Wo das Handwerk punktet und wie es Fachkräfte von sich überzeugt.
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PRAKTIKA
Für Betriebe und Interessierte: Alles Infos zu den Sommerpraktika.
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BOZEN GESTALTEN
Fragen an Claudio Corrarati, den Bürgermeisterkandidat aus dem Handwerk.
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FRAUEN IM HANDWERK
ERFOLG DURCH TALENT, MUT UND INNOVATION
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STARKE FRAUEN = STARKES HANDWERK
EDITORIAL
In der März-Ausgabe beschäftigen wir uns vor allem mit den Handwerkerinnen, ihren Stärken, ihrem Einsatz, ihren Talenten und ihrer Kreativität. Dazu haben wir mit jungen Frauen am Beginn ihrer Karriere, sowie Handwerkerinnen, die mitten im Leben stehen und gestandenen Unternehmerinnen gesprochen. Sie schildern uns ihre Ideen, Eindrücke, ihre Leidenschaft, aber auch die Herausforderungen, die sie tagtäglich meistern.
Dazu werfen wir auch einen Blick auf die Flexibilität im Handwerk, gerade aus Sicht von Unternehmerinnen. An zwei Beispielen zeigen wir auf, wie kleine und mittelständische Betriebe, Hand in Hand, mit ihren Mitarbeitenden Beruf und Familie geschickt miteinander vereinbaren.
Die Berufsbildung ist ein zentrales Thema für das Handwerk. In dieser Ausgabe gehen wir auf die Sommerpraktika ab 15 Jahren ein und erklären, wie sie funktionieren. Zusätzlich gibt es eine manufakt info zu diesem Thema, welche, für lvh-Mitglieder, digital abrufbar ist. Der lvh hat außerdem eine neue Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Sie soll die Berufsbildung zukunftsfit machen.
Auch die Gemeindewahlen im Mai beschäftigen uns weiterhin. Für Bozen geht nun der Unternehmer und ehemalige Präsident des CNA Südtirol, Claudio Corrarati als Bürgermeisterkandidat ins Rennen. Einen Handwerker in einer solch wichtigen Position gilt es zu unterstützen. Wir haben mit ihm gesprochen und stellen seine Ziele für Bozen und die Wirtschaft vor.
Außerdem gibt es natürlich Neuigkeiten von der Gruppe der Frauen im Handwerk und den Junghandwerker/innen im lvh, sowie zu Förderungen und weiteren interessanten Themen aus dem Handwerk.
Viel Spaß beim Lesen!
Die Redaktion
FRAUEN IM FOKUS: WIE SIE DAS HANDWERK DEFINIEREN
IMMER FÜR SIE DA!
lvh.apa
Wirtschaftsverband
Handwerk und Dienstleister
Impressum manufakt – Fachzeitschrift für die Südtiroler Wirtschaft
Auflage
10.000 Exemplare für 40.000 Leser/innen hgb. und Verwaltung
lvh.apa Bildung & Service Gen. mbH
Mitterweg 7
39100 Bozen
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Koordination:
Dr. Ramona Pranter, MBA
Redaktion: Leslie Wiss (lw)
Silvia Ottaviano (so)
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Themen in Bewegung, Im Blick: Dr. Margareth M. Bernard (mb)
Lektorat: Julia Ranigler, MBA
Presserechtlich Verantwortlicher:
Dr. Bernhard Christanell, MA
Reg. Tribunal Bozen
Nr. 24 am 11. Mai 1948. ROC 9592
Grafik und Layout: Longo AG
Druck: Athesiadruck GmbH Bozen www.lvh.it
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Exklusive Vorteile - nur für lvh-Mitgliedsbetriebe.
FOKUS
10 FRAUEN IM HANDWERK
Wie sie erfoglreich ihre Talente umsetzen und andere motivieren.
BETRIEB
16 VERGÜNSTIGTE DAHRLEHEN
Die Garfidi setzt ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit.
WEITERBILDUNG
18 SOMMERPRAKTIKA AB 15 JAHREN
Alle Informationen für Betriebe und Interessierte.
BRANCHEN & BEZIRKE
24 NEUES RICHTPREISVERZEICHNIS
Die neuen Anwendungsrichtlinien.
32 EIN LEBEN FÜR DAS HANDWERK
Maria Stella Falcomatà ist seit 66 Jahren mit Leib und Seele Handwerkerin.
FRAUEN & JUNGES HANDWERK
35 FRAU IN DER WIRTSCHAFT
Ein Abend mit Impulsvorträgen und der Gelegenheit sich zu vernetzen.
WIRTSCHAFT & POLITIK
36 DAS HANDWERK KANDIDIERT
Der lvh im Gespräch mit Claudio Corrarati, Bürgermeisterkandidat für Bozen.
THEMEN IN BEWEGUNG
40 FÜR ECHTE GLEICHSTELLUNG IM BETRIEB
Neue Zertifizierung UNI PDR 125:2022.
IM BLICK
44 TRENDS UND MÄRKTE
Gasser Iveco & Fiat Professional mit Gastrofresh, Raiffeisenverband, Snickers Workwear
Angebot des lvh
35 IM GESPRÄCH MIT... Annemarie Kaser
AKTUELLES IM ÜBERBLICK: Was bewegt die Welt des Handwerks und der Dienstleister in Südtirol?
FAKT des Monats
lvh-Landesversammlung
AM 12. APRIL FINDET DIE LANDESVERSAMMLUNG DES SÜDTIROLER HANDWERKS IM HAUS DES HANDWERKS IN BOZEN STATT.
Die diesjährige Landesversammlung des Südtiroler Handwerks steht unter dem Motto: „Handwerk macht stolz.“
Der offizielle Teil des Events beginnt um 10:00 Uhr, wozu alle Mitglieder herzlich eingeladen sind. Mit einem vielfältigen Programm, an dem sowohl die Südtiroler Politik, Fachleute, sowie Handwerkerinnen und Handwerker teilnehmen, bietet die Veranstaltung eine Plattform für Austausch und Inspiration.
Ein besonderes Highlight sind die interaktiven Stammtischgespräche. Engagierte Funktionärinnen, Funktionäre und Ausbildende teilen ihre Visionen, während junge, erfolgreiche WorldSkills-Teilnehmende von ihren Erfahrungen berichten. Zudem zeigen traditionsreiche Betriebe, wie sie ihr Wissen über Generationen weitergeben, und innovative Unternehmen setzen mit kreativen Ansätzen neue Maßstäbe in Qualität und Handwerk. Anschließend haben die Teilnehmenden Gelegenheit, in entspannter Atmosphäre, zu netzwerken.
GEMEINDEN WÄHLEN!
Am 4. Mai 2025 sind in der Provinz Bozen insgesamt 111 Gemeinden zur Wahl aufgerufen, um neue Bürgermeister/innen, Gemeinderätinnen und -räte zu bestimmen. Falls eine Stichwahl erforderlich ist, findet diese am Sonntag, den 18. Mai 2025, statt. Besonders das Handwerk ist eng mit der lokalen Entwicklung verbunden. Daher lädt der lvh alle Handwerkerinnen und Handwerker dazu ein, diese Gelegenheit zu nutzen und mit einer Kandidatur aktiv am politischen Leben ihrer Gemeinde teilzunehmen.
Die Interessenvertretung des Handwerks spielt eine zentrale Rolle, und der lvh unterstützt ausdrücklich alle, die sich für die Anliegen des Handwerks einsetzen möchten.
Die Frist für die Einreichung der Kandidaturen läuft von Freitag, 14. März, bis Dienstag, 18. März 2025, um 12:00 Uhr.
Weitere Informationen sind unter folgendem Link einsehbar: www.lvh.it/gemeindewahlen.
Förderungen 2025
ALLE AKTUELLEN FÖRDERUNGEN, VOR ALLEM AUF LANDESEBENE, IN DER DIGITAL-AUSGABE DER MANUFAKT INFO.
Die „manufakt info“ erscheint digital und wird ständig bezüglich der neuesten Fördermaßnahmen aktualisiert. Für jede Förderkategorie werden detaillierte Informationen zu den Zielgruppen, den Fördersätzen, den Antragsverfahren und den Kontaktinformationen bereitgestellt. So sind lvh-Mitglieder stets informiert wen sie wo, zu welcher Förderung kontaktieren müssen.
Nutzen Sie diese umfangreichen Fördermöglichkeiten, um Ihr Unternehmen nachhaltig zu entwickeln, neue Geschäftsmodelle zu verfolgen oder Ihre Mitarbeiter/ innen zu schulen!
Über den QR-Code oben können lvh-Mitglieder direkt auf die „manufakt Info“ zugreifen.
Der lvh auf TikTok
HANDWERK TRIFFT TIKTOK. MIT „GENERATION.HANDWERK“ RÜCKT DER LVH DAS SÜDTIROLER HANDWERK INS RAMPENLICHT.
Mit dem neuen TikTok-Kanal „generation.handwerk“ setzt der lvh auf noch mehr digitale Sichtbarkeit und spricht gezielt junge Menschen an. Die Plattform zeigt die Vielseitigkeit und Innovationskraft handwerklicher Berufe in kurzen, authentischen Videos. Der Kanal bietet spannende Einblicke in verschiedene Handwerksbereiche, porträtiert junge Fachkräfte und macht die Dynamik des Sektors erlebbar.
TikTok ermöglicht es, eine junge Zielgruppe direkt anzusprechen und die Faszination für handwerkliche Berufe auf kreative Weise zu vermitteln. Mit „generation. handwerk“ wird das Handwerk, ab sofort, für junge Menschen noch greifbarer und inspirierender.
MARTIN HALLER lvh-Präsident
Liebe Handwerkerinnen, liebe Handwerker,
März ist der Monat der Frauen und zu Recht sollte darauf hingewiesen werden, dass ohne sie unsere Gesellschafft nicht funktionieren würde.
Frauen erleben hier oft eine doppelte Belastung, denn sie sorgen dafür, dass sowohl in der Familie als auch im Beruf alles reibungslos funktioniert.
Das gilt auch für das Handwerk, hier zeigen Frauen jeden Tag ihr Können in ehemals von Männern dominierten Berufen oder sind in der Verwaltung und der Organisation der Betriebe tätig.
Besonders erfreulich ist hier zu sehen, dass immer mehr Mädchen und junge Frauen ihre Talente für das Handwerk entdecken und diesen Weg als Beruf wählen.
Leuchtende Beispiele gibt es viele, in der Gruppe der Frauen im Handwerk, ebenso wie bei den Junghandwerker/innen und in den vielen Berufsgruppen und Berufsgemeinschaften im lvh.
Diese Frauen sind die Wegbereiterinnen, die zeigen, dass Frau, mit Überzeugung, Energie und Willenskraft genauso jeden Weg einschlagen kann wie ihre männlichen Kollegen. Es ist wichtig, dass sich Frauen ihrer Stärken und Fähigkeiten bewusst sind und diese (vor)leben. Nur so werden Mädchen und junge Frauen motiviert ihren eigenen Weg zu finden und zu beschreiten.
HIER GEHT ES ZUM NEUEN LVH-TIKTOK-KANAL!
Euer Präsident
HIER GEHT ES ZU DEN AKTUELLEN FÖRDERUNGEN!
Lobis Böden gewinnt den German Design Award
DIE SÜDTIROLER FIRMA LOBIS BÖDEN HAT MIT IHREM INNOVATIVEN DESIGNKONZEPT „LOBITREE –DER BAUM IM RAUM“ DEN GERMAN DESIGN AWARD 2025 GEWONNEN. DIE RENOMMIERTE AUSZEICHNUNG WIRD JÄHRLICH VOM RAT FÜR FORMGEBUNG VERGEBEN.
Das innovative Konzept „LobiTREE“ von Lobis Böden wurde mit dem German Design Award 2025, eine der renommiertesten Auszeichnungen für herausragendes Design ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand kürzlich in Frankfurt statt und brachte führende Köpfe aus Design, Architektur und Handwerk zusammen.
„LobiTREE“ vereint Natur, Design und Funktionalität und integriert den Baum als gestalterisches Element direkt in den Innenraum. Damit wird eine harmonische Verbindung
Talentcenter
MARTIN HALLER ALS PRÄSIDENT DES TALENTCENTERS BESTÄTIGT.
lvh-Präsident Martin Haller wurde kürzlich auch als Präsident des Talentcenters bestätigt. „Dieses Projekt ist mir eine Herzensangelegenheit“, erklärte Haller. Das Talentcenter bildet einen zusätzlichen Baustein in der Ausbildungs- und Berufsorientierung in Südtirol. Schülerinnen und Schüler der Mittelschulen durchlaufen dort verschiedene, praktische Stationen und können dadurch ihre Interessen, Fähigkeiten und Talente entdecken.
Diese Erkenntnisse sollen ihnen dabei helfen, eine zielgerichtete Berufswahl zu treffen, die ihren Neigungen und Stärken entspricht. Der Parcours, der aus verschiedenen Tests besteht, ist sowohl kostenlos als auch freiwillig und dauert insgesamt viereinhalb Stunden.
zwischen Architektur und natürlicher Umgebung geschaffen. Diese innovative Idee überzeugte auch die hochkarätige Jury des German Design Award.
„Mit LobiTREE wollten wir eine neue Perspektive auf Holz schaffen – nicht nur als Bodenbelag oder Möbelstück, sondern als integralen Bestandteil des Raumes“, erklärt
Paul Lobis, Geschäftsführer von Lobis Böden. „Der Baum bringt Leben, Struktur und Charakter in jede Umgebung.
Diese Auszeichnung ist für uns eine wunderbare Bestätigung unserer Philosophie, Räume mit Seele zu gestalten.“
Der lvh gratuliert dem langjährigen Mitgliedsbetrieb herzlich zu dieser Auszeichnung: „Mit dieser internationalen Anerkennung unterstreicht das Südtiroler Handwerk einmal mehr seine Innovationskraft und seine Fähigkeit, Tradition mit visionärem Design zu verbinden“, erklärten lvh-Präsident Martin Haller und lvh-Direktor Walter Pöhl. Mehr Informationen über „LobiTREE – Der Baum im Raum“ gibt es unter: www.lobis.biz.
„BETRIEBE IN ARBEITSRECHTLICHEN UND KOLLEKTIVVERTRAGLICHEN FRAGEN UNTERSTÜTZEN.“
Andreas Palo hat in Bozen Wirtschaftswissenschaften studiert und sich anschließend in Modena und Rom auf Arbeitsrecht und Sozialpartnerschaft spezialisiert.
Im lvh ist er seit 2014 tätig und hat maßgeblich zur Entwicklung der Personalabteilung beigetragen. Seit 2018 leitet er die Abteilung Sozialpartnerschaft, wo er die Mitgliedsbetriebe in Fragen des Arbeitsrechts und des Kollektivvertrags berät.
ANDREAS PALO lvh-Büroleiter Personalentwicklung und Sozialpartnerschaft
Schon gewusst?
Laut den neuen Bestimmungen des RENTRI dürfen Interessensverbände direkt als Delegierte für ihre Mitgliedsunternehmen die Führung der digitalen Ein- und Ausgangsregister für Abfälle und die Übermittlung der Daten ans RENTRIPortal übernehmen.
Die Akkreditierung des lvh als Delegierter im RENTRI-System ist bereits erfolgreich durchgeführt worden.
RENTRI - JETZT
LVH-MITGLIEDER
-VORTEILE SICHERN!
Die neue Dienstleistung beinhaltet folgendes (nach Beauftragung durch das Mitglied):
> Führung/Aktualisierung des neuen elektronischen Abfallregisters
> Übermittlung der Daten ans RENTRI-Portal innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Fristen
> Laufende Beratung und Unterstützung bei der Thematik.
Seit 13. Februar 2025 müssen sich Unternehmen, welche Erzeuger von gefährlichen Abfällen sind und mehr als 50 Mitarbeiter haben, ins RENTRI eintragen. Auch Abfallbeförderer und Händler/ Vermittler von Abfällen müssen sich innerhalb 13. Februar ins RENTRI eintragen. Diese verwenden bereits ab 13. Februar das digitale Register. Keine Verpflichtung zur Eintragung ins RENTRI besteht hingegen für Unternehmen mit bis zu 10 Mitarbeitenden, die Ersterzeuger von ausschließlich nicht gefährlichen Abfällen sind. Infos und Angebot unter: rechtsberatung@lvh.it.
WILLKOMMEN IN DER GENERATION H
> Kebej Florenc | Baumeister/innen und Maurer/innen | Brixen
> Sora Film des Rainer Wilfried | Fotografen/Fotografinnen und Filmer/Filmerinnen | Albeins/Brixen
> ILT Srl | Mediendesigner/innen | Meran
> Weissteiner Transporte des Weissteiner Erich | Warentransporteure/Warentransporteurinnen | Vintl
> Tischlerei Ratschiller KG d. Ratschiller Patrick & Hannes | Tischler/innen | Goldrain/Latsch
> Elektro Service GmbH | Elektrotechniker/innen | Laas
> Die Meistermaler GmbH | Maler/innen und Lackierer/innen | Vahrn
> Bühnenbauer des Reinstadler Robert Peter | Tischler/innen | Kuens
> Pfitscher Renè | Maler/innen und Lackierer/innen | Algund
> Tschimben Sebastian | Tischler/innen | Welschnofen
> Ratschiller Marcel | Schmiede/Schmiedinnen und Schlosser/innen | Schlanders
> Brunner Thomas | Tiefbauunternehmer/innen | Kastelbell-Tschars
> Oberjakober Karl |
Baumeister/innen und Maurer/innen | Rasen/Antholz
Frauen packen an!
HANDWERKERINNEN UND IHRE STÄRKEN – MIT DENEN SIE SOWOHL IM BERUFSLEBEN ALS AUCH IM ALLTAG GROSSES ERREICHEN.
Sind sich Frauen ihrer Stärken bewusst? Und werden ihre Fähigkeiten von ihrem Arbeitsumfeld anerkannt?
Ein beeindruckendes Beispiel liefert die Skulptur „Back to Business“ der jungen Künstlerin Valeria Stuflesser aus dem Grödner Tal. Sie verbindet die traditionelle Handwerkskunst mit modernen Ausdrucksformen und spiegelt damit aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen unserer Zeit wider.
Frau Stuflesser, in Ihrer Skulptur stellen Sie eine junge Frau dar, die sich in der digitalen Welt behauptet. Was ist Ihr künstlerischer Ansatz dazu?
Die digitale Welt ist unglaublich komplex, besonders wenn es um Gleichberechtigung und Chancengleichheit geht. Noch nie hatten wir so viele Freiheiten wie heute – und gleichzeitig war die Gesellschaft selten so gespalten. Statt den Unterschied zwischen Männern und Frauen hervorzuheben, sollten wir das gesamte Spektrum individueller Stärken betrachten.
Das bedeutet also, dass man nicht einfach von „der Frau“ sprechen kann, weil das zu Stereotypen führt?
Genau. Ich glaube an die Stärke der Frauen. Sie ist sehr verschieden, je nachdem wohin wir schauen. Es gibt die klassische Karrierefrau sowie die empathische, die kreative Frau und viele weitere. Der Wert dieser Stärken wird meistens von der Gesellschaft klassifiziert, sodass Stärken, die normalerweise eine Frau öfter aufweist, wie z.B. die Empathie, in der Geschichte meist als minderwertiger erachtet wurden. Diese Klassifizierung gilt es zu ändern. Es muss auch zwischen medizinisch belegten Unterschieden vom männlichen zum weiblichen Körper und menschengemachten Stereotypen unterschieden werden. Die Herausforderungen haben sich mit der Zeit gewandelt, sie sind komplexer geworden. Noch immer sind also Frauen gefordert, aufzuhorchen, zu reagieren und zu agieren.
Welche Herausforderungen bringt die digitale Welt, insbesondere soziale Medien, für Frauen mit sich?
Die Unterhaltungsbranche hat sich ins Digitale verlagert, und soziale Netzwerke bestimmen zunehmend unser Bild von Schönheit und Erfolg. Viele Frauen präsentieren sich dort auf eine Weise, die bestimmten gesellschaftlichen
Erwartungen entspricht. Unzählige Filter und digitale Retuschen zeigen, wie groß der Druck zur Perfektion ist. Spannend ist, dass es oft Frauen selbst sind, die dieses Bild aktiv reproduzieren. Gleichzeitig bieten soziale Medien aber auch die Möglichkeit, eigene Vorbilder zu wählen und Stereotypen aufzubrechen. Doch das erfordert Zeit und bewusste Entscheidungen, denn oft sind es gerade die konventionellen Inhalte, die die größte Aufmerksamkeit bekommen.
Zurück zu Ihrer Skulptur: Was stellt sie dar, und wie spiegelt sie die Rolle der Frau in der heutigen Gesellschaft wider?
Meine blaue Skulptur „back to business“ erzählt von dieser erneuten Suche nach alternativen Narrativen von Frauen; Frauen, die erfolgreich Stereotypen hinter sich gelassen haben, um der Welt einen anderen Weg vorzuschlagen. Die Skulptur ist überlebensgroß, um ihr die Mächtigkeit einer Göttin zuzuweisen; eine Beschützerin und Leiterin im digitalen Raum. Ich denke dabei an die heranwachsenden Mädchen, die in den sozialen Netzwerken mit einer idealisierten Welt von Frauen konfrontiert werden. Bis sie die Farce dahinter entdecken und sich einem Kreis an vertrauenswürdigen, ehrlichen Menschen anschließen, kann es Jahre dauern und es kostet sie womöglich einen großen Teil ihres Selbstwertgefühls. Ihnen und den vielen Frauen da draußen, die das Wesentliche suchen, ist meine Skulptur gewidmet. Sie soll als Glücksbringer für die digitale Welt stehen, um nicht an Oberflächlichkeit unterzugehen. Die blaue Farbe der Skulptur ist als Bluescreen gedacht. Das Blaue, das auch für die elektrische Vernetzung steht, ist eine Projektionsfläche für die vielen Möglichkeiten und Wünsche des Wesens „Frau“. Die Frau, die Gebärende, die
schöpferische Kraft aufweist, die Kreative, welche Möglichkeiten findet, und die Empathische, die zuhört, sowie die Effiziente, die dranbleibt an der Arbeit, damit wir alle vorankommen können. Und nach langer Geschichte mit männlichen Heldenfiguren, gehört meiner Meinung nach wieder eine Göttin an die Spitze.
DIE STÄRKEN DER FRAUEN IM HANDWERK
Die Werke von Valeria Stuflesser bieten spannende Denkanstöße zu den besonderen Eigenschaften von Frauen, die in der heutigen Arbeitswelt entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens sein können. Aus diesem Grund haben wir junge Handwerkerinnen und erfahrene Unternehmerinnen gefragt, welche Stärken ihren Berufsalltag prägen und ihr Handwerk einzigartig machen.
Ihre Antworten zeigen eine große Vielfalt an individuellen Talenten, die jedoch in einigen zentralen Punkten zusammengefasst werden können:
> Soziale Kompetenz
> Empathie
> Organisationstalent
> Durchhaltevermögen
> Resilienz
> Ästhetisches Gespür
> Persönlichkeit
> Präzision und technische Kompetenz
> Professionalität
> Fähigkeit zur Weiterentwicklung und Neuerfindung
Die wichtigste Erkenntnis aus diesen Berichten ist: Frauen sollten stets an sich und ihren beruflichen Wert glauben. Dieses Selbstbewusstsein ist entscheidend, um die Qualität ihrer Arbeit zu verteidigen, die aus ihren vielfältigen Talenten und ihrer hervorragenden
Ausbildung resultiert.
Ein wiederkehrender Punkt in den Aussagen der befragten Frauen ist zudem die Bedeutung von Netzwerken
ERFAHRUNGSBERICHTE EINIGER LVH-HANDWERKERINNEN - SIE STELLEN SICH ALS FRAUEN, FACHKRÄFTE UND UNTERNEHMERINNEN VOR.
Sara Götsch Floristin / Dekorateurin
„Meine Stärken als Handwerkerin liegen in meiner Kreativität und meinem umweltbewussten Denken. Ich schaffe aus Gartenabfällen Schönes und setze auf Nachhaltigkeit. Als Frau zeichnen mich Ausdauer, Pflichtbewusstsein, Zielstrebigkeit und Geduld aus – besonders bei meinen Werkstücken.“
Laura Volgger
Make-Up-Artistin und Hairstylistin
„Auch als Ein-Personen-Unternehmen ist Teamfähigkeit essenziell, da ich stets mit anderen zusammenarbeite. Deswegen sind mir soziale Kompetenzen sehr wichtig, sowie Problemlösefähigkeit, Organisation und Eigenverantwortung.“
Tania Marcadella Fotografin für visuelles Storytelling
„Als kreative Unternehmerin verbinde ich meine Leidenschaft für Ästhetik mit strategischem Denken. Mein Feingefühl hilft mir, Menschen und Unternehmen authentisch in Szene zu setzen, während meine Zielstrebigkeit und mein Organisationstalent sicherstellen, dass auch große Produktionen reibungslos ablaufen.“
für beruflichen Erfolg und Selbstständigkeit.
In Südtirol ist der Prozess der Frauenförderung in vollem Gange, doch gibt es noch großes Entwicklungspotenzial. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sind oft noch von traditionellen Rollenbildern geprägt, in denen Frauen vor allem in der Familie verankert sind. Viele derjenigen, die sich dennoch durchsetzen, müssen eine Doppelbelastung stemmen – als „Superwomen“, die sowohl im Betrieb als auch in der Familie Verantwortung übernehmen.
Langfristig kann dieses Übermaß an Arbeit negative Folgen haben – nicht nur für die Frauen selbst, sondern für die gesamte Gesellschaft. Ein Umdenken ist daher dringend erforderlich. Die junge Generation leistet bereits einen wichtigen Beitrag zum Wandel, insbesondere durch ihre Rolle in der Nachfolge von Handwerksbetrieben. Ihr Engagement trägt dazu bei, dass Frauen zunehmend selbstverständlich ihren Platz in der Unternehmenswelt einnehmen.
Auf globaler Ebene erfahren Frauen heute – zumindest in westlichen Gesellschaften – mehr Sichtbarkeit als je zuvor. Initiativen wie „No Women No Panel“ zeigen, dass sich das Bewusstsein für Chancengleichheit auf europäischer Ebene zunehmend durchsetzt. Eine der größten Herausforderungen bleibt jedoch die gesellschaftliche Erwartung, Frauen an idealen Perfektionsbildern zu messen. Dieses Phänomen wird durch die sozialen Medien noch verstärkt, wo Frauen oft in standardisierte Schönheits- und Erfolgsideale gedrängt werden. Die Befreiung vom Druck, äußeren Erwartungen entsprechen zu müssen, ist eine weitere Hürde, die Frauen überwinden müssen. Hier können Handwerkerinnen ein starkes Vorbild sein: Mit ihrer Bodenständigkeit, Authentizität und handwerklichen Kompetenz zeigen sie, dass wahre Stärke nicht in Perfektion, sondern in Können, Leidenschaft und Selbstbewusstsein liegt.
Heidi Röhler
Kälte Klima Röhler Leiterin Verwaltung
„Meine Stärke liegt sicher im Zwischenmenschlichen: Einfühlungsvermögen, Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft. Gerne gehe ich auf Menschen zu, „netzwerke“ und erlebe darin konstruktiven Austausch und gegenseitige Bestärkung. Generell ist es wichtig, dass in vielen Gremien auch Frauen vertreten sind, da der Umgang miteinander und die unterschiedlichen Ansichtsweisen der gesamten Gruppe gut tun.“
Renate Gamper
Gamper Dach Geschäftsführung
„Meine Stärke ist Empathie – der wertschätzende Umgang mit Mitarbeitenden, sowie Kundinnen und Kunden. Besonders in der Männerwelt ist diplomatisches Geschick oft ein Vorteil.“
Heidi Felderer
Heidi Felderer Bau GmbH
Geometerin und Bauunternehmerin
„In der männerdominierten Baubranche bringe ich als Frau oft eine ausgleichende Perspektive ein. Für mich gibt es keine Probleme, nur Lösungen! Mit einer positiven Grundeinstellung stelle ich mich täglich neuen Herausforderungen, gehe individuell auf Mitarbeitende, Kundinnen und Kunden ein und arbeite mit ihnen an spannenden Projekten und Visionen. Besonders schätze ich die Arbeit im Netzwerk – verschiedene Meinungen führen zu besseren Ergebnissen. Groß zu denken und gleichzeitig die kleinen Dinge zu wertschätzen, zählt ebenfalls zu meinen Stärken.“
ERFOLGREICHE UNTERNEHMENSFÜHRUNG: Mit dem richtigen Know-how in Management, Produktion, Verkauf, Marketing und Organisation zum Erfolg. 14 03|2025
Beruf und Privatleben: Die Flexibilität im Handwerk
„HOMEOFFICE“ UND „SMART-WORKING“ SIND BEGRIFFE DIE IM HANDWERK NICHT VORKOMMEN (KÖNNEN). DIE GUTE NACHRICHT: DAS MÜSSEN SIE AUCH NICHT. UM FACHKRÄFTE ZU FINDEN UND ZU HALTEN ÜBERZEUGT DAS HANDWERK IN ANDEREN PUNKTEN.
Während in vielen Branchen Homeoffice als Synonym für eine moderne Arbeitswelt gilt, setzt das Handwerk auf eine andere Art der Flexibilität – eine, die auf Verlässlichkeit, gegenseitige Unterstützung und eine enge Zusammenarbeit baut. Besonders Familienbetriebe bieten Rahmenbedingungen, die eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ermöglichen, ohne dabei auf Strukturen zu verzichten. Zwei Unternehmerinnen zeigen, wie diese Flexibilität in der Praxis aussieht und warum das Handwerk seinen Beschäftigten mehr bietet als nur starre Arbeitszeiten.
VERLÄSSLICHKEIT, FLEXIBILITÄT UND TEAMGEIST
In handwerklichen Berufen ist physische Präsenz oft unerlässlich – sei es auf der Baustelle, in der Werkstatt oder beim Kunden vor Ort.
Doch das bedeutet nicht, dass starre Arbeitszeiten oder mangelnde Vereinbarkeit mit dem Privatleben vorherrschen. Im Gegenteil: In vielen Betrieben sind Arbeitszeiten und Abläufe so organisiert, dass sie den Bedürfnissen der Mitarbeitenden entgegenkommen.
Karin Plankl, Juniorchefin der Tischlerei Plankl in Jenesien, spricht aus Erfahrung: „Flexibilität im Betrieb basiert für uns auf Verlässlichkeit und Teamarbeit. Damit wir
unseren Kundinnen und Kunden eine durchgehende Betreuung bieten können, ist es wichtig, dass wir uns im Team gut abstimmen.“ Ihr Unternehmen bietet den Mitarbeitenden Planungssicherheit und klare Abläufe – ein Konzept, das es ermöglicht, auch private Verpflichtungen besser zu koordinieren. „Wir arbeiten oft mit längeren Vorlaufzeiten, sodass sich unsere Mitarbeitenden frühzeitig organisieren können. In familiären
Notfällen springen wir füreinander ein, denn am Ende zählt, dass wir als Team funktionieren“, betont Plankl und führt weiter aus: „Unser Betrieb wird seit über 135 Jahren als Familienunternehmen geführt, mittlerweile von der vierten Generation. Von Anfang an war es uns wichtig, ein gutes Verhältnis zu unseren Mitarbeitenden zu pflegen. Wir sind eine echte ‚Betriebsfamilie‘, in der offene Kommunikation, gegenseitige Wertschätzung und Respekt großgeschrieben werden.“
FAMILIENFREUNDLICHKEIT ALS GELEBTE REALITÄT
Besonders in kleinen und mittleren Betrieben, in denen ein enges Vertrauensverhältnis zwischen Führungsebene und Belegschaft besteht, werden individuelle Lösungen gefunden, um Arbeits- und Privatleben besser zu vereinbaren.
Auch in der Baufirma Elio Pidutti in Neumarkt steht eine ausgewogene Work-Life-Balance im Fokus. Romina Dallapiazza ist ebenfalls Mutter und führt gemeinsam mit ihrem Mann Elio das Unternehmen. Sie beschreibt, wie ihr Betrieb Flexibilität umsetzt:
„In einem Bauunternehmen mit fünf Mitarbeitenden ist es uns wichtig, dass Flexibilität auf Verlässlichkeit, Verantwortung und Teamgeist basiert. Nur so können wir eine professionelle Leistung für unsere Kundinnen und Kunden sicherstellen und gleichzeitig unser Team bestmöglich unterstützen.“
Ihr Betrieb setzt auf vorausschauende Planung und eine enge Abstimmung, damit private Verpflichtungen berücksichtigt werden können. „Uns ist es wichtig, unseren Mitarbeitenden flexible Arbeitsbedingungen zu bieten –besonders, wenn es um familiäre Angelegenheiten geht. So ermöglichen wir ihnen beispielsweise, ihre Kinder bei schulischen und außerschulischen Aktivitäten zu begleiten. Ein stabiles und harmonisches Familienleben wirkt sich positiv auf die Arbeit aus: Wer sich zuhause gut aufgehoben fühlt, bringt mehr Aufmerksamkeit und Professionalität in den Berufsalltag ein“, erklärt Dallapiazza.
HANDWERK ALS SOZIALES NETZWERK
Studien bestätigen, dass die Zufriedenheit im Handwerk oft höher ist als in anderen Branchen – nicht zuletzt wegen der kollegialen Atmosphäre und des gegensei-
tigen Verständnisses. Das Arbeitsförderungsinstitut (AFI) hebt hervor, dass besonders handwerkliche Familienbetriebe ihren Mitarbeitenden Flexibilität bieten, ohne dabei die betrieblichen Abläufe zu gefährden. In vielen Unternehmen haben Mitarbeitende größere Spielräume bei der Zeiteinteilung, sodass sie mehr Kontrolle über ihren Arbeitsalltag haben. Gleichzeitig wird auf eine enge Abstimmung im Team geachtet, damit alle Prozesse reibungslos funktionieren. Durch ein starkes Mitspracherecht und gegenseitige Unterstützung steigt die Motivation und Zufriedenheit der Beschäftigten. Ein gesundes Arbeitsklima fördert zudem die Identifikation mit dem Unternehmen, wodurch sich Mitarbeitende langfristig an ihren Betrieb gebunden fühlen.
Diese Faktoren erklären, warum Beschäftigte im Handwerk oft zufriedener sind als in anderen Branchen. Besonders in Kleinbetrieben erleben Mitarbeitende eine große Unterstützung durch ihre Vorgesetzten – sei es bei familiären Angelegenheiten oder bei beruflichen Herausforderungen.
HANDWERK: MEHR ALS NUR ARBEIT
„Hier wird der Zusammenhalt großgeschrieben. Jede Unternehmerin und jeder Unternehmer weiß: Ein Betrieb ist nur so gut wie sein Team“, betont lvh-Präsident Martin Haller.
Diese Philosophie macht das Handwerk besonders attraktiv. Flexibilität bedeutet hier nicht Homeoffice, sondern gelebte Verantwortung und eine Unternehmenskultur, die Mitarbeitende als Menschen sieht – mit all ihren Bedürfnissen und Verpflichtungen.
Karin Plankl bringt diese Haltung mit einem Zitat der britischen Schriftstellerin Rumer Godden auf den Punkt: „Jeder von uns ist ein Haus mit vier Zimmern – einem physischen, einem mentalen, einem emotionalen und einem spirituellen. Wenn wir nicht jeden Tag in jedes dieser Zimmer gehen – und sei es nur, um dort für frische Luft zu sorgen – sind wir keine richtigen Menschen.“
Warum wir eine Kreislaufwirtschaft brauchen
RESSOURCENSCHONEND WIRTSCHAFTEN UND NACHHALTIGE LÖSUNGEN FINDEN
– DIE KREISLAUFWIRTSCHAFT IST EIN ZUKUNFTSWEISENDES MODELL, DAS WEIT ÜBER DAS RECYCLING HINAUSGEHT.
Die Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) gewinnt in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zunehmend an Bedeutung. Sie kombiniert verschiedene Nachhaltigkeitsansätze und setzt auf einen umfassenden Wandel.
Oft mit Abfallwirtschaft verwechselt, umfasst sie weit mehr: den gesamten Materialkreislauf – von der Rohstoffgewinnung über die Nutzung bis zur Wiederverwertung. Materialien werden recycelt oder, falls biologisch abbaubar, sicher in die Natur zurückgeführt. Im Fokus stehen Abfall zu vermeiden, Ressourcen langfristig zu nutzen und geschädigte
Ökosysteme zu regenerieren. Ihr Ziel ist es, den Wert und die Nutzbarkeit von Produkten wie Gebäuden, Fahrzeugen oder Konsumgütern möglichst lange zu erhalten. Zudem fördert die Kreislaufwirtschaft einen nachhaltigen Umgang mit natürlichen, kulturellen, menschlichen und finanziellen Ressourcen. Handwerksbetriebe setzen traditionell auf Qualität und Langlebigkeit – Werte, die im Sinne der Kreislaufwirtschaft wichtiger denn je sind. Von Reparaturen über ressourcenschonende Bauweisen bis hin zur kreativen Wiederverwertung: Das Handwerk ist ein zentraler Akteur in diesem Wandel.
TIPP
GARFIDI: VERGÜNSTIGTE DARLEHENSGARANTIEN FÜR UNTERNEHMEN
Die Südtiroler Garantiegenossenschaft Garfidi setzt ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit: Unternehmen, die das Nachhaltigkeitslabel Südtirol tragen, profitieren ab sofort von vergünstigten Kosten für Garantien auf Darlehen. Garfidi sieht das Nachhaltigkeitslabel Südtirol als ein glaubwürdiges Instrument, das Unternehmen auf Basis eines soliden und zuverlässigen Konzepts bewertet. Deshalb möchte Garfidi diese Initiative, die IDM Südtirol gemeinsam mit den Wirtschaftsverbänden aufgesetzt hat, mit einem konkreten Schritt unterstützen.
Derzeit können Destinationen, Unterkunftsbetriebe sowie KMU ausgewählter Sektoren das Nachhaltigkeitslabel beantragen. Doch Nachhal-
tigkeit ist ein fortlaufender Prozess: IDM Südtirol arbeitet kontinuierlich daran, die Reichweite des Labels zu erweitern und es künftig auch für weitere Sektoren zugänglich zu machen.
Weitere Informationen gibt die Abteilung Innovation & Neue Märkte des lvh.
SEIT ÜBER 30 JAHREN SETZT DIE GEIER GMBH AUS MARLING MASSSTÄBE IN DER ENTWICKLUNG MULTIFUNKTIONALER RAUPENFAHRZEUGE. WAS EINST ALS TÜFTELEI BEGANN, IST HEUTE EIN INTERNATIONAL GEFRAGTES HIGHTECH-PRODUKT FÜR DEN EINSATZ IN SCHWIERIGEM TERRAIN.
Die Geier GmbH mit Sitz in Marling hat sich auf die Herstellung multifunktionaler Raupenfahrzeuge spezialisiert. Die technisch innovativen Geräte, kommen in extremen Lagen und auf unwegsamem Gelände zum Einsatz. Der Grundstein für die Expertise des Unternehmens und die heutige Marktführerschaft im Segment Raupenfahrzeuge in Steillagen wurde 1992 gelegt. Das erste Raupenfahrzeug – eine Tüftelei aus eigener Notwendigkeit heraus – wurde von Johann Geier, Vater des Firmengründers Bernhard Geier,
in einer Holzscheune entwickelt und mit einem VW-Motor, sowie simpler mechanischer Lenkung ausgestattet. Inzwischen ist aus dem 1-Mann-Betrieb ein Team mit rund 40 Mitarbeitenden geworden.
Unter Einsatz zukunftsweisender Technologien hat die Geier GmbH zehn verschiedene Serienmodelle und über 20 verschiedene Zusatzgeräte entwickelt, die weltweit vertrieben werden. Der Exportanteil liegt bei 78 Prozent, dabei liegt der Hauptabsatzmarkt in Europa, der Rest geht nach Übersee.
„Unsere Raupenfahrzeuge sind nicht nur hilfreiche Werkzeuge, sondern eine Philosophie für den nachhaltigen Obst- und Weinbau“, erklärt Inhaber Bernhard Geier.
Die richtige Wahl für Ihren Betrieb: Alperia!
»Ich habe das Stromangebot von Alperia speziell für Mitglieder des lvh.apa unterzeichnet.
Neben den Ersparnissen in der Rechnung, kann ich zum nächstgelegenen Energy Point gehen, wenn ich etwas brauche.«
Informationen in den Alperia Energy Points oder schreiben Sie uns: consulting@alperia.eu
ERFOLGSFAKTOR BILDUNG: Kontinuierliche Aus- und Weiterbildung sowie die Stärkung des Meistertitels sind das Fundament für hochwertiges Südtiroler Handwerk.
Sommerpraktika: Der erste Schritt ins Handwerk
WIE PRAKTIKA JUNGEN MENSCHEN DEN EINSTIEG IN DAS BERUFSLEBEN ERLEICHTERN UND GLEICHZEITIG DAS HANDWERK STÄRKEN.
Der nächste Sommer kommt bestimmt – und mit ihm eine wertvolle Chance für junge Menschen, erste praktische Erfahrungen im Handwerk zu sammeln.
Das Sommerpraktikum bietet Jugendlichen ab 15 Jahren eine einzigartige Möglichkeit, die Vielfalt der handwerklichen Berufe hautnah zu erleben.
Vom Tischlerhandwerk über Mediendesign, und das Konditorhandwerk bis hin zum Baugewerbe – die Prak-
tikantinnen und Praktikanten erhalten Einblicke in verschiedene Tätigkeiten und können ihre eigenen Stärken und Interessen erkunden.
EINE WIN-WIN-SITUATION FÜR
JUGENDLICHE UND BETRIEBE
Für viele Schülerinnen und Schüler ist das Praktikum der erste Kontakt mit der Berufswelt. Sie lernen, wie Arbeitsprozesse in einem Betrieb ablaufen, wie wichtig Teamarbeit ist und welche Fähigkeiten im Handwerk gefragt sind.
„Durch ein Sommerpraktikum können Jugendliche ihre Fähigkeiten entdecken und herausfinden, welcher Beruf zu ihnen passt. Es ist eine wertvolle Erfahrung, die den Grundstein für die berufliche Zukunft legt“, betont Priska Reichhalter, die Landesobfrau der Junghandwerker/ innen im lvh. Gleichzeitig profitieren auch die Unter-
nehmen: Sie können potenzielle Lehrlinge frühzeitig kennenlernen und den Nachwuchs gezielt für eine Ausbildung im Betrieb begeistern.
„Ein Praktikum ist oft der erste Schritt in eine erfolgreiche Karriere im Handwerk“, betont lvh-Präsident Martin Haller. „Viele unserer Mitgliedsbetriebe sehen es als Chance, junge Talente zu entdecken und langfristig für ihr Unternehmen zu gewinnen.“
DEN BERUFSALLTAG PRAXISNAH ENTDECKEN
Das Sommerpraktikum unterscheidet sich von klassischen Ferienjobs oder Aushilfstätigkeiten. Im Vordergrund steht nicht die reine Arbeitsleistung, sondern die berufliche Orientierung.
Die Jugendlichen sollen die Möglichkeit haben, verschiedene Tätigkeiten auszuprobieren, ohne den Druck eines festen Arbeitsverhältnisses. Dabei werden sie von erfahrenen Fachkräften begleitet und betreut. Eine zentrale Rolle spielt die praktische Ausbildung am Arbeitsplatz. Handwerksbetriebe bieten den Jugendlichen die Chance, sich aktiv einzubringen – sei es bei der Anfertigung von Werkstücken, bei Installationen oder in der direkten Kundenbetreuung. So erhalten sie nicht nur einen authentischen Eindruck vom Berufsalltag, sondern auch erste fachliche Grundlagen, die ihnen bei einer späteren Berufswahl helfen.
EINBLICKE GEWINNEN - ZUKUNFT GESTALTEN
Das Handwerk bietet Jugendlichen eine Vielzahl an beruflichen Möglichkeiten – von kreativen Bereichen wie dem Schreinerhandwerk oder dem Goldschmieden, bis hin zu technischen Berufsfeldern wie der Elektrotechnik oder Kfz-Mechatronik. lvh-Direktor Walter Pöhl hebt hervor: „Das Handwerk ist eine der tragenden Säulen der Südtiroler Wirt-
schaft. Es ist entscheidend, dass junge Menschen frühzeitig mit dieser Welt in Berührung kommen, um sich für eine handwerkliche Laufbahn zu begeistern.“
Ein Sommerpraktikum im Handwerk ist weit mehr als nur eine Ferienbeschäftigung. Es ist eine Gelegenheit, sich mit einem Berufsfeld vertraut zu machen, eigene Interessen, sowie Talente zu entdecken und wertvolle Erfahrungen für die Zukunft zu sammeln.
Für die Handwerksbetriebe steht dabei die frühzeitige Förderung von Nachwuchstalenten im Fokus und damit die Möglichkeit, ihnen den Einstieg in eine erfolgreiche Karriere zu erleichtern.
Das unterstreicht auch lvh-Vizepräsident Hannes Mussak, der in den Sommerpraktika einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung sieht: „Unsere Betriebe brauchen motivierte junge Menschen. So sichern wir die Qualität und Zukunft des Handwerks in unserem Land.“
Infos für Betriebe
Alle Infos zu den Sommerpraktika gibt es exklusiv für lvh-Mitglieder in der neuen manufakt Info über folgenden QR-Code:
KURSKALENDER 2025
Anmeldung und weitere Informationen unter www.lvh.it/kurse oder direkt über nebenstehenden QR-Code:
Die Verantwortung der Elektrotechnik: Von der Zertifizierung zur Wartung | Vollständiger Leitfaden zur konformen elektrischen Installation 13.05.2025 lvh.apa
Grundlagen der Verlegung der Kälteleitungen 14.05.2025 lvh.apa
Photovoltaik: Installation und Instandhaltung (nach italienischer Norm) 30.05.2025 lvh.apa
Tachograph 31.05.2025 lvh.apa
Persönlichkeitsbildung Kommunikationskurs für Kaminkehrer/innen
Unternehmensführung
Marketing und Innovation
16.05.2025 lvh.apa
Professionelles Auftreten und Kommunizieren mit Kundinnen/Kunden und Mitarbeitenden 28.03.2025 lvh.apa
Social-Media-Reels und Fotos für Social-Media-Fortgeschrittene 27.03.2025 lvh.apa
CyberFit für Handwerker/innen: Ihr Grundkurs für digitale Sicherheit
08.05.2025 lvh.apa
KI-Tools im Handwerk 15.05.2025 lvh.apa
SPID, digitale Unterschrift & CO - wie kann ich digitale Dienste für meinen Betrieb nutzen?
22.05.2025 lvh.apa
Neue AG im lvh
DIE BERUFSBILDUNG IN SÜDTIROL IST EIN ERFOLGSMODELL. SIE ZUKUNFTSFIT ZU MACHEN IST DER AUFTRAG DER LVH-AG BERUFSBILDUNG.
Die Arbeitsgruppe Berufsbildung hat sich unter dem Vorsitz von Vorstandsmitglied Daniela Bortolon zu ihrer ersten Sitzung getroffen. „Unser Ziel als lvh ist es, der erste Ansprechpartner im Bereich Berufsbildung zu sein. Das bedeutet, dass wir die ständige Weiterentwicklung der Berufsbildung aktiv vorantreiben”, erklärte Daniela Bortolon. lvh-Präsident Martin Haller und lvh-Direktor Walter Pöhl unterstrichen die Bedeutung der Berufsbildung: „Sie ist für viele Jugendliche ein Wegweiser in ihre berufliche Zukunft. Dieses bewährte Modell müssen wir auch an neue Anforderungen anpassen, um den Jugendlichen die besten Zukunftsperspektiven zu sichern.“
Andreas Mair, lvh-Büroleiter Unternehmensentwicklung gab einführend einen Überblick über die relevanten Themenbereiche der Berufsbildung. In einem interaktiven Workshop erarbeiteten die Mitglieder der Arbeitsgruppe darauf aufbauend erste konkrete Vorschläge und Forderungen. Zum Beispiel die Überarbeitung der Berufsgrundstufe, neue Möglichkeiten für Jugendliche, praktische
ANDWERK TRIFFT SCHULE
„Zukunft in deiner Hand“
In der Woche vom 3. bis 7 Februar drehte sich auf Südtirol 1 alles rund um Lehrlinge und Lehrlingsberufe im Handwerk. Die Radio-Kampagne war wieder ein voller Erfolg. Die nächste Auflage von „Zukunft in deiner Hand“ kommt im Herbst 2025. Mehr über die Berufsbildung kann man auf den Social-Media-Kanälen des lvh erfahren!
NICHTS MEHR VERPASSEN
@generation.handwerk
Einblicke in die Berufswelt zu erhalten, eine engere Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft sowie die Stärkung verschiedener Ausbildungswege. Daran gilt es anzuknüpfen und sich dafür einzusetzen.
DIE VIELFALT DES HANDWERKS: Neuigkeiten, Trends, die Projekte der lvh-Berufsgemeinschaften und aktuelle Wirtschaftsthemen auf einen Blick.
Die erste Meisterin ihres Fachs in Südtirol
O thopädiesch htechnikhilft
ORTHOPÄDIESCHUHMACHER/INNEN:
CAROLINE PUTZER SCHÄTZT AN IHREM BERUF VOR ALLEM DIE KOMBINATION AUS HANDWERK, MENSCHLICHEM KONTAKT, UNTERSTÜTZUNG UND SOZIALEM ENGAGEMENT.
Handwerkliche Leidenschaft kann weitergegeben werden – und das nicht nur von Generation zu Generation, sondern auch über Umwege.
So war es auch bei Caroline Putzer. Ihr Vater Markus Putzer ist seit 1956 als Orthopädieschschuhmacher tätig und seit 1987 auch Orthopädieschuhmachermeister,
doch Caroline schlug zunächst einen anderen Weg ein: In Innsbruck studierte sie Psychologie.
Nach dem erfolgreichen Abschluss suchte sie jedoch eine neue Herausforderung und fand sie in der Orthopädieschuhtechnik.
„Nach meinem Psychologiestudium wollte ich etwas anderes ausprobieren und habe ein Praktikum in Deutschland gemacht. Dieser Beruf hat mir von Anfang an besser gefallen als das gesamte Studium“, erzählt Putzer.
FAMILIEN-HANDWERK
Ihre Ausbildung absolvierte sie in Deutschland, bei der Firma Seeßle Fußgesund GmbH, wo sie auch nach ihrer Gesellenprüfung weiterhin tätig war. In Landshut schloss sie schließlich ihre Meisterprüfung an der Meisterschule für Orthopädieschuhtechnik ab.
Mit diesem Abschluss kehrte sie nach Südtirol zurück und eröffnete 2023 gemeinsam mit ihrem Vater eine Werkstatt in Kardaun.
Caroline Putzer ist die erste Meisterin im orthopädischen Schuhmacherhandwerk in Südtirol – ein Erfolg, der Beharrlichkeit und Lernbereitschaft erfordert hat. Denn wer in diesem Bereich arbeiten möchte, muss seine
Ausbildung in Deutschland oder Österreich absolvieren. In Italien gibt es lediglich den Beruf des Orthopädietechnikers bzw. der Orthopädietechnikerin, der sich vor allem auf Prothesen und Orthesen spezialisiert. Auch der Meistertitel in der orthopädischen Schuhmacherei kann derzeit nur im Ausland erworben werden. „In Deutschland gibt es viele Frauen, die diesen Beruf erlernen. Ich bin überzeugt, dass sich auch in Südtirol mehr Frauen dafür begeistern könnten“, so Putzer. Ihr Appell lautet daher: „Ich kann jede Frau nur ermutigen, in ihrem gewünschten Bereich durchzuhalten und sich nicht von äußeren Normen oder Zweifeln abhalten zu lassen. Mit dem nötigen Biss ist alles möglich!“.
HANDWERK FÜR GESUNDE FÜSSE
Das orthopädische Schuhmacherhandwerk ist weit mehr als das Anfertigen von orthopädischen Einlagen. „Unsere Arbeit beginnt mit einer genauen Analyse der Füße, der Körperhaltung und des Gangbildes“, erklärt Putzer. Viele ihrer Kundinnen und Kunden kommen mit Schmerzen, auf der Suche nach einer Lösung, die ihnen den Alltag erleichtert. „Gut zuzuhören und auf
jede Person einzeln einzugehen, ist in unserem Beruf sehr wichtig. Denn nur so können wir die Probleme oder Schmerzen verstehen.“
Nach einer detaillierten Untersuchung fertigt sie maßgeschneiderte Einlagen an, um Beschwerden zu lindern oder Fehlstellungen zu korrigieren.
Doch es gibt auch präventive Maßnahmen: „Wir arbeiten beispielsweise mit Kindern um frühzeitig Fußoder Beinachsenfehlstellungen zu erkennen. Für verschiedenste Sportarten stellen wir außerdem spezielle Einlagen her. Die richtigen Einlagen können langfristig Beschwerden verhindern“, betont Putzer.
Die moderne Orthopädieschuhtechnik verbindet zudem traditionelles Handwerk mit neuester Technologie. „Wir nutzen 2D- und 3D-Messtechniken, Druckmessplatten zur Gangbildanalyse und CNC-gefräste Einlagen“, erläutert sie. Dieses Zusammenspiel von Technik und Handarbeit macht den Beruf besonders vielseitig.
Werden Sie mit einer E-Mail zum Betrieb des Monats: manufakt@lvh.it
Für Caroline Putzer ist jede Phase ihres Berufs faszinierend. „Von der Herstellung der Einlagen über die anatomische Analyse bis hin zu dem Moment, in dem die Kundinnen und Kunden ihre neuen Einlagen anprobieren und zufrieden sind – das ist für mich das Schönste. Wenn jemand dank meiner Arbeit schmerzfrei gehen kann, weiß ich, dass ich etwas wirklich Sinnvolles tue“, sagt sie. Ihr Weg zeigt, dass handwerkliche Berufe nicht nur Tradition bewahren, sondern auch Zukunft gestalten – mit Fachwissen, Hingabe und einem starken Bewusstsein für die Bedürfnisse der Menschen.
Eine genaue Analyse der Fußform ist besonders wichtig
MIT DEM BESCHLUSS NR. 85 VOM 11. FEBRUAR 2025 HAT DIE LANDESREGIERUNG DAS LANDESRICHTPREISVERZEICHNIS SOWIE DIE ALLGEMEINEN TECHNISCHEN VERTRAGSBESTIMMUNGEN (ATV) FÜR DAS JAHR 2025 GENEHMIGT.
Die aktualisierten Vorgaben bilden eine entscheidende Grundlage für Ausschreibungen und Bauprojekte in Südtirol. Das Richtpreisverzeichnis, das die Durchschnittspreise einer Standardbaustelle abbildet, bleibt grundsätzlich bis zum 31. Dezember 2025 gültig. Unter bestimmten Bedingungen kann es bis zum 30. Juni 2026 für genehmigte Projekte weiterhin verwendet werden. Die ATV 2025 legen zudem die technischen Vertragsbedingungen für Bauleistungen fest und sorgen für eine einheitliche und transparente Handhabung bei öffentlichen sowie privaten Bauaufträgen. Die Anwendungsrichtlinie zur Nutzung des Richtpreisverzeichnisses erlaubt Abweichungen nur in Ausnahmefällen, etwa wenn außergewöhnliche Umstände einen Anpassungsbedarf erfordern. Sollte eine bestimmte Position im Verzeichnis fehlen, ist eine detaillierte Preisanalyse notwendig. Diese Regelungen sollen eine faire Kalkulation sicherstellen und Transparenz in der Bauwirtschaft gewährleisten. Mit
den aktualisierten Vorgaben schafft die Landesregierung die Basis für eine verlässliche und gerechte Preisgestaltung im Baugewerbe. Für weiterführende Informationen steht der lvh gerne zur Verfügung. E-Mail: bau@lvh.it.
BAUMEISTER/INNEN UND MAURER/INNEN: IM MITTELPUNKT DES TREFFENS ZWISCHEN DER BERUFSGEMEINSCHAFT, SOWIE VERANTWORTLICHEN DER FACHSCHULEN STANDEN DIE BEDEUTUNG VON PRAKTIKA UND DIE GEZIELTE VERKNÜPFUNG VON THEORIE UND PRAXIS IN DER AUSBILDUNG.
Ein intensiver Austausch zur Zukunft der Lehrlingsausbildung und Praktika im Bauwesen fand kürzlich zwischen Martin Gebhard, Obmann der Baumeister/innen und Maurer/innen im lvh, und den Schulleiter/innen Ingrid Keim (Fachoberschule für Bauwesen) sowie David Augscheller (Technologische Fachoberschule Meran) statt.
Ingrid Keim betonte die große Unterstützung, die die Betriebe den Schulen bei der Aufnahme von Praktikantinnen und Praktikanten bieten. Diese praktische Erfahrung sei ein
zentraler Mehrwert für die Schülerinnen und Schüler und helfe ihnen, das im Unterricht Gelernte in realen Arbeitssituationen anzuwenden. Auch David Augscheller hob hervor, dass die Fachrichtung Bauwesen an der TFO Meran auf positive Resonanz stößt. Die Förderung praxisnaher Inhalte sei daher essenziell, um den zukünftigen Fachkräften eine optimale Ausbildung zu ermöglichen.
Ein Schwerpunkt des Gesprächs war die Möglichkeit, Praktika verstärkt in Baustellenbetrieben und Ingenieurbüros zu integrieren, insbesondere für Schülerinnen und Schüler des vierten Lehrjahres. Zudem wurde die Ausbildung im Bereich Geotechnik diskutiert. Hier empfahl Martin Gebhard einen Austausch mit Michael Hofer, dem Obmann der Tiefbauunternehmer/innen im lvh, um gezielte Verbesserungen in der Ausbildung zu erzielen.
TIEFBAUUNTERNEHMER/INNEN: DIE JAHRESVERSAMMLUNG DER BERUFSGEMEINSCHAFT FAND IN DER PROGRESS AG IN BRIXEN STATT.
Zum Auftakt der Versammlung wurde das Fertigteilwerk der Firma Progress AG besichtigt. Dabei konnten die Teilnehmenden Einblicke in moderne Produktionsprozesse gewinnen und sich von den neuesten Innovationen im Bereich der Betonfertigteile überzeugen. In einem Fachvortrag stellte Piero Bernabé, Geschäftsführer der Progress AG, die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von Betonfertigteilen im Tiefbau vor. Anschließend berichtete Michael Hofer, Obmann der Berufsgemeinschaft der Tiefbauunternehmer/innen, über die Tätigkeiten des vergangenen Jahres. Neben einem Rückblick auf abgeschlossene Projekte sprach er über die aktuellen Herausforderungen der Branche und gab einen Ausblick auf künftige Vorhaben.
Auch die Politik war vertreten: Landeshauptmannstellvertreter Daniel Alfreider und lvh-Vizepräsident Hannes Mussak richteten Grußworte an die Anwesenden und unterstri-
chen die Bedeutung des Tiefbaus für die wirtschaftliche Entwicklung Südtirols.
Den gelungenen Abschluss bildete ein gemeinsames Abendessen im Foyer des Conference Centers. In entspannter Atmosphäre gab es die Gelegenheit, sich weiter auszutauschen und das berufliche Netzwerk zu erweitern.
Nachwuchsförderung
HOLZBAUMEISTER/INNEN UND ZIMMERER/INNEN:
DER BEIRAT DER BERUFSGEMEINSCHAFT ORGANISIERTE KÜRZLICH, GEMEINSAM MIT DEM BERUFSBILDUNGSZENTRUM BRUNECK, EINEN ERFOLGREICHEN WETTBEWERB FÜR DIE ZWEITEN KLASSEN DER ZIMMERERAUSBILDUNG.
Im Rahmen einer Initiative des Berufsbeirats der Holzbaumeister/innen und Zimmerer/innen im lvh wurde in Zusammenarbeit mit dem Fachlehrpersonal des Berufsbildungszentrums Bruneck ein Wettbewerb für die zweiten Klassen der Zimmererausbildung ins Leben gerufen.
Unter der Federführung von Vizeobmann Konrad Blaas und Fachlehrer Siegfried Brunner traten 22 Schüler/ innen über drei Tage hinweg gegeneinander an, um ihr handwerkliches Geschick unter Beweis zu stellen. Das von den Fachlehrkräften entwickelte Werkstück stellte die Teilnehmenden vor anspruchsvolle Heraus-
forderungen, die sie mit Präzision und Kreativität meistern mussten. Begleitet wurden die jungen Handwerkerinnen und Handwerker von Mitgliedern des Berufsbeirats der Holzbaumeister/innen und Zimmerer/innen im lvh. Die tägliche Preisverleihung bildete den feierlichen Abschluss der Wettbewerbstage. Dabei überreichten Fachexperte Ulrich Kaser und Obmann Richard Nagler die von der Berufsgemeinschaft zur Verfügung gestellten Auszeichnungen. Der Wettbewerb hatte das Ziel, den Ehrgeiz und die handwerkliche Begeisterung
der Schüler/innen zu fördern. Die positive Resonanz unterstreicht den hohen Stellenwert solcher praxisnahen Initiativen für die Nachwuchsförderung im Handwerk.
EU-Ökodesign-Verordnung: Austausch mit dem EU-Abgeordneten Herbert Dorfmann
HAFNER/INNEN:
SEIT DEM 18. JULI 2024 IST DIE EU-VERORDNUNG FÜR ÖKODESIGN IN KRAFT. UM ENTSPRECHEND AUF EU-EBENE REAGIEREN ZU KÖNNEN GAB ES VOR KURZEM EIN TREFFEN DER BERUFSGEMEINSCHAFT MIT HERBERT DORFMANN.
Die Berufsgemeinschaft der Hafner/innen im lvh hat sich kürzlich mit EU-Abgeordnetem Herbert Dorfmann getroffen, um sich über die geplanten Änderungen der EU-Ökodesign-Verordnung für Einzelraumfeuerstätten auszutauschen. Begrüßt wurden die Teilnehmenden von lvh-Direktor Walter Pöhl und Obmann Christian Gross.
Ziel des Gesprächs war es, aktuelle Entwicklungen auf europäischer Ebene zu analysieren und sich frühzeitig auf mögliche Anpassungen im Bereich der Holzheizungen vorzubereiten. Im Rahmen des Treffens wurden relevante Dokumente aus Deutschland und Österreich übergeben, die von HKI und VEUKO erarbeitet wurden. Ziel ist es, eine möglichst einheitliche Vorgehensweise in den betroffenen Ländern sicherzustellen. Dorfmann sicherte zu, die Anliegen der Hafner/innen im lvh aufmerksam zu verfolgen und bei künftigen Diskussionen auf EU-Ebene entsprechend zu berücksichtigen. Der direkte Austausch zwischen Vertreterinnen und Vertretern des Handwerks mit politischen Entscheidungsträgern ist essenziell, um praktikable Lösungen zu finden und eine langfristige Planungssicherheit für die Branche zu gewährleisten.
Die Dachdecker/innen im lvh nutzten ihren traditionellen Jahresausflug ins Skigebiet Rosskopf nicht nur für sportliche Aktivitäten, sondern auch für die Planung des kommenden Jahres.
In entspannter Atmosphäre wurden zentrale Themen wie Weiterbildung und Lehrlingsförderung besprochen. Der gemeinsame, gesellige Austausch stärkte zudem den Zusammenhalt und sorgte für viele neue Ideen.
Neue Vorschriften für Glasfaseranschlüsse
ELEKTROTECHNIKER/INNEN:
FÜR DEN BREITBANDAUSBAU
GELTEN NEUE, STRENGERE REGELN BEI NEU- UND UMBAUTEN.
Mit dem Dekret 192/2022 gelten ab sofort strengere Regelungen für den Ausbau digitaler Infrastruktur in Neubauten und umfassend renovierten Gebäuden. Seit dem 1. Januar 2022 genehmigte Bauvorhaben müssen eine Multi-Service-Glasfaseranlage integrieren. Die technischen Verantwortlichen müssen Glasfasernetze einplanen und eine CEI-konforme Erklärung ausstellen – ohne sie ist die Bezugsfertigkeit nicht gewährleistet. Nach Fertigstellung ist außerdem eine Kennzeichnung „Edificio predisposto a banda ultralarga“ anzubringen. Gemeinden sind verpflichtet, die Gebäudedaten innerhalb von 90 Tagen an das nationale Infrastruktur-Informationssystem (SINFI) zu übermitteln.
Diese Maßnahmen sollen den Glasfaserausbau in Italien beschleunigen. Weitere Informationen gibt gerne der lvh. E-Mail: installation@lvh.it.
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Energieeffizienz: Strengere Standards
GEBÄUDETECHNIK:
STRENGERE ENERGIEEFFIZIENZSTANDARDS UND VERPFLICHTENDE MASSNAHMEN FÜR
NEUBAUTEN UND SANIERUNGEN SOLLEN DEN CO₂-AUSSTOSS SENKEN UND DEN EINSATZ ERNEUERBARER ENERGIEN FÖRDERN.
Die Landesregierung wird in Kürze die „Durchführungsverordnung im Bereich Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden“ verabschieden.
Diese Maßnahme setzt die europäische Richtlinie (EU) 2024/1275 um und zielt darauf ab, den Energieverbrauch zu senken sowie erneuerbare Energien verstärkt zu nutzen. Die
neue Verordnung verschärft die Energieeffizienzstandards für Neubauten und Sanierungen.
Neben einer verbesserten Gebäudehülle und energieeffizienter Technik müssen größere Renovierungen erneuerbare Energieträger wie Photovoltaik oder Wärmepumpen integrieren. Bestandsgebäude mit schlechter Effizienz unterliegen klaren Sanierungsvorgaben.
Strengere Anforderungen an Energieausweise sollen zudem Käufern und Mietern mehr Transparenz bieten. Bauträger /innen und Eigentümer/innen sind angehalten, frühzeitig zu planen, um staatliche Förderungen optimal zu nutzen. Mit diesen Maßnahmen will die Landesregierung den CO₂-Ausstoß im Gebäudesektor senken und die Klimaziele bis 2050 erreichen.
Für Fragen steht gerne die Berufsgruppe Gebäudetechnik im lvh zur Verfügung. E-Mail: installation@lvh.it.
Berufsgrundstufe: Lösung gefordert
HEIZUNGS-, LÜFTUNGS- UND SANITÄRTECHNIKER/INNEN: DIE BERUFSGRUNDSTUFE ERLEICHTERT DEN EINSTIEG INS HANDWERK, DOCH DIE HEIZUNGS-, LÜFTUNGS- UND SANITÄRTECHNIK FEHLT IN DER ORIENTIERUNG. NEUE LÖSUNGEN SOLLEN MEHR NACHWUCHS FÜR DIESEN ZUKUNFTSWEISENDEN BERUF BEGEISTERN.
Die einjährige Berufsgrundstufe nach der Mittelschule bietet Jugendlichen eine wertvolle Orientierung für ihren weiteren Ausbildungsweg. Sie vermittelt theoretische Grundlagen wie Fachterminologie, Arbeits- und Sicherheitsvorschriften sowie praktische Fertigkeiten für den Berufseinstieg. Besonders herausfordernd ist die aktuelle Situation für den Beruf des Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechnikers (HLS).
Früher der Metallbranche zugeordnet und gemeinsam mit Elektrotechnik und Holz unterrichtet, hat sich das Berufsbild durch technologische Entwicklungen wie Wärmepumpen und kontrol-
lierte Lüftungssysteme stark verändert. Infolgedessen ist der Beruf nicht mehr
in der Berufsgrundstufe vertreten, was die Nachwuchsförderung erschwert. Um dem entgegenzuwirken, setzt sich der Berufsbeirat der HLS-Techniker/ innen im lvh für eine praxisorientierte Lösung ein.
Im Austausch mit Peter Prieth, dem Direktor des Amtes für deutsche Schulbildung, und der Landesberufsschule Bozen soll der Beruf wieder stärker in den Fokus gerückt werden. Es ist von großer Bedeutung, der HLS-Technik mehr Sichtbarkeit zu verleihen, denn sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der Klimawende und bietet langfristige, sichere Zukunftsperspektiven.
Treffen des Konsortiums KOBRA
TISCHLER/INNEN: MITGLIEDERVERSAMMLUNG DES KOBRA-KONSORTIUMS UND WEICHENSTELLUNG FÜR 2025.
Das Konsortium der Tischler KOBRA hielt kürzlich seine jährliche Mitgliederversammlung im Haus des Handwerks in Bozen ab.
Die Versammlung bot eine zentrale Plattform für den Austausch zu aktuellen Herausforderungen, zukünftigen Projekten und relevanten Branchenentwicklungen.
Auf der Tagesordnung standen wichtige Themen, darunter der Bericht des Verwaltungsrats über das vergangene Jahr sowie die Präsentation der Bilanz und des Ergänzungsberichts. Zudem wurde eine Vorschau auf die geplanten Aktivitäten für das Jahr 2025 gegeben.
Ein besonderes Augenmerk lag auf den Entwicklungen im Bereich der öffentlichen Ausschreibungen, insbesondere in Bezug auf die Mindestumweltkriterien (MUK).
Ein weiteres zentrales Thema war das Projekt Haustüren
EI60 ST. WOOD FIREDOOR, das von Robert Gruber vorge-
stellt wurde. Dieses Vorhaben stellt einen bedeutenden Meilenstein für das Konsortium dar und soll neue Standards im Bereich der Brandschutztüren setzen. Der fachliche Austausch und die strategische Ausrichtung trugen dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit der Mitglieder zu stärken und innovative Entwicklungen im Holzbau voranzutreiben.
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Die Teilnehmer/innen des jährlichen Treffens der Maler/ innen und Lackierer/innen im lvh tauchten dieses Mal tief in die Geschichte und Kunst des Klosters Marienberg ein. Im Anschluss daran fand ein gemeinsames Essen im Hofschank Planöf statt. In dieser entspannten Atmosphäre wurden die Weichen für das neue Jahr gestellt. Mehrere Projekte und Veranstaltungen sind bereits geplant, die sowohl der Weiterbildung der Mitglieder als auch der Förderung des Nachwuchses dienen sollen. So wollen sich die Maler/innen und Lackierer/innen im lvh sich auch in diesem Jahr wieder aktiv für die Verbesserung der Sichtbarkeit ihrer Berufssparte einsetzen. Dazu gehört die erfolgreiche Imagekampagne, die bereits 2024 gestartet wurde und 2025 fortgesetzt wird.
Der offene Austausch ermöglichte es den Mitgliedern, Erfahrungen zu teilen und neue Ideen zu entwickeln. Ziel ist es, die vielfältigen Leistungen und die hohe Qualität der
Die Berufsgemeinschaft im
Arbeit hervorzuheben, um das Bewusstsein in der Öffentlichkeit zu schärfen.
Dieses Treffen unterstreicht die Bedeutung des kontinuierlichen Dialogs innerhalb der Berufsgemeinschaft. Dadurch wird der Zusammenhalt gestärkt und die Grundlage für zukünftige Erfolge gelegt.
Lehrlingsausbildung soll gestärkt werden
TAPEZIERER/INNEN-RAUMAUSSTATTER/INNEN: SEIT 2012 WERDEN BERUFE MIT DREIJÄHRIGER AUSBILDUNG IN ÖSTERREICH AUCH IN SÜDTIROL ENTSPRECHEND EINGEGLIEDERT. IN DEN FOLGEJAHREN WURDE INTENSIV NACH LÖSUNGEN FÜR EINE UMFASSENDERE LEHRLINGSAUSBILDUNG GESUCHT.
Kürzlich traf sich eine Delegation der Berufsgemeinschaften der Tapezierer/innen-Raumausstatter/innen, Bodenleger/ innen, Hafner/innen und Dachdecker/innen im lvh mit dem Kammerabgeordneten Dieter Steger, um über die Einführung eines verpflichtenden vierten Lehrjahres zu
sprechen. Ziel ist es, die Ausbildung dieser Handwerksberufe weiterzuentwickeln und ihre Gleichwertigkeit mit anderen Berufsfeldern zu sichern.
2023 konnte man sich mit dem Amt für Lehrlingsausbildung auf ein freiwilliges viertes Lehrjahr einigen. Die betroffenen Berufsgemeinschaften sind jedoch der Ansicht, dass dies nicht ausreicht. Sie setzen sich für eine verpflichtende Verlängerung der Lehrzeit ein, um sicherzustellen, dass Lehrlinge alle notwendigen Kompetenzen erwerben und die Berufe langfristig aufgewertet werden. Neben einer umfassenden Fachausbildung ist ein solches Modell eine bessere Grundlage für den Zugang zur Matura.
Das Treffen mit dem Kammerabgeordneten Dieter Steger diente dazu, die Anliegen des Handwerks weiter voranzutreiben und politische Unterstützung für das Vorhaben zu gewinnen. Die Diskussion über eine nachhaltige und zukunftsorientierte Lehrlingsausbildung bleibt somit auf der Agenda der Berufsgemeinschaften.
SEIT JANUAR 2025 GELTEN STRENGERE FAHRTENSCHREIBERPFLICHTEN. MIT ABLAUF DER TOLERANZFRIST ENDE FEBRUAR SIND LÜCKENLOSE NACHWEISE NUN ZWINGEND
ERFORDERLICH, UM STRAFEN ZU VERMEIDEN.
Seit dem 1. Januar 2025 gelten strengere Vorschriften für Fahrtenschreiber, die insbesondere die Aufzeichnungspflichten für Fahrer/innen und Unternehmen betreffen. Alle beruflichen Fahrer/innen müssen lückenlos Tätigkeiten der letzten 56 Tage nachweisen können. Neben den Daten aus digitalen und intelligenten Fahrtenschreibern betrifft dies auch ältere Geräte, für die Ausdrucke oder manuelle Nachweise erforderlich sein können. Die Bestimmungen sind mit den Pflichten für intelligente Fahrtenschreiber der 2. Generation abzustimmen.
Die bis Ende Februar geltende Toleranzfrist ist nun vorbei, sodass Betriebe
und Fahrer/innen sicherstellen müssen, dass ihre Dokumentationen den
aktuellen Anforderungen entsprechen. Wer noch eine Fahrtenschreiberkarte der Generation G2V1 nutzt, sollte dringend prüfen, ob diese über ausreichend Speicherkapazität verfügt. Falls nicht, sind ergänzende manuelle Aufzeichnungen nötig.
Die Registrierungspflicht für Fahrtenschreiberdaten hat sich daher ausgeweitet. Unternehmen sind verpflichtet, sämtliche relevanten Fahrzeiten und Tätigkeiten korrekt zu speichern und auf Verlangen der Behörden vorzulegen. Bei Verstößen drohen empfindliche Strafen. Der lvh gibt gerne weitere Informationen zu den neuen Regelungen. E-Mail: bau@lvh.it.
Ein Leben für das Handwerk
BEZIRK BOZEN STADT:
MARIA STELLA FALCOMATÀ: VORBILD FÜR DIE JUGEND UND SYMBOL DES HANDWERKS IN BOZEN.
Maria Stella Falcomatà wurde kürzlich von Davide Guagnano für den TGR Rai Alto Adige Bolzano interviewt. Die leidenschaftliche Handwerkerin erzählte, wie sie bereits mit 13 Jahren von der Friseurbranche fasziniert war und daraufhin eine erfolgreiche Karriere in diesem Bereich einschlug. 1968 eröffnete sie in Bozen ihren eigenen Friseursalon. Darüber hinaus engagierte sie sich intensiv in der Ausbildung junger Talente. Über 25 Jahre lang vermittelte sie in einer von ihr mitgegründeten Akademie – gemeinsam mit italienischen, deutschen und ladinischen Kolleginnen und Kollegen –fachliches Know-how.
Nachwuchskräfte für das Handwerk zu begeistern, ist keine leichte Aufgabe. Doch Falcomatà blieb ihrer Mission treu und suchte stets den Kontakt zu Schulen, um jungen Menschen die Faszination ihres Berufs näherzubringen. „Wir müssen den Jugendlichen die Möglichkeit geben, das Handwerk hautnah zu erleben und die hohe Professionalität der Hand-
werkerinnen und Handwerker zu erkennen“, betont sie. Ihre Schützlinge erzielten bedeutende Auszeichnungen bei den WorldSkills-Berufsweltmeisterschaften in der Schweiz, Finnland und Japan.
Innerhalb des lvh engagiert sich Falcomatà als Vizeobfrau des Bezirks Bozen Stadt, sowie als Ansprechperson für italienischsprachige Handwerkerinnen und Handwerker.
„Zeitreise“: Sandwirt im Passeier
BEZIRK BURGGRAFENAMT: AM 12. APRIL 2025 LÄDT DIE VERANSTALTUNG „ZEITREISE HANDWERK“ BEIM SANDWIRT IN ST. LEONHARD IM PASSEIER DAZU EIN, DIE VIELFALT DES TRADITIONELLEN HANDWERKS HAUTNAH ZU ERLEBEN - UNTER DEM MOTTO: DAMALS. HEUTE. MORGEN.
Die Veranstaltung „Zeitreise Handwerk“, organisiert vom Museum Passeier und der lvh-Ortsgruppe St. Leonhard in Passeier, rückt die handwerkliche Vielfalt und ihre Bedeutung für die Zukunft in den Mittelpunkt. Am 12. April haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, die Welt der praktischen Berufe hautnah zu erleben. Ob Schmiedekunst, Bäckerei, Schneiderei oder Bierbrauerei – die Veranstaltung zeigt eine breite Palette an Berufen, ergänzt durch spezialisierte Gewerke wie Lodenwalkerei und Imkerei. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Wandel der Berufe: Wie wurden sie einst ausgeübt, und welche modernen Technologien prägen sie heute?
Franz Haller begeistert mit traditionellem Handwerk
Ein Highlight ist das Mitmach-Angebot für Familien und Kinder, die an den Ständen selbst aktiv werden und kleine handwerkliche Werke gestalten können.
Ziel der Veranstaltung ist es, die Begeisterung für das Handwerk zu wecken, die nächste Generation für handwerkliche Berufe zu interessieren und das Handwerk als zukunftsträchtige Berufswahl zu positionieren. Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit regionalen Köstlichkeiten und musikalischer Begleitung rundet das Event ab.
AUFREGENDES EISSTOCKSCHIESSEN DER LVH-ORTSGRUPPE WIESEN-PFITSCH.
Die Ortsgruppe Wiesen-Pfitsch veranstaltete ein spannendes Eisstockschießen, bei dem insgesamt 11 Moarschaften mit jeweils vier Teilnehmenden gegeneinander antraten. In geselliger Atmosphäre konnten die Teams ihr Können unter Beweis stellen und sich in einem fairen Wettkampf messen.
Die Veranstaltung bot nicht nur sportliche Herausforderungen, sondern auch die Möglichkeit zum Austausch und geselligen Beisammensein.
BEZIRK OBERPUSTERTAL: TRADITIONELLES LATTLSCHIESSEN DER HANDWERKER/INNEN IN RASEN/ANTHOLZ EIN ERFOLG.
Am Fischerteich in Antholz Niedertal konnte man das Handwerkerspiel in vollen Zügen erleben, bei dem die Teilnehmenden ihre Geschicklichkeit und Präzision unter Beweis stellten.
Eine Spende von 500 EUR, die im Rahmen des Spiels gesammelt wurde, ging als Unterstützung an die Familie des erst kürzlich verstorben Familienvaters in Antholz Mittertal als Zeichen der Solidarität. Die Veranstaltung fand ihren feierlichen Abschluss bei einer Preisverteilung. Der Tag war mehr als ein Wettbewerb – er zeigte Gemeinschaft, Zusammenhalt und gelebte Tradition.
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und Verbrauchsprognosen jederzeit
FRAUEN & JUNGES HANDWERK
DIE GRUPPEN IM LVH: Frauen und Junghandwerker/innen: Ihre Initiativen, Projekte, Unternehmungen und ihr Einsatz für das Handwerk.
DIE BELIEBTEN UND ERFOLGREICHEN PODCASTS DER JUNGHANDWERKER/INNEN IM LVH GEHEN WEITER. EGAL OB „COUCHRATSCHER“ ODER DIE FRAGE NACH „WOS TUAT EIGENTLICH A...“ BESTIMMTER BERUF. HIER GIBTS DIE ANTWORTEN!
Was erwartet uns in den neuesten Podcasts der Junghandwerker/innen?
In Folge 34 trifft Priska auf Filip Piccolruaz, Bildhauer und Obmann der Berufsgruppe Kunsthandwerk im lvh. Was bedeutet es, als Holzschnitzer zu arbeiten? Ein tiefgehendes Gespräch über die Schnitztradition in Gröden, den Wandel der UNIKA und die Zukunft des Kunsthandwerks.
In Episode 35 gibt Moritz Mayr, Zweitplatzierter beim „Junghandwerker des Jahres 2024“, Einblicke in seinen Beruf als Zimmerer. Was unterscheidet ihn von einem Tischler? Wie haben ihn Meisterschaften geprägt? Und welche Rolle spielt Mentaltraining in einem Handwerksberuf?
Folge 36 widmet sich einem ernsten Thema. Warum sind die Lebenserhaltungskosten in Südtirol so hoch? Tony Tschenett, Chef des ASGB, erklärt die Entwicklungen im Miet- und Kaufmarkt, analysiert die Gehaltsstrukturen und gibt einen Überblick über die Attraktivität des Arbeitsmarktes.
Jetzt über den QR-Code im Bild reinhören und mehr über (junges) Handwerk in Südtirol erfahren!
12. Treffpunkt Frau in der Wirtschaft
FRAUEN: DER TREFFPUNKT FRAU IN DER WIRTSCHAFT AM 27. MÄRZ 2025 BIETET UNTER DEM MOTTO „FEMALE EMPOWERMENT“ EINE INSPIRIERENDE PLATTFORM ZUR PERSÖNLICHEN UND BERUFLICHEN WEITERENTWICKLUNG.
Am 27. März 2025 lädt der Treffpunkt Frau in der Wirtschaft bereits zum zwölften Mal zum inspirierenden Austausch ein.
Unter dem Motto „Female Empowerment“ bietet der Abend eine wertvolle Gelegenheit, Impulse von Fachexpertinnen zu erhalten und sich in angenehmer Atmosphäre mit Gleichgesinnten zu vernetzen. Leonie Gehler, Unternehmerin, Trainerin, Coach und Podcasterin, widmet sich in ihrem Vortrag „Was bringt mich in die Stärke? Mindset, Selbstorganisation, Positionierung“ der Frage, wie das eigene Denken den Erfolg beeinflusst. Sie stellt Techniken zur besseren Selbstorganisation vor und zeigt auf, wie Frauen in männlich dominierten Branchen gezielt Akzente setzen können. Trainerin, Coach und Autorin Daniela Bonetti referiert über das Thema „Weibliche Stärken und ihre Schattenseiten erkennen“. Sie vermittelt praxisnahe Strategien, um das eigene Potenzial bewusster zu nutzen, Herausforderungen souverän zu meistern und berufliche wie
Nach den Vorträgen haben die Teilnehmerinnen Gelegenheit, den Expertinnen Fragen zu stellen und sich beim Aperitif auszutauschen.
Die Online-Anmeldung ist bis spätestens 20. März unter www.wifi.bz.it erforderlich. Die Teilnahme ist kostenlos.
ALS QUEREINSTEIGERIN ANS ZIEL
QuereinsteigerIn Susanne Niederkofler
Was hast du ursprünglich beruflich gemacht?
Seit Kindesbeinen war ich im elterlichen Betrieb tätig, zuerst im Geschäft (Metzgerei) und dann im Bistro (Bar, Restaurant, Küche). Letztendlich war ich Sekretärin bei einem Rechtsanwalt in Bozen, dann in einer Versicherung und zum guten Schluss im Lebensmittelsektor tätig.
Was hat dich dazu bewogen in den Betrieb einzusteigen? 2004 hat mein Mann seinen Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärbetrieb gegründet. Er hat mich gefragt, ob ich mit ihm etwas aufbauen wolle. Es war immer meine Absicht, ihn zu unterstützen, deshalb habe ich sofort zugesagt. Da in dem Jahr auch unsere zweite Tochter geboren wurde, war es außerdem einfacher Beruf und Familie zu verbinden.
Wie sehr hat sich dein Leben durch diese Entscheidung verändert?
Mein Leben hat sich dadurch soweit verändert, dass ich für unsere Töchter mehr da sein konnte und auch auf meine Bedürfnisse mehr eingehen kann. Außerdem benötigt meine Mutter auch immer mehr Hilfe, somit kann ich dem gerecht werden.
Was hast du im neuen Beruf über dich selbst gelernt? Ich habe einiges über Installationen gelernt und auch im Bauwesen ist mir einiges an Wissen zuteil gekommen. Es ist auch eine Freude, mit meinem Mann zusammenzuarbeiten und über die getane Arbeit zu reden, auch wenn es manchmal eine Herausforderung ist.
WIRTSCHAFT & POLITIK
HANDWERK BESTIMMT MIT: Auf lokaler, nationaler und auch internationaler politischer und wirtschaftlicher Ebene hat das Handwerk eine wichtige Stimme.
DIE BEVORSTEHENDEN GEMEINDEWAHLEN RÜCKEN ZENTRALE THEMEN UND HERAUSFORDERUNGEN FÜR BOZEN IN DEN FOKUS.
Bozen gestalten: Wohnen, Handwerk, Mobilität!
CLAUDIO CORRARATI, KANDIDAT FÜR DAS BÜRGERMEISTERAMT IN BOZEN, IM GESPRÄCH MIT DEM LVH: SEINE VISION FÜR HANDWERK, MOBILITÄT, WOHNRAUM UND BÜROKRATIE.
Herr Corrarati, was muss in Bozen getan werden, um die Stadt in puncto Wohnen zugänglicher zu machen?
Zunächst müssen sich das Land und die Stadt Bozen an einen Tisch setzen und rasch Flächen für den Wohnbau identifizieren.
Besonders dringend ist die Schaffung von Dienstwohnungen innerhalb der Stadt, auch in Bereichen, in denen Unternehmen – heute mit geringem Umwelteinfluss – problemlos neben Wohngebieten bestehen können. Früher gab es in Bozen deutlich mehr Betriebe innerhalb der Stadt, anstatt sie an den Rand zu verlagern.
Einige schlagen vor, landwirtschaftliche Flächen für den Wohnbau zu nutzen, aber ich bin überzeugt, dass diese Frage mit allen fünf wirtschaftlichen Akteuren Bozens – Handwerk, Handel, Tourismus, Dienstleistungssektor und Landwirtschaft – gemeinsam diskutiert werden muss.
Gibt es in Bozen noch Platz für Handwerksbetriebe?
Das Problem der Flächenverteilung in der Stadt haben wir als Handwerkerinnen und Handwerker selbst erlebt.
Das Land besitzt ein Drittel des Stadtgebiets und verwaltet die Ansiedlungsanfragen – es spielt daher eine
„BOZEN BRAUCHT EINE BESSERE PLANUNG FÜR HANDWERK, WOHNEN UND VERKEHR.“
CLAUDIO CORRARATI
entscheidende Rolle.
Die Planung muss jedoch in enger Abstimmung mit der Stadt erfolgen. Viele Gebäude, die in wirtschaftlich starken Jahren gebaut wurden, stehen heute leer und könnten neu genutzt werden.
Es braucht ein echtes Register für ungenutzte Betriebe,
damit kleine Unternehmen, die keine großen Flächen benötigen, hier eine langfristige Perspektive finden.
Wie wollen Sie als Bürgermeister dem Handwerk mehr Sichtbarkeit verleihen?
Erstens muss die Stadt Bozen öffentliche Ausschreibungen stärker auf kleine Betriebe ausrichten. Diese arbeiten oft als Subunternehmen, sind aber bei Aufträgen mit externen Firmen unzureichend abgesichert. Zweitens müssen bürokratische Hürden für kleine Betriebe abgebaut werden – insbesondere die Frage, welche Dokumente tatsächlich notwendig sind und ob ein vereinfachtes System, beispielsweise durch Selbsterklärungen, möglich wäre. Drittens muss das Handwerk als Berufsweg gestärkt werden. Schulen und Stadtverwaltung sollten enger zusammenarbeiten, um das Interesse von Jugendlichen und deren Familien für handwerkliche Berufe zu fördern. Veranstaltungen wie der „Tag des Handwerks“ könnten zeigen, wie das Handwerk Tradition, moderne Technologie und Innovation verbindet. Auch das Kunsthandwerk, das in Bozen in den letzten Jahren zurückgegangen ist, sollte wieder stärker gefördert werden, um die Identität der Stadt zu stärken.
Mobilität ist ein zentrales Thema für das Handwerk. Welche realistischen Lösungen sehen Sie für Bozen? Die Stadt steht in diesem Bereich seit 30 Jahren still –es wird Zeit für Veränderungen. Ein Notfallplan für die dringendsten Verkehrsprobleme muss sofort umgesetzt werden, besonders für Berufstätige. Mögliche Maßnah-
men sind etwa zeitlich begrenzte Zweirichtungsfahrten auf bestimmten Straßen oder virtuelle verkehrsberuhigte Zonen mit entsprechender Beschilderung.
Gleichzeitig muss der öffentliche Nahverkehr ausgebaut werden, insbesondere durch nachhaltige Mobilitätslösungen wie autonome Busse. Das ist die Stadt der Zukunft, die sich viele junge Menschen wünschen – doch genau deshalb verlassen sie Bozen oft.
Gibt es Möglichkeiten für eine stärkere Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden in Sachen Mobilität?
Definitiv. Während meiner beruflichen Tätigkeit hatte ich oft Gelegenheit, mit den umliegenden Gemeinden zusammenzuarbeiten. Dieser Austausch ist unverzichtbar. Es braucht eine koordinierte Strategie, um den Verkehrsfluss besser zu organisieren.
Wir haben in Bozen zentrale Infrastrukturprojekte wie den NOI-Techpark, das Messegelände und die Sportstadien, aber keine abgestimmte Verkehrsplanung mit den umliegenden Gemeinden. Das ist ein Fehler. Der künftige Bürgermeister von Bozen muss sich dringend mit den Nachbargemeinden an einen Tisch setzen, um gemeinsame Entwicklungsstrategien und Verkehrslösungen zu erarbeiten.
Die Bürokratie zwingt viele Betriebe zur Aufgabe. Welche Rolle kann die Stadt hier übernehmen?
Wir müssen wieder mehr auf die Bürgerinnen und Bürger hören und die Bürokratie wirklich effizienter gestalten. Es reicht nicht, nur Dokumente zu digitalisieren – sie müssen auch reduziert und durch Technologie vereinfacht werden. Die Stadt sollte dabei mit gutem Beispiel vorangehen und ihre wirtschaftliche Stellung nutzen, um das Land zu einheitlichen Regelungen zu bewegen. Es geht nicht nur darum, Bürokratie abzubauen, sondern auch um eine engere Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Unternehmen.
Ein persönliches Ziel für meine ersten 100 Tage als Bürgermeister ist es, eine vollständige Übersicht über alle erforderlichen Dokumente in den verschiedenen Sektoren zusammenzustellen, um zu prüfen, was abgeschafft oder vereinfacht werden kann. Die Politik muss Verantwortung übernehmen und den Verwaltungsapparat aktiv entlasten. Nur so gelingt eine wirklich effektive Verwaltungsvereinfachung.
Berufsbildung weiterdenken
WICHTIGES AUSTAUSCHTREFFEN ZWISCHEN POLITIK, SCHULWELT UND WIRTSCHAFT ZUM THEMA BERUFSBILDUNG.
Ein zentrales Thema des Treffens, an dem neben Philipp Achammer, Landesrat für deutschsprachige Berufsbildung, Vertreter/innen der Berufsschulen, Berufsbildungszentren, sowie die Verbandsspitze des lvh rund um Präsident Martin Haller, Vizepräsident Hannes Mussak und Direktor Walter Pöhl teilnahmen, war die Berufsgrundstufe. „Die einjährige Ausbildung nach der Mittelschule bietet Jugendlichen wertvolle Orientierung für ihren weiteren Weg. Die Berufsgrundstufe spielt dabei eine zentrale Rolle, die wir gemeinsam weiterentwickeln wollen“, betonte Landesrat Achammer. „Die autonomen Spielräume sollten besser genutzt werden, damit Berufsschulen ihre Rolle als Orientierungshilfe noch stärker erfüllen – etwa durch mehr Berufsorientierung und Praxisbezug“, unterstrich lvh-Präsident Haller.
Peter Prieth, Landesdirektor der deutschsprachigen Berufsbildung ging auf die autonomen Möglichkeiten ein, die den Schulen notwendige Freiräume geben. „Unter diesem Gesichtspunkt können wir gerne gemeinsam Spielräume diskutieren”, so Prieth. Die Vertreter/innen der Berufsschulen und Bildungszentren hoben hervor,
dass es gezielte Anreize für pädagogische Fachkräfte brauche, um das Unterrichten an diesen Einrichtungen auch in Zukunft attraktiv zu gestalten.
lvh-Direktor Walter Pöhl betonte die Bedeutung schulisch begleiteter Betriebspraktika ab 14 Jahren. „Unsere Umfrage zeigt: Die Handwerksbetriebe sind bereit, Praktikumsplätze anzubieten. Diese neue Möglichkeit ist einzigartig und eröffnet Chancen für Jugendliche, Schulen und Betriebe gleichermaßen“, so Pöhl.
Wohnbaureform auch für das Handwerk wichtig
DER WIRTSCHAFTSVERBAND HANDWERK UND DIENSTLEISTER (LVH.APA) BEGRÜSST DIE VON DER SÜDTIROLER LANDESREGIERUNG GENEHMIGTE WOHNBAUREFORM 2025.
Kürzlich wurde die Wohnbaureform 2025 von der Südtiroler Landesregierung vorgestellt. Diese enthält verschiedene Punkte, wie z.B. die Erhöhung der Konventionierung von 60 auf 100 Prozent bei Neubauzonen. Besonders positiv bewertet der lvh die geplante Maßnahme im Tourismus, die es ermöglicht, Mitarbeiterunterkünfte in aufgelassenen Beherbergungsbetrieben ohne Änderung der Zweckbestimmung zu nutzen.
„Die temporäre Wohnmöglichkeit ist ein entscheidender Faktor, um Mitarbeitenden das Wohnen und
Arbeiten in der Nähe ihres Arbeitsplatzes zu ermöglichen“, betont lvh-Präsident Martin Haller. Dies sei nicht nur für den Tourismus, sondern auch für das Handwerk von großer Bedeutung, um der Herausforderung der Unterbringung von Fachkräften zu begegnen. Eine gezielte Erweiterung der Wohnkapazitäten innerhalb von Betriebsgebäuden könnte wertvolle und nachhaltige Lösungen bieten. „Wir haben einen Vorschlag zur Ausdehnung der Wohnmöglichkeiten eingereicht, der es ermöglichen soll, dass in einem Betriebsgebäude zwei Generationen wohnen und leben können“, erklärt lvh-Direktor Walter Pöhl. Dies sei besonders für familiengeführte Betriebe von Vorteil, da es mehr Flexibilität in der Verbindung von Wohnen und Arbeiten schaffe. Der lvh wird weiterhin den Dialog mit der Politik suchen und sich aktiv für praxisnahe Lösungen einsetzen.
LVH-SPITZE TRIFFT STEFAN KONDER, UM SICH ZU AUSSCHREIBUNGSVERFAHREN AUSZUTAUSCHEN.
Die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) in Südtirol ist eng mit fairen und transparenten Ausschreibungsverfahren verknüpft.
Um die Vergabepraxis weiter zu verbessern, fand kürzlich ein konstruktiver Austausch zwischen dem Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister (lvh.apa), sowie Bozens Vizebürgermeister Stefan Konder statt.
Der Fokus lag auf der Optimierung der Vergabeverfahren, um lokale Betriebe stärker einzubinden und das öffentliche Interesse nachhaltig zu fördern. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei der Notwendigkeit effizienterer, rechtskonformer und praxisorientierter Lösungen, die den Anforderungen der öffentlichen Verwaltung ebenso gerecht werden wie den Bedürfnissen der Wirtschaft. Eine gezielte Entbürokratisierung kann nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen steigern, sondern auch eine bessere Preisgestaltung ermöglichen und die Umsetzung öffentlicher Projekte effizienter gestalten. Der lvh setzt sich für eine enge Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand ein, um die Verfahren transparenter und fairer zu gestalten. Durch regelmäßigen Austausch sollen praxisnahe Lösungen entwickelt werden, die eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung unterstützen. Der Dialog wird fortgesetzt, um langfristig eine Zusammenarbeit zu etablieren, die sowohl Unternehmen als auch der gesamten Region zugutekommt
Im Gespräch mit... Annemarie Kaser
Präsidentin des Beirats zur Förderung des weiblichen Unternehmertums der Handelskammer Bozen
01
Seit wann gibt es den Beirat zur Förderung des weiblichen Unternehmertums?
Der Beirat wurde im November 2011 auf Initiative der Handelskammer Bozen gegründet.
02
Welche Maßnahmen setzt der Beirat, um den Anteil weiblicher Unternehmerinnen und Führungskräfte in Südtirol zu erhöhen?
Wir setzen eine Vielzahl an Maßnahmen um, von denen ich drei besonders hervorheben möchte:
Zur Förderung von Jungunternehmerinnen bietet ein Mentoring-Programm Gründerinnen Unterstützung durch erfahrene Mentorinnen.
Außerdem werden Weiterbildungsveranstaltungen im Rahmen von „Frau in der Wirtschaft“, vom WIFI der Handelskammer organisiert.
Zudem werden 2025 erneut zwei Lehrgänge für angehende Verwaltungsrätinnen stattfinden. Hier wird Fachwissen vermittelt und Absolventinnen über die AMinistra-Datenbank vernetzt.
Welche Fortschritte konnten durch die Arbeit des Beirats in den letzten Jahren bereits erzielt werden, und wo sehen Sie Handlungsbedarf?
Während im Jahr 2016 noch 9.727 aktive Frauenunternehmen gezählt wurden, ist diese Zahl inzwischen auf 10.930 gestiegen. Auch der Anteil von Frauen in Führungspositionen nimmt stetig zu. Zu dieser positiven Entwicklung hat sicher auch die Arbeit des Beirats beigetragen, indem er durch die verschiedenen Maßnahmen die Rolle der Frau stärkt. Diesen positiven Trend müssen wir weiter fortsetzen. Der Beitrag von Frauen muss weiter gefördert werden.
GROSSE THEMEN: Die Frauenbeschäftigung ist ein großes Erwerbspotenzial, das zu aktivieren gilt. Was können Betriebe tun, um Frauen als Mitarbeiterinnen zu gewinnen?
Chancengleichheit als Wettbewerbsvorteil
NEUE ZERTIFIZIERUNG UNI PDR 125: DIE GLEICHSTELLUNG DER GESCHLECHTER IST IN BETRIEBEN EIN STRATEGISCHER ERFOLGSFAKTOR. HIER ERFAHREN SIE, WARUM ES SICH LOHNT, SICH MIT DIESEM THEMA ZU BESCHÄFTIGEN, UND WELCHE SCHRITTE NOTWENDIG SIND.
Italien hinkt in Sachen Geschlechtergerechtigkeit hinterher – und das nicht nur ein bisschen. Mit einer der niedrigsten Frauenerwerbsquoten Europas bleibt viel Potenzial ungenutzt. Südtirol zeigt zwar eine leicht positive Entwicklung, doch der Weg zu echter Chancengleichheit ist noch lang.
SÜDTIROL BESSER ALS RESTITALIEN
Mit einer Frauenerwerbsquote bei 49,5 Prozent (Istat 2018) ist Italien Schlusslicht in Europa. In Südtirol ist der Frauenanteil der Beschäftigten etwas besser. Im Vergleich zu 2023 sind laut Erhebung des Arbeitsförderungsinstituts (AFI) 2024 exakt 1940 Frauen mehr auf dem Arbeitsmarkt (+1,8 %), bei den Männern sind es +1836 (+1,6 %).
Diese positiven Entwicklungen dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass nach wie vor ein großes ungenutztes Erwerbspotenzial besteht.
ERWERBSPOTENZIAL NUTZEN
Betriebe, die in Bereich Gleichstellung Verantwortung übernehmen, verbessern nicht nur ihr Unternehmensimage, sondern profitieren auch von wirtschaftlichen Vorteilen wie einer stärkeren Mit-
arbeiterbindung und erhöhter Produktivität. Eine neue Zertifizierung unterstützt dieses Vorhaben: die Zertifizierung UNI PDR 125:2022. Sie führt einen klaren Standard ein, der Unternehmen bei der Umsetzung von Geschlechtergerechtigkeit unterstützt und messbare Kriterien vorgibt.
FRAUEN
UND ARBEIT: NOCH VIEL LUFT NACH OBEN!
ANDREA KLAMMER & STEFAN PEINTNER
70-79,9
60-69,9
50-59,9
So steht es in Europa um die Gleichstellung der Geschlechter
Erreichte Punktzahl im Gleichstellungsindex 2023
Der Index setzt sich aus sechs Kategorien zusammmen u.a.
Arbeit, Macht und Gesundheit (100 = vollständige Gleichstellung).
Quelle: EIGE
Die politische Linie ist deutlich und die Rahmenbedingungen sind klar. Um Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt zu erzielen, finanziert die EU im Rahmen des Nationalen Plans für Aufbau und Resilienz (PNRR) Maßnahmen zur Gleichstellungsförderung. Insgesamt wurden 19,81 Milliarden Euro für soziale Integration und Zusammenhalt bereitgestellt, davon 6,7 Milliarden Euro für Zertifizierungen. Bis 2026 soll die Erwerbsquote von Frauen in Italien um vier Prozent steigen – ein ambitioniertes Ziel, das ohne das Engagement der zahlreichen kleinen und mittelständischen Betriebe kaum erreichbar ist.
CHANCEN FÜR KLEINE UND MITTLERE BETRIEBE IN SÜDTIROL
Dank der Zertifizierung UNI PDR 125 ergeben sich folgende Vorteile für Südtiroler Handwerksbetriebe:
> Vorteile bei öffentlichen Ausschreibungen
Bei Ausschreibungen erhalten zertifizierte Unternehmen zusätzliche Punkte und bessere Chancen auf den Zuschlag. Außerdem können sie mit einer besseren Bewertung der Angebote bei öffentlichen Ausschreibungen und mit einer Herabsetzung der für die Ausschreibung geforderten Bürgschaftssumme rechnen.
> Besserer Zugang zu Krediten und bessere Konditionen
Finanzierungsinstitute (Banken, Leasinggesellschaften, aber auch Versicherungen) bewerten die Einhaltung der ESG-Kriterien ihrer Kunden und Kundinnen. Maßnahmen im Bereich des Sozialen (Social) wie eine Zertifizierung zur Chancengleichheit oder Sozialen Verantwortung werden sehr positiv bewertet.
> Mehr Punkte bei Landesförderungen
Bei Förderansuchen für betriebliche Investitionen werden Kleinunternehmen mit der Zertifizierung UNI PDR 125 mehr Punkte zuerkannt.
> Finanzielle Anreize
Unternehmen mit entsprechender Zertifizierung können von einer Reduktion der Sozialversicherungsbeiträge profitieren – Beitragsbefreiung in Höhe von bis einem Prozent der Beiträge zu Lasten des Arbeitgebers bis zu einem Höchstbetrag von 50.000 Euro.
> Bessere Positionierung im Markt Kunden und Kundinnen sowie Geschäftspartner/-innen legen zunehmend Wert auf soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit. Eine Zertifizierung stärkt das Unternehmensimage und erhöht die Attraktivität gegenüber Auftraggebern und potenziellen Mitarbeiter/-innen.
> Langfristige Wettbewerbsfähigkeit
Die zunehmende Bedeutung von ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) macht die UNI PDR-125-Zertifizierung zu einem strategischen Vorteil.
WAS GENAU IST DIE ZERTIFIZIERUNG NACH UNI PDR 125?
Die UNI PDR-125-Zertifizierung ist ein Managementsystem zur Förderung der Gleichstellung im Unternehmen. Mit einer strukturierten Vorgehensweise sollen geschlechtsspezifische Unterschiede verringert und eine gleichstellungsorientierte Unternehmenskultur etabliert werden.
Die Zertifizierung basiert auf sechs Kernbereichen, die von der Unternehmensstrategie über Personalprozesse bis hin zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie reichen. Sie bietet klare Richtlinien und messbare Kriterien, um Chancengleichheit systematisch zu fördern und nachhaltig zu verankern. Durch die Zertifizierung erhalten Unternehmen nicht nur einen Zertifizierung
Rahmen für die Umsetzung von Gleichstellungsmaßnahmen, sondern auch ein anerkanntes Zertifikat, das ihr Engagement sichtbar macht. Dies stärkt das Vertrauen von Kunden/Kundinnen, Partnern/Partnerinnen und Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen. Folgende Kriterien werden in Betracht gezogen:
> Kultur und Strategie: Wie stark ist das Unternehmen auf Gleichstellung ausgerichtet?
> Verwaltung: Ist sie fair und transparent?
> Personalwesen: Werden Einstellungs- und Beförderungsprozesse diskriminierungsfrei gestaltet?
> Chancen für Wachstum: Haben Frauen gleiche Chancen auf Weiterentwicklung?
> Lohngleichheit: Gibt es gleiche Vergütung für gleiche Arbeit?
> Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Werden Maßnahmen zur Unterstützung von Eltern angeboten?
UNI PDR 125 versus AUDIT „familieundberuf“
Die italienische Zertifizierung UNI PDR 125:2022 und die regionale Audit-Plakette „familieundberuf“ verfolgen zwar ähnliche Ziele im Bereich moderner und mitarbeiterorientierter Unternehmensführung, unterscheiden sich jedoch in ihrem Fokus, ihrem Geltungsbereich und den spezifischen Anforderungen.
Die UNI PDR 125:2022 ist ein staatlicher Standard in Italien, der auf die Förderung der Geschlechtergleichstellung in Unternehmen und Organisationen abzielt. Im Zentrum stehen Maßnahmen zur Chancengleichheit in Bereichen wie Karriereentwicklung, Entgeltpolitik, Arbeitsbedingungen. Unternehmen müssen hierbei spezifische Kennzahlen erfassen und nachweisen. Eine erfolgreiche Zertifizierung bietet Vorteile wie bessere Chancen bei öffentlichen Ausschreibungen, Steuervergünstigungen
Kriterium
Fokus Geschlechtergleichstellung
Das Audit „familieundberuf“ ist eine regionale Initiative der Handelskammer Bozen und der Familienagentur der Autonomen Provinz Bozen mit dem Ziel, Unternehmen und Organisationen in Südtirol für die Vereinbarkeit von Familie, Privatleben und Beruf zu sensibilisieren. Hier stehen flexible Arbeitszeitmodelle, Kinderbetreuungsangebote und individuelle Lösungen für eine familienfreundliche Unternehmensstruktur im Mittelpunkt. Während die UNI PDR 125:2022 stärker auf rechtliche und strategische Aspekte der Gleichstellung mit messbaren Kennzahlen ausgerichtet ist, bietet die Auditplakette „familieundberuf“ einen praxisorientierten Ansatz, der auf die spezifischen Bedürfnisse von Unternehmen und Familien in Südtirol eingeht. Beide Ansätze ergänzen sich und fördern eine moderne Unternehmenskultur, die sowohl Chancengleichheit als auch Familienfreundlichkeit unterstützt.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Herkunft staatlich (Italien) regional (Südtirol)
Zertifikat italienweit gültiges Zertifikat
Anforderungen Chancengleichheit in Bereichen wie Karriereentwicklung, Entgeltpolitik, Arbeitsbedingungen, belegt durch Kennzahlen
Audit-Plakette
flexible Arbeitsmodelle, individuelle Lösungen
Gefördert ja ja
Zielgruppe
Unternehmen jeder Branche mit Sitz in Italien
Unternehmen und öffentliche Organisationen in Südtirol
DER WEG ZUR ZERTIFIZIERUNG FÜR
KLEINE UND MITTLERE UNTERNEHMEN
Die Einführung der Zertifizierung nach UNI PDR 125 erfolgt in mehreren Schritten.
1. Analyse des Ist-Zustandes: Unternehmen bewerten ihre aktuellen Gleichstellungsmaßnahmen und identifizieren Verbesserungspotenziale. Dazu gehört die Überprüfung von Personalprozessen, Gehaltsstrukturen, Führungsrollen und der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.
2. Implementierung eines Strategieplans: Basierend auf der Analyse werden konkrete Ziele und Maßnahmen definiert. Zum Beispiel könnten Betriebe festlegen, den Frauenanteil zu erhöhen oder gezielte Schulungen zur Sensibilisierung für Geschlechterthemen anzubieten. Ein detaillierter Aktionsplan legt fest, wer für welche Schritte verantwortlich ist und bis wann diese umgesetzt werden sollen.
3. Information/Schulung: Die erfolgreiche Umsetzung der Gleichstellungsmaßnahmen hängt maßgeblich von der Akzeptanz und Unterstützung der Belegschaft ab. Daher ist es wichtig, Mitarbeiter/-innen über die Ziele und Vorteile der Zertifizierung zu informieren.
4. Kontinuierliche Verbesserung: Die Zertifizierung ist kein einmaliges Projekt, sondern ein fortlaufender Prozess. Regelmäßige Überprüfungen und Feedback-Schleifen helfen, die Wirksamkeit der Maßnahmen zu bewerten und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen. Ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess stellt sicher, dass Gleichstellung dauerhaft im Unternehmen verankert bleibt.
5. Zertifizierung: Nach der Umsetzung der Maßnahmen erfolgt ein Audit durch eine akkreditierte Stelle. Diese prüft, ob die Anforderungen der UNI PDR 125 erfüllt sind. Bei erfolgreicher Prüfung erhält das Unternehmen das Zertifikat, das sein Engagement für Gleichstellung nach außen sichtbar macht. Die Zertifizierung muss regelmäßig erneuert werden, um sicherzustellen, dass die Standards weiterhin eingehalten werden.
FAZIT: CHANCEN FÜR HANDWERKSBETRIEBE
Die Zertifizierung bietet Handwerksbetrieben große Chancen, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen, insbesondere bei der Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen oder Beantragung von Krediten und Förderungen. Gerade in einer Region wie Südtirol, die stark vom Handwerk geprägt ist, kann dies ein entscheidender Erfolgsfaktor sein.
Einige Unternehmensberater haben sich auf die Einführung von Managementsystemen zur Chancengleichheit und Sozialen Verantwortung spezialisiert. Die Zertifizierung UNI PDR 125 macht die Betriebe fit für die Zukunft, womit Betriebe einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft leisten können.
TRENDS: Marktneuheiten, Produktvorstellungen, Betriebsporträts, Public Relation, Werbung
Ein e-Daily IVECO für Gastrofresh
GASSER GMBH: GASTROFRESH SETZT MIT EINEM VOLLELEKTRISCHEN E-DAILY-KÜHLWAGEN AUF NACHHALTIGE FRISCHELOGISTIK.
Frische, Qualität und Nachhaltigkeit – das sind die Leitprinzipien von Gastrofresh, dem Spezialisten für die Belieferung von Hotels und Restaurants mit hochwertigen Lebensmitteln.
Nun geht das Unternehmen aus Atzwang einen weiteren innovativen Schritt: Als eines der ersten Unternehmen Südtirols setzt Gastrofresh auf einen vollelektrischen IVECO e-Daily-Kühlwagen und gestaltet damit die Zukunft der Frischelogistik umweltfreundlicher und effizienter.
Der neue vollelektrische Kühltransporter, individuell abgestimmt und ausgeführt in Zusammenarbeit mit Gasser IVECO, ermöglicht eine emissionsfreie Lieferung frischer Produkte im Raum Bozen und Umgebung – und das ohne Kompromisse bei der Kühlleistung. Doch Gastrofresh geht noch weiter: Der Elektro-Transporter wird mit Solarstrom aus der firmeneigenen Photovoltaikanlage geladen. Dadurch entsteht ein in sich geschlossenes, nachhaltiges System, das nicht nur den Lieferverkehr umweltfreundlicher gestaltet, sondern auch den Betrieb des gesamten Frischelagers mit erneuerbarer Energie versorgt.
„Unser Ziel ist es, den ökologischen Fußabdruck unseres Unternehmens so gering wie möglich zu halten“, erklärt Johanna Huber, Logistikleiterin bei Gastrofresh. „Die positiven Erfahrungen aus der Testphase bestätigen uns, dass Elektromobilität eine zukunftsfähige Lösung für die Frischelogistik ist. Deshalb wollen wir unsere Flotte weiter in diese Richtung ausbauen.“
EINSPARUNG VON DIESEL UND CO₂
Mit einer durchschnittlichen Laufleistung von 1700 Kilometern pro Monat – das entspricht rund
WEITERER AUSBAU DER
ELEKTROFLOTTE GEPLANT
01 Mit Solarstrom aus der firmeneigenen Photovoltaikanlage wird der Elektrotransporter geladen.
20.400 Kilometern im Jahr – leistet der elektrische Kühltransporter einen erheblichen Beitrag zur CO₂-Reduktion. Zum Vergleich: Ein herkömmlicher Diesel-Transporter verbraucht auf dieser Strecke rund 2448 Liter Diesel pro Jahr, was einer Emission von etwa 6413 Kilogramm CO₂ entspricht.
„Diese Einsparung entspricht der jährlichen CO₂-Bindungsleistung von rund 1108 Nadelbäumen oder einer Waldfläche von etwa 2,01 Hektar“, rechnen Christian und Alex Gasser, CEO-Duo der Gasser GmbH vor. „Die Auswirkungen auf die Umwelt sind enorm, und Gastrofresh zeigt hier beispielhaft, wie moderne Logistik nachhaltig funktionieren kann.“
PRAXISTEST: ALLTAGSTAUGLICHKEIT UND VORTEILE FÜR DIE FAHRER
Die Fahrer von Gastrofresh schätzen den neuen e-Daily für seine leisere Fahrweise, die gerade bei Lieferungen in den frühen Morgenstunden ein großer Vorteil ist. Allerdings bringt die geringe Geräuschkulisse auch eine Herausforderung mit sich: In urbanen Gebieten müssen sich Fahrer stärker auf Fußgänger konzentrieren, die das Fahrzeug nicht hören. Auch die Reichweite des Fahrzeugs ist ein Faktor, den es im täglichen Betrieb zu berücksichtigen gilt – daher setzt Gastrofresh den e-Daily gezielt für kürzere und mittlere Lieferstrecken ein. „Die Batterien werden direkt am Firmensitz geladen, was den Betrieb effizient und kostensparend macht“, berichet Huber.
Nach den ersten erfolgreichen Monaten im Einsatz ist bereits klar: Gastrofresh wird den Weg der Elektromobilität weiterverfolgen. Derzeit wird die Performance des e-Daily über alle Jahreszeiten hinweg getestet – insbesondere mit Blick auf mögliche Einschränkungen durch niedrige Temperaturen. Nach Abschluss dieser Tests soll entschieden werden, in welchen weiteren Lieferzonen der Einsatz von zusätzlichen Elektrofahrzeugen möglich ist. „Unser langfristiges Ziel ist es, dass unsere Kunden in ganz Südtirol mit elektrischen Fahrzeugen beliefert werden“, so Huber. „Wir sehen uns als Vorreiter in der Branche und wollen aktiv dazu beitragen, dass die Frischelogistik nachhaltiger wird.“
GASTROFRESH: EIN UNTERNEHMEN
MIT WEITBLICK
Seit seiner Gründung im Jahr 2002 hat sich Gastrofresh als verlässlicher Partner für Hotellerie und Gastronomie in Südtirol etabliert. Gestartet mit einem Sortiment aus Milchprodukten, Käse und Wurstwaren, wurde das Angebot kontinuierlich erweitert. Heute deckt das Unternehmen mit einem breiten Sortiment an Frischeprodukten die unterschiedlichsten Bedürfnisse der Gastronomie ab –mit einem besonderen Fokus auf Qualität, Service und nachhaltige Lösungen. Die Einführung des ersten vollelektrischen e-DailyKühlwagens ist ein klares Statement: Nachhaltige Frischelogistik ist keine Zukunftsvision, sondern bereits Realität. Mit einem konsequenten Engagement für den Klimaschutz zeigt Gastrofresh, dass eine grüne Logistik mit einem kompetenten Partner wie Gasser IVECO in den Niederlassgungen in Bozen, Bruneck und Belluno, nicht nur möglich, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist.
Unternehmen, die nachhaltig agieren, erschließen neue Chancen für Wachstum und Innovation und sichern damit ihre Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit.
Die Raiffeisenkassen und die Raiffeisen Landesbank stehen den Klein- und Mittelbetrieben auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit begleitend zur Seite.
Um den Stand der Nachhaltigkeitsbemühungen eines Unternehmens zu ermitteln, hat Raiffeisen einen speziellen, leicht verständlichen ESG-Fragebogen entwickelt. Dieser deckt die Bereiche Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance) ab und enthält detaillierte Fragen dazu. Gemeinsam mit dem/der Raiffeisen-Berater/-in füllen Betriebsinhaber/-innen den Fragebogen aus und erhalten daraufhin einen ESC-Score, eine Kennzahl, die das Unternehmen hinsichtlich seiner Nachhaltigkeitsbemühungen bewertet. Der Fragebogen ist auf die Bedürfnisse kleiner und mittlerer Unternehmen abgestimmt und berücksichtigt lokale Gegebenheiten. Er liefert praxisnahe und umsetzbare Ergebnisse und hilft Unternehmen, ihre Stärken und Verbesserungspotenziale leichter zu identifizieren.
Neben dem Fragebogen bieten die Raiffeisenkassen individuelle Beratung und Unterstützung, um die Bemühungen der Unternehmen zu optimieren.
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Auf Glasfaser wechseln
KONVERTO, BOZEN: VIDEOKONFERENZEN, STREAMING UND SMART HOME SIND ALLTAG. GLASFASER SETZT NEUE MASSSTÄBE FÜR SCHNELLES INTERNET.
Dank der modernen Breitbandtechnologie mittels Glasfaser werden Daten per Lichtimpulse übertragen – schneller und stabiler als Kupferleitungen. Schmaler als ein Haar, kann eine Glasfaser unglaubliche Datenmengen übertragen. Mit bis zu einem Gbit/s sind ruckelfreies Streaming und blitzschnelle Downloads möglich. Diese Geschwindigkeit wird durch das schnelle Ein- und Ausschalten eines Lasers erreicht, dessen Lichtsignale innerhalb der Faser reflektiert und verlustfrei übertragen werden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Glasfaser-Technologie erlaubt hohe Geschwindigkeiten, garantiert eine stabile Verbindung auch bei mehreren Nutzern, ist unempfindlich gegenüber Störungen und stellt eine zukunftssichere Technologie dar.
FTTH ODER FTTB?
Die Verlegung der Glasfaserkabel ist relativ aufwendig und erfolgt auf verschiedene Weisen:
> FTTH (Fiber to the Home): Die Glasfaserleitung wird direkt bis in die Wohnung oder das Büro verlegt. Dies ist die leistungsfähigste Verbindung und ideal für Neubauten.
> FTTB (Fiber to the Building): Die Glasfaser reicht bis zum Gebäudeübergabepunkt, von wo aus Kupferkabel die Signale weiterleiten.
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50 Jahre Snickers Workwear
HULTAFORS GROUP ITALY, BOZEN: IN DIESER AUSGABE FINDEN SIE DEN FRÜHLING-/SOMMERKATALOG VOM SCHWEDISCHEN HERSTELLER, DER HEUER DAS 50-JÄHRIGE JUBILÄUM FEIERT.
Snickers Workwear entwickelt innovative, technische Arbeitskleidung für Herren und Damen. „Seit 50 Jahren bieten wir strapazierfähige Arbeitskleidung, die optimalen Schutz und innovative Lösungen garantieren“, erklärt der Marketingleiter der Italien-Niederlassung von Hultafors in Bozen, Lino Cappellini. Von der breiten Auswahl an Arbeitskleidung können Sie sich selbst anhand des beigelegten Frühling-/Sommerkatalogs überzeugen.
Schließen auch Sie sich den über 370 Partnerbetrieben an, es lohnt sich: Sie gewinnen über 35.000 mögliche Neukunden, die EuregioFamilyPass-Besitzer und ihre Familien.
Gewinnen Sie langfristig Kunden und Kundinnen: Binden Sie Familien aus Südtirol, Trentino und Tirol, welche lieber lokal einkaufen als anderswo und begleiten Sie sie über Jahre hinweg.
Positionieren Sie Ihren Betrieb als familienfreundlich
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