2 minute read

Der neue Vorstand stellt sich vor... Fragen an Hans-Werner Meyer

INTERVIEW

Der neue Vorstand stellt sich vor… Fragen an Hans-Werner Meyer

Advertisement

Hans-Werner Meyer

Michael Ruscheinsky

Ilona Brokowski: Lieber Hans, du bist eines der „älteren“ (im Sinne von längeren) Vorstandsmitglieder und bringst schon viel Lobby-Erfahrung mit. Wie lange machst du das schon und was treibt dich immer noch an?

Hans-Werner Meyer: Ich habe den Verband zusammen mit Michael Brandner und fünf anderen Kolleginnen und Kollegen vor 13 Jahren gegründet. Seitdem bin ich im Vorstand. Dass der Verband inzwischen über 3400 Mitglieder und Dinge erreicht hat, von denen wir bei der Gründung niemals zu träumen gewagt hätten, ist für mich der Antrieb, weiter zu machen. Denn das Erreichte kann schnell wieder verschwinden, wenn wir es nicht verteidigen und vertiefen, das habe ich in den 13 Jahren gelernt.

Welche Ressorts gehören zu deinen Aufgabenfeldern? Hast du ein Lieblings-Ressort?

Hans: Meine Ressorts sind Kommunikation und der Deutsche Schauspielpreis. Darüber hinaus aber bin ich als Mitglied des Vorsitzes auch für alle anderen Themen zuständig, wenn es etwa darum geht, zusammen mit Till Völger auf europäischer Ebene für die Durchsetzung der neuen Urheberrechtsrichtlinie zu kämpfen oder bei der deutschen Regierung Lobbyarbeit für die Durchsetzung eines erleichterten Zuganges zum Arbeitslosengeld 1 zu betreiben. Meine Aufgabe besteht also darin, den Überblick zu behalten und überall dort eingesetzt zu werden, wo es nötig ist.

Hat sich der BFFS in den vergangenen Jahren verändert? Immerhin gibt es ihn schon seit 2006. Woran erkennt man die Veränderungen am deutlichsten?

Hans: Erstaunlich viele Prinzipien, die wir uns am Anfang gesetzt haben, existieren immer noch, etwa, dass unsere Arbeit als Schauspieler immer vorgeht und wir unser Ehrenamt freiwillig und unentgeltlich ausüben. Aber dank der kontinuierlich zuverlässigen und hochqualifizierten Arbeit unserer Geschäftsstelle und unserer beiden Justiziare Bernhard F. Störkmann und Brien Dorenz haben wir inzwischen einen sehr professionellen Umgang mit den Problemen und Themen gefunden, mit denen wir uns beschäftigen müssen. Diese Professionalisierung sehe ich am deutlichsten in der Effizienz der Kommunikation, die wir inzwischen erreicht haben. Dieser ungeheure Berg an Arbeit kann nur durch effiziente Kommunikation bewältigt werden. Das wiederum setzt Vertrauen in die Fähigkeiten und Integrität der Vorstandskolleginnen und Kollegen voraus, wobei die Integrität wichtiger ist als die Fähigkeiten, weil diese erlernt werden können. Vor dreizehn Jahren hatte niemand von uns spezielle Fähigkeiten, die für diese Vorstandsarbeit notwendig sind. Abgesehen von Heinrich mit seiner Liebe für Zahlen und Diagramme (lacht).

Du bist nicht nur Vorstandsmitglied des BFFS, sondern vor allem Schauspieler und Musiker. Was machst du so und was machst du am liebsten?

Hans: Derzeit drehe ich unter anderem die Serie „Letzte Spur Berlin“, zusammen mit der Kollegin Jasmin Tabatabai, spiele derzeit im Renaissance-Theater Berlin, lese Hörbücher ein und trete mit meiner A-Capella-Gruppe „Meier und die Geier“ und meinem Bruder, dem Kabarettisten Chin Meyer in unserem gemeinsamen Programm „Klangrazzia“ auf. Ich liebe jeden Aspekt meiner Arbeit, aber wenn ich zu lange nicht auf der Bühne stehe, werde ich unausstehlich.

Welche drängenden Ziele und Aufgaben stehen dem BFFS in den kommenden Monaten ins Haus? Gib uns gern einen kleinen Ausblick!

Hans: Die drängendsten Probleme derzeit sind:

• Verhandlung von verbindlichen Gagenregelungen mit den Privattheatern

• Umgang mit der neuen, durch das Gerichtsurteil eingetretenen und für uns alle desaströsen Unständigkeitspraxis

• Begleitung der Überführung der EU-Urheberrechtsrichtlinie in nationales Recht; Zur Erinnerung: Die Richtlinie ist noch kein Gesetz, sondern eben eine Richtlinie an der sich die nationale Gesetzgebung der EU-Mitgliedsstaaten zu orientieren hat. Da ist also noch viel zu tun!

Lieber Hans, ich danke dir für das Gespräch.

Ilona Brokowski

This article is from: