Der RASENBALLER Nr. 6 | Das Aufsteiger-Magazin der LVZ

Page 1

Nr.

6

Januar 2017

Das D as Aufsteiger-Magazin Au Auffste A fsteig fsteig ig ger-Magazin ger ger-Mag ger-Ma er-Mag r-Maga Maga Magaz M Ma agaz gaz der gazin gazi err LVZ LV L VZ

ZURÜCK IN DER SPITZE! ANZEIGE

$ "

! ñ ñ Ě Ĩ ñ ĝ ī

Ĝ ĝ ļ

# " ĝ ļ ğ


Transporter

TOP DEAL Angebote nur für Gewerbetreibende

Dieses Angebot steht. Für sich und

Sichern Sie sich jetzt, in Ihrem Stern Auto Center Leipzig, einen Merced mit den attraktiven All-in Leasingpreisen und ohne Anzahlung. www.transporter-topdeal.de

Anbieter: Stern Auto GmbH, Martin-Luther-Ring 12, 04109 Leipzig Partner vor Ort: Stern Auto GmbH Center Leipzig, Torgauer Straße 333, 04347 Leipzig, Telefon: 0341 2585


All-in Leasing ohne Anzahlung Der Citan Kastenwagen mtl. ab

Der Vito Kastenwagen mtl. ab

Der Sprinter Kastenwagen mtl. ab

159â‚Ź

199â‚Ź

249â‚Ź

231â‚Ź

275â‚Ź

334â‚Ź

mtl. Gesamtrate ohne Anzahlung inkl. Vorteilspaket mit Komplettservice zzgl. der gesetzlichen 86W /DXI]HLW 0RQDWH *HVDPWODXĂ HLVWXQJ NP

d fĂźr Sie.

des-Benz Citan, Vito oder Sprinter

5-940, www.mercedes-benz-sternauto-leipzig.de

Inklusive 4 Jahre RundumSorglos-Paket! Nur bis 31.03.2017


SEITE 4

Aufsteiger der Superlative EDITORIAL

Rekord- und Herzensbrecher: Die Roten Bullen erobern die Beletage

Von Frank Schober

Ja, diese Hinrunde hat gut getan

Diieser Die D ie eser err eiin ne eM Mom om ment, ent n , in d nt dem em g em gan nz Fu ußb ßball all-De al -D Deutschl utttschl uts ch hlland h me mer e kte kte e: Das as ist st ke st kein kein n nor n ma no mal mal aler er Bu Bun Bun undes des essllig e liig iga a-A a--A Auf ufs ufs fsste te ttei e eiiger ger, der ge er hiie hie h ier de en n Cha Cha hampi piions onss-Le -L Leagu Le ag ag gu ue e-T -T Tei eil eilneh eil ilne neh neh eh m mer me e Bo er Borus r sia ru sii Do ortm rtmund und u nd in die in die K di Kn nie e zw zwa wa w ang ng – N Naby ab aby a by b yK Ke eita ita it t be bejub ubelt ub eltt se seine i n Sieg iegtre egtre treffer fferr ffe zzum zu um u m 1: 1:0. 0. FFot Fo Foto oto: G oto GE EP PA A pict ictu cture cture res res es

RB Leipzig in der Bundesliga – ein Halbjahr der Superlative. Noch nie ist ein Aufsteiger so gut gestartet. Noch nie blieb ein Aufsteiger so lang ungeschlagen. Noch nie schaffte ein Aufsteiger so früh den Klassenerhalt. 36 Punkte bedeuten eingedenk der schüchtern punktenden Mannschaften im Keller schon vorm Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt de facto das rettende Ufer. Noch nie stürmten Fußballer eines Aufsteigers die Kicker-Rangliste. Naby Keita wurde bester defensiver Mittelfeldspieler, Emil Forsberg (fünf Tore, acht Vorlagen) bester Flügelmann, Timo Werner (neun Tore) wurde internationale Klasse bescheinigt.

Beliebtheitswerte sind steil angestiegen Noch nie sorgte ein Aufsteiger für erhöhten Puls bei arrivierten Teams wie Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund und, ja, Bayern München. Nie zuvor wurde derart umfangreich über einen Club berichtet, der die zweite Liga alles andere als souverän verlassen hat. Die Beliebtheitswerte sind steil angestiegen, der attraktivselbstbewusste Bullen-Stil kommt an und drängt die Tiraden gegnerischer Fans und der geifernden „11Freunde“ an den Rand. Konkurrenz für Bayern und Dortmund. Das freut außerhalb von Bayern und Dortmund o t u d viele. v e e.

Boss Ralf Rangnick hatte sich vor der Saison intensiv um den Ingolstädter Coach Ralph Hasenhüttl bemüht. „Mehr als sich so manche Frau um mich bemüht hat“, so Hasenhüttl. Ralf & Ralph – das passt. Beide eint die Spielidee: Balljagd, hoch stehende Abwehr, blitzartiges Umschalten in beide Richtungen. Der Erfolg kam rasant über Leipzig. Und er kam extrem überraschend. Auch für intime Kenner der Szene.

Guido Schäfer über Bundesliga-Urgestein Heribert Bruchhagen

Bruchhagen musste zeitig Abbitte leisten, war wie so viele hin und weg von den Leistungen von RB.

So hatte Bundesliga-Urgestein Heribert Bruchhagen vorm Ligastart warnend den Zeigefinger gehoben und den Rasenballern bei einer Leipzig-Visite einen harten Kampf um den Ligaverbleib anheimgestellt. Der Quervergleich des damaligen Frankfurt-Bosses leuchtete ein. Der 1. FC Nürnberg sammelte in der Zweitliga-Rückrunde mehr Punkte als RB, gewann 3:1 gegen Leipzig und war dann in der Relegation gegen Eintracht Frankfurt hoffnungslos unterlegen. Jene Frankfurter, die sich mit Ach und Krach in die Relegat o gerettet gation ge ettet hatten. atte . Wenn We

Frankfurt so viel besser als der Club ist und eben jener Club den Roten Bullen am Rockzipfel hing und nervte, kann das nur Eines bedeuten: RB bekommt Probleme. Bruchhagen musste zeitig Abbitte leisten, war wie so viele hin und weg von den Leistungen der Männer von Ralf & Ralph. Der Warner und viele andere hatten die Rechnung zum Beispiel ohne die Neuzugänge Naby Keita und Timo Werner gemacht. Beide schlugen prächtig ein und hoben den Aufsteiger auf ein neues Niveau. Der Ausfall von Lukas Klostermann (Kreuzbandriss) wurde durch den Brasilianer Bernardo aufgefangen. Außerdem legten alle anderen eine Schippe drauf, spielten jedes Spiel, als wenn es kein weiteres mehr gibt. RB Leipzig gehört zu den fleißigsten Bundesligateams, läuft viel und schnell. Und, ganz wichtig: In der Eliteliga kam der Fußball der Hasenhüttler viel besser zum Tragen als eine Etage drunter. In der Bundesliga wollen (fast) alle Teams einen gepflegten Ball spielen – jede Menge Angriffsfläche für die Balljäger aus Leipzig. Und ausreichend Platz für begnadete Techniker wie Naby Keita und Emil Forsberg. In der zweiten Liga beförderte das Gros der Teams den Ball hoch und weit Richtung RBStrafraum – das berühmte Gegenpressing der Rasenballer wu de so außer wurde auße Kraft a t gesetzt. geset t.

Der FC Ingolstadt rührte gegen RB Beton an, behandelte den Ball wie eine heiße Kartoffel und gewann 1:0. Doch es war nicht die Zweitliga-Taktik, die den RB-Fußballern an jenem Tag Punkte kostete. Sie hatten schlicht einen schwachen Tag erwischt und trafen (Emil Forsberg) vom Strand aus das Tor nicht. Die zweite Niederlage folgte in München. Das 0:3 hatte mit sehr guten Bayern, angeschlagenen Rasenballern (Keita, Marcel Halstenberg) und einem frühen Platzverweis (Forsberg) zu tun. Dass man punktgleich in die Partie gegangen war, bezeichnete Ralph Hasenhüttl hinterher als das eigentliche Wunder. Weil Bayern in einer eigenen Liga spielt und – natürlich – Meister wird.

Champions League, Europa League – oder nur sorgenfrei? 2,29 Punkte pro Spiel haben die Roten Bullen geholt, dabei laut Sportdirektor Ralf Rangnick dreizehnmal sehr gut, zweimal okay und erwähnte zweimal schlecht (Ingolstadt, Bayern) gespielt. Wenn RB im bisherigen Stil weiter punktet, ist die Qualifikation für die Champions League unausweichlich. Wenn es weniger wird, könnte die Europa League rumkommen. Wenn die Bullen abstürzen, ist inmer noch das ursprüngliche Ziel „sorgenfreie Saison“ erreicht. e c t. Guido Schäfer

Spürt RB schon bald den heißen Atem der Konkurrenz im Nacken? Jeder Läufer kennt die Situation: Wer seinen Vorsprung ins Ziel retten will und sich verängstigt nach den Verfolgern umdreht, der hat schon so gut wie verloren. Manch Experte wartet nun in der Rückrunde auf den Einbruch des Neulings. Doch es gibt keinen ernsthaften Grund für ein solches Szenario. Wenn die Leipziger wie bisher körperliche Fitness, läuferische Qualitäten und Spielfreude auf den Platz bringen, sich nicht von der neuen Favoritenrolle beirren lassen, dann wird es der Konkurrenz weiterhin schwerfallen, ein Gegengift gegen die erfrischende Spielweise der Sachsen zu finden. Eines haben wir in den ersten 17 Partien gelernt: Ein Fußball-Erstligaspiel ist kein Selbstläufer, doch auch gestandene Bundesligisten kochen nur mit Wasser. Ja, diese Hinrunde hat uns Leipzigern nach mehr als 20-jähriger Bundesliga-Abstinenz gut getan und riesigen Spaß gemacht: Beste Stimmung in der vollen Red-Bull-Arena, begeisterter Angriffsfußball, läuferische Spitzenleistungen sowie kurz vor Weihnachten die Entscheidung für das ehemalige Zentralstadion und gegen einen Neubau auf der grünen Wiese. Zwischendurch kam der deutliche Hinweis beim Spitzenspiel in München, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Die Schwalbe von Timo Werner und die sinnlose Attacke von Emil Forsberg in die Ferse von Philipp Lahm waren die einzigen Fehltritte des Neulings. Fußball-Leipzig spürte im Sommer schnell, dass Ralf Rangnick mit der Verpflichtung von Ralph Hasenhüttl die ideale Personalentscheidung geglückt ist. Nicht von ungefähr hievten Fachleute aus England den RB-Sportdirektor auf Platz eins aller Fußball-Manager der Welt. Letztlich zeigen die gestiegenen Sympathiewerte in allen Umfragen: Der neutrale Fan will schönen Fußball sehen und empfindet RB schon deshalb als Bereicherung. Es passte vieles in der Hinrunde. Entsprechend leicht ging unserer Redaktion die Gestaltung des Rasenballers von der Hand. Viel Spaß beim Lesen und allen Fußball-Freunden eine ebenso schwungvolle und begeisternde Bundesliga-Rückrunde – ohne Einbruch! Schreiben Sie uns, wie Ihnen das RBL-Magazin gefällt: rasenballer@lvz.de ase ba e @ v de

IMPRESSUM Anzeigen-Sonderveröffentlichung der Leipziger Volkszeitung Verlag, Herstellung und Druck: Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co. KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig

Vermarktung: Arne Frank V.i.S.d.P.: Jan Emendörfer Redaktion: Thomas Bothe, Christopher Resch, Frank Schober

Layout & Grafik: Felix Scheer Kontakt: rasenballer@lvz.de Titelfotos: Picture Point (2), GEPA pictures


SEITE 5

INHALT RALPH & RALF: Wie Trainer und Sportdirektor RB Leipzig zum Bayern-Jäger machten

DAS STADION: Alle Infos rund um die Standortentscheidung der Red-Bull-Arena

UND MEHR:

11 12 Kader-Ãœbersicht 14 Peter Gulacsi 16 Dayot Upamecano 17 Lukas Klostermann 18 Dreierkette: Reng 19 Tabellen & Co. 20 Beste & Schönste 25 Spielplan 26/27 Social-Media-Karte 28 Trainingslager 30 RB-Capos 31 Public Viewing 32 Gastro-Bilanz 33 Stadion-Technik 36 Sicherheitszentrale 37 Nachwuchs 38 Familienbande 40 eSport 41 RB-Frauen 42 Bernardo

6

Diego Demme

8

DER ÃœBERFLIEGER: Emil Forsberg überragt einen herausragenden Kader und gehört zu den besten Offensivkräften der Liga

DIE RÃœCKSCHAU: 17 Spieltage, 11 Siege, 3 Unentschieden und 2 Niederlagen auf 1 Doppelseite

10

22/23

DIE REPORTAGE: Unterwegs mit dem BehindertenFanbeauftragten Axel Ackermann

Fotos: GEPA pictures (2), dpa (2), Thomas Bothe

34

ANZEIGE

8P .ODVVHQ KHOOHU ± 2SHO JOmQ]W PLW ,QWHOOL/X[ /(' 0DWUL[ /LFKW 1HXHV 6FKHLQZHUIHUV\V I WHP ZLUG ]XP $QJULOOHQ DP -DQXDU SUmVHQWLHUW LS]LJ /LFKW LVW RIW DOOHV ± JHUDGH EHL VFKOHFKWHQ :HWWHU EHGLQJXQJHQ NDQQ HLQ PRGHUQHV /LFKWV\VWHP EHLP $XWR GDV HQWVFKHLGHQGH 3OXV LQ 6DFKHQ 6LFKHUKHLW VHLQ 2SHO KDW MHW]W GDV $VWUD ,QWHOOL/X[ /(' 0DWUL[ /LFKW DXI GHQ 0DUNW JHEUDFKW Â8P .ODVVHQ KHOOHU³ EHVFKUHLEW 2SHO GLHVHV LQQRYDWLYH 6\VWHP GDV PDQ QDW‚UOLFK DP EHVWHQ EHL HLQHU 3UREHIDKUW HUOHEHQ NDQQ 3UmVHQWLHUW ZLUG GDV $VWUD ,QWHOOL/X[ 0DWUL[ /LFKW DXFK EHLP DOOMmKUOLFKHQ $QJULOOHQ ]X GHP GLH $0= /HLS]LJ *PE+ MHW]W ZLHGHU I‚U GHQ -DQXDU DE 8KU LQ VHLQH VLHEHQ )LOLDOHQ LQ XQG XP /HLS]LJ HLQOmGW (LQHU GHU +}KH SXQNWH ZLUG GDEHL GLH $XWRJUDPPVWXQGH PLW %HQMDPLQ

.LUVWHQ YRP )& /RNRPRWLYH /HLS]LJ VHLQ GHU YRQ ELV 8KU LQ GHU $0= )LOLDOH LQ GHU *URLW]VFKHU 6WUDŠH ]X *DVW VHLQ ZLUG =XGHP ZLUG 6SHHGZD\IDKUHU 0DUWLQ 6PR OLQVNL PLW VHLQHP 0RWRUUDG HUZDUWHW ,Q GHU $0= )LOLDOH LQ GHU :DOGVWUDŠH SUmVHQWLHUW GLH 'HNUD HLQHQ iEHU VFKODJVLPXODWRU ,Q GHQ )LOLDOHQ :DOGVWUDŠH *URLW]VFKHU 6WUDŠH XQG 3HU PRVHU 7RUJDXHU 6WUDŠH ZLUG GHU 6SRUWYHUHLQ =}VFKHQ H 9 GLH %HVXFKHU PLW %UDWZ‚UVWHQ XQG *HWUmQNHQ YHUZ}KQHQ =XP )HLHUQ JLEW HV EHL 2SHO YLHOH JXWH *U‚QGH GHU )DKU ]HXJKHUVWHOOHU EOLFNW DXI HLQ ‚EHUDXV HUIROJUHLFKHV -DKU

]XU‚FN 6R NRQQWHQ GDV EHVWH 3NZ 9HUNDXIVHUJHEQLV XQG GHU K}FKVWH 0DUNWDQWHLO VHLW I‚QI -DKUHQ HUUHLFKW ZHUGHQ ± $XWRV XQG 3UR]HQW 0DUNWDQWHLO (UIROJVJDUDQW ZDU GHU QHXH 2SHO $VWUD (XURSDV Â$XWR GHV -DKUHV ³ PLW VHLQHQ ]DKOUHLFKHQ LQQRYDWLYHQ 'HWDLOV (UOHEHQ 6LH HV VHOEVW XQG VLFKHUQ 6LH VLFK ,KUH SHUV}QOLFKH 3UREHIDKUW XQWHU SUREHIDKUW#DP] DXWRPRELOH GH

4, "& , 053,-0

4, "& 0, &#


SEITE 6

Auswärtigen stellt sich rund um den HĂśhenflug der Rasenballer eine zentrale Frage: Wer und was steckt hinter dem RB-Erfolg? Ist es vornehmlich die prall gefĂźllte Kasse, die den Unterschied macht? Ja, auch. Aber, mindestens genau so wichtig: Der Umgang mit den Resourcen liegt in ausnehmend guten Händen. Frankfurts Trainer Niko Kovac sagte am Rande des Eintrachts-Gastspiels in Leipzig: „Der Erfolg wurde nicht erkauft, er wurde erarbeitet.“ Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic bezeichnet den in der Beletage angekommenen Club aus Leipzig als „Ralfs Werk“. Als der Schwabe Ralf Rangnick im Mai 2012 ein Roter Bulle wurde, drehte er das seit zwei Jahren in der vierten Liga verharrende Projekt auf links, verjĂźngte den Kader, installierte seine FuĂ&#x;ball-Philosophie des Balljagens. Rangnick machte dem Club sprichwĂśrtlich Beine. Und er achtete dabei sehr wohl auf die Noten, auch auf die Banknoten. „Ich behandle das Geld von Dietrich Mateschitz, als wäre es meins“, sagte RR mit Blick auf die Brieftasche des Red-Bull-Chefs. Dass Schwaben jeden Euro mehrfach begutachten, ihn streicheln und nach jeder Ausgabe von Trennungsschmerz durchdrungen sind, ist bekannt. Rangnicks Transferbilanz war in Hoffenheim positiv, sie wĂźrde – Stand heute – auch in Leipzig schlagartig gut aussehen. Wenn er ein, zwei seiner begehrten Pferdchen (Emil Forsberg, Yussuf Poulsen, Naby Keita etc.) verkaufen wĂźrde, wären IrrtĂźmer wie Omer Damari Ăźberkompensiert. Die Sichtung gehĂśrt zu den Stärken der Rasenballer. Die Kohle natĂźrlich auch. Geld & Liebe. Ein Rangnickscher KĂśnigstransfer, der nicht mehr richtig kicken kann und es laut eigener Auskunft nie richtig konnte, heiĂ&#x;t Ralph HasenhĂźttl. 1,5 Millionen Euro hat RB nach Ingolstadt Ăźberwiesen, um den volksnahen Ă–sterreicher zu bekommen. Eine gute Investition. Ralf & Ralph, Sportdirektor Ralf Rangnick, 58, und Coach Ralph

Ralph & Ralf Coach Ralph Hasenhßttl und Sportdirektor Ralf Rangnick sind siamesische Zwillinge – an der Taktiktafel zusammengewachsen.

Foto: GEPA pictures

HasenhĂźttl, 49, sind siamesische Zwillinge. VĂśllig unterschiedliche Charaktere, aber an der Taktiktafel zusammengewachsen. Der FuĂ&#x;ball von Ralph & Ralf ist unverwechselbar und gleicht einem Ăœberfallkommando: offensiv, mutig, dynamisch. Final zueinander fanden die Herren beim Heurigen. Es geschah am hellichten Tag in einer gut besuchten Ăśsterreichischen Gaststätte. Die Taktikfreaks verschoben Salzstreuer und Pfefferstreuer und wurden beim grĂźnen Tee handelseinig. Dabei stellt sich die Frage, weshalb Rangnick eigentlich vorher an Thomas Tuchel gebaggert hatte. Rangnick/ Tuchel – das hätte mindestens Mord und Totschlag gegeben. Dazu kommt es in der Beziehung Rangnick/HasenhĂźttl definitiv nicht. Wobei die Ehe bisher auch noch keinen grĂśĂ&#x;eren Belastungsproben ausgesetzt war. HasenhĂźttl schwärmt von den fantastischen Bedingungen, den gewinnbringenden Gesprächen mit Rangnick. Der Steirer will nix wissen von Angeboten aus der Premier League: „RB Leipzig ist ein traumhafter Verein in einer traumhaften Stadt.“ Eine Erfolgskomponente ist die von Kommunikationschef Florian Scholz erdachte AuĂ&#x;endarstellung. Die ist bis ins letzte Detail durchdacht, selbstbewusst, aber nicht arrogant. Dazu gehĂśrt: Kein bĂśses Wort Ăźber die Gegner. Stattdessen: Lob und Anerkennung. Sportlicher Erfolg und AuĂ&#x;endarstellung haben die Imagewerte explodieren lassen. Im Wochentakt hĂźpft eine neue Studie um die Ecke. Eine, die RB als Gewinner der Saison ausweist. Die Rasenballer haben rechts geblinkt und sind links abgebogen, damit diverse Konkurrenten verunsichert – und einen Beitrag zur VĂślkerverbindung geleistet. So schmauchen die Ureinwohner aus MĂźnchen und Dortmund neuerdings Friedenspfeife und kuscheln sich in heiliger Allianz gegen die Nervlinge aus Leipzig aneinander. RB ist angekommen in der Liga der auĂ&#x;ergewĂśhnlichen Gentlemen. Guido Schäfer ANZEIGE

#3 3 *:& 1

#* *@ #(=*!

-7+ %

* =(: *& & 33& ):(1 4&*!3 :

3 :&4 @= &*: 3',).( ;3 3 &) 3: >,* -17 + * =(: *& -- 4 ):> 3 3 = # /(8-AA ')0 &** 3,3:4 6 <5 =" 3,3:4 A5 ',) &*& 3: 5 <$ )&44&,* * ',) &*& 3: -<+ !8')1 / 3: * # 44> 3 #3 *01 =:, ! ) 2 ???1 =:,: !1 4:2B : 0 <A: ) '> 9 J'"C" &( * =3! 9 .8 JC'DC+>"="J ( 2:0 : A: ) D 9 J''3> 3''( 3! 9 .8 JC'D1=+=DJJ

E H,(+ E4$ . + A: ) C 9 J'3=1 &.@&! 9 .8 JC'3+''>='J << 0 : A: ) D= 9 J'3D1 &.@&! 9 .8 JC'3+&1C3>JJ A< 2:$ : A: ) C3 9 J'&&D ,3* 9 .8 JC'CC+='>""J

I(.8 =11 # $F: : ,A<A ..E0(<-2<A 08 0I *.E0( J # E$I ,A >J 208 3J -/? *: %8 *: <I,0< D '1 7 2..I,0< 5$ <A6 D '> 7 < /A A: ( 3J83'J # 8 ,0 0( 2A : : 0,20 <,0( / << 0 : A: ) D= J'3D1

,4I,(8 0A* .A 0 <,0 G, : , *A/ A ..+ ,0A :-2/4. AA: : E0G : ,0 ., * : ,< /4$ *.E0( < :<A .. :<8 ,$ 0+ 2:/ A E0 .( 0+ <,(0 0 * :$F( :- ,A8 ,0 0( 2A $F: :,G A-E0 0 E0 . ,0( H : A: , 0 (F.A,( $F: 0 0 E.A !0, + EH ( 0 , E$ 0A: ( ,< D"8JD8DJ3= E0 E. <<E0( ,< CJ8J'8DJ3=8 D *: 0 E.A EH ( 0( : 0A, E0 C *: 0 E.A .E< : 0A, 5 0< *.E<<( : 0A, 0 * : EH ( 0( : 0A, 6 $F: >J 20 A IH8 3JJ8JJJ -/ :<AIE. <<E0( ( /8 :A: (< ,0(E0( 08 ,. E0( I ,(A 0 E.A !0, 2< ; ,A,20 /,A 20 : E<<A AAE0(8



SEITE 8

» CHRONIK

Vom „Stadion der 100 000“ zur Red-Bull-Arena Lange Zeit galt das Zentralstadion als größte Spieltstätte in Deutschland. Weit über 100 000 Menschen passten bei Top-Spielen in „die Schüssel“. Ihren Anfang fand die ruhmreiche Geschichte mit der Entscheidung für einen Neubau Anfang 1955. Dem Leipziger Architekten Karl Souradny wurde die Ehre zuteil, das „Stadion der Hunderttausend“ zu planen und er hielt sich ran. Nur wenige Monate später, am 15. April 1955, begannen die Bauarbeiten. Rund 1,5 Millionen Kubikmeter Trümmerschutt aus dem Zweiten Weltkrieg sollen für den Stadionwall bewegt worden sein, 180 000 Helfer legten beim Bau freiwillig Hand an. So gelang etwas, das mit Blick auf heutige Großprojekte nur schwer vorstellbar ist: Bereits am 4. August 1956 wurde das Zentralstadion mit seinen 40 Blöcken zu jeweils 2500 Sitzpätzen fertig und mit dem Deutschen Turn- und Sportfest feierlich eingeweiht. Als erstes Highlight ging am 4. August 1956 das Fußballspiel zwischen SC Wismut Karl-Marx-Stadt und Honved Budapest in die Geschichte ein. Über 100 000 Menschen waren dabei. In den folgenden Jahren wurde diese Zahl mehrfach erreicht, unter anderem bei einem Freundschaftsspiel zwischen Wismut Karl-MarxStadt und dem 1. FC Kaiserslautern, in dem Fritz Walter mit der Hacke das sogenannte Jahrhunderttor erzielte. In den 1980er Jahren machte Lok Leipzig im Europapokal die Hütte voll. Insbesondere die Auftritte gegen Girondins Bordeaux (1987) und den SSC Neapel (1988) blieben im Gedächtnis. Es sollten jedoch vorerst die letzten großen Spiele bleiben, denn mit der Wende wurde es stiller im Rund. Auch wenn der VfB Leipzig in der Saison 1993/94 noch einmal Bundesliga-Flair brachte, schritt der bauliche Verfall voran. Egidius Braun verhalf dem Zentralstadion schließlich zu einer zweiten Chance. Als der damalige Präsident des DFB eine Bewerbung Deutschlands für die Fußball-WM 2006 an die Bedingung einer Spielstätte im Osten knüpfte, wurden in Leipzig Nägel mit Köpfen gemacht. Medienunternehmer Michael Kölmel ließ als Investor mit Unterstützung von Bund und Stadt die 116 Millionen Euro teure und 45 000 Zuschauer fassende Fußball-Arena im alten Stadion entstehen. Den Grundstein dafür legte am 28. Januar 2000 Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder, bevor am 16. Juli 2004 im Rahmen eines internationalen Fußballturniers das Zentralstadion offiziell wiedereröffnet wurde. Bei der WM 2006 trug die Fifa unter anderem das Achtelfinale zwischen Argentinien und Mexiko in Leipzig aus. Nach dem Turnier blieb das Stadion trotz großer Konzerte und anderer Veranstaltungen ein Verlustgeschäft. Betreiber Michel Kölmel versuchte deshalb, finanzkräftige Investoren für ein Engagement im Leipziger Fußball zu gewinnen. Das gelang schließlich 2009 mit der Gründung von RB Leipzig. Seit dem 1. Juli 2010 trägt das Stadion den Namen RedBull-Arena. Anton Zirk

Hier geblieben! Die Zukunft der Red-Bull-Arena im Herzen der Stadt ist (vorerst) gesichert

Alleinstellungsmerkmal: Die besondere Lage der Red-Bull-Arena direkt ans Leipziger Zentrum angrenzend sucht deutschlandweit ihresgleichen. Bild unten: Auf der Anzeigetafel wird den 509 902 Fans gedankt, die im Jahr 2016 Spiele von RB Leipzig besuchten. Fotos: dpa, Christian Modla

Nein! Doch! Ohh! Was war das für ein Hin und Her um die künftige Spielstätte von RB. Bis kurz vor Ende vergangenen Jahres zogen sich die Spekulationen hin. Zwischenzeitlich schien fast alles möglich: von einem neuen Stadion auf der Alten Messe hin zur ganz großen Lösung in Flughafennähe. Immerhin hofft man bei RB, in naher Zukunft internationalen Besuch empfangen zu können und wer will schon Real, Arsenal und Juventus eine beschwerliche Busfahrt ins Zentrum zumuten. Sei es drum! Die Bullen gehen weiterhin in der Arena auf Torejagd, das Schmuckstück am Sportforum wird aufgehübscht und den gestiegenen Ansprüchen angepasst. Der wichtigste Schritt hierfür wurde gemacht: Es herrscht Einigkeit mit dem bisherigen Stadionbesitzer Michael Kölmel. „Streng geheime“ 70 Millionen Euro soll sich RB den Schlüssel zur Schüssel kosten lassen. Im Preis inbegriffen sind die Hauptund Nebengebäude sowie der Glockenturm. Für Erweiterungen und Modernisierungen würden weitere 40 Millionen Euro anfallen. 14 000 neue Sitzplätze und ein ganzer Stapel SkyBoxen, die wetterfeste Alternative für betuchtere RB-Fans und Sponsoren, stehen unter anderem auf der To-do-Liste. Letzteres spiele eine „ganz, ganz große Rolle“, betonte RB-

Oliver Mintzlaff, Geschäftsführer von RB Leipzig

Wir benötigen ein vernünftiges Verkehrskonzept. Das ist eine Bedingung, die wir formuliert haben.

Geschäftsführer Oliver Mintzlaff. Derzeit vermarktet Rasenballsport 18 separate Logen für je 15 Personen: Bei einem Preis von 10 000 Euro pro Person und Saison ergibt das aktuell insgesamt 2,7 Millionen Euro Einnahmen. Der Vorstandschef will diese Kapazitäten wohl mehr als verdoppeln. Leicht wird das nicht, denn das Stadion ist sehr filigran gebaut und seine Statik nicht für so viele Anbauten ausgelegt. Darauf hat im Zuge der Debatte Architekt Johannes

Zech hingewiesen. Zech hatte von 2000 bis 2004 die Spielstätte maßgeblich mit geplant. Stand jetzt sollen die Bauarbeiten trotzdem im Jahr 2018 beginnen – Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung möchte hier 2024 am liebsten EM-Spiele ausgetragen sehen. Vorher gilt es jedoch, auch aus bürokratischer Sicht noch Hürden zu nehmen. So wird der Kaufvertrag erst notariell beglaubigt, wenn sicher ist, dass RB die Umbaupläne realsieren kann. Hierfür soll die Stadt bis Ende Februar eine Bauvoranfrage des Clubs positiv bescheiden. Auch der Stadtrat muss noch zustimmen. Als Besuchermagnet verlangt RB zudem ein Entgegenkommen der Stadt. „Wir benötigen ein vernünftiges Verkehrskonzept. Das ist eine Bedingung, die wir formuliert haben“, ließ Mintzlaff verlauten. Die drohenden Probleme liegen auf der Hand, insbesondere mit Blick auf die Parksituation. Schon jetzt werden die Plätze bei Heimspielen knapp. Seit einiger Zeit geistert deshalb die Idee von einem Parkhaus auf dem Gelände des ehemaligen Schwimmstadions durch die Stadt. Ein privater Investor soll dort in einem Neubau wenn möglich bis zu 1500 Plätze schaffen. Dann würde die Zahl der offiziellen Pkw-Stellplätze im Stadionumfeld auf rund 4000 anwachsen. Anton Zirk


ĕł Ě č Ď đ Ė ē Č n 9d d^ `&Mĥ

.

& ) ' "

!

& + ' )

%

4 0 ,

"

% % ! " $" !!!

# ($( + # # * & .. # #($ % * # #($ .% #( % ) $$ #( & ! ) - - $$ "! + # $ # $$+ # # # , #( ( $$* !


SEITE 10

Erster

unter Gleichen

Begehrter Typ: Der Leipziger Offensivspezialist Emil Forsberg sticht aus einem herausragenden RB-Kader sogar noch heraus. In Schweden wurde er dafĂźr geehrt.

Als Emil Forsberg im November zu Schwedens Mittelfeldspieler des Jahres 2016 gekĂźrt wurde, hatte der 25-Jährige gerade sein MeisterstĂźck der bisherigen Saison abgeliefert. Am Freitag vor der Jury-Entscheidung zerlegte er die Hintermannschaft von Bayer Leverkusen nach allen Regeln der Kunst, schoss ein Tor und bereitete zwei weitere vor, darunter den spielentscheidenden Treffer zum 3:2-Endstand. „Seine Schnelligkeit und Technik machen seine Art, FuĂ&#x;ball zu spielen, einzigartig – sowohl fĂźr den Verein als auch fĂźr die Nationalmannschaft“, hieĂ&#x; es in der Jury-BegrĂźndung. Ein-

zigartig scheint der Offensivspezialist auch innerhalb des Teams. Und das will einiges heiĂ&#x;en: Um ihn herum glänzen seine Kollegen mit Bestwerten. Timo Werner (10 Saisontore/5 Assists), Marcel Sabitzer (4/4), Naby Keita (4/3) und Yussuf Poulsen (1/1) sorgen als konzertiertes Ăœberfallkommando fĂźr Chaos beim Gegner, reiĂ&#x;en LĂźcken, bringen Chancen und Tore. Doch Forsberg Ăźberragt sie alle. Bei 21 der 34 Tore von Leipzig hatte der Schwede an irgendeinem Punkt in der Entstehung seine FĂźĂ&#x;e im Spiel; wenn er nicht Vorlagengeber (9) oder TorschĂźtze (5) war, dann leitete

er den Angriff oft mit einer Ecke, einer Balleroberung oder dem vorletzten Pass ein. Nicht zu vergessen, es sind die wichtigen Tore, die er macht. Viermal entschieden Forsbergs Aktionen direkt das Spiel, ganze sechsmal fĂźhrten sie zum 1:0. Seine DreiSpiele-Sperre kompensierten die Kollegen im ersten Spiel gegen Eintracht-Frankfurt zwar, sein Wert fĂźr Leipzig bleibt aber unverändert: unbezahlbar. Kein Wunder also, dass RBVerantwortliche die naturgemäĂ&#x; aufkommenden WechselgerĂźchte mit deutlichen Worten von sich weisen. Sein Berater Hasan Cetinkaya berichtet von zahlrei-

chen Anfragen groĂ&#x;er Klubs und diverse Medien sprechen von Liverpool, Arsenal, Juventus und AblĂśsesummen zwischen 23,5 und 35 Millionen Euro. Doch Sportdirektor Ralf Rangnick bleibt angesichts der marktĂźblichen Mechanismen gelassen: Eine offizielle Anfrage eines anderen Clubs gebe es nicht. „Es braucht auch keiner anfragen.“ Sein grĂśĂ&#x;ter Trumpf dabei: Trainer und Team. Das harmonische Gesamtwerk, dass RB hier gemeinschaftlich geschaffen hat, lässt jeden Spieler sich als Teil des groĂ&#x;en Ganzen fĂźhlen. Timo Werner lobte nach der 4:1-Freiburg-Gala: „Wir sind froh, dass

Foto: GEPA pictures

wir vier vorne in dieser Konstellation so harmonieren.“ Und auch Forsberg weiĂ&#x; seine Privilegien zu schätzen: „Es ist so geil in Leipzig, ich liebe die Mannschaft, die Menschen hier, den Verein – wir sind wie eine Familie.“ Seine Frau Shanga, mit der er seit vergangenem Sommer verheiratet ist, spielt ebenfalls VereinsfuĂ&#x;ball in der Stadt. Emil Forsberg wäre nicht der erste Profispieler, der solchen Liebesbekundungen zum Trotz seine „Familie“ verlieĂ&#x;e. Bleibt er jedoch Ăźber den Sommer hinaus, baut ihm Leipzig irgendwann vielleicht sogar nochmal ein Denkmal. Thomas Bothe

ANZEIGE

8 1 2 8 + + ' ( ' ( + (- + + 4 + 8 ' ' + ) 4 * ' 2 4 1 0 5 1 8 ' ) 1 , % % + + ' 1 ' % 4 ' # + . ' ) 1 : 5 1 ' 4 2 4 ) ) 4 5 + ' 4 , ) ) + * 5 $ 2 ' 4 : + 8 ' + # # , 2 2 +0 2 ' 2 4 5 + 2 1 4 1 4 # ' ' 1 + ) 9 2 ' 1 + % 1 % ) " # 8 , % + % ' 4 + 2 + + + % 1 - 1 . 1& .1,.,1 4',+ + 5+ 24 )) + 2 924 * 52 41 4: 44 +1,24 5+ '22 + :52 ** + 2 . 1 " ( 4 :5 %+ + . 224/

'1 1 4 + ' '+4 +2'7 :5* ,.4'* ) + ' # 2924 * % + 44# 24 )) 7 1 2 %' +24 1 1 24 )) 1 '* 1,#1 ** )' " 1+ :5 %+ + + % 52 5 + ) ) 2 " 6 1 ' 5 " 5 + + 4 2 , 1 # + 5 " 5 + 2 % 5 % ' % 1 ) 4 2 4 4 / + ' 0 % ) " + " , 1 4 + 8 ' ' + ) 4 * ' 2 4 1 ' 2 , + " 6 1 ' 2 , + / , * * + ' , % '+" % * ) :5* 1, 41 '+'+#

% 8 2 1, )' # +!

7,1 '/

# ( ( $ ' ( $ ! !% ## & ( ( $ ( ( ( ( ( (


SEITE 11

Ein Brasilianer auf der Sonnenseite des Lebens Im Grunde genommen mag er ja Winter. „Aber dieser Winter ist schon extrem kalt“, erklärt Bernardo Fernandes da Silva Junior. Dass der 21 Jahre alte Überraschungs-Stammspieler von RB Leipzig aus dem deutlich wärmeren São Paulo in Brasilien stammt, zählt dabei nicht als Ausrede, denn Anpassungsschwierigkeiten gehören nicht zu Bernardos Schwächen. Innerhalb eines Jahres spielte sich die polyvalente Defensivkraft quasi von der vierten brasilianischen Liga in die deutsche Bundesliga. Selbst ihm kommt das manchmal noch unwirklich vor. „Ja, ich bin schon etwas überrascht über den kurzen Zeitraum“, sagt der von seinen Kollegen als „Sonnenschein“ bezeichnete Spieler. Gut behütet wuchs Bernardo auf – als Sohn eines Fußballstars und Ex-BayernSpielers (fünf Einsätze 1991) sowie einer Ex-Leichtathletin und Sportjournalistin, die für die Familie ihre Ziele hinten anstellte. „Es war ein Privileg, Eltern zu haben, die mir Höflichkeit und eine gute Bildung du g mitgegeben tgegebe haa

Bernardo Fernandes da Silva Junior über seine Philosophie

Du musst dich selber wohlfühlen, um dich auf Fußball konzentrieren zu können.

ben“, so Bernardo. Seine Heimat sei ihm sehr wichtig, der Kontakt zu seinen Freunden noch eng. Eben dieser stabile Rahmen half ihm dabei, scheinbar mühelos auf einem neuen Kontinent anzukommen. Mit sechs war Bernardo in seiner Geburtsstadt São Paulo der „Escola de Futebol Rivellino“ beigetreten, später spielte er für das Nachwuchsteam von Grêmio Osasco Audax, landete bei AA Ponte Preta und wurde Profi bei Red Bull Brazil. RB Salzburg holte ihn dann nach Europa. „Ich wusste: Du musst dich selber wohlfühlen, um dich auf Fußball konzentrieren zu können“, ö e , erklärt e ä t er. e . Deshalb es a b

kümmerte er sich in Salzburg erstmal um eine Wohnung, holte seine Mutter für die Anfangszeit nach Österreich und setzte seinen Aufstieg einfach fort. Bernardo ist damit der erste Fußballer, der sich innerhalb des Red-Bull-Systems von Brasilien bis in die Bundesliga hocharbeitete. Immer mit der gleichen Spielidee. „Mir hat geholfen, dass schon bei Audax ein für Brasilien untypisches System mit Pressing und Aggressivität gespielt wurde.“ Und sein Weg ist noch lange nicht zu Ende. Besonders ein Spiel lehrte ihn das. „Nach dem Spiel gegen die Bayern, in dem ich als direkten Gegenspieler Douglas Costa hatte, war ich wirklich etwas enttäuscht“, erinnert sich Bernardo an die Niederlage gegen seinen Landsmann in München. Die Lektion: „Ich weiß, dass ich ein guter Spieler bin. Aber das reicht scheinbar manchmal noch nicht gegen Spieler dieser Klasse. Ich muss die richtigen Strategien anwenden; mehr pressen, aggressiver sein. Aber wir bekommen ja noch eine zweite C a ce. Chance.“ Thomas homas Bothe othe

„Sonnenschein“: Allrounder Bernardo lacht oft und gerne.

Foto: GEPA pictures

ANZEIGE


SEITE 12

Immer 110 Prozent, egal ob miteinander wie gegen Glasgow oder gegeneinander im Training – Stefan Ilsanker (der GroĂ&#x;e) und Diego Demme (der Kleine).

Fotos: GEPA pictures

Die Männer aus dem Maschinenraum Diego Demme und Stefan Ilsanker – noch nie waren sie so wertvoll wie heute Am Anfang standen Zweifel in der Tiefe des Raumes. Schaffen es die Renner und Kämpfer der 2. Liga – Diego Demme und Stefan Ilsanker – auch in der Beletage? Das Heimspiel gegen Borussia Dortmund wurde zum Erweckungserlebnis ... Nach einer sensationellen Hinrunde gilt: Noch nie waren sie so wertvoll wie heute, die Männer aus dem Maschinenraum. RB gegen Dortmund also. August 2016. Wenige Minuten nach der 0:1-Niederlage stand der Kapitän des Vize-Meisters vor der Kamera und guckte in den Leipziger Abendhimmel. Schwer atmend. Und: schwer beeindruckt. „Die sind gerannt wie die Hasen“, stĂśhnte Marcel Schmelzer und meinte vor allem die beiden defensiven Abräumer Diego Demme und Stefan Ilsanker. Wenn der eine gegen die edlen Techniker zu spät kam, rammte der andere

seinen KĂśrper ins Duell. Einer war immer da, wo es wichtig war und weh tat. Mit offenem Visier, mutig, selbstlos, spritzig bis zum Abpfiff. Demme rannte an jenem Abend unfassbare 12,1 Kilometer, Ilsanker 300 Meter weniger. Auf zwĂślf Kilometer kam RB-Coach Ralph HasenhĂźttl zu aktiven Zeiten auch – wenn er die Fahrt vom Hotel zum Stadion dazurechnete. Der FuĂ&#x;ballLehrer war mit allen seinen Untergebenen zutiefst zufrieden, die beiden Mentalitätsmonster aus dem Maschinenraum des RB-Spiels bekamen ein gesondertes Lob.

Steter Stachel im Fleisch talentierterer Sportler Nach 17 Bundesligaspielen gehĂśren Demme/Ilsanker immer noch zu HasenhĂźttls wichtigsten Waffen, sind in der Branche gefĂźrchtet. Als SpaĂ&#x;-

Stefan Ilsanker Ăźber die Aufgabenverteilung

Laufen und kämpfen ist mein Job. Fßr die kreativen Momente sind andere zuständig.

verderber und steter Stachel im Fleisch talentierterer Sportler. Als Helden der Arbeit, die ihre Extremitäten auf dem Altar des Erfolges opfern und sich am Morgen danach schwer gezeichnet zum Dienst melden. „Laufen und kämpfen ist mein Job“, sagt Ilsanker. „Und das kann ich immer, muss ich immer bringen. FĂźr die kreativen Momente sind andere zuständig.“ Die Stars der Bundesliga sind wie geschaffen fĂźr den

27-jährigen Ă–sterreicher. „Ich ziehe mich an Namen und Klasse hoch“, sagt Ilsanker, der bei der EM 2016 einen gewissen Cristiano Ronaldo erfolgreich bearbeitet hatte. Ronaldo? „Der ist ein einziger Muskel und Ăźberall hart wie Beton. Hat SpaĂ&#x; gemacht gegen ihn.“ Und gut geduftet hat er Ăźbrigens auch, der Cristiano. Die Zusammenarbeit mit Demme? „Funktioniert bestens, wir verstehen uns, kĂśnnen uns aufeinander verlassen.“ Demme, 25, gibt das Kompliment zurĂźck. „Ilse und ich haben unsere Aufgaben, machen keine Ăœberdinger. Das passt.“ Demme kam vor drei Jahren vom SC Paderborn, hat sich in den Ligen drei, zwei und eins gegen hĂśher gehandelte und besser bezahlte RB-Konkurrenz durchgesetzt, achtet auf jedes Detail. „Ernährung und Regeneration sind auf diesem

Level extrem wichtig“, sagt der Hundeliebhaber und spricht fĂźr Ilsanker mit. Wenn ein WeiĂ&#x;brot um die Ecke biegt, rennen die beiden weg. Alkohol? Ein Glas WeiĂ&#x;wein nach dem Spiel. 0,2 Liter. Die anderen Gläser Ăźberlassen sie ihren fuĂ&#x;ballverrĂźckten Vätern Enzo und Herbert.

Träume vom Nationalteam und der WM 2018 Lohn aller MĂźhen und Entbehrungen: RB hat die Verträge mit Diego und Stefan verlängert und hĂśher dotiert. Beide sind jetzt Einkommensmillionäre. Noch Träume? Ja. Der Italo-Deutsche Demme träumt von der italienischen Nationalmannschaft. Und Ă–si Ilse von der WM 2018 in Russland. Nicht zu vergessen: ein BundesligatĂśrchen. Das haben beide noch nicht hinbekommen. Guido Schäfer

ANZEIGE

! " ! " " $ # " " %


* * $ ,. 0 * .* ! 0& , 2'& 333)* &,) . ,. & " & '& . 0 , & 0 & !2! '0* * ! , $) & , !& '.'* %!. *. * %, &'$' 5+ $ &6. 0* 0& $ 0 $! 1&,.! * * 0 ,3 *. ) & $ 3 , #'%%. %!. 0&, * & 1&,.! & ,!& & '. & $ & ! ,! &0* / * ,.) & &., ! & ! !& ' ! & $. & %( . &) !& ,! * ! '& ,!& & '. ) 2//1 112& / "/(" $ 6 21"4

4!% $ 0,. ..0& ,%( $! # !. !% ' $$ 4 0.!2 -2 #4 -$2/1! -&/7/1 % ) * %('% 1 %"1 - 8 $ ! - &8 - + " 1/, 2$1" 2&#1"'&/$ &#- $2 1''1 . - "/(- "&-" 12& ) ! 7/1 %* "18 "82& )4'-&* "&5 - -5 / &$ -#/ &/'- & )4'-& 2& "&1 &* 5 "! '& &! $"% 21'% 1"# 3 # -# % - &/ &! /'- %"1 21'% 1"/ - " &5"/ -/1 2 -2& " 1 21'% 1"# %"1 %% -2& // &/'- $/ "&5 - - -"4 7 $ // 2&# $1 " & "&1 & ! "&5 - - 3- $ & $" 1 (1"4 / %( -/7/1 % ) * -! &! & & 2//1 112& % -1 &1-7 1 -1 ) $3// $$'/ / 2 & //7/1 %* '& 4" 1"'&

!

. ,=9 +- 5==44#= & * % & ," % &/ %* +" 0 %- & % & & & %0 - * / % % &0 &

,'$1,1 11 $ , 11 '$ ( 11 ,$'+ + #

0 & $ $ - .% & * - 0 *

+ ,#

% $ % * % %&* **- % * % - 0 * ! * " & * % * *% & * *% & * * %

. # .

= +=9 # .

1 1 1 1 1 +( '$ ( 11 ($,

& * % & ," % &/ %* +" 0 %- & % & & & %0 - * / % % &0 &

,'$1,1 11 $ , 11 '$ ( 11 1 11 + #

+1$111

0 & $ $ - .% & * - 0 *

+ ,#

% $ % * % %&* **- % * % - 0 * ! * " & * % * *% & * *% & * * %

1 1 1 1 1 +( '$ ( 11 ($ 1 +1$111

1 828* < 1 1 ; " / *( $<$ *;1 1 +.5 $# *' *180 $( &6+== %' $(( 1*182 =3 ;! 1*182 9 53 %*' $($ 18 9 . :# '$22$*( $( 6%' )). , && 18 ' 22 ( ( " +)))6) 6 "% / 1 ' 3 '/ ( !, ' ! / ' (,' ... .. *4-" ' /', / ( ( ' / 1 ' ' ( # / $ % 1! ! /,( & .% ! & ' 0 '/ & -% 0 ' ! & / 3 , ! ' /((, ,,/ & !, 0 , 0' ' 1 , / ( -"&4-&.4")& / 0 ', /((, ,,/ (1 ' , 2 /, 1 (, , ( ( 3 '/ ( !, (&


SEITE 14

Fotos: GEPA pictures

Âť TRAINERTEAM

Âť TRAINERTEAM

Âť TRAINERTEAM

Ernten, was man sät

Âť TOR

Âť TOR

Âť TOR

Peter Gulacsi RĂźckennummer: 32 Geb.: 06.05.1990 im Verein seit: 2015 Einsätze: 17 Tore: – Vorlagen: – Karten gelb/rot: – kicker-Note: 3,03 LVZ-Zeugnis: 1,77

Fabio Coltorti RĂźckennummer: 1 Geb.: 03.12.1980 im Verein seit: 2012 Einsätze: – Tore: – Vorlagen: – Karten gelb/rot: – kicker-Note: – LVZ-Zeugnis: –

Marius MĂźller RĂźckennummer: 21 Geb.: 12.07.1993 im Verein seit: 2016 Einsätze: – Tore: – Vorlagen: – Karten gelb/rot: – kicker-Note: – LVZ-Zeugnis: –

Ralph HasenhĂźttl Cheftrainer Geb.: 09.08.1967 im Verein seit: 2016 GrĂśĂ&#x;e: 191 cm Gewicht: 89 kg letzte Vereine: FC Ingolstadt 04, VfR Aalen, Unterhaching (als Trainer)

Zsolt LĂśw Assistenztrainer Geb.: 29.04.1979 im Verein seit: 2015 GrĂśĂ&#x;e: 182 cm Gewicht: 70 kg letzte Vereine: RB Salzburg, FC Liefering (jeweils als Co-Trainer)

Frederik GĂśĂ&#x;ling Torwarttrainer Geb.: 22.09.1977 im Verein seit: 2015 GrĂśĂ&#x;e: 190 cm Gewicht: 87 kg letzte Vereine: SpVgg Greuther FĂźrth, SC Paderborn (als Torwarttrainer)

Âť ABWEHR

Âť ABWEHR

Âť ABWEHR

Âť ABWEHR

Âť ABWEHR

Âť ABWEHR

Âť ABWEHR

Âť ABWEHR

Willi Orban RĂźckennummer: 4 Geb.: 03.11.1992 im Verein seit: 2015 Einsätze: 17 Tore: 2 Vorlagen: 1 Karten gelb/rot: 4/– kicker-Note: 2,88 LVZ-Zeugnis: 1,76

Dayot Upamecano RĂźckennummer: 17 Geb.: 27.10.1998 im Verein seit: 2017 Einsätze: – Tore: – Vorlagen: – Karten gelb/rot: –/– kicker-Note: – LVZ-Zeugnis: –

Lukas Klostermann RĂźckennummer: 16 Geb.: 03.06.1996 im Verein seit: 2014 Einsätze: 1 Tore: – Vorlagen: – Karten gelb/rot: 1/– kicker-Note: 3,0 LVZ-Zeugnis: 2,00

Benno Schmitz RĂźckennummer: 20 Geb.: 17.11.1994 im Verein seit: 2016 Einsätze: 7 Tore: – Vorlagen: 1 Karten gelb/rot: 1/– kicker-Note: 3,30 LVZ-Zeugnis: 2,14

Marcel Halstenberg RĂźckennummer: 23 Geb.: 27.09.1991 im Verein seit: 2015 Einsätze: 17 Tore: – Vorlagen: 2 Karten gelb/rot: 2/– kicker-Note: 3,38 LVZ-Zeugnis: 2,00

Marvin Compper RĂźckennummer: 33 Geb.: 14.06.1985 im Verein seit: 2014 Einsätze: 12 Tore: 1 Vorlagen: – Karten gelb/rot: 3/– kicker-Note: 3,0 LVZ-Zeugnis: 1,75

Bernardo F. da Silva RĂźckennummer: 3 Geb.: 14.05.1995 im Verein seit: 2016 Einsätze: 10 Tore: – Vorlagen: – Karten gelb/rot: 1/– kicker-Note: 3,28 LVZ-Zeugnis: 2,10

Ken Gipson RĂźckennummer: 36 Geb.: 24.02.1996 im Verein seit: 2015 Einsätze: – Tore: – Vorlagen: – Karten gelb/rot: –/– kicker-Note: – LVZ-Zeugnis: –

Âť MITTELFELD

Âť MITTELFELD

Âť MITTELFELD

Âť MITTELFELD

Âť MITTELFELD

Âť MITTELFELD

Âť MITTELFELD

Âť MITTELFELD

Dominik Kaiser RĂźckennummer: 24 Geb.: 16.09.1988 im Verein seit: 2012 Einsätze: 14 Tore: 1 Vorlagen: – Karten gelb/rot: 1/– kicker-Note: 3,28 LVZ-Zeugnis: 2,21

Rani Khedira RĂźckennummer: 6 Geb.: 27.01.1994 im Verein seit: 2014 Einsätze: 2 Tore: – Vorlagen: – Karten gelb/rot: –/– kicker-Note: – LVZ-Zeugnis: 2,00

Marcel Sabitzer RĂźckennummer: 7 Geb.: 17.03.1994 im Verein seit: 2015 Einsätze: 16 Tore: 4 Vorlagen: 4 Karten gelb/rot: 2/– kicker-Note: 3,14 LVZ-Zeugnis: 1,94

Naby Keita RĂźckennummer: 8 Geb.: 10.02.1995 im Verein seit: 2016 Einsätze: 15 Tore: 4 Vorlagen: 3 Karten gelb/rot: 2/– kicker-Note: 2,58 LVZ-Zeugnis: 1,60

Stefan Ilsanker RĂźckennummer: 13 Geb.: 18.05.1989 im Verein seit: 2015 Einsätze: 17 Tore: – Vorlagen: – Karten gelb/rot: 3/– kicker-Note: 3,32 LVZ-Zeugnis: 2,00

Oliver Burke RĂźckennummer: 19 Geb.: 07.04.1997 im Verein seit: 2016 Einsätze: 14 Tore: 1 Vorlagen: 2 Karten gelb/rot: –/– kicker-Note: 3,0 LVZ-Zeugnis: 2,00

Zsolt KalmĂĄr RĂźckennummer: 35 Geb.: 09.06.1995 im Verein seit: 2014 Einsätze: – Tore: – Vorlagen: – Karten gelb/rot: – kicker-Note: – LVZ-Zeugnis: –

Diego Demme RĂźckennummer: 31 Geb.: 21.11.1991 im Verein seit: 2014 Einsätze: 16 Tore: – Vorlagen: 3 Karten gelb/rot: 2/– kicker-Note: 2,93 LVZ-Zeugnis: 2,00

Âť STURM

Âť STURM

Âť STURM

Âť STURM

Mit diesen 23 Bullen wollen Ralph HasenhĂźttl und sein Team an die erfolgreiche Hinrunde anknĂźpfen

*

schlusss *amBis23.Redaktionssc Januar sah ah der Kader so aus wi wie hierr dargestellt.

Yussuf Poulsen RĂźckennummer: 9 Geb.: 15.06.1994 im Verein seit: 2013 Einsätze: 17 Tore: 1 Vorlagen: 1 Karten gelb/rot: 2/– kicker-Note: 3,20 LVZ-Zeugnis: 2,18

Emil Forsberg Rßckennummer: 10 Geb.: 23.10.1991 im Verein seit: 2015 Einsätze: 15 Tore: 5 Vorlagen: 9 Karten gelb/rot: 1/1 kicker-Note: 2,69 LVZ-Zeugnis: 1,93

Davie Selke RĂźckennummer: 27 Geb.: 20.01.1995 im Verein seit: 2015 Einsätze: 11 Tore: 2 Vorlagen: 1 Karten gelb/rot: 2/– kicker-Note: 4,25 LVZ-Zeugnis: 2,43

Timo Werner RĂźckennummer: 11 Geb.: 06.03.1996 im Verein seit: 2016 Einsätze: 17 Tore: 10 Vorlagen: 5 Karten gelb/rot: 3/– kicker-Note: 2,97 LVZ-Zeugnis: 1,75

ANZEIGE

$ ' *!$'

' $ %'( ", $ $("" ( ' $%')',' !' ( $ ( % #

% %' $ $ $ ! $ $' $ *! ", * $%!$ + $ % ", $ $("" $ ' '$! $ ( %% $# $ $ (% ( $ ,( ' ! ( % $ + $ (% ,($) # ' $ *!$' )$ % ( % '#



SEITE 16

cheidung Gut möglich, dass sich jemand ärgert, dort oben in England, 1062 Kilometer entfernt. So weit ist es von der Red Bull Arena in Leipzig bis nach Anfield, der Heimstatt des FC Liverpool. Sechs Jahre lang stand Peter Gulacsi bei den „Reds“ unter Vertrag. Dort wurde sein Talent zwar erkannt, doch er konnte nicht Fuß

fassen. Gulacsi wurde verliehen, tingelte über den damaligen Drittligisten Hereford zu den Tranmere Rovers und später nach Hull City. 2013 ließen ihn die Verantwortlichen in Liverpool ziehen. Gulacsi hatte kein einziges Spiel in der Premier Fo : GEPA pic Foto ictures League gemacht. ANZEIGE

Fußballer sind als To orhüter Gold wert, und solche Ty ypen schätzt auch Ralph Hasenhü üttl, der Leipziger Chefcoach. Au uf und neben dem Platz. „In den Ja ahren, in denen ich zweiter oderr dritter Torhüter war, war mein Verhältnis zur Nummer eins immer top. Pepe Reina, Gabor Kiraly, das waren super Typen. IIch hatte mir vorgenommen: Wen nn ich die Nummer eins bin, möchte ich Gut drei Jahre später ist „Pete“ Stammtorwart beim Zweitplatzierten der Bundesliga, einer der stärksten Ligen der Welt, und ungarischer Nationaltorhüter. Diese Entwicklung wirkt auf den ersten Blick erstaunlich, aber wer sich mit dem 26-Jährigen trifft und seinen Weg verfolgt, der stellt zwei Dinge fest: Gulacsi hat von Anfang an hart auf dieses Ziel hingearbeitet – und es ist kein Wunder, dass er es gerade bei RB Leipzig erreicht hat. „Wir sind ein Verein, der immer versucht, noch dieses eine Extra-Prozent zu geben, für die Spieler und für den Erfolg. Ich glaube, das ist der größte Grund.“ Gulacsi gilt als ruhiger, konzentrierter Arbeiter. Solche

Peter Gulacsi im Interview mit Christopher Resch

Pepe Reina, Gab bor Kiraly, das waren supe er Typen. Ich h hatte mir vorg genommen, auch h so zu sein.

auch so sein.“ Selbst Fabio Coltorti, der in Liga zzwei Stammtorwart war, und Neuzugang Marius Müller beton nen, wie gut die Stimmung unterr den Dreien ist: professionell, ab ber respektvoll und freundlich. Mehr kann man nicht erwarten b bei einer Position, auf der der K Konkurrenz-

kampf so hart ist wie nirgends sonst. Gulacsis Vorteil ist das Komplettpaket: Er ist ein intelligenter, mitspielender Torhüter, strahlt Ruhe aus, ist bärenstark gebaut und ebenso stark auf der Linie. Einer der wenigen Kritikpunkte ist das Herauslaufen, so gesehen beim 0:3 kurz vor Weihnachten gegen die Bayern, als er Douglas Costa abräumte – Elfmeter. Laut Ralf Rangnick ein „Aussetzer“. Gulacsi sieht die Kritik professionell, zu Herzen nimmt er sich ohnehin nur die interne. Gemeinsam mit Torwarttrainer Frederik Gößling analysiert er jedes Spiel, wertet haarklein jede Aktion aus, auch im Training. „Torhüter ist eine sehr komplexe Position, es geht darum, sehr schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen.“ Leipzig war und ist für Peter Gulacsi in vielerlei Hinsicht der nächste Schritt, beruflich, aber auch privat: Im Sommer hat er seine Freundin Diana geheiratet. Alles im Lot bei der Leipziger Nummer Eins. Gut möglich also, dass man 1062 Kilometer entfernt, an der Anfield Road, die eine oder andere Entscheidung bereut. Christopher Resch


SEITE 17

Frankreichs „Wunderkind“: Dayot Upamecano 18 Jahre, kraftvoll, dynamisch. Gilt als Riesentalent. Dayot Upamecano ist nun Leipziger. Der Franzose kommt – wie vor ihm schon so viele – von Red Bull Salzburg. Wieder schnappte Ralf Rangnick einen talentierten Spieler der europäischen FuĂ&#x;ballElite weg und landete mit dem rund zehn Millionen Euro teuren franzĂśsischen „Wunderkind“ den Winter-Transfercoup von RB Leipzig. Seit Wochen wurde mit dem Wechsel des vielversprechenden franzĂśsischen JuniorenNationalspielers vom Red-BullClub in Salzburg zum FuĂ&#x;ballBundesligazweiten gerechnet. Upamecano erhält bei RB Leipzig einen Vertrag bis 2021. „Wir freuen uns sehr, dass er sich trotz zahlreicher Angebote von internationalen Top-Clubs fĂźr einen Wechsel zu uns entschieden hat, um hier seinen nächsten Karriereschritt zu machen“, sagte RB-Sportdirektor Rangnick und ergänzte: „Wir sind davon Ăźberzeugt, dass Dayot in der Lage sein wird, unseren Kader auch schon kurzfristig st g qualitativ qua tat v zu u verstärken.“ ve stä e .

Dominik Kaiser Ăźber seinen neuen Mitspieler

Er agiert sehr clever im Zweikampf, ist schnell, hat eine gute Ăœbersicht und kann uns weiterhelfen.

Gesagt, getan. Der Neuzugang hinterlieĂ&#x; bereits im (Test-)Spiel gegen die Glasgow Rangers einen vielversprechenden ersten Eindruck. „Er ist noch extrem jung, zeigt aber in vielen Situationen, dass er sehr clever im Zweikampf agiert, schnell ist, eine gute Ăœbersicht hat und vieles mitbringt, um uns weiterzuhelfen“, sagte Kapitän Dominik Kaiser anschlieĂ&#x;end. Upamecano ist mittlerweile in bester Gesellschaft ehemaliger RB-Salzburg-Profis beim neuen Red-Bull-Prestigeclub in Leipzig. Erst im vergangenen Sommer waren Antreiber Naby Keita und u d Abwehrspieler bwe sp e e Bernardo e a do

gekommen. Torwart Peter Gulacsi, Benno Schmitz, Marcel Sabitzer oder Stefan Ilsanker sind weitere von noch mehr Beispielen. So heiĂ&#x; begehrt von europäischen Spitzenvereinen wie Upamecano waren manche seiner Vorgänger allerdings nicht. Manchester United, Arsenal London, Juventus Turin – die Liste derer, die schon vor anderthalb Jahren den gerade mal 16 Jahre alten Upamecano haben wollten, ist lang. „Schon damals musste man sich gegen groĂ&#x;e internationale Konkurrenz durchsetzen“, hatte Rangnick vor dem Wechsel nach Leipzig rĂźckblickend gesagt. Rangnicks Begeisterung fĂźr Upamecano hat seinen Grund: 1,85 Meter groĂ&#x; und 83 Kilogramm schwer gilt er als ganz groĂ&#x;es Abwehrtalent mit EinsatzmĂśglichkeit auch im defensiven Mittelfeld. Mit der U 17 der Franzosen holte er 2015 in Bulgarien den EM-Titel – durch einen 4:1-Sieg am 22. Mai gegen die Junioren des Deutschen FuĂ&#x;ball-Bundes. uĂ&#x;ba u des. Jens Marx a

Solider Einstand: Der 18 Jahre alte Neuzugang Dayot Upamecano Ăźberzeugte bereits im Testspiel gegen die Rangers. Foto: Christian Modla ANZEIGE

/ # + + ( #$ # $( $ # ,$$ - # $( $ . /+ $$ #-

" 0) ! *& % !00 ...". ( (" . ( ("


SEITE 18

Klostermann: „Es kribbelt natĂźrlich schon extremâ€? RB-Abwehrtalent Lukas Klostermann spricht im Trainingslager in Lagos Ăźber die Leiden während seiner langen Verletzung, das Kapitel Nationalmannschaft und sein Studium. Man hat Sie in Lagos ab und zu mit dem Ball auf dem Platz gesehen. Wie gut tut das? Sehr gut. Einmal fĂźr den Kopf und auf der anderen Seite freut es mich, dass es kĂśrperlich wieder ohne Probleme und deutlich voran geht. Das ist der nächste Schritt. Das letzte Jahr war bei Ihnen zunächst traumhaft. Aufstieg in die Bundesliga als Stammspieler, Olympia-Silber in Rio. Dann kam

Lu L uk uka ass Klo Kloste sterma ste rmann rm n ist in inss Tra raini ining zu ini zurĂźck zur Ăźckgek gekehr e rt. Fot GEPA Foto: GEPA pictures pictu ictures r res

der Kreuzbandriss dazwischen. Ă„rgert Sie das noch mehr, weil Sie gerade so einen Lauf hatten? Ich hätte mich genauso geärgert, wenn ich diese Erfolge davor nicht gehabt hätte. NatĂźrlich ist solch eine Verletzung bitter und es war, nachdem man das dann realisiert hat, auch nicht immer so einfach. Aber ich habe viel UnterstĂźtzung und Zuspruch bekommen. Inzwischen blicke ich schon lange nicht mehr zurĂźck, sondern sehe das Ziel vor Augen. Nach diesem erfolgreichen Olympia-Turnier waren Sie auch fĂźr die A-Nationalmannschaft im Gespräch. In wie fern gab es da einen Kontakt zwischen Ihnen und den DFB-Verantwortlichen? Zwischen mir und den Verantwortlichen gab es keinen Kontakt. Aber solche GerĂźchte entstehen ja auch, weil da meist ein bisschen was dran ist. Von daher ist das fĂźr mich nochmal ein zusätzlicher Motivationsschub, sich dann irgendwann mal so weit vorzukämpfen, dass man das erreichen kann.

Was wird bis zu Ihrem Comeback in den nächsten Wochen noch auf Sie zukommen? Irgendwann wird es intensiver, schneller und es kommen Richtungswechsel dazu. Dann wird noch der Gegnerkontakt kommen, so dass man dann auf Dinge und Situationen reagieren muss, die man sonst nicht so voraussehen kann. Das ist der letzte Schritt.

Wie weit sind Sie eigentlich mit Ihrem Fernstudium in Wirtschaftswissenschaften? Das mache ich noch, an der Fernuni Hagen. Ich bin im vierten Semester, habe aber im ersten und dritten Semester die Klausuren verpasst, wegen Olympia und Ligaspielen. Es ist schon ein bisschen ärgerlich, wenn man das Semester lernt und an dem Tag der Prßfung nicht dabei sein kann.

Ralf Rangnick hat von einer Rßckkehr im März gesprochen. Ist das realistisch oder sind Sie noch ehrgeiziger? Die Tßcke beim Kreuzbandriss ist ja eigentlich, je eher man wieder anfängt, desto hÜher ist das Risiko, dass man noch ein bisschen länger Probleme hat. Bei mir wurde im Oberschenkel etwas weggenommen und dann ans Knie gespannt. Die Sehne hat an der vorherigen Stelle eine ganz andere Funktion als an der jetzigen, deswegen dauert der Umwandlungsprozess sehr lange. Wenn ich der Mannschaft beim Spielen zuschauen kann, kribbelt es aber natßrlich schon extrem.

Haben Sie mit dem Studiengang ein bestimmtes Ziel im Hinterkopf? Nein. Ich studiere das, weil es mich thematisch interessiert und ich neben dem FuĂ&#x;ball noch etwas mit dem Kopf machen will. Ist trotzdem ein bisschen der Sicherheitsgedanke dabei, weil eine Karriere als FuĂ&#x;baller auch schneller vorbei sein kann, als einem lieb ist? Ich habe ja jetzt leider selbst erlebt, dass es relativ schnell gehen kann, dass man fĂźr einen längeren Zeitraum ausfällt oder – wenn es mal ganz blĂśd läuft – vielleicht sogar sagen muss, es geht gar nicht Interview: Anne Grimm mehr.

ANZEIGE

mmm$aobbjWb#b[_fp_]$Z[ , 5$, - ',$ % , 2 % %- # ,- 7

%2 " ,2'5, 5, - #2 "5$

'22 %2'5,

', " * (% -,'52

43+9 + 4 +9 + %5, / 0

= (, <, .< - <- 5(6 92 +. 9 9"=&5<-% .< - (- - <6#<% .5, - ( ! 5 ' 9 %- (-9 +. (-9 ( & + 6< & 3 & 9 < < 5 <(+4 <6#<% 56 @

) +9 + 4 +9 + %5, & 0

9 9"=&5<-% - (% &.5- ++(-- <2>2, &5= 5" &59 - <6#<% <5(6 & &5<-%

4 +9 + 4&+9 + %5, 0

&5= 5" &59 - . &+ - 5<- " &59 . &

.,.- + - . - 9 95<- " &59 + 6%.? <- (- <5%&

3)+9 + )4+9/+ %5, )3 0

%<9 (6 6 &5 %<9 (99 +*+ 66 &.9 +6 &5' " &59 - 9 9"=&5<-% +6(-*( 6+. (-95(99 .5 * 1& ++

,' ,# % ,5% , -

- (%-2 % !', ',6 %-

5,8, - 85 % !', % ',6 %-

'22# % - (%-2 % % 5% *, 2 5, %

44+9/+ 4&+9/+ %5, 0

&51 66 % - ; 7 < +(- 0 7 <, +? @ ; 7 <, 55@ 9 95<- " &59 < +(- (-' 95(99 <- =&5<-% -

4.+9/+ 9 +9.+ %5, 0 &5= 5" &59 - %<9 (99 +*+ 66 &.9 +6 9 9"=&5<-% 6+. 5% - <- /9 .5% ).5 6 &(""' " &59 -

4.+9 + 3)+9 + %5, 0

&5= 5" &59 - %<9 (99 +*+ 66 &.9 +6 9 9"=&5<-% 6+. 5% - <- /9 .5% ).5 6 &(""' " &59 -

)9+9&+ 43+9&+ %5, / 0

%<9 6 (99 +*+ 66 &.9 + 9 95<- " &59 + 6%.? <- (- <5%& (-95(99 9(5+(-% 69+ . &+ - ' 5<- " &59

,' 2 - % %- #%

5 , 2 - -2, %

, % % ,# - 22 #$ , -

,' 2 # %,5% , -

4 +9&+ 94+)9+ %5, & 0 :' <- $' 9 5- ' .9 +6 <6#<% -6 + 5* <- -6 + 5 67 .6(-) &5= 5" &59 - 5 -A(6* - 5*+.69 5 &(""' " &59 -

4&+9&+ 93+)9+ %5, 0

%<9 6 (99 +*+ 66 &.9 + -A - (, .9 + 9 9"=&5<-% 1 9() <6#2 .5 <- (,6*(' ).5 &(""" &59 (,6*(' - + <6#2 .9.><-7 5.A-) -

9)+)9+ 9 +)9+ %5, 0

%<9 (99 +*+ 66 &.9 +6 <6#<% - & .69 , 5 + ++<5 <- (-6 - 6(-- 5 (59 - 66 - (-15.

)/+)9+ 4 +)9+ %5, )9 0

%<9 (99 +*+ 66 &.9 +6 <6#=% - & +.5 -A 5.- (6 - (% <- - 5(-. (-> 5' *.69<-% (- 5 .6* -

=[_œb[h#H[_i[d š ;_b[dXkh] š J[b$ &)*() ,&, ,&, š AobbjWb#=[_œb[h 8kijekh_ij_a š B[_fp_] š J[b$ &)*' /.)/*-(


SEITE 19

Dem eigenen Tempo standhalten UNSERE UNS ERE DR DREIE EIERKE RKETTE TTE

VON RONALD RONA LD RENG RENG

KĂźrzlich verschlug es mich zum ersten Mal im Leben nach Ostfriesland, ich war auf Ăœberraschungen eingestellt, darauf allerdings nicht: In Ockenhausen, einem Flecken mit 300 Menschen und deutlich mehr Schafen und KĂźhen, wehte an einem Haus die Flagge von RB Leipzig. Meine nächste Reise fĂźhrte mich nach Barcelona, ich griff im CafĂŠ Mauri zur lokalen Sportzeitung El Mundo Deportivo und fand auf der Titelseite: Dayot Upamecano, Verteidiger von RB Salzburg, der, so die Zeitung, eine tolle Verstärkung fĂźr den groĂ&#x;en FC Barcelona wäre, aber wohl zu RB Leipzig wechsle. Im HĂśchsttempo ist RB Leipzig in seinem ersten halben Jahr als Bundesligist in den Weiten der Welt ein Thema geworden. In seinem zweiten Halbjahr als Bundesligist wird das die groĂ&#x;e Herausforderung fĂźr den Klub:

dem eigenen Tempo standzuhalten. Denn wer so rasend aufsteigt wie die Leipziger Neulinge, bis auf Platz zwei der Bundesligatabelle, muss sich auf allen Ebenen – auf dem Spielfeld, in der Mannschaft und in der Vereinsstruktur – quasi im Fluge neuen Gegebenheiten stellen. Tempo ist die Essenz des Leipziger FuĂ&#x;balls: Die Mannschaft soll so schnell wie mĂśglich vor Gegners Tor auftauchen, um diesen zu Ăźberraschen, und bei Ballverlusten rasend schnell wieder die Verteidigungsformation annehmen – das ist der strategische Kerngedanke. In der Umsetzung dieser radikalen Spielweise hat RB Leipzig im ersten halben Bundesliga-Jahr kleine Abstriche und deshalb beachtliche Fortschritte gemacht: Die Spieler verstehen besser als in vorherigen Jahren, den ĂœberfallfuĂ&#x;ball situativ anzupassen. Sie legen auch mal längere Passpassagen ein oder verteidigen kurzfristig erst hinter der Mittellinie.

Spitzenmannschaft muss Spielweise variieren kĂśnnen Das ist kein Verrat an der Ăœberidee vom schnellen Spiel,

sondern eine Notwendigkeit. Eine Spitzenmannschaft muss seine Spielweise heute variieren kÜnnen, um auf Schwierigkeiten im Spiel zu reagieren. Im zweiten Halbjahr wird RB nur dann ähnlich erfolgreich wie im ersten sein, wenn es das Spiel noch gezielter abwandelt: bwandelt: Denn die meisten Gegn ner werden aufgrund der Leipzziger Erfolge in der Hinrunde ihre Taktik konsequent darauf ausrichten, RB keinen Raum fßr Tem mpoangriffe zu bieten.

ten – und gleichzeitig im Geheimen schon Ersatz fĂźr auf einmal mĂśgliche Abgänge zum Saisonende aufzureihen – sind plĂśtzliche Aufgaben. Viele EmpĂśrlinge sind in der Vergangenheit daran zerbrochen. Es sollte helfen, dass Ralf Rangnick eine vergleichbare Situation Sit ti als l T Trainer i iin H Hoff fenheim 2009 bereits erlebte.

werden mßssen. Die Uefa erlaubt nur einen Klub eines Konzerns in den Europapokalen. RB Salzburg wird wohl zur reinen Ausbildungsstätte fßr Leipzig degradiert werden mßssen, was viel Bitterkeit und Zorn ßber Red Bull in Salzburg verspricht. Z d Zudem erfßllt fßllt RB als Klub eines

Mannschaftsgefßhl erhalten In dem Temp po, mit dem Leipzig spielt, wurden diie Spieler fßr etabliertte Topklubs interessant. Fßrr Naby Keita etwa, den kein einziger inziger franzÜsifranzÜsi scher Erstligist wollte, als RBs Sportdirektor Ralf Rangnick ihn 2014 aus Frankreichs zweiter Liga zunächst nach Salzburg holte, interessieren sich derzeit Späher von Rom bis Sevilla. Das Mannschaftsgefßhl zu erhalten, wenn der eine oder andere Spieler zwangsläufig beginnt, sich fßr besser als das Team zu hal-

Foto:: kjparg Foto kjp ete/ ete/Fre Free ik com Freepik.

Denn am besten lernt man aus den eigenen Fehlern. Das Tempo rauszunehmen, ist keine Alternative, auch nicht bei der Anpassung der Klubstrukturen: Qualifiziert sich RB fĂźr den Europapokal, wonach es aussieht, wird das Modell vom mit Red-Bull-FuĂ&#x;ballkonzern starken Filialen in Leipzig und Salzburg gravierend verändert

Mäzens die Regel des Financial Fairplays der Uefa derzeit offensichtlich noch nicht, so oft die Macher auch, ohne Fakten zu nennen, das Gegenteil behaupten. Der Klub, der Schnelligkeit zu seinem Mantra erhob, muss im nächsten Halbjahr in allen Bereichen ein anderes Element an erste Stelle stellen: Präzision. ANZEIGE

- ;3 5= 5 ?0. 1C(17 '5 - $3 5= 5 ?0. 1C(1$ '5

0^='^ 83*5$'(

,, 6 5' ,, . ( ' ).@ 5! 53 . 66 5 5!05- . =5 ' ( :05).% 0.:50, 5 . = . ).B)% 5:)% . '5 A. -)+( % ,=.%3 '5 = ' 6 %: * 3 '5 02! = '3 3

0-- 5! , 5 :5 & 8 4 C$;18 )2B)% 4 , !0. C;$1 8#/ CC 4 @@@3% ) (" ':, 53

)5 !5 = . =.6 =! '5 . 6= ' 5, . ) . . = . B ; <C17 ) 0. 5-0 ,, -): > 5B =% . - =. .?05: ), =. ?) , @ ): 5 ::5 +:)? .% 0: 3


SEITE 20

Tabellen lügen nicht

» TOP-

Ein Blick auf die Bundesliga-Hinrunde von RB Leipzig durch die Zahlenbrille*

» TOP-SPIELER I

Bundesliga-Tabelle:

Kicker-Bestenliste**: 5. Naby Keita 2,58 10. Emil Forsberg 2,69 19. Willi Orban 2,88 27. Diego Demme 2,93 32. Timo Werner 2,97 33. Marvin Compper 3,00 39. Peter Gulacsi 3,03 54. Marcel Sabitzer 3,14 62. Yussuf Poulsen 3,20 76. Bernardo 3,28 Dominik Kaiser 3,28 82. Stefan Ilsanker 3,32 89. Marcel Halstenberg 3,38

LVZ-Bullenzeugnis: 1. Naby Keita 1,60 2. Marvin Compper 1,75 Timo Werner 1,75 4. Peter Gulacsi 1,77 Willi Orban 1,76 6. Emil Forsberg 1,93 7. Marcel Sabitzer 1,94 8. Oliver Burke 2,00 Diego Demme 2,00 Stefan Ilsanker 2,00 Lukas Klostermann 2,00 Rhani Khedira 2,00 Marcel Halstenberg 2,00 14. Bernardo 2,10 15. Benno Schmitz 2,14 16. Yussuf Poulsen 2,18 17. Dominik Kaiser 2,21 18. Davie Selke 2,43

Zuschauer-Tabelle:

Mannschaft

Tore

Mannschaft

Ø pro Spiel

1.

FC Bayern München

40:10 (+30) 42

1.

Borussia Dortmund

81 072

2.

RB Leipzig

34:15 (+19) 39

2.

Bayern München

75 000

3.

TSG Hoffenheim

30:17 (+13) 31

3.

FC Schalke 04

60 445

4.

Borussia Dortmund

37:20 (+17) 30

4.

Hamburger SV

52 522

5.

Hertha BSC

25:19 (+6)

30

5.

Bor. M‘Gladbach

51 545

6.

Eintracht Frankfurt

22:15 (+7)

29

6.

1. FC Köln

49 362

7.

1. FC Köln

21:15 (+6)

26

7.

Eintracht Frankfurt

47 875

8.

Bayer 04 Leverkusen

26:25 (-1)

24

8.

Hertha BSC

47 770

9.

SC Freiburg

22:29 (-7)

23

9.

RB Leipzig

41 753

Pkt..

10. FC Schalke 04

21:19 (-2)

21

10. Werder Bremen

40 121

11.

26:30 (-4)

21

11.

28 366

12. VfL Wolfsburg

16:24 (-8)

19

12. VfL Wolfsburg

28 180

13. FC Augsburg

13:19 (-6)

18

13. TSG Hoffenheim

27 978

14. Borussia Mönchengladbach 15:25 (-10)

17

14. Bayer 04 Leverkusen

27 668

15. Werder Bremen

16

15. FC Augsburg

27 604

1. FSV Mainz

21:36 (-15)

1. FSV Mainz 05

16. Hamburger SV

14:32 (-18)

13

16. SC Freiburg

23 937

17. FC Ingolstadt 04

14:28 (-14)

12

17. SV Darmstadt 98

16 522

18. SV Darmstadt 98

11:30 (-19)

9

18. FC Ingolstadt 04

14 403 * Quellen: kicker.de, LVZ, wahretabelle.de, sport1.de

Verletzten-Tabelle: (Stand 22.12.2016)

Harte Kerle-Tabelle:

Mannschaft

Ø-Fehltage pro Spieler

1.

FC Ingolstadt

7,35

286

2.

TSG Hoffenheim

11,66

283

3.

SV Darmstadt 98

17,37

269

4.

1. FC Köln

20,92

VfL Wolfsburg

256

5.

Hertha BSC

20,96

Eintracht Frankfurt

254

6.

RB Leipzig

22,26

Bor. M'Gladbach

242

7.

SC Freiburg

22,97

1. FC Köln

236

8.

Bayer Leverkusen

25,07

Hertha BSC

236

9.

Mainz 05

26,19

Hamburger SV

26,19

Mannschaft

Fouls eingesteckt

1.

Borussia Dortmund

318

2.

FC Ingolstadt

3.

TSG Hoffenheim

4.

Werder Bremen

5. 6. 7. 8.

SPIELER II

10. Mainz 05

232

11.

Bayer Leverkusen

227

11.

Schalke 04

27,27

Hamburger SV

227

12. Bayern München

27,54

13. RB Leipzig

226

13. VfL Wolfsburg

28,15

14. FC Augsburg

224

14. Bor. M'Gladbach

30,73

15. SV Darmstadt 98

222

15. Werder Bremen

33,17

16. FC Schalke 04

219

16. FC Augsburg

33,57

SC Freiburg

219

17. Borussia Dortmund

37,86

18. Bayern München

215

18. Eintracht Frankfurt

41,94

** Die Platzierung der RB-Spieler bezieht sich auf alle vom Kicker benoteten BundesligaSpieler. Berücksichtigt sind nur Spieler, die in mindestens 50 Prozent der Spiele benotet wurden.

Top-Scorer: Spieler

Spiele

Tore

Vorlagen Scorerpunkte

Aubameyang, Pierre-Emerick (BVB)

15

16

1

Lewandowski, Robert (FCB)

17

14

3

17

3.

Modeste, Anthony (FCK)

17

13

2

15

Werner, Timo (RBL)

17

10

5

15

5.

Forsberg, Emil (RBL)

16

5

9

14

1.

17

» HIER IST RB LEIPZIG DAS MAß ALLER DINGE IN DER BUNDESLIGA Zugelassene Schüsse/Chancen: 1. RB Leipzig 2. Bayern München 3. FC Schalke 04

35/75 47/97 53/123

Benötigte Schüsse pro Tor: 1. RB Leipzig 2. Borussia Dortmund 3. Hertha BSC

4,79 5,08 5,13

Durchschnittsalter des Kaders: 1. RB Leipzig 2. Bayer Leverkusen 3. VfL Wolfsburg

23,42 23,79 23,92

Bester Aufsteiger nach 17 Spieltagen: 1. RB Leipzig (2016/17) 39 Punkte 2. 1. FC Kaiserslautern (1997/98) 39 Punkte 3. Bayern München (1965/66) 38 Punkte ANZEIGE


$ $ # " !

$ $ $ #

$ $ $ # " !

ƪƯƫ ƼƺƴƪƫƷƨƧƷƫ ƼƫƲƹ ƪƫƷ

6LHEHQ /HEHQ I¾U GLFK

7285

$ $ # ! !

$ $ $ # " !

$ $ #

$ $ $ #

6FKODJHU1DFKW

(/7!2$ #!20%.$!,% s s "%!42)#% %',) 6)#+9 ,%!.$2/3 s

s -)#+)% +2!53% -!)4% +%,,9 s s ,).$! (%33%

" & "# # " & " " " " #! & "& & ! ""( && " ' # &# ! # $

$ $ $ #

$ $ $ #

$OH[D )HVHU

=ZLVFKHQ GHQ 6HNXQGHQ 7285

$ $ # !

$ $ # " !

$ $ #

$ $ $ # ! !

$ $ $ # " !

s

$ $ $ #


TE 22 T 2 SEITE

DIE LVZ GRATULIERT ZU DIESER HINRUNDE !

TA T TAB A ELL ELLEN EN-PLA PLA LATZ TZ TZ

Der LV De LVZZ Ra Rase senB senB nBaalleer wi wirf r t ei e ne nen n Bl Blick icck zurü zurüc rü ück ck auf allllee 17 Spi piel elta tag age ge der er

» 2. SPIELTAG 1:0 zu Hause gegen Borussia Dortmund Mit der ersten Sensation setzt sich der Neuling sofort in der Spitzengruppe fest. Trainer Ralph Hasenhüttl hat Mut, wechselt in der Schlussphase neben Emil Forsberg die Neuzugänge Oliver Burke und Naby Keita ein – und mit ihnen den Sieg. Als Keita den Ball in der 89. Minute unter die Latte hämmert, gleicht die Red-Bull-Arena einem Tollhaus. Ein euphorischer Ralf Rangnick meint: „Das ist großartig für die Stadt und den Verein.“ Der Favorit hatte zwar Feldvorteile, erspielte sich aber nur eine echte Chance.

» 4. SPIELTAG 1:1 zu Hause gegen Mönchengladbach

17.09.2016

Das Remis tut ein klein wenig weh, denn RB hat den Champions-League-Teilnehmer lange im Griff, 9:3 Torschüsse und 5:2 Ecken sind Ausdruck der Überlegenheit. Der chancenlose Keeper Peter Gulacsi kassiert den Ausgleich erst sechs Minuten vor Schluss. Dennoch sagt Ralph Hasenhüttl: „Mit dem 1:1 können wir gut leben.“ Zum ersten Mal treffen die Leipziger in der ersten Halbzeit in der 6 Halbzeit, 6. Minute netzt erneut Timo Werner nach Flanke von Yussuf Poulsen ein. Das Tor reicht nicht zum Sieg.

RB baut den Startrekord eines Bundesliga-Neulings aus, liegt nur noch zwei Punkte hinter den Bayern, stürzt Dieter Hecking und den VfL in die Krise. Erneut wirkt RB laufstärker, zielstrebiger und lebendiger. Das Tor des Tages erzielt Emil Forsberg (70.) mit einem herrlichen Schlenzer. Damit macht der Schwede einen Fauxpas aus der 18. Minute wett, als er einen Foulelfmeter neben das Tor setzte. „Gott sei Dank habe ich den Ball aus 18 Metern gut getroffen, der Elfer war schwach geschossen“, meint Forsberg.

» 9. SPIELTAG

Zwei Wochen lang laboriert Marcel Sabitzer an Sprunggelenk, dann springt der Ösi wie Kai au nach der Pause mit einem Doppelpack. Sechs M wechslung gelingt ihm die verdiente Führung. Werner und Oliver Burke. RB ist gegen die defe drückend überlegen (66 Prozent Ballbesitz, 11:4 Yussuf Poulsen in Hälfte eins wird zu Unrecht w

23.10.2016

16.10.2016

30.09.2016

10.09.2016

» 3. SPIELTAG 4:0 beim HSV

28.08.2016

» 7. SPIELTAG 1:0 beim VfL Wolfsburg

Auch wenn der Sieg beim Bun ndesliga-Dino etwas zu hoch ausfällt – er ist hochverdient. Erneut nutzt RB in der zweiten Halbzeit seine ath hletischen und konditionellen Vorteile, wiederum fallen die Tore durch h Forsberg, Werner (2) und Selkke nach der Pause, erneut beweisst dchen Hasenhüttl ein goldenes Händ mit der Einwechslung der Torsschützen Werner und Selke. Die Abw wehr lässt nichts zu und Innenverteiidiger Willi Orban schwärmt: „Wir haben aben eine geile Truppe, sind hungrig und haben auch Qualität.“

» 1. SPIELTAG 2:2 bei 1899 Hoffenheim Nach dem Pokal-Aus in Dresden – RB verspielt ein 2:0 und scheitert im Elfmeterkrimi – wirkt die Defensive auch zum Bundesligastart nicht sattelfest. Doch die offensive Grundausrichtung macht Lust auf mehr. Und die Moral ist intakt. Zweimal holen die Leipziger einen Rückstand auf, sie laufen fünf Kilometer mehr als der Gegner und verdienen sich allein durch diesen Aufwand den Punkt. Das erste Bundesligator für RB erzielt Kapitän Dominik Kaiser, Marcel Sabitzer sichert das Remis in der 90. Minute.

21.09.2016

25.09.2016

» 5. SPIELTAG 1:1 beim 1. FC Köln Wegen der Sitzblockade einiger FC-Fans trifft der RB-Bus verspätet im Stadion ein, der Anstoß verzögert sich um 15 Minuten. Dennoch starten die Leipziger auch beim Tabellenzweiten furios. Der Schotte Oliver Burke erzielt bei seinem Startelf-Debüt schon nach gut vier Minuten sein erstes Bundesligator. Naby Keita und Marcel Sabitzer hatten toll vorbereitet. Leipzig hat mehr vom Spiel, doch Köln erweist sich als Spitzenteam und schlägt noch in Hälfte eins zurück.

» 6. SPIELTAAG 2:1 zu Hause gegen den FC Aug A gsburg Emil Forsberg e erzie elt in der 11. Minute das 5 500. Pflichtspieltor für die klar übe erleg genen Gastgeber, die mit einer Laufleistung von 119,25 Kilomete ern (Saisonrekord) ( glänzen. Doch ffast aus dem Nichts gleichen die e Schwaben aus. Also muss in Hälfte H zwei eine erneute Energieleisstung her. Yussuf Poulsen stellt die Weichen auf Sieg, erneut ge eht der AssistPunkt an Marcel Sa abitzer. RB verpasst trotz einig ger verheißungsvoller Konterr das 3:1. „Die zwölf Punkte nimm mt uns keiner mehr“, frohlockt Sa abitzer.

29.10.2016

» 8. SPIELTAG 3:1 zu Hause gege Werder Bremen

Euphorie in der ausverkauften R d B ll A Red-Bull-Arena: RB stürmt tü t geg Bremen auf Platz zwei, Naby Keita brilliert mit einer wahren Show und zwei blitzsauberen Treffern, Davie Selke macht de Deckel drauf. Zudem wird die Vertragsverlängerung des verletzten Lukas Klostermann bis 2021 bekanntgegeben. Als Keita vor dem 1:0 sechs Stadtmusikanten austanzt, schnalzt jeder Fußball-Fan mit der Zunge. Kapitän Dominik Kaiser: „Unsere Brust wird immer breiter, in der Form sind wir schwer zu schlagen. n..“


SEITE 23

» 13. SPIELTAG 2:1 zu Hause gegen Schalke 04

ers rstte ten Ha Halb alb lbs bseri seriee

n einem Außenbandriss im s der Kiste und beeindruckt Minuten nach seiner EinDie Assists kommen von Timo ensiv eingestellten Hessen 4 Torschüsse). Ein Treffer von wegen Abseits annulliert.

18.11.2016

» 12. SPIELTAG 4:1 beim SC Freiburg

gen

n

» 10. SPIELTAG 3:1 zu Hause gegen den FSV Mainz Nach der zehnten ungeschlagenen Partie ist der Neuling erstmals punktgleich kt l i h mit it den d Bayern! B ! Zugleich stellt RB den 23 Jahre alten Aufsteiger-Rekord des MSV Duisburg zu Saisonbeginn ein. Diesmal brennen die Leipziger in Hälfte eins ein Feuerwerk ab, Timo Werner (3. und 44.) sowie Emil Forsberg (21.) sorgen für den beruhigenden Pausen-Vorsprung. Die letzte halbe Stunde gehört den Mainzern, die aber nach der Europa-LeagueBelastung nicht die Kraft haben, um das Blatt noch zu wenden.

Als hätte es keine Winterpause gegeben! Begünstigt durch die frühe Rote Karte für EintrachtKeeper Hradecky und die folgende frühe Führung (Compper) setzt RB Leipzig sein Spiel genau dort fort, wo es (das BayernSpiel ausgenommen) vor der Unterbrechung aufgehört hat. Timo Werner und Frankfurts Vallejo (Eigentor) erhöhen noch, so dass eigentlich niemandem das Fehlen des Rot-gesperrten Emil Forsberg aufgefallen wäre. Ein Sieg gegen die ersten Zweifler – auf Expertenseite ...

Der achte Sieg in Folge! Timo Werner sorgt nach 19 Sekunden für den Aufreger des Spieltages, als er sich im Strafraum ohne Kontakt mit Keeper Fährmann fallen lässt. Die Knappen protestieren heftig gegen den Elfmeter, doch Schiri Dankert nimmt ihn nicht zurück. Werner verwandelt selbst, gibt die Schwalbe erst am nächsten Tag öffentlich zu. Trotz des Eklats gewinnt RB verdient, der Siegtreffer fällt nach herrlichem ForsbergFreistoß durch ein Eigentor. Kapitän Kaiser hilft als Rechtsverteidiger aus.

25.11.2016

06.11.2016

n

» 17. SPIELTAG 3:0 gegen Eintracht Frankfurt

Die Leipziger sind beim Mitaufsteiger drückend überlegen und gewinnen hochverdient, auch wenn diesmal der Gegner einen Kilometer mehr rennt. „Das war eine reife und abgeklärte Leistung“, meint Ralf Rangnick. Keita besorgt die frühe Führung, später treffen Werner (2) und Sabitzer. Der zwischenzeitliche Ausgleich der Breisgauer B bleibt ein Schönheitsffehler. Hinterher steht die Frage im Raum: Wer kann RB stoppe en? Darauf sagt SC-Trainer Chrisstian Streich desillusioniert: „Wir nicht.“

» 11. SPIELTAG 3:2 bei Bayer Leverkusen Zum ersten Mal seit dem Auftakt in Hoffenheim läuft RB einem (doppelten) Rückstand hinterher. Ex-Salzburg-Bulle Kampl über-rascht die Gäste in der ersten Minute. Ein Eigentor bringt RB zurück. Calhanoglu verpasst da as 3:1 für Bayer, als er vom Elfmete erpunkt an Gulasci scheitert. Nacch einer guten Stunde lässt Forsbe erg Keeper Leno mit einem Flatter-ball alt aussehen. Coach Hasenhüttl hatte vor dem Spiel nicht von ungefähr gesagt: „Wo es einen Punkt gibt, gibt es auch drei.“ Willi Orban beherzigt die e Worte, besorgt per Kopf die Tabellenspitze.

03.12.2016

17.12.2016 10.12.2016

21.12.2016

21.01.2017

» 16. SPIELTAG 0:3 bei Bayern München

» 14. SPIELTAG

FC Ingolstadt Die Monsterserie reißt nach 13 Spielen – ausgerechnet beim Tabellenletzten erwischt es RB. Ingolstadt spielt nicht wie ein Schlusslicht, weil Trainer Maik Walpurgis dem Team in kurzer Zeit neues Leben eingehaucht hat. Zum dritten Mal in der Saison gerät RB in Rückstand – ein früher Kopfball von Roger wird von der RB-Abwehr schlecht verteidigt. In der zweiten Hälfte drückt RB auf den Ausgleich. Doch 70 Prozent Ballbesitz und 13:4 Torschüsse sind kein Garant für ein Auswärtstor. Die Tabellenführung ist futsch.

Ausgerechnet im Gipfeltreffen bleibt RB das Reifezeugnis versagt. Im letzten Spiel vor Weihnachten geht alles schief, was schiefgehen kann. Die Bayern spielen aggressiver, schlagen RB mit den Ur-Leipziger Waffen. Die Sachsen gehen mit zwei angeschlagenen Leistungsträgern (Keita, Halstenberg) in die Partie und verlieren ihren Star Forsberg nach einer halben Stunde wegen Roter Karte. Keeper Gulasci verursacht kurz vor der Pause einen unnötigen Elfmeter zum 0:3. Mit dem Ergebnis ist RB gut bedient, Hasenhüttl spricht von einer Lehrstunde.

» 15. SPIELTAG 2:0 zu Hause gegen Hertha BSC Das spannende Duell Zweiter gegen Dritter ist eine klare Angelegenheit für den Neuling. Die Leipziger kombinieren herzerfrischend und zeigen keine Nachwirkungen von der ersten Saisonpleite, die Tore von Timo Werner (41.) und Kopfball-Ungeheuer Willi Orban (62.) sind nur eine Frage der Zeit. Die Hauptstädter erspielen sich nicht eine Chance. Für einen Eklat sorgen einige Hertha-Anhänger, die RB-Sportdirektor Ralf Rangnick einen Burnout-Rückfall wünschen. Das Plakat der Berliner ist mehr als geschmacklos.

Fotos: GEPA pictures



SEITE 25

DIE WICHTIG S TREFFER TEN :# ERSTES 1 BULI-TOR

Ho H Hoff o off ff ffenh en en enh nh heim eim im – RB, RB D RB Do omi min m in nik ik Ka Kai K aise ser err, 58. 58. 8 Minute Min Min nute ute, ut e, 1:1. 1:1. :1. :1

Die ewige Jagd nach Platz Eins

#2

Höher, schneller – lustiger: das Beste auf und neben dem Platz Das Streben nach dem Besten, das ist es, was den Fußball ausmacht. Immer höher, immer weiter, das letzte Prozent aus sich herauskitzeln. Die Spitze angreifen. Wer es im Fußball schaffen will, der muss diese Jagd nach Platz Eins in sich haben – das Sieger-Gen. Dominik Kaiser hatte es, als er in der 58. Spielminute das erste Bundesliga-Tor für RB Leipzig schoss. Naby Keita hatte es, als er nach 120 Sekunden das bisher schönste Tor des frischgebackenen Aufsteigers erzielte. Doch natürlich zählt hier nicht nur, was auf dem Platz passiert: Was wäre der Fußball ohne die kuriosen Geschichten daneben? Wir haben einige Vergleiche gesammelt – natürlich mit einem e Augenzwinkern. uge w e .

RB – BV RB BVB VB, V B, B, N Na ab aby by yK Kei Ke eiita, e tta a 8 a, 89 9. Minu inu in inut nute te te, e, 11::0 0.. Jede Mannschaft braucht jemanden, der nach Siegen in der Kabine die Musik erst richtig aufdreht. Am besten können das Selke, Poulsen und Sabitzer gemeinsam – legendär ist ihre „Toten Hosen“-Karaokeversion bei der Feier zur Saisoneröffnung im Sommer 2015.

Die größten Stimmungskanonen: 1.

Davie Selke

2.

Yussuf Poulsen

3.

Marcel Sabitzer

Wenigstens eine Liste, auf der die Leipziger mal ganz unten stehen: RB ist das Team mit den wenigsten Spielerbabys, nämlich drei. Franck Ribery alleine hat also mehr Kinder als der gesamte RB-Kader zusammen.

Die dienstältesten Familienväter: 1.

Fabio Coltorti

2.

Marvin Compper

3.

Terrence Boyd

Dominik Kaiser wäre um ein Haar Tennisprofi geworden. Wenn der RB-Kapitän den kleinen gelben Filzball aufschlägt, kann kein Teamkollege mithalten.

Die besten Tennis-Cracks: 1.

Dominik Kaiser

Fo Foto F o oto otto: GE GEP PA Ap pictu ictu ictu ict ttures res

SIEGT GEGEN OR FAVOR DEN ITEN

Foto to: GE GEPA PA A pictu pictu ctures t res es

Hoff ffenheim nheim – RB, R Marcel ce Sabitzer, 90. 0.. Mi Minu nutte, nut e, 2:2 2:::2 2 2:2. 2 Fot Fo Foto oto:: dp dpa

#3

TOR ZUM LIGA 1. BUNDES PUNKT FÜR RB

#2 – Naby Keita: #1 – Naby Keita: 1:0 (2. Minute) gegen SC Freiburg 01.14 Emil Forsberg Ecke 01.17 Marcel Sabitzer Pass 01.19 Naby Keita Dribbling 01.19 Florian Niederlechner Attacke erfolglos 01.20 Naby Keita Tor

1:0 (42. Minute) gegen Werder Bremen 41.14 Florian Grillitsch Abgefangener Ball 41.15 Naby Keita Dribbling 41.15 Theodor Gebre Selassie Attacke erfolglos 41.17 Naby Keita Dribbling 41.17 Felix Wiedwald Attacke erfolglos 41.18 Naby Keita Tor

» DIE 5 #4 – Emil Forsberg: 1:0 (70. Minute) gegen VfL Wolfsburg 69.38 Peter Gulacsi 69.44 Emil Forsberg 69.49 Diego Demme 69.51 Yussuf Poulsen 69.53 Emil Forsberg

Die Liste zeigt die letzten Spielaktionen unmittelbar vor dem Tor. Quelle: Sportticker der Süddeutschen Zeitung.

SCHÖNSTEN TORE Pass Pass Pass Pass Tor

#4

3:2-SIE GTOR NAC WAHN H SINN KAMP SF

#3 – Emil Forsberg: 2:2 (67. Minute) gegen Bayer Leverkusen 66.36 Naby Keita Pass 66.42 Bernd Leno Fehler 66.43 Emil Forsberg Tor

#5 – Timo Werner: 3:0 (44. Minute) gegen 1. FSV Mainz 43.34 Stefan Ilsanker Pass 43.36 Yussuf Poulsen Pass 43.39 Marcel Sabitzer Pass 43.42 Leon Balogun Fehler 43.46 Emil Forsberg Pass 43.47 Timo Werner Tor

Le L Lev ev e verk erk erkuse rkuse usen sen – RB R , Will illii Orba rb n, 8 811. Mi Minutte, 3:2 2. Foto Fo : dpa

#5

ACHE: RUNDE S CHT500. PFLI R SPIELTO FÜR RB

RB – Augsburg, Emil Forsberg, 11. Minute, 1:0. Foto: dpa


SEITE 26

Die Bullen freuen sich ... 18. Spieltag Freitag, 27. Januar, 20.30 Uhr: FC Schalke 04 – Eintracht Frankfurt Samstag, 28. Januar, 15.30 Uhr: VfL Wolfsburg – FC Augsburg FC Ingolstadt 04 – Hamburger SV SV Werder Bremen – Bayern Mßnchen SV Darmstadt 98 – 1. FC KÜln RB Leipzig – TSG 1899 Hoffenheim Samstag, 28. Januar, 18.30 Uhr: Bayern Leverkusen – Borussia M’gladbach Sonntag, 29. Januar, 15.30 Uhr: SC Freiburg – Hertha BSC Sonntag, 29. Januar, 17.30 Uhr: 1. FSV Mainz – Borussia Dortmund

19. Spieltag Freitag, 3. Februar, 20.30 Uhr: Hamburger SV – Bayern Leverkusen Samstag, 4. Februar, 15.30 Uhr: FC Bayern Mßnchen – FC Schalke 04 Borussia M’gladbach – SC Freiburg Hertha BSC – FC Ingolstadt 04 1. FC KÜln – VfL Wolfsburg TSG 1899 Hoffenheim – 1. FSV Mainz 05 Samstag, 4. Februar, 18.30 Uhr: Borussia Dortmund – RB Leipzig Sonntag, 5. Februar, 15.30 Uhr: FC Augsburg – SV Werder Bremen Sonntag, 5. Februar, 17.30 Uhr: Eintracht Frankfurt – Darmstadt

20. Spieltag Freitag, 10. Februar, 20.30 Uhr:

1. FSV Mainz 05 – FC Augsburg Samstag, 11. Februar, 15.30 Uhr: Bayern Leverkusen – Eintracht Frankfurt FC Ingolstadt – Bayern Mßnchen SV Werder Bremen – Borussia M’gladbach Darmstadt – Borussia Dortmund RB Leipzig – Hamburger SV Samstag, 11. Februar, 18.30 Uhr: FC Schalke 04 04 – Hertha BSC Sonntag, 12. Februar, 15.30 Uhr: VfL Wolfsburg – TSG 1899 Hoffenheim Sonntag, 12. Februar, 17.30 Uhr: SC Freiburg – 1. FC KÜln

21. Spieltag Freitag, 17. Februar, 20.30 Uhr: FC Augsburg – Bayer Leverkusen Samstag, 18. Februar, 15.30 Uhr: 1. FSV Mainz 05 – SV Werder Bremen Hertha BSC – FC Bayern Mßnchen TSG 1899 Hoffenheim – SV Darmstadt 98 Eintracht Frankfurt – FC Ingolstadt 04 Borussia Dortmund – VfL Wolfsburg Samstag, 18. Februar, 18.30 Uhr: Hamburger SV – SC Freiburg Sonntag, 19. Februar, 15.30 Uhr: Borussia M’gladbach – RB Leipzig Sonntag, 19. Februar, 17.30 Uhr: 1. FC KÜln – FC Schalke 04 04

22. Spieltag Freitag, 24. Februar, 20.30 Uhr: VfL Wolfsburg – SV Werder Bremen Samstag, 25. Februar, 15.30 Uhr: Bayern Mßnchen – Hamburger SV

Bayer Leverkusen – 1. FSV Mainz SV Darmstadt 98 – FC Augsburg SC Freiburg – Borussia Dortmund RB Leipzig – 1. FC KÜln Samstag, 25. Februar, 18.30 Uhr: Hertha BSC – Eintracht Frankfurt Sonntag, 26. Februar, 15.30 Uhr: FC Ingolstadt – Borussia M’gladbach Sonntag, 26. Februar, 17.30 Uhr: FC Schalke 04 04 – TSG 1899 Hoffenheim

23. Spieltag Freitag, 3. März, 20.30 Uhr: FC Augsburg – RB Leipzig Samstag, 4. März, 15.30 Uhr: Borussia Dortmund – Bayern Leverkusen 1. FSV Mainz 05 – VfL Wolfsburg 1. FC KĂśln – FC Bayern MĂźnchen SV Werder Bremen – SV Darmstadt 98 TSG 1899 Hoffenheim – FC Ingolstadt Samstag, 4. März, 18.30 Uhr: Borussia M’gladbach – FC Schalke 04 Sonntag, 5. März, 15.30 Uhr: Eintracht Frankfurt – SC Freiburg Sonntag, 5. März, 17.30 Uhr: Hamburger SV – Hertha BSC

24. Spieltag Freitag, 10. März, 20.30 Uhr: Bayern Leverkusen – SV Werder Bremen Samstag, 11. März, 15.30 Uhr: Bayern MĂźnchen – Eintracht Frankfurt Hertha BSC – Borussia Dortmund SV Darmstadt 98 – 1. FSV Mainz 05 SC Freiburg – TSG 1899 Hoffenheim

RB Leipzig – VfL Wolfsburg Samstag, 11. März, 18.30 Uhr: FC Ingolstadt 04 – 1. FC KĂśln Sonntag, 12. März, 15.30 Uhr: FC Schalke 04 04 – FC Augsburg Sonntag, 12. März, 17.30 Uhr: Hamburger SV – Borussia M’gladbach

25. Spieltag Freitag, 17. März, 20.30 Uhr: Borussia Dortmund – FC Ingolstadt Samstag, 18. März, 15.30 Uhr: VfL Wolfsburg – SV Darmstadt 98 1. FC KĂśln – Hertha BSC FC Augsburg – SC Freiburg SV Werder Bremen – RB Leipzig TSG 1899 Hoffenheim – Bayern Leverkusen Samstag, 18. März, 18.30 Uhr: Eintracht Frankfurt – Hamburger SV Sonntag, 19. März, 15.30 Uhr: 1. FSV Mainz 05 – FC Schalke 04 04 Sonntag, 19. März, 17.30 Uhr: Borussia M’gladbach – Bayern MĂźnchen

26. Spieltag Freitag, 31. März, 20.30 Uhr: Hertha BSC – TSG 1899 Hoffenheim Samstag, 1. April, 15.30 Uhr: Bayern MĂźnchen – FC Augsburg FC Schalke 04 – Borussia Dortmund Hamburger SV – 1. FC KĂśln SC Freiburg – SV Werder Bremen RB Leipzig – SV Darmstadt 98 Samstag, 1. April, 18.30 Uhr: Eintracht Frankfurt – Borussia M’Gladbach

ANZEIGE

2XWODQGHU 'LDPDQW (GLWLRQ 0,9(& &OHDU7HF :' *DQJ

$6; 'LDPDQW (GLWLRQ 0,9(& &OHDU7HF :' *DQJ

(85

(85

$EE ]HLJW 2XWODQGHU 'LDPDQW (GLWLRQ ', ' :' $XWRPDWLN XQG $6; 'LDPDQW (GLWLRQ 0,9(& &OHDU7HF :' *DQJ

'LDPDQWHQ NDXIHQ OHLFKW JHPDFKW +HXWH

>VmÂť fm™ DmÂťĂŒ mÂ™ĂŒĂ ^†mˆfmĂŒ LĂ‘^† fˆm ¤~mÂŻ -DKUH +HUVWHOOHUJDUDQWLH ELV NP 'HWDLOV ZZZ PLWVXELVKL PRWRUV GH JDUDQWLH 0HVVYHUIDKUHQ 92 (* 2XWODQGHU 'LDPDQW (GLWLRQ 0,9(& &OHDU7HF :' *DQJ .UDIWVWRIIYHUEUDXFK O NP LQQHURUWV DX‰HURUWV NRPELQLHUW &2 (PLVVLRQ NRPELQLHUW J NP (IÂż]LHQ]NODVVH ' 2XWODQGHU 'LDPDQW (GLWLRQ ', ' :' $XWRPDWLN .UDIWVWRII YHUEUDXFK O NP LQQHURUWV DX‰HURUWV NRPELQLHUW &2 (PLVVLRQ NRPELQLHUW J NP (IÂż]LHQ]NODVVH % $6; 'LDPDQW (GLWLRQ 0,9(& &OHDU7HF :' *DQJ XQG $6; 'LDPDQW (GLWLRQ 0,9(& &OHDU7HF :' *DQJ .UDIWVWRIIYHUEUDXFK O NP LQQHURUWV DX‰HURUWV NRPELQLHUW &2 (PLVVLRQ NRPELQLHUW J NP (IÂż]LHQ]NODVVH & $6; .UDIWVWRIIYHUEUDXFK O NP NRPELQLHUW Âą &2 (PLVVLRQ NRPELQLHUW Âą J NP (IÂż]LHQ]NODVVH & Âą %

=LPPHUPDQQ $XWRPRELOH *PE+

+RKHQWLFKHOQVWU /HLS]LJ ZZZ ]LPPHUPDQQ DXWRPRELOH GH 7HO


SEITE 27

... auf eine Revanche Sonntag, 2. April, 15.30 Uhr: FC Ingolstadt 04 – 1. FSV Mainz Sonntag, 2. April, 17.30 Uhr: Bayer Leverkusen – VfL Wolfsburg

27. Spieltag Dienstag, 4. April, 20 Uhr: Borussia Dortmund – Hamburger SV 1. FC Köln – Eintracht Frankfurt SV Werder Bremen – FC Schalke 04 04 TSG 1899 Hoffenheim – Bayern München Mittwoch, 5. April, 20 Uhr: Borussia M’gladbach – Hertha BSC 1. FSV Mainz – RB Leipzig VfL Wolfsburg – SC Freiburg FC Augsburg – FC Ingolstadt 04 SV Darmstadt 98 – Bayer Leverkusen

28. Spieltag

Stefan Ilsanker am Ball.

Foto: GEPA pictures

Freitag, 7. April, 20.30 Uhr: Eintracht Frankfurt – SV Werder Bremen Samstag, 8. April, 15.30 Uhr: FC Schalke 04 04 – VfL Wolfsburg 1. FC Köln – Borussia M’gladbach Hamburger SV – TSG 1899 Hoffenheim SC Freiburg – 1. FSV Mainz RB Leipzig – Bayer Leverkusen Samstag, 8. April, 18.30 Uhr: Bayern München – Borussia Dortmund Sonntag, 9. April, 15.30 Uhr: Hertha BSC – FC Augsburg Sonntag, 9. April, 17.30 Uhr: FC Ingolstadt 04 – SV Darmstadt 98

29. Spieltag

32. Spieltag

15. und 16. April: Borussia Dortmund – Eintracht Frankfurt Bayer Leverkusen – Bayern München 1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC VfL Wolfsburg – FC Ingolstadt 04 FC Augsburg – 1. FC Köln SV Werder Bremen – Hamburger SV SV Darmstadt 98 – FC Schalke 04 TSG Hoffenheim – Borussia M’gladbach RB Leipzig – SC Freiburg

5. bis 7. Mai: Bayern München – SV Darmstadt 98 Borussia Dortmund – TSG 1899 Hoffenheim Borussia Mönchengladbach – FC Augsburg Hertha BSC – RB Leipzig 1. FC Köln – SV Werder Bremen Hamburger SV – 1. FSV Mainz 05 FC Ingolstadt 04 – Bayer 04 Leverkusen Eintracht Frankfurt – VfL Wolfsburg SC Freiburg – FC Schalke 04

30. Spieltag

33. Spieltag

21. bis 23. April: Bayern München – 1. FSV Mainz 05 Borussia M’gladbach – Borussia Dortmund FC Schalke 04 – RB Leipzig Hertha BSC – VfL Wolfsburg 1. FC Köln – TSG 1899 Hoffenheim Hamburger SV – SV Darmstadt 98 FC Ingolstadt 04 – SV Werder Bremen Eintracht Frankfurt – FC Augsburg SC Freiburg – Bayer 04 Leverkusen

Samstag, 13. Mai, 15.30 Uhr: Bayer 04 Leverkusen – 1. FC Köln FC Schalke 04 – Hamburger SV 1. FSV Mainz 05 – Eintracht Frankfurt VfL Wolfsburg – Borussia M’gladbach FC Augsburg – Borussia Dortmund SV Werder Bremen – TSG 1899 Hoffenheim SV Darmstadt 98 – Hertha BSC SC Freiburg – FC Ingolstadt 04 RB Leipzig – FC Bayern München

31. Spieltag

34. Spieltag

28. bis 30. April: Borussia Dortmund – 1. FC Köln Bayer 04 Leverkusen – FC Schalke 04 1. FSV Mainz 05 – Borussia M’gladbach VfL Wolfsburg – Bayern München FC Augsburg – Hamburger SV SV Werder Bremen – Hertha BSC SV Darmstadt 98 – SC Freiburg TSG 1899 Hoffenheim – Eintracht Frankfurt RB Leipzig – FC Ingolstadt 04

Samstag, 20. Mai, 15.30 Uhr: FC Bayern München – SC Freiburg Borussia Dortmund – SV Werder Bremen Borussia M’gladbach – SV Darmstadt 98 Hertha BSC – Bayer 04 Leverkusen 1. FC Köln – 1. FSV Mainz 05 Hamburger SV – VfL Wolfsburg FC Ingolstadt 04 – FC Schalke 04 TSG 1899 Hoffenheim – FC Augsburg Eintracht Frankfurt – RB Leipzig ANZEIGE

$ $ $ !$ $ %%$

$

$! & "# % $ s ! ! ##

4EL s &AX WWW C W ARAV R AN ZENTRUM DE s INFO N CARAV R AN ZENTRUM DE


SEITE 28

Die Bundesliga in den sozialen Netzwerken Videosequenzen vom Training oder von der Anreise zu Spielen, Infos zu Vertragsverlängerungen, Rabatte im Shop – alle Bundesliga-Vereine teilen sich rege in den digitalen Kanälen des Internets mit. Allerdings gibt es wie im sportlichen Bereich auch in Sachen Social Media große Unterschiede. Ein Überblick.

783 041 290 649 290 90 31 0 080 0 8 410 0 410 00 000 989 957 52 5293 293 41 794 94 312 000

15 024 813 24 813 4 813 3 616 201 185 094 2 430 000

2 880 080 8 182 225 66 698 471 000

95 955 085 45 5 9 5 985 23 5 3 5 3 560 293 91 91 911

722 676 22 553 24 745 4 745 360 377

247 035 15 263 1327 73 100

2 551 692 92 36 252 3922 325 0 25 000 25 0

594 289 52 848 12 992 256 46 62 6

439 845 5 3796 2779 141 000

153 836 5300 530 1290 90 53 654

Facebook/gefällt mir

Insta g Beit ram räge

241 361 25 708 6706 125 000

ter Twit er w Follo

You outub ou tubee tub Abonne Abo A nn nente nten

334 868 48 288 22 395 214 000 4

1 042 902 2 36 397 5572 198 000

228 57 5777 16 9 16 967 967 6 10 3 10 34 42 4 142 000 14

240 866 475 6669 152 000

80 594 1498 2271 52 500

4 0 0210 201 14 41 521 59 95 634 4 3 11170 000 3

ANZEIGE


8UODXE JHIlOOLJ" :LU KDEHQ QRFK YLHOH 6FKQlSSFKHQ 5HLVHQ LQ XQVHUHU .XU]IULVW XQG /DVW 0LQXWH %|UVH

ZZZ UHLVHO|ZH GH XQG LVHORHZH GH ZZZ UHLVHEXHUR OHLS]LJ UH

04347 LEIPZIG

25

5 VolksgartenstraĂ&#x;e 53-5 7HO )D[

ZH GH

H P#LO LQIR#UHLVHORH

KEXFKHUYRUWHLOHQ UÂ ) Q H LJ D WZ H Q H E 1H IDVW

H O O D I X D K F L O ] W l V X ] .DWDORJ XQG /DVW 0LQXWH 5HLVHQ

* Beachten Sie unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen

36 'LHVHV $QJHERW JLOW XQEHJUHQ]W

6HKU JHHKUWH /HVHULQ

QHQ XQG /HVHU

QLFKW VR VWDUN IUHTXHQ 7,33 1XW]HQ 6LH GLH,KU HQ $QUXI RGHU %HVXFK IÂ U LW V]H WLHUWH 0LWWDJ

Urlaub: ielles Angebot fĂźr Ihren nutzen Sie unser spez alten Sie von HQ der Veranstalter, erh DWW DE 5 HU FK EX  K )U HQ d durchgefĂźhrte =XVlW]OLFK ]X HWZDLJ rmittelte, gebuchte un ve ro bĂź ise Re rem se eigene Anreise) uns auf fast jede von un Bahn, Schiff, Langzeit, s, Bu , lug (F ise Re teden jeweiligen ReiseKatalog- und Last-Minu rämie von 5 % auf r-P Ba e ein en og tal aus nahezu allen Ka HP 3UHLV YRQ preis* ausgezahlt. 3DXVFKDOUHLVH PLW HLQ HU HLQ J XQ FK %X L %H %HLVSLHOVZHLVH H YRQ (85 LPPHUKLQ HLQH 6XPP (85 LVW GDV Ihnen unseren firmelett-Service bieten wir mp Ko t mi ro bĂź ise Re ! Als afen Leipzig und Urlaub von Anfang an er HaustĂźr zum Flugh Ihr n vo eis Pr n De r. ransfe in unserem BĂźro. neigenen Flughafen-T ragen Sie diesen bitte erf er od ten un Sie n zurĂźck finde ln wir Reisen in Ihr ReisebĂźro vermitte als se rei An e en eig hiff oder Ob Flug, Bus, Bahn, Sc rn. namhaften Veranstalte en all n die ganze Welt vo izier t - Schnell: Einfach - Unkompl er per e-m@il ! fon ... per Fax ‌ od le Te r pe ‌ h lic Ăśn pers 8KU 8KU ‡ 6D 1(8 %DOORQIDKUWHQ U ) 0R Q LWH ]H JV gIIQXQ d un (UOHEHQ 6LH GLH IDV]LQLHUHQGH :HOW beiterinnen seren freundlichen Mitar Lassen Sie sich von un HLQHU %DOORQIDKUW  EHU GHU 5HJLRQ ! en und kompetent berat Mitarbeitern ausfĂźhrlich /HLS]LJ RGHU VFKHQNHQ 6LH )UHXGH

Birgit Raphael Inhaberin

1( :DUWH]HLWHQ .UDQNHQIDKUWHQ 2+ ˜Ži˜v>Â…Ă Ă?i˜ >Â?Â?iĂ

7ÂˆĂ Ă™LiĂ Â˜i…“i˜ Ă > i˜] Ă?i˜] ˆ>Â?Ă&#x;Ă„i˜] Â?ˆ˜ˆŽ Ă >˜Ži˜Ž>Ă„Ă„i˜ ĂŁĂ– Ă ĂŁ H LHE UDS 7KH UHQ Q .X 5HKDÂśV %HVWUDKOXQJH VWLJH )DKUWHQ ZLH ]X KDQGOXQJHQ $XFK VRQ HQ 9HUDQVWDOWXQJHQ HLW *HEXUWVWDJHQ +RFK] V DQ 6SUHFKHQ 6LH XQ

Matthias Stephan

PLW HLQHP *XWVFKHLQ :LU YHUNDXIHQ )DKUWHQ XQG *HVFKHQN *XWVFKHLQH

htsanwalt Haus-Justitiar und Rec 90 46 10 49 Leipzig, Tel. (0341) LibellenstraĂ&#x;e 67, 042 -stephan-leipzig.de w.ra ww , .de pzig -lei info@ra-stephan

8 5 / $8 % 9 2 1 $1 )$ 1 * $1 21 1)$ 1*

PLW GHP ILUPHQHLJHQHQ 7UDQVIHU YRQ ]X +DXVH ]XPGHP )OXJKDIHQ /HLS]LJ PLW ILUPHQHLJHQHQ LQQHUKDOE /HLS]LJ 8PJHEXQJ HLQIDFKH )DKUW MHZ *h167,*(5 DE %|KOLW] (KUHQEHUJ (XWULW]VFK 7UDQVIHU ]X *RKOLV +DXVH ]XP /LQGHQDX /HXW]VFK :DKUHQ YRQ 0|FNHUQ 0RFNDX ELV 3HUV +LQ 5 FN Ÿ 6HHKDXVHQ 3ODX‰LJ /HLS]LJ +DOOH :LHGHULW]VFK )OXJKDIHQ MH ZHLWHUH 3HUVRQ XQG $GUHVVH Ÿ /LQGHQWKDO

3UHLVH MHZ ELV 3HUV LQ (85


SEITE 30

Und sie sahen, dass es gut war Trainingslager sind hart, mĂźssen aber sein

&Z/^ , Íť , E ' D ,d Íť > < Z

'ZK^^ &> /^ , Z' ^^ Ď° ÍŽ > /W /' Ͳ /dz Ç Ç Ç Í˜Ć‰ĆŒĹ?žĞͲÄ?ĆľĆŒĹ?ÄžĆŒÍ˜ÄšÄž ÍŽ dÄžĹŻÍ˜Í— ĎŹĎŻĎ°Ď­ÍŹĎŻĎŹĎ´ Ϲϯϳ Ď­Ďł

! ! ! ! !

) A) 7 8;7 ) ' . ). ) >. >. 07 -0.;) 7; 7 > ' . >. . 8) ' >- ) # % .) '; - '7 C> +?-( - 7. 7 >,@ 7( 8 ') ';>.% 7 ,>-).)>- , - .; 8 ) .+4 5 8 ' ,; A) >;0( , +6 8 %; >;C ;7) %, 7 ' ! 7 )7- ( B8; - 4 ); 29 '7 . +?-- 7; 7 8) ' >- ) 7 ;>.% , .>.% >. >8!?'7>.%4 ). .; 7( . '- . %),; )- >- )3C)% >. ,, ,8 7+;!?'7 74 '7 ,8 <DDD ! ( 7 .C ., % . A>7 . 7 );8 -0.;) 7;4 7 ). )@) > ,, . 8; ,;>.% 8; ' ' 7 .) ';8 )- % 4 > ' A 7 .) ';8 7? ')% 0 7 , ;; 7 4 ). 83 ; 7 . > 78) % ,>.% +1..(

; . 8) ' >. . 83 7 . 80 ;7) %( , 74 , 8; * '7 , .% 8 0.. .,) '; 8 ) + ). 70 , -4 " ) B3 .3 , ;; " 7 ) '; @0. 8 ',) '; )8 C>- 83 C) ,, . 8)%. -); ! 7 )( % . , 8 ).8 ;C .4 ); 7 70 >+; 8). .8; 7, . >. 77 88 .( @ 7+, ) >.% . 80A) , +;7)8 ' .;7) >. C>% '17)% >, )8( ;>.% . 7>. >- ) 07( >. >. .( , % 4 ,, 8 +0--; >8 ). 7 . @0. 7! '7 . . ); 7 ); 7.4 ( B8; - 7 ); ; -); !?'7 . . >703 )8 ' . 78; ,, 7. C>8 -- .4 7 8) ' )( . . ). 7> + @ 78 ' !! . 0 7 7 ( ; . , 88 . -1 '; + .. ) 8 ). 7

>8; 7 >88; ,,>.% ;>.4

0 >7% 7 ;7 & =29 D$$29 7++, 7% ,4 D<$2 <" =D=/ AAA4,8(8B8; - 4

_u ৠuo Πl )o_Ń´=ৠ_Ń´;m

! "

"

! 3#%( < & %93* 3 9 ;. !& >*( # ! 33 *3 ($ <%( !9 9 .

/ #( <" 3 " 9 1 <@*32

*&& ; !3 349 && 3 3 (9#

) 2!% @% )@&' 33 )3 #'<33> 28 ; & > %&2 %3$ <) 2 8 2&+ #@+) 2$ <) )8 2#%8@ ('< 8 $ # 38> 2( )@ %! (<3

; ) "

/ 3* =!&" 3# 3" *' #( 9#*(

) 2!% @% )@&' 33 11 ;-9 %8 2 =#'8 %' *A %8 2 2% 28 %' <8+( 8%3 # 3 8 < ) %( =#'8 %' " - 4 ? 5A ? 59 ( . ? ? / (<3

;)) "

/ @0<#4#9 <(49 A< 4! < 6B ' 3 #9 +)8 ! <)8 2 %) ) 23 #2 )& + 2 %2 &8 ) % ) ( ?0 %38<)!3> 28 - (:6# 9 %38<)!338< ) 2 3 #> 2@ $ + 2 ('< 8 82% (,!'% # (<3

/ =!&4 !3 (% '#9 3# 3 !

;) "

) 2!% @% )@&' 33 1 --4 %8 2 <8@%)# '8 -A %8 2 =#'8 %' -; %8 2 2% 2 # ! 2@ %8 % 8,2<)! -A # " ? ? 5A ( . ? ? / (<3

,;) "

% 2<)! +)8 ! <) )83+2!<)! < <)3 # (,!'% #0

#(% < 4- 44 = %' 34 *3 7 (= 3 +? ( (9 3

3* 3 3%9? 5 & *( B: ,7) B 6 ,B +0 20 * -* #2 0 * - #2

3!* 493 & *( B: ,76 ) , ,B +0 20 * -* #2 0 * - #2

!

Trainingslager-Freuden im Uhrzeigersinn: RB-Coach Ralph HasenhĂźttl beobachtet eine Einheit, Peter Gulacsi wird von Torwart-Trainer Frederik GĂśĂ&#x;ling hart rangenommen. Nachwuchs-Bulle SĂśren Reddemann Fotos: GEPA pictures wird nach einem Foul von Timo Werner verarztet. Oliver Burke mit Kollegen.

Trainingslager sind der natĂźrliche Feind der FuĂ&#x;baller, kosten KĂśrner, Nerven, Lebensqualität. Aber: Trainingslager mĂźssen sein. Insbesondere jene im SĂźden. Im Winter. Wenn es daheim stĂźrmt und schneit. Die jĂźngere Camp-Vergangenheit sah aus RB-Sicht so aus: In Doha war es 2015 heiĂ&#x; und teuer. AuĂ&#x;erdem setzte es nach der Heimkehr im erzgebirgischen Aue eine 0:2-Pleite, musste Alexander Zorniger gehen. Schlechte Omen mĂśgen FuĂ&#x;baller gar nicht. Doha ist r wie raus. In der TĂźrkei 2016 war es unter der Ă„gide von Coach Rangnick kalt, windig und bodentechnisch knĂźppelhart. TĂźrkei? R wie raus. Das Alternativ-Programm hieĂ&#x; 2017: Portugal, Algarve, Lagos, Cascade Resort. Nach sieben sonnigen Tagen auf wunderbarem Rasen steckten Ralf Rangnick und Ralph HasenhĂźttl die gesalbten Häupter zusammen. Und sie sahen, dass es gut war, das Camp. Beim grĂźnen Tee kamen die Chefs Ăźberein: Wir kommen wieder! Also instruierten sie Teammanager Thomas Westphal, zu reservieren. Am 27. oder 28. Dezember geht es mit dem Charterflieger nach Portugal, RĂźckflug am

4. oder 5. Januar 2018. Silvester nicht im Kreis der Lieben, sondern mit den lieben Kollegen. Man muss sich das Ganze so vorstellen: Ralf Rangnick entkorkt Punkt 24 Uhr eine Flasche Rotkäppchen und verteilt den Inhalt auf 25 Männer. Der 26. ist RBBusfahrer und geht leer aus, darf aber am Korken lutschen. Rangnick drĂźckt jedem eine Wunderkerze in die Hand und bittet ins Freie. Während HasenhĂźttl und Co. Wunderkerzen schwenken, bindet Schotten-HĂźne Oliver Burke Kanonenschläge um den Hals einer Statue. Es gibt einen ohrenbetäubenden Knall und der Kopf von Heinrich von Burgund rollt an Rangnicks FĂźĂ&#x;en vorbei. Silvester in Lagos. Mal was Neues. Das 2017er Camp war eine gelungene Nummer mit SchĂśnheitsfehlern. Der Härtetest gegen Ajax Amsterdam (1:5) kam zu frĂźh, das 6:0 gegen Drittligist Farense hätte da terminlich besser reingepasst. Dass das Hotel im Vergleich zum TĂźrkei-Aufenthalt klein und fein war, gefiel Spielern und Verantwortlichen. Kurze Wege statt Marathon zum FrĂźhstĂźck, ausreichend Platz im Zimmer statt mondäne KĂśnigLudwigs-Suite mit zwei Bädern. Weniger ist mehr.

Ungut: Naby Keita und Marcel Halstenberg mussten das Camp abbrechen und zum Spezialisten Kurt Mosetter fliegen. Dessen Druckpunkttherapie machte beide Leistungsträger fit fßr den Ernstfall gegen Frankfurt. Mit Erfolg. Keita legte ein Tor, Halstenberg gar zwei Tore vor. Positiv: Auch Routinier Marvin Compper gesundete rechtzeitig, und nahm daraufhin seinen Platz neben Abwehrchef Willi Orban ein. Compper hatte sich auch im Sommer kurz vor knapp arbeitsfähig gemeldet und war bis zu seiner Verletzung in Leverkusen stabiler Faktor. Entschieden schien, wer den Platz des gesperrten Emil Forsberg einnehmen wßrde. Das Gesamtpaket wies auf Kapitän Dominik Kaiser hin. Oliver Burke bliebe demnach Joker (Es kam alles anders). Der 19-jährige Sprinter hat noch viel zu tun, muss seinen Werkzeugkasten mit mehr Inhalt als Athletik und Mentalität fßllen. Yussuf Poulsen ist diesbezßglich leuchtendes Beispiel. Der war 2013 arg unfertig, kann mittlerweile richtig kicken. Ach ja: Torhßter Peter Gulacsi muss sich wachsenden Zudringlichkeiten von Fabio Coltorti und Marius Mßller erwehren. Guido Schäfer


SEITE 31

-(7=7 =,(//( (;,67(1 5,6,.(1 (51 &+ 6, $%

9HUEUDXFKHUVFKĂ™W]HU HPSIHKOHQ 3ULYDWKDIWSĆƒLFKWYHUVLFKHUXQJ %HUXIVXQIĂ KLJNHLWVYHUVLFKHUXQJ 3ĆƒHJH]XVDW]YHUVLFKHUXQJ

'DV /HEHQ VWHFNW YROOHU šEHUUDVFKXQJHQ XQG EULQJW YLHOH 9HUĂ QGHUXQJHQ PLW VLFK 8QDEKĂ QJLJH ([SHUWHQ XQG 9HUEUDXFKHU VFKĂ™W]HU HPSIHKOHQ GDKHU PĂ“JOLFKH :DJQLVVH QLFKW ]X LJQRULHUHQ 6LFKHUQ 6LH MHW]W ,KUH H[LVWHQ]LHOOHQ 5LVLNHQ EHL GHU +8. &2%85* DE $P EHVWHQ YHUHLQEDUHQ 6LH JOHLFK HLQHQ 7HUPLQ EHL HLQHP XQVHUHU %HUDWHU

Die beiden Capos Ronny (groĂ&#x;es Bild) und Phil verlängern den Arm von Meister Basti.

Fotos: privat

Druck, gnadenloser Druck Das Capo-Dasein ist kein leichtes, aber eine Ehre fĂźr die, die es sein dĂźrfen Einfach mal dumm rumblĂśken im FuĂ&#x;ball-Stadion ist nicht. Es gibt einen Ehrenkodex fĂźr die Hardcore-Fans: 1. Nichts rassistisches singen. 2. Niemanden beleidigen. 3. Nichts trinken und auch nicht rauchen. 4. Wer seinen Platz vor Abpfiff verlässt, braucht gar nicht erst wiederkommen. Nein, hier geht es nicht um einen Sonntags-Ausflug vom Bibelkreis ins Innere der Red-Bull-SchĂźssel. Aber mit Glauben hat das irgendwie doch etwas zu tun – an die Kraft des Wortes.

Dass der Deckel von der Schachtel fliegt Capos sind die Vorsänger, diejenigen, die im Stadion „Palermo“ machen, so dass der Deckel von der Schachtel fliegt – stimmungsmäĂ&#x;ig. Vier an der Zahl sind es bei RB Leipzig, zudem drei Trommler. Alle im Sektor B versammelt – der RBL-Fanbastion im ehemaligen Zentralstadion. „Druck, es muss gnadenloser Druck aus unserem Block kommen“, bringt es Ronny auf den Punkt. Seinen Platz hat der Platzhirsch im Block 27, seit dieser Saison. Nach MĂśglichkeit hat der 35-Jährige zwei Sitzplätze fĂźr sich. Nur eben nicht zum Sitzen, sondern zum Stehen. SchlieĂ&#x;lich muss Ronny gesehen werden, wenn er den Takt von Capo-Obermeister Basti, DEM Organ, aufnimmt. Auf der anderen Seite, im Block 29, macht das Phil.

Phil ist gebĂźrtiger Dresdner und hat mit Dynamo nichts am Hut, in seiner Jugend dafĂźr aber etwas fĂźr die Veilchen aus Aue Ăźbrig. Harter Tobak fĂźr alle, die im Schatten der Yenidze groĂ&#x; werden. Der 31-Jährige lebt mittlerweile seit elf Jahren an der PleiĂ&#x;e und steht seit 2010 bei RB-Spielen am Spielfeldrand. Und zwar seitdem bei fast jedem Spiel. Seit drei Jahren darf er sich Capo nennen. Capo wird keiner einfach so, Ausschreibungen gibt es auch nicht. Meister Basti wählt sich seine drei „Schreihälse“ selbst aus. Das kam bei Phil und Ronny einem Ritterschlag gleich.

Capo Phil, Ăźber sein Engagement fĂźr RB Leipzig

Manche denken wirklich, du machst das beruich und nicht freiwillig.

Geld gibt es fĂźr die Stimmungsmache Ăźbrigens keines, auch die Eintrittskarte gibt es nicht geschenkt. Die beiden gehen auch ganz normal arbeiten. „Manche denken wirklich, du machst das beruflich und nicht freiwillig“, sagt Phil. Und Ronny schiebt hinterher: „Es geht im Stadion auch nicht um Freundschaften, sondern um den Support. 90 Minuten sind wir eins, da gibt es keine Diskussion.“

Man sieht vor einem Tor, wie die Leute synchron mitkĂśpfen Ergo steht es beim Stimmungsbarometer fĂźr die Capos vĂśllig auĂ&#x;er Frage, ob das Spiel der Helden auf dem Rasen verloren oder gewonnen wird. „Egal, ob wir hinten liegen oder fĂźhren, es muss immer nach vorn gehen“, verdeutlicht Ronny. Vom Spiel auf dem Platz bekommen die Anheizer so gut wie nichts mit. SchlieĂ&#x;lich steht das Quartett mit dem RĂźcken zum Feld. „Eine andere Perspektive“, beschreibt Phil, „wie ein Tor entsteht und die Leute synchron mitkĂśpfen.“ Aber das grĂśĂ&#x;te Highlight sind fĂźr die groĂ&#x;en Jungs die Auswärtsritte. Denn die meisten Teams haben einen Stehblock. „Das steckt mehr an“, sagt Ronny. Und natĂźrlich stehen da auch nur die ganz Harten zusammen, also die, die Stimmung machen wollen. Klar, was sich die RB-Fans im Sektor B wĂźnschen ... Alexander Bley

*HVFKĂ IWVVWHOOH /HLS]LJ 7HO LQIR#+8. &2%85* GH 4XHUVWUDÂźH /HLS]LJ 0R t'R t 8KU )U t 8KU VRZLH QDFK 9HUHLQEDUXQJ

.XQGHQGLHQVWEÙUR /XW] 6FKPDO] 7HO OXW] VFKPDO]#+8.YP GH *RUNLVWUDŸH /HLS]LJ 0R t)U t 8KU 0R 'R t 8KU VRZLH QDFK 9HUHLQEDUXQJ

.XQGHQGLHQVWEÙUR +HLNH %RGHQ 7HO KHLNH ERGHQ#+8.YP GH &RSSLVWUDŸH /HLS]LJ 0R t)U t 8KU 0R 'R t 8KU VRZLH QDFK 9HUHLQEDUXQJ

.XQGHQGLHQVWEÙUR 6WHIIHQ .RKO 7HO VWHIIHQ NRKO#+8.YP GH %HUQKDUGLVWUDŸH (LOHQEXUJ 0R t 8KU XQG t 8KU 'R t 8KU XQG t 8KU )U t 8KU VRZLH QDFK 9HUHLQEDUXQJ

.XQGHQGLHQVWEÙUR 6RQMD 6FKPDO] 7HO VRQMD VFKPDO]#+8.YP GH =VFKRFKHUVFKH 6WUDŸH /HLS]LJ 0R t)U t 8KU 0R 'L 'R t 8KU VRZLH QDFK 9HUHLQEDUXQJ .XQGHQGLHQVWEÙUR 0DWKLDV 9RLJW 7HO PDWKLDV YRLJW#+8.YP GH %RUQDLVFKH 6WUDŸH & /HLS]LJ 0R t)U t 8KU 0R 'L 'R t 8KU VRZLH QDFK 9HUHLQEDUXQJ .XQGHQGLHQVWEÙUR 0LFKDHO 'RPDLQ 7HO PLFKDHO GRPDLQ#+8.YP GH 'HPPHULQJVWUDŸH /HLS]LJ 0R t)U t 8KU 0R t 8KU 'R t 8KU VRZLH QDFK 9HUHLQEDUXQJ

.XQGHQGLHQVWEÙUR )UHG 6FKPLHGHFNH 7HO IUHG VFKPLHGHFNH#+8.YP GH *HUDHU 6WUDŸH $OWHQEXUJ 0R t)U t 8KU 'L 'R t 8KU VRZLH QDFK 9HUHLQEDUXQJ .XQGHQGLHQVWEÙUR $QGUHD 7KÙULJHQ 7HO DQGUHD WKXHULJHQ#+8.YP GH 6WDXSLW]VWUDŸH 'ÓEHOQ 0R t'R t 8KU 0R t 8KU 'L X 'R t 8KU VRZLH QDFK 9HUHLQEDUXQJ .XQGHQGLHQVWEÙUR 7DWMDQD =REHO 7HO WDWMDQD ]REHO#+8.YP GH 5HLFKVVWHLQZHJ %RUQD 0R 'L 'R t 8KU XQG t 8KU VRZLH QDFK 9HUHLQEDUXQJ


SEITE 32

Prall gefüllt: Das Volkshaus auf der Karli setzt mit drei Bildschirmen voll auf RB Leipzig. Foto: Dirk Knofe

ANZEIGE

Volle Hütte dank RB In Leipzigs Fußballkneipen laufen fast nur noch die Rasenballer Der Erfolg von RB Leipzig lässt die Euphorie in der Stadt ins Unermessliche steigen. Das merken auch die zahlreichen Kneipen in der Stadt, die an jedem Spieltag Public Viewing anbieten. Dort wo früher Dortmund und Bayern über die Bildschirme flimmerten, dominiert mittlerweile RB. „Seit dem Aufstieg hat sich das Interesse deutlich Richtung RB Leipzig verschoben“, sagt Andreas Bürger, der Inhaber und Geschäftsführer des „Volkshaus“ in der Karl-LiebknechtStraße. „Die Besucher kommen in großer Zahl mit Schals und Trikots vorbei. Wir tragen dem Rechnung und zeigen deshalb bestimmte Spiele gleich auf drei Leinwänden, während auf der vierten die Konferenz läuft.“ Dabei spiele es auch keine Rolle, an welchem Tag und zu welcher Zeit die Begegnung stattfindet. „Wir zeigen grundsätzlich RB – und das in voller Länge“, stellt der Geschäftsführer klar.

Auf Nachfrage reagieren – Sky-Abo teuer Ähnlich sieht die Lage im Lindenauer „Joseph Pub“ aus, das eigentlich als 1. FC-LokLeipzig-affin gilt und über eine Leinwand sowie zwei Fernseher verfügt. „Auch wir bemerken natürlich die Stimmung, die in der Stadt herrscht. Schließlich ist das ja Bundesliga-Fußball. Deshalb ist es für mich auch keine Frage, dass sich die Fans bei uns die RBSpiele anschauen können“, sagt Inhaber Olaf Winkler und fügt an: „Trotz Sympathien für Lok sehen wir das sportlich und akzeptieren auch andere Verei-

Jule Gräfe Mitarbeiterin im Irish Pub „KillyWilly“

Seit dem Aufstieg hat sich definitiv etwas geändert. Auf einem unserer drei Fernseher läuft immer RB.

ne.“ Darüber hinaus sei es auch aus Gründen des Geschäfts und des teuren Sky-Abos geboten, auf die Nachfrage zu reagieren, erklärt Winkler. Einen Spagat zwischen seinen persönlichen Vorlieben und dem, was die Fans gern sehen wollen, vollzieht auch Mike Adomat von der Eckkneipe „Tante Rosi“ in Plagwitz. „Ich persönlich bin St. PauliFan und mit Blick auf Leipzig wäre es mir lieber, wenn Chemie in der Bundesliga wäre“, so Adomat. „Aber als Wirt muss ich mein fußballerisches Herz eben vernachlässigen und sage deshalb: Wenn die Leute unbedingt RB sehen wollen, dann bekommen sie es selbstverständlich auch.“

„Ich bilde immer den Auswärtsblock“ Es herrsche immer eine entspannte Atmosphäre, in der auch Raum für den einen oder anderen Spaß sei. „Die RBFans ziehen mich regelmäßig auf. Ich revanchiere mich, indem ich den Auswärtsblock der Mannschaft bilde, gegen die RB gerade spielt“, sagt der Wirt, dem es am liebsten ist, wenn die Rasenballer am Sonntag antreten. „Freitag und Sonnabend habe ich auch ohne Fußball bereits volles Haus, aber am Sonntag hilft es schon“, sagt er. Zu Veränderungen hat der Erfolg von RB Leipzig ebenfalls im Irish Pub „KilliWilly“ geführt. „Mit dem Aufstieg hat sich bei uns definitiv etwas geändert. Auf einem unserer drei Fernseher läuft an Spieltagen immer RB“, sagt Mitarbeiterin Jule Gräfe. Da sich unter den Stammgästen aber auch nach wie vor zahlreiche DortmundFans befänden, sei der zweite Bildschirm meist dafür reserviert, so Gräfe. Nicht zur Debatte steht indes Monitor Nummer drei, die sogenannte englische Ecke, wo vor allem Rugby läuft. Wie Jule Gräfe betont, würde man die auch für RB nicht opfern, denn dieser Bereich ist stets „brechend voll.“ Stephan Hönigschmid


SEITE 33

Mehr Gäste, mehr Umsatz und nette FuĂ&#x;ball-Fans Leipzigs Wirte und Hoteliers ziehen eine positive Bilanz nach den ersten Heimspielen des Bundesliga-Aufsteigers. „Es gibt ein erhĂśhtes Buchungsaufkommen bei den Hotels“, sagt Holm Retsch, GeschäftsfĂźhrer des Regionalverbands Leipzig des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga). Auch die Gastronomen wĂźrden das erhĂśhte Besucheraufkommen spĂźren. Allgemein profitieren auch der Handel und Dienstleistungssektor insgesamt. Das sieht auch Luay Ali so. Er betreibt in der Max-Planck-StraĂ&#x;e in unmittelbarer Nähe zur Red-Bull-Arena den kleinen Späti „Sarah“. Zu den Heimspielen stockt er sein Angebot an alkoholfreien und alkoholischen Getränken auf und hat an den Abendspielen auch länger als sonst geĂśffnet. „Die Fans, die vor oder nach dem Spiel vorbeikommen, sind alles nette Leute. Die RB-Fans sind sehr freundlich“, erklärt Ali. Viele seiner Stammkunden seien FuĂ&#x;ballfans und kämen mit ihren Familien vorbei.

RB-Fans fĂźllen nicht nur die Innenstadt und die Red-Bull-Arena, sondern auch die Hotels, Restaurants und Kneipen Leipzigs. Foto: GEPA pictures

Auch ein paar Ecken weiter, in der WaldstraĂ&#x;e, ist das Phänomen RB spĂźrbar angekommen.

„Unser Fazit ist positiv. Wir merken, dass wir Samstagnachmittag vor den Spielen mehr Besu-

cher haben“, beschreibt Guido Mikolajczyk, Inhaber des WaldcafĂŠs. Er passe sich dem

Spielbetrieb an, habe im Sommer zum Beispiel länger geĂśffnet. „Dann ist auch die Terrasse voll und es wird gegrillt“, so Mikolajczyk. Um ein bis zwei Leute stockt er an Heimspieltagen sein Personal auf. Von Problemen mit Gästen oder Fans berichten die Gastronomen bisher nicht. Kleinere Schwierigkeiten wie fehlende ParkmĂśglichkeiten im WaldstraĂ&#x;enviertel sind Dehoga-LeipzigGeschäftsfĂźhrer Holm Retsch bekannt. Aber: „RB ist ein Sympathieträger fĂźr die Region. Im GroĂ&#x;en und Ganzen profitiert die Branche davon“, sagt Retsch. Mikolajczyk, der seit vier Jahren das WaldcafĂŠ betreibt, freut sich deshalb Ăźber die StadionEntscheidung von RB Leipzig: „Ich bin auch ein BefĂźrworter davon, dass das Stadion hier in der Stadt bleibt.“ Nicht ohne Grund, denn die Gastronomen und Hotels – Ăźber die unmittelbare Umgebung des Stadions hinaus – werden wohl langfristig von der Euphorie rund um den Leipziger FuĂ&#x;ball-Erstligisten profitieren. Nadine Marquardt

ANZEIGE

! !

' *-! -' -!( ' % '(#! ! ! /- -( & ! '* -! ! -!( ' ' ! ! ' ! !! ' & ' * #!* -! #' * #! -' -!( ' ! #' * -'&

** ! ' ' *' + 0 $," %/ #! 0+ $&"0" )0 . 0+ $&"0"

0"&00 $"&00 '

0"&00 $ &00 '


SEITE 34

Barrierefrei – nicht nur für Sehbehinderte. Fotos: Thomas Bothe

„Ah, da sind sie ja“, ruft Axel Ackermann und läuft einer Gruppe von Besuchern entgegen. Die Eltern Nicole und Andreas werden umarmt, für die älteste Tochter Janne gibt es das aktuelle Stadionheft, auch die beiden Jüngsten Nike und Hans sind schon aufgeregt. Es ist Heimspielzeit in der Red Bull Arena – der FC Schalke 04 ist zu Gast, Flutlicht, Dezember, Minusgrade. Familie Hellweger gehört zu den persönlichen Lieblingen von Axel Ackermann, dem Behinderten-Fanbeauftragten von RB Leipzig. „Die Hellwegers kommen eigentlich aus Hamburg“, erklärt der 46-Jährige. „Jetzt haben sie ihre neue Heimat in Leipzig und bei diesem Verein gefunden.“ Mit ihren drei Kindern – Nike und Hans sind seit ihrer Geburt blind – genießen sie im ehemaligen Zentralstadion eine Betreuung, die ihresgleichen sucht in Deutschland. Aus 20 ehrenamtlichen „RBFreunden“ besteht zu jedem Heimspiel das Team von Ackermann, der normalerweise als Projektleiter für Klima- und Lüftungsanlagen unterwegs ist. Erst als Fan, dann als Fanradio-Reporter kam er zur BehindertenBetreuung – heute koordiniert er den gesamten Bereich.

Bundesliga vom Feinsten – ganz ohne Barrieren Mit Leidenschaft und Technik: ein Heimspiel mit dem Behinderten-Fanbeauftragten Axel Ackermann

für Rivalität wäre. „Wir jubeln beide für guten Fußball“, so der Jurist. Viel Zeit hat der RB-Beauftragte aber nicht. Schon geht es weiter. Probleme lösen. Für die Rollstuhlfahrer setzt er schnell und unbürokratisch durch, dass über den „fliegenden Service“ heiße Getränke zu ihren Plätzen gebracht werden. Es ist bitterkalt. Dann noch schnell ein Foto vom Stadionrund für eine verhinderte Kollegin. Vom Spiel sieht Ackermann so gut wie gar nichts. Das schaut er sich anschließend ganz in Ruhe zu Hause auf dem Sofa an. Das Angebot für Menschen mit Behinderung beeindruckt. 54 Rollstuhlfahrerplätze gibt es, davon 14 im Sektor C, Unterrang. Die Fans dort nennen ihren Sektor gerne „VIP-Bereich“, die Parkplätze in den Katakomben sind bequem mit dem Aufzug erreichbar. Hinzu kommen 20 Plätze für Sehbehinderte, die das gesamte Spiel per Kopfhörer als Blindenreportage verfolgen können. „Wir haben zwei Reporter, die das Geschehen ununterbrochen und viel detaillierter als im Radio beschreiben“, so Ackermann. Zusätzlich gibt es alle Spielinformationen wie Aufstellung und Gegnerporträt in Brailleschrift.

„Kenne fast 80 Prozent der Fans hier persönlich“

Gebärdendolmetscherin mit Vibrationsalarm

Bis kurz vor Anpfiff empfängt er die Besucher vor dem linken Haupteingang des Sportforums, dann geht es über den zentralen Zugangspunkt hinein in die Arena. Auf der Ebene 7 finden de ssich ch fast alle Plätze für Menschen M mit Behinderung, denn n hier befindet sich für den No otfall auch der Standort des Notarztes N und eines Sanitäte erteams. Ackermann eilt während w des gesamten Spiells zwischen den verschiedenen Bereichen hin und her. Immer mit m Blick auf das Wohl-ergehen „seiner“ Fans, immer mitt der Zeit für ein n kurzes Gespräch. „Ich kenne fast ans 80 Prozent der Fa mit Behinderung perp sönlich“, erklärt er. Die meisten komm men regelmäßig. So wie auch Ralf R Bockstedte. Der Ju urist und Spielerberaterr ist Mitglied des Vorsta andes der BundesB Beh i n d e r t e n F a n A raft, beitsGemeinscha die als Sprachro ohr der behinderte en Fußballfans eng mit m dem DFB und der d DFL zusammen narbeitet. Und ein üb berzeugter Blau-Weiß ßer. Doch Bockstedte und Ackermann haben n zu viele gemeinsame Ziele, als dass noch Platz

Für die 60 Hörgeschädigtenplätze wiederum steht Gebärdendolmetscherin Ulrike das Spiel über zur Verfügung. Interviews oder Durchsagen übersetzt sie synchron für die Gäste. Anfangs gab es noch Schwierigkeiten, die Aufmerksamkeit der Zuschauer zu bekommen, heute drückt sie einfach auf einen Knopf und ein Vibrationsalarm signalisiert, dass es etwas zu übersetzen gibt. „Meine Arbeit hier macht mir unglaublich viel Spaß“, sagt Ackermann. Das Miteinander sei sehr herzlich und so manche Geschichte rühre ihn immer noch. Zum Beispiel die von einem heutigen RB-Fan, der vor sechs Jahren erblindete. Danach verließ dieser seine Wohnung lange nicht mehr und vereinsamte, bis seine Mutter sich bei einem Besuch des Behinderten-Fantags fragte, ob das nicht auch etwas für ihren Sohn sei. Jetzt ist er Dauerkartenbesitzer. Das Spiel ist aus. RB Leipzig gewinnt 2:1 und die Menschen strömen aus dem Stadion. Nur bei Ackermanns Schützlingen geht alles etwas langsamer. Die Hörgeschädigten nutzen die Abgabe ihrer Vibrationsalarme noch für einen ausgedehnten Plausch. Doch Axel Ackermann sehnt sich langsam nach seinem Feierabend. „Ich setze mich dann nach der Sicherheitsnachbesprechung oft noch in die leeren Ränge und genieße, wie der Lärm langsam abebbt und sich vom Stadion entfernt. Ein schöner Moment der Ruhe.“ Thomas Bothe

Jubeln für guten Fußball: Jurist Ralf Bockstedte, Behinderten-Fanbeauftragter Axel A Ackermann und Begleitung Veronika Vogelpoth (von rechts).

Gebärdendolmetscherin Ulrike übersetzt für den Gehörlosenblock Interviews auf dem Rasen oder Durchsagen. u c sage

M Matthias ist als „fliegender Service“ für die Zuschauer unterwegs. fü

Familie Hellweger hat in Leipzig ihre neue Heimat gefunden.



SEITE 36

Volle Power fĂźrs empfindliche GrĂźn Rasenheizung, Flutlichtanlage, TV-Ăœbertragung, Werbebanden: die Red-Bull-Arena im Technik-Ăœberblick Die FuĂ&#x;ballstadien der Erstligisten sind oft nicht nur architektonische Ăœberflieger, meist haben sie auch technisch einiges auf dem Kasten. Vieles davon ist vorgeschrieben. Einige Details sind aber auch Eigenkreationen. Welche Finessen die Red-Bull-Arena zu bieten, zeigt RB-Techniker Gerald Masur auf einem Rundgang.

1. Bundesliga regelmäĂ&#x;ig drei, bei Spitzenspielen aber auch mal fĂźnf bis sechs Ăœbertragungswagen anrĂźcken, reicht das FassungsvermĂśgen von 300 Litern je Generator manchmal nicht aus – so dass ab und an sogar ein Reservekanister benĂśtigt wird. Ein besonderes Bild ergibt die Kabelage, die auf 500 Metern bis zum Spielfeld gezogen werden muss – denn jeder Wagen fĂźhrt rund 20 bis 30 Kabel. Ein Glasfaseranschluss, wie zum Teil im Presseraum vorhanden, wĂźrde diese Zahl deutlich reduzieren.

Nestwärme fĂźr den Rasen Seit 2004 gibt es in der RedBull-Arena die Rasenheizung – in der 1. und 2. Bundesliga seit 2008 Pflicht. Unter dem Spielfeld zirkulieren etwa 10 000 Liter Wasser durch ein schlangenfĂśrmig angelegtes Rohrsystem – wie bei einer FuĂ&#x;bodenheizung. Allerdings ist das Red-Bull-Geflecht mit 42 Kilometer so lang wie eine Marathonstrecke. Die Heizung ist ganzjährig in Betrieb. Statt sie auszuschalten, wird die Temperatur raufund runterreguliert. Das alles geschieht automatisch mithilfe von MessfĂźhlern, die die Temperatur an Wurzel und Grasnarbe messen – wird von den Greenkeepern aber individuell nachjustiert. Läuft ein Spiel wie kĂźrzlich gegen die Glasgow Rangers, bei dem Frost und Schnee zu erwarten sind, wird die Temperatur beispielsweise schon Tage zuvor erhĂśht. FĂźr eine gleichmäĂ&#x;ige Sonneneinstrahlung auch im Winter sorgen neun Belichtungsanlagen mit je 54 000 Watt. Die mobilen Module verfĂźgen Ăźber sechs Arme, die jeweils zehn Meter lang sind. Zeitgleich aufgestellt, kĂśnnen sie das halbe Spielfeld beleuchten. Im Winter verbraucht das System etwa 14 Megawattstunden pro Tag. Kostenseitig werden nur fĂźr den Winter bis zu 70 000 Euro eingeplant.

1 Hier laufen alle Signale zusammen

2 Rasenbeleuchtung (1), Leitungssystem fĂźr die Rasenheizung im Inneren des Stadions (2), der Regieraum (3), die Werbebanden (4) und die Generatoren fĂźr die TV-Ăœbertragung (5). Fotos:

3

5

Christian Modla

Technik fĂźr erstklassige Werbeauftritte

4

Ausgeleuchtet bis in den letzten Winkel Die in die Deckenkonstruktion integrierte Flutlichtanlage verfĂźgt Ăźber eine Beleuchtungsstärke von 1800 Lux – mehr als vom Ligaverband gefordert. Die 208 Strahler mit je 200 Kilowatt Leistung kĂśnnen

Ăźber eigene GPS-Adressen jederzeit einzeln angesteuert werden. FĂźr die TribĂźne gibt es weitere 144 Strahler.

Strom fĂźr die TV-Ăœbertragung Nahezu einmalig ist die Stromversorgung fĂźr die TVĂœbertragung. Die sogenannten

Im Regieraum wird das Programm fĂźr die beiden groĂ&#x;en LED-Wände, die Monitore in den VIP-Bereichen und die Werbebanden am Spielfeldrand produziert. Das betrifft zum einen das Rahmenprogramm von Stadionsprecher Tim Thoelke, die Torwiederholungen oder sonstigen Grafiken. Zur VerfĂźgung stehen insgesamt 24 IP-Kanäle, die theoretisch in Betrieb gehen kĂśnnen. Sieben Menschen sitzen hier auf engstem Raum zusammen. Beim Ausbau des Stadions werden sie neue, grĂśĂ&#x;ere Räumlichkeiten bekommen.

Ăœ-Wagen hängen nicht etwa am Netz der Stadtwerke Leipzig. Stattdessen werden sie, am Westgebäude in Sektor C stehend, Ăźber ein 2014 in Betrieb genommenes Twin-Pack versorgt. Dabei handelt es sich um zwei Diesel-betriebene Generatoren, die sich im Notfall gegenseitig ersetzen. Seit mit der

Ganz neu mit Aufstieg in die 1. Bundesliga kamen die LEDWerbebanden, die rund um das Spielfeld aufgestellt sind. Jedes der 370 Module ist einen Meter lang. Gemeinsam ermĂśglicht das gemietete System, auch 360 Grad-Videos zu zeigen. Bespielt werden die zum Spielfeld zeigenden Seite der WerbeUta Zangemeister banden.

ANZEIGE

; $ $ 3- 4-& -$ 3# $$ " ! 00 "" , . 07. 3$.+ -( .. $ $ 0 $ $.0& 3$ # $ - 0; 0 $ $ -# $ 4- $!"+ 6 - :4$. $ "" $ 9 " ( - 3$ ." - $ $ 3- 4-& -$ 3# $$

3(03$0 -.3 3$ $ ) * # / 2% 0 $!"+ 5 8 $ -3$ . $ # $ # / '% 1 0 " 0 # - 30 0 $ # / 21 0 $ " # ) #) (

&$ <1 ' 22<%%2 ( & " ( ''' ( & " (

$3$ .; 0 $ % % ! % #


SEITE 37

Branddirektion (zwei Plätze)

Protokollantin

Zwei Wachhabende sind mit den rund 16 Feuerwehrmännern im Stadion per Digitalfunk BOS verbunden. Die Vertreter der Branddirektion haben jederzeit das Feuerwehr-Anzeigetableau (links) für die Brandmeldersignale in Reichweite. Hier liegt auch die Steuerungstastatur für das Zugangskontrollsystem (ZKS) der Red-Bull-Arena.

Die Protokollantin verfolgt über ihr Headset das Funkpanel und damit die Funkkreise der einzelnen Bereiche (Ticket, Security, Feuerwehr, etc.). Sie protokolliert den Funkverkehr und informiert den Veranstaltungsleiter bei Problemen oder relevanten Themen.

Kameras Auf diesem Bildschirm können alle im Stadion installierten Kameras angesteuert werden. Sowohl die 67 Standardgeräte als auch die vier Spezialkameras mit je 15 Objektiven. Deren hochauflösende Bilder ermöglichen Details von zehn Zentimetern und damit die Identifizierung von möglichen Straftätern.

Polizei Veranstaltungsleiter und Stadionbetreiber (je ein Platz)

Foto: Christian Modla

Beim Veranstaltungleiter von RB Leipzig laufen alle Fäden zusammen. Per Funk und Laptop bleibt er mit allen Akteuren in Kontakt, behält per Fernglas das Stadion im Blick und kann mit einem „All-Button“ alle Funkkreise gleichzeitig ansteuern. Mittels eines herkömmlichen Telefons ist es ihm (sowie seinen Kollegen in der Sicherheitszentrale) möglich, auch im Falle eines Funk- und Netzausfalls einzugreifen.

Alles im Blick – alles im Griff

Ein Polizist hält Kontakt zu den Kollegen in der exakt gegenüber gelegenen Polizeizentrale und steuert die Kameras an (siehe oben). In Absprache mit Veranstaltungsleiter und Stadionbetreiber wird eventuell nötiges Vorgehen abgesprochen.

Wenige Stunden, bevor es auf dem Rasen in der Red-Bull-Arena heiß her geht, blickt der LVZ-Rasenballer in die Sicherheitszentrale in der Südkurve. ANZEIGE


SEITE 38

„Relativ schĂśn fĂźr mich“

RB-Talent Dominik Franke ist derzeit ganz nah dran am Leipziger Bundesliga-Kader Wenn jemand Dominik Franke vor gut einem Jahr gesagt hätte, was 2016 passiert, den hätte er vermutlich ausgelacht. Der 18 Jahre alte Linksverteidiger aus der Nähe von Riesa erhielt erst eine Einladung zur U 17-Nationalmannschaft und flog mit zur Nachwuchs-WM nach Chile. Seitdem startete er in der U 18 und U 19 des DFB durch. Und vĂśllig unerwartet fĂźr das RBEigengewächs folgte im November plĂśtzlich die Berufung in den Bundesliga-Kader. Welche der Nominierungen fĂźr Franke an erster Stelle steht? Keine Frage. „Eigentlich erstmal der Bundesliga-Kader, vor allem in meinem Alter“, sagt der Defensivspezialist bestimmt. „Die Nationalmannschaft folgt nicht so weit dahinter. Aber das ist eben mein Jahrgang.“ Alter hin oder her, Anpassungsschwierigkeiten zeigt Franke nirgendwo. Die Herangehensweise im Nationalteam und bei RB ähnelten sich sehr, spielbezogener Trainingsund Ernährungsplan inklusive,

Mittendrin: Dominik Franke (Nr. 14) in der Jubeltraube beim Spiel in Leverkusen.

wobei: „In Leipzig ist es jedoch noch ein StĂźck anders, da es ja Woche fĂźr Woche um Punkte geht.“, so Franke. Auch die Spielweise gefalle ihm hier etwas besser, sie sei schneller mit mehr Gegenpressing und laufintensiver. „Bei der Nationalmannschaft lassen wir den Ball schon mal

hintenrum laufen, bevor wir nach vorne spielen. Es ist eine etwas andere Herangehensweise.“ FĂźr den Noch-Teenager hat bei allem Leistungsdruck noch Vorrang, die neuen EindrĂźcke, die Auswährtsfahrten, die Besprechungen, das Aufwärmen vor dem Spiel vor Publikum zu

Foto: GEPA pictures

genieĂ&#x;en. Denn er weiĂ&#x; genau – so schnell alles wegen der Personalprobleme in der Abwehr angefangen hat, so schnell kann es auch wieder vorbei sein. „Ich nehme das als Entwicklungsziel mit, man sieht: Da oben will ich mal hinkommen. Und ich entwickle mich in allen Bereichen

weiter. Das ist halt schon relativ schĂśn fĂźr mich“, untertreibt Franke. Luft nach oben gebe es bei ihm noch im KĂśrperlichen, bei Schnelligkeit und Ausdauer. Vor allem aber im Passspiel: „Den Ăœberblick zu behalten und die Ruhe am Ball, das gilt es auf jeden Fall noch zu verbessern.“ Sich ständig weiterentwickeln, immer die vernĂźnftige Entscheidung treffen, so sieht der schmale Handlungskorridor eines RB-Nachwuchsspielers aus. Nicht die Wunschvorstellung aller 18-Jährigen, aber die von Dominik Franke: „Es hat hier jeder von Anfang an das Ziel: Ich will später ganz oben stehen, ich will FuĂ&#x;ball-Profi werden. Das ist auch mein Traum. Jeder hat die Einstellung und den Ehrgeiz, ganz oben anzukommen – und dementsprechend das zu tun, was richtig ist.“ Seine Chance will er deswegen nutzen, solange das Trainerteam sie im gewährt. Und sie währte auch noch im Trainingslager in Portugal. Thomas Bothe

ANZEIGE

=64 ;9(<4 A< -30,.,5 +,4 23(5. +,9 46;69,5 <5+ +,4 ;0*2,5 +,9 A,0; ),30:(9 7036; */9656.9(7/

[ [ [ Y R M S R K P E W L Y I X X I G S Q

)TKOOCKUEJGUVTCUUG .GKR\KI 6GNGHQP 2CWPUFQTHGT #NNGG .GKR\KI 6GNGHQP


SEITE 39

Aufgabe: Abstand verkĂźrzen RB setzt im Nachwuchs mehr denn je auf Einstellung, PersĂśnlichkeit, Mentalität Mit 12 bis 15 Zählern RĂźckstand zur Spitze hat der RB-Nachwuchs der U 23, U 19 und U 17 in der Regionalliga Nordost sowie in den beiden Junioren-Bundesligen (Staffel Nord/Nordost) Ăźberwintert. Der genaue Abstand zu den Top-Teams wird erst feststehen, wenn diese ihre Nachholspiele absolviert haben. „Ob es nun 12, 14 oder 15 Punkte sind – auf jeden Fall ist der Abstand zu groĂ&#x;“, schätzt Achim Beierlorzer (Foto), Sportlicher Leiter der U 23 bis U 16 bei RB, zur Saison-Halbzeit ein. Zugleich gibt sich der 49-Jährige kämpferisch: „Unser Ziel muss es sein, den Abstand zu verkĂźrzen und in Schlagdistanz zu kommen. Jedes Spiel gewinnen zu wollen und niemals aufzustecken sind Eigenschaften, die unserer Mentalität entsprechen und fĂźr uns immer gelten.“ Zudem habe die individuelle Ausbildung der Top-Talente in der RĂźckrunde Priorität. Zahlreiche RB-Nachwuchskicker spielen in den DFB-Nationalmannschaften und sollen sich fĂźr den Profikader ihres Vereins anbieten. Da die Winterpause auch fĂźr den Nachwuchs sehr kurz war, habe der Verein auf ein Trainingslager verzichtet, jedoch hochkarätige Wettkampfreisen angeboten. So machte die U 23 Mitte Januar mit Siegen bei der Reserve der englischen PremierLeague-Topclubs Tottenham Hotspur und FC Chelsea auf sich aufmerksam. In der Regionalliga ist Beierlorzer gespannt, ob Spitzenreiter Carl Zeiss Jena seine Siegesserie der Hinrunde fortsetzen kann. Die ThĂźringer gewannen sehr viele Spiele sehr knapp Ăźber eine starke Defensive. Doch gegen den TabellenfĂźhrer gelang RB II ein Ăźberzeugender 3:0Sieg. „Unsere Mannschaft wĂźrde ich auf keinen Fall abschreiben. Wir mĂźssen auch die Spiele gegen die vermeintlichen Underdogs gewinnen, dann kĂśnnen wir vielleicht noch weiter oben ranrĂźcken ranrĂźcken.

NatĂźrlich haben wir in der Regionalliga mehrere Gegner, die unter Profibedingungen arbeiten.“ In der vergangenen Saison sei das Spiel der U 23 von RB in der RĂźckrunde flĂźssiger gewesen. Trainer Robert KlauĂ&#x; hofft, dass seine Mannschaft konstanter agieren und auch mal eine Siegesserie hinlegen wird. FĂźr die U 19 und U 17 erscheint der Staffelsieg und der damit verbundene Einzug ins Halbfinale um die deutsche Meisterschaft in unerreichbare Ferne gerĂźckt. Achim Beierlorzer meint: „NatĂźrlich ist der Staffelsieg in jeder Saison unser Anspruch. Wir dĂźrfen aber nicht vermessen sein und Mannschaften wie Hertha BSC, VfL Wolfsburg oder Werder Bremen abschreiben.“ Der groĂ&#x;e Abstand im Winter liege zum einen am Eigenverschulden, wenn er allein an „drei katastrophale Unentschieden“ seiner U 19-Elf in den Schlusssekunden denkt. Die von Sebastian HoeneĂ&#x; betreute U 17 war fĂźr viele Experten vor der Saison Staffelfavorit, leistete sich aber neben elf Siegen und einem Remis bereits vier Niederlagen. „Da sind wir vielleicht mit zu viel Druck in die Serie gegangen“, meint Beierlorzer: „Andererseits habe ich es noch nie erlebt, dass eine Mannschaft alle 16 Spiele gewinnt.“ Dieses KunststĂźck der weiĂ&#x;en Weste ist bislang Werder Bremen gelungen. Im RB-Nachwuchs prägten einige Ăśffentlich gewordene Disziplinprobleme die Hinrunde. „Bei drei Spielern mussten wir die ReiĂ&#x;leine ziehen“, sagt der Sportliche Leiter und meint damit Vitaly Janelt (kĂźnftig VfL Bochum) und Idrissa TourĂŠ (jetzt Schalke 04). Auch fĂźr Renat Dadashov sehe er keine Perspektive mehr bei RB. Die Frage nach dem Warum ist fĂźr den Pädagogen Beierlorzer schwer zu beantworten: „Der erste Profivertrag sollte ein Startsignal sein, noch mehr zu geben. Doch die Jungs konnten damit nicht umgehen Es ist fĂźr mich nicht umgehen. nachvollziehbar, wenn mit dem ersten Lizenzspielervertrag Zufriedenheit einzieht.“ FĂźr RB Leipzig sei es kĂźnftig um so wichtiger, „bei Verpflichtungen noch intensiver auf die Einstellung und PersĂśnlichkeit zu achten“. Mit der Trennung von den „Problem-Talenten“ sendet der Verein ein klares Signal: Bei RB spielt nur, wer von der Mentalität her hĂśchsten AnsprĂźchen genĂźgt. Frank Schober

U 17 – B-Junioren Bundesliga Nord/Nordost: Mannschaften 1.

Sp. Tore

U23 – Regionalliga Nordost:

U 19 – A-Junioren Bundesliga Nord/Nordost: Pkt

Mannschaften

Mannschaften

Sp. Tore

Pkt

1.

FC Carl Zeiss Jena

17

33:6 (+27)

42

2.

FC Energie Cottbus

18

29:10 (+19) 38

3.

BAK Berlin 07

17

30:21 (+9)

33

18

27:22 (+5)

30

Sp. Tore

Pkt

4. RB Leipzig ll 5. Viktoria 1889 Berlin

SV Werder Bremen

16

57:8 (+49)

48

1.

Hertha BSC

15

49:18 (+31)

37

17

33:21 (+12)

28

2.

RB Leipzig

16

58:17 (+41)

34

2.

VfL Wolfsburg

14

38:6 (+32)

36

6. SV Babelsberg 03

17

30:24 (+6)

28

3.

Hamburger SV

16

50:20 (+30) 31

3.

RB Leipzig

15

40:20 (+20) 29

7.

18

31:23 (+8)

26

4.

1. FC Magdeburg

16

24:26 (-2)

25

4.

Hamburger SV

15

33:23 (+10)

26

8. FC Oberl. Neugersdorf 17

23:15 (+8)

26

34:28 (+6)

14

21:18 (+3)

BFC Dynamo

5.

Holstein Kiel

16

24

5.

Hannover 96

22

9. 1. FC Lok Leipzig

18

26:25 (+1)

26

6.

Hertha BSC

16

23:23 (0)

23

6.

Eintr. Braunschweig

15

23:23 (0)

20

10. Hertha BSC II

17

22:22 (0)

26

7.

FC St. Pauli

15

27:21 (+6)

22

7.

Holstein Kiel

15

29:30 (-1)

20

11. Wacker Nordhausen

16

24:23 (+1)

23

8.

VfL Wolfsburg

16

31:31 (0)

21

8.

VFL OsnabrĂźck

15

26:27 (-1)

18

12. FC SchĂśnberg 95

17

27:31 (-4)

22

9.

Eintr. Braunschweig

16

24:24 (0)

21

9.

SG Dynamo Dresden 15

15:22 (-7)

16

13. ZFC Meuselwitz

17

13:16 (-3)

18

10. SG Dynamo Dresden 16

26:38 (-12)

21:32 (-11)

16

14. VfB Auerbach

11.

16

22:39 (-17)

16

11.

15

16:40 (-24)

14

15. Union FĂźrstenwalde

18

18:33 (-15)

15

16

8:44 (-36)

14

12. FC Energie Cottbus

15

14:25 (-11)

13

16. FSV Budissa Bautzen

18

16:27 (-11)

12

13. Tennis Bor. Berlin

15

7:26 (-19)

7

13. SV Werder Bremen

15

17:30 (-13)

12

17. FSV 63 Luckenwalde

17

12:30 (-18)

11

14. Niendorfer TSV

16

11:57 (-46)

4

14. JFV Nordwest

15

14:42 (-28)

10

18. TSG Neustrelitz

17

15:46 (-31)

4

1. FC Union Berlin

12. FC Hansa Rostock

20

10. FC St. Pauli

15

FC Carl Zeiss Jena

18

19:33 (-14)

ANZEIGE

0 - . * -'%4 4 % ') 7#4 - 7% % - + - % - .. .4 %4 %.4 - - 9'-% # "4- . %: - - $ -'! "4 '%.# %. % . % %"# -# 4 7%. 8-

(

- 4.4' 9 - - 7 * % #2(;; "$ % * + 0( 26;;0 7% * + 1&626;; % - ! : #. #4 % % ..7% + '- .4 1 * %% -'-4.+ 5 * 7 -'-4.+ 6 *"'$ % -4+/ 6 $ .. '% % (66 2"$ *"'$ % -4+,

š

& & š

Foto: GEPA pictures

18

! " ! ! # $


SEITE 40

BruderAll Al All l e fĂźr Ăźr e eiin ein inen en: en: n: Sa Salih h un nd Ah hme me ett TĂźrk rk ky yil yi ilmaz il mazz mi mit eiine ner n Frre Fre Freu eu un und nd ndin de der e Fa F mil ilie ie e im im Caf Ca Ca afĂŠ SĂłle SĂłle Ăłley. y. FFo Foto o : Ch hris riist rrist iisst stian an n Modl M a Mo Mod

Alle Kraft fĂźr Velat: Wie weit Geschwisterliebe geht, beweist Ahmet TĂźrkyilmaz Tag fĂźr Tag.

ANZEIGE

-(7=7 )ž5 6Ζ( $0 1(8(1 67$1'257

ďƒź ďƒź ďƒź

: W :DUWXQJ 9 9HUVFKOHLh KO Lh .UHGLWVLFKHUKHLW 5ÂľGHUHLQODJHUXQJ J X Y P

.20)257 .RVWHQ

.UDIWVWRÎ?YHUEUDXFK /HRQ 6& NRPELQLHUW O NP &2 (PLVVLRQ NRPELQLHUW J NP (É?]LHQ]NODVVH & ΖEL]D NRPELQLHUW O NP &2 (PLVVLRQ NRPELQLHUW J NP (É?]LHQ]NODVVH $ $EELOGXQJ ]HLJW 6RQGHU DXVVWDWWXQJHQ JHJHQ 0HKUSUHLV

(+5+$5'7 $* ΖKU 6($7 67$1'257 LQ /(Ζ3=Ζ* (VVHQHU 6WUD¥H ▪ 04129 Leipzig (+5+$5'7 $* +DXSWVLW] .DOWHQEURQQHU :HJ ▪ +LOGEXUJKDXVHQ

GLDORJ#DK HKUKDUGW FRP â–Ş ZZZ DK HKUKDUGW FRP

Ihren grĂśĂ&#x;ten Erfolg feiert die tĂźrkische Nationalmannschaft bei der FuĂ&#x;ball-Weltmeisterschaft 2002. Sie erreicht Platz 3. Wie ein Held wird ihr Trainer, Senol GĂźnes, am Bosporus gefeiert. GĂźnes – geboren in Trabzon, im Norden Anatoliens – ist auf dem HĂśhepunkt seines Erfolgs. „Zu dieser Zeit habe ich meinen kleinen Bruder Velat im Arm gehalten“, sagt Ahmet TĂźrkyilmaz. Auch er wächst in Anatolien auf. Auch er liebt das FuĂ&#x;ballspielen. Ahmet ist 15 als sein jĂźngster Bruder Velat zur Welt kommt. Das Baby ist ein GlĂźckskind, wie sich später rausstellt. Ein LinksfuĂ&#x;. Der jĂźngste Spross von Salih und Naiyl TĂźrkyilmaz, die im Jahr 2000 mit ihren vier Kindern nach Deutschland kommen, erblickt zwei Jahre nach der Ausreise als fĂźnftes Kind der Familie in Leipzig das Licht der Welt. Velat spielt schon als Dreikäsehoch leidenschaftlich gern FuĂ&#x;ball. Erst auf dem Hartplatz der 3. Grundschule in der SĂźdvorstadt, später bei der Sportgemeinschaft LVB. Sechs Jahre ist Velat, als er dem Verein beitritt. Sein Talent ist unĂźbersehbar. Der Junge hat Biss, Geist und Gabe. Ein Zehner – ein Spielmacher zwischen den Angreifern und den zentralen Mittelfeldspielern. Im Alter von neun Jahren wird RB in der Soccerworld auf den Jungen aufmerksam. Das Spiel bei RB beginnt. Velat begreift mehr und mehr das Gesetz von Einsatz und Gewinn. Er hat GlĂźck: Bis jetzt kassiert er weder Sperren noch Verletzungen. Vergangenes Jahr gewinnen Velat und seine Elf den Landespokal und werden Meister der Regionalliga Nordost. Verlieren fällt Velat noch immer nicht leicht. „Als Kind war er oft wĂźtend und tobte, wenn das Spiel nicht so lief wie er wollte. Doch Velat hat gelernt. Ich habe ihm immer an ein Sprichwort aus unserer Heimat erinnert: ,Den Arm, den man nicht biegen kann, sollte man kĂźssen‘“, sagt Ahmet TĂźrkyilmaz. Er und sein älterer Bruder hätten auch gern professionell FuĂ&#x;ball gespielt, von einer Karriere bei Barca geträumt, die Parole „MĂŠs que un club – mehr als ein Verein“ fĂźr bare MĂźnze genommen. Aber niemand hätte Zeit und

Geld gehabt, die Träume der Jungs zu unterstĂźtzen. Deshalb gäbe jetzt die Familie alles fĂźr Velat, damit sich sein Traum von der ProfifuĂ&#x;ballkarriere erfĂźlle. Was heiĂ&#x;t alles? „Ich fahre meinen kleinen Bruder zu jedem Spiel und hole ihn auch wieder ab. Wir reden Ăźber das Training, die Turniere, Velats jugendlichen Ăœbermut, seinen BlĂśdsinn, den er bisweilen anstellt“, sagt Ahmet TĂźrkyilmaz. Der 29 Jahre alte Kurde verpasst kaum ein Spiel der U 15, kauft fĂźr Velat FuĂ&#x;ballschuhe, sorgt fĂźr seinen kleinen Bruder. Einer fĂźr alle, alle fĂźr einen. Die ganze Familie – Vater, Mutter, drei BrĂźder und eine Schwester – hat sich in Leipzig eine Existenz aufgebaut, die wiederum Ve-

Ahmet TĂźrkyilmaz Ăźber seinen Bruder Velat

Als Kind war er oft wĂźtend und tobte, wenn das Spiel nicht so lief, wie er wollte. Doch Velat hat gelernt.

lat aufbauen soll. Arbeits- und Lebensmittelpunkt der Familie TĂźrkyilmaz ist das CafĂŠ SĂłley in der SĂźdvorstadt. SĂłley – Sonneninsel. BĂśrek, Lahmacun, Pide, Couscoussalat, Joghurtsuppe, frisch gebackenes Fladenbrot‌ FĂźr Studenten und Professoren der HTWK ist das CafĂŠ mit seinen frisch zubereiteten und selbstgemachten exotischen Gerichten eine kleine Oase. Auch fĂźr RBSpieler, die sich hier unters Volk mischen. Das SĂłley und das GlĂźckskind Velat – sie gehĂśren zusammen. „Velat ist sehr dankbar dafĂźr. FĂźr einen Jugendlichen ist er schon sehr erwachsen. Er weiĂ&#x;, dass er sein Bestes geben muss – ob beim täglichen Training oder in der Sportschule. Jede Nachlässigkeit hat seinen Preis“, sagt Ahmet TĂźrkyilmaz, der stolz auf Velat ist. Simone Liss Anmerkung: Zum Schutz des Nachwuchses dĂźrfen RB-Spieler unterhalb der U 16 nur in Ausnahmefällen Interviews geben.


SEITE 41

Milliardenmarkt „eSport“ stellt Fußball-Bundesliga in den Schatten Viele verbinden mit eSport (elektronischer Sport) computersüchtige Menschen, die tagelang vor dem PC oder der Konsole diverse Shooter-Spiele durchzocken. Doch weit gefehlt: Der eSport ist mehr, viel mehr als das. Vor allem ist er vielschichtiger und schon gar nicht in die Baller-Ecke zu drängen. Mittlerweile generiert dieser Einnahmen von rund 500 Millionen US-Dollar pro Jahr und kann sich allein deshalb nicht mehr nur als Nischensportart bezeichnen. Strategie-Spiele wie Dota 2 (Defense of the Ancients) oder League of Legends (LoL), bei denen die Gamer online in einer virtuellen Welt auf ihre Gegner treffen, sind besonders im asiatischen Raum populär.

Tim Reichert, Head of eSport, FC Schalke 04

In Schweden steht eSport auf dem Lehrplan Doch auch in Deutschland fesseln diese Spiele immer mehr Menschen. Besonders beeindruckend: Beim LoL-Finale 2015 in der Berliner MercedesBenz-Arena (ehemals O²World) verkauften sich die 12 000 Tickets innerhalb weniger Minuten. Und es geht noch verrückter: An einer Schule in Norwegen steht seit August 2016 das Schulfach „eSports“ auf dem Lehrplan. Und an der schwedischen Volkshochschule „Strömbäcks Folkhögskola“ werden aktuell 15 Schüler wissenschaftlich auf ihrem Weg zum Profi-Zocker begleitet. eSport als Studienfach – davon ist Deutschland (noch) weit entfernt.

August Rosenmeier (PSG eSport) während des FIFA-17-Finales bei einem Turnier in Warschau 2016. Foto: dpa

Immer mehr Profi-Sportvereine, vor allem aus dem Fußball, investieren in den Markt für elektronischen Sport und verpflichten Spieler für ihre Teams – für teilweise stattliche Ablösesummen. Bundesligaklubs wie

der VfL Wolfsburg oder Schalke 04 sind bereits in den eSport eingestiegen und haben FIFASpieler gekauft. Die Königsblauen sind mit einer weiteren Mannschaft zudem noch bei League of Legends aktiv. Dass

Der GamingSektor ist riesig, wenn man überlegt, wie viele Millionen Menschen FIFA spielen.

der eSport keineswegs mehr nur eine Randsportart ist, weiß auch Tim Reichert. „Der GamingSektor in Deutschland ist riesig, wenn man allein überlegt, wie viele Millionen Menschen FIFA spielen“, sagt der Schalker Head of eSport. RB Leipzig plane derzeit allerdings „nicht, in den eSport einzusteigen“, erklärt die Medienbeauftragte der Roten Bullen, Silva Saländer. Die Gaming-Profis können sich derweil schon jetzt über üppige Gehälter und eine immer größer und stärker werdende Szene freuen. Doch nicht nur die Fußball-Simulation FIFA ist untrennbar mit dem eSport verbunden. Vielmehr ist es das Action-Strategiespiel Dota 2, bei dem die Spieler im vergangenen Jahr insgesamt unglaubliche 20,7 Millionen US-Dollar an Preisgeldern erspielten. Der gesamte eSport schüttete gar 92,1 Millionen US-Dollar aus und damit fast 50 Prozent mehr als 2015. Das Dota-2-Finale im amerikanischen Seattle verfolgten im vergangenen August tausende Menschen live in der Arena. Hinzu kamen über fünf Millionen Fans über einen Livestream. Doch für die deutschen eSportler verlief 2016

enttäuschend. Lediglich zwei Spieler landeten unter den Top 150 der weltweit bestverdienendsten Spieler: Auf Platz 37 sicherte sich Dota-Profi Kuro „KuroKy“ Takhasomi Preisgelder in Höhe von 363 000 USDollar. Takhasomis Twitter-Account hat sogar mehr Follower als der von Weltmeister Philipp Lahm. Adrian „FATA-“ Trinks wurde mit 20 000 US-Dollar weniger nur 46. und damit zweitbester Deutscher. Die Zocker selbst sind vor allem durch ihre imaginären Namen bekannt: So gehen beispielsweise „SalzOr“, „DaveBtw“ oder „TimoX“ in FIFA für Wolfsburg an den Start. Die reellen Namen dürften nur den eingefleischtesten Zockern ein Begriff sein.

Durchbruch in Deutschland nur eine Frage der Zeit Aber auch internationale Teams wie West Ham United, Manchester City, Sporting Lissabon, Ajax Amsterdam, Paris Saint-Germain (alle FIFA) oder Besiktas Istanbul (League of Legends) sind bereits aktiv und sollen dafür sorgen, dass auch andere Vereine in den virtuellen Sport einsteigen und diesen zum Explodieren bringen. Schon jetzt ist der deutsche eSports-Markt drei Milliarden US-Dollar schwer und setzt damit mehr um, als die gesamte Fußball-Bundesliga (2,6 Milliarden). In Asien schon geschehen, dürfte der endgültige Durchbruch in Deutschland nur noch eine Frage der Zeit sein. Nico Zeißler ANZEIGE


SEITE 42

Schritt für Schritt Rasenballerinnen wollen sich im leistungsorientierten Frauenfußball etablieren

Guter Grund zum Jubeln: Die Mannschaft um Kapitänin Lisa Uhlig (rechts) dominiert die Landesliga der Frauen. Fotos: motivio/Florian Eisele

ANZEIGE

Von Ausflügen in die Bundesliga bis zur bewegten Geschichte des Sächsischen Nachwuchs-Landesleistungszentrums – Leipzig ist für den regionalen Mädchen- und Frauenfußball ein traditionsreicher Standort. In der Landesliga begegnen sich derzeit vier Leipziger Mannschaften. Jetzt wird hier aber mit einer neuen Variable gespielt: Die

Rasenballerinnen laufen seit Juli 2016 auf. Und das zunächst unter Hochspannung. „Ich trainiere das RBL-Frauenteam seit dem Beginn,“ sagt Coach Sebastian Popp. Er habe die Anfangszeit als sehr intensiv und spannend empfunden, „auch wenn die Eingliederung des Teams in die Liga und die damit verbundenen Irritationen nicht ganz einfach waren.“ Diese reichten von Protesten anderer Mannschaften bis zum drohenden Pokalausschluss – sie waren vor allem Folge der Auflösung einer geplanten Spielgemeinschaft mit dem Nachbarklub LFC 07. Inzwischen sind die Rasenballerinnen in der Landesliga angekommen. Seit ihrem Einstieg haben sie elf Spiele gewonnen, eins unentschieden gespielt und kein einziges verloren. Mit 34 Punkten stehen sie an der Spitze der Tabelle, satte acht Punkte vor dem Zweiten. Ein Umstand, der den Trainer ein wenig stolz macht: „Ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen. Sie hat sich nicht aus der Bahn werfen lassen, sondern von Anfang an konzentriert und engagiert für unsere Ziele gearbeitet“, sagt der 34-Jährige. Ganz ähnlich sieht das Spielführerin Lisa Uhlig, wenn sie das schnelle Zusammenwachsen der Mannschaft lobt: „Ich fühlte mich von der ersten Sekunde an wohl im Team und habe mich über das Vertrauen meines Teams gefreut.“ In vier Leipziger Vereinen sammelte die 27-Jährige Erfahrungen, bevor sie zu RB Leipzig wechselte. Jetzt hat die Mittelfeld-

spielerin ihre neue FußballHeimat gefunden. „Vieles ist anders. Ich sehe bei RB Leipzig deutlich verbesserte Trainingsinhalte und eine gut abgestimmte Gesamtorganisation“, sagt sie. Das gebe den Spielerinnen Stabilität. „Ein einheitliches Konzept und eine klare Spielanlage sorgen für gute Strukturen auf und neben dem Platz.“ Ein denkbar guter Anfang ist also gemacht. Das bedeutet aber nicht, dass Sebastian Popp nicht noch einige Kanten sieht, die es im Training abzuschleifen gilt. Die liegen vor allem im taktischen Bereich. „Gerade die Spielerinnen, die nicht aus dem eigenen Nachwuchs kommen, brauchen Zeit, um die RB-Spielphilosophie zu verinnerlichen und in allen ihren Facetten Schritt für Schritt zu automatisieren.“ Nicht anders als bei den RBMännern also. Dabei soll auch das Tempo erhöht werden: Räume sehen, schnell die richtigen Entscheidungen treffen und das schnelle Umschaltspiel verbessern – das steht aktuell auf der To-Do-Liste des Teams ganz oben. Sebastian Popp ist zuversichtlich, sieht für seine Mannschaft großes Potenzial: „Wir wollen uns an den Spitzenmannschaften in der Regionalliga orientieren.“ Lisa Uhlig stimmt ihm zu: „Das Ziel ist, in der kommenden Saison in der Regionalliga zu spielen.“ Darauf arbeiten sie hin. „Wir dürfen aber nicht jetzt schon an Aufstiege denken, sondern konzentrieren uns erst einmal auf den nächsten Schritt – eine erfolgreiche Rückrunde.“ Juliane Groh

Trainer Sebastian Popp und Mannschaftsführerin Lisa Uhlig sehen ihren Aufgaben für die nähere Zukunft optimistisch entgegen.

Ein starker Nachwuchs für RB Mit Beginn der aktuellen Saison hat RB Leipzig auch das NachwuchsLandesleistungszentrum für Mädchen- und Frauenfußball (NLZ) und damit eine höhere Verantwortung für die Nachwuchsförderung in Sachsen übernommen. Zur Zielsetzung gehört jetzt vor allem, talentierte, junge Spielerinnen zu finden, bestmöglich zu fördern und ihnen Perspektiven zu bieten. Seit Juli 2016 trainieren 24 Spielerinnen in der U 17, 23 in der U 15 und 17 in der U 13. Eingegliedert wurden

die Mannschaften laut Spielordnung des SFV in den Spielbetrieb der Jungen. Die U 13 spielt in der Stadtliga der D-Junioren, die U 15 in der Stadtklasse C-Junioren und die U 17 in der Landesklasse Nord. Erste Erfolge wurden bereits gefeiert, denn zum 4. LVZ-Sportbuzzer-Cup gingen Mitte Januar in zwei Altersklassen reine Mädchenmannschaften an den Start. In der Stadtklasse setzten sich die C-Juniorinnen durch – sie spielten sich auf den ersten Platz. Juliane Groh


!, -!% -/&#6 1 !(6! + !% &##/, , ,-/"# --! , &# , !

&% (, !-4 ,/ 2 , 5"#1-!3 !- 61$ -( "/ "1# , % 3 %/ &&#+

#& " &&# $

&&#- 1% ## - 4 - 61 ',/ :h$ >[bckj#IY^h[o[h#Ijh$ '* š &*+&/ :[b_jpiY^ š J[b$ &)*(&(%+'&&' <Wn &)*(&(%+'&&) š _d\e6feeb#]beYa[$Z[ š 8[hWjkd] š FbWdkd] š <_dWdp_[hkd] š H[Wb_i_[hkd] š I[hl_Y[

-1 % ! 1%- !% 1%- , , - '% % 1--/ ##1% 1 + 0+777 $0 !% )% % &% # -* $!/ &, 2 ,1% 1% !% !3! 1 ## , , /1% + , 4 !/ -/ #& %/ -!


* % + '

+< 4.

- # +4

&3/ 0 ! / 6 &*06( (% 4 <95+1< #9 &

EE

8 8 /03!8/3!$ >=D*-J=D-1

4 1<4 4. ,/!<G /,D D>,1!"K 5FNN

06$ 1(> =D"1 + F + + + F 1> */H>>" EK 5K F:N 5K ; 5K 5K 36D,> *"= G!,3 G>( 1( 5K 36$*4="= G>( 1( FK 5K + ,1( 1( 0">>G1( ,1 0 7 B B 8 70,D D 1!$G)8 2@ AB AE EBF5 # =D: =: F5A25'N

4 % ! ,/) !/ 3/# < 4 % ! ,/) !/ 3 ( :

# $$

/D: "=>D"//"= 1( "

( / # 7 / / 6 !

& , * &! %

)-$ * * % ( %( ( % ( $ " .L ("J *=D ",0 G$ ",1"> + "= D"> > 3D" 33.> "D 33.> /"D> G1! 0 =D6*31">+ 3*1" "=D= ( ",1"0 ="1J"=D I31 5&N + ",1"1 >*+ .+ "D= ( I31 5FN +: ,">"1 "D= ( M,"*"1 J,= I30 G$6=",> 1 !"= >>" !,=".D :

(# ( # # ( 6 03 ( #&' %)',& 33 /# (03 &( 6 ! 6 /6 ) / , % ( ( #7 " ,)/3 00 ( # 0# ! !# / / 3 ( 6( 0# ! /( # 0# ! 0 ( )3 () ! ! 63 58 ,/D ", > */G>> !"= "> *=," "1"1 .L 311"0"1D+ 30 ,1 D,31 G1! 1G= $H= 1D"=* /DG1(>"/".D=31,.("= D" 7 > > 3D" 33.> "D 33.> 6D36> /"D> >3J," 0 =D6*31"> 3*1" "=D= (8 0,D ",1"0 "=. G$>J"=D 5&N G1! !"= G *G1( I31 .L D =D"= 3!"= .L 1D"=D ,10"1D MM(/: 5 ="0,G06 ."D: ",1" G>M */G1( 04(/, *: G= ,1 D",/1"*0"1!"1 =.D"1 G1! 1G= >3/ 1(" !"= 3== D =", *D: //" =",>" ,1./: J D: .L "GD> */ 1! "=1>"*"1 0 3: "!,"1 //"" FA #&@@' 1D"=$4*=,1(: 3D3> G1!">/,( .LB *30 > ,>"1*GD*? FN5A =1"= =3>: 1D"=D ,10"1D 1 : 1! D6 + G1" 1D"=D ,10"1D 1 : 1! // ="/ D"! * = D"=> 1! "/"0"1D> =" D= !"0 =.> 3$ 1! 30, >: // =,(*D> =">"=I"!:? ">DJ3=/! D $$"/ 5 FN5A 30" 3K $% " 1 :? * 06,31> " (G" .LB *30 > ,>"1*GD*

N9 "$$".D: *=">M,1>: 5N ,> MG EE 31 D" G$M",D G1! ",1"= 031 D/, *"1 ,1!">D= D" I31 5N:+ ",1"= ,1 1M,"=G1(>>G00" I31 22:+: "=0,DD/G1( "=$3/(D G>> */,")+ /, * $H= G1>"="1 ,1 1M,"=G1(>6 =D1"= =(3 1. 3:

>"=1"1>D=: 5N 'NF5E H>>"/!3=$

( * & % ($ #/ 0#( 03)&; / /3( / 7)( #,;#

&# !) ' $ #

&# !) #(

. & % % " 2 ,- #1 $ 2, ")- 2 2 " #1 &+ ' $) & "2 -2 % '222 &+ & % # +1

%/ " 2 "2 #1 $ 2, ")-("' 2

' $) & "2 -" % 2 % # +1

$ !# $ " & # & "


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.