Imagemagazin THEMA, 2018

Page 1

02.2018

T EMA Das Imagemagazin der Südtiroler Wirtschaft La rivista d’immagine dell’economia altoatesina

FORUM

A tu per tu con il professore Alfredo De Massis Seite 14

MUSTERGÜLTIG

G. Siebenförcher, Garage International und Elpo Seite 16

STARKE KMU ES GEHT UM UNS ALLE

I. R.– Poste Italiane SpA | Spedizione in Abbonamento Postale D. L. 353/2003 (conv. in L. 27/02/2004 no 46) art.1, comma 1 CNS Bolzano | Tassa Pagata – Taxe Percue


Inhalt

02

01 Betriebe und Lokale sind für Ortszentren unersetzlich 02 Fachkräftemangel ist für viele Sektoren ein Problem

01

02

INHALT 04 – 05

14 – 15

06 – 11

16 – 19

SEHEN UND VERSTEHEN Zahlen, Daten und Fakten rund um die KMU auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene.

FOKUS Klein- und Mittelbetriebe machen den größten Teil der Unternehmen aus. Um so wichtiger ist die Vertretung auf politischer Ebene.

12 – 13

WORT UND BILD The Small Business Act: the basis for an effective representation of the interests.

FORUM Il Professor Alfredo De Massis della LUB spiega l’importanza delle imprese familiari a livello europeo.

MUSTERGÜLTIG Betriebe, die die heutigen Schwierigkeiten der KMU aufzeigen.

20

VORGESTELLT lvh-Präsident Gert Lanz über die Rolle der Klein- und Mittelbetriebe in Südtirol und warum diese dringend überdacht werden muss.

IMPRESSUM THEMA – Das Imagemagazin der Südtiroler Wirtschaft

Redaktion Sabine Kerschbaumer, Davide Fodor

Grafik und Layout Effekt! GmbH

hgb. und Verwaltung lvh.apa Bildung & Service Gen. mbH Mitterweg 7 39100 Bozen Tel.: 0471 323 200 Fax: 0471 323 210 E-Mail: manufakt@lvh.it

Verantwortliche Direktion Dr. Bernhard Christanell, MA Reg. Tribunal Bozen Nr. 24 am 11. Mai 1948

Druck Athesiadruck GmbH Bozen

Auflage 10.000 Exemplare für 40.000 Leser/-innen

Fotos Susie Knoll, Pixabay, Lagler, Siebenförcher, Oliver Oppitz, Elpo, Garagae International, shutterstock

Cover shutterstock

02.2018


THEMA

03

Gert Lanz, lvh-Präsident

06 – 11 FOKUS

Vorfahrt für KMU

Liebe Leserin, Lieber Leser Wenn rund 94 Prozent aller Betriebe im EU-Raum weniger als 10 Mitarbeiter und lediglich etwa 0,5 Prozent aller Betriebe mehr als 50 Mitarbeiter haben, ist das keine Schwäche der Wirtschaft, sondern stellt die Vielfalt derselben dar. Rahmenbedingungen müssen so gestaltet werden, dass Betriebe wachsen können, wenn sie sich dafür entscheiden und wenn es die Marktsituation zulässt. Ein Wachsen nur um des Wachsen Willens ist völlig der falsche Ansatz. Für die Zukunft ist es somit unser Auftrag, weiter aktiv die Themen einzubringen und die Realitätsbezüge immer wieder herzustellen. Nur so können Maßnahmen ankommen, nur so können sich die verschiedenen Themen wie Berufsbilder, Ausbildung, Innovation, Internationalisierung etc. positiv im Sinne der Betriebe entwickeln. Vor allem den Interessenvertretungen kommt hier eine zentrale Rolle zugute, denn sie sind direkt bei den Betrieben, haben die Möglichkeit die Themen interdisziplinär intern zu diskutieren und konkrete Vorschläge auszuarbeiten. So funktioniert Entwicklung. Ihr Gert Lanz

02.2018


04

SEHEN UND VERSTEHEN  Technologie und Innovation

SEHEN UND VERSTEHEN Klein- und Mittelbetriebe sind nicht nur auf lokaler, sondern auch auf nationaler und der EU-Ebene sehr wichtig. Sie bilden den größten Teil der Unternehmen und das nicht nur im Handwerk, sondern in zahlreichen anderen Sektoren.

Tre domande a Cesare Fumagalli

Eigenschaften

INTERVISTA

So heben sie sich von den Großen ab.

Nel nostro Paese le PMI sono rappresentate adeguatamente a livello politico? A parole tutte le formazioni politiche si dichiarano dalla parte delle PMI. Alla prova dei fatti gli interessi veri e concreti delle piccole imprese vengono spesso disattesi. Per questo Confartigianato ha chiesto con forza ai due vice premier dell’attuale Governo di assumere come regola di riferimento normativo le piccole imprese che sono oltre il 99% e poi fare deroghe per le medie e grandi imprese. Paradossalmente finora è avvenuto il contrario.

MERKMALE DER KLEINBETRIEBE

1

Cesare Fumagalli, Segretario Generale Confartigianato

Come giudica la situazione a livello europeo? 2 L’Europa è una grande opportunità per le piccole imprese. Lo dimostrano i 60 anni di progresso che l’Europa occidentale ha conosciuto dal trattato di Roma.   In che modo si può intervenire per migliorare la rappresentanza delle PMI in ambito politico? Accrescendo sempre più la capacità di proposta di noi associazioni d’impresa nell’interlocuzione con la politica.

3

Kundennaher Standort Individuelle und flexible Kundenbetreuung Motivierte Mitarbeiter 02.2018


THEMA

KMU-Beschäftigte nach Sektoren GROSSE PRÄSENZ Klein- und Mittelbetriebe sind nicht nur in einem Wirtschaftssektor, sondern in allen vertreten. In Bezug auf die EU arbeiten die meisten KMU-Beschäftigten im Groß- und Einzelhandel, dicht gefolgt vom Verarbeitenden Gewerbe. Groß- und Einzelhandel

25 %

Verarbeitendes Gewerbe

20 %

Baugewerbe

12 % 11 %

Beherbergung und Gastronomie

10 %

Verwaltung und Servicedienstleistungen

8 %

6 %

Information und Kommunikation

4 %

Wasser-, Energieversorgung und Bergbau

1 %

Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln, European Commission, 2016

MASSSTAB FÜR DEN ERFOLG EINER WIRTSCHAFT KANN NICHT ALLEIN DAS ERZIELEN VON GEWINN SEIN. IMMER WIRD DAS ERGEBNIS DARAN ZU MESSEN SEIN, WAS FÜR DIE MENSCHEN DABEI ERREICHT WIRD. Manfred Kock, deutscher Theologe 02.2018

23,2 Millionen Mittelständische Unternehmen Die KMU machen 99,8% aller Unternehmen in der EU aus.

Wachstum 2017 entstanden in Italien täglich 311 neue Handwerksbetriebe.

Verkehr und Lagerei

3 %

ZAHLEN UND FAKTEN

311

Unternehmensdienstleistungen

Grundstücks- und Wohnungswesen

Klein- und Mittelbetriebe

125 Milliarden Produkte 2017 stieg der Export der Produkte mit einem Anstieg von 5,9% der Investitionen.

13.574

Handwerksbetriebe So viele Unternehmen wurden von Mai bis August 2018 in Südtirol gezählt.

05


06

FOKUS  Starke KMU

GEMEINSAM FÜR STARKE KMU ES GEHT UM UNS ALLE Klein-und Mittelbetriebe sind die Stütze der Südtiroler Wirtschaft. Es ist Zeit, dass sie jemand vertritt, der die Bedürfnisse kennt und versteht.

D 2,6 Milliarden Euro an Wertschöpfung

as Handwerk leistet mit seinen mehr als 43.097 Beschäftigten, 13.416 Betrieben und einer Wertschöpfung von 2,6 Mil- liarden Euro einen wertvollen Beitrag zum Wohlstand in Südtirol. Die Klein- und Mittelbetriebe sind sozusagen die Stütze der Wirtschaft. Umso wichtiger ist es, dass sich das Handwerk mit einer starken Stimme auch in der Politik zu Wort meldet. Nur so kann verhindert werden, dass wichtige Entscheidungen von den Vertretern anderer Sektoren bestimmt werden und die Auswirkungen auf die kleinen und mittleren Betriebe zu wenig bedacht werden. Die einzige Möglichkeit, die Interessen der KMU richtig zu vertreten, ist sie und ihre Bedürfnisse zu verstehen. Nur wenn man weiß, welche Auswirkungen die Entscheidungen der Politik auf die KMU haben, kann man sie richtig vertreten und um Verbesserungen kämpfen.


THEMA

02.2018

07


08

FOKUS  Starke KMU

01 Gemeinsam stark sein 02 Neue Maßstäbe für gesamte Wirtschaft

01

DER MITTELSTAND PRÄGT KULTUR UND SELBSTVERSTÄNDNIS DER WIRTSCHAFT UND LEISTET EINEN STARKEN BEITRAG ZUR INTERNATIONALEN WETTBEWERBSFÄHIGKEIT.

02

Axel Schäfer, Bundestagsabgeordneter

EINE STIMME FÜR VIELE Unter dem Begriff KMU fällt ein selbstständiger Tapezierer ohne Angestellte ebenso wie eine aufstrebende Tischlerei mit über 100 Mitarbeitern. In Südtirol beträgt die durchschnittliche Zahl von Mitarbeitern drei bis vier Personen pro Betrieb. Also spricht man hierzulande vielmehr von Klein- und Kleinstbetrieben. Obwohl diese Betriebe einer der wichtigsten Wirtschaftsmotoren in Südtirol sind, werden sie bei wirtschafts-politischen Entscheidungen oft nicht genügend berücksichtigt. Der Grund: Es fehlt die Vertretung auf politischer Ebene. Im Unterschied zu großen Unternehmen, die in der Regel über genügend eigene Ressourcen für ein entsprechendes Lobbying verfügen, sind einzelne KMU nicht imstande ihre Interessen auf politischer Ebene zu vertreten. Zudem ist der Sektor sehr vielfältig, die KMU werden sehr oft als einzelne, kleine Bereiche gesehen. Umso wichtiger ist, dass die Interessen der Klein-und Mittelbetriebe gebündelt und auf politischer Ebene vertreten

werden. Klein- und Mittelbetriebe sind sehr von Gesetzesbestimmungen abhängig, die den Arbeitsplatz nicht zu sehr belasten, wie Arbeitssicherheit, Förderung und die Teilnahme an Vergaben. Ein etwas größerer Industriebetrieb ist besser in der Lage, sich bei Gesetzgebungen und Verordnungen zu behaupten. Die Handwerksbetriebe brauchen hingegen eine starke Vertretung und eine Ansprechperson in der Politik, die diesen Wirtschaftssektor auch versteht. DERZEITIGE SITUATION IN SÜDTIROL Bereits seit Jahren fehlt in der Südtiroler Politik eine starke Stimme, die die Interessen und Bedürfnisse der KMU vertritt. Der Südtiroler Landtag besteht aus 35 Abgeordneten. Sie haben ein freies Mandat, in der Regel folgt aber jeder seiner Wählerschaft. Insgesamt gibt es fünf Gesetzgebungsausschüsse. Sie sind gewissermaßen im Auftrag des gesamten Landtages tätig und haben die Aufgabe, die eingegangenen Gesetzesentwürfe im Vorfeld ihrer Behandlung 02.2018


THEMA

09

Drei Meinungen TESTIMONIALS Experten aus Österreich, Deutschland und Italien sind sich einig: Die Vertretung der KMU auf politischer Ebene ist besonders wichtig.

Renate Scheichelbauer-Schuster, Bundesspartenobfrau KommR

Das Gewerbe und Handwerk sind das Rückgrat der Wirtschaft. Die Gewerbetreibenden haben ein Anrecht darauf, in Politik, Medien und Gesellschaft gehört zu werden. Dafür ist eine schlagkräftige Interessenvertretung unverzichtbar.

durch das Plenum fachlich zu überprüfen. In den letzten Jahren gab es in den Ausschüssen keinen direkten Vertreter von Klein- und Mittelbetrieben aus der Handwerksbranche. Trotzdem hat einer der Ausschüsse über Themen abgestimmt, die den Bereich der KMU betreffen. So musste der lvh in den vergangenen Jahren immer wieder aktiv auf politische Entscheidungsträger zugehen, damit auch die Bedürfnisse der KMU vorgebracht werden. Auch musste der lvh immer wieder vom neuen fordern, dass KMU im Vorfeld der Entscheidungen hinzugezogen werden. WO EINE DIREKTE VERTRETUNG VON VORTEIL GEWESEN WÄRE Vor etwa vier Jahren wurde das Thema der Raumordnung aufgeworfen. Es ist eines der wenigen Gesetze, das in Südtirol beinahe alle Sektoren betrifft. Es beeinflusst die Mieter, die Landwirtschaft, die Bauwirtschaft, die Umweltverbände aber auch die

Axel Schäfer, Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender der deutschitalienischen Parlamentariergruppe

Der Mittelstand ist innovativ, regional verankert und erschließt mit seinen leistungsfähigen Unternehmen Märkte auf europäischer und internationaler Ebene. Daher ist es wichtig, eine angemessene Vertretung zu gewährleisten.

GEMEINSAM ERREICHT DIE BISHERIGEN ERFOLGE

Nicola Svaizer, vice presidente vicario dell'Associazione degli Artigiani di Trento

1 2 3 4

Disporre di una rappresentanza politica è mportante perché rappresenta il canale più veloce per comprendere l’evoluzione del mercato e lo sviluppo delle normative a livello europeo. 02.2018

5 6

Berufsmatura Raumordnungsgesetz Zugang zu öffentlichen Aufträgen für kleine Betriebe Förderungen Wettbewerbsverfahren Innovation


10

FOKUS  Starke KMU

Klein- und Mittelbetriebe in der Handwerksbranche. Im Rahmen von Diskussionsrunden bestand die Möglichkeit, sich einzubringen. So brachte der lvh im Rahmen des zweiten Gesetzgebungsausschusses verschiedene Änderungsvorschläge vor. Manche davon wurden angenommen, manche wiederum nicht. Würde in Zukunft ein direkter Draht zur Politik bestehen, würden Anliegen besser verstanden werden. Wäre der politische Vertreter noch zusätzlich aus der Branche, würde er die verschiedenen Thematiken genauestens kennen und sie auch besser vertreten können. Bei den öffentlichen Ausschreibungen ist das Problem dasselbe. Im Jahr 2015 verlangte der lvh ein anderes Vorgehen, da die Kleinst- und Kleinbetriebe bei Ausschreibungen meist viel weniger Chancen haben, als die größeren Konkurrenten. Ziel war es, dass die Zugänge für die KMU verbessert werden. Beispielsweise sollte der Großkonzern nicht eine Ausschreibung gewinnen, weil er Semmeln für einen Kindergarten billiger anbieten kann. Vielmehr

sollten die lokalen Betriebe die Chance bekommen, sich zu behaupten. Beim Bäcker aus dem Ort würde das Semmel zwar einige Cent mehr kosten. Er bietet im Gegensatz zum Großkonzern aber zum Beispiel drei lokale Arbeitsplätze und benötigt nicht so viel Treibstoff zur Lieferung, wie der Großkonzern, der vermutlich einige Kilometer entfernt produziert. Und zu guter Letzt kauft er das Mehl beim Müller im selben Dorf. VERSCHIEDENE MÖGLICHKEITEN Die Lobbyarbeit ist die Interessensvertretung innerhalb der Parteien und Parlamente. Die Wirkung ist natürlich unmittelbar, wenn die Interessen direkt an die Entscheidungsträger herangetragen werden können. Ob Lobbyarbeit oder unmittelbares Einwirken, die Politik ist immer auf starke Argumente angewiesen. Wovon Experten aber abraten, ist die Zusammenlegung von Industrie und Handwerk. In der Industriebranche zählen vorrangig Kapital, Maschinen

AUF EINEN BLICK FÜR DEN SCHNELLLESER

Es ist wichtig, dass die Klein- und Mittelbetriebe auf politischer Ebene vertreten werden. Das Handwerk erwirtschaftet mit 2,6 Milliarden Euro rund 15,4 Prozent der gesamten Wertschöpfung Südtirols. Somit gehören die sogenannten KMU hierzulande zu den wichtigsten Wirtschaftsmotoren. Trotz ihrer großen Bedeutung für den Wohlstand Südtirols werden sie bei Entscheidungen auf politischer Ebene aber sehr oft nicht ausreichend miteinbezogen.

Im Unterschied zu großen Unternehmen, die in der Regel über genügend eigene Ressourcen für ein entsprechendes Lobbying verfügen, sind einzelne KMU nicht in der Lage ihre Interessen auf politischer Ebene zu vertreten. Zudem ist der Sektor sehr breit gefächert, die KMU werden oft als einzelne, kleine Betriebe gesehen. Seit Jahren fehlt in der Politik eine starke

Stimme, die sich für diese Kleinund Mittelbetriebe Betriebe einsetzt. Aus diesem Grund wurden wichtige Gesetze, wie die Raumordnung, oder auch die öffentlichen Ausschreibungen, ohne ihre Stimme getroffen. Würde ein Vertreter aus der Wirtschaft auf politischer Ebene mitreden, würden die Bedürfnisse der KMU besser berücksichtigt werden.

02.2018


THEMA

und Technik. Im Handwerk steht trotz modernster Fortschritte immer noch der Mensch im Mittelpunkt. Es sind einfach andere Rahmenbedingungen, die gefordert werden. Einen kleinen Handwerksbetrieb können zum Beispiel nicht dieselben Anforderungen an Dokumentation und interner Bürokratie wie einem größeren Industriebetrieb auferlegt werden. Im kleinstrukturierten Handwerksbetrieb kümmert sich meist nur eine Person um alle Dokumentationen und Nachweise, und das übernimmt meist der Chef selbst. Im größeren Industriebetrieb steht dafür ein eigener Mitarbeiter oder sogar eine ganze Abteilung zur Verfügung. Wird nicht zwischen den verschiedenen Rahmenbedingungen unterschieden, besteht die Gefahr, dass die Bedürfnisse der Industrie der Maßstab werden und die Forderungen der KMU nur in Ausnahmeregelungen aufgegriffen werden.

Für Ziele kämpfen VERTRETER AUS DER WIRTSCHAFT Die Themen, die in den nächsten Jahren in der Politik einen größeren Platz finden sollen:

Wirtschaft

> Steuerdruck reduzieren > Lokale Kreisläufe stärken > Ausgewogener Landeshaushalt

KMU IN ITALIEN Im Zeitraum von 2015 und 2017 entstanden laut Studien von Confartigianato in Italien 219.000 Kleinund Mittelbetriebe. Im Vergleich wurden in dieser Zeitspanne 115.000 neue Mittel- und Großbetriebe registriert. Wenn es nach der Anzahl der KMU in den EU-Ländern geht, liegt Italien nach Frankreich und Polen auf dem 7. Platz. In der Bewertung der Politikmaßnahmen zugunsten der Small Business Act-Ziele (SBA) schneidet Italien allerdings nicht so gut ab. Der SBA-Plan wurde im Jahr 2008 ins Leben gerufen, um die KMU zu unterstützen, damit sie noch stärker und schneller wachsen können. Italien erreicht laut Bewertung nur in den Bereichen Internationalisierung und Binnenmarkt sowie Qualifikation und Innovationsstärke den EU-Durchschnitt.

Mobilität

KMU IN DER EUROPÄISCHEN UNION Es ist wichtig, dass die Vertretung der KMU nicht nur auf regionaler und nationaler Ebene verbessert wird. Auch in der Europäischen Union gibt es bisher keine konsistente Politik für den unternehmerischen Mittelstand. Obwohl es in der EU rund 23 Millionen KMU gibt, die zwei Drittel der Erwerbstätigen im Wirtschaftssektor beschäftigen, scheint diese Rolle aber nicht einen angemessenen Platz in wirtschaftspolitischen Entscheidungen zu finden. Der Small Business Act sollte die Situation verbessern. Bisher kann man aber immer noch von keiner umfassenden KMU-Politik sprechen.

Entwicklung

02.2018

> Nachhaltige Mobilität > Bessere Verkehrsstrukturen > Verkehr verlagern und vermeiden

Bildung

> Ausbildung stärken > Mehrsprachigkeit fördern > Berufspraktika unterstützen

> Innovation ermöglichen > Potenzial neuer Märkte erkennen > Ausgewogene Entwicklung

Arbeit der Zukunft

> Potenzial von Jugendlichen fördern > Fachkräftemangel bewältigen > Altersgerechte Arbeitsmodelle

11


12

WORT UND BILD  Small Business Act

Small Business Act

The Small Business Act (SBA) for Europe is the basis for an effective representation of the interests of Small and Medium-Size Enterprises (SMEs). The goal is to provide SMEs with better opportunities. They should be able to better develop in the E.U. and should receive start-assistance on successfully entering world markets. These goals are implemented on the basis of political measures which are proposed to the European Commission and the Member States. In order to ensure successful implementation, administrative agencies must give greater attention to the needs of the SMEs. More support in financing and with regards to innovation and education is needed. The Small Business Act is intended especially to promote entrepreneurial initiative. And if companies occasionally need a second chance, it should be given to them. The basis of the SBA is simple: The necessary fundamental conditions for SMEs arise when all entrepreneurs receive the societal recognition they deserve. This includes craftsmen, one-man operations, family companies, and companies in the field of social economy.


THEMA

13


14

FORUM  A confronto con Alfredo De Massis

Forum Il Professor Alfredo De Massis della LUB ci ha spiegato la valenza delle imprese familiari a livello europeo e l'influenza dello Small Business Act.

02.2018


THEMA

Alfredo De Massis, Professore Ordinario di Imprenditorialità Libera Università di Bolzano e Direttore Centre for Family Business Management di Unibz presso il NOI Techpark (alfredo.demassis@unibz.it)

Esistono numerose definizioni di impresa familiare (o family business), ma indipendentemente dalla definizione adottata è indubbio che le imprese familiari in Europa costituiscano l’ossatura del sistema imprenditoriale, rappresentando più del 60% delle imprese totali secondo un report della Commissione Europea del 2018 e contribuendo in modo sostanziale allo sviluppo economico del continente. Le imprese familiari in Europa includono non solo grandi imprese come Barilla, Ikea, Mercadona o Volksvagen, tanto per fare alcuni nomi, ma anche e soprattutto tante piccole e medie imprese (PMI) come quelle del Mittelstand tedesco o le numerose imprese artigiane a proprietà e/o gestione familiare. Nel complesso, le imprese familiari in Europa impiegano quasi il 60% della forza lavoro e nei prossimi anni assisteremo ad un numero massiccio di successioni aziendali poiché il 45% dei leader d’impresa è ultrasessantenne e la generazione di “baby boomers”, che hanno fondato o ereditato il loro business nella seconda parte del ventesimo secolo, si troverà presto a tramandare l’impresa alla generazione successiva di “millennials”. In seguito al riconoscimento crescente, negli ultimi anni, del ruolo cruciale che le imprese familiari giocano per lo sviluppo dell’economia europea, molte istituzioni europee hanno progressivamente accresciuto il loro interesse in tale tipologia d’impresa, redigendo una definizione condivisa di “family business” e intraprendendo una serie di attività mirate a supportare il “settore” del family business. Parallelamente, il numero di associazioni di imprese familiari, ricercatori e centri di ricerca sul family business è cresciuto in modo esponenziale nei vari paesi europei. Tuttavia, nonostante questo crescente interesse, i politici europei riconoscono che ancora molto resta da fare per supportare questo importante “settore” dell’economia1. 02.2018

L’INFLUENZA DELLO SMALL BUSINESS ACT Lo Small Business Act è un framework per la politica europea dedicato al supporto alle PMI, che mira a migliorarne l’approccio imprenditoriale, semplificarne l’ambiente normativo e rimuovere le barriere al loro sviluppo. Sebbene rappresenti nel complesso un insieme di iniziative virtuose che ha portato ad alcuni successi, un problema di fondo quando si esamina tale framework in relazione alle imprese familiari è che molte policy europee continuano a confondere i family business con le PMI. Nonostante la maggior parte delle PMI sia un’impresa familiare, le seconde rappresentano una categoria distinta d’impresa, che ha connotati diversi da una generica PMI. Pertanto le politiche di supporto allo small business non sono sempre applicabili alle imprese familiari, e contribuire a creare una cultura sull’impresa familiare facendo comprendere a policy maker e altri soggetti della comunità politica e imprenditoriale i tratti distintivi di tale tipologia d’impresa diviene una priorità e una responsabilità per chi si occupa di family business in Europa – come il Centre for Family Business Management della Libera Università di Bozen-Bolzano situato presso il NOI Techpark. Dunque, auspico che nei prossimi anni le caratteristiche uniche e distintive dell’impresa familiare rispetto ad altre tipologie d’imprese divengano un bagaglio di conoscenze alla portata di tutti, poiché questo è un prerequisito per attuare iniziative di supporto efficaci mirate a questa tipologia d’impresa, che risultano assolutamente necessarie per risolvere i numerosi problemi delle imprese familiari, come ad esempio il problema della successione, se si considera che in Europa solo il 30% delle imprese familiari sopravvive nel passaggio dalla prima alla seconda generazione e tale percentuale si riduce al 12% se consideriamo il passaggio dalla seconda alla terza.

Il professor De Massis a colloquio con il proprio team

15

1 Per una disamina di alcune iniziative attraverso cui i policy maker possono supportare le imprese familiari in Europa si rimanda all’articolo: De Massis A. (2015). Viewpoint: How policy makers can help family firms. Family Capital, March 2015. http://famcap. squarespace.com/ articles/2015/3/30/ viewpoint-how-policymakers-can-help-family-firms


16

MUSTERGÜLTIG  Betriebe unter der Lupe

Sei es die Aufwertung der Ortszentren, die Mobilität oder der Fachkräftemangel: Verbesserungen sind in den verschiedensten Sektoren nötig.

MUSTER GÜLTIG G. Siebenförcher, Garage International und Elpo schildern grundlegende Aspekte, wo Klein-und Mittelbetriebe eine angemessene Vertretung benötigen.

02.2018


THEMA

G. Siebenförcher MERAN OHNE GESCHÄFTE UND LOKALE WÜRDEN DIE ORTSZENTREN AUSSTERBEN. EIN ORT LEBT NUN MAL VON BETRIEBEN. Heidi Siebenförcher, Unternehmerin

Schon immer haben sich Menschen getroffen, um sich auszutauschen, um soziale Kontakte zu knüpfen, aber auch um Handel zu treiben. Schauplatz dafür waren immer die Ortszentren. Auch ist die Metzgerei Siebenförcher seit seiner Gründung im Jahr 1930 im Zentrum von Meran zu finden. Die Meraner Lauben sind für die Familie Siebenförcher sehr wichtig: „Ohne Geschäfte und Lokale würden die Ortszentren aussterben. Ein Ort lebt nun mal von Betrieben“, sagt Unternehmerin Heidi Siebenförcher. „Ein lebhaftes Ortszentrum benötigt eine gute Balance von Geschäften, Dienstleistungen und Gastronomiebetrieben.“ Ohne seine Bewohner, ohne seine Be-

triebe sei es zum Scheitern verurteilt. Erst im März hat Familie Siebenförcher ihr letztes Projekt abgeschlossen. Neben der Metzgerei Siebenförcher wurde das baufällige Gebäude, das im Besitz der Familie ist, zum Suite Seven Stadthotel Meran umgebaut. Ein Projekt, das zeigt, wie sehr der Familie das Meraner Stadtzentrum, am Herzen liegt. „Zwischen der Metzgerei und dem Hotel ist eine Galerie mit kleinen Geschäften. Da sich dort aber nur selten jemand hin verirrt hat, haben wir die Galerie optisch verschönert und vergrößert“, erklärt Siebenförcher. Auf das Ergebnis ist die Unternehmerin sehr stolz: Jetzt lebt die Galerie wieder, immer mehr Leute lockt es in die versteckte

17

Ecke zu den kleinen Geschäften. Zudem war es Heidi Siebenförcher wichtig, dass im Hotel nur Frühstück angeboten wird: „Die Gäste sollen die tollen Lokale vor Ort nutzen und in der Stadt ihre Zeit verbringen.“ Wie schwer es die kleinen Lokale und Geschäfte in den Ortszentren haben, weiß Siebenförcher nur zu gut: „Die Bürokratie wird immer mehr, die Kosten immer höher und die Steuern sind bereits viel zu hoch. Wenn die Politik nicht etwas ändert, werden immer mehr internationale Handelsketten die kleinen, traditionellen Geschäfte aus den Zentren verdrängen.“ Überwiegen die internationalen Konzerne, werden laut Siebenförcher die Städte immer leerer. „Vor allem werden weniger Touristen kommen, da die üblichen Modekonzerne überall auf der Welt zu finden sind“, ist Siebenförcher überzeugt. „Es ist wichtig, in der Politik einen Vertreter aus der Wirtschaft zu haben, der die Situation kennt und die kleinen Betriebe versteht und unterstützt.“ Ein lebhaftes Ortszentrum sei schließlich nicht nur für die Stadt gut, es schafft Arbeitsplätze und vor allem eine bessere Lebensqualität.

ZUM BETRIEB ORTSZENTRUM IST WICHTIG

Ein Familienbetrieb, dem ein lebendiges Zentrum viel bedeutet Insgesamt beschäftigt der Familienbetrieb Siebenförcher 160 Mitarbeiter. Die Anfänge machte Gottfried Siebenförcher, als er 1930 beschloss, qualitative Fleisch- und Wurstwaren zu verkaufen. 1960 eröffnete der Seniorchef in den unteren Meraner Lauben das erste kleine Detailgeschäft, ehe es etwa 10 Jahre später in die oberen Lauben umzog, wo es heute der Flagship-Store des ganzen Unternehmens ist. Heute wird der Familienbetrieb von der dritten Generation geführt. Heidi Siebenförcher weiß, wie wichtig Betriebe und Lokale für Ortszentren sind

02.2018


18

MUSTERGÜLTIG Betriebe unter der Lupe

Una panoramica dall'alto della ditta Garage International

Garage International BRUNICO Tra le problematiche respirate all’interno del mondo economico altoatesino, quella della mobilità è indubbiamente una delle più ricorrenti ed attuali. Le difficoltà in questo ambito non si percepiscono unicamente nei grandi centri, ma anche in periferia e soprattutto nelle zone in prossimità dei confini. Delle problematiche riscontrate in questo campo ed in particolare in una realtà come quella della Val Pusteria ne sa certamente qualcosa Raimondo Larentis, titolare della ditta Garage International di Brunico. “Seppur sia doveroso premettere che ogni comune altoatesino investe regolarmente per migliorare nel comparto dell’urbanistica e della mobilità, i problemi ci sono e sono oggettivi – spiega l’artigiano -. Quello che manca in Val Pusteria è in particolare un collegamento efficace con l’A22, dunque con Bressanone, e successivamente con Bolzano. Non parlo di un’ulteriore autostrada e non mi riferisco ad opere che

potrebbero stravolgere il paesaggio: penso ad esempio a misure come una corsia aggiuntiva ed in generale a soluzioni utili per evitare che, soprattutto nei periodi di maggiore afflusso turistico, gli operatori economici e non solo impieghino oltre due ore per raggiungere il capoluogo.” Per un esperto del settore come Larentis, non può mancare un riferimento anche ad un altro problema sentito da numerosi artigiani, quello del futuro divieto di transito per i Diesel Euro 3: “Anche questa è una problematica che i rappresentanti politici forse non comprendono appieno – prosegue il titolare del Garage International -. Quasi l’80% degli artigiani dispone al giorno d’oggi di un parco macchine di questo tipo ed al momento non esiste una vera alternativa a tale tipologia di veicoli, visto che i mezzi elettrici o ibridi non si possono considerare tale. Da qui le enormi difficoltà della categoria nel dover sottostare al suddetto divieto.”

ALLA POLITICA SERVONO PERSONE IN GRADO DI INTRODURRE CAMBIAMENTI EFFETTIVI SU PROBLEMI REALI. Raimondo Larentis, Garage International

Come migliorare dunque la situazione? Anche in questo caso l’artigiano ha le idee chiare: “Sarebbe importante se un nostro rappresentante riuscisse finalmente ad entrare a far parte dell’universo politico – conclude Larentis -. Solo in questo modo noi operatori economici potremmo avere a disposizione una figura in grado di fungere da anello di congiunzione per introdurre cambiamenti effettivi su problemi reali. Criticare è semplice, agire concretamente è sempre più complesso: riuscendoci, la nostra terra verrebbe ulteriormente valorizzata a livello europeo, laddove già gode di una considerazione molto elevata.”

L'AZIENDA IN BREVE ALL'INSEGNA DELLA PASSIONE

Una storia lunga oltre 50 anni lungo tre generazioni Il nome Garage International è sinonimo di passione per il mondo dei motori e tutto ciò che li circonda da oltre 50 anni. Si tratta di una passione tramandata da padre in figlio, o meglio da nonno a nipoti. Già nel lontano 1926 il Sig. Larentis Raimondo aprì infatti in prima generazione un albergo con garage e stazione di rifornimento carburante. I fratelli Raimondo

e Claudio Larentis oggi portano avanti con orgoglio l’attività iniziata dal padre Luigi, che nel 1959 aprì le porte del suo Garage International. Dopo 40 anni, dedicati con devozione alla ditta, Luigi ha quindi passato le redini ai propri figli. Nel 2009, in contemporanea con i festeggiamenti per i 50 anni di attività, questi ultimi trasferirono la sede sull’Anello Nord di Brunico.

02.2018


THEMA

19

ZUM BETRIEB AUSBILDUNGSSTÄTTE

Junge Mitarbeiter sind die Zukunft Elpo ist ein international tätiges ElektrotechnikUnternehmen mit Standorten in Bruneck, Innsbruck und München. Gegründet wurde das Unternehmen 1947 von Luis Pohlin. Heute hat Elpo 155 Mitarbeiter, die alle Bereiche der Elektrobranche abdecken. Elpo legt goßen Wert auf seine Mitarbeiter. Das Unternehmen bezeichnet sich als Lehrlingsausbildungsstätte und beschäftigt laufend Auszubildende.

Elpo GmbH BRUNECK Der Fachkräftemangel ist in allen Sektoren zu spüren. Immer mehr Betriebe haben Schwierigkeiten ihre offenen Stellen zu besetzen. Robert Pohlin, Inhaber und Präsident von Elpo GmbH-Elektroinstallationen in Bruneck, kennt die Problematik: „Der Fachkräftemangel betrifft uns, wie fast alle Südtiroler Unternehmen. Man findet zwar einzelne Fachkräfte, der Aufwand im Bewerbermanagement steigt jedoch von Jahr zu Jahr.“ Um den Fachkräftemangel zu bewältigen, hat der Betrieb bereits vor einigen Jahren die Weichen gestellt und ein Lehrlingsprogramm in der Unternehmenskultur verankert. „Dieses gezielte Förderprogramm ist im Raum Pustertal bekannt und hat einen langfristigen Nachhall, vor allem in den Schulen und bei den Eltern der jungen Leute“, erklärt Pohlin. Jeder der aktuellen acht Lehrlinge bekommt bei Elpo einen eigenen auf ihn zugeschnittenen Ausbildungsplan. Insgesamt verfügt Elpo über 02.2018

Lehrlingsausbildung ist sehr wichtig

DIE POLITIK MUSS DIE JUGENSCHUTZGESETZE ANPASSEN. DIE BÜROKRATISCHEN REGELUNGEN SIND IN DIE JAHRE GEKOMMEN. Robert Pohlin, Präsident von Elpo

27 geschulte Lehrlings-Ausbilder. Pohlin findet die Rahmenbedingungen, die die Politik in den vergangenen Jahren festgelegt hat, sehr schwierig: „Die Politik muss endlich die Jugendschutzgesetze anpassen. Die bürokratischen Regelungen sind in die Jahre gekommen. Ein Minderjähriger darf in Italien maximal sieben Stunden je Tag arbeiten! Wir stehen hinter den jungen Menschen und sind von ihnen überzeugt. Heute sind die 15 bis 17-Jährigen mental und geistig viel reifer als noch vor 20 Jahren. Sie sind zwar jung, haben aber schon viel gesehen und erlebt, sind weltoffen und top informiert.“ Nach der Lehrlingsausbildung ist der Meisterbrief für Pohlin der richtige Schritt in die richtige Richtung: „ Der Meisterbrief ist allseits bekannt und anerkannt, untermalt immer mehr die Wichtigkeit des Handwerks und wird der stetigen Nachfrage von Profis gerecht.“ Weiters, und in Bezug auf den Fachkräftemangel versucht Elpo das

Beste aus der Situation zu machen. Ein extrem wichtiger Punkt ist hier die Schaffung von leistbarem Wohnraum: Auf der einen Seite gebe es überall Klagen über Fachkräftemangel, auf der anderen Seite jedoch so gut wie keine Möglichkeit, kurzfristig Wohnraum anzumieten, sollte man tatsächlich Fachkräfte finden. Trotzdem gilt für Elpo die Regel „Qualität vor Quantität“. Unbesetzte Stellen gibt es bei Elpo vermehrt im elektrotechnischen Bereich und in der Industrie Automation (SPS+IT). Jedoch konnte Elpo erst kürzlich wieder engagierte junge Leute einstellen. „Allein im neuen Schuljahr 2018-2019 starten vier junge Pusterer als frischgebackene Lehrlinge bei Elpo durch“, freut sich Pohlin. Die Unternehmensgruppe konnte bei diesen Plätzen sogar selektiv unter den Bewerbern auswählen. Nun benötige es nur Geduld und Nachhaltigkeit, bis die Lehrlinge zum Meister heranwachsen.


Nachgefragt Die Rolle der Klein- und Mittelbetriebe sollte in Südtirol dringend überdacht werden, betont lvh-Präsident Gert Lanz. Was würde sich mit einer Vertretung der KMU auf politischer Ebene verändern? Die Gewichtung der KMU muss neu überdacht werden. Es entspricht nicht der Realität, in ein und derselben Kategorie Betriebe von 1 bis 250 Mitarbeiter gleichzusetzen. Hier braucht es eine neue Einteilung oder zumindest bei den verschiedenen Maßnahmen eine stärkere Differenzierung nach Betriebsgröße. Auf was sollte bei der Vertretung der KMU besonders geachtet werden? Eine Differenzierung von Maßnahmen kann viel gezielter auf die betrieblichen Notwendigkeiten abgestimmt werden. Zudem erhöhen zielgerichtete Maßnahmen die Chance, dass die Maßnahmen auch effektiv dort ankommen, wo sie gebraucht werden! Was geschieht, wenn es in nächster Zeit keine direkte Vertretung auf politischer Ebene gibt? Mit einer direkten Vertretung sind vor allem zwei Themen abgedeckt: erstens die direkte Mitsprache und somit das Einfließen der wirtschaftlichen Themen in die verschiedenen Bereiche von Beginn an und zweitens der direkte Informationsaustausch. Das sind zwei wesentliche Faktoren bei der Gestaltung der Zukunft, die wir aktiv mitbetreiben wollen.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.