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INTERVIEW : : : Paarberater Gary Chapman über verschiedene Sprachen der Liebe : : : : S. 6 TEST : : : Wie glücklich sind Sie in Ihrer Beziehung – wie glücklich ist Ihr Partner? : : : : S. 24 STUDIE : : : Warum eine stabile Partnerschaft Körper und Seele gesund hält : : : : : : : : : : S. 32
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EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser, Dr. Rainer Schacke, Redaktionsleitung rainer.schacke@neuesleben.com Redaktion NEUES LEBEN Das christliche Ratgeber-Magazin Postfach 04 05 40 10063 Berlin Schweiz: Postfach 384 8330 Pfäffikon/Zürich Österreich: Trautsongasse 8 1080 Wien
willkommen im Liebes-Crashkurs! Jede Menge Inspirationen und erprobte Tipps zum Thema Partnerschaft warten auf Sie. Apropos Crash: Mit der Liebe ist das ja so eine Sache. Eine glückliche, erfüllte Beziehung wünschen sich viele – gleichzeitig kracht es verstärkt zwischen den Geschlechtern. Immer mehr Ehen gehen auseinander oder werden gar nicht erst geschlossen. Verliebte und Verkrachte sind verunsichert: Woran liegt es nur, dass Wunsch und Wirklichkeit oft so weit auseinanderklaffen? Oder positiv ausgedrückt: Was lässt eine Partnerschaft nachhaltig gelingen? Was macht Frau und Mann im Miteinander glücklich? Wir haben für Sie in dieser Ausgabe Top-Autoren und Experten versammelt. Dazu ehrliche Erfahrungsberichte von der Beziehungsbasis. Der international renommierte Paartherapeut Gary Chapman beschreibt die unterschiedlichen Sprachen der Liebe. Die Beziehungs-Coachs Dieter und Vreni Theobald erläutern, wie beide Partner Liebesbrücken bauen können. Eine glückliche Partnerschaft hat schließlich Gründe. In einer Expertenbefragung haben wir deshalb auch die zehn entscheidenden Faktoren für erfüllte Zweisamkeit und stabile Ehen für Sie herausgefunden. Testen Sie selbst, an welchen Punkten Ihre Beziehung stark ist und wo sie noch mehr Pflege gebrauchen könnte. S. 20 Partnerschaft sucht Leidenschaft. Aber was, wenn Kinder da sind? Allzu oft bleiben Erotik und Zärtlichkeit erstmal auf der Strecke, wenn die Pampers-Fraktion nach ihren Rechten schreit. Saskia Barthelmeß gewährt Einblicke in ihr Leben zwischen Kinderfüttern, Bobby-Car-Rennleitung und Sehnsucht nach Liebe zwischen Frau und Mann. Ihr Menüplan fürs Ehebett in stürmischen Zeiten gibt jede Menge Impulse – nicht nur für gestresste Eltern. S. 28 Dass sich auch Krisen in Beziehungen bewältigen lassen, zeigt nicht zuletzt die Geschichte von Ursula und Alexander Stoop. Beide lebten ein Doppelleben mit anderen Partnern, bis sie schließlich nach Jahren des Ehekrampfs und – kampfs unabhängig voneinander die Notbremse zogen. Ihre Beziehung landete jedoch nicht – wie vielleicht erwartet – vor dem Scheidungsrichter, sondern „im Gebet“. Nach einem längeren Prozess des Aufarbeitens sagen sie heute: „Wir haben zu einer nie dagewesenen Liebe füreinander gefunden.“ S. 14
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IMPRESSUM Redaktionsanschrift: NEUES LEBEN – Das christliche Ratgeber-Magazin Choriner Str. 72, 10119 Berlin Postfach 04 05 40, 10063 Berlin E-Mail: redaktion@neuesleben.com Hotline: (0700) 7000 2500 (12 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz) Herausgeber: Wilfried Schulte, Peter Schulte Neues Leben Medien e.V., Raiffeisenstraße 2, 57635 Wölmersen Chefredakteur: Dr. Rainer Schacke, Tel. +49 (0) 30 767031-20, Fax +49 (0) 30 767031-21, E-Mail: rainer.schacke@neuesleben.com Assistenz: Manuela Jochum, Tel. +49 (0) 30 440346-61, Fax (030) 440346-62, E-Mail: manuela.jochum@neuesleben.com Redaktion: • Katrin Arnholz, Tel. +49 (0) 30 440346-63, Fax +49 (0) 440346-62, E-Mail: katrin.arnholz@neuesleben.com • Stefan Rüth, Tel. +49 (0) 211 7317320, Fax +49 (0) 211 882531081, E-Mail: stefan.rueth@neuesleben.com Redaktion der Sonderausgabe: Sabine Müller Marketing/Anzeigenverwaltung: Raiffeisenstr. 2, 57635 Wölmersen, René Schulte, Tel. +49 (0) 2681 987767, Fax +49 (0) 2681 70683 E-Mail: rene.schulte@neuesleben.com Es gilt die Anzeigenpreisliste vom Januar 2010. Aboverwaltung Deutschland: Raifeisenstr. 2, 57635 Wölmersen, Selina Wünch, Tel. (0700) 7000 2500 E-Mail: abo@neuesleben.com IPS Pressevertrieb GmbH, Pf 1211, 53334 Meckenheim, Tel. +49 (0) 2225-8801-0, Fax.+ 49 (0) 2225-8801-199, E-Mail: info@ips-pressevertrieb.de ISSN 0028-3665 Ein Jahresabonnement (4 Ausgaben jährlich) kostet für Deutschland EUR 17,– (zzgl. EUR 4,60 Versandkosten), für Österreich EUR 17,50 (zzgl. EUR 5,60 Versandkosten) und für die Schweiz CHF 29.– (zzgl. CHF 6.80 Versandkosten). Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn es nicht 6 Wochen vor Ende des Bezugsjahres gekündigt wird. Schweiz: bvmedia Christliche Medien, Witzbergstr. 23, Postfach 384, CH-8330 Pfäffikon ZH, Tel. +41 (0) 43 28880-10, Fax +41 (0) 43 28880-11, www.bvmedia.ch Fachbeirat/Redaktionsteam: Patrick Depuhl (Jugendliche/Kommunikation/ Musik), Wolfgang Dünnebeil (Theologie), Juliane Dreisbach (Körper/Seele/ Fitness), Yola Entz (Frauen/Senioren), Magdalena Furch (Psychosomatik), Liane Hötger (Körper/Seele/Fitness), Linda u. Hans-Jörg Karbe (Ehe/Familie/Kinder), Wolfram Kopfermann (Gemeindeerneuerung), Marlen u. Gert von Kunhardt (Körper/Seele/ Fitness), Dr. Theo Lehmann (Kirchendistanzierte/Theologie), Christa u. Dirk Lüling (Familie/Erziehung), Michael Maas (Ethik), Wilfried Reuter (Theologie/Diakonie), Monika Riwar (Seelsorge/Singles), Dr. Heinrich C. Rust (Gemeindeaufbau/Männer), Reinhold Ruthe (Psychologie/Seelsorge), Prof. Gerd und Dr. Kirsten Schnack (Körper/Gesundheit/Medizin), Doris Schulte (Frauen/ Evangelisation), Hartmut Steeb (Evangelikale/Allianz), Jörg Swoboda (Kirchendistanzierte/ Theologie), Jürgen Tibusek (Konfessionen/Sekten/Mission), Wilfried Veeser (Seelsorge), Stephan Volke (Kommunikation), Dr. Roland Werner (Jugend/Kirchendistanzierte), HansArved Willberg (Psychologie), Dr. Hans-Georg Wünch (Theologie/Ethik), Andreas Zimmermann (Seelsorge/Männer)
S. 6 Glück in der Partnerschaft: So gelingt die Liebe
Inhalt MENSCHEN
LEBEN
6
Interview Wie Sie die „Liebessprache“ Ihres Partners entdecken. Paartherapeut Gary Chapman im Gespräch
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Partnerschaft Glück zu zweit: Lernen Sie, die Brücke der Liebe zu bauen! Von Dieter und Vreni Theobald
18 14
Erlebt Wie das Ehepaar Stoob zu einem neuen Miteinander fand
Große Expertenumfrage Zehn Top-Tipps: Führende Eheberater über die wichtigsten Prinzipien einer erfüllten Partnerschaft
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Protokoll Elke Houben wurde jahrelang von ihrem Mann betrogen
24
Test Wie gut läuft Ihre Partnerschaft?
26
Sprechstunde „Verliebt in eine andere Frau“
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Studie Gesundheit: Ehe tut gut!
Autoren dieser Ausgabe: Katrin Arnholz, Saskia Barthelmeß, Linda Karbe, Markus Mockler, Stefan Rüth, Reinhold Ruthe, Peter Schulte, Wilfried Schulte, Vreni u. Dieter Theobald, Monica Meira Vasques, Wilfried Veeser Textnachweis: S. 32/33: idea Bildrecherche: Sabine Müller, E-Mail: sabine.mueller@neuesleben.com Fotonachweis: S. 1, 7, 8: istockphoto/oleg66; S. 10, 11 (1), 13: istockphoto/lisegagne; S. 11 (1): istockphoto/iofoto; S. 14: istockphoto/hjalmeida; S. 15, 17, 30, 34: privat; S. 19: istockphoto/peepo; S. 20–23: PhotoAlto (1), Jupiterimages (2), Designpics (2); Gettyimages/Photodisc (6); S. 25: Designpics; S. 29: istockphoto/SensorSpot; S. 33: boing/photocase.com; S. 36: Thomas Stachelhaus Gestaltungskonzeption/Gestaltung/Produktion: kollundkollegen., Berlin, www.kollundkollegen.de Copyright 2010 – Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung der Redaktion. Bankverbindung: Postbank Köln, BLZ 370 100 50, Kto-Nr. 434984-506 oder Westerwälder Volksbank Altenkirchen, BLZ 57391800, Kto-Nr. 70 08 3493 Das Magazin NEUES LEBEN ist in folgenden Ländern zu bestellen: Frankreich: Theo Becker, Route de Bitche, F-67160 Wissembourg, neu: Postgirokonto Straßbourg 0349975T03 Österreich: BMK Wartburg Vertriebsges. m. b. H., Trautsongasse 8, 1082 Wien, Tel. 01/405 93 71, Fax 01/408 99 05 Schweiz: Schweiz: bvMedia Christliche Medien GmbH, Witzbergstrasse 7, Postfach 384, 8330 Pfäffikon ZH, Tel. +41 (0) 43/2888010, Fax +41 (0) 43/288 8011, www.bvmedia.ch, abo@bvmedia.ch
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Familienbande Hurra, wir sind Eltern! Hilfe, wo bleibt die Leidenschaft?
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Offen gesagt Stardirigentin Monica Meira Vasques
NEWS 10
4
NEUES LEBEN So gelingt die liebe
Glaube für Einsteiger
Wissenswert Tipps und Adressen rund um die Liebe
GLAUBE 25
Impuls Die Herzenssprache der Vertrautheit
Sichtweise von Eva Jung
100412neul-Freunde.indd 1
13.04.2010 18:23:08 Uhr
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MENSCHEN
INTERVIEW MIT EHEBERATER GARY CHAPMAN
„LIEBEN HEISST WISSEN, WAS DER ANDERE BRAUCHT“ Der Paarberater Gary Chapman will neuen Schwung in Beziehungen bringen
ZUR PERSON DER EHEBERATER Dr. Gary Chapman, von Haus aus Anthropologe, Pädagoge und Pastor, arbeitet seit mehr als drei Jahrzehnten als Eheberater. Sein Buch „Die fünf Sprachen der Liebe“ wurde in in über 30 Sprachen übersetzt und verkaufte sich weltweit etliche Millionen Mal. Chapman leitet zahlreiche Eheseminare im In- und Ausland und berät und begleitet eine Vielzahl von Ehepaaren. Darüber hinaus betreut er in den USA im Radio eine Eheberatungssendung, die landesweit ausgestrahlt wird. Auch im deutschsprachigen Raum greifen immer mehr Paarberater die Gedanken von „Die fünf Sprachen der Liebe“ auf. So führt zum Beispiel die Volkshochschule Essen Ehekurse nach den Erkenntnissen Chapmans durch. DER EHEMANN Chapman und seine Frau Karolyn sind seit 48 Jahren verheiratet. Sie haben zwei erwachsene Kinder und zwei Enkel. In seiner Freizeit erholt sich Gary Chapman am liebsten beim Wandern. Sein besonderes Interesse gehört dem Land Israel, das er so oft wie möglich bereist.
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NEUES LEBEN So gelingt die liebe
Neues Leben :: Dr. Chapman, Sie sind seit fast 50 Jahren verheiratet. Für die heutige Zeit eine Seltenheit. Wie haben Sie und Ihre Frau das geschafft?
Neues Leben :: Die meisten Menschen sehnen sich nach der lebenslangen Liebe, aber immer weniger Paare schaffen es. Wo liegt Ihrer Meinung nach der Grund dafür?
Dr. Gary Chapman :: Gute Ehen entwickeln sich nicht über Nacht. Meine Frau und ich hatten am Anfang sehr viele Kämpfe zu bestehen, weil wir sehr unterschiedlich sind. Etwas, was man übrigens häufig bei Paaren antrifft. Ein Problem wird daraus aber erst dann, wenn man diese Unterschiedlichkeit als trennend erlebt. Es dauerte eine Weile, bis wir begriffen, dass wir ein Team sind und die Andersartigkeit des anderen schätzen lernten.
Chapman :: Das Problem liegt da, dass die meisten Menschen nicht zwischen Verliebtheit und Liebe unterscheiden können. Verliebt zu sein ist schön und wichtig, aber es ist eben nicht alles. Untersuchungen zeigen, dass dieses Gefühl nach ungefähr zwei Jahren nachlässt. Nun beginnen die Partner, sich gegenseitig realistischer einzuschätzen. Es kommt zu Spannungen und spätestens jetzt muss das Paar sich stärker in Richtung bewusster
Liebe bewegen. Es muss begreifen, dass es in der Ehe einen Bund miteinander eingegangen ist, der eine bewusste Hingabe an den anderen erfordert, wenn er funktionieren soll. Neues Leben :: Schwierig in einer Gesellschaft, die das eigene „gute Gefühl“ zum einzigen Maßstab erhebt. Chapman :: Ja, denn viele Filme und Lieder stellen das Verliebtsein und den sexuellen Aspekt einer Beziehung in den Vordergrund. Doch Liebe, wie die Bibel sie definiert, besteht nicht nur aus Gefühl. Sie ist in erster Linie eine Haltung, die ein entsprechendes
Verhalten nach sich zieht. Das heißt, Liebe fragt zuerst nach dem anderen und danach, was ihm gut tut. Das ist es, was viele erst einmal neu begreifen müssen, wenn sie wollen, dass ihre Beziehung gelingt. Neues Leben :: Sie haben mit „Die fünf Sprachen der Liebe“ einen Bestseller geschrieben, den auch im deutschsprachigen Raum immer mehr Eheberater in ihre Praxis einbeziehen. Können Sie kurz erklären, worum es dabei geht? Chapman :: Der Gedanke dahinter ist folgender: Genauso wie jeder Mensch eine Muttersprache spricht, spricht er auch in der Liebe
eine Art Muttersprache. Das heißt: Es gibt einen Weg, auf dem jeder von uns Liebe am besten ausdrücken und auch empfangen kann. Ich spreche hier von der „primären Liebessprache“. In den vielen Jahren meiner Tätigkeit als Eheberater habe ich insgesamt fünf Liebessprachen entdeckt. Eine davon nenne ich „Lob und Anerkennung“. Jemand der diese Sprache primär spricht, benutzt in der Regel anerkennende Worte, wenn er jemand anderem Liebe vermitteln will. Das sind oft ganz einfache Sätze wie: „Toll, was du da gemacht hast!“ oder: „In dem Kleid siehst du wirklich gut aus!“ Auf jeden Fall verpackt ein solcher Mensch seine
„Wie drücke ich selbst meine Liebe am ehesten aus?“
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MENSCHEN
INTERVIEW MIT EHEBERATER GARY CHAPMAN
„Liebe fragt zuerst nach dem anderen und danach, was ihm gut tut.“
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NEUES LEBEN So gelingt die liebe
Zuneigung in erster Linie verbal. Dann gibt es die Liebessprache der „Geschenke“. Es muss gar nichts Teures sein, es kann eine Blume oder etwas Selbstgebasteltes sein. Aber immer drückt diese Person aus: „Sieh her, du bist mir etwas wert. Ich habe an dich gedacht.“ Die dritte Liebessprache ist „Hilfsbereitschaft“. Essen kochen, den Teppich saugen, das Auto waschen, dem Baby die Windeln wechseln – egal, was es ist, ein Mensch mit dieser Liebessprache drückt seine Liebe durch Taten aus. Viertens: „Zeit zu zweit“. Wenn dies meine Liebessprache ist, widme ich dem anderen meine ganze Aufmerksamkeit. Ich schalte den Fernseher aus, wenn er mit mir reden will, statt ihn nebenbei weiterlaufen zu lassen. Ich mache mit dem anderen einen Spaziergang oder pflanze mit ihm einen Baum im Garten. Die Hauptsache ist, dass ich ungeteilt für den anderen da bin. Und als Letztes: „Zärtlichkeit“. Das beinhaltet generell alles Körperbezogene wie den anderen zu berühren, ihn in den Arm zu nehmen, und auch die sexuelle Begegnung gehört dazu. Das Problem bei der ganzen Sache ist, dass die meisten Paare nicht dieselbe Liebessprache sprechen und zudem keine Ahnung von der Sprache des anderen haben. Im Laufe der Jahre beobachtete ich, dass das, was dem einen das Gefühl gibt, geliebt zu werden, nicht automatisch auch dem anderen dieses Gefühl gibt. Häufig kamen Paare in die Beratung und die Frau sagte: „Er liebt mich nicht!“ Woraufhin der Mann ganz erstaunt antwortete: „Was redest du da? Du weißt, dass ich dich liebe!“ Und dann erklärte er, was er alles für sie tue, worauf die Frau sagte: „Stimmt, das tut er. Aber ich brauche etwas
anderes!“ Also ging ich durch meine Notizen, die ich über 15 Jahre gesammelt hatte, und fragte mich: Wenn jemand äußert, er fühle sich nicht geliebt – was sucht er dann wirklich? Bei dem darauf folgenden Durchforsten meiner Aufzeichnungen kristallisierten sich diese fünf Kategorien oder Liebessprachen heraus. Neues Leben :: Wie kommen Sie gerade auf fünf Sprachen – warum nicht sechs oder sieben? Chapman :: Zu Anfang war ich nicht sicher, ob es nur fünf waren. Doch nun, nachdem das Buch seit mehr als zehn Jahren auf dem Markt ist und ich Feedback von unzähligen Paaren bekommen habe, bin ich mir sicher, dass alle Bedürfnisse, die ein Mensch bezüglich der Liebe hat, in eine der fünf Kategorien fallen. Bis heute ist mir jedenfalls keine weitere begegnet. Neues Leben :: Was passiert denn, wenn wir die Liebessprache unseres Partners nicht sprechen? Chapman :: Ich nehme gerne das Bild eines „inneren Liebestanks“, den jeder Mensch in sich trägt. Wenn er voll ist, ist das Leben wunderbar; wenn er leer ist, kann es wirklich düster aussehen. Wenn nun ein Paar nicht lernt, die jeweilige Liebessprache des anderen zu sprechen, leert sich der Tank zusehends. Die emotionale Distanz zum anderen wächst, man fühlt sich nicht mehr geliebt und nicht wenige wünschen sich dann, sie hätten die betreffende Person nicht geheiratet. Neues Leben :: Und wie kann man herausfinden, welche Liebessprache man selbst und welche der Partner spricht?
Chapman :: Die Liebessprache des anderen, aber auch die eigene, entdeckt man, indem man Beobachtungen anstellt: Wie drückt der Partner und wie drücke ich selbst meine Liebe am ehesten aus? Durch aufmunternde Worte oder durch Geschenke? Durch Körperkontakt? Durch ungeteilte Zeit? Oder eher durch Hilfsbereitschaft? Einen weiteren Hinweis finden wir, indem wir heraushören, worüber der andere sich bei uns, beziehungsweise worüber wir uns bei ihm beklagen. Wenn jemand sagt: „Wir verbringen nie Zeit miteinander!“, dann ist seine primäre Liebessprache wahrscheinlich „Zeit zu zweit“. Oder er sagt: „Nie kann ich
anderen und benutzen Sie dabei seine Liebessprache. Nach einigen Monaten können Sie ihn dann fragen: „Auf einer Skala von 1 bis 10 – wie mache ich mich als Ehefrau oder Ehemann?“ Wenn er antwortet: „Zwei“, dann wissen Sie, dass Sie mit Ihren Bemühungen noch nicht zu ihm durchgedrungen sind. Sagt er hingegen: „Acht“ oder sogar „Zehn“, dann ist die Zeit gekommen, wo Sie auch ihm Ihre Bedürfnisse mitteilen können. Denn ich bin fast sicher, dass er seinerseits damit beginnen wird, auch Ihnen ein besserer Partner sein zu wollen. Und zwar deswegen, weil er sich geliebt fühlt und Ihre Hingabe spürt. Neues Leben :: Und das funktioniert immer?
dir etwas recht machen!“ Dann braucht er „Lob und Anerkennung“. Und drittens: Was fordert der andere am meisten ein? Sagt er: „Lass uns doch mal was zusammen unternehmen?“, dann sehnt er sich nach gemeinsamer Zeit. Oder: „Bring mir doch mal ein paar Blumen mit!“, dann möchte er beschenkt werden. Auf diesem einfachen Weg kann man ziemlich sicher die eigene und auch die Liebessprache des anderen herausfinden. Neues Leben :: Klingt fast nach einer Art Wundermittel für alle Eheprobleme … Chapman :: Nein, das ist es sicher nicht. Aber sicher ist
es etwas sehr Fundamentales, das ein Paar lernen sollte. Wenn man es versteht, dem anderen seine Liebe so zu vermitteln, dass sie auch bei ihm ankommt und er sich geliebt fühlt, ist es sehr viel leichter, die gegenseitigen Unterschiedlichkeiten zu respektieren und auch Konflikte zu lösen. Neues Leben :: Was würden Sie jemandem raten, der sich bemüht, die Sprache seines Partners zu erlernen, aber damit scheinbar wenig Erfolg hat? Chapman :: Ich würde ihm raten, trotzdem dranzubleiben. Konzentrieren Sie sich weiter auf die Bedürfnisse des
Chapman :: Nein, nicht immer. Wenn alle Bemühungen fehlschlagen, ist die Zeit reif für das, was ich als „harte Liebe“ bezeichne. Dann muss der andere konfrontiert werden. Man kann dann sagen: „Ich habe wirklich versucht, dir ein guter Partner zu sein. Und ehrlich gesagt, bekomme ich von dir absolut nichts zurück. Ich fühle mich missbraucht! Aber ich liebe dich zu sehr, um einfach stillzusitzen und zuzusehen, wie du mich und dich zerstörst. Ich werde nicht so weitermachen. Ich will mich nicht scheiden lassen, aber wir brauchen Hilfe. Und wenn du gewillt bist, diese Hilfe mit mir zu suchen, werde auch ich alles tun, damit unsere Ehe funktioniert.“ In vielen Fällen bewegt sich etwas zum Guten, wenn der Partner derart herausgefordert wird. Aber natürlich birgt dieser Weg auch das Risiko, dass er geht. Aber es ist keine Liebe, wenn wir dem anderen permanent gestatten, uns oder
vielleicht sogar die gemeinsamen Kinder verbal oder körperlich zu missbrauchen. Echte Liebe konfrontiert den anderen mit seiner Verantwortung. Neues Leben :: Als Christ beraten Sie Paare auf dem Hintergrund des christlichen Menschenbildes. Was bringt der christliche Glaube an Positivem für eine Ehe mit sich? Chapman :: Nun, jeder weiß, dass der Mensch von Natur aus egoistisch veranlagt ist. Jeder von uns. Als ich begriffen hatte, dass Gott mich liebt, konnte ich auch langsam meine Egozentrik überwinden. Die Bibel sagt uns, dass er uns liebt, obwohl wir nicht liebenswert sind. Und dass er seine Liebe durch den heiligen Geist in unsere Herzen ausgießen will. Als ich Jesus Christus mein Leben anvertraute und damit den heiligen Geist empfing, bekam ich die Kraft, meine Frau zu lieben – gerade dann, wenn ich sie nicht als liebenswert empfinde. Es ist leicht, einen anderen zu lieben, wenn er uns liebt. Schwierig, ja fast unmöglich, ist es, jemanden zu lieben, der uns nicht liebt. Doch genau das tut Gott. Durch ihn bekommt ein Christ sozusagen Hilfe von außen. Was nicht heißt, dass man dabei unbedingt von warmen Gefühlen für den Partner überwältigt wird. Aber man erhält die Kraft, ihn zu lieben, auch wenn er einen verletzt. Und wenn wir so lieben, ändert sich nicht selten auch etwas in dem anderen. Denn nur die Liebe kann ein verhärtetes Herz erweichen. Interview: Sabine Müller Stichworte zum Text: Ehe, Liebe, Verständnis, Liebessprache, Glaube
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NEWS
TREUE. LIEBE. Christliche Initiative will Partnerschaften stärken Liebe und Treue – oft passen diese beiden Worte heute nicht mehr so richtig zusammen. Werkzeuge für eine gelingende Partnerschaft will eine Initiative von rund 20 Organisationen in Deutschland und der Schweiz vermitteln: Das Angebot von „treue.liebe.“ will in Seminaren und Gesprächskreisen Impulse dazu geben, wie Paare ihre Partnerschaft liebevoll weiterentwickeln und sich auch für Krisensituationen wappnen können. Tolle Idee: Für junge Paare gibt es die Möglichkeit, im „offenen Wohnzimmer“ erfahreneren Paaren Fragen zu stellen. Weitere Informationen gibt es auf www.treue-liebe.net.
AUCH OHNE NACHWUCHS GLÜCKLICH
WAS PAARE ZUSAMMENHÄLT
Alternatives Lebenskonzept schützt kinderlose Paare vor Sinnlosigkeit
Faktoren für eine glückliche Ehe entdeckt
Das Eheglück ist nicht gleich in Gefahr, selbst wenn die Wiege leer bleibt. Das haben Psychologen der Universitäten Jena und Freiburg in einer Studie herausgefunden. Generell gilt: Kinderlose Paare sind genauso glücklich und gesund wie Paare mit Nachwuchs. Dass man trotz unerfüllten Kinderwunsches zufrieden sein kann, hängt allerdings von einigen Faktoren ab. Wichtigster Bewältigungsschritt: Das Entwickeln eines Lebenskonzepts, das Erfüllung verspricht, so Projektleiter Bernhard Strauß. Christen denken dabei sofort an die Kraft des Glaubens. Darauf aufbauend ist es sinnvoll, gemeinsame Alternativen zu dem Kinderwunsch zu entwickeln, z. B. ein gemeinsames Hobby oder eine anderweitige befriedigende Aufgabe. Ungünstig auf das Glückserleben eines kinderlosen Paares wirkten sich hingegen Schuldzuweisungen sowie stereotype Denkmuster aus: Männer, die sich aus Prestigegründen einen Stammhalter wünschen, oder Frauen, die Kinder als definitiven Bestandteil ihrer Rolle als Frau betrachten, stünden am stärksten in der Gefahr, in Depressionen abzurutschen. (NL/Psychologie heute)
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NEUES LEBEN So gelingt die liebe
Ist eine gute Ehe ein undurchdringbares Geheimnis? Nein, sagen Experten. Wertschätzung des anderen, eine gute Kommunikation und gemeinsame Werte – so heißen einige der Hauptfaktoren, die die Grundlage einer guten Beziehung ausmachen. Im Rahmen einer qualitativen Studie hat die Wissenschaftlerin Gabriela Schmid-Kloss sechs Ehepaare befragt, die mindestens 35 Jahre miteinander verheiratet sind. Neben den bereits genannten Faktoren, trugen für alle Paare in erster Linie folgende Punkte zu ihrem Eheglück bei: Beide Partner hegen auch nach der langen gemeinsamen Beziehung noch positive Gefühle für den anderen und setzen die Partnerschaft an die erste Stelle. Auch positive Persönlichkeitsmerkmale wie emotionale Stabilität, Einfühlungsvermögen, Humor, Respekt und Ehrlichkeit werden von allen Befragten als wichtige Voraussetzungen eingestuft. Und nicht zuletzt: Wer als Paar einen lebendigen Gottesglauben teilt, hat den zweifelsohne größten „Verbündeten“ auf seiner Seite. Denn Partner, die in dem Bewusstsein der Vergebung leben, die Gott ihnen geschenkt hat, können auch einander eher vergeben, so die Experten des NEUES LEBEN-Beziehungsspezials (siehe Seite 18ff).
GESAGT „Eine glückliche Ehe ist wie eine lange Unterhaltung, die einem trotzdem zu kurz vorkommt.“ André Maurois (1885–1967), frz. Schriftsteller
LIEBEVOLLE ERZIEHUNG MACHT KINDER FIT Positive Erfahrungen in der Herkunftsfamilie stärken Beziehungen Eine liebevolle Erziehung macht Kinder fit fürs Leben. Das zeigen die Ergebnisse einer Langzeitstudie, für die US-Wissenschaftler über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren Hunderte von Elternpaaren im Hinblick auf ihr Erziehungsverhalten und ihre eigene Paarbeziehung beobachteten. Die Ergebnisse überraschen kaum: Kinder, die fürsorglich und mit viel Liebe erzogen wurden, weisen in aller Regel ein hohes Maß an zwischenmenschlicher Freundlichkeit sowie sozialer Orientierung auf, was sich später auch auf die eigenen Partnerschaften positiv auswirkt. Und auch die Beziehungsqualität der Eltern schlägt sich im Verhalten der Kinder nieder: So führten Kinder glücklich verheirateter Paare – im Vergleich zu Kindern aus negativ geprägten Herkunftsfamilien – später als Erwachsene in der Regel ebenfalls die glücklicheren Beziehungen. Auch die Bibel weist Eltern an vielen Stellen dazu an, ihren Kindern einen positiven Lebensstart zu geben und ihnen als Vorbild und Ermutiger zur Seite zu stehen (z. B. Epheser 6,4).
BESSERER SEX DURCH TREUE Britische Forscher: Sexualität braucht einen Rahmen Seitensprünge und vorehelicher Verkehr sind das Salz in der Suppe der Sexualität? Weit gefehlt, behaupten die Autoren der Bibel und bekommen wissenschaftlichen Beistand. Enthaltsamkeit außerhalb einer Partnerschaft und eheliche Treue lohnen sich auch im Blick auf den erlebten Genuss: Der Sex mit dem eigenen Mann ist der beste. Das haben britische Wissenschaftler durch eine Befragung von 2.000 Ehefrauen herausgefunden. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP empfanden zwei Drittel der Frauen auch noch Jahre nach der Hochzeit den Sex mit dem eigenen Gatten als aufregend. Für mehr als die Hälfte aller Ehefrauen (63 Prozent) ist der eigene Mann auch nach mehr als zehn Jahren noch genau so attraktiv wie beim ersten Rendezvous.
95%
aller Deutschen geben „eine glückliche Partnerschaft“ als wichtigstes Lebensziel an. Quelle: Statista.de
Beratungs- und Seminarangebote zum Thema Partnerschaft und Sexualität bieten u. a. folgende Initiativen : : In Deutschland : : TEAM F. – Neues Leben für Familien e. V., Honseler Bruch 30, 58511 Lüdenscheid, Tel. 02351 81686, www.team-f.de; Weißes Kreuz e. V., Weißes Kreuz-Str. 1–4, 34292 Ahnatal, Tel. 05609 8399-0, www.weisses-kreuz.de In der Schweiz :: FamilyLife, Josefstrasse 206, 8005 Zürich, Tel. 044 2748465, www.familylife.ch; Weisskreuz-Zentrum, Lindhübelstrasse 4, 5724 Sürrenäsch, Tel. 061 7676000, www.wkz.ch In Österreich : : TEAM F. Österreich, Roel und Diet Koops, Pürstling 3, 4844 Regau (Oberösterreich), Tel. 07672 72072, http://www.team-f.at
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LEBEN
Ehe und Partnerschaft
BAUEN SIE DIE LIEBESBRÜCKE! Warum eine glückliche Partnerschaft nicht nur ein Wunder ist Von Dieter und Vreni Theobald
„Immer mehr Scheidungen“ titelte eine Tageszeitung zur Jahreswende. Ausgerechnet am so genannten „Fest der Liebe“ kredenzte man uns die aktuellen Scheidungszahlen: „Im Jahr 2004 kamen auf 100 Hochzeiten statistisch 45,5 Scheidungen – Zuwachsrate: 6,8 Prozent. Über die Hälfte der geschiedenen Ehen hatte 2004 weniger als zehn Jahre gehalten. Die meisten Scheidungen (knapp 7 Prozent) erfolgten im sechsten Ehejahr. Aber auch lang dauernde Ehen werden häufiger geschieden: Der Anteil der Scheidungen von Ehen, die länger als 30 Jahre dauerten, hat sich seit 1970 von drei auf 6,3 Prozent erhöht.“ Das waren die Zahlen für die Schweiz. Aber auch in Deutschland hält der Trend zunehmender Scheidungshäufigkeit an: Wurden in den 70er-Jahren rund 15 von 100 bestehenden Ehengeschieden, waren es zu Beginn der 90er-Jahre schon doppelt so viele. Heute erreicht die Anzahl ebenfalls die 45 Prozent-Marke. Ist die Ehe am Ende? Hat das „Modell Ehe“ ausgedient? Lassen sich die alten Werte von lebenslanger Gemeinschaft, Verbindlichkeit, Treue und gegenseitiger Liebe, Wertschätzung und Fürsorge über-
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NEUES LEBEN So gelingt die liebe
haupt noch vereinbaren mit unserem modernen, flexiblen und mobilen Leben? Kann sich die in der Ehe nötige Anpassung und Rücksichtnahme noch durchsetzen gegenüber dem Trend zur Individualisierung und Selbstverwirklichung? Paradoxerweise ist der Wunsch nach einer glücklichen Partnerschaft groß. In allen Umfragen unter jungen Menschen liest man von ihrer Sehnsucht nach einer Beziehung, die genau diese „alten Werte“ beinhaltet. Ob Jung oder Alt, wir alle hegen eine tiefe Sehnsucht nach Zugehörigkeit zu einem anderen Menschen, nach Annahme und Geborgenheit, danach geliebt zu werden und Liebe zu verschenken. Wir möchten ein Zuhause finden im Herzen eines anderen Menschen und mit ihm gemeinsam das Leben gestalten. Dabei setzen wir Glück oft gleich mit einer Partnerschaft. Die Realität jedoch lehrt uns, dass Partnerschaften zum „zerbrechlichen Glück“ gehören. Häufig sind wir völlig unfähig, das zu leben, was wir so gerne möchten: dauerhafte, gute, echte und herzliche Beziehungen. Woher kommt diese Unfähigkeit? Warum scheitern heute mehr Beziehungen als noch vor 30 Jahren? Verfügten unsere Eltern und Großeltern etwa noch über größere Beziehungskompetenzen als wir? – Ehekrisen gab es sicher zu allen Zeiten. Unsere Großeltern waren als Eheleute wohl kaum besser, als die Menschen heute. Aber der Eherahmen war fester
gefügt, die Rollen von Mann und Frau traditioneller verteilt, der Aspekt der Versorgung stand im Vordergrund und der Anspruch auf Selbstentfaltung war geringer. Es gab auch viel weniger Möglichkeiten, sich zu trennen – aus familiären, finanziellen, gesellschaftlichen oder religiösen Gründen. Vermutlich spielten in Gedanken auch manche mit einer Trennung, aber die Konsequenzen einer Scheidung waren groß und die gesellschaftliche Ächtung hoch. So hielt man – leise oder laut leidend – miteinander durch. Gute Ehen sind nicht nur Wunder Heute braucht man sich seiner Schwierigkeiten in der Ehe eigentlich nicht mehr zu schämen. Es grenzt eher an ein Wunder, wenn man keine hat. Dieses Ehewunder ist aber kein „Sechser im Lotto“, den einige Wenige zufällig geschenkt bekommen, während andere leer ausgehen. Im Gegenteil: Man kann einiges zum Gelingen dieses Wunders beitragen. Denn: Ehe ist lernbar! Auf einer Karte lasen wir einmal den weisen Spruch: „An der Brücke zueinander müssen beide bauen, am besten von beiden Seiten.“ – Diese Brückenbauarbeit wird in der Ehe ein ganzes Leben lang fortgeführt. Beide Partner tragen für das Gelingen
„An der Liebesbrücke müssen beide bauen, von beiden Seiten.“
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LEBEN
Ehe und Partnerschaft dieser Brücke die Verantwortung. Auch wenn der Beitrag zum „Ehebau“ nicht immer von beiden im gleichen Maß erbracht wird, braucht es doch zumindest die Sicht des Bauherrn und der Bauherrin für die gemeinsame Aufgabe und die Einsicht, das zu beachten, wertzuschätzen und dankbar anzunehmen, was der jeweils andere an Beziehungseinsatz leistet. Riskant hingegen ist es, die Werkzeuge irgendwann einfach aus der Hand zu legen. Denn sich nur an die Wohltaten einer gut funktionierenden Ehe zu gewöhnen, lässt den Bau mit der Zeit ermüden und verwittern. Die Situation wird freud- und glanzlos. Ermüdet von der Ehe sehnt man sich dann nach neuen Begegnungen und Überraschungen, die wieder lebendig machen und Bestätigung geben. Mancher Seitensprung geht so auf das Konto einer Arbeitsniederlegung am Ehebau. Wie sieht wertvolle Beziehungsarbeit aus? Ehepartner müssen also bereit sein, die Ehe als ein gemeinsames Unternehmen anzusehen, in das es sich lohnt, zu investieren. So gehören beispielsweise Sitzungen in jeder Firma zum normalen Arbeitsablauf. Wer sich nicht mit den anderen abspricht, findet im Team keine gemeinsamen Arbeitsziele. Die Folge: Man arbeitet oder wurstelt aneinander vorbei. Auch das Unternehmen Ehe braucht „Sitzungen“, das heißt eingeplante Zeiten, in denen man sich gemeinsam über die verschiedenen Vorhaben und Anliegen austauscht. Die einzelnen Bereiche der „Ehefirma“ müssen dabei im Auge behalten und von Zeit zu Zeit unter dem Aspekt: „Stimmt es so noch für uns?“ angeschaut und durchgesprochen werden. Dazu gehören:
Erlebt
„Wir führten ein Doppelleben“ Wie Ursula und Alexander Stoop zu einem Neuanfang in ihrer Ehe fanden Meine Frau und ich waren sehr jung, als wir uns kennen lernten. Mit 23 heirateten wir und schon bald darauf waren wir zu viert. Doch weil ich beruflich vorwärts kommen wollte und dazu ausgiebig diversen Hobbys nachging, blieb für meine Frau und meine Töchter nicht viel Zeit. Meine Frau machte mir immer häufiger Vorwürfe, woraufhin ich mich zurückzog. Bald sprachen wir kaum noch miteinander und ich begann mein Doppelleben: Ich ließ mich mit anderen Frauen ein. Als unser heute 23-jähriger Sohn nach der Geburt lange krank war, verschlimmerte sich die Situation nur noch. Statt die Krise gemeinsam zu bewältigen, entfremdeten wir uns nur noch weiter voneinander. Und auch Ursula suchte ihr Glück irgendwann bei einem anderen Mann.
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NEUES LEBEN So gelingt die liebe
Ursulas Mutter und einige weitere Mitglieder aus ihrer Familie waren überzeugte Christen und beteten zu dieser Zeit schon viele Jahre für uns. Wir wussten viel über den christlichen Glauben, aber wir hatten keine persönliche Beziehung zu Gott. Doch dann passierte etwas Unerwartetes: Ursula trennte sich von dem anderen Mann und flehte Gott an, ihr zu helfen. Und auch ich beendete in derselben Zeit meine Beziehung zu der anderen Frau. An einem Abend im November 1987 lud uns ein Nachbar zu einem christlichen Film ein und das war der Durchbruch: Berührt von der Aussage des Films brach Gott endlich zu unseren Herzen durch. Noch am selben Abend beteten wir mit unseren Nachbarn und luden Jesus Christus ein, von nun an unser Leben zu leiten.
Das gemeinsame Zuhause Fühlen wir uns beide in unseren vier Wänden wohl, weil eine warmherzige und gute Atmosphäre herrscht? Braucht es Veränderungen, Neuanschaffungen, Reparaturen oder Zeit zum Ordnen? Stimmt die Verteilung der Haushaltsaufgaben zwischen Mann und Frau? Die Partnerschaft Sind wir füreinander da? Stimmt unsere Gesprächskultur? Akzeptieren und würdigen wir einander in der Verschiedenartigkeit von Mann und Frau und in der Unterschiedlichkeit unserer Charaktere und Bedürfnisse? Leben wir unsere Sexualität so, dass jeder zufrieden und befriedigt ist? – Falls nicht: Was könnten wir unternehmen, um das zu ändern? Wo wäre Hilfe oder ein Gespräch möglich? Pflegen wir Kontakte zu Freunden und Verwandten in einem Rahmen, der für uns stimmt? Achten wir auf genügend gemeinsame Freizeit und Aktivitäten? Haben wir auch Spaßmomente oder gehen wir fast unter in Pflichterfüllungen? Die Verwaltung Stimmen unsere Finanzen noch? Wer ist zuständig für Haushaltspläne, Schreibarbeiten, Versicherungen, Vorsorge, etc.? Wird das vom anderen Partner auch anerkannt und gedankt? Die Familie und Kindererziehung Was freut uns an unseren Kindern – woran leiden wir? Nehmen wir als Eltern die Verantwortung gegenüber unseren Kindern gemeinsam wahr? Tauschen wir uns über Familienfragen, -probleme und -projekte genügend aus? Reden und beten wir für und mit unseren Kindern? Pflegen wir trotz der Elternschaft unsere Beziehung?
Wenn man miteinander über diese wichtigen Fragen reden kann, hat man bereits sehr viel erreicht für eine tragfähige, gesunde Ehe. Versinken Sie aber bitte nicht in Trauer oder Wut, wenn Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin nicht mitmacht. Solch tiefgehende Gespräche gelingen nicht auf Anhieb. Es braucht dazu eine entspannte Atmosphäre mit einem wohlwollenden, wertschätzenden Umgangston. Wenn der andere im Voraus weiß, dass die Fragen nur dazu dienen, Vorhaltungen und Unzufriedenheit zu äußern, wird er kaum freiwillig zuhören. Für ein gutes Miteinander muss man den anderen immer wieder gewinnen. Trotzdem: Manchmal kommt es in der Ehe aber auch vor, dass man eine kürzere oder längere Wüstenstrecke allein durchmarschieren muss, sich klammernd an die Hoffnung auf eine Wende und Erneuerung der Beziehung. Doch Liebe kann man lernen: Die wichtigsten Faktoren für eine gelingende Partnerschaft präsentieren Ihnen fünfzehn Eheexperten in diesem Heft (S. 32). Gott als Helfer Besondere Auswirkungen auf das Unternehmen Ehe hat der gemeinsame Glaube an Gott. Haben sich Mann und Frau mit ihrem Leben ihm anvertraut, leben beide auf und aus dem großen „Ja“ Gottes über ihrer Ehe. Das ist ein wunderbares Fundament und schenkt im Alltag wie in Krisenzeiten einen festen Boden unter den Füßen. Sich gemeinsam aktiv an Gott und dem Glauben auszurichten, ermöglicht nicht nur einen größeren Konsens in Werten und Ansichten, es erleichtert vieles. Denn das Ehepaar hat mit Gott einen starken Verbündeten an
Wir waren sehr froh über diesen neuen Anfang, aber der schwierigste Teil lag erst noch vor uns. Erst nach vielen Gesprächen, in denen wir uns vorbehaltlos unsere Sünden bekannten und uns gegenseitig vergaben, begann Gott, unsere Verletzungen zu heilen. Nach zehn Jahren Ehekampf, schenkte Gott uns eine nie dagewesene Liebe füreinander. Wir sind nun seit mehr
„Ursula trennte sich von dem anderen Mann. Und auch ich beendete in derselben Zeit meine Beziehung zu der anderen Frau.“ als 28 Jahren verheiratet und auch heute noch wird unsere Ehe immer wieder auf ihre Belastbarkeit hin geprüft. Wichtig ist uns in unserer Beziehung deshalb das gemeinsame Gebet und das Vertrauen in Gottes Liebe und sein Wort, das uns immer wieder neu ermutigt. In unsere neuen Eheringe ließen wir darum auch das wichtigste Datum unseres Lebens eingravieren: den 19. November 1987 – der Tag, an dem Gott unser Leben und unsere Ehe neu machte. Ursula und Alexander Stoop, drei erwachsene Kinder, zwei Enkel, Leben im schweizerischen Fehraltorf. Alexander Stoop ist Vorstandsdeligierter der „Internationalen Vereinigung Christlicher Geschäftsleute“ für die Schweiz (www.ivcg.ch).
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LEBEN
Ehe und Partnerschaft
der Seite. Im Gebet können sie sich an ihn wenden, Kummer und Sorgen abgeben oder einfach das Herz ausschütten. Außerdem halten Gottes Liebe und Barmherzigkeit, die beide Partner jeweils in ihrem persönlichen Leben erfahren haben, das „Eheherz“ weich und vergebungsbereit. Das ist ein sehr wichtiger Aspekt für das Miteinander! Denn wo man miteinander lebt, wird man auch aneinander schuldig. Und
BUCHVORSTELLUNGEN Eheleben – Ehe lieben. B. u. L. Hybels. 272 Seiten, EUR 15,95, CHF 27.90, Gerth Medien (Asslar). Jede lebenslange Partnerschaft hat ihre Höhen und Tiefen. Was man dafür tun kann, dass eine Ehe trotz Hindernissen auf einem stabilen Fundament steht, verraten Bill und Lynne Hybels. Das Buch ist beides: Erfahrungsbericht einer eigenen Ehekrise und erfrischender Ratgeber. Es richtet den Blick auf eine realistische Sicht der Herausforderungen und Chancen einer Partnerschaft. Ein hilfreicher Begleiter für Verliebte, Verlobte und Verheiratete – auch und gerade wenn Sie in der Krise stecken. Die fünf Sprachen der Liebe. G. Chapman. 160 Seiten, EUR 13,95, CHF 25.90, Francke (Marburg). Nach Ansicht des Eheberaters Gary Chapman gibt es in jeder Paarbeziehung fünf grundsätzliche Sprachen, dem anderen seine Liebe mitzuteilen. Das Buch leitet dazu an, die eigene wie auch die Liebessprache des Partners zu entdecken und diese im Alltag zu sprechen. Seit Jahren ein Bestseller, der vielen Paaren zu einem Schlüssel für ein liebevolles und erfülltes Eheleben wurde. Pfeffer & Salz. R. Ruthe. 120 Seiten, EUR 9,95, CHF 18.90, Hänssler (Holzgerlingen). Frauen und Männer – sind das zwei verschiedene Welten, die nichts gemeinsam haben? Tatsache ist, dass Frauen und Männer ungleich sind, sich aber wundervoll ergänzen können. Familienberater Reinhold Ruthe zeigt, wie trotz der Verschiedenheiten eine harmonische Partnerschaft gelingen kann. Das Buch hilft, Unterschiede als Chance zu begreifen und ein konstruktives Miteinander zu entwickeln. Die 7 Geheimnisse der glücklichen Ehe. J. Gottmann u. N. Silver, 320 Seiten, EUR 7,–, CHF 13,–, Ullstein (Berlin). John M. Gottman versucht, das Phänomen Eheglück wissenschaftlich zu erforschen. Seine Ergebnisse hat er in sieben Prinzipien zusammengetragen, die erfolgreiche Paare auf ihrem Weg zu einer harmonischen und langlebigen Beziehung anwenden. Seine Herangehensweise lässt zwar das Thema „Glaube“ weitgehend außen vor, ist aber leicht verständlich und ein Leitfaden zu mehr partnerschaftlicher Tiefe. Mit vielen praktischen Übungen und griffigen Fallbeispielen.
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NEUES LEBEN So gelingt die liebe
überall dort, wo Vergebung und Versöhnung nicht als normaler Lebensstil praktiziert werden, finden Herzensverhärtungen, Verletzungen, Rückzug und Einsamkeit ihren Nährboden. Viele Beziehungen gehen daran zu Grunde. Vergebung aller-dings, die man persönlich durch Jesus Christus empfangen und erfahren hat, motiviert trotz Verletzungen wieder auf den anderen zuzugehen. Diese Erkenntnis und Gottes Hilfe sind oft der erste Schritt, Mauern des Schweigens zu durchbrechen und seinem Partner zu vergeben (Kolosser 3,13). Spannungsfaktor Glaube Trotz allem Positiven: Ein falsch verstandener Glaube kann auch Probleme auslösen. Zum Beispiel durch außergewöhnliche Biographien, idealisierende Ehebücher oder Predigten, die Erwartungen an die Ehe oder den Partner aufkeimen lassen, die überhöht sind und im normalen Alltag nicht gelebt werden können. Oder wir stoßen mit unseren frommen Vorstellungen auf unsere menschliche Begrenztheit an Zeit und Kraft. Konfrontiert mit unserer eigenen Bequemlichkeit oder mit der Unreife und dem Unvermögen des Partners, können schnell Spannungen entstehen, beispielsweise durch folgende Situationen: Man hat sich vorgenommen, miteinander zu beten. Aber man scheut sich, die tiefsten Anliegen und die Gottesbeziehung voreinander zu offenbaren. Oder es gibt Differenzen, die eigentlich bereinigt werden müssten, und für den Augenblick ein gemeinsames Gebet blockieren. Es kann sein, dass sich beide einig im Glauben an Gott sind, aber uneins in theologischen Fragen oder der Gemeindezugehörigkeit. Vielleicht ist einer der Partner dem anderen im Glauben „voraus“. Da entsteht die Gefahr von Druck, damit der andere auch nachkommt, und Glaubensschritte nachvollzieht. Aber Druck blockiert. Glaubensfragen sind etwas sehr Persönliches und Sensibles. Jeder Mensch hat seine eigene Gottesbeziehung. Unklug gelebte Glaubensforderungen können daher zu einem Hindernis für Vertrauen in der Ehe werden. Daher können und dürfen wir einander nicht drücken, beschämen, fordern oder kontrollieren. Gott selbst lässt den Menschen ja auch die Freiheit, ihn zu wählen und zu lieben – oder sich seinem Liebesangebot gegenüber zu verweigern. Darum gilt auch in der Ehe dieser Respekt dem Partner in Glaubens- wie in Beziehungsfragen. Wir können als Ehepartner nur liebevoll hinhören, Anteil nehmen, für den anderen beten, einander einladen und ihn oder sie durch Liebe gewinnen. Das ist sicher die größte und zugleich herausforderndste Arbeit am Bau unserer Brücke – dem Wunder jeden Tag neu die Hand entgegenzustrecken und zu vertrauen!
Stichworte zum Text: Liebe, Partnerschaft, Ehe, Glück, Beziehung, Kommunikation, Vergebung
Dieter und Vreni Theobald sind seit 40 Jahren verheiratet und leben in der Schweiz. Beide sind gefragte Berater, Referenten und Autoren zum Thema Partnerschaft und Familie.
PROTOKOLL
MENSCHEN
Erlebt
„Mein Mann hat mich jahrelang betrogen“ Mein Mann und ich sind heute 40 Jahre verheiratet – aber nach zehn Jahren sah es schon so aus, als wären wir am Ende unserer Ehe. Denn mein Mann hat mich immer wieder betrogen. Als wir heirateten waren wir beide 20 und 23 Jahre alt. Rainer war mein Traummann und ich seine Traumfrau. Wir waren und sind auch heute noch ein gutes Team. Unser erster Sohn kam unter großen Schwierigkeiten zur Welt und hatte gleich nach der Geburt Gehirnkrämpfe aufgrund von Sauerstoffmangel. Die Ärzte befürchteten, er würde nicht überleben. In meiner Not habe ich – obwohl ich damals noch nicht gläubig war – zu Gott geschrien: Wenn du meinem Sohn hilfst, dann will ich dir immer dankbar sein. Alles wurde gut und er entwickelte sich normal. Mein Mann sieht übrigens sehr gut aus, finde ich, und da wir im Rheinland wohnen, gingen wir damals zum Karneval. Da bemerkte ich, wie er beim Tanzen mit einer Freundin flirtete. Ich konnte es nicht fassen, dachte aber: „Stell dich nicht so an, es ist Karneval, es geht vorüber.“ Aber es ging nicht vorüber. Er traf sich weiter mit ihr heimlich, und eines Tages, als ich von der Arbeit kam, saßen sie bei uns auf dem Sofa und sagten: „Wir lieben uns.“ Sie war übrigens verheiratet; ihr Mann war auch da. Er schlug vor, wir könnten notfalls zu viert leben. Ich war fassungslos. Ich wies den beiden die Tür und stellte meinen Mann vor die Wahl: sie oder ich. Eine Woche danach entschied er sich tatsächlich für mich – ein Lippenbekenntnis, wie sich später herausstellte. Unser zweiter Sohn kam zur Welt. Zu Silvester hat mich mein Mann im Krankenhaus besucht; er kam fünf vor 12 und ging zehn nach 12. Ich habe instinktiv gespürt, dass etwas nicht stimmte. Aber ich wollte es einfach nicht an mich heranlassen! Ich wollte an ihn und an uns glauben. Zu dem Zeitpunkt hatte er schon ein Verhältnis mit einer Sekretärin. Ich war natürlich misstrauisch, habe seine Klamotten untersucht, ihm hinterher telefoniert. Wenn er wieder einmal so spät nach Hause kam, dass ich zweifelte, fragte ich ihn, ob er wirklich so lange gearbeitet hätte. Er schaute mich dann herausfordernd an und sagte: Prüf es doch nach! Da kam ich mir schäbig vor und forschte nicht weiter. Einmal stellte ich ihn zur Rede: „Wir schlafen kaum noch miteinander. Hast du jemanden anders?“ Er leugnete. Als mein ältester Sohn plötzlich wieder Gehirnkrämpfe bekam, erinnerte ich mich an mein Gelübde gegenüber Gott. Ich suchte ihn und fand zum Glauben. Jesus veränderte komplett mein Leben. Mein Mann aber hasste Jesus, denn er hatte als Kind und Jugendlicher sehr schlechte Erfahrungen mit der
Elke (61) und Rainer Houben (64)
Kirche gemacht. Er zog aus und mit seiner aktuellen Freundin zusammen. Er reichte die Scheidung ein. Ich war sehr enttäuscht von Gott. Ich hatte geglaubt, dass er meine Ehe rettet. Ich entschied mich, mein Leben noch einmal neu Jesus zu übergeben. Und Jesus machte mich auf wundersame Weise endlich frei von meinem Mann. An einem Ostersonntag, wir waren gerade zehn Jahre verheiratet, sah Rainer einen christlichen Film. Er erkannte sich darin so stark wieder, dass er in Tränen ausbrach, mich anrief und zu mir zurückkehren wollte. Ich sagte: Für uns gibt es keine Zukunft mehr. Da er sich auf alle Forderungen, die ich hatte, einließ, erlaubte ich ihm, zurückzukehren. Zwei Wochen später übergab er sein Leben an Gott. Wir fingen an, unsere Geschichte
„Ich war sehr enttäuscht von Gott. Ich hatte geglaubt, dass er meine Ehe rettet.“ aufzuarbeiten. Ich fühlte mich wie ein verwundetes Tier, das in einem Käfig hin- und herläuft. Irgendwann gelang es mir mit Jesu Hilfe, Rainer zu vergeben. Aber Vergeben allein reicht nicht. Vertrauen muss sich wieder aufbauen. Gott hat meinem Mann wieder und wieder gezeigt, wie er mich verletzt hat. Er hat sich wieder und wieder entschuldigt und jede meiner Fragen beantwortet, bis ich ihm wieder vertrauen konnte. Heute arbeiten wir als Eheberater bei Team F. und wissen: Ehebruch ist die tiefste Verletzung in einer Ehe. Hätten wir beide nicht Jesus kennen gelernt, gäbe es uns als Paar heute nicht mehr. Protokoll: Katrin Arnholz
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Leben
Grosse partnerschafts-umfrage
WAS MACHT PARTNERSCHAFTEN GLÜCKLICH? NEUES LEBEN-Umfrage bringt Prinzipien für eine stabile Ehe ans Licht Beziehungsglück fällt Paaren nicht einfach in den Schoß. Ehe und Partnerschaft bestehen zu einem Großteil aus dem, was man bereit ist, selbst zu geben und in die Partnerschaft einzubringen. Nach Ansicht von erfahrenen Eheberatern haben eine Reihe konkreter Prinzipien entscheidenden Anteil daran, dass sich das Liebesglück über die Jahre nicht in Luft auflöst. Fünfzehn Experten – Zehn Prinzipien NEUES LEBEN führte die Befragung unter christlichen Ehe- und Familienberatern/innen durch. Jeder/jede von ihnen ist seit Jahren ein anerkannter Experte im Bereich der Paarberatung und kennt Höhen und Tiefen des Ehe- und Familienlebens aus eigener Erfahrung. Die Experten wurden gebeten, zehn partnerschafliche Aufgaben zu nennen, die sie für das gemeinsame Leben und dauerhafte Glück eines Paares als besonders wichtig einstufen. Außerdem sollten sie an Beispielen zeigen, wie sich diese im Alltag umsetzen lassen. Ziel der Umfrage war es, einen Überblick über konkrete Faktoren zu schaffen, die eine lebenslange und glückliche Ehe fördern. Von besonderem Interesse waren daher Übereinstimmungen der Antworten DIE EXPERTEN Diese Fachleute auf dem Gebiet christlicher Paarberatung haben für Sie an der NEUES LEBEN-Umfrage teilgenommen. Durch Sachbücher und Artikel sind sie auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Die Ehepaare antworteten jeweils gemeinsam.
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NEUES LEBEN So gelingt die liebe
im Blick auf eine gesunde Ausgewogenheit der partnerschaftlichen Bedürfnisse an Körper, Seele und Geist. Der Vergleich zeigt im Ergebnis ein deutliches Bild. Wir haben die Prinzipien, die mehrheitlich von den Experten genannt wurden, auf den folgenden Seiten aufgelistet. Die Reihenfolge der Tipps stellt dabei keine Wertung dar. Alle Experten betonten, dass glückliche Ehen selten aus „perfekten“ Verbindungen (und nie aus perfekten Menschen) bestehen. Paare, die miteinander zufrieden sind, sind nach dieser Einschätzung sogar oft unterschiedlich in Temperament, Interessen und Vorstellungen. Natürlich braucht es auch Gemeinsamkeiten in der Partnerschaft. Aber das Geheimnis des Eheglücks besteht in erster Linie darin, wie sicher die Partner durch die alltäglichen Herausforderungen navigieren lernen und ihre Ehe stabil halten. Die Kunst ist unter anderem, die verschiedenen Bedürfnisse und Erwartungen aufeinander abzustimmen. Glück durch Wertschätzung Hilfreich dafür ist nach Meinung der Eheberater insbesondere die liebevolle Wertschätzung des Gegenübers, die von Gottes Ebenbildlichkeit herrührt. Sie Claudia und Eberhard Mühlan Eheberater und Mitbegründer der Ehe- und Familienberatung „Team-F.“
Reinhold Ruthe Christlicher Psychotherapeut und Gründer der damals ersten deutschen Eheschule in Hamburg
ist eine der wichtigsten Regeln für das zwischenmenschliche Zusammenleben: das Anderssein des Partners oder der Partnerin zu respektieren – so wie Gott ihn bzw. sie erschaffen hat. Wer sein Gegenüber so annimmt, sieht ihn als Geschenk aus Gottes Hand und begegnet ihm mit dessen Liebe. Gemeinsamer Glaube schafft solides Fundament Ebenso wichtig für Glück und Harmonie ist nach mehrheitlicher Einschätzung der Befragten der gemeinsame Glaube. Er stellt die Beziehung auf eine solide Basis. Mann und Frau können noch so verschieden sein – wichtig ist, dass beide gemeinsame Überzeugungen und Wertvorstellungen anstreben. Das schafft Vertrauen und Geborgenheit. Der Glaube an Gott ist ein solch gemeinsamer Wert. Mehr noch: Er ist der zentrale Ankerpunkt, der über den Menschen und die Partnerschaft hinausgeht. Probleme können leichter gelöst werden, wenn beide Partner miteinander beten und einander vergeben können, so wie Gott ihnen vergeben hat. Diese Hilfe steht jedem Paar offen, das Gott die Chance gibt, ein Teil ihrer Ehe zu sein.
Dieter und Vreni Theobald Eheberater (i.R.) des ChrischonaVerbandes, Schweiz
Dr. Andreas Bochmann Pastor, Dozent für Ehe- und Familienberatung an der Theologischen Hochschule Friedensau und Mitinitiator des deutschsprachigen Beratungsprogramms „Prepare/Enrich“
Stolpergefahr: Selbstständigkeit und Elternrolle Neben den zehn in der Tabelle vorgestellten Prinzipien betonten einige Fachleute auch, wie wichtig es sei, sich vom jeweiligen Elternhaus zu lösen. Nur zwei einigermaßen selbstständige Partner sind in der Lage, den Grundstein für eine verbindliche Beziehung zu legen und eine reife Ehe zu führen. Außerdem würden viele Paare die Intensität der Veränderung unterschätzen, die durch die Geburt eines Kindes
Christa und Dirk Lüling Eheberater, Mitbegründer der Eheund Familienberatung „Team-F.“
Dr. Ulrich Giesekus Christlicher Psychotherapeut und Eheberater
entstehe. Schnell könne es dann zu Missverständnissen in der Elternrolle kommen. Oft leide die Paarbeziehung darunter. Man müsse daher lernen, das Ehewie auch Familienleben neu zu gestalten. Zehn Top-Tipps für eine glückliche Partnerschaft Auf den folgenden Seiten stellt NEUES LEBEN Ihnen nun die Ergebnisse vor. Eventuell entdecken Sie beim Lesen Bereiche, die eher zu Ihren gemeinsamen Schwachstellen gehören. Versuchen Sie,
Dr. Volker und Felicitas Lehnert Theologe, Ehe-, Familien- und Lebensberaterin
Linda Karbe Eheberaterin und Leiterin des Beratungsdiensts „Fit – Familie in Takt“
darüber mit Ihrem Partner zu reden und sich dieser Aufgabe gemeinsam zu stellen! Das Gelingen Ihrer Ehe hängt unter anderem davon ab, ob Sie als Paar die Fähigkeit entwickeln, den sich ständig ändernden Prüfungen und Herausforderungen Ihrer Beziehung aktiv zu begegnen. Denn nur ein immer wieder neues Aufeinandereinstellen und -einlassen macht es Ihnen möglich, die Ehe als lebenslang „Verbündete“ zu leben: „ … bis dass der Tod euch scheidet“. (Tipps zusammengefasst von Stefan Rüth) Luitgardis Parasie und Dr. Jost Wetter-Parasie Familientherapeutin, Facharzt für Allgemeinmedizin und Psychotherapie
Matthias Hipler Theologe, Paar- und Familientherapeut
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Leben
Grosse partnerschafts-umfrage
SO GELINGT DIE LIEBE Die zehn Top-Tipps für eine glückliche Partnerschaft NEUES LEBEN hat in einer bisher einmaligen Umfrage christliche Eheberater und -beraterinnen gefragt: Was macht Partnerschaften glücklich? Was hält Paare zusammen? Wie gelingt es, eine Ehe in guten wie in schweren Zeiten zu führen? Das Ergebnis: Zehn partnerschaftliche Aufgaben gilt es zu bestehen – nicht nur einmal, sondern täglich aufs Neue. Dabei kommt es auf alle Faktoren an – die Reihenfolge stellt keine Wertung dar.
VERBRINGEN SIE ZEIT ZU ZWEIT Für Frischverliebte ist es noch selbstverständlich, miteinander Spaß zu haben und das Leben zu genießen. Dabei lernen sie einander kennen und finden innerlich zueinander. Ein Ehepaar sollte aus den gleichen Gründen immer wieder Zeit zu zweit verbringen. Sonst besteht die Gefahr, sich trotz räumlicher Nähe innerlich zu entfremden. Auch ganz kleine Gesten und liebevolle Rituale helfen, das gemeinsam Erlebte zu bewahren. Die Tasse Kaffee ans Bett, der Liebesbrief im Aktenkoffer oder das tägliche Küsschen zum Abschied sind nur einige Beispiele. Werden Sie kreativ und erobern Sie Ihrem Partner immer wieder aufs Neue.
So halten Sie die Liebe fit! Bringen Sie durch gemeinsame Aktivitäten Abwechslung in Ihren Alltag. Sie sollten Spaß machen, inspirierend sein und Zeit für vertraute Gespräche ermöglichen, zum Beispiel Essen gehen, Sport, Kino, Theater, Spaziergänge, Hobbys, ein gemeinsames Bad etc. Der Sonntag bietet nicht nur Zeit für Gott, sondern auch Zeit zum Auftanken und Erholen. Nutzen Sie diesen Tag auch als Tankstelle für Ihre Ehe! Falls es Ihnen möglich ist: Machen Sie regelmäßig Urlaub, um die Seele baumeln zu lassen und unbeschwert Spaß miteinander zu haben.
Was sagt die Bibel? „Genieße das Leben mit der Frau, die du liebst, solange du dein vergängliches Leben führst, das Gott dir auf dieser Welt gegeben hat. Genieße jeden flüchtigen Tag, denn das ist der einzige Lohn für deine Mühen.“ (Prediger 9,9)
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NEUES LEBEN So gelingt die liebe
BLEIBEN SIE REALISTISCH
BAUEN SIE EINE TIEFE FREUNDSCHAFT AUF
AKZEPTIEREN SIE IHRE UNTERSCHIEDE
„Mach du mich glücklich und zufrieden“, lautet heutzutage die Erwartung vieler Ehepartner. Oder anders gesagt: „Entsprich du bitte genau meinem Bild eines Traummannes oder einer Traumfrau. Füll du meinen tiefen seelischen Mangel aus, dann liebe ich dich.“ Mit dieser Grundhaltung wird eine Ehe schnell scheitern. Jeder Partner muss in die Liebe investieren ohne aufzurechnen. Jeder muss selbst für die Defizite seines eigenen Lebens die Verantwortung übernehmen. Eine gute Ehe besteht nicht nur aus romantischen Erlebnissen und Glücksgefühlen, sondern zu einem erheblichen Teil aus profanen Dingen wie Hausarbeit, Terminen, Erziehungssorgen, Arbeitsplatzproblemen und vielen anderen „Kleinigkeiten“. Überhöhte Glückserwartungen führen daher oft zu tiefen Enttäuschungen! Schnell sucht man sonst nach dem nächsten Partner, der den träumerischen Ansprüchen genügen soll.
Glückliche Ehen sind auf eine tiefe Freundschaft gegründet. Warum? – Freundschaft schweißt zusammen: Freunde können sich aufeinander verlassen, helfen einander und bemühen sich, den anderen zu verstehen. Sie opfern Zeit, Kraft und Geld und halten die Treue. Das bedeutet Respekt und Achtung füreinander – selbst in Nöten wie Arbeitslosigkeit, Krankheit oder beim Tod eines Familienangehörigen. Paare, die eng miteinander verbunden sind, leben dieses „Wir“-Gefühl nicht nur zu besonderen Anlässen, sondern auch in den kleinen Dingen des Alltags. Auf die Dauer der Ehejahre gesehen sind gemeinsame Unternehmungen und die Pflege der Freundschaft von immenser Bedeutung.
Eine gelungene Balance zwischen Nähe und Distanz hält die Liebe lebendig. Paare sollten einander einerseits zum „Fressen gern haben“ und sich andererseits Raum geben für eigene Entwicklungen. Mann und Frau sollten einander in der persönlichen Entfaltung und Freiheit bestärken. Denn getrennte Unternehmungen in einem eheverträglichen Maß sind eine Bereicherung und machen den Partner zu einer spannenden Person. Schließlich hat Gott jeden von uns unterschiedlich geschaffen und individuell begabt. Ein falsches Verständnis von Einheit blockiert die Entwicklung und die Gaben eines Partners und macht auf Dauer beide unzufrieden. Wie ein Baum mit einer Wurzel und zwei Stämmen brauchen beide Partner die feste Verbindung und den Raum zum persönlichen Wachsen.
So halten Sie die Liebe fit! Machen Sie den Selbstcheck: Wie weit bin ich von überzogenen Leitbildern „infiziert“ und hege unerfüllbare Ansprüche an meinen Partner … ? Bleiben Sie offen für die Persönlichkeit Ihres Gegenübers. Ihr Mann oder Ihre Frau ist viel mehr als das Bild, das Sie augenblicklich von ihm oder ihr haben. Prüfen Sie, ob Sie die Verantwortung für mögliche Defizite in Ihrer Persönlichkeit selber tragen! Die Liebe des Ehepartners kann diese seelischen Wunden nicht heilen. Notfalls empfiehlt sich fachliche Hilfe.
Was sagt die Bibel? „Es ist erfüllender zu geben, als zu nehmen.“ (Apostelgeschichte 20,35)
So halten Sie die Liebe fit! Bringen Sie regelmäßig Ihre Freundschaft in Worten zum Ausdruck. Komplimente lenken den Blick auf die Sonnenseite der Partnerschaft. Sprechen Sie offen über Ihre Energie. Fragen Sie, wo Sie Ihrem Partner Lasten abnehmen können und sagen Sie ehrlich, wann Ihr Körper und Ihre Seele eine Auszeit brauchen. Machen Sie Ihren Partner zu einem „Spielkameraden“! Vergessen Sie ab und zu getrost den Alltag und „spinnen“ Sie miteinander herum: Stellen Sie sich beispielsweise vor, Sie würden eine Million gewinnen. Was würden Sie beide damit machen?
Was sagt die Bibel? „Auf einen Freund kannst du dich immer verlassen; wenn es dir schlecht geht, ist er für dich wie ein Bruder [oder eine Schwester].“ (Sprüche 17,17)
So halten Sie die Liebe fit! Mit dem Ehepartner zu leben, bedeutet nicht, ihn zu vereinnahmen. Respektieren Sie daher immer wieder neu die Eigenständigkeit des anderen. Lernen Sie Ihre jeweiligen Interessen, Hobbys und Gaben kennen. Überlegen Sie sich, wie Sie sich gegenseitig darin fördern können, ohne dass es auf Kosten der Ehe geht. Erzählen Sie sich von Ihren Erfahrungen. Finden Sie eine Ausgewogenheit zwischen eigenen und gemeinsamen Aktivitäten.
Was sagt die Bibel? „Gott hat jedem von euch Gaben geschenkt, mit denen ihr einander dienen sollt. Setzt sie gut ein, damit sichtbar wird, wie vielfältig Gottes Gnade ist.“ (1. Petrus 4,10)
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Leben
Grosse partnerschafts-umfrage
SEIEN SIE SENSIBEL FÜR GUTEN SEX
WERDEN SIE EINS
BETEN SIE MITEINANDER
Sex ist Ausdruck von Liebe, Nähe, Leidenschaft – und Lust ist ein Geschenk des Schöpfers. Doch für viele Ehepaare wird Sex zum Problem. Stress bei der Arbeit und Probleme zu Hause schaffen eher Frust als Lust. Sex muss deswegen als gemeinsames „Projekt“ entdeckt werden, das Freude, Zärtlichkeit, Entspannung und Gemeinschaft mit sich bringt. Sexualität gehört zum Einswerdens in der Partnerschaft und natürlich auch (aber nicht nur) zur Fortpflanzung. Dabei geht es nicht primär um die Häufigkeit, sondern um regelmäßige Begegnungen und Formen, mit denen beide Partner glücklich sind. Ehepaare entwickeln so einen gemeinsamen Sinn für den richtigen Zeitpunkt und was ihnen am meisten Lust spendet. Werden Sex und Erotik jedoch vernachlässigt, steigt die Versuchung, Befriedigung außerhalb der Ehe zu suchen – und sei es in der Phantasie.
In einer Ehe sind beide Partner Originale. Gleichzeitig müssen sie aber auch zu einer Einheit werden, damit sie das Leben miteinander teilen können. Dazu gehört die Sexualität, aber noch viel mehr emotionales und geistliches Zueinanderfinden. Partnerschaftliche Nähe braucht daher mehrere Standbeine. Viele Menschen erleben Nähe besonders auf eine bevorzugte Art – zum Beispiel durch tiefe persönliche Gespräche. Andere erleben sie stärker durch gemeinsame Aktivitäten. In der Regel zieht sich ein Partner zurück, wenn er sich nicht auf seine Art dem anderen nah fühlt, was wiederum den Rückzug des anderen zur Folge hat. Deswegen sollten Paare ein Leben lang auf das Werden und Bewahren tiefer Einheit Acht haben.
Zahlreiche Studien belegen, dass der gemeinsame Glaube und die praktizierte Spiritualität eines Paares ganz wesentlich zur Stabilität der Ehe beitragen. Das hat auch mit Intimität und Bindungsfähigkeit zu tun, die bei gläubigen Menschen Studien zufolge ausgeprägter sind. Doch geistliche Einheit lässt sich nicht einfach erzeugen, sondern muss immer wieder von Gott erbeten und mit ihm eingeübt werden. Die Ehe ist eine wunderbare Möglichkeit, sich gemeinsam Gott anzuvertrauen und ihm zu dienen. Andachten, Gebet und das Leben in Gottes Nähe schaffen eine tiefe Herzensbindung und Einheit. Wenn Sie in der Liste der zehn Eheprinzipien einen Dreh- und Angelpunkt suchen: Hier ist er!
So halten Sie die Liebe fit!
So halten Sie die Liebe fit!
Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit, sich neu aufeinander einzustimmen, gemeinsame Ziele anzuvisieren und zu träumen. Fördern Sie das gegenseitige Vertrauen durch Verlässlichkeit. Sie ist notwendig, um zusammenzuwachsen. Ihre Art der Liebe und emotionalen Nähe muss nicht unbedingt der Ihres Partners entsprechen. Wichtig aber ist, dass Sie die des anderen kennen und anwenden. Bücher wie „Die fünf Sprachen der Liebe“ (Gary Chapman, Francke) oder ein Ehe-Check bei einem Paarberater können Ihnen helfen, stärker zusammenzufinden.
Entdecken Sie Ihren gemeinsamen Weg des Glaubens: Andachtsbücher für Paare oder feste Rituale können Ihnen helfen, gemeinsame Zeit vor Gott einzuüben. Manche Gebetszeiten ergeben sich spontan. Regelmäßiges Gebet – für einander wie miteinander – sollte aber auch geplant und innerlich vorbereitet werden. Vielleicht existiert eine Hemmung, voreinander laut zu beten oder über Gott zu reden. Seien Sie daher sensibel, dass Sie einander nicht verurteilen, sondern einander verständnisvoll begleiten.
So halten Sie die Liebe fit! Sprechen Sie offen über Ihre Bedürfnisse und Vorlieben! Falls Ihnen die Worte dafür fehlen, überlegen Sie sich verspielte Wege, ihn oder sie wissen zu lassen, wie Sie „es“ mögen. Organisieren Sie ab und zu einen außergewöhnlichen Rahmen, in dem Sie beide erotische Zweisamkeit genießen können.
Was sagt die Bibel? „Der Ehemann soll sich seiner Frau nicht entziehen; dasselbe gilt für die Ehefrau ihrem Mann gegenüber. Die Ehefrau gibt ihrem Mann das Recht über ihren Körper, und ebenso gibt der Ehemann seiner Frau das Recht über seinen Körper ...“ (1. Korinther 7,3–5)
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NEUES LEBEN So gelingt die liebe
Was sagt die Bibel? „Darum verlässt ein Mann seine Eltern und verbindet sich so eng mit seiner Frau, dass die beiden eins sind mit Leib und Seele.“ (1.Mose 2,24)
Was sagt die Bibel? „Wenn zwei von euch hier auf der Erde darin eins werden, eine Bitte an Gott zu richten, dann wird mein Vater im Himmel diese Bitte erfüllen. Denn wo zwei oder drei zusammenkommen, die zu mir gehören, bin ich mitten unter ihnen.“ (Matthäus 18,19–20)
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ÜBEN SIE FAIRE UND AUFBAUENDE KRITIK
HÖREN SIE EINANDER GUT ZU
Keiner ist vollkommen. Jeder Mensch macht Fehler. Und wo man miteinander lebt, wird man aneinander schuldig. Doch Vergebung sorgt dafür, dass es zwischen unvollkommenen Menschen immer wieder neu zu liebevollen Beziehungen kommen kann. Jesus schuf am Kreuz die Voraussetzung dafür, dass Menschen ein neues, verändertes Leben beginnen können. Dieser Neuanfang ist auch innerhalb einer Ehe immer wieder möglich. Lassen Sie sich nicht entmutigen. Wenn die Partner zu ihren Fehlern stehen und auch die des anderen vergeben wollen, zeigt dies Größe und drückt die Bereitschaft zur Liebe aus. Ehe- und Familienleben brauchen diese Fähigkeit unbedingt. Ein Paar, dem es gelingt, nahezu jeden Tag versöhnt abzuschließen, schafft die besten Vor-aussetzungen für eine tiefe Einheit. Denn: Vergebung heilt beide Partner an Körper, Seele und Geist und macht Ihre Beziehung krisenfest.
Konflikte sind in einer Ehe nicht zu vermeiden. Wenn man in einer Auseinandersetzung jedoch richtig miteinander umgeht, kann sie das Eheband auch stärken. Denn konstruktiv ausgetragene Konflikte sind nicht das Symptom einer Störung, sondern Zeichen einer gelungenen Beziehung. Ständige Konfliktvermeidung und Aggressionen hingegen wirken beziehungsstörend. Aufrichtige Korrektur ist deswegen als Dienst an der Beziehung zu verstehen und nicht einfach nur Ventil für unbewältigten Frust. Pauschalkritik, Nörgelei oder Totschweigen hingegen bewirken nur taube Ohren, Ablehnung, Härte und Distanz. Wer als Mensch reifen will, braucht von Liebe geprägte Korrektur. In der Ehe können Partner auf diesem Weg aneinander reifen.
In vielen Ehen sind weder Sex, noch Arbeit, noch die Kinder das Problem, – sondern der Mangel an Gesprächen, an liebevollem Hinhören, an bewusstem Anteilgeben und Erzählen. Man nimmt sich nicht die Zeit dafür. Im täglichen Austausch geht es meist um Informationen. Liebe wird jedoch erhalten oder neu geweckt, wenn man voreinander das Herz offenbart und an den Sorgen und Freuden des Partners Anteil nimmt. Durch Gesprächsmangel jedoch entfremdet man sich – Probleme bleiben dann oft jahrelang unausgesprochen. Nicht umsonst heißt es: Reden macht vieles leichter. Regelmäßige einander zugewandte Kommunikation gehört nachweislich zu den wichtigsten Aufgaben der Partnerschaft. Sie hat sehr großen Einfluss auf das Gelingen der Beziehung.
So halten Sie die Liebe fit! Versuchen Sie, Ihrem Partner wirklich jede Sache zu vergeben, die Ihnen geschadet und wehgetan hat. Werden Sie nach Möglichkeit konkret! Bemühen Sie sich, „sauber“ zu vergeben: Lassen Sie Verletzungen bewusst los, damit nichts bei nächster Gelegenheit aufgekocht werden kann. Bekennen Sie gemeinsam im Gebet Ihre Schuld auch vor Gott. Vergeben Sie nicht einfach, um Konflikte zu vermeiden, sondern um sie zu lösen!
Was sagt die Bibel? „Seid freundlich und mitfühlend zueinander und vergebt euch gegenseitig, wie auch Gott euch durch Jesus Christus vergeben hat.“ (Epheser 4,32)
So halten Sie die Liebe fit! Behalten Sie bei einem Streit die elementaren Regeln für konstruktives Sprechen und aufmerksames Zuhören bei. Bleiben Sie fair! Bitten Sie Ihren Partner von Zeit zu Zeit, Sie zu korrigieren, wo andere unter Ihren Launen und Schwächen leiden. Gedankenloser Ärger kann vieles zerstören. Beim Streit muss einer anfangen, die gegenseitigen Attacken zu unterbrechen, indem er aufhört, Verletzungen zu rächen.
Was sagt die Bibel? „Vergeltet nicht Böses mit Bösem, bleibt freundlich, auch wenn man euch beleidigt, und bittet Gott um seinen Segen für den anderen. Denn ihr wisst ja, dass Gott auch euch dazu berufen hat, seinen Segen zu empfangen.“ (1. Petrus 3,9)
So halten Sie die Liebe fit! Versuchen Sie, sich täglich Zeit zu nehmen, um miteinander zu reden und zu beten. Ein kleiner Abendspaziergang um den Häuserblock kann zum Beispiel helfen, das eine oder andere zu besprechen. Planen Sie Gespräche auf Herzensebene ein, z. B. eine halbe Stunde vor dem Zu-Bett-Gehen und einem gemeinsamen Abend pro Woche. Üben Sie sich dabei in größerer Offenheit. Halten Sie auch in Krisen am Gespräch fest. Probleme, faires Streiten, Diskussionen und Konfliktlösungen gehören mit zur „Ehegesprächskultur“.
Was sagt die Bibel? „Jeder freut sich, wenn er treffend zu antworten weiß – wie gut ist ein wahres Wort zur rechten Zeit.“ (Sprüche 15,23)
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Leben
TEST
TeST
Wie zufrieden sind Sie in Ihrer Beziehung? 01
Wie zufrieden sind Sie im Großen und Ganzen mit Ihrer Beziehung?
02
Wie gut ist Ihre Beziehung im Vergleich zu den Beziehungen der Paare, die Sie kennen?
03
Wie oft wünschen Sie sich, dass Sie diese Beziehung lieber nicht hätten?
04
Haben sich Ihre ursprünglichen Erwartungen an die Partnerschaft erfüllt?
05
Wie sehr lieben Sie Ihren Partner?
06
Gibt es viele Probleme in Ihrer Beziehung?
07
Wie gut erfüllt Ihr Partner Ihre Wünsche und Bedürfnisse?
08
Können Sie Freud und Leid, Schönes und Belastendes gemeinsam vor Gott bringen?
09
Können Sie Nähe und Distanz, die Ihre Partnerschaft kennzeichnet, zufrieden stellend gemeinsam lösen?
Gar nicht zufrieden
sehr zufrieden
Gar nicht gut
sehr gut
Sehr oft
nie
Nein
Ja
Wenig
Sehr
Ja
Nicht gut
Nein
Sehr gut
Nein
Nein
Ja
Ja
Kreuzen Sie bitte die Zahlen bei jeder Frage an, die Ihren Vorstellungen entspricht. Die Auswertung des Tests finden Sie auf Seite 34. Ein Selbsterforschungsfragebogen von Reinhold Ruthe
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NEUES LEBEN So gelingt die liebe
IMPULS
Impuls
Von Doris und Wilfried Schulte
ÜBER DIE FERNE HINWEG VERTRAUT Wann immer meine Frau Doris, die ja gebürtige Kanadierin ist, ihre Eltern in ihrer alten Heimat besucht, denke ich: „Wie gut, dass wir in einem fortgeschrittenen Zeitalter der Kommunikation leben!“ Besonders den Wert des Telefons habe ich neu schätzen gelernt – und dabei entdeckt, dass unsere Kommunikation sich dabei stets auf unterschiedlichen Ebenen bewegt. Da gibt es zum einen die Informationsebene: ein kurzer Austausch über Kinder, Eltern, Arbeit, Gemeinde und was man sonst noch so erlebt hat. Dazu kommt die Ebene der Motivation: Wir planen unser Wiedersehen und sprechen aus, was wir uns und den anderen wünschen. Es gibt aber noch eine weitere Ebene, die wir als Menschen zwar zuerst
„Gott will antworten bevor wir rufen. Das sollte uns eigentlich Gelassenheit schenken.“ erlernen, aber im Alltag schnell verlernen: die Ebene der Vertrautheit. Kinder beherrschen diese Sprache. Oft reicht es ihnen aus zu wissen, dass die Eltern da sind – und alles ist gut. Manchmal kann man auch beobachten, wie Kinder aus unterschiedlichen Kulturen miteinander spielen, ohne dass sie die Sprache des anderen kennen. Und doch verstehen sie sich blendend. Meine Frau und ich haben für uns ganz neu entdeckt, wie gut es tut, diese Sprache zu sprechen. Da ist der vertraute Klang der Stimme des Partners, der der Seele gut tut. Da ist Schweigen und doch gleichzeitig das Wissen, dass am anderen Ende der Leitung jemand da ist, der dich liebt und dir ganz nah ist, obwohl dich Tausende Kilometer trennen. Oft ist es beim Beten ähnlich. Wenn wir darüber nachdenken, fällt uns auf:
Es findet häufig nur auf der Ebene von Information oder Motivation statt. Unser Gebet verkümmert zu einem Informationsaustausch. Als ob Gott nicht wüsste, was wir brauchen! Er kennt unsere Gebetslisten besser als wir, und wenn die Bibel davon spricht, dass Gott antwortet, bevor wir rufen, dann sollte uns das eigentlich eine große Portion Gelassenheit schenken. Als Jesu Freunde ihn beten hörten, waren sie so beeindruckt, dass sie ihn baten: „Herr, lehre uns beten!“ Und das in einer Kultur, in der Gebet nichts Unbekanntes war. Aber da war etwas in der Art und Weise, wie Jesus betete, das die Menschen wie ein Magnet anzog. Daraufhin weist Jesus seine Jünger ins Gebet ein – und beginnt dabei mit zwei Worten, die sie direkt auf die entscheidende Ebene des Gebets führen: „Unser Vater“. Jesus spricht die Ebene der Vertrautheit an, denn genau dort möchte Gott uns begegnen. Es ist die Ebene, wo unser Herz zur Ruhe kommt und Hoffnung und Zuversicht tankt. David, König und Liederdichter, hat dies so beschrieben: „Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft. Denn er ist mein Fels, meine Hilfe, mein Schutz, dass ich gewiss nicht fallen werde“ (Psalm 62,2+3). Die Sprache der Vertrautheit ist nicht nur eine Kindersprache – vor allem ist sie eine Herzenssprache, die wir nicht vernachlässigen sollten und ganz neu lernen dürfen.
Stichworte zum Text: Kommunikation, Vertrautheit, Gebet
Wilfried Schulte ist Direktor von Neues Leben und Herausgeber dieses Magazins.
GLAUBE
Mit Gott per Du Möchten Sie mehr von Gott erfahren? Dann lesen Sie weiter. Und erleben Sie seine Liebe. Viele Menschen bezeugen auch heute noch: Gott lässt sich persönlich kennenlernen. Die Bibel spricht davon, dass er sich nach Gemeinschaft mit uns Menschen sehnt. Und am deutlichsten hat er seine Zuwendung zu uns in seinem Sohn Jesus Christus bewiesen. Jesus hat uns vorgelebt, wie wir handeln sollten. Kein Mensch wird diesem hohen Maßstab aber je gerecht. Durch unsere Unvollkommenheit und Fehler ist die ursprünglich intakte Beziehung zwischen Gott und Mensch zerbrochen. „Kein Mensch kann vor Gott als gerecht bestehen“, heißt es in der Bibel (Römerbrief, Kapitel 3). „Alle haben den rechten Weg verlassen, verdorben sind sie alle, ausnahmslos. Niemand ist da, der Gutes tut, auch nicht einer.“ Ein hartes Urteil? Ja – und gleichzeitig nein. Denn der Gott der Liebe bietet uns Versöhnung an. In Gestalt seines Sohnes Jesus hat er selbst die Schuld der Menschheit auf sich genommen. Er hat für den „moralischen Müll“ unseres Lebens bezahlt. Er ließ sich als Unschuldiger verurteilen, damit wir leben können. Durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung ist der Weg zum Himmel wieder frei geworden. Diese Rettungsaktion Gottes kann auch Ihrem Leben die entscheidende Wende bringen. Denn wie die Bibel sagt: „Ganz unverdient, aus reiner Gnade, lässt Gott die Menschen vor seinem Urteil als gerecht bestehen, aufgrund der Erlösung, die durch Jesus Christus geschehen ist. Ihn hat Gott vor aller Welt als Sühnezeichen aufgerichtet. Durch sein Blut, das am Kreuz vergossen wurde, ist die Schuld getilgt. Das wird wirksam für alle, die es im Glauben annehmen“ (Römerbrief, Kapitel 3). Wenn Sie diese schier „unglaubliche“ Erfahrung selbst machen wollen, öffnen Sie ihm Ihr Herz! Reden Sie einfach mit ihm! Wenn Sie nicht wissen, was Sie sagen sollen, könnte das folgende Gebet der Anfang einer Beziehung zu Gott sein: „Jesus, ich brauche dich. Ich habe bisher ohne dich gelebt, bitte vergib mir! Danke, dass du am Kreuz für meine Schuld gestorben bist und so den Weg zu Gott für mich freigemacht hast. Ich gebe dir meine Schuld und nehme dich als meinen Retter an. Werde der Herr über mein Leben und gestalte mich von nun an so, wie du mich haben möchtest. Vielen Dank dafür! Amen.“ Wenn Sie weitere Fragen haben, schreiben Sie uns! Unsere Adresse finden Sie auf Seite 4.
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LEBEN
LEBENSHILFE
Sprechstunde
„ICH MUSS IMMER GEBEN!“ „In unserer Ehe bin ich immer diejenige, die gibt. Von Anfang an schob mir mein Mann alle Aufgaben im Haushalt zu. Dann kamen unsere beiden Kinder. Und wieder blieb alles an mir hängen. Jetzt hat er sich in der Gemeinde auch noch zum Kassierer wählen lassen und erwartet selbstverständlich, dass ich die Buchungen der Belege übernehme. Natürlich ist er beruflich stark beansprucht. Doch seit mehreren Jahren bin ich auch für unsere ganz privaten Termine zuständig. So muss ich die Initiative ergreifen, wenn ich mit ihm ausgehen oder einfach mal kuscheln will. Was könnte ich anders machen?“ Sie halten Ihrem Mann den Rücken frei. Dabei haben Sie aber eine immer größere Last auf Ihre Schultern genommen. Und selbst wenn Sie es kräftemäßig noch tragen können, macht es Ihnen zunehmend Mühe, in Ihrer Ehe und Familie immer zu geben und die Engagierte zu sein.
„Immer bin ich es, die vorschlagen muss, wohin wir spazieren gehen, ob wir intim werden oder nicht. Dabei wünsche ich mir so sehr, dass auch einmal von meinem Mann die Initiative ausgeht.“ 2. Bedürfnisse wahrnehmen und formulieren
1. Balance zwischen Geben und Nehmen Für jede Beziehung ist es wichtig, dass die Beteiligten von ihrem Erleben her in etwa gleich viel geben wie sie empfangen. In dem Augenblick, wo ein Partner – so wie in Ihrem Fall – das Gefühl hat, überwiegend nur zu geben, bekommt das Ver-
„Immer muss ich die Initiative ergreifen, wenn ich mit ihm ausgehen oder einfach mal kuscheln will.“ hältnis eine Schieflage. Plötzlich wird aufgerechnet, was jeder jeweils in die Beziehung einbringt. „Ich arbeite täglich 13 Stunden für die Familie“, sagt der Mann, „da darf ich doch erwarten, dass ...“ Oder: „Ich putze, bügle, erziehe, koche, usw. täglich 16 Stunden und bekomme nicht mal einen Lohn dafür!“ Solche Missverhältnisse zwischen Geben und Nehmen können auch in der inneren Organisation eines Verhältnisses liegen:
Partnerschaftliche Balance
Stabile Partnerschaften zeichnen sich dadurch aus, dass es ihnen gelingt, zwischen Geben und Nehmen die Balance zu halten. Dies beginnt häufig bereits bei den Gesprächsanteilen in der ehelichen Kommunikation. Dauerhafte Verschiebungen, z. B. wenn ein Partner deutlich mehr redet als der andere, kann zu ungünstigen Effekten führen. Einmal kann sich das negative Gefühl einstellen, für das Gelingen der Partnerschaft die ganze Verantwortung tragen zu müssen: immer reden, immer werben, immer der Aktive in der Beziehung sein. Auf der Seite des eher schweigsameren Teils gibt es ebenso Effekte: Er überlässt dem Aktiven zunehmend die Verantwortung. Ein ungünstiger Kreislauf nimmt seinen Gang. Allerdings gibt es hier kaum objektive Maßstäbe. Entscheidend ist vielmehr, wie beide die Verteilung aktiver und passiver Beziehungsanteile subjektiv erleben. Wenn in bestimmten Beziehungs- und Aufgabenbereichen ein Partner hohe Anteile übernommen hat, dies für ihn selber und für den anderen „stimmig“ ist, sollten dies Außenstehende respektieren.
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NEUES LEBEN So gelingt die liebe
Es kann durchaus sein, dass Ihr Mann Ihre Lage noch gar nicht richtig kennt. Haben Sie ihm schon einmal ganz überraschend in dieser Sache einen Brief geschrieben, vielleicht sogar ins Büro? Wäre es möglich, einen Abend allein zu zweit zu organisieren und ihm das in den Terminkalender einzutragen? Wieder scheinen Sie die Aktive zu sein. Doch wenn es darum geht, dass Sie sich bei ihm Gehör verschaffen, um Ihre Bedürfnisse zu sagen, brauchen Sie einen Rahmen, in dem dies überhaupt erst möglich wird. Sollten auch diese Maßnahmen nicht fruchten, wäre es gut, wenn Sie einen seelsorgerlichen Moderator von außen mit einbeziehen. Vielleicht gute Freunde aus der Gemeinde oder den Pastor. Spätestens jetzt wird Ihr Mann Stellung beziehen. Werben Sie um Ihr Anliegen, lassen Sie bei ihm nicht locker. Ihre Beziehung ist zu wichtig, als dass Sie bei der Enttäuschung stehen bleiben. 3. Realistische Absprachen treffen Die vielen Aufgaben, die es beruflich und in einer Ehe und Familie zu erledigen gibt, müssen immer wieder neu beschrieben und deren Verteilung zwischen den Partnern ausgehandelt werden. Im Lauf der Zeit ändern sich viele Dinge: Die Aufgaben selber nehmen zu oder ab, sie bekommen ein anderes Gewicht. Kleine Kinder zu erziehen ist eine andere Sache als Teenies anzuleiten. Die Kräfte der Partner stehen nicht unbeschränkt zur Verfügung. Und die berufliche Entwicklung seitens des Mannes muss nicht immer planmäßig verlaufen. Reden Sie darüber und treffen Sie realistische Absprachen. Nur so kann sich das Gefühl einstellen, dass jeder für die Ehe und Familie sein Bestes gibt.
Wilfried Veeser ist Ehe-, Familien- und Lebensberater in eigener Praxis und fachlicher Leiter der „Bildungsinitiative für Seelsorge und Lebensberatung“ (www.veeser.net).
EHELEBEN
EHELEBEN
„ICH BIN VERLIEBT IN EINE ANDERE FRAU“
„MEINE FRAU MACHT MIR DAUERND VORWÜRFE“
„Ich bin verheiratet, eigentlich glücklich, und habe mich doch in die Frau meines Freundes verliebt! Bisher konnten wir als Paare immer gut etwas zusammen unternehmen, aber mir fällt das mittlerweile ungeheuer schwer. Weder mein Freund, noch sie, noch meine Frau ahnen etwas. Die Arme! Eigentlich führen wir eine gute Ehe, aber es gibt doch Vieles, was ich an ihr vermisse. Ich will meinen Phantasien und Wünschen nicht nachgeben, aber es gibt Momente, wo sie mir schier übermächtig erscheinen! Kann man sich ,ent-lieben’?“
„Was ich auch mache, ich mache es offenbar falsch! Ständig nörgelt meine Frau an mir herum. Und weil mir ihre Meckerei irgendwann zu viel wird, „schieße“ ich zurück. Mit Vorwürfen machen wir uns dann gegenseitig kurz und klein! Am Ende sitzen wir beide mit unseren Wunden in der Ecke und schweigen uns an.“
Ihnen geht es eigentlich richtig gut! Sie sind glücklich verheiratet, haben nette Freunde, die auch als Ehepaar zu Ihnen beiden passen – und schon wollen Sie noch mehr! Da Sie gute Erfahrungen und Eindrücke mit Ihren Freunden offensichtlich in Ihrer Phantasie spazieren gehen lassen, sind prompt neue Ideen und Wünsche aufgetaucht! Grundsätzlich sollte für Sie als Ehemann gelten, dass andere Frauen nette, gut aussehende, temperamentvolle Menschen mit Namen, Geschichten, Bindungen und eigenem Leben zwar interessant, aber als Frau für Sie tabu sind. Reden Sie mit Ihrer Frau darüber, was Sie an Ihrer gemeinsamen Freundin attraktiv und interessant finden. Machen Sie aus Ihrer Bewunderung kein Geheimnis und kein Phantasieprogramm. Konzentrieren Sie sich in Gedanken auf Ihren Freund und machen Sie sich bewusst, was und wen Sie alles durch egoistisches Handeln verlieren würden. Verliebtheit ist „nur“ die kleine Schwester der Liebe und wird durch körperliche Anziehung und Träumerei genährt. Sie sind dabei nicht Opfer Ihrer Gefühle, sondern eventuell jemand, der haben will, bis er hat – und erst dann entdeckt, in wieweit diese Gefühle und Wünsche auf Dauer Bestand haben. Sie schreiben, dass Ihre Ehe ganz gut läuft, Sie aber an Ihrer Frau bestimmte Dinge vermissen. Da Sie sie in diesem Zusammenhang als „Arme“ bezeichnen, vermute ich, dass Sie nicht ehrlich das Gespräch mit Ihrer Frau suchen. Sagen Sie Ihr, worin Sie mit ihr als Partnerin Mangel empfinden, was Sie für Wünsche für Ihre Ehe haben, was Sie eventuell langweilt, frustriert oder ärgert. Dadurch bauen Sie eine stärkere Zweisamkeit auf – immer noch die beste Bastion gegen Verlockung und Verführung von außen. Achten Sie auch auf Ihre Gedankenwelt: Was bewegen Sie in Ihrem Kopf und womit füttern Sie ihn?
In jeder Beziehung erleben die Partner von Zeit zu Zeit Vorwürfe durch den anderen. Enttäuscht kritisiert man oft wenig liebevoll die Eigenschaften und Verhaltensweisen des Partners. Doch läuten diese Vorwürfe bereits das Ende der Liebe ein? Nein, vielmehr gehören sie zum Ehe- und Partnerschaftsverhältnis dazu wie die Milch zum Kaffee. Die Problematik liegt vielmehr in einer mangelnden Kommunikation und der Unfähigkeit beider, eine gute Lösung des Konflikts zu finden. Was sich die Partner vorwerfen, entspricht häufig sogar den Tatsachen. Woran liegt es aber dann, dass so wenige bereit, sind sich aufgrund von Vorwürfen zu verändern? Ich bin davon überzeugt, dass das mit unserer Wahrnehmung zu tun hat: Wir empfinden den Vorwurf als einen Angriff und fühlen uns wie ein erziehungsbedürftiges Kind. Achten Sie deshalb darauf, KONTAKT dass Sie durch Ihre Kritik nicht die Autonomie Ihres Haben Sie seelsorgerliche Fragen? Partners beeinträchtigen. Schreiben Sie uns: Wichtig ist darum, dass beratung@neuesleben.com. Oder beide Parteien sich nicht wenden Sie sich direkt an eine christ darauf beschränken, sich liche Beratungsstelle, Adressen S. 57. gegenseitig ihre Fehler aufzuzählen, sondern vielmehr ihre eigene Bedürftigkeit auszudrücken. Dann heißt es nicht mehr: „Du hast nie Zeit für mich!“, sondern: „Ich würde mich sehr freuen, wenn du mehr Zeit mit mir verbringen könntest.“ So kommt im zweiten Fall eine andere, positive Botschaft an. Ein hilfreicher Baustein ist auch das, was Paulus der Gemeinde in Ephesus schrieb (Kapitel 4, Vers 2): Er weiß, dass Einheit dann gewährleistet ist, wenn wir in Demut, mit Sanftmut und Langmut einander in Liebe ertragen. Dabei meint das Wort „ertragen“ in der griechischen Sprache etwa soviel wie „eine Provokation so lange in Liebe aushalten, bis sie vorbei ist“. Ohne Frage ist das eine große Aufgabe. Doch nach und nach entsteht auf diesem Weg eine eheliche Einheit, die von Harmonie und Zuneigung geprägt ist. Die Fragen der Sprechstunde sind aus dem Erfahrungshintergrund der Berater exemplarisch so formuliert worden, dass strenge Vertraulichkeit gewährleistet bleibt. Wir veröffentlichen keine seelsorgerlichen Briefe an die Redaktion ohne ausdrückliche Genehmigung der Ratsuchenden.
Linda Karbe, Eheberaterin und Mitarbeiterin der Fackelträger/ Klostermühle. E-Mail: linda.karbe@web.de
Peter Schulte ist Theologe, Lebens- und Sozialberater und Mitherausgeber dieses Magazins. E-Mail: pschulte01@aol.com
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MENSCHEN
Ehe-Erlebnisse
MENÜPLAN FÜRS EHEBETT Zwischen Diätkost und Gourmet-Gericht – Unser Liebesleben als Eltern kleiner Kinder Von Saskia Barthelmeß
Schon den ganzen Tag hat sich diese Spannung zwischen uns aufgebaut. Hier ein längerer Blick, da eine zärtliche Berührung. Endlich sind die Kinder im Bett, und wir bewegen uns langsam Richtung Schlafzimmer. „Ich liebe dich“, hauche ich meinem Mann ins Ohr. Als wir aufs Bett fallen, schließe ich die Augen. Der Himmel hängt voller Geigen ... Doch was ist das? Aus dem Kinderzimmer ertönt das zornige Schreien unserer Tochter. „Mama, Mama“, ruft sie laut und unnachgiebig. Einen kurzen Augenblick lang hatte ich vergessen, dass ich Mutter bin. Ich war Ehefrau, Geliebte, Begehrte. Und jetzt das! Schnell zieht sich mein Mann etwas über und stolpert ins Kinderzimmer. „Unterbrechung Nummer eins“, denke ich frustriert. An diesem Abend ist es leider nicht bei dieser einen geblieben. Ich kam mir vor wie in einer Liebesschnulze, bei der alle paar Minuten der Film reißt. Gefühle wallen auf, Kleidungsstücke fallen. Schnitt. Hin- und hergerissen Zwischen romantischen Gefühlen für meinen Mann und fürsorglichen Gefühlen für meine Kinder hin und her
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NEUES LEBEN So gelingt die liebe
zu schalten, gelingt mir immer noch nicht besonders gut. Auch wenn wir nun schon über fünf Jahre Eltern sind, habe ich mich nie wirklich daran gewöhnen können, dass aus einer Liebesnacht schnell ein Kindernotdienst werden kann. Meine Horrorvorstellung, dass irgendwann eines der Kinder neben unserem Bett steht, während wir im Liebestaumel schwelgen, hat sich zum Glück bisher nicht erfüllt. Doch so manche guten Vorsätze in Sachen ehelicher Intimität mussten wir schon über den Haufen werfen. Gründe dafür gibt es viele: kranke Kinder, dringende Anrufe, Müdigkeit nach einem anstrengenden Tag als Familie. Bevor wir Kinder hatten, konnte ich mir nicht im Entferntesten vorstellen, wie sehr unser Liebesleben unter unserem Elternsein leiden würde. Plötzlich gab es nicht nur mich und meinen Mann und die Erfüllung unserer Bedürfnisse (was ja auch schon kompliziert genug sein kann!). Jetzt waren da auf einmal vier Personen, und jeder wollte etwas anderes. Während ich mich nach einem Tag mit vielen „Mama“-Rufen und keiner ruhigen Minute für mich selbst nur noch nach einem Abend mit einem Buch auf dem Sofa sehne, hat sich mein Mann
vielleicht die ganze Zeit schon auf ein nettes Stelldichein mit mir gefreut. Nicht zu vergessen: die Wünsche unserer Kids nach einer ausgedehnten GuteNacht-Geschichte und die Frage im ZweiMinuten-Takt, sobald sie in den Betten liegen: „Mama und Papa, seid ihr noch da?“. Wie, bitte schön, lassen sich all diese Bedürfnisse unter einen Hut bringen? Ich muss zugeben, dass uns das mal besser, mal schlechter gelingt. Bewusst Zeit nehmen Eines immerhin schaffen wir ganz gut: Uns immer wieder bewusst Zeit für uns als Ehepaar zu nehmen. Alle paar Wochen leisten wir uns einen Babysitter und gehen aus. Wir haben es schon öfter ausprobiert, uns zu Hause einen gemütlichen Abend zu machen, doch meistens drängen sich dann die Wäsche, das Telefon oder der Computer zwischen uns. Sobald wir aber in einem Café oder Restaurant sitzen, können wir uns oft recht schnell wieder aufeinander ausrichten und Nähe zwischen uns schaffen. Zugegeben – das gelingt manchmal erst nach einem Streit, in dem wir alles klären, was sich in letzter Zeit so aufgestaut hat. Aber von solchen Abenden
Illustrationsfoto
zehren wir und sollten sie uns noch viel öfter gönnen. Seit unsere Kinder etwas älter sind, haben wir auch angefangen, ein- bis zweimal im Jahr zu zweit wegzufahren. Wie sehr genieße ich es, morgens neben meinem Mann liegen zu bleiben, ohne gleich den Kindertrubel im Ohr zu haben. Wir unternehmen lange Spaziergänge oder lassen es uns im Schwimmbad gutgehen. Und wir merken, dass diese Auszeit vom Elternsein nicht nur uns beiden, sondern unserer ganzen Familie gut tut. Denn zwischendurch geht uns einfach die Puste aus und die Geduld lässt nach. Außerdem ist es für unsere Kleinen ein besonderes Highlight, wenn sie bei Oma und Opa sein dürfen und alle Vorzüge genießen, die das Enkelsein so mit sich bringt. Im September feiern wir nun unseren zehnten Hochzeitstag und gönnen uns eine Woche Ehe-Urlaub in Griechenland in einem „Zeit zu zweit“Hotel. Kinderfreie Zone inklusive! Nicht nur Mama und Papa sein Solche besonderen Zeiten füllen unseren Liebestank auf und wir erinnern uns, dass wir nicht nur Mama und Papa sind, sondern Frau und Mann,
die auch noch andere Rollen haben als Geschichtenvorleser, Führer im Zoo und Schiedsrichter beim Bobby Car-Rennen. Nämlich die des romanischen Paares, das gerne auch mal im Restaurant ein Essen einnimmt, ohne dass ein einziges Glas umkippt oder sämtliche Hunde unter den Tischen gestreichelt werden müssen. In unserem Ehe-Urlaub nehmen wir uns wieder als zwei verliebte Erwachsene wahr und spüren, wie gut uns die Nähe zueinander tut: geistig, emotional und körperlich. Doch natürlich reicht es nicht, sich nur zweimal im Jahr so nahe zu fühlen. So wenig, wie zwei Gourmet-Menüs im Jahr den täglichen Hunger stillen. Was unsere Intimität im Alltag angeht, so wechselt unser „Speiseplan“ zwischen Diätkost und Feinschmeckermahlen hin und her. Diätkost heißt, dass wir an manchen Tagen noch nicht einmal an den Abschiedskuss denken, bevor Heiko zu seinen Terminen aufbricht. Am Abend frage ich mich dann, ob wir uns heute überhaupt berührt haben. Doch, ja! Als wir die Einkäufe aus dem Auto ausgeladen haben, sind wir kurz aneinandergestoßen! Diätkost auch, weil unsere Gesprächsthemen nur noch von den Kindern oder dem Gemeindedienst
„Ich habe mich nie wirklich daran gewöhnen können, dass aus einer Liebesnacht schnell ein Kindernotdienst werden kann“
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MENSCHEN
Ehe-Erlebnisse Da lassen wir noch einmal den Tag Revue passieren, geben einander Anteil an den Erlebnissen des Tages, reden über unsere Gefühle und Nöte. Und schon so manches Mal sind wir uns dabei nicht nur emotional nähergekommen ... Als Frau fällt es mir immer noch schwer, schnell vom Programm „Alltag“ auf das Programm „Liebesnacht“ umzuschalten. Dann kann es passieren, dass mein Mann mich mit heißen Küssen beschenkt, während ich im Kopf die Einkaufsliste für morgen durchgehe. Nach vielen Gesprächen mit Frauen und einigen Büchern zu diesem Thema weiß ich inzwischen, dass der Erfolg einer gelungenen Nacht sehr stark davon abhängt, ob ich mich im Kopf bewusst für die Intimität mit meinem Mann entscheiden kann oder nicht – manchmal auch gegen meine Gefühle. Als unsere Kids noch sehr klein waren, kam mir manchmal der Gedanke: „Den ganzen Tag wollen die Kinder etwas von mir. Und am Abend will dann mein Mann auch noch was. Die sollen mich doch alle in Ruhe lassen!“ Sex als Feind
Saskia Barthelmeß mit Mann und Mäusen
handeln. Oder davon, wer was zu erledigen hat. Dann kann ich es mir nicht verkneifen zu jammern: „Sind wir eigentlich noch ein Paar oder eher eine WG?“ Sonntags-Gourmet Manchmal allerdings kommt bei uns auch ein Gourmetmahl auf den Tisch. An vielen Sonntagabenden zum Beispiel. Denn da kuscheln wir uns zusammen aufs Sofa und schauen uns eine richtige Liebesschnulze an. Ob Rosamunde Pilcher oder „Im Tal der wilden Rosen“ – unsere romantischen Gefühle können dabei so richtig aufflammen. Als Heiko einem Freund gegenüber einmal zugab, dass er solche Filme mit mir anschaut, meinte der nur seufzend: „Du bist wirklich ein guter Ehemann!“ Manchen Leckerbissen teilen wir auch, wenn wir abends im Bett liegen.
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NEUES LEBEN So gelingt die liebe
Gerade nach der Geburt unserer Tochter kam mir Sex wie mein Feind vor. Mein Körper war ganz und gar aufs Muttersein ausgerichtet und ich konnte nicht verstehen, wie mein Mann mich als attraktive Frau sehen konnte. Diese Phase dauerte bei uns fast sechs Monate an und brachte unsere Ehe ganz schön ins Schleudern. So manches Mal saßen wir im Bett, jeder von uns am äußersten Ende seiner Bettseite und schwiegen uns an. Oder schrien uns an. Es fiel uns schwer, uns in der Mitte zu begegnen und die Empfindungen des anderen stehen zu lassen. Richtig gelöst hat sich dieses Dilemma eigentlich erst, nachdem ich abgestillt hatte und mir mein Körper nicht mehr wie eine „Milchbar“ vorkam. Seitdem räume ich der Sexualität einen anderen Stellenwert ein. Mir ist bewusst geworden, dass die Intimität in der Ehe nicht nur ein Sahnehäubchen ist, sondern eine wichtige Zutat im EheMenü. Nicht umsonst hat Gott uns als Mann und Frau geschaffen und uns dieses Geschenk der Einheit gemacht. Und ich merke, dass uns das sexuelle Zusammensein sehr verbindet und wir anders in den nächsten Tag gehen, wenn wir uns am Abend auch körperlich nahe gekommen sind. Für mich ist es etwas
ganz Besonderes, zu merken, wie begehrt ich als Frau für meinen Mann bin. Da fällt es mir dann auch leichter, mich und meinen Körper anzunehmen. Denn eigentlich wünsche ich es mir ja zutiefst, dass mein Mann mich nicht nur als Mutter seiner Kinder und Alltagspartnerin sieht, sondern dass ich in seinen Augen die begehrenswerte Frau bin, in die er sich vor über zehn Jahren verliebt hat. Termin: „Eheabend“ Es hat mich überrascht, dass diese Einheit, die wir gemeinsam erleben, auch nach außen hin sichtbar ist. Eine Freundin hat mir einmal erzählt, sie würde uns als ein harmonisches Paar wahrnehmen, das sich auf allen Ebenen versteht. Das heißt nicht, dass wir ständig aufeinander kleben und nicht die Finger voneinander lassen können. Aber wir überlassen einen Abend zu zweit auch nicht mehr dem Zufall. Notfalls schreiben wir uns „Eheabend“ in den Terminkalender. Damit ist es allerdings meistens noch nicht getan. Bei mir beginnt die Vorbereitung auf den Abend oft schon morgens am Kleiderschrank. Inzwischen weiß mein Mann, dass er meine Pläne an dem ablesen kann, was ich anhabe. Wohlgemerkt: Drunter anhabe. In einer Zeitschrift habe ich einmal gelesen, dass Sex am Spülbecken beginnt. Wie wahr! Wenn mir mein Mann hilft, den Tisch abzuräumen und die Kids ins Bett zu bringen, bin ich viel offener, den Rest des Abends nicht mit einem Buch, sondern mit meinem Liebsten zu verbringen. Auch wenn es einiges an Vorbereitung kostet und so manche Hürde auftaucht: Unsere Intimität auch als Eltern zu leben ist eine Herausforderung, der wir uns gerne stellen. Es mag zwar so manche Unterbrechungen während einer Liebesnacht geben, aber letztendlich kommt irgendwann der Moment, in dem die Kinder schlafen und das Telefon schweigt. Dann gibt es nur noch eines: uns beide! Stichworte zum Text: Kinder, Romantik, Sexualität, Ehe Saskia Barthelmeß ist verheiratet mit Heiko und Mutter von Noah (5) und Fiona Tabita (3). Sie lebt in Innsbruck und unterstützt ihren Mann bei seiner Arbeit in der „Kirche im Kino“.
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LEBEN
STUDIE
EHE TUT GUT – AUCH DER GESUNDHEIT Studien belegen: Lang verheiratete Menschen sind die glücklichsten Von Marcus Mockler
Sie wollen glücklich sein? Sie wollen lange gesund bleiben? Sie wünschen sich ein erfülltes Sexualleben? Dann folgen Sie modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen und heiraten Sie! Denn damit steigen Ihre Chancen rapide, dass Sie das Ersehnte finden. Das jedenfalls hat der Bonner Theologe Professor Thomas Schirrmacher herausgefunden. Schirrmacher beschäftigt sich seit rund zwanzig Jahren mit ethischen Fragen. Dem evangelischen Theologen fiel auf, dass die Bibel den Schutz von Ehe und Familie nicht nur als Gebot Gottes darstellt, sondern beispielsweise im Buch der Sprüche darauf hinweist, dass Menschen unglücklich werden, wenn sie Erfüllung außerhalb der Ehe suchen. Die Neugierde des Wissenschaftlers war geweckt: Was sagen soziologische Untersuchungen über die Lebensqualität von Verheirateten und Unverheirateten? Ist der Segen der Ehe messbar? Schirrmacher hat Studien gelesen, Tabellen durchgeackert, Zahlen verglichen. Das meiste Material stammt aus den USA, wo die Wissenschaftler im Gegensatz zu Deutschland und der Schweiz ein größeres Augenmerk darauf haben, ob Paare mit oder ohne Trauschein zusammenleben. Die Ergebnisse sind eindeutig: Demnach sind lang verheiratete Eheleute statistisch betrachtet die glücklichsten, gesündesten, wohlhabendsten und sexuell zufriedensten Menschen. Höhere Lebensqualität Beide Geschlechter profitieren in jedem Fall vom Ja-Wort, ungleich mehr aber die Männer. Eine 1994 publizierte amerikanische Studie über das mittlere Todesalter ergibt folgende Werte: Verheiratete Männer in den USA werden durchschnittlich 75 Jahre alt, unverheiratete und geschiedene nur 57! Nun ist es kein Geheimnis, dass sich ein Mann meistens gesünder ernährt, wenn er mit einer Frau zusammenlebt. Außerdem
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NEUES LEBEN So gelingt die liebe
wird in Ehen weniger geraucht und weniger Alkohol getrunken. Dazu kommt: Die Selbstmordrate unter Geschiedenen und Witwern ist dreimal so hoch wie unter Verheirateten. Die Soziologin Linda Waite (Chicago) hat aus Hunderten von Studien den Schluss gezogen, dass Verheiratete generell eine größere körperliche und seelische Gesundheit haben – im Gegensatz zu ohne Trauschein Zusammenlebenden, die sich gesundheitlich auf einem ähnlichen Niveau wie Singles befinden. Höherer Wohlstand In den USA besitzt ein Verheirateter beim Eintritt ins Rentenalter rund 235.000 Euro (Eheleute zusammen also 470. 000), ein Single rund 192.000 und Geschiedene und Verwitwete jeweils etwa 175.000. Dafür gibt es viele Gründe: Generell sind Verheiratete stärker an ihrer gemeinsamen Zukunft orientiert und bereit, dafür auch Geld auszugeben (beispielsweise ein Haus zu bauen), anstatt in die vom Partner getrennte eigene Kasse zu wirtschaften. Aber auch der Faktor Erbe spielt eine Rolle: Ein Ehepartner kann eher damit rechnen, bei Hinterlassenschaften aus der Schwiegerfamilie berücksichtigt zu werden, als ein unverheirateter Partner. Weniger Gewalt und sexueller Missbrauch Immer wieder ist zu hören, dass Familie ein Ort der Gewalt und des sexuellen Missbrauchs sein kann. Das stimmt – ist aber nicht sehr häufig der Fall. In einer Familie, in der Mann und Frau mit ihren leiblichen Kindern zusammenleben, kommt so etwas verhältnismäßig selten vor. Was in den meisten Veröffentlichungen zum Thema sexueller Missbrauch verschwiegen wird: Die Wahrscheinlichkeit sexueller Gewalt durch einen Stiefvater ist fünf- bis achtmal so hoch wie die durch den leiblichen Vater. Das bedeutet: Erst wenn die ursprüngliche Familie kaputt ist, wächst die Gefahr sprunghaft an.
Besseres Lebensgefühl Die US-Regierung hat ihre Bürger befragt, wie glücklich sie sich fühlen. Als „sehr glücklich“ bezeichnen sich 40 Prozent der Verheirateten, 24 Prozent der Singles, 22 Prozent der Witwer, 18 Prozent der Geschiedenen und nur 15 Prozent der getrennt Lebenden. Auch hier nehmen also Ehepaare die Spitzenposition ein. Interessanterweise sagen laut einer Studie von 1998 sogar 81 Prozent der Amerikaner, die getrennt leben oder geschieden sind, dass eine Ehe fürs ganze Leben geschlossen werden sollte. Eine im November 2000 veröffentlichte Studie aus Großbritannien bestätigt, dass sich unverheiratete Eltern wesentlich häufiger trennen als verheiratete. 70 Prozent der in Ehe lebenden Eltern bleiben mindestens bis zum 16. Lebensjahr der Kinder zusammen. Bei Eltern ohne Trauschein haben nur 36 Prozent der Kinder diese Gewähr. Bessere Sexualität Einer Untersuchung der Universität Chicago zufolge haben Verheiratete häufiger Geschlechtsverkehr als Unverheiratete und finden zudem ihr Sexualleben beglückender. Dabei nannten 42 Prozent der Ehefrauen ihre Sexualität „emotional und physisch sehr befriedigend“ (nur 31 Prozent der unverheiratet Zusammenlebenden). Dieselbe Kategorie kreuzten bei den Männern 48 Prozent an, aber nur 37 Prozent der in Partnerschaft lebenden. Auffällig ist: Je länger die Ehe, desto höher die Rate derer, die sexuell zufrieden sind. Die Ergebnisse machen allerdings auch deutlich, dass es mindestens zehn Jahre Ehe braucht, um noch einmal einen deutlichen Qualitätssprung in der Beziehung zu erleben. Treue wird in Ehen offensichtlich größer geschrieben als in Partnerschaften ohne Trauschein. So gaben 1994 vier Prozent der Ehemänner und ein Prozent der Ehefrauen an, im zurückliegenden Jahr ihrem Partner untreu geworden zu sein. Bei den
Unverheirateten waren es 16 Prozent der Männer und acht Prozent der Frauen. Erfolg nicht garantiert Statistische Werte bedeuten für die einzelne Ehe keine Erfolgsgarantie, das weiß auch Thomas Schirrmacher. Und eine Bestätigung konnte Schirrmacher bisher nicht finden: dass die Ehen von Evangelikalen in den USA von erheblich besserer Qualität und weniger scheidungsanfällig seien als die der Durchschnittsbevölkerung. Er führt dieses Manko unter anderem auf die Schwäche der Gemeinden zurück, junge Mitglieder auf die Ehe vorzubereiten und ihnen neben der klaren biblischen Lehre praktische Lebenshilfe anzubieten. Dieses Problem sieht er auch in deutschen Kirchen. Damit einher gehe eine nachlassende Bereitschaft, in einer Krise an der Ehe festzuhalten. Scheidung hält Schirrmacher aus seelsorgerlichen Gründen zwar nicht in jedem Fall für verboten, er warnt allerdings vor allzu großen Hoffnungen auf eine neue Beziehung. „Die zweite Ehe hält im Durchschnitt nur ein Drittel so lange wie die erste“, liest er aus der Statistik. Generell stellt der Theologe jedenfalls fest, dass das von Hollywood verbreitete Bild unverbindlicher erotischer Beziehungen, in denen Menschen ihr Glück finden, an der Realität völlig vorbei geht. Alle Umfragen belegen: Mit einem entschiedenen Ja zur Ehe steigert ein Mensch in jedem Fall seine Chancen, Zufriedenheit und Erfüllung zu finden – ob er nun Christ ist oder nicht. Stichworte zum Text: Ehe, Glaube, Glück, Statistik
Marcus Mockler arbeitet als Journalist für die Evangelische Nachrichtenagentur idea sowie als Buchautor und Trainer im Kommunikationsbereich.
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OFFEN GESAGT
Monica Meira Vasques Monica Meira Vasques ist eine der wenigen Dirigentinnen weltweit. Durch mehrere Meisterkurse bei Musikprofessor Helmut Rilling hat sie sich Können und Reputation erworben. So leitete sie Anfang der 90er-Jahre in ihrer Heimatstadt São Paulo die Bach-Gesellschaft. Ein besonderes Anliegen ist ihr die Aufführung geistlicher Werke. 2001 gründete sie im Rahmen der Christlichen Musik- und Kunstakademie Stuttgart den Akademie-Chor und das Akademie-Orchester Stuttgart. Hervorgegangen aus dieser Arbeit ist 2006 ein fulminantes Projekt: die Deutsch-Israelische Philharmonie – Juden und Christen musizierten gemeinsam den „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy in Israel und Deutschland.
Worüber haben Sie in letzter Zeit so richtig gelacht? ?
Neulich überraschte der Chefdirigent des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart mich und einen Kollegen mit einem spontanen „Hello Kids“! !
? Mit wem würden Sie gerne einmal eine Woche tauschen – und sei es nur zum Spaß? ! Mit einem Jünger, ungestört an einem einsamen Strand mit Jesus. Bei langen Spaziergängen würden wir miteinander reden, lachen, weinen und Zeiten der Stille haben.
„Das Gebet des Jabez“ von Bruce Wilkinson. Ich bete dieses Gebet neben dem Vaterunser und habe bereits viele Erhörungen erlebt. !
? Eine der größten Herausforderungen für Christen im 21. Jahrhundert? ! Das, was Jesus vorausgesagt hat: „Weil die Ungerechtigkeit überhandnehmen wird, wird die Liebe in vielen erkalten“ (Matthäus 24,12). ? Welche Eigenschaft bewundern Sie öfter mal an Frauen?
Schönheit kombiniert mit Weisheit, Kühnheit und dem Mut, ihre gottgegebenen Talente und Fähigkeiten zum richtigen Zeitpunkt einzusetzen (siehe Abigail, 1. Samuel 25). !
? Können Sie sich noch erinnern: Wie sind Sie Christ geworden?
Durch die Botschaft der Passion Jesu an einem Karfreitag in einer baptistischen Gemeinde in meiner Heimatstadt São Paulo. Damals war ich 16. !
Eine Schwäche, die Sie durch Ihren Glauben besser in den Griff bekommen haben: ?
!
Und was kann Sie bei Männern ganz besonders beeindrucken?
Ein Tipp, wie man Gebet und Bibellese interessant gestalten kann: ?
! 1. Gott bitten, dass er durch den Heiligen Geist ganz persönlich zu mir redet. 2. Über das Wort, das mich besonders ansprach, meditieren. 3. Um seine Hilfe bitten, damit es bei mir in die Praxis umgesetzt wird. ?
Ihr größter Traum für die Zukunft?
! Ein Klassik-Open-Air-Konzert in Jerusalem, das sowohl seitens der Musiker und Sänger als auch des Publikums in lautem Lobpreis mündet. Halleluja!
Wem möchten Sie an dieser Stelle einmal ganz besonders Danke sagen? ?
?
Integrität. Verantwortlichkeit. Und wenn sie Frauen mit Ehre behandeln, so wie Jesus es tat. !
Sorge und innere Unruhe. ?
Ein Buch, das Sie neben der Bibel in ihrem Leben besonders vorangebracht hat:
dass ihr Vertrauen auf Gott schwächer wurde.
Ein Vorbild im Glauben ist für mich ...
Gott, der sich ständig um mich kümmert! Aber auch meinen Eltern für ihre konstante Unterstützung und den liebevollen Umgang mit mir. Und meinem Mann, meiner Tochter und meinen Fürbittern für ihre Begleitung und Gebete. Gott segne euch! !
?
! … meine Mutter, die schwierige Prüfungen in ihrem Leben hatte, ohne
Auswertung des Selbsterforschungsfragebogens „Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Beziehung?“ von Seite 24.
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1. Wenn sie zwischen 48 und 53 Punkte ermittelt haben, gehören Sie zu den Personen, die weitgehend mit Ihrer Partnerschaft zufrieden sind.
3. Wenn Sie über 56 Punkte ermittelt haben, gehören Sie zu den Menschen, die weit über dem Durchschnitt mit Ihrer Beziehung zufrieden sind.
2. Wenn Sie unter 42 Punkte haben, sind Sie deutlich unzufriedener als der befragte Durchschnitt.
4. Die achte Frage klärt Ihre Partnerschaft in Bezug auf den christlichen Glauben. Wenn Sie zwischen 4 und 7 angekreuzt haben, können Sie dankbar sein, dass Sie gemeinsam Freud und Leid vor den lebendigen Gott bringen können.
NEUES LEBEN So gelingt die liebe
Liebevolle Seiten
Geschenkbücher aus der Grafik Werkstatt Bielefeld
Das ist Liebe
Frei sein ohne über Grenzen zu gehen. Gefangen sein ohne Fesseln zu spüren. Im Dunkeln sehen ohne Angst zu haben. Die Sterne fühlen ohne danach zu greifen. Halt zu haben ohne danach zu suchen. Antworten finden ohne Fragen zu stellen. Gänsehaut haben ohne zu frieren. Zweisamkeit spüren ohne den anderen. Sich geliebt fühlen ohne ein Wort. Wärme spüren ohne Nähe. Das ist Liebe.
Mini-Bücher
Innenseiten aus Geschenkbuch „Wunderland der Liebe“
„Wenn wir lesen, gehen wir auf eine kleine Reise, die uns Seite für Seite in eine andere Welt entführt. Mal spazieren wir ins Land der Träume und mal schweben wir ins Reich der Liebe.“ Eure Grafik Werkstatt Bielefeld
Alles ist Liebe Wunderland der Liebe
Wunderland der Liebe
Geschenkbücher Wunderland der Liebe
Willkommen im „Wunderland der Liebe“! In diesem Buch schenkt die Liebe uns eine Kostprobe ihrer Zauberkraft. Sie zeigt, wie warm, süß und bunt sie ist, wie sie den Dingen einen Sinn gibt, unsterblich, herrlich, allmächtig ist. Alle Liebenden und Liebesuchenden, all diejenigen, die das wunderbare Phänomen der Liebe kennen, dieses überwältigende Gefühl, das unsere Herzen mit Glück erfüllt, das Superkräfte verleiht – hereinspaziert ins Wunderland der Liebe und einen beflügelnden Aufenthalt!
Herzenswünsche
Andrea Koßmann Liebesgedichte
Wunderland der Liebe
Mit dir auf Wolke 7
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lles ist
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Ich wartete auf ein Wunder. Und dann kamst DU und bist einfach passiert …
25.05.2009 15:32:23
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