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5
August 2016 Das Aufsteiger-Magazin der LVZ
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EDITORIAL Von Jan Emendörfer
Nach oben sind keine Grenzen gesetzt
Da lief noch alles nach Plan: Marcel Sabitzer jubelt mit Benno Schmitz und Yussuf Poulsen (von links) über seinen Führungstreffer gegen Dresden. Am Ende schied RB Leipzig mit Coach Ralph Hasenhüttl (Foto unten) aus dem DFB-Pokal aus. Fotos: dpa
Volle Konzentration auf die Liga Nach der längsten Sommerpause der Geschichte rollt der Ball wieder
Im DFB-Pokal haben sich diverse Erstligisten einen abgebrochen, schlüpften kurz vor knapp via Elfmeterschießen in die zweite Runde. Frankfurt, Mainz, Hertha oder auch Ingolstadt kehrten mit einem blauen Auge von ihren Ausflügen in Magdeburg, Unterhaching, Regensburg und Aue zurück. Auch RB Leipzig musste ins Elfmeterschießen, zog dabei mit 6:7 (2:2) bei Dynamo Dresden den Kürzeren. Raus ohne Applaus. Es gibt Clubs, die im Pokal regelmäßig Großes leisten, weit kommen, Geld verdienen, Schlagzeilen machen. Die Rasenballer sind damit nicht gemeint. Letztmals positiv auffällig war der RBL pokaltechnisch im Sommer 2011, als Daniel Frahn den VfL Wolfsburg mit drei Toren aus dem Wettbewerb katapultierte. Seitdem war an dieser Front nicht mehr viel los mit den Roten Bullen. In der Vorsaison ermöglichte ein zweckentfremdetes Osnabrücker Feuerzeug das Weiterkommen, in Runde zwei setzte
es eine 0:3-Pleite in Unterhaching. Jetzt das Aus beim Traditionsverein, der, ja, ein Traditionsverein ist und fast so viel Tradition hat wie Helmut Schöns Dresdner SC. Wer nach positiven Aspekten eines Ausscheidens sucht, wird im vorliegenden Fall doppelt fündig. Die Männer von Coach Ralph Hasenhüttl können (müssen) sich ab sofort aufs Kerngeschäft Bundesliga konzentrieren. So ein PokalHeimspiel gegen die Bayern oder Schalke hätte ja auch fürchterlich abgelenkt von der Hauptsache. Und: Das Zustandekommen der nicht unverdienten Niederlage in Dresden nach einer 2:0-Führung und einem verschossenen Elfer von Standard-King Dominik Kaiser schärft die Sinne. RB ist noch nicht in Gala-Form – mannschaftlich und individuell. Schon vor dem Aus an der Elbe herrschte in der Leipziger Chefetage Einigkeit, dass mehr Qualität in den Kader muss. Ein Problem beim Einkaufen ist eine Selbstbe-
schränkung, die sich RB in Sachen Alter und Einkommen auferlegt hat. Es gibt eine Gehaltsobergrenze, die bei drei Millionen Euro im Jahr liegt. Dafür machen es einige Fußballer schlichtweg nicht. Siehe Kevin Volland. Als sich Leipzig nach dem Hoffenheimer erkundigte, winkte Vollands Berater müde lächelnd ab. Wissend, dass sein Klient in Hoffenheim eine fünf vorm Komma hat. Volland wechselte zu Bayer Leverkusen, wo er wahrscheinlich eine sechs (sieben?) vorm Komma hat. In Leipzig ist man stolz, mit der jüngsten Mannschaft der
Liga in die Saison zu gehen. Junge Fußballer erholen sich schneller als betagte, hören besser zu, hinterfragen nicht alles. Aber: Junge Fußballer sind Schwankungen unterworfen, laufen Gefahr, im Haifischbecken Bundesliga weggerissen zu werden. Gut möglich also, dass Chefeinkäufer Ralf Rangnick das Anforderungsprofil ein wenig lockert und Ja sagt zu einem, sagen wir, 26-jährigen Sportler, der abends früh ins Bett geht und im goldenen Herbst seiner Karriere alles für RB gibt. Zwei alte Neue stehen Coach Hasenhüttl schon beim Auftakt an diesem Sonntag, 17.30 Uhr, in Hoffenheim zur Verfügung. Die Olympioniken Lukas Klostermann und Davie Selke Leipzig in Rio wunderbar vertreten und Silber geholt. Am Sonntag sind es über 22 Jahre her, dass die Heldenstadt letztmalig Mitglied der Beletage war. Damals stieg der VfB Leipzig sang- und klanglos ab. Guido Schäfer
IMPRESSUM Anzeigen-Sonderveröffentlichung der Leipziger Volkszeitung
Anzeigen: Dr. Harald Weiß
Titeloptik & Layout: Felix Scheer
Verlag, Herstellung und Druck: Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co. KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig
V.i.S.d.P.: Jan Emendörfer
Kontakt: rasenballer@lvz.de
Redaktion: Thomas Bothe, Christopher Resch, Frank Schober
Titelfoto: GEPA pictures
Die Fußball-EM in Frankreich ist Geschichte, und das ist gut so. Denn, mal ehrlich, so richtig gezündet hat sie nicht. Kaum Fahnen, wenig geschmückte Autos, manchmal leere Plätze beim Public Viewing. Sicher, das hing teilweise auch mit dem Wetter zusammen, aber dennoch: Die ganz große FußballLaune kam in Leipzig nicht auf. Das wird jetzt definitiv anders, denn die Bundesliga startet, und wir sind dabei. Leipzig mischt endlich wieder ganz oben mit im deutschen Spitzenfußball und das verspricht Spannung, die noch dazu in der Red Bull Arena live zu erleben ist. Vorausgesetzt, man ergattert noch eine Karte, denn die Vorverkaufszahlen zeigen: Da gibt’s eine riesige Nachfrage. Dauerkarten sind nicht mehr zu bekommen. Wer schon welche in der 2. Liga hatte, konnte sie in die höchste Spielklasse „transferieren“, aber Neueinsteiger mussten beim Windhundverfahren schnell sein wie Cristiano Ronaldo (100 Meter in 10,33 Sekunden). Jetzt ist der Deckel drauf, und für einige Spiele wird es auch schwer werden, aktuelle Tageskarten zu bekommen. Wir von der Rasenballer-Redaktion drücken allen Fans die Daumen, denn die Nachfrage zeigt ja auch, wie groß der Hunger in der Region nach gutem Fußball ist! Das erste Heimspiel ist auch gleich ein Knaller, denn mit Borussia Dortmund kommt am 10. September ein Verein nach Leipzig, der zum Saisonstart mit Mario Götze und André Schürrle millionenschwere Neueinkäufe getätigt und Ambitionen auf die Meisterschaft hat. BVB-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang sagt: „Ich will mit Götze und Schürrle in dieser Saison Titel gewinnen.“ „Aufpassen“ heißt es da für RB Leipzig und zwar von der ersten Minute an, damit nicht gleich beim ersten Heimspiel depressive Stimmung aufkommt. Klar greift Leipzig nach den Sternen – bekanntlich nach allen und in jeder Beziehung –, aber ein solider Klassenerhalt wäre für die erste Saison in der Bundesliga das realistische Ziel. Nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt… Schreiben Sie uns, wie Ihnen das ➦ Aufsteiger-Magazin gefällt: rasenballer@lvz.de
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INHALT
DIE MACHER: Oliver Mintzlaff, Ralf Rangnick und Ralph Hasenhüttl bestimmen, wo es langgeht
Zu gewinnen: Als VIPs zum BVB-Spiel!
6+8
DIE NEUEN: Frische Bullen sollen den Konkurrenzkampf bei RB beleben
Wir verlosen 2 x 1 VIP-Ticket für das RB-Heimspiel gegen Borussia Dortmund am Samstag, 10.09.2016, 18.30 Uhr. Außerdem: Vor dem Spiel bleibt Zeit für ein Treffen mit LVZ-Reporter Guido Schäfer! Gewinnspielfrage: Auf welcher Position hat Ralph Hasenhüttl in seiner aktiven Karriere gespielt?
9-12
18-23
Rufen Sie uns unter der Hotline 0137 / 97 99 999 an (Anruf kostet 50 Cent aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk abweichend) und beantworten Sie unsere Gewinnspielfrage.
DIE NEBENPLÄTZE: Jugend- und Frauenfußball bei RB
45+46
32+33 UND MEHR: Spielplan Kader Service Infografik
14 26 34+35 36
Fotos: GEPA pictures (8), dpa, Dennis Gloth, Volkmar Heinz
DIE FANS: Bei Wind und Wetter stehen sie hinter ihrer Mannschaft
DIE GEGNER: Guido Schäfer wirft einen launigen Blick auf die Kontrahenten in der Liga
Schicken Sie eine E-Mail mit der Lösung an lesermarkt@ lvz.de, mit dem Betreff: Gewinnspiel „Der Rasenballer“. Schicken Sie eine Postkarte mit der Lösung an Leipziger Volkszeitung, Vertrieb & Marketing. Betreff: Gewinnspiel „Der Rasenballer“, 04088 Leipzig. In E-Mail und Brief Name, Anschrift und Telefonnummer nicht vergessen. Das Gewinnspiel läuft bis zum 08.09.2016. Die Gewinner werden telefonisch benachrichtigt.
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Oliver Mintzlaff: Auf der Überholspur Er hat Körperfettwerte wie einst Waldemar Cierpinski, Flugmeilen wie ein Lufthansa-Kapitän. Oliver Mintzlaff, Herr und Gebieter über die Red-Bull-Standorte New York, Salzburg, Brasilien und Leipzig, führt ein Leben auf der Überholspur. Ohne Absolution des 41-Jährigen rollt bei Red Bull kein Ball, wird weder ein Radiergummi noch ein Spieler gekauft. Jetzt hat sich der Mann entschieden, den Fuß ein paar Zentimeter vom Pedal zu nehmen. Der Präsident der Rasenballer wird künftig seltener durch die Weltgeschichte jetten und sein Hauptaugenmerk auf die Nummer eins der Red-Bull-FußballExpeditionen, RB Leipzig, richten: Er wird vom Interims- zum leibhaftigen Geschäftsführer. Dass Oliver Mintzlaff Geschäftsführer bleibt, spart viel Kraft und Energie. RB muss keinen neuen starken Mann vorstellen und einarbeiten. RB ist die Sorge los, dass sich Monsieur X als Diva, Wegbeißer und/ oder Unsympath entpuppt. Und RB spart viel Geld. Ein Mann mit dem gesuchten Profil hätte ein Millionen-Gehalt abgefasst. Klar ist: Mintzlaff muss und wird seine Leipzig-Präsenz ausweiten, hier wohnen, wahrnehmbar und greifbar für Angestellte und Öffentlichkeit sein. Die Karriere des studierten Betriebswirtes und einstigen Puma-Managers nimmt 2012 Fahrt auf. Als Dietrich Mateschitz an Ralf Rangnick baggert, sitzt Mintzlaff mit am Verhandlungstisch. Der Red-BullMilliardär ist hin und weg vom Auftreten des ehemaligen Mittel- und Langstreckenläufers. Der war zum Zeitpunkt des intimen Dates im schwäbischen Backnang schon ein paar Jahre Rangnicks Medienbeauftragter und auch Vertrauter. Und er holte für den früheren SchalkeCoach einen wunderbaren Vertrag mit bisher nie gekannter Machtfülle heraus.
Ralf Rangnick: Architekt und Baumeister Wenn man Dietrich Mateschitz nach seiner wichtigsten Rochade bei den Fußball-Expeditionen des Konzerns fragt, muss der Red-Bull-Boss nicht lange nachdenken: Die Verpflichtung von Ralf Rangnick anno 2012. Mit dem Schwaben wurde bei RB Leipzig alles auf links gedreht und fast alles besser. Drei Aufstiege in vier Jahren spre-
Aufsehenerregend ist vor allem sein Gesundschrumpfungskurs bei Red Bull New York. Dort machte er aus dem teuersten Club der Major League Soccer den kostengünstigsten, spart jährlich einen zweistelligen Millionen-Dollar-Betrag ein – und schaffte es trotzdem bis in das Halbfinale der Titelkämpfe. Auch in Leipzig kreist der Rotstift, sind die Was-kostetdie-Welt-Zeiten vorbei. Mintzlaff nennt das einen „notwendigen Optimierungsprozess“, fordert „unternehmerisches Denken“. Mit Blick auf Financial Fairplay, das das Zutun von Sponsoren beschränkt, will und muss Mintzlaff RB Leipzig auf ein breiteres Finanz-Fundament stellen. Die Abhängigkeit von Red Bull ist in den letzten Jahren dank Zuschauereinnahmen und Zuflüssen durch TV-Millionen und Sponsoren gesunken. Ein Prozess, der weiter forciert wird und aus RB Leipzig einen ganz normalen Fußball-Verein zaubert. Guido Schäfer
Konzentriert nach vorn: Oliver Mintzlaff (oben) und Ralf Rangnick lenken die Geschicke von RB Leipzig. Fotos: dpa (oben) GEPA pictures
chen für sich. Er ist der Architekt und Baumeister des Gesamtkunstwerkes. Perfektionist Rangnick hätte vor der Endabnahme des Trainingszentrums gerne selbst feucht durchgewischt, würde wohl auch am Steuer des Mannschaftsbusses eine gute Figur abgeben und wunderbare Tapeverbände um die Knöchel der Spieler wickeln.
Nach einem Jahr auf der Bank beendete der 58-Jährige die Mission als Doppel-Agent Sportdirektor/Übungsleiter. Ein Schachzug, der lange vorbereitet war. „Wir sind mit Ralph Hasenhüttl als Trainer und mir als Sportdirektor optimal besetzt, werden im Sinn der Sache kontrovers diskutieren.“ Dass Rangnicks Tage kurz und von Langeweile geprägt sind, ist nicht zu erwarten. Der Aufstiegsheld ist bei vielen Trainingseinheiten dabei, sucht weltweit nach Verstärkungen, kümmert sich um eine bessere Verzahnung zwischen Nachwuchs und Profis, fördert und fordert die Trainer. Sein Vertrag läuft in Leipzig bis 2019. Rangnick hat sich eine Eigentumswohnung zugelegt, fühlt sich heimisch, ist beliebt. „Als ich 2012 hier angetreten bin, hatte ich natürlich die Vision von der Bundesliga und hatte klare Bilder vor Augen, was dann in Leipzig los sein wird. Es ist alles noch besser und emotionaler geworden. Wir freuen uns brutal auf den Start.“ Ex-Nationalspieler Christoph Metzelder lobt die unter der Ägide Rangnick erarbeitete Leipziger Wiedererkennbarkeit. „Da sieht man nach fünf Minuten, was die spielen, da ist eine Philosophie.“ Metzelder, der auf Schalke unter Rangnick gespielt hat, hält es für möglich, dass RB dauerhaft riesige ZuschauerMassen mobilisiert. Dass die eines fernen Tages in eine 80 000-Mann-Arena auf dem flachen Land strömen, kann sein, muss nicht sein. Rangnick ist ein Fan des früheren Zentralstadions, würde gerne im Herzen der Stadt und fußläufig von seiner ETW bleiben. Guido Schäfer
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Guter Typ: Ralph Hasenhüttl kann mit Spielern wie Mitarbeitern gleichermaßen. Fotos: dpa, GEPA pictures (2)
Der freundliche Stratege
„Werden die Bundesliga mit Mut und Demut angehen“: Ralph Hasenhüttl im Interview Es war einer der begehrtesten Trainer der Bundesliga – war, denn dann hat ihn RB Leipzig vom erfolgreichen Aufsteiger Ingolstadt losgeeist. Ralph Hasenhüttl hatte die 2013 von Abstieg und weiterem Ungemach bedrohten Ingolstädter sanft wachgerüttelt, in die erste Bundesliga geführt und ist gewissermaßen kopfüber in jenen kleinen Teich gehüpft, in dem RB Leipzig nach einem Übungsleiter fischt(e). Der gebürtige Grazer gilt als fachlich exzellenter, freundlicher Typ. Zum 49. Geburtstag im Grassauer Trainingslager dankten es die Spieler ihrem Coach mit Ständchen und Torte. Wie verführerisch war das Werben von Ralf Rangnick? Er hat sich über einen langen Zeitraum sehr um mich bemüht. Es ist eine große Ehre, für diesen Verein und mit Ralf zu arbeiten. Er hat meinen Weg geprägt, ich habe einiges von ihm übernommen. Die Rundumversorgung der Fußballer wird heiß diskutiert. Ist weniger an manchen Stellen mehr? Nein, bei uns ist nichts Überkandideltes dabei. Das kann ich beurteilen und darauf lege ich Wert. Wir werden die Erste Bundesliga mit Mut und Demut angehen. Was geht für RB? Wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Dass es gegen besser besetzte Teams wie Dortmund und Bayern Klatschen geben kann, ist klar... ... aber wir werden die Überlegenheit eines Gegners nie akzeptieren, immer mit allem, was wir haben, dagegen ankämpfen. Hoffenheim, Dortmund, HSV und Gladbach – ein Monster-Start? Es gibt keine leichten Aufgaben in der Bundesliga.
Als Sie noch spielten, waren Stürmer vom Spiel gegen den Ball befreit, kamen auf Laufleistungen von 3,5 Kilometern. Poulsen rennt zwölf. Der Fußball hat sich gewandelt. Als ich gespielt habe, war der Mittelstürmer dazu da, den Hintern rauszustrecken, Bälle festund reinzumachen. Heute sind Stürmer fast 90 Minuten im Vollsprint unterwegs. Sie führten diesen Stress ins Feld, als Kritik an der Ingolstädter Torausbeute laut wurde. 11 Tore in 17 Spielen waren im Dezember 2015, nun ja, nicht viel. Aber wir haben mit diesen 11 Toren 20 Punkte geholt. Und einen großen Anteil an diesem Erfolg hatten unsere Stürmer. Die sind gerannt ohne Ende, haben gepresst, Räume zugemacht. Und wenn sie dann im Strafraum an den Ball kamen, hatten sie einen 160er Puls und der Verteidiger war vergleichsweise ausgeruht. Da klappt dann eben nicht alles, fehlen Ruhe und Körner für den Abschluss. In der Rückrunde lief es in diesem Bereich viel besser, da hatten sich die Jungs an das Pensum gewöhnt, einen Mittelweg zwischen frühem Stören und ruhigeren Phasen bei Ballbesitz gefunden. Die Ingolstädter Philosophie ist nahezu deckungsgleich mit der Leipziger. Wir haben in Ingolstadt noch früher angegriffen, das Ganze vielleicht noch etwas extremer betrieben.
RB ist im 4-2-2-2 in die Bundesliga aufgestiegen. Bleibt es dabei? Ein Trainer drückt nicht auf Teufel komm raus ein System durch, sondern schaut, was für das Team passend ist. Im 4-2-2-2 fühlt sich die Mannschaft wohl, kennt die Abläufe und Automatismen. Das heißt nicht, dass wir nicht auch mal mit drei Stürmern spielen. Worauf darf sich die Bundesliga freuen? Auf einen Club, der in allen Bereichen TopLeute mit Fachkompetenz hat. Auf eine Mannschaft, die mutigen Fußball spielen wird. Sie pflegen einen freundlichen Umgang mit Ihren Fußballern. Warum ist das so? Ich würde freundlich durch respektvoll ersetzen. Als ich noch Spieler war, war ich froh, wenn mich der Trainer in der Analyse nicht einen Kopf kürzer gemacht hat, sondern versucht hat, mich zu schulen. Ich habe gespürt, dass ich unter einem Trainer wie Ewald Lienen mehr Fortschritte gemacht habe als unter anderen Trainern. Ewald war für die Spieler da, er war authentisch. Ihm habe ich jederzeit abgenommen, dass er uns alle besser machen wollte. So will ich bei meinen Spielern auch rüberkommen. Sie dürfen von uns Trainern ein gutes Training und einen respektvollen Umgang erwarten. Im Gegenzug erwarten wir Leidenschaft, Lernwilligkeit und Fleiß. Lernt der Trainer Hasenhüttl jeden Tag dazu? Das hoffe ich doch sehr. Interview: Guido Schäfer
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Timo hat Timo Werner hat keinen Hund, aber eine Lebensgefährtin und einen Rekord. Er hat mit zarten 20 Jahren schon 95-mal Bundesliga gespielt. Das schaffte vor ihm keiner, auch nicht der frühreife Lothar Matthäus. Werner wurde von seinem früheren VfB-Mentor, dem heutigen RB-Nachwuchschef Frieder Schrof, monatelang bearbeitet. Der Schwabe Schrof ließ mehrere Abendessen springen, um den blitzschnellen Sprinter gefügig zu machen. Das machen Schwaben nur, wenn es a): um alles geht oder sie b): einen Bewirtungsbeleg einreichen können. Timo ist gespannt, wann ihn das Heimweh übermannt. „Bisher vermisse ich hier in Leipzig nichts. Ich habe mich bewusst entschieden, Stuttgart zu verlassen.“ Um auf eigenen Beinen zu stehen, zum brustbehaarten Mann und Nationalspieler zu werden. Der Prophet im eigenen Land ist ausgezogen und trägt die 11 auf seinem Rücken. Werner sagt, dass er von einem Traditionsverein zu einem Verein gewechselt ist, der an seiner ganz eigenen Geschichte arbeitet. Laut der wie immer hochintelligenten Eingebung von Ke-
einen Rekord » STÜRMER Doppelpack: Timo Werner ist der jüngste Spieler der Bundesliga, der zwei Tore in einem Spiel schoss. Der Doppelpack gelang ihm im November 2013 gegen den jetzigen Mitaufsteiger SC Freiburg.
Foto: GEPA pictures
vin Großkreutz ist ein Schalker Titelgewinn wahrscheinlicher als Tradition bei RB. Nachdem Coach Ralph Hasenhüttl vor, in und nach dem Trainingslager in Grassau in sich gegangen ist, steht jedoch fest: Mit einem Stammplatz im Sturm wird es erstmal nichts, das Duo Sabitzer/Poulsen sei
einfach besser eingespielt. „Gerade am Anfang der Saison haben es die Spieler der letzten Saison verdient, zu spielen“, erklärte Werner zwar. Aber klar ist: Wer zehn Millionen Euro teuer ist, der will auch spielen. Guido Schäfer
Ralph Hasenhüttl, RB-Trainer
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Der beste Spieler seit Hans Krankl Bevor Naby Keita eingezogen ist, war Timo Werner mit zehn Millionen Euro Ablöse der Rekordtransfer der Roten Bullen. Keita, 21, geboren in Guinea, 59 Erstligaspiele und 17 Tore für RB Salzburg. 17 Ösi-Tore entsprechen nach jüngsten Berechnungen und dem österreichischen EM-Aus 2,5 Toren in der Bundesliga. Der Königstransfer kostete satte 15 Millionen Euro. Weil der Mittelfeldmann der beste Spieler der Ösi-Liga seit Hans Krankl war, bekam Paris St. Germain Lust auf Keita. Ralf Rangnick wurde zum Keuschheitsgürtel und bekam Keitas Ja. „Oui, Ralf.“ Deutsch kann der französisch sprechende Neue mit der Rückennummer 8 noch nicht, weswegen er in den Genuss der Betreuung von Raquel Rosa kommt. Rosa hat während der EM für das DFB-Team gedolmetscht, bekam Müllers Flaute aber auch nicht in den Griff. Keita lässt Sprachrohr Rosa übermitteln, dass er ein Teamplayer und ohne familiären Anhang in Leipzig ist, sich voll auf die Leibesübungen konzentrieren wird. In den meisten Testspielen blitzte Keitas Können auf, doch
» MITTELFELD 15 Millionen: Auch wenn die Finanzchefs anderer Clubs über die Höhe seiner Ablöse nur müde lächeln: Naby Keita ist mit 15 Millionen Euro der bislang teuerste Spieler der Vereinsgeschichte von RB Leipzig.
Naby Keita im Interview mit Guido Schäfer
Foto: GEPA pictures
es blieb zu oft noch beim Blitzen. Vor allem im als Generalprobe verkauften Test gegen Betis Sevilla zeigte sich der Neuzugang fehleranfällig. Den-
noch: Mit seiner Ballsicherheit, seiner Dynamik und seiner Kreativität kann Keita eine zentrale Rolle als Gestalter im Mittelfeld übernehmen. Guido Schäfer
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Für uns als Aufsteiger ist jedes Spiel ein Highlight. Wir müssen in jedem Spiel an unsere Grenzen gehen, Gas geben, uns quälen.
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Irre muss man sein: Marius Müller will angreifen Marius Müller hat einen Stammplatz in Kaiserslautern gegen einen Dreikampf in Leipzig eingetauscht. Müller ist kürzlich 23 geworden und wohnte in Kaiserslautern. Dort leben ungefähr so viele Menschen wie in einer Grünauer Platte. Leipzig? „Soo groß und soo grün“, schwärmt Müller, der zwei Millionen Euro kostete, von Roger Wittmann betreut und die Nummer 21 tragen wird. Die Nummer eins ist sein Ziel, Fabio Coltorti ist ein Netter und Guter und Peter Gulacsi war ihm lange unbekannt, weil verreist. Müller wurde unter Tarzan Gerry Ehrmann sozialisiert, kann hoch und weit springen, viele Hantel-Kilo drücken. Ehrmann brachte es im April 1987 als FCK-Torwart fertig, beim Derby gegen Mannheim drei Elfmeter zu verursachen. „Gerry hat mich gut auf die Bundesliga vorbereitet“, sagt Müller und meint damit nicht das Crashen anrauschender Stürmer. Ralph Hasenhüttl? „Hat auf mich einen guten Eindruck gemacht.“ Und dann lacht er, der
Müller. Man muss übrigens als Torwart ein bisschen irre sein, sagt Müller, Schüsse in die Weichteile mögen. Oder an die Birne: Gerry Ehrmann habe ihm vor dem Heimspiel gegen Sandhausen einen Ball an den Kopf geknallt. Anschließend ging Müller kurz K.o. Gehört dazu. RB-Torwarttrainer Gößling ist da ein anderes Kaliber, arbeitet viel, intensiv und mit Videoanalyse. „Ein toller Typ und mit einem Riesenverständnis fürs Torwartspiel.“ Beste Voraussetzungen, wie generell beim Leipziger Club. Nun aber hat Hasenhüttl Gulacsi zur Nummer Eins gemacht – in den sozialen Netzwerken rauschte es danach gewaltig. Um Müller ging es dabei aber kaum, vielmehr um: Coltorti! Der hätte den Platz zwischen den Pfosten am meisten verdient. Klar ist, dass sich der junge Lauterer Neuzugang mächtig strecken muss, um in dieser Saison längere Phasen im Tor zu stehen. Christopher Resch/ Guido Schäfer
Marius Müller im Interview mit Guido Schäfer
Der Grad zwischen Held und Depp ist ein schmaler, ein Fehler bedeutet ein Gegentor.
Foto: GEPA pictures
» TORWART Stabil: Marius Müller hatte beim 1. FC Kaiserslautern gespielt, seitdem er zehn war. RB Leipzig ist seine erste auswärtige Station.
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Solider Arbeiter hinten rechts – und links Benno Schmitz, Rechtsverteidiger, geboren in München, kam über die Stationen FC Bayern München und RB Salzburg nach Leipzig. Ablöse des ersten RB-Neuzugangs der Bundesliga-Saison: grob geschätzte 800 000 Euro. Schmitz hat unter Jupp Heynckes und Pep Guardiola trainiert und in Leipzig die Nummer 20 abgegriffen. Der 21-Jährige entstammt einer Fußballer-Familie: Papa Schmitz war mal Manager von 1860 München. Schmitz‘ Berater ist der legendäre Ludwig „Wiggerl“ Kögl, der auch Thomas Müllers Karriere lenkt. Bevor Jung-Ludwig 1984 aus dem tiefen bayerischen Wald zum FC Bayern München stößt, muss Manager Uli Hoeneß einen Dolmetscher einschalten, um Wiggerls Dialekt zu entschlüsseln. Der heilige Benno ist Münchens Schutzpatron. Benno Schmitz kann viel und schnell laufen, hat ein gutes Passspiel, einen Hund, eine Freundin und versucht, hinten rechts Lukas Klostermann zu verdrängen. Weil das ein Ding der Unmöglichkeit sein dürfte, illert Schmitz auch nach links,
» VERTEIDIGER
Ralf Rangnick, Sportdirektor RB Leipzig
Bayern-Profi: Am 19. April 2014 stand Benno Schmitz unter Pep Guardiola im Kader des FC Bayern München. Im Spiel gegen Eintracht Braunschweig (2:0) kam er jedoch nicht zum Einsatz.
Benno Schmitz ist flexibel einsetzbar und verfügt trotz seines jungen Alters bereits über viel Erfahrung, auch auf internationaler Ebene.
Foto: GEPA pictures
wo Marcel Halstenberg eine suboptimale Vorbereitung hingelegt hat. Dass Schmitz abgeht wie die gleichnamige Katze, dürfte künftig immer mal wieder zu lesen sein. In den Tests und im Trainingslager zeigte sich der junge Defensivmann stabil, präsent und fit – und ihm könnte auf der
Jagd nach einem Stammplatz zugute kommen, dass die Leipziger Defensive im Vergleich zu anderen Mannschaftsteilen eher dünn besetzt ist. In der Olympia-bedingten Abwesenheit Lukas Klostermanns präsentierte sich Schmitz jedenfalls als guter Ersatz. Guido Schäfer
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So mischen die Bullen die Liga auf 1. Spieltag 26. August 2016, 20.30 Uhr Bayern München – Werder Bremen 27. August 2016, 15.30 Uhr Eintracht Frankfurt – FC Schalke 04 Borussia Dortmund – 1. FSV Mainz 05 1. FC Köln – SV Darmstadt 98 FC Augsburg – VfL Wolfsburg Hamburger SV – FC Ingolstadt 04 27. August 2016, 18.30 Uhr Borussia M‘gladbach – Bayer 04 Leverkusen 28. August 2016, 15.30 Uhr Hertha BSC – SC Freiburg 28. August 2016, 17.30 Uhr 1899 Hoffenheim – RB Leipzig Rückrunde: 27. – 29. Januar 2017
2. Spieltag 9. September 2016, 20.30 Uhr FC Schalke 04 – FC Bayern München 10. September 2016, 15.30 Uhr Bayer 04 Leverkusen – Hamburger SV VfL Wolfsburg – 1. FC Köln FC Ingolstadt 04 – Hertha BSC SC Freiburg – Borussia M‘gladbach SV Darmstadt 98 – Eintracht Frankfurt 10. September 2016, 18.30 Uhr RB Leipzig – Borussia Dortmund 11. September 2016, 15.30 Uhr SV Werder Bremen – FC Augsburg 11. September 2016, 17.30 Uhr 1. FSV Mainz 05 – 1899 Hoffenheim Rückrunde: 3. – 5. Februar 2017
3. Spieltag 16. September 2016, 20.30 Uhr 1. FC Köln – SC Freiburg 17. September 2016, 15.30 Uhr Borussia Dortmund – SV Darmstadt 98 1899 Hoffenheim – VfL Wolfsburg FC Bayern München – FC Ingolstadt 04 Eintracht Frankfurt – Bayer 04 Leverkusen Hamburger SV – RB Leipzig 17. September 2016, 18.30 Uhr Borussia M‘gladbach – SV Werder Bremen 18. September 2016, 15.30 Uhr FC Augsburg – 1. FSV Mainz 05 18. September 2016, 17.30 Uhr Hertha BSC – FC Schalke 04 Rückrunde: 10. – 12. Februar 2017
4. Spieltag 20. September 2016, 20 Uhr VfL Wolfsburg – Borussia Dortmund FC Ingolstadt 04 – Eintracht Frankfurt SV Darmstadt 98 – 1899 Hoffenheim SC Freiburg – Hamburger SV 21. September 2016, 20 Uhr
FC Bayern München – Hertha BSC SV Werder Bremen – 1. FSV Mainz 05 RB Leipzig – Borussia M‘gladbach Bayer 04 Leverkusen – FC Augsburg FC Schalke 04 – 1. FC Köln Rückrunde: 17. – 19. Februar 2017
5. Spieltag 23. September 2016, 20.30 Uhr Borussia Dortmund – SC Freiburg 24. September 2016, 15.30 Uhr Borussia M‘gladbach – FC Ingolstadt 04 1. FSV Mainz 05 – Bayer 04 Leverkusen Eintracht Frankfurt – Hertha BSC Hamburger SV – FC Bayern München FC Augsburg – SV Darmstadt 98 24. September 2016, 18.30 Uhr SV Werder Bremen – VfL Wolfsburg 25. September 2016, 15.30 Uhr 1899 Hoffenheim – FC Schalke 04 25. September 2016, 17.30 Uhr 1. FC Köln – RB Leipzig Rückrunde: 24. – 26. Februar 2017
6. Spieltag 30. September – 2. Oktober 2016 FC Bayern München – 1. FC Köln Bayer 04 Leverkusen – Borussia Dortmund FC Schalke 04 – Borussia M‘gladbach Hertha BSC – Hamburger SV VfL Wolfsburg – 1. FSV Mainz 05 FC Ingolstadt 04 – 1899 Hoffenheim SV Darmstadt 98 – SV Werder Bremen SC Freiburg – Eintracht Frankfurt RB Leipzig – FC Augsburg Rückrunde: 3. – 5. März 2017
7. Spieltag 14. – 16. Oktober 2016 Borussia Dortmund – Hertha BSC Borussia M‘gladbach – Hamburger SV 1. FSV Mainz 05 – SV Darmstadt 98 VfL Wolfsburg – RB Leipzig 1. FC Köln – FC Ingolstadt 04 FC Augsburg – FC Schalke 04 SV Werder Bremen – Bayer 04 Leverkusen 1899 Hoffenheim – SC Freiburg Eintracht Frankfurt – FC Bayern München Rückrunde: 10. – 12. März 2017
8. Spieltag 21. – 23. Oktober 2016 FC Bayern München – Borussia M‘gladbach Bayer 04 Leverkusen – 1899 Hoffenheim FC Schalke 04 – 1. FSV Mainz 05 Hertha BSC – 1. FC Köln Hamburger SV – Eintracht Frankfurt FC Ingolstadt 04 – Borussia Dortmund SV Darmstadt 98 – VfL Wolfsburg
SC Freiburg – FC Augsburg RB Leipzig – SV Werder Bremen Rückrunde: 17. – 19. März 2017
9. Spieltag 28. – 20. Oktober 2016 Borussia Dortmund – FC Schalke 04 Borussia M‘gladbach – Eintracht Frankfurt 1. FSV Mainz 05 – FC Ingolstadt 04 VfL Wolfsburg – Bayer 04 Leverkusen 1. FC Köln – Hamburger SV FC Augsburg – FC Bayern München SV Werder Bremen – SC Freiburg SV Darmstadt 98 – RB Leipzig 1899 Hoffenheim – Hertha BSC Rückrunde: 31. März – 2. April 2017
10. Spieltag 4. – 6. November 2016 FC Bayern München – 1899 Hoffenheim Bayer 04 Leverkusen – SV Darmstadt 98 FC Schalke 04 – SV Werder Bremen Hertha BSC – Borussia M‘gladbach Hamburger SV – Borussia Dortmund FC Ingolstadt 04 – FC Augsburg Eintracht Frankfurt – 1. FC Köln SC Freiburg – VfL Wolfsburg RB Leipzig – 1. FSV Mainz 05 Rückrunde: 4./5. April 2017
11. Spieltag 18. – 20. November 2016 Borussia Dortmund – FC Bayern München Bayer 04 Leverkusen – RB Leipzig Borussia M‘gladbach – 1. FC Köln 1. FSV Mainz 05 – SC Freiburg VfL Wolfsburg – FC Schalke 04 FC Augsburg – Hertha BSC SV Werder Bremen – Eintracht Frankfurt SV Darmstadt 98 – FC Ingolstadt 04 1899 Hoffenheim – Hamburger SV Rückrunde: 7. – 9. April 2017
12. Spieltag 25. – 27. November 2016 FC Bayern München – Bayer 04 Leverkusen Borussia M‘gladbach – 1899 Hoffenheim FC Schalke 04 – SV Darmstadt 98 Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05 1. FC Köln – FC Augsburg Hamburger SV – SV Werder Bremen FC Ingolstadt 04 – VfL Wolfsburg Eintracht Frankfurt – Borussia Dortmund SC Freiburg – RB Leipzig Rückrunde: 15./16. April 2017
13. Spieltag
2. – 4. Dezember 2016 Borussia Dortmund – Borussia M‘gladbach Bayer 04 Leverkusen – SC Freiburg
1. FSV Mainz 05 – FC Bayern München VfL Wolfsburg – Hertha BSC FC Augsburg – Eintracht Frankfurt SV Werder Bremen – FC Ingolstadt 04 SV Darmstadt 98 – Hamburger SV 1899 Hoffenheim – 1. FC Köln RB Leipzig – FC Schalke 04 Rückrunde: 21. – 23. April 2017
14. Spieltag 9. – 11. Dezember 2016 FC Bayern München – VfL Wolfsburg Borussia M‘gladbach – 1. FSV Mainz 05 FC Schalke 04 – Bayer 04 Leverkusen Hertha BSC – SV Werder Bremen 1. FC Köln – Borussia Dortmund Hamburger SV – FC Augsburg FC Ingolstadt 04 – RB Leipzig Eintracht Frankfurt – 1899 Hoffenheim SC Freiburg – SV Darmstadt 98 Rückrunde: 28. – 30. April 2017
15. Spieltag 16. – 18. Dezember 2016 Bayer 04 Leverkusen – FC Ingolstadt 04 FC Schalke 04 – SC Freiburg 1. FSV Mainz 05 – Hamburger SV VfL Wolfsburg – Eintracht Frankfurt FC Augsburg – Borussia M‘gladbach SV Werder Bremen – 1. FC Köln SV Darmstadt 98 – FC Bayern München 1899 Hoffenheim – Borussia Dortmund RB Leipzig – Hertha BSC Rückrunde: 5. – 7. Mai 2017
16. Spieltag 20. / 21. Dezember 2016 FC Bayern München – RB Leipzig Borussia Dortmund – FC Augsburg Borussia M‘gladbach – VfL Wolfsburg Hertha BSC – SV Darmstadt 98 1. FC Köln – Bayer 04 Leverkusen Hamburger SV – FC Schalke 04 FC Ingolstadt 04 – SC Freiburg 1899 Hoffenheim – SV Werder Bremen Eintracht Frankfurt – 1. FSV Mainz 05 Rückrunde: 13. Mai 2017
17. Spieltag 20. – 22. Januar 2017 Bayer 04 Leverkusen – Hertha BSC FC Schalke 04 – FC Ingolstadt 04 1. FSV Mainz 05 – 1. FC Köln FcL Wolfsburg – Hamburger SV FC Augsburg – 1899 Hoffenheim SV Werder Bremen – Borussia Dortmund SV Darmstadt 98 – Borussia M‘gladbach SC Freiburg – FC Bayern München RB Leipzig – Eintracht Frankfurt Rückrunde: 20. Mai 2017
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Kein Lagerkoller im Bayerischen Idyll Die RB-Generalprobe gegen Betis Sevilla glückt, aber ... Trainingslager sind nicht vergnügungssteuerpflichtig. Im Normalfall gibt man beim Einchecken seine Lebensberechtigungkarte ab und zählt die Stunden rückwärts bis zum Ende der freudlosen Nummer. Essen, Training ohne Rücksicht auf Verluste, schlafen. Und dann alles von vorne. Bei den Rasenballern lief das Ganze im bayerischen Grassau erfrischend anders. Kein Lagerkoller weit und breit. Das lag am Training, das ohne Waldläufe und Medizinbälle auskam und auch aufs Befinden der Fußballer Rücksicht nahm. Wenn die Wade zumacht, wird gewartet, bis sie wieder aufmacht. Ausflüge ins Grüne und befruchtende Gespräche am Tresen (mit alkoholfreiem Bier) erfreuten das Herz der Campierenden. Zur guten Laune trug auch die Herberge bei, in der die Herren vom 1. bis 10. August residierten.
Golf Resort Achenthal. Sterne ohne Ende, weitläufig, klimatisiert, zwei Pools, Marmorboden, schwere Ledersessel, sündteure Kunst an den Wänden. Hier fanden die Interviews mit Naby Keita und Co. statt. Hier liefen zwölfjährige, seitengescheitelte Buben in karierten Hosen und in Poloshirts frei rum und ließen sich von einem Cart zum Golfspielen chauffieren. Golf. Karierte Hosen. Seitenscheitel. Mit zwölf. Das kann nicht gesund sein und schon gar nicht der Persönlichkeitsentwicklung dienen. Mit zwölf muss man sich ausprobieren und ran an die Mädels. Die mögen keine karierten Hosen. Grassau also. Wetter wunderbar, Berge standhaft, Chiemsee nasskalt, Rasen grün. Kader um einen gut aussehenden Fußballer dezimiert. Anthony Jung verabschiedete sich, machte sich auf den Weg ins 200 Kilometer
entfernte Ingolstadt und unterzeichnete beim dortigen FCI einen Vertrag bis 2020. Über die Ablöse wurde Stillschweigen vereinbart. Der 24-Jährige kam bei RB nicht mehr an Marcel Halstenberg vorbei, rechnet sich unter FCI-Neu-Coach Markus Kauczinski mehr Einsätze aus. Jungs Kontrakt enthält eine Klausel, wonach er im Fall des Abstieges 2017 de facto wieder ein Roter Bulle wird. Der Hesse
Bei Nukan (links) zeigt die Formkurve zuletzt eher nach unten, bei Kalmár geht’s bergauf. Fotos: dpa
Foto: GEPA pictures
kam 2013 zu RB, war in den beiden ersten Spielzeiten unter Alexander Zorniger gesetzt, verlor dann unter Ralf Rangnick seinen Platz an den Ex-Paulianer Halstenberg. Sportdirektor Rangnick sah nach dem Abgang keinen Bedarf der Nachbesserung. „Wir sind auf beiden Außenverteidiger-Positionen gut besetzt.“ Spätestens nach dem 4:4 gegen den FC Liefering war aber klar, dass in der Innenverteidigung etwas passieren muss. In Grassau bahnte sich eine sensationell anmutende Rochade im Fall Omer Damari an. Der Israeli, der sich zuletzt bei der U23 fit gehalten hat, wurde an Red Bull New York ausgeliehen. Der 27-jährige Stürmer ist damit der erste Fußballer, der für alle drei Red-Bull-Teams gegen den Ball getreten hat. Damari stieß im Januar 2015 zu den Rasenballern, machte Austria Wien
um fünf Millionen Euro reicher und glücklicher. Doch er reüssierte weder in Leipzig noch in Salzburg. Eigentlich will Damari zurück zu Hapoel Tel Aviv. Am liebsten ablösefrei und bei weiter laufendem Millionen-Salär aus Leipzig (Vertrag bis 2018). RB will das nicht und kam auf die Idee mit Übersee und Big Apple. Und Big Hals für Damari. Die RB-Generalprobe gegen den spanischen Erstligisten Betis Sevilla war eine vorzeigbare und förderte beim 1:1 diverse Überraschungen zutage. Peter Gulacsi ist die Nummer eins im Tor, Stefan Ilsanker verteidigt neben Willi Orban und Timo Werner muss sich zunächst hinten anstellen. Nach dem Spiel zeigte sich Ralph Hasenhüttl zufrieden mit den gesetzten 12, 13 Fußballern und unzufrieden mit dem zweiten Anzug. Der knittert. Rangnicks Bügeleisen glüht. Guido Schäfer
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» FC BAYERN MÜNCHEN
» BoRussiA DoRtMuND Alles neu macht der Mai
Franck Ribéry ist happy. Vor allem, weil der verkniffene Pep Guardiola weg ist. Und weil der neue Trainer nicht jeden Laufweg vorgibt und Ballbesitz nicht mehr als selig machend erachtet. Carlos Ancelotti (Foto) hat keine Lust auf ewige Ballstafetten, auf 250 Ballkontakte eines Xabi Alonso (220 Querpässe, 22 Rückpässe). Der Italiener hat keine Lust auf eine Bärennummer, will nicht vorm Loch sitzen und brummen. Ancelotti will rein in den Strafraum, Tore schießen. Auf diesem Weg könnte ihm Ribéry dienlich sein. Und auch Arjen Robben. Leider Gottes hat sich der Holländer gerade seine 50. Zerrung im Bayern-Trikot zugezogen und sitzt im Wigwam von Hans-Wilhelm „Winnetou“ Müller-Wohlfahrt. Was sonst noch war und sein wird: Uli Hoeneß wird wieder Bayern-Präsident, weil er von 100 Prozent der FCB-Aufsichtsräte (AR) gewählt wird. Das könnte daran liegen, dass Hoeneß die Herren Helmut Markwort, Herbert Hainer und Co. in den AR gehievt hat. Bayern gewinnt die Champions League und wird obendrein noch Meister.
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BVB-Chef Acki Watzke lehnte sich kurz vor der EM weit aus dem Fenster. ,,Ich garantiere, dass uns nicht alle drei verlassen werden.“ Gemeint waren Mats Hummels, Henrikh Mkhitaryan, und Ilkay Gündogan. Kurze Zeit später unterschrieb Hummels bei Bayern, Gündogan bei Manchester City und Mkhitaryan bei Manchester United. Watzkes Trennungsschmerz wurde mit über 100 Millionen Euro gelindert. Damit durften Coach Thomas Tuchel (Foto) und Sportdirektor Michael Zorc einkaufen gehen. Geholt wurde junge, entwicklungsfähige Menschen wie
Raphael Guerreiro, Emre Mor, Ousmane Dembélé, Mikel Merino, Marc Bartra und Sebastian Rode. Dem größten personellen Umbruch der letzten Dekade soll jetzt eine schnelle Findung folgen. Tuchels Fußball ist hochanspruchsvoll, fordert Körper und Geist. Wer Abitur hat, ist klar im Vorteil. Tuchels Debüt-Saison mit 78 Punkten und Platz zwei hat Maßstäbe gesetzt. Eine Wiederholung dieser Heldentat erscheint eingedenk des prominenten Aderlasses fraglich. Der BVB verliert am 10. September in Leipzig, berappelt sich und wird Zweiter. Punkt
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Punkt 1. Texte: Guido Schäfer / Fotos: dpa
Carlo Ancelotti will rein in den Strafraum
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» BAYER LEVERKUSEN Oldie Kießling kämpft um Anschluss
wird in naher Zukunft aber nicht für das Urgestein rumkommen. Das hat weniger mit Coach Schmidt, sondern mit Kießlings Gesundheit zu tun. Der 32-Jährige hat viele Kilometer auf dem Tacho, ist in unzählige krachende Zweikämpfe gegangen und geht seit Saisonbeginn auf dem Zahnfleisch. Ob
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Punkt 4.
Texte: Guido Schäfer / Fotos: dpa
Stefan Kießling (Foto) hat in 316 Bundesligaspielen für Bayer 127 Tore geschossen. Der Franke geht in seine elfte Saison mit Leverkusen, wird dort seine Karriere beenden. Vor ein paar Monaten hatten vieles auf Abschied hingewiesen. Coach Roger Schmidt hatte sich erlaubt, den schlaksigen Stürmer auf die Bank zu setzen. Das grenzte in Kießlings Wahrnehmung an Majestätsbeleidigung. Ein paar Einwechslungen und Tore später verkündete Bayer-Sportdirektor Rudi Völler stolz, dass ein Wechsel vom Tisch sei und Stefan K. unterm BayerKreuz bleiben werde. Ein Stammplatz
» BoRUSSiA MöNchENgLAdBAch Erinnert sich Kramer an seine einstige Form?
die Hüften eines alten Mannes noch eine Saison durchhalten? Bayer wird Vierter.
Während man sich bei Truppenteilen wie Eintracht Frankfurt fragt, für was sie stehen, hat man diesbezüglich in Sachen Gladbach keine Probleme. Die Borussia spielt nach vorne. Attraktiv, schnell und in vielen Fällen erfolgreich. Motto: Lieber 3:3 als 0:0. Dass die Borussia noch vor sechs Jahren um den Klassenerhalt kämpfen musste und sich via Relegation gegen Bochum rettete, haben viele Fans nicht mehr auf dem Schirm. Weil das so ist, erinnert Sportchef Max Eberl gerne daran, wo man herkommt, wie nah die zweite Liga war und wie schätzenswert die Bundesliga ist. Eberl wäre gerne mit Lucien Favre alt geworden, hielt den verschrobenen Schweizer mehrfach von einem Rücktritt ab. Nach fünf Start-Pleiten schaffte Favre mit einer Presseerklärung Fakten und verschwand in den Schweizer Bergen. Der blässliche Nachfolger Andre Schubert
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Punkt 5.
führte Gladbach vom letzten auf den vierten Platz und muss seine Daseinsberechtigung dennoch Woche für Woche nachweisen. Wenn sich Rückkehrer Christoph Kramer (Foto) an seine Leistungen vor dem Bayer-Intermezzo erinnert, ist Platz fünf drin. ANZEIGE
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» SCHALKE 04
Ein Mainzer Bub dreht Schalke auf links Als der ewige Mainzer Manager Christian Heidel (Foto) das unwiderstehliche Angebot aus Schalke bekommt, sucht er Rat beim ewigen Mainzer Präsidenten Harald Strutz. Gehen oder bleiben, Harald? Zu Heidels Überraschung kämpft Strutz keine Minute um den Baumeister der Mainzer Erfolge. In diesem Moment weiß Heidel: Strutz will mehr Macht und Einfluss, nicht mehr nur repräsentieren. Time to say good bye. Heidel wird Schalker und gibt Vollgas. Coach Andre Breitenreiter wird entlassen, Markus Weinzierl eingestellt. Naldo, Baba, Embolo und Coke kommen, Supertalent Sane wird Insulaner. Heidel investiert in Steine & Beine. Das prähistorische Trainingszentrum wird modernisiert, Trainer, Spieler und Physiotherapeuten bekommen mehr Beinfreiheit. Heidels emotionale Rede bei der Mitgliederversammlung des Clubs verhindert eine Palast-Revolution, stärkt den Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies. ,,Ich bin nicht trotz Clemens, sondern wegen Clemens gekommen“, sagte Heidel und einte die königsblaue Familie. Schafft Heidel Schalke oder schafft Schalke Heidel? S04 wird Dritter.
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Punkt 3.
» FSV MAINZ 05
Der beliebteste Club in deutschen Landen Wenn RB Leipzig der unbeliebteste Club in deutschen Landen ist, trifft man den FSV Mainz 05 ganz am anderen Ende der Beliebtheitsskala. Die Mainzer genießen in der Branche einen glänzenden Ruf, werden selbst in auswärtigen Stadien freudig erregt begrüßt. Das liegt beziehungsweise lag einerseits daran, dass der FSV nie gut genug war, um anderen delikate Stücke vom europäischen Kuchen wegzuessen (mit der Europa-LeagueQuali könnte sich an dieser Stelle etwas ändern...). Das liegt beziehungsweise lag zum anderen an der in Mainz gelebten skandalfreien Konstanz in der Führungsriege. Seit 1988 ist Harald Strutz (Foto) Präsident der Mainzer, 1992 stieß Manager Christian Heidel dazu. Womit wir schon bei den beiden Knackpunkten der Mainzer Zukunft wären. Strutz hat sich in seinen langen Jahren als 05-Repräsentant zweifelsohne große Verdienste erworben. Dass
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sich der Rechtsanwalt aber von seinen Mitvorständlern einen mit über 200 000 Euro dotierten Vertrag als eine Art freier Mitarbeiter durchwinken ließ, kam in und um Mainz weniger gut an. Der Begriff Selbstbedienungsladen machte die Runde. Aktuell ist der Club dabei, die prähistorische Existenz als eingetragener Verein auf aktuellere Rechts- und Gesellschaftsformen zu hieven. Strutz würde gerne an vorderster Front mitmachen. Christian Heidel ist zum FC Schalke 04 gewechselt, hat mit dem Ex-Bremer Rouven Schröder seinen Nachfolger ausgesucht und eingearbeitet. Das gibt es nur im schönen Mainz am Rhein. Trainer Martin Schmidt wird die Mainzer auf Platz acht führen.
Punkt 8.
» VFL WOLSBURG
Rette sich, wer kann (1)
» HERTHA BSC
Raus ohne Applaus aus Europa Punkt 6.
Stark angefangen, noch stärker nachgelassen. Die Alte Dame Hertha legte eine Vorrunde vom Feinsten hin, hatte die Champions-League-Plätze am Rockzipfel. In Addition zur miesen Rückrunde (Platz 18 von 18) kam am Ende die Qualifikation zur Europa League herum. Kein Problem, ist ja nur Bröndby Kopenhagen mit Alexander Zorniger. Der hat gerade beim VfB Stuttgart gezeigt, dass er es nicht kann. Nun, es kam alles anders. Zornigers Dänen machten die Alte Dame nackig und kickten die Hertha aus dem Wettbewerb. Pal Dardai (Foto), gute Seele und Coach der Berliner, sagte: „Mehr haben wir nicht verdient.“ In der Hauptstadt wird seit dem Aus Trübsal geblasen, geht die Angst vor einer Spielzeit im Niemandsland um. Fakt ist: Dardai ist nicht der Mann des großen Entwurfs, geht nicht mit einer Taktiktafel ins Bett. Seine Fußballer sollen ehrlichen, einfachen und entbehrungsreichen Fußball spielen. Die Herthaner haben einen Kader, der um Platz sechs bis acht spielen kann. Dass das monumentale Olympiastadion keinerlei Heimvorteil bringt, könnte in Bälde im Bau einer Fußball-Arena münden. Es wird Zeit.
Texte: Guido Schäfer / Fotos: dpa
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Der Litauer Valdas Ivanaskaus hatte zwei gute Jahre beim HSV, bekam dann als 33-Jähriger keinen Vertrag mehr in Hamburg. Der VfL Wolfsburg offerierte einen freundlich dotierten Dreijahresvertrag und alles schien in geordneten Bahnen zu laufen. Nach drei Tagen Wolfsburg kam es zum Ehekrach zwischen Herr und Frau Ivanauskas. Sie zu ihm: ,,Valdas, ich liebe Dich, aber hier kann ich nicht wohnen.“ Dem Nein zum VfL folgte ein Wechsel zu Austria Salzburg. Ivanauskas war der Sündenfall, seitdem bekommen sie in Wolfsburg den Korken nicht mehr auf die Flasche. In Wolfsburg wohnt man nicht, man spielt da, um viel Geld zu verdienen. Und wenn eine schönere Braut um die Ecke schaut, suchen die Fußballer das Weite. Siehe Andre Schürrle, Max Kruse und zuletzt Julian Draxler. Identität und Nestwärme empfinden die Herrschaften keine, Respekt vor laufenden Verträgen schon gleich gar nicht. VW hat ein Problem. Klaus Allofs und Dieter Hecking (Foto) haben auch eins. Deshalb maximal Platz sieben.
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» WERDER BREMEN
» SV DARMSTADT 98
Skripnik und die Skandalnudel
Rette sich, wer kann (2)
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Es gibt Menschen, denen kann man nix Böses wünschen. Weil sie aufrichtig, fleißig, freundlich und so weiter sind. Viktor Skripnik ist so einer. Der Ukrainer mit dem schüchternen Haarwuchs kam 1996 zum SV Werder Bremen, rannte sich acht Jahre lang einen Wolf, wurde ob seiner Einstellung Publikumsliebling und bekannt wie die Bremer Stadtmusikanten. 2004 hörte Skripnik auf, wurde Nachwuchstrainer. 2014 beerbte er Cheftrainer Robin Dutt und ging seitdem durch das Stahlbad Klassenerhalt. Skripnik kam zweimal kurz vor knapp ins Ziel,
Punkt 18.
war zwischenzeitlich x-mal entlassen und ertrug all die Gemeinheiten des Geschäfts mit stoischer Ruhe. Nach diversen überlebensnotwendigen Verkäufen sind die Werderaner einigermaßen flüssig und holten Max Kruse (Foto) zurück nach Bremen. Der hat mal 70 000 Euro in einem Taxi vergessen und soll sich in Bremen an alte Klasse erinnern. Werder, Skripnik, Pizarro und Kruse bleiben drin und freuen sich gar über Platz zehn.
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Dirk Schuster hat mit den Lilien nicht weniger als ein Fußball-Wunder zustande gebracht. Aufstieg in die 2. Liga mit einem Etat, der auf Platz 12 in der dritten Liga hinweist. Aufstieg in die Bundesliga mit einem Etat, der einen wackeligen Mittelfeldplatz realistisch wirken lässt. Klassenerhalt in der Beletage mit einem Etat, der eigentlich nichts als Platz 18 bringen kann. Nun ist es erstmal vorbei, das Darmstädter Märchen. Fußball-Lehrer Schuster hat die Grenzen seines Schaffens bei den Hessen erkannt und sein Gehalt in Augsburg verdreifacht. Mittelstürmer Sandro Wagner hat sich in Darmstadt ins Schaufenster gestellt und sein Einkommen in Hoffenheim vervierfacht. Selbst Marcel Heller, der schnellste je geborene Hesse, will weg vom Böllenfalltor. Weil er bei den 98ern einen älteren Vertrag hat und nicht mehr zeitgemäß bezahlt wird. Neu-Coach Norbert Meier (Foto) tritt ein Erbe an, das eher weniger im Klassenerhalt münden wird. Der Kapitalismus ist in Darmstadt angekommen – die 98er werden ehrenhafter Letzter. Oder auch nicht...
Punkt 16.
» EINTRACHT FRANKFURT
Die Diva vom Main
Nur Kühe und Gras: „Coach, wo sind die Menschen?“ Der Debütantenball der Rasenballer steigt in Hoffenheim. Das ist jener Verein, der mal Turnund Sport-Gemeinschaft hieß, dem seit 1989 von Milliardär Dietmar Hopp (Foto) geholfen wird und der Mitte 2000 in eine Schaffenskrise gerät. Hansi Flick bringt es nicht fertig, die TSG in die dritte Liga zu hieven. 2005 muss Flick gehen, kommt Lorenz-Günther Köstner. Der macht den Flick, verpasst den Aufstieg. In seiner Verzweiflung ruft Hopp Ralf Rangnick an. Der entstaubt die TSG, die sich alsbald unter dem hippen Namen 1899 Hoffenheim in der Bundesli-
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ga etabliert und vielen gefällt. Einfallsreich zeigt sich Rangnick bei der Balz um neue Spieler. Dem Brasilianer Carlos Eduardo sagt er, dass Hoffenheim eine Milionenstadt ist. Eduardo unterschreibt am Frankfurter Flughafen und wird Richtung Metropole chauffiert. Am Ortsschild Hoffenheim guckt Eduardo Rangnick an: „Ich sehe nur Kühe und Gras, Coach, wo sind die Menschen?“ Ja, wo sind sie nur, die 3263? Jetzt kehrt Rangnick zurück. In die Metropole mit Kühen und Gräsern. Hoffenheim holt Platz elf.
Texte: Guido Schäfer / Fotos: dpa
» TSG 1899 HOFFENHEIM
» SC FREIBURG
Lebenswerk von HB-Männchen Christian Streich
Die ruhmreiche Eintracht landet im Sommer 2015 auf einem neunten Platz und setzte Coach Thomas Schaaf vor die Tür. Weil die Mannschaft den Mann trotz vorzeigbarer Saison loswerden wollte. Weil Schaaf morgens grußlos aufschlug und abends grußlos von dannen schlich. In seiner Not ging Eintracht-Boss Heribert Bruchhagen in sich und holte seinen alten Spezi Armin Veh. Der hatte die Hessen schonmal freudvoll für alle Beteiligten trainiert, kehrte zurück in den warmen Schoß. Es folgte ein Start, der in die Hose ging, und Vehs Erkenntnis: Alte Liebe rostet. In nahezu aussichtsloser Lage übernahm Ex-Bayern-Profi Niko Kovac. Der Kroate schloss
das hessische Scheunentor und schaffte via Relegation den Klassenerhalt. Typisch Eintracht: Mit Fredy Bobic holte man einen Fußball-Chef, der vorher beim VfB Stuttgart grandios gescheitert ist. Und mit Ante Rebic (Foto) kam ein Stürmer, der in Leipzig nur außerhalb des Platzes aktiv war. Ach, Eintracht – Rang 16.
Ja, so ganz hat er nicht alle Latten am Zaun. Sagt Freiburgs Coach Christian Streich (Foto) über sich. Er ist das HB-Männchen am Seitenrand, legt sich mit Gott und der Welt an, gibt seinem Co-Trainer im Hochgefühl einen Bodycheck und ist Intimfeind von Gertjan Verbeek. Als der Holländer noch Coach des 1. FC Nürnberg war, schwänzte er beim SC Freiburg eine Pressekonferenz, um dem HB-Männchen nicht zu begegnen. Streich, so Verbeek, sei kein Kollege, sondern ein, nun ja, Irrer. Streich hat sich gebessert, sagt Streich, der den SCF
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Punkt 17.
nach dem Abstieg zum sofortigen Wiederaufstieg geführt hat. Übrigens als Tabellenerster vor RB Leipzig. Ausschlaggebend war eine Schneeballschlacht, aber lassen wir das. Die Breisgau-Brasilianer rangieren hinter Mainz 05 auf Platz zwei der Beliebtheitsskala und werden vielleicht die Klasse halten. Falls nicht, ist auch nicht schlimm. Streich wird wieder junge Wilde finden. Und vielleicht kriegen die Freiburger auch irgendwann den Mörderstau an Spieltagen in den Griff. Nur mal so. Freiburg landet trotzdem auf Platz 17.
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» HAMBURGER SV
Mit ruhiger Hand am Kölsch
Der unverwüstliche Bruno
Die Fans des 1. FC Köln kannten nur zwei Aggregatzustände: himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. Wenn der FC zwei Spiele gewann, war für den Anhang klar: Wir erobern Europa, wir wandeln in den Spuren von Hennes Weisweiler, Wolfgang Overath und Toni Schuhmacher, wir sind wieder wer! Wenn der FC zweimal ohne Punkte blieb, stand die Zweite Liga ante portas, wurde die Endzeitstimmung mit Kölsch bekämpft. Seit Coach Peter Stöger und Sportchef Jörg Schmadtke (Foto) in Köln das Sagen haben, gibt es zwischen den extremen Regungen der Fans tatsächlich eine Art Mittelding, ist eine nie gekannte Sachlichkeit eingekehrt. Motto: Wir heben nach zwei Siegen nicht ab und stürzen uns nach zwei Pleiten nicht aus dem Kellerfenster des Geißbockheims. Das geerdete Duo regiert mit ruhiger Hand, hängt all die Aufgeregtheiten des Business tiefer. Der FC hat sich in der Bundesliga etabliert. Dieser Umstand wird von großen Teilen des Anhangs goutiert. Nun ja, fast immer. Köln wird 15. Prost!
2008 hatte der HSV DIE Chance zur Erneuerung und traf vom Strand aus das Meer nicht. Ein HSV-Gesandter illerte damals beim Training des FSV Mainz 05, sollte eine Expertise über das Auftreten von FSV-Coach Jürgen Klopp erstellen. Der Spion rümpfte ob der Löcher in der Trainer-Jeans die Nase, funkte nach Hamburg: So einer geht am Tor zur Welt gar nicht! Sportchef Didi Beiersdorfer hörte auf den Rat des hanseatischen Hirnis und nahm Abstand von Klopp. Der Rest ist bekannt. Klopp küsste den BVB wach, der HSV versank in der Bedeutungslosigkeit und musste sich mit dem Rückkehrer Beiersdorfer notgedrungen mit Milliardär Klaus-Michael Kühne ins feuchte Nest legen. Der ist über 80 und sagt, wo es lang geht. Man muss an dieser Stelle nicht über 50 plus 1 und andere Scherze diskutieren. Wer die Kapelle bezahlt, sucht die Musik aus. Und wenn die Combo noch so angetüdelt ist und schräg singt. Im Vergleich zum HSV ist das, was sich in Leipzig abspielt, gelebte Demokratie. Der unverwüstliche Bruno Labbadia (Foto) führt den Dino zu einem kühnen Platz zwölf.
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Texte: Guido Schäfer / Fotos: dpa
» 1. FC Köln
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» FC INGOLSTADT 04
» FC AUGSBURG
Auch jetzt noch eine Physis, die weh tut?
Ein Leipziger Turbo in der Puppenkiste
Wort über seine Fußballer verloren hat. Sein Nachfolger Markus Kauczinski (Foto) steht vor einer Mammut-Aufgabe. Ist er auch so ein Spielerversteher? Passen seine Ideen von einem gepflegten Fußball zu den Ingolstädter Mentalitätsmonstern? Kapitän Marvin Matip ist sich sicher: ,,Unser Charakter wird sich nicht verändern.“ Sportdirektor Thomas Linke ist nah dran am Geschehen, lässt keine Luft an die Tugenden des FCI: ,,Wo Ingolstadt drauf steht, ist Ingolstadt drin.“ Rasmussen man jetzt nur noch dem Herrn Kauczinski sagen. Wir wünschen dem FCI Platz 14.
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Vertragstreue ist nicht mehr die hervorstechende Eigenschaft unserer Fußball-Lehrer. Wenn größere Herausforderungen und längere Gehaltszettel locken, sind sie dann mal weg, die Herren Übungsleiter. Ralph Hasenhüttl hat sich trotz laufender Vereinbarung aus Ingolstadt verabschiedet, der Augsburger Held Markus Weinzierl konnte sich dem Lockruf aus Schalke nicht entziehen. Als Weinzierls Abgang mit über zwei Millionen Ablöse perfekt gemacht wurde, trocknete Augsburgs Sportdirektor Stefan Reuter erst seine Tränen und rief dann bei Dirk Schuster an. Der hat Darmstadt 98 von
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Texte: Guido Schäfer / Fotos: dpa
Keine Diskussion, der 2015er Bundesliga-Aufstieg des FC Ingolstadt war ein TrainerAufstieg. Ralph Hasenhüttl hat ein Auto, das mit Blick auf den Etat ein Mittelklasse-KFZ war, zu einem Rennwagen gemacht. Und er hat den Boliden souverän in der Bundesliga gehalten. Mit einem Pressing, das beim Zusehen weh tat. Mit einer Physis, die ligaweit gefürchtet war. Wer gegen Ingolstadt spielen musste, wusste: Nach dem Kick geht es mit viel Laktat im Body und vielen blauen Flecken in den Bus. Jetzt ist er weg, der Hasenhüttl. Der Mann, für den seine Spieler durchs Feuer gegangenen sind. Der Mann, der nie ein böses
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der dritten in die erste Liga geführt und dort gehalten. Ja, mittelschweres Fußball-Wunder. Schuster weiß: Es kann bei den Lilien eigentlich nur in eine Richtung gehen – bergab. Also schnell weg Richtung Puppenkiste. Schuster trifft dort auf einen konkurrenzfähigen Kader und den Ex-Leipziger Turbo Georg Teigl (Foto). Der FCA wird unter Schusters Knute und ohne Europapokal-Belastung eine sorgenfreie Saison spielen und landet auf Platz 13.
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Mit breiter Brust in die Saison Fast alle beisammen: Mit diesem Kader will RB Leipzig im deutschen Fußball-Oberhaus bestehen
DIE LVZ WÜNSCH T VIEL ERFOLG! Das (fast) offizielle Mannschaftsfoto: Dieses Bild ist eine Montage, die RB Leipzig den Medien als Mannschaftsfoto für die BundesligaSaison zur Verfügung gestellt hat. Anthony Jung ist mittlerweile zum FC Ingolstadt 04 gewechselt. Der 20-jährige Ken Gipson ist dafür zu den Profis aufgerückt. Einen detaillierten Überblick des Kaders gibt es auf Seite 26. Foto: dpa ANZEIGE
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» TRAINERTEAM
» TRAINERTEAM
Ralph Hasenhüttl Cheftrainer Geb.: 09.08.1967 im Verein seit: 2016 Größe: 191 cm Gewicht: 89 kg letzte Vereine: FC Ingolstadt 04, VfR Aalen, SpVgg Unterhaching (jeweils als Trainer)
Zsolt Löw Assistenztrainer Geb.: 29.04.1979 im Verein seit: 2015 Größe: 182 cm Gewicht: 70 kg letzte Vereine: RB Salzburg, FC Liefering (jeweils als Co-Trainer)
Frederik Gößling Torwarttrainer Geb.: 22.09.1977 im Verein seit: 2015 Größe: 190 cm Gewicht: 87 kg letzte Vereine: SpVgg Greuther Fürth, SC Paderborn 07 (jeweils als Torwarttrainer)
Die wilden
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Diese Bullen schicken Ralph Hasenhüttl und sein Team aufs Feld
» TOR
» TOR
» TOR
Fabio Coltorti Rückennummer: 1 Geb.: 03.12.1980 im Verein seit: 2012 Größe: 197 cm Gewicht: 95 kg letzte Vereine: FC Lausanne-Sport, Racing Santander, Grasshoppers Zürich
Marius Müller Rückennummer: 21 Geb.: 12.07.1993 im Verein seit: 2016 Größe: 192 cm Gewicht: 84 kg letzte Vereine: 1. FC Kaiserslautern
Péter Gulácsi Rückennummer: 32 Geb.: 06.05.1990 im Verein seit: 2015 Größe: 190 cm Gewicht: 83 kg letzte Vereine: RB Salzburg, FC Liverpool, Hull City, Tranmere Rovers (England)
» ABWEHR
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» ABWEHR
» ABWEHR
Willi Orban Rückennummer: 4 Geb.: 03.11.1992 im Verein seit: 2015 Größe: 186 cm Gewicht: 82 kg letzte Vereine: 1. FC Kaiserslautern
Atinç Nukan Rückennummer: 5 Geb.: 20.07.1993 im Verein seit: 2015 Größe: 196 cm Gewicht: 86 kg letzte Vereine: Beşiktaş Istanbul, Dardanelspor (Türkei)
Lukas Klostermann Rückennummer: 16 Geb.: 03.06.1996 im Verein seit: 2014 Größe: 189 cm Gewicht: 83 kg letzte Vereine: VfL Bochum
Benno Schmitz Rückennummer: 20 Geb.: 17.11.1994 im Verein seit: 2016 Größe: 182 cm Gewicht: 75 kg letzte Vereine: RB Salzburg, FC Liefering, FC Bayern München II
Marcel Halstenberg Rückennummer: 23 Geb.: 27.09.1991 im Verein seit: 2015 Größe: 187 cm Gewicht: 82 kg letzte Vereine: FC St. Pauli, Borussia Dortmund II, Hannover 96 II
Marvin Compper Rückennummer: 33 Geb.: 14.06.1985 im Verein seit: 2014 Größe: 185 cm Gewicht: 80 kg letzte Vereine: AC Florenz, TSG 1899 Hoffenheim
Ken Gipson Rückennummer: 36 Geb.: 24.02.1996 im Verein seit: 2015 Größe: 178 cm Gewicht: 69 kg letzte Vereine: VfB Stuttgart (Jugend)
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» MITTELFELD
» MITTELFELD
» MITTELFELD
» MITTELFELD
Rani Khedira Rückennummer: 6 Geb.: 27.01.1994 im Verein seit: 2014 Größe: 188 cm Gewicht: 84 kg letzte Vereine: VfB Stuttgart, VfB Stuttgart II
Marcel Sabitzer Rückennummer: 7 Geb.: 17.03.1994 im Verein seit: 2015 Größe: 177 cm Gewicht: 74 kg letzte Vereine: RB Salzburg, SK Rapid Wien, FC Admira Wacker Mödling (Österreich)
Naby Keita Rückennummer: 8 Geb.: 10.02.1995 im Verein seit: 2016 Größe: 172 cm Gewicht: 64 kg letzte Vereine: RB Salzburg, FC Istres (Frankreich)
Stefan Ilsanker Rückennummer: 13 Geb.: 18.05.1989 im Verein seit: 2015 Größe: 189 cm Gewicht: 86 kg letzte Vereine: RB Salzburg, SV Mattersburg, Red Bull Juniors (Österreich)
Massimo Bruno Rückennummer: 17 Geb.: 17.90.1993 im Verein seit: 2015 Größe: 178 cm Gewicht: 74 kg letzte Vereine: RB Salzburg, RSC Anderlecht, Sporting Charleroi (beide Belgien)
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» MITTELFELD
» MITTELFELD
Dominik Kaiser Rückennummer: 24 Geb.: 16.09.1988 im Verein seit: 2012 Größe: 171 cm Gewicht: 67 kg letzte Vereine: TSG 1899 Hoffenheim, 1. FC Normannia Gmünd
Diego Demme Rückennummer: 31 Geb.: 21.11.1991 im Verein seit: 2014 Größe: 170 cm Gewicht: 68 kg letzte Vereine: SC Paderborn 07, Arminia Bielefeld
Zsolt Kalmár Rückennummer: 35 Geb.: 09.06.1995 im Verein seit: 2014 Größe: 185 cm Gewicht: 78 kg letzte Vereine: FSV Frankfurt (von RB verliehen), Győri ETO FC (Ungarn)
*zweiEigentlich waren noch Neuzugänge anvisiert
– und in Teilen der Fanszene auch inständig erhofft. Bis Redaktionsschluss am 22. August sah der Kader so aus wie hier dargestellt.
» STURM
» STURM
» STURM
» STURM
» STURM
Yussuf Poulsen Rückennummer: 9 Geb.: 15.06.1994 im Verein seit: 2013 Größe: 193 cm Gewicht: 78 kg letzte Vereine: Lyngby BK (Dänemark)
Emil Forsberg Rückennummer: 10 Geb.: 23.10.1991 im Verein seit: 2015 Größe: 179 cm Gewicht: 78 kg letzte Vereine: Malmö FF, GIF Sundsvall (Schweden)
Terrence Boyd Rückennummer: 18 Geb.: 16.02.1991 im Verein seit: 2014 Größe: 188 cm Gewicht: 89 kg letzte Vereine: Rapid Wien, Borussia Dortmund II, Hertha BSC II
Davie Selke Rückennummer: 27 Geb.: 20.01.1995 im Verein seit: 2015 Größe: 192 cm Gewicht: 82 kg letzte Vereine: Werder Bremen
Timo Werner Rückennummer: 11 Geb.: 06.03.1996 im Verein seit: 2016 Größe: 180 cm Gewicht: 75 kg letzte Vereine: VfB Stuttgart
Fotos: GEPA pictures
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Die Bilanz der glücklosen EM-Fahrer Die schönste Botschaft der Leipziger EM-Fahrer zuerst: Alle blieben gesund. Weniger schön: Bis auf den ungarischen Torhüter Péter Gulácsi endete das FrankreichAbenteuer für alle RB-Profis schon mit Abschluss der Vorrunde. In Österreich wurde deshalb Trübsal geblasen. Die goldene Generation war durch die Qualifikation gefegt, galt als Geheimfavorit. 0:2 gegen Ungarn, 0:0 gegen Portugal, 1:2 gegen Island – eine Eier abschreckende Bilanz. Den beiden Leipzigern im Ösi-Team, Marcel Sabitzer und Stefan Ilsanker, war der Eintritt in die Ruhmeshallen der EM nicht vergönnt. Mittelfeld-Rackerer Ilsanker saß beim UngarnAuftakt draußen, machte gegen Portugal eine sehr gute Partie und gab bis zu seiner Auswechslung bei der Island-Pleite alles. „Ich kann unheimlich schlecht verlieren, schon früher bei Mensch-Ärgere-DichNicht“, meinte er zum EM-Aus. „Ich habe in meiner Karriere versucht zu lernen, mich mit gewissen Dingen nicht lange zu beschäftigen. Das kostet nur Energie und Regenerationszeit“, so der 27-Jährige. Stärker komme er zurück zu RB Leipzig: „Jede Minute mit Gegenspielern wie Cristiano Ronaldo bringt mich weiter. Man wächst damit und weiß mehr um seine eigenen Stärken.“ Stürmer Sabitzer kam gegen Ungarn rein, startete gar in den beiden anderen Spielen. Die EM-Abwehrspieler waren aus anderem Holz geschnitzt als die in Liga zwei. Ein Rasenballer blieb etwas länger im EM-Rennen. Keeper Péter Gulácsi erreichte mit überraschend starken Ungarn das Achtelfinale – dann war auch für ihn Schluss. Gulácsi kam aber partout nicht an der berühmten grauen Jogginghose vorbei – Gabor Kiraly. Ungarns Nummer eins ist mit 40 Jahren der älteste EM-Teilnehmer der seit 1960 währenden Historie. Immerhin: Das Turnier spült viel Geld in die RBL-Kasse. 5800 Euro pro Abstellung und Tag.
Wertvolle für die
Erfahrungen Bundesliga
Einen Blick zurück werfen Fußballprofis gemeinhin nicht so gern. Dann heißt es: „Damit beschäftige ich mich nicht mehr.“ Oder: „Ich konzentriere mich voll auf das nächste Spiel.“ Doch man-
che Ereignisse brennen sich tief in das Bewusstsein eines Spielers ein, hinterlassen bleibende Spuren. So wie die erste Europameisterschaft für das eigene Land. So wie für Emil Forsberg. „Das erste Spiel gegen Irland, das war wirklich ... WOW!“, erinnert sich die schwedische Nachwuchshoffnung an den Auftakt in Paris. Der Moment, als sich der gesamte Tross aus dem Spielertunnel des Stade de France hinaus aufs Spielfeld bewegte, über 73 000 frenetisch feiernde Fans für eine ohrenbetäubende Atmosphäre sorgten. „Das Gefühl war überragend. Ich dachte: ‚Ich möchte hier bleiben, ich möchte hier immer bleiben.‘“ Nach der überragenden Qualifikation Forsbergs wurde in Schweden immer wieder der Name des Leipzigers genannt, wenn es in Frankreich um einen potenziellen Star abseits von Zlatan Ibrahimovic ging. Doch die Bürde belastete den erst 24-Jährigen mitnichten. „Nein, das lähmt nicht. Das Gefühl ist
Schwedens Außenbahnspieler Emil Forsberg konnte seine technischen Fähigkeiten bei der EM in Frankreich nur selten zeigen. Foto: dpa
nur positiv, keine Angst, einfach perfekt.“ Perfekt blieb jedoch nur das Anfangsgefühl. Den Ausgang seiner ersten EM hatte er sich ganz anders vorgestellt. Die Skandinavier ereilte das vorzeitige Aus, Forsberg präsentierte sich wie auch seine Mitspieler in schwacher Form. Und das weiß er: „Ich habe nicht so gut gespielt, wie ich das kann.“ Welchen mittelfristigen Wert der internationale Ausflug des Shootingstars jedoch für seine kommenden Bundesligaauftritte hat, bleibt abzuwarten. Von Spiel und Training mit einer Legende wie „Ibrakadabra“ habe er bereits viel gelernt, dazu noch Gegner der Kategorie Kevin De Bruyne, Daniele De Rossi, Leonardo Bonucci und Eden Hazard. Besonders Letzterer blieb Forsberg in Erinnerung: „Er ist so gut und fast unmöglich zu stoppen.“ Als Vorbereitung auf die Götzes, Riberys und Draxlers der Bundesliga dürfte dies hilfreich gewesen sein. Nun konzentriert sich die RBOffensivkraft wieder voll auf seinen Verein. Von einem psychologischen Loch keine Spur. „Ich habe viel Spaß beim Training“, betont der frisch Verheiratete, auch wenn er nach EM und Urlaub noch etwas Zeit gebraucht habe, um wieder auf Touren zu kommen. „Ich steigere mich jeden Tag und komme wieder besser ins Spiel.“ Bereits im Test gegen Würzburg blitzte sein Spielwitz auf. Fortsetzung folgt... Thomas Bothe
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Wenn Trainer zu ihren Spielern sprechen Antonio Conte (46), Trainer des FC Chelsea London: „Ich lege Euch in Ketten“, „Wenn du noch einmal daneben schießt, schick ich dich zu Fuß heim nach Bologna“. Jürgen Klopp (49) als BVB-Trainer zu seinen Spielern in der Pause: „Wenn wir schon mal hier sind, können wir doch eigentlich auch ein bisschen Fußball spielen.“ Diego Simeone (46), Trainer von Atlético Madrid: „Wir müssen mit dem Messer zwischen den Zähnen antreten.“ Huub Stevens (62) als Trainer des VfB Stuttgart kurz vor Saisonende: „Das ist Abstiegskampf“, „Ihr seid Affen, Affen seid ihr“, „Hört doch auf, hört doch auf“. Otto Rehagel (78), zuletzt Trainer bei Hertha BSC: „Die sollen sich nicht so anstellen, bei mir zählen nur glatte Brüche als Verletzungen.“ Ralf Rangnick (58), Sportdirektor RB Leipzig: „Es könnte ja Aua machen, es könnte ja einer mit Watte werfen“, „Wenn er Angst hat, soll er sich hinter die Mauer stellen“. Franz Beckenbauer (70), „Kaiser“ und FußballUrgestein: „Ich bin immer noch am überlegen, welche Sportart meine Mannschaft an diesem Abend ausgeübt hat. Fußball war das jedenfalls mit Sicherheit nicht.“
Im Interview erklärt Motivationscoach Peter Boltersdorf, warum Wertschätzung und Menschenkenntnis für Fußballtrainer so wichtig sind. Herr Boltersdorf, RB Leipzig ist aufgestiegen, das Leistungsniveau zieht an. Das Ziel von Sportdirektor Ralf Rangnick: „Die Mannschaft so durch die Saison bringen, dass sie quasi nie in Abstiegsgefahr ist.“ Wie einfach ist das, wenn Trainer und ein Drittel der Spieler neu sind und Gegner wie Bayern München kommen? Das kommt darauf an, wie rasch es Ralph Hasenhüttl schafft, ein belastbares Team zu entwickeln. Alle Beteiligten müssen schnell zueinander finden. Es ist wichtig, nicht schon zu Beginn unter Druck zu geraten. Startet ein Team mit einer Niederlage, ist das eine enorme Belastung.
zwei Stunden mehr als seine Mitspieler, weil er mit sich selbst nicht zufrieden ist. Das muss man ernst nehmen, ihn dabei begleiten, damit er nicht die falschen Dinge trainiert. So wird er noch besser. Es braucht also mehr als nur Talent. Die Frage ist, wie fördere ich es.
Es braucht mehr als nur
Talent
Was kann ein Trainer tun, um seine Mannschaft davor zu bewahren? Die Qualität eines guten Trainers hängt davon ab, mit welcher Menschenkenntnis er ans Werk geht. Nur so kann er eine Beziehung aufbauen und in Stresssituationen höhere Leistungen einfordern. Dafür muss er den Charakter der Mannschaft und jedes einzelnen Spielers kennen. Zu wissen, was treibt ihn an. Das ist nicht immer die Lust am Gewinnen. Vielen geht es einfach darum, gut zu sein, anderen um Körperlichkeit. Nehmen Sie Cristiano Ronaldo: Er trainiert jeden Tag ein bis
Sie arbeiten seit Jahren mit einem Persönlichkeitstest, der schon Trainern wie Jürgen Klopp dabei geholfen hat, mehr über seine Spieler zu erfahren. Wieso? Die Alternative wäre, jemanden über Jahre zu kennen. Das ist eher selten der Fall. Hinzu kommt, dass gerade junge Spieler wenig über sich selbst sagen können. Sie konkret zu fragen „Was motiviert Euch?“ funktioniert da nicht. Im Test werden Aussagen über alltägliche Situationen getroffen, die die Spieler mit „trifft zu“ oder „trifft nicht zu“ beantworten müssen. So kann man die Persönlichkeit besser erfassen. Und ja, Jürgen Klopp hat das gut verstanden. Auf diese Weise lassen sich auch Elfmeterlisten erarbeiten – wer schießt an welcher Stelle. Es gibt ja auch Spieler, bei denen steigt der Spaß, je wichtiger der Elfer ist. Die setze ich dann ein. Das klappt nicht immer! Was macht ein Trainer dann? Pech gibt es überall. Jeder Trainer hat einen anderen
Peter Boltersdorf, Motivationstrainer
Es ist nicht immer die Lust am Gewinnen, die die Spieler antreibt. Vielen geht es nur darum, gut zu sein.
Führungsstil und reagiert anders. Das kann man nicht pauschal sagen. Sie alle sollten ihren Spielern aber Wertschätzung gegenüber bringen, das Gefühl: „Mein Chef braucht mich.“ Das Vier-Augen-Gespräch zwischen Trainer und Spieler ist dabei von großer Bedeutung. Ich muss meinen Spielern meine Entscheidungen erklären können. Dann verstehen sie auch, warum sie auf der Bank sitzen oder in der Startelf stehen. Wenn gar nichts mehr geht: Wie sinnvoll ist es, einen Trainer auszuwechseln? Man hat die gleiche Chance wie beim Roulette. In 50 Prozent der Fälle hilft es, in den anderen nicht. Oft hat das ja nichts mit der Ursache zu tun. Besser ist, frühzeitig analytisch zu reagieren, wenn etwas nicht läuft. Interview: Uta Zangemeister
Foto: privat
» SPRUCHREIF
Peter Boltersdorf, Motivationstrainer für Sport und Wirtschaft: Der Diplomsportlehrer war Trainer im Leistungssport, bevor er sich 1990 als Motivationscoach selbstständig machte. Ein Engagement, das in der Gründung des Instituts für LeistungsHumanismus mündete. Der 64 Jahre alte Aachener hat bereits Trainerstäbe von Olympiasieger Matthias Steiner, der Handballnationalmannschaft der Männer sowie etlicher Fußball-Bundesligisten beraten. Seit Jahren ist er Dozent an der Trainerakademie Köln des Deutschen Olympischen Sportbundes. ANZEIGE
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Mazda wächst stärker Das Autohaus Gaida & Fichtler nimmt teil am Wachstum der japanischen Marke Mazda
Kein Nachlassen in Sicht: Mazda hat es auch im zweiten Quartal 2016 geschafft seinen Wachstumskurs in Europa fortzusetzen. Von Januar bis Juni verbuchte die Marke ein Neuzulassungsplus von 17,2 Prozent auf 33.156 Einheiten und erzielte einen Marktanteil von 1,9 Prozent, während der Gesamtmarkt im gleichen Zeitraum um 7,1 Prozent auf 1,734 Millionen Fahrzeuge zulegte. Getragen wird dieser Erfolg weiterhin von der hohen Begehrlichkeit unter Privatkunden: Hier fuhr Mazda in den ersten sechs Monaten des Jahres eine Steigerung von 63,7 Prozent ein, während der Privatmarkt insgesamt um 6,4 Prozent wuchs. Das freut natürlich Geschäftsführer Uwe Rößler, denn diesen Wachstumskurs spürt auch er in seinem Autohaus. Die Nachfrage befeuert haben vor allem Modelle wie der enorm beliebte Mazda CX-3 und der Mazda2. Aber auch der CX-5, sowie Mazda3 und Mazda6 sind Modelle die bei den Kunden sehr gut ankommen. Seit der Einführung des KODO Designs und der SKYACTIV Technologien hat sich Mazda stetig weiterentwickelt. Einen Termin sollten Sie sich heute schon vormerken. Am 16. und 17.09.2016 sind wieder die Mazda MehrWertTage. An diesen beiden Tagen gibt es wieder eine Ausstattungsoption beim Kauf eines Neuwagen gratis. Es lohnt sich also, einmal im Autohaus Gaida & Fichtler vorbeizuschauen. Selbstverständlich können Sie dabei die aktuelle Mazda-Flotte, oder auch einen Gebrauchten innerhalb der Öffnungszeiten Probe fahren. Sollte Ihr Wunschfahrzeug nicht dabei sein, so kümmert sich das freundliche Verkaufsteam dieses Modell für Sie zu besorgen. Sprechen Sie uns einfach an. Ach ja und unter dem Kürzel Tuned by GAIDA & FICHTLER bietet das Autohaus Modelle an, die optisch etwas aufgepeppt sind und somit dezent ein Augenschmaus für jedes Auge auf der Straße sind.
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Zwischen Ultras und Uromas
Verschworen bis zur letzten Minute: RB-Fans teilen Freud und Leid „Ist doch egal“, ist kein Satz aus der RB-Welt. Es ist nie egal, in jeder Situation liegt der Kern von Triumph oder Trübsal. Sieg oder Niederlage entscheiden für RB-Fans wie Gudrun, Julius, André, Dirk, Luca, Sebastian, Ute und Tino, welche Menschen sie sind – fröhlich, umgänglich oder grimmig, unleidlich. Sie halten den Atem an, wenn der Ball auf die Eckfahne zurollt und ungewiss ist, ob er sie links oder rechts passiert. Weil es einen Unterschied macht, einen verdammt großen Unterschied, ob es Ecke gibt oder Einwurf. Wenn das Stadion ächzt und brüllt wie ein Tier, wenn der Ball rollt, sind alle Fans gleich. Auch Autor, Musiker und Kabarettist Julius Fischer ist an den Fußball verloren. Selbst wenn es schlecht läuft, er schimpft und hasst – im nächsten Moment ist es wieder Leidenschaft, manchmal auch Liebe: „Ich bin schon als kleiner Junge großer Fußballfan gewesen, obwohl es mich nie ins Stadion zog. Liegt vielleicht daran, dass ich aus Dresden komme. Als Heranwachsender hatte ich kaum Freunde, mit denen ich meine Begeisterung teilen konnte, sodass ich mir allein an verregneten Nachmittagen UI-Cup-Spiele von Wolfsburg oder 1860 ansah.“ Sein erstes Live-Spiel sah Julius Fischer 2011 am Millerntor auf St. Pauli. „Ich mochte die Stimmung, die Gesänge, das Bier. Ich leckte Blut. Zwei Tage später verlor RB im DFB-Pokal gegen Augsburg und ich war live dabei. Ich sah, wie die Augsburger ab der 60. Minute mauerten und ein schäbiges 1:0 irgendwie ins Ziel retteten. Gut, ich habe mir nicht direkt eine Dauerkarte gekauft, sondern erst ein Jahr später, aber das war die Initiation.“ Initiation – was für ein Wort! Aufnahme eines Neulings in eine Standes- oder Altersgemeinschaft, einen Geheimbund o. Ä., sagt der Duden.
Stichwort Gemeinschaft. „RB baut Brücken, verbindet Generationen – unsere Küchenfrau, unser ITler – ich treffe sie alle im Stadion und auf Arbeit zwinkern wir uns zu und wissen: Wir sind eine eingeschworene Gemeinschaft, wir haben ein Thema, das uns verbindet“, sagt Gudrun Zippler. Die 61 Jahre alte Juristin hat seit drei Jahren eine Dauerkarte im Block B und verpasst kein Heimspiel. Die ehemalige Volleyball-Fanin geht zum Fantreffen in den „Wasserfall“, trällert die RB-Hymne mit, lernt neue Leute kennen: Wolf zum Beispiel. Er ist Anfang 40, stammt aus der Nähe von Büsum und ist für seine Liebe nach Leipzig gezogen. Kennengelernt haben sich Gudrun und Wolf bei einer RB-Mitfahr-Aktion. Seitdem teilen sie Freud und Leid: Gegentore, Familienzuwachs, Fouls… Sie sind Fußballfreunde geworden. Mit im Bunde: Hansi, Gudruns Nachbar. „Hansi holt mich ab und fährt mich zum Stadion. Mein Mann verfolgt am Fernseher die Spiele. Daheim erwartet er mich mit einem Glas Wein, und dann diskutieren wir über das Spiel.“
Gudrun Zippler mit ihrem Sohn Tom. Foto: privat
Als RB am 8. Mai dieses Jahres aufstieg, verlor der Tag für Gudrun Zippler ein wenig seine Schwere und Finsternis. Der 8. Mai ist der Todestag ihres erstgeborenen Sohnes Phillip. Er war der beste Abwehrspieler seines Jahrgangs in Leipzig. Phillip liebte Fußball. Wie sein Bruder Tom. Dass Gudrun, Tom,
Physiotherapeutin Ute Pflug mit ihrem Skelett Fritz.
Hansi und Wolf heute gemeinsam im Stadion sitzen und sich des Lebens freuen, empfinden sie als Geschenk. Heimspiele sind auch für Ute Pflug Mutter-Sohn-Tage. Manchmal nimmt sie auch die Kinder von Freunden mit. „Dort kann man hingehen ohne Angst zu haben“, sagt die Physiotherapeutin. „Ich hoffe, dass das so bleibt.“ Und noch einen Wunsch hat sie: dass RB Leipzig im aktuellen Stadion bleibt. „Das Stadion ist quasi RBs Tradition, man identifiziert den Verein damit.“ Die Spiele von RB Leipzig – für Ute Pflug eine Zeit, in der sie den Alltag ausblenden kann. „Es herrscht nur ein Gedanke, der ans Gewinnen. Da kann ich jeglichen Stress vergessen und mich total auspowern.“ Denn gemütlich gesessen wird nicht. Ute Pflug wirft sich in volle FanMontur. Sie springt, wedelt ihren Vereinsschal durch die Luft, singt. „Dabei kann ich gar nicht singen. Aber das ist in dem Moment egal.“ Seit der Gründung des Vereins verfolgt Ute Pflug das Treiben rund um RB Leipzig. Erwischt hat das Fieber die von Klein auf fußballbegeisterte Therapeutin aber erst so richtig vor drei Jahren. „Mein Sohn hat mich zu einem Spiel mitgenommen. Ich war begeistert“, erinnert sie sich. Seither besucht die 49-Jährige jedes Heimspiel, hat sich am heimischen Schreibtisch einen kleinen Schrein eingerichtet, trinkt aus einer Tasse, die ihre Mitarbeiter ihr geschenkt haben und die ein Bild von ihr im Stadion trägt. In FußballMontur steht auch Fritz – ihr Praxis-Skelett. Leidenschaft hat keine Grenzen. „Mein Mann hat extra Sky angeschafft, damit ich auch die Auswärtsspiele schauen kann“, erzählt sie und lacht. Virulent ist RB. Angesteckt hat sich auch Slam-Poet und Autor André Herrmann: „Ich weiß gar nicht, warum meine Freunde und ich 2011 ins Stadi-
Foto: André Kempner
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Bei Wind und Wetter im Stadion: Dirk Herrmann und sein Sohn Luca.
on gingen. Vielleicht, weil wir fast nebenan wohnten und einfach mal gucken wollten. Und weil das Versprechen, hier irgendwann mal den großen Fußball zu sehen, doch ziemlich glaubwürdig klang.“ Egal, ob er stundenlang friert oder Plätze besetzt: „Ich mag es, dass ich die Anekdoten, die großen Spiele und Niederlagen tatsächlich noch selbst erleben kann, ohne sie mir aus verstaubten KickerAusgaben anlesen zu müssen. Und dass ich vermutlich noch mitbekommen werde, wenn der Verein in zehn Jahren doch endlich eine coole Hymne findet.“ Auch den Ultras zollt Herrmann Respekt: „Ich mag es, dass die Ultras noch nicht so elitär sind, auch wenn ich die Affinität zu altdeutscher Schrift, Ehre und Tradition immer ziemlich komisch finde.“ Auch Herrmann ist mittlerweile Dauerkartenbesitzer und geht ins Stadion so oft er kann. Wie Sebastian Schoppe. Der 32 Jahre alte Psychologe und Verhaltenstherapeut schätzt die Freundlichkeit der Fans, die gute Stimmung im Stadion, die Emotionen, die die Massen bewegen. Die Spiele sind so etwas wie Feldversuche für ihn. Fasziniert vom Massenphänomen Fußball ist Schoppe. „Ich war von Kindesbeinen an fußballbegeistert, habe bis ins Jugendalter in Wernigerode gespielt. Sein Herz schlug damals für Werder Bremen. Heute schwärmt Schoppe für Emil Forsberg, seine Technik, seine Leichtfüßigkeit, seine sympathische Art. „Ich glaube daran, dass die erste Liga keine Eintagsfliege ist. RB setzt auf langsames, solides Wachstum und investiert in Nachwuchs. Die Strategie wird aufgehen.“ Stichwort Nachwuchs: Herrenfriseur Tino Taylor hat sein Glück seinem Neffen Leo zu verdanken. „Der Junge schleppte vor vier Jahren drei RB-Freikarten für sich, meinen Bruder Haiko und mich an. Damals spielte RB in der Regionalliga und gewann 3:2 gegen Halberstadt. Ich war begeistert – die Stimmung war toll, die Atmo-
Foto: privat
Gute RB-Freunde kann niemand trennen: Julius Fischer (l.) und André Herrmann. Foto: Wolfgang Zeyen
sphäre klasse, Fußball ohne Krawall und Randale – das war ich aus Probstheida gar nicht gewohnt und fand’s gut.” Heute hat der ehemalige VfB LeipzigFan Stammplätze im Block B – „zwischen Ultras und Uromas“. Mittlerweile stylt er auch RB-Spieler und ist in der Fanszene zu Hause. Whitebulls nennt sich sein inoffizieller Fanclub – bestehend aus 15 Mitgliedern – vorwiegend aus dem Freundeskreis. Sein Herz schlägt für Kapitän Dominik Kaiser – ihm folgt er auch schon mal zu einem Auswärtsspiel. Nach Duisburg zum Beispiel. „Da wurde auf dem Parkplatz auch schon mal Pyrotechnik gezündet und mit Bier geduscht.“ Ein Erstligaspiel hat Taylor noch nie gesehen und ist gespannt auf das erste Spiel. Was der Erstligarummel aus Leipzig und den Hardcorefans macht? Darauf sind auch Dirk Herrmann und sein Spross Luca gespannt. Vater und Sohn sind mittlerweile Stammgäste im Block C. Nah an der Mittellinie, inspiriert von Stimmungsmachern in Block B. „Wir singen mit, rufen die Spielernamen bei der Verkündung der Aufstellung, die Stimmung ist klasse – alles ist friedlich, keine Randale, keine Schlägereien. Man kann mit den Kindern gehen, ohne Angst haben zu müssen.“ Beide freuen sich auf das erste Heimspiel gegen Dortmund. Luca ist Dortmund-Fan, wenn es aber hart auf hart kommt, wird er RB
die Daumen drücken: „RB ist geil! Weil ich in Leipzig geboren wurde und auf eine Schule gehe, auf die auch RB-Nachwuchsspieler gehen.“ Idol des Zehnjährigen: Innenverteidiger Willi Orban. Sein Lieblingsspieler: Stürmer Marcel Sabitzer. „Ich selbst spiele auch – bei MoGoNo.“ Die Fußballliebe liegt bei Herrmanns in den Genen. Papa Dirk spielte als Kind bei Traktor Dittersbach in der Lausitz und war Fan von Dynamo Dresden. Noch heute schwärmt er von Spielen zwischen Union Berlin und Dynamo Dresden. Statt Schwarz-Gelb tragen Vater und Sohn heute Rot-Weiß. Basecap, Schal, Mütze, Trikot – daheim leuchtet alles in den Farben ihres Lieblingsvereins. Selbst das Autogramm von Bulli, das Luca wie einen Schatz hütet. Fußball ist dem Leben näher als Basketball oder Handball, wo das Spiel aus der sturen Konfrontation von Angriff und Abwehr besteht. Beim Fußball gibt es ein Mittelfeldspiel, und das Mittelfeld ist der Ort des Lebens. Hier verbringt man wartend seine Zeit, bis sich vielleicht doch eine Chance ergibt. Natürlich sitzt nicht jeder im Stadion und erkennt dort ein Gleichnis für seinen Alltag. Man kann es auch so sehen: Bierchen, Wurst, was zu gucken haben, mit 40 000 anderen tüchtig brüllen – das macht immer einen guten Nachmittag. Patricia Liebling/Simone Liss
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43 000 Zuschauer und ein Ball
Top-Zuschläge und Dauerkarten: die wichtigsten Ticket-Änderungen
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Mit dem Aufstieg trifft RB Leipzig auf attraktivere Gegner. Auch wenn das Stadion schon gegen Sandhausen und Heidenheim gut gefüllt war – Champions-League-Aspiranten sind dann doch ein anderes Kaliber. Deshalb hat der Verein die Ticketpreise und Strukturen für die Spiele in der Red Bull Arena angepasst. Eine der wichtigsten Neuerungen betrifft die Topspiele: Die Bayern und der BVB gelten als Gegner der Spielkategorie A – wenn sie nach Leipzig kommen, sind die Tickets am teuersten. Die Benennung von maximal drei weiteren Topspielen der Spielkategorie B behält sich RB vor. Allerdings gelten diese Top-Zuschläge nur in den Sektoren A und C, also auf der Haupttribüne und der Gegengerade. Die beiden Fanblocksektoren B und D bleiben davon unberührt. Das billigste Ticket ist für den Fanblock hinter dem südlichen Tor zu haben. Ermäßigte Karten kosten hier 10 Euro, normale 15 Euro. Jeweils fünf Euro mehr zahlen die Besucher im Fanblock hinter dem nördlichen Tor. Am teuersten sind die Plätze, abgesehen von den VIPTickets, jeweils in den unteren Bereichen der Haupttribüne und der Gegengeraden: Dort kosten die Platzkarten bis zu 75 Euro, wenn die Bayern kommen, und 55 Euro bei anderen Gegnern. Kinder bis 6 Jahre kommen nicht mehr wie in den vergangenen Jahren gratis ins Stadion, sondern kosten dem erwachsenen Begleiter je nach Kategorie 5 oder 10 Euro. Im Alter von 7 bis 14 Jahren fallen zwischen 7,50 Euro und 27,50 Euro an. Je-
des Erwachsenenticket wird auch vergünstigt angeboten: Ermäßigt sind gegen Nachweis Kinder und Jugendliche, Auszubildende, Schüler, Studenten, Rentner, Schwerbehinderte, Bezieher des Arbeitslosengeldes II, Leipzig-Pass-Inhaber und Mitglieder der offiziellen Fanclubs. Der Vorverkauf für die Tickets startet einige Wochen vor dem Spiel, zuerar für Mitglieder der offiziellen Fanclubs, dann für registrierte Fans und zuletzt im freien Verkauf. Am günstigsten kommt weg, wer seit längerem eine Dauerkarte sein Eigen nennt oder sich eine neue besorgen konnte. Stolze 20 000 davon hat RB Leipzig verkauft – weitere wird es nicht geben, die Dauerkarten sind ausverkauft. Mit allen Dauer- und Tageskarten können die Gäste vier Stunden vor und nach dem Spiel in den folgenden zwölf MDV-Zonen kostenlos fahren: 110 (Leipzig), 141 (Bennewitz/ Machern), 142 (Wurzen), 151 (Markkleeberg), 152 (Böhlen, Zwenkau), 153 (Borna), 162 (Schkeuditz), 164 (Krostitz, Rackwitz), 165 (Delitzsch), 167 (Eilenburg), 168 (Taucha), 156 (Markranstädt). Menschen mit Behinderung: Eine Begleitperson erhält ein kostenloses, personenungebundenes Ticket, wenn das „B“ im Ausweis eingetragen ist. RB bittet darum, direkt mit dem Ticket-Team Kontakt aufzunehmen. Für Stadionbesucher mit Rollstuhl stehen Plätze im Oberrang von Sektor A der Haupttribüne zur Verfügung. Christopher Resch
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Prall gefüllter Fanblock: RB Leipzig hofft in seiner ersten BundesligaSaison auf viele Zuschauer. Fotos: dpa
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Mit Schirm in die Arena? Rund um das Stadion: Wir klären die wichtigsten Fragen für Fußball-Neulinge Wenn die roten Bullen zum ersten Mal im Oberhaus kicken, wird es auch so manchen bisher abseits stehenden Interessenten ins Stadion ziehen. Etliche waren sicher schon seit vielen Jahre nicht mehr bei einem Fußballspiel live dabei. Für diese Neulinge haben wir hier noch einmal ein paar wichtige Dinge zusammengetragen.
den. Gerne ganz bequem im Sitzen, denn es gibt im Stadion nur Sitzplätze. Das sollte aber niemanden davon abhalten, seine Mannschaft im Stehen anzufeuern. Eben so, wie man es auch von anderen Fußballspielen kennt. Und da springen die Fans ja auch gerne mal jubelnd in die Höhe.
Fußball ist ein Freiluftspiel. Was wird eigentlich, wenn es regnet? Sollte ich einen Schirm mitnehmen? Der Schirm darf getrost zu Hause bleiben. Und dafür gibt es gleich mehrere gute Gründe: Das Stadion ist komplett überdacht, zudem wird ein aufgeklappter Schirm garantiert viele andere Gäste stören. Ein spitzer Stockschirm könnte aber auch aus Sicherheitsgründen auf wenig Gegenliebe stoßen. Darf ich rauchen? Es gibt überall genug frische Luft, deshalb darf auch mal ein Glimmstängel angezündet wer-
Gläschen Sekt auf den Sieg anstoßen. Wenn mir das erste Spiel gefällt und ich einfach nicht genug bekommen kann: Darf ich mein Ticket zur Dauerkarte machen? Eigentlich schon, doch dafür ist es leider zu spät – alle Dauerkarten sind längst ausverkauft.
90 Minuten können lang werden – darf ich Essen und Trinken mitbringen?
Ich möchte mit dem Auto zum Stadion kommen. Wo kann ich parken?
Nicht ins Stadion, dort kann sich jeder an entsprechenden Ständen das Gewünschte kaufen. Die Auswahl ist groß, hier findet sich garantiert etwas Passendes für hungrige und weniger hungrige Mägen. Auch die Getränkeauswahl kann sich sehen lassen, übrigens werden auch alkoholische Durstlöscher angeboten. So lässt sichs beispielsweise gleich mit einem
Es gibt im unmittelbaren Umfeld zwar etliche Parkflächen, doch diese werden natürlich bei gut besuchten Spielen nicht ausreichen. Unser Tipp: Weit auswärts parken und dann mit Bus und Bahn weiterfahren. Erfahrungsgemäß kostet allein die Suche nach einem passenden Stellplatz in Stadionnähe sehr viel Zeit und Nerven. Und diese Zeit kann man ja schon ganz entspannt und neugierig im Stadion verbringen. Bert Endruszeit
Anfeuern mit den Fans, elegant als VIP oder gemütlich auf der Gegengeraden: Die Red-Bull-Arena bietet ganz verschiedene Plätze. Grafik: RB Leipzig ANZEIGE
Rückenschmerzen und steifer Rücken am Morgen?
Wir führen eine klinische Studie mit einem neuen Medikament zur Behandlung der entzündlichen Wirbelsäulen-Erkrankung Axiale Spondyloarthritis durch. Dafür suchen wir Patienten, die • zwischen 18 und 45 Jahre alt sind und • seit mehr als drei Monaten unter Rückenschmerzen leiden, die vor allem nachts auftreten und sich nach anfänglicher Steifigkeit am Morgen nach dem Aufstehen verbessern. Der zu untersuchende Wirkstoff ist für die Behandlung anderer Erkrankungen bereits zugelassen. Die Studie umfasst eine Behandlungsdauer von ca. 2 Jahren. Fahrtkosten werden nach Aufnahme in die Studie in angemessener Höhe erstattet.
COPD-Patienten für Studie gesucht
Sie leiden an COPD (chronisch obstruktiver Lungenerkrankung), umgangssprachlich auch Raucherhusten genannt? • • •
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Klinische Studie für Asthma-Patienten
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Der Mensch lebt nicht vom Sport allein Bratwurst und Bier: Die Gäste der Red-Bull-Arena bestellen am liebsten die Klassiker
Oranienbaum Die zu den Heimspielen verkauften Brezeln werden in Oranienbaum bei Dessau gebacken.
Delitzsch
Bratwurst, Wiener und Co. kommen aus Delitzsch.
Krostitz Prost! Bier ist das mit Abstand am meisten konsumierte Getränk in der Red-Bull-Arena. Es kommt aus Krostitz.
Überraschung: Das in der Red-Bull-Arena am häufigsten konsumierte Getränk ist Bier. Damit liegen die Roten Bullen gleichauf mit so illustren Clubs wie dem FC Bayern, den Borussias aus Dortmund und Mönchengladbach sowie den Darmstädter Lilien. Auch dort: Bier. Sieben von zehn Getränken, die in der vergangenen Zweitligasaison im Leipziger Stadion verkauft wurden, waren Bier. Alkoholfreies wurde in 22 Prozent der Fälle bestellt, Heißgetränke in sieben Prozent. Ein magerer Prozentpunkt fehlt noch in der Rechnung: Einer von hundert Zuschauern bei RB-Heimspielen bestellt Sekt oder Wein. Beim Essen sind die Gäste variabler, hier nutzen sie das durchaus reichhaltige Angebot in der Arena – neben Fleisch werden zum Beispiel auch vegetarische Wraps mit Salat und Gemüse angeboten. Gewinner ist mit einem Viertel der Bestellungen trotzdem die gute alte Bratwurst, gefolgt von Currywurst und Buletten. Beliebt sind die Brezeln, die in der vergangenen Saison von 17 Prozent der Gäste bestellt wurden. Süßigkeiten hingegen fanden nur wenig Absatz. Ob die stärkeren Gegner der Leipziger dafür sorgen werden, dass die Zuschauer mehr Süßes konsumieren? Als Nervennahrung eignen sich Schokolade und Co. bekanntlich besonders gut. Der geneigte Fußballer wird allerdings auch in solchen Fällen zu einem anderen Produkt greifen: dem Bier. Keine Überraschung. Christopher Resch
Leipzig
Köhra Zwenkau
Freyburg Stößchen: Zu den Heimspielen gibt es auch Sekt. Der kommt aus Freyburg an der Unstrut.
Die Brötchen in der Red-Bull-Arena kommen aus Zwenkau.
Salat und Gemüse werden aus Köhra südlich von Naunhof geliefert.
Standortvorteil Fußball „Nichts ist schöner, als ein guter Gastgeber zu sein“: Dehoga und LTM hoffen auf positive Effekte des Aufstiegs Mehr Zuschauer, mehr Einnahmen, mehr Tourismus, positive Effekte auf den Arbeitsmarkt und auf das Image: Glaubt man den Prognosen der Experten, dann ist der Aufstieg von RB ein Segen für Leipzig. Bis zu 16 Millionen Euro könnten in die Kassen der Stadt gespült werden – pro Saison. Das ergab eine Standortanalyse der Handelshochschule Leipzig. Der Zuschauerschnitt könne bei weit
über 35 000 liegen, 10 000 mehr als in der 2. Liga. Holm Retsch freut sich über die Prognosen: „Dass wir diesen Cub, dieses Stadion haben, ist natürlich sensationell und ein riesiger Vorteil für die Stadt Leipzig“, sagt der Geschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbands Leipzig. „Aber: Die Mischung macht es. Nicht nur der Fußball, nicht nur die Kultur, die Messe, die Kongresse – es ist
die Vielfältigkeit, die Leipzig zu bieten hat und die die Stadt ausmacht.“ Ähnlich äußert sich Volker Bremer, Geschäftsführer der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH (LTM). Die LTM werbe bisher mit kulturellen Leuchttürmen wie Gewandhaus und Thomanerchor, aber auch mit Ausstrahl-Effekten der großen Unternehmen. „Mit RB und der internationalen Zugkraft der Ersten Bundesliga kommt ein
Holm Retsch (links) und Volker Bremer. Fotos: André Kempner
weiterer Global Player hinzu.“ Bremer erwartet einen Anstieg der Übernachtungen, und durch
die gute Lage der Red-Bull-Arena bleibe den Gästen auch noch ausreichend Zeit, sich die Sehenswürdigkeiten anzuschauen, einkaufen zu gehen und sich in den Restaurants der Innenstadt zu stärken. Dieses Gesamtpaket sei in Leipzig einfach stimmig und lohne sich, erklärt Holm Retsch. Daran lohne es sich zu arbeiten, denn: „Nichts ist schöner, als ein guter Gastgeber zu sein!“ Christopher Resch
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Große Fußballwelt im kleinen Format
Etwa 10 000 Autogrammkarten unterschreibt jeder RB-Profi pro Saison – Anfangsjahre längst Sammlerstücke Wenn sich Ingo Hertzsch an seine erste Autogrammkarte im RBTrikot erinnert, kommt ihm eines als erstes in den Sinn: wie unpraktisch sie war. „Quadratisch, sodass sie in keinen normalen Umschlag passte“, sagt der 39-Jährige und lacht. „Da musste man beim Verschicken schon etwas kreativ werden.“ Der frühere Nationalspieler gehörte 2009 zu den RB-Kickern der ersten Stunde, samt gedrucktem Bild im weißen Jersey zum Signieren. Er selbst besitzt keine dieser Karten mehr. „Ich war nie jemand, der sich so etwas zurückgelegt hat“, erzählt Hertzsch, der sich bei der RB-Fanbetreuung um Kinder und Jugendliche kümmert. „Dafür haben meine Eltern alles gesammelt.“ Auch von seinen vorherigen Stationen Chemnitz, Hamburg, Leverkusen, Frankfurt, Kaiserslautern und Augsburg. In den RB-Anfangsjahren wurden auch nicht viele Karten gedruckt. Ronny Messall kann das bestätigen. Der Leipziger handelt mit Autogrammen, hat
um die 36 000 in seinem OnlineAngebot. „Es kamen damals nicht sehr viele in Umlauf. Und die Spieler und Offiziellen, die noch welche haben könnten, sind in alle Winde verstreut.“ Schlechte Aussichten also für Karten-Fans, die RB erst jetzt nach dem Aufstieg für sich entdeckt haben. Als Bundesligist interessieren sich mehr Sammler für die Leipziger als zu Zweitliga-Zeiten. Der Klub hat sich darauf eingestellt und lässt über die Saison pro Spieler sowie Trainer jeweils 10 000 Bilder im Postkartenformat produzieren. In Liga zwei waren es noch 7500. 2500 schriftliche Autogrammwünsche zählte die Geschäftsstelle in der Vorsaison – mit Lukas Klostermann als dem Meistgefragten. Nach dem Fotoshooting Mitte Juli in der Sporthalle des Trainingszentrums heißt es nun für Mannschaft und Trainerteam: Unterschreiben, und das reichlich. Jeder Abgebildete be-
Sammlerstücke: Tom Geißlers Autogrammkarte aus dem Jahr 2011, Alexander Zorniger (2013), Perry Bräutigam (2014) und der gefragte Lukas Klostermann (2015). Repros: privat
kommt die Karten in 500er Stapeln zum Unterzeichnen. Hört sich nach mehr an, als es ist. Sagt Ex-Profi Hertzsch. „Auf Auswärtsfahrten ergibt sich immer Zeit oder zwischen den Trainingseinheiten.“ Das gehöre für Fußballer einfach dazu – und für die Fans sowieso. Die erhalten die neuen Karten gratis ab sofort
einzeln im Leipziger Fanshop. Oder als kompletten Satz, wenn sie einen mit 1,45 Euro frankierten DIN-A5-Umschlag an den Klub senden (RB Leipzig, Autogrammwunsch, Neumarkt 29-33, 04109 Leipzig). Wer sich mehr für die kleinen Bundesliga-Aufkleber interessiert, muss sich noch gedulden.
Sticker und Sammelalbum für 2016/17 kommen zum Rückrundenstart im Januar in den Handel. „Ab Oktober bieten wir den Sammlern mit ‚Topps Match Attax‘ aber schon das offizielle Sammelkartenspiel mit den Bundesliga-Spielern“, sagt Simon Drießen, Marketing-Manager des deutschen Ablegers von Topps. Die USFirma produziert seit der Saison 2008/09 die Sticker und Sammelkarten für die Bundesliga. War RB zu Zweitliga-Zeiten bei den Aufklebern nur mit dem Klublogo vertreten, werden für die neue Saison etwa 15 Motive gedruckt, inklusive der beliebten Glitzer-Sticker. Wie viele RBSpieler insgesamt in die 5er Päckchen wandern? Da hält sich Topps-Mann Drießen mit genauen Zahlen zurück. „Insgesamt werden wir wie in den vergangenen Jahren wieder mehrere Millionen Bundesliga-Aufkleber drucken“, sagt er. Diesmal aber mit hunderttausendfacher Leipziger Beteiligung. Martin Wachtelborn
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Kaiser und Nationalspieler Führungskräfte: Tim Sebastian, Sven Neuhaus, Daniel Frahn – hier beim Torjubel im legendären DFB-Pokal-Spiel gegen Wolfsburg –, Dominik Kaiser und Ingo Hertzsch (von links). Fotos: dpa
Fünf seit 2009: Ein Rückblick auf die Ballzauberer, die RB Leipzig als Kapitäne ins Feld führten Als RB 2009 schlüpfte, schaute sich Coach Tino Vogel seine Neuankömmlinge an und machte den berühmtesten zum Kapitän. Der just vom FC Augsburg gekommene Ingo Hertzsch war eine gute Wahl, ließ nie den Nationalspieler heraushängen und feierte mit RB 2010 den souveränen Aufstieg in die Regionalliga. Mit Hertzsch waren 2009 Keeper Sven Neuhaus, Abwehrmann Thomas Kläsener und Offensiv-
verteidiger Lars Müller vom damaligen Zweitligisten FCA gekommen. Unter Vogels Nachfolger Tomas Oral sank Hertzschs Stern. Der immer sozialverträgliche Sachse wurde zum Ergänzungsspieler, ertrug sein Schicksal mannhaft und schoss den Club und Oral in seinem letzten Spiel als Profi im Mai 2011 zum Pokalsieg gegen Chemnitz. Hertzsch machte den späteren
3:2-Triumph der Rasenballer im DFB-Pokal gegen den VfL Wolfsburg erst möglich. Der Held der Arbeit wechselte 2011 vom sportlichen in den administrativen RB-Bereich, ist immer noch ein Roter Bulle. Kapitän war da schon der von Hansa Rostock verpflichtete Tim Sebastian. Dem gebürtigen Leipziger und 65-fachen Bundesligaspieler wurde die Binde aber irgendwann zu eng, er gab das
Teil unter Hinweis auf persönliche Form-Fokussierung an Keeper Neuhaus weiter. Aktuell hat Sebastian wieder ein Kapitänsamt inne – beim SC Paderborn. Auch Oral musste nach nur einer enttäuschenden Saison gehen. Der Wiener Peter Pacult übernahm und machte Daniel Frahn im Sommer 2011 zum Kapitän. Der Capitano zahlte das Vertrauen mit einem Dreierpack in der erwähnten DFB-Pokal-
erstrundenpartie und vielen Toren in der Liga zurück und behielt die Binde bis zum Saisonende 2015. Frahns Aus bei RB war kein schönes, der Potsdamer kam aufs Abstellgleis und wechselte über Heidenheim zum Chemnitzer FC. Seit 2015 führt Dominik Kaiser die Seinen aufs Feld. Kaiser ist seit 2012 bei RB und schaffte den Sprung von der vierten in die erste Liga. Guido Schäfer ANZEIGE
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Stimmung!
Du sag’ mal, RB... Kinder fragen, die Stars antworten
Bastelanleitung für kleine RB-Fans: die lustige Konfetti-Kanone Wie kleine Fans beim Fußballschauen große Stimmung machen? Ganz einfach: mit der lustigen Konfetti-Kanone zum Selberbasteln. Egal ob beim Spiel oder bei der Fußballparty – bunter Schnipselregen geht immer. Viel Spaß beim Basteln wünscht Juliane Groh!
Das brauchst du: - Pappbecher - Luftballon - Schere - ein bisschen Klebeband ... und natürlich Konfetti!
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Dominik Kaiser: Auf dem Platz will man einfach immer den Ball haben und gewinnen. Meistens geht dann alles so schnell, dass wir ab und zu auch foulen. Grundsätzlich versuchen wir aber natürlich immer fair zu spielen, niemand foult den Gegenspieler absichtlich.
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Martin (9) Was ist dein Lieblingsessen?
Los geht’s! Schneide zuerst den Boden vom Pappbecher ganz aus (Bilder 1 und 2).
Emil Forsberg: „Stuvade makaroner med korv“ – das ist ein schwedisches Gericht mit Makkaroni. Wenn meine Oma es kocht, schmeckt es am besten, aber ich kann es inzwischen auch selbst ganz gut zubereiten.
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Jetzt stülpst du das obere, offene Ende des Luftballons über das Loch im Pappbecher. Damit es besser hält, kannst du den Luftballon mit Klebeband befestigen (Bild 5).
Und dann kannst du dich so richtig austoben! Du kannst deine Konfetti-Kanone bemalen oder mit Buntpapier bekleben, mit oder ohne Logo. Vielleicht magst du einen Bullen malen oder ein Bild von deinem Lieblingsspieler aufkleben – beim Gestalten geht alles ganz nach deinem Geschmack.
Yussuf Poulsen: Ich mag alle Mitspieler und verstehe mich auch mit allen gut. Davie Selke ist mein bester Freund, wir machen auch in der Freizeit häufig was zusammen. Kinder der KiTa „Pünktchen“ (4-6) Warum foult ihr Fußballer immer so viel?
Wie du deine Konfetti-Kanone gestaltest, ist ganz dir überlassen. Du kannst das Logo ausdrucken oder die Kanone einfach bemalen – in Rot und Weiß, das ist klar!
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Charlotte (11) Wer ist in der Mannschaft dein bester Freund und kannst du auch jemanden gar nicht leiden?
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Hannes (10) Wie viele Kilometer läuft ein Spieler pro Spiel? Wer ist bei euch der Schnellste und wer läuft am meisten?
Schnapp dir einen Luftballon (am besten in RBFarben) und mach in das untere Ende einen festen Knoten (Bild 3). Die Spitze schneidest du ab. (Bild 4).
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Dominik Kaiser: Wir laufen circa zehn Kilometer. Diego Demme ist unser Dauerläufer – er läuft im Schnitt über zwölf Kilometer. Lukas Klostermann ist der schnellste Spieler bei uns, er kommt aus der Leichtathletik und war früher ein richtiger Sprinter. Kinder der KiTa „Pünktchen“ (4-6) Macht es Spaß, den ganzen Tag Fußball zu spielen? Dominik Kaiser: Ja, auf jeden Fall! Das war für jeden von uns von klein auf der Wunsch: Fußballer werden und irgendwann in großen Stadien spielen zu dürfen. Wenn man jeden Tag das machen darf, was man am liebsten tut, dann ist das eine wirklich tolle Sache.
Fertig, Picasso? Gut, dann ist deine Konfetti-Kanone jetzt perfekt. Also mit ordentlich Konfetti aufladen, kräftig unten am Knoten ziehen (Bild 6) ... gut zielen, schnell loslassen und es regnet ordentlich Konfetti für die roten Bullen! (Bild 7)
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Immer näher dran
Mit dem Aufstieg wird der Wettlauf nach Infos noch härter: Wie gehen die Sportjournalisten damit um? Guido Schäfer, Leipziger Volkszeitung
Leipzig hat nach 22 Jahren wieder einen Fußball-Erstligisten. Im Fokus stehen die Stars wie Yussuf Poulsen, die Neuzugänge wie Naby Keita und Timo Werner oder Trainer Ralph Hasenhüttl. Doch was verändert sich für diejenigen, die über sie schreiben, Spielszenen analysieren, für die Fernsehbilder sorgen? Christopher Resch hat Sportjournalisten aus Leipzig und der Region gefragt.
„Dass man vorm Spiel ohne Weiteres mit den Herren Tuchel und Co. reden kann, bezweifle ich. Das war in der zweiten Liga anders.“ – „Den RB-Kuchen müssen wir uns mit immer mehr hungrigen Mäulern teilen, der Run nach Infos wird härter und schneller. Bedeutet: ständig auf der Höhe der Zeit sein, Besuch jedes öffentlichen Trainings, Standleitung mit informierten Kreisen.“
Thomas Kunze, Mitteldeutscher Rundfunk
„Der größte und zugleich schönste Unterschied wird sein, dass wir als das Radio MDRaktuell endlich wieder Teil der Bundesligakonferenz sein werden. Ansonsten ändert sich im Prinzip nicht viel. Die Vorbereitung auf den Livekommentar bleibt die gleiche. Das Gefühl in der ersten Liga wird natürlich ein anderes sein. Bayern, Dortmund, Schalke: Topclubs, Topgegner.“ – „Es gibt genau zwei Dinge, die ich vermisse: In den Ligen vier und drei waren die Zugänge zu Trainern und Spielern leichter, da war auch mal
Ullrich Kroemer, Mitteldeutsche Zeitung
Mit dem Aufstieg von RB Leipzig in die erste Bundesliga wird der Medienrummel noch einmal deutlich ansteigen. Foto: dpa
Zeit für ein ruhiges Gespräch ohne Termin. Außerdem fehlen die kleinen Stadien mit den guten Bratwürsten vom Fleischer aus dem Ort.“
Matthias Kießling, rotebrauseblogger.de
„Verändern wird sich auf jeden Fall die Intensität des Grundrau-
schens in der Öffentlichkeit. Gegen diese qualitativ und quantitativ neue Art des Medienumfelds wird man sich wieder neu behaupten müssen. Und gerade bei einem Blog, in dem es gern mal um längere Analysen und nicht unbedingt um klickträchtige Schlagzeilen geht und weiter gehen soll, darf man sich davon
nicht verrückt machen lassen.“ „Jede Liga hatte ihre eigenen Reize. Zwischen Torgelow und Nürnberg konnte man den Fußball der Republik in seiner ganzen Breite erfahren. Sportlich gesehen war die zweite Liga bisher vielleicht die interessanteste, weil sie ausgeglichen und spannend war.“
„Die Begleitung von möglichst vielen Vorbereitungsspielen und im Trainingslager sind Pflicht. Dabei wird im Mittelpunkt stehen, den neuen Trainer möglichst gut kennenzulernen, zu verstehen, wie er taktisch und als Typ tickt.“ – „Bei den Neuverpflichtungen bin ich neugierig, was Hasenhüttl aus Timo Werner herauskitzeln kann und wie gut Naby Keita wirklich ist. Dazu ist die kritische Begleitung der Klubentwicklung eines meiner Kernthemen.“
„Ich gönne Leipzig den Aufstieg“ Sky-Moderatorin Jessica Kastrop über die Chancen von RB in der Bundesliga abwarten, wie sich das gestaltet, wenn mal eine Krise kommt. Aber generell tut jeder Konkurrent für die Bayern der Bundesliga gut.
Sie ist eines der Gesichter des Bezahlsenders Sky: Jessica Kastrop. Dort moderiert die 42-Jährige die Spiele der Fußball-Bundesliga, des DFBPokals, der Champions League und der Europa League. Vor allem im Internet bekannt wurde sie durch eine kuriose Szene: Im August 2010 wurde sie während eines Interviews mit dem Stuttgarter Sportdirektor Fredi Bobic von einem Ball am Kopf getroffen. Die gebürtige Saarbrückerin kam im Rahmen des „Leipziger Journalistik-Forums“, einer Diskussionsrunde der Uni Leipzig, in die Messestadt und stand der LVZ Rede und Antwort.
Wie ist der Tenor in Ihrem Sender? Freuen sich Ihre Kollegen darüber, dass RB in der Bundesliga spielt? Ich glaube schon. Wir sind alle Freunde von gutem Fußball und freuen uns, wenn der uns geboten wird – egal von welchem Verein. Ich bin vor allem gespannt auf Ralph Hasenhüttl, den ich noch von seiner Station in Ingolstadt her kenne, wo er einen fantastischen Job gemacht hat.
Wie sehen Sie die Entwicklung von RB Leipzig? Ich freue mich, dass RB in die Bundesliga kommt und finde auch, dass wir auf der Landkarte für den Osten dringend einen guten Verein gebraucht haben. Dazu ist Dietrich Mateschitz ja nicht dafür bekannt, halbe Sachen zu machen. Es könnte also spannend werden. Mein Kollege Marcel Reif sagt sogar, dass hier ein Konkurrent für die Bayern heranwächst. Denken Sie das auch? Das ist wahnsinnig schwer zu sagen. Wir kennen ja alle die Geschichte der TSG Hoffenheim, die es in der Bundesliga noch nicht nach ganz oben geschafft hat. Man muss immer
Ihr Herz schlägt für den 1. FC Kaiserslautern, aber sie berichtet über alle Bundesligisten: Jessica Kastrop vom Sender Sky. Foto: dpa
Von einigen Traditionsclubs kommt jedoch die Kritik, dass ihnen durch Vereine wie RB Leipzig ein Platz in der Bundesliga weggenommen wird. Das Problem ist, dass bei den Traditionsclubs zu viele Fehler gemacht wurden. Ich kann ja nicht den anderen Vereinen vorwerfen, dass sie eine bessere Arbeit abliefern als ich. Und ich nehme ja niemandem den Platz weg, nur weil ich besser wirtschafte. Der Vorwurf wäre nur richtig, wenn sich RB einen Platz in der ersten Liga erkauft hätte, wie das in den USA möglich ist. Ich kann schon verstehen, dass die Traditionalisten gerne die Zeit zurückdrehen würden und etwa die Fans von
1860 München wieder im Stadion an der Grünwalder Straße spielen wollen. Aber das geht nun einmal nicht mehr. Sind Sie auch Anhängerin eines Traditionsclubs? Ja, ich komme aus der Nähe von Kaiserslautern und bin Fan des FCK. Gerade von Lauterer Fans kommt viel Kritik zu RB Leipzig, wie zuletzt beim Auswärtsspiel von RB in Kaiserslautern, als der ehemalige Lauterer Willi Orban angefeindet wurde. Das ist überhaupt nicht in Ordnung. Die Lauterer haben jahrelang Missmanagement betrieben und sehen am Beispiel Mainz 05 ganz in der Nähe, wie man es besser macht. An den Problemen des FCK ist bestimmt nicht RB schuld. Ich persönlich gönne auch als FCK-Fan Leipzig den Aufstieg. Waren Sie schon einmal in der Red-Bull-Arena? Nee, aber ich komme auf jeden Fall vorbei. Ich war bis heute ohnehin noch nie in Leipzig. Eine tolle Stadt, wie ich bisher sehen konnte. Das heißt, sie freuen sich schon auf die Rückkehr? Genau. Und dann gehe ich auch in den Zoo, von dem ich schon viel gehört habe. Interview: Christian Dittmar
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Erinnerungen an die Bundesliga-Saison des VfB Leipzig 1993/94 – und an unruhige Zeiten Gegen 22 Uhr wurden warme Würstchen serviert. Die etwa 30 Journalisten griffen am 14. Januar 1993 dankbar zu, immerhin hatten sie im legendären Hotel Astoria seit gut vier Stunden auf die Verkündung der Botschaft gewartet. Der VfB Leipzig wollte die Verpflichtung von Darko Pancev bekanntgeben, doch die Verhandlung mit dem Weltstar von Inter Mailand, Europas Torschützenkönig von 1991 sowie Champions-Leagueund Weltpokal-Sieger, gestalteten sich an jenem Freitagabend schwieriger als erwartet. Kurz vor Mitternacht wurde schließlich Vollzug gemeldet – es dürfte die späteste Pressekonferenz gewesen sein, die je in Leipzig stattfand. Der VfB Leipzig stand zu diesem Zeitpunkt, 20 Bundesligapartien waren absolviert, auf dem letzten Tabellenplatz. Das überraschte nicht. Der Aufsteiger galt von vornherein als Abstiegskandidat, hatte sich in der zweiten Bundesliga letztlich ANZEIGE
Wunder für ein Jahr
VfB-Torwart Maik Kischko brachte mit unglaublichen Reflexen die Borussen schier zur Verzweiflung. „Mann mit den tausend Händen“ nannten ihn tags darauf die Agenturen. Foto: LVZ-Archiv
auch deshalb hinter Freiburg und Duisburg auf den dritten Aufstiegsplatz gerettet, weil die Verfolger auch regelmäßig patzten. Egal, Trainer Jürgen Sundermann galt als Wundermann. Seinem Nachfolger Bernd Stan-
ge wurde in der Bundesliga eine schwere Zeit vorausgesagt, die Mannschaft dürfte der Herkulesaufgabe sportlich kaum gewachsen sein, so der allgemeine Tenor. Stürmer Bernd Hobsch war schon im vorigen Zweitliga-
jahr an Werder Bremen verkauft worden, Abwehrchef Torsten Kracht wechselte nach dem Aufstieg zum VfB Stuttgart. Mit dem Chemnitzer Steffen Heidrich gelang nur eine namhafte Neuverpflichtung. Was
nicht nur den überschaubaren finanziellen Möglichkeiten des Neulings geschuldet war. 8,5 Millionen DM betrug sein Etat, gemeinsam mit Nürnberg und Wattenscheid lagen die Leipziger in diesem Ranking auf
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Vereint im Jubel: Torschütze Jürgen Rische jubelt mit den mitgereisten VfB-Fans nach dem Sieg gegen Dortmund (linkes Foto). Trainer Bernd Stange grüßt Bayerns Trainer Franz Beckenbauer vor dem Spiel gegen München im Februar 1994. Ein dynamischer VfB-Spieler Dieter Hecking sprintet nach dem Ball während des Auswärtsspiels gegen Frankfurt im Oktober 1993 (rechts). Fotos: LVZ-Archiv
den letzten drei Plätzen, alle drei Teams stiegen am Ende ab. Vor einem knappen Vierteljahrhundert hatte noch nicht das ganz große Geld in den Fußball Einzug gehalten. Leverkusen verfügte in dieser Spielzeit über ein Budget von 24,5 Millionen DM und damit noch mehr als der FC Bayern mit 20 Millionen. Der Osten des noch nicht lange wieder geeinten Deutschlands galt für viele Fußballer aus dem Westen als nicht sonderlich attraktiv. Das damalige Leipzig war bei weitem nicht so anziehend wie das heutige. Sein Hauptbahnhof präsentierte sich nach wie vor grau in grau, für das Neue Messegelände war gerade der Grundstein gelegt worden. Man zog in den Westen, weil viele Arbeitsplätze verloren gingen. Es war eine unruhige Zeit, als der
VfB Leipzig das Unternehmen Bundesliga startete. 1991 hatte der 1. FC Lok den Namen des ersten deutschen Meisters von 1903 übernommen und darauf gehofft, für Sponsoren damit besonders attraktiv zu werden. Diese Hoffnung erfüllte sich nicht, auch mangels großer Wirtschaftsunternehmen im Osten. Der Aufsteiger begann also ohne Illusionen und mit einem 3:3 gegen Dynamo Dresden. Der Kontrahent aus DDR-Oberliga-Zeiten hatte wegen Lizenzverstößen das Handicap eines Vier-Punkte-Abzugs (damals galt noch die Zwei-Punkte-Regelung) am Ende der Saison zu tragen und tatsächlich mit dem Abstieg nichts zu tun. Im Gegensatz zum VfB, der nur einmal richtig von sich reden machte. Am 7. September ge-
wann er durch das Tor von Jürgen Rische in Dortmund 1:0, obwohl sich die Gäste nach Platzverweisen für Franklin Bittencourt und Helmut Gabriel fast eine Halbzeit lang in doppelter Unterzahl wehren mussten. Doch Maik Kischko agierte an diesem Abend im Stile eines Nationaltorhüters, und seine Vorderleute um Matthias Lindner, Frank Edmond und Dieter Hecking, den heutigen Wolfsburger Cheftrainer, standen ihm kaum nach. Am letzten Tabellenplatz des VfB zu Winterpause änderte das allerdings nichts. Dann also kam Pancev, auch Kracht kehrte aus Stuttgart zurück. Als bei deren Einstand in Duisburg 1:2 verloren wurde, galt die Hoffnung dem nächsten Heim-Gegner. Das war allerdings der FC Bayern, der sich unter Trainer Franz Beckenbau-
er bei seinem 3:1-Sieg in GalaForm präsentierte. 37 000 Zuschauer saßen im Zentralstadion, das zwar 100 000 Platz bot, auf Grund von Sicherheitsbestimmungen aber auf 40 000 beschränkt war. Ansonsten spielte der Leipziger Bundesligist teilweise vor gerade mal ein paar tausend Besuchern. Michael Kefalas war bei allen Heimspielen dabei und glaubt, dass nicht alle Lok-Fans die Umbenennung in VfB akzeptiert hatten. „Auch das war ein Grund für die geringen Zuschauerzahlen. Damals hatte der Fußball aber auch nicht den Stellenwert wie heute und die Leute plagten einfach andere Sorgen“, so der 66-Jährige. Nach der Niederlage gegen die Bayern wurde – entgegen Beckenbauers Rat – Stange von Präsident Siegfried Axtmann
und Manager Klaus Dietze entlassen. Sundermann kam zurück, doch ihm gelang kein neues Wunder, es blieb auf ein Jahr beschränkt. Mit einer 2:3-Heimniederlage gegen Bayer Leverkusen (mit dem heutigen Lok-Trainer Heiko Scholz) endet am 7. Mai 1994 vor 5100 Zuschauern das Kapitel Bundesliga für Leipzig. Vorerst. In der folgenden Zweitligasaison zog der VfB wieder nach Probstheida ins Bruno-PlacheStadion um, 2004 verschwand er nach der zweiten Insolvenz von der Bildfläche und aus der Stadt, die sich seit seinem Bundesligajahr enorm verändert hat und zum Standortfaktor geworden ist. Auch wenn im Hotel Astoria seit 20 Jahren alle Türen geschlossen sind und keine warmen Würstchen mehr serviert werden. Winfried Wächter ANZEIGE
Erstklassig und erfolgreich in der Region – AMZ und RB Leipzig RB LEIPZIG
AMZ verbindet mit RB Leipzig nicht nur das Interesse am Fußball. Es ist auch der Ehrgeiz, jeden Tag das Beste zu geben. „1. Bundesliga in Leipzig! Wir freuen uns auf interessante und spannende Spiele mit RB Leipzig. Viel Erfolg! Eine Bundesligamannschaft in Leipzig ist eine absolute Bereicherung, fördert die sportliche, aber auch die wirtschaftliche Entwicklung in unserer Region!“ so Uwe Scheiner, Geschäftsführer der AMZ Leipzig GmbH.
Der 1. FC Lokomotive Leipzig „Wir sind ein LOK-INGENIEUR“, sagt Herr Scheiner und meint das Sponsoring des 1. FC Lokomotive Leipzig durch AMZ Leipzig. Auch dieser Leipziger Verein hat den Aufstieg geschafft und prägt nun das Bild der Regionalliga Nordost mit. Viele ostdeutsche Vereine finden sich in der Regionalliga Nordost und alle Mannschaften ob aus Berlin / Brandenburg, Thüringen oder Sachsen kämpfen in dieser Spielsaison um den Aufstieg in die 3. Liga. Das Team von AMZ Leipzig wünscht dem 1. FC Lok Leipzig alles Gute und viel Erfolg.
Nicht verge sse Stadion in n: 11. September 2016 Leipzig 1. FC im Bruno-P lacheLo RasenBalls komotive Leipzig ge gen port Leipzig II
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Das Imperium der Extreme
Fotos: GEPA pictures / Greg Cooper
Der Aufstieg von RB Leipzig ist nur ein Teil der Red-Bull-Strategie, die weit über den Fußball hinausreicht ANZEIGE
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Das Imperium ist gigantisch. Deutscher Eishockey-Meister: Red Bull München. Österreichischer Fußball-Meister: RB Salzburg. Österreichischer Eishockey-Meister: RB Salzburg. Aufsteiger in die FußballBundesliga: RB Leipzig. Punktbestes Team der Major League Soccer 2015: New York Red Bulls. Viermaliger Formel1-Weltmeister: Red Bull. Die unumstrittene Nummer eins im Fun- und Extremsport: Red Bull. Der Energy-Drink-Riese und sein Chef Dietrich Mateschitz (71) umspannen mit ihrem Sponsoring die Welt. Der Sprung in die deutsche Bundesliga ist nur ein neuer Höhepunkt einer Konzernstrategie, die weit über den Fußball hinausreicht. Sie umfasst halsbrecherische Flüge beim „Red Bull Air Race“, Gleitschirm-Akrobatik, Base-Jumping, Skateboard, Motocross und alles, was sonst noch jung und hip ist. Dabei kommt es naturgemäß zu Unfällen. Einige verliefen, auch das gehört zur Geschichte, tödlich.
Happy und überglücklich Nach außen strahlt das Image des Konzerns. Formel-1-Pilot Daniel Ricciardo, Mark Webber und Rallye-Weltmeister Sébastien Ogier grinsten nach dem Aufstieg von RB Leipzig in die Kameras: Sie waren zum Jubeln nach Leipzig gereist. Synergien werden bei Red Bull genutzt, wo es nur geht. Mateschitz, „happy und überglücklich“, ist Red Bull. Er regiert mit einer Mischung aus cleveren Investments, resoluten Entscheidungen und erstklassigem Marketing. Manch einem mag der reichste Österreicher (acht Milliarden Euro Vermögen) wie ein römi-
scher Kaiser vorkommen, der sein Imperium stetig auszudehnen sucht. Dafür setzte er 2009 Dietmar Beiersdorfer ein, um die Fußballableger in Salzburg, New York und Leipzig zu verantworten. Dieser übergab seine Stellung an Ralf Rangnick, heute RB-Sportdirektor. Im selben Jahr übernahm RB Leipzig die Fünftligalizenz des SSV Markranstädt und ritt in sieben Jahren in die Bundesliga. Parallel verdoppelte sich der Umsatz auf 5,9 Milliarden Euro, erwirtschaftet von fast 11 000 Mitarbeitern in 169 Ländern. 2015 wurden über 5 Milliarden Dosen verkauft.
Werbewert: unschätzbar Die Zügel sind stets fest in den Händen der von Mateschitz eingesetzten Personen. In Leipzig sind das Oliver Mintzlaff und zwei weitere Vorstandsmitglieder. Zu Beginn gab es neun stimmberechtigte Vereinsmitglieder, auf Geheiß der Deutschen Fußball Liga wurde auf 14 aufgestockt. Dennoch: Die Möglichkeit der Einflussnahme bleibt beschränkt. „Wir sind ein völlig transparentes Unternehmen“, konterte Mateschitz 2014. Kreativen Ideen begegnet das Unternehmen dabei stets aufgeschlossen. Verrücktheiten wie der Überschall-Sprung des Extremsportlers Felix Baumgartner bilden seit jeher das Gerüst des Marketings. Den Sprung 2012 übertrugen 200 TV-Sender live. Der Werbewert: unschätzbar. Das Potenzial einer Idee zu bewerten, ist neben der finanziellen Übermacht die große Stärke von Mateschitz. „Es geht immer um dasselbe: Leistungspotenzial und Leistungsbereitschaft“, sagt er. In Leipzig vereint er beides. Florian Krebl/SID
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Die neue (Durch-)Lässigkeit
U 19-Trainer Achim Beierlorzer koordiniert U 16 bis U 23 des RB-Nachwuchses
Herr Beierlorzer, wie erhöht man als sportlicher Nachwuchsleiter die Durchlässigkeit zu den Profis? Prinzipiell ist es wichtig gewesen, dem Akademieleiter und Nachwuchsleiter (Frieder Schrof, d. Red) Dinge abzunehmen, die in den sportlichen Bereich hineinragen. Da geht es um die Kaderzusammenstellung oder Entscheidungen, welcher jüngere Spieler schon in höheren Mannschaften spielen soll, weil er sich dort besser entwickelt. Helfen Ihnen dabei die Erfahrungen als Cheftrainer in der zweiten Liga? Es hilft enorm. Auch um authentisch zu sein. Nach eineinhalb Jahren im Profibereich und vier bei der Jugend hat man diese Schnittstelle ganz gut im Griff. Ich weiß, was die Jungs oben brauchen und ich weiß, was im NLZ (Nachwuchsleistungszentrum, d. Red.) passiert, was die Jungs für Probleme haben: nebenher Schule, Profis sein wollen, aber noch nicht Profis sein. Diese Diskrepanz zwischen Wirklichkeit und Wunschgedanken.
Bisher sieht man noch nicht viel Durchlässigkeit. Hat sich die erste Mannschaft zu schnell entwickelt? Man muss das Ganze realistisch betrachten. Als ich 2014 hierher gekommen bin, ist die U 19 gerade in die Bundesliga aufgestiegen. Da kann man noch nicht erwarten, dass wir die absoluten Top-Talente haben wie vielleicht Dortmund oder Schalke. Jugendspieler zu Profis zu entwickeln, das muss organisch wachsen. Und wir haben absolut die Geduld dazu. Was wir aber sehen, Jahr für Jahr, ist, dass wir immer mehr Nationalspieler in unseren Reihen haben. Welcher Belastung sind junge Spieler bei Ihnen ausgesetzt – mit Blick auf den intensiven RB-Spielstil? Wir bewegen uns im ganz normalen Bereich wie andere auch. Nur laufen wir, wenn wir es schaffen unsere Philosophie umzusetzen, halt geschickter. Es hängt davon ab, welche Wege jeder Spieler zu seinem Gegner hat. Wenn diese Wege kurz sind, kann ich natürlich sprinten. Darum geht es und darum ist unsere
Philosophie schon eine besondere. Sie ist durchdacht und fundiert. Bei uns gilt sie absolut durchgängig im Nachwuchsbereich. Das ist vielleicht der gravierendste Unterschied zu anderen Vereinen. Kommen Talente heute eher aus der U 19 als der U 23? Es gibt ganz, ganz wenige U 19-Talente, die den direkten Sprung in die Bundesliga schaffen. Die können wir an ein, zwei Händen abzählen. Das Gros braucht schon ein Jahr Herrenfußball, um sich zu akklimatisieren. Es ist ein großer Unterschied, wie im Jugend- und wie im Herrenbereich gespielt wird. Wann erwarten Sie den ersten Profi, der die ganze eigene Nachwuchsabteilung durchlaufen hat? Wenn ich das wüsste... Die Entwicklung unserer Jugendspieler verläuft ja nicht linear. Und mit dem Aufstieg haben wir natürlich die Lücke erweitert. Dort wollen wir uns jedes Jahr verbessern und irgendwann um bessere Plätze mitspielen, was
es für den jungen Spieler wiederum schwieriger macht reinzukommen. Aber ich denke, in den nächsten zwei bis drei Jahren wird einer unserer heutigen Junioren bei den Profis spielen. Beim U 19-Testspiel gegen BlauWeiß Leipzig galt die Anweisung, für jedes Mal, wenn der Gegner kontrolliert die Mittellinie überspielte, zwei Tore zu schießen. Endstand 8:0. Aufgabe erfüllt? Die Mannschaft hat die Aufgabe exakt erfüllt, ja. Das war Thema unserer ersten Trainingswoche, dass wir gezielt und synchron alle zusammen gegen den Ball arbeiten. Es geht darum: Wenn wir ballorientiert nach vorne verteidigen und ein gutes Netz bilden wollen, ist ein Passspiel oder Dribbling des Gegners über die Mittellinie natürlich fatal. Dann müssen wir etwas falsch gemacht haben. Und wir arbeiten auch gerne mit Provokationsaufgaben, um unser Verhalten ein bisschen zu überziehen. Interview: Thomas Bothe
Von wegen Rückschritt: „Lehrer“ Achim Beierlorzer hat sichtbar Freude an seiner neuen, alten Arbeit mit dem RBNachwuchs. Foto: GEPA pictures
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Lebensschule mit Pfeife
Für Schiedsrichterin Christine Weigelt erfüllt sich ein lang gehegter Wunsch RB Leipzig im Aufstiegsfieber – das gilt hier nicht nur für die Spieler und Trainer, sondern auch für die Schiedsrichter. Eine von ihnen ist Christine Weigelt, die seit 19 Jahren Fußballspiele pfeift. Parallel zum Aufstieg der ersten Mannschaft ist sie gleich doppelt aufgestiegen: In der aktuellen Saison pfeift sie in der Allianz Frauen-Bundesliga und in der Oberliga der Männer. Es gebe zwischen den beiden schon Unterschiede, findet die 31-Jährige. Bei den Frauen ginge es auch in den höheren Ligen eher familiär zu, richtig ruppig wird es nur in den wenigsten Spielen. Bei den Männern sei das Spiel laufintensiver, es sind mehr Zweikämpfe zu bewerten. Hier komme es auch vor, dass vermeintliche Fehlentscheidungen der Schiedsrichterin sofort auf ihr Geschlecht gemünzt werden – allerdings selten von den Spielern. Die erwarten überall das Gleiche von ihr: eine gerechte und unvoreingenommene Beurteilung des Spielgeschehens. Genau das ist oberste Maxime für Christine Weigelt: Sie bleibt fair und freundlich und geht unvoreingenommen in jedes Spiel. Dass sie selbst seit ihrem sechsten Lebensjahr Fußball spielt, kommt ihr dabei zu Gute. Für die Laufbahn als Schiedsrichterin hat sie sich mit zwölf Jahren entschieden, auch weil die Spielmöglichkeiten für Mädchen nicht die besten waren. In die neue Rolle hat sie sich schnell eingefunden. Durch das Pfeifen habe sie
viel gelernt. Wie man mit vielen verschiedenen Menschen umgeht, wie man schnelle Entscheidungen trifft, zu denen man stehen kann, aber auch wie man mit Kritik umgeht und Sicherheit ausstrahlt. Schiedsrichter sein war für Christine Weigelt wie eine Lebensschule. In der Männerdomäne musste sie durch Leistung überzeugen und sich durchsetzen.
Vor allem diese Fähigkeit brauchte Christine Weigelt 2013, als sie nach Kreuzband- und Innenmeniskus-Riss verletzungsbedingt in die Regionalliga der Frauen absteigen musste. Gerade erst war sie zur Schiedsrichtergruppe von RB Leipzig gestoßen und schon hätte alles vorbei sein können. Sie ge-
nieße eine sehr gute Unterstützung vom Verein, auch eine tolle medizinische Betreuung. Damit konnte sie sich wieder zurück kämpfen und letztlich den zweifachen Aufstieg bis in die Bundesliga schaffen. Das vom Sächsischen Fußballverband und dem Verein finanzierte Training in der Spitzenfördergruppe und die Zusammenarbeit mit dem Schiedsrichter-Team von RB, da ist sie sicher, sind maßgeblich für ihren Erfolg. Trainiert wird auf der Nordanlage in Sichtweite der Red Bull Arena, sowohl gemeinsam als auch nach individuellen FitMit Karte, Pfeife und Leidenschaft: Christine Weigelt ist Schiedsrichterin bei RB Leipzig. Foto: Dennis Gloth
nessplänen. An den Wochenenden finden die Spiele oder Lehrgänge in ganz Deutschland statt. Es ist ein recht zeitaufwendiges Hobby. Dazu gehört eine gehörige Portion Leidenschaft – und die bringt Christine Weigelt nicht nur mit auf den Fußballplatz. Hauptberuflich betreut die studierte Sozialarbeiterin als Hortnerin Sechs- bis Zehnjährige an einer Grundschule in der Südvorstadt. Für ihre Kinder ist sie „Schiedsi“ und natürlich wird in der Turnhalle und auf dem Schulhof viel Fußball gespielt. Selbst in der knappen Freizeit neben Beruf und Schiedsrichtertätigkeit steht Sport stets im Vordergrund: Vom Treppenlauf am Völkerschlachtdenkmal über Floorball, Beachvolleyball, Laufen, Fitnessstudio bis zu ausgedehnten Fahrradtouren – aktiv ist sie immer. Verschiedene Dinge machen sei gut für die Motivation, findet sie. Am liebsten aber ist der
Schiedsrichterin immer der Mannschaftssport. Bei RB Leipzig hat die gebürtige Messestädterin ihre sportliche Heimat mit Pfeife und Karte in der Hand gefunden, als Spielerin war sie früher beim Verein Roter Stern. Mit den jüngsten Aufstiegen war Fußballspielen aber nicht mehr möglich. Natürlich findet sie es schade, selbst nicht mehr zu spielen. Aber die Verantwortung als Schiedsrichterin nimmt sie ernst und versucht daher, Verletzungen zu vermeiden. Verständlich, denn immerhin hat sich für Christine Weigelt mit der aktuellen Saison in den neuen Ligen ein lang gehegter Wunsch erfüllt. Nun hofft sie, vielleicht in der Bundesliga auch die ein oder andere Begegnung mit einer der Top-Mannschaften pfeifen zu dürfen. Aber auch lokale Derbys reizen sie ganz besonders. Das sind kleine Höhepunkte für die Schiedsrichterin, aber Spannung findet Christine Weigelt in jeder Begegnung. Sie pfeift einfach leidenschaftlich gern, egal welches Spiel. Juliane Groh
Attraktiver Fußball in der Landesliga Doch keine Spielgemeinschaft: Ab dieser Saison spielen ausschließlich 23 Rasenballerinnen in der Landesliga der Frauen. Trainer Sebastian Popp hat zuletzt den SV Eintracht Leipzig Süd zur Meisterschaft der Regionalliga Nordost geführt und coacht jetzt die Frauenmannschaft am Gontardweg. Sein Ziel ist klar: Schnellen, attraktiven Fußball nach der RB-Spielphilosophie soll das Team zeigen. Man will nicht weniger, als dem Frauenfußball in Leipzig gute Perspektiven bieten. Dieses Ziel teilt auch Kapitänin Lisa Uhlig, 27:
„Ich erlebe bei RB deutlich verbesserte Trainingsinhalte und funktionierende Strukturen. Das einheitliche Konzept für alle und eine klare Spiellinie sorgen für gute Perspektiven.“ Davon profitieren auch die Nachwuchsspielerinnen im Sächsischen Nachwuchs-Landesleistungszentrum (NLZ). Nach Insolvenz des FFV sollen die Besten unter Leitung von Thomas Albeck und Anja Kühn von RB gefördert werden. Die U13-, U15und U17-Teams starten hochmotiviert in den Spielbetrieb der Jungen. ANZEIGE
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