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Schöner wohnen
Sommer 2013
Lohnende Investition
Tipp Für ältere Menschen ist eine kontrastreiche Farbgestaltung ihrer Umgebung wichtig. „Was für einen 35-Jährigen eindeutig als Rosa erkennbar ist, nimmt ein 70-Jähriger unter Umständen als Beige wahr“, erklärt Michael Bross, Geschäftsführer des Deutschen Lackinstituts in Frankfurt am Main. Die Sehkraft kann sich auf vielfältige Weise verändern, Farben erscheinen matter, und Farbtöne ohne Gelbanteil werden schlechter wahrgenommen. Der graue Star bewirkt eine Eintrübung der Augenlinse, und zudem verkleinert sich der Durchmesser der Pupillen, wodurch weniger Licht auf die Netzhaut fällt und die Umgebung dunkler wird. Noch wichtiger wird die Bedeutung von Farben bei Demenzkranken, viele Patienten reagieren nicht mehr auf Sprache. Symbole hingegen werden leichter verstanden, haben diese kräftige, kontrastreiche Farben, erleichtern sie in vielen Fällen das tägliche Leben. akz
Mit Zuschuss vom Staat barrierefreies Wohlfühlbad realisieren
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Lediglich 1,4 Prozent aller Wohnungen in Deutschland gelten als barrierefrei oder barrierearm, wie eine Studie des Kuratoriums „Deutsche Altershilfe“ ergab. Aber bereits im Jahr 2020 wird jeder vierte Deutsche 65 Jahre oder älter sein. Aus diesem Grund fördert der Staat altersgerecht gestalteten Wohnraum mit zinsgünstigen Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (Kfw), darüber hinaus bieten fast alle Bundesländer eigene Förderprogramme. Zusätzlich können Bauherren vom Steuerbonus für Handw erk slei s t u n g e n profitieren. Hierbei können für professionell ausgeführ te Renov ier u ngsa rbeiten wie zum Beispiel Fliesenleger-, Sanitäroder Trockenbauarbeiten 20 Prozent der Kosten von bis zu 6.000 Euro von der Steuerschuld
Viel Platz und neues Ambiente: Durch staatliche Förderung wird der Umbau zum barrierefreien Badezimmer auch finanziell attraktiv. Foto: akz-o/IV-Agrob Buchtal abgezogen werden – maximal 1.200 Euro pro Jahr und Haushalt. Ein barrierefrei gestaltetes Bad auf einem großzügigen Grundriss bietet nicht nur bewegungseingeschrä nkten Personen oder Senioren einen höheren Wohnkom-
fort. „Eine barrierefreie Badgestaltung stößt gerade bei jüngeren Bauherren und den ,Best Agern‘ um die 50 auf eine hohe Akzeptanz“, wie Rudolf Voos vom Fachverband Fliesen und Naturstein erläutert, „weil die Funktionalität solcher Bäder heute im Einklang steht mit einer optisch modern
anmutenden, großzügigen Raumgestaltung.“ Mit ansprechenden Markenfliesen deutscher Hersteller lassen sich heute „wohnliche“ Badgestaltungen in verschiedensten Stilrichtungen realisieren, die zugleich den Anforderungen an barrierefreie Bäder genügen. Professionelle Unter-
stützung bei der Planung und eine bis ins Detail perfekte Umsetzung bieten zahlreiche Meisterund Innungsbetriebe des Fachverlege-Handwerks, die sich auf das Thema spezialisiert haben (bundesweite Suchfunktion für Fachverleger sowie zahlreiche Gestaltungsideen fürs Bad unter www.deutsche-fliese.de). Zu den Anforderungen an ein barrierefreies Bad gehören im Privatbau, neben einem schwellenlosen Zugang zum Bad, breiten Türen und genügend Bewegungsfläche vor dem Waschbecken-, Dusch- und WC-Bereich eine bodenebene Dusche sowie ein unterfahrbarer Waschtisch. Wer zunächst auf Haltegriffe an Dusche, Wanne und WC verzichten will, sollte vorsorglich die Wandflächen der entsprechenden Bereiche verstärken lassen, damit diese später problemlos nachgerüstet werden können. Auf dem Badboden sowie in der bodenebenen Dusche sorgen rutschhemmende Fliesen für Trittsicherheit. akz
Schutzengel für Senioren Rauch- und Thermomelder können im Brandfall Leben retten
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Ältere Menschen sind aufgrund von Krankheit oder Gebrechlichkeit oft nicht nur höheren Risiken ausgesetzt. Sie sind zuweilen auch selbst die Verursacher. So sind die Haushalte von Senioren statistisch gesehen häufiger von Wohnungsbränden betroffen als der Durchschnitt. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen: Unachtsamkeit, Vergesslichkeit, lange Reaktionszeiten – und Panik. All das macht die Bewohner leicht zu
Opfern von an sich abwendbaren Brandkatastrophen. Ein weiteres Problem besteht darin, dass viele Senioren alleine leben und bei einem Notfall ganz auf sich gestellt sind. Auch wenn der Einbau von Rauchmeldern mittlerweile in fast allen Bundesländern vorgeschrieben ist, herrscht in vielen Haushalten noch Nachholbedarf. Hiervon sind wiederum viele Seniorenhaushalte betroffen, da die Bewohner nicht immer über den aktuellen
Vernetzte Funk-Warnmelder erhöhen die Sicherheit in den Haushalten von alleinstehenden und älteren Menschen. Foto: Fotolia.com/secudo/akz-o Sachstand informiert sind und deshalb auch nicht wissen, dass hier Handlungsbedarf besteht.
Einen besonders umfassenden Schutz bieten Rauch- und Thermomelder mit Funkvernet-
zung. Bei diesen Anlagen werden mehrere Melder miteinander verbunden. Sobald einer der Melder einen Entstehungsbrand erkennt, löst er einen schrillen Warnton aus und gibt das Signal an die anderen Melder weiter. Auf diese Weise lösen alle Melder in der Wohnung oder im Haus gleichzeitig Alarm aus. Ein solches System ist daher nicht nur für ältere und alleinstehende Menschen, sondern ebenso für Familien mit kleinen Kindern zu emp-
fehlen; und das nicht nur in Miets-, sondern auch in Ein- oder Mehrfamilienhäusern. Moderne Funkwarnanlagen sind bei Br a ndschut z-Fachbetrieben und im Sicherheits-Fachhandel erhältlich. Hier bekommt der Kunde zudem eine umfassende Beratung. Darüber hinaus führen die Fachbetriebe auch die sachgemäße Installation durch und übernehmen bei Bedarf die regelmäßige Inspektion und Wartung. akz