Salzkammergut Frühling 2019

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Frühling

IM SALZKAMMERGUT

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© Shutterstock

Österreichische Post AG, MZ 17Z041121 M, Neu-Media GmbH, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels

FRÜHLING 2019 / Nr. 9 / € 7,00

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ECHTE ! E T E K A P KRAFT EGION AUS UNSERER R .at h c il m re n d n u m .g w ww

Unsere Produkte haben keine weite Reise auf sich nehmen müssen. Sie wurden direkt von den Bauern der Region für Konsumenten in Oberösterreich Eine gesunde und ausgewogene Ernährung sorgt produziert. für die notwendige Kraft und Lebensenergie. Egal ob für Skistar oder „Jausen-Brettler“ – die Gmundner Milch Produkte bringen Vielfalt und regionalen Lebensgenuss auf den Tisch. www.gmundner-milch.at 1 | Unser Salzkammergut U2_Gmundner_Milch.indd 1

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Frühling im Salzkammergut Langsam, aber sicher hält der Frühling mit all seiner Blütenpracht Einzug ins wunderschöne Salzkammergut.

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uch wenn die Berge noch vom Schnee angezuckert sind, ist es einfach ein Vergnügen, zu beobachten, wie es in Wäldern und auf Wiesen grünt und die Knospen an den Bäumen und Sträuchern zu sprießen beginnen. An den Ufern der Seen finden wir schon die ersten Krokusse – der Frühlingsbeginn ist in der Natur überall zu sehen und zu spüren. Frühling ist zweifelsohne die schönste Zeit im Salzkammergut und gleichzeitig auch der Beginn für viele Feste und Feierlichkeiten, die wir für Sie ausführlich recherchiert haben. So berichten wir ab Seite 40 über das traditionelle Maibaumaufstellen und haben auf Seite 44 sämtliche Termine dieses jahrhundertealten Brauchtumsfestes zusammengetragen. Wenn die Sternnarzissen in Altaussee ihre wundervolle Blütenpracht hervorbringen, pilgern alljährlich Tausende Besucher zum Narzissenfest, das heuer am 30. Mai

beginnt und mittlerweile bereits sein 60. Jubiläum feiert. Bis 2. Juni ist die gesamte Ausseer-Region im Ausnahmezustand und feiert das größte Blumenfest Österreichs. Wann die Narzissenkönigin gekrönt wird, die Narzissenfiguren gesteckt werden und man die volle Pracht beim Stadt- und Bootskorso bewundern kann, erfahren Sie ab Seite 16. Und auch dem Genuss haben wir wieder einen großen Teil gewidmet. Im Ausseerland finden Sie die besten Fische. Sorgfältig gezüchtet in den heimischen Seen und auf beste Art und Weise zubereitet, bereichern sie den Speiseplan der regionalen Gastronomie. Vom „Gold des Salzkammerguts“, wie unser Salz liebevoll genannt wird, über umsichtig produziertes Fleisch und kreative Rezepte für Dips und Saucen zum Grillen – wir nehmen Sie mit auf eine kulinarische Reise durch das Salzkammergut und versüßen Ihnen mit köstlichen Gerichten von „cookingCatrin“ das Osterfest.

Die Skier werden schön langsam zur Seite gestellt und gegen Wanderschuhe ausgetauscht. Grund genug für uns, die schönsten Routen und Wege mit Wanderprofis aus der Region zu erkunden. Einmal mehr steht fest, dass das Salzkammergut in jedem Fall einen Ausflug wert ist. Um aber so richtig in dieser traumhaften Gegend ankommen zu können, benötigen Sie ein paar Tage mehr. Für Ihren Aufenthalt zeigen wir Ihnen die schönsten Hotels und Gasthäuser, die original restaurierte Jausenstation „Seewiese“ am Altausseer See und viele weitere Lieblingsplätze im Salzkammergut. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen der aktuellen Ausgabe von UNSER SALZKAMMERGUT – genießen Sie den Frühling! Ihr Josef Rumer, Herausgeber

Schreiben Sie mir unter:

unser.salzkammergut@neu-media.at

Impressum UNSER SALZKAMMERGUT Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter der URL http://www.dieoberoesterreicherin.at/de/impressum/651.html abgerufen werden. Herausgeber: Josef Rumer Medieninhaber und Hersteller: Neu-Media GmbH Bahnhofplatz 2, 4600 Wels E-Mail: office@neu-media.at, Tel.: 07242 / 9396 8100, Fax: 07242 / 9396 8110 Geschäftsführung: Josef Rumer,

Mag. Andreas Eisendle Prokuristin: Astrid Gruber E-Mail: astrid.gruber@neu-media.at Assistentin der Geschäftsführung: Kerstin Starzengruber E-Mail: office@neu-media.at Büroorganisation: Slavica Haminger Redaktionsleitung: Mag. Ulli Wright E-Mail: redaktion@neu-media.at, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, Tel.: 07242 / 9396 8102 Redaktion: Zivana de Kozierowski, Nicole Madlmayr, Denise Derflinger, Mag. Petra Kinzl, Dr. Maria Russ, Sonja Humer, Rebecca Mayr, BA Anzeigenleitung: Josef Rumer, E-Mail: anzeigen@neu-media.at

Anzeigen: Mag. Dietlinde Wegerer, Lisa Becker, Andrea Hametner, E-Mail: anzeigen@neu-media.at Grafik: Karin Rosenberger, Laura Koller, Ana Mrvelj, E-Mail: grafik@neu-media.at Fotos: Werner Harrer, Stefan Beiganz, TVB Ferienregion Traunsee/Karl Heinz Ruber, Mona Lorenz, Monika Löff, Shutterstock, Andreas Mühlleitner Verlags- und Herstellungsort: Bahnhofplatz 2, 4600 Wels Druck: Druckerei Berger, 3580 Horn Vertrieb: PGV Austria Trunk GmbH, 5081 Anif

www.neu-media.at

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Die nächste Ausgabe von UNSER SALZKAMMERGUT erscheint am 14. Juni 2019.

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UHREN UND JUWELEN LINZ LANDSTRASSE

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Foto: ???

10 Das Salzkammergut erleben

Foto: Werner Harrer

Foto: Shutterstock

40 Ein Ritual der Manneskraft

Inhalt 10

DAS SALZKAMMERGUT ERLEBEN

28 Sommer in Tracht

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Vielfältige Ausflugstipps für Groß und Klein

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SOMMER IN TRACHT

Atelierbesuch bei Magdalena Moser im Aurachtal

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EIN RITUAL DER MANNESKRAFT Die Tradition des Maibaumaufstellens

ALLE MACHT DEN PUPPEN Hinter den Kulissen des Puppentheaters „Babelart“

Trendiges aus der Trachten Wichtlstube

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MODE HANDGEMACHT

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TAUCHGANG IN DIE FRÜHGESCHICHTE Lebendiges Unterwassermuseum im Attersee

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110 Wandern mit Betty Jehle

Foto: Robert Maybach

Foto: Indrich Fotografie

54 Alle Macht den Puppen

Foto: Mona Lorenz

Foto: Mona Lorenz

Foto: WTG

68 Tauchgang in die Frühgeschichte

Coverfoto: Shutterstock

76 Kochen für die Seele

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KOCHEN FÜR DIE SEELE Rezepte von „Soulsistakitchen“

100 SO SCHMECKT OSTERN Deko und Rezepte von „cookingCatrin“

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WANDERN MIT BETTY JEHLE Natur und Brauchtum aus erster Hand

148 MUSICAL FRÜHLING GMUNDEN Doktor Schiwago als österreichische Erstaufführung

152 FESTWOCHEN GMUNDEN Neo-Geschäftsführer Oswald Trauttenberg im Talk

163 MIT TINTENFASS UND FEDERKIEL Museum für Handschriften in Pettenbach

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Š Shutterstock

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30 MAL DAS

Salzkammergut

erleben

Begeben Sie sich mit uns auf die Reise durch die außergewöhnlichsten Geschichten und Orte des „zehnten Bundeslandes“ und erleben Sie allerlei Kurioses hinter den Kulissen des Touristenmagnets.

Text: Denise Derflinger, Rebecca Mayr, Ulli Wright

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AtterseeAttergau Tief-türkisblaues Wasser und eine lieblich hügelige Landschaft: Rund um den Attersee, den größten Binnensee Österreichs, gibt es viel zu entdecken. Verbunden sind der Attergau und der Attersee durch die hundert Jahre alte Atterseebahn. Bestaunen Sie das Wunderwerk der Natur am Wildholzweg oder kosten Sie die verschiedenen Biere nach einer Führung in der Bierschmiede. Ein schönes Fleckchen Erde, das einem wieder Zeit und Ruhe für sich selbst ermöglicht.

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Der Wildholzweg

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Am Ende des Wildholzweges hat man vom PfarrerSalettl einen atemberaubenden Weitblick.

Der imposante Nussbaum ist der Namensgeber für „Nisdorf “ bzw. später Nußdorf am Attersee. Er weist Abenteurern den Weg auf einer spannenden Entdeckungsreise: von der Geschichte der Berimandl zur Buche als Kleidungsstück, vom Baum als Durstlöscher und als Wunderwerk der Natur zu seiner Verarbeitung einst und heute. Zahlreiche Stationen lassen Spaziergeher den Wald und seine Bäume mit allen Sinnen begreifen – und am Ende der leichten Wanderung liegt einem beim Aussichtspunkt Pfarrer-Salettl der Attersee zu Füßen. www.wildholzweg.com

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O‘zapft is!

Die Bierschmiede aus Steinbach am Attersee braut das beste Kellerpils der Welt – das „Bierschmiede Meisterstück“. Das sagt zumindest der European Beer Star Award. Wer sich selbst davon überzeugen möchte, ist in der Braustub‘n direkt neben dem Sudwerk

Segelparadies: Der Attersee ist berühmt für seinen Rosenwind, der Segler-Herzen höherschlagen lässt.

oder bei einer genussvollen Bierverkostung perfekt aufgehoben. Dazu gibt es noch feine Schmankerl aus der Region. www.bierschmiede.at

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Unterwegs im Attergau

Von der Strecke von Vöcklamarkt nach Attersee bietet Stern und Hafferl die Möglichkeit, die malerische Landschaft

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© Stern und Hafferl

©OÖ Tourismus Hochhauser

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Mit dem Schiff über den Attersee tuckern: ein Spaß für Groß und Klein.

©Die Bierschmiede

Exquisiten (Bier-)Genuss finden Feinschmecker in der Bierschmiede in Steinbach am Attersee.

©Die Bierschmiede

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mit all ihren Facetten auf eine ganz besondere Art und Weise zu erleben. Die Atterseebahn, eine kleine Schmalspurbahn bringt einen direkt an den wunderschönen Attersee, wo man mit der Atterseeflotte eine Rundfahrt über das Gewässer des größten Sees in Oberösterreich wagen kann. www.stern-verkehr.at

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Genuss-Golfen im Salzkammergut

Das Salzkammergut ist ein wahres Mekka für Profi- und Hobbygolfer.

© OÖTourismus-Erber

In der Bierschmiede wird der Weg vom Hopfen zum Bier hautnah mitverfolgt.

der schönen Landschaft: Das ist Golfen auf den zehn Golfplätzen im Salzkammergut. Besonderen Flair bietet der Golfplatz in Weyregg. Der Platz mit Par 68 ist mit vier Abschlägen pro Loch sowohl für Golfneulinge als auch für Single-Handicapper ein unvergleichliches Erlebnis. Von jedem Loch und der Terrasse haben Sie einen traumhaften Blick über den ganzen Attersee.

Abwechslungsreiche Fairways, gepflegte Greens und die malerische Kulisse Unser Salzkammergut | 13 10-26_Coverstory.indd 13

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Fuschlseeregion

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Der Plötz-Wasserfall

Im Ortsgebiet von Ebenau an der Informationstafel startet der Mühlenwanderweg, der an sieben Mühlen vorbeiführt und Einblicke in die Arbeit der Müller gibt. Wer dem Weg folgt, gelangt zur sogenannten „Plötz“, einem rund 50 Meter hohen Wasserfall, dessen Name sich von „Glücksplatz“ ableitet. Ein kleines Felsenband unterhalb des Wasserfalls lädt zum Rasten und Glücktanken ein.

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Über den See gleiten

Türkisfarbenes Wasser, sanfte Wellen, das idyllische Ufer im Blick – die besten Zutaten für eine Zillenschifffahrt über

den Fuschlsee. Mit der Fuschlerin, dem hauseigenen Boot des Ebner Waldhofs am See, ist das besonders schön! Die Fuschlseeromantik wird Sie gefangen nehmen, bevor Sie wieder die Ostbucht in Fuschl am See erreichen. Der Fahrplan ist im Tourismusbüro erhältlich bzw. hängt an der Seepromenade in Fuschl am See aus.

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© Shutterstock

Sieben Orte bilden die Fuschlseeregion im Salzkammergut, nur einen Katzensprung von Salzburg entfernt. Ob Sie den Fuschlsee nun bei der Zillenschifffahrt überqueren möchten, die abenteuerliche Fahrt mit der Sommerrodel wagen oder eine Jause von der Rumingmühle genießen – hier bekommt man das Gefühl von erholsamem Urlaub.

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Auf der Alm

Was gibt es Schöneres, als an diesem Fleckchen Erde, wo einem der Wolfgangsee, Krottensee und der benachbarte Mondsee direkt zu Füßen liegen, eine Rast einzulegen um ein paar Minuten oder vielleicht auch Stunden zu verweilen. Die Lärchenhütte bietet all

Sommerrodeln: immer eine gute Idee!

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© Ebners Waldhof am See

© Shutterstock

Mit der Zille über den See zu gleiten ist ein ganz besonderes Erlebnis.

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© Ebihara Photography

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Mehr als ein Museum: Der „fahr(T)raum“ lädt zum interaktiven Erkunden historischer Fahrzeuge ein.

das und serviert dazu noch traditionelle Schmankerl mit modernem Flair. Ab Ende April bzw. Anfang Mai kehrt die Lärchenhütte wieder zurück aus ihrem Winterschlaf und öffnet täglich von 9 bis 18 Uhr die Türen – außer donnerstags, da ist Ruhetag. www.laerchenhuette.at

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Rodelspaß für Groß und Klein

Mit einem unglaublichen Ausblick begeistert die Sommerrodelbahn in Fuschl die ganze Familie. Die Riesenrutschbahn erfreut seit mehr als 20 Jahren die Besucher und Gäste dieser Ferienregion. Geöffnet von Mai bis Oktober, täglich von 10 bis 18 Uhr.

Mit einer Schmankerlplatte von der Lärchenhütte wandert es sich sofort leichter weiter.

© Fuschlseeregion-Wildbild

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Technik zum Anfassen

Der fahr(T)raum in Mattsee ist alles andere als ein Museum: Auf dem Gelände einer ehemaligen Schuhfabrik kann man eine Sammlung an historischen Fahrzeugen entdecken, die zum inter-

aktiven Erkunden einladen – und Besucher jeden Alters begeistern. Auf diese Weise kann man die Geschichte von Ferdinand Porsche und die Konstruktionen seiner atemberaubenden Fahrzeuge hautnah nachvollziehen. www.fahrtraum.at Unser Salzkammergut | 15

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Die Narzissenkönigin und ihre Prinzessinnen beim schönsten Blumenfest Österreichs: dem Narzissenfest

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Ausseerland Die Schönheit der Region mit ihren imposanten Bergkulissen und glasklaren Seen steht ebenso für das Ausseerland wie die authentischen Bewohner. Mit ihrer natürlichen Herzlichkeit laden sie jährlich zum Narzissenfest ein oder überraschen durch kuriose Museen ihre Gäste aus aller Welt.

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Geo-Erlebnisweg am Loser

Der Geo-Erlebnisweg Loser beginnt auf 1.600 Metern Seehöhe und gibt Kindern und Eltern einen Einblick in die Landschaft und Geologie vom Salzkammergut. Die rund zweistündige Wanderung beginnt beim Parkplatz der Loser-Alm auf 1.600 Metern Seehöhe. Hier erhalten die Wanderer einen Folder, der über die Wegführung und die Besonderheiten entlang der Strecke informiert. Am Anfang geht es zum idyllischen Augstsee, einem tiefblauen Bergsee. Anschließend führt der geologisch-landschaftskundliche Themenweg entlang des Loser Hochplateaus weiter in das Kuhntal und immer leicht bergwärts zur Bräuningalm. Nach vier Kilometern und 25 Stationen endet der Geo-Erlebnisweg am Parkplatz beim Loser Bergrestaurant. Das Narzissenfest

Das traditionelle Narzissenfest, dass seit 1959 im Ausseerland-Salzkammergut veranstaltet wird, ist mit Sicherheit eines der schönsten Blumenfeste Österreichs. Heuer geht das Narzissenfest von 30. Mai bis 2. Juni über die Bühne – und feiert das 60-jährige Jubiläum. Als Höhepunkt dieses Festes werden

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© Martin Baumgartner/narzissenfest.at

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Highlights 2019: 25. Mai: ab 19 Uhr: Wahl der Narzissenhoheiten im Kur- und Congresshaus Bad Aussee 30. Mai: ab 19 Uhr: Volksmusikalischen Eröffnungsabend mit Franz Posch im Kurund Congresshaus Bad Aussee 1. Juni: ab 14:30 Uhr: Oldtimerfahrt auf dem Kurhausplatz in Bad Aussee, 15:30 Uhr: Blasmusik Sternmark im Stadtzentrum von Bad Aussee, 16 Uhr: Öffentliches Schaustecken der Narzissenfiguren, 19 Uhr: Mode-Show im Kur- und Congresshaus Bad Aussee. 2. Juni: 8 bis 11 Uhr: Stadtkorso in Bad Aussee, ab 11 Uhr: Festzug der Narzissenfiguren in Richtung Bootskorso, 14:30 Uhr: Bootskorso am Grundlsee. Infos: www.narzissenfest.at

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Zweites Leben für Urtiere

Wenn Steine reden könnten, würden jene in Gosau spannende Geschichten erzählen! Die Familie Gapp betreibt die älteste Stein- und Marmordrechslerei in Österreich und kann auf eine lange Tradition als Steinschleifer zurückblicken. Im Geschäft können die kostbaren Uni-

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Das Automatenmuseum und Kuriositätenkabinett in Hallstatt

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Das Ausseerland ist eine Augenweide – besonders bei der Narzissenblüte!

Eine Nacht im Museum

Übernachten in einer außergewöhnlichen Location: Die Kaminsuite im „Living in Museum“ befindet sich im Hauptgebäude eines Hallstätter Patrizierhauses und ist nur wenige Meter vom berühmten Hallstätter Marktplatz entfernt. Das historische Haus beherbergt einzigartige Raritäten und Antiquitäten wie Bilder, Skulpturen und Masken. Zwei Pers./Tag ab 240 Euro, www.lakeside-lodges.at

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kate erworben werden – zusammen mit vielen wissenswerten Informationen rund um die besonderen Stücke aus längst vergangener Zeit. www.fossilien-gapp.at

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Verführerische Automaten

In einer historischen Wassermühle in Hallstatt befindet sich das Automatenmuseum und Kuriositätenkabinett. Das kleine private Museum zeigt eine Kol-

lektion von Automaten aus den letzten Jahrhunderten und führt Besucher in eine magische Welt voller Exotik, Wunder und Magie. Geöffnet Donnerstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr, www.hallstatt.net

© Salzkammergut Tourismus

dem Publikum meterhohe kreative Gebilde und kunstvolle Skulpturen aus Narzissen in einem Auto- und in einem Bootskorso vorgeführt. Die Narzissen werden frühestens am Donnerstag vor dem Fest gepflückt und von vielen freiwilligen Helfern per Hand gesteckt. Für eine Figur werden in etwa 50.000 Blumen verwendet.

© Lakeside Lodges

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Die älteste Stein- und Marmordrechslerei Österreichs befindet sich in Gosau.

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Auf geht´s: Wandern am Loser hat etwas Magisches. Unser Salzkammergut | 17 29.03.19 10:57


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MondseeIrrsee

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Salzkammergut Lokalbahn Museum

Die 1894 eröffnete, 67 Kilometer lange und schmalspurige Salzkammergut Lokalbahn verband bis 1957 Bad Ischl mit Salzburg. Heute kann man Bilder, Pläne und Gegenstände aus dem Fahrbetrieb im ehemaligen Heizhaus der Bahn besichtigen. Restaurierte Fahrzeuge lassen die Bahn für die Besucher wieder lebendig werden. Ab Mai geöffnet! www.museum-mondsee.at

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16 Mostschenke Hussenbauer

Selbst gemachter Most, eine herzhafte Jause und ein atemberaubender Blick auf die umliegende Landschaft – in der urigen Mostschenke Hussenbauer zwischen Mond- und Irrsee gelingt es, den Alltag zu vergessen! Wem der Sinn nach Wandern, Spazieren oder Baden steht, nutzt die zahlreichen Freizeitaktivitäten im Umland. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag ab 16 Uhr, www.hussenbauer.at

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© Museum Mondsee

Dominiert wird die idyllische Region von den beiden Badeseen Mondsee und Irrsee. Der Mondsee ist perfekt für alle Sportbegeisterten, der vollkommen unter Naturschutz stehende Irrsee eignet sich besonders für Erholungssuchende. Als Genusswanderer kommen Sie hier mit leckerem Bio-Honig oder Schmankerln von der Mostschenke genauso auf Ihre Kosten wie als Kulturinteressierter im Salzkammergut-Lokalbahnmuseum.

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Die Mostschenke Hussenbauer lädt zum Seelebaumeln-Lassen bei gemütlicher Atmosphäre ein.

Sich auf die Spuren der Lokalbahn begeben: ein besonderes Erlebnis!

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Die Mondsee-Irrsee-Region hat für Sportskanonen, Ruhesuchende und Familien gleichermaßen viel zu bieten.

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Bad Ischl

Das Photomuseum in Bad Ischl hat seinen Platz im edlen Marmorschlössl, dem ehemaligen Teehaus der Kaiserin Elisabeth.

In der Ortschaft Lauffen wurde das weiße Rössl „aufgesattelt“.

Ortschaft Lauffen

Die operettenaffine Welt kennt es, das Lustspiel „Im Weißen Rößl“. Dass das Pferd aber nicht in St. Wolfgang aufgesattelt wurde, sondern im kleinen Ort Lauffen südlich von Bad Ischl, dürfte nun aber doch viele verwundern. Dort besuchte der Berliner Lustspielautor Oscar Blumenthal gerne das Ausflugsgasthaus „Zum Weißen Rössl“ und holte sich Stoff für sein Stück, das 1897 in

Berlin auf die Bühne kam. Das originale Rössl gibt es leider nicht mehr, doch spürt man bei einem Besuch in Lauffen noch den Zauber der Musik, ganz ohne Touristenströme.

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Das Photomuseum

Im noblen Marmorschlössl, dem ehemaligen Teehaus der Kaiserin Elisabeth

© Andreas Mühlleitner

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Bad Ischl verzaubert seine Gäste nach wie vor mit faszinierenden Naturerlebnissen, und seine Umgebung ist auf jeden Fall einen zweiten Blick wert. Denn hinter der kaiserlichen Fassade können Sie außergewöhnliche Plätze wie die Ortschaft Lauffen oder hippe Geschäfte wie das SISSIKUSS entdecken und nebenbei noch bei Börni Burger die besten Burger aus dem Salzkammergut schlemmen.

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im Kaiserpark, sind die fotogeschichtliche Sammlung Hans Frank, einmalige Exponate und wechselnde Sonderausstellungen zu besichtigen. Von 1. Mai bis 31. Oktober (10 bis 16 Uhr) zeigt die Sonderausstellung „Von Tieren und Menschen. Historische Tierfotografie aus der Sammlung Frank“, dass Porträts mit Schmusekätzchen und Schoßhund auch schon in der Frühzeit der Foto-

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© Andreas Mühlleitner

Im Musikpavillon am Traunufer findet man bei SISSIKUSS kreative Geschenke.

© Sissikuss

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© www.fotohofer.at

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© Sissikuss

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Die Kaiservilla in Bad Ischl ist Hotspot für Kulturgenießer.

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Börni Burger

Salzbörger, Habsbörger, Börnout Börger, Heiße Sissy … – beim Blick auf die Karte von Börni Börger ist es kein Wunder, dass einem am Schröpferplatz in Bad Ischl nur lächelnde Menschen über den Weg laufen. Die Burgerbude hat im Sommer täglich von 11 bis 23 Uhr geöffnet und begeistert mit schmackhaften Kreationen aus heimischen Zutaten.

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Lehár Festival Bad Ischl

Die Kultoperette „Im Weißen Rössl“ von Ralph Benatzky (Premiere am 13. Juli) in einer Neu-Inszenierung von Thomas Enzinger und mit Stars wie Susanna Hirschler und Ramesh Nair, die frivol-charmante Revueoperette „Pariser Leben“ von Jacques Offenbach (Pre-

Das Lehár Festival Bad Ischl ist ein kultureller Fixpunkt, der jährlich Tausende Theaterliebhaber anzieht.

miere am 20. Juli) und halb-szenische Aufführung „Clo-Clo“ von Franz Lehár (Premiere am 10. August) sind im Sommer 2019 die drei Hauptproduktionen des Lehár Festivals Bad Ischl. Nähere Infos und Tickets unter: www.leharfestival.at

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kreativer Hotspot und als Ort mit inspirierendem Ambiente, wo man sich in Kaffeehaus-Atmosphäre trifft. www.shop.sissikuss.at Die Villa von Franz Lehár am Ufer der Traun

Geschenke von SISSIKUSS

Jedes Geschenk ist wie ein Kuss von Sissi. Ganz standesgemäß findet man im historischen Musikpavillon am Traunufer an der Elisabeth-Esplanade in Bad Ischl Souvenirs und Geschenke von SISSIKUSS, die auf ganz eigene und zeitgemäße Weise die Geschichte des Salzkammerguts und der Kaiserstadt Bad Ischl erzählen. Vom Gin „Elisabeth“ über den Emaille-Becher „Dahoam“ bis hin zu originellen „Rucksackerln“ und Körperpflegeprodukten – hier findet man ökologisch nachhaltige Mitbringsel als Erinnerung oder Geschenk. SISSIKUSS versteht sich aber auch als

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grafie begehrte Sujets. Mit Arbeiten von Arthur Benda, Madame d’Ora, Hans Frank, Rudolf C. Huber, Carl Koppensteiner u.a.

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Traunsee-Almtal

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Mehr als 200 alte Drahtesel

Der Run auf E-Bikes ist seit Jahren ungebremst. Wer mehr über die Geschichte des Fahrrades erfahren möchte, sollte unbedingt das Fahrradmuseum in Vorchdorf besuchen. Walter Maretschläger ist bereits seit 40 Jahren dem Sammlervirus verfallen und hat für sein kleines, feines Museum rund 200 alte Drahtesel zusammengetragen, in

liebevoller Kleinarbeit wieder auf Vordermann gebracht und auch kräftig bewegt. Wunderschön restaurierte Autos der Marke DKW, Motorräder, Roller und Mopeds, Kleinkram wie Radios, Emailschilder und eine original sechsfärbige Resopalküche runden die sehenswerte Ausstellung ab. Anmeldung unter Tel. 07614/8212

© www.dastraunsee.at

Der Traunsee und das Almtal sind zusammen die größte Region im Salzkammergut. Hier geht es immer wieder ungewöhnlich zu. Spazieren Sie doch einmal auf eigene Faust durch den Cumberland Wildpark oder entdecken Sie die Welt der Traunfälle. Auch für den Gaumen findet man hier allerhand. Wie wäre es zum Beispiel mit leckerem Steckerlfisch oder einem Imbiss im ArtHof ?

Purer Genuss: Das Restaurant Bootshaus im Seehotel „Das Traunsee“ garantiert kulinarische Höhenflüge.

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© www.dastraunsee.at

Natur erleben im Cumberland Wildpark

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© STMG Carletto Ferrari

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Erst den Traunfall besichtigen, dann Steckerlfisch essen: ein gelungener Ausflug!

Die Region rund um den Traunsee hat viel zu bieten.

Der Cumberland Wildpark

Wandern, Spazierengehen und dabei Tiere und Natur bewundern kann man im Cumberland Wildpark Grünau. Groß und Klein bekommen auf rund 60 Hektar einen umfassenden Einblick in die Welt der einheimischen Wildtiere. Steinbock, Rothirsch, Wisent oder auch Luchs, Braunbär und Wölfe sind hier hautnah zu erleben und zu beobachten. Als besonders beeindruckend gelten die frei lebenden Scharen von Graugänsen, Raben und Waldrappen. Bei einer erholsamen Wanderung auf gut befestigten Wanderwegen durch Wald und Wiesen, entlang einem Bach und vieler Teiche, durchquert man den natürlichen Lebensraum der tierischen Bewohner. Rastplätze laden zum Entspannen und Naturbeobachten ein. Alle Wege sind eben und so auch mit Kinderwagen oder Rollstuhl problemlos befahrbar. Nach einer ausgiebigen Wanderung kann man sich im urigen Wildparkbuffet stärken. Der Cumberland Wildpark Grünau hat 365 Tage im Jahr geöffnet und kann von April bis Oktober von 9 bis 17 Uhr besucht werden. www.wildparkgruenau.at

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Traunfälle und Steckerlfischwirt

Der Traunfall bei Desselbrunn ist zu jeder Jahreszeit ein wahres Naturschauspiel: Tosend stürzt er in die Tiefe und sorgt mit seiner satten Farbe für Begeisterung. Wer Glück hat, sieht sogar, wie Taucher und Schnorchler bei geführten Touren von den Klippen springen und ins kalten Nass eintauchen. Aus dem Wasser auf dem Tisch: Beim Steckerlfisch-Restaurant Fisch Hager gleich neben dem Traunfall-Parkplatz gibt‘s neben Makrelen auch Forellen und Saiblinge vom Rost.

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Für Feinschmecker

Das Restaurant Bootshaus im Seehotel „Das Traunsee“ ist Treffpunkt für alle, die erlesene Weine und feinste Speisen zu schätzen wissen. Mit 96 Falstaff-Punkten ist das Bootshaus das bestbewertete Restaurant in Oberösterreich – kein Wunder, denn hier erfahren Gäste unverfälschte Geschmackserlebnisse, die alle Sinne betören. www.dasbootshaus.at Unser Salzkammergut | 23 10-26_Coverstory.indd 23

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© Shutterstock © Dachstein Tourismus AG

Oberösterreichs höchster Gipfel lockt nicht nur mit einer spektakulären Aussicht, sondern überrascht mit viel Kultur. Die großen Schauhöhlen und Erlebniswanderwege wie der Heilbronner Rundwanderweg sorgen für die nötige Abwechslung. Belohnen können Sie sich nach einer der vielfältigen Wanderungen am Almbauernhof, der nicht nur leckere Schmankerl, sondern auch einen Streichelzoo versteckt hält.

Der Dachstein – Wanderparadies und Erlebnisspielplatz

Höhlenlabyrinth der Superlative

Die unendlichen Weiten des Dachsteinmassivs von innen erleben – das kann man bei einer Führung durch die riesige Mammuthöhle! Derzeit sind mehr als 70 Kilometer der Gänge erforscht, wovon knapp ein Kilometer durchwandert werden kann. Gestartet wird bei der Mittelstation Schönbergalm am Dachstein, danach geht man etwa 15 Minuten bis zum Höhleneingang. Infos zu den Führungen unter: www.dachstein-salzkammergut.at

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Die Giaid Alm bietet neben feinen Jausen auch einen echten Almbauernhof!

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Almbauernhof am Dachstein

Die Gjaid Alm am Dachstein ist eine private alpine Schutzhütte, die den Ausgangspunkt für viele Spaziergänge und Wanderungen darstellt. Für kleine Abenteurer gibt es hier auf 1.738 Me-

© Dachstein Tourismus AG J. Gamsjäger

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© Brigitte Aiblinger

Dachstein

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Die Mammuthöhle ist ein Erlebnis für die ganze Familie.

tern einen Almbauernhof mit Ziegen, Schweinen, Ponys und Pferden, Kühen und Hühnern. So kann man ein Leben auf der Hütte hautnah miterleben. www.gjaid.at

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Das Naturparadies zwischen Oberösterreich und Salzburg wird vom Schafberg, dem Zwölferhorn und der Postalm eindrucksvoll umrahmt. Neben dieser wunderschönen Landschaft bietet Ihnen der Wolfgangsee jedoch noch viel mehr. Hier erwarten Sie BrennereiVerkostung, das erste Berghotel Österreichs, ein österreichischer Urwald und noch viel, viel mehr …

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Der Urwald am Lichtenegger-Steig

Geht man von der Zwölferhorn-Bergstation den Rundwanderweg bis zur Arnikahütte (1.435 m), findet man nach der Arnikahütte rechts am Waldrand den Lichteneggersteig. Der schon seit über 80 Jahren bestehende Steig schlängelt sich durch den dortigen Urwald hinunter zum Forstweg zur Stubneralm, wo er beim Almgatter (1.205 m) endet.

Was den Steig auszeichnet, ist die Tatsache, dass er durch einen Urwald führt, in dem sich noch viele Arten des ursprünglichen Pflanzenwuchses erhielten. Die Flora bietet Arten, die man bei uns sonst kaum mehr 29 findet. Die Vegetationszeit setzt aufgrund der schattenseitigen Lage und der damit verbundenen späten Schneeschmelze erst Mitte bis Ende Mai ein.

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Die Rösslerei im Weissen Rössl

Welches Mitbringsel darf es sein? Köstliche Naschereien aus der Rössl-Küche, traditioneller österreichischer Schnaps oder ein „Weisses Rössl“ aus Porzellan? Seit 2018 setzt die „Rösslerei“ gleich

© Hotel Weisses Rössl

Wolfgangsee

Salzburger Nockerl im Weissen Rössl

neben dem Haupteingang vom Hotel Weisses Rössl am Wolfgangsee Akzente in St. Wolfgangs Shopping-Landschaft. Zudem sorgen ein Rössl-Spritzer, eine Tasse Kaffee oder ein hausgemachter Eierlikör für den kleinen Genuss zwischendurch. Im Sommer wird die „Rösslerei“ an lauschigen Abenden um einen kleinen Schanigarten ergänzt. www.weissesroessl.at Unser Salzkammergut | 25

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©Mayr Rebecca © STMG Wolfgang Stadler

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Die Brennerei Primushäusl

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Natur, die man schmecken kann: Die Edelbrände der Brennerei Primushäusl werden nur aus besten Früchten hergestellt und sind weltweit mit Gold und Silber gekrönt. Das Herzblut der Familie Rieger fließt voll und ganz in ihre Produkte – gönnen Sie sich einen Schluck bei der Brennerei-Besichtigung und einer Verkostung, die auf Anfrage möglich ist. www.primushaeusl.at

Das Herzblut der Familie Rieger fließt in die Produkte des Primushäusl – und das schmeckt man!

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Wandern am Wolfgangsee mit außergewöhnlichen Ein- und Ausblicken

BUCHTIPP: Der Pool des „Weissen Rössl“ lädt auch an kühlen Tagen auf einen Schwimmzug ein.

„111 Orte im Salzkammergut, die man gesehen haben muss“, Stefan Spath, Gerald Polzer; Emons Verlag, ISBN 978-3-95451-231-7, € 15,40

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Sommer in Tracht

Erstkommunion, Firmung, Hochzeit, Maibaumaufstellen ... – der Sommer ist die Zeit der Feste und Feierlichkeiten. In Tracht macht man dabei immer eine gute Figur. In der Trachten Wichtlstube in Edt bei Lambach haben wir für Sie die neuesten Trends in Sachen Dirndl, Lederhose, Festtagstracht und Brautmode in Szene gesetzt. Auf mehr als 1.000 Quadratmetern findet man dort Tracht für jedes Alter und jeden Anlass – inklusive bester Beratung und hauseigener Schneiderei. Fotos: Werner Harrer, Produktion: Ulli Wright, Haare & Make-up: Marlies Pinsker/Cambio Beautyacademy, Models: Dragana, Stefanie, Patrick/People2People Modelmanagement

Alle Outfits erhältlich:

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Patrick trägt eine sämisch gegerbte Wildbock-Lederhose und ein Leinengilet. Stefanie (l.) trägt ein auf den Herrn abgestimmtes Leinengilet und eine sämisch gegerbte Wildbock-Lederhose.

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Dragana (r.) trägt eine sportive Bluse, eine Lederhose und farblich abgestimmte Schuhe.

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Dragana trägt ein Stretch-Dirndlkleid mit perfekt abgestimmten Accessoires von der TRACHTEN WICHTLSTUBE. 30 | Unser Salzkammergut 28-38_Wichtlstube_Shooting.indd 30

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Patrick trägt eine knitterarme Leinenjacke und eine Ausseeer Hirschlederhose. Stefanie trägt ein Dirndlkleid mit Wildseidenschürze und eine schlichte Dirndlbluse mit Spitzenarm. Beides von der TRACHTEN WICHTLSTUBE

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Dragana trägt ein schmeichelndes Etuikleid mit abgestimmter Jacke. Patrick trägt einen eleganten schwarzen Anzug mit feinen Details, Gilet und Krawatte, abgestimmt auf die Kleidung von Dragana. Beides von der TRACHTEN WICHTLSTUBE 32 | Unser Salzkammergut 28-38_Wichtlstube_Shooting.indd 32

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Stefanie trägt ein elegantes Sommerträgerkleid mit floralem Muster von der TRACHTEN WICHTLSTUBE.

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Patrick trägt eine elegante, bequeme Jacke mit abgestimmtem Gilet und Krawatte. Stefanie trägt ein Kleid mit Tellerrock und dazu passender Jacke. Beides von der TRACHTEN WICHTLSTUBE 34 | Unser Salzkammergut 28-38_Wichtlstube_Shooting.indd 34

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Stefanie trägt ein rotes Trägerkleid inklusive dazu passender Tasche von der TRACHTEN WICHTLSTUBE.

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Patrick trägt eine elegante Kombination, bestehend aus Jacke und Hose, Gilet und Krawatte, abgestimmt auf das Brautkleid. Stefanie trägt ein exquisites Brautkleid in A-Linie mit Spitzenoberteil. Beides von der TRACHTEN WICHTLSTUBE

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Dragana trägt ein bodenlanges Brautdirndl mit handbesticktem Schürzenband von der TRACHTEN WICHTLSTUBE.

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OUTFITS VON DER TRACHTEN WICHTLSTUBE Stefanie (l.) trägt ein Leinendirndl mit paspelierten Knopflöchern und Spitzenbluse. Patrick trägt eine sportiv-elegante Jacke, eine kurze sämisch gegerbte Hirschlederhose und ein auf die Dame abgestimmtes Gilet. Dragana (r.) trägt ein Dirndlkleid in Kombination zum Herren.

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DER MAIBAUM. Pünktlich zum 1. Mai wird – wie hier in St. Lorenz am Mondsee mit Blick auf die Drachenwand – in vielen Gemeinden wieder das Symbol für Fruchtbarkeit und Lebensfreude aufgestellt.

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Ein Ritual der

MANNESKRAFT Symbol der Fruchtbarkeit: Der erste Mai steht für den Frühlingsanfang, und der wird in vielen Orten des Salzkammerguts mit der Tradition des Maibaumaufstellens ordentlich gefeiert. Text: Petra Kinzl Fotos: Österreich Werbung/Wolfgang Weinhäupl, Wildbild, WTG, Fuschlsee Tourismus GmbH, Shutterstock

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rüne Kränze, wehende Bänder, ein bis zu 30 Meter hoher Stamm. Pünktlich zum 1. Mai ragt in vielen Salzkammergut-Gemeinden wieder das Symbol für Fruchtbarkeit und Lebensfreude in den Himmel: der Maibaum. Der Tradition folgend wird der Baum von ortsansässigen Burschen mit reiner Muskelkraft aufgerichtet. Nur lange Stangen, sogenannte „Schwoageln“, dürfen zu Hilfe genommen werden. An der Spitze des Baumes befindet sich ein grüner Wipfel, in dem nach germanischer Vorstellung die Götter wohnen, wie das Museum der Stadt Bad Ischl überliefert. Die Kränze versinnbildlichen demnach das weibliche Element, das vom männlichen Element, dem Stamm, durchdrungen wird. Beim Maibaumaufstellen handelt es sich um einen alten Fruchtbarkeitsbrauch. Sobald der Maibaum stand, begann die fruchtbare Zeit des bäuerlichen Arbeitsjahres, und das Betreten

Es gilt als Regel, dass Maibäume nur stehlen darf, wer auch selber einen aufgestellt hat.

der Wiesen und Felder war fortan verboten. Dem OÖ. Brauchtumskalender zufolge kann das Aufstellen eines Baums als Sinnbild für das Werden und Gedeihen bis auf das Jahr 1230 zurückverfolgt werden. Wann Stehlen erlaubt ist. Mit dem Maibaum haben sich zahlreiche Bräuche entwickelt. Zu den bekanntesten zählt das Maibaumstehlen. So will das Objekt der Begierde stets gut bewacht sein. Welche Schande wäre es schließ-

lich für gestandene Mannsbilder, wenn der Maibaum in der Walpurgisnacht abhanden käme? Sollte es dreisten Dieben dennoch gelingen, den Baum zu entwenden, darf dies nur in seiner ganzen Länge geschehen. Der OÖ. Brauchtumskalender weist zum Ritual des Stehlens ausdrücklich auf lokale Gepflogenheiten in einzelnen Gemeinden und Ortschaften hin. Während in Attersee nur der ungeschmückte Baum gestohlen werden darf, ist in Ebensee auch das Stehlen des geschmückten Baums erlaubt. In Bad Goisern wiederum ist das Stehlen des liegenden Baumes verboten. Wird der Baum, sei es auch nur sein Wipfel, im angegebenen Zeitraum gestohlen, muss das Diebesgut ausgelöst werden – meist mit Bier und Jause. Tanzen, Kraxeln, lustig sein. Vielerorts finden am 1. Mai große Dorf- oder Stadtfeste mit Musik, Tanz, Essen und Kinderprogramm beim Maibaum statt. Im Rahmen dieser Feiern können sich Unser Salzkammergut | 41

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Je höher der Maibaum in den Himmel ragt, desto größer ist das Ansehen der Dorfbewohner, heißt es. beim Maibaum-Kraxeln die Jugendlichen in Kletterwettkämpfen messen und um die Gunst eines Mädchens buhlen. Als Besonderheit wird auch heute noch in manchen Orten der Bandltanz aufgeführt, wobei die bunten Bänder im Zuge der Bewegungen kunstvoll um den Baum gewickelt werden. Altes MaiBrauchtum, wie Maifeiern der Zünfte, Maifeuer, Liebesmaien, Wettläufe und Spiele im Freien, wird bis heute in vielen regionalen Organisationen und Vereinen aufrechterhalten.

HORUCK: Auch die malerischen Fassaden in St. Wolfgang zollen dem Spektakel, das bis zu zwei Stunden andauern kann, ihre Bewunderung.

Richtlinien des Maibaumstehlens Das Stehlen des Maibaumes ist ein oft ausgeübter Brauch. Wer sich jedoch nicht an lokale Sitten hält, spielt mit dem Feuer. Die OÖ. Landjugend fasst die wichtigsten Regeln zusammen. 1. Es gilt der Vertrauensgrundsatz: Die Gruppe, die einen Maibaum aufstellt, kann davon ausgehen, dass sich Maibaumdiebe an den jeweiligen Lokalbrauch halten. Diese lokalen Regeln sind mündlich überliefert und unter www.ooelandjugend.at (Schwerpunkte, Kultur- und Brauchtum, Maibaumlandkarte) zu den einzelnen Gemeinden oder Städten abrufbar. 2. Sorgfalt beim Stehlen: Beschädigungen von Tafeln, Kränzen oder anderem Zubehör sind zu vermeiden. Sollte dies doch der Fall sein, ist Ersatz zu leisten. Gestohlen werden darf nur der Maibaum

WETTEIFERN BIS ZUM WIPFEL: Wer ist am schnellsten oben?

und kein Zubehör oder Hilfsmittel wie etwa „Schwoageln“. Auch das Zerstören des Baumes, etwa durch Zersägen des Stammes für den leichteren Abtransport, ist verboten. Dies fällt nicht unter Brauchtum und kann zu einer Anzeige wegen Sachbeschädigung führen. Nach Ansicht des Obersten Gerichtshofs darf nämlich „die damit verbundene Rechtsgutbeeinträchtigung“ nur „unerheblich“ sein, und die Brauchtumsausübung darf „nicht nur als Vorwand“ dienen (OGH 29.08.1985, 12 Os 104/85).

3. Keine Polizei: Auf keinen Fall wird die Polizei eingeschaltet, Maibaumdiebstahl ist Brauchtum und unterliegt den jeweiligen Brauchtumsregeln. Kommt es aber zu Gewaltaktionen oder erheblichen Sachbeschädigungen, sollte die Polizei eingeschaltet werden, denn dann handelt es sich nicht mehr um Brauchtum. 4. Auslösen des Maibaums bei erfolgreichem Diebstahl: Entsprechend der Tradition wird der Baum mit Getränken und/oder einer Jause für die erfolg-

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ZUM ANHIMMELN: Schon die Kleinsten geben ihre einstudierten Tänze bravourös zum Besten.

Maibaumaufstellen: eine schweißtreibende Angelegenheit, die gerne mit einem Bier gelöscht wird.

reichen Diebe ausgelöst, wobei letztlich das Verhandlungsgeschick beider Parteien entscheidet. Auch hier gilt aber der jeweilige Lokalbrauch. 5. Meinungsverschiedenheiten gütlich austragen: Kommt es zu Meinungsverschiedenheiten, sind diese entsprechend den Möglichkeiten rund um das Maibaum-Brauchtum auszutragen: etwa in einem spaßhaften Schauprozess, einem gemeinsamen Versöhnungsessen oder gegenseitigen Besuchen von Abordnungen der jeweiligen Gemeinden. Der Fantasie und dem guten Willen sind hier keine Grenzen gesetzt, wobei

immer das Brauchtum und die Geselligkeit im Vordergrund stehen sollten. 6. Brauchtum ist nicht unverbindlich: Keine Gemeinde, keine Gruppe ist verpflichtet, einen Maibaum aufzustellen; genauso gibt es keine Verpflichtung, einen Maibaum zu stehlen. Wird das jeweilige Brauchtum durchgeführt, gilt jedoch die Verpflichtung, sich an die überlieferten Brauchtumsregeln zu halten, auch, wenn es sich um ungeschriebene Regeln handelt. Quelle: OÖ Landjugend / Dr. Elisabeth Schiffkorn – Verein Kultur Plus/EuroJournal

Kleine Maibaum-Kunde Schepsen: Die Rinde mit speziellen Schäleisen vom Baum lösen. Schwoageln: Stangen, mit deren Hilfe der Baum aufgestellt wird. Maibaum-Kraxeln: Das senkrechte Erklimmen des Maibaums gleicht einem Sprint nach oben. Für besseren Halt schmieren die Kraxler schwarzes Pech auf die Füße.

Mit reiner Muskelkraft, wie es sich gehört, wird der Baum Meter für Meter in die Höhe gehievt. Unser Salzkammergut | 43 40-44_Maibaum.indd 43

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MaibaumAufstellen

Das Aufstellen, der Bandl-Tanz, das Rauf kraxeln oder Stehlen zählen zu den bekanntesten Bräuchen rund um den Maibaum.

TERMINÜBERSICHT ZUM BELIEBTEN FRÜHJAHRS-BRAUCH

ATTERSEE Attersee am Attersee: 28.04.2019 | 10-15 Uhr. Am Pfarrplatz in Abtsdorf. 01.05.2019 | 12:30-15 Uhr vor dem Gemeindeamt Attersee am Attersee. Nußdorf: 30.04.2019 | 18-21 Uhr. In Parschallen wird der Maibaum aufgestellt, die Musikkapelle Nußdorf spielt auf. Steinbach am Attersee: 30.04.2019 | 19-22 Uhr. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Palmsdorf/Mostschänke Kaltenböck: 27.04.2019 | 17-22 Uhr: Maibaumsetzen mit Weißbieranstich. Unterach: 30.04.2019 | 17 Uhr. Veranstaltet vom Trachtenverein „D‘Adlerstoaner“ am Hauptplatz. Straß im Attergau: 01.05.2019 | 13 Uhr. Beim Feuerwehrdepot Wildenhag. Der Maibaum wird verlost. TRAUNSEE Gmunden: 30.04.2019 | 18-20 Uhr. Trachtenverein Traunseer mit Musikbegleitung. Maibaum-Schmeißen am 31.05.2019 | 18-19 Uhr.

Altmünster/Marktplatz und Neukirchen/ Dorfplatz: 29.04.2019 | 18-20 Uhr. Heuer bereits am 29. April, da am 30. April ein Maibaum aus Reindlmühl am Linzer Hauptplatz aufgestellt wird.

und Erfrischungen, veranstaltet vom ÖTB Turnverein Alpenrose. 17-19 Uhr beim Schützenheim Untersee in Bad Goisern, für Unterhaltung und Musik sorgt die Musikkapelle Untersee.

WOLFGANGSEE

Bad Ischl: Kurpark, Pfandl, Perneck, Lauffen, Lindau, Jainzen: 30.04.2019 | 17-19 Uhr.

St. Wolfgang: 30.04.2019 | 14-20 Uhr. Maibaumfest des Trachtenvereins „D’Wolfganger“ am Marktplatz in St. Wolfgang. 17:30 Uhr: Jausenstation Holzerbauer. 18 Uhr: Dornerhof.

MONDSEE Mondsee am Mondsee: 28.04.2019 | 11 Uhr. Im Karlsgarten mit Frühschoppen und zünftiger Blasmusik der Musikkapelle Tiefgraben.

Strobl: 30.04.2019 | 17:30 Uhr: Sportplatz Abersee. 18 Uhr: Dorfplatz, organisiert vom Trachtenverein „D‘Bleckwandla“.

St. Lorenz: 01.05.2019 | 14-18 Uhr. Der Trachtenverein D‘Stoawandla freut sich auf zahlreichen Besuch.

St. Gilgen: 30.04.2019 | 18 Uhr: Seepark, Maibaumaufstellen mit dem Trachtenverein „D‘Stoaklüftla“. 18 Uhr: Winkl/Feuerwehrhaus, Maibaumaufstellen mit dem Feuerwehr Löschzug.

FUSCHLSEE UND SALZBURGER LAND

HALLSTÄTTERSEE UND BAD ISCHL Hallstatt: 30.04.2019 | 18-23 Uhr. Maibaumaufstellen auf der Badeinsel mit Fest. Bad Goisern: 30.04.2019 | 17-19 Uhr. Am Marktplatz, mit Unterhaltung und Musik. 18-20 Uhr: im Kurpark bei Tanz, Musik

Fuschl am See: 30.04.2019 | 17:30-22:30 Uhr. Maibaumfest am Kirchenplatz, wo die Prangerstutzenschützen den Maibaum aufstellen. Freilichtmuseum Großgmain: 01.05.2019 | 13-18 Uhr. Festliches Maibaumaufstellen mit Maibaumkraxeln, Musik und guter Stimmung.

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Magdalena im schwarzen Dirndlmodell mit hirschledernem Oberteil 46 | Unser Salzkammergut Mamoka.indd 46

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Magdalena Moser hat mit ihrem jungen Modelabel MAMOKA eine Marke kreiert, die alte Werte lebt und zugleich neue Impulse setzt: In ihrem Atelier im Aurachtal bei Gmunden entstehen – von maßgeschneiderten, hirschledernen Flip-Flops bis hin zum Dirndl – Unikate mit Initialen versehen und für die Ewigkeit gemacht ... Text: Zivana de Kozierowski Fotos: Monika Löff

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„E

inzigartig“, „innovativ“, „aufgeweckt“ und einfach „anders“ – diese Adjektive stehen nicht nur für das Label MAMOKA, sondern beschreiben auch dessen Gründerin Magdalena Moser perfekt. Die junge Designerin legt großen Wert auf die Herkunft der von ihr verwendeten Materialien und hat ein besonderes Faible für das Schneiderhandwerk. Warum ihr Mode „Made in Austria“ so wichtig ist und weshalb sie ausschließlich biologisch hergestellte Materialien verarbeitet, erzählt sie im Gespräch. Magdalena, du bist gern in deiner Schneiderwerkstatt bzw. deinem Geschäftslokal in Reindlmühl auf du und du: Welche Rolle spielen deine Rohstoffe und deren Verarbeitung für dich? Ja genau, bei mir gibt‘s kein Siezen. (lacht) Die Rohstoffe und deren Verarbeitung sind mir deshalb ein Anliegen, weil wir unsere Kleidung schließlich

„Ich wollte nie sein wie jemand anderer, ich war immer sehr authentisch.“ Magdalena M. Moser

direkt auf unserer Haut, unserem größten Organ, tragen. Deswegen ist mir die Herkunft und das Herstellungsverfahren meiner Materialien auch besonders wichtig. Wenn wir ein Kleidungsstück kaufen, vergessen wir oft, dass in Entwicklungsländern, wo ein Großteil unserer Textilien herkommt, sehr wenig auf diese Tatsache geachtet wird. Was wiederum auf die miserablen rechtlichen Umweltauflagen vor Ort zurückzuführen ist. Wir legen also Wert darauf, dass wir uns von biologisch angebauten Lebensmitteln ernähren, und achten auf unsere Gesundheit – und dann Kleidung zu tragen, deren Ma-

terialien mit schädlichen Chemikalien behandelt wurden, das passt doch nicht zusammen? Woher beziehst du deine Materialien? Meine Materialien werden fast ausschließlich in Österreich gefertigt. Die Stoffe für meine Poloshirt-Kollektion werden in Vorarlberg hergestellt, die Blaudrucke für meine Trachtenmodelle macht zum Teil ein burgenländisches Unternehmen, zum Teil kommen diese aus dem Mühlviertel. Und dieses feine, sämisch gegerbte Hirschleder stammt ebenfalls von einem österreichischen Gerber. Es hat mich viel Zeit gekostet, samtweiches Leder wie das hier zu finden.

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Das feine Hirschleder verzeiht keine Fehler beim Nähen.

Ich fahre quer durch Österreich, um die beste Qualität zu bieten. Regionalität spielt eine große Rolle bei meinen Kollektionen und ist für mich mindestens so wichtig wie die Qualität. Für die feinen Leinenstoffe meiner Schürzen und Herrenhemden muss ich dann allerdings doch ein bisschen weiter fahren, die kommen nämlich aus Süditalien. Die Italiener sind eben nach wie vor die Besten, was die Herstellung von Sommerleinen und -baumwolle betrifft. Du hast ein Wirtschaftsstudium absolviert und schreibst nun an deiner Doktorarbeit zum Thema „Herkunftszertifizierung mit dem Schwerpunkt Made in Austria“ Wie setzt du dieses Wissen in deiner Mode um? Gerade im Trachtenbereich geht der Konsument bei einem österreichischen Unternehmen davon aus, dass die Produkte in Österreich gefertigt werden.

Dem ist aber nicht immer so. Denn es ist oft schon ausreichend, wenn nur die Qualitätssicherung oder die Verpackung in Österreich gemacht werden, um dem Produkt den Titel „Made in Austria“ zu verleihen. Mein Wissen ist die Grundlage der MAMOKA-Philosophie. Dazu kommt mein Bewusstsein für Qualität, Tradition und alte Werte. Wie werden diese Werte bei MAMOKA umgesetzt? Wenn man sich die aufwendige Materialherstellung vor Augen führt, plus die vielen Arbeitsstunden bei mir in der Werkstatt, so muss das gefertigte Stück schon für Generationen gemacht werden, damit sich dieser Aufwand lohnt. So wie man früher eben auch gedacht und gehandelt hat. Alle meine Dirndl, Lederhosen und -röcke sowie Taschen erhalten von mir zudem die Initialen des Kunden aufgestickt, auch eine in

Vergessenheit geratene Tradition, wie ich meine. Man ging früher bewusster mit den Ressourcen um und hatte einen anderen Zugang zu den Dingen. Man besaß weniger, doch die Dinge hatten wirklich noch Qualität. Wie kommt man auf die Idee, FlipFlops aus Hirschleder zu fertigen? Ganz einfach. Ich trage halt am liebsten meine eigenen Sachen, und ich liebe Flip-Flops im Sommer! Daher Unser Salzkammergut | 49

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Magdalena M. Moser trägt am liebsten ihr eigenes Label! 50 | Unser Salzkammergut Mamoka.indd 50

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Jedes Stück besticht durch Liebe zum Detail.

entstand die Idee, diese aus Hirschleder und sehr hochwertig anzufertigen, ganz meiner Philosophie entsprechend. (lacht) Auch hier steht wieder Individualität im Vordergrund, denn jeder FlipFlop ist eine Maßanfertigung! Nachdem die Form des Fußes abgenommen wird, wird ein Leder ausgesucht für Riemen und Sohle. Manche Kunden wollen die FlipFlops speziell zu einem von mir genähten Lederrock, zu einer Lederhose oder zu einem Dirndl. Die Ledersohle sowie der Keil zwischen Leder- und Gummisohle sorgen für besonderen Tragekomfort. Ich finde, das ist ein gutes, unkompliziertes Gegenstück zur Tracht. Hirschleder ist dein bevorzugtes Material? Zugegeben, ja. Einerseits habe ich den größten Spaß daran, Leder oder auch Felle zu verarbeiten, auch wenn Leder einem beim Nähen keine Fehler verzeiht, und andererseits gibt es im Sommer kein angenehmeres Material auf der Haut als dieses unglaublich weiche Hirschleder. Denn bei entsprechendem Gerbe-Verfahren kühlt das

Sandale aus feinstem Hirschleder

„Ein Stück für Generationen. Diese Philosophie versuche ich bestmöglich in jedem Einzelstück zu verarbeiten.“ Magdalena M. Moser

Leder im Sommer und wärmt im Winter. Der Tragekomfort ist ein Wahnsinn. Das war auch der Grund, warum ich begonnen habe, die Dirndloberteile aus Hirschleder zu fertigen. Aber auch meine Lederröcke – das eigentliche Gegenstück zur Krachledernen – sind nicht nur sehr kleidsam, sondern auch unglaublich bequem. Wie lässt sich denn ein Dirndl mit hirschledernem Oberteil reinigen? Grundsätzlich bedarf ein Hirschleder keiner Reinigung. In Ausnahmefällen kann man dieses einer Handwäsche unterziehen. Doch im Allgemeinen gilt die Regel: Hochwertige Materialien, wie ich sie verwende, von Baumwolle über Leinen und natürlich Hirschleder, sollte man in erster Linie zum Lüften raushängen und nicht unmittelbar nach jedem Tragen waschen. Auch meine Hersteller stehen auf dem Standpunkt, dass hochwer-

tige Materialien weniger schmutzanfällig sind und oft ein „Frischluftbad“ besser ist als ein Waschgang. Du stattest auch Brautpaare aus? Ja, mit Vorliebe. Dabei stelle ich gerne den roten Faden her zwischen Brautkleid und Anzug des Bräutigams. Ob nur Gilet oder der komplette Anzug bzw. die Lederhose des Bräutigams dann zum Dirndl der Braut angefertigt wird, ist hier ganz unterschiedlich. Sehr lustig fand ich die Tatsache, dass ich letztens eine Anfrage eines Herrn bekam, einen Anzug zu schneidern, bevor er seiner Auserwählten überhaupt einen Antrag machte. (lacht) Apropos Zukunftspläne: Was hat MAMOKA noch vor? Gibt es für dich Vorbilder? Natürlich würde ich mir wünschen, dass der Name noch etwas mehr Bekanntheit bekommt. Doch unabhängig von der Unternehmensgröße – meinen Werten bzw. meiner Unternehmensphilosophie möchte ich immer treu bleiben, egal, wo mich meine Reise mit MAMOKA noch hinführt. Und Vorbilder? Nein, die hatte ich nie. Es ist schön und wichtig, sich von anderen inspirieren zu lassen, doch man sollte immer eigenständig bleiben. Ein Unikat eben. Und ich denke, das bin ich. Und das ist MAMOKA. Nähere Infos unter: www.mamoka.at Unser Salzkammergut | 51

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Alle Macht DEN PUPPEN!

Kleine Bühne, großes Theater: Das italienisch-estnische Puppenspielerduo Manfredi Siragusa und Andra Taglinger begeistert mit seinem Puppentheater „Babelart“ Jung und Alt. Dieses kleine Gmundner Figurentheater bietet Schauspiel vom Feinsten – in einer zauberhaften Kombination mit Hand- und Klappmaulpuppen. Text: Zivana de Kozierowski

Fotos: Mona Lorenz Unser Salzkammergut | 55

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Alles dreht sich um Geschichten: Manche Geschichten sind klein und haben in einer Schachtel Platz, andere hingegen sind sehr groß und brauchen Raum. Sehr viel Raum. Wie etwa der weltberühmte Klassiker „Pinocchio“ von Carlo Collodi, den Manfredi Siragusa und Andra Taglinger auf eine sehr eigene und ganz persönliche Weise in der Werkstatt des alten Geppetto beginnen lassen. Pinocchio einmal anders. Schauspieler, Puppenspieler und Theaterregisseur Manfredi Siragusa, gebürtiger Italiener, und seine Partnerin Andra Taglinger aus Estland – sie ist ebenfalls Puppenspielerin und verantwortlich für die Kostüme und den Figurenbau von „Babelart“ – haben in „ihren“ Pinocchio-Geschichten Bilder aus der eigenen Kindheit eingebaut. Siragusas persönliche Erinnerungen stammen aus einer italienischen Fernsehproduktion und die seiner Partnerin aus einer russischen Filmserie aus den 1970er-Jahren. Eine interessante Mischung. Erzählt wird diese ursprünglich entstandene Koproduktion mit dem Next Liberty Theater in Graz, vor der Kulisse eines alten Dachbodens. Dort streiten sich anfangs die beiden berühmten Figuren Fuchs und Kater in einer zauberhaften Kombination aus Schauspiel und Puppentheater über Übersetzungen sowie darüber, in welcher Sprache man nun eigentlich spielen soll. Das auf Italienisch gesungene Lied bleibt schließlich Italienisch, und in weiterer Folge wird in holprigem Estnisch vermischt mit italienischen Wörtern entschieden, dass die Aufführung nun doch in Deutsch stattfinden werde. Biografischer Zugang. „Das ist nicht nur Teil unseres Stückes, das ist auch und vor allem unsere persönliche Vergangenheit. Das sind wir!“,

Die Maske aus dem Stück „Commedia der Nase“ von N. Gogol

Die Handpuppen fertigt Andra Taglinger nach ihren Skizzen.

Eine Kombination aus Schauspiel und Figurentheater in „Pinocchio“

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schildert Manfredi Siragusa, der nach seinem Schauspielstudium im sizilianischen Palermo und einem Engagement im dortigen Teatro Biondo Stabile nun in Gmunden gelandet ist. Er schreibt die eigenen Produktionen und ist für Dramaturgie, Regie und Teile des Bühnenbaus verantwortlich. „Was von Collodis Pinocchio bleibt, ist die Handlung. Was wir zudem immer wieder aufs Neue versuchen, ist, neue Kunstformen zu schaffen. Das ist ein Zusammenspiel unserer Biografien, die ja verschiedener gar nicht sein könnten, unserer gegensätzlichen kulturellen Hintergründe, unserer Ideen und Wünsche“, erzählt Andra Taglinger, die eine dreijährige Figurentheaterausbildung in Wels gemacht hat und zudem als Sozialpädagogin für Kinderund Familienarbeit tätig ist. „Wir haben seit unserer Zusammenarbeit im Jahr 2010 schnell gemerkt, dass es keinen Sinn macht, klassische Kasperlstücke oder Grimms Märchen zu spielen. Sehen die Figuren nämlich anders aus, als sie den Kindern vertraut sind, sind sie nur enttäuscht“, meint Siragusa. „Wir sind wir. Wir haben unsere individuellen ‚Kulturkoffer‘ stets mit im Gepäck. Und was meine Partnerin und ich gemeinsam haben, ist das Meer: Andra aus Estland und ich aus Sizilien machen nun in einem Land umgeben von Bergen Theater!“ Geschichten vom Kasperl ... „Mit dem Kasperl haben wir übrigens eine ganz interessante Erfahrung gemacht“, lacht Siragusa. „Wir sind mit unserem Stück ‚Perseus‘, bei dem es uns ein großes Anliegen ist, den Kindern in Kindergärten und in Schulen griechische Mythologie näherzubringen, nämlich teilweise ziemlich gescheitert. Die Antworten der Zuständigen waren sehr oft: „Tut uns leid, aber wir haben schon

„Wenn eine Idee eine längere Zeit überdauert, dann ist das eine Grundvoraussetzung für ein gutes neues Stück.“ Manfredi Siragusa

den Kasperl gebucht.“ Das war sehr deprimierend. Wir haben also festgestellt: Dieser Kasperl hat das Gebiet fest unter Kontrolle! Da ich als Sizilianer im Ausland zudem immer wieder mit der italienischen Mafia in Verbindung gebracht werde, ist aus diesen Tatsachen heraus dann ein kurzes Stück für Erwachsene entstanden, wo es – wie sollte es auch

anders sein – um die Mafia geht. ... und von der Mafia In dem Stück „Der Pate Hase“ spielt die kuschelweiche Plüschhasen-Puppe von Andra Taglinger den Mafiaboss. Dieser kontrolliert seit Jahren das Geschäft und die Mitglieder der „Familie“ (hier wird das Publikum miteinbezogen) zwiUnser Salzkammergut | 57

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Der kuschelweiche Mafiaboss aus „Der Pate Hase“

schen Palermo und St. Petersburg. „Wir beide verkörpern die Bodyguards: Andra entstammt der russischen und ich der italienischen Mafiafamilie“, erzählt Siragusa und fährt fort: „Es geht in dem Stück um Macht. Wer den ‚Paten Hase‘ spielt, hat die Macht!“ „Die italienische Mafia macht den Vorschlag, am Sonntag den Kasperl für Kinder und Familien auf die Bühne zu bringen. Die russische Mafia will jedoch keine ‚schmutzigen‘ Geschäfte mit Kindern machen. Letztendlich wird nicht nur der Kasperl umgelegt, auch die Oma, der Seppel und sogar das Krokodil müssen dran glauben. Zudem zitieren wir in dem Stück auch Sätze von Francis Ford Coppola aus dem Film „Der Pate“ – alles zusammen eine ziemlich blutige Geschichte – natürlich ohne richtiges Blutvergießen, dafür mit viel schwarzem Humor“, schildert Siragusa und versichert: „Freilich haben wir nichts gegen den Kasperl! Es sollte auf unserer kleinen Bühne Platz für alle sein! Auch für Kasperls italienischen Bruder Pulcinella“, lacht der Schauspieler. Treffpunkt der Kulturen. Die beiden Künstler haben sich übrigens beim internationalen Figurentheater-Festival in Wels kennengelernt. Manfredi Siragusa, der ursprünglich eine klassische Schauspielausbildung

„Wichtig ist, dass man die Kinder behandelt wie kleine Erwachsene. Wir versuchen, bei unseren Inszenierungen mit den Kindern auf Augenhöhe zu kommunizieren.“ Manfredi Siragusa und Andra Taglinger

absolviert hat – nachdem seine Eltern in Sizilien alle Hoffnung aufgegeben hatten, dass er jemals sein Jus-Studium beenden würde. Mit 23 Jahren war für ihn nach einem Bert Brecht-Workshop die Bühne eine klare Entscheidung. In seiner Schauspielzeit in Palermo und in Rom hatte er – wie er selbst formuliert, „das Glück, dass das Telefon immer geklingelt hat.“ Es waren also immer Angebote da. Durch einen Schauspiel-Kollegen in Turin entdeckte er schließlich das Figurentheater für sich. Ein Glücksfall, wie sich später herausstellen sollte, denn einige Jahre später lernte er dadurch seine Partnerin kennen. „Wenn Andra von der Arbeit nach

Hause kommt, ist das Erste, womit ich sie konfrontiere, mein neu geschriebener Text. Dieser wird zuerst auf Italienisch verfasst und letztendlich von mir in ‚mein‘ Deutsch übersetzt. Andra übersetzt diesen Text dann in weiterer Folge in ‚ihr‘ estnisches Deutsch“, lacht Siragusa. Aktuell sind die beiden damit beschäftigt, ein neues Stück zu produzieren. Auf Deutsch natürlich. Was zählt, sind Geschichten. „Wenn wir uns langsam an ein neues Stück herantasten“, so Taglinger, „dann ist das ein Prozess, fast wie bei einer Schwangerschaft. Für die Entwicklung einer neuen Theaterproduktion brauchen wir nämlich auch in etwa 9 Mona-

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Katze „Ciro“ hat ihren „Auftritt“ nur zu Hause beim Proben.

te.“ Wenn das Stück dann einmal auf der Welt ist, ist die weitere Herangehensweise eher komplex: Welche Art von Puppen sollen dabei eine Rolle spielen? Soll die Inszenierung in ein Köfferchen passen, um mit dem Ensemble flexibler reisen oder gar fliegen zu können? Oder hat man für Bühne, Kostüme, Musikinstrumente und Requisiten die Größe des Laderaums im PKW zur Verfügung? Was für die beiden Theatermacher aus Gmunden jedoch immer im Fokus ihrer Arbeit bleiben wird, ist, Geschichten auf ihre ganz persönliche Art und Weise zu erzählen. Dinge, die sie selbst herausfordern und Themen, für die sie sich interessieren oder für die sie brennen. Das wollen sie auf die Bühne bringen, das ist ihnen wichtig. Mit ihren Theaterstücken für Kinder möchten sie mit den Kleinen auf Augenhöhe kommunizieren. Ob als Klappmaulpuppe im Guckkasten oder als Handpuppe auf einer märchenhaften Bühne: Was zählt, sind ihre Geschichten, verschiedene Sprachen und Kulturen, untermalt mit viel Witz. Ganz nach „Babelart“ eben. Nähere Infos unter: www. babelart.at Unser Salzkammergut | 59 54-59_Babel Art.indd 59

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Mit Augen und Ohren die Seele berühren

Es war die Liebe zur Musik, die Franziska und Daniel zusammenführte. Sie, jung und dynamisch, voller Energie von Deutschland kommend, um Steirische Harmonika beim Michlbauer zu lernen. Er, von Kindesbeinen an in der Volksund Familienmusik tief verwurzelt, Vollblutmusiker und Künstler, dem vom Vater die Leitung des Florineums über-

tragen wurde. Und wo Amors Pfeil eine Punktlandung hinlegt, da entsteht etwas Großes … Schnell war klar, dass der Michlbauerhof eine gemeinsame Lebensaufgabe werden würde. Am vormals bewirtschafteten Hof nagte der Zahn der Zeit. Als die Großeltern, Andreas und Rosa Danter, noch Vollerwerbsbauern waren, hat man mit wenig Geld noch viel erreichen können. Mit ein paar Kühen, Schweinen und Hühnern hatte man ein Auskommen für die Familie, die Felder wurden teils händisch, teils mit einem kleinen Traktor bestellt, was es im Haus zu werken gab, wurde selber gemacht. Wenn es die Zeit zuließ, dann wurde in der Bauernstube musiziert, den beiden Kindern Instrumente angeeignet. Sie etablierten sich alsbald in der Volksmusik und bereisten ganz Österreich und Deutschland, um Liederaben-

SYMPATHISCH. Franziska, Pauli und Danie l Danter

de und Veranstaltungen zu bereichern. Nun hat es der Andreas schon in den 70ern verstanden, als die Städter am Attersee nach Unterkünften Ausschau hielten, und baute ein kleines Gästehaus. Das Bauernhaus wurde in den späten 80ern an den Sohn übergeben, der sich als hervorragender Spieler der Steirischen hervortat. Florian, Künstler und Komponist, etablierte die Steirische Harmonika zu einem Volksinstrument, das Gästehaus wurde zu einer kleinen

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ine lange Tradition herrscht inmitten grüner Felder und naturbelassener Landschaft am Fuße des Wachtberges. Die junge Generation der Familie Michlbauer hat sich zum Ziel gesetzt, Altes mit Neuem zu verbinden, die Wurzeln der Familie freizulegen und mit charismatischem Feingefühl die Besucher durch Musik und Erholungsmöglichkeit zu begeistern.

Steirische Harmonika

© florineum

Was ist es, was unsere Seele berührt und uns in einem Gefühl des Glücks und der Zufriedenheit verweilen lässt? Zu Besuch am Michlbauerhof in Weyregg am Attersee.

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Mit Blick auf den Attersee: So wohnt es sich im Florineum.

Das neue Florineum

DIE WACHTBERG-SUITE: Wohnkomfort mit Extraklasse

NATUR PUR. Zeit für sich selbst finden – die gemütlichmodernen Zimmer im Florineum machen‘s möglich!

Musikschule umgebaut. Lange Zeit war das Florineum Anziehungspunkt für Harmonikaspieler jeden Alters, die vom immer größer werdenden Lehrerkreis rund um Florian betreut wurden. Der Wunsch nach Ursprünglichkeit ließ Daniel und Franziska nicht mehr los. Wenn es im Florineum bereits still ist, sieht man noch die beleuchteten Fenster im oberen Stock des Bauernhauses, wo Daniel oft bis spät in der Nacht sägt, schraubt und zimmert. Das Ergebnis sind Möbel in einer Synergie aus jahrzehntealtem Holz und einer feinen, aber doch rustikalen Note durch gehackte, gehobelte oder gebürstete Oberflächen. Beiden ist es ein Anliegen, dass sich die Besucher im Florineum wohl fühlen. Die Steirische Harmonika hat hier ihren Mittelpunkt, das Seminarkonzept ist aus Daniels langjähriger Erfahrung als Musiker, Arrangeur und Harmonikalehrer entstanden. Wer ihn kennt, weiß, dass dem Unterricht eine viel tiefer greifende Vision des Harmonikaspielens zugrunde liegt. Und der Erfolg

gibt ihm recht. „Nur wenn man sich gut fühlt und ohne Druck lernt, ist man aufnahmefähig und bereit, Fortschritte zu machen“, sagt Daniel, „und ohne Begeisterung am Lernen hat man keine Freude an der Musik.“ Gerade bei der gemütlichen Abendunterhaltung, wo es Daniel und Florian die besten „Stückln“ herauslockt, ist es ein Erlebnis, diese Liebe zur Harmonika zu spüren. Daniel und Franziska wollten die Menschen näher bei sich und als Teil der Harmonikafamilie am Michlbauerhof haben. In weniger als einem Jahr Bauzeit erschufen sie ein kleines Hotel mit Anbindung an die Seminarräumlichkeiten. Ihr Hauptaugenmerk liegt wiederum in der Gestaltung der Räume für alle Sinne: Bereits im Eingangsbereich flackert das Feuer im Kachelofen, ein Grander mit hauseigenem Quellwasser plätschert beruhigend, und aus dem Ausstellungsraum strömt der Zirbenduft. Die Zimmer sind rustikal in Holz gehalten und versprühen ein Gefühl der Geborgenheit. Die Detailverliebtheit spiegelt sich vom gediegenen Frühstücksraum bis zur luxuriösen Suite im zweiten Stock wider. Wer hier Urlaub machen möchte, wird mit einem traumhaften Atterseeblick, familiärer Atmosphäre und gemütlichen Wohn(t)räumen verwöhnt. Die Seminare sind unabhängig buchbar, die Begeisterung für Musik zieht jedoch viele Menschen an, die am Michlbauerhof Urlaub und Musik verbinden wollen. Das ist es, was das Florineum ausmacht: authentische Menschen mit Liebe und Leidenschaft für Musik, Tradition und das Ursprüngliche. Es lädt zum Verweilen und Krafttanken ein, Glücksgefühle und Zufriedenheit inklusive. KONTAKT

Wachtbergstr. 36a, 4852 Weyregg a. A. Tel.: 07664/2288, office@florineum.com www.florineum.com

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Seehotel

Ein

für Genießer

Ein unvergesslicher Urlaub braucht nur drei Zutaten: einen See, Berge und ein Hotel zum Entspannen und Wohlfühlen. Herzlich willkommen im Seehotel Brandauer’s Villen!

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ingebettet in die wundersschöne Naturkulisse des Wolfgangsees liegt das Seehotel Brandauer’s Villen in Strobl. Wer einmal am Ufer des glasklaren Sees gestanden ist, wird selbst spüren, dass es sich dabei um einen ganz besonderen Kraftplatz handelt. Man kommt an, schaltet ab und findet seine Balance wieder, die im hektischen Alltag allzu oft verloren geht.

Tradition trifft Moderne. Das VierSterne-Hotel ist traditionell verwurzelt und gleichzeitig sehr modern, was Architektur, Ambiente und Kulinarik betrifft. Herzlichkeit und Gastfreundschaft werden von Geschäftsführerin Karin Strasser und ihrem Team groß geschrieben. Die Gäste sollen sich von der ersten Minute an wohlfühlen. „Durch unser langjähriges Stammpersonal können wir gleichbleibende Qualität sowie einen hohen

Wiedererkennungswert bieten – auch in Zeiten der Personalknappheit in unserer Branche“, freut sich Strasser. Das Seehotel Brandauer’s Villen ist übrigens zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Besonders beeindruckend ist die Umgebung allerdings, wenn es warm ist und man den traumhaften Ausblick von der Seeterrasse aus genießen und nebenbei schlemmen kann. Dabei den Schaf-

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© Seehotel Brandauer’s Villen

berg immer im Blick. Im Sommer kommen unvergessliche Sonnenuntergänge dazu. Das Gute liegt so nah. Warum in die Ferne reisen, wenn das Gute doch so nah liegt? Das dürften sich auch die Gäste von Karin Strasser und ihrem Team denken, denn 85 Prozent stammen aus Österreich. Und nicht nur Erholungssuchende sind im Seehotel Brandauer’s Villen gut aufgehoben, auch Tagungs- und Seminargäste finden dort den idealen Ort, um Arbeit und Genuss zu verbinden. In dieser Umgebung können Seminarteilnehmer in aller Ruhe an ihren Zielen arbeiten und diese auch erfolgreich erreichen. Und nach einem langen Tag lässt es sich im Garten oder dem großzügigen Wellnessbereich mit direktem Seezugang und riesiger Panoramaglasfront mit Blick auf den Wolfgangsee wunderbar entspannen und neue Kraft für den nächsten Tag tanken. Natürlich kommt auch der Genuss im Seehotel Brandauer’s Villen nicht zu kurz. Küchenchef Michael Schöne interpretiert die traditionelle österreichische Küche auf leichtere Weise und zaubert mit regionalen Zutaten und Kräutern aus dem eigenen Garten kulinarische Köstlichkeiten. Denn nicht nur die Liebe, auch die Erholung geht durch den Magen! Vom Bauernhof zum Seehotel. Das Seehotel ist übrigens ein Gebäude mit Tradition. Ursprünglich war es ein Bauernhof, der vor mehr als hundert Jahren errichtet wurde. Erst später hat es sich über die Generationen zu einem

Gasthof und dann zum Hotel entwickelt. Die Lage zwischen Bad Ischl und Salzburg bietet den Gästen unzählige Freizeitaktivitäten – vom Sightseeing in der Mozartstadt über eine Fahrradtour mit dem E-Bike durch die Seenregion bis hin zur Wanderung auf einem der nahegelegenen Berge. Oder man lässt einfach die Seele baumeln und die Naturidylle auf sich wirken … Wem der Sinn nach Romantik und Zweisamkeit steht, der ist im Seehotel Brandauer’s Villen ebenfalls gut aufgehoben. Das Hotel bietet zum Beispiel auch den romantischen Rahmen für Paare, die sich dort das Ja-Wort geben wollen. Karin Strasser und ihr Team verwöhnt das Hochzeitspaar und dessen Gäste und macht diesen besonderen Tag noch ein bisschen schöner. KONTAKT

****Seehotel Brandauers Villen Moosgasse 73 5350 Strobl am Wolfgangsee Tel.: 06137/72 05 www.brandauers.info

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Frühlingserwachen & Osterglocken an der Ischler Traun

Wenn im Frühjahr die Natur langsam erwacht und Farbe in die Landschaft pinselt, der Schnee auf den Bergen dem ersten zarten Grün weicht, ist eine herrliche Zeit zum Krafttanken und Aktivsein.

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infach tief durchatmen, loslassen und die Frühjahrsmüdigkeit auf Urlaub schicken: Frische Luft, gesundes Essen, Zeit zum Entspannen und Aktivsein in unberührter Natur lassen Körper und

Seele erfrischt in den Frühling starten. Diese Zutaten finden Ischl-Gäste im Vier-Sterne-Privathotel direkt am Traunufer. Seit Jahrhunderten ist der Goldene Ochs ein Haus der Gastlichkeit, und doch ist die Zeit hier nicht stehen geblieben. Hotel wie Restau-

rant verbinden Tradition und modernen Lebensstil zu einem entspannten Wohlfühlerlebnis. Speist man abends in der urigen Lehárstube, in der einst Operettenkomponist Franz Lehár seinen Stammplatz hatte, schwimmt man morgens ungestört seine Bahnen

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© Goldener Ochs

im Indoor-Pool – der großzügige Wellnessbereich steht exklusiv den Hotelgästen zur Verfügung. Im wahrsten Sinne des Wortes geschmackvoll erlebt der Gaumen das Frühlingserwachen im Restaurant: Osterkitzel, Salate mit Berg-Brunnkresse oder hausgemachte Topfen-Bärlauchnockerl sind Beispiele aus der saisonalen Auswahl. Denn das Kochen nach Jahreszeiten und die Verarbeitung hochwertiger, regionaler wie unbehandelter Rohstoffe sind die Grundsteine der Küchenphilosophie des Goldenen Ochsen. Das authentische Zubereiten nach alten Rezepten trägt zur Bekömmlichkeit der Speisen bei. Im Frühjahr und ganz besonders um die Osterzeit erfreut zusätzlich die liebevolle Dekoration des Hauses: Bunte Osterspäne schlängeln sich zwischen beknospeten Zweigen, kleine Frühlingssträußchen zeigen das Werdende draußen in der Natur auf, an den Tischen leuchten bunte Primeln, und Ostersträuche mit handbemalten Oster-

eiern zeugen von liebevoller Tradition. Das Salzkammergut ist eine Region, in der gelebtes Brauchtum bis heute authentisch gelebt und zelebriert wird. Besonders eindrucksvoll belegt das die Palmbuschenweihe am Palmsonntag. Hier kommen Ischler aller Generationen mit teils mannshohen selbst gebundenen Buschen zum Kirchgang, um die Gärten und Felder zu stecken. Der Goldene Ochs bietet in den Osterwochen Brauchtum zum Miterleben und Mitmachen. So beinhaltet das Osterangebot beispielsweise gemeinsames Osternestsuchen für Kinder und Junggebliebene, eine Osterjause mit Osterschinken und Eierpecken. Zum Mitnachhausenehmen gibt es einen Ischler Palmbuschen, der auch nach dem Besuch im Salzkammergut an die schöne Zeit in dem Kaiserstädtchen erinnert und durch das Jahr begleitet.

freut und Bienen emsig durch die Luft schwirren, beginnt eine wundervolle Wanderzeit. Für Gemütlichkeit sorgen erste laue Abende am Traunufer und das Gefühl, angekommen zu sein.

KONTAKT

HOTEL & RESTAURANT GOLDENER OCHS Familie Schweiger Grazer Straße 4 4820 Bad Ischl Tel.: 06132/23529 Fax: 06132/23529-50 E-Mail: office@goldenerochs.at www.goldenerochs.at

Später im Frühjahr, wenn der letzte Schnee auf den Gipfeln der stärker werdenden Bergsonne gewichen ist, die duftige Baumblüte das Auge erUnser Salzkammergut | 65

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Zurück zur Natur

mit dem Smartphone? Lachmöwe, Auerhahn, Brachvogel, Moorwiesen und mehr als 30 Orchideenarten: Irrsinnig groß ist die Artenvielfalt am Mondsee und Irrsee. Wer beim Beobachten sein Smartphone zückt, sammelt dazu interessantes Wissen.

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ama!“ – erfreut sich ein kleiner Bub im Kindergartenalter an den kreischenden und ihre Flugkünste vorführenden Vögeln an der Seepromenade Mondsee – „Was sind denn das für Vögel?“ „Nun, sie sind klein und weiß, der Schwan dort ist groß und weiß, also werden es wohl die Kinder vom Schwan sein!“ Zugegeben, diese Fehlbestimmung ist schon etwas extrem, spielt sich jedoch in unserer Heimat tagtäglich in der einen oder anderen Art und Weise ab. Das in früheren Zeiten notwendige Wissen über Artenvielfalt, Lebensräume und die sich daraus ergebenden Zusammenhänge sind in unserer technologi-

sierten und digitalisierten Welt einfach nicht benötigtes Wissen. Die Folge: Der durchschnittliche Österreicher kennt drei Tierarten und fünf Pflanzenarten, dafür aber siebzehn Automarken beim richtigen Namen. Artenvielfalt in der Region Mondsee-Irrsee. Dabei finden sich gerade in der Region rund um Mondsee und Irrsee die unterschiedlichsten Lebensräume mit einer hohen Artenvielfalt. Von den Moorwiesen rund um den Irrsee zu den bewaldeten Flyschhängen und den Obstgärten der Landwirtschaft hin zu den schroffen Klippen der nördlichen Kalkalpen reichen dabei die Möglichkeiten, besondere Beobachtungen zu machen und so richtig in die Natur ein-

zutauchen. Es ist schon etwas Besonderes, wenn der Seeadler über dem winterlichen Mondsee seine Kreise zieht oder der Große Brachvogel – Wappenvogel von Oberhofen am Irrsee (und in Österreich am Rande des Aussterbens) – durch das Nordmoor am Irrsee flötet. Beeindruckend, wie der Biber am Mondseeufer es schafft, Bäume mit meterdickem Stammdurchmesser zu fällen. Haben Sie gewusst, dass rund um Mondsee und Irrsee mehr als 30 Orchideenarten in freier Wildbahn blühen oder dass der Perlfisch nur im Mondsee und Attersee vorkommt und daher diese beiden Seen Europaschutzgebiet sind? Mit dem Smartphone in die Natur. Einzigartige Beobachtungen schaffen

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WANDERN UND ENTDECKEN. Naturbestimmung per Smartphone

AUS NÄCHSTER NÄHE. Der Auerhahn

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© TVB Mondsee-Irrsee

BABYSCHWÄNE ODER LACHMÖWEN? Die App „INaturalist“ kann darüber Klarheit schaffen.

wir aber nur, wenn wir uns von der Knechtschaft unserer Smartphones lösen und uns mit offenen Augen und Ohren rund um Mondsee und Irrsee bewegen. Allerdings kann uns das kleine Stück Technik in unseren Händen auch eine große Hilfe sein, unser verloren gegangenes Wissen über die Natur Stück für Stück zurückzuerlangen. Diverse Apps erlauben mittlerweile Bestimmungen von Pflanzen und Tieren über ein mit dem Smartphone geschossenes Foto. Der Tourismusverband Mondsee – Irrsee nutzt seit dem Jahr 2019 aktiv die App „INaturalist“, um Beobachtungen rund um Mondsee und Irrsee zur Verfügung zu stellen. „INaturalist“ hilft seinen Nutzern, Tiere und Pflanzen sicher zu bestimmen und sammelt darüber hinaus qualitative Daten für zukünftige Projekte in der Natur. P.S.: Zwei Smartphone-Fotos von den Vögeln im einleitenden Beispiel und die Verwendung der INaturalist-App hätten der Mutter bei der Bestimmung geholfen: Es waren nämlich Lachmöwe und Höckerschwan. Und ihr Sohnemann hätte sich dem oben genannten Durchschnittswissen der Österreicher ein Stück genähert.

GROSSER BRACHVOGEL. Der Wappenvogel von Oberhofen am Irrsee

KONTAKT

Tourismusverband MondSeeLand Mondsee – Irrsee Dr. Franz Müller Straße 3 5310 Mondsee Tel.: 06232/22 70 E-Mail: info@mondsee.at

Prachtvolle Lilien und mehr als 30 Orchideenarten können hier in freier Wildbahn bewundert werden.

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Auf Entdeckungstour mit GĂźnter Oberschmid, dem Obmann des Tauchkompetenzzentrums Attersee.

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TAUCH GANG

in die Frühgeschichte Historisch gesehen ist Österreich Spitze: Gleich fünf Pfahlbaustationen sind Teil des UNESCOWelterbes „Prähistorische Pfahlbauten im Alpenraum“. Drei davon befinden sich im Attersee! Aus Schutzgründen werden diese Stellen allerdings geheim gehalten. Um dieses Kulturgut Unterwasser-Archäologiebegeisterten und Tauchern näher zu bringen, hat man sich am Attersee etwas Besonderes einfallen lassen. Text: Zivana de Kozierowski Fotos Taucher: Mona Lorenz Unterwasserbilder: Angelika Neuhofer

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Taucheinstiegsstelle „Hinkelsteine“ in Steinbach

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ie haben die Bauern Europas früher ihren Alltag bewerkstelligt? Welche Werkzeuge wurden in der Zeit von 5.000 bis 500 v. Chr. verwendet? Wie sahen die Bauten zu dieser Zeit hier am Attersee aus? Pfahlbauten sind ja prähistorische Zeitzeugen und weisen aufgrund der außergewöhnlichen Erhaltungsbedingungen für organische Materialien wie Holz, Textilien, pflanzliche Reste oder Knochen einen außerordentlichen Fundreichtum auf, der präzise und detaillierte Erkenntnisse über unsere Vorfahren ermöglicht. Bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Pfahlbauten von lokalen Heimatforschern entdeckt, damals noch unter erschwerten Bedingungen. Heute werden die Pfahlbausiedlungen von hoch spezialisierten Ar-

chäologen und Tauchern erforscht. Seit 2011 bilden 111 archäologische Fundstellen das UNESCO-Welterbe Prähistorischer Pfahlbauten um die Alpen. Fünf dieser bis zu 6.000 Jahre alten Dorfruinen befinden sich in Österreich, drei davon in den Tiefen des Attersees. Der Obmann des Tauchkompetenzzentrums Günter Oberschmid erzählt im Gespräch, wie es den Verantwortlichen vor Ort gemeinsam mit dem Österreichischen Kuratorium für Pfahlbauten gelang, ein lebendiges Unterwassermuseum hier am Attersee zu schaffen. Herr Oberschmid, seit Kurzem kann man am Attersee Tauchgänge mit Unterwasserarchäologie hautnah verbinden. Wie ist diese außergewöhnliche Idee entstanden? Der Auslöser dafür war eigentlich die Bekanntgabe des Landes Oberöster-

reich, die geplante Landesausstellung im Jahr 2020 zum Thema „Pfahlbau und Besiedelung der letzten 6.000 Jahre in unserer Region“ zu gestalten. Die erwähnte Landesausstellung, die mittlerweile allerdings auf 2027 verschoben wurde, hat für uns Mitglieder vom Tauchkompetenzzentrum zusammen mit dem Tourismusverband AtterseeAttergau eigentlich den Stein ins Rollen gebracht. Wir haben hin- und herüberlegt, was wir zu diesem Anlass machen könnten und schließlich haben wir unsere Idee eines Pfahlbau-Museums unter Wasser an das Kuratorium Pfahlbauten in Wien herangetragen. Die archäologischen Reste, die unter Wasser Jahrtausende überdauert haben, sind ja ausgesprochen empfindlich. Die ursprünglichen Fundorte sind deshalb schon seit längerer Zeit durch „No-

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Diving“-Zonen geschützt und nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Wie kann man sich die OriginalFundstellen in etwa vorstellen? Auch ich als erfahrener Taucher darf dort nicht hintauchen, diese Stellen sind ausschließlich für die Wissenschaft zugänglich. Viel zu sehen gibt es an diesen Plätzen ohnehin nicht, denn die prähistorischen Funde müssen bei jedem Tauchgang mittels Staubsauger, Pinsel und Werkzeug erst freigelegt werden. Meist sieht man an den Fundstellen nur den blanken Seeboden oder allenfalls ein paar von Wellen und Strömung abgewetzte und zersetzte Pfahlenden. Bei einer falschen Bewegung sieht man dann 20 Sekunden lang aufgrund des aufgewirbelten Feinsediments überhaupt nichts. Daher vermeidet jeder Taucher die Berührung mit dem Boden. Denn sonst verschwindet alles in einer riesigen Unterwasser-Staubwolke.

„Wir haben da etwas geschaffen, was europaweit einzigartig ist.“ Günter Oberschmid, Obmann Tauchkompetenzzentrum Attersee

stellt hat, war: Was können wir machen, wenn wir den Zugang zum UNESCOWelterbe ermöglichen wollen, die Pfahlbau-Welterbestätten jedoch allesamt unter Wasser liegen? Seit Jahren wird das Thema in Form von Ausstellungen,

Informationsmaterialien und Schaubildern transportiert, um das verborgene Welterbe sichtbar zu machen. Faszination und Begeisterung löst man mit dieser Art der Präsentation nur bei einer Minderheit von historisch Interessierten aus. Es sollte aber ein nachhaltiger Eindruck von diesem Erlebnis und eine Vorstellung von der Lebenswelt unserer Vorfahren vermittelt werden. Das war der Startschuss für unsere „Tauchattraktionen“. Wie sieht dieses Projekt „Zeitreise unter Wasser“ aus? Was erwartet die

Der Unterwasser „Pfahlwald“ in Nussdorf

Entstand deshalb die Idee mit den prähistorischen Nachbauten unter Wasser? Ganz genau. Die Frage, die sich ge-

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Das UnterwasserErlebnis „Pfahlbauhaus in Weyregg

Taucher? Es gibt drei Stellen in jeweils 15 Meter Tiefe. An diesen drei Stationen kann man buchstäblich in eine untergegangene Welt eintauchen. Man gelangt zu einem Haus, insgesamt neun überlebensgroßen Figuren und 111 Holzpfählen. Das Pfahlbauhaus-Modell in Weyregg ist eine sehr vereinfachte Darstellung eines Hauses, das auf 15 Metern Tiefe – also mehr als zehn Meter tiefer als die Pfahlbaureste im Attersee sich tatsächlich befinden – aufgestellt wurde. Hier soll unter anderem die Größe eines solchen Hauses für die Besucher erlebbar werden. Auf den Informationstafeln finden sich Inhalte zur Holznutzung und zu Techniken des Hausbaus in der Pfahlbauzeit. Dieses Unterwasser-Haus haben wir letzten Sommer aufgestellt, es ist auf allen vier Seiten offen, damit gefahrlos hinein und auch wieder hinausgetaucht werden kann. Es ist schon ein einzigartiges Gefühl, durch die Räumlichkeiten zu „schweben“! Letztes Jahr hat sich zudem ein riesiger Hecht dort einquartiert. Diese Tauchstation war „die“ At-

traktion schlechthin. Und wo befindet sich die zweite Stelle, die für Taucher zugänglich ist? Die befindet sich in Steinbach. Über die „Taucheinstiegsstelle Hinkelsteine“ gelangt man zu den Menschen der Urgeschichte. Hier ragen neun über zwei Meter hohe Holzstatuen aus dem Seeboden. Infotafeln verdeutlichen, wie Kleidung, Ausrüstung und Schmuck damals ausgesehen haben bzw. haben könnten. Auch an dieser Stelle bleibt einem kurz der Atem weg, wenn diese Figuren auf einmal vor einem „auftauchen“. Das hat schon etwas sehr Mystisch-Geheimnisvolles. Und das dritte Abenteuer? Das dritte Unterwasser-Erlebnis ist in Nussdorf in Form von 111 Pfählen, der sogenannte „Pfahlwald“ (ein jeder Stamm steht für ein UNESCO-Weltkulturerbe). Hier wird erklärt, was heute noch von den mehreren Tausend Jahren alten Dörfern übrig ist und wo sich unser Welterbe, das sich über mehrere Länder des Alpenraumes erstreckt, genau befindet.

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„So macht man den Menschen die Geschichte viel bewusster, das ist schon bemerkenswert.“ Günter Oberschmid, Obmann Tauchkompetenzzentrum Attersee

111 Pfähle unter Wasser? Das klingt nach einer großen logistischen Herausforderung? Ja, das war es auch. Die Umsetzung gestaltete sich als ein ziemlicher Kraftakt. Aber denken Sie nur an unsere Vorfahren vor 6.000 Jahren. Wie schwierig das für die erst gewesen sein muss ... Das Pfahlbauhaus wurde am Ufer zusammengebaut und schließlich mit einem 300 Tonnen Kran in den See gehoben. Das Hineinschlagen der 111 Stämme in den Seegrund hat gut einen Monat gedauert, ein Spezialistenteam von vier bis sechs Berufstauchern war da permanent im Einsatz. Im Schnitt konnten wir etwa nur jeweils eine Stunde unter Wasser arbeiten, dann musste das Tauchteam wechseln. Jede Windoder gar Sturmböe wurde zum Problem. Eine besondere Herausforderung stellte dabei der Auftrieb unter Wasser dar. Man musste jeden Handgriff eigentlich in einem Zustand von Schwerelosigkeit ausführen. Ein Abenteuer – genau wie das gesamte Konzept an sich? Für mich war es auf jeden Fall ein Abenteuer, von Anbeginn dieses Projektes mit dabei zu sein. Und für die Besucher ist ein Taucherlebnis in diesem 46 Quadratkilometer großen See viel mehr als nur ein Abenteuer. Das ist ein einzigartiges Erlebnis. Ein Eintauchen in die Geschichte sozusagen.

Obmann des Tauchkompetenzzentrums Attersee Günter Oberschmid

Nähere Infos unter: www.atterseediving.at Unser Salzkammergut | 73

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Kochen für die

Seele

Alles begann mit dem Foto einer Topfentorte für Instagram. Motiviert von ihrem Freund, Fotos von ihren Speisen zu machen und diese online zu stellen, machte sich die gebürtige Gmundnerin Sabine Ludhammer ans Werk. Unter dem Namen „Soulsistakitchen“ ist daraus ein sehr erfolgreicher Foodblog geworden. Text: Nicole Madlmayr Fotos: Indrich Fotografie Illustration: Shutterstock

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Ein stilvoll gedeckter Tisch gehĂśrt fĂźr Sabine Ludhammer zum Essen dazu.

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Sabine Ludhammer alias „Soulsistakitchen“

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ie Leidenschaft fürs Kochen wurde Sabine Ludhammer offenbar in die Wiege gelegt. „Mein Papa ist gelernter Koch und ich kann mich erinnern, dass ich das auch immer gern gemacht habe“, erzählt die gebürtige Gmundnerin. Gekocht wird bei ihr allerdings selten strikt nach Rezept. Viel lieber ist es ihr, nach Gespür zu gehen. „Ich schaue mir genau an, was es braucht, damit es für mich rund schmeckt“, erklärt sie. Und hier hat sie einen Riesenvorteil: Die 35-Jährige verfügt über einen stark ausgeprägten Geschmackssinn. Sie kann sehr gut herausschmecken, welche Zutaten und Gewürze für ein Gericht verwendet wurden. Leidenschaft und Kreativität. Weil sie schon immer viel Leidenschaft und Kreativität ins Kochen und Anrichten ihrer Speisen gesteckt hat, ermutigte sie ihr Freund Philipp, Fotos davon auf Instagram zu posten. „Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich mit Instagram überhaupt nicht befasst“, sagt Sabine Ludhammer lachend. „Ich habe also das Bild meiner Topfentorte online gestellt – und was dann folgte, ist ein Klassiker. Resonanz und Echo waren enorm. Daraufhin habe ich begonnen, täglich ein Rezept online zu stellen. Und nach einem halben Jahr sind schon die ersten Kooperationsanfragen von Unternehmen gekommen …“ Currys als Steckenpferd. Das war im Dezember 2016, in der Zwischenzeit ist

„Ich koche nicht gern strikt nach Rezept. Mir ist es lieber, nach meinem Gespür zu gehen.“ Sabine Ludhammer

ihr Foodblog „Soulsistakitchen“ sehr erfolgreich (www.soulsistakitchen.com). Mehr als 6.000 Abonnenten freuen sich täglich über die souligen Rezepte, bei denen die Mutter einer knapp einjährigen Tochter großen Wert auf hohe Alltagstauglichkeit legt. So ist ein Großteil der Gerichte in weniger als einer Stunde fertig. „Ich bemühe mich, auch besondere Rezepte relativ simpel zu halten, damit man dafür nicht stundenlang einkaufen und in der Küche stehen muss“, erklärt die 35-Jährige. Ihr kulinarisches Steckenpferd sind übrigens Currys. „Ich habe lange daran getüftelt, dass es für mich perfekt schmeckt“, sagt sie. Kein Wunder also, dass man auf ihrem Blog auch zahlreiche Rezepte für Currys findet. Doch nur die besten Rezepte

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schaffen es tatsächlich, online gestellt zu werden. Da ist Sabine Ludhammer sehr kritisch. „Ich schaue mir immer an, was gerade Saison hat, und daraus entstehen die verschiedensten Rezeptideen“, erzählt sie. „Bei mir kann man übrigens alles essen. Ich koche nicht nur für Fotos. Dafür sind mir Lebensmittel zu schade und zu wertvoll.“ Kochstudio samt Shop. Gemeinsam mit ihrem Partner hat sich Sabine Ludhammer Anfang des Jahres einen Traum erfüllt und ein Kochstudio samt Shop in Pinsdorf eröffnet. Dort bietet sie alles an, was man rund ums Kochen und Essen braucht – von wunderschönen Deko-Stücken bis hin zu Geschirr. Außerdem kann man spezielle Gewürzmischungen kaufen, die die Chefin höchstpersönlich gemeinsam mit „Spiceworld“ zusammengestellt hat. „Es ist so etwas wie ein Basis-Set an Gewürzen für jede Küche“, erklärt Ludhammer.

VON GESCHIRR BIS DEKO. Im Kochstudio samt Shop gibt es viele schöne Dinge rund ums Kochen und Essen.

Gemeinsam mit „Spiceworld“ hat Sabine Ludhammer spezielle Gewürzmischungen zusammengestellt.

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Superfood Lachs

ZUTATEN FÜR 2 PERSONEN: 2 Lachsfilets 1 Zitrone Kokosöl FÜR DAS GEMÜSE: Paprika rot + gelb 2 kleine Zucchini 1/2 Tasse Kohlsprossen Kräuter, Paprikapulver, Salz, Pfeffer Olivenöl Quinoa Tricolore Granatapfelkerne FÜR DIE SAUCE: 2 Schalotten 1/2 Becher Sahne 125 ml Rinderbrühe 200 ml Weißwein Salz, Pfeffer, eventuell Dill

ZUBEREITUNG: Das Backrohr auf 180 Grad Heißluft vorheizen. Als erstes das Gemüse in grobe Stücke schneiden. Mit Olivenöl, Kräutern, Salz, Paprikapulver und Pfeffer würzen. In eine Auflaufform geben und alles gut vermischen, damit sich die Gewürzölmischung gut verteilt. Für die Sauce die Schalotten braun anrösten, mit Wein und Suppe aufgießen und etwas einkochen lassen. Zum Schluss Sahne hinzugeben und gut würzen. Das Ofengemüse bei 180 Grad 20 bis 30 Minuten – je nach Ofen – rösten. Zitrone in Scheiben schneiden. Kokosöl in einer Pfanne erhitzen. Die leicht gesalzenen Lachsfilets mit den Zitronenscheiben kurz heiß anbraten, dann auf leichterer Stufe fertig garen, damit der Fisch nicht zu trocken wird. Quinoa nach Packungsanleitung kochen. Den Lachs auf dem Quinoa anrichten, Sauce darüber geben und gemeinsam mit dem Gemüse servieren. Zum Schluss mit Granatapfelkernen bestreuen.

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Spinatsalat mit Champignons und Granatapfel

ZUTATEN: 1 Pkg. Blattspinat 1 kleine Tasse Champignons Balsamicoessig braun Granatapfelkerne 2 EL Olivenöl Etwas Zitronensaft 2 TL Ahornsirup 1 EL „Salat trifft Kräuter“ 1/2 Knoblauchzehe 1 TL „Salz trifft Aussee“ 1 TL „Pfeffer trifft Mischung“

ZUBEREITUNG: Den Spinat mit kaltem Wasser waschen und in eine große Schüssel geben. Die Champignons putzen und in Scheiben schneiden. Die Granatapfelkerne vorbereiten. Für das Dressing Salz, Ahornsirup, Zitronensaft, Salatkräuter, Pfeffer und Knoblauch vermischen. Essig und Öl zufügen und alles sehr gut verrühren oder mixen. Mit etwas Wasser verdünnen und ziehen lassen. Die Champignons in etwas Öl rösten. Mit Salz, Pfeffer und Balsamico würzen. Erst kurz vor dem Essen den Spinat im Dressing schwenken. Zum Schluss mit Champignons und Granatapfelkernen garnieren.

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Erdbeer-Kokos Frenchtoast

ZUTATEN FÜR 2 PERSONEN: 4 Scheiben Dinkeltoast (alt ernativ festes Weißbrot) 1 Ei 80 ml Milch 1 Schuss Kokosextrakt (oder Kokoswasser pur) 2 TL Erdbeermarmelade 2 Erdbeeren 3 EL Kokosflocken

ZUBEREITUNG: Die Dinkeltoast-Scheiben mit jeweils 1 TL Erdbeermarmelade bestreichen und mit Erdbeerscheiben belegen. Die leere Scheibe darauflegen und zuerst gut in die Milch-Kokos-Mischung tunken, damit alle Seiten gut getränkt sind. Erst dann im Ei komplett durchziehen. Zuletzt in den Kokosflocken wälzen und festdrücken. In etwas Butter oder Margarine braten. Vor dem Servieren mit Staubzucker bestreuen!

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Eine Prise Glück Die Grillsaison ist eröffnet. Eine Zutat hat dabei ein gewaltiges Wörtchen mitzureden: Salz. Denn ohne „weißes Gold“ könnten saftige Steaks, frische Fische oder Gemüsespieße geschmacklich einpacken. Was sich hinter dem Traditionsgewürz verbirgt, fördert UNSER SALZKAMMERGUT zutage. Fotos: Monika Löff, Salinen Austria AG, Alexander Raths / Marcin Jucha Fotolia, Shutterstock 84 | Unser Salzkammergut 84-87_Salinen.indd 84

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„AUF GOLD KANN MAN VERZICHTEN, NICHT ABER AUF DAS SALZ.“ Flavius Magnus Aurelius Cassiodor, römischer Gelehrter

Waren es zu Beginn der 1960er-Jahre 480 Tonnen, werden heute im Jahr bis zu 5.600 Tonnen Salz unter der Marke Bad Ischler abgefüllt und verkauft.

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o gut wie jeder Österreicher kennt es: Bad Ischler Salz. Beinahe täglich lassen wir das „weiße Gold“ durch unsere Fingerspitzen rieseln. Doch dass es eine wahre Glückszutat ist, ist vielen nicht bewusst. Wir begeben uns auf die Spuren des wahrhaftigen Alleskönners, die mitten ins Salzkammergut führen. Schützt, reinigt, heilt. Salz war schon immer ein Symbol des Lebens, des Glücks, des Reichtums

und der Gesundheit. Teilte man Salz mit anderen, so wollte man sein Glück teilen, es symbolisierte Freundschaft. Mit Salz wurden Bündnisse besiegelt, auch der Ehebund. Bis in die Neuzeit hat sich der Brauch erhalten, einen Gast mit Salz, Brot und Wein zu bewirten, um Geist (Salz), Seele (Wein) und Körper (Brot) zu verbinden. Durch alle Mythen, von der Antike bis zur Neuzeit, vom Mittelmeer bis in nordische Gefilde, ziehen sich die Grundqualitäten des Salzes: seine Fähigkeiten zu schützen, zu reinigen und zu heilen.

Das weiße Gold. Ohne Salz gäbe es kein Leben. Keine lebende Zelle, kein Organismus kommt ohne Salz aus. Der römische Staatsmann und Gelehrte Flavius Magnus Aurelius Cassiodor stellte fest: „Auf Gold kann man verzichten, nicht aber auf das Salz“. Und so war Salz immer schon eine große Kostbarkeit. Für Österreich war und ist Salz einer der wichtigsten Rohstoffe. Das viel zitierte „weiße Gold“ war nicht nur Namensgeber für Städte wie Salzburg und Regionen wie das Salzkammergut, sondern es prägte seit der Zeit der Kelten die Natur, Kultur und Menschen Unser Salzkammergut | 85

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gleichermaßen. Noch heute begegnet der aufmerksame Besucher dem geschichtsträchtigen Mineral auf Schritt und Tritt an vielen Orten in Österreich. Auf diesem wertvollen Naturprodukt gründete die Salinen Austria AG ihre erfolgreiche Firmengeschichte. Vom Salzkontor zum Staatsbetrieb. 1957 wurde erstmalig im Salzkontor

Hallein eine Packung mit der Bezeichnung „Bad Ischler Gesundheitssalz“ hergestellt. Nach Rechtsstreitigkeiten mit dem bayrischen Salzkontor-Inhaber Carl Adolf Vogel wurde das Halleiner Salzkontor aufgelöst und Konsul Vogel unterzeichnete 1959 einen Liefervertrag mit der Generaldirektion der Österreichischen Salinen Aktiengesellschaft. Am 1. Jänner 1960 schlug die Geburts-

stunde für das „Bad Ischler Spezialsalz“ im österreichischen Lebensmittelhandel. Im Jahr 1976 erwarb die Republik Österreich die Markenrechte und Vermögenswerte. Laut Nielsen Salzreport haben die Salzprodukte einen Anteil von ca. 66 Prozent am heimischen Markt. Zurzeit werden pro Jahr etwa zwölf Millionen Salzpackungen unter der Marke Bad Ischler verkauft.

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Mission Salz. „Wir leben Salz“ – daraus machen die Österreichischen Salinen Aktiengesellschaft keinen Hehl. Das Traditionsunternehmen mit Sitz im Salzkammergut gewinnt, verarbeitet und verkauft einen der elementarsten Stoffe unseres Lebens. Insgesamt finden heute 18 verschiedene Produkte unter der Marke Bad Ischler im heimischen Lebensmitteleinzelhandel den Weg über die Regale zum Endverbraucher – darunter Tafelsalz, Spezialsalz und Gewürzsalze. „Die hohe Bekanntheit von Bad Ischler Salz ist ein schöner Beweis für das Vertrauen, das uns Kunden seit Jahrzehnten schenken. Es ist das Salz, das zur österreichischen Küche einfach dazugehört“, so Dr. Peter Untersperger, Vorstandsvorsitzender der Salinen Austria AG. In Zeiten von Mikroplastik punktet das Salz aus dem Salzkammergut zudem mit seinem Ursprung: Es stammt

aus einem Meer, das vor 250 Millionen Jahren Flächen des heutigen Salzkammerguts bedeckte. Da das Salzvorkommen bis zur Gewinnung mit reinem Quellwasser tief in den Bergen lagert, ist es geschützt vor jeglicher Umweltverschmutzung. Glück Auf! Der alte Bergmannsgruß ist für die Salinen Austria AG Programm. So ist es kaum verwunderlich, dass der 520 Mitarbeiter zählende Betrieb Wert auf den Erhalt von Bergbautraditionen und Brauchtümern legt. Als Sponsor der Salinenmusikkapellen von Dürrnberg, Bad Ischl, Hallstatt und Hall in Tirol, Ebensee und Altaussee wird die Verbundenheit zur Region aktiv gelebt. Des weiteren unterstützen die Salinen, in Kooperation mit dem Wiener Naturhistorischen Museum, Ausgrabungen in Hallstatt, um die prähistorische Geschichte des Salzabbaus zu erforschen.

Eine Prise Salzkammergut. Bei einer Marke wie Bad Ischler, die 91,6 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher kennen (Salzstudie marketagent 2017), geht es nun darum, sie mit Behutsamkeit für die Zukunft weiterzuentwickeln. Das Unternehmen ist sich der großen Verantwortung bewusst, die mit einer Traditionsmarke wie dieser einhergeht. Mit Innovation und Kreativität wird an neuen Salzvarianten gearbeitet, um die Konsumenten mit einer Prise Salzkammergut zu begeistern. Eine Prise Salzkammergut, die gleichzeitig eine Prise Glück bedeutet. Denn eines ist gewiss: Wir Österreicher dürfen uns glücklich schätzen, unsere Speisen tagtäglich mit dem weltweit hochgeschätzten „weißen Gold“ würzen zu können. Produziert in Österreich. Gewonnen im Herzen des Salzkammerguts.

WISSENSWERT

Ob mit 7-Kräutern, Knoblauch, Chili oder einfach pur: Gutes Gewürzsalz bringt den Geschmack von Grillgut und Beilagen erst so richtig zur Geltung.

• Die Salinen Austria AG ist das einzige Unternehmen, das zum Salzabbau in Österreich berechtigt ist. • Jedes aus Österreich stammende Salz wurde von der Salinen Austria AG gewonnen und verarbeitet. Unser Salzkammergut | 87

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Der gewerbliche Fischfang im Salzkammergut geht bis auf das Jahr 1280 zurĂźck, doch lange galt Fisch als Herrenspeise und blieb dem einfachen Volk vorenthalten. 88 | Unser Salzkammergut 88-93_Fischerei_Ausseerland.indd 88

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FLOSSEN-

KULTUR Fischerei im Ausseerland: Schonend vermehrt, behutsam gez체chtet, wertsch채tzend vermarktet. Wildfang aus dem See ist lediglich von Fr체hling bis Herbst verf체gbar. Die Wildzucht bildet eine hochwertige Alternative mit langer Tradition. Text: Petra Kinzl Fotos: Andreas Syen, Astrid Eder, Florian Loitzl, Martin Huber, Wolfgang Simlinger

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Ü

bermütig tollen die marmorierten Saiblinge mit ihren gold-gelben Bäuchen herum. Die flinken Zeitgenossen wedeln voll Elan durch das kristallklare Wasser und knabbern zwischendurch genüsslich Plankton. Die Wildheit liegt in ihrer Natur. In ihrem Erbgut. Und es ist gar nicht so einfach, den Fischen die Flausen aus ihren Genen auszutreiben. Will man auch gar nicht. So ursprünglich wie ein echter Ausseer Saibling nur sein kann, soll er auch bleiben. Lediglich hat man durch die Wildzucht einen Weg gefunden, dem Qualitätsprodukt Fisch aus seinem besonderen und erquickenden Lebensraum Salzkammergut eine größere Bühne zu bieten: ganzjährig, statt nur wenige Monate. Jedem Genussmenschen erschlossen, statt einem kleinen Kreis vorbehalten. Frischer Wind. Darum hat sich die Fischerei Ausseerland vor einem Jahr verstärkt angenommen – unter der Patronanz von Qualität, Nachhaltigkeit und Ehrlichkeit. Der frische Wind ist merklich spürbar. Die drei Fischerläden in Kainisch, Bad Aussee und Grundlsee erleben eine Revitalisierung. Von Produktion über Auslieferung und Kundenbetreuung liegt jetzt alles in einer Hand. Sogar das Zuputzen, Räuchern und Beizen wird vor Ort erledigt. Während die Österreichischen Bundesforste (ÖBf ) nach wie vor für die nachhaltige Bewirtschaftung der Seen verantwortlich zeichnen, hat die Fischerei Ausseerland mit 1. Jänner 2018 das Ruder für das behutsame Heranzüchten und die umsichtige Vermarktung der Wildkultur-Fische übernommen. 100 Tonnen Fisch-Kultur. Jahrhundertelange Tradition trifft auf den Zeitgeist der Gegenwart. Bewährtes trifft auf Neues, stets jedoch im Einklang mit der Natur. So wird der steigenden Nachfrage nach wildem Fisch mit einer ausreichenden Menge nachgekommen, die erfreu-

SCHATZ IM TOPLITZSEE. Die Region ist mächtig stolz auf einen ihrer größten Schätze – den Saibling.

licherweise aus reinen, österreichischen Gewässern stammt. Bis zu 100 Tonnen Wildkultur-Fisch kann die Fischerei Ausseerland pro Jahr beisteuern. Doch alles der Reihe nach. Zum Ursprung. Die Geschichte des Fischfangs ist so alt wie die Menschheit selbst. Im Salzkammergut tauchen erste Urkunden zum gewerblichen Fischfang bereits 1280 auf. Lange Zeit jedoch war die vornehme Speise nur für den Adel bestimmt. Zum Glück ist das inzwischen anders. Zu Kaisers Zeiten sind die Fische sogar bis an den Kaiserhof geliefert worden. Diese Qualität weiß man im Salzkammergut bis heute zu schätzen. Und

Die Geschichte des Fischfangs ist so alt wie die Menschheit selbst. daran soll auch nicht gerüttelt werden, wie Betriebsleiter und Biologe Alexander Scheck klarstellt. Seit zwei Jahrzehnten sammelt er Wissen und Erfahrung über Aufzucht und Nachhaltigkeit rund um den Fischereibetrieb im Ausseerland. Zeit zum Wachsen. „Vom Ei bis zum

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Speisefisch legen wir Wert auf Qualität, Nachhaltigkeit und Ehrlichkeit“, gibt Scheck als Experte der Fischerei Ausseerland gerne darüber Auskunft, worauf es ihm bei der Fischzucht ankommt. „Unsere Fische bekommen viel Zeit, um sich zu entwickeln – mindestens zweieinhalb Jahre.“ Bei herkömmlichen Aquakulturen liege die Zeitspanne bei etwa einem Jahr – ein essenzieller Unterschied, der sich Länge mal Breite auf den Geschmack auswirkt. Ebenso macht sich die Sportlichkeit des Saiblings bemerkbar: Dank der vielen Bewegung ist das Muskelfleisch fest, gut strukturiert und besonders reich an gesättigten Omega-3-Fettsäuren. Von der Fisch-Natur zur Fisch-Kultur. Wildfang bedeutet, dass die Tiere direkt aus freier Wildbahn und saisonal von Frühling bis Herbst nur in jenen Mengen gefangen werden, die einen nachhaltigen Bestand sichern. Im Gegenzug wachsen Wildkultur-Fische in einem naturnahen Becken oder Teich auf. Unter Bedingungen, die ihrem ursprünglichen Lebensumfeld weitestgehend entsprechen: mit reinstem Trinkwasser, einer Wassertemperatur von kalten vier bis fünf Grad und bestem Futter. Sie sind Nachkommen aus freilebenden Saiblingen und ab dem Sommer auch von See- und Bachforellen, die dem Kenner allesamt unter dem Namen Salmoniden ein Begriff sind. „Unser Fisch aus Wildkultur hat die gesamte genetische Bandbreite eines Wildfisches aus der Natur“, erklärt der Experte den Gegensatz zu domestizierten Gattungen.

„Das Schöne am Saibling ist, dass er viel mehr Eier produziert, als für seinen Fortbestand nötig wäre.“ Alexander Scheck, Betriebsleiter Fischerei Ausseerland

Aus den anfänglichen Augenpunkten schlüpfen im Jänner jede Menge Jungfische.

Nachdem die Eier wilder Fische aus dem See gewonnen wurden, gibt ihnen die Fischerei Ausseerland im Bruthaus am Grundlsee die Pflege, die sie brauchen, um zu schönen Saiblingen heranzureifen.

FRISCH, GERÄUCHERT ODER GEBEIZT: Die Fischerei Ausseerland produziert mit Herz.

Am Anfang war das Ei. „Das Schöne am Saibling ist, dass er viel mehr Eier produziert, als für seinen Fortbestand nötig wäre“, beruhigt Alexander Scheck all jene, die fürchten, die Fischbestände in den Seen könnten zur Neige gehen. Ein einziges Weibchen trage etwa 800 Eier in sich. Nur ein Teil davon wird befruchtet, ein Teil wird aufgefressen. Um den See-Bestand zu sichern, reiche

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Fischerei AusseerlandBetriebsleiter Alexander Scheck

„Im Bruthaus überlebt ein Vielfaches mehr als im See.“

Know-how machen wir daraus das Beste, was wir können.“ Ohne Chemikalien. Ohne Medikamente. Bis das Ergebnis der aufwändigen Arbeit frisch, geräuchert oder gebeizt auf dem Tisch landet. Zu einem fairen Preis, wie Alexander Scheck überzeugt ist. Der Nutznießer, sprich Konsument, ist eingeladen, sich selber eine Meinung zu bilden. Und ein heimatverbundenes Stück Fisch mit gutem Gewissen verzehren. Denn eines ist sicher: Im Kreislauf der Natur ist nicht nur der Fortbestand quicklebendiger Wildfische garantiert, sondern auch das Weiterleben einer langen Wildzucht-Tradition im Ausseerland.

Das kalte Quellwasser im Grundlsee bietet den idealen Lebensraum für Wildfische, das Bruthaus für die Nachkommen liegt nur einen Flossenschlag entfernt.

Alexander Scheck, Betriebsleiter Fischerei Ausseerland

es aus, wenn sich daraus ein bis zwei Nachkommen entwickeln, so der studierte Biologe. Der Wildfisch-Bestand im Grundlsee sei mehr als gesichert, da brauche sich niemand Sorgen zu machen. R-Stratege. Der Saibling gilt als RStratege. Das heißt, er produziert viel Nachwuchs, ohne sich großartig um ihn zu kümmern. „Wir leihen uns sozusagen nur einen minimalen Teil der Eier aus“, sagt Alexander Scheck, der die Menge mit etwa 30 bis 50 Kilogramm bzw. etwa 300.000 Eiern beziffert, die den Weibchen während der Laichzeit zwischen Oktober und Dezember am Grundlsee entnommen werden. Ausstreifen wird das fachmännisch genannt. Die Muttertiere segeln zurück ins Wasser, die Eier in ihr neues Zuhause im Bruthaus direkt am See, nur einen Flossenschlag entfernt. Mit gutem Gewissen. „Im Bruthaus überlebt ein Vielfaches mehr, als dies im See der Fall wäre“, spricht der Betriebsleiter aus Erfahrung. „Mit unserem 92 | Unser Salzkammergut 88-93_Fischerei_Ausseerland.indd 92

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WILDFANG UND WILDKULTUR: A Kainisch: Zentrale mit Büro/Verarbeitung/Verkauf B Wildkultur Brettstein C Wildkultur Riedlbach D Wildfang Stausee Pass Stein E Wildfang Grundlsee F Wildfang Toplitzsee G Wildkultur Bruthaus Zimitz

H Fischerladen Grundlsee I Fischerladen Bad Aussee J Wildfang Hallstätter See

FISCHERLÄDEN UND FLOSSENBOX Vor Ort im Fischerladen oder per bequemer Zustellung direkt nach Hause: So kommt flugs frischer Fisch auf den Tisch. KAINISCH (Zentrale) Kainisch 103, 8984 Bad Mitterndorf Bis Mai wegen Umbau geschlossen, ab 14. Mai wie folgt geöffnet: Mo. bis Sa. von 9 bis 13 Uhr, Mi. von 17 bis 19 Uhr Tel.: 03624/289 GRUNDLSEE Mosern 19, 8993 Grundlsee Tel.: 03622/85 13 Öffnungszeiten: Bis Mai 2019 täglich geöffnet: Mo. bis Sa. von 9 bis 13 Uhr, Di. von 17 bis 19 Uhr

TIPP SAIBLINGSFEST 2019: 14. BIS 16. JUNI Ein Fest zum Saisonauftakt, denn von Frühsommer bis Herbst ist die beste Zeit, den größten Schatz des Ausseerlandes frisch aus den kalten Gewässern zu fischen: den Saibling. Die Gastronomen rund um Altausseer See, Grundlsee und Ödensee laden herzlich dazu ein, ihre Spezialitäten zu feiern und zu verkosten.

FLOSSENBOX Öffnungszeiten ab 14. Mai: Di. von 17-19 Uhr, Fr. und Sa. von 9 bis 13 Uhr BAD AUSSEE Altausseerstraße 356, 8990 Bad Aussee Tel.: 03622/537 60 Öffnungszeiten: Do. von 8 bis 12 Uhr und 17 bis 19 Uhr, Fr. von 9 bis 13 Uhr und 17 bis 19 Uhr, Sa. von 9 bis 13 Uhr

www.fischereiausseerland.at

Das monatliche Fisch-Abo für den Privatverbrauch: Online fischen: Saibling ist auch online in allen Variationen verfügbar – von frisch bis geräuchert. • Lieferzeiten: Einmal monatlich wird zu festgelegten Terminen mittels „Post Fresh“ geliefert, die tagesfrische Ware wird direkt vor der Haustüre abgestellt. • Das Abo ist jederzeit änderbar, pausierbar oder kündbar. www.flossenbox.at www.facebook.com/flossenbox

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HÜTTHALER

Mehr Tierwohl – bester Geschmack Das Unternehmen Hütthaler setzt neue Maßstäbe bei der Fleischproduktion – und verbindet beste Genüsse und respektvollen Umgang mit dem Tier. Eine Mischung, die uns schmeckt!

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as Thema Tierwohl ist seit Jahren in aller Munde, schließlich wollen Verbraucher tierische Produkte mit gutem Gewissen kaufen und essen. Und auch immer mehr Landwirte haben großes Interesse an dem Thema. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern gelten in Österreich zwar streng geregelte Standards für die Nutztierhaltung, dem Thema Tierwohl wird hier jedoch noch zu wenig Beachtung geschenkt. Und das, obwohl Tierwohl im Zentrum der öffentlichen Debatte steht. Dem Zeitgeist entsprechend, ernährt sich der Mensch wesentlich bewusster, möchte wissen, woher das Fleisch kommt, ob das Tier zuvor mit Respekt behandelt wurde und bei der Schlachtung nicht leiden musste. Die Hütthaler KG hat sich dem Zeitgeist angepasst und arbeitet seit fünf

Jahren intensiv an der Entwicklung und Umsetzung des Projekts „Hofkultur“. Die Vision ist es, Regionalität, Haltungsart und den Umgang mit Nutztieren wieder mehr in den Mittelpunkt zu stellen.

kultur war auch der Anstoß für den Neubau des Schlachthofs nach Tierwohlgrundsätzen. Nur so kann der Familienbetrieb Hütthaler Tierwohl über die gesamte Wertschöpfungskette ausnahmslos garantieren.

Respekt und Wertschätzung den Tieren gegenüber. Familie Hütthaler hat es sich als Ziel gesetzt, die Rahmenbedingungen für eine artgemäße Tierhaltung im konventionellen Bereich neu zu definieren und ein verantwortungsvolles Zusammenleben von Mensch und Tier zu gewährleisten. Die Grundsätze der Hofkultur umfassen eine wertvolle Fütterung, die verantwortungsvolle Aufzucht, ausreichend Auslauf und ein respektvolles Zusammenleben von Mensch und Tier. Somit kann sichergestellt werden, dass die Nutztiere natürlich, gesund und stressfrei aufwachsen. Hütthalers Hof-

Neuer Schlachthof, der begeistert. Mit dem Neubau des Schlachthofs nach Tierwohlgrundsätzen in Redlham, der mit Februar 2019 in Betrieb gegangen ist, kann Hütthaler nun bei Produkten mit Hofkultur-Qualität Tierwohl über die gesamte Wertschöpfungskette sichern: Ein großer Wartestall mit anpassungsfähigen Buchtensystemen mit mehr Platz für das jeweilige Tier, optimales Raumklima, Sprühnebelkühlung an warmen Tagen, Holz als natürliches Material, leicht steigende Treibwege oder barrierefreies Abladen sind nur ein Teil des neuen durchdachten Systems. Beim Bau des

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Im Februar ging in Redlham der erste gläserne Schlachthof nach Tierwohl-Grundsätzen in Betrieb.

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© Hütthalter KG

Der große Wartestall bietet individuell anpassungsfähige Buchtensysteme, deutlich mehr Platz für das jeweilige Tier und ein optimales Raumklima.

gläsernen Schlachthofs standen für die Hütthaler KG die Erfüllung der allgemeinen Tierwohlgrundsätze bzw. auch der selbst auferlegten Bedingungen im Fokus. Gleichzeitig wird mit dem innovativen Gebäude ein Zeichen für höchste Transparenz im Umgang mit Tieren und generell in der Lebensmittelproduktion gesetzt. Eine reduzierte Schlachtgeschwindigkeit und optimale Arbeitsbedingungen ermöglichen es den bestens geschulten Mitarbeitern, sich mehr Zeit für das einzelne Tier zu nehmen und so für einen würdevollen Umgang zu sorgen. „Unser Ziel war es, ein Gebäude zu errichten, in dem gute Arbeitsbedingungen, Wertschätzung dem Tier gegenüber sowie die Erzeugung von hochwertigen Lebensmitteln vereint sind“, unterstreicht Inhaber Dr. Florian Hütthaler. Für Interessierte bietet Hütthaler einmal im Monat kurze Rundgänge bei den Schlachthof-Glas-

irten bekommen Bei den Hofkultur-Landw 100% mehr Platz, s die Schweine mindesten . uvm oh Auslauf & Str KONTA K T

portalen an. Voranmeldungen dazu direkt im Shop oder unter 07673/223018. Werksverkauf in Redlham. Zusätzlich zum neuen Schlachthof eröffnete ab 4. Februar 2019 ein neues Shopsystem in Redlham. Ein Werksverkauf im selben Gebäude bietet Sonderpreise und Aktionen auf Frischfleisch wie auch Stangenwurst, Aufschnitte, Grillfleisch, marinierte Artikel sowie vergünstigte Bruchware. Ebenso wird ein 24-Stunden-Automat vor dem Shop jederzeit spontane Kundenwünsche erfüllen.

Hütthaler KG Linzer Straße 1, 4690 Schwanenstadt E-Mail: office@huetthaler.at Tel.: 07673/2230-0 Facebook: hütthalers hofkultur Instagram: hütthalers hofkultur www.hofkultur.at www.huetthaler.at shop.huetthaler.at Unser Salzkammergut | 95

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DER TIPP FÜR DEN DIP! Sie dürfen bei keiner Grillerei fehlen: Dips und Saucen sind das Topping jedes Steaks und Koteletts oder vom Gmundner Milch Grillkäse. Bei der Zubereitung sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Was schmeckt, ist erlaubt. schen Zutaten wie Limette und Basilikum sorgt für eine genussvolle Abkühlung. Mehr Rezepte und frische Ideen für Grillfreunde warten auf: www.gmundner-milch.at

JOGHURT: Das Gmundner Milch Joghurt in stichfester Form bietet die ideale Grundlage für eine ausgewogene Ernährung. Der Genuss mit frischen Früchten ist ebenso zu empfehlen wie die Verwendung zur Verfeinerung unterschiedlichster Speisen. Löffel für Löffel schmeckt man die Qualität von Gmundner Milch.

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SAUERRAHM: Der frische Gmundner Milch Sauerrahm eignet sich hervorragend als Basis für schmackhafte Saucen, Dressings oder zur Veredelung diverser Speisen.

– ausgehend von der Basis mit Joghurt, Sauerrahm oder Topfen gibt es für jeden Geschmack den passenden Mix. Aber auch Buttermilch oder Löffelkäse sind eine gute Basis. Der leichte Avocado-Topfen-Dip passt perfekt zu Geflügel, der Sommer-Dip mit fri-

© Gmundner Molkerei, Shutterstock

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ir haben bei Grillfreunden nachgefragt und uns auf einschlägigen Blog-Seiten umgesehen, was 2019 angesagt ist. Die Vielfalt könnte kaum größer sein. Ob scharf, sauer oder süß

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REZEPTE

DIE BESTE BASIS FÜR JEDEN DIP: Frische Milchprodukte von Gmundner Milch

Gmundner Milch Joghurt, Sauerrahm und Topfen mit einem Schneebesen gut verrühren und mit Gewürzen, Kräutern, Früchten, Gemüse etc. nach Wahl verfeinern. Tipp: Das Joghurt macht den Sauerrahm schlanker, der Topfen gibt der Sauce eine kompakte Bindung, und wer es gerne cremig und molliger mag, gibt kurz vor dem Servieren noch geschlagenes Obers in die fertige Dipsauce. Eine Dipsauce sollte mit den Zutaten eine Stunde durchziehen, dabei wird sie in der Konsistenz dicker. Bei Zutaten wie Gemüse oder Früchten kann der Dip jedoch flüssiger werden, dann rührt man bis zur gewünschten Konsistenz noch etwas Topfen hinein.

Zutaten: 1 reife Avocado 1 Packung Gmundner Milch Topfen Pfeffer, Salz, Paprikapulver 1 kleine Tomate 1 kleine Zwiebel 1 Knoblauchzehe Zitronensaft Zubereitung: 1. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. 2. Tomate waschen und klein schneiden. 3. Avocado waschen und halbieren. Kern entfernen und Fruchtfleisch aus der Schale lösen, in einen Mixer geben. 4. Gemeinsam mit dem Topfen, dem Saft einer halben Zitrone, Salz und Pfeffer pürieren. 5. Zwiebel, Knoblauch und Tomate unterrühren, kurz ziehen lassen.

BASIS-DIPSAUCE

Zutaten für die Basis-Dipsauce: 250 g Joghurt 250 g Sauerrahm 3 bis 5 EL Topfen 20 % ¼ l geschlagenes Schlagobers Gewürze, Gemüse, Kräuter und Früchte nach Wahl

Frisch, leicht und köstlich: Der Avocado-Topfen-Dip passt hervorragend zu Hühnchen.

AVOCADOTOPFEN-DIP

Wer mehr köstliche Rezepte rund ums Grillen sucht, schaut am besten bei www.gmundner-milch.at vorbei.

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KRAFTSPENDER. Mit Gmundner Milch werden Sonnentage auf der Piste genossen.

VENI-VIDI-VINC

und Gmundner Milch bei der Ski-WM in Are Mit Ende Jänner und Anfang Februar wurden in Gramastetten, und besonders häufig im Ortsteil Koglerau, immer wieder blau gekleidete „Homo sapiens“ gesichtet. Überraschend, dass auch 2.209 Kilometer entfernt – im schwedischen Åre – zwölf derselben blauen Gestalten für Aufsehen und beste Stimmung sorgten. Fotos: Hermann Luckeneder / Fanclub Koglerau, Gepa Pictures, Shutterstock 98 | Unser Salzkammergut 96-99_Gmundner_Molkerei_Druck.indd 98

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uf der Hinreise im Gepäck: unter anderem Gmundner Milch-Produkte – und auf der Heimreise die Freude über Silber- und Bronzemedaille bei der Alpinen Ski-WM ihres Idols Vincent Kriechmayr.

ER WEISS, WAS GUT IST: Vincent Kriechmayr bei der Ski-WM in Åre.

Trotz der anfänglich eisigen Temperaturen und der schwierigen Umstände bei der Austragung der Bewerbe ließen sich die eher zurückhaltenden Schweden schnell von der Feierstimmung der Gramastettner anstecken. Dass die VincFans nicht zu überhören und zu übersehen waren, ist auch auf den Fotos zu sehen. „Unsere gute Stimmung war nicht nur für die schwedischen Kollegen ansteckend – auch Vincent konnte unsere ‚positive vibration‘ gut nutzen,“ freut sich Monika vom Fanclub. Das vorläufige Fazit: Dieser Winter ist definitiv dem Motto des Fanclubs gerecht geworden: „Zieht euch warm an, das wird eine coole Saison!“ Und es steht in den Sternen, welche Erfolge nach dem Ende der Saison noch zu feiern sind. Mehr Bilder auch auf www.gmundner-milch.at Unser Salzkammergut | 99

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So schmeckt

OSTERN Von der Osterpinze bis zum herzhaften Bauernschinken im Brotteig: Die Osterjause hat in unseren Breiten eine besondere Tradition. Darum präsentieren wir feine Schmankerl von Österreichs erfolgreichster Foodbloggerin Catrin Neumayer alias „cookingCatrin“. Fotos: Carletto Photography, www.carletto.at Illustration: Shutterstock

MARMORIERTE EIER, HASERL AUS PORZELLAN, ZARTE FRÜHLINGSBLUMEN. Bei Catrin Neumayer dominieren in diesem Jahr zarte Töne wie Rosa und Weiß den Ostertisch.

F Foodbloggerin Catrin Neumayer

ür Catrin Neumayer, die unter dem Namen „cookingCatrin“ Österreichs erfolgreichsten Foodblog betreibt (www.cookingcatrin.at), ist Ostern in erster Linie ein wundervolles Familienfest. Die ganze Familie trifft sich bei ihr am Ostertisch, um nach der Fastenzeit zu schlemmen und die vielen besonderen Schmankerl zu genießen. „Es ist üblich, die traditionelle Osterjause in schönen Körben in die Kirche zu einem Gottesdienst zu tragen und dort bei der Speisenweihe segnen zu lassen“, erzählt die WahlKärntnerin. „Bei mir zu Hause im Salzburger Lungau wird dann noch ein gesegnetes, rotes Ei über das Haus geworfen. Dieser Brauch soll Haus und Hof vor Brand und Unglück schützen. Besondere Kraft wird übrigens jenen Eiern zugeschrieben, die am Gründonnerstag gelegt wurden.“

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Kredenzt werden am Osterwochenende dann die verschiedensten Köstlichkeiten – von pikant bis süß. Eier gibt es in allen Variationen, der herzhafte Bauernschinken im Brotteig darf allerdings ebenso wenig fehlen wie der Osterstriezel und die Osterpinzen. Doch nicht nur das, was auf den Tisch kommt, spielt eine Rolle. Auch die stimmungsvolle Dekoration gehört dazu. Bunt gefärbte Ostereier, Osterhasen aus Porzellan und frische Frühlingsblumen zaubern eine stimmungsvolle Atmosphäre. Bei Catrin

Neumayer dominieren in diesem Jahr zarte Töne wie Rosa und Weiß den Ostertisch. Da finden sich Henderl und Haserl aus weißem Porzellan, marmorierte Ostereier, Steingut-Teller in Grau und Weiß, dazwischen kleine Vasen mit Rosen, Tulpen, viel Grün und Schleierkraut. Dafür können gern auch Milchkännchen zweckentfremdet werden. Und in so einer liebevoll dekorierten Umgebung schmeckt die Osterjause gleich doppelt so gut!

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ZUTATEN: 125 g Butter 1/2 Pkg. Vanillezucker 150 g Staubzucker 200 g Kochschokolade 5 Eier 1 Schuss Milch 150 g Zucker 125 g Mehl 1/4 Pkg. Backpulver 1 Prise Salz FÜR DIE CREME: 100 g Kochschokolade 100 ml Schlagobers 250 g Mascarpone (fettreduziert) 125 g Ribiselmarmelade ZUM DEKORIEREN: 1 Schoko-Osterhase 100 g bunte Schokolinsen, z. B. „M&M’s Chocolate“

SCHOKOOSTERHASENTORTE

ZUBEREITUNG: 1. Den Ofen auf 175 Grad Umluft vorheizen. 2. Die Eier trennen. Die Eiklar steif schlagen. Die Eigelbe mit der zimmerwarmen Butter und mit dem Staubzucker sowie dem Vanillezucker schaumig schlagen. Die Schokolade schmelzen und einrühren. Das Mehl und das Backpulver einrühren und eine Prise Salz hinzufügen. Einen Schuss Milch in die Masse einrühren, zum Schluss den Eischnee vorsichtig unterheben. 3. Den Teig auf drei mit Backpapier belegte Kuchenformen verteilen und im Ofen bei 175 Grad Umluft für 50 Minuten backen. Die Kuchen auskühlen lassen.

FÜR DIE CREME: 1. Den Schlagobers aufschlagen. Die Schokolade schmelzen. Die geschmolzene Schokolade in die Marscarpone rühren. 2. Ribiselmarmelade auf jeden der drei Tortenböden streichen und eine dünne Schicht der MascarponeMasse darüberstreichen. Die Tortenböden aufeinanderlegen und die Torte auch außen und an der Oberseite mit der Creme bestreichen. Die Creme abziehen, damit der typische Naked Cake-Look entsteht. 3. Cremetupfen kreisförmig mit einer Spritztüte auf die Torte setzen und den Schoko-Osterhasen in der Mitte der Torte platzieren. Mit den M&M‘s Chocolate auffüllen.

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BAUERNSCHINKEN IM BROTTEIG ZUTATEN: 1/2 Stück Karnerta Bauernschinken rustikal essfertig (entspricht 3,2 kg) FÜR DEN BROTTEIG: 400-420 ml Wasser 250 g Weizenmehl 250 g Dinkelmehl 1 Würfel Germ (entspricht 42 g), alternativ 1,5 Pkg. Trockengerm 1/2 EL Salz

ZUBEREITUNG: 1. Für den Brotteig das Mehl in eine große Schüssel oder auf eine Arbeitsfläche sieben. Den Germ in lauwarmem Wasser auflösen. Zum Mehl geben, mit Salz abschmecken. Alles in der Küchenmaschine oder mit den Händen zu einem luftigen Teig verkneten. An einem warmen Ort oder im Ofen bei 40 Grad für eine Stunde aufgehen lassen. 2. Den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben, nochmals kurz durchkneten. Für das Bauernschinkenstück passend ausrollen. Den Schinken im Brotteig einschlagen. 3. Ein Backblech mit Backpapier belegen und den Schinken im Brotteig mit der glatten Seite nach oben darauf geben. Nochmals kurz aufgehen lassen und im vorgeheizten Backofen bei 175 bis 180 Grad für eine Stunde backen. 4. Den Schinken im Brotteig noch warm anschneiden oder auf einem Vogerlsalat mit pochierten Eiern servieren.

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Leichter Kaffee-Osterstriezel Rezept auf der nächsten Seite

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TIPP: Wer mag, kann für einen noch saftigeren Striezel 50 g geschmolzene Butter in den Germteig einkneten.

LEICHTER KAFFEEOSTERSTRIEZEL

ZUTATEN: 4 starke Espressi 220 ml Milch 1 Pkg. Trockengerm 60 g Zucker 200 g Weizenmehl 300 g Dinkelvollkornmehl 3 Kappen Rum 1 Pkg. Vanillezucker Mark einer Vanilleschote 3 Eidotter Optional: 50 g Butter (geschmolzen)

ZUBEREITUNG: 1. Vier starke Espressi zubereiten. Die Milch lauwarm erhitzen, den Trockengerm darin gleichmäßig auflösen. Den Zucker, das Mehl, den Rum, den Vanillezucker, das Vanillemark und die Eidotter zur Milch zufügen. Alle Zutaten zu einem lockeren Teig verkneten und an einem warmen Ort für ca. eine Stunde abgedeckt gehen lassen, bis sich der Teig verdoppelt hat. 2. Eine Arbeitsfläche bemehlen. Den Teig in drei Stücke teilen, die Teile zu gleichlangen Strängen formen und daraus einen Zopf flechten. Diesen zu einem Kreis eindrehen. 3. Den fertig geflochtenen Striezel auf ein mit Backpapier belegtem Backblech geben und nochmals 20 Minuten an einem warmen Ort aufgehen lassen. Den Striezel bei 165 Grad Heißluft für 35 bis 40 Minuten mit einem Wasserblech im Ofen backen.

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30. Mai - 2. Juni 19 DAS HIGHLIGHT FÜR ALLE PFERDEFANS // Spannende Turnierbewerbe - CSN-A* Springturnier, Einspänner-Fahrturnier, Internat. Westernturnier, One-Day Vielseitigkeit // Expertenforen // 4 Shows „Nacht der Pferde“ mit internationalen Topstars

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nachrichten.at

,,Da geht’s um meine Region,,.

Darum bin ich Leserin.

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Die ne

„Schauue Serie a Land“ ufs ab 6. A pril OÖNac in den hrichte n

Die Jungwirtin Johanna nennt das schöne Salzkammergut ihre Heimat. Denn direkt beim Traunsee arbeitet sie jeden Tag im Familienbetrieb. Von klein auf ist sie hier tief verwurzelt und möchte deshalb die Berichte über ihre Region in den OÖNachrichten nicht missen. So verpasst sie garantiert nichts – auch wenn’s mal stressig ist. Darum ist sie Leserin.

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70 Jahre süße

Verführung Seit 1949 bereitet die süßeste Adresse im Salzkammergut feine Köstlichkeiten zu. Ein Blick in die Geschichte von Klimtpralinen, Schloss Kammer-Torte, Eis und Co. Fotos: Ottet

m 1. Mai 1949 brachten Margarete und Karl Ottet im Gasthof Koderhold die Wiener Backstubentradition nach Schörfling am Attersee. Die Liebe zum Beruf und viel Fleiß waren die Geheimzutat für den Erfolg des aus Wien stammenden Ehepaares. Seit 1959 verwöhnt die Familie Ottet nun ihre Gäste im „Seifensiederhaus“ am Marktplatz, der ehemaligen Wohnstätte des Barockmusik-Komponisten und Dichters Johann Beer. Die Leidenschaft für die süßen Köstlichkeiten vermittel-

ten die beiden auch ihrem Sohn Karl Ottet, Konditormeister seit 1981, der den Traditionsbetrieb übernahm und ihn zusammen mit seiner Frau Waltraud in ein kulturelles und kulinarisches Genussplatzerl verwandelte. Original Klimtpralinen, Schloss Kammer und Pfahlbauten. Neben der weltberühmten Klimtpraline, die bereits von zwei Päpsten höchstpersönlich verkostet wurde, lassen Waltraud und Karl Ottet immer wieder die kulturellen und landschaftlichen Beson-

derheiten der Region in ihre Kreationen einfließen. Eis-Hochgenuss vom Konditormeister. „Gibt‘s hier das köstliche hausgemachte Eis?“ – Sieht man die (un)geduldige Warteschlange am Marktplatz in Schörfling vor der Eisvitrine, erübrigt sich die Frage! Geht (oder fährt) man zum Ottet, fällt die Entscheidung schwer: Eis oder Mehlspeise? Mitnehmen oder doch lieber gleich genießen? Ein kleiner Mocca (Robusto vom Kaffeeröster Hrovat, Bad

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Margarete und Karl Ottet

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Übrigens – nicht nur das köstliche Eis ist hausgemacht, sondern auch die Ingredienzien für die Eisbecher, wie Schoko- und Karamellsauce, Vanillecreme, Biskuitwürfel, Eierlikör mit Bourbon-Vanille, Baiser, Amaretti, Himbeermus usw.!

Karl der Fünfte „sitzt“ im Qualitätsmanagement.

Karl und Waltraud Ottet

Goisern) vor der Vitrine macht‘s nicht einfacher – mmmhhhh, da sind ja auch noch die herrlichen handgefertigten Pralinen! Ein Blick in die Eiskarte mit den herrlichen Kreationen – und das Programm für den nächsten Ausflug ist fix! Sportlich per Pedes oder Elektrorad sei Dank – das Eis- und Mehlspeisenparadies ist auch ohne Auto erreichbar! Wussten Sie, dass die Konditorei Ottet keine Backmischungen verwendet – also alle Teige selbst herstellt? vorzügliches Frühstück mit hausgemachten Weckerln und Schörflingern (Semmerl) anbietet? das feine Speiseeis nach italienischem Rezept im Hause produziert? Übrigens noch mit einem traditionellen Rührwerk, das das Eis ohne künstliche Zu-

sätze cremig rührt? ihre Fruchteissorten LAKTOSEFREI und VEGAN zubereitet? über 30 Eissorten im Programm hat? in ihrer Schokoladenwerkstatt die Pralinen und Schokoladen handfertigt? am 30. April 2019 das 70-jährige Firmen-Jubiläum feierte? der jüngste Ottet-Spross auch Karl heißt und als fünfter Karl die momentane Nummer eins ist?

Die süßeste Adresse im Salzkammergut. Bei einem Besuch in der Konditorei Ottet kann man dem Alltag entfliehen und bei einer kleinen Pause die Köstlichkeiten genießen oder auch mit nach Hause nehmen! „Lassen Sie sich unsere zarten Pralinen, Trüffel-, Schokoladen- und Tortenkreationen oder unser vorzügliches Eis auf der Zunge zergehen!“ Das lässt sich auch die Redaktion nicht zweimal sagen und stellt aus der großen Auswahl die besten Gaumenfreuden vor.

Handwerk und hoher Qualitätsanspruch. Beste Zutaten aus der Region wie Frischeier für die Mehlspeisen, Bio-Eier fürs Frühstück und das Vanilleeis, aber auch überregional – Bourbon-Vanille wächst nun mal in Madagaskar – sind eine Selbstverständlichkeit für die Konditorei Ottet.

KONTAKT

Waltraud und Karl Ottet Marktplatz 6, 4861 Schörfling Tel.: 07662/6464-0 E-Mail: ottet@konditor.at www.konditor.at

Himmlische Tipps der Redaktion:

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Schloss Kammer-Torte

Birnenreistorte mit Himbeersauce

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Naturkulisse Gosau Auf unmarkierten Wegen wandern, die schönsten Aussichtsberge erklimmen und die Brauchtümer von Gosau und seiner Umgebung kennenlernen. Mit Wanderführerin Betty Jehle erlebt man die Naturschönheit des Salzkammerguts auf eine völlig neue Art. Text: Rebecca Mayr

Fotos: NATURSCHAUSPIEL, Robert Maybach

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Am Hochmoor Löckenmoos genießt man das herrliche Bergpanorama.

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ach langjähriger Zeit in Tirol ist Betty Jehle wieder ins schöne Salzkammergut zurückgekehrt. Seit neun Jahren bringt die Gosauerin Kindern und Erwachsenen die Natur und Brauchtümer ihrer Heimat näher. Im Interview erzählt die gekürte „Naturschauspielerin des Jahres“ über ihr Leben im Einklang mit der Natur und verrät uns ihre schönsten Wanderrouten, die sie mit NATURSCHAUSPIEL durchführt. NATURSCHAUSPIEL ist eine Initiative des Landes Oberösterreich für die Naturvermittlung in den oberösterreichischen Natur- und Landschaftsschutzgebieten. Was bedeutet Wandern für Sie? Wandern bedeutet für mich Entspannung und Lebensfreude pur. Sobald ich einen Fuß nach draußen setze, kann ich runterkommen. Und das versuche ich auch den Menschen weiterzugeben. Natur ist so ein wichtiges Thema und geht heutzutage leider oft unter. Ich versuche sowohl Kindern als auch Erwachsenen zu vermitteln, dass sie mit der Natur Körper, Geist und Seele ins Reine bringen können.

Wie können Naturbegeisterte von einer Wanderführerin profitieren? Ich bin in der Umgebung aufgewachsen, und auch mein Team ist hier zu Hause. Wir können den Leuten Plätze zeigen, wo das Herz einfach höherschlägt. Wanderungen, bei denen man wunderschöne Aussichten auf den Dachstein genießt, eindrucksvolle Bäume entdeckt und einzigartige Geschichten von den Einheimischen hört. Das suchen die Menschen immer mehr, und das bekommen wir auch zu spüren. Was macht das Salzkammergut für Sie zu so einer besonderen Region? Ich bin im Inneren Salzkammergut zu Hause. Goisern, Hallstatt, Obertraun, Gosau – von der Sprache bis zur Umgebung, jeder Ort ist anders. Goisern ist weitläufig und das Gebiet viel weicher als der Rest. Gosau ist ein Tal und besonders durch seine Seen, den Schleifstein und die geologische Geschichte geprägt. Ganz anders als Hallstatt, das durch sein weißes Gold schnell reich wurde und eher klein und eng ist. Wie Sie sehen, haben wir im Salzkammergut wirklich alles, was Lebensqualität für mich ausmacht: Von den Seen über die Berge

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NATURERLEBNIS LÖCKENMOOS Auf Entdeckungsreise durch die märchenhafte Naturkulisse der Gosau. Nach der geselligen Auffahrt mit dem Gosauer Bummelzug wandern wir mit NATURSCHAUSPIEL auf historischen Pfaden durch das Deckenhochmoor Löckenmoos. Vorbei am kleinen Moorsee und den sagenhaften Karsthöhlen entdecken wir seltene Pflanzen und die heute noch aktiven Schleifsteinbrüche. Dabei genießen wir den Ausblick auf das überwältigende Bergpanorama des Gosaukammes und die Einkehr in eine urige Almhütte.

Wanderführerin Betty Jehle (li., kniend) zeigt Kindern und Erwachsenen die Schönheit der Natur im Salzkammergut.

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bis hin zu der Kultur. Das ist Alpin pur. Was macht eine Waldpädagogin? Als Waldpädagogin helfe ich bei meinen Touren, die Natur wieder spielerisch kennenzulernen. Naturerfahrungsspiele lassen uns unsere Umgebung wieder von Neuem erleben. Das gilt für Kindergartenkinder genauso wie für Erwachsene. Hier kann man einfach nochmal Kind sein und sich richtig in die Natur stürzen. Wie wichtig ist Ihnen ein bewusster Umgang mit der Natur? Sehr wichtig! Darum ist mir auch die Waldpädagogik ein besonderes Anliegen. Fotosynthese oder die Lehre der Fauna und Flora bekommt man vielleicht in der Schule erklärt, aber erst wenn man sie praktiziert, merkt man, was dahintersteckt. So biete ich für Kinder Kurse an, in

denen wir gemeinsam in der Naturhexenküche Hustensäfte oder Salben herstellen. Was bedeutet es, mit einer Gruppe zu wandern? Durch meine langjährige Erfahrung habe ich in Sachen Menschenkenntnis viel dazugelernt. Man muss die verschiedenen Charaktere in der Gruppe berücksichtigen und ihnen trotzdem auch eine gewisse Eigenverantwortung zuschreiben. Ich mag keine Strukturen, man muss auf jede Gruppe gezielt eingehen, und mit genauen Vorgaben wäre das oft nicht möglich. Mein Ziel ist es, dass jeder nach einer Wanderung zurückblickt und denkt: Das war ein tolles Erlebnis!

Info: www.betty-jehle.at, www.naturschauspiel.at

„Meine Heimat und ihre Naturschönheit zu vermitteln, ist ein riesengroßes Geschenk für mich.“

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© Christopher Unterberger

Mit dem Blick Richtung Hallstätter See wandert man an der eindrucksvollen Gletscherwelt entlang.

ZEUGEN DER EISZEIT Im eindrucksvollen Echerntal in Hallstatt ein eiszeitliches Naturdenkmal erleben. Unsere Wanderung führt uns entlang des Waldbaches – eine mächtige Riesenkarstquelle, die durch das malerische Tal fließt und in den Hallstätter See mündet. Sein mächtiger Wasserfall, der Waldbachstrub, und die umgebende Bergwelt erzählen erste Geschichten aus der Gletscherwelt. Direkt daneben liegt der Dürrenbach, in dessen Bachbett die Gletschermühlen und Formen von Gletschertöpfen beheimatet sind. Dieser Gletschergarten ist ein Relikt der letzten Eiszeit. Unser Weg führt uns vom Gletschergarten hinauf zur Riesenkarstquelle Waldbachursprung und weiter zur Klausalm, wo wir den herrlichen Blick auf Hallstatt mit dem Hallstätter See genießen. Der gewaltige Ausblick ins Tal belohnt den Aufstieg.

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Wandertipp von

ANDREAS MÜHLLEITNER Dieses Mal entführt uns der Fotograf und begeisterte Wanderer Andreas Mühlleitner an die frühlingshafte Westseite des Attersees.

FOTOGRAF Andreas Mühlleitner

Fotos: Andreas Mühlleitner

Attersee-Wanderweg. Dazu bietet sich der Attersee-Westwanderweg an, der von Nußdorf nach Unterach führt. Trotz seiner relativen Länge von rund 13 Kilometern empfindet man das

Unterwegssein auf den breiten und gut beschilderten Wegen mehr als ein Schlendern durch einen üppigen Garten. Darüber hinaus wird man immer wieder mit herrlichen Ausblicken über die weiten, türkisblauen Wasserflächen belohnt. An den schönsten Plätzen laden Bänke zur Rast ein. Naturschutzgebiet Egelsee. Höhepunkt auf der Wanderung ist das Durchschreiten des Naturschutzgebiets Egelsee, dessen Herz ein kleiner Moorsee bildet, der als ein Relikt der letzten Eiszeit gilt. Entstanden ist er in einem sogenannten Toteisloch, nachdem sich hier ein großer Eisblock vom noch aktiven Gletscher abgetrennt und eine Mulde in den Boden gedrückt hat. Nach seinem Abschmelzen hinterließ er uns einen vergleichsweise winzigen See, der heute aber ein umso wertvolleres Refugium für selten gewordene Tiere und Pflanzen darstellt. Umgeben ist der Egelsee von naturbelassener Ufervegetation und von extensiv genutzten Feucht- und

Streuobstwiesen, die nur einmal im Jahr gemäht werden. Ausgangspunkt: Nußdorf am Attersee. Alternativ kann man sechs Kilometer weiter südlich auch von der Ortschaft Stockwinkl losgehen, wodurch sich die Länge der Wanderung halbiert. Eine Rückkehr zum jeweiligen Ausgangspunkt ist von Unterach mit dem Bus oder Schiff möglich. Gehzeit: Für die gesamte Wegstrecke von Nußdorf nach Unterach benötigt man ohne Pausen ca. 3,5 Stunden. Wegbeschaffenheit: Am Attersee-Westwanderweg ist man auf meist breiten Wald- und Wiesenwegen unterwegs, die kaum nennenswerte Höhenunterschiede aufweisen und gut beschildert sind. Auch für Familien mit Kindern ist die Wanderung bestens geeignet. Als Einkehrmöglichkeit bietet sich in schöner Aussichtslage der Gasthof Druckerhof an.

© Bildnachweis

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ine im Frühjahr besonders reizvolle Gegend befindet sich entlang eines Höhenrückens an der Westseite des Attersees. Während die höheren Berge im Inneren Salzkammergut noch von einer dicken Schneedecke überzogen sind, hat hier längst der Frühling Einzug gehalten. In diesem Übergangsbereich zwischen Alpenvorland und den Kalkalpen erblühen Ende April die Obstbäume, die Waldböden sind von den weißen Blüten des Bärlauchs überzogen, und die Blumenwiesen entfalten bis Mitte Mai ihre ganze Farbenpracht. Die schönste Zeit, um sich in dieser abwechslungsreichen wie sanft hügeligen Landschaft auf eine Wanderung zu begeben.

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Im Frühjahr sind die Waldböden mit Bärlauch überzogen.

Unterwegs im Naturschutzgebiet Egelsee

Obstbaumblüte entlang der Wanderwege, mit Ausblick über den Attersee

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LANDHAUS ZU APPESBACH 118 | Unser Salzkammergut 118-131_Tauroa.indd 118

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Frühlingserwachen im

SALZKAMMERGUT

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– eine „beflügelnde“ Zeit

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Fast mythisch ist es – das Erwachen des Frühlings im Salzkammergut, wenn sich morgens langsam die Nebelschwaden über den schon kräftig grünen Wiesen auflösen. Die Natur freut sich und der Tau auf den Gräsern und den frühen Blüten und Blumen funkelt mit den ersten Sonnenstrahlen um die Wette.

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ie Luft ist noch frisch, aber man spürt sie schon, die wärmende Kraft der Sonne, die neue Energie durch den Körper strömen lässt. Hinaus zieht es einen – hinaus aus der Stadt in die herrliche, aus dem Winterschlaf erwachen-

de Natur am Land mit ihrem Duft nach Blumen und Blüten, nach Energie und Kraft. Für einen Tag, ein Wochenende oder gleich mehrere Tage … An „beflügelnden“ Orten im Salzkammergut kann man diese einzigartige Zeit des Jahres ganz besonders genießen. An Orten, die sich durch ihre herz-

liche Gastfreundschaft, gelebte Tradition, eine unvergleichliche Lage und ein großes Angebot an kulinarischen Köstlichkeiten auszeichnen und damit das Qualitätssiegel Tauroa tragen dürfen.

Zu diesen Orten gehört zum Beispiel das …

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aus Süßem und Salzig-Pikantem, Kaltem und Warmem, Fruchtigem und Cremigem. Frisch zubereitet und annähernd vollständig aus der Region. Am liebsten würde man sitzen bleiben, gleichzeitig lockt der See und die Berge – die auch vom Restaurant aus beeindrucken. Und dann? Eine Schifffahrt direkt ab dem Steg des Hotels mit den kürzlich detailgetreu renovierten Schiffen MS Rudolf oder MS Traun auf dem „Steirischen Meer“, wie der Grundlsee auch genannt wird? Eine Bergtour, zum Beispiel auf den Tressenstein, oder doch lieber ein ganz gemütlicher Spaziergang in der Ebene?

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… SEEHOTEL GRUNDLSEE Zu jeder Jahreszeit lohnt sich ein Aufenthalt in diesem familiär geführten Hotel, in dem Ausseer Tradition auf puristisches Design und edle Naturmaterialien zu einer perfekten Harmonie finden. Die Stimmung im Frühling aber ist ein einzigartiges Erlebnis: Vom Gezwitscher der wiedergekehrten Zugvögel im Orchester mit den dagebliebenen geweckt, fällt der Blick auf eine atemberaubende Szenerie aus See und Bergwelt. Erst mal durchatmen, innehalten und einfach genießen. Das reichhaltige Frühstück im Restaurant bietet eine köstliche Vielfalt

Oder – wenn Körper und Geist sich nur nach Ausruhen und Entspannung sehnen – einfach dableiben. Mit einem Buch in der Hand die Füße im Zimmer hochlegen und zwischen der Lektüre und der Aussicht schweifen oder sich in den kuscheligen Bademantel hüllen und sich auf die einzigartige See-Sauna freuen. Die Energie und Kraft der Region kann man hier auf besonders entspannte Art spüren und einfangen. In der Bio-Kräutersauna mit ihren beruhigenden Aromen, der Wirkung der positiven Strahlen in der Infrarotkabine aus Zirbenholz oder der klassischen finnischen Sauna mit beeindruckendem

Seeblick. Wer sich überwinden kann: Gesund soll sie ja sein – die Abkühlung danach, im noch eiskalten Wasser des Grundlsees, der erst viel später im Jahr „Badetemperatur“ erreichen wird.

RESTAURANT SEEPLATZ’L IM SEEHOTEL GRUNDLSEE Zurück im Hotel, ist das Abendessen im hauseigenen Restaurant Seeplatz’l ein ausgezeichneter Genuss: die entspannende Atmosphäre des reduziert und mit hochwertigen Naturmaterialien ausgestatteten Restaurants, die einzigartige Aussicht über den See in die Berge und die Köstlichkeiten aus der vielfach ausgezeichneten Küche. Besonders zu empfehlen sind hier Gerichte mit heimischen Fischen der Fischerei Ausseerland, die aus dem Grundlsee oder den umliegenden kristallklaren Gewässern stammen und damit höchste Qualität und allerbesten Geschmack garantieren.

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Nach dieser Entspannung oder davor oder einfach an einem anderen Tag sei die wunderschöne Rundwanderung um den Altausseer See, nur wenige Minuten vom Grundlsee entfernt, empfohlen. Den sagenumwobenen tintenblauen See an der Seite, lässt man hier mit Sicherheit den Alltag hinter sich und taucht mit allen Sinnen ein – in die beeindruckende Natur der Jahreszeit mit ihrem kräftigen Grün der spießenden Pflanzen, der Farbenfröhlichkeit erster Blumen und Schmetterlinge, dem frischen Grau des Sarstein und des Loser.

Etwa in der Hälfte des Rundwegs am nordöstlichen Teil des Sees erreicht man die Seewiese – ein ganz besonderer Platz mit einem geheimnisvollen Zauber, an dem schon Schriftsteller wie Friedrich Torberg, Hugo von Hoffmannsthal, Arthur Schnitzler und viele andere Inspiration für ihre Werke fanden. Jedenfalls kann man hier, in der 2018 wiedereröffneten Jausenstation, in aller Langsamkeit eine ganz köstliche Auszeit genießen. Man spürt und schmeckt in jedem Gericht der überschaubaren Karte die Liebe für die Produkte aus der Gegend, und die Zubereitung nach

traditionellen Rezepten, garniert mit Kräutern aus dem eigenen Garten. Stundenlang könnte man hier verweilen, in dem großzügigen Gastgarten mit altem Baumbestand, und über den Tanzboden auf den See hinausschauen. Dabei kann man sich vorstellen, wie zünftig es hier zugeht, wenn die „Musi“ zum Tanz aufspielt. Wem‘s draußen noch zu kühl ist, der setzt sich in die mit viel Liebe zum Detail eingerichtete Gaststube und bleibt, solange er möchte. Zurück nach Altaussee kann man die Runde am Südufer zu Fuß in gut 50 Minuten vollenden, mit dem Solarschiff, das fast lautlos über den See gleitet oder mit einer traditionellen Plätte, die allerdings im Vorfeld gebucht werden muss.

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JAUSENSTATION SEEWIESE

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SEEWIESE Die gemütliche Stube lädt zum Verweilen ein. Unser Salzkammergut | 123 118-131_Tauroa.indd 123

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LANDHAUS ZU APPESBACH

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LANDHAUS ZU APPESBACH An einem anderen wunderschönen See des Salzkammerguts befindet sich ein weiterer ganz besonders „beflügelnder Ort“, und zwar das Landhaus zu Appesbach in St. Wolfgang. Ob es Frühling war, als der Herzog von Windsor sagte: „Es ist sehr friedlich hier und ein herrlicher Flecken Erde“, weiß man nicht, aber jedenfalls beschrieb er dieses zauberhafte Refugium schon 1937 so, als er auf den englischen Thron verzichtete und hier seine „splendid isolation“ fand. Und diese Ruhe empfindet man auch heute – in dem einzigartigen Herrenhaus, das nach einer mehrmonatigen detailgetreuen Renovierung Ende April 2019 wieder seine Türen öffnet. Schon bei der Zufahrt durch den großzügigen Park taucht man ein in ein Gefühl des

Besonderen, des Rückzugs in ein anderes Zeitgefüge. Der jahrhundertealte Baumbestand scheint im kräftigen Grün des Frühlings, im Hintergrund leuchtet der glasklare See. Über wenige Stufen betritt man ein stilvolles, gemütliches Ambiente, in dem man sich unverzüglich wohl und irgendwie daheim fühlt. Jetzt also zuerst in eines der 20 individuellen, sonnendurchfluteten Zimmer mit allen zeitgemäßen Annehmlichkeiten eines Hauses dieser Klasse, oder doch lieber die Atmosphäre auf sich wirken lassen, in einem der stimmungsvollen Aufenthaltsräume oder dem Klaviersalon? Regionale Köstlichkeiten international interpretiert kann man später im Restaurant genießen. Oder – je nach Witterung – auf der Terrasse mit einem

wunderbaren Weitblick oder an der Strandbar direkt am See. Hier kuschelt man sich zu der Jahreszeit doch lieber noch in eine der bereitgestellten Decken und bleibt erst mal … Zur süßen Kunst des Müßiggangs gibt es aber auch bewegte Alternativen: eine entspannte Runde Golf zum Beispiel in einem der nahe gelegenen Golfclubs, eine Radtour am oder sogar ganz um den See, einen Spaziergang ins malerische St. Wolfgang, in dem es zu dieser Jahreszeit noch ganz beschaulich zugeht oder eine Wanderung durch die unvergleichliche Landschaft – von gemächlich bis anspruchsvoll, vom Spazierweg bis zum Klettersteig und alles gleich direkt von der Landhaustüre weg. Viel später freut man sich darauf, „nach Hause“ zurück ins Landhaus zu Appes-

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bach zu kommen, um den Tag beschaulich und stimmungsvoll ausklingen zu lassen – im Restaurant bei einem feinen Abendessen, bei einer Tasse Tee an einem der historischen Kachelöfen oder ganz alleine warm eingepackt unten am See. Und irgendwo spielt vielleicht leise ein Klavier …

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GASTHAUS KRENN Es liegt im Auge des Betrachters, ob das Ennstal das südliche Ende oder der Anfang des Salzkammerguts ist. Auf einem kleinen Plateau dort über dem Talgrund des Grimmingbaches liegt Pürgg, das „Kripperl der Steiermark“, wie diese kleine, aber weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannte romantische Ortschaft von Peter Rosegger genannt wurde. Die Anreise ist mit dem Auto aber auch mit der SalzkammergutBahn eine Reise in den Frühling. In Pürgg selbst müssen die Autos draußen bleiben. Nur zu Fuß, aber in wenigen Minuten, taucht man ein in die besondere Atmosphäre des Ortes mit dem Gasthaus Krenn. Unser Salzkammergut | 127 118-131_Tauroa.indd 127

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GASTHAUS KRENN 128 | Unser Salzkammergut 118-131_Tauroa.indd 128

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Irgendwie stehen geblieben ist die Zeit, und man kommt sich vor wie in einem Heimatfilm. Die Herzlichkeit der Gastgeberinnen gibt einem dabei das Gefühl, der Hauptdarsteller zu sein, in diesem Gasthaus, über das es schon seit dem 14. Jahrhundert Aufzeichnungen gibt. Hier ist es einfach, „der Zeit Zeit zu geben“ (frei nach dem Zitat von Miguel de Cervantes), zum Bleiben, zum Begegnen. Behaglich sitzt man in der traditionellen Veranda mit einem unvergleichlichen Blick über das weite Tal mit dem Schloss Trautenfels und den weitläufigen Feldern rund um die Enns, in der Stube mit Blick auf die Kirche zum Heiligen St. Georg am Fuß des eindrucksvollen Grimming oder schon im urgemütlichen Gastgarten. Die Küche orientiert sich an Rezepten aus Großmutters Kochbuch. Gearbeitet wird mit Zutaten, die zur Philosophie des Hauses passen, wenn es um den achtsamen Umgang mit Ressourcen geht. So kommen diese vorwiegend aus der nahen Umgebung, wo man sich untereinander kennt und vertraut. Und das schmeckt man.

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EINLADUNG Hier im Salzkammergut werden Feste gefeiert. Kleine und große. Gerade jetzt im Frühling, wo eine Brauchtumsveranstaltung der anderen folgt. Vom Ostermarkt bis zum Maibaumaufstellen, vom Volkstanz zum Frühlingsfest der Pferde bis zur Musi in der Stub’n. Eine einladende Gegend also – jetzt im Frühling, aber von Herzen das ganze Jahr über, mit unendlich vielen Möglichkeiten, den Lenz und die Natur zu erleben und mit allen Sinnen zu genießen. Man kommt gerne her, an diese besonderen, „beflügelnden“ Orte. Zum Entdecken und Erleben, zum Ausruhen und Auftanken, zum Genießen und einfach zum Sein. Denn eine Beschreibung kann nur ansatzweise vermitteln, wie intensiv man diese farbenprächtige und inspirierende Zeit des Jahres hier (er)lebt.

www.seehotelgrundlsee.at www.seewiesealtaussee.at www.appesbach.com www.gasthauskrenn-puergg.at www.tauroa.at Unser Salzkammergut | 131

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AUF DER ÜBERHOLSPUR UNTERWEGS: Das Verkaufsteam der Auto Esthofer Gruppe setzt auf die besten Standards.

ZIELGERADE RICHTUNG ZUKUNFT!

20 Jahre Auto Esthofer Pinsdorf: Seit zwei Jahrzehnten ist das Unternehmen erster Ansprechpartner in allen Belangen rund um Motor, Fahrspaß und Service. Text: Rebecca Mayr, Fotos: Stefan Beiganz

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Mit drei Meisterbriefen in der Tasche wagte Gustav Esthofer 1950 den Sprung in die Selbstständigkeit und gründete mit seiner Frau Maria eine kleine Werkstätte in Frankenmarkt. Heute ist die Auto Esthofer Gruppe das größte Autohaus in Oberösterreich und mit seinem Hauptstandort in Pinsdorf weiterhin auf der Überholspur unterwegs. Trotz langjähriger Tradition gilt das Team als ein Familienunternehmen mit hoher Dynamik und reagiert auf Veränderungen in der Branche. Der nun seit 30 Jahren im Betrieb tätige Geschäftsleiter Horst Rosenberg erzählt im Interview über die Visionen und Zukunftstrends der Auto Esthofer Gruppe.

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Sie feiern im Autohaus Pinsdorf dieses Jahr Jubiläum? Genau, den Hauptstandort gibt es jetzt seit 20 Jahren. Wir waren vorher bereits in Gmunden, dort wurde der Platz jedoch zu klein, und Herr Esthofer entschied 1996, in diesen 17.000 Quadratmeter großen Grund zu investieren, um einen neuen Standort zu errichten. Die Schauräume umfassen 1.600 Quadratmeter, der zukünftige Jaguar Land Rover-Schauraum wird eine Größe von 700 Quadratmetern haben. Was können wir beim Jubiläumsfest am 17. und 18. Mai erwarten? Unsere 20 Jahre feiern wir mit „Esthofer – die Autoshow“. Wir laden alle zu einer großen Verkaufsmesse und Feier ein, wo es ganz spezielle Modelle zu bewundern gibt. Man kann auch mit allen Fahrzeugen eine Probefahrt wagen und viele spezielle Angebote und Zubehöraktionen entdecken. Welche Automarken werden den Kunden von der Auto Esthofer Gruppe angeboten? Die Größe und Vielfalt bei Auto Esthofer sind definitiv Stärken von uns, und das schätzen auch unsere Kunden. Zu

unseren Marken, die wir am Standort vertreiben, zählen Seat, Audi, VWPKW, VW-Nutzfahrzeuge und „Das Weltauto“, die Gebrauchtwagenmarke des Konzerns, sowie die Marken Jaguar, Land Rover und Range Rover. Was macht für Sie das optimale Auto aus? Das ändert sich in den Jahren, vor allem wenn man in einem Autohaus beschäftigt ist. Für mich hat das optimale Auto einen sportlichen Touch, und wenn man Familie hat, spielt auch ein gewisser Allzwecknutzen eine Rolle. War Ihr erstes Auto bei Esthofer also ein sportlicher Zweisitzer? Mein erstes Auto werde ich nie vergessen. (lacht) Das war ein weißer fünftüriger Golf, ohne Zentralverriegelung, ohne Radio und ohne Servolenkung. Das hat es damals tatsächlich noch gegeben. Mein Golf hatte damals 50 PS. Sie bieten verschiedenste Modelle und Marken an. Setzen Sie dabei auf eine bestimmte Zielgruppe oder versuchen Sie für jeden das Richtige dabei zu haben? Der Vorteil, den wir als Auto Esthofer Gruppe haben, ist der, dass wir wirklich von einem Kleinwagen bis zum größten, luxuriösesten Auto alles anbieten können. Mit der Markenvielfalt und dem Portfolio sind wir so breit gefächert, dass für jeden etwas dabei ist. Das fängt beim günstigsten Neuwagen um € 10.000 an, und je nach Kundenwunsch sind nach oben keine Grenzen gesetzt. Wie Sie bereits erwähnt haben, wird gerade an einem neuen Jaguar Land Rover-Schauraum in Pinsdorf gearbeitet. Genau, Jaguar Land Rover haben wir bereits seit 13 Jahren. Die Größe des Schauraums war einfach nicht mehr zeitgemäß. Darum mussten wir erweitern, um die beiden Marken auch wieder dementsprechend repräsentieren zu können.

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Redakteurin Rebecca Mayr im Talk mit Geschäftsleiter Horst Rosenberg über die Auto Esthofer Gruppe

„ICH BIN ÜBERZEUGT, DASS DIE ELEKTROMOBILITÄT EINE ZUKUNFT HAT.“ HORST ROSENBERG

Welche Service-Leistungen machen die Auto Esthofer Gruppe so einzigartig? Alle Mitarbeiter in unserem Betrieb werden immer wieder auf den neuesten Stand gebracht. Unsere Vertriebsmitarbeiter sind alle spezialisiert. Das heißt, dass jeder Verkäufer eine Spezialausbildung absolviert hat und eine Marke repräsentiert. Mittlerweile geht diese Ausbildung schon so weit, dass wir Electric-Vehicle-Spezialisten ausbilden, die speziell geschult sind, um Elektroautos verkaufen zu können. Wird sich Elektromobilität bei Autos durchsetzen? Ich bin überzeugt, dass die Elektromobilität eine Zukunft hat. Aber nicht als Hauptakteur, sondern als Ergänzung. Es wird viele Kunden geben, die ein leises und komfortables Auto wollen und mit der Reichweite zurechtkommen. All das können Elektroautos von heute. Nächstes Jahr werden wir mit Volkswagen PKW eine tolle Innovation bekommen: Die ID-Familie – das sind völlig

Bald ist es so weit und der neue Jaguar Land RoverSchauraum öffnet bei der Eröffnungsfeier am 17. und 18. Mai seine Türen.

neu konzipierte Elektroautos, die in verschiedenen Größen angeboten werden und mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis an den Markt kommen. Und wie sieht es mit selbstfahrenden Autos aus? Eigentlich können ganz viele Autos, so wie wir sie jetzt verkaufen, schon selbst fahren. Aber sie dürfen es nicht. Bevor die gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht 100-prozentig gelöst sind, werden wir selbstfahrende Autos noch nicht sehen. Sobald geeignete Gesetze erlassen werden, können wir zumindest in gewissen Teilbereichen autonom fahren. Wie zum Beispiel auf Autobahnen, wo es ganz klare Streifenregelungen gibt, oder bis zu gewissen Geschwindigkeiten. Die Technik ist auf jeden Fall schon sehr, sehr weit. Hybrid als Alternative zum EAuto: Ist das für Sie nicht Fisch und nicht Fleisch oder geht der Trend in eine gute Richtung? Hybrid ist, meiner Meinung nach, auch eine gute Nischenlösung. Eine Variante wird leider noch völlig unterschätzt: CNG, die Erdgastechnologie. CNG ist eine effiziente und

20 Jahre Esthofer Pinsdorf

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ökologische Variante mit niedrigen CO2-Werten. Wir bieten bei allen Marken CNG-Fahrzeuge an. Diese Antriebsvariante sollte man auf jeden Fall in Betracht ziehen. Sind Sie der Meinung, dass Diesel-Autos wirklich „tot“ sind? Nein, ich würde eher sagen: Diesel wird sicher nicht „aussterben“! Gerade Vielfahrer kommen bei Diesel-Fahrzeugen auf ihre Kosten: Sie sind effizient, sparsam und haben einen niedrigen CO2Ausstoß. In Österreich verkaufen sie sich bestens, man sollte keine Angst davor haben, einen „Diesel“ zu kaufen. Ich denke sogar, dass Diesel-Fahrzeuge die ökologischere Variante sind – und mit Fahrspaß überzeugen sie allemal!

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In letzter Zeit hat sich vor allem durch die Digitalisierung die Art und Weise, wie Waren verkauft werden, komplett verändert. Wie macht sich das bei Ihren Kunden bemerkbar? Natürlich kommen die Kunden bereits viel besser informiert ins Autohaus als früher. Aber ich bin davon überzeugt,

dass ein Online-Automobilverkauf noch längere Jahre keine Berechtigung hat. Ein Automobil ist eine große und nicht alltägliche Anschaffung, der Kauf mit viel Geld – aber auch Emotion – verbunden. Man kann nicht digitalisieren, wie sich ein Ledersitz anfühlt. Das muss man spüren, erleben, riechen. Und wenn man so viel Geld ausgibt, ist ein hohes Maß an individueller Beratung notwendig, wovon wir in den Weiten des World Wide Web noch weit entfernt sind. Unsere Kunden geben uns recht: Sie wollen sich vor dem Kauf ins Auto setzen, es ausprobieren und vor allem Informationen unserer Vertriebsmitarbeiter erhalten. Erst dieser Faceto-face-Service macht es den Kunden möglich, das Auto so zu individualisieren, wie sie es möchten. Ein Autokauf kann sich oft über Mo-

nate hinwegziehen. Gibt es bei Auto Esthofer Möglichkeiten, diesen Prozess zu beschleunigen? Wenn Schnelligkeit gefragt ist, bieten wir immer Lagerfahrzeuge, meist Aktionsmodelle, die prompt verfügbar sind. Das ist sicher auch unsere Stärke, dass wir ein großes Angebot an sofort verfügbaren Fahrzeugen haben. Wir halten unseren Kunden sogar eine In-House-Zulassungsstelle bereit. So ist der Autokauf in zwei Stunden erledigt, und man kann im neuen Wagen und mit Zulassung aus dem Autohaus fahren. Und welches Auto fahren Sie jetzt? Ich bin in der glücklichen Situation, immer wieder Neues ausprobieren zu können und einen neuen Dienstwagen übernehmen zu dürfen. Das ist auch heute noch etwas Besonderes für mich.

Im modernen Büro werden die Kunden optimal betreut.

„MAN KANN NICHT DIGITALISIEREN, WIE SICH EIN LEDERSITZ ANFÜHLT.“ HORST ROSENBERG Unser Salzkammergut | 135

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Die beiden Geschäftsleiter Rosenberg und Baumgartner präsentieren sich als dynamisches Team am Standort Pinsdorf.

NACH DEM KAUF … In der hochmodernen Werkstätte des Autohauses Esthofer arbeiten speziell ausgebildete Diagnosetechniker sowie auf Aluminium-Chassis spezialisierte Karosseriebautechniker an den Fahrzeugen. Welche Betreuung und Services der Kunde bei Esthofer erwarten kann, erzählt Service-Geschäftsstellenleiter Reinhold Günther Baumgartner.

Durch laufende Ausbildungen und Schulungen bleiben alle Mitarbeiter am neuesten Stand.

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elchen speziellen Service bieten Sie Ihren Kunden bei Esthofer? Wir sind immer für die Kunden da, auch in Notlagen. Dazu haben wir ein 24-Stunden-Notruftelefon. Außerdem bieten wir auch schon die Online-Anmeldung zur Service-Vereinbarung an. Auf der Webseite kann jeder Kunde sofort einen Termin zum Reifenwechseln oder für den Service vereinbaren. Auto Esthofer bietet eine Vielfalt an Marken an. Wie garantiert man bei so einem großen Angebot die Wartung und

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VOM ELECTRIC-VEHICLE-EXPERTEN BIS ZUM AUDI-SPEZIALISTEN: Das Service-Team bei Esthofer ist perfekt aufgestellt.

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Alle Servicemitarbeiter sorgen für eine Rundumbetreuung bei Wartung und Reparatur.

Reparatur aller Fahrzeuge? Im After-Sales-Team arbeiten rund 80 Mitarbeiter. So können wir garantieren, dass jedes Fahrzeug optimal gewartet und repariert wird. Wir bestehen aus Reparaturteams, die jeweils für eine Marke zuständig sind und können somit fachgerecht und schnell handeln. Unsere Mitarbeiter unterlaufen immer wieder Ausbildungen und Schulungen, um für die Kunden den optimalen Service bereitstellen zu können. Was wird im Karosseriezentrum in Pinsdorf alles angeboten? Wir bieten Karroserietechnik für alle Marken an, das heißt, wir lackieren und

reparieren nicht nur unsere Marken, sondern jede andere auch. Dabei ist es egal, ob es sich um kleinere Reparaturen oder schwere Unfallschäden inklusive Lackierung handelt. Für Arbeiten nach Herstellervorgaben wenden wir im Betrieb Arbeiten mit modernsten Verfahren an, auch neue intelligente Methoden für zeitwertgerechte Reparatur. Sie sind außerdem Unfallspezialist. Was bedeutet das? Dabei handelt es sich um eine VWAudi-Zertifizierung. Ob es nun um Pannenhilfe vor Ort geht oder um Abschlepparbeiten mit und ohne Kran –

wir haben die nötige Ausrüstung, die Erfahrung und das Know-how. Wie sieht es mit der Elektromobilität aus? Auch für Arbeiten, die mit Elektromobilität zu tun haben, gibt es bei uns speziell ausgebildete Fachkräfte. Egal ob Wartung oder Reparatur, wir decken alles ab. Auch hier sind wir Vorreiter und bereits zertifiziert.

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„Berichte für jeden einzelnen Seher in Oberösterreich“

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bin“ verdeutlicht den Anspruch, Berichte für jeden einzelnen Seher in Oberösterreich zu machen. Von welchen Sendungsformaten sprechen Sie da konkret? Der Programm-Anker aus dem Newsroom wird ergänzt durch einen täglichen Talk im neuen TV1-Oberösterreich-Studio in den Promenaden Galerien in Linz. Dazu kommen Beiträge aus den Regionen und Magazine zu diversen Themen, wie z. B. Sport, Reisen oder auch Ortsreportagen. Zusammengefasst hat sich der Schritt von BTV zu TV1 Oberösterreich also gelohnt? Auf jeden Fall. Es ist sehr schön, wenn man gemeinsam so einen Schritt macht und auch bewältigt. Natürlich war es nicht immer leicht. Es wurde viel diskutiert und nachgedacht, über den Haufen geworfen und dann doch wieder aufgenommen. Aber das macht doch ein erfolgreiches Team aus – die einzelnen Ideen zu einem großen Ganzen zusammenzufügen und so auf einen Nenner zu bringen.

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Sendegebiets auf das ganze Bundesland noch neu bei TV1 Oberösterreich? Die auffälligste Neuerung ist sicher das Format OÖN TV – eine täglich aktuelle Nachrichtensendung aus dem Newsroom der Oberösterreichischen Nachrichten. In enger Abstimmung mit der Manfred Ettinger, Geschäftsführer TV1 OÖN-Redaktion erarbeitet das Redaktias sich in den letzten onsteam von Montag bis Freitag eine vier Monaten beim etwa 15-minütige Sendung, die einen TV1 Oberösterreich Überblick über das aktuelle Geschehen getan hat und wieso liefert. Der Schwerpunkt liegt dabei naRegionen wie das türlich auf Oberösterreich. Heißt das, dass TV1 Oberösterreich Innviertel für den Sender unverzichtbar sind, erzählt Geschäftsführer Manfred nicht mehr so stark wie bisher in den einzelnen Regionen vertreten ist? Ettinger im Interview. Nein, keineswegs. Unsere guten Aus BTV ist TV1 Oberösterreich ge- Kontakte zur regionalen Wirtschaft und worden. Wie sieht Ihre Zwischenbilanz die Zusammenarbeit mit den Vereinen sind für uns enorm wichtig. Wir wernach vier Monaten aus? Wenn man etwas Neues beginnt, ist den diese Beziehungen in den Regionen die Erwartungshaltung natürlich groß, auch weiterhin pflegen. Das heißt, diese Ausrichtung bleibt und es ist eine Herausforderung, bis alle Räder ineinandergreifen. Nach den ers- auch im Programm spürbar? Ja, selbstverständlich. Abseits von ten Monaten kann ich aber sagen: Die Entwicklung ist toll. TV1 Oberösterreich OÖN TV behalten wir unsere Grundkommt jetzt via Satellit, Kabel und In- ausrichtung auf das lokale Geschehen ternet in die Haushalte in ganz Oberös- mit lokalen Formaten bei. Gute Senterreich. Es ist einzigartig, mit welchem dungsformate bleiben selbstverständEngagement alle beim neuen Auftritt lich bestehen, vor allem die Verankerung mitgearbeitet haben. Das Ergebnis kann in den jeweiligen Bezirken, in denen wir schon bisher auf große Akzeptanz gestosich sehen lassen. Was ist neben der Ausdehnung des ßen sind. Unser neues Motto „Da, wo ich

© Afra Hämmerle-Loidl

Aus BTV wurde vor vier Monaten TV1: Mit neuem Namen und neuem Programm bekommen die Zuseher nicht nur einen noch besseren Überblick über ganz Oberösterreich, sondern auch aktuelle Infos aus dem Newsroom der OÖNachrichten.

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Wer dem Alltag entfliehen will, kommt irgendwann hier an.

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Großzügige 5.000 m2 Wellness- und Relaxbereich, aufgeteilt auf 3 Spa Areas mit 9 Pools, 25 verschiedenen Saunen, Dampfbädern, Ruhe- und Entspannungsoasen.

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Schau mal: Da wird das m Schwitzen zu gen! echten Vergnü

Eventsauna im neuen Sole Spa

Wenns draußen mal ungemütlich ist, lässt sich’s hier aushalten. Winzers Schlechtwetterprogramm: Drei Spa Areas sorgen dafür, dass das Relaxen auch Indoor zum absoluten Hochgenuss wird.

Eine der vielen Saunen und Dampfbäder beim Winzer: Die Mühlradsauna.

Nach dem Saunieren eine erfrischende Abkühlung. Hier ist der Ice-Cube genau das Richtige – oder vielleicht doch lieber der sanfte Eisnebelgang?

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Ruheoasen im Sole Spa

Moosraum mit Schwebeliegen im neuen Sole Spa

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Ab Juni steht Ihnen auch der neu gestaltete Edelstein Spa zur Verfügung. Seien Sie gespannt auf die vielen neuen Highlights die wir für Sie geplant haben!

Eine vielfältige Wellnesswelt wartet auch in Winzers Emotion Spa auf Sie: Panorama-Sauna, Indoor-Pool mit Whirlbecken und Aquabikes, mehrer Ruheräume...

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Der Salzmeditationsraum – einer der vielen Saunen und Ruheräume im Edelstein Spa.

Eine Vorschau auf das neue Zirbenwohnzimmer im neu gestalteten Edelstein Spa.

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uns Wir könnten en ja auch mal ein agDay-S pa-T gönnen?

Eine vielfältige Wellnessoase in der Nähe des Attersees

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Relaxen und bräunen mit Panoramablick auf die Landschaft des Attergaus.

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„Doktor Schiwago“ kommt nach Gmunden

Der Musical Frühling Gmunden geht in seine fünfte Saison und zeigt in diesem Jahr „Doktor Schiwago“ als österreichische Erstaufführung.

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Elisabeth Sikora über das Schauspielen: „Das Schöne an jeder Rolle ist, dass man sich selbst immer wieder neu entdeckt!“ 148 | Unser Salzkammergut 148-150_Musical Frühling.indd 148

Text: Nicole Madlmayr Fotos: Karin Nussbaumer, Isabell Schatz

m Herbst 2012 war es noch die Idee dreier Künstler. Eine neue Musicalspielstätte abseits der Landeshauptstadt sollte in Oberösterreich gegründet werden. Entschieden haben sich Elisabeth Sikora, Markus Olzinger und Caspar Richter für Gmunden. Eine Entscheidung, mit der sie goldrichtig liegen sollten. Denn in der Zwischenzeit hat sich der Musical Frühling Gmunden etabliert und ist sogar über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Heuer wird die österreichische Erstaufführung des traditionsträchtigen Stückes „Doktor Schiwago“ ab 11. April auf die Bühne gebracht. „Der Run auf die Tickets war bereits so enorm, dass wir in diesem Jahr erstmals zusätzliche Vorstellungen ansetzen werden“, erzählt Intendant Markus Olzinger. Nach acht ausverkauften Aufführungen des Musicals „Jane Eyre“ im Vorjahr sind heuer deshalb insgesamt 13 Vorstellungen geplant. Ein Erfolg, mit dem die Begründer selbst nicht gerechnet haben. „Wir haben es wohl gehofft, aber dass es der-

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Die Proben laufen bereits auf Hochtouren: Elisabeth Sikora als „Lara“, Yngve Gasoy-Romdal in der Rolle des „Juri Schiwago“ und Leah Delos Santos als „Tonia“.

art durch die Decke schießt, haben wir nicht gedacht“, sagt Olzinger lachend. In diesem Frühling wird „Doktor Schiwago“ mit einem hochkarätig besetzten Ensemble aufgeführt. In der Hauptrolle ist der norwegische Musical-Star Yngve Gasoy-Romdal zu sehen. Intendant Markus Olzinger hat sich damit so etwas wie einen Herzenswunsch erfüllt. „Ich liebe dieses Werk mit der Musik von Lucy Simon“, schwärmt er. „Die Zuschauer dürfen sich auf ein Musical mit durchgehender Gänsehautgarantie freuen. Das Stück ist ein einziger emotionaler Moment. Wir heulen schon bei dem Proben regelmäßig.“ „WIR HATTEN EINE GEMEINSAME VISION“ In die Rolle der „Lara“ schlüpft übrigens die niederösterreichische Schauspielerin Elisabeth Sikora, die den Musical Frühling mitbegründet hat und bereits im Vorjahr in der Hauptrolle von „Jane Eyre“ zu sehen war. Wir ha-

„ICH MÖCHTE NICHT EINFACH DIE SCHÖNE GELIEBTE SPIELEN, ICH SUCHE NACH DEN ECKEN UND KANTEN.“ Elisabeth Sikora

ben sie vorab zum Interview gebeten – über Rollen mit Ecken und Kanten, ihr Engagement beim Musical Frühling in Gmunden und den unerwarteten Erfolg des noch jungen Festivals. Sie stecken mitten in den Vorbereitungen und Proben zu „Doktor Schiwago“. Wie geht es Ihnen dabei? Ich freue mich sehr auf Lara. Auf die Vielschichtigkeit und die Kraft dieser Frau – besonders auch, weil es sich um eine wahre Begebenheit handelt. Für

Boris Pasternak, dem Roman-Autor von „Doktor Schiwago“, hat es diese „Lara“ ja tatsächlich gegeben. Sie war für ihn die Inspiration für seinen weltberühmten Roman. Sie war Muse und Komplizin. Ohne sie wäre die Fertigstellung und Veröffentlichung des Romans nicht möglich gewesen. Letzten Endes hat sie Pasternak sogar ein Kind geschenkt, wurde jedoch nie als Frau an seiner Seite anerkannt. Es ist also eine herzzerreißende Liebesgeschichte in sehr gefährlichen Zeiten. Es geht um eine Liebe, die stärker als Moral und Verstand ist. Das alles macht die Rolle der Lara für mich sehr packend und ergreifend. Dazu kommt die wunderschöne Musik von Lucy Simon. Mehr kann man sich nicht wünschen, sie ist ein Geschenk, für das ich sehr dankbar bin. Was muss eine Rolle haben, um Ihr Interesse zu wecken? Die Rolle sollte im besten Fall eine Entwicklung durchleben, und natürlich muss die Musik interessant sein. Ich liebe so genannte Charakterrollen, die Unser Salzkammergut | 149

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baren Rollen, die ich in diesem Rahmen mitkreieren und erarbeiten durfte. Der Musical Frühling in Gmunden hat sich einen tollen Ruf erarbeitet. Haben Sie mit diesem Erfolg gerechnet? Ich habe es gehofft, aber mit dem einschlägigen Erfolg, vor allem auch im Vorjahr mit dem Stück „Jane Eyre“, gar nicht gerechnet. Wobei man sagen muss, dass schon unser Eröffnungsstück „Blutsbrüder“ überraschend erfolgreich war! Damals hat man uns keine zwei verkauften Vorstellungen vorausgesagt, und am Ende konnten wir fünf nahezu ausverkaufte Shows verbuchen. (lächelt) Wir haben mit dem Musical Frühling in Gmunden natürlich ein Festival erschaffen wollen, das es so noch nicht gibt, und glücklicherweise ist die Nachfrage nach unserem Programm – selten gespielte, hochwertige und anspruchsvolle Musicals, die mit viel Leidenschaft umgesetzt werden und mit so großartigen Darstellern und ausgezeichneten Musikern besetzt sind – sehr hoch.

Die niederösterreichische Sängerin und Schauspielerin Elisabeth Sikora ist Mitbegründerin des Musical Frühlings in Gmunden und in diesem Jahr in einer der Hauptrollen auf der Bühne zu sehen.

Stärke zeigen, die immer wieder mutigen Herzens aufstehen und weitermachen. Ich möchte nicht einfach die schöne Geliebte spielen, ich suche nach den Ecken und Kanten, den inneren Beweggründen, wenn möglich auch Abgründen und Eigenheiten bis hin zu den großen und tiefen Gefühlen. Ich liebe Rollen, die vor allem unbändigen Mut und Leidenschaft in sich tragen und die ihre Würde bewahren. Das Schöne an jeder Rolle ist, dass man sich selbst immer wieder neu entdeckt, in seine eigene Palette an Gefühlen springen kann und ausschöpft, was im Alltag so nicht möglich wäre. Was für ein schöner Beruf! Was hat Sie dazu bewogen, den Musical Frühling in Gmunden mitzubegründen?

MUSICAL FRÜHLING IN GMUNDEN Mich hat von Beginn an überzeugt, dass wir – Markus Olzinger, Caspar Richter und ich – eine gemeinsame Vision hatten, was das Musical an sich betrifft. Wir wollten Musicals mit Tiefgründigkeit und hohem musikalischen Anspruch machen, die im deutschsprachigen Raum selten oder noch gar nicht gezeigt wurden. Der gemeinsame Gedanke war und ist, ein Festival zu gründen, das ausschließlich der Kunst dient und das Geist und Seele nährt. Deshalb war ich sofort entschlossen, den Musical Frühling mitzubegründen und von Anbeginn meine Energie, Kreativität und Kunst zur Verfügung zu stellen. Ich arbeite im Organisationsbereich mit und war in den ersten beiden Jahren auch für die Kostümbilder verantwortlich – abgesehen natürlich von den wunder-

In seinem fünften Jahr zeigt der Musical Frühling in Gmunden die österreichische Erstaufführung von „Doktor Schiwago“, nach dem gleichnamigen Roman von Boris Pasternak. Inszeniert wird das Musical von Markus Olzinger, die musikalische Leitung übernimmt auch in diesem Jahr Caspar Richter. In den Hauptrollen zu sehen sind Yngve Gasoy-Romdal als „Doktor Schiwago“ und Elisabeth Sikora als „Lara“. Die Premiere findet am Donnerstag, 11. April, um 19:30 Uhr im Stadttheater Gmunden statt. Weitere Aufführungen sind bis 5. Mai geplant. Infos zu den Vorstellungen und den Tickets gibt es unter www.musical-gmunden.com.

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Mosaikstein im großen Ganzen Oswald Trauttenberg: Der in Gmunden aufgewachsene Betriebswirt übernahm vergangenen September spontan die Geschäfte der Salzkammergut Festwochen Gmunden. Wir haben mit dem sympathischen Kulturmacher Bilanz über seine ersten Monate im Festwochengeschäft gezogen. Text: Maria Russ

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achdem Jutta Skokan ihre Intendanz der Salzkammergut Festwochen Gmunden im Sommer 2018 nach zwei Jahrzehnten überraschend beendet hatte, musste schnell gehandelt werden, stand aufgrund finanzieller Schwierigkeiten, die Skokans Abgang begleiteten, die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit der Inhabergesellschaft auf dem Spiel. Das Land Oberösterreich, die Stadt Gmun-

Fotos: Mona Lorenz

den, Förderer und Sponsoren waren sich jedoch einig, den Fortbestand des für Gmunden, die Region, Oberösterreich und seine Grenzen hinaus überaus wichtige Festival, das seit mittlerweile drei Jahrzehnten kultureller Fixpunkt der Region ist, zu sichern. Voraussetzungen für die Finanzspritze waren eine Kürzung der Anzahl der angebotenen Veranstaltungen, die komplette Transparenz bezüglich der Finanzgebarung sowie die Trennung zwischen kultureller und finanzieller Verantwortung.

Eine „verlässliche wirtschaftliche Führung“ wünschte sich Landeshauptmann Thomas Stelzer. Diese hatte man in der Person des 40-jährigen Gmundner Unternehmers Oswald Trauttenberg gefunden, der sich spontan zur Verfügung stellte, um sich als neuer kaufmännischer Geschäftsführer den wichtigen Themen Budget und Finanzen zu widmen und damit die Veranstaltungsreihe nicht nur kulturell, sondern auch finanziell in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Die Finanzierung für 2019 steht,

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Oswald Trauttenberg, kaufmännischer Geschäftsführer der Salzkammergut Festwochen Gmunden Unser Salzkammergut | 153 152-156_Trauttenberg.indd 153

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das Programm für den Festivalsommer ebenso – Gelegenheit, um den neuen Mann hinter den Salzkammergut Festwochen Gmunden vorzustellen. Herr Trauttenberg, welchen Herausforderungen müssen Sie sich in Ihrer neuen Position stellen? Und haben Sie sich schon eingelebt? Soweit man das kann, wenn man so frisch in eine Position hineinkommt, habe ich mich schon eingelebt, ja. Die größte Herausforderung war anfangs sicher der schnelle Umbruch, weil der Rücktritt von Frau Skokan doch unerwartet kam. Wir mussten als Team sehr schnell sehr eng zusammenarbeiten, um einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten. Die Überlegungen das Frühjahrsprogramm betreffend gehen immer schon im Herbst los, und auch die Veranstaltungen für den Sommer müssen da bereits geplant werden. Die Früchte unserer Arbeit wird man dann im Sommer zu sehen bekommen. Und den alten Job haben Sie kurzerhand gekündigt? Den hatte ich schon ein halbes Jahr davor gekündigt, als ich mich in die Selbstständigkeit bewegt habe. Diese betreibe ich auch weiterhin noch. Ich bin Teil eines Konsortiums für ein Hotelprojekt auf der Toskana-Halbinsel. Die kaufmännische Geschäftsführung bei den Salzkammergut Festwochen Gmunden ist eigentlich „nur“ ein Nebenjob – ein recht zeitintensiver, aber auch einer, der mir viel Freude bereitet. Was haben Sie gemacht, bevor sie „Kulturmacher“ wurden? Ich bin Betriebswirt und war viele Jahre im Automobilzuliefererbereich für Magna tätig, habe dort europaweit im Bereich des Business Development gearbeitet. Mir wurde aber zunehmend die Distanz zu meiner Familie zu viel. Wo sind die Überschneidungen zwischen den beiden so unterschiedlichen Bereichen: Business Development in ei-

„Ich will das Festival so gestalten, dass es auf soliden finanziellen Beinen steht.“ Oswald Trauttenberg

nem Automobilkonzern und Geschäftsführung in einem Kulturbetrieb? Der Kulturbereich ist lebensnah, der Automobilbereich eine Welt der Ingenieure und Entwickler. Als Nicht-Ingenieur, der ich ja bin, ist man dort als Betriebswirt gewissermaßen ein Fremdkörper. In betriebswirtschaftlicher Hinsicht war meine Arbeit bei Magna aber sehr spannend. Der Bereich des Business Development, in dem ich tätig war, ist sozusagen das Rückenmark eines Unternehmens. Das ist es auch, was mich an meiner Tätigkeit bei den Salzkammergut Festwochen so reizt: das Festival so zu gestalten, dass es auf soliden finanziellen Beinen steht. Denn es ist unabdingbar, dass Kulturbetriebe betriebswirtschaftlich gut arbeiten, nur so können sie auf lange Frist bestehen. Das ist hier wie überall im Leben. Wir haben drei Säulen: öffentliche Subventionsgeber, Sponsoren aus dem privaten und wirtschaftlichen Bereich und die Kartenerlöse. Ich bin konkret für die Budgeterstellungen zuständig. Meine Aufgabe ist es also, dafür zu sorgen, dass das Programm in der Planung wirtschaftlich ausgewogen ist, dass wir wirklich alle Kostenpunkte für die Zukunft erfassen. Wie lautet Ihre vorläufige Bilanz? Ich sehe alles sehr positiv. Die Arbeit gefällt mir, speziell auch die Arbeit im Team ist sehr angenehm und befruchtend. Ich sehe meine Aufgabe als einen Mosaikstein in dem großen Ganzen, der wertlos wäre ohne die anderen Teammitglieder.

Die Salzkammergut Festwochen sind seit drei Jahrzehnten kultureller Fixpunkt in der Region. Spielten die Festwochen für Sie als gebürtiger Gmundner schon in Ihrer Jugend eine Rolle? Und woher kommt Ihre Liebe zu Kultur? Ich habe hier im Stadttheater Gmunden in den späten 1980er-Jahren meine erste Oper im Rahmen der Festwochen erlebt. Da war ich noch sehr jung. Sängerin war damals Elisabeth von Magnus, die Tochter des Dirigenten Nikolaus Harnoncourt, und Intendant war Johannes Jokel, welcher ein Mitgründer der Festwochen war und diese mit zu dem international geachteten Festival aufbaute, das es heute noch ist. Es fanden in meinem Elternhaus häufig Veranstaltungen der Festwochen statt. Die Festwochen sind schon ein prägender Bestandteil Gmundens, des sommerlichen Alltags und der Kulturszene, aber auch in meinem Leben. Verglichen zu dem restlichen Team bin ich aber sicher noch ein unbeschriebenes Blatt. Dass ich auch aktiv in die Kunst eingetaucht wäre, dazu hat übrigens mein musikalisches Talent nicht gereicht (lacht). Was haben Sie vor, um die Salzkammergut Festwochen Gmunden auf ihrem Erfolgskurs zu halten? Was ist das Erfolgsgeheimnis? Auch wenn das vielleicht abgedroschen klingt, aber es ist die Verankerung in der Region. Diese kommt unter anderem daher, dass wir im Vergleich zu anderen Festivals und Kulturbetrieben eine sehr starke Unterstützung durch Sponsoren und Förderer aus der Gegend haben, nicht zu vergessen unser Bemühen, auch immer lokale Künstler in unsere Programme einzubinden. Ich glaube, dass diese Verankerung in der Region neben dem weiten Spannungsbogen der Sparten – dass wir ein Mehrspartenfestival sind, gibt uns eine gewisses Alleinstellungsmerkmal – unsere zwei Haupterfolgsfaktoren sind. Wir wollen die Festwochen nicht revolutionieren – das steht uns nach 33 erfolgreichen Jahren nicht zu –, höchstens

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modernisieren und ins 21. Jahrhundert bringen. Was wir uns vorgenommen haben, ist, die Quantität zu reduzieren und dafür auf publikumswirksamere Namen zu setzen. Es ist sicher unserer nicht überschäumenden Risikobereitschaft geschuldet, dass wir lieber auf Nummer sicher gehen (lacht). Außerdem haben wir uns vorgenommen, den Fokus etwas mehr auf das jüngere Publikum zu setzen.

die Festwochen mit einer großen Rede eröffnen. Das war eine bewusste Entscheidung. Es gibt stattdessen ein Eröffnungskonzert von Mnozil Brass. Wir dürfen auch den Bundesminister für EU, Kunst, Kultur und Medien im Bundeskanzleramt Gernot Blümel begrüßen. Und auch der Herr Landeshauptmann Thomas Stelzer hat uns zugesagt, Begrüßungsworte zu sprechen. Sonst wollen wir die Bühne den Musikern geben.

Findet sich dieser Fokus auch schon im diesjährigen Sommerprogramm? Ja, wir denken schon, dass wir mit dem diesjährigen Programm auch ein jüngeres Publikum ansprechen können, etwa mit dem Zyklus der „Rising Stars“ im Bereich der Klassik oder auch mit jungen Akteuren oder Schauspielern im Rahmen des Thomas BernhardSchwerpunkts bis hin zu den BläserEnsembles, die, wie wir aus Feedbacks gelernt haben, ebenso ein jüngeres Publikum ansprechen.

Die Familie Trauttenberg stammt von Adeligen ab. Verraten Sie uns Näheres über Ihre Familiengeschichte? Von der Herkunft her bin ich adelig,

wenn Sie darauf bestehen, aber das Blut ist ausgewaschen (lacht). Spaß beiseite, meine Familiengeschichte bedingt zumindest, dass ich gebürtiger Gmundner bin – obwohl ich im Krankenhaus Linz zur Welt gekommen bin. Ich hatte aufgrund meiner Familiengeschichte das Privileg, in der Villa Lanna in Gmunden aufwachsen zu können. Man kann sich schwer eine schönere Jugend vorstellen – da muss man auch nicht weit auf Urlaub fahren. Ich habe meine Jugend hier in Gmunden verbracht, bis mich mein Studium nach Wien geführt hat. Sie haben fünf Kinder im Alter zwi-

Frischer Wind für die Salzkammergut Festwochen Gmunden: Oswald Trauttenberg im Stadttheater Gmunden

Was ist Ihr persönliches Highlight des diesjährigen Sommerfestivals? Die Eröffnung mit Mnozil Brass wird sicher sehr schön. Worauf ich mich auch sehr freue, ist die Diskussion über Thomas Bernhard zwischen David Schalko und Claus Peymann, weil ich mir eine sehr lebhafte und vielschichtige Diskussion erwarte, die vielleicht abseits der klassischen, gewohnten Formate ist. Nachdem ich die letzten zwei Jahre die Sommerakademie erlebt habe, ist auch diese sicher eines meiner Highlights: Im Rahmen der Sommerakademie findet ein Konzert der Nachwuchstalente der Wiener Philharmoniker statt. Es wird bei den Festwochen insgesamt eine hohe Qualität geboten. Von Peter Sloterdijk über Anton Zeilinger und Konrad Paul Liessmann bis Rudolf Taschner – die Eröffnungsredner der Salzkammergut Festwochen Gmunden sind immer hochkarätig. Wer wird die Festwochen dieses Jahr eröffnen? Dieses Jahr wird erstmals niemand Unser Salzkammergut | 155 152-156_Trauttenberg.indd 155

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Salzkammergut Festwochen Gmunden: 4. Juli bis 17. August 2019

schen einem Jahr und neun Jahren. Wie schaffen Sie es, Familie und Job unter einen Hut zu bringen? Es ist schwer. Ich muss ganz ehrlich sagen, als Involvierter glaubt man immer, dass man es gut hinbekommt, aber aus der Erwartung der Kinder ist es nie zufriedenstellend. Mit Vorwürfen der Kinder ist man natürlich immer konfrontiert, Eltern können nie genug für ihre Kinder da sein. Ich glaube, man muss hier irgendwo die Balance finden zwischen den Wünschen der Kinder und auch der Ehefrau. Es gibt Zeiten, wo es intensiver ist, aber dann gibt es auch wieder Zeiten, wo man mehr Zeit für die Familie hat – man darf den Bogen auf Dauer nur nicht überspannen. Ich setze zurzeit sehr stark auf das Verständnis meiner Familie. Ihr Alltag ist erwartungsgemäß turbulent. Wie schalten Sie am besten ab und was machen Sie in Ihrer Freizeit? Meine Freizeit ist der Familie gewidmet. Ich würde sagen, dass ich meine Hobbys auf null heruntergefahren habe (lacht). Alles andere wäre nicht fair meiner Familie gegenüber.

Die ProgrammHighlights Kultur am Traunsee und Sommerfrische – diese kongeniale Verbindung hat Tradition. So wird im Rahmen der Salzkammergut Festwochen Gmunden alljährlich ein gemischtes Programm von Klassik, Jazz, Theater, Lesungen, Architekturschwerpunkten und Ausstellungen geboten. • Die offizielle Eröffnung der Festwochen bestreiten Mnozil Brass, eine der außergewöhnlichsten Bläserformationen unseres Landes (09.07.). • Ein Muss für Klassik-Fans ist der diesjährige BrucknerSchwerpunkt mit dem Gastspiel des Bruckner-Orchesters unter der Leitung seines Chefdirigenten Markus Poschner (04.07.) sowie das Konzert der Nachwuchstalente im Rahmen der Angelika-ProkoppSommerakademie der Wiener Philharmoniker (14.08.). • Ebenso sehenswert sind die international bereits sehr erfolgreichen „Rising Stars“ der Klassik: u.a. der junge Geigenvirtuose Yury Revich (13.07.), der Pianist Aaron Pilsan (28.07.) und die herausragenden Multipercussionisten Christoph Sietzen & The Wave Quartet (17.08.).

• Lukas Kranzlbinder mit seiner Band Shake Stew (15.08.) sowie Matthias Rüegg & Lia Pale (20.07.) sind Highlights für Jazz-Fans. • Der Literaturschwerpunkt ist heuer einem der bekanntesten österreichischen Schriftsteller, Thomas Bernhard, der vor 30 Jahren verstarb, gewidmet: u.a. mit Lesungen von Topstars wie Herbert Föttinger (21.07.), Brigit Minichmayr (06.08.) oder Nicholas Ofczarek (02.08.) u.v.m. • Auch Kunstfans kommen auf ihre Kosten: Gezeigt werden Ausstellungen von Thomas Mayerhofer („Endless“ – ab 05.07.) und von der jungen Welser Künstlerin Bianca Kiso („Let‘s take a SELFIE“ – ab 25.07.). • Abgerundet wird das Angebot der Festwochen durch ein Kinderprogramm mit dem Joseph-Hipp-Puppentheater (24.07.) und dem Kindertheater Wunderkasten (27.07.). INFO

Tickets können ab sofort gebucht werden! Infos zu Terminen und Veranstaltungsorten sowie Tickets unter: www.festwochen-gmunden.at

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im Salzbergwerk Kriminalromane beherrschen den Büchermarkt. Und auch ein österreichischer Krimi ist derzeit weit vorne in den Bestsellerlisten zu finden: „Letzter Stollen“ von Herbert Dutzler. UNSER SALZKAMMERGUT im Gespräch mit dem oberösterreichischen Bestsellerautor. Text: Maria Russ

Fotos: Gisela Barrett, Julian Dutzler Unser Salzkammergut | 157

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igentlich hatte Gasperlmaier das gar nicht gewollt. Eine kleine, feine Feier hatte er sich zu seinem Fünfziger ausbedungen, weil er nicht gerne im Mittelpunkt großer Menschenmengen stand. Er hasst es, wenn alle ihn anlächelten, fragwürdige Glückwünsche ebenso wie dumme Sprüche über das Alter ausgetauscht wurden und Dutzende Augenpaare jede seiner Regungen taxierten ...“ Ein komischer Kauz ist er schon, der Inspektor Gasperlmaier. Als wortkarg, schrullig, introvertiert und tollpatschig ließe er sich beschreiben – zudem als äußert beliebt bei den Lesern. Der vergangenen Jänner erschienene AltauseeKrimi „Letzter Stollen“ ist der bereits siebte in der erfolgreichen Gasperlmaier-Reihe. Sein Autor Herbert Dutzler (*1958) – im Übrigen ganz anders als seine populäre Romanfigur ein nach eigenen Angaben „eher kommunikativer“ Typ –, zählt zu den erfolgreichsten Krimiautoren Österreichs. Dass der Gymnasialprofessor für Deutsch und Englisch, die wohl zeitaufwendigsten, weil korrekturintensivsten Fächer, seine Krimis nur nebenbei schreibt, ist schwer vorstellbar. Qualitätseinbußen sind deshalb jedenfalls keine zu bemerken. Im Gegenteil, liebevolle Charaktere, spannend-interessante Plots, eine wunderbare, lebendige Atmosphäre, viel Lokalkolorit sowie sprachliche Klarheit zeichnen Dutzlers Werk aus. Aber zurück zu Gasperlmaiers Geburtstagsfeier: Ausgerechnet an jenem Tag ist ein Tourist aus dem Salzbergwerk verschwunden. Hat er sich im StollenLabyrinth verirrt oder hat ihn jemand beiseite geschafft? Was zunächst schnell zu lösen scheint, entpuppt sich als komplizierter Fall für den Inspektor ...

UNSER SALZKAMMERGUT: Herr Dutzler, Sie haben sich bereits während des Germanistikstudiums und auch in Ihrer Diplomarbeit mit der Theorie des Kriminalromans beschäftigt. Von der

Theorie zur Praxis: Wie kam es dazu? Geschrieben habe ich immer schon gerne, aber in der jungen Erwachsenenzeit trat das Schreiben in den Hintergrund: Kinder, Hausbau, mich beruflich etablieren, da gab es Dringlicheres. Erst als meine Kinder erwachsen waren, habe ich wieder Zeit fürs Schreiben gefunden. Ich profitierte damals, um 2010 herum, vom österreichischen Krimiboom, vor allem mit Eva Rossmann.

„Der Erfolg des Krimis hält sich in den Bestsellerlisten stabil.“

Wann waren Ihre ersten Schreibversuche? Ich habe als Student versucht, in Literaturzeitschriften unterzukommen. Da war aber nichts dabei, was wert gewesen wäre, weiterverfolgt zu werden. Das sagen Sie aus Ihrer heutigen selbstkritischen Sicht? Ja, aus heutiger Sicht sehe ich das so. Was reizt Sie so sehr am Genre Kriminalroman? An dem Genre reizt mich, dass man als Schreiber immer ein bestimmtes Gerüst hat, für das es mehrere fixe Schemen gibt, etwa folgt man entweder einem Täter oder einer Aufklärung eines Verbrechens. Das Schreiben eines Kriminalromans bietet dem Autor außerdem die Möglichkeit, interessante Konflikte, Konfliktsituationen und -potenzial darzustellen. Das ist beim Erzählen das wirklich Spannende.

Ihre Regionalkrimis spielen im Ausseerland. Welchen persönlichen Bezug haben Sie als gebürtiger Oberösterreicher zu der Gegend? Ich bin in Schwanenstadt geboren, wuchs in meiner Jugend aber teilweise in Bad Aussee auf. Meine Eltern hatten dort eine Frühstückspension. Ich würde meine Verbindung zu der Region als sehr stark bezeichnen. Krimis wurden lange Zeit als Trivialliteratur abgetan. Mittlerweile gilt der Kriminalroman allerdings als anerkannte Literaturgattung und es gibt einen regelrechten Krimi-Hype. Warum, glauben Sie, sind Krimis allgemein und Ihre Krimis im Speziellen so beliebt? Das ist eine Frage, die wurde mir schon oft gestellt, aber ich kann sie nicht beantworten. Ich habe auch schon viele Interviews gesehen und gelesen, in denen andere Autoren versucht haben, diese Frage zu beantworten. Meine einzige mögliche Erklärung ist, dass der Mensch ständig Angst vor seinem eigenen Tod hat und deshalb über Unterhaltungsmedien versucht, sich mit dem Tod zu beschäftigen, und zwar in einer Weise, wo er selber möglichst große Distanz zum Sterben einnehmen kann. Der Mensch ist vom Tod fasziniert, will sich aber nur aus der Distanz mit ihm beschäftigen. Es gab übrigens einmal eine kurze Phase, wo die Softporno-Welle über uns hinweggeschwappt ist. Das war nach „Shades of Grey“. Ich erinnere mich an eine Bestsellerliste von Thalia Österreich, da war einer meiner Krimis unter den Top 10, wo der Großteil der anderen Top-10-Bücher diese Softpornos waren. Diese Welle hat allerdings nur kurz angehalten. Der Krimi hält sich dagegen stabil. Auf der Bestsellerliste Taschenbuch des Hauptverbandes des österreichischen Buchhandels vom Jänner 2019 findet sich Ihr kürzlich erschienenes Werk

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heißt, der erste Band verkauft über die Jahre jedes Jahr wieder – oder immer noch – 2.000 bis 3.000 Exemplare. Der Verkauf wächst so natürlich mit dem Wachsen der Serie. Ihre zwei Nicht-Gasperlmaier-Krimis „Am Ende bist du still“ (2018) und „Die Einsamkeit des Bösen“ (2016) waren auch sehr erfolgreich – von einem Hardcover-Buch über 10.000 Exemplare zu verkaufen, ist in Österreich nicht alltäglich –, aber dennoch nicht so erfolgreich wie die Gasperlmaier-Romane. Warum, glauben Sie, ist das so? Ich glaube, weil die Serienleser oft schwer davon zu überzeugen sind, mal etwas anderes zu probieren.

Die Ausseer Tracht gehört zum Ausseerland wie der Kriminalroman zu Herbert Dutzler.

„Letzter Stollen“ auf Platz 1 vor Jojo Moyes’ neuestem Buch. Auch auf der Thalia-Bestsellerliste war „Letzter Stollen“ auf Platz 1 vor Stephen Hawkings. Welche Gefühle überkommen Sie da? Es ist seltsam. Ich bin natürlich begeistert, aber man sieht das Ganze immer wieder als Anfang, um den nächsten Schritt zu gehen. Es wäre sehr interessant für mich, den deutschen Markt mehr zu durchdringen, der österreichische Markt ist ja relativ klein. Es dürfte eine menschliche Eigenheit sein, dass, wenn man irgendwo der Erste ist, der erste Gedanke der ist, dass man der Erste bleiben muss, wieder Erster sein muss und noch mehr erreichen muss. Ich hätte mir vor zehn Jahren niemals vorstellen können, dass ich jemals solchen Erfolg haben werde mit meinen Büchern. Ich bin ja immer noch Lehrer und sage meinen Schülern auch immer, dass sie sich kleine Ziele setzen sollen, die auch wirklich erreichbar sind. Denn so kann man in relativer kurzer Zeit

„Es ist eine menschliche Eigenheit, dass man, wenn man irgendwo Erster ist, Erster bleiben und noch mehr erreichen will.“

Erfolgserlebnisse verzeichnen, auf die man aufbauen kann. Zuerst hofft man auf eine kleine Publikation, dann hofft man auf ein Buch, und so hantelt man sich weiter ... Worüber nicht nur ich, sondern auch mein Verlag Haymon übrigens sehr glücklich ist, ist, dass die Gasperlmaier-Bücher auch Longseller sind, das

Nun zu Ihrem neuesten Werk „Letzter Stollen“: Unterirdisch, beengt, dunkel, beklemmend, kalt ... Der Salzstollen scheint ein sehr geeigneter – und spannender – Hintergrund für einen Krimi zu sein. Was können Sie uns über die Handlung verraten? Es geht darum, dass in Zusammenhang mit den Besichtigungen des Bergwerks Menschen verschwinden und die Polizei zu klären hat, was dahintersteckt. Der Plot hat auch etwas zu tun mit der Geschichte des Salzbergwerks. Im Zweiten Weltkrieg wurden dort Bilder im mehrstelligen Millionenwert versteckt, und es könnte sein, dass die verschwindenden Menschen mit den Kunstwerken etwas zu tun haben ... Die Story ist fiktiv, verflochten mit historischen Fakten. Die Spannung steht in meinen Büchern eigentlich nicht so sehr im Vordergrund, gelobt werden sie eher wegen der Atmosphäre, wegen der schrulligen Charaktere und dem Lokalkolorit. Es ist aber schon enorm wichtig, dass die Leser in Schwebe gehalten werden und sich unsicher sind, wie die weitere Entwicklung sein wird. Überraschende Wendungen sind ein grundlegendes Prinzip, das auch meinen Romanen zugrunde liegt. Ihre Geschichten ließen sich großartig Unser Salzkammergut | 159

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„Überraschende Wendungen sind ein grundlegendes Prinzip, das meinen Romanen zugrunde liegt.“

verfilmen. Hat es diesbezüglich noch keine Angebote gegeben? Und wären Sie daran interessiert? Auf jeden Fall! Sowohl ich als auch mein Verlag Haymon wären sehr daran interessiert. Es gibt Verhandlungen, die sich schon Jahre hinziehen, und es gibt Leute, die solche Filme machen würden und wollen. Aber es scheitert letztendlich immer an der Finanzierung. Also, ein konkretes Projekt gibt es noch nicht, aber der Wille ist auf vielen Seiten da. Sind Sie auch als Leser dem Krimi-Genre zugetan? Ja. Ich habe sehr viele englische und amerikanische Krimis in Originalfassung gelesen, auch um mich für meine Arbeit als Englisch-Lehrer sprachlich weiterzubilden. Als Leser bin ich also, zumindest was Krimiliteratur im englischsprachigen Bereich betrifft, sehr erfahren. Dort wird keine so große Unterscheidung gemacht zwischen ernster und Unterhaltungsliteratur. Es gibt durchaus viele Krimis, die mehr Unterhaltungswert haben, sprich: nicht Hochliteratur sind, aber sehr gute Kritiken haben. Einer der besten Krimiautoren für mich ist Ian Rankin, ein Schotte. Er hat die Inspektor Rebus-Reihe geschrieben, die auch verfilmt wurde. Im deutschsprachigen Raum ist er allerdings weniger bekannt. Es fällt mir schwer, Bücher objektiv zu lesen, weil ich immer den Autor mit seiner Erzählperspektive sehe. Ich lese nach technischen Gesichtspunkten. Aber jeder gute Handwerker schaut sich von

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Leuten ab, die es besser können. (lacht) Wie kommen Ihnen die Ideen zu Ihren Krimis? Ist alles, was Sie erleben, potenzieller Romanstoff ? Ja, das ist tatsächlich so. (lacht) Und es färbt sogar auf die Umgebung und die Familie ab. Bekannte, Freunde und Familienmitglieder erzählen mir oft Geschichten, von denen ich mir gleich denke, die würden toll in einen Roman passen. Oder ich höre Konversationen mit, die spannend zum Verwerten wären. Häufig werden mir auch direkt Dinge zugetragen, die als potenzieller Romanstoff dienen. Wie lange dauert es dann von der Idee im Kopf bis zum fertigen Buch? Das lässt sich bei mir recht klar sagen: Ein halbes Jahr benötigt in etwa die Schreibarbeit. Dann dauert es noch ein halbes Jahr in ständiger Wechselwirkung mit dem Lektorat und dem Verlagsteam, bis das Produkt wirklich fertig ist.

Haben Sie schon Ideen für Gasperlmaiers achten Fall? Ja, ich arbeite sogar schon daran. Der achte Teil wird irgendetwas mit der Musikszene im Salzkammergut zu tun haben, die sehr dicht ist …

BUCHTIPP: Herbert Dutzler:„Letzter Stollen. Ein Altaussee-Krimi“; Haymon tb Verlag, ISBN 978-3-7099-7910-5, € 12,95

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Mit Tintenfass und Federkiel ... In Pettenbach im Almtal befindet sich Österreichs einziges Museum für Handschriften. Doch das „Bartlhaus“ hat sich nicht nur der Kalligrafie verschrieben, es ist auch ein Zentrum für internationale Schreibkunst, Literatur, historische Drucktechniken und bäuerliche Heimatkunde. Text: Zivana de Kozierowski Fotos: Monika Löff

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s ist internationaler Tag der Handschrift, es ist der 23. Jänner. Gottfried Kahr, Obmann des Bartlhauses, und zwei Kalligrafen, die die Kunst des Schönschreibens perfekt beherrschen, erwarten uns schon. Harald Süß und Ute Felgendreher präsentieren an diesem Jännertag historische Schreibschriften wie Kurrent, Sütterlin oder die Englische Schreibschrift. Das Museum ist belebt, ein Kommen und Gehen, die Gäste können den Künstlern bei der Arbeit über die Schulter schauen und das Haus besichtigen. Neben dem Schriftenmuseum gibt es aktuelle Ausstellungen und Kurse zum Thema. Das Museum verfügt zudem über ein eigenes Archiv zu Exlibris und Buchkunst und eine historische Druckwerkstatt, in der jeder zum Setzer und Drucker werden kann. Ganz so wie anno dazumal, als Gutenberg den Buchdruck mit beweglichen Lettern erfunden hat. Dazu kommt noch eine beachtliche Sammlung von Schriften und Funden über die Ruine Seisenburg im Almtal, ein ehemaliges Renaissanceschloss ganz in der Nähe des Bartlhauses.

Schriftkünstler Harald Süß schreibt Kurrent, Deutsche Schrift und Sütterlin

Eine Schriftprobe der Deutschen Kurrentschrift

Museumsgründung. Hinter Erfolgsgeschichten stecken oft Menschen mit außerordentlichen Begabungen und besonderem Engagement. Beides trifft auf das Schrift- und Heimatmuseum Bartlhaus in Pettenbach zu. „Der eigentliche Gründer des Museums, Leopold Feichtinger, 1919 in Pettenbach geboren, hatte immer schon ein Faible für Schriften“, erzählt der Obmann des Museums, Gottfried Kahr. „Er war Maurer von Beruf und erst ein schwerer Schicksalsschlag in Form eines Arbeitsunfalls führte dazu, dass Feichtinger sich intensiver mit der Kunst des Schreibens beschäftigte.“ 164 | Unser Salzkammergut 162-167_Schriftenmuseum.indd 164

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1954 machte er sich als Grafiker und Kalligraf selbstständig und war in der Gegend bekannt für seine Gestaltungen von „Sgraffitos“ auf Hausmauern, „eine kunstvolle ‚Putz-Kratz-Technik‘ auf Hausfassaden, die ab den 1950er-Jahren sehr beliebt war“, so Gottfried Kahr. Bis zum Jahre 1989 gestaltete Feichtinger um die 400 Sgraffitos in der Region. Maler und Sammler. „Doch Leopold Feichtinger war nicht nur ein leidenschaftlicher Kalligraf “, fährt Kahr fort, „er sammelte auch für sein Leben gern Gegenstände aller Art. Wenn er darauf wartete, dass die aufgetragenen Putzschichten auf den Mauern trockneten, schlich er meist ums Haus seiner Auftraggeber und sammelte alles Mögliche an alten Sachen, die keiner mehr brauchte. So sind diese Räume hier im Haus entstanden, die wir unser Heimatmuseum nennen. Diese umfangreiche Sammlung an historischen Gebrauchsgegenständen und Möbeln führen wir aus Respekt dem Herrn Feichtinger gegenüber weiter. Der eigentliche Schwerpunkt des Hauses ist aber die Kalligrafie.“ So entstand im Wohnhaus des Künstlers im Jahr 1992 das Museum. Feichtinger war es wichtig, dass die Sammlung und seine Werke erhalten bleiben. Die Gemeinde Pettenbach hat das Haus

„Seit 27 Jahren präsentieren wir Schriftkünstler aus der ganzen Welt.“ Gottfried Kahr, Obmann des Bartlhauses

gekauft, und der Förderverein Schriftmuseum Bartlhaus wurde von Leopold Feichtinger, Prof. Friedrich Neugebauer, dem Lehrer Feichtingers, und Dr. Ottmar Premstaller mit Unterstützung aus öffentlichen und privaten Mitteln ins Leben gerufen. Dabei haben viele damalige Kollegen Feichtingers ehrenamtlich in unzähligen Arbeitsstunden das Haus in ein Museum umgebaut. Ein Jahr nach dem Gründungsjahr und der Eröffnung des Museums starb Leopold Feichtinger. Vernissagen, Lesungen, Ausstellungen. „Seit 27 Jahren geben wir hier nun Schriftkünstlern aus der ganzen Welt die Möglichkeit, sich zu präsentieren. Wir starten jährlich am letzten AprilWochenende mit der ersten Ausstellung. Bis zum 31. Oktober finden über die Sommermonate verschiedenste Veranstaltungen statt: Theatervorstellungen, Literatur-Präsentationen und

sogar sogenannte „Vinyl-Partys“, wo die Musik ganz altmodisch noch analog von der Schallplatte und vom Plattenspieler kommt. Letztes Jahr hatten wir aufgrund des 150. Todestages von Adalbert Stifter eine Lesung mit hochkarätiger Besetzung: Literaturwissenschaftler, die sich seit Jahrzehnten mit Stifters Werken beschäftigen, waren da und haben Vorträge über den Schriftsteller gehalten.“ Eine weitere, laut Kahr sehr ergreifende, Veranstaltung, war die Lesung aus einem Kriegstagebuch aus den Jahren 1913 bis 1919. Das umfangreiche Tagebuch war in Kurrent verfasst und ist Teil der Sammlung im Haus. „Zwei Jahre hat es gebraucht, bis ein Kollege dieses Zeitzeugnis vollständig in Schreibschrift übersetzen konnte.“ Schließlich fanden vor Weihnachten drei Lesungen über die darin geschilderten schrecklichen Ereignisse statt, die der Verfasser, ein gebürtiger Pettenbacher, Tag für Tag penibel notiert hatte. Dieser Vortrag mit all den geschilderten brutalen Einzelheiten – ging einem

Gottfried Kahr, Obmann des Bartlhauses Unser Salzkammergut | 165

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Schriftkünstlerin Ute Felgendreher

Die Ausstellungsräume zeigen Arbeiten von Schriftkünstlern aus der ganzen Welt.

schon sehr unter die Haut“, erzählt der Obmann. Das Wissen um alte Schriften und deren Ästhetik ist das eine, die Vermittlung von Inhalt und Geschichte ein weiterer Aspekt des Museums, dem hier Rechnung getragen wird. „Durch unsere Veranstaltungen versuchen wir, die verschiedensten Aspekte rund um alles Schriftliche anzusprechen. Das verleiht den historischen Dokumenten sehr viel

Tiefe“, ist sich Gottfried Kahr sicher. Doch auch Maler, Künstler und Bildhauer nutzen die Fläche im Museum für Ausstellungen. Zu Besuch im Atelier. Für alle Schriftenfreunde und -begeisterten werden zu den laufenden Ausstellungen Workshops in Form von Wochenendseminaren angeboten. Wir machen nun einen

kleinen Abstecher zu Frau Ute Felgendreher in die „Schreibstube“. Neben den Seminaren, bei denen sich Interessierte in die Materie des Schönschreibens vertiefen können, ist Felgendreher auch Spartenleiterin des Schriftmuseums, d.h. sie kümmert sich um die ausstellenden Künstler und organisiert deren Ausstellungen – oft schon Jahre im Voraus. „Künstler aus der ganzen Welt stellen

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Das Schreibwerkzeug der Künstlerin: Spitzfeder, Breitfeder, Redisfeder …

„Als ich studiert habe, hat man tatsächlich noch mit der Feder geschrieben.“ Schriftkünstlerin Ute Felgendreher

Künste in Berlin oder der Akademie in München, absolviert.

hier im Museum aus, wir haben über die Jahre nicht nur ein sehr gutes Netzwerk zu internationalen KalligrafieKünstlern aufgebaut, sondern verfügen mittlerweile auch über ein sehr hohes Niveau, was die Arbeiten betrifft.“ Felgendreher lebt in Berlin und im Almtal, sie hat ihre Ausbildung an verschiedenen Kunstschulen in Deutschland, wie zum Beispiel der an Hochschule für

„Als ich studiert habe, hat man tatsächlich noch mit der Feder geschrieben“, erzählt die Schriftkünstlerin. „Ob mit Breitfeder, Redisfeder (Feder mit kleinem Köpfchen) oder Spitzfeder – die historischen Schriften und Schreibtechniken wurden damals noch alle gelehrt. Eine Ausbildung wie damals gibt es heute gar nicht mehr“, ist Felgendreher überzeugt. „Es sei denn, in Form von Kursen, Seminaren und Workshops, wie wir sie hier abhalten.“ Im Bartlhaus finden diese Veranstaltungen immer zu einem bestimmten Themenschwerpunkt statt. Anfänger bekommen vorab die Grundzüge vermittelt; wer über dieses Stadium schon hinaus ist, beschäftigt sich dann mit speziellen Schriften wie der „Carpen-

dale“ oder der „Englischen Schreibschrift“. Geboten wird von Ute Felgendreher jedenfalls die ganze Palette an historischen Schriften. Wer will, kann hier wirklich in die Tiefe tauchen und sowohl Ästhetik als auch Geschichte der verschiedensten Schreibschriften studieren, aktuell etwa die „Karolingische Minuskel“, eine reine Kleinbuchstabenschrift, die im 8. Jahrhundert von einem Mönch in Irland für Karl den Großen entwickelt wurde. Verfasst wurden damit vor allem Gesetzestexte. Näheres unter: www.schriftmuseum.at

Das Museum verfügt über ein Exlibris-Archiv. Unser Salzkammergut | 167

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Schreibend zur inneren Ruhe Die Bad Ischler Krimiautorin Stefanie Auffanger lädt ab 15. Juni jeden Samstag zur Schreibmeditation. Leben, zeigt Problemlösungen auf und ermöglicht unter anderem Flow-Zustände und tiefes Eindringen ins Sein“, erklärt Elisabeth Auffanger. Neben verschiedenen Schreibmeditationsmethoden werden entspannende und heilsame Atemtechniken vermittelt. Auch die Merkmale und das Wesen der Meditation werden erläutert. Der Kurs eignet sich für alle Erwachsenen ab 14 Jahren, Einheimische und Gäste, Rehapatienten und Kurgäste. Er findet bei Schönwetter im Freien statt, bei Schlechtwetter selbstverständlich unter Dach.

Schreibmeditation mit Elisabeth Auffanger Von 15. Juni bis 31. August 2019 jeden Samstag um 13:30 Uhr in der Buchhandlung Thalia in der Pfarrgasse 11 in Bad Ischl. Kursbeitrag € 20 inklusive Schreibmaterial und Kursunterlagen. Anmeldung unter: www.stefanieauffanger.com

© Michael Wittig

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it „Goiserer Krawatte“, „Schneiderfahne“ und „Hirschtränen“ hat die Salzkammergut-Krimiautorin und Landwirtin Stefanie Elisabeth Auffanger bereits drei amüsante Salzkammergut-Krimis verfasst. Ein vierter Krimi mit Bad IschlBezug ist bereits in Arbeit. Ab Samstag, 15. Juni, bis 31. August lädt die Autorin Interessierte zum dreistündigen Schnupperkurs „Schreibmeditation“ ein. „Diese Form der Meditation ist besonders für Meditationseinsteiger geeignet. Schreibmeditation heilt, beruhigt, bringt Kreativität in das

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