Salzkammergut Sommer 2018

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Attersee

DAS MEER DES SALZKAMMERGUTS

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© Andreas Mühlleitner

Österreichische Post AG, MZ 17Z041121 M, Neu-Media GmbH, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels

SOMMER 2018 / € 7,00

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EINE PERSPEKTIVE MIT PERSÖNLICHKEIT Als Kinder haben wir uns aus Polstern und Decken Höhlen gebaut – mitten im Wohnzimmer ein Versteck, um es uns gemütlich einzurichten. Seitdem begleitet uns der Wunsch nach Wärme und Behaglichkeit Tag für Tag von früh bis spät. Selbst wenn wir nicht zu Hause sind, regt sich in uns die Vorfreude auf die eigenen vier Wände. Deshalb legen wir Ihnen eine persönliche und hochwertige Einrichtung nahe – unter zuverlässiger Beratung und spielerischer Offenheit in der Planung. Für den bleibenden Eindruck.

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Sommerfrische im Salzkammergut Die Wassertemperaturen steigen schön langsam nach oben, die kristallklaren Seen bleiben aber auch in der heißen Sommerzeit erfrischende Plätze.

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chon zu Zeiten der österreichischen Monarchie war das Salzkammergut die Region, in der das kaiserliche Paar Sisi und Franz seine Sommerfrische verbrachte – mit dabei der gesamte Hofstaat und das wohlhabende Bürgertum. Die altbekannte Sommerfrische im Salzkammergut hat auch heute nichts von ihrem Reiz verloren. Ganz im Gegenteil, genauer betrachtet erlebt diese Region gerade jetzt ein Revival. Was mich überhaupt nicht wundert, denn viele kleine, feine Hotels bieten gediegene Rückzugsorte, in denen sich Jung und Alt gleichermaßen wohlfühlen. Denn was gibt es Schöneres, als frühmorgens aufzustehen und den Blick auf den See und in die noch intakte Natur

gleiten zu lassen. Den Tag bei einem feinen Frühstück mit Köstlichkeiten aus der Region zu beginnen und mittags oder abends frisch gefangenen Saibling zu genießen. Vor allem in unserer schnelllebigen und digitalisierten Welt tun Ruhe und Beschaulichkeit gut. Und auch die Jugend findet ihren Weg wieder vermehrt in die Natur. Insbesondere deshalb, weil Wandern seit einigen Jahren als hippe Trendsportart wiederentdeckt wurde und das Salzkammergut ein wahres Paradies für Touren in den unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden bietet. Egal ob Sonnenanbeter, Taucher, Wanderer oder Kulturgenießer – hier im Salzkammergut findet jeder sein Plätzchen. Unser Hauptaugenmerk haben wir in die-

ser Ausgabe von UNSER SALZKAMMERGUT auf den Attersee gelegt. Dabei haben wir u.a. mit einem echten Villenexperten gesprochen, mit Foodbloggerin und Genussbotschafterin Catrin Neumayer eine kulinarische Runde gedreht und mit dem unkonventionellen Männerchor „Kawenzmänner“ Seemannslieder gesungen. Unsere Recherchen haben eines ergeben: Das Salzkammergut ist immer eine Reise wert. Viel Vergnügen beim Lesen und einen schönen Sommer!

Schreiben Sie mir unter:

Ihr Josef Rumer, Herausgeber

unser.salzkammergut@neu-media.at

Impressum UNSER SALZKAMMERGUT Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter der URL http://www.dieoberoesterreicherin.at/de/impressum/651.html abgerufen werden. Herausgeber: Josef Rumer Medieninhaber und Hersteller: Neu-Media GmbH Bahnhofplatz 2, 4600 Wels E-Mail: office@neu-media.at, Tel.: 07242 / 9396 8100, Fax: 07242 / 9396 8110 Geschäftsführung: Josef Rumer,

Mag. Andreas Eisendle Prokuristin, Personal und Controlling: Astrid Gruber E-Mail: astrid.gruber@neu-media.at Assistentin der Geschäftsführung: Kerstin Starzengruber E-Mail: office@neu-media.at Büroorganisation: Slavica Haminger Redaktionsleitung: Mag. Ulli Wright E-Mail: redaktion@neu-media.at, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, Tel.: 07242 / 9396 8102 Redaktion: Zivana de Kozierowski, Nicole Madlmayr, Denise Derflinger, Mag. Petra Kinzl, Dr. Maria Russ, Sonja Humer, Mag. Ursula Rockenschaub, Karin Lohberger Anzeigenleitung: Josef Rumer,

E-Mail: anzeigen@neu-media.at Anzeigen: Mag. Dietlinde Wegerer, Lisa Becker, Andrea Hametner, Hermann Kaiser E-Mail: anzeigen@neu-media.at Grafik: Karin Rosenberger, Celine Daliot, Laura Koller, E-Mail: grafik@neu-media.at Fotos: Karin Lohberger, Michael Wittig, Andreas Mühlleitner, Mona Lorenz, Monika Löff, Stefan Beiganz, Shutterstock Verlags- und Herstellungsort: Bahnhofplatz 2, 4600 Wels Druck: Druckerei Berger, 3580 Horn Vertrieb: Morawa Pressevertrieb Ges.m.b.H., 1011 Wien

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Die nächste Ausgabe von UNSER SALZKAMMERGUT erscheint am 7. September 2018.

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10 Attersee-Porträts mit Tiefgang

Foto: Mona Lorenz

Foto: Andreas Mühlleitner

28 Die Kawenzmänner vom Attersee

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ATTERSEE-PORTRÄTS MIT TIEFGANG

92 Kochen mit Blüten

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Menschen, Tradition, Kunst und Kultur rund um den Attersee

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DIE KAWENZMÄNNER VOM ATTERSEE

Interview mit Villen-Experten Alwis Wiener

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GENUSS-REISE DURCHS SALZKAMMERGUT Unterwegs mit Foodbloggerin Catrin Neumayer

HOMESTORY Christa Wagner hat aus einem Rustikal-Bau aus den

Der bunt zusammengewürfelte Männerchor im Report

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VILLEN-GESCHICHTEN VOM ATTERSEE

1980er-Jahren ein wahres Wohnparadies geschaffen

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BERG TRIFFT SEE Dem Weitwanderweg Attersee-Attergau auf der Spur

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Foto: Sabine Bungert

Foto: Carletto Photography

Foto: Karin Lohberger Photography

38 Genuss-Reise durchs

66 Homestory Foto: Mona Lorenz

Foto: Monika Löff

Salzkammergut

152 Vintage-Camping Deluxe

98 Helmut Wittmann

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148 Dieter Obermayr

KOCHEN MIT BLÜTEN Köstliche Rezepte von Kräuter-Fee Elisabeth Mayer

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HELMUT WITTMANN Der Almtaler Märchenerzähler über sein neues Buch „Das Geschenk der zwölf Monate“

122 FRED JAKLITSCH Besuch beim „Seer“-Gründer im Ausseerland

Foto: Monika Löff

Coverfoto: © Andreas Mühlleitner

138 REHA MIT LEHÁR Sopranistin Ilia Staple steht im August beim Lehár-Festival auf der Bühne

142 SONJA CAMPBELL Die Interior-Desingerin über die Inspirationsquelle Natur

152 VINTAGE-CAMPING DELUXE Gipsy-Style und Nostalgie am Hallstätter See

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WO KLIMT MALTE UND PIONIERE AUFTAUCHTEN. Erfrischende Seebrise. Maritimes Flair. Inspirierende Natur. Unbeschwertes Sein.

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Attersee-Porträts mit Tiefgang Türkisblau. Trinkwassertauglich. Tiefgründig. Wir erkunden das Meer des Salzkammerguts mit Sonnenhut, Tauchanzug und Fernrohr. Gemeinsam mit einer Naturparkbotschafterin, einem Tauchpionier und einer Unternehmenskapitänin spüren wir seine Seele auf.

Text: Petra Kinzl Fotos: Andreas Mühlleitner, Naturschauspiel/NUP Attersee-Traunsee, Daniela Stockinger, Kuratorium Pfahlbauten, ÖBf-Archiv Gerald Egger, Costadeoi, Klimt Foundation Wien/Georg Buxhofer 2017, Belvedere Wien, Tostmann, privat Unser Salzkammergut | 11

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BÄRBEL RANSEDER: Naturparkbotschafterin, Kräuterpädagogin, Bauchautorin, Ethnobotanikerin, „Pfahlbäuerin“ und Mitwirkende im Pfahlbauverein sorgt bei Führungen für unvergessliche Naturerlebnisse. Ihr Zelt hat sie am Gahberg in Weyregg aufgeschlagen.

K

ein in kostbaren Edelsteinen erstarrtes Licht sprüht farbigeres Leuchten als die Blumenblüten. Alles nur erdenkliche Farbenflammen, Farbenleuchten, Farbenglühen, Farbenschimmern bieten die Blumenblüten dar.“ Gustav Klimt. Kein Zitat eines anderen Künstlers würde sich besser eignen, um eine Erkundungstour am Attersee zu beginnen. In den Sommermonaten zwischen 1900 und 1916 verbrachte der bedeutende Jugendstil-Maler regelmäßig Zeit in dieser Region. Er wäre inzwischen 155 Jahre und elf Monate alt und wird uns bei Besuchen am Attersee noch mehrmals begegnen. Schon Klimt geriet seinerzeit für die Gegend ins Schwärmen, so wie viele heute. Einheimische genauso wie „Zuagroaste“ und Zurückgekehrte.

See-Flora. Klimts Blüten-Zitat könnte auch von ihr stammen, doch der Poesie zieht Bärbel Ranseder die Botanik vor. Eingeheiratet in eine der ältesten Baumschulen Österreichs mit

Sitz im Innviertel, lenkte sie dort 25 Jahre lang erfolgreich die Geschicke. Eher unverhofft verschlug es die ehemalige Chefin gemeinsam mit ihrem Mann vor drei Jahren nach Weyregg am Attersee, als ihnen Erzählungen über ein kleines Häuschen aus Holz und Stein mitten im Grünen zu Ohren kamen, in das sie sich sofort verliebten. So hat sich Bärbel Ranseder einen lange gehegten Wunsch erfüllt und widmet sich als Freischaffende ihrem Lieblingsgebiet Pflanzen und Kräuter. Die Baumschule führt seit sieben Jahren ihr Sohn weiter. „Die Natur erstaunt mich jeden Tag wieder aufs Neue“, schwingt unaufhaltsamer Enthusiasmus in Bärbels Worten mit. Die Liebe zu den Pflanzen, ein fruchtbarer Erfahrungsschatz und pure Lebensfreude spiegeln sich in ihren Augen, wenn sie erzählt.

weiterzugeben, ist in den nächsten Jahren ihr Ziel. Wie gut, dass sie jetzt gleich selbst im einzigen Naturpark des Salzkammerguts, dem 77 Quadratkilometer großen „Waldmeer“ zwischen Attersee und Traunsee, wohnt – sanfte Lärchenweiden, den nördlichsten Maroniwald überhaupt, blühende Streuobstwiesen, seltene Zwetschkenarten und verborgene Almen in greifbarer Nähe. Die charakteristische Kultur- und Naturlandschaft im sogenannten Flyschbergland entstand im Laufe der Jahrhunderte duch die traditionelle Bewirtschaftung der Bauern. Als eine von mehreren Naturvermittlern erkundet Bärbel gemeinsam mit interessierten Besuchern nun Wiesen und Wälder, bringt die heilenden Kräfte der heimischen Pflanzen näher, sammelt essbares Grün und ermittelt in ihrer Erlebnisführung „Krimi und Kräuter“ in Sachen Giftpflanzen

Vor fünf Jahren absolvierte die gebürtige Fränkin die Ausbildung zur Kräuterpädagogin und schrieb ein Buch über Heil- und Kräuterweine. Diesen Wissensschatz und ihre Begeisterung für Pflanzen

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„Die Natur erstaunt mich jeden Tag aufs Neue.“ Bärbel Ranseder, Naturparkbotschafterin

und deren Wirkung. Oft radelt die 65-Jährige schon frühmorgens zum nahegelegenen See und springt in das erfrischende Türkis. Und an manchen Tagen taucht sie als „Pfahlbäuerin“ wieder auf. See-Kultur. Die berühmten Pfahlbauten am Attersee und am Mondsee zählen seit 2011 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Allein am Attersee konnten die Überreste von mehr als 30 Pfahlbaudörfern aus der Jungsteinzeit nachgewiesen werden. In je einem Pavillon in Seewalchen und im Ort Attersee wurde die Geschichte dieser Bauwerke aufgearbeitet und nachempfunden. So ist es heute möglich, einfach in die Rolle eines Urzeitmenschen zu schlüpfen. Während der Sommermonate lassen geschulte Pfahlbauvermittler Geschichte lebendig werden, blicken 6.000 Jahre zurück und führen im Zuge einer

„Raschpatschen“ wie diese herzustellen – auch „Ötzi“ soll sie einst getragen haben – erfordert Können und Fingerfertigkeiten, welche nur noch wenige in der Umgebung beherrschen. In der Erlebnisführung „Pfahlbäuerin aufgetaucht“ bringt Bärbel Ranseder das Leben in der Steinzeit näher.

Schiffstour zu den Welterbestätten im See. Kinder können lernen, Steinzeitwerkzeuge zu basteln, und erfahren, dass schon in der Steinzeit Kaugummi gekaut wurde. Nach wie vor sind die archäologischen Pfahlbauten Gegenstand von Untersuchungen. Heute erforschen hoch spezialisierte Archäologen und Forschungstaucher die Pfahlbausiedlungen. Doch auch Sporttaucher, Fischer und Anrainer machen immer wieder Entdeckungen und tragen durch ihre Meldungen beim Bundesdenkmalamt zur Geschichtsforschung und zum Schutz archäologischer Fundstellen bei.

Vorletzten Oktober wohnte „Pfahlbäuerin“ Bärbel Ranseder zwei Wochen lang als Citizen Scientist dem Grabungsteam in Weyregg bei – und freute sich an der Schlämmstation über Funde wie Keramikscherben, Pfeilspitzen, Silexsteine oder unglaubliche Miniaturen wie Haselnussschalen oder Leinsamen. Eine kleine Sensation sorgte schließlich letzten Dezember für Aufsehen, als der erste Einbaum – bzw. ein drei Meter langes Stück davon – im Attersee gefunden wurde. Tauchlehrer Andreas Six machte die Entdeckung in der Nähe der Pfahlbau-Siedlung Weyregg II. Das hat in Oberösterreich Seltenheitswert.

Erstaunlich, wie viel Genießbares und Heilsames der Naturpark Attersee-Traunsee herzugeben hat. Unser Salzkammergut | 13

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MIT ALLEN WASSERN GEWASCHEN. Tauchpionier Hellas Riepl

Einbäume galten in der Jungsteinzeit als wichtigstes Verkehrsmittel und letztlich als Vorläufer der heutigen Plätten und Zillen.

Die Klarheit des Attersees kommt daher, dass die vom Mondsee kommende Seeache gereinigtes Wasser zuführt. Der Mondsee wirkt für den Attersee wie ein Klärbecken.

„Das Schönste am Tauchen ist die Schwerelosigkeit.“ Tauchpionier Hellas Riepl

Das Kuratorium Pfahlbauten datiert den Fund auf 1550 n. Chr. Auch wenn das einst wichtige Fortbewegungsmittel nicht so alt war wie zuerst gedacht, so bleibt es doch der erste unterwasserarchäologische Fund eines Einbaums in Oberösterreich. Neugierig geworden auf die Unterwasserwelt des Sees, machen wir uns weiter auf den Weg und treffen jemanden, der mit allen Wassern gewaschen ist: Helmut „Hellas“ Riepl. See-Pioniere. Gemächlich schlagen die Wellen gegen den befestigten Hafen in Schörfling. Die weißen Boote mit ihren himmelwärts gereckten Masten schaukeln gemütlich hin und her und warten auf das Kommando „Leinen los“. Dazwischen fällt eine 14 Meter lange Plätte auf: ein 14 Jahre altes Holzschiff, das von Hellas Riepl gemeinsam mit drei Kumpanen nach alten Plänen angefertigt wurde. Am Ankerplatz der „Marina Kammer“ plaudert der weitgereiste Matrose und einstige „Kramer von Kammer“ mit uns über sein bewegtes Leben, das sich mehr unter als über dem Wasserspiegel abspielte und

stets von Neugierde und Abenteuerlust getrieben war. Was ihm der Attersee bedeutet, ist mit einem Satz erklärt: „Das ist die schönste Gegend der Welt!“ Und das heißt etwas. Schließlich hat er in sechs Jahren bei der Handelsmarine viel von der Welt gesehen. Geboren wurde Helmut Riepl im Helenental in Wien, 1952 übernahm sein Vater ein Geschäft in Schörfling am Attersee, das später wiederum er weiterführte. Hellas war einer der ersten Taucher am Attersee. Schon im Alter von 15 Jahren unternahm er – mehr aus jugendlichem Leichtsinn heraus – seine ersten Tauchgänge. Das Wort „Gefahr“ kannte er nicht. „Das Schönste daran ist die Schwerelosigkeit“, schwärmt der Tauchpionier gut gelaunt von seiner Passion. Mit der Zeit wurde auch die Ausrüstung besser. Ab 1959 war Hellas als Bergungstaucher für die Freiwillige Feuerwehr Kammer im Einsatz. 1964

kam man über die Franzosen zu ersten Tauchanzügen. Hauchdünn, aber immerhin. Geschätzt 60 in Not geratene Taucher hat Hellas mit dem Bergungsteam aus dem See geholt. Natürlich habe es auch für ihn brenzlige Situationen gegeben, aber es sei immer alles gut ausgegangen. In all seinen 74 Jahren habe er sein Leben mehr als aus-

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DER GRÖSSTE BINNENSEE ÖSTERREICHS. Vier Milliarden Kubikmeter Trinkwasser

Tauchlehrer Andreas Six fand Ende letzten Jahres einen drei Meter langen Teil eines Einbaums bei Unterwasserarbeiten in der Nähe der Pfahlbausiedlung in Weyregg.

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„Wer an das Glück glaubt, der hat Glück.“ Friedrich Hebbel, Lyriker und Urgroßvater von Doris Schreckeneder

Doris Schreckeneder lenkt mit Geschick und Weitblick das Unternehmen der AtterseeSchifffahrt. Von den Künstlern am See inspiriert, sind ihre Schiffe nach Gustav Klimt, Gustav Mahler und Christian Ludwig Attersee benannt.

gekostet. Beim Tauchen genauso wie beim Paragleiten und Motorradfahren. Mehr könne man sich nicht wünschen. Von einem Pionier des Wassers nun zu Pionieren der Energie und Mobilität. Doris Schreckeneder, die Chefin der Attersee-Schifffahrt in fünfter Generation und erste Frau in der Geschäftsführung in über 130 Jahren Firmengeschichte, entstammt einer großen Unternehmerfamilie. Ihre Vorfahren waren Gründer der Stern und Hafferl Verkehrsgesellschaft, Mitbegründer der heutigen Energie AG und Erbauer der Schafbergbahn. Dass die Schiffe am Attersee nach den drei großen Künstlern Gustav Klimt, Gustav Mahler und Christian Ludwig Attersee benannt sind, hat einen Grund. „Als ich das erste Mal beruflich an den Attersee kam, ging mir das Herz auf, und ich wusste sofort, was die Künstler am Attersee so faszinierte und inspirierte“, so die Unternehmerin, die am Traunsee aufgewachsen ist, über das faszinierende Farbenspiel mit dem türkisblauen Wasser und das imposante Höllengebirge, welches bei Sonnenuntergang rot leuchtet. Dass in den Adern der Juristin auch das Blut ei-

nes Dichters und Lyrikers fließt, wissen nicht viele. Friedrich Hebbel, der zu den größten deutschsprachigen Dramati-

kern des 19. Jahrhunderts zählt, war der Urgroßvater von Doris Schreckeneder, die von so manchen Zufällen berichtet – obwohl sie ja eigentlich nicht an Zufälle glaube: „Mein Urgroßvater hatte auch seinen Sommersitz in Gmunden, gleich in der Nähe, wo ich wohne.“ Und vor über zehn Jahren habe ihre Mutter auf einem Flohmarkt ein altes Hebbelbuch erstanden, welches sie der Großmutter übergab. „Diese klappte das Buch auf, und siehe da: Sie fand einen originalen Hebbelbrief, welchen sie mir schenkte“, glänzt es in ihren Augen, während wir in See stechen. Den Nachklang der Anekdoten noch im Ohr, lassen wir uns

Allee von Schloss Kammer 1912 Gustav Klimt

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Malerische Motive

Blick auf Schloss Kammer

Wer die Seele des Attersees sucht, braucht – wie Klimt – nur den Blick nach innen zu wenden.

nun von der Unternehmenskapitänin an Bord der „Gustav Klimt“ mit dem Fernrohr in der Hand die künstlerischen Seiten des Sees zeigen. See-Kunst. „Ich sehne mich hinaus wie noch nie“, ist einer Ansichtskarte Klimts an seine Emilie Flöge am Attersee zu entnehmen, datiert mit 01.08.1901 in Wien. In der Belle Époque war das Gebiet um den Attersee als Sommerfrische-Destination und für seine Künstlerkolonien bekannt. Es galt als Geheimtipp, während sich die Promi-

nenz in Kaisernähe im Raum Bad Ischl versammelte. Gustav Mahler residierte in den Sommermonaten der 1890er-Jahre im Gasthof Föttinger in Steinbach am Attersee. Dort hatte der Dirigent und Komponist ein Komponierhäuschen am See, das noch heute zu besichtigen ist. Gustav Klimt wiederum entfloh gerne der Wiener Großstadt, indem er seine Sommerdomizile im Bräuhof von Litzlberg, in der Villa Oleander in Kammer, im Forsthaus in Weißenbach sowie in der historistischen Villa Paulick in Seewalchen aufsuchte. Der überwiegende Teil seiner über 50 bekannten Landschaftsgemälde sind in der Region entstanden. Ansichten von der Allee vor Schloss Kammer, Litzlberg oder der Kirche in Unterach zeugen davon. See-Tradition. Zurück an der Schiffsanlegestelle Kammer. Wieder festen Boden unter den Füßen, lockt die nahe gelegene „Bandlkramerey“. Das Haus wurde mit einem zauberhaften Café und einem interessanten Museum rund um die Firmengeschichte der Trachtenfamilie Tostmann wiederbelebt. Im ersten Stock wird der Bogen von der Gründung 1949 über erste Näh-

Schauspielerin Maxi Blaha als Emilie Flöge, Lebensgefährtin und Muse von Gustav Klimt. Sie war das It-Girl der Wiener Moderne, Modepionierin, Künstlerin und Geschäftsfrau.

maschinen und Webstühle bis zurück in die Zeit der Sommerfrische gespannt. „Meine 1915 geborene Großmutter Marlen Tostmann kannte Emilie Flöge noch persönlich und verbindet schöne Erinnerungen an diese faszinierende Frau“, kramt Anna Tostmann-Grosser in dritter Generation für uns in ihrer Familiengeschichte. Stolz präsentiert sie das Herzstück des Museums: eine einzigartige Hauben- und Hütesammlung mit Hunderten Exemplaren, welche die Großmutter in den 1930er-Jahren begann und Tochter Gexi fortführte. Unser Salzkammergut | 17

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Tostmanns Bandlkramerey …

… einst bekannt als „Büchsenmeistergütl“ oder „Roitherhaus“

See-Kulinarik. Einen Stock tiefer herrscht reger Kaffeehausbetrieb. In über 480 Jahren hat man schon viel erlebt. Doch dass noch einmal ein derartiger Schwung hier einkehren würde, davon hätte das ehemalige „Büchsenmeistergütl“, das den meisten Seewalchnern als „Roitherhaus“

Trachtenpioniere Anna und Gexi Tostmann

VIVIENNE WESTWOOD IN LEDERHOSE: Immer wieder arbeiten die Modeschöpferin und ihr Tiroler Mann Andreas Kronthaler mit Tostmann Trachten zusammen; im vergangenen Sommer wurden Westwood-Dirndln für die Pariser Fashion Week kreiert.

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MITBRINGSEL & GESCHENKE. Den Bandlkramerladen hat Gexi Tostmann vor 30 Jahren in Reichraming erstanden.

bekannt ist, wohl nicht zu träumen gewagt. Vor sieben Jahren hat die Familie Tostmann das halb verfallene Haus unweit ihres Trachtengeschäfts gekauft und ihm neues Leben eingehaucht. Der Tradition verpflichtet, scheute man kaum Mühen: Aus dem Holz des Dachstuhls wurden Bänke und Stühle für das Café getischlert, die alten Bretterböden getrocknet, abgeschliffen und neu verlegt, alte Ziegel fanden beim sanierten Kachelofen am Boden Verwendung und an vielen Stellen erzählt das Haus seine eigene Geschichte. Ein Blick auf die Kuchenvitrine in der einladenden Gaststube lässt das Wasser im Munde zusammenlaufen. Alles hausgemacht, so wie vieles hier. Die Speisen und Getränken stammen zu 99 Prozent aus biologischer Landwirtschaft, das Bio-Eis liefert das

„Eiswerk“ aus Salzburg. Das nächste Mal müssen wir auf ein Dirndl-Frühstück herkommen, so der fixe Vorsatz.

Unweit von Schloss Kammer genießen wir am Ende des Tages den Sonnenuntergang auf der herrlichen Terrasse des Klimt Café-Restaurants vor der rot schimmernden Fassade. Mit Blick auf das „Meer“, zwischen den grünmelierten Bäumen hindurch, sind die Spaghetti mit heimischen Flusskrebsen der reinste Genuss. Beim Schwelgen in Gedanken und Blättern in der neu erschienenen Klimt-Biografie aus dem Brandstätter Verlag ist zu lesen: „Er ist nicht auf der Suche nach dramatischen Lichtsituationen, wie sie durch Witterung oder Tages- und Jahreszeiten entstehen. Er fängt in seinen Bildern das In-sich-Ruhen der Natur ein. Sein Blick ist nach innen gerichtet, sozusagen auf die Seele der Natur.“ Zeitlos wie Klimt. Zeitlos wie der Attersee. Die Seele des Herzhaftes Frühstück in der Sees im Innersten entBandlkramerey deckt.

ZWEI ERLEBNISTIPPS FÜR FAMILIEN „Pfahlbäuerin aufgetaucht“ In ihrer Erlebnisführung unternimmt Bärbel Ranseder eine Reise in die Steinzeit, entdeckt Pflanzen, die vor Tausenden von Jahren hier beheimatet waren, stellt aus gesammelten Kräutern Farben her, kocht am offenen Feuer ein Gericht aus Urgetreiden und fertigt Pfahlbauschmuckstücke an. Termine auf www.naturschauspiel.at „Abenteuer Zeitreise“ mit dem Schiff (Kids Special) Schifffahrt und Pfahlbauführung mit Feuersteineschlagen, Ötzi-Pfeilbasteln oder Steinzeitmesserschleifen. Begleitpersonen können zeitgleich bei der Standardführung dabei sein. Montag, 9., 16. und 30. Juli, sowie 13. und 27. August www.atterseeschifffahrt.at

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Ankerplätze AM ATTERSEE

Ansteuern, bitte! Unsere Redaktionstipps zum Erleben und Entdecken, zum Verkosten und Verzehren, zum Sehen und Staunen, zum Spazieren und Flanieren oder einfach: zum Die-Seele-Baumeln-Lassen. Illustrationen: Laura Koller / www.el-design.at

Der größte Binnensee Österreichs. 20 Kilometer lang. 45,9 Quadratkilometer groß. Er erreicht eine beeindruckende Tiefe von 169 Metern. Im Südwesten erhebt sich der Schafberg, im Südosten das Höllengebirge. Ein See der unbegrenzten Möglichkeiten. Beliebt bei Tauchern und Seglern. Fischreich. Von klarer Trinkwasserqualität. Eine Seeumrundung mit den schönsten Ankerplätzen zum Darauf-Einlassen. Pfahlbau-Pavillon UNESCO-Welterbe Pfahlbau. Führungen über den Tourismusverband Ferienregion Attersee. Ein weiterer Info-Pavillon steht in Attersee am Attersee. Mehr auf www.pfahlbau.at Tostmanns Bandlkramerey Café und Museum Feines Dirndl-Frühstück mit hausgemachtem Müsli, regionalen Bio-Eiern und SonnentorTee, kleine Mittagskarte, ab 15 Uhr (und schon davor) hausgemachte Köstlichkeiten von Kuchenbäckerin Dorli. Sonn- und feiertags geschlossen. Hauptstraße 4, 4863 Seewalchen am Attersee. www.tostmann.at/ cafe-bandlkramerey ATTERSEE Schiff ahoi! Am Rundkurs Nord (1 Std. 10 Min.) bietet sich eine atemberaubende Aussicht auf Schloss Kammer und Litzlberg, während der Rundkurs Süd (2 Std. 25 Min.) einen herrlichen Blick auf imposante Sommervillen eröffnet. www.atterseeschifffahrt.at Bienenhof Beliebt bei Groß und Klein ist der biozertifizierte Bienenhof Attersee mit seinen Lehrpfaden, Führungen und eigenem Hofla-

den. Neuhofen 5, 4864 Attersee am Attersee. www.bienenhofattersee.at Hoangarten Gemütliche Mostschenke mit Aussicht auf Höllengebirge und See. Hauseigene Brauerei! Palmsdorf 17, 4864 Attersee am Attersee. www.hoangarten.at NUSSDORF 1er Beisl im Lexenhof Österreichisch-mediterrane Küche auf Haubenniveau: Tipp: Jeden Montag „Menü Surprise“. Am Anger 4, 4865 Nußdorf am Attersee, www.lexenhof.at UNTERACH Kastanienwald Der Waldlehrpfad in Unterach führt Kinder und Eltern durch den für die Region sehr seltenen Edelkastanienwald – vorbei am „Jubiläumsbaum“, der 1908 zu Ehren von Kaiser Franz Josef gepflanzt wurde. Ausgangspunkt am Kirchenplatz in Unterach, drei Kilometer, ca. 1,5 Stunden. Picknick-Rucksack mitnehmen! WEISSENBACH Künstlerweg Eine Wanderung auf den Spuren großer Künstlerpersönlichkeiten wie Gustav Mahler, Friedrich Gulda oder Gustav Klimt. Gehzeit rund eine 3/4 Stunde oder mit Audiobegleitung 2 bis 2,5 Stunden. Audioguides bei Gasthaus Pension zur Nixe, Franz-von-Schönthan-Allee 6, 4854 Weißenbach am Attersee, Tel.: 07663/610 STEINBACH Naturpark Attersee-Traunsee Sanfte Lärchenwälder, verborgene Almen und spannende Erlebnisführungen, z. B. „Wildes für Gaumen und Geist“ mit Elke Holzinger,

Redakteurin Petra Kinzl mit Tauchpionier Hellas Riepl an der Marina Schörfling

„50 shades of green“ mit Ursula Asamer, „Krimi und Kräuter“ mit Bärbel Ranseder oder „Im Waldkammergut“ mit Poidl Putz. Mehr auf www.naturpark-attersee-traunsee.at Zwetschkenreich Schon einmal einen Zwispitz, Bidling oder eine Ziparte gekostet? Nein? Dann wird es Zeit, denn die Gegend rund um den Attersee und Traunsee ist die Heimat dieser Primitivpflaumenarten. Tipp: Großes Zwetschkenfest am 22. September 2018. www.zwetschkenreich.at WEYREGG See-Alpaka Dass sich die wolligen Verwandten der Kamele am Attersee pudelwohl fühlen, davon können sich die Besucher bei Familie Renner überzeugen. Anschmiegsame Produkte wie Tagesdecken, Schals oder Strickwaren lassen sich gleich im „G’schäftl“ erstehen. Einkehrmöglichkeit: Födingeralm. Öffnungszeiten auf www.see-alpaka.at SCHÖRFLING Klimt-Themenweg Auf den Spuren von Gustav Klimt am Attersee, wo der Großteil seiner rund 50 bekannten Landschaftsgemälde entstand. Individuell, mit Audioguide oder in Begleitung eines Klimt-Vermittlers aus der Region. Pro Richtung ca. 45 Min./1,5 km Klimt-Zentrum & Café-Restaurant Multimediales Museum mit Klimt-Kino und permanenter Ausstellung über Leben und Werke des bedeutenden Jugendstilmalers. „Das Klimt“ Café-Restaurant bietet täglich durchgehend warme Küche von 11 bis 22 Uhr. Allee von Schloss Kammer, Hauptstraße 30, 4861 Schörfling am Attersee. www.klimt-am-attersee.at, www.dasklimt.at

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Seewalchen a. Attersee

Attersee

Nußdorf a. Attersee

Unterach a. Attersee

Schörfling a. Attersee

Weyregg a. Attersee

Steinbach a. Attersee

Weißenbach a. Attersee

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Die Kunst der

Vielfalt

Von 20. Juli bis 14. August 2018 gibt der Attergauer Kultursommer Künstlern eine Bühne.

E

s ist die künstlerische Vielfalt, die den Attergauer Kultursommer ausmacht: Seit 1981 treten in dessen Rahmen hochkarätige Künstlerinnen und Künstler auf, die für einmalige Erlebnisse sorgen und neben manch Unkonventionellem der Klassik einen großen Raum geben. Auch im Jahr 2018 haben sich die künstlerische Leiterin Mechthild Bartolomey und ihr Team ganz besondere Hörschmankerl einfallen lassen. Große Eröffnung. Eröffnet wird das Festival am 20. Juli mit Händels großartigem Oratorium „Das Alexanderfest“. Österreichs Starpianist Rudolf Buchbinder setzt, exklusiv beim Kultursommer, den Beethoven-Zyklus „Klaviertrio“ mit seinen philharmonischen Freunden fort (10. August). Dem Multitalent Benjamin Schmid wird zu seinem 50. Geburtstag mit zwei

sehr unterschiedlichen Konzerten gratuliert – er präsentiert sich als klassischer Geiger gemeinsam mit Freunden, u.a. mit Schuberts „Forellenquintett“. Mit seinem neuen Programm „Stradihumpa“ demonstriert er, dass er in sämtlichen Genres der Musik zuhause ist (27. Juli). Spannende Mischung. Wenn sich drei Väter mit ihren Kindern und sechs Celli in die Welt der Oper begeben, sollten begeisterte Opernfreunde in jedem Fall dabei sein (5. August). Mit ihrem neuen Programm „Respekt“ konzentrieren sich die vier Musiker von Faltenradio auf das wirklich Wesentliche (22. Juli), und das international erfolgreiche Duo BartolomeyBittmann stellt die Nummern seiner neuen CD erstmals in Oberösterreich vor (29. Juli). Dass Startenor Michael Schade seine Fans neben Oper und Lied auch mit der klassischen Ope-

Michael Heltau

rette begeistern kann, zeigt er mit den virtuosen Janoskas in einem gänzlich neuen Programm (12. August). Kunst, Klassik, Kinderfreude. Für die Veranstalter des Attergauer Kultursommers ist es eine große Freude, das Internationale Attergau Institut Orchester wieder in seinem Gründungsort begrüßen zu können. Nach einer Arbeitswoche in der Musikschule von St. Georgen mit Dozenten aus den Reihen der Wiener Philharmoniker werden die jungen Musiker ein Programm mit klassischen Highlights spielen, darunter Mozarts berühmtes Klarinettenkonzert mit dem jungen philharmonischen Solo-Klarinettisten Daniel Ottensamer (11. August). In seinem Abschlusskonzert huldigt der Attergauer Kultursommer Michael Heltau, der heuer seinen unglaublichen 85. Geburtstag feiert, mit seinem großartigen Programm „Einen blauen Ballon möcht‘ ich haben“. Natürlich fehlt auch im Sommer 2018 die Nachwuchspflege des Kultursommers nicht: Die beliebte „Attergauer Kinderopernwerkstatt“ findet diesmal mit dem Erfolgsstück „Der kleine Prinz“ (28. Juli bis 4. August) statt. INFO

Infos und Karten unter www.attergauer-kultursommer.at, Tel. 07667/8672 und 07667/6386

© Stephan Doleschal, Reinhard Werner

Das international erfolgreiche Duo „BartolomeyBittmann“ tritt am 29. Juli auf.

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Die Villa Paulick

Der neu gewählte Vorstand vom Verein Klimt am Attersee

Themenwegstele, Klimt-Zentrum

Saisonstart im Klimt-Zentrum

D

er Verein Klimt am Attersee bietet auch in der siebenten Saison des Gustav Klimt Zentrums wieder ein abwechslungsreiches Kulturprogramm für Mitglieder, Kulturinteressierte und alle Gäste am Attersee. Judith Burgstaller-Legat, die Obfrau des Vereines, setzt dabei mit ihrem neu gewählten Vorstand verstärkt auf die gute Zusammenarbeit mit Kulturpartnern wie Tostmann, der Villa Paulick und dem Buchhandel Weidinger. Einen Tag vor Klimts Geburtstag wird am 13. Juli die neue Biografie von Mona Horncastle und Alfred Weidinger vorgestellt. Alfred Weidinger, Direktor des Museums der bildenen Künste in Leipzig und international annerkannter Klimt-Experte, liest in Tostmanns Bandlkramery aus seinem neuesten Werk. Die permanente Ausstellung „Gustav Klimt & Emilie Flöge“ erzählt im Klimt-Zentrum mit Klimt-Kino und multimedialen Touchscreens Faszinierendes über das Schaffen des weltberühmten Urlaubspaares an deren „Sehnsuchtsort“ im Salzkammergut. Ausgewählte 1:1-Reproduktionen von Klimts Attersee-Landschaften lassen die Besucher die malerischen Werkphasen

während seiner Aufenthalte am geliebten Attersee nachvollziehen. Im Grafik-Kabinett ist Gustav Klimt als erotischer Zeichner zu entdecken. Anlässlich seines 100. Todestages und dreier weiterer Künstlerpersönlichkeiten der Jahrhundertwende Egon Schiele, Kolo Moser und Otto Wagner ist auch diesen Wegbereitern der Wiener Moderne und ihrer Verbindung zum Salzkammergut im Klimt-Zentrum ein Themenschwerpunkt gewidmet. Nives Widauers „Time Tunnel“. Einen zeitgenössischen Akzent setzt heuer auf Einladung der Klimt-Foundation die renommierte Wiener Künstlerin Nives Widauer mit ihrer Videoinstallation. Diese gewährt einzigartige Einblicke in die 1877 errichtete historistische Villa Paulick in Seewalchen am Attersee, die als impulsgebender Treffpunkt für Gustav Klimt und Emilie Flöge bekannt wurde. In den Sommermonaten werden in der Villa Paulick Lesungen, Führungen und ein Theaterstück geboten. Historikerin Marie-Theres Arnbom liest aus ihrem neuesten Buch „Villen am Attersee“. Der junge Schauspieler Josef Ellers schlüpft im historischen Ambiente der Villa in die Rolle des Leutnant Gustl von Arthur

Gustav Klimt: Litzlberg am Attersee, um 1915, Privatb esit

z

Schnitzler. Jeden Donnerstag im Juli und August (immer um 17 Uhr) ist eine Führung durch die Villa Paulick möglich. Gratiseintritt für Schulklassen. Spezielle Vermittlungsangebote für Schulklassen und Individualbesucher rücken in dieser Saison besonders in den Fokus. „Es ist uns wichtig, bereits bei Schülern Interesse für den Weltkünstler Klimt zu wecken. Daher haben wir uns entschlossen, Gratiseintritte für Schulklassen anzubieten, damit die jungen Besucher Klimt in unserem Dokumentationszentrum entdecken können“, so Sandra Tretter, Direktorin der Klimt-Foundation. Individualbesucher haben in der gesamten Saison jeden Sonntag um 10:30 Uhr die Möglichkeit, mit einem gültigen Ticket an einer Gratisführung durch das Klimt-Zentrum teilzunehmen.

Gustav Klimt Zentrum am Attersee Öffnungszeiten 2018 12.05. bis 01.07. und 05.09. bis 30.09.: Mi. bis So. & an Feiertagen: 10 bis 16 Uhr 02.07. bis 02.09.: täglich 10 bis 16 Uhr www.klimt-am-attersee.at www.klimtverein.at www.villapaulick.at

© Fotos: Michael Maritsch, Villa Paulick

Klimt-Foundation präsentiert Themenschwerpunkt zum Gedenkjahr 1918-2018. Der Verein Klimt am Attersee bietet diverse Rahmenprogramme.

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MITGEHEN. UND NIE AUF LAND UND LEUTE VERGESSEN.

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INF O

Ö

sterreichisches TopEvent in St. Georgen im Attergau. Von Anfang an arbeiteten die Veranstalter vom Race Around Austria und dem Attergauer Marktfest im Marketing eng zusammen. Ab sofort soll man das auch an den optisch aufeinander abgestimmten Logos erkennen. „Die Kombination aus den beiden Veranstaltungen ist in Österreich einzigartig, genau das hat es zu einem Top-Event in Österreich gemacht. Während wir organisatorisch zwei Veranstaltungen sind und bleiben, wird die Zusammenarbeit im Bereich Marketing 2018 noch intensiver“, so Karl Wienerroither vom Tourismusverband Attergau. Race Around Austria „FOLLOW THE RACE“ & Attergauer Marktfest „FEEL THE FINISH“. Das Race Around Austria mit Ziel und Start in St. Georgen im Attergau ist das härteste Radrennen Europas und nimmt nicht nur die Teilnehmer mit auf eine Reise, sondern auch die Zuseher. Via live GPS-Tracking (www.racearoundaustria.at) kann man genau verfolgen, wo sich die einzelnen Teilnehmer gerade befinden, und Fanzonen verstreut in ganz Österreich warten als Motivationskick auf die Ath-

leten. Ein Highlight für Besucher ist der Zieleinlauf direkt durch die Festzelte des Attergauer Marktfestes, welches in einer großen Party mündet. Zehn Jahre Race Around Austria – erste Österreichische Meisterschaft im Ultrasport. Zum zehnjährigen Jubiläum wartet ein besonderes Highlight auf die Radsportliebhaber. In diesem Sommer gibt es in St. Georgen im Attergau ein zweites, sehr begehrtes Trikot für die Sieger zum Überstreifen. Denn zusätzlich zum schwarzen „Winner“-Jersey von owayo werden 2018 auch Österreichische Meistertrikots für die schnellsten heimischen Teilnehmer vergeben. Erstmals werden vom Österreichischen Radsportverband Meistertitel im Ultraradsport vergeben. Die Titel können auf der Strecke der Race Around Austria CHALLENGE presented by Fever-Tree für die Herren, Damen und Zweierteams gewonnen werden. Auch auf der 2.200 Kilometer langen Extremstrecke gibt es eine Meisterschaft, nämlich jene für die Viererteams. Voraussetzung für die Teilnahme ist eine ÖRV-Lizenz (Amateur oder Profi) oder eine ÖRV Bike-Card (Marathon) plus Besitz der österreichischen Staatsbürgerschaft. Dies gilt bei den Teams für alle Athleten.

DI., 14. AUGUST 2018 10 Uhr: Start Extreme Race Around Austria B-Startblock Aufstellung Pace Cars: 09:15 Uhr bis 09:45 Uhr 20:30 Uhr: Start Extreme Race Around Austria A-Startblock Aufstellung Pace Cars: 20 Uhr bis 20:15 Uhr MI., 15. AUGUST 2018 10 Uhr: START 2er-Team Race Around Austria Aufstellung Pace Cars: 09:30 Uhr bis 09:45 Uhr 15 bis 19 Uhr: START Race Around Austria SOLO CHALLENGE, START Race Around Austria 1500, START 4er-Team Race Around Austria, START Race Around Austria Team CHALLENGE DO., 16. AUGUST 2018 Ganztägig: Zieleinläufe Race Around Austria CHALLENGE 19 Uhr: Siegerehrung Race Around Austria CHALLENGE SAMSTAG, 18. AUGUST 2018 Ganztägig: Zieleinläufe Race Around Austria Ab 18 Uhr: Attergauer Marktfest 22 Uhr: Siegerehrung Race Around Austria (Teams +1500) SO., 19. AUGUST 2018 Ganztägig: Zieleinläufe Race Around Austria Ab 10 Uhr: Attergauer Marktfest 17 Uhr: Siegerehrung Extreme Race Around Austria Infos: www.racearoundaustria.at und www.attergau.at

© Attergau/HotelWinzer

rücken 2018 optisch noch näher zusammen

MO., 13. AUGUST 2018 20:30 Uhr: Start Extreme Race Around Austria Damen Aufstellung Pace Cars: 20 Uhr bis 20:20 Uhr

© TVB

RACE AROUND AUSTRIA & ATTERGAUER MARKTFEST

TERMINE & KONTAKTE:

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St. Georgen im Attergau/Salzkammergut: Ziehen an einem Strang und rücken optisch noch näher zusammen, v. l. n. r.: Tourismusobmann Karl Wienerroither, Race Around Austria Organisator Michael Nussbaumer, Bürgermeister Ferdinand Aigner

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Fotos: Sabine Bungert

FACTS OBJEKT Einfamilienhaus in Massiv und Holzbauweise STANDORT Bad Mitterndorf ARCHITEKT Rodlauer Greimeister ZT GmbH JOSKO PRODUKTE Hebeschiebetür Platin Blue HS Holz/Alu-Fenster & Terrassentür: Platin Oberfläche außen: Alu RAL 7016 anthrazit Oberfläche innen: Eiche N03 natural

E N T G E LT L I C H E E I N S C H A LT U N G

Innentür: PRADO V – MET Buche RAL 7016 Anthrazit

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EIN HOLZHAUS JENSEITS VON KLISCHEES VOM BAUSTOFF BIS ZUM STANDORT: DIE FEINFÜHLIGE EINBETTUNG IN DIE UNBERÜHRTE NATUR MACHT DIESES ARCHITEKTURJUWEL BESONDERS. Regionale Baukultur ist im Salzkammergut ein großes Anliegen – noch dazu steht unser Haus nicht in Alleinlage, sondern ist in die örtliche Bebauung eingebettet“, so die Hausherrin, die als Bau- und Ortsbild-Sachverständige auch eine große Verantwortung gegenüber der Umwelt hat. Zudem wollte man nachhaltig und ökologisch bauen. Die Liebe zum Holz spürt man nicht nur in der Außenfassade, sondern auch in der Wahl der Fenster und Innentüren, die optisch mit der klaren Formgebung des Hauses verschmelzen. „Wir haben in der Auswahl der sichtbaren Materialien ganz gezielt den Fokus auf Fenster, Türen und Böden gesetzt – Bauteile also, die einem Wohnhaus auf lange Sicht den optischen Mehrwert geben“, betont die Architektin. Unaufdringlich und äußerst designaffin wurde die Holz/Alu-Serie Platin im Wohntraum in Szene gesetzt. Die harmonische Verschmelzung von Wohnraum und Natur, dank der großzügigen Fensteröffnungen, schafft überdies eine sensationelle Luftigkeit, die sich auch im Inneren fortsetzt. Eine Wohnqualität, die man mit allen Sinnen spürt.

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AHOI! am Attersee

Wenn man am Attersee 20 stimmgewaltige Männer Seemannslieder singen hört, dann sind die „Kawenzmänner“ unterwegs. Fotografin Karin Lohberger hat den bunt zusammengewürfelten Männerchor porträtiert und Skipper Michael Schumer interviewt. Text & Fotos: Karin Lohberger

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enn ich mir bis dato einen Männerchor vorgestellt habe, bediente ich mich ehrlicherweise folgendem Klischee: Eine Formation aufgeschmascherlter Herren, die entweder Kirchenlieder oder klassische Stücke zum Besten geben. Bis ich einen Männerchor kennengelernt habe, der mein Schubladendenken ein für alle Mal widerlegt hat. In meiner Heimat, am Attersee, traf ich auf 20 laute, bärtige Individualisten, die sich die „Kawenzmänner“ nennen. Als ich den Chor vor einigen Jahren das erste Mal auf dem Open AirFestival im Baseballstadion am Spitzberg hörte, war ich von der ersten Sekunde an begeistert. Die Kombination aus alten Seemannsliedern, gepaart mit der Akustik des kraftvollen Männerchors und der Leidenschaft für heimisches Bier, übte eine besondere Faszination auf mich aus. Einige Chormitglieder kenne ich persönlich noch aus Schulzeiten, vom Fortgehen oder einfach aus den Nachbarorten. Deshalb war es mir eine besondere Freude, eine Story über die Jungs zu machen und sie zu fotografieren. Fest steht vor allem eines: Dieser Männerchor ist verdammt cool!

Michael, aus wie vielen Männern besteht der Chor und wie habt ihr euch kennengelernt? Michael Schumer: Die „Kawenzmänner“ sind ein bunt zusammengewürfelter Haufen aus Männern unterschiedlicher Berufs- und Altersgruppen. Die Zahl der Aktiven schwankt je nach Saison zwischen 15 und 30 Männern. Einige von uns kennen sich schon fast ihr ganzes Leben lang, während andere erst durch den Chor in die Gruppe kamen. Ein paar von uns spielen oder spielten in Bands, die anderen hatten vorher mit Musikmachen nichts oder kaum etwas am Hut. Die Begeisterung für Musik und der Spaß an der gemeinsamen Sache hat uns magnetisch zusammengeführt.

Skipper Michael Schumer gibt bei den Kawenzmännern den Ton an.

Wie kam es zur Gründung eines Männerchors? Die Leidenschaft fürs Fahrtensegeln hat dafür gesorgt, dass wir uns seit 2010 regelmäßig zu Segeltörns ins Mittelmeer aufgemacht haben. „Kurs liegt an, die Segel getrimmt, Stunden auf ein und demselben Bug“, da hat man Zeit, genießt Wellen und Wind und hat plötzlich das Bedürfnis zu singen. So in etwa kann man sich das vorstellen. Die Chorgründung war dann irgendwie eine Geburtstagsüberraschung für Martin. Er war einer der größten Fürsprecher der Chorgründung. Ihn haben wir allerdings bei den ersten Proben mal außen vor gelassen. ;-) Welche Art von Musik macht ihr? Da gibt es zum einen klassische Seemanns-Shantys. Das sind Seemannslie-

der, die für das gemeinsame Arbeiten oder den abendlichen Zeitvertreib an Board geschrieben wurden – sie glorifizierten und mystifizierten die Seefahrerei und alles, was dazugehört. Bei diesen Shantys kommt viel aus dem Englischen, wie zum Beispiel „Haul Away Joe“, „Roll the Old Chariot“, „Old Maui“ und so weiter. Zum anderen stehen wir auf Musik, die irgendwie in dieses Setting passt. Da sind etwa Songs von Bob Dylan, den Stones oder Georg Danzer dabei. 20 Männer auf einem Haufen stelle ich mir laut und chaotisch vor. Wer gibt bei euch den Ton an? Als Skipper habe ich dieses Los gezogen. Ich habe zwar keine musikalische Ausbildung, aber ich höre sehr gut, ob die Töne passen. Im Grunde läuft bei uns al-

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STIMMGEWALTIG. Die „Kawenzmänner“ sind ein bunt zusammengewürfelter Haufen aus Männern unterschiedlicher Berufs- und Altersklassen.

les sehr diplomatisch ab, und es lässt sich meist schnell Konsens herstellen. Seit wann gibt es euch und was war bis jetzt euer größter Auftritt? Die „Kawenzmänner“ sind seit November 2015 als Chor unterwegs. Obwohl wir nie geplant haben, in der Öffentlichkeit zu singen, sind wir mittlerweile doch ganz ordentlich herumgekommen. Eines unserer Highlights sind bestimmt die jährlichen Chorausflüge, die uns schon nach Prag, Bratislava, Wien, Graz, Hallstatt und Ljubljana geführt haben. Dort haben wir spontan auf Plätzen gesungen und die Menschen überrascht. Gerne erinnere ich mich auch an die großen Konzerte mit „Wham Bam Bodyslam“ am Pfingstspektakel Attnang-Puchheim oder mit „Rainer von Vielen“ am Pum Ball in Schwanenstadt. Im Prinzip hat aber jedes Konzert seinen individuellen Charakter.

GESELLIGKEIT. Spaß und Freude werden bei den Chormitgliedern großgeschrieben.

Wie bereitet ihr euch auf einen Auftritt vor und wie läuft bei euch eine Chorprobe ab? Unser Salzkammergut | 31

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„HAUL AWAY JOE“. Neben klassischen Seemanns-Shantys werden auch Songs von Bob Dylan oder Georg Danzer gesungen.

Fotografin Karin Lohberger beim Shooting

Wir proben einmal die Woche nach einem gewissen Schema. Nach dem Aufwärmen und den Stimmübungen kommt der eigentliche Gesang, oder wir arbeiten uns durch eine neue Nummer. Das klingt jetzt sehr streng, aber im Prinzip geht es uns vor allem um Geselligkeit und Spaß. Habt ihr bestimmte Aufnahmekriterien oder ein besonderes Aufnahmeritual, damit man bei euch im Chor mitmachen darf? Bisher haben wir das immer sehr locker gehalten. Wer Lust hat, kann bei uns vorbeischauen, nur Singen ist Pflicht. Habt ihr alle denselben Musikgeschmack bzw. wird solidarisch darüber abgestimmt, welche Lieder in euer Repertoire aufgenommen werden? Ich würde mal sagen: „Bunter Haufen, bunte Mischung!“ Bei der Songauswahl schauen wir, was sich für den Chor gut anfühlt. Danach setzen sich bestimmte Nummern durch oder eben auch nicht.

DER TON MACHT DIE MUSIK. Einmal die Woche kommen die „Kawenzmännern“ zum Proben zusammen. 32 | Unser Salzkammergut 28-33_Kawenzmänner.indd 32

Was bedeutet euch Musik, insbesondere das gemeinsame Singen? Musik ist Ausdruck und Kunst, aber

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VERDAMMT COOL. Authentisch, echt und bodenständig: Die „Kawenzmänner“ vom Attersee

auch Balsam für die Seele, Lebensfreude und deren Zelebrierung. Vielleicht auch so etwas wie Therapie. (lacht) Wenn die Stimmlagen sich treffen und souverän im Raum miteinander schwingen, entsteht immer wieder eine wunderbare Stimmung. Habt ihr ein großes Ziel vor Augen? Es geht uns in erster Linie darum, eine gute gemeinsame Zeit zu verbringen. Alles Weitere darf sich gern ergeben. Was bedeutet der Attersee für euch? Der Attersee ist unser Zuhause, unser „Dahoam“. Auch wenn nicht alle Chormitglieder direkt am See wohnen, ist es ganz klar, was wir auf die Frage, woher wir kommen, antworten: „Mia kumman vom Attersee!“ Wenn ihr euch einen Musiker oder eine Band für ein gemeinsames Konzert aussuchen könntet, welcher wäre das und warum? Puh, das ist eine schwierige Frage.

„MUSIK IST AUSDRUCK UND KUNST, ABER AUCH BALSAM FÜR DIE SEELE.“ Michael Schumer

Wenn es nach mir geht, wäre es wohl Harry Belafonte. Wie seid ihr eigentlich auf den Namen „Kawenzmänner“ gekommen? „Kawenzmann“ oder auch „Kaventsmann“ war in der Seefahrerei lange Zeit der Begriff für eine Riesenwelle, die aus dem Nichts entsteht. In den 90ern wurde das Phänomen erstmalig bei einer norwegischen Bohrinsel aufgezeichnet. Bis heute sind die Dynamik der Welle und ihr Auftreten wissenschaftlich nicht lückenlos aufgeklärt. Diese Geschichte hat uns als Segler fasziniert und nicht mehr losgelassen. Vielleicht lässt sich der „Kawenz-

mann“ auch als Metapher für die Stimmung bei unseren Auftritten übertragen. Noch eine abschließende Frage: Kann man euch für Konzerte oder Events buchen? Ja, man kann es versuchen. Bier ist eingekühlt? (lacht) Infos unter: kawenzmann@gmx.at

AUFTRITTE DER „KAWENZMÄNNER“ 20.06.: St. Wolfgang/Wolfgangsee 22.06.: Linz/Herrenstraßenfest 23.06.: Ebensee/Hochkogelhaus 23.08.: Bad Ischl/Sirius Kogel Fotos & Text: Karin Lohberger www.karinlohberger.com Unser Salzkammergut | 33

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KRISTALLKLARES GEWÄSSER. Der Attersee ist ein beliebtes Ziel für Segler aus aller Welt.

Sommer, Sport

und See

Der Union-Yacht-Club Attersee ist mit 132 Jahren einer der ältesten und mit knapp 1.000 Mitgliedern der größte österreichische Segelverein.

G

Text: Denise Derflinger

egründet wurde er am 10. Juli 1886 durch Eugen Freiherr von Ransonnet-Villez mit dem Ziel, das sportliche und gesellschaftliche Zusammensein zu fördern. Heute basiert der Club auf drei Säulen: Sport, Gesellschaft und Infrastruktur, wobei die Förderung aller segelsportlichen Aktivitäten innerhalb des Clubs und auch im nationalen und internationalen Wettbewerb im Vordergrund steht. Gemeinsam stark. Neben den traditionellen, gesellschaftlichen Veranstaltungen für die Mitglieder des UYCAs,

Fotos: UYCA / Sportconsult, Ernst Brandstetter

wie dem Clubcocktail und der Clubjause, werden jährlich über 30 Regatten und Trainingswochen in den unterschiedlichsten Bootsklassen (Kielboote, Jollen, Katamarane, foilende Boote) durchgeführt. Darunter auch regelmäßig Großevents wie Staats-, Europaund Weltmeisterschaften. Eine große und wichtige Rolle spielt die Förderung der Kinder und Jugendlichen. Präsident Mag. Michael Farthofer erklärt hierzu: „Die Jugendlichen, die jetzt hier sind und eine Gemeinschaft bilden, werden den Club in 20 Jahren übernehmen und führen. Daher legen wir ganz besonderes Augenmerk darauf, ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu

erzeugen und das Gemeinschaftliche zu fördern.“ Long Distance Challenge. Die Long Distance Challenge findet heuer zum dritten Mal statt und besteht aus dem Attersee-Grand-Prix (7. Juli 2018), der 24hours-Regatta (13. bis 14. Juli 2018) und der Langen Wettfahrt (4. August 2018). Die Long Distance Challenge wird vom Union-Yacht-Club Attersee auf höchstem sportlichen Niveau durchgeführt. Alle drei Regatten werden – wie die großen Vorbilder beim America‘s Cup – mittels Tracking live ins Internet übertragen. Da kann man auch vom Wohnzimmer aus live mit da-

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BOOT-RARITÄTEN. M am Attersee statt. Heuer findet die Tempest-W

TEAMGEIST. Die Special Olympics-Schnuppersegler

bei sein! Damit wird auch die Sicherheit bei den Langstreckenregatten erhöht, da das Wettfahrtkomitee zu jeder Zeit über den Standort aller Boote genau informiert ist und im Fall von Notsituationen deutlich effektiver agieren kann. Tempest Weltmeisterschaft. Von 2. bis 6. Juli wird der UYC Attersee zu einem ganz besonderen Schauplatz: Die besten Tempest-Segler kommen an die Ufer des Attersees, um die Wettkämpfe zur Weltmeisterschaft hier auszusegeln. Ian Procter revolutionierte mit dem Tempest für den Segelsport. Die neue Konstruktion brachte es auf Anhieb auf Kultstatus, und binnen weniger Jahre kämpfte eine hohe Dichte der weltbesten Segler um die Titel. Auch heute mit knapp über 50 Jahren hat die Tempest noch immer eine Sonderstellung unter der Vielzahl an alten und modernen Konstruktionen. Dementsprechend ist der UYCAs stolz darauf, die Weltmeisterschaften

el.

Schnuppersegler hissen die Seg

in dieser besonderen Klasse austragen zu dürfen. Special Olympics 2018. Der UYC Attersee hisst die Segel für Menschen mit Beeinträchtigung. Von 7. bis 12. Juni 2018 finden die 7. Nationalen Sommerspiele von Special Olympics Österreich im Raum Vöcklabruck statt. Erwartet werden rund 2.000 Athleten und Trainer aus Österreich, die Wettkämpfe werden in 20 Sportarten ausgetragen. Der Austragungsort für die Segelbewerbe ist der Union-Yacht-Club Attersee. Der UYCAs stellt dabei nicht nur die Sportstätte zur Verfügung, sondern übernimmt auch die notwendigen organisatorischen Aufgaben vor den und während der Regatten. So hilft er beim Organisieren der Segelboote und ist – zusammen mit dem technischen Delegierten von Special Olympics – für die Erstellung der Ergebnisse zuständig. Darüber hinaus stellt er die Begleitboote für die Rennen zur Verfügung

und baut den Regattakurs auf. „Wir freuen uns, mit dem Union-Yacht-Club Attersee einen renommierten Verein als Partner gefunden zu haben, der hervorragende Segelevents auf nationaler und internationaler Ebene durchführt“, so Hans Schneider, Geschäftsführer des Vereins „Brücken Bauen – Special Olympics Sommerspiele Vöcklabruck 2018“. Auch der Präsident des UYCAs, Mag. Michael Farthofer, freut sich: „Segeln ist erfunden worden, um Gewässer zu überbrücken, deren Ufer zu weit entfernt liegen, um sie mit Brücken zu überspannen. Und Segeln ist ein Teamsport. Damit ist jedes Teammitglied ständig angehalten, Brücken zu bauen. Dem Union-Yacht-Club Attersee ist seit mittlerweile 131 Jahren wichtigstes Anliegen, den Segelsport zu fördern. In diesem Sinne freuen wir uns über die Einladung, die Special Olympics Sommerspiele 2018 in der Disziplin Segeln mit der Bereitstellung unserer Infrastruktur unterstützen zu dürfen.“ Unser Salzkammergut | 35

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Nina Gebetsroither

Service erleben am Attersee

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Bootsbau Meisterbetrieb. Wer zu Wasser den Himmel auf Erden erleben möchte, ist bei Gebetsroither in besten Händen: Petticrows, Melges 14, Boesch, Beneteau, Dufour, Esse Boats und Frauscher sind nur einige der Marken, die das Unternehmen führt. „Von Bug bis Heck bestens betreut“ ist dabei das Motto. Das beinhaltet Services wie Lagerung, Transport und Kranservice, Bojenservice, Reparaturservices, eine Yachtbörse und ein Boatshop mit allem Drum und Dran – nicht zuletzt den einen oder anderen Insider-Tipp aus dem reichen Erfahrungsschatz der Bootsfamilie.

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Infos unter: www.yacht.co.at und www.yacht-boerse.at

© Michael Maritsch

as Familienunternehmen wurde 1880 von Johann Gebetsroither gegründet und durchlief mehrere Generationen – bis Nina Gebetsroither, die selbst die Meisterprüfung im Bootsbau absolviert hat, Anfang 2014 das Ruder des Familienbetriebs übernahm. Heute ist der „Yachtservice Gebetsroither“ ein moderner Handwerks- und Dienstleistungsbetrieb im maritimen Bereich, der sich zum Ziel gesetzt hat, alle Kundenwünsche mit höchster Qualität zu erfüllen.

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Seit mehr als 100 Jahren gehört die Firma Gebetsroither zum Attersee wie die berühmten Pfahlbauten, die Berge rundum oder die Wellen, in denen sich die Sonne bricht.

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Genuss-Reise durchs Salzkammergut

Catrin Neumayer ist Österreichs erfolgreichste Foodbloggerin. In diesem Jahr ist sie auch Genussbotschafterin der Salzkammergut Fischrestaurants. Wir haben sie auf ihrer kulinarischen Reise durchs Salzkammergut begleitet. Fotos: Carletto Photography

H

eimischer Fisch liegt Catrin Neumayer am Herzen. Darum hat ihm die erfolgreiche Foodbloggerin (www.cookingcatrin. at) in ihrem ersten Kochbuch sogar ein eigenes Kapitel gewidmet. Und da lag es natürlich nahe, dass sie Genussbotschafterin der Salzkammergut Fischrestaurants wird. Eine Auszeichnung, die sie besonders freut: „Es ist mir eine große Ehre, diese wunderschöne Seenregion mit ihren tollen und herzlichen Gastronomen vertreten zu dürfen“, betont die 31-Jährige. „Außerdem tragen die Salzkammergut Fischrestaurants mit ihrer kulinarischen Arbeit und der Fischerei zu den Werten sowie Traditionen einer der urösterreichischen Regionen und auch dem Erhalt der heimischen Fischarten bei.“

ANGEKOMMEN. Catrin Neumayer alias „cookingCatrin“ während ihrer kulinarischen Reise durchs Salzkammergut.

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INTERESSANTE BEGEGNUNG. Catrin Neumayer mit Hanni Reichenvater, einem Altausseer Original

TRADITIONSREICH. Die gemütliche Gaststube im Restaurant Berndl der Villa Salis

Während einer mehrtägigen Reise durch das Salzkammergut konnte Catrin Neumayer die Region, ihre Menschen und die kulinarischen Köstlichkeiten ein bisschen besser kennenlernen. Eine Station ist zum Beispiel Altaussee, wo sie in der traditionsreichen Villa Salis einkehrt. In der gemütlichen Gaststube des Restaurant Berndl darf sie sich unter anderem über fangfrischen Saibling aus dem Altausseer See freuen. Und dort lernt sie auch Hanni Reichenvater kennen, eine ganz besondere Ausseerin. „Mit über 80 Jahren geht sie im Winter noch am nahe gelegenen Loser Skifahren und fährt mit dem Rad nach Ischl“, erzählt Neumayer beeindruckt. Mit ihr gemeinsam geht sie Bärlauch „klauben“, denn die rüstige Pensionistin ist Kräuter-Expertin und Autorin des Buches „Hausmittel und Heilkräuter im Jahreslauf “.

von Fischspezialitäten aus den Gewässern des Salzkammerguts verschrieben. Reinanken, Saiblinge und Forellen fühlen sich hier zum Beispiel besonders wohl, denn alle 78 Seen der Region haben Trinkwasserqualität. Die Fischrestaurants selbst sind so etwas wie Botschafter der heimischen Fische und servieren ihren Gästen verschiedenste Fischspezialitäten.

Catrin Neumayers Reise durch das Salzkammergut führt sie auch an den Mondsee, wo sie der passionierte Fischer Franz mit zum Netzfischen auf den See nimmt. „Von ihm habe ich viel über die Fischerei gelernt und wie man im Einklang mit der Natur fischt“, sagt die Genussbotschafterin. „So sortiert er alle Fische aus, die nicht groß genug sind oder die er an diesem Tag nicht braucht. Sie dürfen dann zurück in den Mondsee.“

PURER GENUSS. Geräucherter Rössling mit Erdäpfel-Radieschen-Salat

Die Vereinigung „Salzkammergut Fischrestaurants“ (www.fischrestaurants.at) ist übrigens eine einzigartige kulinarische Kooperation, die sich über alle drei Bundesländer des Salzkammerguts erstreckt und vor 24 Jahren gegründet wurde. Die Mitglieder, 22 Gastronomen, haben sich der Zubereitung Unser Salzkammergut | 39

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ATEMBERAUBEND. Der Ausblick vom Hotel „Weißes Rössl“

Die anderen Fische landen dann zum Beispiel im jahrhundertealten Landgasthof Batzenhäusl, wo Neumayer am Abend einkehrt. Dort werden sie von Inhaber und Koch Christof Ehart zu köstlichen Schmankerln wie Räucherforellenfilet mit Mango, roter Rübe und Pasta oder einer heimischen Bouillabaisse verarbeitet. „Mein Hauptgang war ein knuspriges Saiblingsfilet mit Bärlauchrisotto und Hollandaise“, erzählt Neumayer. „Das war so köstlich,

dass sich nicht einmal ein Foto für Instagram ausgegangen ist, weil alles so schnell aufgegessen war.“ Am nächsten Tag erfüllt sich für Catrin Neumayer ein Kindheitstraum: Sie checkt im altehrwürdigen Hotel „Im Weißen Rössl“ am Wolfgangsee ein, das die weltberühmte Operette von Ralph Benatzky bekannt gemacht hat. „Das ,Weiße Rössl’ ist mir seit meiner Kindheit ein Begriff“, erinnert sich die

30-Jährige. „Spätestens als ich in Salzburg gewohnt und gern den Altausseer Kirtag besucht habe, führte bei der Fahrt dorthin kein Weg am Rössl vorbei. Stilecht haben wir damals Kuchen und Kaffee bei sensationeller Aussicht auf den Wolfgangsee genossen.“ Als Genussbotschafterin geht sie auch gleich mal wieder fischen – und zwar in der hauseigenen Fischhütte, die etwas außerhalb des Ortes im

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GOURMETKร CHE. Saibling, Forelle & Co.: Aus den Fischen der Salzkammergut-Seen lassen sich die verschiedensten Kรถstlichkeiten zaubern.

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Fischer Franz weiht Catrin Neumayer in die Geheimnisse des Netzfischens ein.

Wolfgangtal liegt. Dort kommt der so genannte Rössling auf den Tisch, ein Salzkammergut Rössl-Saibling, der dort in eigener Fischzucht produziert wird und bis zu zwei Kilo schwer werden kann. „Ich durfte selbst versuchen, mit dem Kescher einen Rössling zu ergattern, und es ist mir auf Anhieb gelungen“, erzählt Neumayer noch immer stolz. „Die Rösslinge werden vor Ort frisch geräuchert und lauwarm mit Erdäpfel-Radieschen-Salat serviert. Ein Gedicht und für mich mein persönliches Highlight!“

SPEZIALITÄT. Die Rösslinge werden frisch geräuchert und dann lauwarm serviert.

Catrin Neumayer ist übrigens gebürtige Salzburgerin und studierte Marketingexpertin. Heute lebt sie mit ihrem Lebensgefährten und Sohn Matteo (3) im sonnigen Süden, in Klagenfurt am Wörthersee. Ihr Online-Magazin „cookingCatrin.at“ beschäftigt

sich mit den Themen Genuss, Dekound DIY-Ideen und liefert täglich neue Rezepte aus der österreichischen und vor allem süßen Mehlspeisenküche. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten produziert die 31-Jährige im eigenen Kochstudio „Die Kuchl“ Rezepte, Videos, Fotostrecken und sogar ihr eigenes Genussmagazin „Köstlich“. Im Herbst erscheint ihr zweites Kochbuch zur Jahreszeitenküche „KochGenuss“. Immer sonntags kocht sie jetzt auf Puls4 zusammen mit Oliver Hoffinger in der Sendung „Menü für alle Fälle“ und bringt dabei den Zuschauern die wunderbare Welt der Mehlspeisen, Kuchen und Torten näher.

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Fischers Fritz und der

Salzkammergut Fisch

Die Fischspezialisten im Salzkammergut

Fischers Fritz liebt frische Fische. Und so kommt es, dass er immer wieder gerne ins Salzkammergut fährt.

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E N T G E LT L I C H E E I N S C H A LT U N G

© Salzkammergut Fischrestaurants

ort besucht er jedes Mal einen Fischspezialisten der Salzkammergut Fischrestaurants. Und wenn er dann im schattigen Gastgarten sitzt und den traumhaften Ausblick auf die glasklaren Seen und die spektakuläre Bergwelt genießt, ist er jedes Mal wieder aufs Neue hingerissen. Der unwiderstehliche Duft von frisch gebratenen Saiblingen und Reinanken lässt ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen. Während er sich dem Fischgenuss hingibt, denkt sich der Fritz: „Fischers Fritz, was brauchst Du mehr zu Deinem Glück?“ Dem Fritz auf der Spur. Wenn auch Sie Ihr kulinarisches Glück finden wollen, dann kommen Sie ins Salzkammergut zu den 22 Salzkammergut Fischrestaurants. Vielleicht treffen Sie ja Fischers Fritz bei seiner Lieblingsbeschäftigung: genussvoll schmausend im schattigen Gastgarten unter dem alten Kastanienbaum. Der smarte Fritz. Damit der Fritz auch seinen Lieben zu Hause eine Freude machen kann, nimmt er jedes Mal Gutscheine* der Salzkammergut Fischrestaurants mit. Denn damit, so weiß er, kann er jeden Genießer überraschen.

TRAUNSEE

Seegasthof Gamsjaga, St. Gilgen

Hois‘n Wirt, Gmunden

06227/3222, www.gamsjaga.at

07612/77333, www.hoisnwirt.at

Gasthof zur Post, St. Gilgen

Grünbergwirt, Gmunden

06227/2157 www.gasthofzurpost.at

07612/77700, www.gruenberg.at

Landgasthof Batzenhäusl, St. Gilgen

Fisch & Pasta, Gmunden,

06227/2356, www.batzenhäusl.at

0664/5048400, www.fischundpasta.com Fischrestaurant Moser,

FUSCHLSEE

Altmünster 07612/87560,

Seehotel Schlick, Fuschl 06226/8237

www.fischrestaurantmoser.at

www.seehotelschlick.at

Poststube 1327, Traunkirchen 07617/2307 www.hotel-post-traunkirchen.at

AN DER TRAUN

ATTERSEE Hotel Haberl, Attersee 07666/8114, www.haberl-attersee.at

Nocken Toni, Bad Ischl 06132/23327

1er Beisl im Lex‘nhof, Nußdorf

www.nockentoni.at

07666/80000, www.lexenhof.at

Restaurant Weinhaus Attwenger,

Kaisergasthof, Weyregg 07664/2202,

Bad Ischl 06132/21132

www.kaisergasthof.at

www.restaurant-attwenger.at

Gasthof Gebhart, Kraims 07662/8329

HALLSTÄTTER SEE

www.gasthof-gebhart.at

Bräugasthof , Hallstatt 06134/20673

ALTAUSSEER SEE

www.brauhaus-lobisser.com

Restaurant Berndl, Altaussee

Höllwirt , Obertraun 06131/394 www.hoellwirt.at

WOLFGANGSEE Im Weissen Rössl, St. Wolfgang

03622/71227, www.villa-salis.at

TOPLITZSEE Fischerhütte, Toplitzsee 03622/8296, www.toplitzsee.at

06138/23060 www.weissesroessl.at

*Gutscheine gibt‘s in allen Mitgliedsbetrieben, telefonisch 0664/55 79 518 oder unter www.fischrestaurants.at

Fischergartl, St. Wolfgang 0664/5034733 Gasthof Falkenstein, St. Wolfgang/ Ried

www.fischrestaurants.at

06138/2258, www.hotel-falkenstein.at

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. HRECKENEDER MAG. DORIS SC n & Hafferl Verkehr Ster t) Geschäftsführerin taussee-Schifffahr Al d un erse tte (A

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„Zufrieden sind wir erst, wenn unsere Gäste begeistert sind.“

Ruhe, Entspannung und Erholung pur inmitten einer atemberaubenden Naturkulisse ... Auf den ersten Blick sind dies schon die USP‘s, die der tintenfassblaue Altausseer See und das Meer des Salzkammerguts, der Attersee, zu bieten hat. Sieht man genauer hin, ist es Geschäftsführerin Mag. Doris Schreckeneder und ihrem Team an „ihren beiden Seen“ gelungen, des Erlebnis „See“ zum Genuss für alle Sinne für die ganze Familie und alle Altersgruppen zu etablieren. Fotos Stern&Haferl Verkehr/ zVg

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Mit der Attersee-Schifffahrt und der Attergaubahn die Top-Ausflugsziele entdecken.

Schiff & See-Alpakas ahoi!

Die Faszination Attersee an Bord entdecken. Die Einzigartigkeit des Attersees besteht aus der Kombination unterschiedlicher Komponenten: der atemberaubende Blick auf das Höllengebirge, das türkisblaue Wasser und die imposanten Sommervillen, welche mit der Künstlerflotte am Rundkurs Süd, dem Villenkurs (Dauer ca. 2 Std. 20 Min.), und dem Rundkurs Nord, dem Familienkurs (Dauer ca. 1 Std. 10 Min.), zu entdecken sind. Besonders beliebt sind auch die Themenfahrten „Villen & Schlösser“ am Rundkurs Nord und „Villen & Wein“ so-

wie das Villenfrühstück am Rundkurs Süd, bei denen man Wissenswertes und lustige Anekdoten über die Villen und Schlösser vom Experten erfährt. Oder die Abendstimmung an Bord und mit Freunden das „Woch‘n teil‘n“ am Rundkurs Süd genießen: Beim Kauf von vier Rundfahrttickets (Erw.) gibt es eine Flasche Prosecco gratis (gültig mittwochs von 4. Juli bis 5. September auf Kurs 16)! Der Rundkurs Nord, der Familienkurs, führt zu den Highlights des Attersees: Schloss Kammer und Insel Litzlberg. Außerdem ist er auch gut mit dem Gustav-Klimt-Zentrum in Kammer und

dem Bienenhof Attersee kombinierbar. Regionale Schmankerl an Bord. Auch kulinarisch kommen die Gäste nicht zu kurz. Bei schönem Wetter lässt es sich im schönsten Gastgarten am Attersee bei Schmankerln von unseren Partnern aus der Region oder einem kühlen Bier wunderbar entspannen und das Panorama genießen. Bei Schlechtwetter verwandeln sich die Schiffe in schwimmende Kaffeehäuser, in denen man zum Beispiel ein Klimt-Törtchen von der Konditorei Ottet und einen Kaffee genießen kann.

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GF Mag. Doris Schreckeneder:

ATTERSEE IST … ... das Meer des Salzkammerguts. Für mich ist der Attersee mit dem massiven Höllengebirge, den imposanten Sommervillen und seinem türkisblauen Wasser Inspirationsquelle pur. Kein Wunder, dass sich dort Künstler wie Mahler und Klimt inspirieren ließen. Auf unserer Künstlerflotte kann man die Faszination Attersee zum Beispiel bei einem Villenfrühstück am besten entdecken. Mein Tipp: Die Schifffahrt mit den Top-Ausflugsziele und Wandern kombinieren. Das Programm „Wandern mit der Attersee-Schifffahrt“ findet man auf www.atterseeschifffahrt.at. Regionale Schmankerl an Bord genießen.

Tipp für einen Tagesausklang mit atemberaubender Abendstimmung: In der Captain‘s Klimt-Bar ein geräuchertes Forellenfilet von der Fischerei Ecker und ein kühles Glas Wein genießen (donnerstags, 12. Juli bis 16. August, 20:15 bis 22:15 Uhr). Highlights für Kinder und Familien. Speziell für Kinder: Eine Schifffahrt – zum Beispiel auf dem Rundkurs Nord – mit einem Spaziergang zu den SeeAlpakas verbinden. An Sonntagen in der Vor- und Nachsaison (10. Mai bis 29. Juni und 10. bis 30. September) auf Kurs

35 und 36 erhält jedes Kind pro zahlendem Erwachsenen ein Twinni-Eis und ein Mini-Kapitänspatent. In den Sommerferien sorgen das Piratenschiff (montags, 23. Juli, 6. und 20. August) und die Abenteuer-Zeitreise „Kids-Special“ (montags, 9., 16., und 30. Juli, 13. und 27. August) für Spaß und Abwechslung. Wandern und Entdecken mit der Attersee-Schifffahrt. Ideal eignet sich eine Schifffahrt auch in Kombination mit einer Wanderung in der Region oder einem Besuch bei den Top-Ausflugszielen.

Bahn und Schiff ahoi. Ist man schon am Attersee, bietet sich auch eine Fahrt mit der Attergaubahn durch den wunderschönen Attergau an (täglich, Erlebnisfahrt mit Schiff und Attergaubahn nach Fahrplan). Der Hobby-Lokführerkurs auf der Attergaubahn erfüllt Jugendträume. Im Kinder-Ferienprogramm ein absolutes Muss: Der Keltenzug – das Abenteuer für kleine Entdecker (donnerstags, 5. Juli bis 6. September) – entführt Abenteuerlustige auf eine Zeitreise durch den Attergau … inklusive Zaubertrank. Den Kurs selbst bestimmen. Wer Unser Salzkammergut | 47

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Schiffe chartern und in den Sonnenuntergang eintauchen.

den Kurs selbst bestimmen möchte, chartert sich eines der Künstlerschiffe und holt Freunde, Bekannte, Familie oder Geschäftspartner an Bord. Speziell für Gruppen werden Angebote, beispielsweise für Betriebsausflüge oder Gruppenreisen, auf Wunsch maßgeschneidert. Catering ist an Bord durch Gastronomiepartner aus der Region möglich. Steig ein – brems di ein mit Österreichs erstem Solarschiff und der neuen traditionellen Plätte „Loser“. Eine Fahrt mit dem Solarschiff am Altausseer See ist

Fasten und Altaussee entdecken.

Genuss pur. Zum Beispiel eine einstündige Rundfahrt auf dem tintenfassblauen See bei einem Loser Bier oder einem Achterl steirischen Wein genießen. Oder das Solarschiff als Transfer zur Seewiese oder den umliegenden Restaurants nutzen. Kaum ein See ist derzeit an kulinarischen Möglichkeiten zu übertreffen. Mit der traditionellen Plätte „Loser“ kann man zur Seewiese fahren oder ein romantisches Frühstück bzw. ein Picknick inmitten unberührter Natur genießen. Buchbar auch für Kleingruppen bis zu zwölf Personen mit einem einheimischen Plättenführer, der die Gäste

auf Wunsch zu den schönsten Plätzen und besten kulinarischen Schmankerln rund um den See bringt, während ein Altaussee-Experte G‘schichtln über den Altausseer See erzählt. Ein Tag für mich. Bei einem „Tag für mich“ im zauberhaften Altaussee sorgt die Kombination aus einer Schifffahrt mit Österreichs erstem Solarschiff, einem Besuch bei der Freiluft-Gradieranlage und den Salzwelten Altaussee sowie der anschließenden spektakulären Auffahrt auf den Loser für Entschleunigung pur.

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Steig ein – brems di ein mit Österreichs erstem Solarschiff und der traditionellen Plätte „Loser“.

GF Mag. Doris Schreckeneder:

ALTAUSSEE IST … ... für mich meine zweite Heimat geworden. Noch vor der Gründung der AltausseeSchifffahrt habe ich mich sofort in den tintenblauen See mit dem Dachsteinblick und den Loser verliebt. Mein Tipp: Kaum ein See bietet so viele kulinarische Einkehrmöglichkeiten. Einen Spaziergang in die Seewies‘n und zurück mit dem ersten Solarschiff Österreichs und dabei ein Loser Bier genießen. Für kleinere Gruppen bis zwölf Personen kann auch unsere neue Plätte mit einem heimischen Plättenführer – auch inklusive Picknick oder Frühstück – gebucht werden. Wer einmal eine Fastenwoche mit Freunden in einer Lodge am Fuße des Losers machen und dabei Altaussee entdecken möchte, wirft am besten einen Blick auf www.sternfasten.at.

„Auf den Spuren von James Bond“ & „Abendfahrt mit Kapitän‘s Musi“. Von 2. Juli bis 27. August kann man sich „Auf den Spuren von James Bond“ begeben. Auf unserem Solarschiff, das als Regieplatz für „Spectre“ fungierte, gemeinsam mit einem Experten, der bei den Dreharbeiten dabei war, auf den Spuren von Daniel Craig wandeln. Oder bei einer Abendfahrt mit „Kapitän‘s Musi“ (mittwochs, 11. Juli bis 22. August) den Tag am See ausklingen lassen, wenn Kapitän Klaus Trummer mit seiner „Steirischen“ aufspielt.

Sternfasten und Altaussee entdecken. Bei einem „genussvollen Fastenseminar für alle Sinne“ (nach Buchinger) in der Hagan Lodge – am Fuße des Losers – mit einem entschleunigenden Programm den Grundstein für eine nachhaltige Veränderung des Lebensstils legen. In der Gemeinschaft fasten, loslassen und die Gegend und Partnerbetriebe rund um den wunderschönen Altausseer See erkunden und mit einem völlig neuen Lebensgefühl in den Alltag zurückkehren.

Nächste Termine: Samstag, 15.09. bis Freitag 21.09.2018, Samstag, 22.09. bis Freitag 28.09.2018, Samstag, 13.10. bis Freitag 19.10.2018 KONTAKT

www.atterseeschifffahrt.at, Tel.: 07666/7806 www.altausseeschifffahrt.at, Tel.: 03622/20501 www.sternfasten.at, Tel.: 03622/73323 www.stern-verkehr.at, Tel.: 07612/795-2151

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Die schönsten Seiten aus dem Salzkammergut

UNSER SALZKAMMERGUT erscheint 4 x im Jahr 2018.

(März, Juni, September und Dezember) zum Preis von € 28,- (Inland), € 36,- (Ausland)

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UNSER SALZKAMMERGUT direkt zu Ihnen nach Hause!

ABO-BESTELLUNG www.dieoberoesterreicherin.at/aktuelle-abos/ per E-Mail an: abo@neu-media.at | per Fax an: 07242 9396-8110 | oder Tel.: 07242 9396-8100

© Andreas Mühlleitner

Unser Tipp: passend zu jedem Anlass einfach unser Jahresabo verschenken!

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DAS HOTEL AICHINGER – ein Boutique-Hotel mit Geschichte

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ieser Leitsatz gilt seit der ersten Erwähnung als Wirts- und Brauhaus in jeder Entwicklungsphase. Zur Jahrhunder twende wurde im Hotel Bier gebraut. 1877 griff man eine Innovation aus Frankreich auf und verstärkte mit der Einführung der ersten Speisekarte das feine, weltoffene Image des Hauses. Zusätzlich bot man Zimmer mit privaten Sanitärräumen an – zur damaligen Zeit eine Seltenheit im ländlichen Raum. Und 1967

errichtete man den ersten Personenlift am Attersee. Heute ist das Hotel Aichinger ein mehrfach ausgezeichnetes Vier-Stern-Boutique-Hotel und wird seit Generationen von der Familie Aichinger geführt. Die neueste Innovation des Hauses sind fünf elegante und exklusiv ausgestattete Attersee Lofts. Auf großzügigen 35 Quadratmetern verbringen die Gäste ihre Urlaubszeit umgeben von hochwertigen Materialien und genießen einen atemberaubenden Blick auf den Attersee. Um diesen nicht nur zu sehen, sondern auch zu spüren,

bietet das Hotel Aichinger seinen Gästen einen 2.000 Quadratmeter großen Seebadeplatz. Liegen, ein Ruderboot aus Holz, Umkleiden und Sanitäranlagen machen einen Badetag dort zum entspannten Vergnügen. All jene Gäste, die einen Pool mehr schätzen, kommen auch voll auf ihre Kosten: Der 1.500 Quadratmeter große Poolgarten mit seinem Vintage-Poolhaus verzaubert sie an schönen Tagen. Kulinarisch hat das Hotel Aichinger so einiges zu bieten. Das Restaurant DAS BRÄU wurde 2018 mit drei Gabeln vom Falstaff ausgezeichnet

Fotos: Hotel Aichinger, Klaus Costadedoi, Kathi Holzmann

Das Hotel Aichinger ist einer der ältesten Gastwirtschaftsbetriebe am Attersee. Seine fast 200-jährige Geschichte ist vom Wandel geprägt – und doch gibt es einen roten Faden, der sich durch die Jahrhunderte zieht: Die Gäste sollen in Nußdorf am Attersee den besonderen Genuss erleben.

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AUSGEZEICHNET DAS BRÄU hat eine Haube und drei Falstaff-Gabeln.

NEU UND WOHNLICH Studios mit Blick auf den See

ENTSPANNUNG PUR Der große Poolgarten mit Vintage-Poolhaus

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Andreas und Michaela Aichinger

und ist im Gault Millau mit einer Haube gelistet. Während man anderswo von einem Trend zum nächsten hetzt, vertraut man hier seit Generationen schon auf ein einfaches Prinzip: regionale Zutaten, überlieferte Rezepte und ein Schuss Modernität. Im Sommer genießen die Gäste die feinen Gerichte im wunderschönen Gastgarten unter den Kastanienbäumen. Und auch die Weinkarte folgt der bodenständigen, aber exklusiven Haltung des Hauses: Österreichische und internati-

onale Spitzenweine gesellen sich hier zu Klassikern. Die Gäste können hier aus rund 400 verschiedenen Weinpositionen wählen. Eine Tischreservierung wird vor allem an lauen Sommerabenden empfohlen. Das Hotel Aichinger lädt all seine Gäste ein, die über 200 Jahre alte GenussGeschichte des Hauses fortzusetzen. Jeder Gast kann hier sein persönliches Genuss-Kapitel schreiben – egal ob am wunderschönen Seeufer, bei einem guten Glas Wein im Restaurant oder ge-

BADEN AM SEE Der großzügige Seebadeplatz vom Hotel Aichinger

mütlich in der Poollounge. Das Team des Hotel Aichinger setzt sich täglich dafür ein, seinen Gästen eine erholsame Zeit zu bereiten, und freut sich darauf, auch Sie begrüßen zu dürfen. KONTAKT

Hotel AICHINGER Am Anger 1 4865 Nußdorf am Attersee Tel.: 07666/8007 www.hotel-aichinger.at Öffnungszeiten DAS BRÄU: Dienstag bis Sonntag 12 bis 14 und 18 bis 22 Uhr

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Kuscheln und genießen Wer von einem romantischen Wellness-Urlaub im Salzkammergut träumt, sollte sich auf nach St. Georgen im Attergau, nahe dem Attersee, machen, wo das Viersterne-Hotel Winzer die erste Adresse rund um Wellness, Kuscheln und Genießen ist.

H

och oben auf einer Anhöhe in St. Georgen im Attergau thront, nicht zu übersehen, das Wellnesshotel Winzer. Seit mehr als vier Jahrzehnten ist der Betrieb bereits fest in Familienhand und hat sich von einer kleinen Frühstückspension zum großen Wellnesshotel gemausert. Persönlichkeit und familiäre Atmosphäre werden im ViersterneHotel großgeschrieben, und so sind die

Text: Ulli Wright

Fotos: Hotel Winzer

Mitglieder der Familie Winzer stets im Haus präsent und mischen sich immer wieder unter das freundliche Team an der Rezeption, in den Restaurants oder in den Spa-Bereichen, um auch persönlich dafür zu sorgen, dass die Gäste ihren Urlaub in vollen Zügen genießen. Die Hotelbereiche wurden über die Jahre umfassend erweitert; heute findet man ein Viersterne-Hotel der besonderen Art, mit allem, was sich das Herz im Urlaub nur wünschen kann. Und ob-

wohl das Hotel Winzer über 95 Zimmer verfügt und Platz für 195 Gäste bietet, kann man dort, dank ausgeklügelter Architektur und vielen Rückzugsorten, geruhsame Zweisamkeit fernab von Hektik und Trubel genießen. Wir haben Hotelier Thomas Winzer, der vor Kurzem mit vielen Freunden, Gästen und Mitarbeitern seinen 50er gefeiert hat, zum Interview getroffen. Herr Winzer: War es für Sie immer

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VIER GENERATIONEN FAMILIE WINZER

schon klar, dass Sie in den elterlichen Betrieb einsteigen werden? Nach der Hotelfachschule in Bad Ischl war es für mich klar, ins elterliche Hotel einzusteigen. Ich habe es bis heute nicht bereut und bin noch immer mit großer Leidenschaft Gastgeber. Das Hotel Winzer hat sich von einer kleinen Frühstückspension zu einem der führenden Wellness- und Kuschelhotels des Landes entwickelt. Wann haben Sie sich entschieden, dass es in Richtung Wellness gehen soll? Die Idee, in Richtung Wellness-Hotel zu gehen, stammt noch von meinen Eltern. Nach einem Urlaub in einem Hotel am Achensee im Jahr 1994 kamen sie begeistert nach Hause und haben auch meine Frau und mich davon überzeugt, diese Richtung einzuschlagen. Noch im selben Jahr haben wir einen Behandlungsraum für Kosmetik und Massagen gestaltet. Damals waren wir schon im Viersterne-Bereich tätig, und

TRAUMHAFT Winzers romantische Zimmer und Suiten

dieses Angebot ist bei den Gästen sehr gut angekommen. Damit haben wir den Grundstein für den heutigen SpaBereich gelegt. Wie sind Sie eigentlich auf das Thema „Kuscheln“ gekommen? In unserer hektischen Zeit sehnen sich

die Menschen immer mehr nach Entspannung, Erholung und Zweisamkeit. Die Kombination von Wellness und Kuscheln konnten wir uns sehr gut vorstellen, daher haben wir dieses Konzept 2006 mit dem Bau der Residenz, die wir mit 32 Emotion- und Kuschelzimmern ausgestattet haben, umgesetzt. Unser Salzkammergut | 55

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Die Hotelbereiche wurden über die Jahrzehnte erweitert.

Am Abend wird in den stimmungsvollen Restaurants diniert.

Und der Erfolg gibt uns recht, denn unsere romantischen Doppelzimmer und die Suiten mit Whirlpool, ZirbenInfrarotkabinen und Kamin sind zu unserem Markenzeichen geworden. Viele Gäste kommen, stellen das Auto in der Garage ab und verbringen ein paar Tage ausschließlich bei uns im Hotel, um sich eine richtige Auszeit zu gönnen. Viele Stammgäste aus dem In- und Ausland suchen regelmäßig im Wellnesshotel Winzer Erholung und Entspannung. Was ist das Geheimnis Ihres Erfolgs? Wir bieten alles unter einem Dach. Einerseits schätzen die Gäste unser umfassendes kulinarisches Angebot, das mit einem reichhaltigen Frühstück beginnt und über den Brunch und das Nachmittagsbuffet bis hin zum fünfgängigen Dinner am Abend reicht. Wer sich dann noch vergnügen will, macht einen Abstecher in Mark‘s New York Bar, wo wir neben verschiedensten Weinen und Biersorten mehr als 100 Cocktails bie-

ten. Zum anderen finden die Gäste in unserem Haus drei individuelle Spa-Bereiche mit abwechslungsreicher Saunawelt und kuscheligen Wasserbetten-Cocons. Und natürlich bietet unser Wellness-Team kosmetische Behandlungen, verschiedene klassische Massagen sowie Lomi Lomi Nui, Shiatsu, La Stone und sensationelle Paar-Treatments an. Das Hotel Winzer ist bekannt als familiär geführtes Hotel. Wie viele Familienmitglieder sind im Team anzutreffen? Die gesamte Familie ist im Hotel tätig und um das Wohl der Gäste bemüht. Im „Haus der Gesundheit“ in St. Georgen im Attergau bieten wir für unsere Mitarbeiter erstklassige Wohnungen sowie eine Kleinkinder-Tagesstätte für die Kinder der Mitarbeiterinnen kostenlos an. Sie beschäftigen 87 Mitarbeiter. Viele Gastronomen und Hoteliers klagen,

Entspannung pur im Zirben-Meditationsraum

dass es immer schwieriger wird, Personal zu finden. Wie schaut es bei Ihnen aus? Ich glaube, das ist ein allgemeines Problem, dass in unserer Branche schon viel früher als anderswo aufgetreten ist. Man muss den Mitarbeitern etwas bieten, wie etwa Mitarbeiterwohnungen für Familien. Viele Paare unter den Mitarbeitern haben sich bei uns kennengelernt und bleiben uns so erhalten. Auch die Kleinkinder-Tagesstätte für Kinder unserer Mitarbeiter im „Haus

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Mark‘s New York Bar

Die kuscheligen Wasserbett-Cocons

und auch die Gäste werden immer anspruchsvoller. Neben einer Top-Qualität in den Bereichen Wellness, Wohnen und Kulinarik steht die persönliche Betreuung der Gäste absolut im Mittelpunkt. Viele Gäste suchen das Gespräch, Kristall Lounge andere wiederum wollen Zurückhaltung. Und genau diesen Spagat muss der Gesundheit“ kommt recht gut an. man schaffen. Außerdem muss man imDamit bieten wir Mitarbeiterinnen die mer am Ball bleiben. Auch nach mehr Chance, wieder früher ins Berufsleben als 40 Jahren sind wir immer noch dareinzusteigen. Zudem gibt es bei uns im auf bedacht, unser Haus für unsere GäsBetrieb im Service oder auch im Well- te noch schöner zu machen und Neuenessbereich Möglichkeiten, Teilzeit zu rungen in Angriff zu nehmen. arbeiten. In den letzten drei Jahrzehnten wurWellnesshotels gibt es mittlerweile de im Hotel Winzer laufend investiert. wie Sand am Meer. Was muss man den Was steht in Sachen Infrastruktur in Gästen bieten, um sich von der Masse naher Zukunft am Programm? Derzeit sind wir gerade dabei, unseren abheben zu können? Natürlich schläft der Mitbewerb nicht, Sole-Spa um 900 Quadratmeter zu er-

Exklusive Suite mit Whirlpool

Zeit genießen im Emotion-Spa

weitern. Wir statten ihn mit einem Lift und einer Eventsauna für 48 Personen aus. Der Umbau soll im September dieses Jahres abgeschlossen sein. Und auch unseren Naturteich gestalten wir tiefer und größer. Es wird ein richtiger Naturpool, ohne Chemie. Als Hotelier sind Sie wahrscheinlich rund um die Uhr im Einsatz. Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit? Bleibt Zeit für Hobbys? Viel Zeit für Hobbys haben wir momentan nicht. Da jedoch die junge Generation schon voll im Betrieb integriert ist, wird es in Zukunft auch für meine Frau und für mich den einen oder anderen Rückzugsmoment geben. Vor Kurzem haben Sie Ihren 50er gefeiert. Wie zufrieden sind Sie mit dem, was Sie erreicht haben? Ich bin nicht unzufrieden, aber Luft nach oben gibt es natürlich immer noch. (lacht)

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Kristallklare Seen mit Trinkwasserqualität, unberührte Natur, unzählige Berggipfel und mittendrin die Kaiserstadt Bad Ischl. Sie sind angekommen, im Se(e)hnsuchtsort Salzkammergut.

Vom Gletscher zum See – entdecken Sie die Vielfalt des Salzkammerguts!

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ad Ischl, wie Gäste aus aller Welt es kennen und lieben: Villen im Stil der Wende zum 20. Jahrhundert, Flanieren entlang der Esplanade und durch den Kurpark, wandeln auf des Kaisers Spuren durch die Kaiservilla und den Kaiserpark oder auf Entdeckungstour durch die historischen Gassen der Stadt. Operettenmelodien liegen gleichsam in der Luft und strahlend schönes Kaiserwetter macht den Ausflug auf die

Katrin, den Hausberg von Bad Ischl, perfekt. Doch das Salzkammergut bietet Ihnen noch so viel mehr. Bei näherer Betrachtung entpuppt es sich als wahres Sport-Eldorado: Tauchen am Attersee, Segeln am Wolfgangsee, mit dem SUP erkunden Sie den Fuschlsee, am Traunsee kommen Wind- und Kitesurfer ins Gleiten, geklettert wird an einem der zahlreichen Klettersteige, Bergtouren auf den Dachstein bringen Sie in schwindelerregende Höhen,

oder dem Himmel noch näher sind Sie beim Paragliden am Krippenstein. Als Ort der Erholung und Entspannung nach einem ereignisreichen Tag dient Ihnen Ihr Wohlfühlhotel GOLDENER OCHS, im Kaiserstädtchen direkt an der Traun gelegen. Angenehmes Ambiente und eine Atmosphäre, in der man sich wohlfühlt, gemütliche Zimmer, ein einladender SPA-Bereich sowie eine ausgezeichnete Küche machen Ihnen das Erholen und Wohlfühlen leicht. Seit 1791 begrüßt der Golde-

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© Daniel Leitner, Wolfgang Stadler, GoldenerOchs, Tourismusverband, Goldener Ochs E N T G E LT L I C H E E I N S C H A LT U N G

ne Ochs in Bad Ischl seine Gäste. Für viele wurde beziehungsweise ist er auch ein zweites Zuhause. Was als kleine unscheinbare Metzgerei seinerzeit begann, entwickelte sich zu einem wahren Wohlfühlhotel mitten in der Kaiserstadt Bad Ischl. Auch Franz Lehár wusste die herzliche Gastfreundschaft sowie die ausgezeichnete Ochsen-Küche während seiner zahlreichen Aufenthalte in Bad Ischl zu schätzen. Er zählte jahrelang zu unseren treuen Stammgästen. Oft konnte man ihn an seinem Lieblingsplatz beim Komponieren beobachten oder beim Fachsimpeln mit „Walzerkönig“ Johann Strauß, Richard Tauber oder Johannes Brahms. Im weitläufigen SPA-Bereich bleibt der Alltag außen vor. Wo einst die Pferdekutschen Unterstand fanden, die Pferde gewechselt und getränkt wurden, erstreckt sich heute ein SPA-Bereich, der zum Verweilen und Entspannen einlädt. Großzügig angelegt mit Hallenbad, Saunalandschaft, Dampfbad, Infrarotstühlen, Solegradier-An-

lage, Kneippbereich, Fitness-Wintergarten, Pendelliege mit Softsolarium (Sonnenwiese) und zwei Sonnenterrassen mit herrlichem Blick auf den Ischler Hausberg. Genießen Sie die letzten Strahlen der Abendsonne auf einer der Sonnenterrassen, bevor ein paar Bahnen im angenehm temperierten Bergquellwasser geschwommen werden. Ein Urlaubstag im Salzkammergut macht hungrig. Wie gut, dass für abends schon ein Tisch im Traungartl reserviert ist. Herr Schweiger und sein Küchenteam legen Wert auf regionale und saisonale Produkte, die die typische österreichische Küche erst so richtig schmackhaft machen. Ob fangfrische Fische aus den kristallklaren Salzkammergut Seen, schussfrisches Wild aus dem ehemaligen kaiserlichen Jagdgebiet um Ischl (heute ÖBF) Ziegenfrischkäse sowie Rind- und Kalbfleisch von den Ischler und Gosauer Bauern – dafür wurde der GOLDENE OCHS auch mit dem AMA-Gastrosiegel ausgezeichnet. Und man schmeckt es einfach. Ein Glaserl Wein beendet

den Urlaubstag, und nicht nur einmal kommt der Gedanke in uns auf: „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“ Bad Ischl und das Salzkammergut sind immer eine Reise wert.

KONTAKT

HOTEL & RESTAURANT GOLDENER OCHS Familie Schweiger Grazer Straße 4 4820 Bad Ischl Tel.: 06132/23529 Fax: 06132/23529-50 E-Mail: office@goldenerochs.at www.goldenerochs.at

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Dorschvilla in Schรถrfling am Attersee 60 | Unser Salzkammergut

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Villen-G‘schichten vom Attersee

Kaum einer weiß so viel über die Geschichte der einzelnen Jahrhundertwende-Villen rund um den Attersee wie Alwis Wiener. Wie aus einem Fernsehmechaniker ein Villen-Experte wurde und aus reinem Interesse eine große Leidenschaft ... Text: Zivana de Kozierowski Fotos: Mona Lorenz

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err Wiener, Sie haben – wie Sie es formulieren – ein „originelles Hobby“ in Ihrer Pension gefunden: Sie begleiten die Villen- und Schlösser-Schifffahrten am Attersee mit Ihrem umfangreichen Wissen zu vielen der historischen Häuser am See. Wie kam es dazu? Ich war ja Fernsehmechaniker von Beruf und bin 40 Jahre lang hier am Attersee bei vielen der Villen ein- und ausgegangen. Das waren sozusagen alles Kunden von mir. Im Laufe der Zeit konnte ich dann beobachten, wie viele der Villen verkauft wurden und die neuen Besitzer kaum etwas über die Vorgeschichte ihres Hauses wussten. Die waren dann natürlich sehr interessiert, wenn da ein Fernsehmechaniker kam und ihnen etwas über ihren neuen Besitz erzählen konnte. Wie gehen Sie denn bei den Recherchen über diese Häuser vor? Was sind Ihre Informationsquellen? Was ich sammle, sind alte Fotos und die Geschichten historischer Häuser. Aber nicht, indem ich in Grundbüchern nachsehe, sondern indem ich Leute befrage. Der Unterschied dabei ist, dass man aus offiziellen Aufzeichnungen ausschließlich Fakten herauslesen

Alwis Wiener hat sich den Geschichten alter Villen verschrieben.

kann. Doch unterhält man sich mit den Bewohnern, den Nachbarn, den Verwandten und Freunden über ein Haus, dann kommen Geschichten ans Tageslicht, die nirgendwo geschrieben stehen. Mit einer Ausnahme: hier in meinem Laptop (lacht). Bekommen Sie da nicht von einer Geschichte die verschiedensten Versionen zu hören? Genau so ist es. Denn der Villenbesitzer erzählt eine Geschichte, der Nachbar aber eine ganz andere. Natürlich schreibe ich dann beide

auf. Man könnte meine Tätigkeit mit dem Sammeln von Briefmarken vergleichen. Man freut sich unendlich, wenn man wieder ein kleines, fehlendes Teilchen findet, das sich in eine Sammlung bzw. Geschichte einfügen lässt. Oft glaube ich, schon alles zu wissen – dann kommt durch eine neue Version einer Geschichte eine völlig andere Situation heraus. Manche der Geschichten erzähle ich auf der Villenrundfahrt am Schiff, manche schreibe ich auf und behalte sie für mich. Schließlich ist nicht alles für die Öffentlichkeit bestimmt.

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Alwis Wiener spricht mit Villenbesitzern und deren Nachbarn.

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Den Reiz der Geschichten machen bestimmt auch diese bekannten Namen aus. Was haben Sie denn herausgefunden, das Sie uns erzählen möchten? Die Geschichte über das Forsthaus in Weißenbach erzähle ich ganz gerne. Dort hat Gustav Klimt die Sommermonate von 1914 bis 1916 verbracht. Unten lebte der Förster mit seiner Familie und oben im ersten Stockwerk der Künstler. Leider ist dieses Haus im vergangenen Jahrhundert völlig verfallen, bis eine englische Familie die Ruine gekauft hat. Ein Glücksfall, denn sie stellten das alte Forsthaus wieder so her, wie es im Originalzustand ausgesehen hat. Wovon die neuen Besitzer aber gar nichts wussten, war die Geschichte des Hauses und ihres prominenten Vormieters. Bis ich kam, um eine Satellitenschüssel zu montieren ...

Sie sind also so etwas wie ein Botschafter zwischen den Besitzern einerseits und den Geschichten der Häuser andererseits. Sind es die Prominenten, welche diese Geschichten auszeichnen? Bestimmt ist der Aspekt der Prominenz ein wesentlicher. Ob das nun Thomas Bernhard war, der seinen „Lebensmenschen“ – wie er Hedwig Stavianicek bezeichnet hat – im Bräu in Nußdorf regelmäßig besuchte, weil das hier ihr „Stammplatz“ im Sommer war; von da hatte sie es nicht weit zu den Salzburger Festspielen. Oder Friedrich Gulda, der die Waschküche von Charlotte Wolters Villa in Weißenbach in sein Studio umbaute und nachts so laut Musik machte, dass er Stress mit der Villeneigentümerin nebenan, Frau Gardebusch, bekam.

Waren denn alle Prominenten hier wirklich Villenbesitzer? Nein, ganz und gar nicht. Es gab früher ein Phänomen, den sogenannten „paying guest“. Es war also gang und gäbe, prominente Gäste ins Haus zu holen, gegen Bezahlung natürlich. Nicht nur das Haus, auch das Personal wurde untereinander geteilt. So wurde der Erhalt der Villa finanziert. Oft wussten Außenstehende gar nicht, wer der Villenbesitzer und wer der zahlende Gast war. Die wurden auch manchmal verwechselt. So war das zum Beispiel bei der Böhler-Villa auf der Insel Litzlberg. Als der Besitzer der Villa und Eigentümer Unser Salzkammergut | 63

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Jede Villa erzählt ihre eigene Geschichte ...

der Böhler Stahlwerke starb, musste die als gute Gastgeberin bekannte „Mama Böhler“ nicht nur das Haus, sondern zudem die Insel in Litzlberg erhalten. Also hatte sie sich auch einen „paying guest“ gesucht und den berühmten Burgschauspieler Raoul Aslan dafür gewinnen können. Das Problem allerdings war, dass der Schauspieler aufgrund seiner Prominenz nicht einsah, dass er für die Unterkunft etwas zahlen sollte. Stimmt die Erzählung, dass es hier am Attersee erst seit ca. 1880 Schwäne am See gibt, weil sich das eine gewisse Charlotte Wolter unbedingt „eingebildet“ hat? Ja, es heißt, dass die Gräfin und Burgschauspielerin Charlotte Wolter, die mit ihrem Ehemann, Graf

tig idyllisch ausschaut. So wurden also hier am Attersee Schwäne angesiedelt.

O‘Sullivan, in Weißenbach gelebt hat, eine richtige Trendsetterin war. Eine ihrer Leidenschaften war es, „LawnTennis“ zu spielen. Aufgrund ihrer Begeisterung dafür wurden rund um den See die ersten Tennisplätze errichtet. Aus einem Zeitungsartikel aus dem Jahr 1886 geht außerdem hervor, dass sie meinte, jeder Villenbesitzer am Wasser bräuchte auch ein paar Schwäne, damit es rich-

Die ersten Villen hier am See – wann und warum wurden diese eigentlich gebaut? Ungefähr um 1870 ging‘s hier mit der Bautätigkeit so richtig los. Eine der ersten Villen an der Promenade in Seewalchen war die Christ-Villa. Herr Christ, der Großvater von Marlen Tostmann, der Gründerin von TostmannTrachten, hat sie gebaut. Warum wurden diese Villen gebaut? Gute Frage. Die meisten natürlich als Häuser für die Sommerfrische. Aber es gibt auch noch andere Geschichten. Eine geht so: Der Herr Christ hat angeblich einem Freund in Linz geschrieben, er solle sich hier doch auch eine Villa bauen, denn er brauche jemanden zum Karten spielen …

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Urlaub mit Wohlfühlambiente

UEBEX Congresspark

Ankommen – Einchecken – Wohlfühlen in der Vier-Sterne-Pension Knoll am Attersee

Eine Veranstaltungslocation stellt sich vor.

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Eva Knoll

it dem UEBEX Congresspark ist es gelungen, an einem zentralen Standort eine Location zu präsentieren, die mit ihrer außergewöhnlichen Architektur zu begeistern weiß. Direkt an der Autobahnabfahrt Schörfling am Attersee (A1) gelegen, ist man schnell am Ziel. Vom Meeting im kleinen, diskreten Rahmen bis hin zu größeren Events sind acht Räume sowie das großzügige Foyer einzeln oder in Kombination buchbar. Die weitläufige Gartenlandschaft und die beiden Terrassen eignen sich hervorragend für Outdoor-Aktivitäten oder für Pausen zwischendurch. Die Qualität der Ausstattung in den Räumen entspricht sowohl in technischer als auch in ästhetischer Hinsicht hohen Ansprüchen. Bemerkenswert ist die offene, loftartige Bauweise samt Glasdach und Glasfront. Feng Shui-Elemente sorgen zusätzlich für eine angenehme Tagungsatmosphäre. Krista Reimair und Markus Hiljuk stehen für Ihre Anliegen gerne zur Verfügung.

KONTAKT

Erdl 5a, 4861 Schörfling am Attersee Tel.: 0699/13571000 E-Mail: knoll@salzkammergut.at www.pension-knoll.at

KONTAKT © UEBEX Congresspark

Pension Knoll **** © Pension Knoll

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as Urlaubsfeeling beginnt bereits bei der Anreise und dem herzlichen Empfang mit einem Glas Sekt durch die Chefin des Hauses, Eva Knoll. Endlich am Attersee angekommen, heißt es abschalten und genießen. Den perfekten Start in den Morgen bietet das großzügige Frühstücksbuffet auf der modernen Steinterrasse im Grünen. Inmitten atemberaubender Naturkulisse – nur zehn Gehminuten vom Attersee entfernt – fällt es einem leicht, die Seele baumeln zu lassen. Es sind die individuellen Ratschläge und persönlichen Tipps, die den besonderen Urlaub ausmachen. Die Zimmer de luxe, die exquisiten Ferienwohnungen und die Junior-Suite lassen keine Wünsche offen – speziell der Whirlpool ist ein Highlight für romantische Stunden. Weitere Informationen über eine erholsame Auszeit am Attersee: www.pension-knoll.at

UEBEX Congresspark GmbH Kreuzstraße 32 | 4860 Lenzing/Schörfling Tel.: 07672/30034, E-Mail: office@uebex-congresspark.at www.uebex-congresspark.at Unser Salzkammergut | 65

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Wohnen am

Attersee In einer außergewöhnlichen Uferlage am Attersee hat die ehemalige geschäftsführende Gesellschafterin von Josko, Christa Wagner, einen idyllischen Familien-Zweitwohnsitz geschaffen – mit dem See und der umliegenden Natur als Mitbewohner. Text: Nikolaus Prokop

Fotos: Sabine Bungert

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„DIE NATUR SOLLTE TEIL UNSERES NEUEN WOHNAMBIENTES WERDEN, ICH WOLLTE DEN SEE IN MEIN HAUS HINEIN HOLEN.“ CHRISTA WAGNER

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„Bei jedem Raum frage ich mich: Was ist das Schöne, das es hier zu entdecken gibt?“, sagt Christa Wagner. Deshalb wurden vom ursprünglichen Rustikal-Stil des Hauses manche erhaltenswerte Details bewusst beibehalten, etwa die geschnitzten Deckenbalken oder der große traditionelle Holzofen mit Sitzbank.

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on innovativen Ausblicken und faszinierenden Perspektiven versteht Christa Wagner so einiges. Denn nach ihrem Rückzug aus der Geschäftsleitung von Josko, die sie im vergangenen Jahr an ihren Bruder Johann Scheuringer übergeben hat, widmet sie sich nun einer sehr persönlichen Leidenschaft: Als Immobilienentwicklerin im kleinen, feinen Maßstab realisiert sie ausschließlich Projekte, die ihr ein Herzensanliegen sind und die ihr ermöglichen, ihre große Liebe zu anspruchsvollem Wohndesign auf sehr individuelle Weise zu leben – zuletzt etwa bei der Realisierung eines Hauses in Spanien oder auch zweier Wohnungen in Wien. Allzu eng gesteckte Definitionen oder gar Grenzen möchte sie dabei ihrer neuen Tätigkeit erst gar nicht auferlegen: „Jedes meiner Projekte ist völlig eigenständig und eine

Reise in eine kleine Welt für sich“, wie sie selbst sagt. Doch auch wenn Christa Wagner ihre neue Karriere in keine vorgefertigte Schublade gesteckt sehen möchte und die Freiheit genießt, ihrer ganz persönlichen Berufung folgen zu können: Eine beeindruckende Visitenkarte gibt es dafür trotzdem. Denn ihr erst vor Kurzem fertiggestelltes Pri-

Das Designkonzept von Christa Wagner kombiniert nordische Schlichtheit mit alpinen Zitaten und sorgt für ein äußerst stimmiges Wohnambiente mit warmen Holz- und Naturtönen.

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Ein riesiges, über die gesamte Fassadenbreite reichendes Platin Blue-Panoramafenster von Josko bietet einen herrlichen Ausblick über den See vom gesamten, betont großzügig gestalteten Wohnbereich aus.

vathaus am Attersee ist ein ungemein stimmiges Beispiel dafür, wie sie mit stilsicherem Blick und fachkundiger Hand aus einem ursprünglich eher identitätslosen Rustikal-Bau aus den achtziger Jahren ein wahres Wohnparadies direkt am Seeufer geschaffen hat – einerseits als entspannten Zweitwohnsitz für sich selbst, andererseits aber auch als Treffpunkt und kommunikative Drehscheibe für eine große Familie und deren ebenso großen Freundeskreis. „Als ich dieses Haus entdeckt habe, war meine erste Frage sofort: Wie bringe ich den See, wie bringe ich die Natur hinein in mein Haus?“, erzählt Christa Wagner. Gelungen ist ihr dies, indem die gesamte Hausfront zum Seeufer hin vom Boden bis zum Giebel als riesiges Panoramafenster geöffnet wurde. Das über zwei Wohnebenen reichende Platin Blue-Ganzglas-System von Josko erschließt den atemberaubenden Blick über den See und lässt die Grenzen zwischen Natur und Gebäude harmonisch ineinander übergehen. Die unmittelbare Nähe zur Natur prägt auch den Wohnstil des Interieurs: Raffiniert schlichte, nordische Modernität trifft hier auf warme, naturbelassene und kräftig gemaserte Holzflächen

Das Holz/Alu-Ganzglas-System Platin Blue an der seeseitigen Fassade reicht vom Boden bis zum Giebel über zwei Wohnebenen hinweg und öffnet das Haus auf luftige Weise komplett zum Wasser hin.

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FAC TS

OBJEKT: Privat-Seevilla Christa Wagner STANDORT: Weissenbach am Attersee (A) ARCHITEKT: Christa Wagner Dipl. Ing. Herbert Wallner sen. JOSKO PRODUKTE: Ganzglas-System & Hebeschiebetür: Platin Blue und Platin Blue HS Holz/Alu-Fenster & Terrassentür Platin 82 Oberfläche außen: Alu RAL 9005 schwarz matt Oberfläche innen: Eiche N16 black pearl Haustür: WELL COME NEVOS Alu Oberfläche innen: Eiche Alt N14 moohreiche natur Innentür: Prado V – MET56 Die wildastigen, kräftig gemaserten Holzflächen bei Böden und Türen betonen den schlicht-eleganten, naturnahen Charakter des Einrichtungskonzepts bei Farben und Oberflächen.

Oberfläche innen: Wildeiche Stammform N14 mooreiche natur Böden: Storico Diele Eiche N14 moohreiche natur wildastig

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MY VIEW

Die sehr individuell ausgestatDie sehr individuell ausgestatteten teten Privaträume im OberPrivaträume im Obergeschoß bieten Platz für eine geschoss bieten Platz für eine siebenköpfige Familie und sind siebenköpfige Familie und sind mit ihren Einrichtungsdetails mit ein ihren Einrichtungsdetails jeder Unikat für sich.

jeder ein Unikat für sich.

G RU N DR I S S ATTERSEE

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bei Böden und Türen, sowohl im be- milie mit insgesamt fünf Kindern, hier tont großzügig angelegten Wohn- und sechs Schlafzimmer und Badezimmer Küchenbereich mit offenem Kamin unterzubringen, war eine sehr spezielle Badezimmer unterzubringen, auch in den sehr individuell im Parterre, der das kommunikative Aufgabe. Aber das Haus wirkt immer war eine sehr spezielle Aufgaausgestatteten Privaträumen Herzstück des Hauses bildet, als auch noch ungemein geräumig, selbstimmer wenn be. Aber das Haus wirkt im Obergeschoß: „Eine der in den sehr individuell ausgestatteten die ganze Familie versammelt ist – noch ungemein geräumig, und größten Herausforderungen Privaträumen im Obergeschoss: „Einesieht der Blick auf den Seedie alsganze stiller, großer selbst wenn Familie bei der Renovierung man versammelt – und Blick dem Haus von außen nicht der größten Herausforderungen bei garNachbar gibt einem ist stets dasderGefühl, auf den See als stiller, großer an“, lacht Christa Wagner. „Wir der Renovierung sieht man dem Haus hier in einem Haus ohne Grenzen zu Patchwork-Familie von außen gar nichtsind an“,eine lacht Christa wohnen.“ Nachbar gibt einem stets das Gefühl, hier in einem Haus mit insgesamt fünf Kindern, Wagner. „Wir sind eine Patchwork-FaEG hier sechs Schlafzimmer und

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ohne Grenzen zu wohnen.“

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Interview Sie sind heute nicht nur als Interior-Designerin tätig, sondern in gewisser Weise auch als Immobilienentwicklerin im sehr persönlichen Maßstab, indem Sie außergewöhnliche Objekte suchen, finden und anspruchsvoll ausstatten und gestalten. Wie würden Sie eigentlich selbst Ihre neue Tätigkeit bezeichnen? Ich würde mich gar nicht als Designerin oder Immobilienentwicklerin im klassischen Sinn definieren, und ich finde es auch gar nicht nötig, meiner neuen Tätigkeit irgendein genaues Etikett aufzukleben. Ich folge einfach meinem Herzen und realisiere nur Projekte, zu denen ich einen engen persönlichen Bezug habe – jedes davon ist völlig anders und eigenständig und eine Entdeckungsreise in eine kleine Welt für sich. Und so individuell und persönlich, wie ich derzeit arbeite, glaube ich gar nicht, dass es noch ein zweites Unternehmen auf der Welt gibt, das ähnlich funktioniert wie ich. (lacht) Verraten Sie uns ein wenig über Ihr Erfolgsgeheimnis als GeheimtippScout? Ich werde ja oft auch hier am See gefragt: „Christa, wie hast du eigentlich dieses großartige Haus gefunden?“ Und ich antworte dann immer: Indem man mit wachen, offenen Augen und Ohren durchs Leben geht, hartnäckig bleibt, wenn man etwas Schönes entdeckt hat und auch persönlich gut vernetzt ist – durch meine Tätigkeit bei Josko habe ich ja sehr gute Kontakte zur Bau- und Immobilienbranche. Wenn eine Immobilie erst einmal im Internet steht, ist sie ja kein Geheimtipp mehr – ich vertraue da lieber auf meine Intuition und mein persönliches Netzwerk.

mit Christa Wagner

Christa Wagner hat sich einen Lebenstraum erfüllt – und realisiert Wohnprojekte, die sie persönlich mit Begeisterung und Freude erfüllen, im kleinen, feinen Rahmen. Was waren die größten baulichen Herausforderungen, als Sie Ihren eigenen, privaten Wohn-Geheimtipp hier am Attersee entdeckt haben? Wenn ich ein Projekt realisiere, wenn ich ein Haus oder einen Raum betrete, stelle ich mir immer zuerst die Frage: Was ist das Schöne hier, was ist das Potenzial, das es hier zu entdecken gibt? Und im Fall dieses Hauses war die Antwort ganz klar: Ich wollte den See, ich wollte die Natur hinein in mein Haus holen – deshalb die große seeseitige Glasfront sowohl im Wohnbereich im Parterre als auch im Obergeschoss. Ich habe dieses Haus zuerst als Bau in diesem nicht wirklich authentischen neuen Alpin-Stil vorgefunden, den man in Österreich sehr häufig sieht und den ich persönlich nicht sehr ansprechend finde. Aber dafür hatte das Haus einen

sehr guten Grundriss, den ich unverändert beibehalten habe. Die Bauordnung hier am Seeufer setzt ja ohnehin relativ enge Grenzen des Möglichen – also haben wir bei der Neukonzeption einfach die Kanten der ursprünglichen Balkone aufgenommen und mit der neuen Glasfassade sozusagen den See in das Haus hinein geholt. Was war abgesehen von diesem Haus eines der interessantesten Projekte, die Sie in letzter Zeit realisiert haben? Zum Beispiel ein Haus auf Mallorca, bei dem ich auch die Bauleitung übernommen habe – einerseits, um das Land besser kennenzulernen, andererseits aber auch, um die lokalen Handwerker und ihre Arbeit genauer kennenzulernen. Eine sehr spannende Erfahrung, da mir bei meiner Arbeit das Authentische und der regionale Faktor sehr wichtig sind, in Österreich ebenso wie im Ausland. Welche spannenden Zukunftspläne und neuen Perspektiven sehen Sie für sich im Rahmen Ihrer neuen Tätigkeit? Wenn ich etwas mache, mache ich es mit vollem Einsatz. Und genauso, wie ich bei Josko mein ganzes Herzblut in meine Tätigkeit gelegt habe, habe ich jetzt sehr konsequent einen neuen Lebensabschnitt gestartet: Ich achte sehr darauf, mit meinem neuen Unternehmen und meinen Projekten klein und fein zu bleiben, meinen Terminkalender nicht gleich drei Monate im Vorhinein zu füllen und nur Projekte zu übernehmen, die mir wirklich Freude bereiten. Wenn ich hohe Lebensqualität für meine Kunden schaffen will, ist auch meine eigene Lebensqualität ein wichtiger Faktor: Begeisterung und eine gewisse Form der Entspanntheit sind eine sehr gute Kombination, wenn es ums Wohnen geht. (lacht)

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Aufi, owi, umi 15-Stunden-Wanderung am Attersee: Beim Weitwanderevent unter der Patronanz von Profibergsteigerin und Neo-Atterseerin Gerlinde Kaltenbrunner entdeckten rund 80 begeisterte Teilnehmer den Himmel auf Erden. Text: Petra Kinzl Fotos: Claudia Schallauer, Gerlinde Kaltenbrunner/komperdell, Tourismusverband Attersee – Salzkammergut

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NSER SALZKAMMERGUT war dabei und stellt die Nordroute näher vor. Sechs Etappen. 35 Kilometer. 1.170 Höhenmeter. Angezogen von den sagenhaften Ausblicken auf den glitzernden See ließ sich die bunt zusammengewürfelte Wanderschar diesmal auf eine reizvolle Nordumrundung vom Startpunkt Weyregg bis hinüber zum Ort Attersee ein. Weitwanderweg Attersee-Attergau. Der Weitwanderweg AtterseeAttergau wurde im Frühjahr 2017 offiziell eröffnet. Während schon im Vorjahr die begnadete Bergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner auf Einladung des Tourismusverbandes Attersee-Salzkammergut eine motivierte Wandergruppe auf neun Etappen der

„NUR WO DU ZU FUSS WARST, BIST DU WIRKLICH GEWESEN.“ Johann Wolfgang von Goethe

Südroute von ihrer neuen Heimat aus, dem Ort Attersee, bis auf die andere Seite nach Steinbach voll Elan anführte, rückten im Mai dieses Jahres die nordseitigen Aussichtspunkte auf den See in den Mittelpunkt des Interesses. Angespornt durch die reine Seeluft und überwältigt von der pittoresken Landschaft, erreichten alle Teilnehmer bis Sonnenuntergang wohlbehalten und von Glücksgefühlen durchdrungen das Ziel. Gerlinde Kaltenbrunner, die diesmal krankheitsbedingt persönlich leider

nicht dabei sein konnte, freut sich über den gelungenen Event und die rege Teilnahme, schließlich kommt der Erlös aus den Startgeldern ihrem Schulprojekt in Thulosirubari/Nepal zugute.

BERG TRIFFT SEE: Gerlinde Kaltenbrunner (47) erklomm als erste Frau alle 14 Achttausender ohne künstlichen Sauerstoff. Aufgewachsen in Spital am Phyrn, bestieg die ausgebildete Krankenschwester mit 23 Jahren ihren ersten Achttausender. Am 23. August 2011 krönte sie ihre Bergsport-Karriere mit dem Erreichen des K2-Gipfels. Nach der Trennung von ihrem Mann und Bergpartner Ralf Dujmovits vor drei Jahren hat die Ausnahme-Alpinistin ihr Basislager am Attersee aufgeschlagen, wo sie mit Manfred auch eine neue Liebe gefunden hat.

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Auf geht’s! Von Weyregg hinauf auf den Gahberg.

Über sanfte Hügel und weitläufige Wiesen führt der Weg zum Almgasthof am Hongar.

1. Etappe STRECKENABSCHNITT: Weyregg – Brandsteig – Gahbergkapelle

2. Etappe STRECKENABSCHNITT: Gahbergkapelle – Hongar

DISTANZ: 6 km HÖHENMETER: 389 GEHZEIT: 2 Stunden ROUTE: Vom Gasthof Sonne aus führt der Weg durch die Jubiläumsallee über den Fegaweg zum Brandsteig, der die Wanderer über Wald und Wiesenwege auf den Gahberg bringt. Am Höhenrücken mit Blick auf den See geht es auf der Gahbergstraße zur Gahbergkapelle.

DISTANZ: 7 km HÖHENMETER: 332 GEHZEIT: 2 Stunden ROUTE: Eine Höhenwanderung, die auf 943 Metern einen einmaligen Blick über den Attersee gewährt, führt an der Kreuzing Alm vorbei durch Wälder und über Almwiesen zum Almgasthof am Hongar.

Tierische Begegnungen und Natur in Nahaufnahme: ab der Loizenwies weiter bis zum Trattberg.

Grüne Wälder und zwitschernde Vögel säumen den Weg nach Seewalchen.

3. Etappe STRECKENABSCHNITT: Hongar – Alpenberg – Loizenwies – Trattberg

4. Etappe STRECKENABSCHNITT: Trattberg – Kammer – Seewalchen

DISTANZ: 5 km HÖHENMETER: 150 GEHZEIT: 2 Stunden ROUTE: Der nächste Abschnitt führt zuerst ein kleines Stück retour Richtung Alpenberg, dann über die Loizenwies bis zum Trattberg.

DISTANZ: 8 km HÖHENMETER: 70 GEHZEIT: 1 Stunde 15 min ROUTE: Weiter geht es Richtung Marktwald, durch die KarlHausjell-Allee über die Rittmeisterwiese nach Kammer und entlang der Promenade bis Seewalchen. Unser Salzkammergut | 75

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Ankunft am See und Durchschnaufen am Schiff bei der Überfahrt retour nach Weyregg.

Durchhaltevermögen und Ausdauer sind auf der Zieletappe gefragt.

6. Etappe STRECKENABSCHNITT: Schifffahrt von Attersee nach Weyregg DAUER: 20 Minuten 5. Etappe STRECKENABSCHNITT: Seewalchen– Buchberg Ort – Buchberg – Attersee DISTANZ: 9 km HÖHENMETER: 226 GEHZEIT: 4 Stunden ROUTE: Die letzte Etappe führt auf dem Westwanderweg über Feld- und Waldwege nach Buchberg, über Haining hinauf an den Ortsrand von Berg und durch die Waldhänge des Buchbergs auf den Schlossberg. Von dort gelangt man durch den Wald wieder hinunter in den Ort Attersee.

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EINKEHR-TIPPS ENTLANG DER NORDROUTE Gasthof Sonne in Weyregg, www.sonne-online.at Almgasthof am Hongar, www.hongar.at Tostmanns Bandlkramerey in Seewalchen, www.tostmann.at Seehof Attersee, www.seehof-attersee.at

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Foto: Stefan Drokan

Der 1.261 Meter hohe Mahdlgupf bietet für erfahrene Kletterer mit Ausdauer und Kondition eine aussichtsreiche Gratkletterei mit herrlicher Aussicht auf den Attersee und das schöne Salzkammergut. Die Tour mit fast 1.200 Seilmetern, vorbei an der mächtigen „Weißen Wand“, führt zum Ausstieg direkt neben dem Gipfel. Im Mittelteil ist die Kletterei steil und ausgesetzt. Vom Gipfelkreuz am Mahdlgupf geht es unterhalb der Mahdlschneid am Grat zum Schoberstein hinunter. Der Klettersteig ist gut mit dickem Stahlseil und Trittbolzen gesichert. Über ein paar Seilversicherungen gelangt man am gut markierten Weg durch den Wald zum Parkplatz im Tal. Der imposante Klettersteig wurde im Juli 2012 im Bergsteigerdorf Steinbach am Attersee eröffnet und ist für Konditionsschwache, Unerfahrene und Kinder nicht geeignet.

Foto: Claudia Schallauer

PROFI-TIPP: Klettersteig Mahdlgupf

Zugang: Ausgehend vom Ort Weißenbach erreicht man den Einstieg über den Nikoloweg und den Jaga-Wolferl-Graben in etwa 30 Minuten. Schwierigkeitsgrad: D Kletterzeit: 3 Std. 30 Min. Abstiegzeit: 1 Std. 30 Min. Ausrüstung: Komplette Klettersteigausrüstung und ein Helm sind unbedingt erforderlich Geöffnet: 1. April bis 31. Oktober

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ZUSAMMENHALT. Das Familienunternehmen LISKO wird erfolgreich in zweiter Generation geführt.

LISKO: Was haben Autos und Boote gemeinsam? Das Autohaus LISKO in St. Georgen im Attergau ist die erste Anlaufstelle für Auto- und Bootliebhaber. Text: Denise Derflinger

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eit fast 60 Jahren sorgt sich das Autohaus LISKO-Team um die Sicherheit und Mobilität ihrer Kunden. 1960 von Firmengründer Stefan Lisko als kleine Werkstätte gebaut, findet man heute eine breite Palette an Dienstleistungen. Ulrike und Günter Lisko im Interview über ein Familienunternehmen mit Geschichte. Wie sieht die Produktpalette von Lisko aus? Und welchen Service bieten Sie? Ulrike Lisko: Wir sind ständig darum bemüht, unseren Kunden alles aus einer Hand zu bieten. So hat sich unsere Palette an Produkten und Dienstleistungen über die Jahre hinweg ständig erweitert: Neben dem Verkauf der Automarken Mercedes, Fiat und Smart betreiben wir eine eigene Werkstatt mit

Fotos: Michael Maritsch, Günter Lisko

Lackiererei und einer Diskonttankstelle mit Bistro. Somit sind unsere Kunden ein (Auto-)Leben lang versorgt. Neben unserem Schwerpunkt Auto sind wir auch noch mit Verkauf, Service und Reparaturen von Marine-Motoren der Marken Mercury, Honda und Yamaha tätig. Frau Lisko, als junge und alleinstehende Mutter landeten Sie im Alter von 23 Jahren plötzlich an der Unternehmensspitze, als Ihr Vater verstarb. Was dachten Sie damals? Ich wurde in den Familienbetrieb hineingeboren und habe mich schon immer gerne hier aufgehalten. Ich war ein echtes „Papakind“, wir hatten eine tolle Beziehung. Nur weil viele Mitarbeiter, die auch heute noch in der Firma tätig sind, so tatkräftig hinter mir gestanden

sind, habe ich die schwere Anfangszeit gut hinter mich gebracht. Es war und ist für mich das absolut Richtige, die Firmengeschichte fortzusetzen. Wie haben Sie und Ihr Mann sich kennengelernt und wie kam es, dass Sie auch beruflich ein starkes Team wurden? Ulrike Lisko: Das Unternehmen Nöhmer aus Weißenbach war Kundschaft bei uns, mein Mann war damals für den Fuhrpark dort zuständig. Vor 15 Jahren waren wir beide gleichzeitig Single – und dann ging alles ganz schnell. Günter stieg ins Unternehmen ein und ist heute eine große Stütze. Günter Lisko: Meine Frau und ich ergänzen uns toll. Während ich der geborene Techniker bin, ist sie der rationale Part, der gut organisieren und mit Zahlen umgehen kann.

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LUST AUF SEE. Privat sind Ulrike und Günter Lisko mit ihrem Boesch-Boot unterwegs.

Wie steht das Autohaus Lisko heute da und worauf legen Sie in der Unternehmensführung wert? Ulrike Lisko: Flexibilität, Kundenservice und hohe Arbeitsqualität sind unser Versprechen, damit die Kunden zufrieden sind. Eine persönliche Beziehung zu unseren Kunden ist uns besonders wichtig, bei uns sind sie Menschen, keine Nummern. Außerdem versuchen wir, auch besondere Wünsche zu erfüllen. Wir haben 27 Mitarbeiter, die voll und ganz hinter uns stehen – das ist schön in Zeiten, in denen es immer weniger Fachkräfte gibt. Herr Lisko, Verkauf, Service und Reparaturen von Marine-Motoren sind Ihr Spezialgebiet. Was schätzen die Bootsmotoren-Kunden und wer zählt zu Ihrer

Kundschaft? Wie weit reicht das Einzugsgebiet? Es gibt nur noch sehr wenige „wirkliche“ Fachwerkstätten. Zu uns kommen Kunden aus dem ganzen Salzkammergut, vom angrenzenden Salzburger Seengebiet bis in die umliegenden Bundesländer, denn wir bieten höchste Arbeitsqualität. Und das schätzen unsere Kunden, besonders die Blaulichtorganisationen sehr.

für uns Erholung, Heimat, Entspannung. Wir lieben es, mit dem Boot rauszufahren. Günter fährt manchmal sogar am Sonntag mit dem Boot zum Gottesdienst nach Unterach. Günter Lisko: Kraft tanken wir in der Natur mit unserem Hund, am Klettersteig der Drachenwand, in unserem Garten am Lagerfeuer ... Seit einem Jahr haben wir Bienenstöcke, die Tiere und das Imkern machen uns sehr viel Freude.

Als gelernter Bootsmechaniker aus Unterach verfügen Sie über ein Knowhow wie heute nur noch wenige. Widmen Sie sich auch privat der Leidenschaft Motorboot? Ja, wir fahren auch selbst ein Motorboot: ein wunderschönes MahagoniHolzboot aus dem Jahr 1976 der Marke Boesch.

Ihr Motto? Günter Lisko: „Das Leben ist geil!“. Das sagt für uns so viel aus, denn das Leben ist einfach wunderbar!

Was bedeutet der Attersee für Sie beide? Und wo tanken Sie in Ihrer Freizeit Kraft? Ulrike Lisko: Der Attersee bedeutet

DREAM-TEAM. Günter und Ulrike Lisko ergänzen sich perfekt.

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20 Jahre

WICHTLSTUBE Die Trachten Wichtlstube in Edt bei Lambach ist erste Anlaufstelle für Trachtenliebhaber aus ganz Österreich und Bayern. Wir haben nachgefragt, wie sich das familiengeführte Unternehmen vom kleinen Geschäft zum größten Trachtenfachgeschäft Oberösterreichs entwickelt hat. Text: Ulli Wright

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ienstagvormittag, 09:30 Uhr, der Parkplatz vor der Wichtlstube in Edt bei Lambach ist schon gut gefüllt. Und auch im Geschäft herrscht bereits emsiges Treiben. Kundinnen gustieren, probieren und lassen sich von den freundlichen Mitarbeiterinnen beraten. Die gute Stimmung macht auch bei mir richtig Lust aufs Einkaufen. Am gemütlichen Bauerntisch (der sicher manchen männlichen Einkaufsbegleitern des Öfteren zur willkommenen Rast dient) werde ich von Firmengründerin Margarete Holzberger und ihren beiden Töchtern und Wichtlstube-Geschäftsführerinnen Cornelia Calandra und Andrea Holzberger herzlich empfangen. Bei einer Tasse Kaffee erzählen sie mir von den Anfängen der Wichtlstube, dem Zusammenhalt innerhalb des gesamten Teams, und sie geben mir

Fotos: Stefan Beiganz

einen Einblick in das Erfolgsgeheimnis des größten Trachtenfachgeschäftes in Oberösterreich. Mit einem kleinen Geschäft begonnen. Vom angrenzenden Bayern bis zum Burgenland – für einen Besuch in der Wichtlstube in Edt bei Lambach nehmen Trachtenliebhaber oft lange Anfahrtswege in Kauf. Kein Wunder, werden sie doch im mehr als 1.000 Quadratmeter großen Fachgeschäft mit einer Auswahl an Trachten, Dirndln, Lederhosen, Brautmode, Schmuck und Accessoires belohnt, die ihresgleichen sucht. Dabei hat vor 20 Jahren alles ganz klein und beschaulich angefangen, als sich Margarete Holzberger entschlossen hat, ein kleines, feines Trachtengeschäft in StadlPaura zu eröffnen. „Ich habe 20 Jahre lang am Schalter auf der Post gearbeitet, und schon damals habe ich mich

immer gerne in Tracht gekleidet. Generell haben mir schöne Dinge, von Spieluhren bis hin zu Antiquitäten, immer gut gefallen. 1998 war es dann so weit und ich habe mein eigenes Geschäft eröffnet“, erinnert sich Margarete Holzberger zurück. Anfangs stand die dreifache Mutter – ihre Kinder waren vier, elf und 14 Jahre alt – alleine im Geschäft. „Als ich das Geschäft im Jahr 1998 eröffnete hatte, befanden wir uns in einem richtigen Trachtenhoch und meine Töchter haben mich schon damals neben der Schule unterstützt“,

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Firmengründerin Margarete Holzberger mit ihren Töchtern und Wichtlstube-Geschäftsführerinnen Andrea (l.) und Cornelia (r.)

erzählt Margarete Holzberger. Auch in schwierigen Zeiten nicht aufgegeben. Aber nicht immer war alles eitel Sonnenschein. Die Lust an der Tracht ebbte ab, das war auch am Geschäft zu spüren. Dennoch hat Margarete Holzberger nicht aufgegeben. Ganz im Gegenteil, sie hat sich durchgekämpft und ihren Kunden eine gute Auswahl an Tracht sowie einen umfangreichen Markenmix angeboten. Das wurde so gut angenommen, dass sie schon bald neben dem Geschäft in Unser Salzkammergut | 81

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Eine Riesenauswahl an Trachten für Damen, Herren und Kinder werden auf mehr als 1.000 Quadratmetern geschmackvoll präsentiert.

Neben handgezogenen Dirndln in Eigenproduktion führt die Wichtlstube Dirndl und Tracht sämtlicher renommierter Marken.

für Vom Täufling bis zum Teenager, auch ht. Trac an ahl Ausw e groß Kinder gibt es eine

Stadl-Paura auch Filialen in Haag am Hausruck und in Kirchdorf eröffnete. Schon damals kamen die Kunden von nah und fern, das Sortiment wurde laufend erweitert, und die Wichtlstube hat sich bei Trachtenliebhabern einen Namen gemacht. „Schließlich haben wir gemerkt, dass es Sinn macht, alles unter einem Dach anzubieten. Daher haben wir unsere Filialen geschlossen und sind vor sechs Jahren nach Edt bei Lambach übersiedelt. Dort haben

wir neben einer Verkaufsfläche von 1.000 Quadratmetern auch ein 2.000 Quadratmeter großes Lager, Büroräume und die hauseigene Schneiderei“, erzählt Margarete Holzberger. Der Bau des neuen Gebäudes war bisher mit Sicherheit einer der größten Meilensteine in der Geschichte des Unternehmens und hat die Wichtlstube zum größten Trachtenfachgeschäft in Oberösterreich gemacht.

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Heiraten in Tracht liegt im Trend. Daher wird die gut sortierte Hochzeitsabteilung im Sommer neu gestaltet.

50 Mitarbeiterinnen als Erfolgsfaktor. Gepunktet wird nach wie vor mit einer großen Auswahl an Trachtenbekleidung. Neben ausgewählten Eigenmarken gibt es zum Beispiel Tracht renommierter Hersteller wie Arido, Auzinger, Gloriette, Hammerschmid, Hubegger, Klüber, Luise Steiner, Meindl, Mothwurf, Sportalm, Steinbock, Wenger, Wallmann und viele mehr. Von der Großmutter bis zum Täufling – die ganze Familie kann sich in der Wichtlstube

„UNSERE 50 MITARBEITERINNEN SIND UNSER KAPITAL.“ Margarete Holzberger

von Kopf bis Fuß einkleiden. Das große Plus ist neben der Riesenauswahl aber vor allem die kompetente Beratung durch die freundlichen Mitarbeiterinnen, die die Kunden mit Herz und Seele betreuen. Und diesem Erfolgsfaktor ist sich auch Margarete Holzberger voll und ganz bewusst. „Es ist kaum zu glauben, aber mittlerweile beschäftigen wir 50 Mitarbeiterinnen, sie sind zweifelsohne unser Kapital. Vom Lehrling bis zu den Pensionsanwärterinnen ist jedes Unser Salzkammergut | 83

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NEUE HERRENABTEILUNG. Auch Männer kommen in der Wichtlstube voll auf ihre Kosten.

Alter vertreten. Genau diese Mischung macht es auch aus. Die Wichtlstube bedeutet Familie. Diesen positiven Spirit spüren auch unsere Kunden!“ Abstand vom Online-Handel. Wie wichtig die persönliche Betreuung ist, merkt man auch daran, dass der boomende Online-Handel für die Familie Holzberger kein Thema ist. „Das würde unsere Prinzipien vom Einkauf mit Mehrwert und Persönlichkeit völlig aus der Bahn werfen“, ist sich Andrea Holzberger sicher. „Wenn man sich so ein tolles und wertiges Kleidungsstück wie eine Tracht kauft, möchte man eine gute Beratung sowie ein ehrliches und langlebiges Produkt. Nur mit persönlicher Beratung kann man dem Kunden dieses Einkaufserlebnis bieten und darüber hinaus mit geschultem Auge aufzeigen, welche Schnitte und Stoffe ideal für die unterschiedlichsten Figuren sind“, fügt Cornelia Calandra hinzu. Eine Riesenauswahl an Lederhosen in den unterschiedlichsten Preisklassen wird geboten.

Hauseigene Schneiderei. Und sollte

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das ausgewählte Lieblingsstück nicht perfekt passen, dann wird es rasch und völlig unkonventionell in der hauseigenen Schneiderei angepasst. Dort sind übrigens acht Schneiderinnen und eine Designerin beschäftigt, die die hochwertigen handgezogenen Dirndln in Eigenproduktion herstellen und gewünschte Änderungen aller Art durchführen. Sogar eine eigene Lederänderungsschneiderei ist vorhanden. „Besonders bei Dirndln und Hochzeitskleidern, aber auch bei Lederhosen ist es wichtig, dass sie perfekt sitzen. Bei uns bekommt man zum Beispiel Trachtenkleider mit Arm, was vor allem bei älteren Kundinnen stark nachgefragt wird. Auch können wir an jedes Kleid transparente Ärmel nähen“, erklärt Margarete Holzberberger. Großzügige Herrenabteilung. Und weil sich auch immer mehr Männer in der Wichtlstube einkleiden, wurde zuletzt die Herrenabteilung großzügig erweitert. Vom eleganten Trachtenanzug

„DER ONLINE-HANDEL WÜRDE UNSERE PRINZIPIEN VOM EINKAUF MIT MEHRWERT AUS DER BAHN WERFEN.“ Andrea Holzberger

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ERSTE MITARBEITERIN. Seit 19 Jahren arbeiten Margarete Holzberger und Schneiderin Margit Weismann (r.) Seite an Seite.

Das Team der hauseigenen Schneiderei der Wichtlstube

über Lederhosen in unterschiedlichen Preisklassen bis hin zum businesstauglichen Trachensakko, zu Trachtenstutzen und Schuhen werden die Männer von Kopf bis Fuß ausgestattet. Da auch hier gute Beratung das Um und Auf ist, stehen den Herren acht eigens geschulte Beraterinnen zur Seite. Und eine weitere Neuerung steht schon bald am Programm. Noch in diesem Sommer wird die ohnehin schon großzügige und gut sortierte Hochzeitsabteilung neu gestaltet. „Heiraten in Tracht wird ein immer größeres Thema. Dazu wollen wir den angehenden Bräuten das passende Ambiente bieten“, so Andrea Holzberger. Familiengeführtes Unternehmen. Mittlerweile ist Firmengründerin Mar-

„TRACHT BEDEUTET FÜR UNS LEBEN MIT TRADITION!“ Familie Holzberger

garete Holzberger bereits in Pension. Dennoch vergeht kein Tag, an dem die 61-Jährige nicht im Geschäft ist. Glücklich ist sie vor allem darüber, dass die beiden Töchter die Wichtlstube mit viel Herzblut weiterführen. „Natürlich hat jeder von uns in der Firma seine eigenen Kompetenzen, aber im Großen und Ganzen entscheiden wir vieles gemeinsam“, so Margarete Holz-

In der Schneiderei werden die handgezogenen Dirndl gefertigt und Änderungen durchgeführt.

berger. Sohn Nico kümmert sich um Werbung und Marketing, die Schwiegersöhne Sebastiano und Daniel sind für administrative und logistische Belange zuständig. Tochter Andrea managt die Modeschauen und nimmt die Anfragen von Gruppen wie Landjugend und Musikvereine entgegen. Tochter Cornelia, selbst seit eineinhalb Jahren Mutter eines kleinen Sohnes, ist für den Einkauf der Stoffe und für Sonderanfertigungen zuständig. Niemals missen möchten Margarete Holzberger und ihre Töchter den direkten Kontakt zu den Kunden, und so ist es in der Wichtlstube ganz selbstverständlich, dass man von einer der „Chefinnen“ beraten wird. Denn das Geschäft mit der Tracht ist nicht nur ihr Beruf, sondern vor allem Hobby und Leidenschaft.

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Der Geschäftsführerin des Baustoff-Unternehmens Nußbaumer in Pinsdorf, Elisabeth Nußbaumer, braucht man in Sachen Baustoffe nichts zu erzählen! Wie sich eine Frau in einer Männer-Branche durchsetzt. Frau Nussbaumer, wann haben Sie sich entschieden, den großelterlichen Betrieb, Nußbaumer Baustoffe, zu übernehmen? Das war im Jahr 2000 nach meinem Handelsschul-Abschluss. Ich war gerade 17 Jahre jung. Da mein Bruder und mein Vater das zweite Familienunternehmen, die Poll-Nußbaumer Spedition führten, fehlte hier sozusagen eine Generation zur Übernahme. Also stieg ich ins Geschäft ein. Dies brachte natürlich auch gewisse Probleme mit sich. Mit welchen Problemen waren Sie konfrontiert? Grundsätzlich war es nicht leicht, als junge Frau eine Baustofffirma zu über-

nehmen. Da ich dieses Unternehmen zudem auch noch von meinen Großeltern übernahm, gab es grundlegende Dinge, bei denen große Veränderungen notwendig waren. Vieles war veraltet. Es gab da in mancherlei Hinsicht einen richtigen Generationskonflikt: Egal, ob es um die Anschaffung einer Bankomatkasse ging oder um die Werbemaßnahmen, die interne Computeranlage oder die Gestaltung der neuen Schauräume – alles musste aktualisiert werden. Die Schwierigkeit lag hier sicher auch darin, das traditionell geführte Familienunternehmen und dessen Handschrift nicht zu verlieren und dennoch auf einem zeitgemäßen Stand eines modern geführten Betriebes zu sein.

IM INTERVIEW. Elisabeth Nußbaumer

Wie haben Sie es geschaff t, als Frau in dem von Männern dominierten Baugeschäft Fuß zu fassen? Den Betrieb kenne ich ja von Kindheit an. In meinen Schulferien verbrachte ich immer viel Zeit im Unternehmen und war damit beschäftigt, bei den Großeltern mit anzupacken. So war ich von klein auf mit der Materie vertraut. Später habe ich auch sehr viele Schulungen in diese Richtung gemacht. Wenn da zum Beispiel ein Polier von einer Baustelle reinkam und merkte, dass ich mich nicht zu 100 Prozent auskannte, war ich schon „verkauft“. Heute macht es mir jedoch großen Spaß, wenn ich die Bauherren mit meinem Fachwissen überraschen kann. Was macht das Unternehmen Nußbaumer Baustoffe zu dem, was es heute ist? Wir bauen vor allem auf Service und Qualität. Unser Zugpferd ist mit Sicherheit die Beratung der Kunden, unser Service und die Qualität der Baustoffe. Zudem haben wir ein riesiges Lager, denn warten will und kann keiner, wenn er mitten im Hausbau steckt. Ab September steht unseren Kunden auch ein neuer Fenster/Türen-Schauraum zur Verfügung! Besuchen Sie unsere Webseite mit laufend aktuellen Angeboten: www.baustoffe-nussbaumer.at KONTAKT

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Elisabeth Mayer

Kochen

mit Blüten

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lüten sind die Krönung jeden Gartens. Doch die bunte Pracht ist nicht nur wunderschön anzusehen, sie lässt sich auch herrlich in der Küche verarbeiten. Denn das verwendbare Spektrum an Blüten und Knospen ist weitaus vielfältiger, als die meisten denken. „Artischocken, Brokkoli oder Kapern isst und kennt jeder“, sagt Elisabeth Mayer, Kräuter-Fee aus Lochen. „Dass es sich dabei allerdings um Blütenknospen handelt, ist den wenigsten bewusst. Auch echter Safran, die Staub-

fäden des Safrankrokus, Gewürznelken, die getrockneten Blütenknospen des Gewürznelkenstrauches oder auch Vanille, die Samenschoten der Vanilleorchidee, sind heutzutage nicht mehr aus dem Gewürzregal wegzudenken.“ In ihrem „Traumgarten Tannberg“ gibt es die verschiedensten Blüten, so weit das Auge reicht. Wegen ihrer wertvollen Inhaltsstoffe finden sie sich bei Elisabeth Mayer nicht nur als Dekoration am Teller, sondern spielen dort häufig die Hauptrolle – etwa als bunter Salat, Fingerfood oder blütenreiche Hauptspeise.

BUCHTIPP: „Zauberhafte Blütenküche“, Elisabeth Maria Mayer, Bucher Verlag; € 29,90

© Mona Lorenz. Shutterstock

Löwenzahn, Rosen, Lavendel – die bunte Blütenpracht eines Gartens ist viel zu schade, um lediglich als Dekoration am Teller zu enden. Kräuter-Fee Elisabeth Mayer zeigt, wie man köstliche Speisen aus Blüten und Knospen zaubert.

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„Leider fehlt sehr oft das Wissen, wie man Blüten und Knospen verwenden und kulinarisch verarbeiten kann“, weiß die Expertin. Dieser Jammer fange schon bei den Schnittlauchblüten an. Anstatt sich über die reichliche Blütenbildung zu freuen, einen Teil von ihnen als Kapern einzulegen und die verbliebene Knospenschar bis zu ihrer Entfaltung als lilafarbene, aromatische Blütenquasten zu pflegen, würden unwissende Hobbygärtner alle Knospen ausbrechen oder die ganze Pflanze brachial zurückschneiden. „Damit bringt man sich um den köstlichsten Genuss, den der Schnittlauch zu bieten hat“, betont Mayer. In ihrem Buch „Zauberhafte Blütenküche“ zeigt sie, wie sich diese Blüten verwenden lassen – zum Beispiel auf einem feinen Brot mit Butter und Wachtelei.

DAS SOLLTEN SIE BEI DER VERWENDUNG VON BLÜTEN UND KNOSPEN BEACHTEN: • Blüten niemals waschen!

nicht für Schlüsselblumen, Lungenkraut,

wie Blütenstaub und Nektar verloren.

Taubnesseln und andere Lippenblütler, deren Blütenkelche vorsichtig ausgezupft werden.

• Wenn Sie Ihren Speisezettel mit Blüten bereichern möchten, ist es

• Finger weg von echten Giftpflanzen,

notwendig, die Pflanzen genau zu

wie Herbstzeitlose, Maiglöckchen,

kennen. Für alle Pflanzen, die Sie nur

Seidelbast oder Fingerhut! Auch

zweifelhaft bestimmen können, gilt

Kleinstmengen sind sehr giftig.

absolutes Essverbot! • Sammeln Sie immer mit Umsicht • Ernten Sie Blüten nur an sonnigen

und Rücksicht. Ein guter Grundsatz:

Tagen, um Aroma und Duft gut

Hinterlassen Sie keine Spuren Ihrer

erfassen zu können.

Sammeltätigkeit.

• Verwenden Sie Blüten immer

Auch viele als Gemüse genutzte Pflanzen bringen aromatische Blüten hervor, wenn man sie lässt. So sehen die Blüten von Brokkoli, Rotkraut, Grünkohl, Ruccola oder Radieschen nicht nur schön aus, sondern schmecken auch köstlich. Welche kulinarischen Schmankerl man daraus zaubern kann, zeigen wir auf den folgenden Seiten mit wunderbaren Rezepten von Kräuter-Fee Elisabeth Mayer.

Schnittlauchblütenbrot mit Wachteleiern

Diese Regel gilt laut Elisabeth Mayer jedoch

Sonst gehen wertvolle Inhaltsstoffe

• Unterscheiden Sie keinesfalls

unmittelbar nach der Ernte! Lagern

zwischen wertvollen Blüten, die

Sie sie nicht – schon gar nicht in

schonend geerntet und verwendet

Wasser.

werden (wie etwa das Veilchen) und scheinbar verbreitet vorkommenden

• Erfassen Sie die gesammelte Blüte

häufigen Pflanzen wie den Löwenzahn.

für Ihre Speisen immer als Ganzes:

Jede Blüte ist ein Unikat der Natur und ein

samt Stempel, Staubblättern,

besonderes Gut, das wertgeschätzt

Fruchtknoten und grünen Teilen.

werden muss.

Zutaten: 4 Scheiben gutes Schwarzbrot (Roggen) Süßrahmbutter (am besten vom Bauernhof) 2 Handvoll Schnittlauchblüten etwas Salz 8 Wachteleier

Schnittlauch

(Allium schoenoprasum) Alle Mitglieder der AlliumFamilie enthalten Senföle, die wie ein mildes Antibiotikum wirken, aber auch verdauungsstärkend und blutreinigend

Zubereitung: Hier findet eine Weiterentwicklung einer ohnehin schon legendären Delikatesse statt: Das klassische Schnittlauchbrot, wie es Oma servierte und unsere Kindermäulchen erfreute, wird so feiner, subtiler und pfiffiger fürs Auge. Probieren Sie es einfach aus!

sind. Schnittlauchblüten lassen sich gut tiefkühlen, aber schlecht trocknen, da sie dabei sehr an Aroma verlieren. Verwenden Sie die Blüten am

Die Brote mit reichlich Butter bestreichen und mit ausgezupften Schnittlauchblüten bestreuen. Wachteleier in etwas Butter braten und die Blütenbrote damit belegen.

allerbesten frisch und roh. Die Blütenknospen lassen sich auch gut als Kapern einlegen.

Und nicht vergessen: dazu ein Glas Milch!

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Heidelbeer-KamillenTörtchen in Pergament Zutaten für 4 Personen: 100 g frische Waldheidelbeeren 5 Eier 100 g brauner Zucker 3 EL zerlassene Butter 380 g Mehl 400 ml Milch Salz 2 Handvoll Kamillenblüten (auch gemischt) Backpapier Zubereitung: Das Fruchtig-herbe der Wildheidelbeere harmoniert sehr gut mit Kamille, besonders mit der Strahllosen oder der Englischen Kamille. Backpapier in acht Streifen von ca. 20 x 35 cm zuschneiden, die zwei Enden jeweils wie Bonbonpapier zusammendrehen, in der Mitte das Papier wieder auseinanderziehen, damit ein Boden entsteht. Die Eier mit dem Zucker schaumig rühren, die zerlassene Butter einrühren, anschließend Mehl, Milch und eine Prise Salz beigeben und zu einem glatten Teig verrühren. Etwas von dem Teig in den Backpapierförmchen verteilen und bei 200 Grad Celsius etwa 10 Minuten vorbacken. Den restlichen Teig hineingießen, mit der KamilleZucker-Mischung bestreuen, die Heidelbeeren darüber verteilen und weitere 20 Minuten backen. Schmeckt warm und kalt!

Kamille

(Matricaria sp.) Die Kamille gehört zu den heute bekanntesten

sierend, um die wichtigsten zu nennen.

Heilkräutern, obwohl sie viel zu oft und un-

Die zarten Köpfchen aller Kamillen sind sehr

überlegt verwendet wird. Das sollte man nicht

aromatisch und entfalten, wenn sie zerrieben

machen, wenn man nicht auf ihre Heilkräfte

werden, ihren angenehmen Geruch. Geben Sie

verzichten möchte. Diese sind fast nicht auf-

wenige Blüten zu Salaten oder Desserts, Tee-

zählbar: entzündungshemmend, krampflin-

mischungen oder Limonaden!

dernd, wundheilend, beruhigend, harmoni94 | Unser Salzkammergut

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Topfen-Blütenbrötchen Zutaten für 4 Brötchen: 2 Schalen Cottage-Cheese 4 EL Sauerrahm Kräutersalz, etwas Kren 4 Handvoll Salbeiblüten 4 Vollkornbrötchen

Zubereitung: Den Cottage-Cheese mit dem Sauerrahm und reichlich Salbei-Blüten mischen, mit Kräutersalz und Kren abschmecken und großzügig in die halbierten Brötchen streichen. Reichlich mit Salbeiblüten bestreuen und den Deckel aufsetzen. Servieren Sie die Topfenaufstrich-SalbeiblütenBrötchen als erfrischende Jause an heißen Sommertagen.

Salbei

(Salvia sp.) Salbei gehört zur großen, immer gut duftenden Familie der Lippenblütler. Sein Name leitet sich aus dem lateinischen „salvare“ (heilen, retten) ab. Für die Ernte von Salbeiblüten sollte das Wetter möglichst sonnig sein, dann ist der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten. Zur Blütenernte nimmt man sich am besten viel Zeit und Muße. Man zupft die einzelnen Blüten direkt vom Strauch ab, um Knospen und noch junge Blüten zu schonen.

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Süßes RosenblütenLavendel-Süppchen

Zutaten: 20 g Butter 20 g Mehl, glatt 800 ml Wasser 400 ml Obers 2 Handvoll frische Rosenblüten 2 EL frische Lavendelblüten etwas brauner Zucker nach Geschmack

Lavendel

(Lavandula officinalis)

Kleinstmengen auch an Salaten. Besonders in der französischen, italienischen

Zubereitung: Butter in einem passenden Topf schmelzen, Mehl beigeben und kurz, ohne zu bräunen, rösten, mit dem Obers aufgießen, unter dauerndem Rühren aufkochen, mit dem Wasser löschen und nochmals aufkochen. Die Suppe etwa 3 Minuten köcheln lassen und dann die feinblättrig geschnittenen Rosenblüten und abgezupften Lavendelblüten dazugeben. Die abgedeckte Suppe 1 Minute ziehen lassen und nach Geschmack süßen. Das Rosenblüten-Lavendel-Süppchen wird am besten lauwarm serviert und überrascht durch sein zartes Blütenaroma.

Das Aroma des Lavendels ist dem des

und spanischen Küche wird Lavendel

Rosmarins ähnlich, bitter bis würzig.

verwendet. Er ist auch Teil der Gewürz-

Daher ist beim Kochen große Spar-

mischung „Herbes de Provence“. Beson-

samkeit geboten, denn nur in kleinen

ders reizvoll ist jedoch die Verwendung

Mengen ist sein Aroma küchentaug-

von Lavendelblüten in Desserts, zum

lich. Größere Mengen erinnern eher

Beispiel in weißer Schokoladenmousse,

an Wäscheschrank oder Badezimmer.

Marillenmarmelade oder Rosensorbet.

Wer es jedoch versteht, mit Lavendel

Lavendelblütentee wird übrigens bei

umzugehen, dem gelingen Gerichte

innerer Unruhe, nervöser Erschöpfung,

von ungeheurer Raffinesse, sowohl

Einschlafstörungen, Migräne, nervösen

süße als auch pikante. Junge Blätter,

Magen-, Darm- und Gallenbeschwerden

Blüten und Triebe eignen sich zum

eingesetzt. Ein wunderbarer Schlaftee

angenehmen Verfeinern von Gerichten

entsteht aus der Kombination von

wie Eintopf, Fisch, Geflügel, Lamm-

Rosenblüten, Melisse, Apfelschalen,

fleisch, und in Saucen und Suppen, in

Ringelblumen und Lavendel.

Frühsommersalat Zutaten: 4 Handvoll gemischte Blüten von Wiesenbocksbart, Rosen, Holunder, Thymian, Schafgarbe, Taglilie, Salbei und anderen aromatischen Blüten der Saison 1 Handvoll Blütenknospentriebe vom Wiesenbocksbart 2 Handvoll Lollo-Biondo oder Eisbergsalat dazu fein gehackte Wiesenkräuter nach Geschmack: Spitzwegerich, Schafgarbe, junger Löwenzahn Für das Dressing: 2 EL fein gehackte Sonnenblumenkerne 5 EL kalt gepresstes Olivenöl 3 EL Kräuteressig und Pilz-Gewürzsalz nach Geschmack Zubereitung: Blüten, Blattsalate und Wiesenkräuter werden mundgerecht gezupft und miteinander vermischt, mit der gut geschüttelten Marinade beträufelt und mit warmem Buttertoast serviert. 96 | Unser Salzkammergut

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© Hotel Seevilla Wolfgangsee e.U E N T G E LT L I C H E E I N S C H A LT U N G

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ie unterschiedlich eingerichteten Zimmer verfügen über Seeblick und Balkon und überzeugen durch klassischen oder modernen Stil. Frühstück genießen die Gäste hier bis mittags mit Panoramablick und bei Schönwetter auf der Terrasse. Nach einem aufregenden Tag mit kulturellen oder sportlichen Highlights können sich

die Gäste der Seevilla im neuen InfinityPool oder im neuen Saunabereich mit Seeblick erholen. Zahlreiche Rad-, Spazier- und Wanderwege laden ein, die Gegend kennenzulernen. Von der modernen Küche des neuen Restaurants „Ledererhaus“ lassen sich die Gäste gerne verwöhnen oder probieren die vielen Wirte und Restaurants in unmittelbarer Nähe.

KONTAKT

Hotel Seevilla Wolfgangsee e.U. Markt 17, 5360 St. Wolfgang im Salzk. www.seevilla-wolfgangsee.at E-Mail: welcome@seevilla.co.at Tel.: 06138/20055

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HEADLINE Tischlein, deck dich!

Der Almtaler Märchenerzähler Helmut Wittmann im Gespräch über sein neues Buch, das sowohl Leib als auch Seele rund ums Jahr nährt. Denn eine gute Geschichte kann so gehaltvoll und gut sein wie ein Glas Wein und umgekehrt … Text: Zivana de Kozierowski

Fotos: Monika Löff

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Helmut und Ursula Wittmann zu Hause im wunderschönen Almtal

H

err Wittmann, in Ihrem neuen Buch „Das Geschenk der zwölf Monate“ beschäftigen Sie sich mit dem Zusammenhang zwischen körperlicher und geistiger Nahrung. Was haben Sie herausgefunden? Als Märchenerzähler decke ich ja sinnbildlich den Tisch immer geistig. Wem es schmeckt und wer sich in der Geschichte wiederfindet, der greift zu! Zu meinen alpenländischen Überlieferungen in Form von Sagen und Märchen bieten wir in dem Buch nun aber auch Nahrung für das leibliche Wohl – Speisen rund ums ganze Jahr und zwar stets im Einklang mit dem, was gerade wächst und gedeiht. Es ist also ein Handbuch, wie man den Jahreskreis hier bei uns in der Region mit allen Sinnen intensiv erleben kann. Dabei werden in Vergessenheit geratene Rezepte, Bräuche und Rituale zu Geschichten „serviert“, die ich in diesem Zusammenhang recherchiert habe.

Denn wie heißt es so schön: Wenn es dem Körper gut geht, dann tanzt auch die Seele! Wie ist die Idee zu diesem Buch entstanden? Den Impuls dafür gaben nicht zuletzt die positiven Reaktionen auf einen meiner privaten Posts auf Facebook. Da ich das Essen meiner lieben Frau Ursula so sehr schätze, habe ich ihren Grießschmarren mit Apfelmus oder etwa den selbst angesetzten Waldmeister-Sirup fotografiert und diese Bilder veröffentlicht. Ganz einfache, bodenständige Hausmannskost. Unzählige Leute meldeten sich mit der Anfrage nach den Rezepten. Da dachten wir, das wär‘ doch eine gute Idee, ein Buch daraus zu machen. Uns gefiel vor allem der Zusammenhang zwischen den Rezepten und den Überlieferungen, Volksmärchen und Sagen. Der Jahreskreis in Ihrem Buch beginnt nicht wie gewohnt zu Neujahr, sondern zu „Samhain“, dem keltischen

Neujahrsfest. Ja, genau. Die Kelten haben nämlich gemeint, dass der Jahreskreis zu Allerheiligen, also nach der Ernte am 31. Oktober beginnt. So wie ein Kind im Mutterleib im Finstern wächst und dann das Licht der Welt erblickt, wächst das Jahr im Winter heran und erblickt sozusagen im Frühjahr das Licht der Welt. Das hat für uns eine innere Logik. Der Jahreskreis schließt sich dann wieder zu „Samhain“ mit dem Allerheiligen-Striezel oder der „Himmelsleiter“, einem wunderbaren und sehr traditionellen Gebäck. Was sind die kulinarischen und geistigen „Highlights“ im Frühling? Da gibt es zum Beispiel die Sage vom Veilchenfest. Das „Veigerlfest“ hat einen ganz alten Hintergrund und eine lange Tradition. Es stammt aus einer Zeit, wo die Winter noch viel härter waren als die heutigen. Die Geschichte geht so: Wer im Frühjahr das erste Veilchen fand und dem Kaiser davon berichtete, der wur-

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„Märchen haben sehr viel mit intuitiver Wahrnehmung zu tun.“ Helmut Wittmann

de reich belohnt. Denn dies war das Zeichen dafür, dass das lang ersehnte Frühjahr kommt. So zog der Kaiser mit seinem Gefolge aus und holte das erste Veilchen – begleitet von Musik und Tanz – zu sich nach Wien in die Kaiserstadt. Diese Überlieferung geht auf das älteste, in Österreich bekannte Lied von Neidhart von Reuental zurück. Alte Fresken davon sind in Wien in einem Haus auf der Tuchlauben zu sehen.

Spaghetti mit selbstgemachtem Bärlauchpesto

Auf welche vergessenen Bräuche sind Sie noch gestoßen? Ein sehr alter Brauch im Mai, der für das Erwachen des Lebens schlechthin steht und völlig in Vergessenheit geraten ist, ist das „Tautreten“. Dabei tritt man barfuß in die frische, taunasse Maiwiese und sagt den schönen Segensspruch: „Maitau, i tritt di, Maitau tua guads fia mi!“ Früher wurde Maitau sogar gesammelt (das sog. „Maifischen“), weil dieses Wasser als besonders vitalisierend und segensreich galt. Ein richtiges Lebenselixier. Das Tragische dabei war jedoch, dass alte Frauen, die das zur Zeit der Hexenverfolgung praktiziert haben, als Hexen verurteilt wurden. Dabei handelt es sich einfach „nur“ um eine uralte Tradition. Ein anderes Ritual unserer Vorfahren, das mittlerweile auch kaum noch jemand kennt, ist das Trinken der Tautropfen aus den Blättern des Frauenmantels, wo sich der Tau bekanntlich sammelt. Sie beschreiben auch die traditionellen Sonnwendfeuer. Der Sprung über so ein Feuer soll die Aura reinigen. Im Innviertel heißt es dazu, dass man sieben Mal drüber springen soll, Unser Salzkammergut | 101

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Ein Handbuch, wie man den Jahreskreis mit allen Sinnen erleben kann.

„Meine Frau Ursula steuerte eine Auswahl ihrer besten Rezepte bei!“ Helmut Wittmann

weil das als besonders reinigend gilt! Mancherorts zogen Kinder durchs Dorf, um Holz für das „heilige Feuer“ zu erbetteln. Dabei ging man von Haus zu Haus und sagte Sprüche auf wie: „Heiliger Veit, I bitt um a Scheit, a kurzes und a lang‘s zum Sunnawendtanz!“ Eine schöne Anregung ist das, wo jeder etwas zum Sonnwendfeuer beitragen kann. Der Sinn dahinter? Verbrennen war eine Form der Reinigung. Jeder gab etwas ab, was er nicht mehr gebraucht hat. Eine Form der Befreiung also. Auch von seelischem Ballast. Wichtig beim Sonnwendfeuer ist auch, dass man eine sogenannte „Teufelsfeder“ dabei hat. Ja, richtig. Die „Teufelsfeder“ ist ein Farn. Der Überlieferung nach blüht er zur Sommersonnenwende in der Johannisnacht. Legt man den frischen Samen dieses Farns zum eigenen Geld, dann wird es niemals weniger. Trägt man den Samen am Körper, so sieht man

Waldmeister-Sirup – der Waldmeister sollte unbedingt vor der Blüte gepflückt werden!

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versteckte Schätze! Kein Wunder also, dass die Teufelsfeder über die Jahrhunderte sehr begehrt war. Einige der Geschichten im Buch haben Sie neu recherchiert, um zu den traditionellen Rezepten auch stimmige Erzählungen zu finden. Auf welche „Gustostückerl“ sind Sie da gestoßen? Besonders freut mich die Entdeckung der Urfassung eines Zaubermärchens um 1700. „Die Gänsehirtin am Brunnen“, ein wunderschönes Märchen der Gebrüder Grimm. Wenn ich diese Geschichte lese, habe ich immer eine blühende Narzissenwiese vor Augen. Einer der letzten Sätze in diesem Märchen lautet: „Ihr Haus aber verwandelte sich in ein prächtiges Schloss. Darin war die Tafel reich gedeckt ...“ Gutes Essen ist immer wieder ein Thema in Märchen. Hat Essen generell eine tiefere Bedeutung? Viele Menschen haben auch bei uns früher Hunger gelitten. Heute ist das leider in vielen Teilen der Welt immer noch der Fall. Sich satt essen zu können, war seit jeher alles andere als selbstverständlich und immer ein Glück. Das sollten wir auch heute nicht vergessen und die Nahrung entsprechend schät-

„Wenn es dem Körper gut geht, dann tanzt auch die Seele!“ Helmut Wittmann

zen. Dabei heißt es natürlich, darauf zu achten, was wir zu uns nehmen. Sie sind seit 30 Jahren Märchenerzähler. Seit 27 Jahren ernähren sie Ihre Familie mit diesem Beruf. Was muss eine Geschichte haben, um zu begeistern? Märchen haben sehr viel mit intuitiver Wahrnehmung zu tun. Es gibt im Märchen Bilder, die man nicht gleich versteht, die einen aber begeistern. Oft weiß man gar nicht, warum. Das ist wie bei einem guten Wein, der schmeckt einem, ohne dass man erklären könnte, wieso. Er schmeckt einem halt einfach. So ähnlich ist es auch bei vielen Geschichten. Da ist viel an Substanz drinnen. Der Verstand aber steht vor einem Rätsel. Wie bei einem guten Essen. Das muss man auch nicht verstehen. Das sollte man einfach genießen. Nähere Infos unter: www.maerchenerzaehler.at

BUCHTIPP „Das Geschenk der

zwölf Monate. Märchen, Bräuche und Rezepte im Jahreskreis“ Ursula, Heidemarie und Helmut Wittmann / Agnes Ofner 256 Seiten, 90 farbl. Illustrationen, 77 farbl. Abbildungen, 21 x 26 cm, gebunden mit Lesebändchen, Tyrolia Verlag, Innsbruck-Wien 2018 ISBN 978-3-7022-3618-2 € 29,95 Unser Salzkammergut | 103

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Daheim So schmeckt

Rundreise mit Gmundner Milch in ganz Oberรถsterreich

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Die Sammelwagen der Gmundner Milch auf dem Weg zu den Höfen in ganz Oberösterreich

Sie machen sich täglich auf den Weg zu den schönsten Orten in ganz Oberösterreich. Von frühmorgens bis spät in die Nacht sind die Sammelwagen der Gmundner Milch auf dem Weg zu den rund 2.300 Milchbauern. Manche von ihnen liegen zentral, andere wiederum abgeschieden mitten in den Bergen. Eines haben sie gemeinsam, sie liefern den Rohstoff für die vielen Gmundner Milch-Produkte. Fotos Gmundner Milch

W

ir starten unsere Reise in der Gegend von Ried im Innkreis. Einer Gegend, in der sich nicht nur die Gmundner MilchKühe richtig wohl fühlen und höchste Qualität liefern. Auch andere regionale Köstlichkeiten haben ihren Ursprung in der Region. Die Brauerei Ried liegt mitten im Herzen der Bierregion Innviertel und ist für ihren süffigen Gerstensaft weit über die Stadtund Landesgrenzen hinaus bekannt. Mit seiner landschaftlichen Vielfalt kann auch das Mühlviertel punkten. Die hügelige Gegend ist geprägt durch ein Wechselspiel an Wiesen, Feldern und Wäldern. Sie ist nicht nur die Heimat vieler Gmundner Milch-Bauern, sondern auch Magnet für viele Besucher. Ob am Rad oder zu Fuß, wer sich im Mühlviertel auf den Weg macht, kommt garantiert an Gmundner Milch-Kühen vorbei. Auch ein kleines Stück weiter in Richtung Niederösterreich, dort, wo die Landschaft wieder etwas flacher wird, trifft man auf die Höfe der Gmundner Milch-Landwirte. Ob in Unser Salzkammergut | 105

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die Kühe profitieren von der hohen Futterqualität und vom Wohlfühlfaktor der Region gleichermaßen.

Der Standort der Gmundner Milch am Traunsee

Scheibbs, Lunz am See oder der Gegend um Waidhofen an der Ybbs – die grünen Wiesen sind die beste Grundlage für die hohe Qualität der Gmundner Milch. Auch am Fuße des Nationalparks Kalkalpen sieht man sie grasen – die Gmundner Milch-Kühe der bergigen Gegend rund um Hinterstoder bis Kirchdorf an der Krems. Wiesen und Weiden bestechen durch ihre natürliche

Vielfalt. Das schmeckt den Kühen und macht unsere Milch so einzigartig. Die vorletzte Station führt uns in die Heimat der fertigen Gmundner MilchProdukte. Am Standort in der TraunseeStadt kommt natürlich auch die Milch der vielen Bauern aus dem Salzkammergut an. Ob aus Bad Goisern, Bad Ischl, Ebensee oder der Gmundner Gegend –

Der Abschluss unserer Reise führt uns ins Seengebiet von Attersee oder Mondsee. Von Vöcklabruck erstrecken sich die Landwirte bis an die Grenze zum Salzburger Land. Eine Umgebung, die nicht nur unsere Kühe, sondern auch viele Touristen aus nah und fern zu schätzen wissen. Egal, zu welchem Gmundner MilchProdukt sie greifen, eines haben sie gemeinsam: Der Rohstoff kommt aus den schönsten Regionen Europas. Eine Qualität, die man schmeckt. Mehr auf www.gmundner-milch.at

Mehrfach national und international ausgezeichnet. Die Gmundner Milch Käsespezialitäten begeistern Juroren und Konsumenten gleichermaßen.

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Gmundner ButtermilchZitronen-Guglhupf Die erfrischende Buttermilch und die saftigen Zitrusfrüchte lassen diesen Guglhupf so richtig herrlich nach Frühling schmecken! Der Teig ist im Handumdrehen gerührt!

ZUTATEN: 4 Eier 200 g Kristallzucker 200 g Mehl 250 ml Gmundner Buttermilch 1 große Zitrone 1/2 Pkg. Backpulver Butter und Mehl für die Form Für die Glasur: 1 Zitrone 250 g Staubzucker gehackte Pistazien zum Verzieren

E N T G E LT L I C H E E I N S C H A LT U N G

ZUBEREITUNG: 1. Eier trennen. Die Dotter mit dem Kristallzucker schaumig mixen. 2. Buttermilch und den Saft der Zitrone zum Ei-Zucker-Gemisch geben. 3. Die Eiklar steif schlagen. 4. Mehl mit dem Backpulver vermischen. 5. Zum Ei-Buttermilch-Gemisch abwechselnd den Eischnee und das Mehl mengen. Den Teig nicht mixen, sondern die Zutaten vorsichtig mit einer Teigspachtel unterheben. 6. Eine Gugelhupf-Form mit Butter befetten

und gut bemehlen, den Teig einfüllen. 7. Bei 180 Grad ca. 30 Minuten backen. Der Gugelhupf soll Farbe annehmen und bei der Stichprobe mit einem Holzstäbchen auch innen nicht mehr teigig sein. 8. Den Gugelhupf aus der Form stürzen. TIPP: Wenn Sie eine feste (keine Silikon-) Backform benutzen, kühlen Sie sie gleich, wenn Sie sie aus dem Ofen nehmen, mit einem nassen Geschirrtuch ab. So löst sich der Kuchen gut aus der Form!

9. Den Kuchen auskühlen lassen. Dann die Glasur zubereiten: Zitronensaft und Staubzucker in einen Topf geben. Auf dem Herd erhitzen und immer wieder gut mit einem Schneebesen rühren. Wenn die Zuckermasse wieder auskühlt und beginnt, fest zu werden, mit einem Löffel über den Rücken des Gugelhupfes verteilen. Mit gehackten Pistazien bestreuen! Unser Salzkammergut | 107

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RARITÄT. Wildfang-Fisch ist rar und gerade deshalb so besonders. Insgesamt sind nur zwölf Fischarten in den eiskalten Salzkammergut-Seen heimisch. Wie vor hundert Jahren: Gefischt wird traditionell mit Netzen und auf Holzplätten.

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FISCHERS FRITZ FISCHT FRISCHE FISCHE Zungenbrecher hin oder her, die Saison für eine Delikatesse aus dem unbändigen Kreislauf der Natur hat begonnen: Wildfang-Fisch. Text: Petra Kinzl Fotos: Gerhard Wasserbauer, Wolfgang Simlinger, ÖBf/Clemens Ratschan, ÖBf/Christian Husar

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RESPEKTVOLLER UMGANG MIT DEN SCHÄTZEN DER NATUR. 2016 waren es 4.000 Kilogramm, die die Bundesforste behutsam aus den Gewässern entnahmen.

E

rst wenn ein Fisch für ausreichend Nachkommen gesorgt hat, darf er von Fritz, Anton oder Hans – oder wie der Fischer abseits dieses vielbemühten Zungenbrechers auch immer heißen mag – aus dem See gefischt werden. Das dauert mindestens vier Jahre. Und bedeutet, dass es jährlich nur eine sehr kleine – dafür aber umso begehrtere – Menge an „Original Wildfang“-Fischen gibt. „Wildfang ist Fisch in seiner ursprünglichsten Form, der völlig naturbelassen in unseren Seen mit Trinkwasserqualität heranwächst“, beteuert Georg Schöppl, Vorstand der Österreichischen Bundesforste (ÖBf ), gemäß seines Verständnisses von Nachhaltigkeit. Und diese Ursprünglichkeit bleibt im Großen und Ganzen sich selbst überlassen. In den glasklaren Seen des Salzkammerguts dürfen die Fische ohne Einflussnahme auf Ernährung, Fortpflanzung, Verhalten oder Wachstum heranreifen.

Mit Netzen und auf Plätten. Dieser Tage startet nun am Hallstätter-See, am Grundlsee und am Toplitzsee die Fangsaison. Aber nur für eine begrenzte Zeit. Gefischt wird ausschließlich in den Sommermonaten von Juni bis Oktober. Und zwar traditionell: mit Netzen und zum Teil mit Holzplätten. Wie vor hundert Jahren.

den abzählen: Insgesamt sind es nur zwölf Fischarten, die sich in den eiskalten Salzkammergut-Seen wohl fühlen. Am häufigsten kommen Reinanken, Saiblinge, See- und Bachforellen vor, aber auch Hechte, Aitel und Äschen tummeln sich in den Seen.

Streng limitiert. Wie viel gefischt wird, bestimmt allein die Natur. Nämlich nur so viel, wie wieder nachwächst. 2016 entnahmen die Bundesforste 4.000 Kilogramm aus den Salzkammergut-Seen. Dank der schonenden und nachhaltigen Bewirtschaftung der Salzkammergut-Gewässer durch die Bundesforste habe sich der Bestand der dort wild lebenden Fische in den letzten Jahren stabilisiert und entwickle sich gut, berichtet Schöppl.

Hallstatt-Reinanke und GrundlseeSaibling. Die unterschiedlichen Umgebungen haben wiederum ihre eigenen Arten hervorgebracht. So lebt die Hallstatt-Reinanke, eine nur im Hallstätter See vorkommende Maränenart, in Tiefen bis zu 20 Metern und ernährt sich ausschließlich vom reichen Planktonangebot. Der prächtige Grundlsee-Saibling, dessen rosa Fleisch ihn unverwechselbar und zu einem der begehrtesten Süßwasserfische macht, ist hingegen im namensgebenden Grundlsee oder im Toplitzsee anzutreffen.

Nur ein Dutzend. Die Zahl der heimischen Fische lässt sich an zwei Hän-

Als ob sie fliegen könnten. So schnell landen die Fische nach dem Fang auf

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Seesaibling

Kristallklares Wasser. Eiskalte Bedingungen. Zeit zum Wachsen. Alles, was ein Wildfang braucht. Blick vom Grundlsee auf den Backenstein, Steirisches Salzkammergut Unser Salzkammergut | 111

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Zille zur Netzfischerei am Grundlsee

den Tellern. Schließlich ist Frische das Gebot der Stunde für Spitzenqualität. Innerhalb von 24 Stunden treffen die Fische bei den Restaurants ein. Die limitierte Menge wilder Fische wird ausgewählten Spitzengastronomen in ganz Österreich angeboten. Der ausgewählte Kreis der Wildfang-Gastronomen ist handverlesen. Aufgrund der geringen Menge werden nur wenige Betriebe pro Bundesland mit den besonderen Fischen beliefert.

die Zeit zum Wachsen haben und das sieht man auch an der festfleischigen Struktur des Fleisches“, stößt Wildfang-Gastronom Walter Leidenfrost vom Restaurant Ludwig Van in Wien ins selbe Horn.

Die Wildfang-Gastronomen. Mit ihrer Begeisterung halten die Gastronomen nicht hinter dem Berg. „Fische aus Naturbestand, die im reinsten, besten und saubersten Wasser der Welt schwimmen und innerhalb kürzester Zeit bei mir in der Küche sind, das macht einfach nur Sinn. Noch dazu geben die Wildfang-Fische unserer Küche Charakter, sodass wir in einer gewissen Weise unverwechselbar sind. Save the Tuna, eat more Reinanken!“, plädiert der oberösterreichische Wildfang-Gastronom Philipp Rachinger vom Mühltalhof. „Man schmeckt, dass die Fische

Im Rhythmus der Natur. Im Frühsommer beginnen die Fischer der Bundesforste mit der Fangsaison. Dann, nach einem entbehrungsreichen Winter, wenn die Fische in den Tiefen der Gewässer und einem Minimum an Bewegung überdauern, steigen die Fische im Frühling in wärmere Wasserschichten auf und kommen bei wachsendem Nahrungsangebot wieder zu Kräften. Dann aber, nach wenigen Monaten, beginnt im Spätherbst die Laichzeit und es kehrt wieder Ruhe ein in den Gewässern.

Hallstatt-Reinanke

Zubereitung von Saiblingen in der Lechhütte am Grundlsee

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SCHMECKT, ALS OB ER AUF DER ZUNGE ZERGEHT. Wildfang von der Äsche, Goldrübe, Götterfrucht, Kapern, Kren; Rezept nach Heinz Reitbauer

INF O

SAISON 2018 ÖSTERREICHS WILDFANGGASTRONOMEN Frischer Wildfang kommt fangfrisch zwischen Juni und Oktober auf den Tisch. BURGENLAND: Gasthaus Csencsits (Harmisch) Gut Purbach (Purbach) Taubenkobel (Schützen) Zur blauen Gans (Weiden) KÄRNTEN: Biohotel Der Daberer (Dellach) Gasthof Liegl (St. Georgen am Längsee) NIEDERÖSTERREICH: Buchinger‘s (Riedenthal) Dreierhaus (Gumpoldskirchen) Gastwirtschaft Floh (Langenlebarn) Landhaus Bacher (Mautern) Triad (Bad Schönau) OBERÖSTERREICH: Das Traunsee (Traunkirchen) Mühltalhof (Neufelden) Gasthof Rahofer (Kronstorf) Waldschenke am Sternstein (Bad Leonfelden) SALZBURG: Carpe Diem (Salzburg)

Der Kirchenwirt seit 1326 (Leogang) Das Winterstellgut (Annaberg) STEIERMARK: Gasthaus Thaller (St.Veit/Vogau) Hotel Krainer (Langenwang) SteiraWirt (Trautmannsdorf) T.O.M. Riederer (St. Andrä im Sausal) TIROL: Blaue Quelle (Erl) Gasthaus Nester und Landgasthof Linde (Stumm/Zillertal) VORARLBERG: Das Ill (Feldkirch) Gasthof Adler (Krumbach) Gasthaus Krone (Hittisau) Gasthof Rössle (Braz) Restaurant S’Schulhus (Krumbach) WIEN: Gasthaus Freyenstein Labstelle Petz im Gusshaus Restaurant Ludwig van Steirereck Ströck Feierabend www.wildfang-gastronomen.at

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HÜTTHALER –

modernes Unternehmen mit Tradition Regionalität und Qualität werden bei den Fleisch- und Wurstspezialitäten von Hütthaler großgeschrieben. Dabei setzt der Betrieb auch noch auf mehr Wohl für die Tiere. Fotos: Hütthaler Hofkultur

D

as Familienunternehmen Hütthaler kann auf eine erfolgreiche Firmengeschichte zurück- und auf eine ebenso spannende Zukunft vorausblicken. Im Mai 2017 übernahm Dr. Florian Hütthaler den Betrieb von seinem Vater Herbert und führt ihn nun mit viel Herz und Verstand in vierter Generation. Ein besonderes Projekt nahm im Jahr 2014 seinen Beginn: Die Hütthaler „Hofkultur“ gewährt den Tieren ein artgerechtes Le-

ben mit Auslauf und mehr Platz, sozialen Kontakten und Abwechslung – eine Innovation, die man auch schmeckt! Damit positioniert sich Hütthaler als klarer Vorreiter, was Tierwohl in der konventionellen Fleischerzeugung betrifft. Von Beginn an erfolgreich. Als im Jahr 1897 die „Anton Hütthaler Metzgerei & Selcherei“ von Anton Hütthaler gegründet wurde, diente das Unternehmen zur Versorgung der Bürger von

Schwanenstadt und Umgebung. In den Kriegsjahren verstarb Anton, und so übernahm seine fleißige Frau Theresia mithilfe ihres Sohnes Richard den Familienbetrieb, bevor dieser einberufen wurde und Jahre der Gefangenschaft im Ausland verbrachte. Der Krieg ging zu Ende und Richard absolvierte den Lehrgang zum Fleischermeister an der 1. Bayrischen Fleischerschule in Landshut, jenem Ort, an dem auch sein Enkel und jetziger Firmenchef Florian Hütthaler den Fleischermeister mit

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Das Familienunternehmen kann auf eine erfolgreiche Firmengeschichte zurückblicken. FAMILIENBETRIEB. Herbert und Claudia mit Sohn Florian und seiner Frau Dagmar Hütthaler

Auszeichnung bestand. Das Motto damals lautete: „Hütthaler bürgt für Qualität“. Und diese Qualität kam gut an – das Familienunternehmen erweiterte seine Versorgung bis ins innere Salzkammergut, die Lieferung erfolgte teilweise noch mit dem Fahrrad oder Traktor. Als 1961 durch den Einzug der Technik erste Lifte, elektrische Maschinen sowie Kühl- und Gefrierräume installiert wurden, bedeutete dies eine große Erleichterung für die damals 18 Mitarbeiter. Zwei Jahrzehnte später

übernahm Fleischermeister Herbert Hütthaler in dritter Generation die elterliche Fleischerei und erweiterte den Betrieb mit seiner Frau Claudia stetig. Das Rad der Kreativität stand bei Hütthaler niemals still – und so wurden neben der „Attersee-Wurst“ noch viele weitere Innovationen ins Leben gerufen. Seit 2011 führt Metzgermeister Dr. Florian Hütthaler den Betrieb gemeinsam mit seiner Frau Dagmar und zeigt, dass Erfolg in der Familie Hütthaler kein Ablaufdatum hat.

Bestens versorgt. Wir Menschen haben den Tieren gegenüber eine große Verantwortung. Dieser Aufgabe sind sich die Familie Hütthaler und das gesamte Hütthaler-Team bewusst. Deswegen wird nicht nur Fleisch verarbeitet, sondern eine Kultur entwickelt und vorangetrieben, die besagt, wie Tiere aufgezogen und gehalten werden sollen. Seit Mitte 2014 arbeitet die Familie Hütthaler intensiv an der Entwicklung und Umsetzung des Tierwohl-Projekts „Hofkultur“. Die Vision ist es, Regionalität, Haltungsart und den Umgang mit Nutztieren wieder mehr in den MittelUnser Salzkammergut | 115

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punkt zu stellen, um so ihren Qualitätsanspruch auf ein noch höheres Niveau anzuheben. Genau hier setzt die Hofkultur an. Zur Betreuung des gesamten Projektes und um beste Bedingungen für ein natürliches und gesundes Heranwachsen der Nutztiere zu schaffen, hat Dr. Florian Hütthaler sogar einen eigenen Fachmann ins Team geholt: Tierarzt Dominik Eckl unterstützt die Landwirte von der Planung bis zur Ausstallung und ist eine wichtige Ansprechperson bei Fragen und Unklarheiten.

Hofkultur: Tierwohl mit Auslauf. Die Familie Hütthaler hat sich zum Ziel gesetzt, die Rahmenbedingungen für eine artgerechte Tierhaltung neu zu definieren und ein verantwortungsvolles Zusammenleben von Mensch und Tier zu gewährleisten. Gleichzeitig fördert sie die regionale Landwirtschaft und gibt Jungbauern wieder eine Perspektive und einen Anreiz, den elterlichen Betrieb weiterzuführen. Die Hofkulturschweine und -rinder wachsen in großen Ställen mit Auslauf, ständigem Zugang zu frischer Stroheinstreu und

gentechnikfreiem Futter auf. Aufgrund des Auslaufs in der frischen Luft sind die Tiere nicht nur robuster und fitter, sondern auch beim späteren Transport viel gelassener als bei geschlossenen Stallungssystemen. Das bestätigt auch Florian Hütthaler: „Die Tiere sind sehr viel entspannter, ruhiger und zutraulicher. Sie haben mehr Kontakt zu den Menschen und ergreifen nicht gleich die Flucht, wenn sie jemanden sehen.“ Der tierische Hunger wird mit Naturfutter aus eigenem Anbau und gentechnikfreiem Donau-Soja gestillt. Am familienei-

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TEAMWORK. Philipp Hütthaler und seine Lebensgefährtin Daniela betreiben den Hütthaler Musterhof.

GENUSSSTÜCKE. Mehr Tierwohl bedeutet höchste Fleischqualität. Die Produkte von Hütthaler überzeugen auf ganzer Linie!

genen Musterhof, der von Florians Bruder Philipp und seiner Lebensgefährtin Daniela geführt wird, findet man artgerechte und innovative Haltungsformen vor. Hier wird die Hofkultur vorgelebt und weiterentwickelt. Gemeinsam mit 26 weiteren Partnerbauern leisten sie Pioniersarbeit und arbeiten stetig an einem besseren Tierwohl. Geschmack, der begeistert. Bester Geschmack ist nicht nur eine Frage der Aufzucht, sondern auch der Verarbeitung. Die Kompetenz von Hütthaler Unser Salzkammergut | 117

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GLÜCKLICHE SAUBANDE. Die Schweine bekommen auch in den Partnerhöfen mehr Platz, Auslauf und soziale Kontakte.

liegt in der Erfahrung, der Kreativität sowie dem Fachwissen seiner Fleischermeister. Durch traditionelle Rezepturen, gepaart mit modernster Technik und viel Liebe zum Detail, werden die aktuellen Hofkultur-Produkte in bester Qualität gefertigt. Seit 2017 sind die Artikel im österreichischen Fachhandel sowie im Online-Shop erhältlich. „Die bisherigen Verkaufszahlen sind sehr

zufriedenstellend und übertreffen unsere Erwartungen“, erklärt Dr. Florian Hütthaler. Besonders hervorzuheben ist das sehr beliebte knusprige „BratlStück“. Dieses Produkt erhält seinen besonders intensiven Geschmack und die herzhafte Kruste durch ein spezielles Bratverfahren und wurde sogar zum „Produkt Champion 2017“ gekürt. Der Innovationspreis gilt als „harte Wäh-

rung“ in der Lebensmittelbranche und wird seit 18 Jahren vom Fachmagazin PRODUKT in Kooperation mit der AMA-Marketing vergeben. Rosige Aussichten. Durch die intensive Verbindung mit den Landwirten und ihren Partnerhöfen hat sich Hütthaler voriges Jahr anlässlich des 120-Jahr-Jubiläums entschieden, den

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BU HEAD. Bildunterschrift Fließtext DAS BESTE FÜRS TIER. Hütthaler definiert artgerechte Tierhaltung neu.

bestehenden Schlachthof durch einen modernen Neubau zu ersetzen. Für die Tiere soll dadurch ein angemessenes Umfeld geschaffen und unnötiger Stress vermieden werden. Dies setzt Hütthaler beispielsweise durch ausgeklügelte Treibgänge, optimale Buchten, Ruhe in der Abwicklung sowie durch konstante Frischluft im deutlich AUSGEZEICHNET. größeren Wartestall um. Mit dem zukünfDas Hütthaler tigen Schlachthof wird das Tierwohl über „Bratlstück“ die gesamte Wertschöpfungskette, von der wurde zum regionalen Landwirtschaft bis zum fertigen Pro- „Produktchampion 2017“ gewählt. dukt, erfolgreich gewährleistet. Den Kunden wird ein vielfältiges Sortiment unter den Marken Hofkultur und FairHOF geboten, das stetig erweitert wird. Für Dr. Florian Hütthaler ein gelungener Start als neuer Geschäftsführer – er und sein Team blicken einer spannenden Zukunft entgegen.

KONTAKT

Hütthaler KG Linzer Straße 1, 4690 Schwanenstadt Tel.: 07673/2230-0, Fax: 07673/2230-50 www.hütthaler.at, www.hofkultur.at shop.huetthaler.at

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Standort Vöcklabruck

Vor 68 Jahren als kleine Kfz-Werkstätte gegründet, zählt die Esthofer Auto Gruppe heute mit acht Autohäusern zu den Big-Playern der Automobilbranche in Oberösterreich und deckt mit seinem großen Sortiment das gesamte automobile Spektrum perfekt ab.

I

m Jahr 1950 hat Gustav Esthofer sen. gemeinsam mit seiner Frau Maria in Frankenmarkt eine kleine KfzWerkstätte gegründet. Heute, 68 Jahre später, gehören acht Standorte zur Esthofer Auto Gruppe. Neben dem umfangreichen Sortiment an Neu- und Gebrauchtwagen wird in den modernst ausgestatteten Autohäusern großer Wert auf umfassenden Service gelegt. Der beständige Erfolg ist vor allem auch in den rund 300 bestens ausgebildeten Mitarbeitern und circa 60 Lehrlingen be-

gründet. Neben Firmenchef DI Gustav Esthofer haben wir Johann Dirnberger, Verbundmarkenleiter der Marke Volkswagen PKW und mehr als 30 Jahre im Betrieb, sowie Kfz-Techniker Andreas Walchetseder, der seine Lehre beim Auto Esthofer Team in Vöcklabruck absolviert hat, zum Interview gebeten. Herr DI Esthofer, Auto Esthofer ist ein großer regionaler Player im Automobilbereich. Was trägt neben einem umfangreichen Markensortiment an Neu- und Gebrauchtwagen dazu bei, derart erfolgreich am Markt mitmischen zu können? DI Esthofer: Wir haben die besten Mitarbeiter und viele von ihnen sind schon sehr lange in unserem Team. Dabei legen wir großen Wert auf eine qualitativ hochwertige Aus- und Weiterbildung. Und natürlich bieten wir unseren Kunden die besten Produkte, mit denen wir das gesamte automobile Spektrum perfekt abdecken. Unser Sortiment reicht vom Supersportwagen über den Familienkombi bis hin zum Nutzfahrzeug in allen Preisklassen.

Die Automobilbranche wird immer schnelllebiger. Was muss getan werden, damit man am Ball bleibt? DI Esthofer: Neben gut ausgebildeten Mitarbeitern muss man auch in technischer Hinsicht immer up to date sein. Als autorisierter Servicebetrieb investieren wir jährlich viele Tausende Euro in Spezialwerkzeuge und Werkstättenausrüstung, die der Hersteller für die fachgerechte Reparatur neuer Modelle bzw. Entwicklungen vorschreibt. Viele dieser Geräte wurden mit den Fahrzeugen mitentwickelt und garantieren genaueste Justierungen, rasche Fehlersuche und kurze Arbeitszeiten für Wartung und Reparatur. Wie lautet die Firmenphilosophie von Auto Esthofer? DI Esthofer: Wir pflegen langjährige Geschäftsbeziehungen und freuen uns über viele Stammkunden. Ende des Vorjahres wurde dem Auto Esthofer Team von der WKOÖ der „ineo“ Award verliehen, der Unternehmen für das vorbildliche Engagement in der

© Auto Esthofer, Gerd Kressl

der und Andreas Walchetse Johann Dirnberger, r.) n. l. (v. DI Gustav Esthofer

„Wir haben die besten Mitarbeiter“

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drive ME Regau

SKODA-Regau

SEAT-Schauraum

Lehrlingsausbildung auszeichnet. In welchen Berufsfeldern werden junge Leute ausgebildet? DI Esthofer: Junge Leute erhalten bei uns mit Lehrberufen wie Kfz-Techniker, Karosseriebautechniker, Einzelhandelskaufmann und Bürokauffrau eine qualitativ hochwertige Ausbildung und einen sicheren Arbeitsplatz. Wir nehmen jederzeit – auch unterm Jahr – Lehrlinge auf. Und auch nach der Lehrabschlussprüfung hört die Ausbildung unserer Mitarbeiter nicht auf. Laufende Weiterbildung hat schon alleine wegen der stetigen technischen Weiterentwicklung in der Automobilbranche oberste Priorität. Herr Dirnberger, Sie sind seit mehr als 30 Jahren im Autohaus Esthofer beschäftigt. Was hat sich in dieser Zeit von den Anforderungen her geändert? Dirnberger: In meiner Tätigkeit als Verkäufer hat sich nicht viel verändert, denn vorrangig sehe ich meine Aufgabe noch immer darin, als Mensch Menschen zu unterstützen, damit sie genau

das Auto bekommen, das sie gerne haben wollen. Weiters ist es mir eine Herzensangelegenheit, die Kunden rund um alle Themen der Mobilität bestmöglich zu betreuen. Geändert haben sich vor allem die Produkte, die Technik in allen Belangen, die Verkaufsinstrumente – und natürlich muss heute alles viel schneller gehen als früher. Was schätzen Sie an Ihrem Job bei Auto Esthofer? Dirnberger: Die Individualität! Jeder Tag ist anders, jeder Mensch ist anders, und laufend kommen neue Produkte auf den Markt. Gleich geblieben ist – trotz des Wachstums – der familiäre Umgang innerhalb der Esthofer-Gruppe. Herr Walchetseder, was hat Sie dazu bewogen, die Lehre im Auto Esthofer Team zu machen? Walchetseder: Es war immer schon mein Traum, Kfz-Mechaniker zu werden. Meine Eltern fahren ein Fahrzeug der Volkswagengruppe. Als ich einmal zu einem Werkstatttermin zu Auto Esthofer mitgefahren bin, haben mir die Stimmung und die Atmosphäre in der Werkstatt so gut gefallen, dass ich dort eine Lehre starten wollte. Was ja auch gelungen ist. (lacht)

KIA Attnang Puchheim

hofer Team schätze ich vor allem, dass man immer auf dem neuesten Stand der Technik ist. Außerdem besteht laufend die Möglichkeit zur Weiterbildung. Das ist mir sehr wichtig, da ich nicht beim Wissenstand der Lehrabschlussprüfung stehen bleiben will. Würden Sie noch einmal eine Lehre zum KFZ-Mechaniker machen? Walchetseder: Auf jeden Fall! Es ist mein Traumberuf, und ich freue mich jeden Tag, als Kfz-Mechaniker arbeiten zu können.

STANDORTE: Auto Esthofer Team 4812 Pinsdorf, Vöcklabrucker Str. 47 4840 Vöcklabruck, Linzer Straße 38 4820 Bad Ischl, Salzburger Straße 68 4655 Vorchdorf, Lambacher Straße 44 4844 Regau, Am Unterfeld 1 www.esthofer.com S.E. Automobile GmbH 4800 Attnang-Puchheim, Salzburger Straße 1 4810 Gmunden, Bahnhofstraße 77 www.kia-motors-attnang.at drive ME GmbH

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit als Kfz-Techniker am besten? Walchetseder: Am besten gefällt mir das Arbeiten an den Autos. Am Auto Est-

4844 Regau, Handelsstraße 1 www.driveme.co.at

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Musiker

MIT LEIB UND SEELE Seer-Gründer Fred Jaklitsch war schon in den 1980erJahren sehr erfolgreich – und zwar mit einer Boyband. Seit 1996 ist er Kopf und gleichzeitig Seele der Seer. Uns hat er in seine Heimat, das Ausseerland, mitgenommen und erzählt, wie diese unvergleichliche Erfolgsgeschichte begonnen hat. Text: Ursula Rockenschaub Fotos: Viertbauer Promotion, Simone Attisani Photography, René Langer Photography, Gustl Viertbauer

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ls Musiker wurde Fred Jaklitsch schon 1985 schlagartig berühmt. Mit der Boyband „Joy“ und dem Song „Touch By Touch“ landete er einen Megahit. Damals tourte er mit seinen Schulfreunden Andy Schweitzer und Manfred Temmel durch Japan, die ehemalige Sowjetunion und Korea. Als die Discofox-Ära zu Ende ging, folgte für Fred Jaklitsch eine künstlerische Schaffenspause. 1996 gründete er die Band Seer. Der Durchbruch kam Anfang der 2000er. Seither „regnet“ es eine Platinplatte nach der anderen. Wir treffen Fred Jaklitsch, den Kopf

und gleichzeitig die Seele der Seer, in seiner Heimat, dem schönen Ausseerland. Dort ist er geboren, dort ist er aufgewachsen, dort lebt er auch noch heute. Und das wird sich seiner eigenen Aussage zufolge auch nicht mehr ändern. Zwar groß gewachsen, ist der 58-Jährige dennoch am Boden geblieben – und das, obwohl 18 seiner Alben mit Platin ausgezeichnet wurden und die Seer bereits zweimal den Amadeus Austrian Music Award gewonnen haben. Sein Credo ist Bescheidenheit – und große Dankbarkeit, die er den vielen Fans entgegenbringt. Ehre also, wem Ehre gebührt. Immerhin ist es bereits 22 Jahre her, dass der Vollblutmusiker Fred Jaklitsch die Seer gegründet hat – auch wenn er selbst bescheiden bemerkt, er sei ja nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen. Für die Band ist es immer ein besonderer Höhepunkt, daheim in Grundlsee zu spielen. Ende Juli ist es wieder so weit, dann treten die Musiker unter freiem Himmel auf der Zloam, einer Naturarena, die umgeben von Wiesen und Wäldern in einem Kessel liegt, auf. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits auf Hochtouren, erzählt uns Fred Jaklitsch in seinem Studio in Bad Aussee. Am 27. und 28. Juli geht das große „Seer Open Air“ auf der Zloam über die Bühne. Was vor 20 Jahren mit 250 Fans begonnen hat, zählt inzwischen oft bis zu 25.000 Besucher ... Hier hat vor 22 Jahren praktisch alles

angefangen. Ich bin in meiner Blockhütte gesessen und habe mir am Computer meine ersten Ideen zusammengebastelt. Dass das dann Jahre später immer noch funktioniert, ist unglaublich. Dass die Leute über Jahre zu uns kommen, ist ein glücklicher Zufall oder Schicksal. Wir begannen mit einem Lastwagen, der als Bühne fungierte. Damals hatten wir 250 Zuschauer. Wir haben ein Lagerfeuer gemacht, und damit ein bisschen Action zustande kommt, haben wir einen Gabelstapler aufgestellt, auf dem ich herumgesprungen bin. (lächelt)Über die vielen Jahre ist das Open Air dann so gewachsen, dass inzwischen bis zu 25.000 Leute

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DEN SEE VOR DER HAUSTÜR. Fred Jaklitsch daheim in Grundlsee

an beiden Tagen kommen. Da kann man einfach nur dankbar und glücklich sein. Die Seer feiern heuer ihr 22-Jahr-Jubiläum. Unglaublich, wie die Zeit vergeht, oder? Es ist fantastisch – ich muss selbst immer nachschauen, weil ich es nicht glauben kann. 18 Mal Platin und viele Nummer-eins-Platzierungen – da sind wir eigentlich nur hinter den Wiener Philharmonikern und Rainhard Fendrich an dritter Stelle, glaube ich. Das ist alles unglaublich, aber mir ist trotzdem wichtig, dass man sich immer wieder bewusst macht, dass man für die Menschen

da ist. Die Musik soll Herzen berühren, und wenn man das Gefühl von der Bühne runterbringt, dann ist man authentisch und glaubwürdig. Damit können die Leute etwas anfangen. Sie sagen, die Band sei ein chaotischer Haufen gewesen, als Sie sie 1996 gegründet haben. Inzwischen ist daraus eine Art Familie geworden ... Ja, es ist wirklich verblüffend! Ich kenne auch andere Bands, bei denen es Differenzen gibt – und diese wirken sich unweigerlich auf der Bühne aus. Bei uns ist es so, dass jeder ein ganz eigener Typ ist, ich natürlich sowieso (lacht), und

das ergänzt sich. Das ist das Großartige! Auch die Dirndln (Anm. d. Red.: Sängerinnen Sabine „Sassy“ Holzinger und Astrid Wirtenberger), die sich eigentlich am Weg zum ersten Fernsehinterview kennengelernt haben. Ich habe die zwei damals gegenseitig mit den Worten „Ab jetzt machen wir gemeinsam Musik“ vorgestellt. Dass das mit zwei Frauen in der Band so toll funktioniert, ist wirklich unglaublich. Die beiden sind wie Pech und Schwefel. Wo haben Sie eigentlich Sabine Holzinger, die im Salzkammergut zuhause ist, kennengelernt? Unser Salzkammergut | 123

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Das ist über mehrere Ecken gegangen. Als ich sie angerufen habe, hat sie gemeint, dass sie Countrymusik macht und nie etwas anderes machen möchte. Dann bin ich mit einer Musikkassette ins Kino nach Salzburg gefahren, wo sie gearbeitet hat, und wir haben uns in Gesprächen auf einen gemeinsamen Auftritt geeinigt. Das war in Kaprun. Am Weg zum Auftritt haben wir beschlossen, dass wir statt den ausgemachten drei gleich zehn Lieder spielen, und irgendwie – wahrscheinlich durch Fügung des Schicksals – ist sie dann dabeigeblieben. Am Anfang hat sie ja gemeint, das Jodeln wäre nicht ihres, aber dann hat es ihr immer mehr gefallen. Wobei es am Anfang wirklich chaotisch war: Ich kann mich erinnern, der erste Auftritt war vor Australiern und Japanern, die natürlich nichts mit der Musik anfangen konnten. Irgendwie haben wir durch unsere große KURZ NACHGEFRAGT: Glücklich bin ich, weil ... ich das Leben führe, das ich mir eigentlich schon immer gewünscht habe, sei es musikalisch oder privat. Stolz bin ich auf ... meine Familie. Für die Zukunft wünsche ich mir, ... noch ein paar Jahre mit den Seern unterwegs sein zu dürfen, weil die Band einfach grandios ist. Und dass die Leute nach wie vor noch etwas an uns finden. Salzkammergut ist für mich … wirkliche Heimat. Das ist so etwas Besonderes, und egal bei welchem Wetter, es ist eine Ruhe, eine Inspiration, es ist so viel Naturbelassenheit, dass man täglich Kraft daraus schöpfen kann. Die Seer sind: Fred Jaklitsch, Sabine „Sassy“ Holzinger, Astrid Wirtenberger, Jürgen Leitner, Thomas Eder, Wolfgang Luckner, Dietmar Kastowsky und Daniel Schröckenfuchs.

DER SEER-MASTERMIND. 400 Lieder hat Fred Jaklitsch bereits geschrieben.

Leidenschaft aber die Zeit übertaucht. Hätten wir die Leidenschaft für diese Art der Musik nicht gehabt, hätten wir uns denken müssen: „Geh, hau den Hut drauf!“ (lacht herzlich) Warum der Name „Seer“? Weil ich damals mit meiner Familie in einem Blockhaus am Grundlsee gelebt habe und es dort völlig normal war, dass alle, die rund um den See wohnen, die Seer sind. Da hab ich mir gedacht: Das passt, weil der Name kurz und bündig ist und Wasser ja auch das Elementare ist, das wir gerne besingen. Apropos Wasser: Sie sind Wassermann im Sternzeichen. Wie wohl fühlen Sie sich im Wasser? Also, wenn der See unter 15 Grad hat,

bin ich relativ wasserscheu. Aber das archaische Symbol von Wasser als Sinnbild des Lebens ist so etwas Tiefgehendes. Ich ziehe jetzt nach Grundlsee zurück und habe dann den See vor meiner Haustüre, worauf ich mich sehr freue. Dort am See zu sitzen und sich inspirieren zu lassen, hat einfach etwas. Ich glaube, dass der Kontakt zur Natur sehr wichtig ist. Viele Studien belegen, dass sich der Stressfaktor löst, wenn man im Wald und in der Natur unterwegs ist – dann geht‘s auch der Seele wieder gut. Als Komponist und Bandleader sind Sie der Kopf und gleichzeitig die Seele der Seer. Wie man sieht, funktioniert das schon über Jahrzehnte sehr gut ... Ja, weil wir eine Basisdemokratie haben, in der ich das letzte Wort habe. (lacht) Ich bin ja schon ein sturer Teufel.

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PICKNICK IM SEE. Auch abseits der Bühne herrscht zwischen den Bandmitgliedern ein starker Zusammenhalt.

Die 400 Lieder, die ich in den vergangenen zwei Jahrzehnten geschrieben habe, sind Teil unseres Lebensgefühls. Ich gehe mit sehr gutem Gewissen auf die Bühne! Auch unsere Sängerinnen singen die Lieder mit einer Leidenschaft, die authentisch ist. Ich glaube, das macht es aus. Ich habe einfach das Gefühl, dass wir als Band etwas zu sagen haben und eine Botschaft rüberbringen, die viele Menschen berührt.

Sie haben in den vergangenen 22 Jahren sage und schreibe 400 Lieder geschrieben. Woher nehmen Sie Ihre Inspiration? Das ist meine Obsession, ich liebe es! Ich setze mich in mein Studio auf dem Dachboden oder gehe spazieren – da liegt das in der Luft. Die Kunst und die Gnade ist es dann, das Ganze zum richtigen Zeitpunkt aus der Luft zu schnappen und ein Lied daraus zu machen. Und was gibt es bitte Schöneres, als mit einer Gitarre dazustehen und etwas zu sagen zu haben? Das geht dann so weit, dass unsere Lieder auf Hochzeiten, Firmungen oder auch auf Beerdigungen gespielt werden, weil die Lieder einfach Teil vom Lebensgefühl der Menschen werden. Das ist das schönste Privileg, das man als Musiker haben kann. Leute erinnern sich an Emotionen – etwas Besseres kann einem wirklich nicht passieren. Das Ausseerland, somit das steirische Salzkammergut, ist Ihre Heimat. Was lieben Sie daran? Ich gehe jetzt auf den 60er zu – und ja, ich werde hier bleiben! Ich hätte be-

reits in den 1980er-Jahren mehrere Möglichkeiten gehabt, nach Wien oder wo auch immer zu ziehen. Das stand aber nie zur Diskussion, weil ich mich hier so geborgen fühle. Es ist so etwas wie Nestwärme. Das hängt mit dem Ausseerland zusammen, das rundherum von Bergen eingeschlossen ist. Das mag für manche ein Auslöser von Klaustrophobie sein, für mich ist es totale Geborgenheit. Die Leute sind ganz eigen, weil sich in dieser Landschaft noch sehr viel Tradition erhalten hat. Als Musiker habe ich ein Leben, in dem ich regelmäßig rauskomme. Es ist aber schön, wenn man dorthin zurückgehen kann, wo man sich am wohlsten fühlt. Wie war Ihre Kindheit hier im Ausseerland? Einfach ein Traum. Wir haben damals mit 30 Kindern aus der Umgebung „Indianer“ gespielt. Mittags sind wir meistens losgezogen, und wenn‘s finster geworden ist, sind wir wieder heim. Wenn ich das mit der heutigen Jugend vergleiche, die am Smartphone gefesselt ist, dann ist Unser Salzkammergut | 125

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das eigentlich wirklich dramatisch. Wir haben damals noch Fantasie entwickelt, indem wir uns Geschichten ausgedacht haben, die wir dann tagelang gespielt haben. Ganze Ortschaften waren darin verwickelt. Das war ein prägender Teil meiner Kindheit, genauso wie meine Oma, mit der ich so viel Güte und Lebensweisheit verbinde. Vom Musikstil „Disco“ ging es mit den Seern in Richtung Volksmusik-Pop. Warum? Ich bin einfach auf den Geschmack gekommen. In meinen Lehrerberuf wollte ich nicht mehr zurück, darum habe ich mir gedacht, dass ich jetzt irgendetwas machen muss, wo ich spüre, das ist meins. Da haben die Volksmusik und all die Traditionen eine wesentliche Rolle gespielt. Wenn im Ausseerland in einem Wirtshaus die Männer zu „paschen“ beginnen, dann ist das Normalität und keine Tourismusveranstaltung – solche Elemente wollte ich unterbringen. Natürlich komme ich ursprünglich aus dem Pop-Eck. Da war es für mich natürlich, all diese Musikstile zu kombinieren. Das ist bis heute so bei den Seern. Das und auch die unterschiedlichen Musikerpersönlichkeiten der Seer sind das Spannende: Der eine kommt aus dem Jazz, der andere aus dem Funk und der dritte aus der Volksmusik. Das macht das Ganze erst so richtig interessant.

„DER MIX VERSCHIEDENER MUSIKSTILE MACHT DAS GANZE ERST SO INTERESSANT.“ Fred Jaklitsch

Man könnte also sagen, der Stil ist „seerisch“? Ja, genau. Das beste Beispiel dafür ist der Amadeus Austrian Music Award. Einmal waren wir für die Kategorie Pop/ Rock, dann für Volksmusik und dann für den Schlager nominiert. Das heißt, es weiß eigentlich niemand so genau, in welche Kategorie wir gehören – das finde ich lässig. Es gibt für mich nichts Schlimmeres, als immer das Gleiche zu machen. Wir sind wirklich spontan, indem wir uns den Rhythmus teilweise von den Amerikanern oder Engländern ausborgen und dann auch wieder einen Jodler einfügen. Ich habe aber schon entdeckt, dass die wichtigste Säule die Mundart ist. Da hat man Energie am Start, und wenn ich von der Bühne runtergehe, rede ich genauso weiter wie oben. Das macht das Ganze so echt.

DIE SEER IN CONCERT. Die Menge tobt.

18 Mal mit Platin ausgezeichnet, voriges Jahr ein neues Album „Des olls is Hoamat“. Wie hebt es sich von den anderen Alben ab? Jedes Album ist irgendwie die Zusammenfassung von dem, was passiert ist – von dem Lebensgefühl, das sich auch mit dem Alter entwickelt. Aber es ist immer irgendwie „seerisch“. Ist das 20. Album schon im Entstehen bzw. in Planung? Ja, ich habe am Handy ungefähr 1.500 Notizen mit teilweise völligem Unsinn. Im Herbst setze ich mich irgendwann hin, sortiere aus und rätsle, was ich mir bei der einen oder anderen Notiz gedacht habe – und manches bleibt dann übrig. Es gibt aber auch Wörter, bei denen ich im Vorhinein weiß: Daraus entsteht ein Lied! Das Wort „Junischnee“ zum Beispiel hat für mich so eine Kraft gehabt. Ich habe gewusst, dass ich daraus ein Lied machen werde. Es ist dann ein Text für meine Tochter geworden. Es muss irgendwie eine Art Poesie drin sein, es muss schon etwas nicht Alltägliches sein. Haben besondere Ereignisse, wie die Geburt Ihrer Kinder, Lieder hervorgebracht, die zu unverwechselbaren SeerLegenden wurden? Das erste Mal ist es mir bei der Geburt meines Sohnes passiert, daher feiern wir nächstes Jahr das 20-Jahr-Jubiläum von „Wilds Wossa“, das ja anlässlich der Geburt seines Sohnes entstanden ist. Damals habe ich eine richtige Euphorie verspürt. Auch den Text zum Lied „Leb dei Leb‘n“ habe ich aus einer Emotion heraus geschrieben. Damals habe ich meinen Sohn Dario am ersten Tag in den Kindergarten gebracht. Wenn es gelingt, Gefühle in ein paar Zeilen zu fassen, dann spüren das auch die Leute. Infos zum Open Air am Grundlsee „Dahoam auf der Zloam“ am 27. und 28. Juli in Grundlsee und zur Open AirFanwanderung am 27. Juli 2018 unter: www.dieseer.at

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Mord im Salzkammergut 128 | Unser Salzkammergut

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KRIMIREIHE. In ihrer Freizeit schreibt Landwirtin Stefanie E. Auffanger zur Freude vieler Fans die spannenden Salzkammergut-Krimis.

Mit ihrem neuen Kriminalroman „Hirschtränen“ nimmt die Bad Ischler Autorin Stefanie E. Auffanger ihre Leser einmal mehr mit auf eine spannende Erkundungs- und Ermittlungstour durch das Salzkammergut. Text: Ulli Wright

W

ir besuchen Landwirtin und Autorin Stefanie E. Auffanger an einem traumhaften Frühlingstag in ihrem Bauernhaus in der Ortschaft Steinfeld in Bad Ischl und finden ein wahres Paradies vor. „Der Garten ist meine große Leidenschaft, hier entstehen zu einem großen Teil auch meine Romane“, schwärmt die sympathische Autorin, die mit ihren amüsanten SalzkammergutKrimis großartige Erfolge erzielt. Nach den Büchern „Schneiderfahne“ und „Goiserer Krawatte“ brachte sie nun ihr neuestes Werk unter dem Titel „Hirschtränen“

Fotos: Michael Wittig

auf den Markt und lässt die resolute Kriminalinspektorin Marina Pascale bereits zum dritten Mal im Salzkammergut ermitteln. Im Interview verrät die „zuagroaste“ Bad Ischlerin, die aus dem Innviertel stammt, was die Leser in ihrem neuen Buch erwartet. Frau Auffanger, klären Sie uns auf: Was sind Hirschtränen? Darunter versteht man das Augensekret des Hirsches, das sich in der Augengrube des Wildtieres sammelt. Hirschtränen sehen wie rote Wachsklümpchen aus und sind von Härchen verklebt. In getrockneter und pulverisierter Form sollen sie eine

schweißtreibende Wirkung besitzen und dadurch den Körper von Schwachheiten befreien. Fans Ihrer Kriminalromane aus dem Salzkammergut haben Ermittlerin Marina Pascale ins Herz geschlossen. Welchen Fall hat sie in „Hirschtränen“ aufzuklären? Alles beginnt damit, dass eine Wasserleiche aus dem Mondsee gefischt wird. Ins Visier der Ermittlungen kommt der Bad Ischler Godl Gaisberger. Er gilt als eine Art alpenländischer Medizinmann, er verkauft auf den Wochenmärkten im Salzkammergut „Hirschtränen“ sowie Unser Salzkammergut | 129

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andere Tierarzneien und Pflanzenpräparate. Er schaut ein bisschen aus wie ein Neandertaler, der sich aus unerfindlichen Gründen in das einundzwanzigste Jahrhundert verirrt hat. Jedenfalls bringt Marina Pascale das Leben des Marktfahrers gehörig durcheinander, da er mit dem Opfer in Kontakt gestanden ist. Mehr wird aber nicht verraten. (lacht) „Hirschtränen“ ist Ihr dritter Kriminalroman, der im Salzkammergut spielt. Was hat Sie überhaupt zum Schreiben motiviert? In meiner Familie war Literatur immer gegenwärtig, vor allem auch durch meinen Onkel Loys Auffanger, der heimatkundliche Bücher geschrieben hat. Irgendwie dürfte es in den Genen liegen. Außerdem ist Lesen seit jeher eine große Leidenschaft von mir. Sie sind gebürtige Innviertlerin. Was hat Sie ins Salzkammergut geführt? Ich habe vor mehr als 30 Jahren die Fremdenverkehrsfachschule in Bad Ischl absolviert und mich sofort ins Salzkammergut verliebt. Der Liebe wegen bin ich auch geblieben und habe einen Bad Ischler geheiratet (lacht). Auch wenn das jetzt kitschig klingt, aber in dieser wunderbaren Stadt ist mittlerweile mein Herz zuhause.

„HIRSCHTRÄNEN“ ISBN 978-3-200-05522-3 Taschenbuch € 14,90 E-Book € 8,85

TERMINE Buchpräsentation: 15. Juni, 11 Uhr, Gössl, Pfarrgasse 6, Bad Ischl; Musik und Moderation: „Der Austronom“ Signierstunde mit Weinverkostung: 20. Juli, Thalia, Pfarrgasse 11, Bad Ischl; Infos: www.stefanieauffanger.com

NATURMÄDEL Stefanie E. Auffanger schreibt ihre Romane mit der Hand und ist dadurch an keinen fixen Platz gebunden.

Ihren ersten Kriminalroman „Goiserer Krawatte“ brachten Sie 2014 heraus. Nur vier Jahre später erschien jetzt das dritte Buch. Was inspiriert Sie? Die Geschichten in meinen Romanen setzen sich aus vielen kleinen Puzzleteilen zusammen: aus Beobachtungen von skurrilen und lustigen Alltagssituationen, den Charakterstudien starker Persönlichkeiten des Salzkammerguts, interessanten Lebensgeschichten und bemerkenswerten Erlebnissen von Freunden und Bekannten. Als besonders inspirierend empfinde ich meine ausgedehnten Aufenthalte in der Natur. Was wollen Sie den Lesern vermitteln? Ich bemühe mich, Themen aus dem Volk aufzugreifen. Ich bin keine, die über

Villenbesitzer und Herrschaftshäuser schreibt. Es liegt mir am Herzen, die ganz normalen Bürger aus dem Salzkammergut zu porträtieren und dem literarisch gerecht zu werden. Das ist mir wichtig. Ihr Lieblingsplatz beim Schreiben? Da ich mit der Hand schreibe, bin ich beim Schreiben an keinen fixen Platz gebunden. Vorzugsweise schreibe ich im Garten oder an einem lauschigen Plätzchen auf einem Berg oder an einem See. Wie lassen sich das Schreiben und Ihr Job als Landwirtin vereinbaren? Wir haben keine Tierzucht mehr, sondern bearbeiten ausschließlich Grünland und eine kleine Forstwirtschaft. Mein Mann ist schon in Pension und unterstützt mich. Das Schreiben ist für mich sehr erfüllend und nimmt immer mehr Platz in meinem Leben ein. Ohne die Unterstützung meines Mannes würde das nicht so gut funktionieren.

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DIE „SEENSUCHT“ DER MALER Wussten Sie, dass der Wolfgangsee ein Zentrum der österreichischen Malerei war? Bis zu 27 Künstler zählten vor dem Zweiten Weltkrieg zur sogenannten „Zinkenbacher Malerkolonie“, benannt nach einem Ortsteil von St. Gilgen. Heute erinnert ein kleines Museum in der alten Volksschule, dem heutigen Kulturhaus von St. Gilgen, an die Kunst der Zwischenkriegszeit. Text: Zivana de Kozierowski

Fotos: Mona Lorenz

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© Nachlass Ferdinand Kitt

Wien, 2018

n den 1930er-Jahren herrschte Hochbetrieb im Salzkammergut. Hier traf sich alles, was in der damaligen Kunstszene Rang und Namen hatte. Auslöser für diesen Boom war nicht zuletzt die Gründung der Salzburger Festspiele im Jahr 1920. Nicht nur Kulturinteressierte und Industrielle fuhren zur Sommerfrische in die wunderschöne Seengegend – auch für Künstler war es fast ein Muss, hier den Urlaub zu verbringen. So entstand um 1932 im Ortsteil Zinkenbach von St. Gilgen am Wolfgangsee eine Künstlervereinigung, die unter dem Namen „Zinkenbacher Malerkolonie“ in die Kunstgeschichte eingehen sollte. Die Künstler kamen vor allem aus Wien, um hier zu malen, zu diskutieren und die warme Jahreszeit am See zu genießen. Diese Vereinigung bestand schließlich bis zum Jahr 1938, als die politisch bedingte Flucht zahlreicher jüdischer Künstlerinnen und Künstler letztendlich zur Auflösung der Gruppe führte. Ein Gespräch mit dem Museumsvorstand Dr. Günther Friedrich.

Das „Malschiff “ im Seebad Zinkenbach gegenüber von St. Wolfgang im Sommer 1932: Franz von Zülow, Ernst Huber, Poldi Huber, Louise MerkelBU HEAD. Romée, Maria Kitt, Georg Merkel, Thusnelda Bildunterschrift Zülow, Ferdinand Kitt, Ernst August Freiherr von Fließtext Mandelsloh (Fotografie um 1935)

Herr Dr. Friedrich, wie entstand diese Künstlerkolonie – von den Künstlern selbst einmal als „Malschiff “ bezeichnet – Anfang der 1930er-Jahre hier in St. Gilgen? Natürlich war der Aspekt der

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Sommerfrische dabei ganz entscheidend. Die Initiative ging vom damaligen Leiter der Gemäldegalerie am Wiener Kunsthistorischen Museum, DDr. Arpad Weixlgärtner, aus. Als wichtiger Vertreter der Wiener Kunstszene kam er schon seit Anfang der 1920erJahre an den schönen Wolfgangsee, wo sich – bedingt durch die Festspiele im nahen Salzburg – ja das Gros der österreichischen Kulturszene getroffen hat. Berufsbedingt kannte Weixlgärtner in Wien Leute wie Ferdinand Kitt, Ernst Huber und Alfred Gerstenbrand, also wichtige Künstler der Zwischenkriegszeit. Ferdinand Kitt hat dann die Künstlervereinigung hier in St. Gilgen ins Leben gerufen.

„Ein besorgter Vater mit seiner Tochter“ von Lisel Salzer, 1934

Was haben sich die Künstler aus dieser Vereinigung erhofft? Einerseits waren die Künstler hier sehr nahe an der Kulturszene dran, andererseits konnten sie nicht nur in einer wunderschönen, inspirierenden Gegend malen, und außerdem konnten sie hier auch einigermaßen günstig leben. Die Maler waren großteils beim „Adambauer“ untergebracht – ein Hof, der für Kost und Quartier wenig verlangte. Teilweise wurde die Miete auch mittels Kunst bezahlt. So haben manche Künstler vor der Sommerfrische in Wien Ausstellungen gemacht, um sich den Aufenthalt am Wolfgangsee überhaupt leisten zu können.

Museumsvorstand Dr. Günther Friedrich

Nach der Sommerfrische wurden dann wieder Ausstellungen kuratiert, um die hier entstandenen Bilder zu Geld zu machen. Ideale Voraussetzungen also für die Wiener Künstler, die es ohnehin in der Stadt schwer hatten, wo die Kunstszene dieser Zeit in gewisser Weise „ausgehungert“ war. In St. Gilgen hatten sie perfekte Bedingungen für ihr kreatives Schaffen. Zudem wurde viel diskutiert, aber auch der Spaß kam nicht zu kurz ... Wer waren diese 27 Künstler? Was hatten sie gemeinsam? Durch Ferdinand Kitt, dem damaligen Professor an der Wiener Frauen-

„Dr. Fritz Grossmann“ (1934) und „Bildnis eines Buben“ (1935) von Lisel Salzer

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BU HEAD. Bildunterschrift Fließtext

„Jutta Goldberger“ von Lisel Salzer, 1935 Unser Salzkammergut | 135

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„HIER TRAF SICH ALLES, WAS IN DER KUNSTSZENE RANG UND NAMEN HATTE.“ Dr. Günther Friedrich

akademie, kamen die noch sehr jungen Künstlerinnen Lisel Salzer – jene Malerin übrigens, die einen wesentlichen Beitrag zur Entstehung unseres heutigen Museums geleistet hat –, die Keramikerin Gudrun Baudisch-Wittke oder etwa die Malerin und Grafikerin Gertrud Schwarz-Helberger. Weitere Künstler, die nach Zinkenbach kamen und heute auch durchaus sehr bekannt sind, waren Josef Dobrowsky (Ehrenmitglied der Wiener Sezession), Franz von Zülow (Mitglied der Wiener Sezession und Lehrbeauftragter der Keramikwerkstätte Schleiß in Gmunden), Bildhauer und Maler Georg Ehrlich (Mitglied der Wiener Künstlervereinigung Hagenbund) oder etwa der Landschaftsmaler Ernst Huber, um nur ein paar zu nennen. Was diese gemeinsam hatten? Ein Faible für Kunst an sich! Es wurde kein gemeinsamer Stil verfolgt, jeder hatte seinen individuellen künstlerischen Zugang. Eine Gruppe bunt zusammengewürfelter Menschen unterschiedlichster Herkunft – da waren Nationalisten, Kommunisten,

Juden, Aristokraten, Monarchisten und noch viele mehr, die einfach Interesse an der Kunst und Spaß am Zusammensein hatten. Wie wurde denn gemalt? Und vor allem wo? In erster Linie widmeten sich diese Künstler der Landschafts- und Porträtmalerei. Doch es entstanden auch Karikaturen in dieser Zeit und das sogenannte „Blödelalbum“. Ein Album voller „Blödeleien“, in dem sich die Künstler karikierten und gegenseitig auf die Schaufel nahmen. Die Leute hatten eben auch sehr viel Humor. Wenn nicht beim Adambauern gemalt wurde, stellte man die Staffeleien in der Umgebung auf oder am Malschiff. Ein Malschiff ? Klingt ja sehr idyllisch. Ja, so war das auch einige Sommer lang. Das Malschiff, eine große Holzplätte, diente den Malern dazu, die Landschaft vom Wasser aus zu malen. Es gibt da ein Gemälde von Ferdinand Kitt, wo einige der Künstler mit Staffelei am Boot zu sehen sind. Dieses Bild steht heute zugleich als Logo für das Museum der Zinkenbacher Malerkolonie. Die Blütezeit war in den Jahren 1933 und 1934. Fünf Jahre später brach der Zweite Weltkrieg aus. Welche Folgen hatte das für die Zinkenbacher Malerkolonie? Es kam innerhalb der Künstlerkolonie zum Bruch. Die österreichischen Maler spalteten sich in zwei politische Lager. Es gab die, die sich mit dem Regime irgendwie arrangierten und die, welche laut dem Reichskulturministerium als „entartete Künstler“ galten und – wenn sie es noch schafften – das Land verlassen mussten. Und dann gab es noch die jüdischen bzw. jüdischstämmigen Künstler, die gewarnt wurden und fliehen konnten, bevor das Hitlerregime 1938 Österreich annektierte.

„Bildnis Lisel Salzer“ von Josef Dobrowsky

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Wer hat das Thema dieser Künstlervereinigung nach dem Krieg wieder aufgegriffen? Erst Jahrzehnte später, im Jahr 1996, wurde die ganze Sache

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sozusagen wiederentdeckt. Und zwar von der Kunstgeschichtestudentin und späteren Landtagsabgeordneten in Salzburg, Mag. Christina Steinmetzer. Sie ist während ihres Studiums auf das Thema gestoßen, gründete daraufhin einen Museumsverein und begann mit einer ehemaligen Studienkollegin, Dr. Ruth Kaltenegger, akribisch zu recherchieren. Die Suche begann in Wien und Salzburg und endete in Seattle, USA. Man stieß auf 20 Künstler von insgesamt etwa 27. Die restlichen sieben konnte man leider nicht mehr ausfindig machen. Wie ergab sich der Bezug zu den USA? Auf den Namen der eigentlichen

„DIE KÜNSTLER KAMEN ZUR SOMMERFRISCHE UND ZUM MALEN NACH ST. GILGEN.“ Dr. Günther Friedrich

Gründerin unseres Museums, Lisel Salzer, kam man eher durch einen Zufall. Das Internet führte Frau Steinmetzer zu einer Adresse in Seattle, Washington. Nachdem Briefe monatelang unbeantwortet geblieben waren, rief die Frau Landtagsabgeordnete dann schließlich an. Und war überrascht, die mittlerweile 94-jährige Malerin in schönstem, altem Wienerisch am Telefon zu hören. „Kommen Sie schnell, ich bin alt und möchte Ihnen persönlich etwas geben“, das waren ihre Worte. So kam es zur Begegnung zwischen der Museumsgründerin und jener Künstlerin, die beschlossen hatte, Bilder aus der „alten Heimat“, die sie vor 1939 gemalt hatte und mit ins Exil nehmen konnte, dem Museum zu schenken.

BU HEAD. „3 Kinder“ von Bildunterschrift Lisel Salzer, 1931 Fließtext

Bilder bekommen? Ja. Diese Schenkung war maßgeblich für die Gründung des Museums, denn so sind wir in den Besitz einer wirklich schönen und auch großen Sammlung gekommen, die uns genau genommen erst ermöglicht hat, ein Museum zu sein. Das haben wir der Malerin Lisel Salzer zu verdanken.

Das Museum der Zinkenbacher Malerkolonie hat seine eigentliche Berechtigung also erst durch die Schenkung dieser

Was bedeutet diese Sammlung nun für die Region bzw. für Österreich? Für die Region ist diese Sammlung eine große Bereicherung, denn es geht um Kunst, die hier entstanden ist, um Bilder aus der Gegend. Und für Österreich ist die Sammlung deshalb von Bedeutung, weil es sich hier um einen wesentlichen Beitrag zur österreichischen Kunstgeschichte der Zwischenkriegszeit handelt. Diese Bilder sind Abbild einer bestimmten Zeit und Epoche, es gibt kein vergleichbares Museum dieser Jahre. Diese Generation zwischen den beiden Weltkriegen ist ja in gewisser Weise leider eine vergessene ... Das Museum bietet jedes Jahr ein neues, interessantes Thema. Welche Ausstellung ist für diesen Sommer geplant? Die aktuelle Ausstellung hat den Titel „Auflösung – Die letzten Jahre der Zinkenbacher Malerkolonie“. Beleuchtet werden die Jahre 1937 bis 1939. Das Ausstellungskonzept beschäftigt sich zum einen mit wesentlichen Fragen: Welche Künstler mussten um 1938 fliehen? Konnten sie im Exil weiter tätig sein? Aber auch mit der Frage, ob Flucht und Emigration erkennbare Spuren im Schaffen der Künstler hinterlassen haben, wird nachgegangen. Besonders nahe gehen einem bestimmte Werke von Lisel Salzer: Es handelt sich dabei um eine Serie von Abschiedsbildern, die sie kurz vor ihrer Flucht noch gemalt hat. Diese Bilder sind wirklich sehr berührend.

Nähere Infos unter: www.malerkolonie.at Unser Salzkammergut | 137

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REHA MIT LEHÁR: „Operette mit Mehrwert“ Im August ist Ilia Staple im Musikkabarett „Reha mit Lehár“ beim Lehár Festival in Bad Ischl zu sehen. UNSER SALZKAMMERGUT hat die sympathische Sopranistin vorab zum Gespräch getroffen.

Text: Maria Russ

Fotos: Tom Mesic, privat

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ass Operette mehr kann als unterhalten, zeigen die Musiker von CrossNova, Dominik Maringer und Ilia Staple in ihrem musikalischen Kabarett „Reha mit Lehár“, das am 1. August im Lehártheater im Rahmen des Lehár Festivals Bad Ischl uraufgeführt wird. Die Künstler erweisen sich dabei als wahre Musiktherapeuten, haben sie erkannt, dass man den österreichischen Komponisten ungarischer Herkunft „Operettenkönig“ Franz Lehár († 1948 in Bad Ischl) ganz wortwörtlich nehmen muss und seine berühmte Arie „Dein ist mein ganzes Herz“ nicht als kitschige Liebeserklärung zu verstehen ist, sondern das Grundvertrauen des Herzpatienten zu seinem Kardiologen zum Ausdruck bringt. Frech,

DIE MUSIK IST IHRE WELT. Sopranistin Ilia Staple

charmant, leidenschaftlich und virtuos – so wollen sich die Künstler in die Herzen des Festival-Publikums spielen. Den Gesangspart übernimmt die 29-jährige Linzer Sopranistin Ilia Staple, die schon viele große Rollen der Opern-, Musical- und Operettenwelt gesungen hat, regelmäßig auf den Konzertbühnen des Landes sowie auf internationalen Bühnen zu sehen und hören ist und seit der Spielzeit 2016/17 Mitglied des neu gegründeten Oberösterreichischen

Opernstudios am Landestheater Linz ist. Wer die treibende Kraft hinter ihrer Gesangskarriere war, welche Rollen sie noch gerne singen würde und inwiefern die Operette „Reha mit Lehár“ „Musik mit Mehrwert“ bietet, erzählte uns Ilia Staple in einem erquicklichen Gespräch. Frau Staple, was hat es mit Ihrem nicht ganz alltäglichen Namen auf sich? Mein Mann Alvin, ebenfalls Musiker, ist halber Engländer, deshalb der englische Familienname. Der Vorname

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Ilia stammt aus Mozarts Oper „Idomeneo“. Ilia ist die weibliche Hauptrolle. Wie passend, Ihre Mutter scheint es geahnt zu haben ... (lacht) Ja!

MUSIKER IN LOVE. Ilia Staple mit Ehemann Alvin, Kontrabassist und Mitglied des Bruckner Orchesters

Frech, charmant, leidenschaftlich und virtuos: Dominik Maringer, Ilia Staple und die Musiker von CrossNova

Schon Ihre Kindheit war von Musik geprägt. Wann stand für Sie fest, dass Sie Sängerin werden wollen? Ich glaube, das war schon immer so. Meine Eltern haben sich beim Studium am Mozarteum in Salzburg kennengelernt. Meine Mutter studierte Gesang, mein Vater Dirigieren. Beide wurden vom Studium weg nach Dortmund engagiert, wo auch meine Schwester geboren wurde. Mein Vater starb, während meine Mutter mit mir schwanger war. Sie ging daraufhin wieder zurück nach Österreich, so wurde ich in Linz geboren. Daheim haben wir immer Musik gehört, nur Opern, und wir haben viel gesungen. Das war für meine Mutter wichtig und wie eine Therapie, da es beruflich mit dem Opernsingen nach dem Tod meines Vaters für sie aus war – der Job wäre alleine mit zwei Kindern nicht vereinbar gewesen. Mit fünf hab ich mein erstes Radio bekommen und war völlig von den Socken. Da hatte sich für mich musikalisch eine neue Welt aufgetan, weil ich bis dahin nur die Oper kannte. Ich habe die Welt des Pop kennengelernt! (lacht) Sie erhielten Ihre Gesangsausbildung zuerst privat bei Ihrer Mutter, später wurden Sie an der Anton Bruckner Privatuniversität ausgebildet. War Ihre Mutter die treibende Kraft für Ihre Gesangskarriere? Nein, eigentlich nicht, weil sie mich nie zu etwas gezwungen hat. Meine Mutter ist eine sehr gute Gesangslehrerin, die Technik habe ich von ihr gelernt. Es war immer sehr entspannt und wertschätzend und nie ein Druck dahinter. Nach einem zweijährigen Gesangs-Vorstudium in Wien habe ich nach der Matura auf der Bruckner Uni zu studieren begonnen. Ich bin gerade dabei, meine Unser Salzkammergut | 139

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Musik umzugehen, aber mehr will ich noch nicht verraten ... Musik wird allgemein ihre therapeutische Wirkung nachgesagt. Sie erhoffen sich also nicht nur ein mit dem Stück zufriedenes, sondern auch ein nach der „Therapie“ gesünderes Publikum? Ja, ein therapiertes Publikum. Die „Reha mit Lehár“ hat einen Mehrwert. Sabine und Rainer Nova von CrossNova hatten die Idee zu dem Stück, dessen Geschichte sie dann gemeinsam mit Dominik Maringer gesponnen haben. Wie war die Zusammenarbeit mit CrossNova? CrossNova sind sensationelle und hochkreative Musiker. Wir sind mittlerweile auch freundschaftlich verbunden.

Parodieren Operette auf charmante Art und Weise: die „Liebenden“ Prof. Dr. Maringer und Ilia Staple in „Reha mit Lehár“

Masterarbeit zu tippen, also wenn das Magazin erscheint, bin ich hoffentlich fertig. (lacht) Zum Lehár Festival: „Reha mit Lehár“ ist ein musikalisches Kabarett, das sich um Lehárs Arie „Dein ist mein ganzes Herz“ dreht. Was können Sie uns darüber vorweg schon verraten? „Reha mit Lehár“ ist ein humorvolles Neudenken von einer Operette, wo

es ja immer um die Liebe geht, darum, ob zwei zusammenfinden oder nicht, um Kitsch. Wir parodieren Operette auf geschmackvolle Art und Weise. Das Projekt ist wahnsinnig kreativ und neuartig. In „Reha mit Lehár“ ist übrigens auch das eine oder andere Stück anderer Komponisten dabei. Manches wird verfremdet, neu interpretiert ... Das Publikum ist auch ein bisschen eingebunden. Es ist eine skurrile Art, mit der

Dominik Maringer ist den meisten als „Tatort“-Ermittler Clemens Steinwendtner bekannt, ab Herbst wird er in David Schalkos neuer Serie „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ im TV präsent sein. Welchen Part hat er in „Reha mit Lehár“ inne? Er spielt Prof. Maringer, einen Guru, der ähnlich wie so manch selbsternannter Heilsbringer heutzutage seine Methode – nämlich die therapeutische Kraft der Operette – als die einzig wahre beschwört. Ganz nach dem Motto: „Es muss etwas Wunderbares sein, von mir geheilt zu werden ...“ Welchen Stellenwert hat die Operette heute? Haftet ihr der Ruf, „leichte Muse“ und kitschig zu sein, zu Unrecht an? Ja. Ich singe sowohl Opern als auch Operetten und Musicals und finde, dass Operetten-Spielen eines von den schwierigsten Handwerken ist. Es hat sich aber so etabliert in der Meinung vieler, dass man als Operettensänger nur Klamauk machen kann. Fürs Publikum mag es leichte Muse sein, aber für den Darsteller ist es nicht leicht, es als eine solche herüberzubringen. Sie haben bereits viele große Rollen verkörpert, von der Christine in „Das

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In der Maske im Landestheater Linz

„ICH HABE EINE TO-DO-LISTE FÜR DIE NÄCHSTEN ZEHN JAHRE.“ Ilia Staple

Phantom der Oper“ über Eurydike aus „Orpheus in der Unterwelt“ von Jacques Offenbach bis hin zur Despina aus Mozarts „Così fan tutte“. Demnächst wird man Sie bei den Musicalfestwochen Bad Leonfelden als Maria aus Leonhard Bernsteins Musical-Klassiker „Westside Story“ sehen. Gibt es eine Rolle, die Sie unbedingt noch verkörpern wollen? (strahlt) Ich freue mich so über diese Rolle der Maria! Ich bin schon voll in den Proben drin. Aber zu Ihrer Frage: Ja, unbedingt! Auf die Zerbinetta von Richard Strauss hätte ich große Lust, weil das eine meiner oder meine Lieblingsopernrolle in meiner Stimmlage ist: wunderschön und anspruchsvoll, wie durch 100 brennende Reifen springen, nicht nur durch einen. Wie kommen Sie zu Ihren Rollen? Ich habe eine Agentin. Sie hat Kontakt mit den Häusern und Intendanten und weiß, wer wo wen oder was sucht. Meine Agentin ist sozusagen das Bindeglied zwischen mir und dem Theater. Sie weiß, was ich will. Sie gaben als Sopranistin des international renommierten Vocalensembles Lalá Konzerte in Deutschland, in der

Schweiz, in Italien, Norwegen, Algerien und China. Sind Sie jemand, den es in die Ferne zieht, der die Welt entdecken und musikalisch erobern will? Ich fahre sehr gerne weg, komme aber auch wahnsinnig gerne heim. Mich zieht es schon in die Welt hinaus, aber Linz soll immer meine Homebase sein, von der ich ausschwirren kann. Es ist zugleich ein Freiheits- und ein Sicherheitsgefühl für mich. Ich bin so dankbar über alles, was ich über die Musik erleben durfte und darf. Welche Persönlichkeiten inspirieren Sie? Mein großes Vorbild ist Edita Gruberova, die genau mein Fach singt. Wenn ich nur Aufnahmen von ihr höre, habe ich schon das Gefühl, etwas gelernt zu haben. Ich habe ihr einmal nach einem Konzert die Hand geschüttelt, da war ich sehr beflügelt. (lacht) Wer mich noch inspiriert, ist der deutsche Regisseur Gregor Horres, den ich am Landestheater kennengelernt habe. Oder die Burgschauspielerin Ulrike Beimpold, mit der ich auch schon gearbeitet habe. Außerdem bin ich ein großer Markus Poschner-Fan. Er ist ein absoluter Profi. Es imponiert mir stark, wenn man Musik so intus hat und begreift wie er. Was machen Sie, wenn Sie nicht proben oder singend auf der Bühne stehen? Ich bin sehr gerne in der Natur. Wahnsinnig gern sitze ich auch auf meiner Dachterrasse in Linz. (lacht) Ich gehe außerdem regelmäßig laufen. Und ich singe am Nachmittag auch in meiner Freizeit mit Freude. Wo sehen Sie sich in zehn Jahren? Wo ich mich in zehn Jahren sehe, weiß ich nicht, aber ich habe eine ToDo-Liste, was ich die nächsten zehn Jahre machen möchte. Eben die Zerbinetta und die Königin der Nacht aus der „Zauberflöte“ singen, die ich bisher nur in Uni-Produktionen gesungen habe. Die Adele in der „Fledermaus“ ist auch auf der Liste. Und dann wäre da noch New York … (schmunzelt)

INF O

Lehár Festival Bad Ischl: von 14. Juli bis 2. September 2018 im Kongress & Theaterhaus Bad Ischl und im Lehártheater Bad Ischl

PROGRAMM: „Die Blume von Hawaii“ Die Lehár Festival-Saison 2018 wird mit Paul Abrahams berühmter Revue-Operette „Die Blume von Hawaii“ eröffnet: eine rasante Mischung aus großen Melodien, Stepptanz und Jazzklängen. „Das Land des Lächelns“ Zum 70. Todesjahr Franz Lehárs kehrt mit „Das Land des Lächelns“ ein Klassiker auf die Bühne des Lehár Festivals in einer stimmungsvollen Neuinszenierung zurück. „Sissi in Concert“ Romy Schneider hätte 2018 ihren 80. Geburtstag gefeiert. Ihr zu Ehren findet die Uraufführung von „Sissi in Concert“ statt, inkl. einer Multimedia-Show mit Filmausschnitten der Sissi-Trilogie. „Reha mit Lehár“ Eine satirische Musiktherapie bietet das bekannte CrossNova KammermusikEnsemble mit Ilia Staple und Prof. Dr. Maringer. Der augenzwinkernde Kabarettabend wurde extra für Bad Ischl geschrieben.

KONTAKT

Lehár Festival Bad Ischl Tel.: 06132/23839 E-Mail: info@leharfestival.at www.leharfestival.at Salzkammergut Touristik Tel.: 06132/24000-51 E-Mail: office@salzkammergut.co.at www.salzkammergut.co.at Tourismusverband Bad Ischl Tel.: 06132/27757 E-Mail: office@badischl.at www.badischl.at

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„Die Natur ist

Inspiration für mich“

Die in Bad Aussee lebende, international erfolgreiche Interior-Designerin Sonja Campbell im Gespräch über gutes Design, den Einfluss der Natur auf ihre Arbeit und warum sie die Ausseer so besonders schätzt ... Text: Zivana de Kozierowski

Fotos: Monika Löff

„DIE NATUR IST FÜR MICH MAGIE SCHLECHTHIN!“

Frau Campbell, Sie richten als Interior-Designerin und Kosmopolitin Appartements in London und Villen in Dubai ein. Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben? Das Ergebnis meiner Arbeit ist immer ein Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren: Die Ausgangssituation bzw. das, was von der Einrichtung bleiben soll, geht eine Symbiose ein mit dem, was der Kunde und ich gemeinsam erreichen wollen. Doch das Wichtigste für mich ist, dass das Resultat auch wirklich dem entspricht, was der Kunde sich vorgestellt hat. Das kann ich nur umsetzen, indem ich gut zuhöre und mich selbst zurücknehme.

auch in diesem Bereich das Bestmögliche anbieten. So lasse ich mich auch nicht einem bestimmten Stil zuordnen. Schließlich sollen die Kunden mit dem Endergebnis glücklich sein, ihre Persönlichkeit muss sich darin widerspiegeln – nicht meine. Das ist mein Ziel.

In einem Appartement in Wien oder London, das im zeitgemäßen, modernen Stil eingerichtet ist, wären etwa Ziermöbel völlig fehl am Platz. Wenn aber „Landhaus-Stil“ gefragt ist, möchte ich

Ist Einrichten für Sie eine sehr persönliche Angelegenheit? Auf jeden Fall. Ich würde sogar sagen, dass das Einrichten für Menschen, die man ja nicht wirklich persönlich kennt,

Sonja Campbell

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Sonja Campbell in ihrem Garten in Bad Aussee

eine sehr sensible Sache ist und viel Vertrauen vonseiten des Kunden voraussetzt. Ich komme sehr nahe an diese Menschen und ihre Art zu leben heran. Ich lerne ihren Lifestyle kennen. Vom Kleiderschrank bis zum Gewürzregal bekomme ich Einblicke in ihre Lebensgewohnheiten. Zudem haben Kunden oft Angst davor, dass ich Dinge ausmustere, an denen sie hängen. Ein Stück ist womöglich geerbt, lange erspart oder hat einen anderen persönlichen Hintergrund. Ich frage also immer zuerst, welche Stücke man behalten möchte, und fange dann an, um diese herum zu gestalten. Schließlich nehme ich den Kunden sinnbildlich an der Hand und führe ihn zu einem Ergebnis, von dem er vermutlich nicht einmal geträumt hat ...

Wie definieren Sie Erfolg für sich? Erfolg bedeutet für mich, wenn ich von meinen Kunden positives Feedback erhalte. Das Schönste ist dann, wenn ich aus Bad Aussee, Wien oder etwa Dubai ein Schreiben bekomme, in dem steht, wie wohl sich meine Auftraggeber in ihren neuen vier Wänden fühlen. Das ist es auch, was mich bei neuen Projekten antreibt. Sie haben Interior- und Garden-Design in London studiert, dann in New York die „School of Interior Design“ besucht, bevor Sie sich vor über 25 Jahren selbstständig machten. Was zeichnet für Sie einen Raum mit einem wirklich gelungenen Interieur aus? Für mich muss alles in einer gewissen Harmonie zueinander stehen. Ich kann

in einen Raum hineingehen und sofort sagen, welche Dinge nicht passen. Wo eines der Objekte womöglich besser stehen würde oder welche Wandfarbe hier besser geeignet wäre. Ihr Talent ist es, zu erkennen, was nicht stimmig ist? Ja, ich versuche, in kürzester Zeit, den Punkt im Raum zu finden, der für Unruhe sorgt. Ich würde diese Fähigkeit als eine Mischung aus Erfahrung und Gefühl für die Sache sehen. Oft merkt man bereits in der Kindheit, ob jemand Begabung für etwas hat. Wie war das bei Ihnen? Meine Mutter hatte in Bad Mitterndorf eine Strickerei und meine Lieblingsbeschäftigung war es, mit den

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„BAD AUSSEE IST FÜR MICH EINE KOSMOPOLITISCHE STECKNADEL!“ Sonja Campbell

Für Campbell ist die Harmonie beim Einrichten ganz wesentlich.

Farbkarten zu spielen, die sie benötigt hat, um die verschieden farbige Wolle zu bestellen. Auf der Farbkarte gab es zwischen den Tönen Schwarz und Weiß um die 300 Farbschattierungen. So wurde ich schon als Kind auf die unterschiedlichsten Farbnuancen konditioniert. Mein feinsinniges Gefühl für Farben stammt bestimmt aus dieser Zeit. Nicht nur das Interieur, auch der Garten wird auf Wunsch von Ihnen mitgestaltet. Das Interieur hat für mich eine ganz starke Verbindung zum Exterieur. Das Innen und das Außen – diese beiden Komponenten gehören für mich zusammen. Ist man im Haus, so sollte man das „Draußen“ spüren und umgekehrt. Auch bei uns in Österreich ist die Gartengestaltung mittlerweile groß in Mode gekommen.

Schöpfen Sie denn auch Ideen für die Einrichtung aus der Natur? Die Natur inspiriert mich ungemein mit ihrer Vielfalt und Perfektion. Es gibt da nichts, was falsch wäre. Und die Natur ist so detailverliebt! Ja, die Natur ist für mich eine große Inspiration: von delikat bis wild, über stark bis zart! Und jeden Tag sieht es draußen anders aus – egal, ob es schneit, kalt und frostig ist oder ob die Sonne scheint. Die Natur ist für mich Magie schlechthin. Zudem kennt die Natur keinen Stilbruch!

Aussee. Regelmäßig bereisen Sie Metropolen wie New York, London oder Dubai. Was schätzen Sie an Bad Aussee und was an einer Stadt wie Dubai? Bad Aussee bedeutet für mich Beständigkeit und Ruhe. Diese Beständigkeit gibt einem wiederum Sicherheit. Der Stil, die Mode kommt und geht. Aber hier, in Aussee, bleiben das Dirndlkleid, die Lederhose und der Wetterfleck immer gleich. Die Zeit tickt hier anders, viel langsamer. Das schätzen viele Menschen, die auswärts arbeiten und ihr Zuhause hier haben. Sie bringen Gäste und Geschäftspartner aus anderen Ländern hierher. In gewisser Weise ist Bad Aussee für mich auch eine kosmopolitische Stecknadel! Ich liebe den Kontrast zu einer Metropole wie Dubai. Das Multikulturelle dort, die vielen Sprachen, verschiedene Kulturen und Nationen, die Vielfalt der Restaurants ... und gleichzeitig ist da auch immer diese Freude auf Zuhause.

Was sind denn Ihrer Meinung nach von Menschen verursachte Stilbrüche? Satellitenstädte zum Beispiel! Oder ein Nylon-Dirndl. Das wäre für mich, als gebürtige Bad Ausseerin, wirklich ein kompletter Stilbruch. (lacht)

Worauf freuen Sie sich hier im Salzkammergut besonders? Man merkt einfach, dass die Grundstimmung hier erhalten bleibt. Es ändert sich nicht viel. Das gefällt mir, wenn ich von so schnelllebigen Plätzen wieder nach Hause komme. Das ist für mich Entschleunigung pur. Und ich mag diese ganz besonderen Ausseer Charaktere, die so unbeeindruckbar sind!

Sie haben 25 Jahre in London gelebt, Ihr Lebensmittelpunkt ist heute aber Bad

Nähere Infos unter: www.sonja-campbell.com Unser Salzkammergut | 145

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BTV Salzkammergut und die TRAUNSEESTADT GMUNDEN PRÄSENTIEREN

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AM RATHAUSPLATZ GMUNDEN 15. UND 16. JUNI 2018 VON 10 BIS 22 UHR

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Viele namhafte Brauereien präsentieren ihre kreativen und geschmackvollen Biere, mit kulinarischen Spezialitäten rund um‘s Bier ist auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Natürlich darf dabei auch ein stimmungsvolles Rahmenprogramm nicht fehlen. Seien Sie dabei, holen Sie sich ihr Bierglas und genießen Sie mit BTV Salzkammergut und der Traunseestadt Gmunden die österreichische Braukunst!

www.bierfestivalamsee.at

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Schuhkurator Gerd Wermescher: „Der Schelm“

Das Restaurant Weinhaus Attwenger Fotograf Michael Wittig

... ein Traditionsbetrieb, der heuer auf 400 Jahre Gastfreundschaft zurückblicken kann

Schuhbetrachtungen

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Fotograf Michael Wittig hat sich dem Schuhbestand von „Schuhkurator“ Gerd Wermescher fotografisch angenommen. Das Ergebnis ist bis Ende August im Rathaus Gmunden zu sehen.

© Weinhaus Attwenger E N T G E LT L I C H E E I N S C H A LT U N G

© Michael Wittig

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erd Wermeschers große Leidenschaft für Schuhe stammt von seinem Großvater, der in einer Stadt in Transsylvanien eine Werkstatt mit 25 Angestellten hatte, die darauf spezialisiert war, die berühmten Bilgeri Stiefel herzustellen. 1944 musste die Familie mit deutschen Wurzeln ihre Heimat verlassen und fand in Schwanenstadt, OÖ., ein neues Zuhause. Viele Jahre später, als Gerd Wermescher die kleine Werkstatt von „Meister“ Gyula Kiss entdeckte, der in Ungarn in reiner Handarbeit nach alter Handwerksmanier klassische Herrenschuhe und Reiterstiefel fertigte, war für den „Schuhkurator“ klar, dass er sich voll seiner Passion Schuhe widmen wollte. Er eröffnete ein kleines Geschäft in Gmunden, in dem er von Reparatur bis Pflege alles rund um den Schuh anbietet, und nahm sich seit dem Tod von Kiss als Kurator der Aufgabe an, den Bestand an Modellschuhen und nicht abgeholten Maßschuhen an Schuhliebhaber in der ganzen Welt zu vermitteln. Unter dem Titel „Schuhbetrachtungen“ erstellte der in Gmunden lebende Fotograf Michael Wittig fotografische „Porträts“ von Wermeschers Sammlung handgefertigter Schuhe. In Gmunden kann die Ausstellung „Schuhbetrachtungen“ noch bis Ende August im Rathaus bestaunt werden. Der Katalog zur Ausstellung ist unter michael@michaelwittig.eu um 14 Euro zu erwerben. Infos unter: www.michael-wittig.com

ereits seit 1618 – urkundlich als „Rastliche Gastgebsbehausung“ erwähnt – werden Gäste hier mit Speis und Trank verwöhnt. Auch wenn sich die Art der Speisen über die Jahrhunderte hinweg geändert hat, so ist ihm nicht nur der denkmalgeschützte Name geblieben, sondern auch die Auswahl an namhaften österreichischen Weinen. Kulinarisch bleibt hier ebenfalls wenig offen: beste Produkte aus der Region – man muss gar nicht weit in die Ferne schweifen! Was im Weinhaus auf den Teller kommt, ist übrigens mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnet. Außerdem ist man Genusswirt und auch ein Salzkammergut Fischrestaurant. Küchenchef Tobias Fers holt sich die meisten Produkte vom Ischler Wochenmarkt: Käse von Familie Leirer, Mondsee-Lamm von Familie Ebner, Weizer-Berglamm von Familie Baischer, Gemüse von Familie Neumaier, Erdäpfel und Eier von Familie Mair, Obst von Familie Schwaiger und Brot vom Guschlbauer. Auch die Getränke sind weitestgehend aus Österreich. Ab Mai bis zum Ende der Sommerferien hat das Weinhaus freitags, samstags und sonntags durchgehend geöffnet – der schönste Gastgarten lädt zum Verweilen und Genießen ein. Aktuelle Öffnungszeiten sind immer auf der Webseite oder telefonisch zu erfragen. Familie Fers-Hildenbrand freut sich auf Ihren Besuch! KONTAKT

Restaurant Weinhaus Attwenger (direkt neben der Lehár-Villa) Leharkai 12, 4820 Bad Ischl Tel.: 06132/29703, www.restaurant-attwenger.at Unser Salzkammergut | 147

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Ein echter

Obermayr Er bezeichnet sich selbst gern als bunten Hund, war als Jugendlicher leidenschaftlicher Wasserskifahrer und zählt zu den bekanntesten Künstlern des Salzkammerguts – der Gmundner Impressionist Dieter Obermayr. Text: Ursula Rockenschaub

S

eine Ölgemälde und sein Stil sind expressiv, die eigene Maltechnik mit der leichten Pinselführung macht die Bilder des Autodidakten unverkennbar: Anfang Mai feierte der Künstler Dieter Obermayr, der sich mit zahlreichen Ausstellungen inzwischen auch national einen Namen gemacht hat, seinen 75. Geburtstag, und auch seine erste Ausstellung jährt sich im Juni zum 30. Mal. Natürlich ging diese in Gmunden über die Bühne. Seinen Stil, den er damals entdeckte, hat er bis heute beibehalten, gestiegen ist jedoch die Anzahl der Prominenten, die zu seinen Ausstellungen kommen. Christian Ludwig Attersee, Dagmar Koller, Albert Fortell, der ehemalige Landwirtschaftsminister Franz Fischler oder der inzwischen verstorbene Kammersänger Oskar Czerwenka, um nur einige zu nennen, erwiesen ihm die Ehre. Und auch wenn seit diesen Ausstellungen viel Zeit vergangen ist, seine jugendliche Art von damals hat er sich erhalten, das künstlerische Original aus der Traunseestadt. Im Interview mit UNSER SALZKAMMERGUT verrät Dieter Obermayr, wie ein Weihnachtsgeschenk in jungen

Fotos: Privat, Monika Löff

Jahren sein Leben verändert und bis heute geprägt hat. Herr Obermayr, wann haben Sie die Leidenschaft fürs Malen entdeckt? Gezeichnet und gemalt habe ich schon immer gern. Weihnachten 1958 habe ich Ölfarben, einen Pinsel und eine Palette geschenkt bekommen, und noch am selben Abend habe ich das erste Bild gemalt: eine Vase gefüllt mit Narzissen und Forsythien. Von da an war das Malen meine Leidenschaft. Bis zu meinem 19. Lebensjahr habe ich hauptsächlich Stillleben wie Blumen, Obst und Kerzen gemalt, dann waren mir aber plötzlich Ausgehen, Tanzen und Wasserskifahren wichtiger (lacht). Erst im Alter zwischen 35 und 40 Jahren ist das Malen wieder interessant geworden. Damals habe ich extrem viele Kohlezeichnungen in der Gmundner Altstadt gemacht. Viele Leute haben mir zugesehen und mich zu einer Ausstellung animiert, die dann in meinem damaligen Stammbeisl „Zum Blauen Affen“ stattgefunden hat. Das war vor 30 Jahren. Erinnern Sie sich gerne zurück?

Ja, sehr gerne sogar. Ich habe damals Kammersänger Oskar Czerwenka eingeladen, und nachdem er die Bilder besichtigt hat, hat er gemeint, dass diese Maltechnik mit hellen und dunklen Farben und dieses Im-Gegenlicht-Malen sehr gut ankomme und ich diesen Stil unbedingt weiterverfolgen solle. Das war wie ein Paukenschlag! Ich bin ihm heute noch für diese Worte dankbar – durch ihn habe ich eigentlich meinen Stil gefunden (grinst). Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben? Ich bin eigentlich ein Impressionist, weil ein Bild genau an dem Tag entsteht, an dem ich für ein bestimmtes Motiv etwas Besonderes empfinde. Diese Stimmung spürt und sieht man dann auch in diesem Bild. Hauptsächlich male ich Öl auf Leinwand. Eine Zeit lang habe ich auch Akte gemalt, für die ich vorwiegend Pastellkreide verwendet habe. Die modernen Picasso-ähnlichen Bilder sind wiederum in Acryl gehalten. Wie haben Sie Ihren Stil gefunden? Ich habe das Malen nicht gelernt, ich bin ein Autodidakt und bin selbst drauf-

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Dieter Obermayr beim Malen in der Gmundner Kirchengasse Unser Salzkammergut | 149

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WORDRAP Ich bin ... glücklich. Ich wollte immer ... Schlagersänger werden. Für die Zukunft wünsche ich mir ... Gesundheit und Zufriedenheit. Mein Lebensmotto ... „Lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig geträumt!“ Atelier und Galerie

Künstler Dieter Obermayr in jüngeren Jahren

Dieter Obermayr (l.) mit Kammersänger Oskar Czerwenka bei seiner ersten Ausstellung vor 30 Jahren in seinem Stammbeisl „Zum Blauen Affen“ in Gmunden.

gekommen, in welche Richtung ich malen möchte. Und zwar von dunkel auf hell. Außerdem lege ich großen Wert auf das Spiel mit Licht und Schatten. Die Schwierigkeit bei der Ölmalerei ist ja, dass man ganz dunkel beginnt, was anfänglich natürlich nicht sehr gut ausschaut. Erst nach drei bis vier Stunden werden die Schatten übermalt, und zwischen der sechsten und achten Malstunde werden die Lichtpunkte gesetzt. Erst dann wirkt ein Bild, und die Zuseher, die am Beginn ein bisschen betreten reagieren, sind begeistert. Ich lege bereits bei der Motivsuche ein besonderes Augenmerk auf diese Lichtverhältnisse, daher ist es auch so schwierig, dass man zur richtigen Zeit ein Motiv sieht und findet. Und wie finden Sie die Motive?

Es kommt vor, dass ich Motive oft stunden- und tagelang suche, weil es ganz stark auf die Schattenwirkung ankommt. Manchmal mache ich auch Fotos vom Motiv, um die richtige Stimmung einzufangen. Es ist die Kunst, den richtigen Ausschnitt aufs Bild zu bringen, egal, ob das dann Blumen oder Gebäude sind. Ehrlich gesagt, ist bei jedem Bild, das ich verkaufe, auch ein bisschen Wehmut dahinter, da mein Herzblut dranhängt. Inzwischen hat es viele Ausstellungen gegeben – welche war die beeindruckendste? Es waren rund 80 Ausstellungen in den letzten 30 Jahren. Ich bin in der Tat jetzt selbst überrascht (lächelt). Natürlich war jede Ausstellung für sich beein-

Dieter Obermayrs „Traumhaus“ an der Gmundner Schiffslände 12

druckend, ich war auch jedes Mal aufs Neue nervös. Aber die erste Ausstellung im „Zum Blauen Affen“ werde ich nie vergessen. Besonders beeindruckend war auch die Vernissage und Ausstellung im Wiener Palmenhaus 1991. Damals war der ehemalige Landwirtschaftsminister Franz Fischler mit ca. 650 Gästen inklusive Seitenblicke-Team dabei. Ich habe ein Bild für „Licht ins Dunkel“, das in einer Folge von der Fernsehserie „Schlosshotel Orth“ eine große Rolle gespielt hat, gespendet. Dieses Bild wurde zu einem späteren Zeitpunkt im Beisein von Dagmar Koller für einen guten Zweck versteigert. Wollten Sie schon immer Künstler sein? Der „Brotberuf “ war ja eigentlich ein anderer …

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Fürs Café Brandl hat Obermayr Picasso-ähnliche Bilder gemalt.

Dieter Obermayrs erstes Bild

In der Jugend war Dieter Obermayr leidenschaftlicher Wasserskifahrer. Bis heute ist er Vizepräsident des Wasserski Wakeboardclubs Union Traunsee.

Ja, eigentlich schon. Als die Entscheidung anstand, ob ich eine Lehre beginnen sollte, habe ich meinen Eltern gesagt, dass ich eigentlich auf die Kunstakademie gehen möchte. Sie meinten allerdings, dass ich zuerst einen redlichen Beruf erlernen sollte. Ich musste mich entscheiden und bin Elektriker geworden. Meine Mutter hat immer gesagt, dass ich neben dem Beruf ja malen könnte, denn Geld mit der Kunst zu verdienen, war ihr suspekt. Im Nachhinein gesehen hat sie wahrscheinlich gar nicht so unrecht gehabt. Wie sehr sind Sie im Salzkammergut verwurzelt? Ich bin in der Traungasse, mitten in der Gmundner Altstadt, aufgewachsen. Baden war schon immer meine Leiden-

schaft, und ich liebe diesen ländlichen, rustikalen Stil im Salzkammergut. Auch die üppige Natur, die Wälder und die vielen Seen haben es mir angetan. Ich bin halt ein mehr als überzeugter Gmundner. Ich habe nur einen kurzen Abstecher nach Pinsdorf gemacht, weil ich dort in einem irrsinnig lieben Holzhaus gelebt habe. Aber 1999 habe ich mein 300 Jahre altes Traumhaus hier in Gmunden direkt am See an der Schiffslände mit Blick auf Schloss Ort gefunden. Seither lebe ich noch glücklicher hier in Gmunden. Für mich sind Schloss Ort, Gmunden, der Traunstein und der Traunsee einfach alles, und es freut mich, dass das Schloss der Allgemeinheit gehört. Ein anderer Gmundner Künstler hat über Sie gesagt: „Dieter ist eine Instituti-

on in Gmunden. Man sieht seine Bilder und weiß, das ist ein Obermayr!“ Freut bzw. ehrt Sie so eine Aussage? Natürlich, das freut mich irrsinnig. Ich bin selbst ein bisschen stolz auf mich, dass ich diesen Stil gefunden habe. Ich glaube, ich könnte aber gar nicht anders malen, wobei es Ausnahmen gibt. Zum Beispiel habe ich fürs Café Brandl am Gmundner Stadtplatz Picasso-ähnliche Bilder gemalt, quasi zwei Gesichter in einer Form. Auch verschiedene WeinEtiketten habe ich entworfen. Neben der Malerei gab und gibt es noch eine andere Leidenschaft – welche? Den Wasserskisport. Als Jugendlicher war ich leidenschaftlicher Wasserski- und Bootsfahrer. Ich habe damals Meisterschaften organisiert und verschiedenste Funktionen bekleidet. Auch wenn ich selbst schon lange nicht mehr fahre – die Leidenschaft für diesen Sport werde ich immer verspüren. Ich bin bis heute noch Vizepräsident des Wasserski Wakeboardclubs Union Traunsee und verbringe nach wie vor viel Zeit dort. Wie würden Sie sich als Mensch beschreiben? Wo holen Sie sich Ihre Energie und Ihren jugendlichen Esprit? Ich bin der Jugend gegenüber relativ aufgeschlossen und sage mir jeden Tag schon beim Aufstehen: „Himmelherrgott, was bin ich für ein glücklicher Mensch, dass ich hier in Gmunden, im Salzkammergut so schön wohnen darf und dass ich die Zuneigung von den Gmundnerinnen und Gmundnern auskosten darf!“

INF O

ATELIER & GALERIE DIETER OBERMAYR Schiffslände 12, 4810 Gmunden Besichtigung nach telefonischer Vereinbarung unter 0676/6195629

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Vintage-

CAMPING DE LUXE! Immer mehr Individualisten suchen auch im Urlaub das Besondere: Nächtigen wie im Orient-Express oder in einem Pariser Boudoir – beim Camping in Obertraun am Hallstätter See werden diese Träume wahr. Eine extravagante Mischung aus Gipsy-Style, Nostalgie und purem Luxus erwartet hier die Gäste. Text: Zivana de Kozierowksi Fotos: Monika Löff, Lorenzo Morelli

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DIE „BELLADONNA“. Der schönste aller Wägen und ehemaliger Reisewagen aus der Zeit Ludwigs XIV.

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olgt man dem Schild „Camping am See“ in Obertraun, so kommt man zu einem paradiesischen Plätzchen direkt am Wasser. Dort stehen neben den herkömmlichen, großzügig auf der Wiese verteilten Zelten und Wohnwägen auch kunstvoll renovierte Holzwaggons in prächtigen Farben, die an eine andere Zeit denken lassen. Prachtvolle, antik anmutende Wohnwägen, wie man sie zuvor noch nicht gesehen hat. Historische „Verdines“, also alte Gypsy-Wohnwägen, die vom „Fahrenden Volk“ früher vorwiegend in Südfrankreich und hier vor allem in der Provence benutzt wurden, aufwendig und detailliert mit Schnitzereien verziert und in den schönsten Farben bemalt, laden zum „Glamping“ ein, der glamourösen Art des Campings.

„La Belladonna“ – die Schönste. Insgesamt sind es acht Stück dieser Wägen, die früher von Pferden über die Straßen gezogen wurden und nun wie kleine Museen hier am Seegrund platziert sind. Als „Luxus-Lodges“ warten sie auf Gäste, die das Außergewöhnliche suchen. Jeder Wagen hat einen Namen und eine besondere Geschichte, wie etwa der Wohn- und Reisewagen „La Belladonna“ von Madame de Sévigné, einer ehemaligen Hofdame von Ludwig XIV., der seinerzeit für kleine Festlichkeiten und Picknicks genutzt wurde. Teile der Karosse wurden von den heutigen Besitzern nach einer jahrelangen Detektivsuche wie die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen schließlich in einer Scheune des Château Grignan in der französischen Provence gefunden. Aufmerksam auf dieses Schmuckstück wurden die Restaurateurin und der Kunsthistoriker bzw. die Campingplatz-

betreiber Carola Hinterer und Lorenzo Morelli durch einen alten Stich, auf dem der Wagen abgebildet ist. Intensiv wurde studiert und anhand alter Abbildungen recherchiert und dann der Wagen mit größter Sorgfalt restauriert. Heute schmückt das ehemalige Boudoir im Inneren ein luxuriöses Himmelbett. Außerdem ist der früher von sechs Pferden gezogene Wagen mit allerlei historischen Kuriositäten und Originalmöbeln aus der Zeit bestückt. In Kombination mit einer modernen Nespresso-Maschine und edler „Bassetti-Bettwäsche“ ergibt das eine besonders edle Mischung. Beeindruckende Sammlung. Direkt vor uns steht dann einer der französischen „Roulottes“, ein historischer Wohnwagen und original „Buggenhout“ aus den 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts in einer stattlichen Größe:

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Für die Romantiker unter den Glamping-Gästen: das Himmelbett der „Belladonna“

„Campen ist eine ganz alte Sache. Eine uralte Philosophie.“ Carola Hinterer

Eine imposante Länge von neuneinhalb Metern und ein Gewicht von acht Tonnen hat dieses Prachtexemplar. Die Gastgeber und Eigentümer des Campingplatzes, Carola Hinterer und Lorenzo Morelli, nehmen uns in Empfang. Carola Hinterer streicht mit der Hand über die antike Außenwand des Wagens und erzählt: „Das ist unser Aushängeschild. Der Wagen ist original ‚Art-Deco‘ und aus kubanischem Mahagoni gebaut, im Inneren mit Marmorkamin, und Granittheke ausgestattet.“

BU HEAD. Lea Hinterer, Lorenzo Morelli, Bildunterschrift Carola Hinterer-Morelli Fließtext (v. l. n. r.)

Die Lebensart der Künstler. Die Fensterscheiben sind aus geschliffenem Glas; blickt man hindurch, so blickt man förmlich hinein in die Lebensart der Künstler, Zirkusleute und wohlhabenden Zigeuner aus der Zeit Unser Salzkammergut | 155

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„BUGGENHOUT“. Paradewagen des „fahrenden Volkes“, der Zirkusleute und Künstler

Original „Buggenhout“ aus den 1930er-Jahren „Django le gitan“

der 1930er-Jahre. „La Zigane rouge“ ist wirklich unser ganzer Stolz: Entworfen hat diesen Wagen niemand Geringerer als der berühmte „Monsieur Albrecht“, der auch Waggons für den Orient-Express konstruiert hat“, erzählt Lorenzo Morelli. „In diesem Museumsstück hat die Familie von Django Reinhardt (der berühmte Gitarrist und Jazzmusiker) noch Anfang der 1930er-Jahre in der Nähe von Paris gewohnt, bevor der Musiker dann ein Haus in dem kleinen Ort Samois südlich der französischen Haupt-

stadt gekauft hat. Für unser GlampingProjekt hier am Hallstätter See wurden zwei dieser „Buggenhout“-Wägen angeschafft. Es hat sehr lange gedauert, bis wir sie gefunden und schließlich auch kaufen konnten. Diese Wägen sind nämlich nicht nur sehr selten sondern auch fast unerschwinglich.“ „Campen hat eine jahrhundertelange Tradition, es ist eine alte Lebensphilosophie, die sich durch alle gesellschaftlichen Schichten zieht“, so Lorenzo Morelli, der ursprünglich Kunstgeschichte und Archäologie in

Brüssel studiert hat, bevor er Carola Hinterer kennenlernte und sich die beiden hier am See niederließen. „Die „Gypsies“ waren ja genau genommen auch die ersten Pharmazeuten. Sie haben sozusagen als Nomaden gelebt, waren Wahrsager und haben den Leuten gleichzeitig auch ihre Mittelchen verkauft.“ Magische Kräfte. Die beiden „Roulottes“ heißen „Alraune“ (eine hochgiftige Heil- und Ritualpflanze, die seit der Antike als Zaubermittel galt) und „Cantarella“ (eine hochwirksame Form des

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Dieses echte Museumsstück „La Zigane rouge“ ist für zwei Personen eingerichtet.

Arsens) und deuten mit ihren Namen und den aufwendigen Schnitzereien am Eingang auf ihre Geschichte als Wägen der Medici hin. Diesen „Verdines“ wurden in der märchenhaften Welt des „fahrenden Volkes“ magische Kräfte zugeschrieben. So waren diese meist sehr farbenfroh, und wo früher Devotionalien wie Kreuze, Kruzifixe, Rosenkränze oder Heiligenfiguren im Inneren des Wagens ihren Platz fanden, findet man heute genauso sinnliche wie prächtige Kuriositäten, Bilder und Originalmöbel aus

Im Inneren der „La Zigane rouge“ fühlt man sich wie in einem kleinen Palast.

der Zeit. Ausgestattet mit Küche, Kühlschrank, Dusche und feinster Bettwäsche, auf die Carola Hinterer größten Wert legt, können in der „Cantarella“ zwei Personen sehr exklusiv nächtigen.

Kunstvolle Ausstattung. In einem dieser Wägen wurde sogar ein original Mahagoni-Holzboden freigelegt. Um die stilvolle Tapete für das Wageninnere zu finden – ein Modell aus den 1930er-Jahren mit zarten Kirschblüten auf DunkelUnser Salzkammergut | 157

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rot – wurde besonders lange gesucht. Es hat sich gelohnt. In Kombination mit dem Waschbecken aus echtem Terrazzo im Schachbrettmuster sieht dieser Wagen tatsächlich aus wie ein kleiner Palast. Carola Hinterer und Lorenzo Morelli kommen ganz schön ins Schwärmen, wenn sie von ihren „Roulottes“ erzählen: „In vielen dieser Wägen waren Zirkusleute, Künstler, Musiker und wohlhabende Gypsies unterwegs“, so Carola Hinterer. Und nun steht diese Sammlung an historischem „Hochgenuss“ auf vier Rädern nach jahrelangen Recherchen und bis ins kleinste Detail liebevoll sowie authentisch restauriert, frisch herausgeputzt am Ufer des Hallstätter Sees und wartet auf Gäste, die

„Menschen, die Kunst lieben oder selbst Kunst machen, finden zu uns!“ Lea Hinterer-Morelli

darin Urlaub machen und das Ambiente auch wirklich zu schätzen wissen. Schöne Dinge von Kindheit an. Als Tochter einer Bildhauerin ist Carola Hinterer hier am Campingplatz aufgewachsen. Sie absolvierte den Zweig Bildhauerei und Restauration an der Holzfachschule in Hallstatt. „Was mich

in meiner Kindheit sehr geprägt hat, war ein Bilderbuch, das ich von meiner Urgroßmutter bekommen habe. Die Geschichte handelte von einem Mädchen, das in einem Wagen wohnte. Ich war sehr davon fasziniert und mir wurde erst später klar, dass es sich um ein Zigeunermädchen gehandelt haben muss“, erzählt Hinterer. „Dieses Buch wurde Jahre später wieder in mir wach geküsst, ich habe mir unbewusst so etwas immer gewünscht.“ Auch Lebensgefährte Lorenzo war von Kindheit an von schönen und interessanten Dingen umgeben. Sein Vater, ein berühmter Restaurateur und Maler in Belgien, Frankreich und Spanien, seine Mutter Kunstmalerin und Keramikerin. Auch die gemeinsame Tochter

Direkt am Hallstätter See lässt es sich in den historischen Wägen glamourös campen. 158 | Unser Salzkammergut

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Lea arbeitet nun nach ihrem Kunstgeschichtestudium in Wien hier an diesem „Gesamtkunstwerk“ in Hallstatt mit. Mit einer großen Portion Charme. „Wenn man diese Sache so exzessiv und leidenschaftlich betreibt, wie wir es tun, dann ist das eine „never ending story“, ein Projekt, das niemals aufhört“, lacht Lea. Jahrelang wurden die Wägen und deren Möbel restauriert, wie kleine Bühnenbilder die Innenräume inszeniert und mit einer großen Portion Charme bespielt. Wer die Gäste sind? „Menschen, die Kunst lieben oder selbst Kunst machen und einen Hang für das „gewissen Etwas“ haben. Die finden irgendwie zu uns.“ Auf Komfort müssen die Gäste jedenfalls nicht verzichten. Alle Wägen sind mit einer kleinen Heizung, manche sogar mit Dusche und WC auf kleinstem Raum mit aller Raffinesse ausgestattet. Da die Wägen so original wie möglich bleiben sollten, entschied man sich bei manchen sogar für externe kleine Badehäuschen, die neben den „Roulottes“ in der Wiese stehen. Eine Nacht verzaubert. Welcher der allerschönste Wagen sei? „Die Belladonna!“, kommt es von Lea und Caro-

la wie aus der Pistole geschossen. „Besucher sind hier am nächsten Tag wie verzaubert.“ Und ältere Paare verhielten sich am nächsten Morgen so, als ob sie wieder ganz frisch verliebt wären. Lea spricht von der „Belladonna“, als wäre es eine Diva, ein beseeltes Objekt. Und genau so ist es auch. Das sind nicht nur wunderschön restaurierte Campingwägen. Jeder einzelne dieser „Roulottes“ ist ein Stück Vergangenheit, ein Stück Geschichte. Wach geküsst und frisch gestrichen, erzählt jeder Wagen seine Geschichte, sein ganz eigenes Märchen ... Nähere Infos unter: www.camping-park-am-see.at Unser Salzkammergut | 159

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21.06.

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MAMMA MIA! HERE WE GO AGAIN Comedy mit Meryl Streep und Julie Walters

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ophie (Amanda Seyfried), die in „Mamma Mia“ geheiratet und zu diesem Anlass ihre Familie um Mutter Donna (Meryl Streep) und das Männer-Trio Sam (Pierce Brosnan), HarBEI OVIE ry (Colin Firth) und Bill (Stellan Skarsgard), die allesamt als ihr STAR M leiblicher Vater in Frage kamen, auf die griechische Insel Kalokairi eingeladen hatte, ist schwanger! Zur Unterstützung lädt sie nun Rosie (Julie Walters) und Tanya (Christine Baranski) ein – doch bevor es zum großen musikreichen Finale kommt, das sich auch Sophies Großmutter (Popstar Cher) nicht entgehen lässt, erzählen die der werdenden Mutter zunächst noch Geschichten aus den wilden 1970er-Jahren, als Donna unter der Sonne Griechenlands Sam, Harry und Bill kennenlernte.

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OCEAN’S 8

Comedy mit Sandra Bullock und Cate Blanchett

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anny Oceans Schwester Debbie Ocean (Sandra Bullock) wird nach fünf Jahren aus dem Gefängnis entlassen und versammelt eine Gruppe kriminell veranlagter Frauen (Cate Blanchett, Anne Hathaway, Helena Bonham Carter, Sarah Paulson, Rihanna, Mindy Kaling und Awkwafina) um sich, um einen finanziell aussichtsreichen Raubzug auf der New York Met Gala durchzuziehen.

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Animation mit Regie von Genndy Tartakovsky

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16.07.

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avis überrascht ihren Vater Dracula mit einem Familienurlaub auf einer luxuriösen Monster-Kreuzfahrt, damit er auch einmal ausspannen kann und sich nicht nur um das Wohlbefinden der Gäste seines Hotels kümmern muss. Den Spaß können sich der Rest der Familie und die monströsen Freunde natürlich nicht entgehen lassen und schließen sich an, als der mysteriöse Kahn in See sticht. Dracula entdeckt eine längst begraben geglaubte Gefühlswelt in sich, als er Captain Ericka erblickt und sich Hals über Kopf in sie verliebt. Nun ist es an Mavis, skeptisch zu bleiben und ihren Vater zur Vorsicht zu mahnen – AKTUELLES denn es scheint einfach zu gut, um wahr zu sein. Und ihr übervorsorglicher InFILMPROGRAMM, stinkt trübt sie nicht, denn tatsächlich BEGINNZEITEN UND verbirgt sich hinter Ericka eine NachRESERVIERUNG fahrin von Monsterjägern.

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Klassische und zeitgenössische Musik. Eine Reihe erstklassiger Konzertabende spannt einen weiten Repertoirebogen von Werken des Barock, der Klassik und der Romantik bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen, etwa das gefeierte Originalklangorchester Wiener Akademie, die Sommerakademie der Wiener Philharmoniker, das BorodinQuartett oder das Ensemble Castor. Literatur, Vorträge und Gespräche. Theaterberserker Philipp Hochmair

© Christian Schoppe

Michael Köhlmeier

(bekannt u.a. aus „Vorstadtweiber“) stemmt am 13. Juli, musikalisch begleitet von DJ Arvild Baud, Balladen von Friedrich Schiller zu Rock-Songs. Am 14. Juli ist SchauBarbara Bleisch spieler, Kabarettist, Kolumnist, Entertainer, Schriftsteller und Moderator Harald Schmidt (bekannt aus seiner legendären satirisch-humoristischen „Harald Schmidt Show“) im Gespräch mit dem Schriftsteller und Philosophen Franz Schuh live zu erleben. Der Literaturschwerpunkt der diesjährigen Salzkammergut Festwochen Gmunden ist dem vielfach ausgezeichneten Vorarlberger Schriftsteller Michael Köhlmeier gewidmet: „Ein Fest für Michael Köhlmeier“. Ein Höhepunkt wird das Denkvergnügen sein, das Köhlmeier gemeinsam mit dem brillanten Philosophen Konrad Paul Liessmann zum Buch „Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist, Adam?“ bereiten wird (5. Juli).

Philipp Hochmair © Anatol Kotte

as Sommerfestival der Salzkammergut Festwochen Gmunden bietet auch heuer wieder ein vielfältiges Programm aus den Bereichen Klassik, Jazz, Literatur, Theater, Bildende Kunst, Philosophie sowie Architektur“, so Jutta Skokan, Intendantin der Festwochen. Am 12. Juli werden die Festwochen im Stadttheater Gmunden feierlich eröffnet. Eröffnungsrednerin ist die Philosophin und Journalistin Barbara Bleisch, bekannt als Moderatorin der „Sternstunde Philosophie“. In Gmunden spricht sie zum Thema „Echtheit – Wert oder Fetisch?“.

Konrad Paul Liesmann

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In der 32. Spielsaison der Salzkammergut Festwochen Gmunden wird von 12. Juli bis 19. August ein facettenreiches Programm mit rund 50 Veranstaltungen an 24 unterschiedlichen Spielstätten präsentiert.

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Festwochen Gmunden

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Außerdem erwartet die Besucher ein vielfältiges künstlerisches Potpourri an Jazz, Fado, Weltmusik, Bildender Kunst und Film. Infos zu allen Veranstaltungen, Terminen und Veranstaltungsorten finden Sie unter: www.festwochen-gmunden.at.

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