.

Welchen Rat würden Sie Unternehmerinnen und Unternehmern geben, die einen Handwerksbetrieb gründen möchten, insbesondere in Bezug auf Ihre persönlichen Erfahrung?

Ich möchte vor allem den Rat geben, sich eine kompetente Bank zu suchen.

Wir hatten das Glück eine Bank zu finden, welche uns auch bei der Anfrage bei der Garantiegenossenschaft Garfidi sehr unterstützt hat. Alles in allem eine gute Wahl.

Reinhard Vill © Reinhard Vill

Stärkung von Frauen in der Start-up-Welt

DIE FEMALE FOUNDERS ACADEMY, EINE INITIATIVE DES NOI TECHPARK, SETZT SICH DAFÜR EIN, GRÜNDERINNEN IN DER START-UP- UND INNOVATIONSSZENE

SÜDTIROLS ZU FÖRDERN UND IHNEN GEZIELT UNTERSTÜTZUNG ZU BIETEN.

Frauen gründen seltener Start-ups als Männer und erhalten oft weniger Finanzierung – trotz ihres Erfolgs bei der Entwicklung innovativer und nachhaltiger Unternehmen. Um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken, hat der NOI Techpark im Rahmen des Interreg-Projekts MOZART die Female Founders Initiativen ins Leben gerufen. Mit Formaten wie Stammtischen, Vorträgen, Workshops und Sprechstunden unterstützt das Programm gezielt Gründerinnen und jene, die eine Gründung planen. Themen wie Finanzierungsmöglichkeiten und Netzwerkaufbau stehen dabei im Fokus, abge-

stimmt auf die Bedürfnisse der Teilnehmerinnen. Gleichzeitig fördert die Initiative die Sichtbarkeit von Vorbildern: Erfahrene Gründerinnen teilen ihr Wissen und inspirieren zum Austausch und Wachstum. Das Angebot richtet sich sowohl an Frauen, die bereits ein Start-up gegründet haben, als auch an Gründungsinteressierte. Der nächste Female Founders Circle am 10. April widmet sich dem Thema Finanzierung.

Eine Anmeldung ist unter folgender E-Mail möglich: incubator@noi.bz.it. Weitere Informationen gibt auch der lvh. E-Mail: innovation@lvh.it.

NEUE AUSSCHREIBUNGEN

Um die Südtiroler Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen (KMU) in ihrer digitalen Transformation und bei ihren Internationalisierungsbemühungen zu unterstützen, hat die Handelskammer Bozen kürzlich zwei Ausschreibungen für die Gewährung von Beiträgen veröffentlicht. Im Rahmen der Initiative werden Beratungen sowie der Kauf von Technologien zur Automatisierung, Steuerung oder Cybersecurity gefördert. Mindestens 30 Prozent der förderfähigen Ausgaben müssen dabei für Beratungen verwendet werden. Die Handelskammer gewährt einen Zuschuss von 40 Prozent der förderfähigen

Ausgaben. Der Beitrag beträgt maximal 10.000 Euro, bei einem Mindestbetrag der Ausgaben von 3.000 Euro. Anträge können vom 17. Februar 2025, 10:00 Uhr, bis 19. Februar 2025, 16:00 Uhr, über die Plattform ReStart eingereicht werden. Die Registrierung und Vorbereitung der Dokumente ist ab dem 3. Februar 2025 möglich. Die genaue Auflistung aller förderfähigen Ausgaben sowie alle weiteren Details und die Gesuchsvordrucke sind unter folgendem QR-Code abrufbar:

WEITERE INFOS HIER!

TIPP

KI – PRAKTISCH ANGEWANDT

Effizienzsteigerung und Innovation im Handwerk

Immer mehr Betriebe setzen auf KI-gestützte Technologien, um ihre Abläufe effizienter zu gestalten und sich Wettbewerbsvorteile zu sichern.

Ein Beispiel dafür ist eine Bäckerei in Deutschland, die KI zur Qualitätskontrolle des Teigs einsetzt. Sensoren analysieren die Zusammensetzung und Konsistenz der Teigmischung in Echtzeit und sorgen so für gleichbleibende Qualität bei Brötchen und Brot. Das spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch Fehler und minimiert Abfall.

Auch im Tischlerhandwerk kommen

KI-gestützte Lösungen zum Einsatz. So z.B. eine Software, die Kundenwünsche erfasst und daraus automatisiert erste Möbelentwürfe erstellt. Darüber hin-

aus kann KI, Betriebe bei der Verwaltung und Planung unterstützen. In der Logistik hilft sie beispielsweise dabei, Materialbestellungen zu optimieren und Engpässe zu vermeiden. Die Möglichkeiten, die KI für das Handwerk bietet, sind vielfältig und reichen von der Produktionsoptimierung bis hin zur besseren Kundenbetreuung.

Weitere Informationen darüber, wie Handwerksbetriebe KI gezielt einsetzen können, bietet die Abteilung Innovation & Neue Märkte des lvh. E-Mail: innovation@lvh.it.

02|2025

WEITERBILDUNG

ERFOLGSFAKTOR BILDUNG: Kontinuierliche Aus- und Weiterbildung sowie die Stärkung des Meistertitels sind das Fundament für hochwertiges Südtiroler Handwerk.

Tag des Handwerks in Jenesien

EINMAL IM JAHR VERWANDELT SICH DIE MITTELSCHULE JENESIEN IN EINEN PULSIERENDEN SCHAUPLATZ DER BERUFSWELT – DER „TAG DES HANDWERKS“ IST EIN FESTER HÖHEPUNKT IN DER BERUFSORIENTIERUNG DER GEMEINDE UND BEGEISTERT JUNG UND ALT ZUGLEICH.

Rund 100 Schülerinnen und Schüler durften kürzlich Handwerks- und Gastronomieberufe hautnah erleben, selbst aktiv werden und so einen faszinierenden Einblick in verschiedene Berufsfelder gewinnen.

Dieses Event, welches von der lvh-Ortsgruppe Jenesien unter Federführung von Engelbert Rungger organisiert wird, sorgt Jahr für Jahr für Begeisterung und Inspiration. Die Jugendlichen erhalten die spannende Gelegenheit, die praktischen Berufe direkt zu entdecken.

Im Bild (v.l.n.r.): Lamprecht Maria (Gastronomin und Vertretung v. S. des HGV Jenesien), Hofer Gerhard (Gemeindereferent für Schule und Kultur), Neulichedl Priska (Direktorin der MS Jenesien), Romen Paul (Bürgermeister der Gemeinde Jenesien), Mair Karl (Professor und Schulleiter der Mittelschule Jenesien), Rungger Engelbert (Tischler und Koordinator des Tag des Handwerks) sowie Pöhl Walter (lvh-Direktor) © lvh.apa

HANDWERK UND GASTGEWERBE STELLEN SICH VOR

An jeder der insgesamt 17 Stationen (13 Berufe aus dem Handwerk und 4 aus dem Gastgewerbe) lernten die Jugendlichen verschiedene Berufe und praktische Aufgaben kennen.

Bei den Bodenleger/innen (Höller Andreas) verlegten die Schüler/innen einen Holzboden.

Die Schüler/innen wurden praktisch eingebunden © lvh.apa

Die Arbeitsvorgänge wurden detailliert veranschaulicht © lvh.apa

Die Lust selbst etwas herzustellen © lvh.apa

Einblicke in die Rezeption sowie in den Bereich Schönheits- und Pflegeanwendungen.

Die Tischler/innen (Plankl GmbH, Möbelwerkstätte Zöggeler Paul, Tischlerei Oberkofler KG) gestalteten mit den Jugendlichen ein kreatives Holzsteckspiel.

Kraft und Geschicklichkeit waren bei den Zimmerern (Aster GmbH, Zimmerei Duregger Walter, DH des Démis Höller und Obertimpfler Tobias) gefragt, wo ein Gartentisch und -bänke gefertigt wurden.

Währenddessen entstanden unter Anleitung der Maler/ innen (Reiterer Bernhard und Höller Hansjörg) künstlerische Farbpaletten.

Die Elektrotechniker/innen (ESP-Elektroanlagen OHG, Elektro Plattner und Mecs Electric) erklärten, wie Kabel verlegt und Lampen installiert werden. Bei den Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechniker/innen (Rabensteiner & Co. KG) lernten die Schüler/innen, wie Rohre verlegt und auf Schäden kontrolliert werden.

Die Spengler/innen (Egger Peter) gestalteten eine Metallschublade, während die Fliesenleger/innen (Domanegg Martin) den Schülern das Verlegen von Fliesen zeigten.

Die Friseurin (Sibilles Haarstudio) vermittelte den richtigen Umgang mit Kamm und Föhn. Die Baumeister/innen und Maurer/innen (Plattner AG) gestalteten Mauerwerke und zeigten Techniken der Baukunst.

Zudem erhielten die Jugendlichen Einblicke in die Arbeit der Fassbinder/innen (Mittelberger & Co. OHG) und der Raumausstatter/innen und Tapezierer/innen (Höller Walter).

Auch das Gastgewerbe war stark vertreten: Köchin

Veronika Gasser (Gasthaus Tomanegger in Zusammenarbeit mit Hotel Saltus) bereitete mit den Schüler/innen kulinarische Spezialitäten zu.

Konditor Florian Gamper (Gasthof zum Rössl) zeigte, wie Süßes aus Marzipan entsteht.

Im Gasthof Zum Hirschen erhielten die Jugendlichen

Das Gasthaus Noafer bot außerdem Einblicke in den Bereich Service.

GEMEINSAMER ERFOLG ALLER TEILNEHMENDEN

Koordinator Engelbert Rungger zog ein positives Fazit: „Der Tag des Handwerks in Jenesien war ein voller Erfolg – dank der großartigen Zusammenarbeit der Betriebe, der Schule und federführend mit Professor Karl Mair.“ Die Direktorin der Mittelschule Jenesien, Priska Neulichedl, ergänzte: „Es ist eine wunderbare Gelegenheit für die Schülerinnen und Schüler, ihre praktischen Fähigkeiten zu entdecken.“

Walter Pöhl, lvh-Direktor, hob die Bedeutung des Projekts hervor: „Es ist wichtiger denn je, jungen Menschen die Attraktivität handwerklicher Berufe näherzubringen. Ein großes Kompliment den Organisatorinnen und Organisatoren dieser erfolgreichen Veranstaltung.“

Zum Gelingen des Projekts trugen die teilnehmenden Betriebe, die Schulleitung, Elternvertreter/innen sowie die Organisationsteams von lvh und HGV bei.

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KURSKALENDER 2025

Anmeldung und weitere Informationen unter www.lvh.it/kurse oder direkt über nebenstehenden QR-Code:

Arbeitssicherheit für Arbeitgeber/innen

Arbeitssicherheit für Arbeitnehmer/innen

Erste-Hilfe

Absturzsicherung & Gerüstbau

Befähigungskurse

02|2025

Beruf & Technik

Persönlichkeitsbildung

Marketing und Innovation

KURS STUNDEN DATUM ORT

Grundkurs (ATECO-Kodex nieder) 16,5 24.02.+03.03.2025 Bozen

Auffrischungskurs (ATECO-Kodex mittel) 10,5 21.|22.03.2025 Bozen

Auffrischungskurs (ATECO-Kodex nieder) 6,5 14.04.2025 Bozen

Grundkurs Sicherheitssprecher/in (Arbeitnehmervertreter/in für Sicherheit) 32,5 08.|09.|15.| 16.04.2025 Bozen

Grundkurs (ATECO-Kodex mittel) 12,5 21.|22.03.2025 Bozen

Grundkurs Vorarbeiter/Vorgesetzte 8,5 20.03.2025 Bozen

Grundkurs 12 UE (Bereiche Produktion, Bauwesen & Landwirtschaft) 9,5 09.04.2025 St. Lorenzen

Auffrischungskurs 6 Stunden

Auffrischungskurs 4 Stunden

Einweisung in die persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (3. Kategorie)

Einweisung in die persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (3. Kategorie)

Auffrischung Gerüstbau - PiMUS

6 26.03.2025 Vahrn

4 16.04.2025 St. Lorenzen

4 13.03.2025 Meran

4 19.03.2025 St. Lorenzen

4 06.03.2025 Bozen

Befähigungskurs für Staplerfahrer/innen (Theorie und Praxis) 17 17.|18.04.2025 Bozen, Sinich Befähigungskurs für Hebebühnen (Theorie und Praxis) 11 10.|16.04.2025 Bozen, Sinich Auffrischungskurs für Baggerfahrer/innen

4 26.03.2025 Online Auffrischungskurs für Staplerfahrer/innen

Elektroinstallation in Hotels

4 12.03.2025 Meran

18.02.2025 lvh.apa

Die Anleitung für die Nutzung u. Wartung elektrischer Anlagen 18.02.2025 lvh.apa

Photovoltaik: Alles was man dazu wissen muss 22.02.2025 lvh.apa

Norm CEI 11-27 Auffrischungskurs | Ausbildung für Arbeiten an Elektroanlagen 04.03.2025 online

Technische Regeln im Glasbau für Geländer

Einführung Anlagenheft/Energieeffizienz

FER-Ausbildungskurs | Erneuerbare Energien

Pflanzliche Patisserie

Einsatz von Wärmepumpen in der Sanierung | Kombination WärmepumpenHeizkörper

Korrektes Ausfüllen einer Konformitätserklärung | für Elektrotechniker/innen

F-Gas Zertifikat für HLS-Techniker/innen (Kurs und Prüfung)

Präventivprogramme (PRP’s) und HACCP

Farb- & Stilberatung

Professionelles Auftreten und Kommunizieren mit Kundinnen/Kunden und Mitarbeitenden

Social-Media-Reels und Fotos für Social-Media-Grundkurs

Social-Media-Reels und Fotos für Social-Media-Fortgeschrittene

14.03.2025 lvh.apa

17.03.2025 lvh.apa

21.|22.03.2025 lvh.apa

26.03.2025 Savoy

27.03.2025 lvh.apa

28.03.2025 lvh.apa

09.04.2025 lvh.apa

09.04.2025 online

21.03.2025 lvh.apa

28.03.2025 lvh.apa

20.03.2025 lvh.apa

27.03.2025 lvh.apa

KidsAcademy

DIE EINZIGARTIGE SOMMERBETREUUNG DES LVH FÜR GRUNDSCHULKINDER VEREINT SPIEL UND HANDWERK IN IDEALER WEISE.

Die KidsAcademy des lvh findet in diesem Jahr zum fünften Mal statt und ist bereits ausgebucht. Das Programm richtet sich an Schüler/innen der 1. bis zur 5. Grundschule, das heißt, das Kind muss das erste Grundschuljahr bereits abgeschlossen haben.

Im Fokus steht die spielerische Entdeckung des Handwerks, geleitet von erfahrenen Südtiroler Handwerkerinnen und Handwerkern und unterstützt durch qualifiziertes Betreuungspersonal. Diese außergewöhnliche Sommerbetreuung bietet eine Ganztagsbetreuung an.

Über acht Wochen in den Sommermonaten, passend zu den Schulferien in Südtirol, ist das Programm speziell auf Mädchen und Jungs im Grundschulalter zugeschnitten, die aktiv kreativ sein möchten. Die KidsAcademy findet in Bozen, Brixen, Schlanders, Bruneck, Kaltern und Pfatten statt. Das Angebot umfasst spannende Projekte, durch welche die Kinder einen Einblick in verschiedenste Handwerksberufe erhalten. Hierbei steht nicht nur die handwerkliche Bildung im Vordergrund, sondern auch das praktische Umsetzen ei-

ANDWERK TRIFFT SCHULE

lvh-Schul-

und Betriebsbesuche

Die lvh-Ortsgruppe Toblach plante kürzlich und organisierte die Besichtigungen verschiedener Handwerksbetriebe beim Schulbesuch der Junghandwerker/innen im lvh. lvh-Ortsobmann Thomas Mohr und Vizeobmann Christian Peer erklärten den Jugendlichen die spannenden Berufe im Handwerk im Rahmen eines interaktiven Vortrags.

NICHTS MEHR VERPASSEN

@Junghandwerker/innen

gener Ideen, sowie eine altersgerechte und spielerische Wissensvermittlung. Wer Interesse hat als Betreuerin, bzw. Betreue rmitzumachen kann sich gerne beim Organisationsteam melden.

Interessierte Eltern haben bereits angefragt, ob die Möglichkeit zusätzlicher Angebote besteht. Der lvh wird sein Möglichstes tun, das Angebot in Zukunft auszubauen.

Weitere Infos unter: www.lvh.it/wissen-ausbauen/kids-academy

Großer Erfolg: Die KidsAcademy 2025 ist bereits ausgebucht © lvh.apa

BRANCHEN & BEZIRKE

DIE VIELFALT DES HANDWERKS: Neuigkeiten, Trends, die Projekte der lvh-Berufsgemeinschaften und aktuelle Wirtschaftsthemen auf einen Blick.

Der Klang des Handwerks: Jedes Stück ein Unikat

TISCHLER/INNEN:

VON DER LEIDENSCHAFT ZUM ZWEITEN BERUF: DAVID PRINOTH ERKLÄRT, WIE AUS HOLZ, PRÄZISION UND LIEBE ZUM DETAIL SEINE UNVERWECHSELBAREN, HANDGEFERTIGTEN HARMONIKAS ENTSTEHEN.

„Jedes Holz klingt anders“, sagt David Prinoth aus St. Ulrich und bringt damit die Essenz seines außergewöhnlichen Handwerks auf den Punkt.

Als gelernter Tischler und leidenschaftlicher Musikant hat er seine Talente kombiniert, um etwas Einzigartiges zu schaffen: handgefertigte Harmonikas, die nicht nur technisch überzeugen, sondern auch in ihrer Individualität glänzen.

David Prinoth hat 2011 die Tischlerwerkstatt seines Vaters übernommen, doch sein unermüdlicher Forschergeist und sein Geschick als Tüftler trieben ihn in eine neue Richtung. Dabei half ihm auch seine musikalische Vielseitigkeit, denn er beherrscht mehrere Instrumente. „Ich wollte immer wissen, wie Dinge funktionieren – und sie dann selbst bauen“, erzählt er.

Sein Weg führte ihn nach Castelfidardo, Italiens Hochburg des Akkordeonbaus, wo er das Reparieren dieser faszinierenden Instrumente erlernte.

Nachdem er seine erste chromatische Harmonika für sich selbst gebaut hatte, wurde ihm klar, dass er seine Leidenschaft zum Beruf machen wollte.

Er ließ sich als Instrumentenbauer in die Handelskammer eintragen und begann, Harmonikas für andere zu

bauen. Für die Wahl des Namens seiner Harmonikas ließ sich David Prinoth von der Familientradition inspirieren: „Die Werkstatt, wo ich heute arbeite, hat mein Urgroßvater Josef Anton Anderlan gebaut, so habe ich mich für den Namen Anderlan für meine Harmonikas entschieden“, erklärt er.

David Prinoth: Südtiroler Handwerker und Musiker © Diego Moroder

Aufwachsen der Stimmplatten

© Arthur Prinoth

EIN STÜCK SÜDTIROLER TRADITION

Die Harmonika hat in der Südtiroler Musiktradition einen festen Platz. „In unserer Volksmusik ist die Harmonika das Herzstück“, erklärt Prinoth. „Sie verbindet Menschen, erzählt Geschichten und bringt Freude in jeden Raum.“ Inspiriert von diesem Erbe entschied er sich, seine Fähigkeiten nicht nur auf das Spielen, sondern auch auf das Bauen dieser Instrumente auszurichten.

Jede Harmonika, die David Prinoth herstellt, ist ein Unikat. „Ich gehe auf jeden Kundenwunsch ein – ob es um die Holzart, die Maserung oder die Tonarten geht.“ Besondere Aufmerksamkeit schenkt er der Auswahl des Holzes: „Jedes Holz klingt anders, und das ist es, was die Arbeit so spannend macht. Keine Harmonika gleicht der anderen.“

Prinoth verwendet ausschließlich Massivholz für seine Instrumente und veredelt sie oft mit aufwendigen Intarsien oder Gravuren. „Viele Kunden wünschen sich ihren Namen oder ein persönliches Symbol auf der Harmonika – das macht sie zu etwas ganz Besonderem.“

HANDWERK UND LEIDENSCHAFT

Der Bau einer Harmonika ist eine echte Herausforderung, die sowohl handwerkliches Geschick als auch technisches Wissen erfordert. Natürlich musste Prinoth auch das Schweißen erlernen, um die Einzelteile der Mechanik aus Stahl präzise herstellen zu können. „Die Mechanik muss robust sein und einwandfrei funktionieren“, erklärt er. Neben Stahl verwendet er eine Vielzahl weiterer Materialien wie Aluminium, Messing, Karton, Leder, Filze und Stoffe. „Jedes Material hat eine spezifische Aufgabe, sei es für die Stabilität, die Akustik oder die Optik des Instruments. “

Ein weiterer wichtiger Schritt ist der Einbau der Durchschlagzungen auf die Stimmstöcke, der mit größter

Einleimen der Bassstimmstöcke in der Steirischen Harmonika

© Arthur Prinoth

Präzision und mithilfe von Bienenwachs erfolgt. „Die richtige Mischung zwischen Bienenwachs, Harz und Leinöl ist entscheidend, um die Zungen sicher zu fixieren und gleichzeitig ihre Schwingung zu optimieren“, erklärt David. Doch das Stimmen der Harmonika bleibt der sensibelste Teil des Prozesses. „Das Stimmen ist eine echte Kunst“, betont er. „Es entscheidet darüber, ob das Instrument lebendig klingt und seine volle Ausdruckskraft entfalten kann.“

Die Zeit, die Prinoth in jedes Instrument investiert, variiert je nach Komplexität. „Eine einfache Steirische Harmonika mit drei Reihen dauert etwa sieben Wochen, aber ein chromatisches Akkordeon mit 120 Bässen und Cassotto kann bis zu dreieinhalb Monate in Anspruch nehmen“, erklärt er. Die aufwendige Arbeit ist für ihn pure Motivation: „Jedes Instrument ist eine neue Herausforderung – und genau das liebe ich daran.“

Werden Sie mit einer E-Mail zum Betrieb des Monats: manufakt@lvh.it

Einbau der Bassmechanik im Akkordeon
© David Prinoth

Baukosten und Superbonus

BAU:

DER 110 PROZENT SUPERBONUS, DER IM SOMMER 2020 EINGEFÜHRT WURDE, HAT DEN BAUSEKTOR ITALIENWEIT KRÄFTIG ANGEKURBELT. WIE EINE STUDIE DER BANCA D‘ITALIA ZEIGT, FÜHRTE ER JEDOCH AUCH ZU ERHEBLICHEN PREISSTEIGERUNGEN.

Laut einer Analyse der Banca d’Italia sind rund 50 Prozent des Baukostenanstiegs zwischen 2020 und 2023 auf die Fördermaßnahme, den sogenannten „Superbonus“ zurückzuführen. Der Bonus, der bis Ende 2023 etwa 4 Prozent der privaten Bausubstanz modernisierte, führte zu spekulativen

lvh-Präsident

Martin Haller

© Harald Wisthaler

Preissteigerungen und verzerrte Marktmechanismen. Gleichzeitig verursachte er eine zusätzliche Staatsverschuldung von bis zu 4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

lvh-Präsident Martin Haller bestätigt die Auswirkungen: „Vor allem Dämmmaterialien und Fenster verteuerten sich stark. Allerdings hat sich mit dem Rückgang der Nachfrage im Baubereich 2024 die Lage wieder etwas beruhigt.“ Es gebe nämlich Preisschwankungen in beide Richtungen. Haller betonte, dass der Superbonus zwar wirtschaftliche Impulse setzte, jedoch kritisch hinterfragt werden müsse. „Solche Maßnahmen müssen nachhaltiger gestaltet werden“, erklärte der lvh-Chef.

Die Untersuchung der Banca d’Italia zeigt, dass politische Eingriffe wie der Superbonus langfristige finanzielle und strukturelle Herausforderungen schaffen können – eine Erkenntnis, die auch über Italien hinaus relevant ist.

Klarstellungen zum Punkteführerschein

BAU: DAS NATIONALE ARBEITSINSPEKTORAT HAT WICHIGE ANTWORTEN AUF HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN ZUM PUNKTEFÜHRERSCHEIN AUF BAUSTELLEN ERLASSEN. DIESE SOLLEN UNKLARHEITEN BESEITIGEN UND VORBEUGEN.

> Verantwortung des Auftragnehmers in Bezug auf die Kontrolle der Subunternehmer:

Art. 90, Absatz 9, Buchstabe b-bis des Gesetzesdekrets Nr. 81/2008 sieht die Verpflichtung des Auftraggebenden oder des Bauleitenden vor, zu überprüfen, ob die ausführenden Unternehmen oder selbstständigen Arbeitnehmenden –auch im Falle einer Untervergabe – über die erforderliche Qualifikation (Punkteführerschein, gleichwertiges Dokument oder SOA-Zertifizierung) verfügen. Die genannte Überprüfung muss gemäß der gesetzlichen Bestimmung zum Zeitpunkt der Auftragsvergabe durch den Auftraggebenden oder den Bauleitenden erfolgen.

> Selbstständige Arbeitnehmende, die einen Mitarbeitenden einstellen:

Sorgt immer wieder für Unmut: Der Punkteführerschein auf Baustellen © Hannes Niederkofler

Falls ein Antrag auf einen Punkteführerschein als selbstständiger Arbeitnehmender gestellt wurde und erst danach ein Mitarbeitender eingestellt wird, gilt Folgendes: Die Voraussetzungen für die Beantragung des Führerscheins müssen zum Zeitpunkt der Antragstellung vorliegen. Sollten sich die Voraussetzungen nach der Antragstellung ändern, ist keine Anpassung erforderlich.

Für Fragen rund um den Punkteführerschein steht außerdem der lvh gerne zur Verfügung. E-Mail: rechtsberatung@lvh.it.

Treffen mit Landesrat Brunner

TIEFBAUUNTERNEHMER/INNEN:

DIE BERUFSGEMEINSCHAFT UND VERTRETER DES LVH

TAUSCHTEN SICH MIT LANDESRAT BRUNNER ZU DIVERSEN, FÜR DIE BRANCHE, WICHTIGEN THEMEN AUS.

Im Fokus des konstruktiven Austauschs standen zentrale Themen wie Landschaftsschutz, landschaftsrechtliche Genehmigungen und freie Eingriffe, die für die Tiefbaubranche in Südtirol von erheblicher Bedeutung sind.

Der Berufsbeirat der Tiefbauunternehmer/innen setzt sich kontinuierlich mit diesen Themen auseinander, da sie die Gestaltung der baulichen Rahmenbedingungen maßgeblich beeinflussen und direkte Auswirkungen auf die tägliche Praxis haben.

Im Mittelpunkt stand dabei insbesondere die Ausgestaltung möglicher Durchführungsbestimmungen und

zukunftsfähiger Regelungen.

Landesrat Brunner zeigte sich offen für die Anliegen der Tiefbauunternehmer/ innen und sicherte zu, die praktischen Notwendigkeiten und Bedürfnisse der Branche im weiteren Entwicklungsprozess zu berücksichtigen. Er unterstrich seine Bereitschaft zur engen Zusammenarbeit mit dem Berufsbeirat, um die baulichen Rahmenbedingungen im Sinne beider Seiten weiterzuentwickeln. An dem Treffen nahmen neben Landesrat Brunner hochrangige Vertreter des lvh teil, darunter Vizepräsident Hannes Mussak, Direktor Walter Pöhl, der Obmann der

Im Bild (v.l.n.r.): Hannes Mussak (lvh-Vizepräsident), Erwin Windegger (Beiratsmitglied), Helene Thaler (lvh.apa), Landesrat Peter Brunner, Michael Hofer (Obmann der Tiefbauunternehmer/innen im lvh), Markus Obexer (Beiratsmitglied), Walter Pöhl (lvh-Direktor) und Alexander Gruber (Ressortdirektor Umwelt-, Natur-, und Klimaschutz) © Vera Brunetti

Tiefbauunternehmer/innen Michael Hofer sowie die Beiratsmitglieder Erwin Windegger und Markus Obexer. Seitens des Landes war zudem Ressortdirektor Alexander Gruber anwesend. Der Dialog unterstreicht die Wichtigkeit des gemeinsamen Austauschs.

Photovoltaik: Beendigung von „Scambio sul Posto“

ELEKTROTECHNIKER/INNEN:

DIE REGULIERUNGSBEHÖRDE FÜR ENERGIE, NETZE UND UMWELT (ARERA) HAT MIT BESCHLUSS NR. 457/2024/R/EFR VOM 5. NOVEMBER 2024 BESCHLOSSEN, DAS SYSTEM „SCAMBIO SUL POSTO“ AB DEM 1. JANUAR 2025 SCHRITTWEISE AUSLAUFEN ZU LASSEN.

Das italienische Net-Metering-System „Scambio sul Posto“ (SSP) ermöglicht Betreibern von Photovoltaikanlagen, überschüssigen Strom ins Netz einzuspeisen und diesen bei Bedarf wieder entsprechend ihres Verbrauchs zurückzuerhalten. Die Regulierungsbehörde (ARERA) hat kürzlich beschlossen, das System ab dem 1. Januar 2025 auslaufen zu lassen. Die maximale Laufzeit wird ab dem Datum der

Bei Photovoltaikanlagen gibt es Neuerungen zu beachten © shutterstock/ Max4e

ersten Vertragsunterzeichnung mit dem Gestore dei Servizi Energetici (GSE) berechnet. Zum Beispiel endet ein Vertrag, der am 1. Januar 2011 unterzeichnet wurde, am 31. Dezember 2025. Nach Ablauf eines SSP-Vertrags wird die ins Netz eingespeiste elektrische Energie im Rahmen des „Ritiro Dedicato“ (RID) vom GSE vermarktet. Alternativ können Produzenten die Vermarktung der Energie einem Anbieter auf dem freien Markt übertragen. Wer keine Änderung des Einspeisevertrags bei Terna beantragt, wird automatisch auf den RID umgestellt. Der GSE wird alle Produzenten mit aktiven Verträgen, die nicht mehr verlängert werden können, rechtzeitig über das schrittweise Auslaufen des Systems informieren. Die Berufsgemeinschaft der Elektrotechniker/innen im lvh rät Betreibern von Photovoltaikanlagen daher ihre Verträge und die verbleibende Laufzeit des SSP zu überprüfen, um rechtzeitig Entscheidungen über die zukünftige Vermarktung ihres erzeugten Stroms treffen zu können.

Heizsysteme im Wandel

HEIZUNGS-, LÜFTUNGS- UND SANITÄRTECHNIKER/INNEN:

DIE ENTWICKLUNG IM BEREICH DER HEIZSYSTEME ZEIGT DEUTLICH EINEN TREND HIN ZU

UMWELTFREUNDLICHEREN UND NACHHALTIGEREN TECHNOLOGIEN. POLITISCHER FÖRDERUNG UND TECHNOLOGISCHEN FORTSCHRITTEN BESCHLEUNIGEN DEN WANDEL.

Nachhaltigkeit ist auch bei den Heizsystemen auf dem Vormarsch. So wird der Einbau von Wärmepumpen zunehmend gefördert. Sie spielen sowohl in Neubauten als auch bei der Sanierung bestehender Gebäude eine wichtige Rolle. Diese Systeme nutzen die Umgebungswärme aus Luft, Wasser oder Boden und sind nicht nur effizient, sondern auch emissionsarm. Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität ist der Ausbau von Fernwärmenetzen. Ein Vorzeigebeispiel dafür ist die Stadt Bozen, wo die Fernwärme durch die Nutzung von Abwärme aus dem städtischen Verbrennungsofen gespeist wird.

Auch die Nutzung von Biomasse gewinnt immer mehr an Bedeutung. Holzpellets, Hackschnitzel und andere erneuerbare Rohstoffe bieten eine umweltfreundliche Alternative zu Öl- und Gasheizungen, vor allem in ländlichen Gebieten. „Moderne Biomasse-Heizsysteme verbinden hohe Wirkungsgrade mit geringen Emissionen und stellen eine nachhaltige Möglichkeit zur Wärmeversorgung dar“, erklärt Obmann Harald Kraler.

Weitere Informationen gibt gerne die Berufsgemeinschaft der Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechniker/innen im lvh. E-Mail: installation@lvh.it.

Gesellenprüfung: Fachkräfte für die Zukunft

KÄLTE- UND KLIMATECHNIKER/INNEN: AN DER LANDESBERUFSSCHULE BOZEN FAND KÜRZLICH DIE GESELLENPRÜFUNG DER KÄLTE- UND KLIMATECHNIKER STATT. SECHS TEILNEHMER TRATEN ZU DER ANSPRUCHSVOLLEN PRÜFUNG AN UND KONNTEN DIESE ERFOLGREICH MEISTERN.

Mit dem Titel „Geselle“ stehen den Absolventen der kürzlich abgelegten Prüfung an der Landesberufsschule Bozen, nun vielfältige Karrierewege in einem Berufsfeld offen, das als zukunftsweisend gilt.

Die Prüfung unterstrich das hohe Ausbildungsniveau in der Branche. „Unsere Absolventen sind bestens auf die Herausforderungen in der Kälte- und Klimatechnik vorbereitet. Das zeigt, wie wichtig eine fundierte Ausbildung für die Zukunft des Handwerks ist“, erklärte Heidi Röhler, Obfrau der Kälte- und Klimatechniker/innen im lvh.

Sie sprach den Ausbildungsbetrieben, der Landesberufsschule, sowie den

Referenten ihren Dank aus und betonte die Rolle dieser Akteure bei der Förderung von Lehrlingen und Quereinsteigern.

Die Kälte- und Klimatechnik gewinnt stetig an Bedeutung, insbesondere im Hinblick auf nachhaltige Lösungen und energieeffiziente Technologien. Gut ausgebildete Fachkräfte sind gefragter denn je, um den steigenden

Die Absolventen der erfolgreich bestandenen Gesellenprüfung können stolz auf ihre Leistung sein und blicken einer vielversprechenden beruflichen Perspektive entgegen. Mit ihrem Know-how tragen sie dazu bei, die Herausforderungen im Bereich

Eindruck der Gesellenprüfung © lvh.apa

Klimatisierung und Kühltechnik nachhaltig zu meistern und unterstreichen die Zukunftsfähigkeit der Branche.

Beispiel für ein modernes Heizsystem © lvh.apa

Regionenmarke Holz

HOLZ:

BETRIEBE AUS DER HOLZBRANCHE

KÖNNEN AB SOFORT DIE RENOMMIERTE MARKE SÜDTIROL TRAGEN.

Die IDM Südtirol erweitert die „Marke Südtirol“ erstmals auf andere Wirtschaftssektoren. Den Auftakt macht die Holzbranche, die mit ihrer hohen wirtschaftlichen Bedeutung und Nachhaltigkeit als idealer Pilotpartner ausgewählt wurde.

Unternehmen, die die Marke Südtirol tragen möchten, müssen spezifische Kriterien erfüllen, die auf drei Säulen basieren: Qualität, Nachhaltigkeit und Innovation. Die Kriterien wurden gemein-sam von IDM, dem Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister (lvh.apa), sowie dem Unternehmerverband Südtirol (UVS) entwickelt – mit maßgeblicher Unterstützung durch viele lvh-Funktionärinnen und Funktionäre. Jedes Kriterium wird mit Punkten bewertet, und die Marke wird jenen Betrieben verliehen, die eine bestimmte Mindestpunktzahl erreichen. Zehn Pilotbetriebe haben die Anforderungen bereits erfüllt und wurden als Träger der Marke Südtirol zertifiziert.

Zu diesen Unternehmen zählen Aster GmbH aus Jenesien, Barth und Damiani Holz&Co. aus Brixen, Gruber Türen aus Bruneck, Intura aus Laas, Karl Pedross aus Bozen, Ligna Construct aus St. Pankraz, Prast OHG aus Unterinn, Rubner Türen aus Kiens und XTimber aus Deutschnofen.

„Holz nimmt in Südtirol einen prominenten Platz ein. Denn Holz ist Natur, Handwerk, Design, Energie, Klimaretter, Werkstoff, Inspiration und Leben“, betont Michael Gruber, Obmann der Be-rufsgruppe Holz im lvh. UVS-Präsident Heiner Oberrauch und lvh-Vizepräsident Hannes Mussak betonen die Vorteile der Marke: „Sie steht für Qualität, Nachhaltigkeit und Innovation – Werte, die Südtirol und seine Unternehmen auszeichnen.“

lvh-Mitgliedsbetriebe, welche die Marke beantragen möchten, können sich gerne an die lvh-Abteilung Innovation & Neue Märkte wenden. E-Mail: innovation@lvh.it.

BONUS 125 €

Arbeitsbekleidung • Sicherheitsschuhe mit entsprechenden Zertifizierungen personalisierbar

Für Eingeschriebene der Bauarbeiterkasse Bozen gibt es wieder 125,00 €* Bonus pro Mitarbeiter!

Infos bei Ihrem TopHaus-Ansprechpartner

Andreas Eberhöfer Burggrafenamt | Vinschgau

+39 346 813 3290 • andreas.eberhoefer@tophaus.com

Markus Gisser Bozen & Umgebung | Unterland

+39 348 618 5426 • markus.gisser@tophaus.com

Christian Siller Pustertal

+39 333 474 2833 • philipp.zelger@tophaus.com

Philipp Zelger Eisacktal | Wipptal | Gröden | Schlern

+39 333 474 2833 • philipp.zelger@tophaus.com

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* Anspruchsberechtigung für den Bonus ist mit der Bauarbeiterkasse Bozen abzuklären. TopHaus haftet nicht für die Auszahlung des Bonus.

Michael Gruber, Obmann der Berufsgruppe Holz im lvh © lvh.apa

Qualität und Emotionen

MASSSCHNEIDER/INNEN:

DIE JAHRESVERSAMMLUNG DER MASSSCHNEIDER/INNEN IM LVH STAND UNTER DEM MOTTO „STOLZ AUF QUALITÄT“. VORTRÄGE UND DISKUSSIONEN ZU DIESEM THEMA BOTEN SPANNENDE EINBLICKE IN DIE HERAUSFORDERUNGEN UND CHANCEN DER BRANCHE.

Melanie Trafojer, die Obfrau der Maßschneider/innen im lvh eröffnete die Jahresversammlung im Haus des Handwerks. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion betonte Susanne Spitz, Maßschneidermeisterin aus Bayern, die Bedeutung von Preisbewusstsein und emotionalem Verkauf: „Wir verkaufen Emotion. Wer maßgeschneiderte Kleidung erwirbt, will sich als Superheld im Anzug oder Prinzessin im Brautkleid fühlen“, unterstrich Spitz. Sie machte deutlich, dass Qualität ihren Preis hat, der jedoch mit dem entsprechenden Mehrwert für die Kundinnen und Kunden gerechtfertigt sei.

Im Bild (v.l.n.r.): Kathrin Pichler (lvh.apa), Simon Brunner (Firma Complete), Susanne Spitz (Meisterin), Melanie Trafojer (Obfrau) und Martin Haller (lvh-Präsident) © lvh.apa

Die Koordinatorin der Abteilung Innovation und Neue Märkte im lvh, Kathrin Pichler, hob in ihrem Vortrag die Relevanz von Newslettern hervor und betonte, dass moderne Kommunikationsstrategien für die Maßschneider/ innen essenziell seien.

„Wir müssen stolz auf unser Handwerk und die damit verbundene Qualität sein,“ erklärte lvh-Präsident Martin Haller und appellierte an die Teilnehmer/innen, ihre Fähigkeiten und Traditionen selbstbewusst zu vertreten.

Die Veranstaltung unterstrich die Einzigartigkeit der Maßschneiderbranche, die durch Qualität, Individualität und Emotion überzeugt.

Vom Profi imprägnieren lassen

TEXTILREINIGER/INNEN:

DIE BERUFSGEMEINSCHAFT WEIST IN DER KALTEN JAHRESZEIT AUF DIE WICHTIGKEIT

DER PROFESSIONELLEN REINIGUNG UND IMPRIGNIERUNG VON OUTDOOR- UND WINTERBEKLEIDUNG HIN.

Bei hochwertigen Winter- und Outdoorkleidungsstücken wie Daunenjacken, Puffermänteln oder wind- und wasserabweisender Funktionskleidung ist die richtige Pflege entscheidend, um Funktionalität und Tragekomfort zu bewahren. Eine professionelle Reinigung ist der Schlüssel, um diese

Winter- und Outdoorbekleidung richtig reinigen © shutterstock/ Max4ePhoto

Textilien nicht nur sauber, sondern auch atmungsaktiv und leistungsfähig zu halten. Fachbetriebe setzen auf die Nassreinigung, bei der voluminöse Kleidungsstücke in großzügigen Waschtrommeln und Trocknern gründlich gewaschen, gespült und getrocknet werden. Dabei entfalten sich Daunen und Federn optimal, gewinnen ihre temperaturregulierende Wirkung zurück und bleiben federleicht.

Neben der Reinigung bietet die professionelle Imprägnierung einen entscheidenden Mehrwert: Von Goretex-Jacken bis hin zu Regenmänteln – die Veredelung verhindert nicht nur eine schnelle Wiederverschmutzung, sondern erhöht auch den Tragekomfort.

Wer auf Qualität setzt, sollte auf die Expertise von Textilreinigungsbetrieben vertrauen. Die Textilreiniger/innen im lvh geben gerne zusätzliche Tipps und Auskünfte zur richtigen Pflege von Kleidungsstücken. E-Mail: textil@lvh.it.

Bildungsausflug in die Toskana

SCHUHMACHER/INNEN:

WERTVOLLE EINBLICKE IN DIE WELT

Auf Einladung von Francesco Dusini und seines Onkels Nicola Dusini, besuchten die Schuhmacher/innen die hauseigene Gerberei in Ponte a Egola – eine Autostunde von Florenz entfernt. Vor Ort wurden den sieben Teilnehmenden die einzelnen Arbeitsprozesse vom Lager der konservierten Rohhäute über die Auswahl und Qualitätskontrolle bis hin zum Zuschnitt und Gerbprozess gezeigt. Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch der Gerberei Italpel, die sich auf vegetabil gegerbte Hälse spezialisiert hat und Mitglied des renommierten Konsortiums „Concia Vegetale Toscana“ ist. Hier wurde die Verbindung von traditionellem Handwerk und höchster Qualität besonders deutlich. Am Abend zog es die Gruppe nach Florenz, wo sie in der Casa Trattoria die typische toskanische Küche genossen. Der zweite Tag begann mit dem Besuch der kleinen, historischen Schuhmacherwerkstatt „Mannina Firenze“. Hier

DER LEDERHERSTELLUNG UND VEREDELUNG. 22.03.2025 S 2 0 2 5 W R

entsteht auf nur 15 Quadratmetern hochwertige Handwerkskunst. In diesem winzigen Raum finden Werkmaterialien, Arbeitstische und Werkzeuge Platz. Den Abschluss der Reise bildete der gemeinsame Besuch des Schuhmuseums „Ferragamo“ mit Francesco Dusini. Ein Erlebnis, das die Bedeutung traditioneller Handwerkskunst

Die Gruppe in der Schuhmacherwerkstatt „Mannina Firenze“ © Nora Delmonego

Lebensmittelverschwendung

NAHRUNGSMITTEL:

GEMEINSAME SITZUNG DES FACHBEIRATS UND DES KOORDINIERUNGSTISCHES GEGEN DIE LEBENSMITTELVERSCHWENDUNG. INTERREG-EUROPE-PROJEKT CORE GIBT EINBLICK IN DIE THEMATIK. ZIEL: LEBENSMITTELVERSCHWENDUNG IN SÜDTIROL QUANTIFIZIEREN.

Die Sitzung des Koordinierungstisches © lvh.apa

den Maßnahmen zur Abfallvermeidung mit einer Punktzahl von 10 (von maximal 120 erreichbaren Punkten) bewertet. Die Zuerkennung dieser Punkte ist an folgende Bedingungen geknüpft: Die Unternehmen müssen nachweislich seit mindestens sechs Monaten jährlich mindestens 20 Kilogramm an kostenlosen Lebensmitteln und Non-Food-Produkten an Wohltätigkeitsorganisationen und gemeinnützige Einrichtungen abgegeben haben.

02|2025

Bei der Sitzung des Beirates und des Koordinierungstisches gegen die Lebensmittelver-schwendung wurden unter anderem auch die Vergabekriterien für Beihilfen an Klein- und Kleinstunternehmen (KMU) zur Förderung betrieblicher Investitionen thematisiert. Im Rahmen dieser Kriterien wer-

Alternativ werden auch Unternehmen berücksichtigt, die neben Obst und Gemüse weitere Güter des täglichen Bedarfs unverpackt zum Verkauf anbieten und die Abfüllung der Waren am Verkaufsort vornehmen. Diese Regelung wurde auf Anregung des Koordinierungstisches implementiert; die aktuelle Ausschreibungsphase endet mit Ablauf des Monats Februar. Die Berufsgruppe Nahrungsmittel im lvh begrüßt die Regelung und wird weiterhin beim Koordinierungstisch und Fachbeirat mitwirken.

Gemeinsame Lösungen gefordert

WARENTRANSPORTEURINNEN UND -TRANSPORTEURE: BEIM JÜNGSTEN TREFFEN ZWISCHEN DEN VERTRETERN DER HANDELSKAMMER BOZEN, DER LVH-SPITZE, SOWIE DER BERUFSGEMEINSCHAFT STANDEN DIE DRÄNGENDEN VERKEHRSPROBLEMATIKEN SÜDTIROLS IM MITTELPUNKT.

Bei dem Austausch zwischen der Handelskammer Bozen und Vertreten des lvh wurden Themen wie die Belastungen durch die Sanierung der Lueg-Brücke, die Herausforderungen auf der A22 und die Zusammenarbeit mit den Nachbarländern intensiv diskutiert. „Es ist nicht akzeptabel, dass Transport-

Im Bild (v.l.n.r.): Michl Ebner (Präsident Handelskammer Bozen), Alexander Öhler (Obmann der Warentransporteurinnen und -transporteure im lvh), Walter Pöhl (lvh-Direktor) und Alfred Aberer (Generalsekretär Handelskammer Bozen) © lvh.apa

betriebe für die Fahrt nach Deutschland erhebliche Umwege in Kauf nehmen müssen. Das ist weder wirtschaftlich noch umweltfreundlich“, unterstrich Alexander Öhler, Obmann der Warentransporteurinnen und -transporteure im lvh.

Handelskammer Präsident Michl Ebner fordert langfristige Verkehrsmaßnahmen und eine enge Abstimmung mit Berlin, Wien und Rom. Handelskammer Generalsekretär Alfred Aberer lenkte die Aufmerksamkeit auf eine bessere Nutzung der Infrastruktur und Förderung alternativer Transporte. lvh-Direktor Walter Pöhl betonte: „Der freie Warenverkehr ist eine grundlegende Säule unserer Wirtschaft, doch dürfen dabei die Bedürfnisse der Bevölkerung nicht außer Acht gelassen werden.“

Alle Teilnehmer waren sich einig, dass nur eine enge Kooperation zwischen Wirtschaft, Politik und Nachbarländern zu tragfähigen Lösungen führen kann.

„Lebende Werkstatt“ begeistert

BEZIRK OBERPUSTERTAL:

IM KONGRESSHAUS OLANG FAND

KÜRZLICH DIE VIERTE AUSGABE DER „LEBENDEN WERKSTATT“ STATT.

Die „Lebende Werkstatt“ ist eine einzigartige Initiative, die Schülerinnen und Schülern der Mittelschule Olang die Welt des Handwerks näherbringt. Über zwei Tage hatten rund 100 Jugendliche aus den ersten und zweiten Klassen die Gelegenheit, verschiedene Handwerksberufe hautnah zu erleben und sich für ihre berufliche Zukunft inspirieren zu lassen.

An interaktiven Ständen präsentierten sich engagierte Betriebe aus der Region, die mit viel Kreativität und Leidenschaft ihre Berufsfelder vorstellten. Die Jugendlichen konnten sich aktiv einbringen, handwerkliche Tätigkeiten ausprobieren und mit den Fachleuten ins Gespräch kommen. Die Veranstaltung bot nicht nur spannende Einblicke in die Vielfalt des Handwerks, sondern machte die Berufe greifbar und erlebbar.

Im Bild (v.l.n.r.): Daniela Bortolon (Bezirksobfrau der Frauen im Oberpustertal), Geord Reden, (Bürgermeister Olang), Waltraud Mair (Direktorin Mittelschule Olang), Berta Engl (Lehrperson), Nikolaus Messner (lvh-Ortsobmann Rasen-Antholz) und Walter Pöhl (lvh-Direktor) © lvh.apa

Einen besonderen Beitrag zum Erfolg der Veranstaltung leisteten nicht nur die teilnehmenden Handwerksbetriebe, sondern auch die Lehrperson Berta Engl, die sich mit großem Engagement für diese Berufsorientierungsaktion einsetzt. Die „Lebende Werkstatt“ verdeutlichte eindrucksvoll die Bedeutung des Handwerks als zukunftssicheren und kreativen Berufszweig. Durch den direkten Austausch mit den Betrieben wurde den Jugendlichen die Wertigkeit und Vielfalt des Handwerks verdeutlicht.

Informationsabend in Mals

BEZIRK OBER- UND UNTERVINSCHGAU:

DIE LVH-BEZIRKSOBLEUTE GÜNTHER PLATTER UND HERMANN RAFFEINER KERSCHBAUMER LUDEN KÜRZLICH DIE ORTSAUSSCHUSSMITGLIEDER DER BEZIRKE OBER- UND UNTERVINSCHGAU SOWIE DIE MITGLIEDER DER LVH-ORTSGRUPPE MALS EIN.

Die Veranstaltung in Mals stellte zentrale Themen wie Raumordnung, leistbares Wohnen und die Zukunft des Handwerks im Vinschgau in den Fokus. Höhepunkt war der Beitrag von Landesrat Peter Brunner, der die Herausforderungen des leistbaren Wohnens und die Bedeutung durchdachter Raumordnung beleuchtete. lvh-Direktor Walter Pöhl betonte die Dringlichkeit von Gewerbeflächen und Wohnraum für Betriebe: „Für eine erfolgreiche Übergabe an die nächste Generation müssen genügend Flächen und Wohnraum für zwei Generationen vorhanden sein.“

Im Bild (v.l.n.r.):

lvh-Direktor Walter Pöhl, Landesrat Peter Brunner, Bezirksobfrau der Frauen im Handwerk

Untervinschgau Rita Egger, lvh-Bezirksobmann Obervinschgau

Günther Platter und lvh-Bezirksobmann Untervinschgau Hermann Raffeiner Kerschbaumer © lvh.apa

Die Mitglieder nutzten die Gelegenheit, ihre Anliegen direkt mit Landesrat Brunner zu diskutieren.

Weitere Themen waren Mobilität im Vinschgau und die Nachwuchsförderung, darunter die erfolgreiche KidsAcademy, die 2025 wieder in Schlanders stattfindet. Zum Abschluss waren sich alle einig, wie wertvoll der Austausch zwischen Verband, Politik und Mitgliedern ist. Die Bezirksobleute kündigten weitere Versammlungen der Ortsausschüsse an, um den Dialog fortzusetzen und die Entwicklung des Handwerks im Vinschgau zu stärken.

FRAUEN & JUNGES HANDWERK

DIE GRUPPEN IM LVH: Frauen und Junghandwerker/innen: Ihre Initiativen, Projekte, Unternehmungen und ihr Einsatz für das Handwerk.

Klausur der Jungen Wirtschaft

JUNGHANDWERKER/INNEN:

KÜRZLICH TRAFEN SICH DIE MITGLIEDER DER JUNGEN WIRTSCHAFT SÜDTIROL ZU IHRER JÄHRLICHEN KLAUSURTAGUNG. DISKUTIERT WURDEN AUCH DIESES JAHR WIEDER EINE VIELZAHL AN INTERESSANTEN UND AKTUELLEN THEMEN.

Die Klausur der Jungen Wirtschaft Südtirol fand dieses Jahr im „Summit Mountain Club“ in Ratsching statt.

Die Veranstaltung diente nicht nur dazu, auf das vergangene Jahr zurückzublicken, sondern auch, um ambitionierte Ziele und strategische Ausrichtungen für 2025 zu entwickeln.

Im Fokus standen die Förderung junger Unternehmer und die Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes Südtirol. Es wurde intensiv darüber diskutiert, wie die Sichtbarkeit junger Unternehmen verbessert und wie die Digitalisierung noch stärker in die betriebliche Praxis integriert werden kann. Die Teilnehmenden tauschten sich über innovative Geschäftsmodelle aus und erarbeiteten Ideen für zukünftige Projekte.

Zu den zentralen Zielen für das Jahr 2025 gehört die Verstärkung der Netzwerkarbeit innerhalb der Jungunternehmer sowie eine engere Zusammenarbeit mit den Bildungseinrichtungen, um Fachkräfte frühzeitig für den regionalen Arbeitsmarkt zu gewinnen.

Außerdem sollen gezielte Maßnahmen erarbeitet werden, um die Nachhaltigkeit in der lokalen Wirtschaft

voranzutreiben. Die Klausurtagung bot eine ideale Plattform, um den Fokus auf Zusammenarbeit, Innovation und nachhaltige Entwicklung zu setzten. Die Junge Wirtschaft Südtirol blickt optimistisch in die Zukunft.

Eindruck der Veranstaltung © lvh.apa

Neujahrsempfang: „WIR gestalten Zukunft“

FRAUEN:

DIE FRAUEN IM HANDWERK STARTETEN BEIM NEUJAHRSEMPFANG IM HAUS DES HANDWERKS MIT VIEL INSPIRATION UND MOTIVIERENDEN IMPULSEN IN EIN NEUES JAHR VOLLER CHANCEN UND HERAUSFORDERUNGEN.

Unter dem Motto „WIR gestalten Zukunft“ versammelten sich kürzlich die Gruppe der Frauen im Handwerk zum Neujahrsempfang im Haus des Handwerks in Bozen. Durch die Veranstaltung führten die Landesobfrau der Frauen im Handwerk, Petra Holzer, sowie Vizelandesobfrau Daniela Bortolon. Holzer betonte in ihrer Rede die Stärke und das Engagement der Gruppe: „Wo Her-

Im Bild (v.l.n.r.):

Hannes Mussak, Daniela Bortolon, Waltraud Haller, Waltraud Waldner, Gertraud Götsch, Petra Holzer und Martin Haller © lvh.apa

ALS QUEREINSTEIGERIN ANS ZIEL

QuereinsteigerIn Apollonia Dapoz

Was hast du ursprünglich beruflich gemacht?

Nach der Matura habe ich zehn Jahre lang als Sekretärin in einem Buchhaltungsbüro gearbeitet.

Was hat dich dazu bewogen in den Betrieb einzusteigen?

Mein Mann besaß ein Bekleidungsgeschäft mit einer Schneiderei in La Valle - Pederoa. Die Näherin, die zu dieser Zeit in der Schneiderei arbeitete, hatte beschlossen, wegen Mutterschaft zu kündigen. Also haben wir gemeinsam entschieden, das Schneiderhandwerk zu erlernen und so die Schneiderei weiterzuführen. Einen dreijährigen Lehrgang zur Schneiderin und Schnittmusterschneiderin absolvierte ich in Verona. Und seit 25 Jahren bin ich nun Schneiderin/Schnittmacherin und helfe meinem Mann im Geschäft.

ausforderungen sind, da sind wir zur Stelle. Wir greifen Probleme auf, suchen nach Lösungen und gestalten aktiv mit.“ Die Landesobfrau hob außerdem die Bedeutung von Netzwerken, Weiterbildung und sozialer Absicherung für Frauen hervor, um die Zukunft des Handwerks aktiv zu prägen.

lvh-Präsident Martin Haller und lvh-Vizepräsident Hannes Mussak würdigten ebenfalls das Engagement und die Innovationskraft der Frauen im Handwerk.

Gemeinsam mit den Landesrätinnen Rosmarie Pamer und Magdalena Amhof sowie der Landtagsabgeordneten Waltraud Deeg wurde über politische Maßnahmen zur Unterstützung von Unternehmerinnen, insbesondere bei Gründung, Führung und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, diskutiert. Der Abend bot mit dem Vortrag von Petra Unterfrauner zu Life-Work-Balance sowie der Ehrung von Gertraud Götsch, Gründerin der Gruppe, gemeinsam mit ihren Weggefährtinnen, Waltraud Waldner und Waltraud Haller, besondere Highlights.

Wie sehr hat sich dein Leben durch diese Entscheidung verändert?

Vorher arbeitete ich außer Haus und jetzt wohne und arbeite ich am selben Ort. Außerdem war ich früher Angestellte und hatte Kolleginnen und Kollegen. Jetzt bin ich selbständig und arbeite mit meinem Mann zusammen.

Was hast du im neuen Beruf über dich selbst gelernt?

Ich habe festgestellt, dass mir die Kreativität und das handwerkliche Können in diesem Beruf sehr gut gefallen. Man muss eine Menge Leidenschaft haben, um diese Arbeit zu machen. Wenn man selbstständig ist und in einem kleinen Familienbetrieb, wie dem unsrigen arbeitet, bedeutet das viel Arbeit. Aber das schreckt mich nicht.

Apollonia Dapoz, La Parüda OHG © Apollonia Dapoz

HANDWERK BESTIMMT MIT: Auf lokaler, nationaler und auch internationaler politischer und wirtschaftlicher Ebene hat das Handwerk eine wichtige Stimme.

Haushaltsgesetz 2025: Die wichtigsten Neuerungen

DAS HAUSHALTSGESETZ ENTHÄLT EINE REIHE VON MASSNAHMEN, DIE FÜR DAS HANDWERK VON INTERESSE SIND: HIER EINE ZUSAMMENFASSUNG DER WICHTIGSTEN MASSNAHMEN.

Das Haushaltsgesetz hat ein Volumen von rund 30 Milliarden Euro brutto, von denen etwa 20 Milliarden darauf abzielen, die Senkung des Steuer für Einkommen bis 40.000 Euro, sowie die Umstellung auf drei IRPEF-Steuersätze für mindestens die nächsten fünf Jahre strukturell zu verankern. Zudem enthält der Gesetzestext eine Reihe von Maßnahmen, die Unternehmen betreffen.

STEUERBONUSSE IM BAU

Das Haushaltsgesetz 2025 hat die Steuerbonusse betreffend Baumaßnahmen reduziert. Der „Grünbonus“ entfällt endgültig. Gleichzeitig wurde eine Übergangsregel für drei Jahre (2025-2027) mit Vergünstigungen vorgesehen, wobei zwischen Hauptwohnsit, etc. differenziert wird. Abzüge für Ausgaben zur Ersetzung von Heizungsanlagen mit fossilen Brennstoffen (z.B. Gasheizkessel) entfallen.

lvh-Mitglieder können alle Details zu diesem Thema im lvh-Direkt-Rundschreiben Nr. 405 vom Januar nachlesen! Zugang über den QR-Code auf S. 35.

EINSCHRÄNKUNGEN BEI SPESEN-ABSETZBETRÄGEN

Für Empfänger von Einkommen

über 75.000 € bzw. 100.000 EUR wird eine Obergrenze für die zulässigen Abzüge von 14.000 EUR bzw. 8.000 EUR eingeführt. Die Obergrenze wird in Abhängigkeit von der Zusammensetzung des Haushalts angepasst.

NEUBEWERTUNG VON GRUNDSTÜCKEN UND BETEILIGUNGEN MIT ERSATZSTEUER

Definitiv bestätigt wurde die Möglichkeit zur Neubewertung von Grundstücken und Beteiligungen (Artikel 5, Gesetz 488/2001) durch die Zahlung einer Ersatzsteuer von 18%.

AUSSCHLUSS VON GÜTERN

Einzelunternehmen haben die Möglichkeit, Immobilien, die am 31. Oktober 2024 im Besitz sind, aus ihrem Vermögensbestand zu lösen. Der Ausschluss muss bis 31. Mai 2025 erfolgen und erfordert die Zahlung einer Ersatzsteuer von 8%.

ABREISEN UND REPRÄSENTATIONSKOSTEN

Ab 2025 müssen bestimmte Ausgaben wie Reisekosten und Spesen für Hotels, Mahlzeiten und Reisen mit elektronischen Zahlungsmitteln getätigt werden, um steuerlich abzugsfähig zu sein.

BEGÜNSTIGTE ZUWEISUNG VON GÜTERN

Unternehmen können, nicht instrumentelle Immobilien oder eingetragene bewegliche Güter an Gesellschafter abtreten oder veräußern, indem sie eine Ersatzsteuer von 8% (10,5%, wenn das Unternehmen nicht operativ ist) zahlen.

FREIGRENZE FÜR

LOHNZUSATZLEISTUNGEN

Die 2024 vorgesehenen Schwellen für die Sachbezüge an die Arbeitnehmenden bleiben unverändert für die Jahre 2025 bis 2027. Das Limit beträgt generell 1.000 EUR und für Arbeitnehmende mit steuerlich zulasten lebenden Kindern 2.000 EUR.

ALIQUOTE IRPEF

Ab 2025 werden folgende Steuersätze nach Einkommensklassen festgelegt:

• 23% bis zu 28.000 €

• 35% über 28.000 bis 50.000 €

• 43% über 50.000 €

Für Einkommen bis zu 15.000 EUR werden die Abzüge für Lohneinkommen von 1.880 EUR auf 1.955 EUR angehoben.

Detaillierte Informationen zum Haushaltsgesetz können lvh-Mitglieder in den lvh-Direkt-Rundschreiben Nr. 404/405 vom Januar 2025 unter folgendem QR-Code abrufen:

Chancen für Handwerksbetriebe

MIT DEM INKRAFTTRETEN DES DECRETO CORRETTIVO ZUM VERGABEKODEX, AM VERGANGE NEN 31. DEZEMBER 2024, ERGEBEN SICH BEDEUTENDE ÄNDERUNGEN IM BEREICH DER ÖFFENTLICHEN AUFTRAGSVERGABE.

Die Anpassungen im öffentlichen Auftragswesen sollen nicht nur bestehende Schwierigkeiten beseitigen, sondern auch neue Möglichkeiten für Südtirols Handwerksbetriebe schaffen. Eine zentrale Neuerung ist, dass öffentliche Auftraggeber künftig keinen spezifischen Kollektivvertrag mehr vorschreiben dürfen. Stattdessen wird die Gleichwertigkeit der Verträge aus verschiedenen Bereichen, wie Bau Industrie (CNEL/INPES F012), Bau Handwerk (F015) und Bau KMU (F018), anerkannt. Dies stärkt die Chancengleichheit und schafft klare Rahmenbedingungen für alle Beteiligten.

Besonders relevant für Südtirols Handwerksbetriebe ist der Fokus auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Öffentliche Auftraggeber können nun bei Vergaben unterhalb der EU-Schwellenwerte entscheiden, diese gezielt KMU vorzubehalten. Zusätzlich müssen mindestens 20 Prozent der untervergabefähigen Leistungen an KMU weitergegeben werden.

„Die Neuerungen stellen eine wichtige Entwicklung im

Gemeindewahlen:

Vergaberecht zugunsten der kleinen und mittleren Handwerksbetriebe auch in Südtirol dar. Es bleibt aber noch einiges zu tun, um die Vergabeverfahren zu verbessern und zu vereinfachen“, erklärt lvh-Präsident Martin Haller. Trotz der positiven Entwicklungen sieht der lvh weiteren Handlungsbedarf. Der Verband setzt sich stets für die Interessen der Südtiroler Handwerksbetriebe ein. „Wir werden die Südtiroler Handwerksbetriebe auch weiterhin vertreten, um ihre Forderungen zu unterstützen und ihre Anliegen zu wahren“, betont lvh-Direktor Walter Pöhl.

Die Änderungen im Vergabekodex sind ein bedeutender Schritt zur Stärkung des lokalen Handwerks, insbesondere durch die Förderung von KMU.

Der lvh bleibt ein starker Partner für die Betriebe und setzt sich konsequent für weitere Verbesserungen im Vergabewesen ein.

Informationen zu den Neuerungen im öffentlichen Auftragswesen gibt die Abteilung Kompetenzbereich des lvh. E-Mail: bau@lvh.it.

„Politik sucht dich!“

DER ENDSPURT ZU DEN WAHLEN IN VIELEN SÜDTIROLER GEMEIN DEN IST ANGELAUFEN. AM SONNTAG, DEN 4. MAI 2025 IST ES SOWEIT. HÖCHSTE ZEIT FÜR DAS HANDWERK ZU KANDIDIEREN!

Viele lvh-Funktionärinnen und Funktionäre sind bereits politisch aktiv. Wie wichtig die Vertretung des Handwerks in der Politik ist, kann gar nicht stark genug unterstrichen werden. Denn nur wer kandidiert, hat die Möglichkeit die Themen des Handwerks politisch umzusetzen. Nur wer sich politisch engagiert kann MITreden, MITgestalten und MITbestimmen. Deshalb ruft der lvh seine Mitglieder noch einmal dazu auf: Kandidiere auch DU in deiner Gemeinde. Weitere Informationen zu den Gemeindewahlen gibt es unter dem folgenden Link: www.lvh.it/gemeindewahlen oder über den nebenstehenden QR-Code.

AUFRUF DES PRÄSIDENTEN

Auch lvh-Präsident Martin Haller appelliert an die Handwerkerinnen und Handwerker, sich einzusetzen und zu kandidieren um politisch aktiv zu werden: „In vielen Bereichen gilt es in den nächsten Jahren wichtige und zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen. Deshalb suchen wir für die Gemeindewahlen 2025 engagierte Kandidatinnen und Kandidaten aus dem Handwerk! Ihre Erfahrung und Perspektive sind entscheidend, um die Interessen des Handwerks in den Gemeinden zu vertreten. Gestalten Sie aktiv die Zukunft Ihrer Gemeinde mit und setzen Sie sich für eine starke handwerkliche Stimme ein.“

RENTRI wird mit Februar eingeführt

DAS ITALIENISCHE UMWELTMINISTE

RIUM FÜHRT EIN NEUES ELEKTRONI

SCHES ABFALLREGISTER EIN.

Das italienische Umweltministerium führt mit RENTRI (Registro Elettronico Nazionale per la Tracciabilità dei Rifiuti) ein neues elektronisches Abfallregister ein, das die Rückverfolgbarkeit von Abfällen durch Digitalisierung erheblich vereinfacht.

Ab dem 13. Februar 2025 werden die bisherigen Papierformulare und -register vollständig durch digitale Lösungen ersetzt. Ziel dieser Reform ist es, Transparenz, Effizienz und Nachverfolgbarkeit im Abfallmanagement zu erhöhen und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben für Unternehmen zu erleichtern.

Die Einführung von RENTRI erfolgt schrittweise. Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitenden sowie Betriebe, die gefährliche Abfälle produzieren, müssen sich bereits bis Februar 2025 registrieren. Für kleinere Betriebe und solche mit weniger als 50 Mitarbeitenden gelten längere Übergangsfristen bis 2026. Die Anmeldung erfolgt über das RENTRI-Portal, wo sich Unternehmen registrieren und ihre Abfallaktivitäten digital verwalten können. Die Nutzung des Portals ist mit einer jährlichen Gebühr verbunden, deren Höhe von der Unternehmensgröße abhängt. Die digitalen Register und Formulare bieten erhebliche Vorteile: Sie ermöglichen eine zentrale Erfassung aller Abfallbewegungen, verringern Verwaltungsaufwände und reduzieren Fehler durch manuelle Prozesse. Besonders die Abfallidentifikationsformulare (FIR), die bisher in Papierform vorlagen, werden ab Februar 2025 digital ausgestellt und über RENTRI direkt an die zuständigen Behörden übermittelt. Während der Übergangszeit bleibt die papierbasierte Abfallverwaltung weiterhin gültig, jedoch nur bis zu den jeweils festgelegten Registrierungsfristen. Nach Ablauf dieser Fristen wird die digitale Nutzung von RENTRI für alle betroffenen Unternehmen verpflichtend. Um den Übergang zu erleichtern, bietet der lvh umfassende Unterstützung für seine Mitgliedsbetriebe an. Weitere Informationen gibt die Abteilung Arbeitssicherheit und Umweltrecht des lvh. E-Mail: rechtsberatung@lvh.it.

Im Gespräch mit... Isolde Moroder

Direktorin des Berufsbildungszentrums Meran

01

Was sind die Vorteile der Berufspraktika ab 14 Jahren für Schüler/innen, Berufsschulen und Betriebe?

In meiner Funktion als Schulführungskraft beschäftigen mich die Vorteile für Schüler/innen und somit indirekt auch für die Schule.

Wir sehen den Sinn der Praktika in diesem frühen Alter dann, wenn die Lehre als weiterer Ausbildungsweg bereits feststeht, eine Lehrstelle konkret in Aussicht ist und nur mehr wenige Wochen bis zum Erreichen des 15. Lebensjahres fehlen.

Sinnvoll ist diese Möglichkeit auch für Jugendliche, welche völlig orientierungslos sind und durch ein Praktikum eine wichtige Entscheidungshilfe für ihren Ausbildungsweg erhalten.

02

Wie findet der erste Kontakt zwischen Berufsschule und Betrieben statt, damit ein Berufspraktikum ab 14 Jahren beginnen kann?

Die Anfrage kommt entweder aus den Familien, die sich dann auch selbst um einen Praktikumsplatz kümmern oder der Klassenrat stellt fest, dass ein Praktikum für eine/n bestimmte/n Jugendliche/n die sinnvollere Lösung ist.

03

Wie wird Ihre Berufsschule die Jugendlichen auf dieses Angebot aufmerksam machen?

Wir binden diese Möglichkeit als Zusatz zu der bisherigen Vorgehensweise bei Praktika für Jugendliche mit 15 ein.

Die Betriebe freuen sich über diese Möglichkeit und dies ist im Hinblick auf den Fachkräftemangel positiv, dennoch muss sich jeder Betrieb auch bewusst sein, dass ein Jugendlicher in diesem Alter intensiv betreut und ausgebildet werden muss.

02|2025

HANDWERK & GESELLSCHAFT

ARBEIT ALLEIN BESTIMMT NICHT DAS LEBEN: Geselliges Beisammensein und gute Unterhaltung werden im Handwerk groß geschrieben.

Klausur: Ideen und Projekte

KÜRZLICH TRAFEN SICH DIE JUNGHANDWERKER/INNEN DES LVH ZU IHRER KLAUSUR IM HOTEL VILLA STEFANIA IN INNICHEN, UM AUF DIE ERFOLGE DES VERGANGENEN JAHRES ZU RÜCKZUBLICKEN UND DIE WEICHEN FÜR 2025 ZU STELLEN.

Unter der Leitung von Landesobfrau Priska Reichhalter und Vizelandesobmann Patrick Gampenrieder trafen sich die Gruppe der Junghandwerker/innen im lvh, zu ihrer alljährlichen Klausur.

Nach einer interessanten Betriebsbesichtigung der Filzerei Zacher diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zentrale Themen und Projekte für das neue Jahr. Ein Rückblick auf die Aktivitäten von 2024 bildete die Grundlage für die Planung von 2025.

Zu den Highlights zählen die Vollversammlung am 17. Mai, bei der erneut die Ehrung „Junghandwerker/in des Jahres“ im Mittelpunkt stehen wird, sowie ein Geschicklichkeitsfest, das in Zusammenarbeit mit der Niederstätter AG im Safety Park in Bozen geplant ist.

Zudem möchte die Gruppe durch eine Imagekampagne junge Menschen für das Handwerk begeistern. Abgerundet wird das Programm durch einen geplanten Leitfaden und Workshop in Kooperation mit der lvh-Akademie, der sich auf die Themen Neugründung und Betriebsübergabe konzentriert. Die Tagung zeigte einmal mehr das Engagement der Junghandwerker/innen, die Zukunft des Handwerks aktiv mitzugestalten.

Betriebsbesichtigung bei der Filzerei Zacher © lvh.apa

Junghandwerker

Simon Volgger (rechts) legte selbst Hand an © lvha.pa

Nach der Klausur ging es für einige Teilnehmer/ innen auf die Skipiste © Simon Volgger

Das Material wurde begutachtet © lvh.apa

20 Jahre Klimahouse!

DIE JUBILÄUUMSAUSGABE DER KLIMAHOUSE MESSE IN BOZEN BOT FACHLEUTEN UND INTERESSIERTEN WIEDER EINE PLATTFORM, UM SICH ÜBER NEUESTE TECHNOLOGIEN, TRENDS UND INNOVATIVE LÖSUNGEN DER BAUBRANCHE AUSZUTAUSCHEN.

Der Stand der Dachdecker/ innen im lvh mit lvh-Präsidium und lvh-Direktor © lvh.apa

Stand

Die Klimahouse 2025 in Bozen, die vom 29. Januar bis 1. Februar stattfand, feierte ihr 20-jähriges Bestehen und bestätigte erneut ihre Position als führende Messe für energieeffizientes und nachhaltiges Bauen in Italien. Mit über 400 Ausstellerinnen und Austellern, sowie mehr als 100 Veranstaltungen bot sie Fachleuten und Interessierten eine umfassende Plattform, um sich über die neuesten Entwicklungen im Bausektor zu informieren.

Ein zentrales Ereignis war der Klimahouse Congress 2025 unter dem Motto „Transforming Spaces, Changing Lives, Shaping the Future!“, der am 31. Januar und 1. Februar im MEC Meeting & Event Center stattfand.

Internationale Expertinnen und Experten diskutierten dabei über Themen wie urbane Regeneration und nachhaltige Architektur.

Besondere Aufmerksamkeit erhielt der Wood Architecture Prize 2025, der am 30. Januar verliehen wurde. Dieser Preis würdigt herausragende Leistungen im Bereich der Holzarchitektur und unterstreicht

lvh-Vizepräsident Hannes Mussak und lvh-Direktor Walter Pöhl auf dem Stand der Firma Beikircher Grünland © lvh.apa

die Bedeutung von Holz als nachhaltigem Baustoff. Die Klimahouse Tours 2025 ermöglichten es den Besucherinnen und Besuchern, nachhaltige Architekturprojekte in Südtirol zu besichtigen und sich vor Ort über innovative Bauweisen zu informieren.

Ein weiteres Highlight war der Klimahouse Future Hub 2025, in dem 20 von PoliHub ausgewählte Start-ups aus der Baubranche ihre innovativen Lösungen präsentierten. Diese Initiative fördert den Austausch zwischen etablierten Unternehmen und jungen Innovatoren und trägt zur Weiterentwicklung des Bausektors bei. Auch Mitglieder des Wirtschaftsverbands Handwerk und Dienstleister (lvh.apa) waren prominent vertreten. Unter ihnen präsentierten Nobilium Thermalpanel, Beikircher Grünland, Geo Sun – Renewable Energy sowie die Dachdecker/innen im lvh ihre innovativen Lösungen für energieeffizientes Bauen.

Die Klimahouse 2025 setzte somit erneut wichtige Impulse für die Zukunft der Baubranche.

Der Stand der Firma Nobilium Thermalpanel © lvh.apa
Der
der Firma Geo Sun © lvh.apa

THEMEN IN BEWEGUNG

GROSSE THEMEN: Ist Digitalstress die neue Volkskrankheit? Das Arbeitsförderungsinstitut (AFI) hat vor Kurzem Experten darüber diskutieren lassen. Lesen Sie wohl.

Ist digitaler Stress die neue Volkskrankheit?

STÄNDIGE ERREICHBARKEIT, REIZÜBERFLUTUNG UND DIE WACHSENDE ABHÄNGIGKEIT VON DIGITALEN TECHNOLOGIEN: TECHNOSTRESS IST LÄNGST EIN ZENTRALES THEMA IN BERUF UND PRIVATLEBEN. DAS ARBEITSFÖRDERUNGSINSTITUT (AFI) HAT EXPERTEN GEFRAGT.

Die Digitalisierung hat unser Leben in vielerlei Hinsicht revolutioniert. Sie bietet enorme Chancen, Prozesse zu vereinfachen, Wissen zu teilen und unsere Arbeit effizienter zu gestalten. Doch mit diesen Vorteilen kommen auch neue Herausforderungen, die immer mehr Menschen belasten.

PHÄNOMEN DIGITALSTRESS:

KEINER KENNT’S, JEDER HAT’S

Beim sogenannten „Digitalstress“ – oder synonym auch „Technostress“ genannt – handelt es sich um ein noch relativ unerforschtes und wenig bekanntes Phänomen. Technostress bezeichnet den Stress, der durch den Umgang mit digitalen Technologien entsteht und zu Symptomen wie Überforderung, Konzentrationsproblemen, Schlafstörungen und einem erhöhten Risiko für Burnout führen kann. Die Ursachen sind unter anderem ständige Erreichbarkeit, Informationsüberflutung, die schnelle Entwicklung neuer Technologien, Probleme mit deren Umgang und der Druck, andauernd online zu sein.

Ständig online? Es liegt an uns. © Adobe Stock

Jobverlust durch technologischen Wandel

Ständige Erreichbarkeit

Wachsende Komplexität

Konstante Anpassung

Die „Big Five“ der digitalen Stressfaktoren

Digitalstress entsteht auch durch die zunehmende Verwischung zwischen Berufs- und Privatleben: Oft können die neuen Technologien zu einer Ablenkung während der Arbeit, beispielsweise durch die private Nutzung von sozialen Medien, oder zu einer Verwässerung der Freizeit, zum Beispiel durch die Beantwortung von beruflichen E-Mails außerhalb der Arbeitszeiten, führen.

Der digitale Stress entwickelt sich zu einer der großen Gesundheitsprobleme unserer Zeit – und betrifft zunehmend auch kleine Familienbetriebe, mittelständische Unternehmen und Handwerksbetriebe in Südtirol. Von diesem Problem sind mehr Menschen betroffen, als man zunächst annehmen würde. Das Arbeitsförderungsinstitut (AFI) hat in einem seiner zuletzt erschienenen AFI-Barometer erhoben, dass 54 Prozent der Befragten die digitalen Technologien als eine Stressquelle empfinden (Summe der Antwortanteile „sehr“ und „ziemlich“).

URSACHEN UND LÖSUNGSANSÄTZE

In einem Webinar am 11. Dezember 2024 hat das AFI die Ursachen beleuchtet und Lösungsansätze aufgezeigt – mit führenden Experten und interaktiver Diskussion.

Als erster Experte referierte Prof. Dr. Tim Weitzel der

ERKENNEN

MANUEL OBERKALMSTEINER, FORUM PRÄVENTION

Hohe Arbeitslast und Geschwindigkeit

Otto-Friedrich-Universität Bamberg über Digitalstress am Arbeitsplatz und stellte seine Forschungsergebnisse vor (siehe auch Interview auf den S. 44/45).

Weitzel konnte in Verbindung mit den digitalen Technologien fünf große Stressfaktoren ausmachen, die sich negativ auf unsere Psyche, Leistungsfähigkeit und den Körper auswirken können: erstens die Überforderung durch eine höhere Arbeitslast und Geschwindigkeit, zweitens das Gefühl ständiger Erreichbarkeit und der Verwischung der Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben, drittens eine wachsende Komplexität der Technologien, viertens die Angst vor Jobverlust durch technologischen Wandel und fünftens die Ungewissheit durch eine konstante Anpassung an neue Technologien.

„Auch wenn die Auslöser von Technostress immer besser verstanden werden, bleiben Ansätze zur Vermeidung oder Verbesserung eine ernsthafte Herausforderung für Unternehmen, und viele gut gemeinte Maßnahmen verursachen sogar mehr Probleme, als sie lösen“, mahnt Weitzel.

DIGITAL BIS INS PRIVATLEBEN:

DIE DOSIS MACHT DAS GIFT

Manuel Oberkalmsteiner, Experte für die Themen Social Media und Digitalwelten von der Südtiroler Einrichtung Forum Prävention, beleuchtete die Auswirkungen der digitalen Technologien auf unser Privatleben. Die Kernbotschaft: Auch hier kann es durch die ausufernde Verwendung der Technologien zu einer Entwicklung von Technostress kommen. Vor allem die digitalen Medien bieten eine willkommene Ablenkung von Langeweile und negativen Gefühlen. Doch ihr übermäßiger Gebrauch kann andererseits auch wertvolle Zeit für Aktivitäten verdrängen, die essenziell für die psychische Gesundheit sind. „Wir alle müssen einen bewussten Umgang mit digitalen Medien finden, da wir täglich einer Flut von Reizen, Ablenkungen und Informationen ausgesetzt sind. Die Herausforderung besteht darin, immer wieder innezuhalten und zu erkennen, was uns guttut und

was uns belastet“, fordert Oberkalmsteiner. Bewegung, soziale Kontakte und erfüllende Tätigkeiten wie kreative Hobbys oder das Verfolgen persönlicher Ziele stärken das Wohlbefinden und fördern die mentale Balance. Umso wichtiger ist es, laut dem Experten, im Alltag bewusst Raum für diese Elemente zu schaffen und die Nutzung digitaler Medien achtsam zu gestalten.

STÄNDIGE ERREICHBARKEIT

Dank Smartphones, E-Mails und Messaging-Diensten sind wir theoretisch immer erreichbar. Dies führt dazu, dass Arbeit und Freizeit zunehmend verschwimmen. Beispielsweise checken viele Handwerker/innen auch am Wochenende ihre geschäftlichen Nachrichten und fühlen sich verpflichtet, sofort zu antworten.

REIZÜBERFLUTUNG

Die ständige Flut an Informationen – sei es durch E-Mails, soziale Medien oder Push-Benachrichtigun-

Manuel Oberkalmsteiner ist Koordinator des Bereiches Digitale Lebenswelten im Forum Prävention. © Forum Prävention

gen – überfordert viele Menschen. Ein Beispiel hierfür ist der Eingang von Dutzenden von E-Mails pro Tag, die schnell bearbeitet werden müssen, was bei Mitarbeitenden oft zu Konzentrationsproblemen führt.

TECHNOLOGISCHE ABHÄNGIGKEIT

Der Druck, immer auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben und sich an neue Systeme anzupassen, kann belastend sein. Ein typisches Szenario ist die Einführung neuer Software, bei der die Belegschaft oft unzureichend geschult wird, was Frustration und Ineffizienz zur Folge hat.

GESUNDHEITLICHE KONSEQUENZEN

Chronischer Stress kann zu Schlaflosigkeit, Konzentrationsproblemen, Erschöpfung und letztlich zu Burnout führen sowie zu körperlichen Beschwerden.

PRODUKTIVITÄTSEINBUSSEN

Mitarbeitende, die unter digitalem Stress leiden, machen mehr Fehler, sind weniger kreativ und fallen häufiger krankheitsbedingt aus.

BEEINTRÄCHTIGTE KOMMUNIKATION

Die ständige Verfügbarkeit kann zu Missverständnissen und ineffizienter Kommunikation führen, da Nachrichten oft überhastet gelesen oder beantwortet werden.

ES GIBT

STRATEGIEN, UM DIGITALE BELASTUNG ZU REDUZIEREN

MANUEL OBERKALMSTEINER, FORUM PRÄVENTION

HERAUSFORDERUNGEN FÜR

KLEINBETRIEBE

UND HANDWERK

Für kleinere Unternehmen und Handwerksbetriebe ist Technostress eine besondere Herausforderung. Während große Unternehmen oft über eigene IT-Abteilungen verfügen, müssen sich Inhaber und Mitarbeitende in kleinen Betrieben häufig selbst um digitale Systeme kümmern. Dies führt zu einer Mehrbelastung, die schwer zu bewältigen ist. Ein Installateurbetrieb könnte beispielsweise Schwierigkeiten haben, eine neue Terminplanungssoftware

einzuführen, da der Chef selbst kaum Zeit hat, sich in das System einzuarbeiten und seine Mitarbeitende zu schulen. Zusätzlich fehlt oft das Wissen, wie man digitale Tools effizient und stressfrei einsetzt. Ein Handwerksbetrieb, der etwa auf Social Media präsent sein möchte, steht oft vor der Frage, wie viel Zeit und Energie in die Pflege der Plattformen investiert werden sollte, ohne dass die Kernaufgaben darunter leiden. Wie können Betriebe Technostress entgegenwirken? Es gibt verschiedene Strategien, um Technostress zu reduzieren und die digitale Belastung zu minimieren.

KLARE GRENZEN SETZEN

Betriebsinhaber/innen sollten klare Regeln für die Erreichbarkeit definieren. Feierabende und Wochenenden sollten möglichst frei von beruflichen Verpflichtungen bleiben. Beispielsweise könnten Handwerksbetriebe feste Zeiten für die Bearbeitung von E-Mails einführen, um unnötige Unterbrechungen zu vermeiden.

SCHULUNGEN UND WEITERBILDUNG

Die richtige Nutzung digitaler Tools kann die Arbeit

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Rund um die Uhr wachsam. Mit einem geschulten Blick für jede noch so kleine Anomalie überwachen unsere Security-Experten Ihre IT-Infrastruktur. So werden Cyber-Bedrohungen frühzeitig erkannt, analysiert und blitzschnell darauf reagiert. Nutzen Sie unser Security Operation Center als externe Sicherheitsstütze und entlasten Sie damit Ihre IT-Abteilung. Fragen Sie nach Ihrem maßgeschneiderten Cybersecurity-Konzept: 800 031 031

erheblich erleichtern. Schulungen helfen dabei, Ängste abzubauen und Routine im Umgang mit Technologien zu entwickeln.

DIGITALE DETOX-PHASEN

Regelmäßige Pausen von digitalen Medien – sei es durch das Abschalten von Benachrichtigungen oder bewusste Offline-Zeiten – können Wunder wirken. Ein Beispiel ist eine Tischlerei, die einmal pro Woche einen „technologiefreien Nachmittag“ einführt, an dem keine E-Mails bearbeitet werden.

TECHNOLOGISCHE UNTERSTÜTZUNG

Investitionen in benutzerfreundliche Systeme und

Software können die Belastung reduzieren. Oft lohnt es sich, in professionelle Beratung zu investieren, um die besten Lösungen für den Betrieb zu finden. Ein Bauunternehmen könnte etwa eine leicht bedienbare App zur Baustellenkoordination nutzen, die alle Mitarbeitende miteinander vernetzt und Informationen zentral verfügbar macht.

ACHTSAMKEIT UND STRESSMANAGEMENT

Betriebe können Mitarbeitende dabei unterstützen, Stress besser zu bewältigen, etwa durch Achtsamkeitstraining, Yoga oder gezielte Entspannungsübungen.

PROF. DR. TIM WEITZEL, UNIVERSITÄT BAMBERG

Technostress ist heilbar

DIE WISSENSCHAFT HAT ERFORSCHT, WIE

DIGITALE ÜBERFORDERUNG PRODUKTIVITÄT UND WOHLBEFINDEN BEEINFLUSST.

Herr Professor Weitzel, was ist Technostress, und warum ist er für Unternehmen relevant?

Technostress ist Stress im IT-Kontext, also eine Art Nebenwirkung der Nutzung von IT. Ursache sind verschiedene Technostressoren wie Überflutung mit E-Mails, oder ständige Erreichbarkeit. Diese belasten Individuen, der Körper schüttet hierbei messbar Stresshormone aus. Die Konsequenzen können dann von Erschöpfung und Anspannung bis Burnout gehen.

Für Unternehmen ist Technostress eine Herausforderung, die das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden betrifft. Technostress kann in diesem Zusammenhang auch ein Kündigungsgrund sein und die Fluktuation deutlich beeinflussen.

Welche Arten von Technostressoren gibt es?

Wir kennen inzwischen eine Reihe von Technostressoren. Die häufigsten sind Techno-Overload, wenn man zum Beispiel durch verschiedene IT-Systeme und -Kommunikationskanäle mit Aufgaben und Informationen

Tim Weitzel forscht im Bereich IT-Management, digitale Gesundheit und digitale Innovation. © Tim Weitzel

überflutet wird, Techno-Invasion, wenn die Trennung zwischen „work“ und „life“ nicht mehr zuverlässig ist und Berufliches ungewollt in das Privatleben hineinreicht, Techno-Complexity, wenn die Beherrschung der IT immer schwieriger wird, und Techno-Insecurity, wenn man Angst bekommt, durch Automatisierung oder technikaffinere Kollegen überholt und ersetzt zu werden.

Wie wirkt sich Technostress auf die Leistungskraft der Mitarbeiter/-innen aus?

Technostress ist eine ernsthafte Gefahr für die Leistungsfähigkeit von Menschen. Mehrere Laborexperimente bei uns in der Universität, bei denen wir Individuen Technostress ausgesetzt und den Stress gemessen haben, zeigten, dass Testaufgaben dann nur signifikant langsamer und mit viel mehr Fehlern erledigt werden konnten. In einem Change-Projekt in einem Unternehmen war Technostress verantwortlich für eine heftige Erhöhung der Krankenstandtage und geringere Produktivität, in

Ein Elektrobetrieb könnte beispielsweise regelmäßige Workshops zum Thema Stressbewältigung anbieten, die von einem externen Experten geleitet werden.

EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT

Technostress ist eine Herausforderung, die uns auch in den kommenden Jahren begleiten wird. Doch gerade kleine Unternehmen und Handwerksbetriebe können durch gezielte Maßnahmen und ein Bewusstsein für die Problematik langfristig profitieren. Die vielseitige Freizeitgestaltung in Südtirols Bergwelt und Kulturlandschaft kann zum Beispiel eine wichtige Entzugs- und Kraftquelle für Firmen und Mitarbeitende sein, die sich mit dem Ausschalten nicht leicht tun. Die Balance zwischen Digitalisierung und menschlichem Wohlbefinden zu finden, ist keine leichte Aufgabe. Doch mit der richtigen Strategie können Betriebe die Chancen der digitalen Welt nut-

einem anderen Unternehmen sank auch die Mitarbeiterzufriedenheit und die Fluktuation stieg erheblich.

Was unterscheidet „gute“ von „schlechten“ Stressoren?

Stressoren sind Herausforderungen. Wenn die Herausforderungen Menschen mehr abverlangen, als sie ertragen können, dann führt das zu dem bekannten „negativen“ Stress mit Folgen wie sinkender Produktivität und Erschöpfung. Es gibt aber auch anregende Herausforderungen. Wenn Sie zum Beispiel vor einer wichtigen Deadline stehen und diese Herausforderung dazu führt, dass Sie etwas Neues oder neue Werkzeuge benutzen lernen, dann war die Deadline ein „guter“ Stressor, der Sie aus alten Routinen herausgebracht und letztlich sogar produktiver gemacht hat. Wir konnten in der Corona-Zeit beobachten, dass auch neue Verantwortung oder Kinder „gute“ Stressoren sein können, da hierdurch innovatives Verhalten in vielen Bereichen unterstützt wird und sogar einige andere negative Stressoren ausgeglichen werden können.

Erkennen Unternehmen Technostress als Problem? Ja, eine wachsende Anzahl von Unternehmen nimmt inzwischen Technostress als objektive Bedrohung wahr und versucht, aktiv damit umzugehen. Die Ziele sind dabei nicht nur leistungsfähigere Mitarbeitende. Es geht häufig auch um ein neues Verständnis von Arbeit, das auf ein gesundes Miteinander und ein Sich-umeinanderKümmern aufbaut.

Welche Maßnahmen können Unternehmen ergreifen, um Mitarbeitende vor den negativen Auswirkungen der „Always on“-Kultur zu schützen? Und was können Mitarbeitende selbst tun?

Einige Unternehmen haben mit einfachen technischen Maßnahmen wie einem nur stündlichen Versenden von E-Mails oder dem Abschalten der E-Mail-Server freitagnachmittags versucht, die E-Mail-Flut und Invasion der Privatzeit zu reduzieren. Das Problem dabei ist meist, dass weniger E-Mails für einige ein Segen sein können, für andere aber gerade weniger Flexibilität und Work-LifeBalance bedeuten.

Weniger Stressoren an einigen Stellen können also zu mehr an anderen führen. Daher ist es besser, zusätzlich kulturelle oder soziale Ansätze zu finden, zum Beispiel eine explizite Ruhekultur, eine teamindividuelle Kommunikationsetikette. Dies setzt allerdings eine offene Führungskultur voraus, in der Mitarbeitende ihre Probleme ehrlich ansprechen können und nicht zu viel Angst haben, vom Chef für schwach und faul gehalten zu werden. Die wirksamsten Ansätze gegen Technostress sind daher Bündel von Maßnahmen, die auf klarer Diagnose der individuellen Probleme basieren: Welche Technostressoren belasten wen? Daraufhin lassen sich Vorschläge erarbeiten und probeweise umsetzen und anpassen. Die häufigste Antwort in vielen Mitarbeiterinterviews zu der Frage, welche Technostressmaßnahmen denn wirklich helfen, war dann auch keine technische Lösung, sondern ein Führungsthema: „Es liegt daran, wie es gemacht wird.“

Digitales Detox in der Natur
© Adobe Stock

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02|2025

IM BLICK

TRENDS: Marktneuheiten, Produktvorstellungen, Betriebsporträts, Public Relation, Werbung

Heizkosten sparen auf Knopfdruck

PULS-AIR, NORDTIROL: DIE RICHTIGE HEIZUNG FÜR WERKSTÄTTEN AUCH IN HÖHEREN LAGEN, DAMIT NIEMAND IM KALTEN ARBEITEN MUSS.

Die Schatzbergbahnen in der Wildschönau, ein Paradies für Skifahrer/innen und Snowboarder/innen. Ludwig Schäffer, seit 20 Jahren Geschäftsführer der Schatzbergbahnen, sorgt mit seinem 120-köpfigen Team für perfekte Bedingungen auf den Abfahrten. Perfekte Pisten benötigen Pistengeräte, die stets einsatz- und betriebsbereit sind. Die Wartung der Geräte wird unter anderem in der 2019 errichteten Pistenraupenwerkstatt, direkt an der Mittelstation der Schatzbergbahn, erledigt. Niemand arbeitet gerne im Kalten, somit entstand 2019 die Frage: „Wie können wir die Pistenraupenwerkstatt nach unseren Anforderungen bestmöglich temperieren?“

GROSSE RÄUME BEHEIZEN

Schäffer und sein Team haben sich Gedanken gemacht, wie sie die 2861 Kubikmeter große Werkstatt nach ihren Anforderungen erwärmen können. Da bereits vor 15 Jahren zwei Heizgeräte des Heizgeräteherstellers Puls-air für andere Hallen der Bergbahnen angeschafft wurden, entschieden sich Schäffer und sein Team, auch für die neue Halle auf Puls-air zu setzen. Für die große Werkstatt ist es wichtig, dass die Wärme im Raum ver-

01-02 Die große Pistenraupenwerkstatt der Schatzbergbahnen in der Wildschönau situationsgerecht temperiert © Puls-Air

schiedenen Situationen angepasst werden kann. „Wenn Reparaturen an den Pistengeräten durchgeführt werden müssen, ist es wichtig, dass die Geräte schnell abtauen, um an alle Stellen heranzukommen. Wenn nicht gearbeitet wird, soll die Temperatur flexibel abgesenkt werden können“, so Schäffer.

SPARSAMKEIT, SCHNELLE WÄRME UND

GUTE VERBRENNUNG

Gerade in höheren Lagen ist eine zuverlässige und sparsame Heizung wichtig. Ein Wirkungsgrad von 97 Prozent und eine effiziente Beheizung durch einen Luftumwalzeffekt in der Werkstatt machen Puls-air sehr sparsam – jährlich werden nur 2300 Liter Heizöl benötigt!

Werkstattmitarbeiter Michael Fill schildert, wie das Puls-air eingesetzt wird. „Das Heizgerät wird am Morgen um 7 Uhr eingeschaltet, aber nur ein Gerät auf Sparstufe – die Halle wird leicht mit der Sparstufe geheizt. Das zweite Gerät läuft im Herbst und Frühwinter gar nicht, es wird nur bei extremer Kälte eingeschaltet. Somit haben wir immer die optimale Temperatur in der Halle. Eine super Sache für uns!“

KONTAKT

Puls-air GmbH

Ing. Werner Pletzer Innsbrucker Straße 10 A-6353 Going am Wilden Kaiser info@pulsair.net www.pulsair.net

Tel.+ 43 5358 3600

Digitalisieren Sie Ihre Holzverarbeitung

TRIVISO GMBH: ANBIETERIN VON SOFTWARE FÜR TISCHLEREIEN UND ZIMMEREIEN AUS DER SCHWEIZ BAUT IHRE GESCHÄFTSTÄTIGKEIT IN ITALIEN AUS.

Triviso ERP gehört in der Schweiz seit über 30 Jahren zu den marktführenden ERP- und Business-Lösungen für holzverarbeitende Betriebe. Nach dem erfolgreichen Markteintritt in Deutschland im Jahr 2018 und den ersten realisierten Projekten in Italien vergrößert die Triviso GmbH ihr Team um den Südtiroler Thomas Klammer. Er übernimmt gleichzeitig die Geschäftsführung in Bruneck. Sein beruflicher Werdegang begann in der Werkstatt als Tischler und führte über die Ausbildung zum Holztechniker. Zusätzlich erwarb er einen Bachelor-Abschluss in Wirtschaft und Management am MCI.

Thomas Klammer, Geschäftsleiter der Triviso GmbH mit Sitz in Bruneck © Triviso GmbH

Mit dieser Kombination aus technischem Knowhow und kaufmännischer Expertise berät er die Kunden umfassend und zielgerichtet. Er freut sich, persönlich und unverbindlich Triviso ERP vorzustellen.

WICHTIGE KERNFUNKTIONEN IN EINER ANWENDUNG

Mit der Software Triviso ERP werden wichtige Kernfunktionen eines Unternehmens in einer Anwendung zusammengeführt. Bereiche wie Vertrieb, Produktion, CAD/CAM, Material, Zeit, Personal und Finanzen werden flexibel integriert, womit Prozesse durchgängig geplant und gesteuert werden. Wenn sinnvoll, können zudem Drittlösungen oder Steuerungen von Produktionsanlagen angebunden werden. Dank ihrer Skalierbarkeit ist die Implementation von Triviso ERP bei Start-ups, Familienbetrieben und auch bei international tätigen Großunternehmen mit über 500 Mitarbeitenden möglich.

NIEDERLASSUNG IN BRUNECK

Für weitere Informationen zu Triviso ERP und zur unverbindlichen Beratung stehen Thomas Klammer und sein Team in Bruneck gerne zur Verfügung.

Zertifizierung für die Gleichberechtigung

HANDELSKAMMER BOZEN: WORUM ES BEI DER ZERTIFIZIERUNG ZUR GLEICHBERECHTIGUNG DER GESCHLECHTER IM UNTERNEHMEN GEHT, ERLÄUTERN WIR IN DER NÄCHSTEN AUSGABE, DIE AM 8. MÄRZ, TAG DER FRAU, ERSCHEINT.

Das Zertifizierungssystem für Geschlechtergleichstellung ist wesentlicher Bestandteil des nationalen Aufbau- und Resilienzplans (PNRR). Es handelt sich um ein System, das Anreize für Unternehmen schaffen soll, konkrete Maßnahmen zur Verringerung der geschlechtsspezifischen Unterschiede zu ergreifen und

Frauen in ihrer beruflichen Laufbahn zu unterstützen. Die Vorteile für die Unternehmen beinhalten unter anderem eine Befreiung von einem Teil der Sozialversicherungsbeiträge sowie einen Bonuspunktwert bei der Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen. Mehr darüber erfahren Sie in unserer März-Ausgabe.

KONTAKT

Triviso GmbH

Gilmplatz 2 39031 Bruneck Tel. +39 0474 646 230 thomas.klammer@triviso.it www.triviso.it

KONTAKT

Alpin Green Tech Gmbh

Raffeingasse 12 39011 Lana Tel. +39 378 0606 134

info@alpingreentech.com www.alpingreentech.com

Energie nach Maß

ALPIN GREEN TECH, LANA: DIE START-UP-FIRMA AUS SÜDTIROL IST SPEZIALISIERT AUF INDIVIDUELLE FERTIGUNG VON LITHIUM-IONEN-AKKUS UND BIETET LÖSUNGEN IN DER PHOTOVOLTAIK, IM MASCHINENBAU UND IN DER ELEKTROMOBILITÄT.

Dank der zunehmenden Massenproduktion von Batteriezellen in der Autoindustrie werden LithiumIonen-Akkus immer günstiger und bieten immer mehr Anwendungsmöglichkeiten. Besonders Lithium-Eisenphosphat-Akkus (LiFePO₄) gewinnen an Bedeutung. Diese Akkus zeichnen sich durch hohe Sicherheit, lange Lebensdauer und stabile Leistung aus, was sie für eine Vielzahl von Anwendungen besonders geeignet macht.

START-UP ALPIN GREEN TECH

Alpin Green Tech ist ein innovatives Start-up aus Südtirol, das sich auf die maßgeschneiderte Fertigung von Lithium-Ionen-Akkus spezialisiert hat. „In enger Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern in China bieten wir hochwertige und kosteneffiziente Akkus, die exakt auf die individuellen Anforderungen unserer Kunden abgestimmt sind“, erklärt Firmengründer Tobias Platter.

VIELSEITIGE ANWENDUNGEN

Die Akkus von Alpin Green Tech kommen in zahlreichen Bereichen zum Einsatz. In der Photovoltaik bieten sie mit modularen Systemen langlebige und flexible Energiespeicherlösungen. Im Maschinenbau sorgen sie als robuste Energiespeicher für industrielle Anwendungen, die höchste Anforderungen an Leistung und Ausdauer stellen. Im Bereich der Elektromobilität kommen die leistungsstarken Batterien sowohl in Elektrofahrzeugen als auch in anderen mobilen Anwendungen zum Einsatz.

Firmengründer Tobias Platter © Alpin Green Tech

WARUM ALPIN GREEN TECH DIE IDEALE WAHL IST

Als junges Unternehmen legt Alpin Green Tech großen Wert auf direkten Kundenkontakt und maßgeschneiderte Lösungen für jede spezifische Anforderung. Egal ob Kapazität, Spannung oder Gehäuseform – die Produkte werden individuell angepasst. Viele der hergestellten Akkus bestehen aus LiFePO₄, einem Material, das sich durch hohe Sicherheit, lange Lebensdauer und beeindruckende Zyklenfestigkeit auszeichnet. Diese Akkus sind besonders stabil und langlebig.

QUALITÄTSPRODUKTE ZU ERSCHWINGLICHEN PREISEN

Durch die enge Zusammenarbeit mit chinesischen Herstellern kombiniert Alpin Green Tech wettewerbsfähige Preise mit hoher Qualität. Ihre Produkte sind nicht nur vielseitig einsetzbar, sondern stellen auch eine umweltfreundliche und nachhaltige Energiequelle dar.

Das Unternehmen konzentriert sich auf individuelle Lösungen und den persönlichen Austausch, um für jedes Projekt die optimale Energielösung zu finden. Interessierte können sich an Alpin Green Tech wenden, um mehr über die Lithium-Ionen-Akkus, insbesondere die Lithium-Eisenphosphat-Akkus, zu erfahren und gemeinsam passgenaue Lösungen zu entwickeln.

Lithium-Ionen-Akkus von langer Dauer © Alpin Green Tech

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01-02 Vertreter der Baubranche Südtirols: Schlüsselrolle für den Klimaschutz

© IDM / Marco Parisi

Nachhaltigeres Bauen dank Kreislaufwirtschaft

EIN INTERREG-PROJEKT UNTERSTÜTZT SÜDTIROLS BAUUNTERNEHMEN BEI DER UMSTELLUNG AUF UMWELTBEWUSSTES WIRTSCHAFTEN. ENTSCHEIDEND IST DIE ZUSAMMENARBEIT VON ALLEN AKTEUREN, UM INNOVATIVE LÖSUNGEN ZU ENTWICKELN.

Nachhaltigkeit in der Baubranche hat an Bedeutung gewonnen, doch es gibt noch viel Potenzial. Eine wirksame Strategie ist die Kreislaufwirtschaft.

INTERREG-PROJEKT „INNO-CIRCLE“

Das Interreg-Projekt INNO.CIRCLE – mit Beteiligung von IDM Südtirol und Eurac Research – zeigt, wie das geht. Ziel ist es, Südtirols Bauunternehmen Werkzeuge und Wissen zur Umsetzung der Kreislaufwirtschaft zu vermitteln. Recycling, Wiederverwendung von Baumaterialien und Abfallvermeidung bieten große Chancen.

„Die Südtiroler Baubranche spielt eine Schlüsselrolle für Klimaschutz und Nachhaltigkeit“, betont IDM-CEO Erwin Hinteregger. SustainaBuild, eine Plattform für Austausch und Kooperation im Bausektor, dient als wichtiger Impulsgeber.

Im Projekt „Landesstrategie für die Kreislaufwirtschaft“, entwickelt von Eurac Research, werden Maßnahmen zur Reduktion von Materialverbrauch und Abfall erarbeitet. Laut Projektleiter Simon Pezzutto sollen u. a. Materialflüsse überwacht und wiederverwendbare Materialien gefördert werden.

INNO.CIRCLE unterstützt kleine und mittlere Unternehmen dabei, Kreislaufwirtschaft in ihre Prozesse und Geschäftsmodelle zu integrieren.

Für zehn Südtiroler Betriebe wird ein kostenloses Coachingprogramm angeboten, das von April bis Juni 2025 läuft. Das Projekt setzt auf die Zusammenarbeit von Unternehmen, Behörden, Institutionen und Forschung, um innovative Lösungen für die Kreislaufwirtschaft zu entwickeln. Es läuft bis Dezember 2025. Die Ergebnisse sollen politischen Entscheidungsträgern als Handlungsempfehlungen dienen.

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