BUSINESS MONAT April/Mai 2022

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APRIL/MAI 2022

Wir müssen jetzt handeln, mahnt Ökonomin Birgit Bednar-Friedl im Interview

ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 10Z038473 M, STEIRERIN VERLAGS GMBH, SCHUBERTSTRASSE 29/1, 8010 GRAZ

ERSCHEINUNGSORT GRAZ, JG. XIV, NR. 3, 15. APRIL 2022, PREIS: 2,50 EURO, © SHUTTERSTOCK

IN ZEITNOT

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IN BEWEGUNG Innovative Antriebskonzepte im Fokus – Talk mit dem ACstyria

IN DISKUSSION Wie steirische Unternehmen Nachhaltigkeit neu denken

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gemeinsam besser leben

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© THOMAS LUEF

EDITORIAL

LISSI STOIMAIER Chefredakteurin

„Grüne Trans­ formation, Klimaneutralität, Green Deal, EU-Taxonomie oder Green Finance sind in der Steiermark schon längst nicht mehr nur Schlagworte.“

TICK-TACK

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ama, warum tun Menschen das? Diese Frage stellte mein Sohn nicht erst einmal, wenn er bei unseren Spaziergängen achtlos weggeworfenen Müll sah. Normalerweise bin ich ja um Antworten selten verlegen, aber da fehlen sogar mir die Worte – aus einem ganz einfachen Grund. Weil es heutzutage, wo Klimawandel bereits spürbar ist und Experten weltweit vor den dramatischen Folgen warnen, nicht zu verstehen ist, dass es anscheinend in den Köpfen mancher Menschen noch immer nicht angekommen ist, dass solche Aktionen kein Bagatelldelikt sind. Im Gegenteil. Es muss

rasch noch mehr in Richtung Klimaschutz geschehen. Und das betrifft jede und jeden Einzelnen von uns.

GEBÜNDELTE KRÄFTE „Wenn wir so weitermachen wie bisher, dann wird die Welt, wie wir sie heute kennen, bald nicht mehr existieren.“ Was wie ein dystopisch inspirierter Roman klingen mag, ist leider bittere Realität. Ökonomin Birgit BednarFriedl, leitende Autorin des 6. Weltklimaberichts, mahnt damit die Dringlichkeit ein, mit der an der Sache gearbeitet werden muss. Eine Dringlichkeit, die viele Vordenker, Nachdenker und Umdenker in

der Steiermark bereits erkannt haben. Grüne Transformation, EU-Taxonomie, Green Deal, Klimaneutralität oder Green Finance – nachhaltiges Wirtschaften ist das große Thema des 21. Jahrhunderts und wir in der Steiermark sind bereits mittendrin statt nur dabei. I m neuen BUSI N E S S MONAT mit dem Schwerpunkt „Green Future“ zeigen wir auf, dass die grüne Zukunft in der Steiermark bereits begonnen hat, und beweisen mit Reportagen, Porträts und spannenden Hintergrundgesprächen, wie der Übergang zu einer modernen, ressourceneffizienten und vor allem wettbewerbsfähigen Wirtschaft gelingen kann.

IMPRESSUM: EIGENTÜMER UND VERLEGER: Die Steirerin Verlags GmbH & Co KG, Schubertstraße 29/1, 8010 Graz, Tel.: 0316/84 12 12-0, Fax-DW: 709. INTERNET: www.businessmonat.at. E-Mail: office@diesteirerin.at. GESCHÄFTSFÜHRUNG: Mag. (FH) Nicole Niederl, Mag. Andreas Eisendle. CHEFREDAKTEURIN: Lissi Stoimaier. REDAKTION: Yvonne Hölzl, Stefanie Weissacher, Sarah Kampitsch. REDAKTIONELLE MITARBEIT: Josef Puschitz, Helmut Bast. ANZEIGEN: Denise Schuschko-Linke, Mag. Irmgard Reiter, Hans-Jürgen Maier, Caroline Brogyanyi, Nina Just. ASSISTENZ DER GESCHÄFTSFÜHRUNG: Christian Forjan. BACK-OFFICE: Sophie Spiehs. ABO- & ADRESS­M ANAGEMENT: abo@diesteirerin.at. GRAFIK: Micki Weikhard, Daniela „Kasu“ Balazic MA, Natalie Marath; grafik@diesteirerin.at. Lektorat: www.redpen.at. HERSTELLER: Bauer Medien Produktions- & Handels-GmbH, Wien. © COVER: Shutterstock. Die Informationen zur Offen­legung gemäß § 25 des Mediengesetzes können unter www.businessmonat.at abgerufen werden.

DER NÄCHSTE BUSINESS MONAT erscheint am 17. Juni 2022 BUSINESS Monat

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18 Green Future im Fokus: Ökonomin Birgit BednarFriedl im Interview, der große Talk mit dem ACstyria, im Kampf gegen falsch entsorgte Batterien, Green Thinking auf Steirisch (im Uhrzeigersinn)

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INHALT DATEN & FAKTEN Die Steiermark wird aus gutem Grund das grüne Herz Österreichs genannt, wie aktuelle Zahlen zeigen.

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MEI BIZ Ingo Hofmann, Vorstands­ vorsitzender der Merkur Versicherung AG, im Wordrap.

10 DIE ZEIT LÄUFT AB Es ist Zeit zu handeln, mahnt Ökonomin und Leitautorin des IPCC-Berichts Birgit Bednar-Friedl.

14 ACTION, ACTION, ACTION Als einer der führenden Experten in puncto Kreislaufwirtschaft berät Harald Friedl Unternehmen, Städte und Regierungen.

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18 INNOVATIONEN, DIE BEWEGEN Im großen Round-Table-Gespräch zeigen wir die Stärke der Mobilitätsbranche auf.

22 GREEN FINANCE Oliver Kröpfl, Vorstandsmitglied der Steiermärkischen Sparkasse, im Gespräch über Green Finance, Investoren und Verzicht.

26 STEIRISCHES GREEN THINKING Klimarelevantes Handeln ist in der Steiermark schon längst angekommen, wie zahlreiche Initiativen beweisen.

30 BRENZLIGE SITUATION Thomas Nigl, Forscher der Montanuni Leoben, hat sich mit

dem Sicherheitsrisiko von falsch entsorgten Batterien beschäftigt.

36 UMSTIEG Immer mehr Haushalte steigen von fossilen Brennöfen auf nachhaltige Heizungen um.

40 EINSPARUNGSPOTENZIAL Bei Wärme gibt’s noch viel zu holen: Das AEE-Institut in Gleisdorf forscht zu den dringend benötigten Schlüsseltechnologien.

49 BIZOCIETY 54 HEADS AND NEWS Neues aus der steirischen Wirtschaft.

58 SO KLINGT HOLZ Gitarrenbaumeisterin Tamara Koller im Porträt.

© THOMAS LUEF, MICHAEL FASCHING, SHUTTERSTOCK

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WIR SIND TEIL DER LÖSUNG Steirische Technologien und Produkte haben letztes Jahr so viel Treibhausgas-Emissionen vermieden, wie ganz Deutschland ausgestoßen hat.

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DATEN & FAKTEN Das grüne Herz Österreichs – so wird die Steiermark genannt. Aus gutem Grund, wie aktuelle Zahlen zu innovativen Energie- und Umwelttechniken zeigen. Einer der Hotspots dabei: die bundesländer­ übergreifende Kooperation Green Tech Valley. REDAKTION: LISSI STOIMAIER QUELLE: GREEN TECH CLUSTER, STEIRISCHE JUGENDSTUDIE 2021, STUDIE VOEB FOTO: SHUTTERSTOCK

#1 Technologie-Hotspot für Klimaschutz & Kreislaufwirtschaft: Das Green Tech Valley, eine bundesländerübergreifende Kooperation von der Steiermark und Kärnten, vereint 270 Green-Tech-Unternehmen und Forschungseinrichtungen sowie über 2.000 Forschende, die gemeinsam grüne Innovationen entwickeln.

GREEN FUTURE Wasserstoff gilt als einer der Energieträger der Zukunft. Die Hydrogen Research Map Austria führt den heimischen Vorsprung in der Wasserstoff-Forschung vor Augen. 19 Institute und 313 Forschende arbeiten dabei an innovativen Lösungen, ein Zentrum dabei ist die Steiermark.

Green Jobs sind unter Millennials und der Generation Z besonders beliebt. Laut einer VOEB-Studie betonen 70 % der Befragten, dass Nachhaltigkeit und Umweltschutz bei der Jobsuche an Relevanz gewinnen. Green Jobs werden vor allem in der Steiermark, Kärnten und Vorarlberg stark nachgefragt.

Dass die Produkte und Dienstleistungen der Unternehmen aus dem Green Tech Valley weltweit gefragt sind, bestätigt die Exportquote von knapp 90 %.

Die Unternehmen im Green Tech Valley haben die Zahl ihrer Beschäftigten in den letzten 10 Jahren verdoppelt. Außerdem haben sie ihren Umsatz verdreifacht.

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Der Green Deal der EU hat das Ziel, bis 2050 in der Europäischen Union die Netto-Emissionen von Treibhausgasen auf null zu reduzieren und somit als erster Kontinent klimaneutral zu werden.

Mit einer Forschungsquote von über 5 % und Investitionen in Milliardenhöhe in die Entwicklung neuer grüner Technologien pusht das Green Tech Valley ganz Österreich zum Innovation Leader.

Grüne Start-ups: Nach Wien (40 %) liegt die Steiermark bei der Anzahl der Climate-Tech-Start-ups mit 26 % österreichweit an zweiter Stelle. Bei der aktuellen Steirischen Jugendstudie geben 80,3 % der jungen Frauen und 63,1 % der jungen Männer an, dass sie den Klimawandel für ein großes Problem halten. 85,8 % (junge Frauen) und 72,8 % (junge Männer) ist der Klima- und Umweltschutz persönlich wichtig.

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z i B i e M en lichkeit Persön h c prä im G e s

INGO HOFMANN

Geboren: 29.01.1970 Ausbildung & Werdegang: Studierter Versicherungsfachwirt mit ­Berufserfahrung im In- und Ausland. Seit Anfang 2020 CEO der Merkur ­Versicherung. Stationen: Versicherungsunternehmen D.A.S., Volkswohl Bund-Lebensversicherung, Die Bayerische, Gothaer sowie Ergo. Familienstand: Verheiratet, zwei Kinder, zwei Hunde Social Networks: Bevorzugt LinkedIn Hobbys: Meine Hunde Lieblingsessen: Marillenknödel Lektüre: „Ich bin dann mal weg“, von Hape Kerkeling Musik: Falco

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Letzter Urlaub: Sylt, Deutschland Sehnsuchtsort: Miami, USA Marke, die mir imponiert: Porsche, als Symbol für grenzenlose Sehnsucht und Beständigkeit Historische Persönlichkeit: Joseph Benedict Huber, Gründer der Merkur Versicherung Wort, das ich nicht mehr hören kann: Eigentlich Was mich nervt: Unehrlichkeit Motto: Wenn zusammenkommt, was zusammengehört, dann wird es richtig gut Werte, die mir wichtig sind: Ehrlichkeit, Eigenständigkeit und Mut Mit wem ich mich gerne einmal unterhalten würde: Arnold Schwarzenegger

Nr.-1-Zukunftsfrage: Wie ist ein friedliches Miteinander möglich? Wofür ich bedingungslos eintrete: Freiheit in all ihren Facetten Was mir Sorgen macht: Weniger gesellschaftlicher Zusammenhalt 3 Worte zu meinem Unternehmen: Das Wunder Mensch 3 Worte zu meinem Führungsstil: Ich schaffe es mit zwei: Auf Augenhöhe Was ich von meinen Mitarbeitern erwarte: Den Willen, sich selbst zu motivieren, sich zu engagieren und den Mut zu haben, Fragen zu stellen Anderer Beruf, der mir Spaß machen würde: Tischler Top-3-Internet-Links: linkedin.com, handelsblatt.com, merkur.at

© NIKOLA MILATOVIC, ARTS&CRAFTS

Ingo Hofmann, Vorstandsvorsitzender der Merkur Versicherung AG, im Wordrap über seinen Führungsstil, die Nr.-1-Zukunftsfrage und mit wem er sich gerne einmal unterhalten würde.

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NACHHALTIGKEIT Innovationsmut zeigt sich bei der Merkur im nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen, vor allem, wenn man Mensch und Natur näher zueinanderbringt. Der Merkur Campus in Graz drückt genau diesen Wunsch aus. Grünflächen, Schilflandschaften, E-Tankstellen, der umweltfreundliche Einsatz von Geothermie zum Heizen und Kühlen sowie eine Photovoltaikanlage am Dach verbessern die CO2-Bilanz des Hauses. Der grüne Fußabdruck findet sich auch im Produktportfolio: Die Merkur GreenLife ist die Antwort auf die fondsgebundene Lebensversicherung und ist mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet.

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Die Merkur Versicherung AG ist eine österreichische Versicherungsgesellschaft mit Hauptsitz in Graz. Mit der Erfahrung aus 223 Jahren Unternehmensgeschichte stellt die Merkur als Personenversicherung den Menschen, seine Bedürfnisse und sein selbstbestimmtes Leben in den Mittelpunkt ihres unternehmerischen Denkens und Handelns.

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IPCC – WELTKLIMABERICHT Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) – oder auch Weltklimarat – ist eine Institution der Vereinten Nationen. In seinem Auftrag tragen Fachleute weltweit regelmäßig den aktuellen Kenntnisstand zum Klimawandel zusammen und bewerten ihn aus wissenschaftlicher Sicht. Der IPCCBericht erscheint alle sieben Jahre und bietet Grundlagen für politische Entscheidungen, indem er unterschiedliche Handlungsoptionen und deren Bedeutung aufzeigt, ohne jedoch konkrete Lösungswege vorzuschlagen oder Handlungsempfehlungen zu geben.

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FUNDAMENTALE

ÄNDERUNGEN NÖTIG „Wenn wir so weitermachen wie bisher, dann wird die Welt, wie wir sie heute kennen, bald nicht mehr existieren.“ Mit diesem eindringlichen Appell mahnt Ökonomin und Leitautorin des IPCC-Weltklimaberichts Birgit Bednar-Friedl zu einem Umdenken. Und das schnell! TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: THOMAS LUEF, SHUTTERSTOCK

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a fällt Birgit Bednar-Friedl die Akzeptanz schwer. „Warum so viele wirtschaftliche Entscheidungsträger so kurzfristig denken und so weitermachen wie bisher, macht mich oft sprachlos. Zählt denn kurzfristiger Profit so viel mehr, als unseren Kindern und Enkelkindern eine Welt zu übergeben, die noch lebenswert ist?“ Die Forscherin hat für den neuen 6. Weltklimabericht als leitende Autorin die Beiträge des Kapitels zu Europa koordiniert. Dieses befasst sich mit den ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels vom Atlantik bis zum Ural und beurteilt mögliche Strategien zur Anpassung und Erhöhung der Resilienz.

Birgit Bednar-Friedl: Eher fünf nach zwölf. Wenn man die wissenschaftlichen Grundlagen der letzten sechs Jahre genau untersucht, sieht man klar, dass sich die Anzahl der durch den Klimawandel betroffenen Systeme vergrößert hat. Die Effekte daraus sind in allen Bereichen spürbar – von die Ökosysteme über die menschliche Gesundheit und den Ernährungssystemen bis zur Wirtschaft.

Frau Dr. Bednar-Friedl, werfen wir zuerst einen Blick auf den Status quo. Ist es fünf vor zwölf oder schon fünf nach zwölf?

Ist es noch möglich, das Ruder rumzureißen? Alles wird man nicht retten können. Korallenriffe beispielsweise sind ein System,

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Um wie viel hat sich das Klima aktuell schon erwärmt? Aktuell stehen wir bei einer globalen Erwärmung von 1,1 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit. Bei einer Überschreitung der 1,5-Grad-Marke werden die negativen Auswirkungen deutlich zunehmen.

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das extrem vulnerabel ist. Für sie ist es faktisch zu spät. Aber für andere Bereiche ist es schaffbar – wenn jetzt sofort sehr intensiv gehandelt wird und es fundamentale Änderungen gibt. Das heißt, dass Klimaschutz wirklich in allen Bereichen umgesetzt wird, nicht nur in der Energieversorgung. Es wäre deutlich besser gewesen, wenn wir nicht so lange gewartet hätten. Wir haben wertvolle Zeit verstreichen lassen. Sie haben im Rahmen des Weltklimaberichtes das Kapitel Europa koordiniert. Mit welchen Auswirkungen muss man in dieser Region rechnen? Für den mitteleuropäischen Raum – wo Österreich mitten-

drin liegt – gibt es vier große Themen: Hitze, Ernteausfälle in der Landwirtschaft, Wasserknappheit und Überflutungen. Schon in den letzten Jahren konnte man wiederholt die Zunahme von Extremwetterereignissen erleben. Die Häufigkeit und Intensität dieser wird vor allem bei einer Erwärmung ab 2 Grad enorm zunehmen. Der Bericht liefert auch Erkenntnisse zur Anpassung an die Veränderungen. Das Klimasystem ist unglaublich träge. Selbst wenn die Treibhausgase sofort auf null gefahren werden, würde sich das Klima die nächs­ten 30 Jahre noch verändern. Wir müssen also auf jeden Fall lernen, mit

ZUR PERSON Birgit Bednar-Friedl ist Umweltökonomin am Wegener Center für Klima und Globalen Wandel und am Institut für Volkswirtschaftslehre der Universität Graz. Sie beschäftigt sich mit den sektor- und grenzüberschreitenden Auswirkungen des Klimawandels und der Wirksamkeit und Machbarkeit von Klimawandelanpassung.

Because opportunity needs talent.

Die Forscherin hat für den jüngst veröffentlichten 6. Weltklimabericht/Teil 2 als leitende Autorin die Beiträge des Kapitels zu Europa koordiniert. Dieses befasst sich mit den ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels vom Atlantik bis zum Ural und beurteilt mögliche Strategien zur Anpassung und Erhöhung der Resilienz, sprich Widerstandsfähigkeit.

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zunehmenden Extremwetterereignissen umzugehen. Welche Bereiche wären besonders betroffen? Gerade in Städten kommen viele Risiken zusammen. Die Hitze verstärkt sich durch die Verbauung, durch Starkregen sind die Abwassersysteme überfordert und auch die Nahrungsmittelversorgung ist ein Thema. Lösungsansätze, die dem entgegenwirken könnten, reichen von Fassadenbegrünung bis zur multifunktionalen Nutzung von Flächen. Außerdem wird es Verbesserungen im Bereich der Frühwarnsysteme brauchen.

Es gibt auch Neuerungen beim 6. Weltklimabericht. Neu war, dass indigenes Wissen Einzug gehalten hat. Zum Beispiel das Wissen der Sami in Skandinavien, die sehr nahe an der Natur leben und die Auswirkungen des Klimawandels stark spüren. So schließen sich die Eisdecken nicht mehr, wodurch ihren Rentierherden die gewohnten Routen versperrt sind.

Wie wird man eigentlich Leitautorin des IPCC? Jeder Staat dieser Erde hat eine Kontaktstelle des Weltklimarats und dort bewirbt man sich. Die Auswahl der Autorinnen und Autoren erfolgt ausgeglichen über Regionen, Disziplinen und Alter, um eine möglichst gute Abdeckung des verfügbaren Wissens zu haben. Warum war es Ihnen persönlich wichtig, am Weltklimabericht mitzuarbeiten? Was an dieser Arbeit so einzigartig ist, ist, dass man im Team von 270 Autorinnen und Autoren alles verfügbare Wissen vergleicht und gemeinsam zu einer Einschätzung kommt. Dafür gibt es sehr ausgefeilte

Methoden. Ich habe im Rahmen der Arbeit so viel gelesen und nachgedacht wie in meiner ganzen wissenschaftlichen Karriere noch nie und gewann für mich persönlich ganz neue Einsichten. Was wäre Ihr Appell? Es muss jetzt etwas geschehen, und das schnell! Mein Wunsch wäre es, dass wir über große Alternativen reden und nicht bei jedem Mini-Projekt Nachteile suchen. Man kann bei jedem Windpark und bei jeder Photovoltaik-Anlage das Haar in der Suppe suchen, aber für diese Diskussionen haben wir einfach keine Zeit mehr. Wenn wir so weitermachen wie bisher, dann wird die Welt, wie wir sie heute kennen, bald nicht mehr existieren.

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Was muss geschehen, um das zu verhindern, was prognostiziert wird?

Wir müssen die Emissionen ganz rasch auf klimaneutral bringen. Österreich hat sich selbst ein Ziel der Klimaneutralität bis 2040 gesetzt. Aber global muss man spätestens bis 2050 bei Netto-null-Emissionen sein, sonst ist das 1,5-Grad-Ziel überhaupt nicht mehr erreichbar.

Der Wochenendkurs ist eine echte Challenge.

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„ ACTION,

ACTION,

ACTION“ Als einer der global führenden Experten im Bereich Kreislaufwirtschaft berät Harald Friedl Unternehmen, Städte und Regierungen – seit Oktober auch Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Das Motto dabei: Handeln statt mit dem Finger auf andere zu zeigen. TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: SACHA GILLEN, SHUTTERSTOCK

BUSINESS MONAT: Herr Friedl, Sie beschäftigen sich seit geraumer Zeit mit dem Konzept der Kreislaufwirtschaft. Warum brennen Sie dafür so sehr? Harald Friedl: In Zeiten, in denen Krisen so breit gesät sind, dass wir mit dem Brandlöschen gar nicht mehr hinterherkommen, gibt uns die Kreislaufwirtschaft einen Rahmen vor, der spannend und klar ist: Dass man mit den vorhandenen Ressourcen so wirtschaftet und auskommt, dass alle genug haben. Das ist ein lösungsorientierter Zugang, der sich von all diesen Nebelschwadendiskussionen abhebt, die ich schon nicht mehr hören kann. Man fragt sich oft, bei so einem einleuchtenden Modell des Wirtschaftens,

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warum es sich nicht schon längst viel stärker verbreitet hat? Das ist eine Frage, die mir viele Leute immer wieder stellen – warum ist nicht längst schon alles so, wie es sein sollte? Eine Begründung finde ich auch nicht, aber ich kann sagen, wie wir dort hinkommen können, zu diesem Idealzustand: indem wir die Menschen und die Umwelt in den Mittelpunkt stellen, dort, wo wir bis jetzt vor allem die Profitmaximierung positioniert haben. Dass es so nicht mehr weitergehen kann, entwickelt sich mittlerweile zum gesellschaftlichen Konsens. In welche Richtung muss die Gesellschaft umdenken, damit die Kreislaufwirtschaft wirklich Fahrt aufnehmen kann?

Die wichtigste Veränderung betrifft unser Mindset: Wir müssen wegkommen davon, ständig die Verantwortung auf andere abzuschieben. Die Politik auf die Wirtschaft, die Wirtschaft auf die Konsumenten und so weiter. Wir sehen, dass es eine neue Art der Zusammenarbeit braucht, nur mit dem Finger auf andere zu zeigen, damit kommen wir nicht weiter. In meiner Funktion als Kreislaufwirtschafts-Beauftragter des Klimaschutzministeriums sehe ich mich daher in einer verbindenden Rolle, um über die Ideologien und Parteigrenzen hinweg die Leute zusammenzubringen. Sie haben unter anderem schon der Großstadt Amsterdam ein Kreislaufwirtschafts-

Konzept verpasst. Wie lässt sich das auf einen wirtschaftlich wie geografisch inhomogenen Staat wie Österreich übertragen? Für die Städte haben wir schon vorgezeigt, wie es gehen kann, in Österreich kommt die Herausforderung dazu, auch den ländlichen Raum für die Kreislaufwirtschaft fit zu machen. Da geht es vor allem um die landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten, die angepasst werden müssen: Weniger Aufwand an Ressourcen, Vorhandenes länger gebrauchen, weniger Abfall produzieren, das lässt sich auch hier verwirklichen. Das hat schon einmal funktioniert, die Nachkriegsgeneration erinnert uns daran, wie es möglich ist, in einer Mangelwirtschaft zu funk-

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ZUR PERSON Harald Friedl war von 2017 bis 2020 CEO von Circle Economy, einer Impact-Organisation aus Amsterdam, und berät im Moment das Team des „COP 26 Global Climate Action Champion“ zum Thema Kreislaufwirtschaft. Der Familienvater stammt aus der Wachau und lebt in Amsterdam, von wo aus er als Aktivist, Berater, Moderator und Vortragender arbeitet. Als Kreislaufwirtschafts-Beauftragter des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie soll er die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik stärken und den Austausch mit internationalen Partnern und Stakeholdern unterstützen. Seinen Newsletter erhält man auf: www.haraldfriedl.earth

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KREISLAUFWIRTSCHAFT Ziel der Kreislaufwirtschaft ist es, wertvolle Ressourcen verantwortungsbewusst und effizient zu nutzen und zu verwerten. Produkte müssen von vornherein so gestaltet werden, dass sie später leichter repariert, wiederverwendet oder recycelt werden können. Das ist sowohl aus Sicht des Klimaschutzes als auch aus wirtschaftlicher Perspektive sinnvoll. Konsumentinnen und Konsumenten profitieren ebenfalls von langlebigen und innovativen Produkten. Darüber hinaus schaffen Investitionen in die Kreislaufwirtschaft Arbeitsplätze und steigern die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts.

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tionieren. Die Kreislaufwirtschaft umzusetzen bedeutet, Österreich zukunftsfit zu machen – mit einer klaren Vision einer nachhaltigen, enkeltauglichen und fairen Wirtschaft und Gesellschaft im Mittelpunkt. Österreich hat dabei viel erreicht, auf das wir aufbauen können – und wir können damit ein Vorreiter in Europa und der Welt sein. Was braucht es dafür? Ich lasse da gerne einen weltweit berühmten Österreicher sprechen, Arnold Schwarzenegger: „Action, Action, Action!“ Um die Menschen davon zu überzeugen und eine globale Diskussion anzuregen, wurde der „Circular Gap Report“ erstellt. Der legt ganz klar dar,

dass erst neun Prozent der Weltwirtschaft zirkulär ablaufen, das führt die große Aufgabe und Dringlichkeit des Handelns vor Augen. Woran kann man sich in Sachen Best Practice der Kreislaufwirtschaft orientieren? Die Holländer haben damit angefangen, das System umzudrehen. Ein ganz wichtiger erster Schritt dabei war, das klar zu formulieren. Das Land hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 vollständig zirkulär zu werden, solche klaren Vorgaben braucht es überall. Ähnliche Beispiele gibt es auch in den USA in Portland oder, näher an uns, in Prag. Wichtig dabei ist, die Strategie unter

Einbindung der Bürger zu entwickeln. Genau das war der Zugang, als ich bei der Erarbeitung des KreislaufwirtschaftsKonzepts für Amsterdam beteiligt war. Welche Vision verfolgen Sie mit Ihrer Tätigkeit? Ich stelle mir gerne vor, wie man die Wirtschaft vollständig neu aufstellen könnte, auf einer Tabula rasa – und sie so gestaltet, dass der Mensch im Mittelpunkt steht und seine persönliche Progression. Ein Fortkommen, das der Entwicklung der Welt am besten dient und nicht die Zerstörung des Planeten vorantreibt. Und da haben wir mit der Kreislaufwirtschaft ein bestens geeignetes Werkzeug in der Hand.

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INNOVATIONEN, DIE BEWEGEN

Mobi lit ä ts u im Fok

Die Mobilitätsbranche wird beim Thema Nachhaltigkeit oft angeprangert. Zu Unrecht, finden ACstyriaGeschäftsführerin Christa Zengerer, Energie-Steiermark-Vorstand Christian Purrer und Siemens-GrazStandortleiter Herbert Tanner. Im Round-Table-Gespräch zeigen sie die Stärke der Branche als Impulsgeber für Innovationen und Fortschritt auf. TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: THOMAS LUEF

Herbert Tanner: Die Mobilitätsbranche zählt sicherlich zu den Bereichen, wo am meisten in diese Richtung geschieht. Christian Purrer: Wenn es um das Thema Klimawandel geht, sind alle Branchen gefordert, umzudenken.

ACSTYRIA MOBILITÄTSCLUSTER Der Mobilitätscluster ACstyria repräsentiert ein Netzwerk von rund 300 Unternehmen aus den Bereichen Automotive, Aerospace und Rail Systems – mit über 70.000 Mitarbeitern und einem Gesamtumsatz von mehr als 17 Milliarden Euro. Kernleistung des seit 1995 bestehenden Clusters ist die Vernetzung und Unterstützung steirischer Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Er versteht sich dabei als Bindeglied zwischen Wirtschaft, Industrie, Forschung und öffentlichen Einrichtungen. www.acstyria.com

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ie Mobilitätsbranche befindet sich im Wandel. Fortschrittliche Entwicklungen stehen offenen Fragen gegenüber: Wie kann und muss sich die Mobilitätsbranche für die Zukunft rüsten? Was sind die innovativen Antriebskonzepte der Zukunft? Und wo liegen die großen Herausforderungen? Antworten zu den Fragen gibt das große Round-Table-Gespräch des BUSINESS MONAT mit ACstyria-Geschäftsführerin Christa Zengerer, EnergieSteiermark-Vorstand Christian Purrer und Siemens-GrazStandortleiter Herbert Tanner.

Frau Zengerer, die Mobilitätsbranche wird umwelttechnisch oft an den Pranger gestellt. Ist das begründet? Christa Zengerer: Meiner Meinung nach ist das absolut nicht gerechtfertigt. In der Mobilitätsbranche ist schon sehr viel hinsichtlich nachhaltiger Innovationen geschehen, sogar früher als in den meisten anderen Branchen. Gerade die Betriebe in der Steiermark haben schon seit Jahrzehnten eine Vorreiterrolle durch nachhaltige Innovationen eingenommen. Das zeigt sich auch durch die 12 %-F&EQuote innerhalb des ACstyria.

Sind umweltbezogene Strategien in Unternehmen heutzutage überhaupt noch wegzudenken? Purrer: Bei uns in der Energie Steiermark sicherlich nicht. Und ich bin auch davon überzeugt, dass sich niemand dem nachhaltigen Wirtschaften entziehen kann und sollte. Zengerer: Sicher nicht. Auch der ACstyria hat 2020 seine Strategie dahingehend erweitert und fungiert als Technologie-Scout und Transformationsbegleiter für seine Partnerunternehmen. Und man merkt einfach einen großen Konsens von allen, das Thema Nachhaltigkeit mitzutragen. Die Innovationen, die wir hier in der Steiermark vorantreiben, und Entwicklungen, die

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Setzen sich für eine zukunftsfähige Mobilität ein: ACstyria-Mobilitätscluster-Geschäftsführerin Christa Zengerer, Siemens-Graz-Standortleiter Herbert Tanner und Energie-Steiermark-Vorstand Christian Purrer (v. r.).

wir durchführen, kommen jetzt schon weltweit zum Einsatz. Was sind Ihrer Meinung nach die großen Herausforderungen, denen sich die Branche stellen muss? Purrer: Es ist wichtig. die ganze Kette zu berücksichtigen. Elektromobilität hat nur dann einen Sinn, wenn man CO2-freien Strom dafür hat. Wasserstoff macht nur Sinn, wenn man CO2-frei grünen Wasserstoff produziert. Zengerer: Das sehe ich auch so. Alternative Antriebssysteme sind dann sinnvoll, wenn man sie mit CO2-freiem Strom betreiben kann. Seitens des ACstyria Mobilitätscluster legen wir einen großen Schwerpunkt auf die Begleitung der Unternehmen Richtung nachhaltiger Wirtschaftsstrategie. Viele unserer Mitglieder sind KMUs, die derzeit im Bereich des Verbrennungsmotors sehr

aktiv sind. Wir sehen uns als Technologie-Scouts. Hier unterstützen wir beim Generieren von neuen Geschäftsmodellen, beim Erarbeiten von Lösungen und beim Vernetzen mit Partnern. Tanner: Für mich ist das Thema Transparenz wichtig. CO2-Bilanzen von Unternehmen offenzulegen und vergleichbar zu machen hilft, voneinander zu lernen und Innovationen gemeinsam weiterzuentwickeln. Gerade in puncto Umweltschutz geht es nicht darum, den anderen auszustechen, sondern um einen technologischen Schulterschluss. Welche Maßnahmen werden in Ihren Unternehmen in puncto Nachhaltigkeit gesetzt? Purrer: Selbst setzen wir ganz stark auf das Thema Entwicklung in Richtung von großen Photovoltaikanlagen, Windkraft und Wasserkraft. Diese Maß-

nahmen sind nicht nur umweltrelevant, sondern auch wichtig für das Employer Branding. Junge Menschen schauen bei der Wahl ihres Arbeitgebers sehr genau auf diese Themen. Tanner: Es gibt die konzerninterne Vorgabe, bis 2030 an allen Standorten CO2-neutral zu sein. Wir sehen uns damit als Referenz, aber auch als Lösungsanbieter für andere steirische Unternehmen. Welche Rolle spielt die Digitalisierung für nachhaltiges Wirtschaften? Tanner: Technologie und Digitalisierung braucht man, um die großen Umweltfragen zu lösen. Zengerer: Es wird viel von Digitalisierung gesprochen, aber wenn man dann genau hinschaut, ist der Digitalisierungsgrad oftmals noch sehr gering. Viele wissen nicht, wo sie anfangen sollen. Alles zu digitalisieren nur der Digitalisie-

rung wegen macht ja auch keinen Sinn. Da gibt es zahlreiche Initiativen, mit denen wir vor allem die kleineren Unternehmen mit auf die Reise der Digitalisierung nehmen – vom Digital Material Valley Styria bis zum Digital Innovation Hub. Purrer: Wenn man das Thema Digitalisierung ignoriert, wird man sicher in Zukunft größere Probleme haben, vor allem in der Wirtschaftlichkeit. Showdigitalisierung sollte man jedoch vermeiden. Wir haben bei uns intern in allen Bereichen Digital Use Cases eingefordert. Eines der Projekte, das daraus entstanden ist, ist der digitale Stromvertrieb, den wir zukünftig auch in Deutschland und Frankreich ausrollen wollen. Elektro, Wasserstoff, Brennstoffzelle – welche Vor- und Nachteile bieten die neuen Antriebs- und Fahrzeugkonzepte? BUSINESS Monat

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Zengerer: Es wird sicher zukünftig, je nach Anforderungen einen Mix aus verschiedenen Antriebstechnologien geben.

„Ich bin davon überzeugt, dass sich nie­ mand dem nachhaltigen Wirtschaften entziehen kann und sollte.“ CHRISTIAN PURRER Vorstand Energie Steiermark Die Energie Steiermark mit Sitz in Graz ist das viertgrößte Energieund Dienstleistungsunternehmen Österreichs. Das Unternehmen legt großen Wert auf Energieeffizienz und innovative Service­angebote in den Bereichen Strom, Erdgas, Wärme und Mobilität.

Zengerer: ­Elektromobilität und Verbrennungsmotoren sind gut bekannt, aber bei beiden gibt es hinsichtlich der Entwicklung noch Potenzial. Auch die anderen Systeme sind bereits gut entwickelt, jedoch weniger bekannt. Tanner: Gerade im Bereich des Wasserstoffs haben wir bisher einiges verschlafen. Da sind uns andere EU-Länder und asiatische Länder voraus. Im Bereich Bahn setzt man stark auf Elektrifizierung und teilweise auf Wasserstoff. Im Luftfahrtbereich denke ich, dass synthetische Kraftstoffe gut einsetzbar wären. Purrer: Bei all den Überlegungen müssen wir die Themen Wirtschaftlichkeit und Usability voranstellen. Ein Beispiel: Wir haben aktuell 800 Fahrzeuge im Fuhrpark –

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vom Verbrennungsmotor über ­ -Autos bis zur Brennstoffzelle E haben wir alles dabei. Am teuersten kommen uns aktuell Hybridfahrzeuge. Sind Hybridfahrzeuge Ihrer Meinung nach keine gute Alternative? Zengerer: Ich habe gelesen, dass bei 80 % der Hybrid-Fahrzeuge, die zurückgegeben wurden, das Ladekabel nie ausgepackt wurde. Da spielt natürlich die Bequemlichkeit der Menschen eine große Rolle. Und wenn man bei einem HybridAuto dann zum Großteil den Verbrennungsmotor nutzt, erhöht sich durch das Mehrgewicht der Batterie der Treibstoffverbrauch. Welches Konzept wird sich in Zukunft durchsetzen?

Stichwort Verbrennungs­ motor. Wird es den in naher Zukunft nicht mehr geben? Zengerer: Es wird den Verbrennungsmotor auch in Zukunft noch geben. Jedoch darf man nicht übersehen, dass auch dieser noch nicht zu Ende entwickelt ist – da steckt noch Potenzial dahinter. Man kann beispielsweise einen Verbrennungsmotor auch mit synthetischen Kraftstoffen oder mit Wasserstoff betreiben. Warum ist die Weiterentwicklung des Verbrennungsmotors wichtig und setzt, nicht auf dessen Ende? Zengerer: Weil das zu kurzfristig und nicht global genug gedacht ist. Wenn man heute ein Auto verkauft, um sich ein E-Auto zu nehmen, ist das Auto mit Verbrennungsmotor deshalb ja noch kein Fall für die Schrottpresse. Die Chancen stehen gut, dass es mindestens noch weitere zehn Jahre irgendwo auf der Welt weiterfährt. Auch diese Zeit gilt es mitzubedenken. Purrer: Man darf auch nicht vergessen, dass die Elektromobilität zwar schon weit entwickelt ist, aber auch die Infra­ struktur dafür noch weiter ausgebaut werden muss. Aktuell gibt es eine Verdoppelung der E-Autos, aber wir haben keine Verdoppelung bei den Ladestellen. Da gilt es nachzuziehen. Wann wird autonomes Fahren bei uns auf den Straßen ankommen? Tanner: In diesem Bereich ist bereits viel passiert. Vor al-

lem die Kombination mit Elektromobilität wäre da ein weiterer Schritt Richtung mehr Effizienz. Autonomes Fahren lässt sich überall dort, wo es vordefinierte Wege und fixe Abläufe gibt, schon gut einsetzen. Auf den Straßen sind aber natürlich ganz andere Sicherheitsvorgaben noch zu lösen. Zengerer: Das wird schon noch ein wenig dauern. Auch wenn wir hier wiederum in der Steiermark eine Vorreiterrolle eingenommen haben. Wir haben neben dem ALP.Lab – der Testregion für autonomes Fahren – auch die Testregion für autonomes Fliegen AIRlabs Austria. Ein Fokus des Clusters ist die „Decarbonized Value Chain“. Was versteht man darunter genau? Zengerer: Im Themenfeld „Decarbonized Value Chain“ schauen wir uns den gesamten Lebenszyklus eines Produktes an – von der Rohstoffgewinnung bis zum Recycling. Das ist gerade für KMUs wichtig, denn wenn sie zukünftig großen Unternehmen zuliefern wollen, wird darauf auch Wert gelegt werden, wie nachhaltig die Produktion ist. Auch das Thema Leichtbau fällt da hi­ nein. Damit brauchen wir einerseits weniger Ressourcen und andererseits weniger Energie in der Anwendung. Ist die EU-Taxonomie das richtige Mittel, um nachhaltiges Denken zu forcieren? Tanner: Die Idee, Geldströme umzuleiten und so ökologische Projekte zu fördern, ist per se gut. Manche Unternehmen kommen leider erst dann ins Tun, wenn es gesetzlich vorgeschrieben wird. Eine Herausforderung wird dabei

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sicher, dass die Länderinteressen nicht vor die gemeinsamen Interessen gestellt werden. Am Ende des Tages wird die Frage sein, was wirklich übrig bleibt. Purrer: Es darf auf jeden Fall nicht zu bürokratisch werden. Es muss das Ziel verfolgen die Nachhaltigkeit positiv zu unterstützen. Wir in Österreich und in Europa dürfen nicht vergessen, dass wir im globalen Wettbewerb stehen. Das heißt, man darf die Kosten nicht unnötig aufblasen, sonst geht die Wettbewerbsfähigkeit verloren. Hätten Sie einen Appell an die Politik? Purrer: Aktuell werden wir bei unseren Projekten oftmals durch die Länge der Verfahren gebremst, die sich über Jahre hinziehen können. Zengerer: Mehr Technologieoffenheit wäre essenziell. Das ist eine Thematik, die man von der Politik gerade in letzter Zeit nicht ganz so gesehen hat.

Nur den Verbrennungsmotor zu verteufeln und eine einzige Technologie zu loben, wird nicht zum Ziel führen. Tanner: Die Politik sollte sich darauf konzentrieren, Grenzwerte zu definieren, und nicht die Technologie vorgeben. Wenn man sich zum Beispiel die Wasserstofftechnologie ansieht, gäbe es in der Steiermark eine ganz große Begeisterung, in diese Richtung mehr zu tun, aber die Rahmenbedingungen erschweren dies. Wenn Sie einen nachhaltigen Wunsch frei hätten, welcher wäre das? Purrer: Da die Konsumenten vieles in der Hand haben, würde ich mir wünschen, dass sie insgesamt bei ihren Kaufentscheidungen sorgsamer umgehen. An die Politik hätte ich den Wunsch, die irrsinnig langen Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und festgesetzte Verfahrenslaufzeiten einzuhalten.

„Es wird sicher zukünftig je nach Anforderungen einen Mix aus verschie­ denen Antriebstechnologien geben.“ CHRISTA ZENGERER ACstyria-Mobilitätscluster-Geschäftsführerin Im Zentrum der ACstyria-Strategie steht die Begleitung des Transformationsprozesses der Mobilitätsindustrie hin zu einer neuen Mobilität. In den fünf Themenfeldern fungiert der ACstyria als Trend- und Technologie-Scout sowie als technologieoffener Transformationsbegleiter für das gesamte Netzwerk.

Zengerer: Die Bürokratie einzudämmen, wäre auch mein Wunsch. Diesbezüglich bekommen wir sehr viele Rückmeldungen unserer Mitglieder. Tanner: Ich würde mir einen europäischen Schulterschluss wünschen, um global wirtschaftlich stark dastehen zu können. Wir werden nur gemeinsam erfolgreich sein.

DIE THEMENFELDER Die strategischen Themenfelder des Clusters umfassen: • Digitalisierung und digitale Geschäftsmodelle • Innovative Antriebs- und Fahrzeugkonzepte • Autonome Systeme • Mobilitäts-Services • Decarbonized Value Chain

„Die Politik sollte sich darauf konzen­ trieren, Grenzwerte zu definieren, und nicht die Technologie vorgeben. HERBERT TANNER Siemens-Standortleiter in Graz Als einer der führenden Technologiekonzerne liefert Siemens Antworten auf Herausforderungen in der Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung. Kerngeschäftsfelder sind Digital Industries und Smart Infrastructure, wo es u. a. darum geht, auf intelligente Weise Energiesysteme, Gebäude und Industrien weiterzuentwickeln. BUSINESS Monat

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UMDENKEN IST UNUMGÄNGLICH

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Unternehmen können es sich nicht leisten, das Thema Umweltschutz bei der wirtschaftlichen Strategie zu ignorieren, ist Oliver Kröpfl, Vorstandsmitglied der Steiermärkischen Sparkasse, überzeugt. Ein Gespräch über Green Finance, Investoren und persönlichen Verzicht. TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE/WERNER KRUG

H

eutzutage müssen strategische und wirtschaftliche Entscheidungen immer stärker unter Berücksichtigung zukunftssichernder Sichtweisen getroffen werden. Die Steiermärkische Sparkasse hat schon bei ihrer Gründung vor fast 200 Jahren zusätzlich zu den betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten nachhaltige und soziale Ziele großgeschrieben.

Herr Kröpfl, inwiefern hat sich die Nachhaltigkeitsstrategie der Steiermärkischen Sparkasse im Laufe der fast 200-jährigen Geschichte des Unternehmens gewandelt? Oliver Kröpfl: In Zeiten von Globalisierung, Klimawandel und vielfältigen sozialen Herausforderungen kommt Unternehmen eine besondere Rolle zu. Die Steiermärkische Sparkasse hat sich früher als an-

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dere Unternehmen stark mit sozialer Verantwortung beschäftigt. Die Frage: „Was kann man für die Region und die Gesellschaft tun?“ stand schon beim Gründungsgedanken im Mittelpunkt. Dieser Gedanke hat sich – vor allem in den letzten zehn Jahren – stark um ökologische Themen ergänzt, so waren wir zum Beispiel eine der ersten Banken, die ein zertifiziertes Umweltmanagement hatte. Sie beraten Firmen in puncto Green Finance – was versteht man genau darunter? Dabei geht es um Investitionen, die den ökologischen Sinn eines Unternehmens unterstützen beziehungsweise den ökologischen Footprint verbessern. Beim Thema grüne Transformation sind alle gefragt. Vor allem Unternehmen, die noch nicht so gut darin aufgestellt sind. Nur so kann der dringend notwendige Wandel funktionieren.

Gibt es Branchen, in denen mehr auf Nachhaltigkeit gesetzt wird als in anderen? Gerade der Energiebereich setzt schon länger auf Erneuerbare Energien. Aber auch in der Landwirtschaft oder im Lebensmittelsektor sind starke Impulse zu erkennen. Eine extreme Hebelwirkung gibt es im Bereich der produzierenden Industrie, wo große Fortschritte zu beobachten sind. Strategische und wirtschaftliche Entscheidungen müssen immer öfter unter Berücksichtigung zukunftssichernder Sichtweisen getroffen werden. Inwiefern ist das auch bei heimischen Unternehmen zu bemerken? Aus meiner Sicht ist es für Unternehmen unumgänglich, diese Faktoren zu berücksichtigen. Manche Unternehmen sind weiter, manche stehen erst am Anfang. Falls man sich gar nicht damit beschäftigt, wird über kurz oder lang der Markt wegbrechen. Aber es ist schon sehr selten geworden, dass Unternehmen sich gar nicht damit beschäftigen.

Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit für Investoren? Eine immer größere. Hierbei unterscheidet man zwischen institutionellen Investoren, wo diesbezüglich eine schnelle Veränderung beobachtbar ist, und privaten Investoren, die gezielt hinsichtlich umweltrelevanter Themen nachfragen und dies in ihre Entscheidungen mit einfließen lassen. Auch wir als Banken sind verpflichtet, immer stärker in diese Richtung zu denken. Haben Sie Best-PracticeBeispiele von Unternehmen, die schon jetzt wirklich nachhaltig wirtschaften und somit eine wichtige Vorreiterrolle eingenommen haben? Einzelne Unternehmen herauszunehmen ist schwierig, da es steiermarkweit in allen Branchen und allen Betriebsgrößen schon wirklich viele tolle Vorzeigeprojekte gibt. Die Richtung stimmt eindeutig. Die EU-Taxonomie hält fest, welche Investitionen und welche ­w irtschaftlichen Tätigkeiten grün und ­ökologisch nachhaltig sind.

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ZUM UNTERNEHMEN 1825, vor fast 200 Jahren, wurde die Steier­märkische ­Bank und Sparkassen AG als Vereins­sparkasse gegründet. Die Steiermärkische Sparkasse ist somit das älteste Kreditinstitut der Steiermark und heute auch das größte Kreditinstitut der Steiermark. Als eine der ersten Banken in ­Österreich führte die Steiermärkische Sparkasse 2015 ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 und eine entsprechende Umweltpolitik ein. Mit den damit verbundenen Maßnahmen und den gemeinsamen Anstrengungen schafft es die Steiermärkische Sparkasse, laufend ihren ökologischen Fußabdruck zu minimieren, indem sie die Reduktion von CO2-Emissionen vorantreibt, ausschließlich auf die Nutzung von grünem Öko-Strom setzt und die regionale Nähe von Anbietern und Dienstleistern in Anspruch nimmt.

Welche Herausforderungen, aber auch Chancen bringt das mit sich? Es ist ein bewusster Versuch, eine sinnvolle Richtung vorzugeben und eine Messbarkeit zu ermöglichen. Trotzdem ist es ein diffiziles Thema, wie man bei der Einstufung der Atomkraft als „grün“ gesehen hat. Das Ganze ist noch nicht wirklich ausgereift, daher wird sich erst mit der Zeit zeigen, welche Herausforderungen und Chancen das Ganze wirklich mit sich bringt. Wie kann die Steiermärkische Sparkasse dabei helfen, den Einstieg in nachhaltiges Wirtschaften zu erleichtern?

Hier gibt es vier Aspekte. Erstens sensibilisieren – die Thematik aktiv ansprechen und sich ein Bild über den Status quo eines Unternehmens machen. Zweitens beraten und die Möglichkeiten aufzeigen. Drittens Vernetzungen herstellen. Viertens – und da kommen wir zum eigentlichen Kerngeschäft für uns als Steiermärkische Sparkasse – die Kapitalbereitstellung, wenn Unternehmen investieren wollen, sowie über Förderungen aufklären. Wenn Sie Unternehmen einen nachhaltigen Tipp mitgeben könnten, welcher wäre das?

Erstens, in kleinen Schritten anfangen. Die ökologische Transformation beginnt nicht über Nacht. Und zweitens, bei der Transformation von Anfang an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einbinden. Das setzt ungeahnte Kräfte und Energien frei. Wenn Sie für eine nachhaltigere Gesellschaft etwas aus Ihrem Alltag aufgeben müssten, was wäre das und weshalb?

Persönlich versuche ich, meinen Mülloutput so gut es geht zu reduzieren sowie im Bereich der Lebensmittel gezielt und regional einzukaufen. Etwas für die Umwelt tun heißt auch, einmal zu verzichten. Ich reise leidenschaftlich gerne. Trotzdem habe ich das sowohl beruflich als auch privat reduziert. Ich bin aber davon überzeugt, dass auch Einzelpersonen viel bewegen können. BUSINESS Monat

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Die Anziehungskraft des Südens Kärnten lockt mit Know-how, ausgezeichneten Ausbildungs- und Forschungsstätten und Lebensqualität zunehmend Unternehmen und Investoren aus dem Ausland an. International kommuniziert wird das alles von einem ausgeklügelten Standortmarketing.

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an den bisherigen Standorten Danzig, De­ troit, Barcelona und Linz erreicht waren. „Klagenfurt hatte eindeutig die Nase vor­ ne“, so der Vice President Account Expe­ rience Bonifaz Kaufmann. „Die hohe ös­ terreichische Engineering-Qualität und die Nähe zur Universität Klagenfurt wa­ ren für Dynatrace auch die weit besseren Alternativen als ein neuer Standort im ka­ lifornischen Silicon Valley.“

ERSTE ANLAUFSTELLE Um auch zukünftig Unternehmen und Standorterweiterer, Investoren, Fachkräf­ te und auch Studenten nach Kärnten zu bringen, bewirbt das Standortmarketing Kärnten den Wirtschafts-, Forschungsund Technologiestandort Kärnten in den aktuellen Zielmärkten Österreich, Nord­ italien, Slowenien und Süddeutschland über das gesamte Jahr. Die zwei gera­ de erst angelaufenen Kampagnen zu den Themen „smarte Spezialisierung“ und „Green Economy“ werden dabei breit ge­

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euchttürme wie Infineon, Treiba­ cher Industrie AG, Bitmovin, Ane­ xia oder Flex strahlen weit über die Landesgrenzen Kärntens hinaus: Sie stehen für eine exportstarke, innovative Wirtschaft, die das südlichste Bundesland Österreichs zum attraktiven Standort für Investitionen und Betriebsansiedelungen macht. Die aufstrebende wirtschaftliche Entwicklung Kärntens basiert auf dem Zusammenwirken von Industrie, Wis­ senschaft, Forschung und Bildung – aber auch auf den Initiativen vieler kleiner und mittelgroßer Unternehmen, die sich miteinander oder in Clustern vernetzen. Zahlreiche Erfolgsgeschichten zeigen auf, wie Kärnten besonders mit smarten Spe­ zialisierungen und immer mehr auch mit grünen Technologien hervorragt. Dynatrace, der Weltmarktführer im Be­ reich Software Intelligence, hat sich zum Beispiel 2017 für einen Standort im Lake­ side Science- & Technologypark entschie­ den, da die Fachkräfte-Kapazitätsgrenzen

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streut. Neben klassischer PR in zielgrup­ penorientierten Fachmedien werden po­ tenziell an Kärnten Interessierte auch über Social Ads, Google-Suchkampagnen und mittels Teilnahme an Fachevents an­ gesprochen. Inhaltlich präsentiert das Standortmarketing auch Erfolgsgeschich­ ten aus Kärnten, also Unternehmer, die in Kärnten besonders erfolgreich unterwegs sind, und ruft auch dieses Jahr wieder auf, als Partner an den Kampagnen teilzuneh­ men. Im Standortmarketing ist auch das Ca­ rinthian Welcome Center integriert. Es ist die erste Anlaufstelle bei Fragen zum „An­ kommen in Kärnten“, sowohl für Rück­ kehrer als auch Neuankömmlinge. Mit Tipps und schneller Hilfe zu den Themen Leben und Arbeiten soll das Fußfassen in der neuen Umgebung möglichst einfach gemacht werden. „Jede Ansiedelung ist so unterschiedlich wie der Mensch, der sich dahinter befindet. Ob Unternehmer, Forscher, Investor oder Student: Maßge­ schneiderte Lösungen und Partner für In­ novationsvorhaben und Projekte finden mithilfe des Standortmarketing Kärnten leicht zueinander“, sagt Astrid KircherYu, die Leiterin des Carinthian Welcome Centers, und weiter: „Darum wird jede Anfrage individuell und unbürokratisch betreut.“ Anfragen an das Standortmarketing be­ treffen auch die Vorteile, die eine Über­ siedelung nach Kärnten mit sich bringt. Die Liste ist lang: Angefangen bei der mo­ dernen Infrastruktur des Lakeside Sci­ ence & Technology Parks in Klagenfurt oder dem High Tech Campus in Villach, bis hin zu den schwerpunktbezogenen Forschungseinrichtungen und zukunfts­

orientierten Bildungsinstitutionen, hat Kärnten als Hochtechnologieland in den Schwerpunktbereichen Mikroelektro­ nik, Informations- und Kommunikations­ technologien, Sensorik oder im Maschi­ nen- und Anlagenbau viel zu bieten. In Kombination mit der hohen Lebensqua­ lität im südlichsten Bundesland Öster­ reichs, der intakten Natur, den vergleich­ bar günstigen Lebenserhaltungskosten und seiner Erreichbarkeit, bietet Kärn­ ten auch als Lebensmittelpunkt alles, was das Herz begehrt. Für alle Fragen vernetzt das Standortmarketing die Interessenten mit Spezialisten und Partnern, wie zum Beispiel mit der BABEG zu Themen, die mit Betriebsansiedlungen und Beteiligun­ gen zu tun haben oder mit dem Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds (KWF) für Förderungen und Finanzierungen.

AUSGEZEICHNET Ebenfalls im Lakeside Science & Tech­ nology Park, im dynamischen Umfeld der Forschungseinrichtungen Lakeside Labs, Fraunhofer Institut, Joanneum Research und nur einen Katzensprung von der Ostbucht des Wörthersees entfernt, hat sich der Condition-Monitoring-Spezialist MESSFELD angesiedelt – quasi erste Rei­ he fußfrei in einem Sport- und Freizeit­ paradies. Das Feilen an Entwicklungen komplexer messtechnischer Hard- und Software hat Messfeld international gro­ ßen Erfolg in der Branche beschert. Die­

ses Engagement wurde zuletzt mit dem Innovations- und Forschungspreis 2020 des Landes Kärnten belohnt. Beispiele wie diese zeigen den hohen Grad an Spezialisierung und Technolo­ gieführerschaft, mit der Kärnten immer mehr Aufmerksamkeit im internationalen Umfeld erzeugt. Die Strategie der smarten Spezialisierung ist eine Kärntner Erfolgs­ geschichte, die noch lange nicht zu Ende erzählt ist.

KONTAKTE Standortmarketing Kärnten www.carinthia.com/de/service/ Carinthian Welcome Center www.welcome-to-carinthia.at BUSINESS Monat

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GREEN THINKING AUF STEIRISCH Klimarelevantes Handeln ist in der Steiermark schon längst angekommen, wie zahlreiche Initiativen, Unternehmen und sogar Designprojekte beweisen. Ein Überblick.

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TEXT: LISSI STOIMAIER

GEKOMMEN, UM ZU BLEIBEN … … ist das Thema Nachhaltigkeit bei Kastner & Öhler. Bereits vor zehn Jahren hat diese Reise begonnen – mit ersten nachhaltigen Labels und kleinen Flächen. Kurz darauf gab es in Graz die erste große, rein nachhaltig gestaltete „Wear fair“-Fläche. Mittlerweile hat sich viel getan. Beispiele: Seit vielen Jahren gibt es Recycling- und Upcycling-Projekte, wie die jährliche Jeans-Eintauschaktion oder das Taschen-Recycling-Programm „Second First“. Tragtaschen werden mittlerweile aus zertifiziertem Papier hergestellt und deren Erlös wird in Umweltprojekte gesteckt und kommt der Biodiversität über den Partner Naturschutzbund zugute.

GREENSPIRATION

„Mittlerweile sieht man auch, dass große Brands wie Marc O’Polo oder Brax begonnen haben, nachhaltige Linien und Kapseln zu produzieren. Kein Label kommt mehr dran vorbei. Das Thema ist einfach nicht mehr wegzudenken“, weiß Andrea Krobath (Foto), Marketingleiterin bei Kastner & Öhler. „Seit einigen Monaten hat K&Ö mit Isabella Tatzberger sogar eine eigene Nachhaltigkeitsexpertin an Bord geholt. Aus diesem Grund war es höchst an der Zeit, all das, was wir in dem Bereich schon tun, bei den Kund*innen präsent zu machen.“ Mit „Greenspiration bei Kastner & Öhler“ wurde im März das Thema ganz groß gespielt: über eine groß angelegte österreichweite Digitalkampagne, mit einem interessanten Programm und Aktivitäten wie Live Talks und Gewinnspielen.

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Bereits bekannt ist die AHT Cooling System GmbH mit Sitz im steirischen Rottenmann für die Verwendung vom grünen Kältemittel Propan in allen Tiefkühltruhen. Diesen Schritt setzte die AHT bereits vor 15 Jahren und hat damit den Markt revolutioniert. Seither kann die AHT dank starkem Fokus auf Forschung und Entwicklung zahlreiche Innovationen vorweisen, die nachhaltig den Markt geprägt haben.

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NACHHALTIG DEN MARKT PRÄGEN

GREEN-POWER-PROJEKT

Seit Jahren ist die AHT bemüht, ihrem Anspruch „Green Freshness World­ wide“ gerecht zu werden und die Produktion umweltfreundlich und klimaneutral zu gestalten. Vor allem anderen steht in Zeiten des Klimawandels den CO2-Ausstoß zu verringern. Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, wurde im letzten Jahr das Green-Power-Projekt ins Leben gerufen. Ziel dieses Projektes ist es, das Potenzial der großen Dachflächen der AHT für die Stromerzeugung nutzbar zu machen. Mit der Fertigstellung der zweiten Photovoltaikanlage Ende März ist AHT ihrem Ziel, unabhängiger von anderen Energiequellen zu werden, einen großen Schritt näher gekommen. Mit beiden installierte Photovoltaikanlagen können 1.310.000 kWh/Jahr Strom erzeugt und 138.000 kg/Jahr CO2 reduziert werden. Auch ist bereits eine dritte Photovoltaikanlage in Planung, die bis Ende 2022 installiert wird.

„WIR SPAREN JÄHRLICH EIN, WAS DEUTSCHLAND AUSSTÖSST“ Unter dem Motto „Die Steiermark ist zwar zu klein, um das globale Problem allein zu lösen – sie ist jedoch groß genug, erster Anbieter für entsprechende Technologien zu sein“ können steirische Energie- und Umwelttechnologien einen weltweit wirksamen Beitrag leisten und der heimischen Wirtschaft gleichermaßen nützlich sein. Die Steiermark zeichnet sich schon lange durch die Erzeugung von Umweltgütern und Umwelttechnologien, also Gütern, die insbesondere zur Reduktion der Emissionen beitragen, aus.

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STEIRISCHE STÄRKE „Green Tech ist eine steirische Stärke und die Symbiose aus energieintensiver Industrie und Umwelttechnologie einzigartig“, erklärt Stefan Stolitzka, Präsident der IV Steiermark (Foto). So gelingt es, dass die steirische Industrie proaktiv durch ihre optimierten Prozesse und ihre weltweit eingesetzten effizienten und hochinnovativen Produkte überproportional zum Klimaschutz beiträgt. Und das tagtäglich. „Mithilfe modernster Produktionsverfahren fertigen wir im Land Stahl, Papier oder Zement bereits um ein Vielfaches klimaschonender als anderswo. Durch ihr hervorragendes Knowhow sind es die Menschen in der Steiermark, die weltweit mithelfen, das Klima zu schützen.“ Steirische Technologie spart bereits jetzt jährlich die Menge an CO2-Emissionen, die Deutschland ausstößt.

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Aufstehen für ein leistbares Leben. Am 1. Mai

Alle Infos zu allen Veranstaltungen in der Steiermark unter stmk.spoe.at/1mai 08.04.22 12:05


EXPERTISE UNTER EINEM DACH Das „Haus der nachhaltigen Wirtschaft“ (HDNW) in Graz ist eine unabhängige Expert*innen-Unit für alle Belange des nachhaltigen Wirtschaftens – in der Steiermark und über die Grenzen hinaus. Hinter dem HDNW steht ein Kernteam mit über 100 Jahren praktischer und strategischer Erfahrung sowie ein Pool mit derzeit 25 Expert*innen aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen.

DERZEITIGE PROJEKTE

© VINOBLE

Derzeit betreut das HDNW schwerpunktmäßig Projekte rund um die ganzheitliche CO2-Fußabdrucks-Reduzierung von Unternehmen, die Vorbereitungen zur Einführung des Lieferkettengesetzes und der verpflichtenden Nachhaltigkeitsberichterstattung und die Errichtung einer Nachhaltigkeitsakademie in Pöllau. Zum 01.01.2023 tritt bekanntlich das Lieferkettengesetz in Deutschland und zum 01.01.2024 die neue „Corporate Sustainability Reporting Directive“ (CSRD) der EU in Kraft. Letztere betrifft rund 50.000 Unternehmen in der EU und gilt rückwirkend bereits für das Berichtsjahr 2023. Auch wenn die Unternehmen noch nicht direkt von diesen neuen Direktiven betroffen sind, kann es doch von den Kunden bereits gefordert werden und sie sollten sich frühzeitig darauf vorbereiten.

REGIONALITÄT BIS ZU DEN ROHSTOFFEN Das Kosmetikunternehmen Vinoble Cosmetics ist überzeugt davon, dass das, was in der Natur wächst, am wirkungsvollsten ist. Deshalb setzt es auf 100 % vegane Inhaltsstoffe ohne bedenkliche Zusätze. Der respektvolle Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen ist fest in der Unternehmens­ philosophie verankert. Das reduzierte Produkt-Packaging aus Glas und Holz kommt komplett ohne Überkarton aus. Die Deckel sind aus europäischem Eschenholz gefertigt und die Flacons sind mit einer Textil-Etikette versehen. Auch beim Versand wird komplett auf Plastik verzichtet.

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KONZEPT GEHT AUF

Darüber hinaus ist das Unternehmen bemüht, möglichst regionale Rohstoffe zu verwenden, um lange Transportwege und damit einen erhöhten CO2-Ausstoß zu vermeiden. Da die Produkte die wirkstoffreichen Inhaltsstoffe aus der Traube enthalten und sich der Unternehmenssitz in der südsteirischen Weinregion befindet, geht dieses Konzept gänzlich auf.

NACHHALTIG UNTERWEGS „Campers who Care“ ist als Plattform geplant, auf der alles rund um nachhaltige Campingreisen zu finden ist. Unter dem Motto „Idyllisch am Land campen & nachhaltig ab Hof einkaufen“ wurde mit „Schau aufs Land“ bereits ein erster Meilenstein umgesetzt. Beim neuen Projekt E-Luise geht es darum, so umweltfreundlich wie möglich mit dem Camper in den Urlaub zu fahren. Ziel des Projektes ist es, einem in die Jahre gekommenen VW T3 ein neues Leben als Elektrocamper zu schenken.

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RESSOURCEN EINSPAREN

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„Der erste Schritt ist bereits getan. Die Luise, ein alter VW T3 mit Aufstelldach, haben wir bereits gekauft und sie wird in diesem Moment restauriert. Jetzt geht es darum, sie im zweiten Schritt zu elektrifizieren und daraufhin noch mit einem kleinen Solarkraftwerk auszustatten“, erklärt Leonard Röser, der gemeinsam mit Karin Gruber-Steffner und Christian Gruber-Steffner das Kernteam bildet. „Wir wollen mit der E-Luise zeigen, dass es möglich ist, Campingreisen und Elektromobilität zusammenzubringen, ohne dass dafür neuwertige Elektro-Camper entwickelt und gebaut werden müssen. Also ohne dafür jede Menge Ressourcen zu verwenden, die eigentlich eingespart werden könnten.“

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GREEN TRANSITION Vom 7. Mai bis zum 12. Juni 2022 ist die UNESCO City of Design Graz wieder Schauplatz für den Designmonat Graz mit seinen rund 100 Programmpunkten. Im Fokus steht heuer das Thema „Green Transition“, denn in diesem Transformationsprozess spielt die Kreativwirtschaft eine besondere Rolle. Mit ihrem Innovationsanspruch füllen die Kreativen das Bedürfnis nach einer nachhaltigen Zukunft mit konkreten Inhalten.

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VOM RESTSTOFF ZUM ROHSTOFF

Nachhaltige Lösungen zeigt man im Designmonat Graz unter anderem in der Ausstellung „ZweckZwei – Shift Circular Design“ ab 7. Mai im Minoritenzentrum Graz. Hier lautet das Motto „Vom Reststoff zum Rohstoff“, denn gearbeitet wird mit Reststoffen aus der Produktion von Konsumgütern. Über 20 heimische Industriebetriebe liefern ihre industriellen Rohstoffe bereits an ZweckZwei. Im Designmonat Graz werden der Designprozess und prototypische Stühle aus Gummi und Kunststoffguss sowie Outdoor-Teppiche und Hüte aus Randstreifen von Markisen im Minoritenzentrum präsentiert.

Gemeinsam zu neuen Fachkräften Mit arbeitsplatznahen Ausbildungen kommen Betriebe erfolgreich zu neuen Mitarbeiter*innen: Gemeinsam mit dem Land und dem AMS können Unternehmen ihre künftigen Fachkräfte direkt im Betrieb schulen.

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© AMS/OPERNFOTO

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it arbeitsplatznahen Ausbildungen unterstützt das Arbeitsmarktservice (AMS) Steiermark gemeinsam mit dem Sozialressort des Landes heimische Unternehmen beim Personalaufbau. „Bei bewährten Modellen wie Stiftungen oder Arbeitsplatznahen Qualifizierungen haben Betriebe volles Mitspracherecht“, unterstreicht der steirische AMS-Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe. „Diese suchen selbst ihre künftige Fachkraft unter geeigneten Bewerber_innen aus. Gemein-

sam legen wir maßgeschneidert die konkreten Inhalte der Schulung fest. So treten wir auch dem Fachkräfteengpass in vielen Branchen entgegen.“ Bis zu zwei Drittel der Ausbildungsdauer findet praxisnah im eigenen Betrieb statt: So werden die Teilnehmenden gut auf das spätere Dienstverhältnis vorbereitet, die Übernahmequoten liegen bei mehr als 70 Prozent. „Die Programme werden aus Unternehmensbeiträgen sowie aus Mitteln des AMS und des Landes finanziert, für die Betriebe entstehen während

der gesamten Ausbildungsphase keine Lohn- und Lohnnebenkosten“, erklärt Snobe. Die teilnehmenden Personen erhalten während der Ausbildung in der Regel Schulungsarbeitslosengeld plus ein monatliches Stipendium bzw. einen Bildungsbonus. Zusätzlich sind sie laut AlVG kranken-, unfall- und pensionsversichert. „Bei Interesse an einer Kooperation mit dem AMS können sich Betriebe gerne melden“, so Snobe abschließend. Mehr Informationen: gemeinsamausbilden.ams.at

„Gemeinsam schulen wir künftige Fachkräfte!“, AMS-Chef Karl-Heinz Snobe

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BATTERIEN WIRD’S IM MÜLL ZU BRENZLIG Thomas Nigl, Forscher der Montanuni Leoben, hat sich mit dem Sicherheitsrisiko von falsch entsorgten Batterien beschäftigt. Für seine Analysen erhielt er den Hans-Roth-Umweltpreis der Firma Saubermacher. TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: SAUBERMACHER/PEROUTKA, SHUTTERSTOCK

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er letzte große Brand, der auf das Konto von Akkus ging, suchte einen Altstoffentsorger in Peggau heim. Im vergangenen Oktober rückten 300 Feuerwehrleute von 23 Wehren aus, um einen brennenden Müllberg im Ausmaß von 400 Quadratmetern zu löschen. Die Selbstentzündung von fälschlich im Restmüll entsorgten Batterien lösten diesen Großeinsatz aus – der für die Brandbekämpfer langsam, aber sicher zur Routine wird: Dank Digitalisierung tragen immer mehr technische Geräte verbaute Energiespeicher in sich, immer öfter landen sie im Müll. „Pro Tonne Müll lassen sich im Durchschnitt 20 falsch entsorgte Batterien finden, darunter zwei Lithiumbatterien. Das sind zwei Zündquellen pro Tonne, die zu

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schwerwiegenden Problemen führen können“, sagt Thomas Nigl. Der Forscher arbeitet im Team des Lehrstuhls für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft an der Montanuni Leoben. In seiner 2021 veröffentlichten Dissertation hat er sich mit der Frage beschäftigt, wie gefährliche Brände, die durch falsch entsorgte Batterien in Entsorgungsbetrieben verursacht werden, vermieden werden können. Für seine Antworten darauf erhielt er nicht nur die Doktorwürde, sondern auch den Hans-Roth-Umweltpreis, der vom Abfall­ entsorgungsund Recyclingunternehmen Saubermacher gestiftet wird. Den Preis verleiht das Unternehmen nicht ganz uneigennützig, schließlich muss sich auch Saubermacher mit der

steigenden Brandgefahr in ihren Abfallaufbereitungsanlagen herumschlagen. Jedes Jahr werden in Österreich 60 bis 80 Brände registriert, die auf die unsachgemäße Entsorgung von Batterien im Restmüll zurückzuführen sind.

AUTOMATISCHE BILDERKENNUNG Um das zu verhindern, setzt Nigl auf sensorgestützte Systeme, die Batterien aus dem Restmüll herausfischen sollen, bevor sie zum Brandrisiko werden. Keine Kleinigkeit: „Bei den verbauten Gerätebatterien herrscht eine unglaubliche Vielfalt, angefangen von den klassischen AA-Batterien bis hin zu austauschbaren Akkusystemen“, sagt Nigl. Eine Möglichkeit, dieser Bandbreite Herr zu werden, liegt in der automatischen Bilderken-

nung –künstliche Intelligenz entscheidet, ob sich im Restmüll gefährliche Stoffe befinden, und sortiert sie vorsorglich aus. „Das funktioniert in unseren Versuchen schon gar nicht so schlecht, ist aber ein Bereich, in dem es noch viel Forschung benötigt“, sagt Nigl. Alternativ bietet sich noch die wenig verbreitete händische Sortierung von Batterien an – hat aber den Nachteil, dass sich immer weniger Menschen finden, die sich diese gefährliche und unangenehme Arbeit antun. Müssten sie auch nicht, wenn die Batterien schon im Vorhinein richtig entsorgt würden. Beim Faktor Mensch sei aber eine gläserne Decke erreicht, so Nigl: „Studien zeigen, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen sehr schwer zu erreichen sind mit dem

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ZUR PERSON: Thomas Nigl (38) ist gebürtiger Linzer und studierte Umwelt- und Bioressourcenmanagement an der BOKU Wien, seit 2015 arbeitet er im Team des Lehrstuhls für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft an der Montanuni Leoben bei Professor Roland Pomberger. BUSINESS Monat

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Aufruf, sorgfältig zu trennen und zu entsorgen. Zudem kommt, dass die Aufnahmefähigkeit der Bevölkerung nach zwei Krisenjahren mittlerweile eine beschränkte ist.“ Nach 35 Jahren abfallwirtschaft-

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licher Bewusstseinsbildung sei für zusätzliche Sorgfalt in der Bevölkerung keine Luft nach oben mehr. Bitter, ist die richtige Entsorgung doch ein Leichtes: Überall, wo Batterien und Geräte mit Akkus ver-

kauft werden, können sie auch zurückgegeben werden. Supermärkte, Drogeriemärkte, Elektronikgeschäfte sind verpflichtet, Akkus und Batterien wieder zurückzunehmen und fachgerecht zu entsorgen.

Weil das aber noch nicht ausreichend passiert, müssen Entsorgungsunternehmen ihren Brandschutz auf Vordermann bringen, so die Diagnose Nigls. In seiner Dissertation hat er sich mit der Risikoanalyse für die Brandgefahr von Gerätebatterien auseinandergesetzt und sich dabei auf die weitverbreiteten Lithium-Batterien konzentriert. Die aus Risikoanalyse und Maßnahmen erarbeiteten Ergebnisse sind mittlerweile Teil der vom Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) herausgegebenen Leitlinie „Brandschutz für Abfall- und Ressourcenwirtschaft“. „Für einen Brand braucht es drei auslösende Faktoren: einen Brennstoff, das ist in Entsorgungsanlagen der Müll, ein Oxidationsmittel, der Luftsauerstoff, und eine Zündquelle – die Batterie. Da man weder den Müll noch den Sauerstoff aussperren kann, muss die Batterie aus der Gleichung herausgenommen werden, um Brände wirkungsvoll zu verhindern“, sagt Nigl. Sollte das

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„Es gibt unglaublich viele Firmen und Projekte, die im Bereich des Recyclings von Lithium-Batterien forschen. In Zukunft werden daher noch höhere Recyclingquoten realisiert werden.“ THOMAS NIGL Forscher an der Montanuni Leoben

nicht möglich sein, muss die Brandschutztechnik verbessert werden.

HÖHERE RECYCLINGQUOTEN

äußerst knappe sind. Daher wird derzeit sehr viel in Forschung und Entwicklung investiert, mit der Hoffnung, in naher Zukunft daraus Profit zu generieren.

Die Zeit drängt, denn mit der boomenden Elektromobilität kommt absehbar auf die Entsorgungsbetriebe eine neue, wichtige Aufgabe zu: das Recycling der Autobatterien. Aktuell müssen 50 Prozent der Lithium-Batterien wiederverwertet werden. Die Recyclingquote wird aber durch die Neufassung der Batterieverordnung der EU in Zukunft stark steigen. „Es gibt unglaublich viele Firmen und Projekte, die im Bereich des Recyclings von Lithium-Batterien forschen. In Zukunft werden daher noch höhere Recyclingquoten realisiert werden“, sagt Nigl. Zu erwarten sei, dass sich für die Entsorgungsunternehmen ein neues, lukratives Geschäftsfeld eröffnen könnte – zumal die Rohstoffe, die für die Elektromobilität benötigt werden,

Nigl sieht die Erfolgschancen insofern aber noch abwartend: „Aktuell haben wir das Problem, dass für große, profitable Recycling-Anlagen noch zu wenig an gebrauchten Autobatterien zurückkommt. Einerseits ist die Zahl von Elektroautos mit einem Prozent am Gesamtvolumen der Kraftfahrzeuge einfach noch zu gering, andererseits haben die Fahrzeugakkus eine viel höhere Lebensdauer, als bisher angenommen.“ Berichte von Teslas, die mit nur einem einzigen Akkutausch über eine Million Kilometer abgespult haben, lassen auf die potenzielle Langlebigkeit der E-Autobatterie schließen. Da müssen die Entsorger lange warten, bis sie die wertvollen Rohstoffe der Batterien in die Finger kriegen.

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Bereit für die Energiewende Kraft der Sonne. Als einer der bekanntesten Anbieter von Photovoltaik in Österreich bietet Ökosolar die komplette Bandbreite an Ökostrom – und ist dabei vor allem auch dank professioneller Projektentwicklung bei vielen international renommierten Marken gefragt.

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Geschäftsführer Bernd Lippacher

b Flughafen Wien, Pankl Racing, das Cargo Center Graz, KTM oder die Energie Steiermark – die Liste der Kunden großer Namen ist lang. Nicht ohne Grund, immerhin zählt die im steirischen Eppenstein beheimatete Ökosolar PV GmbH mit dem Slogan „Mit der Kraft der Sonne“ zu einem der österreichweit führenden Anbieter im Bereich Photovoltaik. Größten Stellenwert haben Gewerbeindustriekunden, die von der Planung und Projektentwicklung bis hin zur Instandhaltung fortlaufend von dem von Bernd Lippacher geleiteten Unternehmen unterstützt werden.

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„Ökosolar steht für nachhaltige Energiesysteme und soziale Verantwortung“, betont Geschäftsführer Lippacher. „Als konsequenter und glaubwürdiger Erzeuger von Ökostrom reisen wir mit der Kraft der Sonne in die grüne Zukunft!“ Für ihn stellt die fachkundige und auf jahrelanger Erfahrung basierende Projektentwicklung einen wesentlichen Baustein des Erfolgs von Ökosolar dar. Neben der individuellen Projektentwicklung für Kunden steht auch die Entwicklung von Eigenanlagen im Fokus. So etwa

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MISSION SONNE

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„Als konsequenter und glaubwürdiger Erzeuger von Ökostrom reisen wir mit der Kraft der Sonne in die grüne Zukunft.“ BERND LIPPACHER Geschäftsführer

die derzeit in Vorbereitung stehenden 150-MW-Photovoltaikanlagen. Gemeinsam mit rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sieht sich der Unternehmer der Schonung natürlicher Ressourcen und nachhaltigem Wirtschaften verpflichtet. Die Mission: Die breite Nutzung von erneuerbarer Sonnenenergie mithilfe von qualitativ hochwertigen Photovoltaikanlagen zu ermöglichen und zu verwirklichen.

ÖKOSTROM MAL DREI Als wahrhafter Ökopionier bietet das seit 2006 bestehende Unternehmen auch noch andere Lösungsmöglichkeiten für konsequent und glaubwürdig erzeugten Ökostrom an. Neben Wasserkraft und Fernwärme zählen zum Portfolio

auch Lösungen im E-Mobilitätssektor. Damit ist die Ökosolar PV GmbH der ideale und jedenfalls richtige Partner für Großprojekte, wobei die umfassenden Serviceleistungen die Unterstützung auf allen Etappen des Weges von Planung bis zur Realisierung umfassen. Kurz: Ökosolar kümmert sich um alles. Im Bereich Produktentwicklung stehen für Gewerbe- und Industriekunden auch Datenlogger und Monitoringsysteme im Portfolio. Natürlich wird auch nicht auf die Fähigkeiten und Möglichkeiten des „Internet der Dinge“ verzichtet. In der Development-Phase unterstützt Ökosolar seine Kunden bereits bei organisatorischen Aufgaben wie dem Einholen von Genehmigungen und Projektrechten. Auch

im Bereich Financing & Sales steht das steirische Unternehmen unterstützend zur Seite, erstellt etwa Wirtschaftlichkeitsanalysen und supportet in der Projektkalkulation und beim Vertragsmanagement. In der EPC-Phase (Engineering, Procurement, Construction) erstellt Ökosolar für seine Kunden eine technische Detailplanung, kümmert sich um alle logistischen Details und übergibt das Projekt schließlich schlüsselfertig.

LEISTUNGEN • P rojektentwicklung • Komplettbetreuung • Wirtschaftlichkeits­ berechnung • Effiziente Lösungen • Kompetente Unterstützung • Reibungslose Abwicklung • P rofessionelle ­Nachbetreuung

RUNDUM VERSORGT Selbst mit dem fertigen Projekt endet der Service von Ökosolar für seine Kunden noch nicht: Der Ökopionier bietet ein Full-Service-Paket für den laufenden Betrieb an und zeichnet hierbei unter anderem für das Monitoring und das Gesellschafter-Reporting verantwortlich. Ob aufgrund der steigenden Energiepreise, des voranschreitenden Klimawandels oder auch aus rein ökologischer Überzeugung: Es gibt viele Gründe, auf erneuerbare Energien umzusteigen. Ökostrom zählt dabei zu den zukunftsfähigsten Alternativen – und das erfolgreiche, führende Unternehmen Ökosolar PV GmbH zu den erfahrensten Partnern im Land.

ÖKOSOLAR PV GMBH Eppenstein 5 8741 Weißkirchen Tel.: 0800/23 23 19 info@oekosolar.com www.oekosolar.com BUSINESS Monat

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WO DER

ALTE ÖLTANK

LANDET

Immer mehr Haushalte steigen von fossilen Brennöfen auf nachhaltige Heizungen um, großzügige Förderungen machen den Wechsel interessant. Jüngere steigen eher um als Ältere. Doch was passiert eigentlich mit den alten Öfen und Öltanks? TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: SHUTTERSTOCK

Öltank raus, klimaneutrale Heizung rein. Viele steirische Haushalte lassen ihre Öl- oder auch Gasheizung tauschen. Ölbrenner und Co. werden verschrottet, anderweitig verwertet oder verbrannt. Auch der Krieg in der Ukraine beschleunigt den Ausstieg aus Öl und Gas.

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er Umstieg von fossilen Verbrennungsöfen und Heizsystemen hat mit dem Krieg in der Ukraine und der forcierten Abkehr von russischen Öl- und Gaslieferungen nach Europa weiter an Attraktivität gewonnen. Viele erkennen, dass damit nicht nur der Umwelt etwas Gutes getan wird, sondern dass auch die Abhängigkeit vom Aggressor Russland ein wachsendes Energieproblem darstellt. 2020 waren in der Steiermark rund 90.000 Ölheizungen in Wohngebäuden in Betrieb – davon rund 86.000 in Einfamilienhäusern (EFH) und 2.500 in Mehrfamilienhäusern bis 9 Wohnungen – sowie mehr als 48.000 Gasheizungen, die überwiegende Mehrzahl von über 32.000

auch hier in EFH; das hat Daniel Reiterer vom Umweltbundesamt erhoben. Dazu kommen rund 16.000 Ölheizungen und mehr als 13.000 Gasheizungen in Dienstleistungsgebäuden. Und weitere 38.200 sogenannte Allesbrenner. Der Großteil des Bestands der Ölheizungen in der Steiermark (wie in Österreich) ist zwischen 20 und 40 Jahre alt, Gasheizungen sind überwiegend 20 bis 30 Jahre.

WIE ÖLHEIZUNGEN ENTSORGT WERDEN Die steirischen Installateure, die sowohl für den Ausbau der alten Anlagen sowie für den Einbau der neuen Heizungen

gewerbsmäßig zuständig sind, haben alle Hände voll zu tun. „Diese Arbeiten vornehmen darf jeder der rund 700 steirischen gewerbeberechtigen Installateure. Für manche macht das schon einen gewissen Teil des jährlichen Umsatzes aus. Der Installateur nimmt auch die Entleerung und Reinigung der Öfen, Metallleitungen, der Tanks etc. in die Hand und organisiert dies für den Kunden. Altöl oder der Schlamm aus dem Tank wird in Kooperation mit den Entsorgungsfirmen wie Münzer oder Saubermacher umgesetzt“, sagt Anton Berger, Landesinnungsmeister der steirischen Installateure. All diese Entsorgungsvorgän-

ge müssen auch genau dokumentiert werden. Was im Detail mit den zu entsorgenden Öltanks und Co. passiert, weiß man im Büro des für Recycling zuständigen Landesrates Johann Seitinger: Das Restöl, verwendbares Heizöl, wenn noch größere Mengen in den Tanks sind, wird gefiltert und als Heizöl in anderen Anlagen genutzt. Der Ölschlamm und die bei der Reinigung anfallenden flüssigen Abfälle werden als gefährliche Abfälle in chemisch/physikalischen Behandlungsanlagen aufbereitet und die dabei anfallenden ölund reinigungsmittelhaltigen Rückstände in Verbrennungsanlagen für gefährliche Abfälle verbrannt. Die gereinigten Öfen, Metallleitungen und Stahltanks BUSINESS Monat

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landen übrigens im Hochofen, werden sie doch als Schrott verwertet. Die gereinigten Kunststofftanks werden nach entsprechender Zerkleinerung als Ersatzbrennstoffe eingesetzt – wenn die Qualität passt, beispielsweise in einem Zementwerk; ansonsten in einer Abfallverbrennungsanlage.

DER UMSTIEG

DIESE FÖRDERUNGEN GIBT ES Mit dem neu aufgestellten Umweltlandesfonds stehen für heuer 11,5 Millionen für den Heizungstausch zur Verfügung. Steirische Förderwerber können gemeinsam mit der Bundesförderung über 10.000 Euro an Förderung abholen. Für finanziell schwache Haushalte werden zusätzlich bis zu 100 % der Tauschkosten getragen. www.zukunft.steiermark.at

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Die Ansuchen für die Heizungstauschförderung steigen seit einigen Jahren kontinuierlich an. 2021 war ein absolutes Rekordjahr: Mehr als 6.500 Förderanträge für einen Heizungstausch – weg von fossilen hin zu klimafreundlichen Energieträgern – wurden gestellt: Das ist absoluter Rekord, heißt es aus dem Büro von Klimaschutz-Landesrätin Ursula Lackner. 11,5 Millionen Euro stehen heuer von Landesseite für den Heizungstausch und für Energieberatung zur Verfügung. Im Vergleich zu

2020 gab es ein Antragsplus von mehr als 50 %, auch heuer zeichnet sich bereits eine riesige Nachfrage ab. Die Steiermark ist beim Heizungstausch österreichweit Nummer 1: Mit Anfang September 2021 kommt rund ein Viertel der österreichweit ausbezahlten Förderanträge aus der Steiermark. Das Land Steiermark fördert im Rahmen des Umweltlandesfonds seit Längerem auch den Ausstieg aus Gasheizungen. Aktuell registriert man im Büro von Ursula Lackner einen massiven Anstieg an Förderungsanträgen auch bei Gas, der nochmals stärker ist als der Anstieg, der bereits seit einigen Monaten wahrzunehmen ist. Überschlagsmäßig gerechnet werden damit alleine mit den Heizungen, die 2021 getauscht wurden, rund 45.000 Tonnen CO2 eingespart. Das entspricht etwa 17 Millio-

nen Liter Heizöl. „Wir greifen den Steirerinnen und Steirern beim Tausch ihrer alten Ölheizung unter die Arme. In Kombination mit der Bundesförderung und je nach Einkommen können so bis zu 100 % der Kosten gefördert werden“, so Ursula Lackner. Der Umstieg ist übrigens auch eine Altersfrage: 43 % der unter 30-Jährigen planen einen Umstieg auf ein umweltfreundliches Heizsystem, die Gruppe der 51- bis 65-Jährigen lehnt dies zu 43 % ab, die über 66-Jährigen lehnen sogar zu 65 % einen Umstieg ab (ergab die Klimaumfrage des Gallup Instituts 2020). Bei jenen, die ihre alten fossilen Heizungen tauschen wollen, stehen in erster Linie Biomasse, in Ballungsräumen sehr stark Fernwärme hoch im Kurs. Der Umstieg zu anderen Technologien wie Wärmepumpen oder Solarthermie wird aber gleichfalls gefördert.

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FORSCHUNG GEGEN ILLEGALE WALDRODUNG Im globalen Kampf gegen den Klimawandel rückt das Thema Wald zunehmend in den Vordergrund. Es gibt breit gefächerte Forschungsansätze für eine resiliente Forstwirtschaft und für ein Eindämmen von Misswirtschaft. Illegale Rodungen sind Teil des rücksichtslosen Umgangs mit der wertvollen Ressource Wald. Was kann eine österreichische Forschungsgesellschaft dagegen tun? Die Forschungsgruppe Fernerkundung und Geoinformation der JOANNEUM RESEARCH arbeitet seit vielen Jahren an operationellen Anwendungen des Waldmonitorings. Mit Satellitendaten können wir Nutzungen im Wald automatisch detektieren und Indikatoren für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung ableiten. Im FFG-Projekt EO-EnForCe entwickeln und testen wir das derzeit für die Holzzertifizierung. Zertifizierungssysteme wie FSC und PEFC fördern eine umweltgerechte und sozialverträgliche Bewirtschaftung der Wälder. Im Rahmen der Zertifizierung sind Überprüfungen vor Ort in der Regel logistisch zu aufwendig und kostenintensiv. Satellitenbildauswertungen könnten hier in Zukunft eine kostengünstige Alternative darstellen.

Wald ist die Lunge unseres Planeten und sie ist es wert, besser geschützt zu werden. Österreichische Forschung trägt ihren Teil dazu bei.

Sind diese Lösungsansätze international einsetzbar? Durch die globale Verfügbarkeit der Satellitenbilder, insbesondere der europäischen Sentinel-Missionen, sind die Anwendungen prinzipiell global anwendbar. Regionale Anpassungen der Modelle sind aufgrund der sehr verschiedenen Je nach Region sind geschätzt 50 bis 90 Prozent Wald- und Landwirtschaftstypen jedoch notwendig. des Holzeinschlags in den Tropen derzeit illegale Derzeit befinden sich 86 Prozent der rund 500 Mil- Rodungen. Unser Ziel ist es daher, den logistischen lionen Hektar zertifizierter Waldfläche (FSC+PEFC) Aufwand für die Holzzertifizierung zu reduzieren in Europa und Nordamerika. In den tropischen Län- und langfristig den Anteil an zertifizierten Waldflädern gibt es noch kaum zertifizierte Waldbestände. chen in den Tropen zu vergrößern.

Janik Deutscher ist Geograph und Forscher in der DIGITALForschungsgruppe Fernerkundung und Geoinformation mit Fokus auf satellitenbasiertes Waldmonitoring.

ges Ziel gesetzt: bis 2030 die weitere Entwaldung zu stoppen und wichtige Wald-Ökosysteme zu erhalten. Dazu sollen bis zu 16 Milliarden Euro an öffentlichen und privaten Geldern mobilisiert werden. Ich denke, dies ist ein wichtiges politisches Signal. Auch jede und jeder Einzelne kann natürlich etwas beitragen: Mit Labels wie FSC und Sehen Sie Hoffnung für einen nachhaltigeren PEFC können wir z. B. bewusst Holzprodukte aus Umgang mit Holz? Ich denke, dass uns die ge- zertifizierter Waldwirtschaft erwerben. Das Prosellschaftliche Bedeutung der globalen Wald- jekt EO-EnForCe wird vom BMK im Rahmen des bestände inzwischen bewusst ist, gerade im Austrian Space Applications Programme (ASAP Kontext der globalen Klimaerwärmung. Auf der 17) der FFG gefördert. UN-Klimakonferenz in Glasgow (COP26) haben www.joanneum.at/digital sich daher jüngst über 100 Länder ein ehrgeizi-


BEI WÄRME GIBT’S NOCH VIEL ZU HOLEN Effizienz- und Einsparungspotenziale in der Wärmeversorgung sind ein Knackpunkt der Energiewende. Das AEE-Institut in Gleisdorf forscht zu den dringend benötigten Schlüsseltechnologien. TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: SHUTTERSTOCK, AEE

Joachim Kelz, AEE-Institut

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lle reden immer nur vom Strom. Aber dass die Wärme- und Kälteversorgung fast die Hälfte der Energie ausmacht, die wir in Österreich konsumieren, das wird immer wieder vergessen“, sagt Joachim Kelz. Der Experte für Umwelttechnologien arbeitet für das AEE-Institut für Nachhaltige Technologien in Gleisdorf und hat sich dort auf den Bereich Städte und Netze spezialisiert. Zuvor war er 13 Jahre

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in der Biomassebranche tätig, heute beschäftigt er sich mit der strategischen Zukunftsplanung und Simulation von Wärmenetzen. Das Potenzial, das hier für den Klimaschutz liegt, ist enorm: Schon heute zeigen zahlreiche Initiativen vor, wie eine nachhaltige Wärmeversorgung gelingen kann. Ein Paradebeispiel hat Kelz gleich vor der Haustür. Die Solarstadt Gleisdorf arbeitet mit Hochdruck an der Dekarbonisierung ihres Fernwärmenetzes. Wärme aus Abwasser und Biogas aus der örtlichen Kläranlage werden mittels Sektorkopplungs-Anlage in das Netz eingespeist, damit lassen sich jährlich über 1.300 Tonnen CO2 im Jahr einsparen. Die Anlage soll schon im Spätsommer in Betrieb gehen. „Die Dekarbonisierung in der Wärmeversorgung ist ein wesentlicher Aspekt in der österreichischen Gesamtstrategie, bis 2040 klimaneutral zu werden. Wärme-

Energiefonds geförderte Projekt steht unter der Leitung des AEE und verfolgt das Ziel, Strategien für die Flexibilisierung von Wärmenetzen zu entwickeln, um den Anteil CO2-freier Wärme zu erhöhen. 28 Partner haben sich dafür zusammengefunden, darunter Energieversorger, Wärmenetzbetreiber, Technologieanbieter, Universitäten und Forschungsinstitute. „Es geht im Projekt nicht nur um die Erschließung neuer Energiequellen, sondern auch um die Entwicklung von Technologien, die in die Wärmenetze integriert werden müssen, um deren Flexibilität zu erhöhen“, sagt Kelz. Seine Aufgabe besteht darin, Szenarien zu entwickeln, wie unterschiedliche Energiequellen am besten

INTELLIGENT VORAUSPLANEN

miteinander verbunden werden können. Wenn ein Wärmenetz etwa mit Solarthermie betrieben werden soll, braucht es gute Vorausplanung, um die Energie der Sonne bestmöglich zu nützen und mit dem Energieangebot aus anderen Quellen ideal zu kombinieren.

Im Projekt „ThermaFLEX“ wird zu solchen Alternativen geforscht. Das vom Klima- und

In der Gemeinde Mürzzuschlag wird das zum Beispiel

netze müssen dafür in Zukunft ganz neu gedacht werden und nicht nur die herkömmlichen Energiequellen nutzen, sondern auf innovative Alternativen zurückgreifen“, sagt Kelz.

ein Thema: Dort wird das bestehende Biomasse-Heizwerk mit einer großen solarthermischen Anlage inklusive Speicher erweitert. Das bringt Unabhängigkeit von teuren Energieimporten aus dem Ausland und den zusätzlichen Vorteil, dass die Wertschöpfung im Land bleibt. Höhere Effizienz lässt sich aber auch ganz ohne zusätzliche Energiequellen, aber dafür mit schlauer Planung und Steuerung erreichen. Wie das gehen kann, zeigt man in Leibnitz vor: Dort wurden im Vorjahr zwei bestehende Nahwärmenetze zusammengeschlossen und mit einem intelligenten Regelungskonzept versehen. Durch den netzübergreifenden Wärmeaustausch können rund

45 Prozent der CO2-Emissionen eingespart werden, unter anderem auch, weil dadurch die Betriebsstunden des Gaskessels reduziert werden. „In der Effizienzsteigerung, Modernisierung und Revitalisierung von bestehenden Wärmenetzen liegt noch großes Potenzial“, sagt Kelz. Auch die Nutzung von Abwärme aus Industrie und Abwässern werde

in Zukunft ein immer wichtigeres Thema. Das AEE-Institut beschäftigt sich darüber hinaus mit der Erforschung von Energiespeichern. „Die Speicherthematik wird ein zentraler Aspekt der Energiewende. Wir untersuchen, welche Materialien für die Speicherung von Wärme eingesetzt werden können und konzentrieren uns unter anderem auf thermochemische Speicher“, sagt Kelz. Einiges abschauen könne man sich von Vorreitern wie Dänemark, wo riesige Erdbecken und Bohrlochspeicher in Wärmenetze eingebunden werden. Bis das auch hierzulande eingesetzt werden könne, bedarf es aber noch einiges an Forschung.

TECHNOLOGIEHOTSPOT STEIERMARK Die Steiermark gilt international als der Technologie-Hotspot für Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft. Das Green Tech Valley, das von der Steiermark aus wächst, steht für geballte Innovationskraft auf dem Biomasse-, Solar-, Wasserkraft- und Recyclingsektor. 2.000 Forschende und über 260 Unternehmen arbeiten hier an den grünen Lösungen der Zukunft. www.greentech.at BUSINESS Monat

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Ein innovatives Geschäftsmodell für die Agrar-Branche Detlef Walter und Gerhard Hartleb sind gestandene Unternehmer aus dem Agro-Bereich. Mit ihren Ideen zur Digitalisierung von Bodenanalysen wurden sie im Rahmen der Restart-up-Initiative beim INNOLAB vorstellig. Mit dem INNOLAB wurden diese Ideen fokussiert und in konkrete Umsetzungsschritte übersetzt. TEXT: HELMUT BAST

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INNOLAB-Projektleiterin Silke Gigerl erarbeitete mit den beiden Unternehmern ein konkretes Businessmodell und eine Road Map, die nun Schritt für Schritt umgesetzt wird.

erfolgreich die Softwarelösung „Österreichische Eierdatenbank“ zum Zwecke der Absicherung der Herkunft von Ei und Eiprodukten für die AMA entwickelt. Detlef Walter und Gerhard Hartleb haben sich nun zusammengetan, um nachhaltige Lösungen für die Humus- und CO2-Problematik zu erarbeiten. „Die Landwirtschaft ist die einzige Branche, die auf natürliche und einfache Weise nicht nur CO2 bindet, sondern auch gleichzeitig die Sau-

erstoffproduktion nachhaltig unterstützt“, so die beiden Unternehmer. Sie sehen den großen Bedarf von Industrie und Handel, sich klimaneutral, also CO2-neutral, zu positionieren. Schon seit 2015 beschäftigt sich novu.track mit dem Thema Bodenanalyse. In Zusammenarbeit mit dem INNOLAB, einer von der WKO finanzierten Servicestelle für Innovation und Partner für KMU, wurde nun das Geschäftsmodell für ein noch auszugründendes Unternehmen entwickelt.

„Unsere Aufgabe im INNOLAB war es, in einem Analyseprozess das gesamte Modell durchzudenken: Wohin zielt die Umsetzung, was ist der Nutzen für den Landwirt, wer sind die Kunden – etwa auch die Industrie –, wer sind die Schlüsselpartner usw.? Hier galt es, den Fokus auf ein praktikables Businessmodell zu lenken. Ergebnis ist: novu. track wird ein Portal für Bodenanalyse etablieren mit einer klar umrissenen Angebotsstruktur“, erklärt Projektleiterin Silke Gigerl vom INNOLAB, die mit Detlef Walter und Gerhard Hartleb in diesem Projekt zusammengearbeitet hat. Diese Angebote umfassen: ein System für Bodenprobenziehung, eine Software für Farmmanagement, die Optimierung der Pflanzenproduktion, ein CO2-Zertifizierungssystem und die digitale Beratung für Landwirte. Der Nutzen: die (ökologisch und ökonomisch) ressourcenschonende Maximierung des Humusaufbaues bzw. des Ertrages. „Für die Umsetzung ist entscheidend, dass bei den beiden Unternehmern Hartleb

© THOMAS LUEF, OLIVER WOLF, MARGIT KUNDIGRABER

KONKRETES UMSETZUNGSMODELL

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nnovationskraft und Erneuerung in Unternehmen hat viele Facetten und der Innovationsprozess von der Ideenentwicklung zur konkreten Umsetzung benötigt viele gut durchdachte Schritte. Mit einer komplexen Ausgangslage, in der mehrere Player in das Geschäftsmodell einbezogen werden sollen, ist das INNOLAB beim Projekt novu.track der beiden Agrarexperten Detlef Walter und Gerhard Hartleb konfrontiert worden. Detlef Walter ist studierter Landwirt und Agrarmanager, war in deutschen Bundesversuchsanstalten für Landwirtschaft Leiter der Versuchsstation. Vor seiner Selbstständigkeit ldw. Umweltund Unternehmensberater 2015 war er jahrelang Betriebsleiter in Niederösterreich. Er hat sich eine umfassende Expertise für die Themen Humusbildung, Bodenradar- und -monitoring, Satellitenauswertung und Diversität erarbeitet. Gerhard Hartleb ist mit seinem Unternehmen novu.track GmbH in Zeltweg ein Pionier im Bereich der Softwareentwicklung, Dokumentation und Datenaufbereitung für landwirtschaftliche Unternehmen. So hat sein Unternehmen z. B. BUSINESS Monat

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Nadja Schönherr, Leiterin von INNOLAB, und die Unternehmer Gerhard Hartleb und Detlef Walter (l.): Mit INNOLAB wurde ein Geschäftsmodell im Bereich Bodenanalyse entwickelt.

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„Mit unserer Initiative Restart-up fungieren wir als wichtiger Impulsgeber für innovative Geschäftsideen in der Steiermark und bieten Unternehmen kostenlose Unterstützung für ihre Weiterentwicklung an.“ JOSEF HERK Unternehmer & Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark

und Walter großes landwirtschaftliches Fachwissen und Know-how vorhanden ist. Beim Bodenmanagement muss man die genauen Abläufe kennen und viel von der Landwirtschaft verstehen“, so Silke Gigerl.

LANDWIRTE UNTERSTÜTZEN „Wir wurden von Frau Gigerl vom INNOLAB sehr gut dahin geführt, wie wir unsere Ideen für den Markt aufbereiten können. Fokussiert auf bestimmte Bereiche, mit einem Beratungsportal zu starten, das gute Alternativen für die diversen Akteure anbietet“, resümieren Walter

INNOLAB – RESTART-UP FÜR UNTERNEHMEN Im Rahmen der Restart-up-Initiative unterstützt das INNOLAB steirische Klein- und Mittelunternehmen bei der Weiterentwicklung. Gemeinsam mit den Unternehmen werden neue Chancen und Potenziale identifiziert und innovative Lösungen entwickelt. Das Ziel der maßgeschneiderten Begleitung: neue Produkte, neue Services, neue Geschäftsfelder oder ein neues Geschäftsmodell. Das Angebot ist für steirische KMU kostenlos. Eine Initiative der WKO Steiermark, unterstützt von der Steiermärkischen Sparkasse www.innolab.at

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und Hartleb die Erfahrungen mit dem ­I NNOLAB. Novu.track bricht dabei die Themen Landwirtschaft, Umwelt und Nachhaltigkeit sowie Tierwohl auf die regionale Ebene herunter. „Uns geht es um eine gesamtheitliche Betrachtung dieses Themenkomplexes. Die Landwirte spielen beim Klimawandel eine entscheidende Rolle. Mit unserem Projekt wollen wir die CO2-Kompensation für Unternehmen auf regionaler Basis verankern und Landwirte unterstützen. Denn um angedrohten CO2Strafen wegen unausgeglichener CO2-Bi-

lanz zu entgehen, bilden Firmen oft Partnerschaften mit Ländern ohne Bezug zu Österreich. Auch für die Industrie ist es von Interesse, die CO2-Kompensation auf regionale Beine zu stellen. Konsumenten stellen, längst infrage, wenn als CO2-Ausgleich in Afrika ein Baum gepflanzt wird. Unser Ziel ist es, mit regionalen und überregionalen Partnerschaften in Österreich CO2-Emissionen zu kompensieren und zusätzlich den Erhalt und Ausbau der Insekten- und Pflanzenvielfalt zu fördern“, erklären Gerhard Hartleb und Detlef Walter. Die Aufgabenstellung des neuen Portals ist vielgestaltig: „Wir beraten, setzen um und begleiten Unternehmen bei ihren Zielen in Richtung Klimaneutralität. Für viele Landwirte ist die Digitalisierung in der Agrartechnik noch Neuland. Für sie bieten wir eine vertrauensvolle Hilfestellung und volle Transparenz etwa hinsichtlich der Daten. Mit unserem landwirtnahen Netzwerk schaffen wir Modelle und Verknüpfungen von Unternehmen mit Landwirten und verknüpfen sie zu einer Winwin-Partnerschaft“, hoffen die beiden Unternehmer. Sie sehen sich nicht nur als Vermittler, sondern in einer verantwortungsvollen Vertrauensstellung bei Unternehmen und Landwirten: „Wir sind auf Augenhöhe mit Landwirten und auch den Unternehmen, für beide wollen wir eine Anlaufstelle sein.“

„Weitsicht im Unternehmertum ist mehr denn je notwendig und wird von der Steiermärkischen Sparkasse als Partnerin der Initiative Restart-up gefördert.“ OLIVER KRÖPFL Vorstandsmitglied Steiermärkische Sparkasse

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Nachhaltiges Wirtschaften für die Zukunft Energie zu sparen und schonend mit Ressourcen umzugehen, hat bei der Brau Union Österreich hohen Stellenwert und lange Tradition. Green Packaging: Brauerei Schwechat setzt auf Recycling.

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© BRAU UNION ÖSTERREICH, PHILIPP STEURER

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ier ist ein natürliches Getränk und kann nur so gut sein wie die Rohstoffe, die zum Brauen verwendet werden. Daher ist ein nachhaltiger und schonender Verbrauch der Ressourcen wichtig. Da­ rauf achtet die Brau Union Österreich entlang der gesamten Produktionskette, angefangen bei den Rohstoffen über die Produktion, den Brauprozess bis hin zur Auslieferung an die Kunden. Dies tut die Brau Union Österreich, um die beste Bierkultur für die Zukunft zu schaffen und diese nach sozialen und ökologischen Herausforderungen zu gestalten. Auch spricht sich das Unternehmen dafür aus, bis zum Jahr 2030 in der gesamten Produktion CO2neutral zu sein, bis 2040 in der gesamten Wertschöpfungskette.

NACHHALTIGER VORREITER Noch bevor das Ziel, in der Produktion bis 2030 CO2-neu­ tral zu sein, vorgegeben war, hat

die Brau Union Österreich diesen nachhaltigen Weg bereits eingeschlagen und ist daher gut unterwegs. Erneuerbare Energien in der Produktion werden bereits an vielen Standorten eingesetzt. Für die Zielerreichung einer CO2-neutralen Produktion bis 2030 gibt es schon konkrete Pläne mit vielfältigen Maßnahmen. Dabei nimmt die Grüne Brauerei Göss, die erste CO2neutrale Großbrauerei weltweit, eine Vorbildfunktion ein. Auch die Brauerei Schladming mit ihren Bio-Bieren und seit Kurzem die Brauerei Fohrenburg produzieren CO2-neutral.

GREEN PACKAGING: MASSNAHMEN MIT GROSSER WIRKUNG „Im Bereich der Verpackung leistet die Brau Union Österreich ihren Beitrag zum Thema Rohstoffwiederverwertung. Immerhin tragen Verpackungen zu 27 Prozent zu unserem Carbon Footprint bei“, so Gabriela Maria Straka, Director Corporate

Die Grüne Brauerei Fohrenburg produziert seit Februar CO2-neutral und setzt auch künftig nachhaltige Schritte in und für die Region.

Affairs & CSR bei der Brau Union Österreich. „Nicht zuletzt deshalb streben wir mit unserer ‚Green Packaging‘-Initiative effiziente Verpackungslösungen an und versuchen, Abfall zu vermeiden sowie eine geschlossene Kreislaufwirtschaft zu erreichen.“

Selbstredend wird auch in den Produktionsbetrieben auf sortenreine Abfallsammlung geachtet und der gesammelte Abfall einer neuen Verwendung zugeführt.

Ein Überblick über alle NachhaltigkeitsZum Beispiel werden in Initiativen, die der Brauerei Schwechat 24er-­ sich an den SusDosen-Trays mit einer Recy- tainable Devecling-Folie verpackt, dadurch lopment Goals werden 67 Tonnen Plastik pro (SDGs) des UN Jahr eingespart. Außerdem Global Compact orientieren, werden aus alten Gösser-Kis- findet sich im aktuellen Nachten durch Schreddern neue ge- haltigkeitsbericht. Im Sinne der macht. Auch bei Veranstaltun- Nachhaltigkeit wird der Bericht gen wurde – zuletzt in großem nicht gedruckt, ist aber online Stil vor der Coronapande- auf der Unternehmenswebsite mie – vermehrt auf Mehrweg- zugänglich: www.brauunion.at/ becher gesetzt: eine Initiative, nachhaltigkeit/nachhaltigkeitsdie natürlich fortgesetzt wird. bericht BUSINESS Monat

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NACHHALTIGER SPAR(EN) Österreichweit setzt man sich in Spar-Filialen inzwischen erfolgreich für nachhaltige Alternativen zu verschwenderischem Alltagseinkauf ein. TEXT: STEFANIE WEISSACHER, FOTOS: INTERSPAR/JOHANNES BRUNNBAUER, EVATRIFFT

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eltweit landet etwa ein Drittel aller Lebensmittel im Müll. Ein aus ökologischer Sicht betrachtet nicht zu unterschätzendes Problem, gegen das an jedem Spar-Standort in Österreich mittlerweile aktiv gelenkt wird – mitunter mithilfe exakterer Bestellungen, schneller und präziser Logik sowie Abverkäufen kurz vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum. So konnte bisher eine Reduzierung auf nur ein bis zwei Prozent von nicht verkauften Lebensmitteln erzielt werden. Etwaige unverkäufliche, aber noch genießbare Produkte werden an allen Standorten von Sozialmärkten, der Caritas und anderweitigen Organisationen ein- bis fünfmal pro Woche abgeholt.

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GÜNSTIGE, NACHHALTIGE ÜBERRASCHUNGSSACKERL) Seit Februar letzten Jahres setzt Spar als erster großer Händler mit seiner Kooperation mit der immer mehr an Aufmerksamkeit gewinnenden App „Too Good To Go“ ein wichtiges Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung und somit für mehr Nachhaltigkeit im Alltag. Auch hier werden Lebensmittel, die untertags nicht verkauft werden konnten, in allen Spar-Gourmets, Spar- und Eurospar-Filialen und etwaigen Spar-Einzelhändlern in die sogenannten „Überraschungssackerl“ gepackt und via App zu einem Drittel des ursprünglichen Preises verkauft. Der Warenverkaufswert entspricht dabei mindestens dem Dreifa-

chen des Sackerl-Preises, das für Kundinnen und Kunden um lediglich € 4,99 erhältlich ist. Darin enthalten ist, abhängig davon, welche Produkte an dem jeweiligen Tag nicht verkauft wurden, ein Sortiment aus Brot, Gebäck, Milchprodukten, Wurst, Frischfleisch, Obst und Gemüse. Mittlerweile wird die Aktion auch in sieben Interspar-Hypermärkten für sortenreine Sackerl für Obst und Gemüse sowie für Brot und Gebäck getestet.

UNVERPACKT FÜR DIE UMWELT Unverpacktes Einkaufen gewinnt durch den wachsenden Nachhaltigkeits-Trend weltweit immer mehr an Aufmerksamkeit. In dieser Sparte konnten sowohl Interspar

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STANDORTE MIT ABFÜLLSTATIONEN EUROSPAR Sackstraße 7–13, 8010 Graz Wasserwerkstraße 32, 8430 Leibnitz Hauptplatz 19, 8700 Leoben SPAR Wetzelsdorferstraße 131, 8052 Graz Plüddemanngasse 85, 8010 Graz Ragnitzstraße 177, 8047 Graz Bund Wieden 35, 8345 Straden INTERSPAR Lazarettgürtel 55, 8020 Graz Ostbahnstraße 3, 8041 Graz www.spar.at

als auch Spar im Zuge des GreenpeaceMarktchecks auf Umweltfreundlichkeit der größten heimischen Supermärkte überzeugen. So sind beispielsweise neun von zehn der abgefragten Getränke-Kategorien in umweltfreundlichen Mehrweg-Flaschen erhältlich, während ganze 78 Prozent der geprüften Obst- und Gemüsesorten unverpackt und Stückgenau im MehrwegSackerl erhältlich sind. Insgesamt bieten die Spar-Filialen sogar 40 Prozent des Obst- und Gemüse-Sortiments generell unverpackt an – auch kann gratis zu Papier- und kompostierbaren Sackerln gegriffen werden. Zudem wird Kundinnen und Kunden die Möglichkeit geboten, Käse, Wurst, Fisch, Fleisch und Antipasti an

den Bedientheken der Feinkostabteilung in selbst mitgebrachte Behälter verpacken zu lassen – dasselbe gilt für mitgebrachte Coffee-to-go-Becher. Bei Letzterem wird Kundinnen und Kunden in den IntersparRestaurants und Café Cappuccinos sogar ein Nachlass von 20 Cent ermöglicht. Mittlerweile hat sich die Zero-Waste-Handhabung im Handel in zehn Interspar-Hypermärkten und an fünf Spar-Standorten auch auf einen weiteren Bereich ausgeweitet: Hier gibt es nun Abfüllstationen für Produkte wie Nudeln, Nüsse, Cerealien, Trockenfrüchte und vieles mehr. Bei Interspar können an drei Standorten auch Biowaschund Spühlmittel in wiederverwendbare Behälter gefüllt werden.

PLASTIK SPAREN MIT SPAR Ein hoher Anteil an plastikfreien oder -sparenden Spar-Produkten sind mit dem Logo „Gemeinsam Plastik sparen mit Spar“ gekennzeichnet. Dies beläuft sich mitunter auf Getränke in Mehrweg-Gebinden, Nudeln in Kartonverpackung oder Spülmittel in Altplastik-Flaschen. Zudem wird garantiert, dass sämtliche Kosmetik- und Pflegeprodukte der Spar-Marken Beauty Kiss, Sun Kiss und S-Budget frei von festem Mikroplastik sind. Eine achtsame Einkaufsmentalität sei dabei unabdinglich, denn Plastik-Sparen mit Spar ist nur gemeinsam möglich. BUSINESS Monat

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Die ersten Gewinner des neuen Innovationspreises Steiermark stehen fest. „Die ausgezeichneten Unternehmen und Forschungseinrichtungen unterstreichen auf beeindruckende Art und Weise, warum die Steiermark eine der innovativsten Regionen in Europa ist. Die Preisträger bearbeiten höchst erfolgreich die beiden großen Themen unserer Zeit – die Digitalisierung und die Nachhaltigkeit – und entwickeln dabei Lösungen, die einen enormen Mehrwert für die Gesellschaft bringen“, so Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, die den Innovationspreis Steiermark als Nachfolger des Fast Forward Award initiiert hat. Insgesamt wurden 90 Projekte eingereicht. Im Bereich Nachhaltigkeit siegten die Packnatur Entwicklungsund Produktions GmbH aus Neudau (Kleinst- und Kleinunternehmen), die AVL List GmbH (Mittel- und Großunternehmen) und das Grazer Kompetenzzentrum acib (Institutionen der angewandten Forschung und Entwicklung). Die Digitalisierung ist fest in Leobener Hand: Der Preis geht an die Luxinergy GmbH (Kleinst- und Kleinunternehmen), die AT&S AG (Mittel- und Großunternehmen) und das Materials Center Leoben (Institutionen der angewandten F&E).

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1. L andesrätin Barbara Eibinger-Miedl mit Packnatur-­ Geschäftsführer Manfred Kern

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4. T homas Grießer (Gründer und Geschäftsführer Luxinergy GmbH) und Thomas Rockenbauer (­ Gründer und Geschäftsführer ­Luxinergy GmbH, v. l.)

2. Georg Knill, Präsident Industriellenvereinigung Öster­reich, Helmut List (CEO AVL), Landesrätin Barbara ­Eibinger-Miedl und C ­ hristoph Ludwig, Geschäftsführer Steirische Wirtschaftsförderung SFG (v. l.)

5. I fis Abderrazzaq (Director Engineering Future Manu­facturing ­bei AT&S) und Andreas Gerstenmayer (CEO AT&S AG, v. l.)

3. V erena Schwab (Geschäftsführerin econutri GmbH), Bernd ­Nidetzky (wissenschaftlicher Leiter acib GmbH), Helmut Schwab (acib-Forscher und Mitbegründer der econutri GmbH), ­Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl und Christoph Ludwig (Geschäftsführer Steirische Wirtschaftsförderung SFG, v. l.)

6. Christoph Ludwig (Geschäftsführer Steirische Wirtschafts­ förderung SFG), Gisele Eliane Amancio (Geschäftsführerin MCL), Anton Köck (Gruppenleiter Sensor Solutions am MCL), Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl und Reinhold Ebner ­(Geschäftsführer MCL, v. l.)

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Dem Marketing Club Graz war es eine besondere Ehre, seinem langjährigen Vorstandsmitglied Othmar Ederer in Anerkennung seiner besonderen Verdienste um den Club im Rahmen des 339. Marketing Clubabends die Ehrenmitgliedschaft verleihen zu dürfen. Nach Begrüßungsworten des geschäftsführenden Rektors der KarlFranzens-Universität Graz Peter Riedler und des Präsidenten des Marketing Club Thomas Foscht würdigte Georg Doppelhofer, selbst langjähriges Mitglied im Vorstand des Marketing Club Graz und Ehrenmitglied, in einer Laudatio Othmar Ederers Wirken.

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1. E hrenmitglied Othmar Ederer mit ­Thomas Foscht (Marketing Club Graz) und Laudator Georg Doppelhofer (v. l.) 2. N eben Peter Riedler, Rektor der Uni Graz (2. v. l.), waren zahlreiche Vorstands- und Fachbeiratsmitglieder des Marketing Club Graz anwesend. Von links: Karl-Heinz Dernoschegg (WKO Steiermark), Carina Hödl (Nice Shops), Erik Venningdorf

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(Grawe), Othmar Ederer (Grawe), Klaus Scheitegel (Grawe), Thomas Foscht (Marketing Club Graz), Martin Schaller (Raiffeisen), G ­ eorg Doppelhofer, Andreas Jaklitsch (Rotes Kreuz Steiermark) und Christoph Holzer (Spar) 3. Gerhard Fritsch (Spar-Österreich-Gruppe, l.) wurde 2021 mit dem Marketing ­Leader Award ausgezeichnet. Im ­Rahmen des

Clubabends sprach er mit dem ­Journalisten Günter Encic. 4. Rolf Hadolt (Global Express), Reinhard Granec (Europharma) und Franz Trappl (Wirtschaftsberatung Ing. Franz Trappl, ­ v. l.) © OLIVER WOLF

EIN BESONDERER CLUBABEND

5. Martin Schaller (Raiffeisen), Karl-Heinz Dernoscheg (WKO) und Thomas Spann (Kleine Zeitung, v. l.)

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MAGISCHER GARTEN

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1. M oderator des Abends, Manfred Herzl (Herzl Immobilientreuhand) mit dem Referenten Emanual Rudas (Anima Garden) und dem Präsidenten des Marketing Club Graz ­T homas Foscht (v. l.) 2. Bernd Lierzer (Magna), Thomas Winkler und Rolf Hadolt (beide Global Express, v. l.)

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Emanuel Rudas, Geschäftsführer des Anima Garden, erläuterte im Rahmen des 338. Marketing Clubabends, wie der Garten in Marokko substanzielle, langfristige, dringend benötigte Arbeitsplätze geschaffen hat und gleichzeitig hunderttausenden Besuchern eine fantasiegeladene Kraftquelle bietet.

3. M ichael Gradischnig (Steiermärkische Sparkasse, l.) und Klaus Hasl (WKO Steiermark) 4. F lorian Dorner (Steiermärkische S ­ parkasse), Michael Ehret und Lukas Stoppacher ­(Institut für Marketing der Uni Graz, v. l.) 5. B eate Stocker und Thomas Waldbauer ­ (beide LeitnerLaw)

© OLIVER WOLF

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André Heller zählt zu den erfolgreichsten Multimediakünstlern der Welt. 2016 eröffnete sein bislang persönlichstes und ambitioniertestes Projekt: Anima – ein in rund achtjähriger Pflanzzeit entstandener Park. Anima wird als einer der „schönsten Gärten der Welt“ beschrieben.

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Abgaben auf Gas & Strom f Runter mit der Mineralölsteuer f Runter mit der Auflagenflut beim Ausbau der erneuerbaren Energie

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Wenn ein Bäcker 140.000 Euro Mehrkosten durch Strom und Gas im Jahr hat, wenn der Tierfuttermittelerzeuger sogar eine Million Euro zusätzlich „schlucken“ muss, der Transporteur pro Woche (!) beim Tanken 100.000 Euro mehr zahlt oder wenn energieintensive Unternehmen um ihre Gasversorgung bangen und Pendler:innen sich den Weg zur Arbeit kaum noch leisten können, dann wird deutlich, wie massiv sich die Energiepreis-Rallye in unserem Land bereits auswirkt. Ohne Gegenmaßnahmen stehen Unternehmen und Haushalten in den kommenden Monaten weitere massive Teuerungen ins Haus. Umso dringlicher ist die Forderung der Wirtschaft an die Bundespolitik nach langfristigen Plänen zur Aufrechterhaltung und Sicherung der Energieversorgung. Das von der Regierung präsentierte Energiepaket kann nur der erste Schritt sein, dem viele weitere rasch folgen müssen. Denn die im Paket angestrebten Entlastungen greifen angesichts der enormen Teuerungswelle viel zu kurz. Drei dringende Korrekturmaßnahmen, die im Rahmen dieser Petition gefordert werden:

Runter mit der Auflagenflut. Wir müssen die Abhängigkeit von ausländischen Öl- und Gaslieferungen schleunigst reduzieren. Dazu dürfen wir uns aber nicht länger selbst im Wege stehen: Mit nicht enden wollenden Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVP) und Jahrzehnte währenden Verfahren beim Bau von Windrädern, Wasserkraftanlagen und erneuerbaren Energien, diese werden anderenfalls zum Öko-Bumerang.

Runter mit den Energiesteuern. Etwa zwei Drittel der Stromkosten entfallen auf Steuern, Abgaben und Tarife. Ähnliches gilt fürs Gas, auch hier ist der Staat der größte Profiteur. Diesen „Booster-Effekt“ gilt es mit automatischen Preisstabilisatoren zu brechen. Heißt konkret: Ab einer definierten Obergrenze werden sämtliche Steuern und Abgaben auf Strom und Gas ausgesetzt.

Runter mit der Mineralölsteuer.

Gefordert wird eine temporäre Aussetzung der Mineralölsteuer, allein damit würde der Literpreis um 40 Cent (Diesel) bzw. um 50 Cent (Benzin) sinken. Um hier wieder ein Normalniveau zu erreichen, braucht es außerdem eine (ebenfalls zeitlich begrenzte) Halbierung der Mehrwertsteuer. Das sichert die Kaufkraft und hilft Unternehmen, Pendler:innen und auch dem öffentlichen Verkehr, wo sonst ebenfalls empfindliche Preiserhöhungen drohen.

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ACSTYRIA RECRUITING DAY

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Im Rahmen des 1. Recruiting Day des ACstyria Mobilitätsclusters konnten Ende März am Red Bull Ring in Spielberg mehr als 30 Unternehmen aus einer der innovativsten Branchen, der Mobilitätsbranche, mit rund 500 Fachkräften der Zukunft vernetzt werden.

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Die Verfügbarkeit von Fach- und Schlüsselkräften ist für Unternehmen einer der wesentlichsten Wettbewerbsvorteile. Demografischer Wandel und ein zunehmender Globalisierungsgrad der Arbeitswelt führten derzeit aber in allen Branchen und Regionen zu einem zunehmenden „War for Talents“. „Mit dem ACstyria Recruiting Day schaffen wir für die Unternehmen in der Steiermark einen direkten Zugang zu den Fachund Schlüsselkräften der Zukunft“, so die Geschäftsführerin des ACstyria Mobilitätsclusters Christa Zengerer. Insgesamt konnten am Recruiting Day rund 500 SchülerInnen und StudentInnen unterschiedlicher Bildungseinrichtungen begrüßt werden. „Vor allem in Zeiten der Pandemie ist eine Veranstaltung wie der ACstyria Recruiting Day für die Schülerinnen und Schüler eine optimale Gelegenheit, sich den Unternehmen persönlich zu präsentieren und neue Berufsfelder kennenzulernen“, so Marlene Schwarzenegger der PTS Deutschfeistritz.

© ACSTYRIA

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1. R und 500 SchülerInnen und StudentInnen unter­ schiedlicher Bildungseinrichtungen konnten beim Recruiting Day des ACstyria begrüßt werden. 2. Sylvia Müller-Trenk ­(CATRO Süd),­­ Louis Breisach (ACstyria), ­Christa Zengerer ­(ACstyria) und Veronika Wolf (CINT, v. l.) 3. T homas Höller und ­Barbara Gödl (beide ­HypTec) auf ihrem Ausstellungsstand 4. S chülerinnen und Schüler konnten neue spannende Berufsfelder kennenlernen. 5. B is auf den letzten Platz gefüllt: Die jungen Leute zeigten großes Interesse.

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HEADS & NEWS Neues aus der steirischen Wirtschaft. 1

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1 Neue Leitung Der gebürtige Weststeirer Mario Stroh­ mayer startete im Jahr 2016 nach erfolgreichem Abschluss seines Jus-Studiums und nach dem Gerichtsjahr als Trainee seine Spar-Karriere. Mit Anfang April trat er die Position als Leiter im Bereich Expansion und Projektentwicklung der Spar-Zentrale Graz an. Damit verantwortet er die Entwicklung neuer und die Weiterentwicklung bestehender Spar-Standorte im Raum Steiermark und Südburgenland. Strohmayer ist bereits seit über fünf Jahren für Spar tätig und folgt somit Helmut Ecker nach, der nach über 36 Jahren im Unternehmen seinen wohlverdienten Ruhestand antritt.

2 Fokus Nachhaltigkeit Kürzlich veranstaltet das GründerCenter der Steiermärkischen Sparkasse unter dem Motto „4 ≈ 4 Ansätze für nachhaltige Geschäftsideen“ ein Event für die steirische Gründerszene. Neben zahlreichen anwesenden Gründer:innen eröffnete Ernst Rath, Leiter Geschäftsfeld Kommerz, die Veranstaltung. „Als verlässliche Finanzpartnerin auf dem Weg zur Klimaneutralität, sehen wir es als unsere Aufgabe, unsere Kund:innen umfangreich zu unterstützen.

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Gerade als Unternehmensgründer:in gibt es dabei zahlreiche Feinheiten im Bereich der Nachhaltigkeit, die es zu beachten gilt“, so Ernst Rath. Gernot Hutter, Geschäftsführer N17, referierte zum Thema Nachhaltigkeit und stellte die wichtigsten Facetten von nachhaltigen Trends über Impulse für Produktion, Handel, Dienstleistungen bis hin zum Umgang mit Nachhaltigkeit im Marketing in den Vordergrund. Foto (v. l.): Dr. Ernst Rath, Leiter Geschäftsfeld Kommerz Steiermärkische Sparkasse, Mag. Dagmar Eigner-Stengg, Leiterin GründerCenter Steiermärkische Sparkasse, und Gernot Hutter, Geschäftsführer N17.

3 90. Digitaldialog Digitale Prozessinnovation durch Design Thinking im Krankenhaus: Die 90. Veranstaltung aus der Reihe der Digitaldialoge fand als Hybrid-Veranstaltung im Headquarter der Joanneum Research in Graz statt. Mit Design Thinking werden die Machbarkeit, die Wirtschaftlichkeit und die Patientenbedürfnisse berücksichtigt und effizientere Prozesse gestaltet. Im Krankenhaus kann das zu mehr Zufriedenheit, Sicherheit und Nachhaltigkeit führen. „Nachhaltigkeit ist nicht gleich Umweltschutz. Nachhaltigkeit hat auch mit Prozessen, Prävention und Wissen zu tun“, so Mediziner und Manager Lars-Peter Kamolz. „Das

medizinische Wissen verdoppelt sich aktuell alle zwei Monate. Wie schafft man es, am letzten Stand zu bleiben?“ Diese oder Fragen nach einem nachhaltigen Umgang mit Technologien, Medizingeräten, Equipment und Ausstattung verlangen nach neuen Prozessen. Design Thinking ist ein erfolgversprechender Ansatz, ein Krankenhaus smart, green und nachhaltig zu machen. Foto (v. l.): Lars-Peter Kamolz (JR COREMED), Klaus Donsa (JR HEALTH), Heinz Mayer (GF JR), Peter Tiefenbacher BSc, MSc, MBA (LKH-Universitätsklinikum Graz), Franz Feichtner (JR HEALTH).

4 Offene Lehrplätze Die Online-Jobbörse Lehre4Youonline – eine Initiative von AMS Steiermark, der Sparte Gewerbe und Handwerk in der WKO Steiermark sowie „Die Industrie“ – gibt jungen Menschen die Gelegenheit, via Internet mit namhaften Unternehmen aus ihrer Region in Kontakt zu treten und einen passenden Lehrplatz zu finden. Über 90 Unternehmen aus Gewerbe, Handwerk und Industrie präsentierten heuer 680 offene Lehrstellen! „Die Lehrlinge von heute sind die Fachkräfte von morgen: Entsprechend setzen steirische Unternehmen auf die Qualifizierung ihrer künftigen Mitarbeiter:innen im eigenen Betrieb. Gerade Gewerbe, Handwerk und Industrie bieten unseren Jugendlichen daher

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ausgezeichnete berufliche Perspektiven. Eine abgeschlossene Lehre ist ein festes Fundament fürs weitere Arbeitsleben – mit der Online-Jobbörse bringen wir starke Betriebe und junge Talente zusammen“, betont AMSLandesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe. Erreichbar ist die Jobbörse unter jobboerse.­ wifionline.at. Die Präsentationen der Firmen bleiben bis 31. Juli 2022 online und können jederzeit nachgesehen werden.

5 Forschungspreise verliehen Wissenschafts- und Forschungslandesrä­ tin Barbara Eibinger-Miedl verlieh kürzlich im Weißen Saal der Grazer Burg die Forschungspreise des Landes Steiermark für das Jahr 2021. Der Erzherzog-Johann-Forschungspreis, der Forschungspreis und der Förderungspreis für Wissenschaft und Forschung sind mit jeweils 12.000 Euro dotiert und werden jedes Jahr für herausragende Leistungen im Bereich der Wissenschaft und Forschung vergeben. Der Förderungspreis wurde geteilt und für zwei Arbeiten vergeben. Der Erzherzog-Johann-Forschungspreis wurde an Michael Steiner vom Institut für

Volkswirtschaftslehre an der Karl-FranzensUniversität Graz verliehen. Gabriele Berg vom Institut für Umweltbiotechnologie der Technischen Universität Graz wurde mit dem Forschungspreis ausgezeichnet. Den Förderungspreis teilen sich Julia Danzer vom Wegener Center für Klima und Globalen Wandel an der Karl-Franzens-Universität und Norbert Paulo vom Institut für Philosophie an der Karl-Franzens-Universität. Foto: Wissenschafts- und Forschungslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (l.) mit den Preisträgerinnen und Preisträgern der Forschungspreise des Landes Steiermark 2021 – Michael Steiner (r.), Gabriele Berg (2. v. r.) und Julia Danzer (2. v. l.).

6 Hilfe für Flüchtlinge Eine große Zahl an steirischen Unter­ nehmen ist dem gemeinsamen Aufruf des Honorarkonsuls der Ukraine in der Stadt Graz mit dem Amtsbereich für das Bundesland Steiermark, Friedrich Möstl, und des Präsidenten der Industriellenvereinigung Steiermark, Stefan Stolitzka, gefolgt: Gemeinsam wurden zwei Lkws zur Versor-

gung von Menschen auf der Flucht vor dem Ukraine-Krieg finanziert, die Umsetzung erfolgte durch das Rote Kreuz, das die Besorgung und den Transport der Hilfsgüter durchführt. Mit dem ukrainischen Gesundheitsministerium abgestimmte Lebensmittel und medizinische Produkte sowie Decken und andere benötigte Güter im Wert von € 500.000,– konnten so auf den Weg in die Ukraine und nach Polen gebracht werden.

7 Rat vom Notar In den letzten zehn Jahren ist die Aktion „Rat vom Notar“ auf dem Grazer Hauptplatz zu einer erfolgreichen Tradition geworden. Einmal im Jahr gehen die Notarinnen und Notare in der Steiermark auf die Straße und bieten den Menschen am Grazer Hauptplatz kostenlose Erstgespräche rund um das Thema der Immobiliengeschäfte an. Die Motivation dazu ist schnell erklärt, denn nach wie vor sind der Kauf oder die Weitergabe von Immobilien die größten Investitionsentscheidungen im Leben der meisten Menschen. Und genau aus diesem Grund sollte das rechtliche Umfeld möglichst schon im Vorfeld der eigentlichen Kaufentscheidung optimal abgesichert werden. Foto (v. l.): Präs. Dieter Kinzer, die Notarinnen Alice Perscha und Marcella Handl (Notariatskammer Steiermark), Stadtrat Manfred Eber. BUSINESS Monat

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1 Gründermesse 2022

2 Zweites Leben

Ende März sammelten sich erneut zahlreiche Besucher:innen im Messecongress Graz, um sich im Zuge der Gründermesse in Zusammenarbeit mit der WKO Steiermark, der Steiermärkischen Sparkasse, der steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft SFG und dem Land Steiermark mit dem Thema „Durchstarten“ zu befassen. Der feierlichen Eröffnung folgten dabei die beiden Keynote-Speaker zur Gründungsthematik Bernadette Frech von Instahelp und Wolfgang Deutschmann von der Rockets Gruppe.

3 Förderpreis

Erstmals wurde kürzlich ein von OEM­ unabhängiger großtechnischer Stromspeicher vollständig aus alten E-Autobatterien errichtet. Die Pilotanlage, die dabei zur Abdeckung von Spitzenlast konzipiert wurde, war das Werk eines Konsortiums, bestehend aus AVL List, AVL DiTEST, Energie Steiermark, Grazer Energieagentur, Saubermacher und Smart Power. Zeitgleich wurden Instrumente entwickelt, deren Funktion speziell auf die Zustandserhebung, auch „State of Health“ genannt, besagter E-Autobatterie zugeschnitten sind.

2022 wird der Bank Austria Sozial Preis zum 13. Mal vergeben – der Startschuss für die Bewerbungsphase fiel am 6. April. Laufen soll die Bewerbungsfrist bis einschließlich 9. Mai 2022. In Anbetracht der aktuellen Herausforderungen sei es für die UniCredit Bank Austria besonders wichtig, auch in diesem Jahr herausragende Sozialprojekte aus Österreich zu fördern. Pro Bundesland werden dabei 10.000 Euro an drei Siegerprojekte vergeben – der erste Platz wird mit 6.000 Euro ausgezeichnet, der zweite Platz mit 3.000 Euro und der dritte Platz mit 1.000 Euro.

© MCG/REMLING, SAUBERMACHER, MARGIT KUNDIGRABER, FÜRST/AK STMK., BANK AUSTRIA, BOKU WIEN/LAND STEIERMARK

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4 Entlastungs-Forderungen Seit Wochen ist in der Steiermark die Rede von massiven Preissteigerungen – insbesondere um die Bereiche Treibstoff, Energie und Wohnen bilden sich immer größere Sorgenfalten und steigender Unmut. Nun stellen die AK Steiermark und der ÖGB Forderungen an die Bundesregierung, um Maßnahmen zur Eindämmung besagter Kostenexplosion umgehend zu ergreifen und die Masse spürbar zu entlasten. Die Situation sei unerträglich und entwickle sich dramatisch, so AK-Präsident Josef Pesserl und ÖGB-Vorsitzender Horst Schachner.

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5 Ausstellungssaison Ein lehrreiches und aufregendes Erlebnis erwartet Kinder seit 26. März in den zwei neuen Ausstellungen des Grazer Kindermuseums FRida & freD. Unterstützt wird die diesmalige Ausstellungssaison dabei seitens des Sparefroh Clubs in seiner Funktion als Partner, der die erfolgreiche Kooperation zwischen der Steiermärkischen Sparkasse und dem Kindermuseum fortführt. Mit „Alles wächst“ und „Schmeckt’s?“ können die Kleinen spielerisch den brennenden Fragen der Garten- und Küchenwelt auf den Grund gehen.

6 Steirisch & klimafit Mit einer bewaldeten Fläche von knapp über einer Million Hektar gilt die Steiermark als das waldreichste Bundesland ­Österreichs. Die heimischen Wälder tragen als CO2-Speicher somit nicht nur entscheidend zum Klimaschutz bei, sondern sind ein unabdinglicher Faktor im Wirtschaftsfeld. Nun soll das einzigartige Prognosemodell, die „Dynamische Waldtypisierung“, Empfehlungen für eine klimagerechtere und nachhaltigere Waldbewirtschaftung liefern, so der zuständige Landesrat Hans ­Seitinger.

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SO KLINGT

Tamara Koller, Gitarrenbaumeisterin

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Nach 15 Jahren Berufsalltag entschied sich Tamara Koller, ihren Job gegen den Gitarrenbau zu tauschen – aus Liebe zur Musik, zum Baustoff Holz und zum regionalen Handwerk. Heute führt sie in Zeltweg ihren eigenen Meisterbetrieb für Gitarrenbau. TEXT: YVONNE HÖLZL, FOTO: BEIGESTELLT

BUSINESS MONAT: Was bringt der Beruf einer Gitarrenbaumeisterin heute Positives mit sich? Tamara Koller: Ich selbst spiele seit über 22 Jahren Gitarre und habe meine Leidenschaft über einen zweiten Bildungsweg zum Beruf gemacht. 2020 habe ich die Meisterprüfung zur Gitarrenbaumeisterin absolviert. Mein alter Job hat mir einfach keinen Spaß mehr gemacht. Heute treffe ich in meinem Beruf auf viele tolle Gitarren und ich lerne interessante Menschen und Gleichgesinnte kennen. Mit Holz zu arbeiten ist spannend und gleichzeitig entspannend. Und es ist schön zu sehen, was aus einem Stück Holz geschaffen werden kann. Wie viele Stunden stecken in der Herstellung einer klassischen Gitarre? Meine Arbeit umfasst Reparaturen, Restaurierungen, Servicearbeiten, Umbauarbeiten und natürlich die Herstellung von Akustik- und E-Gitarren. In eine klassische Gitarre fließen rund 130 Arbeitsstunden; je nach Details variiert der Zeit-

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aufwand. Eine E-Gitarre mit massivem Korpus hingegen benötigt weniger Zeit in der Herstellung. Wie erleben Sie die Entwicklung „Green Future“ in Berufen bzw. Unternehmen? Viele Endkonsumenten schätzen wieder das traditionelle Handwerk, knüpfen an Nachhaltigkeit an und bevorzugen regionale Produkte. Daher ist grünes Denken schon längst ein wichtiges Thema für Unternehmen geworden. Und dieser Trend wird sich auch stark auf Unternehmensgründungen auswirken. Wie nehmen Sie das „grüne“ Umdenken bei Ihrer Arbeit wahr? Es freut mich, dass viele Kunden ihr altes Instrument reparieren lassen, anstatt ein neues und günstiges Instrument aus der Massenproduktion zu kaufen. Natürlich spielt auch der ideelle Wert dabei eine Rolle. Grundlegend denke ich, dass wir bereits vermehrt auf Qualität und Herkunft achten und es weiterhin auch tun werden.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit beim Gitarrenbau? Am liebsten kaufe ich Holz für meine Gitarren regional ein. Derzeit baue ich eine Akustikgitarre, welche ausschließlich aus heimischen Hölzern besteht. Bei diesem Projekt verwende ich für Griffbrett und Steg geräucherte Eiche anstatt Tropenhölzer. Viele Tropenhölzer stehen unter Artenschutz. Wenn ich Tropenhölzer kaufe, dann nur aus nachhaltigem, legalem Abbau. Also aus FSCzertifizierten Wäldern. Welchen Heraus­ forderungen stellen Sie sich aktuell dabei? Eine große Herausforderung ist momentan der rasante Anstieg des Holz-

preises. Im vergangenen Jahr ist der Holzpreis geradezu explodiert. Das macht allen holzverarbeitenden Betrieben zu schaffen. Auch die Beschaffung von Holz, Gitarrenbauteilen und Werkzeugen ist pandemiebedingt schwieriger geworden. Wartezeiten von mehreren Monaten sind dabei keine Seltenheit. Was würden Sie sich für eine nachhaltige Wirtschaft wünschen? Heutzutage soll alles ohne großen Zeitaufwand erledigt werden, der Einsatz von Maschinen ist dabei unerlässlich. Doch in Zeiten wie diesen, wo Energiepreise und Holzpreise sehr hoch sind, sind energiesparende und materialsparende Arbeitsmethoden sicher der richtigere Weg.

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