Unser Salzkammergut Frühling 2020

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Almtal

WALD UND GENUSS

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Das Almtal Raum für die Seele

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ieses Mal haben wir uns für Sie auf ins wunderschöne Almtal gemacht, das übrigens – zusammen mit dem Traunsee – die größte Region im Salzkammergut ist. Dabei haben wir herausgefunden, dass die Ursprünglichkeit und Abgeschiedenheit dieses wunderbaren Flecken Erde eine unbeschreibliche Wohltat ist. Hier kann man den Wald mit allen Sinnen erleben und die Heilkraft der Natur hautnah genießen. Die gesamte Traunsee-AlmtalRegion bietet mit ihren Naturräumen, Bergen und Seen unzählige Plätze, an denen man sich wohlfühlen und – weit ab von Trubel und Lärm – die Seele baumeln lassen kann. In dieser Ausgabe von „Unser Salzkammergut“ zeigen wir Ihnen nicht nur die schönsten Wanderrouten im Almtal, wir verraten Ihnen auch, wo Sie kulinarische Spezialitäten – von der Kesselheißen bis hin zur Haubenküche – genießen können. Wirte, Landwirte und Produzenten der Region haben sich unter der Marke „Schmecktakuläres Almtal“ zu-

sammengeschlossen und beweisen jeden Tag aufs Neue, welch hohen Stellenwert regionale Lebensmittel haben. Selbstverständlich haben wir auch wieder interessante Persönlichkeiten unter die Lupe genommen. Schlossbesitzer Harald Seyrl ließ uns bei einem Besuch hinter die Kulissen und die beeindruckende Geschichte von Schloss Scharnstein blicken. Im Sensenmuseum Geyerhammer, das in einem uralten, originalgetreu erhaltenen Sensenwerk untergebracht ist, machten wir uns auf die Spur der einstigen Sensenerzeugung und „Motorsagla“ Herbert Danzer zeigte uns aus erster Hand, welch beeindruckende Kunstwerke er mit einer Motorsäge aus einem Stück Holz zaubern kann. Unter dem Motto „Harte Schale, weicher Kern“ gingen wir in der Atterseeregion mit Naturbursch Lorenz Andorfer Signalkrebse fangen, Haubenkoch Lukas Nagl vom Restaurant Bootshaus hat dankenswerterweise ein köstliches Rezept für ein Krebserlessen beigesteuert.

Entdecken Sie beim Urlaub daheim die Schönheit des Salzkammerguts, das nicht umsonst bereits zu Kaisers Zeiten als der Platz für die Sommerfrische in Österreich geadelt wurde. Checken Sie ein in die familiär geführten Hotels und lassen Sie sich in den Gasthäusern und Restaurants die Köstlichkeiten der Region servieren. Genießen Sie das aktuelle Magazin „Unser Salzkammergut“ und besuchen Sie uns ab Juni auf unserer Homepage unter www.unsersalzkammergut.at, wo Sie unsere Geschichten, Rezepte und Freizeittipps aus der Region nun auch online entdecken können. Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen

Schreiben Sie mir unter: unser.salzkammergut@neu-media.at

Die nächste Ausgabe von UNSER SALZKAMMERGUT erscheint am 3. Juli 2020

UNSER SALZKAMMERGUT Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter der URL http://www.dieoberoesterreicherin.at/de/ impressum/651.html abgerufen werden. Herausgeber: Josef Rumer Medieninhaber und Hersteller: Neu-Media GmbH Bahnhofplatz 2, 4600 Wels E-Mail: office@neu-media.at, Tel.: 07242 / 9396 8100, Fax: 07242 / 9396 8110 Geschäftsführung: Josef Rumer, Mag. Andreas Eisendle Prokuristin: Astrid Gruber

E-Mail: astrid.gruber@neu-media.at Assistentin der Geschäftsführung: Sissi Arthofer, Kerstin Starzengruber (in Karenz), E-Mail: office@neu-media.at Büroorganisation: Slavica Haminger Redaktionsleitung: Mag. Ulli Wright E-Mail: redaktion@neu-media.at, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, Tel.: 07242 / 9396 8102 Redaktion: Zivana de Kozierowski, Nicole Madlmayr, Denise Derflinger, Mag. Petra Kinzl, Dr. Maria Russ (in Karenz), Rebecca Mayr, BA, Laura Zapletal Lektorat: Sonja Humer, Mag. Christa Schneider Anzeigenleitung: Josef Rumer, E-Mail: anzeigen@neu-media.at Anzeigen: Mag. Dietlinde Wegerer, Lisa Becker, Andrea Hametner,

Ing. Mag. Richard Haidinger E-Mail: anzeigen@neu-media.at Grafik: Karin Rosenberger, Laura Koller, Ana Mrvelj, E-Mail: grafik@neu-media.at Illustrationen: Laura Koller Fotos: Andreas Mühlleitner, Karin Lohberger, TVB Traunsee-Almtal, Monika Löff, Christian Derflinger, Shutterstock Verlags- und Herstellungsort: Bahnhofplatz 2, 4600 Wels Druck: Druckerei Berger, 3580 Horn Vertrieb: PGV Austria Trunk GmbH, 5412 Puch

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Impressum

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Inhalt ALMTAL

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Auf ins Wald- und Jodelparadies

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SCHLOSS SCHARNSTEIN s‘ALMSEE ECHO Die Tradition des Echoblasens

WALD WIRKT! Urlaub im „Waldraum Traunsee-Almtal“

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Besuch bei Schlossbesitzer Harald Seyrl

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46 Der Sense auf der Spur

Foto: Monika Löff

8 Almtal

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Foto: TVB Traunsee-Almtal

Foto: Andreas Mühlleitner

36 Wald wirkt

MÜHLLEITNERS WANDERTIPP Unterwegs unter der Almtaler Sonnenuhr

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DER SENSE AUF DER SPUR Hinter den Kulissen des Sensenmuseums Geyerhammer

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74 Harte Schale, weicher Kern

Foto: Monika Löff

88 Barbesuch im Almtal

Foto: Karin Lohberger

Foto: www.traunseehotels.at

60 Motorsagla Herbert Danzer

Foto: Christian Derflinger

Coverfoto: Shutterstock

68 Schmecktakuläres Almtal

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GUT ZU FUSS

74

Wandern in der Ferienregion Traunsee-Almtal

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DER MANN MIT DER MOTORSÄGE So cool ist Motorsagla Herbert Danzer

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SCHMECKTAKULÄRES ALMTAL Wirte und Betriebe für Genuss am Almfluss

HARTE SCHALE, WEICHER KERN! Dem Signalkrebs auf der Spur

88

DARF‘S EIN ZIRBEN-MOJITO SEIN? Shake it mit Barkeeper Hermann Hauer

122 „SINN-BILDER“ Im Atelier von Malerin Karoline Schodterer

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Österreich liegt auf dem achten Platz der zehn waldreichsten Länder der EU. Das Almtal im Salzkammergut und sein südlichster Ort Grünau gehören wiederum zu den waldreichsten Regionen der Alpenrepublik. Eine Region rollt den Moosteppich für uns aus.

ALMTAL:

Auf ins Wald- und Jodelparadies

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Die Würde der Berge. Die Würze der Wipfel. Ein Förster, der vor 25 Jahren eine Waldschule gründete, eine juchzende Jodlerin vor der Kulisse des Toten Gebirges und ein Tal, das seinen Namen nicht den Almen am Berg, sondern den Alben bzw. Elben/Elfen vom Almfluss verdankt. Versteckt, doch nicht unentdeckt: das Almtal.

Text: Petra Kinzl Illustrationen: Laura Koller Fotos: Mühlleitner, TVB Traunsee-Almtal, Historicum Scharnstein/Monika Löff, Pangerl & Pangerl, Haslinger, Salzkammergut Tourismus/Karl Redtenbacher, Sergey Uryadnikov/Shutterstock, Grüne Erde, Mirco Talierco, Shutterstock.

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GRÜNE WÄLDER, GRÜNES WASSER: Am Fuße des Toten Gebirges liegt Grünau im Almtal, etwas versteckt und ursprünglich. Man hat das Gefühl, als ließe die waldreichste Gemeinde Oberösterreichs der grandiosen Kulisse ringsherum den Vortritt.

W

ald, Wald und nochmals Wald. Grün, soweit das Auge reicht. In allen nur erdenklichen Schattierungen. Grüne Bäume, grünes Wasser. Es duftet nach Fichtennadeln und Harz. Morgentau glitzert auf herzförmigen Blättern. Der frühe Vogel fängt den Wurm. Bei jedem Schritt gibt der weiche Waldboden einen Hauch nach. Psst, Puschel das Eichhörnchen huscht über den Ast. Eine Region rollt für uns den Moosteppich aus. Lädt ein, diesen zu betreten. Ganz behutsam. Mit allen Sinnen. „Unser Salzkammergut“ geht in einer der waldreichsten Regionen Österreichs mit Einheimischen auf Pirsch nach Geschichten, Traditionen und Besonderheiten, nach Natur und Genuss. In einem Talkessel, wo es meist ruhig und beschaulich zugeht, es am Donnerstag aber regelmäßig „brodelt“. Förster Fritz Wolf und sein Wald. Sabina Haslinger und ihre Jodel-Roas. Helmut Wittmann und seine Märchen. Das Tal und seine Wasserkraft. Die Region und ihre Grüne Erde. Konrad Lorenz und seine Graugänse. Der Cumberland Wildpark und seine Tiere. Die Bauern und ihre Forellen. Die Wirte und ihre „Kesselhoaßen“. Leben wie Gott im „Alm“-Reich.

Wald, Jagd und Fischfang bildeten über Jahrhunderte die Lebensgrundlage der Menschen im Almtal.

„Alm“-Fluss und Zuckerhut. Das Almtal nimmt seinen Anfang etwa 30 Kilometer südlich von Wels und erstreckt sich über eine Länge von rund 25 Kilometern in die Oberösterreichischen Voralpen. Die „Alm“, der 48 Kilometer lange Nebenfluss der Traun, schlängelt sich durch die Landschaft, die ihren ursprünglichen Charakter bewahrt hat. Auf alten Landkarten ist der Almfluss, dem das Tal seinen Namen verdankt, noch als „Albenfluss“ eingezeichnet. Direkt am Fuße des Toten Gebirges atmet das mit Baumkronen reich gesegnete Grünau, mit über 80 Prozent waldreichste Gemeinde Oberösterreichs, Mitglied der

Der Forellenweiher vom Gasthof Wieselmühle, die Jagersimmerl-Fischerei in Grünau oder die Fischzucht der Bauernfamilie Kronawitter in Scharnstein: Das Almtal ist eine gute Quelle für fangfrische Forellen.

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Bergsteigerdörfer und Wahlheimat des bekannten Verhaltensforschers Konrad Lorenz, mit seiner grünen Lunge. Der 2.515 Meter hohe Große Priel ragt auf Gemeindegebiet prominent hinauf. Unweit von Grünau räkelt sich genüsslich der Schi- und Wanderberg Kasberg. Im Norden strecken sich Windhagkogel und Hochsalm, im Westen der Zwillingskogel, im Südosten der Hausberg Zuckerhut und der Hochberg sowie Farrenaubühel in luftige Höhen. Aus der Vogelperspektive bilden die beiden waldgesäumten Ödseen im idyllischen Hetzautal einen spiegelnden Kontrast. Und ganz hinten, im Hintertal, schlummert verträumt der ruhige Almsee einem Naturjuwel gleich. Er ist der östlichste der Salzkammergutseen, der vor 13.000 Jahren durch einen Bergsturz in der Hetzau entstand.

ZIEHEN DEN HUT VOR WALD UND NATUR: Förster Fritz Wolf (rechts) und sein Sohn Christoph, Waldpädagoge, Forstwart, Waldbesitzer und Betreiber der Waldschule im Almtal

Forst- und Jagdrevier der Welfen. Kein Wunder, dass Stiften und Adelsgeschlechtern, allen voran den Welfen, die Attraktivität und Unberührtheit des Tales nicht verborgen blieben. Prinz Ernst August von Hannover, der Urenkel von Kaiser Wilhelm II., dessen voller Name Ernst August Albert Paul Otto Rupprecht Oskar Berthold Friedrich-Ferdinand Christian-Ludwig Prinz von Hannover Ernst August Prinz von Unser Salzkammergut | 11

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Gemeinsam für die „Waldness“-Idee im Einsatz: Fritz Wolf, Christoph Wolf, WaldnessCoaches wie Kerstin Diensthuber, Tourismus-Visionär Hermann Hüthmayr.

Großbritannien und Irland Herzog zu Braunschweig und Lüneburg Duke of Cumberland lautet, ist gar Ehrenbürger von Grünau. Bis heute ist der Einfluss der Nachfahren des ältesten europäischen Adelsgeschlechts in der Region spürbar. Das Forst- und Jagdrevier bei Grünau im Almtal sowie der Cumberland Wildpark mit dem Jagdschloss Hubertihaus befinden sich bis heute im Besitz einer Familienstiftung des Hauses Hannover. Förster Fritz Wolf und sein Wald. „Der Wald ist Tempel Gottes, Priester, der in hegt!“ – eine Lebensphilosophie, die Fritz Wolf (70) auf Schritt und Tritt begleitet. Der Oberförster aus Scharnstein ist Erfinder der Waldpädagogik in Europa, Sensenmählehrer, Natur-, Landschafts- und Almführer, der in seiner Karriere schon über 1.000 Waldpädagogen ausgebildet hat. Offiziell wurde er vom Minister 2014 zum Österrei-

chischen Waldbotschafter ernannt. Er hat die Waldpädagogik nach Österreich gebracht und mit der Gründung seiner Waldschule im Almtal vor 25 Jahren einen guten Instinkt bewiesen. Denn heute, wo der Zahn der Zeit am Klima nagt, Trockenheit und Borkenkäfer den Bäumen zusetzen, ist der Wald und seine Heilkraft gefragter denn je. Waldschule Almtal. „Riechen, schmecken, fühlen und verstehen. Darum geht es mir in der Waldschule“, bringt der Spiritus Rector der Waldpädagogik Licht ins Dunkel der Materie. Damit sich im Dickicht des Gehirns immer wieder eine Waldlichtung auftut. Die Waldschule richtet sich keinesfalls an Kinder allein. Auch Erwachsene, Lehrer oder angehende Jagdpädagogen sind aufgerufen, ihren Waldhorizont zu erweitern. Im Schnitt sind es um die 130 Führungen im Jahr, in denen Waldwissen nicht mit der Holzhammer-Metho-

Tiefenentspannung durch den Biophilia-Effekt des Waldes.

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„Frische Luft ist ein Labsal von wunderbarer Heilkraft.“ Ralph Waldo Emerson

WALDWISSEN WALDSCHULE ALMTAL Keine graue Theorie, sondern grüne Praxis steht in den Kursen von Förster Fritz Wolf im Vordergrund. Bauernstraße 42, 4645 Grünau im Almtal www.waldschulealmtal.jimdofree.com

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de, sondern in verträglicher Dosis und spielerisch vermittelt wird. Doch am wichtigsten ist das Erleben. Mit nackten Füßen den Waldboden spüren, die Spuren der Tiere lesen, sich in kreativer Wood-Art versuchen oder stille Meditation unter einem Blätterdach: Egal ob Groß oder Klein, man wird Zeuge einer unglaublichen Vielfalt an Pflanzen, Tieren, Gerüchen, Geschmäckern, Geräuschen und Gefühlen. Dass auch Sohn Christoph in seine Fußstapfen getreten ist und die Schwiegertochter mit Klangschalen und Yoga ihren Part beiträgt, freut den Förster besonders, nicht zuletzt um das neu erwachte Interesse am Wald zu besänftigen und die WaldMensch-Beziehung kontinuierlich zu verbessern. Waldness: Wellness und Wald werden eins. „Grüne Praxis statt grauer Theorie“, so lautet das Motto der verschiedenen Kurse an der Almtaler Waldschule, die beispielsweise „Unser Wald im Klimawandel“ oder „Die Sache mit dem Waldbaden“ heißen. Den Haselnussstock schwingend fügt das wandelnde Waldlexikon lachend hinzu: „Das Thema Waldluftbaden decken wir schon immer ab, bei uns im Almtal heißt dieses Angebot Waldness.“ Vor zwei Jahren wurde die erste „Waldness“-Destination Europas geboren. Unter dieser Marke wollen Förster, Waldpädagogen und Naturvermittler mit Herzblut zeigen, welche Heil- und Wirkungskraft in ihrer Heimat steckt. Hermann Hüthmayr, einer der Mitbegründer der Kinderhotels Österreich und Besitzer der Familienund Klausuralm Hochberghaus in Grünau, die Tourismus-Fachleute Karinja und Andreas Pangerl, Natur- und Waldpädagogen und nicht zuletzt Förster Fritz Wolf haben die Idee ausgeheckt und aus dem „Erlebnis Wald“ buchbare Angebote mit Qualitätsanspruch entwi-

Waldbaden heißt in Japan „Shinrin-Yoku“. Die Terpene der Bäume sollen positiv auf das Immunsystem wirken.

„Ho e å Ho e å Ri di å Ri - di-å Ho e å Ho e å Ri di å e Hå“

senken. Wissenschaftliche Studien aus Japan und Österreich untermauern das positive Wirken von „Doktor Wald“. Ins gleiche Horn stößt Biologe und Autor Clemens Arvay im Buch „Der BiophiliaEffekt. Heilung aus dem Wald“. Dieser

Jodler

WANDERN & JODELN

ckelt – getragen von Demut, Weitblick und Respekt vor der Natur.

mit Jodlerin und Wanderführerin Sabina Haslinger, die auch Kräuterpädagogin, Märchenerzählerin und Pilgerbegleiterin im Almtal ist.

Shinrin-Yoku. Dass der Wald ein verblüffend großartiger Gesundheitsquell ist, das wussten schon – nein, nicht die Römer – die Japaner! Im Land der aufgehenden Sonne ist Waldbaden, dort „Shinrin-Yoku“ genannt, schon seit Jahren in Mode und „Wald auf Rezept“ keine Seltenheit. Unsichtbare, bioaktive Substanzen und Botenstoffe – Terpene genannt – sollen demnach das Immunsystem und die Widerstandskraft des Körpers stärken, Depressionen und Ängste verringern sowie den Blutdruck

TIPPS UND TERMINE: Jodel-Roas: 20. Juni, Sonnwend-Jodeln am Kasberg von 9 bis ca. 16.30 Uhr. „Auf ins Wald-Paradies“ in Grünau im Almtal: 1.9. und 5.9.2020 Mehr auf: www.sabinahaslinger.eu Anmeldung unter: Tel.: 0699/11 23 45 34

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EIN GEFÜHL VON FREIHEIT. Mit der Almtalbahn, Bussen oder dem Traunstein-Taxi lassen sich die Ausflugsziele im Almtal sogar klimafreundlich erreichen.

bezeichnet Waldluft als „hochwirksamen medizinischen Cocktail“. Doch Waldbaden ist nur einer von vielen „Ästen“ des breitgefächerten Waldness-Programms. Wanderungen mit Waldkochen in der Waldschule, Waldsauna, Waldkosmetik, Massagen und Waldkneippen, Wald-Wyda – das Yoga der Kelten – oder Hängematten und Lay-Bags inmitten von Latschen sowie der Wald-Strandkorb „Ruhestand“ laden ein, die Seele baumeln zu lassen. Und wenn man, während man im Ruhemöbel seiner Wahl seine Gedanken

„Jodlersilben sind leichter gemerkt als 17 Strophen eines Liedes.“ wie Wolken vorbeiziehen lässt, irgendwo aus der Ferne ein fröhliches Jodeln vernimmt, dann kann das nur Sabina Haslinger sein, die alleine oder mit Gefolgschaft beschwingt durch die Wälder streift. Sabina Haslinger und ihre Jodel-Roas. „Pfeif dir nix – jodel was!“, fällt die Begrüßung von Sabina Haslinger mit einem ehrlichen Holladrio aus. Lebenslust, Begeisterungsfähigkeit und Frohsinn stehen ihr ins Gesicht geJodeln lernen mit Sabina Haslinger: Wer es beim ersten Versuch nicht schafft, sollte weiter üben und nicht die Flinte ins Korn werfen.

schrieben. Wer sich traut, kann bei ihr das Jodeln lernen. Sie ist als Wanderführerin und passionierte Jodlerin im Rahmen von „Waldness“ buchbar oder auf individueller Jodl-Roas unterwegs. „Jodeln lernen erlebt ja aktuell ein Revival! Viele Leute sind neugierig darauf und wollen es ausprobieren“, berichtet die Frau mit dem geübten Mundwerk

WANDERN & NARZISSEN Rund um den Zuckerhut zur Narzissenblüte: Der Narzissenweg rund um den Zuckerhut ist eine wunderschöne Familienwanderung mit einem eindrucksvollen Naturschauspiel, das von Mai bis etwa Mitte Juni zu bewundern ist. Auf dieser Wegstrecke kommt man an den Irrer Almwiesen vorbei, die mit weißen Narzissen übersät sind. Start: Grünau Sportplatz, in Richtung Hochberghaus. Länge: rund 7 km. Dauer: knapp 3 Stunden.

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Weckt fast vergessene Märchen und Sagen aus ihrem Dornröschenschlaf: Märchenerzähler Helmut Wittmann. 16 | Unser Salzkammergut

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„Die Hochzeit der Seele mit der Natur macht den Verstand fruchtbar und erzeugt die Phantasie.“ Henry David Thoreau

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und dem sonnigen Gemüt von der positiven Resonanz. Dabei legt Sabina Wert auf Echtheit anstatt Show. Sie singt seit ihrer Kindheit gerne. Doch als sie eines Tages mit der Idee vom Jodeln bei ihren Freundinnen ankam, winkten diese dankend ab. So suchte sich die Mama zweier Buben eben Gleichgesinnte und machte sich vor etwa sechs Jahren das Jodeln in Kursen zu eigen. „Die Atmung geht beim Singen und Jodeln viel mehr in die Tiefe. Und Spaß macht es obendrein“, so die Frohnatur, während wir sie ein Stück des Weges begleiten. „Und Jodlersilben sind leichter gemerkt als 17 Strophen eines Liedes“, ist sich die Oberösterreicherin sicher – und auch, dass jeder das Jodeln erlernen kann. Als Sabina Haslinger zum Abschied den Arzberger-Jodler anstimmt, geht es einem durch Mark und Bein. Schön, wenn Traditionen wie diese am Leben erhalten werden, schießt ein Gedanke durch den Kopf. Helmut Wittmann und seine Märchen. Die Touren der Jodlerin führen durch Wälder, auf Berge und ans Wasser. Hier sind die Kraftquellen für Körper und Geist besonders ergiebig. Tief einatmen. Entschleunigung spüren. Hinhorchen. „Losn“, wie man in Mundart sagt. Viele Sagen und Mythen ranken sich um die Gegend. Den Elfen vom Almfluss, den Geschichten von Helmut Wittmann, auch ihnen wird man im Almtal begegnen. Seit 30 Jahren ist Wittmann Märchenerzähler von Beruf und Obmann von „MundArt“. Auf seinen Antrag hin hat die UNESCO das Märchenerzählen in Österreich 2010 sogar in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. „Ich will die alpenländische Erzähltradition neu beleben“, so wirkt der bekannte Märchenpionier, der im Fischereck-Haus am Fuß des sagenumwobenen Kasbergs lebt, gegen das Vergessen. Denn insbesondere

heimische Volks- und Zaubermärchen seien vom Aussterben bedroht. Seine Märchenabende, Sagen-Wanderungen und Seminare sollen die Lust am Märchen wieder wecken – aus so manchem Dornröschenschlaf.

„Man muss die Menschen wieder dazu erziehen, dass sie eine Blume schöner finden als Beton.“ Konrad Lorenz, österreichischer Biologe und Verhaltensforscher

Das Tal und seine Wasserkraft. Die Kraft des Wassers spiegelt sich hier in vielen Facetten. Als kostbare Energiequellen für Körper und Geist, genauso wie aus praktischer Sicht für zahlreiche Haushalte. 60 Kleinwasserkraftwerke entlang des Almflusses erzeugen Ökostrom für die Region und den Eigenbedarf. Die Nutzung der Wasserkraft ist im Almtal eine jahrhundertelange Tradition. Früher wurden damit Mühlräder in Mühlen, Sägewerken und Schmieden angetrieben. Gerade in Hinblick auf Energiewende und Erderwärmung befindet sich in der heutigen Zeit die Wasserkraft als sauberer und ergiebiger Energiespender am aufsteigenden Ast. Konrad Lorenz und seine Graugänse. Der 48 Kilometer lange Almfluss ist Lebensraum für zahlreiche Fisch- und Vogelarten, ein Lebensquell für viele Tiere. Fauna und Flora geben sich die Hand.

„Man muss die Menschen wieder dazu erziehen, dass sie eine Blume schöner finden als Beton“, sagte der Mann, der 1973 von der Herzog-von-CumberlandStiftung ins Almtal an eine eigene Forschungsstelle berufen wurde: Konrad Lorenz. Bekannt wurde der österreichische Biologe, Medizinnobelpreisträger und Verhaltensforscher mit seinen völlig neuen Erkenntnissen bei der Erforschung von Graugänsen. Heute leistet die Konrad-Lorenz-Forschungsstation darüber hinaus einen wesentlichen Beitrag zur Wiederansiedlung der nahezu ausgestorbenen Waldrappe – typisches Merkmal sind ihre langen, schwarzen Schopffedern. Seit 2011 gehört die Konrad-Lorenz-Forschungsstelle offiziell zur Universität Wien. Etwa 20 Forscher aus Österreich und aller Welt betreiben spannende und vielfach beachtete Grundlagenforschung an frei fliegenden Gänsen, Raben und Waldrappen. Der Cumberland Wildpark und seine Tiere. Grunzen, schnattern, röhren: Um noch tiefer in die heimische Tierwelt einzutauchen und dem eigenen Forschergeist nachzugeben, bietet sich der Cumberland Wildpark mit seinen 500 Tieren, idyllischen Spazierwegen und Picknickplätzen an. Imposant gestaltet sich hier nicht nur die Tierwelt – erstmals teilen sich Braunbären und Wölfe einen gemeinsamen Lebensraum –, sondern auch die prachtvolle Naturlandschaft vor der Kulisse des Toten Gebirges, durchzogen mit dem kristallklaren Wasser der „Alm“. Staunende Kinderaugen öffnen sich weit, als beim Mittagessen unter freiem Himmel ein frei laufender, prächtiger Pfau sein Rad schlägt, um Aufmerksamkeit zu erhaschen. Als der Wildpark noch vor wenigen Jahren vor dem Aus stand, fassten sich viele Wildpark-Freunde ein Herz und enga-

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Das Wasser der „Alm“ speist auch den herrlich gelegenen Wildpark Cumberland in Grünau.

EINE KLEINE SENSATION: Erstmals in der Geschichte des seit 1970 bestehenden Cumberland Wildparks leben Braunbären und Wölfe in einem gemeinsamen Lebensraum zusammen. Diese Haltung ist in Österreich einmalig.

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Donnerstag ist „Kesselhoaße“-Tag: In Traditionsgaststätten werden an diesem Tag heiße Würste aufgetischt – aus der Region oder aus hauseigener Erzeugung. Bei Fritz und Fritz Silmbroth vom Kirchenwirt in Viechtwang, hier vor der Mauerselch, sind es gar 15 verschiedene Sorten.

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GEBETTET AUF GRÜNER ERDE. Von der kleinen Werkstätte für Naturmatratzen zum europäischen Vorreiter für natürliches Wohnen und Schlafen, Naturkosmetik und Öko-Mode.

gierten sich für das ganzjährig geöffnete Naturjuwel. Rund drei Millionen Euro wurden seit 2009 in die Erneuerung und Verbesserung der Infrastruktur investiert: Zehn neue Tieranlagen und ein neues Besucherzentrum ließen die

NATUR IST IN MODE. Das Unternehmen „Grüne Erde“ mit Sitz in Pettenbach produziert seit mehr als 35 Jahren im Namen der Nachhaltigkeit.

Besucherzahlen glücklicherweise wieder nach oben schnellen. Grünes Licht gab es nicht zuletzt für den Neubau der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle, nachdem die Räumlichkeiten im sogenannten „Auingerhaus“ nicht mehr zeitgemäß waren. So ist auch weiter für optimale Bedingungen für die wissenschaftliche Arbeit im Almtal gesorgt. Die Wirte und ihre Schmankerl. Ein Knurren ist zu hören. Es kommt nicht aus dem Wildpark, sondern aus dem Magen. So viel frische Luft und Bewegung in der Natur machen hungrig. Es ist nicht schwer, ein gutes Gasthaus zu finden. Sich zu entscheiden, eher schon. Krenfleisch oder Knoblauchforelle. Fische vom Hof. Rehfilet oder Grünauer Hochlandrind. Im „Schmecktakulären“ Almtal ist der Gabentisch reich gedeckt. Die Fleischerbetriebe verstehen ihr Handwerk. Verschiedenste gschmackige Würstel, von Hand gefertigt, im dampfenden Kessel zubereitet – diese Spezialität hat zwischen Traunsee und Almsee einen eigenen Namen: „Kesselhoaße“. Die Fleischerei Stadler, Im Dorf in Grünau, hält diese Tradition hoch,

genauso wie bodenständige Gasthäuser der Region oder die Fleischhauerei und Taverne der Familie Silmbroth in Viechtwang – 1905 gegründet. Jetzt ist das Objekt der Begierde definiert: von Hand gefüllte Haut, gebogen, würzig, heiß und prall. Weil heute Donnerstag ist. Und weil’s „Wurscht“ ist.

QUELLEN & TERMINE Waldness im Almtal: www.waldness.info Tourismusverband Traunsee-Almtal Tourismusbüro Almtal, Im Dorf 17, 4645 Grünau im Almtal, Tel.: 07616/8268 www.traunsee-almtal.at Aktuelle Termine und Seminare von Märchenerzähler Helmut Wittmann auf www.maerchenerzaehler.at Internationales Erzählertreffen in Grünau/ Almtal: Zu Redaktionsschluss wird an der Verschiebung auf 2021 gearbeitet. Kontakt über Märchenerzähler Helmut Wittmann oder per E-Mail: erzaehlertreffen@erzaehlerverband.org

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Almtal

Auszeit und Adressen: Wo echtes Echo die Sinne berührt, sich die „Alm“ – der 48 km lange Nebenfluss der Traun – durch die Landschaft schlängelt, der Kasberg lockt, sich Adelsgeschlechter Besitztümer sicherten, man vor lauter Wald manchmal die Bäume nicht mehr sieht, Grüne Erde ein Unternehmen ist und „Kesselhoaße“ fix am Wochenmenü stehen. Von Vorchdorf über Scharnstein und Grünau bis ganz nach hinten zum friedlich schlummernden Almsee: Ankommen im Almtal, im östlichen Salzkammergut. Text: Petra Kinzl

Illustrationen: Laura Koller

Redakteurin Petra Kinzl genießt das Alm-Wandern.

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Wald & Wege WALDNESS AUSZEIT Jodeln, Latschenbad und Waldkneippen in Schindlbach: Das zauberhafte, waldreiche Almtal bietet viel Raum für ein ganz ursprüngliches Urlaubsgefühl. Kennenlerntermine und Pauschalen unter Tel.: 07616/8268 oder auf www.waldness.at

SPIEL UND SPASS AM GLANKERLWEG Familien-Rundweg auf 5 Kilometer, mit vielen schönen Buchten, Spielstationen und Barfußwegen. Start: hinter dem Erlebnisfreibad Grünau

WALD-APP Auf den Spuren von Waldrappen und seltenen Tieren, über die Handy-Apps „Wald-App“ und „Forschen im Almtal“: www.traunsee-almtal.salzkammergut

ALMTALER WALDSCHULE Wald, Wiese, Wasser und Wild mit allen Sinnen entdecken – unter diesem Motto lehrt Förster Ing. Fritz Wolf, die Natur zu riechen, zu fühlen und zu verstehen. Bauernstraße 42, 4645 Grünau im Almtal Tel.: 0664/4426865 www.waldschulealmtal.jimdofree.com

GENUSS AM FLÖSSERWEG Gemütlicher Rundweg ab Grünau, entlang des glasklaren Almflusses. Gehzeit: ca. 1 Stunde 30 Minuten. Über Einkehrer freuen sich „Die Almwirtinnen“, Forellenhof-Wieselmühle, Gasthaus „D’Einkehr“ oder Germdiele.

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DIE ALMTALER SONNENUHR Nur Trittsichere und Schwindelfreie bezwingen die hochalpine PanoramaBergtour bis auf 2.217 Höhenmeter. Um die gewaltigen Kalkgipfel zwischen Rotgschirr und Woising – die den Almtaler Bauern einst ein natürlicher Sonnen Chronometer waren – zu erklimmen, sind gute Kondition und stabiles Wetter ein Muss. Start: Almsee Südufer

KASBERGALMRUNDE Start vom Hochberghaus auf 1.200 m (erreichbar über die Bergstraße Farrenau). Herrlicher Panoramarundblick vom Almtal bis ins Mühlviertel, vom DachsteinGletscher bis zur Kremsmauer. Gehzeit: 4 Stunden

Alm-Wandern ALPENVEREINSHÜTTEN In Welser Hütte, Pühringerhütte und Sepp-Huber-Hütte warten urige Atmosphäre, herzhafte Hausmannskost und warme Betten auf die Wanderer.

Erforschen

BARTLHAUS Schrift- und Heimatmuseum mit einzigartiger Druckwerkstatt und ExLibris-Kabinett. Museumstraße 16, 4643 Pettenbach. Aktuelle Schriftkurse und Ausstellungen unter www.bartlhaus.at

SENSENMUSEUM GEYERHAMMER Untergebracht in einem uralten originalgetreu erhaltenen, direkt am Almfluss gelegenen Sensenwerk, geöffnet von Mai bis Oktober. Hochbuchegg 2, 4644 Scharnstein www.sensenmuseum.at

HOLZKNECHTMUSEUM IM ABPURG STADL „Va uns dahoam“ – Vom Leben und Arbeiten der Holzknechte im Almtal. Thomas Drack, Mühldorf 35, 4644 Scharnstein Tel.: 0699/81771584

NATURSCHAUSPIEL-TOUREN „Auf ins Alm-Paradies“, „Der Schatz im Almtal“, „Flattern und Schnattern“, „Mission grüner Planet“ oder „Wassertiere unter der Lupe“. Diese und andere interessante Touren und Wanderführer sind buchbar auf www.naturschauspiel.at, unter dem Link „Almtal und Umgebung“ oder beim IFAU-Institut in Steyr.

KRIMINALMUSEUM SCHLOSS SCHARNSTEIN Spektakuläre Kriminalfälle, Uniformen und Folterkammern: Auf den Spuren der Justiz vom späten Mittelalter bis heute. Geöffnet von 1. Mai bis 1. November. Schlossberg 12, 4644 Scharnstein www.scharnstein.kriminalmuseum.at

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Natur erleben

WILDPARK CUMBERLAND Eingebettet in das Tote Gebirge, 70 Arten, rund 500 Tiere, vom prächtigen Pfau bis zum Bartgeier. Der in den 1970erJahren gegründete Wildpark erlangte durch Konrad Lorenz und seine Graugänse-Forschung Bekanntheit. Ganzjährig. www.wildparkgruenau.at

ECHOBLASEN AM ALMSEE Ein Hörgenuss, der unter die Haut geht. Von Mitte Juni bis Mitte September jeden Mittwoch von 19:30 bis 20 Uhr beim „Echoplatzl“ (ausgenommen bei Regen). www.gruenau.at/musikverein

„GRÜNE ERDE“ STORE & SCHLAFWELT Bekannt für Naturmöbel und Heimtextilien, Mode und Kosmetik. Im Einklang mit der Natur lässt sich in Pettenbach direkt in die Grüne Erde-Welt eintauchen: bei Themenführungen, im Bio-Bistro oder um achtsam einzukaufen. www.grueneerde.com

Kulinarik „SCHMECKTAKULÄRES ALMTAL“ Unter der Internetadresse www.schmecktakulaeres.almtal.at finden sich Wirte, Landwirte und Lebensmittelverarbeiter, die Qualität und Regionalität wertschätzen.

KESSELHOASSE „Kesselhoaße“ kommen immer donnerstags von 8 bis 12:30 Uhr auf den Tisch, dafür ist der Kirchenwirt bekannt. Taverne, Gasthaus und Fleischhauerei in Viechtwang 23, 4644 Scharnstein. www.silmbroth.at

SEEHAUS Gutbürgerliche Küche direkt am Almsee, 1652 vom Stift Kremsmünster erbaut: Gasthof Seehaus, Tel.: 07616/8366 www.gasthof-seehaus.at

ALMTALER Süßes Mitbringsel aus Schokolade und feinster Haselnusscreme von der Konditorei Mittermaier, Hauptstraße 8, 4644 Scharnstein. www.mittermaier.at

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Salon des Schlosses mit Blick in die Bibliothek.

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„Museum, Schloss und Lebenswerk ...“ Schloss Scharnstein im schönen Almtal ist seit über 50 Jahren die Lebensaufgabe des Historikers und Schlossbesitzers Harald Seyrl. Neben dem Kriminalmuseum – einem Schauplatz grausamer Rechtsgeschichte – bietet das Haus eine umfangreiche Palette oberösterreichischer Heimatgeschichte: Das Sammeln von Ausstellungsstücken liegt dem Historiker im Blut. Ein Schlossbesuch. Text: Zivana de Kozierowski Fotos: Monika Löff Schloss Außenaufnahme: Historikum Scharnstein/Monika Löff

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ie Sonne scheint an diesem späten Februartag durch die hohen Fenster in den ersten Stock des dreiflügeligen Renaissancebaus. Die Luft in den mächtigen Räumen – mit original bemalten Decken und prunkvollen Lustern sowie dem dunklen, antiken Mobiliar – ist so kalt, dass man den eigenen Atem sehen kann. Der Schlossbesitzer Harald Seyrl, ein rühriger, älterer Herr, hat im offenen Kamin der „Tafelstube“ ein Feuer gemacht, wir sitzen in antiken Polstermöbeln davor und unterhalten uns, während sich der „Schlossherr“ eine Zigarre anzündet. Neben dem

Knistern des Feuers hören wir im Hintergrund eine Auswahl von Märschen von Johann Strauss ... Herr Seyrl, wann und vor allem wie kam das Schloss Scharnstein in Ihr Leben? Als Student hatte ich eigentlich eher damit gerechnet, nach dem Studium als Referent beim Bundesdenkmalamt anzufangen, denn ich habe damals in Wien „Konservierung und Technologie für die Erhaltung von Kunst- und Kulturgegenständen“ studiert. Doch dann kam ich eines Tages durch Zufall mit dem Abt des Stiftes Kremsmünster ins Gespräch. Er erzählte von einem sehr

wertvollen Objekt, das er zugleich als „Sorgenkind“ in seinen Büchern führte, da es für das Stift wenig Möglichkeiten bot. Er meinte das Schloss Scharnstein. Als junger Historiker war ich natürlich voller Energie und Begeisterung für die Ideen der Kulturerhaltung. Das ist jetzt fast 60 Jahre her. In welchem Zustand war das Haus, als Sie es erworben haben? Im 19. Jahrhundert wurde das Schloss stark devastiert, alles ausgeräumt, Zwischendecken eingezogen, völlig umgebaut. So habe ich das Schloss 1967 mit einem „Rucksack“ von insgesamt 30 Mietparteien erworUnser Salzkammergut | 27

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Schlossherr Mag. Harald Seyrl

„Das Schloss war in einem unglaublich schlechten Zustand. Ich musste die Ärmel hochkrempeln, denn in den darauffolgenden Jahren gab es viel zu tun.“ Schlossherr Mag. Harald Seyrl

ben. Alles war desolat und kaputt. Ein altes Haus ohne Strom und ohne Wasser – abgesehen von einem Brunnen im Hof. Keine Toilettenanlagen, kein Kanal. Es gab lediglich eine Senkgrube und Plumpsklos. Das Schloss war also in einem unglaublich schlechten Zustand. Ich musste die Ärmel hochkrempeln, in den darauffolgenden Jahren gab es viel zu tun. Die Mieter wurden nach und nach gekündigt. Das Dach wurde renoviert, die Zwischenwände niedergerissen, übertünchte Fresken freigelegt. Im Grunde bin ich heute noch damit beschäftigt, das Schloss in seine ursprüngliche Form zurückzuführen. Diese Arbeit bringt aber auch sehr viel Freude mit sich. Jedes einzelne Stück, welches hier wieder instand gesetzt wird, ist für mich wunderbar.

Tafelstube mit prächtig bemalter Decke aus der Erbauungszeit des Schlosses.

Kurz zur Vorgeschichte, wer war der ursprüngliche Bauherr von Schloss Scharnstein? Ein Großteil des heutigen Gemäuers stammt aus der Zeit der streng protestantischen Familie der Jörger. Sie haben das Schloss bis zum Jahre 1584 in nur zehn Jahren quasi aus dem Boden „gestampft“. Es wurde direkt neben dem Pflegetrakt errichtet, nachdem die Burg Scharnstein abgebrannt war. Die Burgruine besteht übrigens heute noch am Fels über dem Tiessenbachtal und ist ein begehrtes Ausflugsziel.

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Die Tafel im ehemaligen Speisezimmer dient heute als Arbeitsplatz, wo der Schlossherr u.a. an seinen Buchprojekten arbeitet.

Auch das Gästezimmer ist voller persönlicher Erinnerungs- und Sammlerstücke des Hausherrn.

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Detailansicht Speisezimmer

Nachdem der letzte Erbe, Karl Jörger, als rebellischer Protestant während seiner Kerkerhaft 1621 verstorben war, erwarb das Stift Kremsmünster die Herrschaft Scharnstein, welche damals große Flächen an Wald, den Almsee und die Fischerei sowie das heutige Gebiet der vier Gemeinden St. Konrad, Grünau, Scharnstein und Teile von Pettenbach umfasste. Die Kremsmünsterer haben das Anwesen bis ins 18. Jahrhundert betrieben. Zudem ist die Tatsache interessant, dass Scharnstein bis 1848 ein Landgericht mit hoher Gerichtsbarkeit war, also direkt mit Justiz zu tun hatte. Gibt es hier einen Zusammenhang zum heutigen Kriminalmuseum im Schloss, das ja die Geschichte des österreichischen Justiz- und Sicherheitswesens vom späten Mittelalter bis heute aufzeigt?

„Als junger Mann war ich voller Energie und Begeisterung für Ideen der Kulturerhaltung.“

Nach Gesprächen mit dem damaligen Landeshauptmann und meinem großen Interesse für Rechtsgeschichte war der Grundstein für das Kriminalmuseum gelegt. Schwerpunkt war die Geschichte der Justiz vom späten Mittelalter bis zur Aufhebung der Grundherrschaften im Jahre 1848. Begonnen haben wir mit sieben Ausstellungsräumen, heute sind es über 20.

Schlossherr Mag. Harald Seyrl

Wie sind Sie zu Ihren ersten Ausstellungsstücken gekommen? Eine wichtige Voraussetzung war, dass meine Vorfahren Inhaber von Grundherrschaften waren und zumeist auch als Gerichtsherren fungierten. Aufgrund der Familiengeschichte gab es also bereits eine Sammlung an Gegenständen wie Hand- und Fußschellen, Daumenschrauben etc.

Ja, durchaus. Nachdem ich das Haus mehr oder weniger wieder instand gesetzt hatte, hat das Schloss Scharnstein dringend nach einer Funktion gerufen. Es sollte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, eine museale Widmung, die zudem auch Einnahmen bringt, war gefragt.

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Ein kleiner Grundstock zu Beginn des Museums war da. Außerdem bekam ich anfangs Leihgaben vom Oberösterreichischen Landesmuseum. Und ich bin ein leidenschaftlicher Sammler, zeit meines Lebens immer schon gewesen. Ich habe einen sehr engen Kontakt zu Polizeidienststellen, zu Behörden jeglicher Art sowie zu Justizdienststellen. Schließlich handelt es sich bei den Gegenständen im Museum ja um solche, die man nicht am Flohmarkt findet. Einen Galgen gibt es dort zum Beispiel nicht (lacht)! Sie betreiben auch das Wiener Kriminalmuseum in der Großen Sperlgasse im 2. Wiener Gemeindebezirk, sind als Vortragender in der höheren polizeilichen Ausbildung und als Autor tätig ... Ja, genau. Wie Sie selbst an einem Tag wie heute sehen können, ist das Gebäude nur sehr schwer zu beheizen. Daher wird das Schloss Scharnstein während der Wintermonate großteils

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stillgelegt. Das ist auch der Grund, warum wir eine ganzjährig geöffnete Dependance in Wien eröffnet haben. Zum Glück werde ich hier im Schloss von meinem Schwiegersohn Lukas Engenhart unterstützt. So kann ich meinen Verpflichtungen als Vortragender in Rechtsgeschichte nachkommen oder mich eben auch meinen diversen Buchprojekten widmen. Das aktuellste ist letztes Jahr unter dem Titel „Verbrechen in Wien: Historische Kriminalfälle im 20. Jahrhundert“ erschienen. Das allerneueste Projekt ist jedoch die Erweiterung dieses Museums hier in Scharnstein um ein Zeitgeschichtemuseum. Geplant ist ein Rundgang durch die politische Geschichte des 20. Jahrhunderts. Eine Periode, welche die älteste Generation noch miterlebt hat: vom Ersten Weltkrieg über die Zweite Republik bis hin zur Europäischen Union. Mein Schwiegersohn Lukas und

ich sind drauf und dran, dieses Museum noch heuer zu eröffnen. Es ist eine große Herausforderung, so eine Ausstellung bis ins letzte Detail zu planen und umzusetzen. Einen Rundgang durch die vergangenen Jahrhunderte österreichischer Geschichte kann man auch machen, wenn man die Räumlichkeiten hier besucht. Wird das Schloss eigentlich noch bewohnt? Während der Sommermonate vom 1. Mai bis 15. Oktober finden auch Führungen durch die Privatgemächer statt. In diesem Zeitraum wird das gesamte Schloss bewohnt. Dann leben wir hier unter diesen original bemalten Decken und zwischen antiken Gegenständen und Ölgemälden, wo jedes einzelne Stück seine eigene Geschichte besitzt. Besonders interessierten Besuchern erzählen wir natürlich auch die eine oder andere Anekdote ... www.kriminalmuseum.at

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„Während die wunderschöne Melodie erklingt, steppt der Bär im Innersten.“

s’Almsee Echo Es überkommt einen das Gefühl, dass selbst die erhabenen Berge am Nordende des Toten Gebirges ihre Ohren spitzen, wenn die Echobläser zum ersten Ton ansetzen. Bald darauf zieht der Widerhall die Zuhörer in seinen Bann. Da bleibt kaum ein Auge trocken. Text: Petra Kinzl

Fotos: Musikverein Grünau, Servus TV, Historisches Institut Salzburg (s´Almsee Echo)

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Das Bläserquartett des Musikvereins Grünau spielt im Sommer jeden Mittwoch am „Echoplatzl“ am Ufer des Almsees auf. Die Berge wippen im Takt und singen mit ihrem Echo mit.

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© Servus TV

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wei Flügelhörner, ein Tenorhorn und ein Bass. Ab 24. Juni 2020 ist es wieder soweit. Vom sogenannten „Echoplatzl“ verzaubert ein Bläserquartett des Musikvereins Grünau im Almtal die Zuhörer mit Echoklängen: echt, einzigartig und ergreifend. So manchem mag ein Schauer über den Rücken jagen. Anderen ein Lächeln über das Gesicht huschen. Gewiss ist: Diese Stimmung hier am Almsee ist unnachahmlich und geht tief ins Herz hinein. Das Tote Gebirge stellt sich nur tot. In Wirklichkeit steckt Vitalität und Lebenskraft in jeder Ritze. Manche verstehen es, diese zum Vorschein zu bringen. Wie die Echobläser vom Almsee. Anton Schossers „s’Almsee Echo“ Mehr als 150 Jahre reicht die Tradition zurück, ist schriftlichen Aufzeichnungen zu entnehmen. Im Werk „Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild“ über die Habsburger Monarchie wird bereits 1889 Anton Schossers „s’Almsee Echo“ als Beispiel eines traditionellen oberösterreichischen Volksliedes angeführt. Anton Schosser (1801 – 1849), bekannt auch für seinen

„Heimatleuchten“-Sendung vom 6. März: Servus TV fing die grandiose Stimmung mit den Echobläsern am grünschimmernden Almsee für das Fernsehpublikum ein.

„Erzherzog Johann Jodler“, zählt zu den bedeutendsten einheimischen Dichtern, den die Region hervorbrachte. Die Melodie des Almsee-Echos von 1889 ist allerdings eine andere als die heute bekannte und vereinfachte Version. Einer Tradition neues Leben eingehaucht Das Grünauer Echoblasen in der heutigen Form wurde im Jahr 1967 begründet. Fritz Drack sen., Josef Gierlinger, Erwin Seidel und Franz Moser starteten anlässlich eines Konzertes des Musikvereins Grünau am Almsee den Versuch, mit der Melodie vom „Almsee-Echo“ den Felswänden ein Echo zu entlocken. Der Versuch gelang. Seit diesem Zeitpunkt lockt das Echoblasen in den Sommermonaten jeden Mittwoch Menschen aus nah und fern an. Neben dem „Almsee Echo“ werden noch weitere traditionelle Stücke zum Besten gegeben, wie „D‘Gamsjagerei“ oder „da Alpera“.

Da steppt der Bär Zurück am Echoplatzl. Die Sonne beginnt langsam hinter den Talkegel zu sinken. Die majestätische Bergkulisse. Das Naturschutzgebiet im Talschluss. Der schillernde Almsee. Der Cumberland Wildpark nur einen Katzensprung entfernt. Während die wunderschöne Melodie erklingt, steppt der Bär im Innersten. Auf seine eigene, ganz besondere Weise.

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BOMBASTISCHE IDYLLE. Jetzt zählt einzig und allein der Augenblick. Das Handy bleibt stumm und hat keinen Grund, sich wichtig zu machen.

Die Melodie des Almsee-Echos von 1889 ist noch eine andere als die heute bekannte und vereinfachte Version.

LIEDTEXT:

So rein is mei Bluat wia ‘s Wås sa im – See, so frisch is mei Muat wia de Luft in da Höh‘. Drum foahr i in Alm See dort hau i mei Freud. Da tuat ma nix weh‘ und dort druckt mi koa Leid. Jodler: Ho e å Ho e å Ri di å Ri – di-å Ho e å Ho e å Ri di å e Hå Beim Kolmkarabåch singt da Wåssavogl Und d‘Sun de steht hoch üban Zwölferkogl Da drin in da Röll tuat der Kucka sche schrein und i sågs auf da Stöll, kaun nix Schenas net sei. Jodler: Ho e å Ho e å Ri di å Ri – di-å Ho e å Ho e å Ri di å e Hå

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ECHOBLASEN AM ALMSEE Von Ende Juni bis Anfang September am „Echoplatzl“ (Vom Parkplatz den Holzwegweiser folgend) Jeden Mittwoch von 19:30 bis 20 Uhr bei Schönwetter www.gruenau.at/musikverein

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Kann nix Schenas gebn als das Ålmseertål Nur dort g‘freut mi‘s Lebn und i sågs ållemoi De hochmächtign Kogln dort obn auf da Höh‘ Ringsum schene Auan und mittn da See. Jodler: Ho e å Ho e å Ri di å Ri – di-å Ho e å Ho e å Ri di å e Hå In da Mittn da See schaut so grean und klar aus Und dort obn auf da Höh‘ is a Echo gar z‘haus I hear di so gern, mei liabs Echo, glaubs gwiß du machst nix dazua, wias bein Leutn sunst is. Jodler: Ho e å Ho e å Ri di å Ri – di-å Ho e å Ho e å Ri di å e Hå Quelle: „s‘Ålmsee Echo“ aus „Naturbilder – Das Almtal“ von Anton Schosser Melodiestimme nach dem 4-stimmigen Bläsersatz von Erwin Seidel aus dem Notenbüchlein der Grünauer Echobläser

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Wald

WIRKT! M

Urlaub im „Waldraum Traunsee-Almtal“ bedeutet Erholung, Wissensvermittlung, abwechslungsreiche Freizeitangebote und genussvolle Gastlichkeit.

itten in einer der schönsten Natur- und Kulturlandschaften Österreichs wartet ein Geheimnis darauf, entdeckt zu werden. Zwischen dem idyllischen Traunsee und dem märchenhaften Almtal liegt das zweitwaldreichste Gebiet des Landes. Seit Generationen geben die Menschen hier ihr gewachsenes Wissen weiter: rund um Wald, Wild, Holznutzung und einer reichhaltigen Tier- und Pflanzenwelt pflegt man in dieser Region von jeher den kundigen und achtsamen Umgang mit den Schätzen der Natur und gibt diesen auch an die Gäste weiter. Waldraum Traunsee-Almtal Unter der neuen Dachmarke „Waldraum Traunsee-Almtal“ haben findige Köpfe den Wald als Urlaubsthema für eine ganze Region in den Mittelpunkt gerückt.

„Die Bedeutung des Waldes als Lebens-, Arbeits- und Erlebnisraum steigt und wird sich in den nächsten Jahren noch verstärken“, sagt Clemens Schnaitl, Geschäftsführer des Naturparks Attersee-Traunsee und einer der Partner von „Waldraum“. Als zertifizierter Natur- und Landschaftsvermittler weiß er aus Erfahrung, welche Bedeutung Naturräume wie der Wald für den Menschen und ganze Regionen haben. Angebote aus allen Bereichen „Erholung, Wissensvermittlung und abwechslungsreiche Freizeitangebote machen viel von der Anziehungskraft der ‚Waldraum‘-Angebote aus“, sagt Andreas Murray, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Traunsee-Almtal. „Wir bieten hier eine Vielzahl von Angeboten in der freien Natur – das beginnt beim Oberförster-Waldausgang

mit Schulkindern und reicht bis hin zum Wanderspass- oder Dolce Vita-Package. Natürlich ergänzt mit den Angeboten vom Naturpark Attersee-Traunsee und dem Cumberland Wildpark in Grünau, wo man zum Beispiel mit modernen Apps unter Anleitung von Wissenschaftlern und Rangern zum Forscher werden kann. Viele Angebote unterstützen auch die Aktion „naturschauspiel.at“ der Naturschutzabteilung des Landes OÖ, vor allem für Schulen und Familien. WALDNESS® ist mehr als Waldbaden Das Almtal im oberösterreichischen Salzkammergut ist zurecht die erste WALDNESS® Destination in Europa. In der zweitwaldreichsten Region Österreichs bietet WALDNESS® Entspannung und Erholung für Körper, Geist und Seele, Genuss und sanfte Bewegung inmitten von herrlichen Bäumen, glasklarem Gebirgs-

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© Monika Löff

WALDNESS® Auszeit Pauschale: • 3 Übernachtungen inkl. Frühstück • Waldbaden und Besuch der Waldschule Almtal* • Waldspaziergang und Wald-Wyda* • geführte Wanderung, Latschenbad, Jodeln und Gipfeltreffen* • Waldkneippen* • Genusslizenzen für Partnerbetriebe von „Schmecktakuläres Almtal“ • WALDNESS Leih-Wetterfleck (für die Zeit des Aufenthaltes) • Eintritt in den Cumberland Wildpark * Leistungen in Kooperation mit Naturschauspiel.at OÖ und mit WALDNESS Coach! WALDNESS Frühlingserwachen 2020 • 25. bis 28. Juni 2020 • 28. Juni bis 01. Juli 2020

ab € 251 pro Person im DZ

WALDNESS Altweibersommer 2020 • So bis Mi, 30. August bis 02. September 2020 • Do bis So, 03. bis 06. September 2020 WALDNESS Goldener Herbst 2020 • Do bis So, 08. bis 11. Oktober 2020 – Exklusivtermin KFB Frauenwandertage • Do bis So, 22. bis 25. Oktober 2020

Genussvolle Gastlichkeit Um die Gäste auch kulinarisch zu verwöhnen, bieten viele Partnerbetriebe in der Region Traunsee-Almtal qualitativ hochwertige Lebensmittel, die mit ganz viel Liebe und Leidenschaft zu wunderbaren Speisen verarbeitet werden. Die Traunsee Wirte oder „Schmecktakuläres Almtal“ stehen für diese Qualität.

E N T G E LT L I C H E E I N S C H A LT U N G

©Tourismusverband Traunsee-Almtal, Monika Löff

wasser, sonnigen Almen und duftenden Blumenwiesen. Diese spezielle Form der Walderholung beinhaltet von WALDNESS® Coaches geführte Aktivitäten und Aufenthalte in einer atemberaubenden Landschaft. Walderlebnisse, Waldaktivitäten, Waldküche und gezielte Entspannungsübungen lindern Stresssymptome präventiv und heben die innere Balance und Harmonie. Für all jene, die Urlaub im und mit dem Wald erleben und genießen möchten, gibt es die perfekten Packages wie die WALDNESS® Auszeitpauschalen. (www.waldness.at)

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Die Wanderspass Pauschale: • 3 Übernachtungen inkl. Frühstück • Seilbahnfahrt in der Region (Feuerkogel-Seilbahn ODER Grünberg-Seilbahn) • Gutschein für den Baumwipfelpfad in Gmunden, Cumberland Wildpark und Mautgebühr zum Hochberghaus • Wanderrucksack mit Wanderunterlagen, Salzkammergut Sommercard und Wanderurkunde • Wanderwege mit traumhaften Aussichten und in jedem Schwierigkeitsgrad • Traunstein Taxi und öffentliche Verkehrsmittel zur Anreise

ab € 195 pro Person im DZ

TOURISMUSVERBAND TRAUNSEE-ALMTAL Toscanapark 1, 4810 Gmunden Tel.: 07612/74451 Infos und Buchung der Pauschalen unter

info@traunsee-almtal.at

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Wandern unter der Almtaler Sonnenuhr Begleiten Sie Fotograf Andreas Mühlleitner auf seiner Wanderung ins Almtal. Die Rundwege um den Almsee und die beiden Ödseen sind auch für Familien bestens geeignet.

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och immer wird ja gerne darüber diskutiert, ob das Almtal auch historisch gesehen zum Salzkammergut gehört. Für echte Naturliebhaber und Wanderer hingegen spielt diese Frage keine Rolle. Im Ge-

genteil! Jeder, der einmal im Talschluss über das einzigartige Spiegelbild des Toten Gebirges im kristallklaren Almsee gestaunt hat, wird jeden Zweifel ausschließen, das Gesehene nicht dem Salzkammergut zuzuordnen. Noch

dazu hat dieser Gebirgssee einen, seine Nachbargewässer weit übertreffenden Mehrwert: Ufer, die noch gänzlich naturbelassen sind. Seerundweg. Am hervorragend angelegten Seerundweg kann man sich leicht davon überzeugen. Dabei fühlt man sich ein wenig wie ein Pionier, der gerade gestrandet, ein großartiges Stück Natur für sich entdeckt hat. Durch seine früher untergeordnete Rolle als Sommerfrischeort und seine relative Abgeschiedenheit hat sich der Almsee seinen ruhigen Charme bewahren können. Heute steht der gesamte See unter Naturschutz und ist Rückzugsort für viele selten gewordene Pflanzen- und Tierarten. Unterwegs trifft man auf schattige Buchten und flache Kiesstrände, die zum Rasten einladen. Enten und Schwäne leisten einem dabei stets Gesellschaft. Blickt man

Der Ödsee im Almtal.

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Almseepanorama mit Totem Gebirge.

© Fotos und Text: Andreas Mühlleitner

über den See nach Süden, sieht man die schroffen Kalkgipfel von Neuner-, Zehner-, Elfer-, Zwölfer- und Einserkogel aufragen. Bekannt als „Almtaler Sonnenuhr“ dienten sie früher den Bauern im Tal als Zeitanzeiger im Tagesverlauf, je nachdem über welchem der Gipfel die Sonne gerade stand. Die Ödseen als Ruhepol. Der Seerundweg um den Almsee ist an den Wochenenden sehr beliebt und entsprechend frequentiert. Für jene aber, die wirkliche Ruhe suchen, warten im Almtal noch zwei weitere kleine Seen. An den beiden Ödseen, die sich im Seitental der Hetzau verstecken, wird man auch in der Hauptsaison eher wenigen Menschen begegnen. Das nahe an den Seen gelegene Almtalerhaus ist für die meisten Bergwanderer nur Ausgangspunkt für eine Besteigung von Schermberg und Großen Priel. Dabei ahnen sie gar nicht welch wunderbares Naturjuwel ihnen auf ihrem Weg zu den höchsten Gipfeln des Toten Gebirges entgeht.

Seerundweg Almsee.

TOURENINFO

BUCHTIPP NATURJUWEL SALZKAMMERGUT Bekannte und verborgene Schätze Gebunden mit Schutzumschlag 216 Seiten, ca. 240 Farbbilder ISBN: 978-3-9503761-9-7 Preis: € 39,90 Erhältlich im Buchhandel und unter www.edition-panoptikum.at Eingebettet im Wald erschließt sich der Zauber der Ödseen nämlich nur denen, die auch den Wegweisern zu ihnen folgen. Die Wege sind schmaler und etwas holpriger als jene am Almsee. Ein großartiges Naturerlebnis dieser unter hohen Bäumen geheimnisvoll schimmernden Gewässer, ist einem jedoch auf dem gut ausgeschilderten Rundweg gewiss.

Der Rundweg um den Almsee ist eine einfache Wanderung, die auch für Familien mit Kindern bestens geeignet ist. Ausgangspunkt ist der große Parkplatz beim Seehaus am Ende der Almtalstraße. Ohne Pausen beträgt die Gehzeit für die Umrundung ca. 1,5 Stunden. Am Südostende des Almsees befinden sich schöne Kiesstrände zum Picknicken. Eine Einkehrmöglichkeit bietet sich beim Gasthof Seehaus an. Zum Rundweg um die Ödseen gelangt man über eine acht Kilometer lange Schotterstraße, die im Almtal beim Gasthaus Jagersimmerl abzweigt. Vom romantisch gelegenen Almtalerhaus folgt man den Wegweisern in den Wald und erreicht nach ca. einer halben Stunde Gehzeit die beiden Seen. Über eine Einkehr freuen sich die Bewirtschafter des Almtalerhauses. Unser Salzkammergut | 39

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Yacht Timer GMT Edelstahlgehäuse/Roségold plattiert (42 mm). Saphirglas. Automatik. Stunde, Minute, Sekunde, Datum. GMT-Funktion (roter Zeiger), Tag-/Nacht-Anzeige über GMT-Höhenring. Braunes Lederband/Edelstahl Roségold plattiertes Band. UVP € 2.095 und € 1.995

Vintage Rally Healey Chronograph Automatic Edelstahlgehäuse/Roségold plattiert (42 mm). Saphirglas und -boden. Automatik. Stunde, Minute, Sekunde. Mechanischer Chronograph. Blaues/grünes Lederband. UVP € 2.895 und € 2.595 Unser Salzkammergut | 43

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Startimer Pilot Edelstahlgehäuse geschwärzt (42 mm). Saphirglas. Quarzwerk. Stunde, Minute, Sekunde, Datum. Textilband. UVP € 550

Startimer Pilot Automatic Edelstahlgehäuse Roségold plattiert (44 mm). Saphirglas. Automatikwerk. Stunde, Minute, Sekunde, Datum. Schwarzes Lederband. UVP € 1.195

Startimer Pilot Heritage GMT Edelstahlgehäuse (42 x 40,75 mm). Saphirglas. Automatik. Stunde, Minute, Sekunde, Datum. GMT-Funktion. Braunes Lederband. UVP € 1.295

Startimer Pilot Chronograph Big Date Edelstahlgehäuse (44 mm). Saphirglas. Quarzwerk. Stunde, Minute, Sekunde, großes Datum, Chronograph. Textilband. UVP € 895

Uhren Siegl I Griesgasse 7 I 5020 Salzburg I Tel.: 0662/84 26 39 I www.uhren-siegl.com

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Comtesse Quartz (Bild mittig und rechts) Edelstahlgehäuse (34 mm). Saphirglas. Quarzwerk. Stunde, Minute, Sekunde, Datum. Perlmuttzifferblatt weiß/schwarz wahlweise mit 11 Diamanten. Edelstahlband. UVP € 795 und € 895

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Alpiner Comtesse Sport Quartz Edelstahlgehäuse (36,5 mm). Saphirglas. Quarzwerk. Stunde, Minute, Sekunde, Datum. Silberfarbenes Zifferblatt mit 8 Diamanten. Edelstahlband. UVP € 695

AlpinerX Fiberglasgehäuse (45 mm). Saphirglas. Quarzwerk mit Smartwatchtechnologie. Stunde, Minute, Sekunde, Datum. Sensoren: UV-Index, Temperatur, Höhe, Luftdruck und Himmelsrichtung. Vielzahl an Outdoor-Funktionen, welche kombiniert durch AlpinerX-App genutzt werden können. Oranges Kautschukband/braunes Lederband. UVP € 895 Unser Salzkammergut | 45

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Eine Reise in die Vergangenheit: Die Sensenschmiede Geyerhammer zählt mit ihrer 400-jährigen Geschichte zu den interessantesten Ausflugszielen im Almtal.

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Der Sense auf der Spur

Scharnstein war einst der Hotspot der Sensenproduktion, bis diese 1987 ihr jähes Ende fand. Heute erinnert das Sensenmuseum Geyerhammer in einem originalgetreu erhaltenen Sensenwerk direkt am Almfluss an die einst florierende Sensenproduktion. Text: Laura Zapletal Fotos: Shutterstock, Historikum Scharnstein/Monika LÜff

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HEISSE ANGELEGENHEIT: Bevor es einst ans Schmieden der Sense ging, wurde zunächst auf einer Feldesse das Schmiedefeuer zum Lodern gebracht.

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ie Dielen knarren unter den Schuhsohlen, schwaches Licht dringt durch die alten Fenster und der Geruch von Eisen liegt in der Luft: In der einstigen Sensenschmiede Geyerhammer – direkt am Almfluss gelegen – scheint noch immer alles an seinem gewohnten Platz zu stehen, wie damals im Jahr 1987, als die Produktion geschlossen wurde. Um die alte Handwerkstradition in dieser Region am Leben zu halten, wurde in den Räumlichkeiten der Sensenschmiede 1992 mit viel Liebe und Herzblut

ein Museum eröffnet. In Form einer Ausstellung, die behutsam in das alte Hammerwerk eingebaut wurde, kann man erahnen, dass der einst viel zitierte Satz „Mächtig dröhnt der Hämmerklang“ einer geschichtsträchtigen Vergangenheit angehört. Im Inneren des Sensenmuseums erwartet die Besucherinnen und Besucher ein eindrucksvoller Rundgang, der den Übergang vom Handwerk zur industriellen Fertigung und das Entstehen des größten Sensenwerkes der Donaumonarchie mit allen Auswirkungen auf die gesamte Region aufzeigt.

Die Geburtsstunde der Sense. Die Geschichte der Sense reicht bis in die vorrömische Eisenzeit, der sogenannten La-Tène-Zeit, zurück. Zwar war der Mensch schon zuvor stets bestrebt auf der Suche nach einem Werkzeug, das ihm die Ernte erleichtert, doch erst als das Eisen Einzug in den täglichen Gebrauch hielt, war die Zeit reif für ein neues Werkzeug: die Geburtsstunde der Sense. Scharnstein: Hotspot der Sensenproduktion. Es sollten noch einige Jahre vergehen, bis das Handwerk seinen Weg

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Vom alten Schlag: Werner Fasser - hier beim Schmieden eines Zains auf dem Lufthammer - ist einer der letzten Schmiede, die einst im Scharnsteiner Sensenwerk Redtenbacher beschäftigt waren.

nach Scharnstein fand. So war es der evangelische Freiherr Helmhart Jörger VIII, der die ersten Sensenwerke ab 1584 an der Alm gründete. Unter ihnen auch das heutige Museum Geyerhammer, das damals noch aus zwei selbstständigen Sensenwerken bestand. Mehrere Hammerherren sogenannte „Schwarze Grafen“ wechselten sich als Besitzer der kleinen Handwerksbetriebe ab, bis 1875 im Zuge einer wirtschaftlichen Krise die Sensenexportfirma Redtenbacher in die Scharnsteiner Sensenproduktion einstieg. Von nun an begann ein tiefgehender Wandel, der die Handwerksbetriebe

Der Sensenschmied beim Erhitzen eines „Bröckls“. Aus diesem wurde anschließend der Zain geschmiedet.

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WE‘LL BE BACK

WIEDERERÖFFNUNG SOMMER 2020. Zu einem erstklassigen Kinoerlebnis gehört mehr als gute Filme, brillante Bilder und bester Sound. Darum bietet Star Movie Entertainment mit 5-Sterne-Service. Angenehm und freundlich, von der Ticketbuchung bis zum Kinobuffet, von der Bar bis zum Restaurant. Da bleibt man gern den ganzen Abend! Wenn’s richtig klass’ sein soll, dann Star Movie.

GROSSES KINO. GROSSE GEFÜHLE. IN LIEZEN, PEUERBACH, REGAU, RIED I.I., STEYR, TULLN UND WELS

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SCHAUSCHMIEDEN: Ab Juli haben Besucher wieder die Möglichkeit, dem geübten Sensenschmied – wie hier beim Breiten des Sensenblattes – über die Schulter zu blicken.

in eine moderne Sensen- und Sichelindustrie verwandelte. Während viele kleine Werke in Österreich diesen neuen Entwicklungen nicht gewachsen waren, entstand in Scharnstein die größte Sensenfirma der österreichisch-ungarischen Monarchie, bei der jährlich bis zu einer Million Sensen erzeugt wurden. Das Ende einer traditionsreichen Ära. In den folgenden Jahren wurden zwei Weltkriege und viele weitere Krisen überstanden. Doch all dies konnte letzten Endes die sinkende Nachfrage und die starke Konkurrenz aus dem Ausland nicht aufhalten und so fand die Sensenproduktion – und mit ihr die 400 Jahre alte Scharnsteiner Sensentradition – 1987 ihr jähes Ende. Schauschmieden für Besucher. Dank des Kultur- und Heimatvereins Scharnstein/Viechtwang wird die wechselvolle Geschichte der Sensenerzeugung „in den heiligen Hallen“ der ehemaligen Sensenschmiede Geyerhammer wieder

Veranstaltungen 2020 JULI: Hundertwassers Paradiese – Die unbekannte Seite des Friedrich Stowasser in FOTOGRAFIEN von Erika Schmied AUGUST: Malerei und Grafik von Brigitte Eibensteiner SEPTEMBER: HEAD BY BEAD – Malerei von Gerhard Reitinger Aufgrund der aktuellen COVID-19-Situation stehen im Moment noch keine genauen Termine fest. Mehr Infos unter: www.sensenmuseum.at

zum Leben erweckt und gibt den Besuchern einen Einblick in eine Zeit, die geprägt war von harter Arbeit, Umbrüchen und dem beständigen Dröhnen der Hammerklänge. Beim Schauschmieden können die Besucher geübten Sensenschmieden beim sogenannten „Zainen“ und „Breiten“ über die Schulter blicken und sich dank originalgetreu erhaltenen Arbeitsgeräten und Werkzeugen ein Bild von der einstigen Sensenproduktion machen, in der einst über 120 verschiedene Sensenmodelle gebreitet wurden. Ergänzt wird der Rundgang mit einer Ausstellung, die den Besuchern einen interessanten Einblick in geschichtliche Ereignisse rund um das Leben und die wirtschaftlichen Umbrüche in der Scharnsteiner Sensenproduktion gewährt. Wer nach dem Museum noch ein bisschen Zeit zur Verfügung hat, den erwartet vor den Toren der Schmiede ein circa 2,4 Kilometer langer, beschilderter „Sensenweg“ durch Produktionsstätten, Wohn- und Herrenhäuser des ehemals größten Sensenbetriebs der Donaumonarchie. Das Revival der Sense. Was bleibt, ist ein geschichtsträchtiges Werkzeug, das trotz neuer Technologien heute gefragter ist denn je. Denn gerade Feuchtwiesen und Steilflächen verlangen Handarbeit und das will gelernt sein. So wird in zahlreichen Kursen und Wettbewerben die gute und altbewährte Technik des Sensenmähens wiederbelebt. All dies beweist, dass die Sense noch lange nicht Geschichte ist. KONTAKT

SENSENMUSEUM GEYERHAMMER Grubbachstraße 10 4644 Scharnstein Tel.: 0650/391 2720 www.sensenmuseum.at BERÜHMTE BESETZUNG: Ein Audioguide, gelesen von Universum-Sprecher Otto Clemens, führt die Besucher durch die originalgetreu erhaltenen Räumlichkeiten.

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Ab 6. Juni wieder für Sie geöffnet!

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Wander- & Bergerlebnisse in der Ferienregion Traunsee-Almtal In der Wanderregion rund um den Traunsee und im Almtal ist für jeden das richtige Angebot dabei. Fotos: Tourismusverband Traunsee-Almtal, Karl Heinz Ruber, Helmut Klein, Oberösterreich Tourismus

GIPFEL GEMÜTLICH PER SEILBAHN ERREICHEN. Die Grünberg-Seilbahn in Gmunden bringt Sie mit modernster Technik sicher und bequem auf knappe 1.000 Meter, von wo man einfache Wanderungen zum Laudachsee unternehmen kann. Neu ist der barrierefreie Baumwipfelpfad am Grünberggipfel. Die Feuerkogel-Seilbahn etwa bringt die Besucher von Ebensee aus auf das sonnigste Hochplateau Oberösterreichs. Neben herrlichen Blicken auf den Traunsee gibt es dort auch ein einzigartiges Latschenlabyrinth und einen Karst- und Dolinen-Erlebnisweg zu erkunden. Einige Kilometer weiter nördlich erstreckt sich der Gmundnerberg über den Traunsee. Der Erlebnisweg „G(eh) Wandern & G(eh)nießen“ bietet speziell Kindern elf interaktive, humorvolle Erlebnisstationen. Hier können sich junge Wanderfreunde intensiv und spielerisch mit dem Thema Gehen, Motorik, Natur, Landwirtschaft und Kulinarik auseinandersetzen.

Auch für Pilgerfreunde gibt es mit dem 2017 eröffneten Josefweg das passende Angebot. Dieser spirituelle Wanderweg von Altmünster am Traunsee nach Weyregg am Attersee und retour erstreckt sich auf insgesamt 65 Kilometer, die in drei Tagesetappen zu jeweils sieben, fünf und acht Stunden aufgeteilt sind und lassen somit genug Zeit, um in der einzigartigen Landschaft des Naturparks Attersee-Traunsee dem Ziel und auch sich selbst ein Stück näherzukommen. Erfahrene Alpinwanderer kommen im Wandergebiet Kasberg voll auf ihre Kosten. Den 1.747 Meter hohen Gipfel erreicht man gleich über mehrere Wege. Für gut geübte Bergsteiger eignet sich der Traunstein als perfektes Ziel. Der rund 1.691 Meter hohe Hausberg Gmundens kann über drei verschiedene Varianten – die Mairalm, den Hernler Steig oder den Naturfreunde Steig – bezwungen werden.

WASSER, BERGE, LAND. Das Traunsee-Almtal gibt für Erholungssuchende viel her.

Kletterbegeisterte können sich an den Klettersteigen am Schermberg, Großen Priel und an der Spitzmauer im Almtal sowie am Traunstein und Feuerkogel am Traunsee austoben. Die passende Tour gibt es natürlich auch für die Feinschmecker unter uns: Mit der „Genuss am Almfluss“-Route wurden Wandern und Genießen miteinander vereint. 52 Kilometer lang führt Sie der Weg durch das Almtal am Almufer entlang und bei zahlreichen Genussbetrieben vorbei bis zum Ziel am Almsee. Und Mehr-Tages-Wanderer können den sensationellen Salzkammergut Weitwanderweg, der 2017 geschaffen wurde, erkunden. Eine Etappe des Berge-SeenTrails verbindet das Almtal mit dem Traunsee. So kann man vom Almsee in Grünau entlang der Alm über den Laudachsee nach Gmunden am Traunsee wandern. Um einen zusätzlichen Ansporn zu schaffen, gibt es durch das Projekt „Traunsee Almtal Wander(s)pass 2020/21“ auch dieses Jahr wieder tolle Gewinne. Einfach bei jeder Wander-

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hütte einen Stempel in den Wanderpass geben lassen. Und was wäre ein so tolles Wanderangebot ohne hervorragende Erreichbarkeit? Grundsätzlich kann man das gut ausgebaute öffentliche Verkehrsnetz mit Bus und Bahn nutzen, und zu den etwas abgeschiedenen Zielen bringen einen bequem das vom Tourismusverband initiierte Traunsteintaxi. DIE URLAUBSDESTINATION MIT DEM BESONDEREN FLAIR – WASSER UND MEHR!

Ob Segeln, Tauchen, Wasserski, Wakeboarden, Surfen, Stand-up-Paddling und vieles mehr – kein See in Österreich bietet ein so breites Angebot an Wassersportmöglichkeiten. Mit seinen herausfordernden Winden ist der Traunsee ein Segelparadies. Segelschulen und Anlegestellen bieten die Möglichkeit, Segelkenntnisse zu verbessern oder einfach zu genießen. Auch für Taucher bietet der Traunsee eine atemberaubende Erfahrung mit einer Fülle von interessanten Einstiegsstellen und verschiedenster Schwierigkeitsgrade, von flachen

Unterwasserlandschaften mit einzigartiger Flora bis zu faszinierenden Steilwänden mit teils schillernden Namen wie „Weißer Steinbruch“ oder „Siegesbach-Madonna“. Mehrere Tauchschulen mit Ausrüstungsverleih und umfangreichem Kursangebot bis hin zum Höhlen- oder Nitrox-Tauchen lassen keine Wünsche offen. Der Traunsee bietet noch zahlreiche andere Wassersportarten, mit unseren Schnupperprogramm ist für jeden Wunsch ein Angebot vorhanden – Spaß garantiert!

WASSER MARSCH! Ob Seele baumeln lassen oder sportlich aktiv werden: In schönster Kulisse macht Urlauben hier Spaß.

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Sommerfrische in der Region Traunsee-Almtal Tauchen Sie ein in das süße Leben am berauschenden Traunsee oder in die mystischen Wälder des Almtals.

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munden ist eine reine Wohlfühlstadt. Umgeben von Bergen ist ihre Lage am Ufer des Traunsees einmalig. Sie begeistert mit Kultur, mediterranem Flair und einzigartigem Charme wie dem Seeschloss Ort, welches heute das Wahrzeichen der Stadt bildet. Der wunderschöne Grünberg befindet sich am Ostufer des Traunsees, welcher mithilfe der Grünberg-Seilbahn gemütlich und ohne Anstrengung überwunden werden kann. Weiters besteht die Möglichkeit, die gemütliche Atmosphäre

PACKAGE 1 DOLCE VITA AM TRAUNSEE ist die italienische Bezeichnung für „süßes Leben“. ... und das erwartet Sie ... 4 Übernachtungen 1 x Eintritt in das Seeschloss Ort 1 x Seilbahnfahrt in der Region 1 x Schlösserfahrt am Traunsee 1 x Keramik Kaffeehäferl als Erinnerung 1 x Museumseintritt in ein Erlebnismuseum am Traunsee

mit einer romantischen Schlösserfahrt mit einem Schiff der Traunseeflotte oder bei Kaffee und Kuchen in einer der traditionsreichen Konditoreien zu genießen. Eine Wanderung entlang der Traun oder rund um den Almsee sowie ein Besuch des Wildparks Grünau oder der Grünen Erde runden die moderne Sommerfrische ab.

Gmundner Keramik Manufaktur kommt, ist ein Unikat – von Hand gefertigt und bemalt.

Darüber hinaus kann man mit einer Manufakturführung in die Welt der bekannten Gmundner Keramik eintauchen. Jedes Produkt, das aus der

Lassen Sie sich durch ein perfekt für Sie geschnürtes Angebot von dieser einzigartigen schönen Region verzaubern!

Die Geschichte von Gmunden wird im K-Hof Kammerhof Museum besichtigt, besonders ist dieses Jahr die Ausstellung „1.000 Jahre Kloster Traunkirchen“ einen Besuch wert.

252 Euro pro Person Der Tourismusverband Traunsee-Almtal freut sich auf Ihren Besuch und wünscht Ihnen einen erholsamen, aber doch anspruchsvollen Urlaub.

IDYLLISCH. Der Traunsee bietet kulturell, kulinarisch und landschaftlich die schönste Vielfalt!

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PACKAGE 2 SOMMERFRISCHE BEI DEN TRAUNSEEWIRTEN Was verbindet die Traunseewirte und die Sommerfrische im Salzkammergut? Eine wunderschöne Seen- und Berge-Landschaft, Erholung am Wasser, Kultur und die regionale Kulinarik der Traunsee-Almtal-Region. Speziell 2020 für den Urlaub daheim haben die Traunseewirte und der Tourismusverband Traunsee-Almtal folgendes Angebot für Sie: 4 Tage, 3 Übernachtungen bei einem der Traunseewirte im Doppelzimmer im 3*- oder 4*-Hotel inkl. Frühstück und folgende Leistungen:

30-Euro-Traunseewirte-Gutscheine (können bei allen der 13 Traunseewirte rund um den See eingelöst werden) 1 x Eintritt in den Wildpark Grünau 1 x Eintritt in das Kammerhof-Museum Gmunden oder in die Ausstellung zu „1.000 Jahre Kloster Traunkirchen“ 1 x eine original grüngeflammte Gmundner-Keramik-Überraschung

Preise ab 165 Euro pro Person für das Sonderpackage. Sie wählen Ihren Lieblings-Traunseewirt aus und buchen direkt im Hotel. Die teilnehmenden Hotels finden Sie auf www.traunseewirte.at. Angebot gültig vom 29. Mai bis 15. November 2020.

PACKAGE 3 WANDERPASS Genießen Sie einen unvergesslichen Aufenthalt am Traunsee mit Wanderung in der Traunsee-Almtal-Region.

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Verbringen Sie einen entspannten Urlaub bei Freunden, wo alles getan wird, damit Wandern und Bergsteigen zu einem Erlebnis werden. Mit unserer Pauschale erhalten Sie einen Wanderrucksack, welcher mit Gutscheinen für Ihren persönlichen Wanderurlaub gefüllt ist. 3 Übernachtungen inkl. Frühstück 1 x Seilbahnfahrt in der Region Traunsee (Feuerkogel-Seilbahn ODER GrünbergSeilbahn) 1 x Gutschein für den Baumwipfelpfad in Gmunden, Cumberland Wildpark und Mautgebühr zum Hochberghaus 1 x Wanderrucksack mit Wanderunterlagen, Salzkammergut Sommer-Card und Wanderurkunde

KONTAKT

Preis ab 195 Euro pro Person Mehr Infos unter info@traunsee-almtal.at oder www.traunsee-almtal.at Angebot gültig vom 15. Mai bis 26. Oktober 2020.

TOURISMUSVERBAND TRAUNSEE-ALMTAL Toscanapark 1, 4810 Gmunden Tel.: 07612/74451, Fax 07612/71410 E-Mail: info@traunsee-almtal.at, www.traunsee-almtal.at

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WACHGEKร SST Traunkirchens historisches Hotel Post als neues Salzkammergut-Juwel 56 | Unser Salzkammergut

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Die „neue“ Post 2020 RENAISSANCE der Salzkammergut-Sommerfrische Unser Salzkammergut | 57

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it der Hoftaverne des heuer 1.000-jährigen Klosters Traunkirchen haben Monika und Wolfgang Gröller bereits die historische Poststube aus dem Jahr 1327 in eines der besten Wirtshäuser der Region verwandelt. Nun zeigen sie am völlig neu gestalteten Hotel Post, wie Salzkammergut-Sommerfrische zum lässig neuen, jungen Lifestyle wird.

So macht Geschichte Spaß!

Das fast 700 Jahre alte Ensemble des Hotels Post Traunkirchen lädt – ganz im Trend der heurigen Sommersaison – zur Renaissance der Sommerfrische am Traunsee.

und Weltoffenheit nicht fehlen. Die Werte des Salzkammerguts halten wir hoch, aber sie müssen lebendig erneuert und weiterentwickelt werden“, weiß Gastgeber Wolfgang Gröller.

Die neue Sommerfrische „Auch wenn der Kaiser, die Sommerfri- in der neuen Post ... sche und das Kloster Traunkirchen mit seiner 1.000-jährigen Geschichte den Ton angeben, darf Modernität, Kunst

Frisches, freches Rosa in den Gängen, ruhige und harmonische Töne in Olive, Ocker, Senf und Rost in den völlig neu gestalteten, nun luftig hellen Zimmern: Der regionale Materialmix aus grünem Marmor, Holzböden und moderner VierSterne-Ausstattung erfüllt den Anspruch an zeitgemäße Qualität.

Die Bäder wurden offen in die Schlafbereiche integriert, viel Glas verleiht Transparenz, dazu weiße und Mosaik-Fliesen als edle Akzente. Bequeme Boxspringbetten sorgen dazu für entsprechenden Schlafkomfort. Benannt sind die Zimmer teilweise nach berühmten Künstlern, die hier in den letzten 200 Jahren ihre Sommerfrische verbrachten.

Herzliche Gastgeber: Monika und Wolfgang Gröller mit den Töchtern Josefine und Marie.

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Kuschelzimmer mit Seeblick.

Viele Bereiche im Hotel wurden mit viel Liebe zum Detail erneuert.

Gemütliches Ambiente in der Schönbergstube. IDE A L ZUM KEN N EN LERN EN

Die Poststube 1327 gilt als oberösterreichisches Parade-Wirtshaus.

DIE SOMMERFRISCHEOFFERTE 2020 SALZKAMMERGUT KURZURLAUB:

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© Traunseehotes/Christof Wagner

Auch den öffentlichen Bereichen des Hotels wurde ein völlig neues Erscheinungsbild gegeben, wobei aufwendig restaurierte, alte Möbel als edle Einzelstücke für Akzente sorgen. Neu ist auch die Erweiterung des Freizeitangebots um einen eigenen Badeplatz exklusiv für die Hausgäste: mit direktem Seezugang, Liegen sowie sportiven Möglichkeiten (Kajaks, SUPs, Mountain- und E-Bikes).

Poststube 1327 als oberösterreichisches Parade-Wirtshaus.

Mit der Küche des Salzkammerguts und österreichischen Wirtshausklassikern aus Produkten der Region hat sich das Wirtshaus der Familie Gröller als Trendsetter einer spannend wiederbelebten Wirtshaustradition etabliert. Traditio-

nelle Gerichte mit modernem Esprit prägen die Karte von Küchenchef Stefan Griessler, Topweine aus Österreich und den einstigen Kronländern der K.-u.-k.Monarchie bilden dazu die perfekte Begleitung. Das Team betreut auch die Veranstaltungshalbinsel Traunkirchen mit Kloster- und Stiftersaal für Hochzeiten, Kongresse und Seminare. IN FO

Alle Betriebe der Traunseehotels mit dem Seehotel Das Traunsee 4*S, dem Restaurant Bootshaus und den Private Suites finden Sie unter www.traunseehotels.at.

3 Übernachtungen

mit Frühstück und 4-Gang-Menü aus der modernen Wirtshausküche, Aperitif in der hauseigenen Greisslerei, 1 befüllter Wanderrucksack u.v.m. im DZ ab € 319,20 pro Person (bei Anreise Sonntag ist die 4. Nacht geschenkt!)

AKTIVE SOMMERFRISCHE: 7 Übernachtungen

mit Frühstück und 4-Gang-Abendmenü aus der modernen Wirtshausküche, 1 befüllter Wanderrucksack, Showkochen mit dem Küchenchef, Aperitif in der hauseigenen Greisslerei, Verleih von Sportgeräten wie Kajaks und E-Bikes u.v.m. im DZ ab € 697,50 pro Person

Direkt buchen & anfragen: Hotel Post Traunkirchen, E-Mail: post@traunseehotels.at Tel.: 07617/23 07 www.hotel-post-traunkirchen.at

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Herbert Danzer hat sein Handwerk perfektioniert – mit kritischem Blick lässt er Besonderes aus Holz entstehen.

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Der Mann mit der Motorsäge

Er ist der Mann, der mit der Motorsäge kleine (und lebensgroße) Kunstwerke schnitzt: Herbert Danzer verwandelt ein einfaches Stück Holz zur detailreichen Figur – und haucht ihr neues Leben ein. Text: Denise Derflinger

Fotos: Christian Derflinger

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erbert Danzer aus Kirchham bei Vorchdorf ist der „Motorsagla“. Einer, der mit Sägen wie „Queen Mum“ und „Jennifer“ Zwei-Meter-Bären in Angriffsstellung gehen lässt und Adlern Flügel verleiht. Als Staatsmeister im Kettensägenschnitzen hat er sich in der nationalen und internationalen Schnitzer-Szene einen Namen gemacht – und ist trotzdem auf dem Holzboden geblieben. Wir machten uns auf den Weg ins wunderschöne Salzkammergut, um mit Herbert über seine Projekte, das innige Verhältnis zur Kettensäge und die Liebe zur Heimat zu reden …

TALKRUNDE. Herbert Danzer und Unser Salzkammergut-Redakteurin Denise Derflinger.

Ein Mann und seine Motorsäge – wann kamst du zum ersten Mal in den Genuss des Geräts – und was hält dich bis heute beim „Sageln“? Bereits 2010 habe ich meinen ersten Schnitzkurs absolviert, das war der Auftakt zum „Motorsagla“. Nur ist es nicht so, dass man zum Kurs geht, eine Figur sägt und mit dem Gedanken, sich damit selbständig zu machen, nach

„MEINE SÄGENLEIDENSCHAFT IST MITTLERWEILE EIN BISSCHEN AUSGEARTET.“ Herbert Danzer

Hause geht. Es war vielmehr ein Prozess: Wir waren beim ersten Kurs eine coole Gruppe, hatten viel Spaß und trafen uns wieder. Daraus entstanden Freundschaften und der Besuch weiterer Kurse, die eigene Kettensäge wurde angeschafft und die erste Anfrage vom Nachbarn, ob man ihm nicht etwas schnitzen möchte, kam bald darauf. Heute habe ich diese Leidenschaft zu meinem Beruf gemacht – und gehe voll darin auf!

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Mit welchen speziellen Sägen, mit denen sogar kleinste Details Form annehmen, arbeitest du? Selbst eine normale Kettensäge kann mit ein bisschen Umrüsten zum vielseitigen Instrument werden. Kleine Details bearbeite ich mit dem „Schwert“, das spitz zusammenläuft und mit dessen kleinem Radius man sozusagen übers Holz carven kann. Mit der Spitze kann man dann gut und mit wenig Rückstoß arbeiten. Mittlerweile habe ich recht viele Sägen, ich würde sagen, das ist ein bisschen ausgeartet (lacht)! Aber nachdem ich viel säge, brauche ich auch „Sageln“ als Vorrat … Mein kleinstes Schwert ist 20 Zentimeter lang. Wir haben gehört, deine Motorsägen haben Namen … Und damit habt ihr recht! Die „Jaque-

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line“ und die „Jennifer“ waren meine ersten beiden Sägen, die haben aber quasi Schluss mit mir gemacht und sind mittlerweile geschrottet. Natürlich mach ich mir auch einen Spaß daraus, man hat aber trotzdem in irgendeiner Art und Weise ein inniges Verhältnis zu den Werkzeugen, mit denen man viel arbeitet. Das macht man bei Booten ja genauso! Und wieso weibliche Namen? Na, weil die Sägen auch „feigeln“ können, man sich wünscht, dass man gemeinsam eine schöne Zeit hat und sie einem das Leben auch mal ziemlich schwer machen können (lacht)! Mittlerweile hab ich noch eine „Queen Mum“, die größte meiner Sägen, und die „Prinzessin“, mein kleinstes Schwert. Du bist auf dem elterlichen Bauernhof hier in Kirchham bei Vorchdorf aufgewachsen, bevor du den Beruf des Holzund Sägetechnikers erlernt hast. Gab es

Umwege bis zum „Motorsagla“? Nach der Schule und dem Zivildienst bin ich erstmal für ein Jahr nach Irland gegangen, wo ich als Behindertenbetreuer auf einer kleinen Farm gearbeitet habe. Mein Traum war: In die Heimat zurückkommen und im sozialen Bereich tätig werden, was ich dann auch tat. Fünf Jahre lang hab ich in der Lebenshilfe Scharnstein gearbeitet, ein anstrengender, aber erfüllender Job. Als

„DIE QUEEN MUM IST DIE GRÖSSTE MEINER SÄGEN, DIE JAQUELINE IST LEIDER GESCHROTTET.“ Herbert Danzer

ich dann aber zeitgleich mit dem Schnitzen begonnen habe, musste ich mich 2018 entscheiden, in welche Richtung ich gehe – und so hab ich mich für die Schnitzerei und meine Selbstständigkeit entschieden. Später kam die Arbeit im Sägewerk dazu, ich bin ursprünglich ja auch Holz- und Sägetechniker. Und jetzt steh ich auf gleich zwei Standbeinen, die mich glücklich machen! Holzschnitzen wird in manchem Kreise fast schon zum Sport erhoben. Was meinst du, braucht es da noch den Gang ins Fitnesscenter oder ist deine Arbeit gleichzeitig Ganzkörper-Work-out? Früher war ich viel bergsteigen, klettern und ständig unterwegs. Jetzt, nach einem Tag beim Schnitzen bin ich froh, wenn ich mir ein Feierabendbier gönnen und mich zurücklehnen darf – das Kettensägenschnitzen ist als BodyWork-out absolut ausreichend!

HOLZKUNST. Als „Motorsagla“ erschafft der Holzschnitzer allerlei Schönes – unter anderem Bären in Lebensgröße!

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Österreichische Schnitzmeisterschaft, Kettensägenmeisterschaften, Holzsymposium … dein Handwerk wird nicht nur von deinen Kunden und Fans bewundert, sondern hat so viel mehr zu bieten. Welche Titel konntest du abstauben? Der Kreis ist relativ klein und überschaubar, was die Kettensägemeister betrifft. Bald bin ich sieben Jahre in dem Bereich unterwegs, hab schon viele Gleichgesinnte kennengelernt, denen man immer wieder bei nationalen und internationalen Veranstaltungen über den Weg läuft. Ich kann schon sagen, dass mein Durchbruch 2017 war, als ich für einen Kollegen bei den österreichischen Meisterschaften für Schnitzerei eingesprungen bin. Ich wurde Zweiter – zu meiner großen Überraschung! Letztes Jahr trat ich nochmal an und konnte den Titel holen. Ich bin jetzt also Staatsmeister im Kettensägenschnitzen, klingt cool, was (lacht)? Bei deinen Arbeiten sieht man ganz klar: Du hast ein Herz für Tiere. Warum schnitzt du gerade die so gerne? Gibt es etwas, dass du nie, auch nicht für einen Kunden, schnitzen würdest? Ich weiß eigentlich nicht, warum ich Tiere, allen voran Adler und Bären, am liebsten schnitze. Wahrscheinlich, weil ich ein echter Naturbursche bin. Ansonsten gibt es nichts, was ich nicht kann, meine nächsten Auftragsarbeiten sind beispielsweise ein Porsche und ein Traktor, aber auch eine Biene und ein Stier in Lebensgröße. Mein erster und einziger geschnitzter „Mensch“ war eine Meerjungfrau – die würde ich kein zweites Mal machen, weil sie ein Unikat für meine Lebensgefährtin Daniela ist und bleibt.

AUFGESCHNÜRLT. In Reih und Glied erinnern die Arbeitsmaterialien des Vorchdorfers an Kunstwerke.

ARTENVIELFALT. Alten Bäumen haucht Herbert Danzer neues Leben ein.

Wie viele Holzblöcke hast du schon zu deinen geschnitzten Kunstwerken verarbeitet und wie kann man sich eine Auftragsarbeit vorstellen? Garantiert Hunderte! Bei einem Adler bin ich in etwa 40 Stunden beschäftigt, es fließt also schon viel Zeit und Arbeit 64 | Unser Salzkammergut

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in ein einziges Tier. Aufmerksam werden die Leute durch reine Mundpropaganda auf mich, das ist natürlich ein großes Lob an meine Arbeit. Und wenn sie dann auf mich zukommen und etwas geschnitzt haben wollen, mache ich ihnen klar, dass ich keine Maschine und kein Roboter bin und ich noch nicht sagen kann, wie lange ich wirklich für eine Figur brauche. Allerdings gehen wir zusammen den Preisrahmen durch, dann kann man sich danach richten und niemand erlebt eine unvorhergesehene Überraschung – ich bin für Transparenz bei all meinen Arbeiten. Der Kunde kann sich auch beim Holz entscheiden: Möchte ich die günstigere Fichte oder Tanne oder eine teurere Eiche oder Birne? Wie detailreich soll das Objekt werden? Wird es dann noch mit Öl eingelassen? Auch die Antworten darauf gehören zur Preisfrage.

„ICH BIN WEDER MASCHINE NOCH ROBOTER.“ Herbert Danzer

Hunderte Holzfiguren sind eine ganze Menge. Dein spannendstes Projekt? Da fallen mir sogar zwei Projekte ein: Einmal die Meerjungfrau, von der ich vorhin gesprochen habe. Als ich zu schnitzen begonnen habe, habe ich sie im Internet gesehen und mir gedacht: Die möchte ich machen, sobald ich die Kettensäge beherrschen kann! Und während ich sie geschnitzt habe, habe ich meine Lebensgefährtin Daniela kennengelernt, deswegen verbinde ich viel mit ihr. Das zweite Projekt war eine Auftragsarbeit für ein Hotel in Kuwait: Hier durfte ich den Eingangsbereich mit Polartieren in Lebensgröße säumen. Die Eisbären, Wölfe und Co. wurden dann verschifft, das war eine riesige Sache! Das wird mir garantiert ein Leben lang in Erinnerung bleiben und ich

DIE GHÖRN ZAM! Lebensgefährtin Daniela unterstützt „ihren“ Herbert in allen Belangen.

hoffe, ich sehe „meine“ Tiere auch einmal live. Gab es ein Projekt, das schon einmal massiv schiefgelaufen ist? Über sowas spricht man doch nicht (lacht)! Spaß beiseite, zum Glück ist mir während der Arbeit noch nichts Grobes passiert und hoffe, dass das so bleibt. Du bietest für Interessierte Schnitzkurse an. An wen richten sich die und braucht es nicht eine gewaltige Portion Vorwissen für das Hantieren mit den Sägen? Meine Schnitzkurse richten sich wirklich an alle, auch an jene, die noch nie eine Säge in der Hand hatten. Ich hatte eine lange Vorlaufzeit um zu schauen, ob ich mich überhaupt als Lehrer eigne und ich die Inhalte klar und verständ-

lich an meine Schnitzschüler weitergeben kann. Seit zwei Jahren laufen die Kurse gut, nun sind auch noch Busreisen dazugekommen, bei denen mich Reiseveranstalter mit ihren „Schützlingen“ aufsuchen und ich Einblicke in meine Arbeit gebe. Neu im Portfolio: „Motorsagla on tour“. Dabei werde ich z. B. von Hotels eingeladen, um den Gästen eine kleine Show und Schnitzkurse anzubieten. Du bearbeitest nicht nur Holz, sondern auch Eis, wie du erst letztens eindrucksvoll beim Linzer Ice Magic bewiesen hast. Bleibt deine Liebe zum Holz immer noch größer oder läuft ihm das Eis den Rang ab? Das Schnitzen von Eis ist eine wunderschöne Ergänzung zum Holz, weil diese Unser Salzkammergut | 65

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Materie etwas ganz anderes vermittelt. Eis ist vergänglich, elegant, schimmernd wie ein Diamant, während Holz Bodenständigkeit und Langlebigkeit symbolisiert. Ich bin Mitglied unseres Vereins „Die Eismänner“, mit denen wir im Mühlviertel Station haben. Wir machen österreichweit Aufträge für alle möglichen Veranstaltungen, das ist natürlich eine super spannende Sache! Holz als Symbol der Langlebigkeit. Erfordert es für diese eine spezielle Pflege? Wie begegnen deine Kunden dem Werkstoff? Für viele meiner Kunden ist Holz mit Emotion verknüpft. Es ist ja nicht immer nur „ein Stück Holz“, das ich verarbeite, sondern IHR Stück Holz – gemacht aus dem alten Apfelbaum, der Jahrzehnte wachsen durfte, aber aus diversen Gründen innerhalb von Minuten umgeschnitten wurde. Aus diesem Stamm eine Figur schnitzen zu dürfen, die dann wieder im Garten der Besitzer landet, ist auch für mich immer wieder etwas Besonderes. Wenn man etwas Or-

DER ERSTGEBORENE. Die erste Schnitzfigur des „Motorsagla‘s“ hat einen besonderen Platz bekommen.

„ERST WENN MAN DRAUSSEN WAR, LERNT MAN DIE HEIMAT ZU SCHÄTZEN.“ Herbert Danzer

ganischem, Lebendem nochmal neues Leben einhauchen darf, sorgt das schon manchmal für Gänsehaut-Momente. Ich habe schon verstorbene Hunde von einer Fotovorlage geschnitzt – wenn man die Freude der Besitzer sieht, wenn sie ihr Tier wieder vor sich haben, weiß man, dass sich jeder Schweißtropfen bezahlt macht. Meerjungfrau, Polartiere, Autos, Adler – alleine dein Sägewerk säumen Dutzende dieser Werke. Was würdest du in deinem Leben mal richtig gern schnitzen? Da gibt es so viele Sachen, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll! Gerade habe ich mir eine Star Wars Darth Vader-Figur gekauft, die ich mit Holz umsetzen und im Schnitzzentrum aufstellen möchte. Auch zwei Tiger, die im Kampf sind, stehen auf meiner langen Liste. Ob Flohmarkt oder Internet, wann immer mir etwas Besonderes unterkommt, wird das Teil als Vorlage gekauft und wartet auf seine Umsetzung.

Abseits von Sägewerk und Holzbearbeitung – was machst du sonst gern? Daniela hat zwei Kinder mit in unsere Beziehung gebracht, diese kleine dazugewonnene Familie genieße ich in vollen Zügen. Gerade sind wir am Häuslbauen, das hält uns alle auf Trab und meinem Hobby, der Schnitzerei, komme ich sowieso tagtäglich nach, da brauch ich nicht viel mehr zum Glücklichsein. Ich glaube, Danielas Glück wäre allerdings noch vollkommener, wenn ich nicht die Sägespäne bis ins Bett hinein mitschleppen würde (lacht)! Das Salzkammergut und seine vollkommene Schönheit sind deine Heimat. Zieht es dich trotzdem manchmal hinaus in die Welt? Dein Lieblingsplatz im Salzkammergut? Es gab eine Zeit, da war ich in der Welt unterwegs, hab mich nach Abenteuern gesehnt und zum Glück auch jene Unterstützung bekommen, dass ich sie erleben durfte. Gerade in Irland und Südamerika hatte ich eine tolle Zeit, wobei ich festgestellt habe, dass es daheim wirklich am schönsten ist. Erst, wenn man draußen war, lernt man die Heimat zu schätzen, da ist was dran. Wir hab so viele schöne Platzerl hier im Salzkammergut, besonders schön sind aber das Almtal und die Berggipfel in der Umgebung. Ich möchte nie woanders wohnen! www.motorsagla.at

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ABO-ANGEBOT: zum Preis von € 28,- (Inland), € 36,- (Deutschland) 67_ABO Salzkammergut.indd 67

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UNSER SALZKAMMERGUT erscheint 4 x im Jahr.

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ußer Spargel und Wein haben wir das meiste aus eigener Erzeugung, das ist der riesige Vorteil bei uns im Almtal“, bekräftigt Christian Bergbaur, seines Zeichens Obmann und Initiator des Vereins „Schmecktakuläres Almtal“. Die Vereinigung aus Almtaler Wirten, Almtaler Bauern und regionalen Lebensmittelverarbeitern hat sich seit einigen Jahren dem Ziel verschrieben, die Qualität und Regionalität hochzuhalten. Das vielfältige Angebot

reicht vom Urkorn über Brot und Gebäck, Fleisch und Wurst bis hin zum Bier. Die Gastwirte zaubern aus dem, was die Saison zu bieten hat, herzhafte Gerichte. Chancen für kleinbäuerliche Strukturen, Chancen für bereits vergessene Spezialitäten und die Chance, die österreichische Küche wieder zu entdecken: Das alles steckt hinter dieser köstlichen Idee. Hinweise auf der Speisekarte Die Wirte und Direktvermarkter freuen sich auf Gäste und Einkehrer, die ihre

Produkte schätzen. Auf den Speisekarten sind die verwendeten Lebensmittel von Bauern und Produzenten extra ausgewiesen und speziell gekennzeichnet. Kürzere Transportwege der Lebensmittel kommen einer intakten Natur zugute. Vom Ökohof bis zur Brauerei Aktuell gehören neun Wirte und Hotels, drei landwirtschaftliche Betriebe, ein Ökohof, eine Mühle und Bäckerei, zwei Fleischhauereien und die Brauerei Eggenberg dem Zusammenschluss an.

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Schmecktakuläres Almtal

Wildkräutersalat, fangfrischer Saibling, Gamsrücken, Bärlauchrisotto: Der Gabentisch im Almtal ist reich gedeckt. Viel Herzblut steckt in der Ernte und Verarbeitung zu erlesenen Speisen. Text: Petra Kinzl Fotos: Verein Schmecktakuläres Almtal/Monika Löff

Allesamt präsentieren sie sich bodenständig und ehrlich. Neuzugänge sind herzlich willkommen. Zu finden sind die teilnehmenden Mitgliedsbetriebe über die Homepage www.schmecktakulaeres.almtal.at oder über den Folder „Kulinarische Perspektiven“ (herausgegeben vom Verein Schmecktakuläres Almtal). Ein Tal, reich an Rohstoffen Die besonders hohe Vielfalt an Produkten rührt von der ungewöhnlich facettenreichen Landschaft des Almtals.

Ganz im Süden, beim Almsee, ist Forstund Jagdwirtschaft vorherrschend. Ab Grünau öffnet sich das Tal in Richtung Grünland, Vieh- und Almwirtschaft. Dem klaren Almfluss folgend ändert sich bei Scharnstein, Viechtwang und auch St. Konrad das Landschaftsbild: Sanfte Flyschberge ermöglichen Viehwirtschaft. Auf den Weiden sind Rinder, Schafe, Ziegen, Pferde und auch Weideschweine anzutreffen. Hinzukommen auffallend viele Streuobstwiesen. Wie diese enorme Vielfalt den Almtal-Besuchern zugute kommt, veranschaulicht

Obmann, Jagersimmerl-Gastgeber und Jäger Christian Bergbaur. Ein Gespräch über die Liebe zum Almtal, Heimatverbundenheit und Authentisch-Sein. Herr Bergbaur, Sie sind Initiator und Obmann von „Schmecktakuläres Almtal“, eine Vereinigung von Wirten, Bauern und Produktveredlern. Worum geht es Ihnen? Durch ein bewusstes Konsumverhalten können wir die Entwicklung unserer Region mitgestalten. Das Almtal ist reich gesegnet, wir haben einen Unser Salzkammergut | 69

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VEREINIGUNG „SCHMECKTAKULÄRES ALMTAL“. Der Erhalt alter oder besonderer Haustierrassen, Gemüsesorten oder ländlicher Produkte haben einen hohen Stellenwert in der gemeinsamen Initiative von Landwirten, Fleischern und Gastwirten.

Spezialitäten vom Schwein bis hin zu „Aus Omas Kochtopf “. Im Herbst legen wir das Augenmerk auf Wild und Bier.

Überfluss an Produkten. Uns geht es darum, dass Wirte Produkte aus der Region bevorzugen, es geht um Saisonalität und Qualität. Wir wollen Landwirten mit unserem Engagement Perspektiven bieten. Und einmal ehrlich: Wenn ich auf Urlaub bin, möchte ich doch essen, was in der jeweiligen Region authentisch ist. Genau das versuchen wir im Almtal zu leben. Qualität ist ein dehnbarer Begriff. Welchen Qualitätsstandards müssen sich die Mitgliedsbetriebe verpflichten? Klar, nicht alles was regional ist, hat automatisch gute Qualität. Jeder von uns ist sein eigener Qualitätskontrolleur. Wir kennen die Arbeitsweise untereinander, das fließt natürlich in die Entscheidung für oder gegen ein Produkt ein. Unsere Devise ist, stark zu kooperieren. Wenn beispielsweise ein Rind oder Lamm geschlachtet wird, teilen sich Wirte die Teile auf. Wichtig ist uns auch die ganzheitliche Verarbeitung des Tieres nach dem Grundsatz „Nose to Tail“. Einkaufsverpflichtung gibt es keine, wir setzen auf Freiwilligkeit und regen Austausch. Unsere Kooperation legt Wert auf Freilandhaltung von Tieren, kurze Transportwege und stressfreie Schlachtung. Saisonale Lebensmittel sollen bevorzugt werden, was im Almtal nicht schwerfällt. Ein eigenes Gütesiegel gibt es nicht, aber alle Wirte sind Mitglieder des AMA-Gastrosystems „Kuratorium Kulinarisches Erbe“.

„Außer Spargel und Wein haben wir das meiste aus eigener Erzeugung, das ist der riesige Vorteil bei uns im Almtal.“ Obmann Christian Bergbaur

Welche Vorteile gibt es noch? Wir veranstalten regelmäßig Workshops für Wirte mit einem Koch zu verschiedenen Themen, etwa zum Kochen mit Rind, Wild oder Gemüse. Auch die Bewusstseinsbildung bei Kindern ist uns wichtig, so organisieren wir Kochkurse für Schulklassen, Ausflüge zu Landwirten oder Kochnachmittage mit Ernährungsberatern. Die Devise ist: Kochen nach Saison und Jahreszeit. Gibt es einen kulinarischen Saison-Fahrplan nach dem Rhythmus der Natur? Ja, das kann man so sagen. Die Wirte machen im Jahr vier Wochenaktionen. Im Jänner heißt es „Alles vom Almtaler Rind“. Zu Ostern liegt der Schwerpunkt bei Lamm und Kitz. Im Sommer variieren die Angebote – von

Was sehen Sie als die größte Herausforderung an, die es zu meistern gilt? Die Wirte haben einen erhöhten logistischen Aufwand, da nicht alles bequem über den Großhändler geliefert wird. Doch unsere Mitgliedsbetriebe meistern das ganz toll. Die Kooperation bietet große Chancen kreativ zu sein. So nützen wir erfolgreich die Zusammenarbeit mit „Almgrün“ – das ist der Gemüseanbau des Unternehmens Grüne Erde, wo auch viele Raritäten angebaut werden. Wir kochen mit dem, was die Erde hergibt, egal ob das Mairübchen sind oder lila Karotten. Genau das macht es interessant. Tipp: Genuss am Almfluss „Genuss am Almfluss“ nennt sich ein 52 Kilometer langer Weitwanderweg durch das Almtal, gespickt mit Romantikhotels, Gasthäusern, Bauernhöfen und Pensionen. Obwohl der Almfluss im Toten Gebirge entspringt und nahe dem Moorbad Neydharting in die Traun fließt, marschiert der Wanderer am besten gegen die Flussrichtung dem Gebirge entgegen. Die Bahnstrecken entlang des Weitwanderweges erleichtern klimaschonende Fortbewegung. Entlang des Weges informieren über 50 Tafeln über Genuss-Highlights aus Küche, Natur und Kultur. Der Weg gliedert sich in vier Etappen entlang der Alm, und zusätzlich gibt es den Flusswanderweg entlang der Traun vom Almspitz über Laakirchen bis zum Traunsee nach Gmunden. Wanderpackages und mehr auf www.traunsee-almtal.at

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„Schmecktakuläres Almtal“ – Die Betriebe Wirte und Hotels Bierhotel Ranklleiten Almtal, Pettenbach, www.ranklleiten.com Forellenhof-Wieselmühle, Grünau im Almtal, www.wieselmuehle.at Jo’s Restaurant und Partyservice, Vorchdorf, www.jos-restaurant.at Familien- und Klausuralm Hochberghaus, Grünau im Almtal, www.hochberghaus.at Snäx Genuss Food Truck, Bad Wimsbach-Neydharting, www.snaex-foodtruck.at Hoftaverne Ziegelböck, Vorchdorf, www.hoftaverne.at Romantikhotel und Restaurant Almtalhof, Grünau im Almtal, www.almtalhof.at Hotel Jagersimmerl, Grünau im Almtal, www.jagersimmerl.at Gasthof Dickinger, Bad Wimsbach-Neydharting, www.gasthof-dickinger.at Direktvermarkter Denkn Gut, Grünau im Almtal, www.almtaler-weideschweine.at (Duroc-, Turopolje-, Mangalitza-Schweine) Bauernhof Amtmann, Grünau im Almtal, https://schmecktakulaeres.almtal.at (Hochlandrinder) Roithhof, Scharnstein, www.roithhof.at (Urlaub & Alles vom Schaf ) Verarbeitende Betriebe Ökohof Kammerleithner, Vorchdorf, www.oekohof-kammerleithner.at (Getreide und Naturprodukte) Bruckmühle, Scharnstein, www.bruckmuehle.at (Brot und Gebäck) Fleischerei Pöll, Vorchdorf, www.poell-vorchdorf.at (Fleisch und Wurst) Fleischerei Stadler, Scharnstein, www.fleischerei-stadler.at (Fleisch und Wurst) Brauerei Schloss Eggenberg, Vorchdorf, www.schloss-eggenberg.at (Bier)

DIE WICHTIGSTEN KULINARIK-TERMINE FÜR SOMMER UND HERBST ... Aufgeschoben ist nicht aufgehoben ... Zwei Themenschwerpunkte begleiten die Initiative „Schmecktakuläres Almtal“ durch die Jahreszeiten: KRAUT UND RUAM von 27. Juni bis 12. Juli 2020 WILD UND BIER von 26. September bis 11. Oktober 2020 • Tipp: Bier-Picknick im Almtal: am Freitag, 18. September 2020 In der Waldschule Almtal in Scharnstein führt Förster Fritz Wolf durch die Natur. Gesammelte Köstlichkeiten werden anschließend zubereitet und mit einer Bauernjause und frischen Eggenberger Bierspezialitäten vor bzw. in der Waldhütte verkostet. Anmeldung erforderlich unter office@schloss-eggenberg.at Klimafreundlich anreisen mit der Almtalbahn der ÖBB und allen Linien des OÖVV. Aktuelle Informationen zu geplanten Events und Veranstaltungen auf https://schmecktakulaeres.almtal.at

KONTAKT

Verein Schmecktakuläres Almtal Im Dorf 17 4645 Grünau im Almtal Tel.: 07616/8268 E-Mail: schmeckes@traunsee-almtal.at https://schmecktakulaeres.almtal.at Schmecktakuläres Almtal-Obmann Christian Bergbaur und seine Frau Andrea sind Gastgeber im Hotel Jagersimmerl. Unser Salzkammergut | 71

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SCHMECKTAKULÄRES ALMTAL ZUM NACHKOCHEN

Grafik: s’Mariedl Werbeagentur, Foto: Monika Löff

Brennesselknöderl mit brauner Butter und Wildkräutersalat Rezept für 4 Personen: 500 g gekochte Erdäpfel 20 g Brennesselblätter 150 g Mehl 100 g Topfen 80 g Butter 3 Eier 3 Knoblauchzehen Salz, Pfeffer, Muskat

Wildkräuter nach Belieben (Sauerampfer, Löwenzahn, Gänseblümchen, Himmelschlüsserl, Girsch, Vogelmiere)

200 g Vogerlsalat (Feldsalat) 2 cl weißer Balsam-Essig 4 cl Öl (Sonnenblumen-, Raps-, Olivenöl…) Schwacher Moccalöffel Salz 1 Prise Zucker

100 g Butter bräunen Erdäpfel schälen und durch die Erdäpfelpresse in eine Schüssel drücken. Wenig Wasser zum Kochen bringen, darin die Brennesselblätter eine Minute lang zusammenfallen lassen. Abseihen, gut ausdrücken und mit den Eiern aufmixen. Butter schmelzen, den Knoblauch schälen und in die Butter pressen. Brennesselblätter, Butter, Topfen, Salz, Pfeffer und etwas geriebene Muskatnuss zu den Erdäpfeln geben. Alles gut verrühren. In einem Topf Salzwasser zum Sieden bringen. Aus der Erdäpfelmasse gleichmäßige Knödel formen und 15 Minuten wallend kochen. Butter schmelzen und bräunen. Für die Marinade alle Zutaten verrühren. Kräuter und Salat waschen, gut abtropfen lassen und mit der Marinade vermengen. Eventuell nachwürzen.

G’stockter Waldmeister-Rahm mit Hippe und Kirschenmus Rezept für 4 Personen: 1/8 l Milch 4 cl Waldmeistersirup (kann auch mit Holunderblütensirup zubereitet werden) 1/2 l Schlagobers 2 Vanilleschoten 2 Blätter Gelatine 75 g Kristallzucker 1 Spritzer Zitronensaft

50 g zimmerwarme Butter 50 g glattes Mehl 50 g Staubzucker 30 g Eierlikör 2 Msp. Vanillezucker 250 g entsteinte Kirschen 40 g Kristallzucker 4 Gewürznelken 1 Spritzer Zitronensaft ca. 1/8 l Wasser

Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Vanilleschoten halbieren und das Mark auskratzen. Milch mit Zucker, Vanillemark und Schoten aufkochen. Vanilleschote entfernen. Obers zugießen und nochmals aufkochen. Den Topf vom Herd nehmen. Gelatine ausdrücken und in der Milch-Obers-Mischung auflösen. Mit Waldmeistersirup parfümieren. In beliebige Formen, Tassen oder hitzebeständige Gläser füllen. Am besten über Nacht kühlen, jedoch mindestens 5 bis 6 Stunden. Zum Servieren die Formen kurz in heißes Wasser tauchen und stürzen. Für die Hippen alle Zutaten glatt verrühren. Rohr auf 220 Grad vorheizen. Den Teig in beliebiger Form ganz dünn auf ein gefettetes Blech oder auf Backfolie streichen. Goldgelb ca. 3 bis 4 Minuten backen. Vom Blech heben und noch heiß in die gewünschte Form (Schüssel, Welle …) bringen. Erkalten lassen. Für das Kompott Wasser mit Zucker und Nelken aufkochen. Ein Drittel der Kirschen halbieren und beiseitestellen. Den Rest ins kochende Gewürzwasser geben, durchrühren und vom Herd nehmen. 10 Minuten ziehen lassen. Gewürznelken entfernen, mit dem Stabmixer pürieren. Halbierte Kirschen und einen Spritzer Zitronensaft untermengen.

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DER NEUE RANGE ROVER EVOQUE

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RANGE ROVER EVOQUE D150 ZUM AKTIONSPREIS VON € 44.500,– STATT € 57.477,– (INKL. ALLER STEUERN) RANGE ROVER EVOQUE D150 R-DYNAMIC ZUM AKTIONSPREIS VON € 47.500,– STATT € 60.239,– (INKL. ALLER STEUERN) Für beide Fahrzeuge gilt: 150 PS Diesel Automatik Allrad, inkl. 4 × Original Land Rover Winterkompletträder, Gummimatten, Kofferraumwanne. Zudem viele weitere Extras, wie z.B. 18 Zoll Sommerräder, dunkel-getönte Scheiben, LED mit Fernlichtautomatik, Nebelscheinwerfer, Sitzheizung, uvm.

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HARTE SCHALE, WEICHER KERN! Des einen Freud, des anderen Leid. Während sich der Signalkrebs bei Gourmets und Köchen großer Beliebtheit erfreut, ist er bei Naturschützern und Fischereiverbänden nicht allzu beliebt. Wir sind dem Krustentier mit Lorenz Andorfer aus Seewalchen auf den Grund gegangen und haben dabei viel Interessantes erfahren. Text: Ulli Wright, Karin Lohberger Fotos: Karin Lohberger Rezeptfoto: Thomas Apolt/Brandstätter Verlag

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Um Krebse fangen zu können, braucht man eine Fischerlizenz.

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in paar Mal im Jahr macht sich Lorenz Andorfer aus Seewalchen mit Reuse, Kiste und Köder auf den Weg zu einem kleinen Fluss im Salzkammergut, um Signalkrebse zu fangen. Dabei schlägt der Naturbursch quasi gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum einen schmeckt der Signalkrebs richtig zubereitet ausgesprochen gut und wird daher von vielen Köchen als Delikatesse gehypt, zum anderen sind Naturschützer und Fischer froh, wenn er aus den Gewässern gefischt wird, da er anderen Edelkrebsen den Garaus macht. Fressen und gefressen werden. Um die Krebsfischerei wiederzubeleben wurde der Signalkrebs ab 1960 zunächst von Schweden, später auch von anderen europäischen 76 | Unser Salzkammergut

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Als Köder können Fischreste, Katzenfutter, Wasserpflanzen und Würmer verwendet werden.

Staaten, nach Österreich importiert. Leider hat er dabei – als negativen Nebeneffekt – die Krebspest eingeschleppt. Er selber ist dagegen immun, für alle anderen Krebsarten hierzulande ist die Krankheit allerdings tödlich, und so rafft er die Bestände heimischer Arten dahin. „Aber geht es in der Natur nicht immer auch ums Fressen und Gefressen werden?“, fragt Lorenz Andorfer während er am Uferrand den Köder, bestehend aus Fleisch- und Fischresten, in die Reuse legt, die anschließend im Fluss fixiert wird.

Signalkrebse fängt man mit der Reuse. Sie wird am besten über Nacht oder mehrere Stunden im Wasser befestigt.

Um uns die Zeit des Wartens auf die Krebserl zu vertreiben, gehen wir in der unberührten Natur entlang des Ufers spazieren. Lorenz erzählt von seinem Aufwachsen im wunderschönen Salzkammergut und schildert, wie er als Bub das erste Mal Bekanntschaft mit den Krebsen gemacht hat. „In meiner Kindheit war ich mit Freunden ständig in der Natur unterwegs und wir haben auch liebend gerne beim Fluss gespielt. Eines Tages haben wir die Krebse entdeckt und später auch gefangen. Als passionierter Fischer weiß Lorenz genau, wo die knackigen Schalentiere zu finden sind. „Nicht nur in den Flüssen und Bächen rund um den Attersee, auch beim Schnorcheln am Traunfall kann man viele Signalkrebse sehen“, erzählt er. Fang mit der Reuse. Zwei Stunden später sind wir wieder bei der Reuse angelangt und Lorenz zieht den korbähnlichen Behälter an Land. Beim Öffnen sehen wir, dass sich darin an die zehn Krebse tummeln. „Damit sind wir ganz gut unterwegs“, erklärt Lorenz. „Krebse sind nachtaktive Tiere und bleiben untertags eher in ihrem Versteck.

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Die Krebse gibt man direkt von der Reuse in einen Behälter mit Wasser und transportiert sie lebend nach Hause.

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Lesen Sie die Geschichten hinter den Schlagzeilen.

DiePresse.com/Sonntag

Menschen. Geschichten. Perspektiven.

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Optimal ist es, wenn man die Reuse über Nacht im Wasser lässt. An der Traun, wo der Bestand recht reich ist, kann man dann am Morgen mit einem guten Ergebnis rechnen.“ Da die Krebse in der Reuse noch leben und putzmunter sind, gibt Lorenz die Tiere in eine orange Plastikkiste, die mit Wasser gefüllt ist. So transportiert man sie schonend nach Hause in die Küche, um sie zu einem köstlichen Mahl zuzubereiten. Noch lebend werden sie ins kochende Wasser gegeben. „Um ihnen einen würdigen Tod zu bereiten, sollte man die Krebse am besten einzeln oder paarweise ins Wasser geben. Wirft man nämlich zehn Krebse auf einmal in den Topf, hört das Wasser für kurze Zeit zu sieden auf und sie sterben langsam, was ich ihnen ersparen will,“ so Lorenz. Beim Kochen färben sich die Krebse, ähnlich dem Hummer, knallrot. Nach ein paar Minuten nimmt man den Kochtopf mit den Krebsen vom Herd und lässt sie noch eine Minute ziehen. Nun gibt man sie aus dem Wasser und kann sie mit Kräuterbutter gratiniert genießen. Man kann aber auch das Fleisch auslösen und zu einer Suppe oder Sauce für Pasta verarbeiten. Kulinarischer Genuss. „Wenn man einen kleinen Kreis zum Krebserl-Essen einlädt, muss man schon mit zehn bis 12 Stück Krebsen pro Person rechnen. Vergangene Weihnachten habe ich aus Signalkrebsen einen Krebsfond gemacht, in Gläser gefüllt und verschenkt“, erzählt uns Lorenz. Die Krebse haben einen nussigen, buttrigen und sehr feinen Geschmack – kein Wunder, dass sie auch in der Haubenküche immer wieder auf der Speisekarte landen.

Um die Krebsfischerei zu beleben, wurde der Signalkrebs 1960 von Schweden nach Österreich importiert.

Im nagelneuen Kochbuch von Haubenkoch Lukas Nagl und Autorin Katharina Seiser mit dem Titel „Salzkammergut. Das Kochbuch“ findet man drei einfache Rezepte für ein Flusskrebse-Essen in verschiedenen Varianten. Das Rezept für die gratinierten Flusskrebserl mit Kräuterbrösel hat der Küchenchef vom Restaurant Bootshaus in Traunkirchen verraten, die beiden anderen finden Sie im Kochbuch.

ACHTUNG: Krebse unterliegen wie Fische den jeweiligen Fischereigesetzen der Bundesländer. In Oberösterreich hat der nicht-heimische Krebs keine Schonzeit und kein Mindestmaß, er darf also immer gefangen werden. Für den Fang ist allerdings eine Lizenz notwendig.

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GRATINIERTE FLUSSKREBSERL MIT KRÄUTERBRÖSELN Gratinierte Flusskrebserl mit Kräuterbröseln (rechts). Die beiden anderen Rezepte findet man in „Salzkammergut. Das Kochbuch“ von Haubenkoch Lukas Nagl.

ZUTATEN für 4 Personen: 48 Flusskrebse (1 kg Flusskrebse sind ungefähr 12 Krebse) 1 EL Kümmel ganz Salz

des Wasser reichen für 1 kg Krebse, bei kleinerem Topf weniger Krebse auf einmal kochen) rasch in das kochende Wasser geben. 1,5 Minuten kochen und in eiskaltem Wasser abschrecken.

Kräuter-Bröselbutter:

2: Die Krebse mit einem schweren Messer längs halbieren. 3: Backofen auf 250° C Oberhitze/Grill vorheizen. 4: Krebse mit der Schnittfläche nach oben in eine große Auflaufform oder ein tiefes Blech legen, KräuterBröselbutter darauf verteilen. Auf der zweiten Schiene von oben im Backofen ca. 7–8 Minuten gratinieren, bis die Brösel schön braun sind. 5: Am besten mit Weißbrot servieren, dazu passend ein kräftiger Chardonnay.

125 g weiche Butter 1 Dotter 50 g Semmelbrösel 100 g gemischte Wild- und Gartenkräuter (Spitzwegerich, Vogelmiere, Schnittlauch, Petersilie, wilder Thymian usw.) 1 EL Dijonsenf Abrieb und Saft von 1 unbehandelten Zitrone 1 EL Knoblauchöl Salz 1: Butter in einer Rührschüssel mit dem Handmixer weißschaumig aufschlagen, den Dotter langsam einmixen. 2: Die Brösel mit den abgezupften Kräutern in einem Standmixer mixen und unter die Butter rühren. Mit Senf, Zitronenabrieb und -saft, Knoblauchöl und Salz kräftig abschmecken. 3: Die Buttermischung in Frischhaltefolie einschlagen und zu einer schmalen Rolle drehen. Kühl stellen. Flusskrebse kochen: 1: Einen großen Topf mit viel Wasser aufstellen und zum Kochen bringen. Mit Salz und Kümmel würzen und die lebenden Krebse (Verhältnis kochendes Wasser zu lebenden Krebsen 10:1, d.h. 10 l kochen-

Das Rezept stammt von Haubenkoch Lukas Nagl. In seinem neuen Buch „Salzkammergut. Das Kochbuch“ findet man weitere köstliche Zubereitungsarten für den Signalkrebs.

BUCHTIPP: „Salzkammergut. Das Kochbuch“ von Lukas Nagl, Katharina Seiser, Wolfgang Gröller, Thomas Apolt. Das erste Kochbuch zu einer der schönsten Regionen Österreichs! Brandstätter Verlag. ISBN 978-3-7106-0355-6 € 35 E-Book € 28,99

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Mehrfach national und international ausgezeichnete Käsespezialitäten – produziert aus unserer regionalen Milch.

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ie alle haben eine besondere Reife und sich mit ihren vielen Auszeichnungen einen Platz in dieser edlen Runde redlich verdient. Nehmen Sie Platz und lernen Sie die vielfältigen Käse-Charaktere, die das Salzkammergut zu bieten hat, kennen. Zu Ihrer Rechten hat der Bergkristall Platz genommen, eine zehn Monate naturgereifte Käsespezialität. Mit mindestens sechs Monaten Reifezeit besticht gleich daneben der Gmundner Berg Premium durch seinen aromatischen Geschmack. Der Traunseer, Namensgeber ist der be-

rühmte Traunsee, gehört ebenfalls zu den würzigen Vertretern im Reigen der Tafelrunde. Die Käserarität 1 trägt zwei Herzen in ihrer Brust. Die milde Süße wird dem naturgereiften Schnittkäse durch spezielle Käsereifekulturen gegeben. Zwei bis drei Monate Naturreife geben dem Käse dann eine würzige Note. Direkt daneben hat der Traunkirchner Raclette seinen Platz gefunden. Ein Käse, der zum Wegschmelzen einlädt. Auf den Gipfel des Genusses führt einen der Gmundner Berg. Ein Käse, der schon viele nationale und internationale

Vergleichskämpfe für sich entscheiden konnte. Das jüngste Mitglied unserer Tafelrunde hat aber die längste Reife. Mindestens zehn Monate braucht es, bis die Käserarität ihren einzigartigen Geschmack entwickelt hat. Mit dem Löffelkäse hat auch die Frische ihren Platz in der Runde gefunden. Nun liegt es an Ihnen. Hören Sie auf Ihren Bauch und holen Sie sich Ihren Liebling oder am besten gleich alle auf Ihre persönliche Tafel. Mehr auf www.gmundner-milch.at oder im regionalen Lebensmittelhandel.

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FRISCH GEBACKENE WAFFEL MIT SÜSSER CURRYSAUCE ZUTATEN Für die Waffel 120 g Butter 250 g Mehl 200 ml Milch 3 Eier 1 EL Backpulver 3 EL Zucker 1 EL Joghurt oder Sauerrahm Für die Sauce 100 g Süßkartoffel 1 Zwiebel 1 Apfel 1 EL Butter 1 EL gelbe Currypaste 250 ml Kokosmilch 2 EL Honig Buttermilch nach Belieben ZUBEREITUNG Für den Waffelteig Die weiche Butter mit dem Zucker schaumig rühren und die Eier langsam hinzufügen. Mehl, Backpulver, Sauerrahm und Milch langsam und abwechselnd unterrühren. Für die Sauce Zwiebel, Süßkartoffel und den Apfel schälen und in Würfel schneiden. Zwiebel in etwas Butter anschwitzen. Gemüse, Obst, Honig und die Currypaste zugeben, kurz rösten und mit Kokosmilch aufgießen. Ca. 20 Minuten kochen lassen. Wenn das Gemüse/Obst weich ist, alles mit dem Stabmixer/Standmixer fein pürieren. Mit Buttermilch verfeinern.

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RUCOLA-WALNUSSSCHAUMSUPPE MIT SAUERRAHM

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VIELSEITIG. Die Produkte von Gmundner Milch überzeugen mit bester Qualität aus der Region.

ZUTATEN 150 g Rucola 100 g Spinat 1 EL Butter 2 EL Haferflocken 1,5 l Gemüsefond 1 Handvoll Walnüsse 60 g Zwiebel 50 g Karotten 100 g Sellerie 150 g Sauerrahm Salz, Pfeffer, geriebener Kren ZUBEREITUNG Zwiebel und Sellerie schälen, das restliche Gemüse waschen und danach in Würfel schneiden. Zwiebel in etwas Butter anschwitzen. Gemüse, Haferflocken und Walnüsse zugeben und kurz anrösten. Danach mit Gemüsefond aufgießen und ca. 20 Minuten leicht köcheln lassen, dann Rucola und Spinat beifügen und aufkochen lassen. Mit dem Stabmixer pürieren und mit dem verquirltem Sauerrahm, Walnussöl und den Gewürzen abschmecken.

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Mehr Platz, überdachter Auslauf und gentechnikfreies Futter: Die Schweine danken es mit einem glücklichen Grunzen.

Zufriedene Hütthalers Hofkultur-Partnerfamilie in Pattigham, Ried im Innkreis: Christa und Stefan Kumpfmüller mit Luisa (8) und Thomas (1).

Von glücklichen Schweinen und ihren Bauern Am Hof von Familie Kumpfmüller in Pattigham, vulgo Wastlbauer z‘ Fürholz, tummeln sich 270 Mastschweine, 150 Babyferkel und zehn Shropshire-Schafe. Beim Besuch erfahren wir Interessantes über den Mehrwert für Mensch und Tier, seit der Betrieb im Herbst 2016 Hütthalers Hofkultur-Partner wurde.

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enuss mit Wertschätzung. „Hütthalers Hofkultur“ nennt sich die Initiative, von der in erster Linie die Tiere profitieren. In Europa gibt es kaum vergleichbare Tierwohl-Projekte, welche über die gesamte Wertschöpfungskette reichen: beginnend beim Landwirt, über Transport und Schlachthof bis hin zur Verarbeitung und dem Handel. Durch einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Tier garantiert der fleischverarbeitende Betrieb Hütthaler mit Sitz in Schwanenstadt eine höhere Qualität für die Fleisch-, Wurst- und Schinkenprodukte. Was seine Familie dazu bewegt hat Hofkultur-Partnerbauer zu werden, erzählt Landwirt Stefan Kumpfmüller direkt aus dem Stall, umgeben von rosa Rüsseln und zufriedenem Grunzen. Es liegt im Zeitgeist, dass sich der

Mensch immer bewusster ernährt und wissen möchte, woher das Fleisch auf seinem Teller kommt, ob das Tier mit Respekt behandelt wurde und bei der Schlachtung nicht leiden musste. Wie denken Sie als Landwirt darüber? Stefan Kumpfmüller: Wir als Familie denken genauso darüber. In Österreich haben wir ohnehin einen der besten Tierhaltungsstandards weltweit. Wir als Hütthalers Hofkultur-Betrieb haben das Glück, unseren Tieren noch ein wenig mehr an artgerechter Lebensweise zu bieten, da wir einen gewissen Mehrpreis bekommen, den wir zum Wohle der Tiere einsetzen können – und das freut nicht nur unsere Schweine, sondern auch uns als Tierhalter. Den Konsumenten steht es frei, solche Haltungssysteme zu unterstützen. Dem Familienbetrieb Hütthaler liegen das Wohl der Tiere und kurze Transportwege am Herzen. Wann und warum

sind Sie „Hütthalers Hofkultur“ Partnerbauer geworden? Meine Eltern bewirtschafteten einen Zuchtschweinebetrieb und als die Frage im Raum stand, wie es mit dem landwirtschaftlichen Betrieb meiner Schwiegereltern weitergehen soll, sind meine Frau und ich auf das Hofkultur-Projekt aufmerksam geworden. Durch die im Herbst 2016 geschlossene Partnerschaft mit Hütthaler übernahmen wir den landwirtschaftlichen Betrieb und bauten den ehemaligen Milchviehstall aus und um. Welche Betriebsgröße und welche Voraussetzungen muss ein „Hofkultur“Landwirt erfüllen? Die Betriebsgröße nach unten ist nicht festgelegt, nach oben sind meines Wissens maximal 950 Mastschweineplätze erlaubt. Doch ich denke, dass die Frage der Betriebsgröße nicht wirklich einen Einfluss auf das Wohl der Tiere hat

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© Hütthalter KG

„Hütthalers Hofkultur“ nennt sich die Initiative, von der in erster Linie die Tiere profitieren. Seit fast vier Jahren ist der 42 Hektar große Familienbetrieb der Kumpfmüllers überzeugter Partner.

– jedes Schwein hat seinen Platz und die Anforderungen sind bei allen gleich. Voraussetzung um als Hofkultur-Landwirt in Frage zu kommen, ist sicherlich der Wille, den Tieren mehr bieten zu wollen. Fütterung, Aufzucht, Auslauf: Was unterscheidet einen „Hofkultur“-Landwirt noch von anderen? Unsere Schweine haben jederzeit freien Zugang zum überdachten Auslauf, Stroheinstreu, doppelt so viel Platz als gesetzlich vorgeschrieben, keine kupierten Ringelschwänze, Ferkelkastration unter Vollnarkose und natürlich die gentechnikfreie Fütterung aus vorwiegend hofeigenem Anbau. Woran merken Sie, dass es den Schweinen in Ihrem Betrieb gut geht? Daran, dass unsere Schweine sehr unempfindlich gegen Temperaturschwankungen sind. Sie sind robust und sogar im Winter bei Minusgraden haben sie kein Problem mit der Kälte – wenn es zusätzlich einen Warmbereich gibt. Bei frischer Einstreu haben die Schweine sichtlich Freude mit dem Stroh. Der natürliche Wühlreflex ist auf jeden Fall

mehr ausgeprägt als bei konventionellen Schweinen. Haben „Hofkultur“-Partnerbetriebe Vorteile? Die Partnerschaft mit der Firma Hütthaler war von Anfang an wirklich beeindruckend, wir wurden von Beginn an bei der Umsetzung eigener Stallpla-

„Der Austausch mit anderen Partnerbetrieben ist sehr wertvoll in der Hofkultur-Familie.“ Stefan Kumpfmüller, „Hütthalers Hofkultur“ Partnerbauer

nungsideen unterstützt. Später wurden wir zu Stammtischen und Fachvorträgen eingeladen, wo immer sehr intensiv über Erfahrungen und neue Ideen diskutiert wird. Der Austausch mit anderen Hofkultur-Partnerbetrieben ist ein sehr wertvoller Aspekt in der Hofkultur-Familie. Auch bei der Abrechnung und der Vergütung der Mehrkosten ist auf die Firma Hütthaler Verlass. Wie oft müssen Sie sich Kontrollen unterziehen und was wird kontrolliert? Kontrollen finden in regelmäßigen Abständen statt, mindestens einmal jährlich. Kontrolliert wird praktisch alles, etwa: Passen Maße und Tierzahlen?

270 Hofkultur-Mastschweineplätze, 150 Babyferkelplätze und zehn Shropshire-Schafe machen viel Arbeit, aber auch viel Freude.

Ist das Futter wirklich gentechnikfrei? Zeigen die Schweine kleine Verletzungen bzw. haben sie den Ringelschwanz? Doch für uns sind solche Kontrollen bereits Routine und wirklich kein Problem – die Konsumenten sollen sich ja sicher sein können, was sie kaufen. Ein Landwirt muss früh aus den Federn, arbeitet hart bei jedem Wetter und investiert genauso Zeit an den Feiertagen, um den Konsumenten mit guten Produkten am Teller zu beglücken. Wünschen Sie sich mehr Wertschätzung für Ihren Beruf? Ja, ich wünsche mir mehr Wertschätzung für unseren Beruf! Oft zählt leider nur der Preis beim Konsumenten, damit viel Geld für Luxusgüter übrigbleibt. Jeder Landwirt in Österreich bemüht sich, gute Lebensmittel zu produzieren und leider erntet man oft Kritik. Dabei muss man den hervorragenden Standard, den wir in der österreichischen Landwirtschaft haben, im Ausland lange suchen. Dennoch freut mich mein Beruf tagtäglich – die Arbeit mit den Tieren, die Arbeit am Feld und den Kindern diese bodenständige Tätigkeit von klein auf näherzubringen – das nenne ich Sinnerfüllung. Unser Salzkammergut | 87

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„Grundregel Nummer 1: Es muss Spaß machen im Mund!“ Barkeeper Hermann Hauer

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Darf ’s ein Zirben-Mojito sein? Der kreative Barkeeper Hermann Hauer aus dem Almtal mixt jede Menge „Flowerpower“ in seine Drinks. Die Eigenkreationen mit selbst gepflückten Kräutern sind nicht nur – in der richtigen Menge versteht sich – gesund, sondern auch richtig gut. Ein echter Geheimtipp. Text: Zivana de Kozierowski

Fotos: Monika Löff

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egonnen hat Hermann Hauer – Gastgeber und Barkeeper – vor sieben Jahren mit seiner mobilen „Happy Hauer‘s Cocktail Bar.“ Ein hipper, knallig-orangefarbener VW-Oldtimer-Bus – gut bestückt mit erstklassigen, eisgekühlten Drinks für die nächste Hochzeit, einen runden Geburtstag oder einfach für eine große Party „on Location“. „Mit dem Bar-Bus bin ich auch heute noch viel bei diversen Veranstaltungen unterwegs und es ist immer ein Erlebnis“, erzählt Hermann Hauer. „Nachdem der Bar-Bus jedoch nicht rund ums Jahr im Einsatz ist, habe ich mir dann zusätzlich auch noch ein Lokal gesucht. Als gebürtiger Grünauer habe ich mich dazu entschieden, dieses charmante, alte Wirtshaus hier mitten im Almtal wachzuküssen.“

Diesen Drink „Krempntretta“ gibt es wahrscheinlich nur im Almtal.

Regionale Zutaten – Premium Produkte. Auf der Cocktail-Karte mit über 100 Positionen hat der Barkeeper neben internationalen Drinks und Spirituosen aus der ganzen Welt den Fokus eindeutig auf das gerichtet, was es hier vor Ort gibt. „Ich selber mag gerne Mojitos – klassisch mit Limettensaft, Minze und Rum, mit Soda aufgespritzt. Bei meinem Zirben-Mojito allerdings wird die Komponente Rum durch selbst angesetzten Zirbenschnaps ersetzt, eine für unsere Region sehr spannende Version des Cocktails, wie ich finde.“

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Der Ansporn Hauers ist es, den Gästen mit seinen Drinks etwas ganz Besonderes zu bieten. „Dabei verwende ich frische, regionale Zutaten sowie Premium-Produkte und bereite meine Drinks dann mit jeder Menge guter Ideen und frischer Inspiration zu – immer mit der Grundregel Nummer 1 als Ziel: Was ich zubereite, muss Spaß machen im Mund”, schmunzelt der Barkeeper, während er den nächsten Cocktail vorbereitet. „Das wird ein Walderdbeer Gin & Tonic, ein absolutes Highlight.“ Der Gin des Lebens. „Die Gäste sind sehr dankbar für Empfehlungen, sie lieben regionale und saisonale Drinks wie beispielsweise die Kombination aus Gin Tonic und Walderdbeere. Viele meiner Zutaten wie zum Beispiel Kräuter pflücke ich bei Spaziergängen oder Wanderungen, für Walderdbeeren habe ich selber eine ziemlich große Plantage angelegt, von der ich die Beeren be-

Eine weitere eigene Kreation ist der „Wald Gin & Tonic“.

„Jeder Drink beginnt mit einer Pflanze.“ Barkeeper Hermann Hauer

ziehe. Gekühlt wird der Gin und Tonic mit einem Eisball, der hält den Drink schön kühl, ohne zu viel zu wässern. Hierfür verwende ich gerne einen Gin mit wacholdrig-zitronigem Geschmack, dazu ein mildes Tonic als passenden Gefährten. Zusammen mit den aroma-

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„Die Dosis macht immer das Gift, das hat Paracelsus schon gesagt.“ Barkeeper Hermann Hauer

Die Bareinrichtung ist eine ebenso gelungene Mischung aus guten Dingen, so wie die Drinks.

tisch-duftenden, geschmacksintensiven Walderdbeeren ergibt dies ein herrliches ‚Kracherl’ für Erwachsene.“ „Bei meinen ca. 100 verschiedenen Ginsorten im Lokal geht es natürlich auch darum, zu dem was der Gin-Brenner da kreiert hat, das richtige Tonic zu finden. Man könnte es so formulieren, dass hier eine Art ‚Vermählung‘ passiert. Wie in einer gut funktionierenden Beziehung

muss ein ausgewogenes Verhältnis herrschen. Zwei dominante Bestandteile würden etwa gar nicht zusammenpassen. Ein Teil muss führen, der andere muss folgen. Zudem gehört eine der Komponenten im Gin mit einer Zutat wie einem Kraut oder einer Frucht, die bereits beim Brennen verwendet wurde, unterstrichen.

Mir macht das Kreieren der Drinks und das Mixen jedenfalls großen Spaß. Ich habe mir damit in gewisser Weise wirklich einen Traum erfüllt. Jeder gute Whiskey, Vodka oder Rum, der auf den Markt kommt, ist für mich immer wieder ein Reiz und eine Herausforderung – da muss ich einfach etwas Neues daraus machen. Was ich definitiv vorhabe, ist, einen eigenen Gin zu kreieren. Darauf freue ich mich jetzt schon.“ Mehr Infos unter: facebook.com/happy.hauers.barbus Lust, Drinks selbst zu mixen? Happy Hauer‘s bietet immer wieder Barmix-Workshops sowie Gin- und Rumverkostungen an.

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Ein paar Drinks zum Selbermixen. Cheers! Krempntretta*

Zirben-Mojito

2 cl Limettensaft (frisch gepresst) in ein Glas gießen, 2 Barlöffel Zucker dazugeben und ca. 8 Minzblätter ins Glas legen. Minze mit einem Stössel leicht andrücken oder vor der Zugabe ins Glas anklatschen, um die ätherischen Öle freizusetzen. 4 bis 5 Eiswürfel ins Glas dazugeben. Mit Soda oder prickelndem Mineralwasser bis auf knapp 1 cm auffüllen, alles verrühren, 4 cl Zirbenlikör vorsichtig aufgießen, damit ein schöner Schichteffekt entsteht. Eventuell den oberen Glasrand mit einem Minzezweig anwedeln, um den Glasrand mit der frischen Minze zu parfümieren. Minzspitze oben auf den Mojito aufsetzen, mit Trinkhalm servieren. Vor dem Genießen Zirbenlikör in den Drink einrühren! Gesundheit - Zum Wohl!

In einen Shaker 4 bis 5 Eiswürfel geben, 4 cl milden Gin (zum Beispiel Beefeater) eingießen, 2 cl Zitronensaft (frisch gepresst), 1 cl Fichtensirup, 1 cl Waldmeistersirup und 12 cl Apfelsaft dazugeben. Kräftig shaken, in ein Glas gießen, evtl. noch weitere Eiswürfel hinzufügen. Fichtenzweig oder Thymian mit frischen Blüten auf das Getränk setzen, mit Trinkhalm servieren. Prost! Wohl bekomms! *) So werden die Einheimischen in Grünau im Almtal von den Scharnsteinern bezeichnet.

Wald Gin & Tonic 5 | |Unser 92 UnserSalzkammergut Salzkammergut

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Fichtensirup

1 Kilogramm Zucker in 1 Liter Wasser mit dem Saft einer Zitrone und einem Teelöffel Zitronensäure aufkochen. 4 Handvoll frische Fichtenwipferl dazugeben, kurz aufkochen. Über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag durch ein feines Tuch seihen und in Flaschen abfüllen. Nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahren.

Waldmeistersirup

1 Kilogramm Zucker in 1 Liter Wasser aufkochen, den Zucker auflösen und abkühlen lassen. Eine unbehandelte Zitrone in Scheiben schneiden und einen Teelöffel Zitronensäure zugeben. Einen Bund Waldmeister zum Zuckerwasser geben und durchrühren. Zwei Tage unter mehrmaligem Rühren gut durchziehen lassen. Durch ein feines Tuch seihen, aufkochen und heiß in Flaschen abfüllen. Nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahren.

Zirben Mojito

Wald Gin & Tonic

Walderdbeer Gin & Tonic

Bei einem frischen Tannenzweig durch Anknicken die ätherischen Öle freisetzen und den Tannenzweig in ein Gin Tonic-Glas geben, einige Eiswürfel oder eine Eiskugel auf den Tannenzweig legen, 4 bis 5 cl Fuxbau Gin (erhältlich in Happy Hauer´s Bar) sowie ca. 12 bis 15 cl Tonic (Thomas Henry) und eine Apfelspalte ins Glas geben, leicht verrühren. Prost! Wohl bekomms!

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7.000 JAHRE neu verpackt

GENUSS MIT TRADITION. Das Salz aus dem Salzkammergut sorgt seit Jahrtausenden fĂźr besten Geschmack.

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Seit Jahrmillionen schlummert tief in den österreichischen Alpen das „Weiße Gold“ des Salzkammerguts. Abgeschirmt von jeglichen Umwelteinflüssen wartet es darauf, Speisen zu verfeinern, dem Gaumen eine Freude zu bereiten und Interessierte aus aller Welt in seine heiligen Hallen zu locken.

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Fotos: Salinen Austria AG

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s ist das Salz, dass dem Salzkammergut einst seinen Namen gab – und bis heute nicht mehr aus unserer Region und Küche wegzudenken ist. Unter der Marke BAD ISCHLER wird das schonend veredelte, österreichische Speisesalz seit 60 Jahren vertrieben, dass aber selbst hier die Moderne einzieht, wird eindrucksvoll bewiesen: Mit dem neuen Markenauftritt interpretiert BAD ISCHLER liebgewonnene Tradition neu. Vom Logo über die Verpackungen bis hin zum Inhalt ist BAD ISCHLER nun um Salzwelten besser – frisch, leicht verständlich, mit köstlichen neuen Rezepturen und einzigartigen Salzkreationen. Begleiten Sie uns zur Wiege des Salzabbaus!

DAMALS WIE HEUTE. Die Geschichte von BAD ISCHLER Salz ist eine geschichtsträchtige!

noch ein Mysterium, ist eines klar: Salz gehört einfach zu unserem Essen – und nicht nur das. Es ist sogar notwendig, um lebenswichtige Körperfunktionen aufrechtzuerhalten! Als man in prähistorischer Zeit damit begann, Lebensmittel durch Trocknen, Dörren und Räuchern haltbar zu machen, entdeckte man, dass die Beigabe von Salz eine wirkungsvolle Methode ist. Aus Milch konnte Käse gemacht werden, Fleisch

wurde so konserviert – die Möglichkeit zum Handel von Lebensmitteln auch über längere Distanzen hinweg war geboren! Doch Salz gab es nicht überall, deswegen gründet der Reichtum vieler Fürstentümer auf dem Salzwesen. BAD ISCHLER – eine Marke entsteht. Begonnen hat alles mit den Monarchen Österreichs und der Sommerfrische in Bad Ischl. Schon Erzherzogin Sophie

VERFEINERT. Im BAD ISCHLER Kräutersalz sind ab sofort 50 Prozent mehr Kräuter vertreten.

Das weiße Gold des Salzkammerguts. Der Name dieser Region macht deutlich, worauf ihr Reichtum gründet: Salz, Salz und nochmal Salz. Die Geschichte des kostbaren Guts ist untrennbar mit jener des Salzkammerguts verbunden und begann vor rund 7.000 Jahren. Über den Beginn des Salzabbaus weiß man wenig, die frühesten Funde am Salzberg in Hallstatt – ein Pickel aus Hirschgeweih sowie einige Steinbeile – sind die ersten Zeugen des regen Treibens auf dem Salzberg. Die vielen Fragen tun sich noch heute auf: Wie hat der jungsteinzeitliche Salzabbau funktioniert? Wurde das Salz bereits unter Tag abgebaut oder wurden lediglich die Solequellen genützt? In vielen Bereich 96 | Unser Salzkammergut

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– ein Meilenstein! 1957 beginnt dann die Erfolgsgeschichte der Marke BAD ISCHLER mit dem ersten Produkt: BAD ISCHLER Gesundheitssalz. Zu Beginn der 1960er-Jahre wurden bereits 480 Tonnen BAD ISCHLER Salz hergestellt, heute sind es rund 6.000 Tonnen, die in Ebensee in Oberösterreich produziert werden. Mit reinstem Quellwasser wird das Salz sorgsam aus den Bergen des Salzkammerguts herausgelöst und zu Siedesalz veredelt. Mit einem Natriumchlorid-Gehalt von über 99,6 Prozent zählt das BAD ISCHLER Siedesalz zu den reinsten und hochwer-

tigsten Salzen – und das bei hundert Prozent „Made in Austria“! Traditionsreiches Produkt im neuen Design. Traditionen sind da, um sie noch traditionsreicher zu machen! BAD ISCHLER nimmt alles, was schon immer gut war, um es noch besser zu machen. Sprich: Bestes Salz kommt jetzt in einer neuen, modernen Verpackung auf den Tisch. Der rote Faden der BAD ISCHLER Banderole zieht sich weiterhin durchs Layout des Klassikers, ab jetzt in einem einheitlichen Markendesign über das ganze Portfolio für einen

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schwor auf die heilsamen Salzkuren in Bad Ischl, die ihr den lang ersehnten Stammhalter Franz Joseph – einer der „Salzprinzen“ – bescherten. Die Verbundenheit der Kaiserfamilie mit der Stadt Bad Ischl verschafft ihr eine große Bekanntheit, auch weit über die Staatsgrenzen hinaus. Diese internationale Beliebtheit und die jahrhundertelange Tradition von Salzproduktion und Salzhandel in Bad Ischl macht den Stadtnamen zu dem idealen Namensgeber der österreichischen Salzmarke BAD ISCHLER. 1903 wurde Tafelsalz erstmalig in kleine Gebinde abgepackt

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starken Auftritt im Regal. Wer gut denkt, denkt nachhaltig: Hier setzt das Salzunternehmen an und bringt eine wiederbefüllbare Glasmühle mit Keramikmahlwerk auf den Markt und auch der Bestseller, das BAD ISCHLER Tafelsalz, darf weiterhin in der nachhaltigen Verpackung dem Kunden treue Dienste erweisen. Mehr Kräuter, mehr Genuss: Die Kräutersalze kommen nun mit dem doppelten Kräuter- und Gewürzanteil daher, so steht der puren Gaumenfreude garantiert nichts mehr im Weg! Die Salinen Austria AG – ein starker Betrieb. Mit ihrem Fokus auf Salzspezialitäten führt die Salinen Austria AG, zu der die Marke BAD ISCHLER gehört, die 7.000 Jahre alte Tradition des Salzabbaus im Salzkammergut in die Zukunft. Mit über 500 Mitarbeitern schafft das in Ebensee am Traunsee ansässige Unternehmen den Grundstein für Arbeitsplätze in der Region und Genuss aus der Region – eine Mischung, die aufgeht! Die Salinen Austria AG steht für höchste Kompetenz im Salzbereich und setzt bei ihren Produkten auf Qualität, Reinheit, Ursprung und Tradition. Die Produkte werden aus reinstem Siedesalz und qualitativ hochwertigstem Natursalz aus den Bergen des Salzkammerguts von Bad Ischl, Altaussee und Hallstatt hergestellt. Eine nachhaltige und umweltschonende Produktion ist dabei oberstes Gebot des Unternehmens. Genuss pur – das ist die Devise. Und diese hinterlässt einen garantiert lecker-salzigen Nachgeschmack, dem wir ganz dem Schatz unserer Region zu verdanken haben.

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BACHSAIBLING IN DER SALZKRUSTE MIT LIMETTEN ROSMARIN CREME ZUTATEN:

Bachsaibling in der Salzkruste

Limetten Rosmarin Creme

1 Bachsaibling 1 Knoblauchzehe 3 Pfefferkörner frischer Dill frische Petersilie 1/2 Zitrone 3 Eiklar 1,5 kg BAD ISCHLER Tafelsalz grob und unjodiert

1 Limette 1 Rosmarinzweig BAD ISCHLER Kristallsalz fein und unjodiert 2 EL Olivenöl 100 g Crème fraîche

ZUBEREITUNG:

Bachsaibling in der Salzkruste:

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1. Den Bachsaibling gründlich mit Wasser abwaschen, mit etwas Küchenrolle trocken tupfen. Sofern der Fisch noch nicht ausgenommen wurde, der Länge nach aufschneiden, die Innereien entfernen und erneut gründlich waschen. 2. Den Knoblauch schälen und gemeinsam mit dem Dill, der Petersilie und den Pfefferkörnern fein hacken. Die Masse in den Fisch streichen. 3. Zitrone in feine Scheiben schneiden und auf die Fülle legen. 4. Das Eiklar locker aufschlagen und mit dem groben BAD ISCHLER Tafel-

Limetten Rosmarin Creme: salz zu einer dickflüssigen Masse vermengen. 5. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und circa ein Drittel der Masse auf das Backpapier streichen. Die Fläche sollte die Größe des Fisches haben. 6. Den Saibling anschließend auf die Salzmasse legen, mit der restlichen Menge vollständig bedecken und gut andrücken. 7. Nun den Bachsaibling circa 30 Minuten bei 220 °C im vorgeheizten Backrohr garen.

1. Für die Limetten Rosmarin Creme die Schale der Limette sehr fein abreiben und den Saft auspressen. 2. Rosmarin fein hacken und zusammen mit einer Prise BAD ISCHLER Kristallsalz, Limettenzesten, Olivenöl und Limettensaft vermengen. 3. Die Creme circa zehn Minuten stehen lassen und anschließend die Crème fraîche unterrühren. Die Creme erneut zehn Minuten rasten lassen und bei Bedarf noch einmal mit BAD ISCHLER Kristallsalz und Pfeffer abschmecken.

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Der Zukunft einen Schritt voraus Ob im Transport, beim Wohnbau, im Tourismus oder als Ausbildner und Arbeitgeber: Was wäre das Salzkammergut und seine Umgebung ohne ihren konstanten Begleiter auf dem Wasser oder an Land. Die Stern-Gruppe bleibt mit der Zukunft im Fokus wettbewerbsfähig und gestaltet mit voller Kraft voraus die ganze Region mit.

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Text: Rebecca Mayr Fotos: Stern-Gruppe

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gal ob zu Wasser oder an Land: Die Stern-Gruppe schafft auch 2020 zukunftsfähige Lösungen. Veränderungen und Weiterentwicklungen – wie der Ausbau der Linzer Lokalbahn (LILO) oder die neue Seelounge in Altaussee – sind neben den Werten des Familienunternehmens ständiger Begleiter der Stern-Gruppe. „Zukunftsweisende Mobilität, eine Unternehmenskultur mit der Fokussierung auf einen geringen ökologischen Fußabdruck, Zukunftsfähigkeit und Stabilität: Diese Themen vereinen die Unternehmen der Stern-Gruppe“, erzählt CEO Karl Neumann. Wir haben uns einen Überblick über die vielseitigen Bereiche der Gruppe verschafft und gewähren auch Ihnen einen Einblick in das oberösterreichische Unternehmen und seine neuen Projekte ganz im Sinne von Nachhaltigkeit und Entschleunigung.

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Ohne Fußabdruck übers Wasser Von der ersten Elektroschifffahrt am Attersee bis hin zum ersten Solarschiff Österreichs: Die Stern-Gruppe sorgt bis heute für visionäre Innovationskraft auf Salzkammerguts Gewässern.

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intenfassblaues und türkisfarbenes Wasser – das Farbenspiel der Salzkammergut-Seen ist grenzenlos und die Geschichte der landschaftsprägenden Gewässer tief in der Kultur der Region verankert. Auch die Stern-Gruppe ist seit 1913 mit dem Betrieb der ersten Elektroschifffahrt am Attersee fest mit den Wellen verbunden. Schon damals war die Innovationskraft des Unternehmens prägend und seit 2011 - fast 100 Jahre später - gleitet dank der Stern-Gruppe das erste Solarschiff Österreichs über den Altausseer See. Auch dieses Jahr hat sich die Schifffahrt mit der neuen Seelounge direkt am

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Ufer des Altausseer Sees wieder einem neuen Projekt zugewandt. Meer des Salzkammerguts. Beste Trinkwasserqualität, Wassertemperaturen von bis zu 25°C und eine Sicht von etwa 25 Metern unter Wasser – der Attersee war nicht ohne Grund der Rückzugsort zahlreicher Künstler. Schon Gustav Mahler und Gustav Klimt genossen am größten Binnensee Österreichs ihre Sommerfrische und ließen sich am Fuße des glasklaren Wassers von der Muse küssen. Diese Thematik greift auch die Attersee-Schifffahrt auf und hat mit der sogenannten Künstlerflotte einzigartige Angebote geschaffen. Durch verschiedene Themenfahrten können die Gäste die Villen am Attersee inklusive eines

Frühstücks genießen. Außerdem entdecken viele Besucher mit der Bahn- und Schiff-Kombi nicht nur den Attersee, sondern nutzen die Gelegenheit, um mit der Atterseebahn durch den schönen Attergau und seine sanften Hügel zu fahren. So kommen Gäste bereits entspannt und nachhaltig bei der Anlegestelle der Attersee-Schifffahrt an. Auf den Spuren von James Bond. Tintenfassblaues Wasser, der Loser und das mächtige, beschützende Bergmassiv – der Altausseer See fasziniert mit seiner unbeschreiblichen Ruhe. Dieses Juwel Österreichs entdeckte auch die Stern-Gruppe und verzaubert seither Besucher mit unvergesslichen Angeboten auf den tiefen Gewässern. Mit

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INNOVATION UND TRADITION. NEU IM PROGRAMM: Die Seelounge mit Strandkörben, Eis von Giovanni und Bootsverleih.

dem ersten Solarschiff Österreichs schaffte es der besondere See sogar bis nach Hollywood und war Schauplatz im James-Bond-Film „Spectre“. Bei den einzigartigen Themenfahrten der Schifffahrt kann man sich selbst auf die Spuren von James Bond begeben und die faszinierende Aussicht auf den Loser und das mächtige Dachsteinmassiv genießen. Dem nicht genug: Mit den traditionellen Plätzen kann man nahezu lautlos bis zum Naturschutzgebiet Seewiese gleiten oder selbst ein Plättenfrühstück oder Picknick für einen unvergesslichen Ausflug buchen. Neue Seelounge im Retro-Style. Wohlfühlen, Freude und Entschleunigung: Das ist das Motto für die neue Seelounge 712 direkt am Altausseer See. „Bei der Schiffsanlegestelle Madlmaier mit traumhaftem Seeblick möchten

Freude und Entschleunigung bietet

Seelounge Altaussee 712 Haus Madlmaier

Schifffahrt Plättenfahrten Eis Kaffee Bootsverleih w w w.altau sse esc h i f f fah rt.at

wir durch die neue Lounge für unsere Gäste ein Stück Heimat schaffen und sie an die gute, alte Zeit erinnern“, erzählt Doris Schreckeneder, Geschäftsführerin der Stern Schifffahrt GmbH. Im Retro-Style erstrahlt die Anlegestel-

le bald im neuen, alten Glanz und lädt durch Strandkörbe zum Verweilen ein. Mit einer handgeschriebenen Eiskarte werden die Gäste mit handgezeichneten Eisbechern der Gelateria Giovanni aus Bad Ischl verwöhnt. Kaffee und Kuchen kann man sich auf das Solarschiff mitnehmen oder die alten Elektroboote zum Ausleihen nutzen. Auf Vorbestellung wird auch ein Picknickkorb an Bord geliefert. Auch die Kinder kommen nicht zu kurz: Mit einem Angebot wie dem Riesenschwan Sissi als Tretboot oder Stand-up-Paddling ist für ausreichend Spaß gesorgt. Und gleich in unmittelbarer Nähe der Seelounge? Da befindet sich ein Holzpavillon für standesamtliche Trauungen, ein Badeplatz mit Badesteg, ein Spielplatz, ein Tennisplatz, eine Gradieranlage, das Gesundheitshotel Vivamayr und das Hotel Seevilla. Unser Salzkammergut | 103

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AUSFLUGSBAHN. Die schönsten Strecken des Salzkammerguts lieber mit der Bahn genießen.

Moderne Mobilität seit Generationen Seit der Gründung 1883 in Wien gestaltet Stern & Hafferl den Verkehr Österreichs mit. In diesen 130 Jahren förderte das zukunftsweisende Unternehmen durch den Betrieb von Lokalbahnen die regionale Wirtschaft und bewegt auch in Zukunft Menschen.

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883 entschieden sich Josef Stern und Franz Hafferl für die Gründung ihres Projektbüros für Lokalbahnen. Mit dem Bau der Lokalbahn Haiding – Aschbach und der Salzkammergut Lokalbahn mit der Schafbergbahn setzten die Ingenieure den Meilenstein für die heutige Stern-Gruppe mit 700 Mitarbeitern, die in den Bereichen Verkehr, Schifffahrt, Bau, Elektro- und Gebäudetechnik und Betonfertigteile tätig ist. Als einer der ersten elektrischen Bahnen wurde bereits 1894 die Gmundner Stra-

ßenbahn in der damaligen Monarchie gebaut. Seither sorgt das Unternehmen von Linz bis Gmunden für eine ausgezeichnete Infrastruktur in ganz Oberösterreich und ist auch heute noch Visionär des Lokalverkehrs. „Gelebte Werte sowie Mut zur Innovation basierend auf der lokalen Verbundenheit der Region und ihren Menschen sind die aktuellen Erfolgsfaktoren, die uns schon in der langjährigen Firmengeschichte begleitet haben“, erklärt Ing. Günter Neumann. Von der Straße auf die Schienen. Stern & Hafferl, die Erbauer der Schafbergbahn waren immer darauf bedacht, auch in Sachen Tourismus visionäre Projekte zu schaffen. So wurden beispielsweise beim Bau der Bahnstrecke der Atterseebahn zuerst Grafiker ausgesandt, um die landschaftlich schönsten Punkte der Region zu erkunden. Erst danach wurden die Techniker mit der Planung der Bahnstrecke betraut. Auch Überlegungen zum Einsatz von nachhaltigen Fahrzeugen wie Hybrid-Loks wurden vom Unternehmen vorangetrieben, um CO2-Einsparungen im Güterverkehr zu gewährleisten. Traunseetram und Atterseebahn. Von der kleinsten Straßenbahn Europas zur Regionalbahn – Eine Fahrt mit der Traunseetram führt durch das wunderschöne Voralpengebiet. Ausgehend von Vorchdorf kann man die malerische Landschaft um und in Gmunden erleben. Zahlreiche Wander- und Aus-

flugsmöglichkeiten wie eine Fahrt auf den Grünberg oder eine Wanderung auf den Spuren der Pferdeeisenbahn warten darauf entdeckt zu werden. Auch der beliebte „Bratlzug“ und die Kombi-Fahrten mit der Tram zur Brauerei Eggenberg oder zum Baumwipfelpfad sind einen Ausflug wert. Die Traunseetram spielt jedoch nicht nur touristisch eine große Rolle. Auch die Schüler und der Pendlerverkehr profitieren von der schönen Strecke. Genauso auch bei der Atterseebahn, wo zahlreiche Angebote auf die Gäste warten. Hier kann man sich sogar seinen Jugendtraum erfüllen und einen Hobbylokführerkurs buchen oder bei Nostalgiefahrten durch den wunderschönen Attergau fahren. Im Sommer wartet das „Badeticket“ auf die Gäste des Strandbades Attersee. Denn alle, die mit der Atterseebahn anreisen, bekommen eine Ermäßigung auf den Eintritt in das Strandbad.

Weltweit erfolgreich Seit 1972 produziert Gmundner Fertigteile als Spezialist für Betonfertigteile innovative Gesamtlösungen. Mit Sitz in Ohlsdorf leistet auch das Unternehmen „Gmundner Fertigteile“ einen wesentlichen Beitrag für den öffentlichen Verkehr. Das Joint Venture der Stern-Gruppe und der Firma Asamer Kies- und Betonwerke GmbH gibt in der gesamten Branche den Takt an und unterstreicht mit der Marke BODAN Gleiseindeckungssystem ihr Alleinstellungsmerkmal am Markt.

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Die Zukunft auf Schienen Die Innovationskraft von Stern & Hafferl steht 2020 ganz im Zeichen der <LILO>. Die Linzer Lokalbahn wird ausgebaut und noch besser ins Linzer S-Bahn-Netz integriert.

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lektrisch, also umweltschonend, energiesparend und sicher: Die Linzer Lokalbahn, liebevoll <LILO> genannt, ist nicht nur für den Schüler- und Pendlerverkehr unverzichtbar geworden, sondern hat sich gemeinsam mit dem Gütertransport in den letzten Jahren zur wichtigsten regionalen Bahn im Einzugsgebiet Linz und somit zum Rückgrat im öffentlichen Verkehr entwickelt. Mit der Einbindung in den Linzer Hauptbahnhof im Jahr 2005 hat die <LILO> noch mehr an Bedeutung gewonnen. Ausgehend von der Landeshauptstadt Linz führt die Strecke durch das landschaftlich reizvolle „Eferdinger Landl” zum romantischen Aschachtal nach Waizenkirchen und Peuerbach bzw. nach Neumarkt-Kallham mit Anschluss nach Passau, Wels, Linz, Wien oder Salzburg. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich auch Gruppenreisen, Schul- und Betriebsausflüge sowie Fahrten ins Grüne für Jung und Alt.

Die Geschichte der <LILO>. 1907 war der Startschuss für die Lokalbahnverbindung von Linz über Eferding nach Waizenkirchen. Auf Wunsch der lebhaf-

ten Städte wurde das Projekt 1911 realisiert und Stern & Hafferl als erfahrenes Bauunternehmen mit der Projektierung betraut. Bereits ein Jahr später konnte die Strecke noch vor dem vereinbarten Fertigstellungstermin eröffnet werden. 45 Jahre wurden die Fahrzeuge aus dem Jahr 1912 genutzt. Der Betrieb der Lokalbahnen führte nicht nur zu einer wirtschaftlichen Belebung der gesamten Region, sondern auch, wie sich in den darauffolgenden Krisen-, Kriegsund Notzeiten sehr schnell zeigte, zu einer Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung. Infrastruktur schaffen. Nach 45 Jahren fiel die lang überfällige Entscheidung des Landes Oberösterreich und der Stadt Linz über die Erneuerung des Fuhrparks der <LILO> und so konnten in den Jahren 2001 und 2005 insgesamt 14 moderne Gelenktriebwagen ihren Dienst versehen. Ein weiterer Meilenstein erfolgte 2005, wo die Linzer Lokalbahn in den Hauptbahnhof Linz eingebunden wurde. Auf einer Baulänge von 59 Kilometern befinden sich 41 Haltestellen und Bahnhöfe und 118 Eisenbahnkreuzungen, welche die betrieblichen Abläufe wegen des einspurigen Fahrweges und doch sehr dichten Verkehrs nicht gerade leicht machen. Potenzial für den Schüler- und Pendlerverkehr. Um eine erfolgreiche Infrastruktur zu

gewährleisten setzt die Stern-Gruppe 2020 auf einige Investitionen der Linzer Lokalbahn. Seit 2016 ist die <LILO> in das S-Bahn-Konzept des Landes OÖ als „S 5“ eingebunden. Für die Fahrgäste wird durch die Abstimmung der Fahrpläne auf die anderen öffentlichen Verkehrsmittel der Umstieg erleichtert. Für einen gesetzeskonformen und sicheren Betrieb lohnen sich in Zukunft Investitionen wie dynamische Fahrgastanzeigen oder Trassenbau um die <LILO> auf S-Bahn-Niveau zu adaptieren. Erfolgreich mit Weitblick. Ein weiteres Ziel ist es, die Aschbacher Bahn in das <LILO> Schienennetz zu integrieren und in bewährter Weise in den Hauptbahnhof Linz zu regeln. Die Lage von Aschbach an der Donau mit der direkten Verbindung ins obere Mühlviertel und deren zukünftige Entwicklung machen einen Personenverkehr auf der Schiene attraktiv und wirtschaftlich. Dabei soll auch der Bahnhof Eferding mit der neu errichteten Remise, Werkstätte, Fahrdienstleistung und Park & Ride-Anlage als Vorzeigeprojekt in Zusammenarbeit mit dem Land OÖ und den Gemeinden des Bezirks völlig neugestaltet werden. So stillt Stern & Hafferl die Bedürfnisse der Menschen und ermöglicht ihnen auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen. Unser Salzkammergut | 105

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Wohnraum für die Zukunft Stern & Hafferl Bau stellt seit mehr als 130 Jahren seine handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis und setzt auf Holz als Wohnraum für die Zukunft.

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estens ausgebildete Fachkräfte, das Know-how aus jahrelanger Erfahrung und die richtige Dosis Fingerspitzengefühl sind die Basis der erfolgreichen Firmengeschichte von Stern & Hafferl Bau. Mit höchstem Einsatz und Leidenschaft für nachhaltige Materialien und Rohstoffe werden bleibende Werte geschaffen, die den hohen Ansprüchen des Unternehmens an Qualität und Beständigkeit gerecht werden. „Wir verstehen die Herausforderung als Partner und agieren schnell, flexibel und mit kreativen Lösungsansätzen in einem wirtschaftlichen Preis-Leistungs-Verhältnis“, so Christian Leitinger.

NACHHALTIG. Durch den Holzbau sorgt Stern & Hafferl Bau für ein behagliches und gesundes Wohnklima.

Im Einklang mit der Natur. Wie kaum ein anderer Baustoff trägt Holz zu unserem Wohlbefinden bei. Massives Holz schafft durch seine stets angenehme Oberflächentemperatur, durch seine warme Farbe und seine Fähigkeit, die Luftfeuchtigkeit zu regulieren, ein behagliches, gesundes Wohnklima, in dem sich Menschen rundum wohlfühlen. Die Zimmerer und Tischler von Stern & Hafferl Bau führen die Arbeiten im Holzbau nach höchsten Qualitätsstandards aus. Sowohl beim Neubau als auch bei Sanierungsprojekten. Ein Zuhause mit Zukunft. Die Realisierung des mehrgeschossigen Wohnbaues

in Massivholz-Bauweise in Unterach war ein Meilenstein in der Holzbau-Geschichte von Stern & Hafferl Bau. 2019 wurde das Projekt mit der Klimaschutz-Auszeichnung der Landesinnung Holzbau Oberösterreich ausgezeichnet. Durch dieses Projekt wurden 740 Tonnen CO2 aus der Atmosphäre langfristig gebunden und eingespart. Jährlich werden rund zehn Einfamilienhäuser im ökologischen Baustil errichtet. Das sind rund 2.000 Tonnen CO2-Einsparung pro Jahr. Die Vorteile liegen nicht nur im geringen ökologischen Fußabdruck, auch die rasche Umsetzung eines Bauprojektes verblüfft.

Engagement, Innovation & Erfahrung Im Bereich der Elektro- und Gebäudetechnik überzeugt die GEG Elektround Gebäudetechnik GmbH in Gmunden sowie die GEG Elektroanlagen GmbH mit Sitz in Traun mit technischen Lösungen und handwerklichem Geschick. Höchste technische Standards zeichnen die Unternehmen aus. Ob Neubau oder Sanierung - zukunftsfähige Lösungen für Gewerbe-, Industrie-, Wohn- und Privatbau stehen im Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit.

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on der Elektroinstallation über den Anlagenbau, der Sicherheitstechnik und der Gebäudesteuerung bis hin zur Instandhaltung, Wartung und dem zukunftsweisenden

Energiemanagement: Das oberste Ziel von GEG Elektro- und Gebäudetechnik in Gmunden ist es, die zahlreichen, namenhaften Stammkunden mit bester Qualität nachhaltig zu betreuen.

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Die Stern-Gruppe als dynamischer Arbeitgeber Die besten Mitarbeiter und die spannendsten Entwicklungsmöglichkeiten stehen in den stabilen und dynamischen Unternehmen der Stern-Gruppe im Fokus.

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ie Stern-Gruppe setzt auf Innovation und investiert weiter in den Personalbereich. Das zentrale Thema des Unternehmens ist der Zukunftsfaktor Jugend: Junge Menschen wie Lehrlinge oder Schul- und Studienabgänger haben hier die Möglichkeit, aktiv ihre Zukunft zu gestalten. Aktuell werden in der Stern-Gruppe 59 Lehrlinge in neun verschiedenen Lehrberufen ausgebildet. Die weitere Fokussierung ist die zielgerichtete Fach- und Führungskräfteentwicklung. Entwicklungschancen und die Möglichkeiten zur Neuorientierung sind das Angebot der Stern-Gruppe. „Initiativbewerbungen sind in allen Unternehmensbereichen immer willkommen“, so das Unternehmen.

FÜR DIE ZUKUNFT. Die Stern-Gruppe eröffnet Arbeitnehmern neue Chancen.

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Gmundens regional führender Ansprechpartner für Haus- und Wohnbau, Sanierung, Gewerbe und Industrie. Und das seit 125 Jahren.

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Die Spezialisten der GEG Elektroanlagen GmBH mit Sitz in Traun setzen Projekte in ganz Österreich flexibel und kompetent um. Für B2B Kunden liefern sie maßgeschneiderte Konzepte für mehr Effizienz und Produktivität. Zukunftsfähig durch Instandhaltung und Wartung. Mit einer ordentlich gewarteten Anlage kann CO2 eingespart werden, perfekt eingestellt bewahrt die Anlage jeden Haushalt und jedes Unternehmen vor dem Albtraum Stillstand. Eine technisch einwandfreie Elektroinstallation, Gebäudesteuerung und Sicherheitstechnik ist langfristig nur so viel wert wie die perfekte Betreuung, Wartung und das Facility-Management.

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GOLFCLUB AM ATTERSEE Der 18-Loch-Golfplatz am Attersee-Westufer startet in diesem Frühjahr in die bereits zehnte Spielsaison. Zu diesem Anlass bietet der Verein allen Neueinsteigern die Möglichkeit für ein Jahr gratis zu probieren, ob der Golfsport mit den Lebensinteressen im Alltag vereinbar ist. 108 | Unser Salzkammergut

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iele zögern mit Golf zu starten, weil sie nicht wissen, ob ihnen der Sport auch wirklich gefällt bzw. wie sie diesen doch etwas zeitintensiveren Sport in ihrem Alltag umsetzen und nützen können. Für jene Skeptiker bietet die Gratismitgliedschaft in der ersten Spielsaison eine ideale Möglichkeit ohne finanziellen Aufwand!

Diese „Startermitgliedschaft“ richtet sich an Neumitglieder, die vorher noch keine Mitgliedschaft in einem Golfclub hatten und bietet attraktive Konditionen zum Golfeinstieg. Sie beinhaltet freies Spielrecht im GCA im laufenden Jahr unter der Voraussetzung einer erfolgreich abgelegten Platzerlaubnisprüfung.

Golf ist der ideale Partner- und Familiensport – teure Gebühren können aber gerade für Familien ein Hindernis darstellen, diesen gemeinsam auszuüben. Dem wirkt der GCA seit Jahren mit speziell günstigen Konditionen entgegen! Als „Hello Juniors-Club“ gibt es für Kinder bis zwölf Jahre eine Gratismitgliedschaft!

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Der Golfclub am Attersee zeichnet sich besonders durch seine Hundefreundlichkeit aus. Viele Mitglieder und Gäste schätzen es sehr, dass sie ihren treuen

Gefährten auf die Golfrunde mitnehmen dürfen! Fließende Gewässer, an denen man auf der Golfrunde immer wieder vorbeikommt, bieten willkom-

mene und angenehme Erfrischungsmöglichkeiten für die Vierbeiner! Eine besondere Auszeichnung erfuhr der Golfclub am Attersee im Jahre 2018. Im Bezirk Vöcklabruck fanden die Special Olympics statt. Der GCA durfte von 7. bis 10. Juni 2018 Gastgeber für die insgesamt 28 Athleten aus Österreich und internationaler Beteiligung sein. Bereits im Vorfeld dieses sportlichen Großereignisses wurde „Inklusion“ im GCA gelebt – beim gemeinsamen Trainieren wurden bereits erste Kontakte geknüpft. Der tatkräftige Einsatz vieler Clubmitglieder sowie die Unterstützung zahlreicher Sponsoren garantierten einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung. Perfektes Golf-Wetter und ausgezeichnete Platzverhältnisse machten diese olympischen Spiele für alle Beteiligten zu einem unvergesslichen Erlebnis. Ein Spezial-Service bietet das Attersee Golf-Taxi. Zwei Golfplätze (Attersee und Weyregg) an einem Tag und der Transfer passiert mit dem Motorboot

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WIR SEHEN UNS AM BESTEN GRÜN ÜBER DEM SCHÖNSTEN BLAU

direkt über den See. Golferherz, was willst du mehr ... Mit all diesen attraktiven Angeboten will der GCA zeigen, dass Golf nicht ein Sport der Upperclass, abgehoben, elitär oder nicht leistbar ist. Mitglieder und viele Gäste wissen dies sehr zu schätzen und halten dem Club schon seit zehn Jahre seines Bestehens die Treue.

Am Golfplatz 1 4864 Attersee am Attersee Tel.: 07666/208 66 E-Mail: office@golfamattersee.at www.golfamattersee.at Unser Salzkammergut | 111

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Segeln mit dem Allrounder

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ereits in der fünften Generation gehört das Familienunternehmen Yachtservice Gebetsroither zum Attersee wie die unzähligen Bootsliebhaber und Sportsegler, die dort im Sommer unterwegs sind. Neben einer Werft für Reparaturarbeiten, einer kleinen Marina mit 80 Liegeplätzen und einem Winterlager für knapp 500 Boote bietet das Unternehmen auch Boote und deren Zubehör an. Neu ist der Vertrieb eines ganz besonderen Segelbootes: Das Saare H-Boot, das solide, stabil, langlebig und dabei einfach und sicher zu segeln ist. Ein perfektes Freizeit-, Familien- und Fei-

© Yachtservice Gebetsroither

© Michael Maritsch

Bei Yachtservice Gebetsroither am Attersee kann das – zur größten Kielbootklasse Europas gehörende – neue Saare H-Boot getestet werden.

Saare H-Boot.

KONTA K T

erabendboot, ein sogenannter Daysailer, der große Tradition hat und wieder neu durchstartet. Firmenchef Richard Gebetsroither-Haslinger freut sich, dieses Boot exklusiv im Angebot zu haben und schwärmt von der Vielseitigkeit des H-Bootes, das auch bei Regatten taktisch hochspannend zu segeln ist.

Yachtservice Gebetsroither Unterbuchberg 15 4863 Seewalchen am Attersee E-Mail: office@yacht.co.at www.yacht.co.at

Dem Wandel auf der Spur

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n seinem neuen Buch „Vordergründig Hinterberg“ blickt der Historiker und Politikwissenschaftler Günther Marchner ins Hinterbergtal im steirischen Salzkammergut. Das historisch bemerkenswerte Tal, zwischen Ödensee und Grimming gelegen, verdankt seinen Namen der steirischen Herrschaft „Hinterberg“, es war Teil der ehemaligen Ausseer Salinenregion. Das mit zahlreichen Bilddokumenten und spektakulären Fotos ausgestattete Buch erzählt von der Geschichte des Tals und der heutigen Gemeinde Bad Mitterndorf. Es berichtet von der Besiedlungsgeschichte, in der sich die Salzburger Mission und die Entste-

hung der Steiermark widerspiegelt, ebenso wie von wirtschaftlichen und politischen Umbrüchen eines durch Salinenwirtschaft, Holzarbeit und Handwerk geprägten Landstrichs. Zudem werden die Pionierzeit des Wintersports, die Nutzung des Heilwassers sowie die Entstehung der Sommerfrische und des modernen Tourismus beleuchtet. Persönlichkeiten aus Sport und Kultur, aus Wirtschaft und Politik des Tals werden präsentiert. Günther Marchner lebt in Grödig bei Salzburg und im steirischen Bad Mitterndorf. Nicht zuletzt verführt ihn seine Leidenschaft für Geschichte und für aktuelle Zustände von Städten und Regionen zum Schreiben.

© Anton Pustet Verlag

Beeindruckendes Buch über die Geschichte des Hinterbergtals

BUCHTIPP: „Vordergründig Hinterberg Geschichte eines Tales im steirischen Salzkammergut“ von Günther Marchner Verlag Anton Pustet, 208 Seiten ISBN: 978-3-7025-0978-1 Preis: € 27

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Ein Pool

für die Ewigkeit POLYTHERM begeistert – und das in jeglicher Hinsicht. Mit viel Fleiß wurde aus dem ehemaligen Lohnfertigungsbetrieb ein Unternehmen, in dem Hermann Weissenecker und rund 100 Mitarbeiter außergewöhnliche Edelstahlpools fertigen. Text: Denise Derflinger

Fotos: Dominik Derflinger, POLYTHERM

Im POLYTHERMPoolkompetenzzentrum können sich Interessierte über alle Vorzüge von Edelstahlpools informieren. 1 | Unser Salzkammergut

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bwohl die kleine Gemeinde Weibern im oberösterreichischen Hausruckviertel nur 1.700 Einwohner zählt, passiert hier tagtäglich Großartiges: Aus dem einzigartigen und nachhaltigen Werkstoff Edelstahl entstehen Poolträume, die individueller kaum machbar sind. Hermann Weissenecker, seine Familie und sein Team sind Profis auf ihrem Gebiet und wissen: 3.000 gebaute Pools geben ihrem Erfolg recht. Im Interview erzählt der sympathische Geschäftsführer, was das Unternehmen auszeichnet, was die Nacht und gute Ideen gemein haben und was ein POLYTHERM-Pool in Hollywood macht. Herr Weissenecker, POLYTHERM zeichnet sich durch Kompetenz und Zuverlässigkeit – dank langjähriger Erfahrung – aus. Wie verlief die Firmengeschichte? Polytherm wurde vor mehr als 30 Jahren von meinem Vater gegründet. Erst in der Lohnfertigung tätig, haben wir uns relativ bald auf den Schwimmbadbau spezialisiert und unser eigenes Produkt entwickelt. Anfänglich beschäftigten wir uns mit Kunststoff, doch im Laufe der Zeit haben wir gemerkt, wie viel nachhaltiger Edelstahlwerkstoff ist, haben uns darauf spezialisiert und nun sogar schon einige selbst entwickelte Produkte patentieren lassen. Unser Erfolg gibt uns recht – und wir sind stolz darauf, als damals kleines Familienunternehmen, nun stetig zu wachsen – ohne unsere Ziele und das, wofür wir stehen, aus den Augen zu verlieren. Von der Kunststoffproduktion über den Metallbau bis hin zum Highend-Edelstahlpool: Wir sind auf dem richtigen Weg! Ihr Sohn war 14 Jahre alt, als er wusste, er möchte einmal das Unternehmen übernehmen. Mittlerweile sind auch seine Schwestern und auch dessen Frau „mit im Boot“. Was empfinden Sie dabei? Als Eltern ist es schön zu sehen, wie sich der Nachwuchs für den eigenen Be-

trieb interessiert. Denn nicht nur die Firmenentwicklung geht weiter, eine Übernahme des Unternehmens bedeutet auch gesicherte Arbeitsplätze. Viele von unseren engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie langjährigen Begleitern haben zu einer positiven Firmenentwicklung und stetigem Wachstum beigetragen. Das ist in Zeiten wie diesen leider oft eine Besonderheit! Auch Sie sind früh ins Unternehmen eingestiegen. War es für Sie schwierig, sich als junger Erwachsener in Sachen Teamführung zu beweisen? Nein, glücklicherweise nicht. Ich bin in einem Gastronomiebetrieb aufgewachsen und habe von dort schon ein hohes Maß an Menschenkenntnis mit zu Polytherm gebracht. Ich versuche immer, als gutes Vorbild zu agieren, indem ich durch Leistung und den Drang nach Neuentwicklung auch mich selbst weiterentwickle. Natürlich kommt es

„Wir versuchen, die Natur bei unseren Pools technisch umzusetzen und gehen dabei so individuell wie möglich auf unsere Kunden ein.“ Hermann Weissenecker

in einem Unternehmen mit rund 100 Mitarbeitern auch mal zu Meinungsverschiedenheiten. Hier gilt es, respektvoll miteinander umzugehen und gemeinsam Lösungen zu finden. Das sind Werte, die in unserem Betrieb großgeschrieben werden. Über 3.000 errichtete Privat-Edelstahlpools in 30 Jahren, das spricht für Ihr Unternehmen. Was zeichnet POLYTHERM aus? Wir feierten 2018 im Kreise unse-

Geschäftsführer Hermann Weissenecker setzt auf höchste Qualitätsansprüche und respektvollen Umgang mit den Mitarbeitern.

rer Mitarbeiter das große Jubiläum: 30 Jahre Polytherm, das ist einfach toll! Unser Motto war früher „Jeden Tag ein Bad“ – und diesem Ziel sind wir schon sehr nahegekommen. Es ist fürs ganze Team immer wieder spannend, die Kundenwünsche umzusetzen, teilweise verbunden mit großen Herausforderungen, denen wir uns gerne stellen! Pools in Edelstahl – sorgen diese einfach nur für ein schönes Erscheinungsbild oder gibt es noch andere Vorteile? Edelstahl ist der langlebigste Werkstoff im Poolbau: Der Beckenkörper bleibt frostfrei, hat eine glatte, gut zu pflegende Oberfläche und ist absolut hygienisch. Ein einfaches Abspülen mit Frischwasser genügt – einfacher geht’s nicht! Der Werkstoff Edelstahl ist robust, hält über Generationen, lässt sich einfach bei Sanierungen in ein bestehendes Pool montieren. Als Fertigpool oder Vor-Ort-Montage – Edelstahl hat ein puristisches Erscheinungsbild und fügt sich sowohl zum alten Landhaus oder zum hypermodernen NeuUnser Salzkammergut | 115

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Hermann Weissenecker und seine Familie – ein starkes Team: Sandra, Michaela, Sonja, Hermann, Bernhard mit Valentin und Veronika mit Lukas.

bau schlicht und elegant ein. Kurzum: Unsere Pools sind einfach einzigartig! Ihre Leistungsvielfalt ist enorm, jeder Pool-Liebhaber kommt bei Ihnen und Ihrem Team auf seine Kosten. Wird, wie überall, auch der Individualisierung des eigenen Pools ein immer größerer Stellenwert zugeschrieben? Woher nehmen Sie die Inspiration für neue Designs? Von den 3.000 Pools, die wir bisher gebaut haben, werden Sie sich schwer tun, zwei gleiche zu finden. Wir fertigen sehr individuell – und wenn es nur die Lage der Scheinwerfer oder die hundert Varianten an Einstiegshilfen betrifft. Aufgrund der langjährigen Erfahrung, die wir in die Kundengespräche einfließen lassen, schauen wir, dass es zu einer benutzerfreundlichen und vor allem designtechnisch an den Kunden angepasste Variante kommt. Die Inspirationen für neue Designs kommen in erster Linie von der Natur – wir versuchen uns dann an der technischen Umsetzung und machen für unsere Kunden so gut wie alles möglich. Welches Projekt war das technisch aufwendigste bisher? Und haben Sie ein Lieblingsprojekt? Eines der technisch aufwendigsten

„Ein starkes Team und der Familienzusammenhalt lassen uns Hürden überspringen und unseren Zielen immer ein Stück weit näherkommen.“ Projekte war ein dreieckiges Becken mit einer Schenkellänge von 25x18x10 Metern. Hier mussten wir den Boden so ausführen, dass er verstellbar wurde. Heißt: Das 1,50 Meter tiefe Becken sollte mechanisch so bewegt werden, dass es bei Nichtbenutzung zur ebenen Fläche wird und man die Wassertiefe immer frei wählen kann. Man kann das Pool also als Terrasse verwenden, die Frau wortwörtlich übers Wasser schweben lassen oder seine Kinder sicher im Garten spielen lassen. Ein weiteres Lieblingsprojekt von mir war ein Becken mit einer Länge von 36 Metern. Dieses Pool wurde ähnlich wie eine Brücke ausgeführt und hatte unter sich den Hauszugang. Auch bei uns im Poolkompetenzzentrum machten wir eine span-

nende Sache: Wir bauten auf unserer Dachterrasse ein weltweit einzigartiges Pool mit einem 14 Meter langen Glasboden aus nur einem Stück und das ganz ohne Querträger. Somit hat man während des Schwimmens freie Sicht in das untenliegende Hallenbad. Übereinanderschwimmen bekommt hier einen ganz neuen Namen! Und bis wohin werden Ihre Pools geliefert? Unsere Edelstahlpools gehen in alle Welt: Amerika, Russland, natürlich ganz Europa. Wir haben sehr gut ausgebildete Mitarbeiter, die die Projekte auch vor Ort betreuen. Ein Projekt in Amerika ist mir besonders in Erinnerung geblieben: Auf einmal stand Nick Wilder – der Schauspieler von „Traumschiff“ und „Star Wars“ – bei uns in Weibern und sagte, er möchte so ein Edelstahlpool haben. Gesagt, getan – nun stehen sogar Pools von uns in Amerika! Mehr als 100 hochqualifizierte Mitarbeiter sind bei POLYTHERM beschäftigt und das in Zeiten, wo Fachkräfte dringend gesucht werden. Stehen auch Sie vor diesem Problem? Wir bilden selbst Lehrlinge aus und bekommen am eigenen Leib mit, dass sich die Quote in den letzten Jahren

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stark reduziert hat. In manchen Jahren hatten wir zwölf Lehrlinge im Unternehmen – davon können wir heute nur träumen. Reduziert wahrscheinlich deshalb, weil die Jungen schon durch das Elternhaus geleitet werden und eine höhere Schule besuchen „müssen“. Meine Meinung: Ehrliches Handwerk hat einen goldenen Boden und wird in Zukunft wieder mehr an Bedeutung gewinnen. Ein Edelstahlpool von bleibendem Wert kann man nicht einfach im Internet bestellen, dazu braucht es Spezialisten – und das sind wir! Wir freuen uns auf interessierte jugendliche Bewerberinnen und Bewerber, die sich mit einer Ausbildung bei Polytherm eine solide Existenz aufbauen wollen. Im Jahr 2018 realisierten Sie ein weltweit einzigartiges Poolkompetenzzentrum, in dem auf einer Fläche von über 1.800 Quadratmetern 14 Edelstahlpools erlebt werden können. Was dürfen sich Besucher und Kunden erwarten? Zuallererst bekommen interessierte Besucher eine Vorstellung von unseren Pools: wie die Ausstattung aussehen könnte, das Größenverhältnis, das Umfeld … Bei uns darf angegriffen und ausprobiert werden, begutachtet und nachgefragt. Ob chlorfreie Wasseraufbereitungssysteme, Schwimmturbinen, Massageanlagen, Attraktionen, Smarthome-Technologien, energiesparende Heizsysteme, Abdeckungsvarianten – für jeden Kunden wird individuell geplant und genauso individuell ist auch seine Beratung. Welche Edelstahl-Poolarten gibt es? Und welche Art eignet sich für wen? Wir haben Fertigbecken bis 16 Meter Länge, die bei uns in Weibern als Ganzes gefertigt werden, Becken, die wir vor Ort bauen, weil sie dementsprechend groß gewünscht werden und sogenannte „Seamless-Pools“, „FreestylePools“ oder „New Wave-Pools“, die zwar im Werk vorproduziert werden, aber wo auch vor Ort noch viel passiert. Der schnellste Durchlauf, den wir hatten, betrug eine Woche vom Erstgespräch bis zum fertigen Pool. Es ist aber auch

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keine Seltenheit, dass sich Projekte bis hin zu drei Jahren erstrecken. Spannend ist, wenn Kunden den Wunsch äußern, sie möchten ihr Pool an einen anderen Standort mitnehmen. Durch das robuste Material kann man also ein Edelstahlpool wieder ausbauen – und woanders neu einbauen. Welche Art für wen geeignet ist, ist vollkommen individuell. Natürlich hängt auch viel von den Kosten ab: Bei uns starten Pools ab 25.000 Euro, nach oben hin sind keine Grenzen gesetzt. POLYTHERM ist in Weibern im Bezirk Grieskirchen zu Hause, hier wird produziert, bevor die Pools in alle Welt ausgeliefert werden. Wollen Sie weiter expandieren? Ja, wir wollen weiter expandieren und haben im Februar mit der Planung begonnen. In den nächsten Jahren haben wir einiges vor, um den Kundenwünschen gerecht zu werden. Was ist die größte Herausforderung, mit der Sie in Ihrem Beruf konfrontiert werden? Wir werden täglich mit vielen Herausforderungen konfrontiert, da kann ich gar keine einzelne nennen. Wenn

unsere Kunden zufrieden sind, dann fühlen wir uns bestätigt. Ein starkes Team und der Familienzusammenhalt lassen uns Hürden überspringen und unseren Zielen immer ein Stück weit näherkommen. Das motiviert! Wenn man täglich mit Pools konfrontiert wird – interessiert man sich da auch noch privat für den Schwimmsport? Ja, absolut! Wassersport ist generell ein spannendes Thema für mich, ich bin also nicht nur wirtschaftlich, sondern mit dem ganzen Herzen dabei. Das kann man sich so vorstellen: Man wacht mit dem Thema Schwimmbad im Kopf auf und schläft mit selbigem Thema wieder ein, wo man bis in die Nachtstunden im Traum daran denkt. Und plötzlich werden mitten in der Nacht die besten Ideen geboren! Wie schalten Sie am besten ab? Am besten abschalten kann ich neben dem Sport im Kreise der Familie. Ich verbringe viel Zeit mit meinen Enkeln, die sich auch schon für Technik interessieren und den Opa dadurch natürlich besonders stolz machen. Wer weiß, vielleicht liegt hier schon der Grundstein für die vierte Generation.

Vom Erstgespräch bis zum fertigen Pool betreut das Team des oberösterreichischen Poolherstellers seine Kunden.

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Die Nummer 1 bei Betonfertiggaragen. Einzel-, Doppel- oder Großraumgaragen in den unterschiedlichsten Größen, vielen individuellen Farben und jeder Menge Ausstattungsvarianten.

Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis. In der Architektur des 21. Jahrhunderts haben Betonfertiggaragen inzwischen ihren fixen Platz eingenommen und sind von dort nicht mehr wegzudenken. Ihre Anschaffungskosten liegen deutlich unter denen einer fix gemauerten Garage und sind bei einer Fertiggarage im Format von 6 x 6 Meter um bis zu 40 Pro-

zent günstiger. Carports hingegen sind etwa gleichpreisig, bieten jedoch keinen Schutz vor Witterung, Diebstahl und Vandalismus. Fertiggaragen liegen voll im Trend. Als österreichischer Marktführer bei Betonfertiggaragen bietet das 1997 gegründete Unternehmen über 300 design- und funktionsorientierte Garagenmodelle an. Garagen sind heutzutage nicht nur Abstellplätze für Autos, sondern werden immer öfter als Allzweckräume genutzt. Ob als Partyraum, Werkstatt oder als Stauraum für Gartengeräte, Motorräder oder Fahrräder war so manche Garage auch für Firmengründer der Start in eine erfolgreiche Zukunft.

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die vorab erstellten Streifenfundamente montiert. Sauber, schnell und ohne aufwendige Baustelleneinrichtung kann der Kunde zusehen, wie seine Betonfertiggarage in kürzester Zeit montiert und übergeben wird. Innovativ, modern und effizient – so kann modernes Bauen reibungslos funktionieren.

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iele Häuslbauer entscheiden sich bei ihren Projekten heutzutage für eine oder mehrere Fertiggaragen, je nach Platzbedarf. Bangerl Garagen beginnen bei einer Fläche von 5,50 x 2,80 Meter und sind in Größe und Ausführung unbegrenzt konfigurierbar. Im neu gestalteten BangerlFertiggaragenpark im oberösterreichischen Schlüßlberg können sich Kunden über all die Möglichkeiten genauestens informieren und im Web-Garagenkonfigurator das gewünschte Modell zusammenstellen. Ihre Wunschgarage wird komplett im Werk gefertigt und anschließend mit einem Spezialtransporter in circa einer Stunde am Grundstück auf

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Individuelle Ausstattung. Bangerl Fertiggaragen werden individuell nach Kundenwünschen geplant. Der Kunde kann zwischen Sektional- oder Schwingtor, mit elektrischem Torantrieb inklusive Fernbedienung, Drehkippfenster oder Lichtband wählen. Die vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten und die exakte Fixpreisgestaltung erfahren Sie bei den geschulten Bangerl-Beratern im Garagenpark Schlüßlberg und in der Blauen Lagune. Fordern Sie jetzt den kostenlosen Fertiggaragenkatalog direkt an. Bangerl auf Expansionskurs. Der erfolgreiche Weg von Bangerl Fertiggaragen geht weiter. Seit April ist die Nummer eins bei Betonfertiggaragen auch in der Blauen Lagune in Vösendorf für seine Kunden präsent. Mit Einzel-, Doppel- und Premium-Garage zeigt der Marktführer die neuen Bangerl Garagen-Klassiker 2020.

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„Der schöpferische Anfang eines Bildes – die weiße Leinwand – ist für mich eine sehr spannende Herausforderung und zugleich ein prickelndes Vergnügen.“ Karoline Schodterer

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Zwischen Himmel und Unendlichkeit ... Die in Bad Ischl lebende Malerin und Autodidaktin Karoline Schodterer vermittelt in ihren „Sinn-Bildern“ ein ganz eigenes Gefühl aus Farbe, Raum und Schwerelosigkeit. Was die Künstlerin ablehnt, ist Gegenständlichkeit. Es sei denn, es handelt sich um ihr Maskottchen, den Raben. Ein Atelierbesuch. Text: Zivana de Kozierowski Fotos: Mona Lorenz

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as Atelier in der Kurhausstraße 3 in Bad Ischl ist ein kreatives Universum für sich. In der Galerie, die zugleich auch Werkstatt ist, wird man sofort in den Bann einzelner Bilder an den Wänden und auf den Staffeleien gezogen. Kleine Welten für sich, die grenzenlos scheinen, in starken Farben und kraftvollen Bezügen zueinander. Dabei interpretiert jeder Betrachter etwas anderes hinein. Der Fantasie – wie auch dem Motiv – sind hier keine Grenzen gesetzt: in sich fließende Wolken, feurig rotes Magma bis hin zur universellen Schöpfungsgeschichte. Immer in Verbindung mit einem zentralen Element, das sich durch alle Werke zieht – der Kugel.

In einem Bild schwebt diese wie ein Mond durch die Tiefen aus Raum und Zeit, in einem anderen spielt dieses ständig wiederkehrende Symbol für die universelle Konstruktionsweise von Natur, Mikro- und Makrokosmos – vom kleinsten Teilchen bis zum ganzen Planeten – in vielfacher Ausführung eine wichtige Rolle. Die Kugel als Ruhepol „Dabei ist dieses kugelrunde Element ja eher ein Zufall“, meint die Künstlerin und erzählt, wie dieses Symbol zum Markenzeichen ihrer Bilder wurde. Zu Beginn ihrer Karriere als Malerin war nämlich ihr künstlerischer Anspruch, eine perfekte, plastische Kugel zu malen. „Erst danach, als ich dieses runde Element, eine Fläche ohne Anfang und Unser Salzkammergut | 123

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Ende, ganz selbstverständlich und ohne Hilfsmittel wie Schablonen etc. malen konnte, war mir bewusst, welch starke Wirkung dieses Bildelement eigentlich hat.“ Die sehr dynamischen Acrylbilder bekommen dadurch eine gewisse Ruhe: „Die Kugel tut nicht nur meinen Bildern gut“, so die Künstlerin, „ich habe offensichtlich ein Faible für kugelrunde Ojekte, da ich einige Gegenstände in dieser Form besitze.“

„Die Kugel gehört zu mir und meinen Bildern.“ Karoline Schodterer

Malen wollte Karoline Schodterer eigentlich schon zu Schulzeiten in St. Veit an der Glan in Kärnten, wo die Autodidaktin aufgewachsen ist, bis dann der zwar etwas autoritäre, jedoch auch sehr fürsorgliche Vater entschied, dass die Tochter in einem Internat am besten aufgehoben wäre. „Bereits während der vierten Klasse der HBLA für wirtschaftliche Berufe in Bad Ischl lernte ich meinen späteren Mann kennen“, erzählt die Wahl-Bad Ischlerin. „Wir haben sehr jung geheiratet, für Kunst war da am Anfang keine Zeit, da ich zuerst als Buchhalterin tätig war und dann in das Goldschmiedeatelier meines Mannes als seine ‚rechte Hand‘ eingestiegen bin.“ Erst Jahre später wurde bei Karoline Schodterer das Gefühl immer stärker, ihr fehle ein wesentlicher Teil neben den vielen Zahlen in der Buchhaltung und ihrer zum Alltag gewordenen Büroarbeit. Karoline Schodterer vermisste die Kunst in ihrem Leben.

Bildtitel: ABENDLEUCHTEN

Perfektes Farbgefühl Nachdem sie sich schließlich die verschiedensten Maltechniken in Kursen angeeignet hatte, besuchte Karoline einen Aquarellkurs bei Maximilian Gebhartl aus Leonding bei Linz. „Ein sehr spannender Lehrer,“ meint die Künstlerin. Der bereits verstorbene Maler habe sie sehr geprägt und ihr vieles mitgegeben. „Eine seiner Aussagen, die mich wirklich motiviert hat, war, ich hätte etwas in die Wiege gelegt bekommen, was kaum einer hat – nämlich ein perfektes Farbgefühl.“

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Bildtitel: IDEE DES WERDENS

Bildtitel: VORGEBOREN

Ausschnitt aus dem Bild AUFWIND

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Karoline Schodterer zeigt uns eines ihrer großflächigeren Bilder und meint: „Damals - noch vor der Zeit eines eigenen Ateliers - habe ich Bilder wie diese im Format 1,20 x 1,50 Meter in Aquarelltechnik am Küchenboden gemalt. Da wurde das Speisezimmer bzw. die Küche ausgeräumt und alles mit Plastik ausgelegt. Bis mein Mann eines Nachts im Finsteren versehentlich mit einem Fuß in eines meiner Bilder gestiegen ist. Das war dann endgültig der Punkt, wo ein Atelier her musste“, lacht die Künstlerin.

„Das Hauptthema bei diesen Bildern ist, rechtzeitig aufzuhören, das ist das Um und Auf.“ Karoline Schodterer

Ausschnitt: RABohSAX aus dem Zyklus „Glückliche Pech-Vögel“

SchlaRABENland aus dem Zyklus „Glückliche Pech-Vögel“ 126 | Unser Salzkammergut

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„Allmählich habe ich dann auch begonnen, mit Acrylfarben zu experimentieren und habe dabei vieles ausprobiert. Da ich in erster Linie die Aquarelltechnik kannte, habe ich davon ein paar Techniken für die Acrylmalerei übernommen und so mein künstlerisches Spektrum ausgeweitet. Aber allzu viel verrate ich dazu nicht ...“ Glückliche Pechvögel Ein Teil des Ateliers Schodterer ist einem ganz besonderen Weggefährten im Leben der Künstlerin gewidmet. „Der Rabe ist mir ebenso ‚passiert‘, wie die Kugel. Ich habe mich selbst oft gefragt, woher meine Vorliebe für diesen doch eher ‚schrägen‘ Vogel kommt. Wahrscheinlich von meinem um sieben Jahre älteren Bruder, der wirklich ein lustiger Kerl, ein echter Witzbold und oft auch mein ‚Kindermädchen‘ war. Er mochte die Bilder von Paul Flora sehr. Der hat ja immer wieder diesen schwarzen ‚Pechvogel‘ als Motiv gehabt. Mein Bruder hat mir als Kind oft Geschichten erzählt, darin haben Raben auch eine wichtige Rolle gespielt und schließlich hat er mir einen Steiff-Raben namens ‚Hucky‘ geschenkt - das hat wahrscheinlich den Grundstein für meine Verbundenheit zu diesen Vögeln gelegt.“

„Meine Bilder geschehen einfach.“ Karoline Schodterer

Während Karoline Schodterer an einem ihrer Acrylbilder malte, hörte sie im Radio einen Bericht über die Rabenexpertin Dr. Gertrude Drack. „Ich habe die Biologin einfach angerufen und gefragt, ob ich sie und ihren Raben ‚Kraxi‘ besuchen dürfte, da ich ein ‚Original‘ für meine Bilder brauchen würde. ‚Meine Raben‘ haben eine weiße Struktur im Gefieder. Die kommt dann besonders gut zur Geltung, wenn der Vogel sich

SOLO FÜR DREI aus dem Zyklus „Glückliche Pech-Vögel“

vor einem präsentiert und sein Gefieder so richtig aufplustert.“ Wenn man die Bilder noch etwas genauer betrachtet, dann kann man auch erkennen, dass die Raben der Künstlerin lachen. „Ja, das stimmt. Wie man sehr gut erkennen

kann, haben diese schrägen Vögel alle einen unglaublichen Spaß auf meinen Bildern.“ Mehr Infos unter: www.sinn-bilder.at | www.rabenbilder.at Unser Salzkammergut | 127

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Noten Vom Vormärz bis ins digitale Zeitalter: Der Männergesangverein Bad Ischl 1845 (MGV) hat in den 175 Jahren seit seinem Bestehen viel erlebt. Das Jubiläumskonzert musste coronabedingt auf nächstes Jahr verschoben werden. Text: Laura Zapletal

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ad Ischl ist seit jeher für seine traditionsreiche Geschichte bekannt. Was jedoch viele nicht wissen ist, dass der Männergesangverein Bad Ischl 1845 nach dem Wiener Gesangverein zu einem der ältesten noch aktiven Männerchöre Österreichs zählt und bereits Größen wie Kaiser Franz Joseph besungen hat. Heuer feiert der Chor sein 175-jähriges Jubiläum und hat für uns die Geschichtsbücher geöffnet.

Ein Anfang voller Hürden. „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne ...“, wie schon Hermann Hesse zu sagen pfleg-

Fotos: fotohofer.at, Archivfoto MGV

te. Dass aller Anfang aber oft schwierig sein kann, bekamen die Gesangvereine Anfang des 19. Jahrhunderts mit dem Versammlungsverbot unter Staatskanzler Metternich zu spüren. Der Wille zu musizieren war jedoch stärker und so bildeten sich trotz Verbots in den 1830er-Jahren zaghaft die ersten Vereine. Unter ihnen auch der 1845 gegründete Männergesangverein Bad Ischl. Ab damals trafen sich unter J. E. Schlier, einem Schüler Michael Haydns, sangesfreudige Männer zu regelmäßigen „Gesangsübungen“. Der Chor bestand aus 17 Sängern und war durch Kaiserhaus und Bürgertum geprägt. We-

nig später wurde er für Salinen- und Holzarbeiter sowie Geschäftstreibende geöffnet und hat sich rasch zu einem wertvollen kulturellen Bestandteil Bad Ischls entwickelt. Im Spiegel der Weltgeschichte. Obwohl der Chor bis ins Jahr 1853 auf die Genehmigung der Statuten warten musste, gaben die stimmgewaltigen Männer bereits 1852 ihr erstes Wohltätigkeitskonzert zugunsten der „Abgebrannten von Aigen“ und sangen 1854 für die Kinderbewahranstalt und das Krankenhaus. Wann immer in den folgenden Jahren „Not am Mann“ war, war

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der Männergesangverein zur Stelle. Neben der Wohltätigkeit kann der Verein jedoch auch auf eine Palette von weltgeschichtlichen Ereignissen, wie etwa die gesangliche Mitwirkung bei der Verfassungsverkündung im Jahr 1848, zurückblicken. Aber auch herbe Rückschläge mussten im Lauf der Zeit – vor allem auch während der beiden Weltkriege – immer wieder eingesteckt werden. 1943 stand sogar die Überlegung im Raum, den Verein wegen Kriegsunwichtigkeit behördlich aufzulösen. Eine Frau mischt auf. 1945 begann der damalige Chorleiter Josef Lechner gemeinsam mit dem Vereinsvorstand Hans Wirl mit dem Wiederaufbau, nur sechs Jahre später freute man sich bereits über 58 Chormitglieder. Eines der ersten Konzerte nach dem Zweiten Weltkrieg fand am 29. März 1947 – anlässlich des 150. Geburtstages von Franz Schubert – im Konzertsaal des Kurhauses statt. Der damalige Chorleiter Alois Wagner hat während dieser Zeit das Repertoire der Lieder geprägt und die „Wagner-Lieder“ werden auch heute noch gerne gesungen. Langzeit-Chorleiter Alois Wagner folgten im Jahr 1982 Josef Sams, Norbert Deininger und Peter Kögler. Seit 2015 steht mit Mag. Christine Wieder erstmals eine Frau an der Spitze des Chores – und das mit großem Erfolg, denn unter ihrer Leitung steigt die Anzahl der aktiven Sänger stetig, der Chor hat sich verjüngt und das 800 Seiten umfassende Notenmaterial wurde digitalisiert. Immer „drawig“ unterwegs. Langweilig wird es dem Männerchor dank vollgepacktem Terminkalender nie. Ganz im Gegenteil. Das seit 1998 jährlich stattfindende Weihnachtskonzert „In dulci jubilo“, der Auftritt der Sänger im Zweijahrestakt bei der „Pfandler Faschingsgaudi“ sowie die Beteiligung an Chorwettbewerben und der alljährlich im Salzkammergut stattfindenden Chorweihnacht sind nur einige von vielen Fixpunkten der Sänger. Die Chorliteratur des Männergesangvereins bietet seit jeher für jeden Geschmack und je-

Der Männergesangverein Bad Ischl 1845 beim Sängerfest in Wien im Jahr 1958.

den Anlass etwas. Das musikalische Repertoire reicht von romantischen Chorwerken der Komponisten Brahms und Schubert über Kirchenmusik, moderne Chorliteratur und Volksmusik bis hin zu A-capella-Musik und Trinkliedern. Ein ganz besonderes Highlight bildeten in den vergangenen zwei Jahren die „Kaiserlichen Brahms-Konzerte“ in Gmunden und Bad Ischl, bei der Organist Klaus Oberleitner sogar die Kaiserhymne von Josef Haydn für die Sänger neu arrangierte. Hinter den Kulissen. Stehen die Herren einmal nicht auf der Bühne, wird in den neu renovierten Proberäumen des Bad Ischler Musikheims an den Gesangskünsten geprobt und gefeilt. Der Männerchor sorgt auch für die musikalische Gestaltung bei Jubiläen der Mitglieder und ist bei Goldenen und Grünen Hochzeiten zur Stelle. Aber auch in der Freizeit wird Geselligkeit großgeschrieben und so bildet die jährliche Weinverkostung im Frühling seit 2007 einen Fixpunkt im Terminkalender. Ein preisgekrönter Verein. Zum Anstoßen gab es dank zahlreicher Jubiläen und Erfolge so einiges. 1955 wurde der MGV mit der Walther von der Vogelweide-Medaille, der höchsten Auszeichnung des österreichischen Sängerbundes, ausgezeichnet. 1966 wurden die Sänger mit der Anton-Bruckner-

Fest-Erinnerungsmedaille geehrt und vor acht Jahren wurde die musikalische Qualität des Chores auf der Doppel-CD „In dulci jubilo“ bleibend festgehalten. Die Pflege des traditionellen Volksliedes, das Kunstlied aus verschiedensten Schaffensepochen und die Einbindung von Liedgut aus der ganzen Welt unterstreicht die kulturelle Bedeutung des Männergesangvereins Bad Ischl 1845 für die Stadt. Das 175-jährige Bestehen wird 2021 mit einem Jubiläumskonzert im Kongress- und Theaterhaus Bad Ischl gefeiert.

JUBILÄUMSKONZERT MGV Durch coronabedingte Änderungen wird der MGV Bad Ischl sein Jubiläum im Jahr 2021 mit einem Jubiläumskonzert im Kongress- und Theaterhaus Bad Ischl feiern. Geboten wird dabei nicht nur ein historischer Rückblick des Vereins, sondern auch ein musikalischer Bogen, der sich von der Volksmusik über die Klassik bis zur modernen Musik spannt. Als Gäste konzertieren der MGV Liedertafel Bad Aussee und der Chor 1863 aus St. Veit an der Glan. Infos: www.mgv-bad-ischl.jimdofree.com

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