Das Schweizer Magazin für Fitness, Lauf- und Ausdauersport
Dezember 2010
Fr. 8.50 14. Jahrgang www.fitforlife.ch
Ole Einar Björndalen
Der alte Mann und das Mehr
So läufts
In 20 Wochen zum Marathon
Fitness-Studios
Laufband schlägt Hantel
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editorial | inhalt
Sie haben fast alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Sie haben Millionen verdient und sich Ruhm auf Lebzeiten gesichert. Längst könnten sie sich zurückziehen vom Spitzensport. Doch Haile Gebrselassie, der beste Langstreckenläufer, und Ole Einar Björndalen, der erfolgreichste Wintersportler der Geschichte, machen weiter. Beide sind bald 40 Jahre alt, beide spüren den Zahn der Zeit, der an ihrem Körper nagt, und beide haben in letzter Zeit ungewohnte Rückschläge einstecken müssen. Aufhören aber ist kein Thema. Sie jagen weiter nach Siegen, Goldmedaillen und der Verbesserung ihrer eigenen Rekorde. Sollen wir sie nun bewundern, weil sie mit ihrem Trainingswillen, ihrer Beharrlichkeit und ihrer Leidenschaft wunderbare Vorbilder für unsere Leistungsgesellschaft und für den Traum ewiger Jugend geworden sind? Oder sollen wir sie bedauern, weil diese potenziellen Grossväter nicht aufhören können, laufend nach Anerkennung zu hecheln ? FIT for LIFE hat Haile Gebrselassie und Ole Einar Björndalen exklusiv getroffen und porträtiert. Ruhmsüchtige Medaillenfresser oder unverwüstliche Herzblut-Sportler ? Entscheiden Sie selbst ! Mac Huber Redaktor mac.huber@fitforlife.ch
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Gekürt: Die weltbesten Leichtathleten Gewagt: Bikerin im sexy Dress Gesucht: Geistliche für Gigathlon Gewechselt : Lance Armstrong wird Triathlet Gewitzt : WM der Samichläuse
brennpunkt 12 Haile Gebrselassie Der beste Langstreckenläufer rennt krampfhaft dem Rücktritt davon.
saisonstart 16 Tipps zum Langlauf Wie Sie am besten in die Saison starten – vier Mustertrainings 20 Aufwärmen mit Dario Cologna Der Olympiasieger zeigt, wie man auf schmalen Latten Betriebstemperatur erreicht.
porträt 22 Ole Einar Björndalen Er ist der erfolgreichste Wintersportler der Geschichte. Und hat auch mit 36 Jahren noch immer Gefallen an der Affiche: Einar gegen alle !
fokus 28 Schweizer Biathleten immer besser FITforLIFE 12-10
foto: Imago
Sie können nicht aufhören
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training
ch-szene
30 Viks Tipps: Perfekte Planung 32 Vom Halbmarathon zur Volldistanz
62 Anita Weyermanns Comeback 62 Dario Colognas Traumstart 62 Florian Vogels Pampers
Wie Sie sich in 20 Wochen in Topform bringen – alle Lauftrainingsformen auf einen Blick.
ernährung 40 So is ( s ) t Flori Lang Was er liebt, was er meidet: die Gelüste des Spitzenschwimmers
kolumne 64 Midi auf dem Crosstrainer
anlässe
42 Weisses Gold
66 Cape Pioneer Trek
Wie viel Salz brauchen Ausdauersportler ?
Nathalie Schneitter, die beste Schweizer
Tipps und Tricks der Profis
Bikerin, bewältigte das härteste Rennen
ausrüstung 48 Fit Shop
gesellschaft 52 Sinneswandel im Fitness-Studio Schluss mit Stöhnen: Ausdauersportler verdrängen die Kraftmeier.
56 Familie Fasnacht Glücksgefühle: Papa und Mama liefen mit ihren vier Kindern den New York Marathon.
60 «Sportheld» Koni Hallenbarter
der Welt mit einer Gehörlosen.
70 Winterrunning
Wunderbares Lauferlebnis im Schnee.
74 Radrennen in Chihuahua
Zum Ausklang der Saison fahren Profis mitten durch mexikanisches Drogenkriegsgebiet.
76 Interview mit Andy Schleck 78 Agenda
cooldown 80 Neue Bücher, neue Events 82 Angetroffen Kathrine Switzer 82 Impressum l Vorschau Titelbild : Atomic
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Weltmeisterschaft der Samichläuse
Die Päckli kommen zügig 10
Schnelligkeit, Geschicklichkeit und Nervenstärke sind Eigenschaften, die auch ein Samichlaus mitbringen muss, wenn er sich gegen die Konkurrenz behaupten will. Bei der jährlichen « Clau Wau », der
Weltmeisterschaft der Weihnachtsmänner, werden in wahnwitzigen Geschicklichkeitsparcours jeweils die Besten unter den roten Chläusen gekürt. Der Spass für Teilnehmer und Zuschauer
ging heuer berweits Ende November in Samnaun über die Bühne. Weihnachten kann kommen – die Chläuse sind in Topform. F
mässige Berichterstattung im Blog mitbringen. Als Gegenleistung warten Leistungsdiagnostik, geführte Trainingseinheiten mit Profi-Fahrern, Technik- und Ernährungsberatung, Startgebühren, Trikot-Ausstattung und logistische Betreuung an der Tortour 2011. Bewerben kann man sich bis am 9. Januar 2011 auf www.fitforlife.ch/tortour-2011
eine perfekte Infrastruktur mit Restaurant, Bar, Umkleidekabinen, Duschen, Langlaufschule sowie Skiverleih. Direkt bei der Arena starten zahlreiche Loipen. Auf den FIS-homologierten Loipen kann man ab Weihnachten auch zu später Stunde unter Flutlicht dahingleiten – flankiert von den majestätischen Felswänden des UNESCO-Weltnaturerbes der Dolomiten. Auf www.fitforlife.ch/langlaufweekend-toblach verlosen wir ein Langlauf-Weekend in Toblach für zwei Personen inkl. Halbpension.
WER MACHT MIT ? Gratis an die Tortour Fahren Sie gerne Rennrad, haben aber keine professionelle Wettkampferfahrung? Verspüren Sie Lust auf eine sportliche Herausforderung? Dann sollten Sie sich für das Winforce Challenge-Team bewerben, das die Tortour vom 18.– 21. August 2011 als gemischtes Viererteam absolviert. Sportnahrungshersteller Winforce und Fit for Life suchen vier ambitionierte Radfahrer-/innen, die zwischen 25 und 45 Jahre alt sind sowie Bereitschaft und Zeit für professionelles Training und regel-
80-Jährige fitter als 40-Jährige
Langlauf hält jung Eine Studie amerikanischer und schwedischer Forscher belegt, dass Senioren, die das 80. Lebensjahr überschritten hatten und immer noch Skilanglauf betrieben, eine körperliche Fitness aufweisen, wie sie für untrainierte Männer um die 40 typisch ist. Die Forscher studierten neun Senioren, die zeitlebens intensiv Skilanglauf betrieben. Tests auf dem Fahrradergometer ergaben für die Athleten eine maximale Sauerstoffaufnahme von durchschnittlich 38 ml/kg Körpergewicht und Minute. Gesunde Männer gleichen Alters schafften nur etwa die Hälfte dieses Wertes. F
Auf zum Gippinger Stauseelauf! Wer am 31. Dezember beim Gippinger Stauseelauf mitrennt, darf sich einige Stunden später mit gutem Gewissen ein Champagner-Gläschchen mehr gönnen. Beim Plauschrennen rund um den Klingnauer Stausee im Aargau stehen insgesamt 26 Kategorien mit Strecken zwischen 0,7 und 7,53 km zur Auswahl. Ideal also für einen gemeinsamen Familienausflug. Walker, Schüler, Jogger, Age Grouper und Spitzenläufer geniessen gemeinsam die letzten Laufkilometer des Jahres. Fit for Life verlost zwei Startplätze in der Kategorie nach Wahl auf www.fitforlife.ch/stauseelauf Langlauf-Weekend im Südtirol zu gewinnen Unter Langläufern gilt Toblach im Hochpustertal mit seinem Loipennetz von 120 Kilometern als Topdestination. Das Langlaufzentrum Nordic Arena wurde im Januar 2010 eröffnet und bietet Hobbysportlern
Swisscom Nordic Days Wer zum ersten Mal auf Langlaufskis steht, kommt an den Swisscom Nordic Days kaum vorbei. Und auch fortgeschrittene Langläufer holen sich an den preisgünstigen Langlaufkursen jeweils gerne den letzten Schliff oder einen besonderen Technik-Tipp von einem Langlauf-Experten. Die Swisscom Nordic Days finden schweizweit über 16 Anlässe verteilt in allen Wintersport-Regionen der Schweiz statt. Aus Anlass des zehnjährigen Jubiläums werden nicht nur die beliebten Schnupper- und Langlaufkurse für Anfänger, Kinder und Jugendliche angeboten, ebenso wird ein Rahmenprogramm mit viel Prominenz, Biathlon, Festzelt und Musik auf die Beine gestellt. Die Durchführungsorte und -zeiten aller Swisscom Nordic Days 2010/11 sind zu finden auf www.langlauf.ch F FITforLIFE 12-10
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Warmup-Übungen auf den Langlaufski
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1. Ausfallschritte seitwärts • Ohne oder mit Ski möglich, freihändig oder mit Stöcken. Mit Stöcken : Stöcke in der Mitte fassen. • Ein Bein gestreckt seitwärts stellen, Ferse am Boden. • Oberkörper leicht nach vorne. Standbein gebeugt. • Wechselseitige Ausführung.
2. Ski-Rotation Auf einem Ski stehen oder fahren und den anderen anheben. • Skispitze rund 45 Grad ein- und ausdrehen. • Stöcke evtl. als Balancehilfe einsetzen. • 10-mal pro Bein.
3. Trottinett • Trottinett fahren mit einem Ski. • Stöcke zur Balance in Hand halten. • Kurzer leichter Abstoss im Wechsel mit langem kräftigem Abstoss. • Arme schwingen locker mit.
5. Doppelstockstoss Eine Strecke nur mit Doppelstockstössen bewältigen als Gegensatzerfahrung. • Arme abwechselnd möglichst weit oder nah am Körper vorbei. • Variante : Arme stossen parallel oder diagonal.
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training
BETRIEBSTEMPERATUR Aufwärmübungen mit den Langlaufski bereiten nicht nur die Muskeln und den Stoffwechsel auf ein bevorstehendes Training oder einen Wettkampf vor, sondern fördern auch die Geschicklichkeit und das Gleichgewicht auf den schmalen Latten. Olympiasieger Dario Cologna und die Spitzenläuferin Silvana Bucher zeigen anlässlich der Swisscom Nordic Days sechs Übungen, die Sie in Schwung bringen. FOTOS: STEFAN
BÖGLI
4. Stern treten • Umtreten um die Skienden oder Skispitzen. • Langsam umsteigen oder mit Sprüngen. • Mit oder ohne Stöcke möglich. • Wer zeichnet den gleichmässigsten Stern?
6. Bogentreten im Kreis • Abstossen mit dem bogenäusseren Ski links- oder rechtsherum • Locker und leicht laufen. Varianten : • Mit Kraft und guter Gleitphase. • Kurze und lange Gleitphasen in rhythmischer Folge. • Eine liegende Acht laufen. • Als Wettkampfform : Wer ist der Schnellste, oder wer braucht am wenigsten Mal abzustossen?
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Die Fasnachts gemeinsam am New York Marathon
Eine schrecklich Der New York Marathon ist Happening, Showtime, Karneval – und seit Neustem auch Fasnacht. Gleich sechs Mal Fasnacht. Eine Familie aus dem Zürcher Weinland hat laufend für Schweizer Eigenheiten geworben. Und für sich selbst.
foto: Roman würsch
Luca Fasnacht
Fabio Fasnacht 18-jährig, Student 1. Marathon
22-jährig, Geschichtsstudent 1. Marathon
Jean-Jacques Fasnacht 60-jährig, Landarzt 48. Marathon
foto: Roman Würsch
Aline Fasnacht 16-jährig, Fachangestellte für Gesundheit
Bea Fasnacht
52-jährig, Hausfrau und Laborantin 9. Marathon FITforLIFE 12-10
gesellschaft
fitte Familie TEXT: Caroline
Doka
M Hannah Fasnacht 20-jährig, Dolmetscher-Studentin 2. Marathon
an wird nur einmal 60. Sicher ein Grund, sich ganz besondere Wünsche zu erfüllen. Einen Ferrari vielleicht oder ein Bild vom Lieblingskünstler. JeanJacques Fasnacht hatte da ganz andere Vorstellungen. Der leidenschaftliche Langstreckenläufer aus Benken ZH ist ein grosser Fan des New York Marathon. 14 Mal hat er inzwischen teilgenommen, und immer ging ihm dieser Lauf unter die Haut. « Ich erlebte dort die wildesten Geschichten », sagt Jean-Jacques Fasnacht. Lustige Geschichten, aber auch andere. Einmal geriet der Schweizer Landarzt an eine Menschenansammlung um einen bewusstlosen Läufer. Erst wollte man ihn nicht durchlassen. Doch da sah ein Helfer das weisse Schweizerkreuz auf seinem TShirt. « Hey Du vom Roten Kreuz, komm her ! » Man liess ihn durch, der zusammengebrochene Läufer hatte einen Herzkreislaufstillstand. Jean-Jaques Fasnacht begann sofort mit der Reanimation, bis nach fünf Minuten die Feuerwehr mit einem Defibrillator eintraf. Ein Stromstoss und der Läufer atmete. Er hat überlebt.
Als Geschenk ein Marathon Vor allem aber erlebte Jean-Jacques Fasnacht den New York Marathon als ein riesiges Fest mit einer faszinierenden, elektrisierenden Atmosphäre. Zu seinem 60. Geburtstag nun wünschte er sich, dieses Erlebnis mit seiner Familie zu teilen. Nicht etwa, dass seine Frau Bea und die vier Kinder Luca ( 22 ), Hannah ( 20 ), Fabio ( 18 ) und Aline ( 17 ) ihn am Streckenrand anfeuern sollten. Mitlaufen sollten sie. « Wir eröffneten ihnen an Weihnachten die Einladung nach New York », erzählt Jean-Jacques Fasnacht. « Sie waren sofort Feuer und Flamme. » Und dies, obwohl bei den Fasnachts bis dahin nicht alle vom Laufvirus infiziert waren. Bea Fasnacht ( 52 ) hatte sich bis vor ein paar Jahren mit den vier Kindern vollends ausgelastet gefühlt und sich nicht vorstellen können, auch noch Sport in ihren überfrachteten Alltag hineinzustopfen. « Ausserdem habe ich mit Jean-Jacques Lauferei lange Zeit rivalisiert », erzählt sie. « Nach FITforLIFE 12-10
seinen vollgepackten Arbeitstagen in der Praxis ging er anschliessend oft laufen und kam erst spät am Abend heim. Allerdings immer fröhlich und entspannt. Der Sport hat ihm sichtlich gut getan. » Bea Fasnacht kam erst zum Laufen, als die Familie sich einen Hund zutat. Die Spaziergänge erledigte sie – um Zeit zu sparen – bald joggend. Und irgendwann meldete ihr Mann sie einfach zum Jungfrau-Marathon an. « Erstaunlich, wozu man fähig ist », sagt Bea Fasnacht. « Ich hätte nie geglaubt, dass ich es schaffen würde. » Den Jungfrau-Marathon ist sie inzwischen viermal gelaufen, den New York Marathon dreimal. Luca, der Älteste, joggte bereits seit drei Jahren, Fabio dagegen spielte intensiv Tischtennis. Aline, mit einem Herzfehler geboren, hatte hie und da an kurzen Läufen teilgenommen, zum Beispiel als Vierjährige am Kinderlauf im Rahmen des Swiss Alpine Marathon, an dem ihr Vater startete. Auf Anhieb lief sie auf den zweiten Platz und bekam die Medaille von Franziska Rochat-Moser überreicht, kurz vor deren Sieg am New York Marathon und ihrem tragischen Unfalltod. Die Marathon-Taufe hinter sich hatte nur gerade Hannah: ein Geschenk ihrer Eltern zur bestandenen Matura. So feierte die junge Frau vor zwei Jahren ihr Debüt am New York Marathon.« Sie ist losgelaufen wie ein Rehlein, und natürlich kam bei Kilometer 30 der Hammer », erzählt der Vater schmunzelnd. « Aber sie hat super durchgehalten und war im Ziel überglücklich. » Um dem Hammermann in New York nach Möglichkeit zu entgehen, nahmen nach Weihnachten 2009 alle Familienmitglieder das Lauftraining auf. Der Vater, auch als Sportarzt tätig, gab das Programm vor: drei bis vier Lauftrainings pro Woche, Longjogs von zwei Stunden, Läufe rund um den Greifensee. « Sie sollten sich an längere Distanz herantasten », sagt Fasnacht. « Wer einen Halbmarathon laufen kann, schafft auch einen Marathon. » Und natürlich gab es bei den Fasnachts auch eine Renntaktik für New York : Langsam und weit hinten im Feld starten, gemeinsam laufen und vor allem geniessen – nur Luca würde davondüsen. ➞
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foto: ZVG
gesellschaft
Laufend für die Schweiz geworben : Bea, Hannah und Fabio Fasnacht.
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Aline im Wunderland Und so war es dann auch. Aber zuerst zu Aline, die wegen ihres im Babyalter operierten Herzens keinen Marathon laufen kann. Sie startete mit der ganzen Familie am Vortag des Marathons zum 6 km langen Friendship Run mit Start am UNGebäude und Ziel im Central Park. Ein Happening. Die Fasnacht-Männer liefen in Schwingerhosen und -hemden, die Frauen in wunderschönen Schweizer Trachten. Eine wahre Augenweide. « Wir konnten keine 50 Meter am Stück laufen, waren eines der beliebtesten Fotosujets und sicher eine fantastische Touristikwerbung für die Schweiz », sagt Jean-Jacques Fasnacht. Und Aline war eine wunderbare Botschafterin für « Cuore Matto », die Schweizer Vereinigung für Jugendliche und Erwachsene mit angeborenem Herzfehler. « Aline hat geleuchtet wie ein Marienkäfer », erzählt ihr Vater gerührt. « Gemeinsam mit Tausenden von aufgestellten Menschen zu laufen – ein überwältigendes Erlebnis. Ich habe es mit ganzem Herzen genossen! » Am nächsten Tag beim Marathon feuert Aline ihre Familie vom Streckenrand aus an. Die Fasnachts starten in besprochener Taktik, also ganz hinten, Luca lassen sie ziehen. In ihren roten T-Shirts mit weissem Schweizerkreuz und aufgedruckten Vornamen werden sie von den Zuschauermassen besonders angefeuert : « Go Hannah, Luca, Fabio, « Dad J.J. » and « Mom Bea », go! » Abklatschen, winken, plaudern, Jean-Jacques fotografiert, was das Zeugs hält, und läuft auf der Jagd nach den besten Bildern zusätzliche Kilometer.
Achtung : Hammermännli Bei Kilometer 26 auf der First Avenue wird jeder Läufer wie ein Superstar gefeiert. Fabio, der seinen ersten Marathon läuft, fährt die Begeisterung
so sehr in die Glieder, dass er sein Tempo merklich erhöht. Die Familie beschliesst, sich zu trennen; die Männer sollten schneller laufen. « Fabio galoppierte los, ich hinterher », erzählt sein Vater. Dann passierts: Der Marathon-Neuling wird vom Hammermännli erfasst und schleppt sich, schmerzgeplagt, plötzlich wie ein Schwan über den Asphalt. Was tun ? « Ich unterstützte ihn, indem ich einen halben Schritt hinter ihm lief », erzählt der lauferfahrene Papa. « Wäre ich vor ihm gelaufen, hätte ihn das gestresst. » Auf den letzten Kilometern geht die Euphorie aber auch mit dem Vater durch : « Komm, wir ziehen ein wenig an! » Sohn: « Mir tun die Beine weh! » Vater: « Ach komm doch, ich zieh’ Dich! ». « Ich kann aber nicht! ». « Doch, nur ein wenig schneller! ». Ein kleiner Konflikt, ganz normal – der sich plötzlich in Luft auflöst: « Auf den letzten Kilometern standen die Zuschauer ganz dicht, sie riefen und klatschten, es lief mir kalt über den Rücken », erzählt Fabio. Und sein Vater ergänzt schmunzelnd : « Unter den Zuschauern waren auffallend viele hübsche junge Mädchen, die feuerten Fabio lautstark an, riefen seinen Namen. Meinen Namen haben sie nicht gerufen! Da liess Fabi sich nicht lumpen. Seine Leichtfüssigkeit war schlagartig zurück, gepaart mit einem Lächeln. » So laufen Vater und Sohn unter den anvisierten fünf Stunden ins Ziel. Luca ist schon längst im Ziel. « Ich konnte das Feld von hinten aufrollen », erzählt der 22-Jährige. « Das hat mich extrem motiviert. » Was dem passionierten Musiker und Sänger an seinem ersten Marathon besonders unter die Haut geht, ist diese enorme Vielfalt an Musik unterwegs : Jazz und Rock, Ghettoblaster und Gospelgruppen, sogar Nonnen stehen am Strassenrand und läuten helle Glöckchen. Als angehender Historiker fasziniert Luca die Unterschiedlichkeit der verschiedenen Stadtteile, durch
die der Marathon führt: Brooklyn, Queens, Manhattan, die Bronx. « Alle paar Kilometer ändert sich das Publikum, man kann die Ethnien studieren und ihre Musik mit auf den Weg nehmen », erzählt Luca.
Berührende Momente Und die beiden Frauen ? Sie laufen und schwatzen, dann wieder sagt Hannah eine Weile nichts, ist mit sich selbst beschäftigt und muss etwas beissen. « Im Central Park, auf der letzten Runde, nahm Hannah mich bei der Hand, streckte sie freudig in die Luft, und wir liefen zusammen ins Ziel », erzählt Mama Bea. « Da ging ein Kribbeln durch meinen Körper, ich spürte, das war ihr Sieg. Sie hatte es geschafft. Und für mich war dies der intensivste Moment des gemeinsamen Laufens – es hat mich sehr berührt. » Mutter und Tochter kommen nur gerade zehn Minuten nach Vater und Sohn ins Ziel und werden von ihnen mit dem Fotoapparat und grosser Begeisterung empfangen. Jean-Jacques Fasnacht hat das Erlebnis mit seiner Familie sehr genossen. « Es war ein tolles Geburtstagsgeschenk. Ich hatte mir schon lange gewünscht, dass meine Kinder diese Glücksgefühle erleben würden, wie sie ein Marathon auslösen kann », sagt er. « Zudem war mir die Botschaft wichtig: Man kann hoch gesteckte Ziele erreichen, wenn man will. » Den Fasnachts hat das Marathon-Abenteuer so sehr gefallen, dass alle im nächsten Jahr wieder teilnehmen wollen. « Ich finde es toll, wenn New York ein Fixpunkt wird, wo wir als Familie jedes Jahr etwas ganz Besonderes zusammen erleben», freut sich Jean-Jacques bereits auf den nächsten Fasnacht-Marathon. Von einem Ferrari spricht er nicht. Mit roten Flitzern ist er ja bereits unterwegs … F FITforLIFE 12-10
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cooldown Viktor Röthlin in Buchform
FOTO: ZVG
FOTO: ANDREAS GONSETH
Der Schweizer Marathon-Europameister ist nun auch in Buchform erhältlich. Das Werk gibt einen tiefen Einblick in den kleinen Kanton Obwalden und die weite Welt des Sports. Es zeigt viel von Viktor Röthlin, aber nicht alles. Die Autoren beleuchten im Hauptteil den Weg vom eher scheuen Knaben zum schlagfertigen Zeitgenossen, vom Schülercrossteilnehmer zum MarathonEuropameister. Sie streifen durch kleine und grosse Highlights, zeigen aber auch die schwierigeren Momente im Leben des Obwaldners. Direkt und indirekt kommen Weggefährten und wichtige Bezugspersonen des Athleten zu Wort und schaffen damit eine vielschichtige Annäherung an die Heimat, das Umfeld und die Persönlichkeit Viktor Röthlins. Und dennoch enthält das Buch etliche Episoden, die bei der Lektüre für viel Gymnastik in den Mundwinkeln sorgen. F
Swiss Snow Walk & Run in Engelberg
Mit seinem umfassenden Streckenangebot ermöglicht der Swiss Snow Walk & Run vom 19. Februar 2011 in Engelberg sämtlichen Walking- und Laufbegeisterten eine Startmöglichkeit im Schnee. Die Short Distance ( 6,5 km und 70 Hm ) ist für Einsteiger, die Long Distance ( 12 km und 250 Hm ) für Fortgeschrittene und die Halbmarathon-Strecke ( 250 Hm ) für Ambitionierte gedacht. Vorgängig zum Swiss Snow Walk & Run findet am Freitag, 18. Februar 2011, ein Gesundheitsforum zum Thema « Unsere Füsse, die Stützen des Alltags » inkl. nächtlicher Schneeschuhwanderung statt. Das Forum ist für Gemeldete des Swiss Snow Walk & Run kostenlos. Weitere Infos und eine Startplatzverlosung gibts auf www.fitforlife.ch/snowwalkrun F
Walter Däpp, Romano Cuonz, Patrick Pons Viktor Röthlin Marathonläufer, Neuerscheinung, 136 Seiten, 40 Abb. vierfarbig, 17 x 23,5 cm, Hardcover ISBN 978-3-908713-92-0, CHF 32.–, Verlag Martin Wallimann
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FOTO: SWISSRUNNERS
Mit Swiss Runners ins neue Laufjahr Das Laufmagazin « Swiss Runners » stellt jeweils am Anfang des neuen Jahres die schönsten Laufevents der Schweiz vor. Reich bebilderte Reportagen gehen im Detail auf die verschiedenen Anlässe zwischen Genfer- und Bodensee ein und stellen eine Motivationsquelle für die kommende Laufsaison dar. Weil im Magazin immer wieder Laufsportler zu Wort kommen, erhält der Leser en passant gleich auch wertvolle Tipps zur Lauftechnik, Trainingsplanung und mentaler Einstellung. Alle Läuferinnen und Läufer, die an den Swiss-Runners-Events teilgenommen haben, erhalten das Heft im Januar 2011 per Post zugestellt. Infos unter www.swissrunners.ch F
Airboard-Trophy Stoos Am 5. Februar 2011 organisiert das «Active Team Stoos» die erste kulinarische Schneeschuh- und Airboard-Trophy. Mit Schneeschuhen und Airboard ausgerüstet geht es auf einem ausgeschilderten Trail auf dem berühmten Innerschweizer Hausberg Stoos Richtung Frontal. Auf alle, die am höchsten Punkt angekommen sind, wartet eine rasante Airboard-Abfahrt bis ins Zielgelände. Dort werden die Sportler mit dampfendem Risotto, coolen Drinks und heissem Sound an der Schneebar erwartet. Das spassig-kulinarische Schneesporterlebnis kostet 38 Franken pro Person inkl. Schneeschuh- und Airboardmiete. Im Blog von Fit for Life werden zwei gratis Teilnahmen verlost. www.fitforlife.ch/airboardtrophy F
ERSTE RUNNING-DESTINATION IN DER SCHWEIZ Der Sportartikelhersteller Nike zeigt im Ryffel Running Uster erstmals sein neues Shop-Konzept, mit welchem er die Ladenfläche in der Schweiz bis 2015 verdoppeln möchte. Auf grosszügigen 70 m2 entstand somit die erste Running-Destination in der Schweiz. « Wir sind sehr glücklich über den neuen Shop und die fantastische Zusammenarbeit mit Ryffel Running. Gemeinsam öffnen wir ein neues wegweisendes Kapitel für NIKE Running in Sachen Markenauftritt und Produktpräsentation », sagt Benny Schiegg von Nike. Ab 2011 sollen weitere Läden in der Schweiz umgerüstet werden. FITforLIFE 12-10
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winterrunning
TEXT: CHRISTIAN
SCHREIBER
E
ine Skipiste, hart und eisig. Einmal im Jahr hecheln Jogger und Walker in Engelberg einen Schneehang nach oben, den die übrigen Wintersportler mit zwei Brettern abrutschen. « Snow Run » nennt sich das Spektakel. Im Angebot stehen Strecken über 6,5 km, 12 km und die Halbmarathondistanz. Wir laufen ausser Konkurrenz auf einem Winterwanderweg, wollen bloss mal testen, wie sich das anfühlt. Zu Fuss auf der weissen Pracht inmitten der Berge. Um ehrlich zu sein : Die Höhe in Kombination mit der rutschigen Unterlage hat es in sich, ein Spaziergang ist anders. Es ist steil, manchmal brauchen wir sogar die Hände, um uns abzustützen. Und obwohl wir langsam sind, rast der Puls. Die Schläfen pochen, kurzatmig saugen wir die kalte Luft durch den Mund. Die Kehle kratzt, das Panorama ist fantastisch und entschädigt für die Anstrengungen.
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Ferien-Pakete rund ums Laufen Die Skipiste in Engelberg wird nur für den «Snow Run» für Läufer präpariert. Sagenhafte Jogging-Panoramastrecken gibt es aber das ganze Jahr durch in Engelberg, in der Regel gespurte Winterwanderwege, die auf die Gerschnialp oder nach Ristis führen. Und Engelberg ist nicht allein, wenn es darum geht, in der kalten Jahreszeit ein sportliches Vergnügen abseits des Schneematsches von Zürich, Bern oder Basel zu bieten. Nahezu alle Schweizer Skiregionen spuren Panoramawege, die sich
bestens fürs Laufvergnügen eignen. Eine kleine Auswahl? Von Grindelwald geht es Richtung Faulhorngipfel oder unterhalb der Eigernordwand entlang. In Arosa ist der Spurt zur Hörnlihütte oder Richtung Weishorn möglich und selbst am Gemmipass kommen Läufer auf ihre Kosten. Manche Regionen bieten gar Ferien-Pakete für Läufer an – vor allem dann, wenn ein Wettbewerb ansteht wie der « Snow Run » in Engelberg oder Arosa. Aber auch Laufschulen setzen auf den sportlichen Wintergast – etwa in Scuol, wo geführte Touren und Trainingsprogramme für joggende Urlauber angeboten werden. Und auch Einheimische schätzen die attraktive Trainingsmöglichkeit. Als wir aus der Bergbahn steigen, die uns zum Beginn der Panoramarunde bringt, erzählt der Lift-Angestellte, dass selbst die starken
Männer des lokalen Seilzieh-Vereins das tolle Streckennetz nutzen. Wir sind schon früh unterwegs, in der Nacht hat es 20 Zentimeter geschneit und die Spurmaschine kämpft sich noch den Berg hoch. Trotz eines Super-Trassees sinken unsere Füsse im Neuschnee immer ein Stück ein und wir können uns nur schwer vom weichen Untergrund abdrücken. An der Rigidalpe treffen wir auf zwei Biker. Sie haben sich mit den Velos bis hierher hochgekämpft, haben jetzt aber die Nase voll, weil die Hinterräder bei jedem Tritt durchdrehen. Zum Glück haben die beiden Engelberger heute Morgen die Laufschuhe angezogen. Sie ahnten, dass sie mit dem Rad stecken bleiben könnten. Die restliche Strecke zur Brunnihütte nehmen sie im Laufschritt – und legen ein beachtliches Tempo hin. ➞ FITforLIFE 12-10
winterrunning
Laufen im Winter
HOHENFLÜGE
auf Schnee Die perfekt präparierten Schweizer Winterwanderwege bieten Läufern ideale Trainingsbedingungen und grandiose Ausblicke. Und wer sich messen will, nimmt an einem « Snow Run » teil.
Winterrunning
• Laufschuhe: Der Schuh sollte wasserdicht und atmungsaktiv sein und eine Sohle mit gutem Grip besitzen, damit er im Schnee hält. Wenn es eisig ist, sind Spikes zu empfehlen. Es gibt Schuhe, bei denen diese bereits in der Sohle integriert sind (z. B. Icebug). Praktisch sind auch mobile Spikes oder eine Art Schneeketten, die man bei Bedarf per Gummizug über den Schuh zieht (Yaktrak, rund Fr. 30.–). Mittlerweile sind auch Schuhmodelle mit integrierten Gamaschen auf dem Markt, die gut anliegen und die Wade komplett einschliessen sollten, damit kein Schnee von oben reinkommt. Meist reichen aber handelsübliche Wandergamaschen. • Ausrüstung: Ein guter Laufrucksack ist ein absolutes Muss. Den Rucksack stets mitnehmen, auch wenn es manchmal schwerfällt. Wenn sich das Wetter ändert, man sich verletzt oder eine Pause (z. B. Gasthaus) einlegt, ist ein Kleidungswechsel Pflicht. Die erste Schicht, die am Körper liegt, sollte in jedem Fall gewechselt werden. Gerade beim Winterrunning gilt das altbewährte Zwiebelprinzip. Handschuhe und Mütze nicht vergessen. Je nach Höhenlage gehört auch eine GoreTex-Jacke in den Rucksack. Als Hose ist eine normale Lauf-
tight im Winter oft zu wenig bzw. zu kühl. Ideal ist eine Hose aus dickerem Material mit winddichten Einsätzen auf den Oberschenkeln. Bei Niederschlag ist eine Gore-Tex-Hose zum Drüberziehen sinnvoll. Camel-Bags frieren im Winter oft ein, deswegen besser eine leichte Thermoskanne mit warmem Tee einpacken. Auch Energieriegel sind bei niedrigen Temperaturen oft nicht mehr geniessbar, weil sie hart werden. Nüsse oder Trockenobst eignen sich dafür sehr gut. • Routenplanung : Läufer, die neu in einer Region sind, sollten sich zunächst einen Überblick über das Routennetz verschaffen : Wo sind die geräumten Wege ? Länge ? Wie komme ich hin ? Wo sind Pausen und Aufwärmen ( Gasthaus ) möglich ? Gibt es allenfalls eine Rückfahrtmöglichkeit per Bahn ? Als Faustregel für die Zeitplanung : Im Winter sollte man rund einen Drittel mehr Zeit einplanen, als bei einem Lauf im Sommer. Je weicher der Schnee, desto mehr Zeit braucht man. Und auch bei den Höhenmetern ( und der ungewohnten Höhenlage ) überschätzt man sich schnell. Ein Blick auf die Wettervorhersage und die Schneeverhältnisse gehört zu einer sinnvollen Planung dazu.
FOTOS: ANDREAS GONSETH
DIE BESTEN TIPPS
winterrunning
WINTERRUNNING RUND UM ENGELBERG (Streckenlänge für Hin- und Rückweg) Brunnihütte Streckenlänge : 7 km, 250 Hm Route : Der Hauptstrasse Richtung Talschluss folgen, am Kloster vorbei zur Brunnibahn ( ausgeschildert ). Mit der Luftseilbahn nach Ristis ( täglich von 8.30 h bis 17 h, alle 20 Minuten, www.brunni.ch). Bei der Bergstation Ristis rechts orientieren, dem gespurten Winterwanderweg folgen, vorbei an der Rigidalalp. Skipiste muss gequert werden. Auf dem gleichen Weg zurück oder mit dem Sessellift ( ab 18. Dezember täglich ).
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Kinderleichte Orientierung
Noch immer schickt die Sonne ihre zarten Morgenstrahlen über den « Hahnen », der früher Engelberg hiess, seinen Namen dann aber an den Ort abgegeben hat. Die Bergflanken ringsum glitzern im Sonnenlicht, als seien dort Millionen Diamanten versteckt. Unberührt liegen uns die Hänge zu Füssen, nur manchmal haben Fuchs und Hase die Jungfräulichkeit mit ihren Pfoten entzaubert.
So folgen wir immer weiter dem Weg, der gut sichtbar mit blau-gelben Schildern markiert ist, auf denen « Mehrfachbenützung » in vier Sprachen steht. Will heissen : Hier ist jeder willkommen und einer achtet auf den anderen. Velofahrer auf Läufer, Läufer auf Wanderer und Schlittenfahrer. Alle, die hier unterwegs sind, haben ein Ziel: die Brunnihütte. 1860 Meter hoch. Schoggi-Kuchen und Chässchnitte oder Nussgipfel warten. Viele Skifahrer haben schon leere Teller vor sich. Wir haben uns jetzt eine lange Rast verdient. Immer mehr Menschen strömen zur Hütte. Nur Seilzieher tauchen heute nicht auf. Die trainieren bestimmt im Kraftraum, denken wir. Nein, nein, erklärt der Hüttenwirt. Gestern war die erste Feier zum 40. Jubiläum. Mit viel Apfelwein ! F
Wir können die Spuren verfolgen bis zu einem kleinen Wäldchen, deren Bäume sich noch nicht von der schweren Last befreien konnten. Nur einmal schüttelt sich eine Tanne just in jenem Moment, als wir unter ihr durch laufen. Auf diese Abkühlung hätten wir gerne verzichtet, wir schälen uns erst einmal aus unseren Jacken. Zum Glück trocknet die Sonne unsere Shirts im Nu.
CHRISTIAN SCHREIBER sammelte schon in seiner Kindheit Höhenmeter beim Bergwandern. Er läuft und rennt auch heute noch gerne über die Berge, hat mittlerweile aber auch die Leidenschaft fürs Bike entdeckt. Seine Velo-Garage steht im bayerischen Günzburg, wo er freiberuflich als Journalist arbeitet.
Sie stoppen nur einmal, als die Skipiste unsere Strecke quert und die Carver vorbeischiessen.
Fürenalp Streckenlänge : 8,5 km, 50 Hm Route : Wie oben beschrieben zum Hotel Bänklialp. Von dort dem Fluss Richtung Talschluss folgen. Man passiert den Campingplatz Eienwäldli, Wendepunkt ist an der Fürenalp-Talstation. Ab hier dem ( ausgeschilderten ) Weg über Klostermatte zurück nach Engelberg folgen. Untertrübsee Streckenlänge : 10 km, 300 Hm Route : Hauptstrasse Richtung Talschluss folgen, rund 50 Meter nach der Klosterkreuzung rechts zum Hotel Bänklialp. Durch den Wald in steilen ( gespurten ) Serpentinen bis zum Gasthaus Ritz, geradeaus vorbei, durchs Skigebiet hindurch nach Untertrübsee. Rückweg über Bahnstation Gerschnialp, ab Gasthaus Ritz gleicher Weg. Ristis Streckenlänge : 20 km, 650 Hm Route : Vom Ortskern der Schwandstrasse folgen. Nach Hotel Waldeck beginnt der Waldweg. Rund 2 km bis zum Restaurant Schwand. Von dort steil auf gespurten Wegen bis Ristis. Zurück auf gleichem Weg oder mit der Seilbahn ( täglich von 8.30 h bis 17 h, alle 20 Minuten, www.brunni.ch ) ins Tal ( Klostermatte ). Infos/Kartenmaterial Unter www.engelberg.ch kann man die Karte mit Winterwanderwegen und zahlreiche Infos herunterladen. Igludorf Wer nicht nur draussen laufen will, sondern auch sonst ein Naturliebhaber ist, erhält im Igludorf von Engelberg die Gelegenheit, ein ganz spezielles Erlebnis zu geniessen. In den mit Expeditionsschlafsäcken ausgestatteten und von internationalen Künstlern gestalteten Iglus schläft es sich warm und romantisch. Und je nach Standort gehören sogar ein Whirlpool oder eine Sauna zur Ausstattung. Übernachtungen sind möglich ab dem 25. Dezember bis circa Mitte April, die Iglus kosten ab Fr. 149.– pro Nacht und Person bis Fr. 650.– für eine Iglu-Suite. www.iglu-dorf.com Snowrun in Engelberg Das « Must » für alle Winterlaufliebhaber am 19. Februar 2011, Infos : www.swisssnowwalking.ch FITforLIFE 12-10
NIKE+ CHALLENGE
ÜBER 300 TEILNEHMER KÄMPFTEN UM EINEN STARTPLATZ AM «HOOD TO COAST»-RENNEN RUN O DT HOO ST COA
DIE «HOOD TO COAST CHALLENGE»
DIE «HOOD TO COAST RELAY»
Nike und Fit for Life haben zu einer spannenden Nike+ Challenge aufgerufen, in denen es Startplätze für das längste Staffelrennen der Welt, die legendäre «Hood to Coast Relay», zu gewinnen gab. Die 23 angemeldeten Händlerteams sind zusammen in 45 Tagen einmal um die ganze Welt gelaufen!
Die «Hood to Coast Relay» findet am 26. und 27. August 2011 im Bundestaat Oregon/USA statt. 12 000 Läuferinnen und Läufer legen die 313.8 Kilometer in 36 Etappen in einem 12er Team zurück. Die abwechslungsreiche Strecke führt vom Start beim Gletscher des Mount Hood
auf 1800 Meter über Meer hinunter durch Regenwälder nach Portland und dann an Sanddünen vorbei an die Pazifik Küste zum Ziel an der Seaside Beach. www.hoodtocoast.com
DIE GEWINNER Am 5. November wurden in Bern die Gewinner der H2C-Challenge ausgelost. Gewonnen haben die Fachhändler Marti Sport, Ryffel Running, New Concep, 4feet und Trilogie. Die fünf Fachhändler dürfen nun je zwei Personen an die «Hood to Coast Relay» im Bundesstaat Oregon/USA schicken. Medienpartner: FIT for LIFE berichtet regelmässig über die Nike «Hood to Coast Challenge» und alle Aktivitäten im Vorfeld der Stafette im Internet und im Magazin.
Daten Dezember 2010
FOTO: SILVESTERLAUF.CH
agenda
Dezember
COURSE TITZÉ DE NOËL
Samstag, 11. Dezember
Der Weihnachtslauf in Sion wärmt Läufer und Zuschauer gleichermassen. Die erwachsenen Sportler rennen wahlweise zwischen 5 km (Damen) und 7 km (Herren), während Kindern und Jugendlichen verschiedene Unterdistanzen offen stehen. Im Anschluss an den Lauf wird auf dem Place de la Planta Samichlaussuppe für jedermann ausgeschenkt. www.coursedenoel.ch
BIERATHLON UND CÜPLILAUF Samstag, 11. Dezember
Auf der Zürcher Allmend wird beim Bierathlon und Cüplilauf um Sekunden gekämpft. Wer um den Sieg mitreden will, muss im Zweierteam nicht nur schnell laufen, sondern ebenso schnell trinken können: Bier in der einen, Prosecco in der anderen Kategorie. www.bierathlon.ch
CORRIDA DELÉMONTAINE Samstag, 18. Dezember
Samstag, 11. Dezember
Die mittelalterliche Hauptstadt des Kantons Jura im Laufschritt kennenlernen und dabei das Schloss Domont umrunden: Die Corrida Delémontaire bietet Laufsportlern eine etwas andere Möglichkeit zum Sightseeing. www.cadelemont.ch
Zürcher Silvesterlauf
Er gilt als der grösste und bunteste aller Festtagsläufe und ist einer der spektakulärsten der Schweiz. Beim Silvesterlauf durch Zürichs reichhaltig dekorierte Innenstadt geben sich Familien mit Kindern, Jugendliche, fitte Paare, Volks- und Eliteläufer ein Stelldichein im Lichterzauber. Weil in den Kategorien «Run for Fun» und «Happy Runners» keine Zeiten gemessen werden, trifft man da immer wieder auf maskierte Läufer, die den Zürcher Silvesterlauf auch für Zuschauer zum Genuss werden lassen. www.silvesterlauf.ch
CORSA DA NATAL
Sonntag, 19. Dezember
Vor Weihnachten nochmals alles geben: Der kleine, feine Stadtlauf in Ascona lockt bei gutem Wetter Laufhungrige aus der ganzen Schweiz an den Lungolago. Zugelassen sind nicht nur Hobbyläufer, sondern ebenso Familien, Handbiker und Gruppen. www.usascona.ch
Samstag, 18. Dezember
GERSAUER SILVESTERLAUF
Christmas Midnight Run
Einen veritablen Silvesterlauf findet man an den Gestaden des Vierwaldstättersees vor. In kleinen Runden werden bis zu 10 km durch das Städtchen Gersau gerannt, 120 Höhenmeter inbegriffen. www.gersauer-silvesterlauf.ch
Wenn in Lausanne zum Christmas Midnight Run gestartet wird, wähnt man sich vorübergehend im Disney Land. Denn die aufwändig verkleideten Laufsportler der Kategorie «Samichläuse» eröffnen den stimmungsvollen Abendlauf durch die Metropole am Genfersee. Etwas später, um 22 Uhr, begeben sich die Läufer der 5-km-Runde an den Start. Um 23 Uhr steht das Feld den Läufern über 7,5 km offen. www.midnightrun.ch
FOTO: ZVG
NEUJAHRSMARATHON ZÜRICH
17.–19. Dezember
La Sgambeda
Einmal im Leben der Erste sein! Der Langlauf-Wettkampf «La Sgambeda» bietet die Möglichkeit dazu. Denn das norditalienische Wintersportresort Livigno unweit der Schweizer Grenze eröffnet die Wettkampf-Saison der Langläufer in unseren Breitengraden mit einem Halbmarathon in klassischer, einem Marathon in freier Technik und Langlaufparcours für Kinder. Das Rennen bildet gleichzeitig den Auftakt des Euroloppet, einer europaweit ausgetragenen Langlauf-Trophy über 11 Wettkämpfe. www.euroloppet.com und www.lasgambeda.it FOTO: ZVG
FOTO: ZVG
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Freitag, 31. Dezember
Samstag, 1. Januar 2011
Wenn am Silvester weitherum die Korken knallen, fällt in Schlieren bei Zürich der Startschuss zum Internationalen Neujahrsmarathon. Um Punkt Mitternacht nehmen eingefleischte Läufer den Weg des weltweit ersten Marathons im Jahr 2011 unter ihre Füsse. Wenig später folgen die Halb- und Viertelmarathonläufer. Das Ziel schliesst um 5.00 Uhr. www. neujahrsmarathon.ch
PROS ONLY
• 12. Dezember: Antarctic Ice Marathon und 100-km-Lauf, Südpol • 15.–19. Dezember: Schwimmen Kurzbahn-WM, Dubai (VAE) • 12. Dezember: Crosslauf-EM, Albufeira (POR) • 26. Dezember: Radquer-Weltcup, Heusden-Zolder (BEL)
VERANSTALTUNGEN UNTER: www.fitforlife.ch / event-finder FITforLIFE 12-10
s p o rt - e r g o m e t e r
Nicola Spirig • Europameisterin und Vize-Weltmeisterin im Triathlon 2010 • Schweizermeisterin 10.000 m Strasse, Triathlon und Duathlon 2010 trainiert auf daum Trainingsgeräten!
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© bernhardsbuero · Foto: Nikos Kapelis
… trainiere wie echt!
IMPRESSUM
angetroffen
Marathon laufen. So angegriffen zu werden war mir peinlich, ich schämte mich und hatte Angst. Aber ich wollte den Lauf beenden, und indem ich es tat, bewies ich, dass Frauen einen Marathon laufen können. Meine Geschichte wurde mit der Zeit ein Mythos – wie die des griechischen Marathonläufers. Leute behaupteten, ich hätte Männersachen angezogen, meine Haare hoch getragen, um mich zu verkleiden. Dabei hatte ich an, was wir im Training trugen, ich war ja im Crosslauf-Team der Männer. Was ist für Sie das Besondere am diesjährigen Lauf ? Den Athen Marathon wollte ich schon einmal laufen – 1972. Ich wurde aber abgewiesen, da keine Frauen zugelassen waren. Ich war niedergeschlagen und verärgert, und ich beschloss, mich für die Gleichberechtigung der Frauen im Sport einzusetzen.
KATHRINE SWITZER Wann: 31. Oktober, 14.50 Uhr Wo: Im Ziel des Athen-Marathons INTERVIEW: URSULA FOTO:
THOMAS-STEIN WWW.MARATHON-PHOTOS.COM
Kathrine Switzer, Sie sind gerade von Marathon nach Athen gelaufen. Wie geht es Ihnen ? Es war sehr heiss ! Meine Beine tun richtig weh, aber meine Zeit von 4:48 begeistert mich. Ich hatte unterwegs Krämpfe bei Kilometer 30, da musste ich gehen. Und dann passierte das Wunder – obwohl alles schmerzte, liefen meine Beine weiter und ich rannte die letzten sechs Kilometer ins Ziel. Sie wurden als « Legende » an diesen historischen Lauf eingeladen. Fühlen Sie sich so ? Ja, auch wenn ich nicht, wie viele meinen, die erste Marathonläuferin bin. Ich war nur die erste Frau, die sich 1967 beim Boston Marathon offiziell zu einem Marathon angemeldet hat. Der Mythos um meine Person entstand, als mich ein Offizieller von der Strecke drängen wollte und mir andere Läufer zu Hilfe kamen. Werden Sie noch oft auf diese Geschichte angesprochen ? Schon, aber eigentlich rede ich nicht gerne über diesen Vorfall. Ich hatte mich angemeldet und wollte den
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Was haben Sie konkret gemacht ? Zurück in den USA konnte ich die Kosmetikfirma Avon gewinnen. Und wir haben 400 Frauenläufe in 27 Ländern organisiert. 1984 wurden dann Frauen erstmals zum Marathonlauf zugelassen – bei den Olympischen Spielen in Los Angeles. Wenn wir das dem IOC überlassen hätten, wären wir heute noch nicht so weit. Wie hat sich der Frauenlauf in den letzten Jahren entwickelt ? Ich sehe, dass auch viele ältere Frauen laufen, Marathonoder sogar Ultraläufe bestreiten. Es ist erstaunlich, was da für Leistungen gezeigt werden ! Wie oft laufen Sie heute ? Ich laufe vier- bis fünfmal die Woche, etwa 50 Kilometer. Läuferinnen und Frauenläufe sind heute selbstverständlich – fühlen Sie sich mit verantwortlich? Auf jeden Fall und ich bin auch stolz. Die Geschichte des Männerlaufes ist sehr alt, die des Frauenlaufes dagegen jung. Wir haben also noch eine grosse Zukunft vor uns. Wenn ich heute eine Frau mit Kind im Buggy laufen sehe, dann denke ich – das ist eins von mir. F Die in Amberg geborene Amerikanerin Kathrine Switzer ( 63 ) revolutionierte mit ihrem Engagement den Frauenlauf. Beim Boston-Marathon 1967 war sie die einzige, beim New-York-City-Marathon 1974 die schnellste Frau mit 3:07:29. Sie lief über 35 Marathons und hat einige Bücher zum Thema Laufen und Walken veröffentlicht. Zuletzt : « Marathon Woman », 2009.
Das nächste FIT for LIFE ( Heft 1-2 / 11 ) : ab 17. Februar 2011 an Ihrem Kiosk erhältlich! Marathon – ist der Boom zu Ende ?
Wintertriathlon in der Krise
Die schönsten Bike-Etappenrennen
Nino Schurter – ihm gehört die Zukunft
FIT for LIFE, das Schweizer Magazin für Fitness, Lauf- und Ausdauersport. ISSN 1423-5137. Erscheint monatlich mit Doppelnummer im Januar. www.fitforlife.ch Leserzahlen: 151 000 (MACH Basic 2009) Auflage: 20 000 Exemplare, verkaufte Auflage 14 754 Exemplare bezahlt, 318 Exemplare gratis (WEMF 2009) Kontakt: Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch HERAUSGEBERIN AZ Fachverlage AG Neumattstrasse 1 CH-5001 Aarau Tel. +41 (0)58 200 56 50 Fax +41 (0)58 200 56 51 GESCHÄFTSFÜHRER Dietrich Berg LEITERIN ZEITSCHRIFTEN Ratna Irzan REDAKTION FIT for LIFE Postfach CH-5001 Aarau Tel. +41 (0)58 200 56 35 Fax +41 (0)58 200 56 44 CHEFREDAKTOR Andreas Gonseth REDAKTIONSTEAM Regina Senften Mac Huber AUTOREN Dr. Gaby Aebersold-Schütz, Martin Born, Robert Bösch, Dr. Hannabeth Brühlmann, Dr. Marco Caimi, Caroline Doka, Dr. Roland Dubach, Roland Eggspühler, Thomas Frischknecht, Urs Gerig, Christof Gertsch, Dr. Andreas Gösele, Jörg Greb, Kaspar Grünig, Simon Joller, Michael Kunst, Hanspeter Lässer, Dr. Ursus Lüthi, Sabine Olff, Hugo Rey, Dr. Matteo Rossetto, Jürgen Ruoff, Pia Schüpbach, Dr. Markus Weber, Dr. Thomas Wessinghage, Jürg Wirz, Brigitte Wolf COPYRIGHT Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für eingesandtes Material. Die Wiedergabe von Artikeln und Bildern ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages erlaubt. ANZEIGENLEITUNG Sonja Schnider Tel. +41 (0)58 200 56 35 Anzeigentarif unter www.fitforlife.ch LEITER LESERMARKT/ONLINE Peter Jauch ABOVERWALTUNG abo@fitforlife.ch Tel. +41 (0)58 200 55 64 PREISE Einzel-Verkaufspreis Fr. 8.50, 1-Jahres-Abonnement Fr. 84.–, 2-Jahres-Abonnement Fr. 149.– inkl. MwSt. LAYOUT/PRODUKTION Neisina Portmann, Franziska Walser, Pia Fleischmann DRUCK Vogt-Schild Druck AG, CH-4552 Derendingen Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner CEO: Christoph Bauer www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB : Aargauer Zeitung AG, AZ Anzeiger AG, AZ Crossmedia AG, AZ Fachverlage AG, AZ Management Services AG, AZ Vertriebs AG, Media Factory AG, Basellandschaftliche Zeitung AG, Berner Landbote AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Radio Argovia AG, Radio 32 AG, Radio 32 Werbe AG, Solothurner Zeitung AG, Tele M1 AG, TMT Productions AG, Vogt- Schild Anzeiger AG, Vogt-Schild Druck AG, Vogt-Schild Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG
FITforLIFE 12-10