FEBRUAR/MÄRZ 2023
Starke steirische Regionen im Fokus
Heimische Big Player und Hidden Champions sind weltweit gefragt
IM TREND
Was nötig ist, um fit für die Arbeitswelt von morgen zu sein?
FEBRUAR/MÄRZ 2023
Starke steirische Regionen im Fokus
Heimische Big Player und Hidden Champions sind weltweit gefragt
Was nötig ist, um fit für die Arbeitswelt von morgen zu sein?
Die östliche Obersteiermark ist eine Region der Superlative. Berge, Seen und eine reiche Kultur begeistern. Bildungs-und Karrieremöglichkeiten in international renommierten Institutionen und Firmen bringen Sie hoch hinaus. In Summe ergibt das ein Umfeld, in dem man gerne zuhause ist. Machen Sie sich selbst ein Bild davon.
Stellen Sie sich vor, Sie stehen am Fuße eines Berges und blicken hinauf zu seinem Gipfel. Es ist eine Herausforderung, aber Sie wissen, dass das Erreichen des Gipfels es wert ist. Genau so muss man die aktuelle wirtschaftliche Situation, die von Teuerungen, Inflation, gestiegenen Energiepreisen und damit einhergehenden Unsicherheiten geprägt ist, sehen. Als eine Herausforderung, bei der man aber das Ziel – die wirtschaftliche Stärke der Steiermark zu bewahren und weiter auszubauen – aktiv angehen muss.
Ihre Sportlichkeit hat die steirische Wirtschaft schon oft unter Beweis gestellt – musste sie doch in der Vergangenheit immer wieder zeigen, dass sie in der Lage ist, sich erfolgreich an die sich verändernden Marktbedingungen anzupassen. Dank einer starken Industrie, innovativen Regionen, einer florierenden Landwirtschaft und einer
wachsenden Zahl von beispielgebenden Start-ups ist ihr das auch gelungen. Sie ist eben regional, national und international eine Kraft, mit der man rechnen muss.
Diese Kraft zu erhalten und im Idealfall sogar noch auszubauen, wird aber nur gelingen, wenn wir bereit sind, uns auf den steilen Weg zu machen und auch einmal ins Schwitzen zu geraten. Unser Glück dabei: Das richtige Equipment – Know-how, Wille, Innovationsgeist – ist vorhanden. Jetzt gilt es nur noch, es vernünftig einzusetzen, um den Gipfel auch wirklich zu erreichen.
Wie man den aktuellen Herausforderungen, die die steirische Wirtschaft bewältigen muss –, begegnen kann, haben wir in dieser Ausgabe des BUSINESS MONAT gemeinsam mit Machern und Vordenkern genau unter die Lupe genommen und zeigen auf, was es neben dem Ärmelhochkrempeln noch braucht, um die Steiermark weiterhin so stark dastehen zu lassen.
IMPRESSUM:
EIGENTÜMER UND VERLEGER: Die Steirerin Verlags GmbH & Co KG, Schubertstraße 29/1, 8010 Graz, Tel.: 0316/84 12 12-0, Fax-DW: 709. INTERNET: www.businessmonat.at.
E-Mail: office@diesteirerin.at. GESCHÄFTSFÜHRUNG: Mag. (FH) Nicole Niederl, Mag. Andreas Eisendle. CHEFREDAKTEURIN: Lissi Stoimaier.
REDAKTION: Yvonne Hölzl, Betina Petschauer, Sophie Spiehs. REDAKTIONELLE MITARBEIT: Dr. Josef Puschitz, Helmut Bast, Tjara-Marie Boine. ANZEIGEN: Mag. Irmgard Reiter, Hans-Jürgen Maier, Christopher Smretschnig, Caroline Brogyanyi. ASSISTENZ DER GESCHÄFTSFÜHRUNG: Christian Forjan. BACK-OFFICE: Julia Kahofer.
ABO- & ADRESSMANAGEMENT: abo@diesteirerin.at. GRAFIK: Micki Weikhard, Daniela „Kasu“ Balazic MA, Natalie Marath; grafik@diesteirerin.at.
LEKTORAT: Viktoria Horn. HERSTELLER: Bauer Medien Produktions- & Handels-GmbH, Wien. COVER: © Shutterstock.
Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 des Mediengesetzes können unter www.businessmonat.at abgerufen werden.
DER NÄCHSTE BUSINESS MONAT
erscheint am 14. April 2023
„Das richtige Equipment ist vorhanden. Jetzt gilt es nur noch, es vernünftig einzusetzen, um den Gipfel auch wirklich zu erreichen.“LISSI STOIMAIER Chefredakteurin
6 DATEN & FAKTEN
Die Steiermark in Zahlen
8 MEI BIZ
Persönlichkeiten im Gespräch: Investment-Experte Martin Foussek.
10 IM TREND
Schon heute an morgen denken: im Gespräch mit Zukunftsforscher Andreas Reiter über die Arbeitswelt von morgen.
14 ZUKUNFTSFIT?
Wie der steirische Arbeitsmarkt fit für die Zukunft wird, erklärt Wirtschaftslandesrätin
Barbara Eibinger-Miedl.
16 STARKES ZEICHEN
Ländliche Regionen besitzen ebenso viel Wirtschaftspotenzial wie Ballungsräume. „Kraft. Das Murtal“ setzt dabei neue Maßstäbe.
20 NÄHE ZÄHLT
Steiermärkische-SparkasseVorstandsmitglied Oliver Kröpfl über die Bedeutung regionaler Verwurzelung.
22 GEWINNE STEIGERN
Gall Pharma – wie aus der Judenburger Stadtapotheke ein internationales Unternehmen hervorgegangen ist.
26 HERAUSFORDERUNGEN & CHANCEN
Wie geht es den Branchen? Expertinnen und Experten geben Einblick und Ausblick.
30 GESAMTPAKET
Die östliche Obersteiermark verbindet industrielle Infrastruktur, intakte Natur und ein starkes menschliches Netzwerk.
34 KRAFT DER ERDE
Als größter Vermarkter und Produzent von Obst und Gemüse in Österreich setzt Frutura auf Nachhaltigkeit.
40 MACHT (K)EINEN SINN
Arbeit steht unter Sinnlosigkeitsverdacht. Dem widerspricht der Arbeitsweltexperte Hubert Eichmann.
51 BIZOCIETY
54 HEADS AND NEWS
Neues aus der steirischen Wirtschaft
58 FRAUENPOWER
Über Stolpersteine und Begeisterung: Barbara Pettek, Geschäftsführerin von Fliesen Leeb, im Gespräch.
WEITERER ANSTIEG
DER BESCHÄFTIGUNG.
M EHR GEBURTEN.
Deutlich angestiegen ist 2021 die Zahl der Geburten, die damit den zweithöchsten Wert seit 1998 erreicht. Im Jahr 2021 wurden mit genau 11.357 um 424 beziehungsweise 3,9 Prozent mehr Kinder als im Jahr davor geboren.
Mit durchschnittlich 545.700 unselbstständig Beschäftigten verzeichnete die Steiermark im Jahr 2022 einen weiteren Anstieg der Beschäftigung: Gegenüber 2021 ergibt sich ein Plus von rund 12.500 Personen oder 2,4 Prozent.
NEUER REKORD BEI SELBSTSTÄNDIGEN .
Mit Stichtag 1.1.2022 waren 94.502 Steirerinnen und Steirer als selbstständig gemeldet. Die Anzahl ist somit gegenüber dem Vorjahr um 2.018 oder 2,2 Prozent angewachsen. Damit konnte ein neuer Rekordwert erzielt werden.
ARBEITSLOSIGKEIT
HISTORISCH NIEDRIG.
Mit im Schnitt 30.127 betroffenen Personen war die Arbeitslosigkeit so gering wie zuletzt im Jahr 2000, die vorläufige Arbeitslosenquote von 5,2 Prozent ist ebenfalls historisch niedrig.
ZAHL DER LANGZEITARBEITSLOSEN
NAHM MASSIV AB.
Mit einem erheblichen Minus von 45,4 Prozent sank die Arbeitslosigkeit von Personen, die bereits ein Jahr oder länger vom AMS in der Steiermark betreut werden, um -3.809 auf 4.575 Personen im Jahresdurchschnitt.
Der Bevölkerungsstand in der Steiermark ist im vergangenen Jahr um 0,5 Prozent oder 5.845 Personen gewachsen. Somit verzeichnete das Land am 1.1.2022 genau 1.252.922 Einwohnerinnen und Einwohner. Den größten regionalen Bevölkerungsanstieg verzeichnete der Großraum Graz, insbesondere der Bezirk Graz-Umgebung. Bis zum Jahr 2040 wird die Bevölkerung um weitere 1,9 Prozent auf fast 1.274.000 ansteigen.
Die steirische Exportwirtschaft erzielte im ersten Halbjahr 2022 einen neuen Rekord. Die heimischen Warenexporte stiegen von Jänner bis Juni gegenüber dem Vorjahr um 11,2 Prozent auf 14,4 Milliarden Euro. Damit wurde der bisherige Höchststand für ein erstes Halbjahr aus dem Jahr 2019 (13,4 Milliarden Euro) deutlich übertroffen.
Metalltechnik ist nach wie vor der Top-Lehrberuf in der Steiermark. Er wird aktuell von 1.927 Jugendlichen erlernt. 1.606 Steirerinnen und Steirer sind in Einzelhandelslehrberufen beschäftigt, 1.566 erlernen den Lehrberuf Elektrotechnik.
STARKER NACHWUCHS .
Insgesamt 4.832 junge Steirerinnen und Steirer haben im Vorjahr eine Lehre begonnen. Das entspricht –nach dem Rekordplus im Vorjahr (+9,8 Prozent) – einer weiteren Zunahme von 1,1 Prozent.
DIE STEIERMARK IST WEIBLICH. Der Frauenanteil in der Steiermark überwiegt. Laut aktuellen Daten kommen auf 1.000 Frauen rund 980 Männer.
Martin Foussek und sein Team sicherten sich bereits Auszeichnungen in puncto Innovation für Sunrise – einer App, mit der man unkompliziert Investments tätigen kann.
Der Investment-Experte im Word-Rap über Führungsstil, Werte und Sehnsuchtsorte.
G eboren: 23. August 1979
Ausbildung:
P romovierter Jurist (Graz/Wien), Master-Studium an der Columbia University (LL.M.); Rechtsanwalt in New York
Werdegang:
McKinsey & Company; Private Equity; seit 2015 „ Sunrise“
Familienstand: La ngjährige Partnerschaft
Social Networks: L inkedIn, Facebook, Instagram
Hobbys: Sport, Reisen
Lieblingsessen: Mamas Küche
T V-Sendung:
Ich habe keinen Fernseher und schaue auch seit 10+ Jahren kein TV mehr
L ektüre: A lle Empfehlungen aus der „ Sunrise Capital“-Podcast-Reihe „View from the Top“
Musik: Je nach Lust und Laune, alles –von Klassik bis Punk-Rock
L etzter Urlaub: Malediven
Sehnsuchtsort: Überall, wo es ruhig und sonnig ist.
Marke, die mir imponiert: A lle Marken, die für langfristigen Erfolg stehen. Die Wiener Philharmoniker beispielsweise.
FOTOS: SUNRISEH istorische Persönlichkeit: Al l diejenigen, die durch Mut, Weitsicht und Selbstlosigkeit gesellschaftlichen Mehrwert geschaffen haben.
Satz, denn ich nicht mehr hören kann: M it meiner Vermögensvorsorge beginne ich später.
Was mich nervt: Sensationsgier
Motto: Nimm d ich (selbst) nicht zu wichtig.
Werte, die mir wichtig sind: L oyalität und Ehrlichkeit
M it wem ich mich gerne einmal unterhalten würde: L arry Fink
GRAWE AUTOMOBIL
Nr.-1-Zukunftsfrage?
Wie schaffen wir es, der nächsten Generation eine bessere Welt (im weitesten Sinne) zu hinterlassen?
Wofür ich bedingungslos eintrete: Menschenwürde und Eigeninitiative
Was mir Sorgen macht: Sorglosigkeit und Ignoranz
3 Worte zu meinem Unternehmen: L angfristig sinnvolles Anlegen.
3 Worte zu meinem Führungsstil: L eading by example
Was ich von Mitarbeitern erwarte: Eigeninitiative, unternehmerisches Denken und Lösungsorientiertheit
A nderer Beruf, der mir Spaß machen würde: Fischer
Mein umfassender Fahrzeug- und Insassenschutz von Österreichs meistempfohlener* Versicherung.
grawe.at/automobil
Top-3 -Internet-Links:
• w ww.meetsunrise.com
• bank99.at/apps/anlage99
• l inkedin.com/in/martin-foussek5868b3185
Kurzbeschreibung Unternehmen: Sunrise (meetsunrise.com) ermöglicht es Privatanlegern in Österreich über den Standortfonds Österreich, mit nur einem Investmentfonds in die Champions des Wirtschaftsstandorts Österreich zu investieren. Fair, transparent und kostengünstig.
Im Gespräch mit Zukunftsforscher Andreas Reiter über die Arbeitswelt von morgen.
Noch nie hat sich der Arbeitsmarkt so schnell und stark verändert wie heute. New-Work-Konzepte wie die Vier-Tage-Woche bei gleichbleibendem Gehalt, der Generationenwechsel und digitale Tools wie KI (künstliche Intelligenz) sowie Roboter stellen uns vor einen Paradigmenwechsel: Wie wird die Arbeitswelt von morgen aussehen? Was
muss man können, um weiterhin auf dem Arbeitsmarkt gefragt zu sein? Welche Jobs sind zukunftssicher und was wird vielleicht irgendwann die KI übernehmen?
Andreas Reiter ist Zukunftsforscher und Leiter des ZTB Zukunftsbüros in Wien. Er hilft Unternehmen, Destinationen und öf-
fentlichen Institutionen, sich fit für die Zukunft zu machen. In seinem Fokus stehen dabei vor allem Makrotrends, die über Jahre, und Megatrends, die über Jahrzehnte andauern. Wie man Trends erkennt, bevor sie überhaupt zu Trends geworden sind, und auf welche Skills es in der Arbeitswelt von morgen ankommt, erklärt uns der Experte im Gespräch.
REDAKTION: TJARA-MARIE BOINE, FOTOS: OLIVER WOLF, SHUTTERSTOCKAndreas Reiter gründete Ende 1996 das ZTB Zukunftsbüro in Wien.
BUSINESS MONAT: Wie kann man Trends vorhersagen, wenn diese noch gar nicht zum Trend geworden sind?
Andreas Reiter: Bei der Zukunftsforschung geht es darum, schon früh Themen zu erkennen, die einmal Trends werden könnten. Ich vergleiche das oft mit einem Fluss: Dieser hat eine Quelle, wird zum Rinnsal, zum Bach und dann zum Fluss. Je näher man der Quelle ist, desto mehr weiß man über den Fluss. Es geht also darum, bereits die ersten Signale von Trends zu erkennen und möglichst früh an diese anzudocken. Das funktioniert, indem wir die Entwicklungen von Influencer:innen, innovativen Unternehmen oder bestimmten Bereichen mit einem Monitoringsystem scannen. So kann man im Laufe der Zeit – natürlich mit viel Gespür –gewisse Trenddatenbanken besser einschätzen.
Unsere Arbeitswelt wandelt sich so schnell wie noch nie zuvor. Wie können wir uns fit für die Berufswelt von morgen machen?
Der Wandel unserer Arbeitswelt ist gerade durch die Pandemie beschleunigt worden. Plötzlich gab es Remote Work oder
Homeoffice, was vorher mindestens zwei Jahrzehnte von Unternehmen abgelehnt wurde. Das verändert natürlich auch viel strukturell. Die Frage ist dabei: Wer macht die Zukunft?
Denn das sind nicht die 50-jährigen alten weißen Männer, sondern die jungen Menschen. Man muss sich also anschauen: Wer ist die Generation Z, was hat diese für Werte und wohin treibt es sie? Die Arbeitswelt von morgen wird extrem flexibel, extrem an die Bedürfnisse der heutigen Generation angepasst. Mit diesem Wandel muss man sich einfach beschäftigen, um fit für die Arbeitswelt von morgen zu sein.
Dabei haben ja ältere Generationen oft das Klischee im Kopf, die „jungen Menschen“ würden heute nicht mehr arbeiten wollen. Ist das wirklich so?
Jede Generation reagiert immer korrigierend, dialektisch auf die vorherige und stellt Dinge infrage, die davor klar festgelegt waren. In meiner Generation hat man sich über die Arbeit definiert, und es war klar, dass man nine-to-five arbeitet. Für die Generation davor war es auch kein Problem, 24/7 zu arbeiten, wie im Tourismus beispielsweise. Und das wollen die jungen Menschen nicht mehr. Das heißt nicht, dass diese generell nicht mehr arbeiten wollen. Sie entwickeln einfach neue Konzepte und arbeiten zeitverdichteter. Wir müssen uns loslösen von starren Vorstellungen – genauso wie wir uns auch in der Pandemie losgelöst haben vom territorialen Arbeiten hin zu Remote Work.
Welche Kompetenzen und Skills werden zukünftig an Bedeutung gewinnen, welche verlieren?
Das hängt natürlich von dem jeweiligen Bereich ab, in dem man arbeitet. Jedoch tun sich Generalist:innen immer etwas leichter in der klassischen Wirtschaft, weil man sich schneller in unterschiedliche Themen einarbeiten kann. Es ist also wichtig, sich verschiedenste Kernkompetenzen und Expertise durch eigenständige Weiterbildung anzueignen. Auch klassische Softskills wie Kreativität und kritisches Denken werden immer relevanter.
Stichwort Roboter und KI: Gibt es eventuell auch Berufe, die wegfallen und von Computern übernommen werden könnten?
Bestimmte Dinge werden ja heute schon von Robotern oder KI übernommen. Hier kommt es jedoch eher auf die Frage an:
Ersetzen oder ergänzen diese Jobs? Ein Beispiel sind Service-Roboter in der Gastronomie. Dort fehlen aufgrund des Fachkräftemangels Mitarbeitende. Service-Roboter könnten abräumen sowie putzen und unterstützen dann die Mitarbeitenden, sie nehmen keinen Job weg. Natürlich besteht die Gefahr, dass auch bestimmte Berufe wegfallen –aber das war schon immer so, das ist Evolution. Bei aller Kritik, die man noch wird anwenden müssen, sehe ich digitale Tools eher als sinnvolle Erweiterung für die Arbeitsmärkte, weil wir einfach zu wenig Leute für bestimmte Berufe haben. Andersrum sollten soziale Jobs, bei denen es den sozialen Kontakt auch wirklich braucht, wie Kindergärtner:innen, Lehrer:innen und Pflegepersonal, mehr gefördert und aufgewertet werden.
Wenn unsere Kinder in 20 Jahren sagen: „Ich gehe zur Arbeit“ – was werden sie damit meinen?
Ich halte es für möglich, dass sich dieser Satz umdrehen wird und dass unsere Kinder in 20 Jahren nicht sagen werden: „Ich gehe zur Arbeit“, sondern eher: „Die Arbeit kommt zu mir.“ Denn ein Zur-ArbeitGehen erfordert einen physischen Hintergrund. Vielleicht ist das Arbeiten dann aber in einem Metaverse oder einer künstlich-intelligenten Welt, das wird immer hybrider werden, und das erfordert eine hohe Agilität. Natürlich ist da noch vieles offen, was noch auf uns zukommt, aber da werden wir noch hineinwachsen.
„Um fit für die Arbeitswelt von morgen zu sein, muss man sich mit dem heutigen Generationenwechsel beschäftigen.“
ANDREAS REITER Zukunftsforscher
kraft.dasmurtal.at
Die Arbeitsmarktpolitische Strategie Steiermark 2030 soll den steirischen Arbeitsmarkt fit für die Zukunft machen. Einblick in Ziele und Maßnahmen gibt Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.
BUSINESS MONAT: Worin sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen für den steirischen Arbeitsmarkt?
Barbara Eibinger-Miedl: Der steirische Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Jahren dynamisch entwickelt. In vielen Bereichen haben wir mittlerweile nicht mehr nur einen Fachkräfte-, sondern bereits einen Arbeitskräftemangel. Dies liegt einerseits an der demografischen Entwicklung, die nun
deutlich spürbar ist, aber andererseits auch am Wandel der Arbeitswelt, wie beispielsweise am Trend zur Teilzeitarbeit.
Gemeinsam mit Expert:innen der Sozialpartner und des AMS Steiermark haben Sie die Arbeitsmarktpolitische Strategie Steiermark 2030 erarbeitet. Was sind die großen Ziele dieser Strategie?
Unsere Strategie hat zwei Stoßrichtungen: Einerseits
wollen wir das Potenzial der in der Steiermark lebenden Menschen, etwa durch Aus- und Weiterbildung, weiter heben, und andererseits die Akquise internationaler Fachkräfte besser koordinieren.
Stichwort: „Fachkräftemangel“ – insbesondere ältere Arbeitnehmer:innen, Frauen sowie internationale Fachkräfte sollen bei der neuen Strategie verstärkt im Fokus
stehen. Welche Schritte werden hier gesetzt? Ein wesentlicher Baustein, um mehr Frauen eine Vollzeitbeschäftigung zu ermöglichen, ist die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zudem sollen klassische Rollenbilder bei der Berufswahl abgebaut und das Interesse an technischen Berufen geweckt werden. Dabei setzen wir etwa auf regionale Berufs- und Bildungsmessen, oder das Pro-
BARBARA EIBINGER-MIEDL W irtschaftslandesrätin TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTO: TERESA ROTHWANGLjekt „Science Garden“. Mit einem neuen Standortmarketing wollen wir die Steiermark außerdem als attraktiven Wirtschaftsstandort und Lebensraum international noch besser positionieren.
Gerade in den Pandemiejahren haben sich viele dazu entschieden, nicht mehr Vollzeit zu arbeiten. Dies trägt zum akuten Fachkräftemangel bei. Wie können Unternehmen hier gegensteuern?
Seit der Pandemie zählt insbesondere Telework zu einem fixen Bestandteil in vielen Unternehmen und wird vonseiten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer immer stärker eingefordert. Themen wie Familienfreundlichkeit, betriebliche Gesundheitsförderung und
flexible Arbeitszeiten werden zudem immer wichtiger, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.
Welche Rolle spielen grüne Technologien und Nachhaltigkeit für den Arbeitsmarkt der Zukunft?
Nachhaltigkeit ist derzeit in aller Munde und hat vor allem bei der jungen Generation einen großen Stellenwert. In der Steiermark ist der Bereich der grünen Technologien seit Jahren ein bedeutendes Stärkefeld und dieses wächst stetig. Unsere Vorreiterrolle kommt uns jetzt zugute und wird uns dabei helfen, die Energiewende zu meistern.
Ein erstes Maßnahmenpaket soll bereits heuer starten.
Wie sieht das im Detail aus?
Im Wirtschaftsressort arbeiten wir daran, die heimischen Unternehmen bei ihrer Umstellung auf die neuen Arbeitswelten zu unterstützen. Über die Steirische Wirtschaftsförderung bieten wir hier entsprechende Förderungsprogramme an: „Top!Job“, das wir gemeinsam mit der Arbeiterkammer umsetzen, unterstützt Betriebe dabei, sich durch gezielte Maßnahmen als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Mit dem Programm „Weiter!Bilden“ fördern wir Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen von Firmenchefs sowie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Darüber hinaus zeichnen wir die familienfreundlichsten Betriebe aus, um das Bewusst-
sein für dieses Thema in der Wirtschaft zu schärfen.
Wie wichtig ist die Digitalisierung für die Zukunftsf ähigkeit des steirischen Arbeitsmarkts?
In meinem Ressort forcieren wir den Aufbau digitaler Kompetenzen schon lange, denn diese werden immer stärker zu Schlüsselqualifikationen im Bildungs- und Berufsleben. Das Digitale hat mittlerweile in allen Branchen und Berufsbildern Einzug gehalten. Mir ist es wichtig, insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen bei dieser Transformation so gut wie möglich zu unterstützen. Auch der Breitbandausbau steht weiterhin ganz oben auf meiner Agenda.
Ländliche Regionen besitzen ebenso viel Wirtschaftspotenzial wie Ballungsräume. „Kraft. Das Murtal“ setzt dabei mit dem diesjährigen Schwerpunkt „Employer Branding“ neue Maßstäbe.“
und die Wirtschaftskraft in der Region zu stärken, wurde bereits 2009 die Initiative „Kraft. Das Murtal“ ins Leben gerufen –eine Plattform, auf der Unternehmen zusammenkommen, um ihre Ideen und Best Practices auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen. Über die Jahre hat sich die Initiative stetig weiterentwickelt. Mittlerweile zählt sie über 90 Unternehmen mit insgesamt über 7.000 Mitarbeitenden.
Die Region Murau Murtal ist bekannt für ihre malerische Landschaft, ihre Gastfreundschaft und ihre reiche Geschichte. Weniger bewusst ist, dass das Murtal auch eine Region mit riesigem wirtschaftlichem Potenzial ist. Um dieses Potenzial zu nutzen
Mit vereinten Kräften stellt man sich der aktuell wohl größten Herausforderung: dem Fachkräftebedarf. „Innovative Ideen kommen dabei nicht zu kurz“, erklärt „Kraft. Das Murtal“-Geschäftsführerin Bibiane Puhl gemeinsam mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Josef Rieberer und dem Sprecher der Initiative Florian
„Mit unseren Aktionen wollen wir aktiv auf junge Menschen, Studierende und zukünftige Mitarbeitende zugehen und die Vielfalt der Jobmöglichkeiten aufzeigen.“
FLORIAN HAMPEL
Sprecher der Initiative „Kraft. Das Murtal“ GF Hage SondermaschinenbauTEXT: LISSI STOIMAIER FOTOS: THOMAS LUEF, SHUTTERSTOCK
Hampel. „Von der betrieblichen Gesundheitsförderung mit Aktivitäten von Bewegung über Ernährung bis hin zu Themen der Vorsorge ist das Angebot groß. Für alle gibt es Vorteile mit der Karte zum Kraft.Club. Mit der Willkommensbox werden neu in die Region gezogene Mitarbeiter:innen der Kraft.Betriebe in Kooperation mit dem Tourismus Murtal willkommen geheißen.“
Fachkräfte halten und gewinnen steht dabei heuer unter dem Motto „Kraft. Vernetzung Stadt. Land“ im Fokus der Initiative. So sorgte bereits ein Skitag am Kreischberg für Studierende der Region Murau Murtal und Kraft.Lehrlinge im Februar für Begeisterung. Bei der exklusiven Veranstaltung „Kraft. Am Berg“ am 23. März am Kreischberg wird in ei-
nem ausgewählten Kreis regionaler und überregionaler Unternehmer:innen gemeinsam mit namhaften Vertreter:innen aus Wirtschaft und Politik der Fokus auf Wirtschaftskraft und Lebensqualität in der Region Murau Murtal gesetzt, um die Region als attraktiven Standort für Fachkräfte zu stärken. Die Austrian Business Agency wird dabei einen Vortrag zum Thema Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland halten.
Darauf folgen im Laufe des Jahres Highlights wie Betriebsbesuche bei den teilnehmenden Unternehmen und im Herbst das „BockBeat“-Event im Dom im Berg in Graz für Studierende der Region Murau Murtal. Bei „BockBeat“ feiern Vertreter:innen aus Wirtschaft und Politik gemeinsam mit vielen Student:innen aus der Region Murau Murtal. „Viele junge Menschen ziehen in unsere Landeshauptstadt, um dort ihre Ausbildung zu
Über 90 Unternehmen im KraftNetzwerk arbeiten gemeinsam an der Stärkung des Standortes. Die Initiative zeigt die Potenziale der Region auf und setzt gemeinsame Impulse zur Weiterentwicklung.
Die Initiative bietet mit ihrer eigenen Jobbörse eine umfassende gebündelte und übersichtliche Darstellung offener Job- und Lehrstellenangebote in KraftPartnerunternehmen. Zudem bieten die Kraft-Partnerunternehmen auch eine Vielfalt an Möglichkeiten, Berufspraxis zu sammeln bzw. zu erleben. Die Palette reicht von Darstellung regionaler zukunftsträchtiger Berufsbilder über Schnupperlehrstellen bis hin zu Betreuung von Abschlussarbeiten und Praktika.
kraft.dasmurtal.at/de/jobs
kraft.dasmurtal.at
„Mit vereinten Kräften stellen wir uns der aktuell wohl größten Herausforderung: dem Fachkräftebedarf, und gehen dabei neue, innovative Wege. “
BIBIANE PUHL Geschäftsführerin „Kraft. Das Murtal“
Aufsichtsratsvorsitzender „Kraft. Das Murtal“, Vorstand Murauer Bier
absolvieren, und vergessen dabei, dass es auch in der Region Murau Murtal attraktive Arbeitgeber gibt. Mit dieser Aktion gehen wir gemeinsam mit der Brauerei Murau aktiv auf zukünftige Arbeitskräfte zu und bringen sozusagen die regionalen Unternehmen zu ihnen nach Graz, um den Studierenden die Vielfalt der Jobmöglichkeiten aufzuzeigen“, erklärt KraftSprecher Florian Hampel.
„Auch Social Media und da vor allem der neue TikTok-Account, den wir aufgebaut haben, werden für uns zukünftig eine zentrale Rolle spielen“, ergänzt Bibiane Puhl. Aktuell wird dafür der oder die „Kraft-Creator“ gesucht. Bewerbungen können mit Video übermittelt werden. Sogar eine Anstellung für TikTok wäre bei der Initiative möglich.
Die reale Begegnung für junge Menschen mit den Unternehmen wird alle zwei Jahre mit einem Tag der offenen Tür geboten. 1.200 Schüler und Schülerinnen aus der ganzen Region besuchen dabei Unternehmen und bekommen so einen guten Einblick in den beruflichen Alltag.
„Wir merken auch, dass das Thema Nachhaltigkeit immer stärker gefragt ist. Es gibt sehr viele Betriebe in der Region, die in diesem Bereich extrem investieren –angefangen von Elektromobilität über Photovoltaik bis zu Umweltsystemen. Eine saubere Industrie ist für uns prinzipiell ein Herzensanliegen, da wir für die Region einen Beitrag leisten wollen“, so Puhl.
Aber nicht nur nach außen, sondern auch innerhalb der Unternehmen wird die Kraft der Initiative genutzt, um voneinander zu lernen und davon zu profitieren. „Wir sehen deutlich, dass nach rund 14 Jahren unser Kraft-Netzwerk so viel an Stabilität und gegenseitigem Vertrauen aufgebaut hat, dass auch diese brennenden Themen, wie beispielsweise der akute Fachkräftebedarf, gemeinsam angepackt werden“, erklärt Aufsichtsratsvorsitzender Josef Rieberer. „Als Einheit gesehen ist das Netzwerk ja der größte Arbeitgeber der Region Murau Murtal mit über 7.000 Mitarbeitenden.“
So ist es „Kraft. Das Murtal“ auch gelungen, eine neue Kooperation mit der FH CAMPUS 02, Studienrichtung Automatisierungstechnik, zu realisieren. Das heißt, zwölf Studierende haben im September in den Räumlichkeiten von Hage mit ihrem dreijährigen berufsbegleitenden Automatisierungstechnik-Studium begonnen.
Highlights 2023
• 23. März
Exklusive Veranstaltung „Kraft. Am Berg“ am 23. März 2023 am Kreischberg
• Juni/Juli 2023
Kraft.Betriebsbesuche für Studierende der Region Murau Murtal
• Herbst 2023
„BockBeat“ für Studierende der Region Murau Murtal im Dom im Berg in Graz
„Als Einheit gesehen ist das Netzwerk ja der größte Arbeitgeber der Region Murau Murtal mit über 7.000 Mitarbeitenden.“
JOSEF RIEBERER
Welche Rolle die regionale Verwurzelung im Daily Business der Steiermärkischen Sparkasse spielt und worin aktuell die wirtschaftlichen Herausforderungen und Chancen der Region Murau Murtal liegen, erklärt Steiermärkische Sparkasse-Vorstandsmitglied Oliver Kröpfl im Gespräch.
Die Steiermärkische Sparkasse ist ein fester Bestandteil der regionalen Wirtschaft in der Steiermark. Beim heute größten Finanzinstitut der Region waren die Werte Regionalität und Nachhaltigkeit schon im Gründungsgedanken vor rund 200 Jahren tief verwurzelt. Auf diese Kraft vor Ort setzt die Sparkasse heute noch – auch in der wirtschaftlich so spannenden Region Murau Murtal. Vorstandsmitglied Oliver Kröpfl dazu im großen Interview.
Was ist für Sie persönlich an der Region Murau Murtal wirtschaftlich so interessant?
Oliver Kröpfl: Es gibt kaum eine andere Region, in der es einen derart diversen Branchenmix gibt – die starke Industrie, vielseitige Landwirtschaft und tolle Tourismusgebiete sind dabei nur Beispiele. In all diesen Bereichen hat sich in den letzten Jahren extrem viel getan.
Inwiefern?
Die Betriebe haben gezeigt, dass man mit unternehmerischem Mut gerade in schwierigen Zeiten viel erreichen kann. Ich habe wirklich den Eindruck, dass die getätigten Investitionen besonders gut aufgegangen sind.
Welche Herausforderungen, aber auch Chancen sehen Sie für die Region?
Einerseits sind die Industrie und deren Zulieferer massiv vom Preisdruck hervorgerufen durch die hohe Inflation betroffen. Aktuell sieht man aber, dass die Unternehmen es noch erfolgreich schaffen, die Situation zu bewältigen und die Kundenzahl zu halten.
Andererseits ist das Thema Nachhaltigkeit DIE Challenge für jetzt und die nächsten Jahre. Die Klimaerwärmung wird vor allem für den Wintertourismus ein bestimmendes Thema sein. Eine langfristige Stärkung des Sommertourismus ist hierbei ebenso wichtig.
Welche Unterstützung brauchen Betriebe, um auch in Zukunft stark agieren zu können?
Zuerst ist es einmal extrem wichtig, einen Blick auf die eigenen Finanzen zu haben. Denn eines muss uns klar sein, auch wenn man es nicht gerne hören möchte: Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Welt um uns herum länger noch nicht in ruhigeres Fahrwasser gerät. Vordenken und langfristig vorsorgen zählen daher. Wie ist mein Unternehmen aufgestellt? Was muss auf die Agenda? Wie sieht meine Produktpalette aus? Wie kann man Energiekosten
senken? Und vor allem, wie kann ich auch in Zukunft attraktiv als Arbeitgeber bleiben? Diese Fragen gilt es zu bedenken und aktiv daran zu arbeiten.
Mit welchen Strategien begegnet die Steiermärkische Sparkasse den aktuellen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen?
Auch wir schauen natürlich aktiv darauf, w ie die Steiermärkische Sparkasse, vor allem im Bereich der Nachhaltigkeit, aufgestellt sein soll. Ein Beispiel dafür ist der verstärkte Einsatz von Photovoltaikanlagen an unseren Standorten. Wir sind auch sehr froh, dass dieses Thema bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf großes Interesse stößt und sie sich für die verschiedensten Ziele und Maßnahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie engagieren.
Warum setzt die Steiermärkische Sparkasse einen so starken Fokus auf die regionale Verankerung?
Wir sind als Bank in der Steiermark und in Österreich verwurzelt. Unser Heimmarkt wird immer die Steiermark sein. Wir kennen die Region, wir kennen die Menschen und ihre Bedürfnisse. Das ermöglicht uns, als Bank ganz anders beratend zur Seite zu stehen, als große internationale Banken ohne Bezug zur Region. Dieses Commitment unterstreichen wir auch mit einem starken Filialnetz und der Betreuung der Kundinnen und Kunden vor Ort, zahlreichen Events und Investitionen in der Region.
Stichwort: Investitionen: Welche Schritte werden seitens der Sparkasse in naher Zukunft in der Region Murau Murtal umgesetzt?
Wir modernisieren derzeit das Filialnetz, beispielsweise unlängst in Knittelfeld. Im März wird es auch wieder unser Innovationsfrühstück mit Unternehmerinnen und Unternehmern in Murau geben. Wir setzen bei Veranstaltungen stark auf kleinere Events, da diese in puncto Netzwerken und Wissensaustausch definitiv effizienter sind.
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern ist der größte Anbieter von Finanzdienstleistungen im Süden Österreichs.
3.009 Mitarbeiter:innen betreuen an 231 Standorten in der Steiermark und in Südosteuropa 805.826 Kund:innen. Der Marktanteil des Steiermärkische Sparkasse-Konzerns beträgt im steirischen Privatkundengeschäft
ca. 34 % und im steirischen Firmenkundengeschäft ca. 39 %. In der Steiermärkische Sparkasse-Gruppe arbeiten
7.752 Mitarbeiter:innen und betreuen an 433 Standorten rund 2,6 Millionen Kund:innen. (Stand: 31. Dezember 2021) www.sparkasse.at
Aus der Judenburger Stadtapotheke ist ein Unternehmen hervorgegangen, das mit Nahrungsergänzungsmitteln einen internationalen Markt bedient. Die Nachfrage nach natürlichen Heilmitteln steigt, deshalb eröffnet Gall Pharma mit „Pater Severin Naturprodukte“ einen neuen Produktionsstandort in Mariahof.
Die Maske wirkt – das ist nicht nur von zahlreichen Studien belegt, es spiegelt sich auch in den Verkaufszahlen der Judenburger Firma Gall Pharma wider. „Alles, was mit Husten und Infektionen zu tun hat, hat sich während der Pandemie um 90 Prozent schlechter abgesetzt als davor und danach“, sagt Dieter Gall. Der Pharmazeut hat vor 40 Jahren ausgehend von der Stadtapotheke Judenburg ein Unternehmen gegründet, das heute zu Europas größten Herstellern von Nahrungsergänzungsmitteln zählt. Die Pandemie hat das Geschäft gehörig durcheinandergebracht – was früher ein Verkaufsschlager war, verkam mit einem Schlag zum Ladenhüter. Umgekehrt haben sich andere Produkte so gut verkauft wie noch nie.
„Vor allem die Präparate zur Stärkung der Immunabwehr haben sich seit Covid enorm im Absatz gesteigert. Als pharmazeutischer Großhandel waren wir in der glücklichen Lage, auch durch alle Lockdowns arbeiten und produzieren zu können“, sagt Gall. Dennoch hat sein Unternehmen genauso mit den Widrigkeiten des aktuellen wirtschaftlichen Umfelds zu kämpfen wie alle anderen auch. Ein Beispiel gefällig? Die Lieferzeiten: Was vor der Pandemie innerhalb von Wochen geliefert werden konnte, braucht jetzt Monate, was Monate brauchte, geht jetzt bis zu einem Jahr. Gall behalf sich damit, Produkte und Rohstoffe mit einem Planungshorizont von bis zu zwei Jahren vorzubestellen, um den Verzögerungen entgegenzuwirken. Lagerfläche und Liquidität set-
zen aber auch dieser Strategie einen engen Rahmen. „Inzwischen kauft man, was man bekommt. Unter Umständen holt man nicht einmal mehr Preisvergleiche ein – das macht keinen Sinn mehr, weil man de facto kaufen muss, was lieferbar ist“, sagt Gall.
35 MILLIONEN KAPSELN Selbst liefert er vor allem ins Ausland: Mit einer Exportquote von fast 90 Prozent hat Gall Pharma einen bemerkenswerten Stand am europäischen Markt. Deutschland etwa ist ein wichtiges Absatzgebiet: „Im Gegensatz zu Österreich sind die Apotheken dort mehr auf Verkauf orientiert und stellen keine eigenen Produkte her. Sie wollen auf Fertigprodukte zurückgreifen“, sagt Gall. Davon hat er genug zu bieten – 1.000 verschiedene Re-
TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: SANDRO ZANGRANDO, THOMAS LUEF, GEORG OTT, BEIGESTELLTzepturen und 35 Millionen verkaufte Kapseln pro Jahr kommen aus dem 4.000 Quadratmeter großen Firmengebäude in Judenburg. Weitere 1.000 Quadratmeter Produktionsfläche kommen Mitte des Jahres im ehemaligen Vivarium in Mariahof dazu. Über eine Million Euro investierte Gall in die aufgelassene Erlebniswelt, um sie zu einem hochmodernen Standort für die Tropfen- und Salbenproduktion nach klassischen Rezepturen umzubauen. Gall: „Baldrian, Mistel, Weißdorn – die alten Heilmittel sind den Leuten heute noch ein Begriff, auf den sie sich wieder zurückbesinnen. Die Nachfrage nach diesen Produkten steigt enorm.“
Enorm steigen allerdings auch die Preise für die Rohstoffe, die Gall für die Salbenproduktion benötigt. Allein der Grundstoff
Vaseline hat in den vergangenen Monaten einen Preissprung von über 150 Prozent vollzogen – das Erdölprodukt hat sich als Konsequenz der Energiekrise von 2,50 Euro pro Kilo auf sieben Euro verteuert. Für Gall Pharma bedeutet das, im März eine Preiserhöhung von zehn Prozent auf die gesamte Produktpalette aufzuschlagen. „Das ist genau das, was mich die Steigerungen bei Personal und bei Energie kosten. Das muss leider Gottes weitergegeben werden“, sagt Gall. Dem Wunsch der Politik, Unternehmen sollen auf Preiserhöhungen verzichten und stattdessen Einbußen bei den Gewinnen hinnehmen, kann er nur wenig abgewinnen. Seiner Erfahrung nach würden die Banken bei dieser Logik nicht mitspielen – werden die Gewinne eines Unternehmens zu niedrig, sperren sie sich
gegen die Verlängerung von Kreditlinien. „Vor acht Jahren wurde mir gesagt, ich müsse meinen Gewinn um einige 100.000 Euro pro Jahr steigern, sonst gibt es keine Verlängerung. Und das, obwohl ich seit Bestehen des Unternehmens nie Verluste geschrieben habe“, sagt Gall.
Im Gegenteil, Gall konnte seinen Geschäftssinn richtig einsetzen und vergrößerte sein Unternehmen stetig. 1981 begann er damit, unter dem Herstellernamen Gall Pharma Vaseline maschinell abzufüllen und an den Großhandel zu verkaufen. 1994 zog das Unternehmen von den engen Räumlichkeiten der Stadtapotheke Judenburg in ein neues Firmengebäude im Stadtgebiet um, das heute noch als Firmensitz dient. Gall gründete seitdem
„Baldrian, Mistel, Weißdorn – die alten Heilmittel sind den Leuten heute noch ein Begriff, auf den sie sich wieder zurückbesinnen.
Die Nachfrage nach diesen Produkten steigt enorm.“
DIETER GALL
Gründer Gall Pharma
auch drei Tochterunternehmen in Deutschland: Die Hecht Pharma GmbH und Bios Medical Services betreiben pharmazeutischen Großhandel, die Leiter Lifecare GmbH vertreibt diverse Blütenessenzen, Bachblüten und verschiedene alternativmedizinische Produkte. Zur Firmengruppe gehören außerdem die Judenburger Druckerei Iris und Drogerie Junek am Judenburger Hauptplatz.
Der Standort, vor allem die Innenstadt, liegt Gall nach wie vor am Herzen, auch wenn sich hier, abseits von großen Ballungszentren, die Personalsuche noch schwieriger gestaltet. „Die Personalthematik trifft uns mit voller Wucht und zieht sich durch alle Berufsfelder, vom Niedrigqualifizierten bis hin zum Spezialisten. Es gibt einfach keine entsprechenden arbeitswilligen Stellensuchenden. Wer arbeiten
will, kann es sich gerade aussuchen“, sagt Gall. Von den rund 100 Mitarbeitern am Produktionsstandort Judenburg und den weiteren rund 50 Beschäftigten in Apotheken und anderen Bereichen müssen viele weite Arbeitswege in Kauf nehmen. Sie reisen täglich von Köflach, Murau, Neumarkt und sogar Wolfsberg an, im Zweischichtbetrieb von 5 Uhr früh bis 23 Uhr nachts, was auch die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel erschwert. Die erhöhten Kraftstoffpreise sorgen bei Gall für Kopfzerbrechen. Zwei Elektroautos, die sein Unternehmen für die Mobilität der Mitarbeiter angeschafft hat, sind ein erster Versuch, aus der fossilen Abhängigkeit zu entkommen.
In Sachen Nachhaltigkeit ist Gall Pharma auch sonst nicht
untätig: Das gesamte Salbensortiment wurde in den letzten zwei Jahren von Kunststofftiegeln auf Glasbehälter umgestellt. „Wir schauen auch bei den Verpackungsmaterialien, nach Möglichkeit regional einzukaufen und nicht um die halbe Welt schippern zu lassen. Aber das ist in unserem global vernetzten Wirtschaftssystem gar nicht so leicht umzusetzen“, sagt Gall. Auch beim Einsatz erneuerbarer Energien tut er sich mitunter schwer – den neuen Standort in Mariahof wollte er mit einem Blockkraftwerk beheizen, wartet jetzt aber noch die Entwicklungen auf EU-Ebene ab, inwieweit Biomasse noch förderfähig bleibt. „Betriebe brauchen Planungssicherheit. Wenn alle paar Monate neue Zugänge diskutiert werden, lässt sich nicht sinnvoll wirtschaften.“
Seit über 40 Jahren beschäftigt sich das steirische Unternehmen Gall Pharma Austria mit der Forschung und Herstellung von hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln. Mit über 1.000 verschiedenen Präparaten sind sie der führende Produzent von Nahrungsergänzungsmitteln in Europa.
Zu allen Zeiten haben Menschen sich mit dem Erhalt der Gesundheit und der Heilung beschäftigt. Manche Methoden der Behandlung setzen uns heute noch in Erstaunen. So beschreibt schon Hippocrates Operationen am Gehirn. Und zu jeder Zeit stellten Menschen Medizinprodukte her. Die jeweiligen „High-Tech Materialien“ wandelten sich von Stein oder Holz zu Leder und Metall, heute kommen die modernsten Materialen und technischen Möglichkeiten unserer Zeit zum Einsatz.
Von Anästhesie-Produkten bis zur Zahnspange: Medizinprodukte sind so vielfältig, wie die gesundheitlichen Herausforderungen, die Menschen im Laufe ihres Lebens beschäftigen. Medizinprodukte umgeben uns alle, und das jeden Tag. Die meisten Steirer:innen benutzen sie routiniert in ihrem Alltag. Produkte wie Zahnspangen oder Kontaktlinsen erleichtern unser aller Leben. Aber auch viele weitere Medizinprodukte, wie z. B. in der Labor-Diagnostik oder chirurgische Instrumente, Herzschrittmacher und andere medizinische Implantate, sichern die Gesundheit und Lebensqualität von hunderttausenden Menschen. Es gibt rund 750.000 verschiedene Medizinprodukte die uns in allen Lebensphasen zur Verfügung stehen.
• 505 Medizinproduktehandelsunternehmen
• davon 110 Arbeitgeberbetriebe
• 3,9 % Neugründerquote
• 1565 Beschäftigte in der Steiermark
• davon 16 Lehrlinge
• 862,3 Mio Euro Gesamtbranchenumsatz pro Jahr in der Steiermark
Der steirische Medizinproduktehandel umfasst rund 505 Unternehmen und 1565 Beschäftigte, davon aktuell 16 Lehrlinge. Viele Unternehmen sind stark international verknüpft. Die Neugründerquote in der Steiermark in diesem Sektor beträgt 3,9 %.
Die Branche und ihre Produkte sind gesetzlich streng reglementiert und kontrolliert, das garantiert Qualität und Sicherheit für alle steirischen Konsument:innen und das Gesundheitssystem.
Die bestmögliche Versorgung mit innovativen Medizinprodukten von höchster Qualität – sowie die Versorgungssicherheit auch in Krisenzeiten – ist das Ziel der Branche. Dafür setzt sich die Fv Steiermark gegenüber Politik und Sozialversicherungsträgern ein.
Ihre steirischen Medizinproduktehändler beraten Sie kompetent und verlässlich –immer, wenn Ihre Gesundheit es braucht.“
Status quo. Wie geht es den Branchen? Was sind die großen aktuellen Herausforderungen und worin liegen dabei Chancen? Expertinnen und Experten geben Einblick und Ausblick.
A NDREA SAJBEN
CEO M.A.S. Marketing Consulting Andrea Sajben
Die Tourismusbranche hat sich nach den letzten zwei Jahren gut erholt. Die Gäste kommen wieder, sind aber bei ihrer Urlaubsentscheidung bewusster geworden. Sie achten mehr auf Authentizität und Regionalität und suchen ganzheitliche Angebote mit Tiefgang. Regeneration und Gesundheitserhaltung sind immer wichtigere Themen bei der Auswahl der Unterkunft. Ein weiterer, entscheidender Punkt ist die persönliche, wertschätzende, unaufdringliche Gästebetreuung – genau das ist die Stärke der familiengeführten, gesund gewachsenen Betriebe in der Steiermark. Viele Unternehmer haben die letzten Jahre für die Vertiefung ihrer Angebote genützt. Im Almwellness Hotel
Pierer wurde zum Beispiel die Almkulinarik mit der neuen Naturküche Alminarium dem einzigartigen Weintresor und der Almboutique mit Schmankerln zum Mitnehmen weiterentwickelt, das Natur- und Wellnesshotel Höflehner erwartet seine Gäste im Rahmen des brandneuen Health-Care-Konzeptes mit Mountain Retreats zu den Schwerpunkten Yoga, Keto und Lowcarb und die Chefin der Seevilla am Altausseer See kreiert ihre eigene Trachtenmode für die moderne Frau. Innovation, Kreativität ist gefragt und die Kooperation mit regionalen Produzenten wird überall intensiviert!
In fast allen Regionen der Welt ist der Trend zur Automatisierung klar zu erkennen. Besonders positiv entwickelt sich unser Geschäft in Europa, beispielsweise in den Niederlanden, Großbritannien oder Italien, wo gleich mehrere große automatisierte Distributionszentren für namhafte Onlinehändler umgesetzt wurden. Auch Nordamerika hat sich zu einem wichtigen Standbein der Knapp-Gruppe entwickelt: Die größten Player im Segment Handel und Lebensmittelhandel setzen auf Technologien von Knapp. Analog dazu wurde auch der US-amerikanische Standort in der Nähe von Atlanta stark ausgebaut.
Knapp investiert auch weiter in den Ausbau der österreichischen Standorte in Hart bei Graz, Leoben, Dobl, Raaba-Grambach, Klagenfurt und Wien. Am Knapp-Headquarter in Hart bei Graz entsteht gerade ein neues, modernes Bürogebäude mit Innenhof und eine Parkgarage inklusive Ladestationen für E-Autos. Am Standort Leoben ist eine neue Montage- und Logistikhalle kurz vor Fertigstellung. Auch das Lehrlingsausbildungsprogramm, das bei Knapp als staatlich ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb bereits jahrzehntelange Tradition hat, wird weiter ausgebaut: Letztes Jahr wurden zusätzlich 50 neue Lehrstellen geschaffen und ein neuer Lehrberuf kam dazu.
G eschäftsführer Deisl Sauna & Wellness
Wir spüren seit Jahren einen starken Wellnesstrend und eine Entwicklung hin zu maßgeschneiderter Entspannung im privaten Rahmen. Die Sauna hat sich dabei zu einem aufwendig gestalteten Lifestyle- und Designobjekt entwickelt, das als hochwertiges Wohnelement das Herzstück des Private Spa bildet und die Immobilie aufwertet. In der Coronazeit ist die Nachfrage dann regelrecht explodiert: Viele Kunden haben
ihre Bauvorhaben vorgezogen und sich den Traum von der eigenen Wellnessoase früher als geplant erfüllt. Im Moment befinden wir uns in einer Art „Konsolidierungsphase“; die Nachfrage normalisiert sich, wobei sich der Wellnesstrend ungebrochen fortsetzt. Auch die Investitionsbereitschaft der Hotellerie in Sauna- und Wellnessbereiche beziehungsweise En-suite-Lösungen ist nach einem krisenbedingt verhaltenen Herbst aufgrund des starken Wintergeschäfts wieder spürbar stärker.
K LAUS BARTELMUSS
Eigentümer der IBS Paper Performance Group
Die IBS Paper Performance Group ist der weltweit führende Spezialist in der Optimierung von Papier-, Karton-, Zellstoff- und Tissuemaschinen. Mit 20 Standorten und über 750 Mitarbeitern weltweit sind wir überall dort präsent, wo die Papier- und Zellstoffindustrie zu Hause ist. Nahezu alle bedeutenden Maschinen weltweit haben Produkte der Firmengruppe täglich im Einsatz. Allein im Jahr 2022 haben wir bereits mehrere Millionen Euro in den Produktionsbereich am Standort Teufenbach-Katsch investiert. Durch die um-
fangreichen Investitionen wird der Unternehmensstandort nachhaltig abgesichert und laufend weiter ausgebaut.
Aufgrund der guten Auftragslage im Bereich der Produktion von Papierbändern führen wir am Standort Teufenbach-Katsch sogar eine vierte Schicht ein. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser zusätzlichen Schicht sollen nur am Wochenende arbeiten, haben dafür aber von Montag bis Freitag frei.
JOSEF DEISLWenn es um die Pflege von Haut geht, setzen immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher auf Produkte mit Wirkstoffen, die nicht nur effektiv und innovativ pflegen, sondern darüber hinaus auch umweltfreundlich sind. Ringana-Produkte haben ein Ablaufdatum, auf das wir als Familienunternehmen aus der Steiermark sehr stolz sind. Es ist der Beweis für absolute Frische und hohe Wirksamkeit. Damit liegen wir schon seit der Gründung voll im Trend und haben somit sehr früh eine Antwort auf alle Bedürfnisse entwickelt, die den Markt heute mehr denn je prägen – von Gesundheit über Veganismus und Natürlichkeit bis hin zur Nachhaltigkeit. So ist es Ringana allein in den letzten zehn Jahren gelungen, den Umsatz mehrmals zu ver-
doppeln. Lag dieser im Jahr 2012 noch bei rund 15 Mio. Euro, waren es 2022 nach vorläufigen Zahlen bereits über 177 Mio. Euro – und das trotz der globalen Herausforderungen wie Coronapandemie, Energiekrise und Liefer- und Transportengpässen. Heute stehen wir damit nicht nur für eine beliebte Frischekosmetik-Marke in zahlreichen Ländern Europas, sondern auch für einen der größten Arbeitgeber der Steiermark. Auch 2023 haben wir wieder einiges parat, wie die Einführung neuer Produkte, den weiteren Ausbau des Nachhaltigkeits- und Transparenzprogramms und das Vorantreiben des europaweiten Wachstums.
Die praktische und flexible Fuhrparklösung für Unternehmen, Gemeinden und Bauträger
Immer das passende Auto für das Unternehmen und seine Mitarbeiter zur Verfügung zu haben, stellt viele vor eine große Herausforderung und einen finanziellen Aufwand. Leasing oder Kauf zeigt sich für kürzere Zeitspannen meist unrentabel und ist durch die langen Lieferzeiten der Hersteller oftmals auch nicht sofort umsetzbar. Bauträger und Gemeinden stehen vor der Herausforderung, zukunftsorientierte und attraktive Mobilitätslösungen wie etwa Carsharing für
Bewohnerinnen und Bewohner anzubieten, um dadurch ihr Angebot noch attraktiver zu machen. Bei all diesen Szenarien ist das Auto-Abo bzw. die Langzeitmiete die ideale Lösung.
„Miete dein Auto powered by VOGL + CO“ – der steirische Auto-Abo-Anbieter – bietet flexible und praktische Lösungen für Unternehmen, Bauträger und Gemeinden. Vom kleinen Stadtflitzer bis zur futuristischen
E-Limousine beinhaltet das Angebot garantiert das passende Auto für jeden Bedarf – schnell verfügbar, ohne lange Lieferzeiten. Moderne Elektro-SUVs wie etwa den Hyundai IONIQ 5 gibt es ab € 950,– inkl. MwSt. pro Monat. Das Abo-Modell garantiert zudem volle KostenKontrolle sowie Transparenz und spart Verwaltungsaufwand. Im fixen Mietpreis sind bereits die Vignette, Reifenwechsel, Versicherung, Reparaturen und
Wartungskosten inkludiert. Die 15 VOGL + CO-Standorte in der Steiermark und dem Südburgenland sind während der gesamten Abo-Dauer kompetenter Ansprechpartner bei Serviceund Wartungsarbeiten. Für individuelle Angebote auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten stehen Ihnen die Experten von „Miete dein Auto“ zur Seite.
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In diesem Teil der Steiermark treffen mehrere Faktoren zusammen, die sie zu einer lebenswerten Region machen: industrielle Infrastruktur, intakte Natur und ein starkes menschliches Netzwerk.
Die östliche Obersteiermark ist der dichteste Industrieraum Österreichs und eine Region der Superlative, ob bekannte Unternehmen, Persönlichkeiten, Führungskräfte oder eine Vielzahl an Ausbildungsmöglichkeiten. Doch auch als Lebensraum kann der Norden der Steiermark punkten. Ü ber die Region sprachen beim Round Table vier sta rke Frauen. Iris Filzwieser ist Mutter vierer Kinder und hat nach ihrer Dissertation gemeinsam mit ihrem Mann die Firmen Mettop und UrbanGold gegründet, deren Geschäftsführerin sie ist. Martha Mühlburger ist Vizerektorin für Finanzen und Infrastruktur an der Montanuniversität Leoben und Geschäftsführerin des Gründer:innenzentrums. Dunja Bacinger Tomaschitz ist Head of Marketing Communications bei AT&S und Mutter von zwei kleinen Kindern. Sabine Dettenweitz ist Prokuristin und CFO der Firma Heldeco Fertigungstechnik, dort zuständig für Rechnungswesen und Controlling und hat ebenfalls zwei Kinder.
Was hat Sie in die Obersteiermark geführt?
Iris Filzwieser: Ich bin geborene Kärntnerin und eigentlich ist es an den Seen in Kärnten auch sehr schön. Für uns hat es einen klaren Grund gegeben, in der Obersteiermark zu bleiben – und das war die Montanuniversität Leoben. Parallel dazu gibt es auch eine HTL, die dazu fachspezifisch ausbildet. Das heißt, wann immer wir Spezialist:innen für unser Unternehmen brauchen, sind die bei uns vor der Tür. Und dann ist es natürlich auch eine tolle Umgebung, um Kinder aufzuziehen.
AT&S sucht dringend nach Fachkräften. Wie kann die Region diese erfolgreich ansprechen?
Dunja Bacinger Tomaschitz: AT&S baut derzeit ein neues Forschungszentrum mit angeschlossener Kleinserienfertigung und daher suchen wir 700 Leute. Gerne rekrutieren wir auch aus der Region, weil die Ausbildung hier sehr gut ist. Man muss den Leuten aber auch was bie
ten. Abgesehen von Gehaltsvorstellungen, Incentives usw. geht’s auch immer darum, wie kann ich gestalten, wie schaut es aus mit der Weiterbildung im Unternehmen. Und vor allem Flexibilität ist sehr gefragt. Nicht nur das Stundenausmaß, sondern die Vereinbarung von Freizeit, Familie und Beruf. Wir haben, glaub ich, 170 verschiedene Arbeitszeitmodelle.
Wie sieht es auf der Montanuniversität Leoben (MUL) mit der Frauenquote aus?
Martha Mühlburger: Die MUL ist aufgrund ihrer Studienrichtungen nicht in erster Linie mit Themen besetzt, die Frauen ansprechen. Dennoch sind wir bei den Studierenden schon bei knapp 30 Prozent und bei den wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen teilweise schon bei 50 Prozent Frauen. Studierende suchen einen Studienstandort, der ihnen einiges bietet. Da bringt Leoben die familiäre Atmosphäre und den hohen Freizeitwert, die Nähe zu Graz und Wien und die hohe Lebensqualität mit.
Welche Aktivitäten setzen Sie, um Fachkräfte zu finden und insbesondere Frauen anzusprechen?
Iris Filzwieser: Bei Mettop haben wir 42 bis 50 Prozent Frauenanteil, das ist für ein HochtechnologieEntwicklungsunternehmen wirklich viel. Ich bin felsenfester Überzeugung, dass in der Führungsriege alle Arten von Geschlechtern vertreten sein sollten. Das ist das beste Vorbild, das man zeigen kann. Dann gibt es auch für jede:n eine passende Ansprechperson. Es gibt generell ein paar eingefahrene Strukturen und Kommunikationsarten, die man aufbrechen muss. In unserer Firma hat das sehr gut funktioniert, weil vor allem mein Mann jegliche Art der Kommunikation, die man vor 20 Jahren noch als okay empfunden hätte, mittlerweile unterbindet. Und wenn das von ganz oben kommt, dann erledigt sich das in Kürze.
Wie sieht es in Ihrem Unternehmen mit Kinderbetreuung und Attraktivität für Jugendliche aus?
Sabine Dettenweitz: Wir haben seit jeher das Problem, dass es für Schichtbetriebe schwierig ist, die Kinder der Angestellten unterzubekommen. Aber wir haben seit einigen Jahren ein betriebsübergreifendes Tagesmuttermodell. Dabei unterstützen uns die Gemeinde Turnau und die Volkshilfe. Dadurch konnten wir eine Tagesmutter stellen und jeder Betrieb hat ein gewisses Kontingent zur Verfügung. Und Mitarbeiter:innen, die ihre Kinder zur Tagesmutter geben, bekommen auch finanzielle Unterstützung. Gleichzeitig steigt das Interesse von Mädchen für technische Berufe. Nicht zuletzt dadurch, dass wir verstärkt in die Schulen gehen und diese auch zu uns kommen, um den Betrieb zu besichtigen. Man muss den Mädchen die Scheu nehmen, einen technischen Beruf zu ergreifen. Der Metallberuf ist so spannend, es gibt so viele Möglichkeiten, um sich zu entfalten.
Wie können sich Frauen gut in männerdominierten Bereichen durchsetzen?
TEXT: BETINA PETSCHAUER, REGIONALMANAGEMENT OBERSTEIERMARK OST FOTOS: REGIONALMANAGEMENT OBERSTEIERMARK OST DUNJA BACINGER TOMASCHITZ Head of Marketing Communications bei AT&S IRIS FILZWIESER Geschäftsführerin von Mettop und UrbanGold SABINE DETTENWEITZ Prokuristin und CFO von Heldeco FertigungstechnikDunja Bacinger Tomaschitz: Für alle gilt das Gleiche: in erster Linie mit Kompetenz. Ich glaube, man muss ein bisschen einen Schmäh haben. Und sich trauen, das ist oft so ein Thema bei Frauen, ohne dass wir jetzt in Stereotype abdriften. Aber ich sehe das oft bei Bewerberinnen, wenn Anforderungen genannt werden und sie bringen vier von fünf mit, dann sagen sie: „Na ja, ich weiß ja nicht.“
Ein Mann sagt: „Ja, das kann ich, kein Problem.“ Ich würde raten: tun, sich trauen, mutig sein. Und wenn es drauf ankommt, dass man es einsetzen muss, dann lernt man es eh.
Wo liegt Ihrer Meinung nach das größte Problem für erfolgreiche Frauen?
Iris Filzwieser: In Wahrheit im privaten Bereich. Man ist immer unter Druck als Frau und der ist ganz anders als der Druck, den Männer haben. Männer haben einen Erfolgsdruck. Mit dem beruflichen Druck können wir, die hier sitzen, glaub ich, alle supergut umgehen. Mit dem Druck, den man zu Hause hat, hab ich mir immer etwas schwerer getan. Weil die Unternehmen bei uns machen wirklich viel, das hilft den Frauen auf der einen Seite sehr. Die Frauen würden aber auch mehr Unterstützung und Verständnis von zu Hause brauchen. Und das wird noch Generationen dauern, glaube ich.
Wie wichtig ist es, Kinder und insbesondere Mädchen in ganz jungen Jahren an die MINTFächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) heranzuführen?
Sabine Dettenweitz: Sehr wichtig. Ich denke, dass es in den Schulen fast schon zu spät ist. Man sollte bereits im Kindergarten damit beginnen: verpflichtende Exkursionen, Betriebe anschauen. Die Kleinen von 3 bis 5 Jahren sind einfach so wissensdurstig. Einen Produktionsverlauf oder eine Riesenanlage zu sehen, ist einfach eine wahnsinnige Erfahrung und sie nehmen etwas für das ganze Leben mit. Wenn die Kinder erst mit 14 kommen, dann ist die Entscheidung meistens von den Eltern vorgegeben worden.
Martha Mühlburger: Die Montanuniversität hat ein Format namens School@MUL. Da kommen Kindergartenkinder, Volksschulkinder, Kinder aus dem Gymnasium – von allen Schulstufen bis zur Matura –mit ihren Lehrpersonen. Und dass wir die Lehrpersonen als ständige Verbündete in den Schulen haben und informiert halten, ist uns sehr wichtig. Insbesondere Mädchen haben mit einem technischen Studium ganz andere Berufsperspektiven, sie werden in ihrem Beruf unentbehrlich werden. Die Arbeitgeber:innen – auch alle, die hier sitzen – tun alles, um sie nicht mehr zu verlieren.
Die östliche Obersteiermark steht für die perfekte Kombination aus Job und Privatleben. Eine gute Work-LifeBalance ist heutzutage für viele eine Anforderung an den Arbeitsmarkt. Die Obersteiermark bietet internationale Konzerne, nationale Vorzeigeunternehmen und regionale Größen auf der einen Seite. Dazu kommen Kultur-, Sport- und Freizeitangebote vor der Haustür sowie günstige Mietund Kaufpreise von Immobilien und eine gute Verkehrsanbindung auf der anderen, die die Bezirke Leoben und Bruck-Mürzzuschlag zu einer rundum attraktiven Region machen. WWW.OBERSTEIERSTARK.AT
Was macht die Region so interessant, für Gründer:innen und Familien generell?
Iris Filzwieser: Erstens, dass alles auf engem Raum vorhanden ist, vom TopHandwerks zum HightechBetrieb. Und zweitens, dass wir Gründerstrukturen haben in der Umgebung, auf kurzen Wegen, und massiver Unterstützung von öffentlichen Stellen. Man will, dass gegründet wird. Das gibt der Region einen gewissen Speed. Und nicht zuletzt haben wir die richtigen Menschen in der Region: gut ausgebildet, bodenständig und loyal.
Martha Mühlburger: Als Leiterin des Gründer:innenzentrums würde ich noch das unterstützende Umfeld ergänzen. Zum Beispiel, wenn jemand einen Raum und Technik braucht, dann bietet das Gründer:innen zentrum das. Studierende können in die jungen Unternehmen schnuppern oder temporär arbeiten, denn das sind die zukünftigen Arbeitnehmer:innen. Das Umfeld ist sehr befruchtend.
Sabine Dettenweitz: Ich glaube, wichtig ist auch, dass die Obersteiermark eine Umgebung ist, in der man mit Familien gerne wohnt. Und auch die Grundstücke sind noch leistbar im Vergleich zu Graz und Wien. Für die Freizeitgestaltung gibt es ein aktives Vereinsleben, es gibt Berge und wunderschöne Radstrecken. Da stimmt einfach das Gesamtpaket.
Als größter Vermarkter und Produzent von Obst und Gemüse in Österreich setzt Frutura mit Sitz im oststeirischen Hartl auf Nachhaltigkeit.
Man muss auch einmal Glück haben. So wie Manfred Hohensinner, als er 2016 in Bad Blumau eine Tiefenbohrung bis 3.500 Meter in den Erdboden hinab wagt. Der Landwirt mit Erfahrung im Biolandbau und seine Geschäftspartner Hans Schwarzenhofer und Franz Städtler setzen alles auf eine Karte, ihr Plan geht auf: Die Bohrung ist erfolgreich und trifft auf ein Reservoir mit 125 Grad Celsius heißem Wasser. Beheizt werden nun damit 26 Hektar Anbaufläche in Gewächshäusern und Tunnels, in denen Tomaten, Paprika, Gurken, Melanzani und Radieschen angebaut werden. Und zwar nicht wenig.
230.000 Tonnen Obst und Gemüse jährlich vertreibt die
Frutura Unternehmensgruppe vom oststeirischen Hartl aus, der Umsatz beträgt über 500 Millionen Euro. Für die tägliche Versorgung von rund drei Millionen Konsumenten sind um die 900 Mitarbeiter zuständig. Mit diesen Zahlen zementiert sich der Status als größter Vermarkter und Produzent von Obst und Gemüse in Österreich unverrückbar ein. Fünf Niederlassungen umfasst die Unternehmensgruppe mittlerweile: Neben dem Hauptquartier und „Frischedrehscheibe“ in Hartl bei Kaindorf und der ThermalGemüsewelt in Bad Blumau wird noch in Stainz bei Straden Gartenbau betrieben. Weitere Logistikstandorte sind das oberösterreichische Vorchdorf und Neuhaus am Inn in Bayern.
Ins Bewusstsein der Konsumenten hat sich der Name Frutura vor allem mit den heimischen Tomaten im Winter gerückt, die exklusiv mit dem Handelspartner Spar vertrieben werden. Vor allem im heurigen Winter, der andere Gewächshausproduzenten in Österreich durch die hohen Gaspreise hat aufgeben lassen, kann sich Frutura mit der ununterbrochenen Versorgung mit Wärme durch die Geothermie behaupten. Auch bei der ausländischen Tomaten-Konkurrenz aus Italien und Spanien haben die Oststeirer die Nase vorne: Durch die kurzen Lieferwege kann man bei Frutura die Tomaten drei bis vier Tage länger hängen lassen –
die entscheidende Zeit im Reifungsprozess, in der sich erst der Geschmack entwickelt.
Nach dem Geschmack ist die Nachhaltigkeit das zweite Verkaufsargument der Frutura. 28.000 Tonnen CO2 jährlich werden in den Gewächshäusern in Bad Blumau eingespart, neben der Geothermie setzt das Unternehmen auch auf Photovoltaik und Biomasse. Mit dem Projekt „BioBienenApfel“ – für das sich auch das EU-Parlament als Partner hat finden lassen –wird der Schutz der Bienen und das Schaffen neuer Lebensräume für Bestäuber ins Zentrum gerückt. Auch Promis wie Dominic Thiem, Sebastian Vettel, Lizz Görgl oder Franco Foda unterstützen das Anliegen als „Bienen-Botschafter“. Mit Spar und
TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: PHILIP PLATZER, LUKAS STERN, FRUTURAdem WWF läuft zusätzlich noch ein Projekt für die Bodengesundheit: Man setzt gezielt auf den Aufbau von Humus durch schonende Bearbeitung der Böden, Fruchtfolge-Einhaltung und die Düngung mit Kompost und Mist. Landwirte und Lieferanten unterstützen das Projekt mit rund 70 Hektar Fläche. Weitere Flächen sollen folgen.
Die enge Partnerschaft mit dem Handelsunternehmen Spar geht auf die Anfänge der Frutura im Jahr 2002 zurück. Damals wurden Bioprodukte produziert,
die auch über den Diskonter Hofer verkauft wurden. Um sich langfristig abzusichern, ging die Frutura schließlich eine Exklusivpartnerschaft mit Spar ein –auch, weil man sich dort einem Familienunternehmen gegenübersah, wie es auch die Frutura ist: An der Seite von Gründer und Geschäftsführer Manfred Hohensinner arbeitet seine Tochter Katrin Hohensinner-Häupl in der Firmenleitung, auch ihre Schwester und ihr Bruder sind
im Unternehmen. „Wenn du die nächste Generation nicht an Bord hast, bist du auf verlorenem Posten“, so der Familienvater. Im Interview verrät er, welche Motivation hinter seinem Tun steckt – und was seine Enkelkinder damit zu tun haben.
• Täglich werden 1,3 Millionen Haushalte bzw. 3 Millionen Konsument:innen in Österreich mit frischem Obst und Gemüse versorgt
• Rund 230.000 Tonnen Obst und Gemüse und bis zu 1.000 unterschiedliche Artikel verlassen die Frischedrehscheibe in Hartl pro Jahr
• Mehr als 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bilden mittlerweile eine große Frutura-Familie
Starkes
• Seit 2021 gibt es ein eigenes Aufforstungsprojekt in Österreich für die gesamte Unternehmensgruppe
Als Geothermie-Pionier setzte Manfred Hohensinner mit der Frutura neue Maßstäbe in der heimischen Gemüseproduktion in den Wintermonaten. Warum Tomaten schon, Paprika aber aktuell nicht angebaut werden und wie sich die Reifung von Exoten mit einer prononcierten Nachhaltigkeitsstrategie vereinbaren lässt, erzählt er im Interview.
BUSINESS MONAT: Herr Hohensinner, in Bad Blumau produzieren Sie dank Geothermie auch jetzt in den Wintermonaten Tomaten für den heimischen Markt. Warum eigentlich nicht auch Paprika?
Manfred Hohensinner: Die Spitzpaprika, die wir von April bis Dezember anbieten, würde in unseren beheizten Gewächshäusern schon auch im Winter wachsen. Nachdem wir aber die letzten Paprika im Dezember ernten und danach das gesamte Paprikagewächshaus roden für die neuen Pflanzen, die wiederum vier Monate bis zur Ernte brauchen, können wir erst wieder im Frühjahr liefern. Überbrücken ließe sich diese Pause mit einem zweiten Gewächshaus nur für die Spitzpaprika – dafür ist der Markt in Österreich noch zu klein. Wir setzen ausschließlich auf die Spitzpaprika, weil sie vom Geschmack her der stärker verbreiteten Blockpaprika weit überlegen ist. Aber in Österreich ist die Spitzpaprika noch nicht so etabliert. Das kann sich aber noch ändern. Vielleicht
schaffen wir es dann auch, in Zukunft die Paprika im Winter anzubauen.
Sie haben von Beginn an auf den Geschmack gesetzt, als die Idee zur Frutura geboren wurde. Warum?
Uns war von Anfang an klar: Das Projekt, nachhaltig zu produzieren und Ressourcen zu erhalten, kann nur funktionieren, wenn unsere Produkte auch angenommen werden. Wenn Obst und Gemüse nicht schmecken, dann hilft dir die ganze Nachhaltigkeit nichts. Die Kunden unterstützen Regionales und umweltfreundlich Angebautes gerne, aber sie wollen auch gleichzeitig den Genuss beim Essen. Ein wichtiger Faktor kommt da noch dazu: Geschmackvolle Lebensmittel sind das wirksamste Mittel gegen die Lebensmittelverschwendung. Es ist eigentlich ganz logisch – alles, was schmeckt, schmeißt man nicht weg. Auch das ist ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit.
Tatsächlich ist der ressourcenschonende Anbau und die Verwendung von
erneuerbaren Energiequellen der große USP beim Frutura-Gemüse. Wie passt es da zusammen, dass Ihr Unternehmen auch für den Handelskonzern Spar exotische Früchte wie Bananen, Mangos und Avocados importiert und reifen lässt?
Die Banane ist nun einmal das mit Abstand beliebteste Obst der Österreicher und wird von Jung bis Alt gerne gegessen. Als tropische Frucht wächst sie leider nicht in Europa. Jetzt bin ich kein Freund davon, jenseits des großen Wassers zu produzieren – aber man muss auch realistisch bleiben, es geht eben nur dort. Unser Zugang lautet, Maßnahmen zu setzen, dass die exotischen Früchte so umweltschonend wie möglich produziert und transportiert werden. Daher erzeugen wir die Energie für unsere Reifekammern auch soweit es geht mit Photovoltaik. In weiterer Folge ist auch geplant, komplett energieautark zu werden, auch in den Wintermonaten, wo keine Sonne scheint – mit Strom aus Geothermie.
TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: PHILIP PLATZER, BEIGESTELLTUnd wie schaut es mit dem Transport aus?
Dazu ein Beispiel: Vor gut zehn Jahren war es noch gang und gäbe, rund um die Weihnachtszeit Marillen und Aprikosen im Handel anzubieten. Um die Nachfrage zu bedienen, wurden die Früchte aus Australien eingeflogen. Mittlerweile hat aber bei den Konsumenten ein Umdenken stattgefunden, diesen Schwachsinn gibt es nicht mehr. Ebenso wenig wie die berühmte Flugmango – genau deshalb haben wir die hochprofessionellen Reifekammern entwickelt, damit die Mango mit dem richtigen Reifegrad im Regal liegen kann, ohne dafür eingeflogen werden zu müssen. Das ist eine gangbare Zwischenlösung. Bei all unseren Obstimporten kommen keine Flieger zum Einsatz, alles wird per Schifffahrt transportiert.
Heizen, Reifung, Transport – allesamt energieintensive Prozesse, die von den Energiepreisen arg in Tumult gebracht wurden. Sie müssen die Preise an die Konsumenten weitergeben, schmerzt das?
Mir ist dabei wichtig zu sagen, dass wir alle gemeinsam eine schwere Zeit erlebt haben – aber alles in allem geht es uns noch immer gut, wir jammern da auf hohem Niveau. Was wir definitiv sehen, ist, dass im Lebensmittelbereich schon immer stark über den Preis gekauft wurde, seit der hohen Inflation umso mehr. Das Thema Umwelt ist dabei leider in die zweite Reihe gerückt. Ich verstehe zwar die Situation, manche können sich nachhaltig produzierte Lebensmittel wirklich nicht leisten. Aber viele, und ich halte
sie für die Mehrheit, könnten es sich sehr wohl leisten und greifen trotzdem zur Billigschiene. Wenn wir aber unsere Ressourcen und vor allem unseren Lebensraum erhalten wollen, müssen wir auch dafür bereit sein, einen Beitrag zu leisten. Meine große Motivation in dieser Hinsicht sind meine beiden Enkelkinder – Paul und Alexander. Wenn ich denen in die Augen schaue, denke ich mir, wir können jetzt so viel gemeinsam tun. Ich möchte, dass meine Enkel einmal sagen können, zumindest hat es der Opa versucht.
„Wenn wir aber unsere Ressourcen und vor allem unseren Lebensraum erhalten wollen, müssen wir auch dafür bereit sein, einen Beitrag zu leisten.“
MANFRED HOHENSINNER Frutura-Geschäftsführer
Beim „Corporate Call“ im Rahmen des „Health Tech Hubs Styria“ rufen der Humantechnologie-Cluster, das Forschungszentrum Virtual Vehicle und der Verein Smart Ageing zum Start-up-Pitching auf. Finale ist am 30. März in der Med Uni Graz.
Start-ups gelten besonders im innovativen und forschungsaffinen Bereich der Humantechnologien als vielversprechende Quelle zukunftsweisender Ideen und Lösungen. Start-ups entstehen häufig im Umfeld des Universitäts- und Forschungsbereichs oder sind Spin-offs von Gründerzentren und Technologieparks. Mit ihren Geschäftsideen erschließen sie (Zukunfts-)Märkte und entwickeln neue Geschäftsmodelle, oftmals verfügen die neuen Entwicklungen über ein enormes Wachstumspotenzial. Die Finanzierung erfolgt wegen der hohen Risiken allerdings meist nicht über klassische Finanzquellen, sondern beispielsweise durch Business Angels (Privatinvestoren), Wagniskapitalfinanzierer oder Crowdfunding.
Einen anderen Weg beschreiten die Technologie-Scouts des steirischen Humantechnologie-Clusters (HTS): Gemeinsam mit dem Forschungszentrum Virtual Vehicle und dem Verein Smart Ageing rufen sie mit dem „Corporate Call“ zum Start-up-Pitching auf. Der „Corporate Call“ vernetzt Leitbetriebe der Region, die nach innovativen Lösungen suchen, mit kreativen Start-ups aus ganz Europa. Konkret geht es um Lösungen für die Bereiche „Datenerfassung/ Sensorik in Fahrzeugen“ und „Active and Assisted Living“. Die Sieger werden am 30.03.2023 beim „Health Tech Hub Styria: Pitch & Partner“ in Graz ermittelt, es winken zukunftsträchtige Kooperationen und der Eintritt ins Business-Netzwerk des Clusters.
Lorenz Neuhäuser-Happe, im Humantechnologie-Cluster für das Business Development MedTech zuständig, freut sich auf „eine spannende Verknüpfung der steirischen Wirtschaft mit der europäischen Start-up-Szene. Die beiden Fragestellungen des ,Corporate Calls‘ betreffen zwar ganz unterschiedliche Anwendungsgebiete, adressieren jedoch ähnliche Themen, etwa wenn es um das Monitoring von Blutdruck und anderernVitalparametern mithilfe von innovativen Sensorik-Lösungen geht. Wir sind schon sehr gespannt auf die eingereichten Ideen!“
Cluster-Chefin Lejla Pock betont das wirtschaftliche Potenzial von Innovati-
TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: THOMAS LUEF, ADOBE STOCK, BEIGESTELLT HannesZwei sehr unterschiedliche Fragestellungen werden heuer an die Start-up-Szene Europas gerichtet: Das Forschungszentrum Virtual Vehicle sucht eine innovative Applikation, die gesundheitsrelevante Daten über Fahrzeug-Insassen erfasst, auswertet und/oder kommuniziert.
Technologie und Digitalisierung unterstützen immer mehr auch ältere Menschen.
Auch im Auto erhält Körpersensorik eine steigende Bedeutung.
Der Verein Smart Ageing sucht Anwendungen, die im häuslichen Bereich eingesetzt werden können. Ältere Menschen sollen möglichst lange, selbstständig und sicher in den eigenen vier Wänden leben können.
Bewerbungen können bis 24. Februar eingereicht werden. Die Sieger werden am 30. März beim „Health Tech Hub Styria: Pitch & Partner“ in Graz gekürt. Den Gewinner-Teams winken attraktive Kooperationsangebote, Zugang zu den zukunftsweisenden Netzwerken der Region sowie persönliche Kontakte zu potenziellen Geschäftspartner:innen. Infos zum Health Tech Hub Styria: hth-styria.com
onen im Life-Science-Bereich, insbesondere von Sensorik-Lösungen: „Wir haben gesehen, dass etwa die Smartwatches, ursprünglich ein Nischenprodukt, mittlerweile längst im Mainstream angekommen sind. Smarte Diabetes-Messung oder auch Präventions-Anwendungen wie das Hautscreening zur Krebsvorsorge via App sind Beispiele dafür, wie größere Märkte erreicht werden können. Die demografische Entwicklung sorgt außerdem dafür, dass dieser Markt stetig wächst. In 10 Jahren ist rund jede und jeder Dritte schon über 60. Der Bedarf an smarten Lösungen, die gesundes und nachhaltiges Altern ermöglichen, steigt also ständig.“
Für Hannes Allmaier vom Forschungszentrum Virtual Vehicle gibt es im Bereich Care und Gesundheit auch für die
Mobilitäts-Industrie ein großes Potenzial: „Insbesondere durch die Tatsache, dass wir immer älter werden, ergeben sich auch für unser Forschungszentrum Virtual Vehicle neue Ansätze. Das Thema Gesundheit der Fahrzeuginsassen ist ein wichtiges Zukunftsfeld. Schon bisherige Assistenzsysteme zielen auf die Sicherheit und Gesundheit des Menschen hinterm Steuer, der anderen Insassen sowie der anderen Verkehrsteilnehmenden ab. Studien in den USA zeigen, dass rund 1,3 Prozent aller Unfälle in den USA auf medizinische Notfälle wie etwa Schlaganfälle zurückzuführen sind. Da gibt es viel Potenzial, über das Gesundheits-Monitoring solche Notfälle zu verhindern.“
Ein Potenzial, das ebenso in den eigenen vier Wänden zu finden ist: „Generell ist es
unser Ziel, Lösungen zu finden, damit ältere Menschen möglichst lange zu Hause bleiben können. Inhaltlich geht es in unserem Call darum, Menschen und Pflegekräfte durch den Einsatz von Technologie und Digitalisierung, also mit intelligenten Lösungen im Bereich Service oder auch mit einem innovativen Produkt, zu unterstützen“, sagt Wolfgang Kratky, Obmann und Vorstand von Smart Ageing/Verein AAL-Zentrum Esther.
Welche innovativen Lösungen der Startups auch immer über den Call einlangen, den Teilnehmenden winken interessante Kooperations- und Vernetzungsmöglichkeiten mit den wichtigsten Cluster-Unternehmen der Steiermark.
humantechnology.at/corporate-call
Work-Life-Balance statt Leistungsethos. Arbeit steht unter Sinnlosigkeitsverdacht, zumindest in der medialen Aufmerksamkeit. Dem widerspricht der Arbeitsweltexperte Hubert Eichmann: Es gebe lediglich eine ungleiche Verteilung und ein Revival der Fachkräfte.
Hört auf zu arbeiten!“, schallt es nicht selten laut aus Blogs und Foren junger Menschen, die keine Lust mehr haben, „hart zu arbeiten“. Wert- und Sinnverlust in der Arbeitswelt sind scheinbar ein flächendeckendes Phänomen geworden. Als Symptome dürfen Burnout als erschöpftes Ausgebranntsein und Boreout als unerträgliches Ausgelangweiltsein stehen. Die einen laufen
den ganzen Tag wie wild herum, bis sie zusammenbrechen, die anderen wissen nicht, wie sie die Stunden weiterbringen sollen, und stürzen in als völlig bedeutungsleer empfundene Sinnlosigkeit. Die brüllende Sinnfrage drängt sich früh ins Leben im Zusammenhang mit der Arbeitswelt und der damit verbundenen Frage nach einem sinnvollen Platz und Beitrag zum Ganzen. Vor allem gut ausgebildete Menschen der „Generation Z“ – in den späten 1990ern und in den 2000ern geboren – scheinen die Arbeit generell infrage zu stellen.
Was ist los in der modernen Arbeitswelt, dass Menschen sich so radikal vom Arbeitsleben und Wirtschaftssystem abwenden? Das moderne Arbeitsleben, so der Eindruck, ist in eine veritable Sinnkrise geraten. Macht denn Arbeit überhaupt noch Sinn, fragen sich viele angesichts der Krisen der Gegenwart – Klimakrise, Pandemie, Teuerungswellen – und des
durch den Krieg in der Ukraine eingetretenen „Epochenwandels“.
Einen grundlegenden Wandel der modernen Arbeitswelt konstatiert die Frankfurter Dozentin und Beraterin Beate von Devivere schon länger. In ihrem Buch „Sinn und Arbeit“ ortet sie eine geschwächte Bindung von Beschäftigten zu unattraktiven Jobs und Arbeitgebern. Werde die heutige Arbeitswelt thematisiert, stünden die Verdichtung von Arbeit und die hohen Raten von Burnout-Erkrankungen im Mittelpunkt – und zunehmend werde auch die grundsätzlichere Frage nach der Sinnhaftigkeit von Arbeit aufgeworfen. Die Arbeitswelt ste -
TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: MARKUS ZAHRADNIK, SHUTTERSTOCKhe unter Sinnlosigkeitsverdacht. Existenzielle Sinnthemen gewinnen an Bedeutung am Arbeitsplatz.
Indirekt bestätigt das auch der Soziologe Hubert Eichmann von der Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt (FORBA): „Längsschnittdaten der Österreichischen Wertestudie, veröffentlicht 2021, zeigen tatsächlich, dass der Wert von Erwerbstätigkeit zwischen 2008 und 2021 zurückgegangen ist. Das hat besonders Corona noch einmal verstärkt und zu einer Entschleunigung im Erwerbsleben geführt. Nach der Kündi-
gungswelle am Beginn der Pandemie konnten später die unangenehmen Jobs nicht mehr nachbesetzt werden, weil die Leute in andere Branchen gewechselt sind, etwa in der Gastronomie; im Handel, in der Pflege. Zugleich sehen wir, dass für junge Menschen der Wert der Arbeit gestiegen ist. Corona hat ihren Berufseinstieg vermasselt. Eine Praktikantenstudie zeigt: Weil sie daheim bleiben mussten, haben sie sich schwergetan, sich zu bewähren, den Sprung in die Arbeit überhaupt zu schaffen. Obwohl sie gern gewollt hätten.“
Dass zunehmend mehr Menschen den Sinn und Wert von Arbeit infrage stellen und das Arbeitsethos etwa der Nachkriegsgeneration als obsolet erklären, greift für Eichmann zu kurz. „Es gibt graduelle Unterschiede: Der Fachkräftemangel in der Gastronomie und im Handel 2021/22 hat nicht so sehr damit zu tun, dass die Leute keine Lust aufs Arbeiten
haben, sondern dass viele ausländische Fachkräfte nicht mehr zurückgekommen sind – und in andere Branchen wechselten, wenn die Bedingungen nicht gepasst haben. Die Arbeitskräfte können sich jetzt mit dem vermehrten Abtreten der starken Boomer-Jahrgänge in die Pension einfach besser aussuchen, was und wo sie arbeiten wollen“, weiß Hubert Eichmann. Ein weiterer Aspekt, der den Wert von Arbeit relativiert, ist das Verhältnis von Aufwand und Ertrag. Heute kann sich ein Arbeitnehmer mit seinem durchschnittlichen Einkommen den Kauf einer Wohnung oder eines Hauses im Wert von 300.000 bis 400.000 Euro nicht mehr leisten. Das war von 30, 40 Jahren noch anders. Eichmann: „Von da her gesehen, ist es auch etwas witzlos, sich in die Arbeit zu stürzen, um sich dann doch nicht leisten zu können, was die Eltern geschafft haben. Damit ist der Sinn von Arbeit nicht mehr so hoch gewichtet, weil mit Erwerbsarbeit kaum größere materielle Werte geschaffen werden können.“
„Das Arbeitsethos im Allgemeinen sinkt nicht. Die Sinnfrage in der Arbeitswelt stellt sich eher in den Bildungsmilieus.“
HUBERT EICHMANN Soziologe und Arbeitsexperte bei FORBA
Auch die zunehmende Individualisierung steht dem entgegen: Verwendete die Nachkriegsgeneration das halbe Leben dafür, ein eigenes Haus, oft mit Nachbarschaftshilfe, zu errichten, also eigenhändig einen Wert zu schaffen, ist diese Einstellung heute weniger ausgeprägt. Und diese Arbeitsleistung am Markt zuzukaufen, geht sich heute kostenbedingt nicht mehr aus.
Das Thema Work-Life-Balance habe es auch schon vor der jetzigen Fachkräftesituation gegeben. „Die Leute, die nur arbeiten wollen und vollends in der Arbeit aufgehen, sind weniger geworden, weil heute eine pragmatischere Einstellung vorherrscht. Vor 30 Jahren mit dem Durchdringen der Globalisierung in unser Wirtschaftssystem konnten Unternehmen damit drohen, abzuwandern, wenn die Bedingungen nicht stimmten. Inzwischen hat sich aber der Arbeitsmarkt von einem Verkäufer- zu einem Käufermarkt gewandelt. Firmen müssen sich anstrengen, Fachkräfte zu gewinnen, darüber raunzen hinkt der Wirklichkeit hinterher“, bemerkt Eichmann.
Das Thema Work-Life-Balance sieht Eichmann stark verankert in akademischen oder Mittelschicht-Milieus und gehobenen Bildungsgruppen. Solche Fragen gebe es im „Haklermilieu“, so Eichmann, nicht. Auch eine starke Stadt-Land-Differenz sei zu bemerken. Am Land zähle Arbeit mehr.
„Das Leistungsethos im Allgemeinen erodiert nicht. Migranten füllen die Lücken am Arbeitsmarkt, etwa bei Paketdienstleistern, und haben eine hohe Arbeitsbereitschaft. Da wird 10 bis 12 Stunden gearbeitet. Auch mit der Hoffnung, auf- oder umzusteigen“, sagt Eichmann.
Eichmann konstatiert eine einseitige Bildungspolitik in den letzten 30 Jahren: Der schulischen und studentischen Ausbildung wurde zu hohes Gewicht beige-
messen, in der Meinung, ein Studium erhöhe nicht nur den Status, sondern auch die Jobchancen. „Doch das ist bereits erodiert. Studiert jemand heute Geisteswissenschaften, hat er eher ein Jobproblem, als wenn er eine Zimmermannslehre machen würde. Vor allem bei den mittleren Fachkräften, etwa in den Green Jobs, Photovoltaik, Heizungstechnik und ähnlichen handwerklichen Skills, hat man die nächsten 20 bis 30 Jahre beste Jobchancen“, ist Eichmann überzeugt.
Der Wert der Fachkräfte sei stark gestiegen. Dem „flexiblen Menschen“ der neoliberalen spätkapitalistischen Ära des späten 20. Jahrhunderts ist mittlerweile krisenbedingt das „postneoliberale“ (Eichmann) Primat der Politik gewichen: die Rückkehr des Staates. Corona, Energiekrise, Ukrainekrieg. Der Staat hat das Heft des Handelns übernommen, die Märkte richten es nicht mehr. „Auch in der Arbeitswelt hat der austauschbare flexible Mensch ausgedient. Fachkräfte sind gefragt, die sichere Arbeits- und Aufgabenfelder etwa im Bereich der Green Jobs vorfinden. Die mittleren Erwerbsberufe erfahren eine starke Aufwertung.“
Fachkräfte erfahren angesichts des Fachkräftemangels und der enormen Erwartungen bei den Green Jobs einen neuen Aufwind.
Forscher*innen des Instituts MATERIALS der JOANNEUM RESEARCH erhielten kürzlich die Zusage für das 1,3-Millionen-Euro-Quantentechnologieprojekt „FLMOptChips“.
Beim Projekt FLMOptChips wird Licht direkt zum Rechnen verwendet. Bernhard Lamprecht erklärt: „Wir arbeiten im Rahmen dieses Projekts an einem optischen Quantencomputer. Das Quantenbit, kurz Qubit, als Grundeinheit eines Quantencomputers, wird hier mit Lichtteilchen, sogenannten Photonen, realisiert. Für das Quantenrechnen mit Photonen braucht es spezielle rekonfigurierbare optische Chips.“ Die Entwicklung dieser Chips steht im Zentrum des neuen Projekts des Instituts MATERIALS: „Ziel ist es, mittels Kurzpuls-Laserlithografie Optiken wie z. B. Lichtwellenleiter und weitere benötigte optoelektrische Bauelemente in submillimeterdünne Glassubstrate, so groß wie ungefähr eine Kreditkarte, zu schreiben. Diese maßgeschneiderten miniaturisierten optischen Strukturen mit hoher Auflösung im Mikrometerbereich bilden die Basishardware für diese Art von Quantencomputer“, führt der Physiker weiter aus.
Das Institut MATERIALS entwickelt im Projekt FLMOptChips die nötige Optik und Optoelektronik für den photonischen Quantencomputer und fabriziert entsprechende photonische Quantenchips. Ein Team von Forscher*innen der Forschungsgruppe Licht und Optische Technologien arbeitet seit Oktober 2022 daran.
Ein Quantencomputer nutzt die Gesetze der Quantenmechanik. Der kleinste Informationsträger im Rechenprozess ist das Qubit. „Es gibt mindestens zehn verschiedene Arten, um Qubits zu realisieren. Die Umsetzung durch elektro -
nische Anregungszustände in Atomen, gefangen in Ionenfallen, wie wir es zusammen mit der Universität Innsbruck und Infineon im gemeinsamen Projekt OptoQuant machen, ist eine Möglichkeit. Eine Realisierung mit Photonen, die sich in speziellen photonischen Chips ausbreiten, wie im neuen Projekt, stellt eine andere Möglichkeit dar. Was sich letztendlich durchsetzen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt völlig offen. Fest steht aber, dass man in beiden Fällen Licht und damit integrierte Optik benötigt. Das ist für uns besonders interessant, da sich das mit einer unserer Kernkompetenzen am Institut deckt.“
F LMOptChips wird im Rahmen der österreichischen FFG-Forschungsförderinitiative Quantum Austria durchgeführt, die im wesentlichen innovative Forschung im Bereich Quantenphysik, wie zum Beispiel Quantencomputing, fördert. In Österreich gibt es eine international relevante Forschungscommunity, um Quantenforschung hinsichtlich marktfähiger Quantencomputer voranzutreiben.
„Die in OptoQuant entwickelten Methoden, insbesondere zur Herstellung von integrierten Wellenleitern, dienen als Grundlage und Ausgangspunkt für das
neue Projekt FLMOptChips und werden in diesem aufgegriffen und weiterentwickelt. In Österreich ist diese Technologie neu. Durch diese Entwicklungen bringen wir neue Wertschöpfung ins Land“, ergänzt Lamprecht.
Den ersten Test der neuen optischen Chips übernimmt Professor Philip Walther von der Universität Wien, der dort die Gruppe „Quantum Computation and Quantum Information Science“ leitet. Er hat die Anforderungen an die optischen Chips in seiner Forschungsund Publikationstätigkeit beschrieben und wird die von der JOANNEUM RESEARCH fabrizierten photonischen Chips in seinen Quantenoptiklaboratorien in Wien auf ihre Qualität hin testen.
w ww.joanneum.at/materials
Wie ein steirischer Software-Ingenieur Menschen zum Gehen verhilft. Ein Blick in eine datenbasierte und robotikgestützte Zukunft.
Der gebürtige Steirer Gernot Greimler ist Software-Ingenieur und Wirtschaftsinformatiker, spezialisiert auf die Bereiche „Big Data“ und „Machine Learning“. Nach fast zwei Jahr-
zehnten in großen Konzernen hat sich Gernot Greimler 2021 seinen beruflichen Traum erfüllt und sich einen sogenannten „Job with Purpose“ gesucht – also einen Beruf, der nicht nur anderen Menschen Fortschritt bringt,
sondern auch ihm selbst das Gefühl gibt, etwas „Sinnvolles“ zu tun.
Gernot Greimler „trainiert“ jetzt neuro- und physiotherapeutische Roboter darin, sich mittels anonymisierter Daten so zu
REDAKTION: LISSI STOIMAIER FOTOS: ACHIM BIENIEK, TECH2PEOPLEverbessern, dass Patient:innen mit (Querschnitts-)Lähmungen, Schlaganfallfolgen oder bei diagnostizierter Multipler Sklerose eine fünfmal effektivere Therapie und Rehabilitation angeboten werden kann als durch konventionelle Physiotherapie. „Das bedeutet jedoch nicht, dass die Physiotherapeuten ersetzt werden – ganz im Gegenteil, es braucht hochspezialisierte Therapeuten, die die robotische Therapie anleiten und durchführen“, so Greimler.
AUSBAU GEPLANT
Ermöglicht hat dieses österreichweit einzigartige ambulante
Therapiezentrum das österreichische Start-up tech2people, das 2018 gegründet wurde, um unter anderem querschnittgelähmten Menschen mittels Exoskelett die Möglichkeit zu geben, robotergestützt aufzustehen und so natürliche Bewegungsmuster des Laufens zu trainieren. Das Exoskelett ist ein robotisches Gerät, das, an den Körper angelegt, Menschen mit neurologischen Verletzungen ermöglicht, den Rollstuhl zu verlassen und Trainings im Stehen und Gehen zu absolvieren. Dadurch, dass Patient:innen dabei ihren ganzen Körper aufrichten – im Gegensatz zum dauernden Sit-
zen im Rollstuhl – ergeben sich Therapieerfolge, die sich auf den gesamten Organismus positiv auswirken.
Der Start-up-Gründer Gregor Demblin – er ist selber nach einem Badeunfall seit vielen Jahren auf den Rollstuhl angewiesen – plant nun einen Ausbau des bereits bestehenden Therapiezentrums im Wiener Krankenhaus Zum Göttlichen Heiland. „Die Erfolge der Therapie sind so groß, dass wir insgesamt 3,6 Millionen Euro investieren, um zusätzliche Geräte anzukaufen und die Therapiemethoden weiter zu verbessern.“
- VERMIETUNG VON WOHNUNGEN, BÜRO- & GESCHÄFTSFLÄCHEN
- VERMIETUNG VON LAGERFLÄCHEN (FLEXBOX)
- VERGABE VON GRUNDSTÜCKEN AUF BAURECHT
- KAUF VON GRUNDSTÜCKEN & IMMOBILIEN
Die Judenburger Unternehmerfamilie Perchtold hat 2004 die Österreich-Lizenz für das EasylifeAbnehmprogramm erhalten. Knapp 20 Jahre später macht sie sich eigenständig.
Jetzt fehlt nur noch der letzte Schliff. Seit Oktober wird das Easylife-Therapiezentrum im Shoppingcenter Seiersberg einer Frischzellenkur unterzogen. Im laufenden Betrieb erhielt das Flaggschiff der Ernährungsberatungsfirma ein komplett neues Innenleben verpasst. „Uns war es wichtig, das Ambiente unseres Zentrums zu verschönern, um einen Ort zu schaffen, wo sich unsere Kunden wohlfühlen können“, sagt Siegfried Perchtold. Der Geschäftsführer des aus Judenburg stammenden Familienbetriebs investiert einen sechsstelligen Betrag in die Revitalisierung des ersten Standorts von Easylife in Österreich, der 2004 von seiner
Mutter Veronika Perchtold eingerichtet wurde. Wenn die Möbelausstattung in diesen Tagen geliefert wird, geht es mit dem Abnehmen wieder ungebremst weiter.
Das Konzept von Easylife setzt dabei auf natürliche Ernährung sowie Genuss, berichtet der Geschäftsführer. Mehr als 20.000 Kunden haben das Versprechen des persönlichen Wunschgewichts, mehr Wohlbefinden und der guten Figur ausprobiert. „Ohne Hungern, Shakes, Kapseln oder Sport kann man mit der Easylife-Methode schnell und nachhaltig abnehmen“, lautet der SalesPitch des Lizenzmodells, das seinen Ursprung in Deutsch-
land hat. Es entstand 1996 in einem Kurhotel, das ein eigenes Abnehmzentrum eröffnete. Die Idee dahinter hatte die Unternehmerin Maria Kechele, die ihr Konzept als Franchise einem breiteren Publikum zugänglich machen wollte. Die erste Abnehmerin war Veronika Perchtold: „Wir kannten die Familie Kechele, weil ich mit deren Sohn zusammen MotorCart gefahren bin. So wurden wir zu den ersten Lizenznehmern, haben uns seitdem aber sehr eigenständig entwickelt“, sagt Siegfried Perchtold.
Die eigenständige Entwicklung geht aktuell in die Ziel-
gerade: Easylife Österreich ist gerade im Begriff, die Markenrechte für Österreich zu übernehmen. Mit den Lizenzgebühren, die man sich dann spart, will Perchtold in die Zukunft investieren und die Arbeit der letzten 20 Jahre absichern: „Gerade die Anfangsjahre waren sehr schwer für uns, dank unserer tollen Mitarbeiter konnten wir uns aber gut entwickeln. Was die Gewinne betrifft, haben wir immer sehr konservativ gewirtschaftet, um auch dann liquid zu bleiben, wenn das Geschäft auch mal nicht so gut läuft.“ Aktuell investiert die Familie Perchtold in die Erweiterung der Mitarbeiterzahl. 52 sind es an insgesamt acht
Veronika Perchtold, Gründerin Easylife Österreich Siegfried Perchtold, GeschäftsführerNatürliche Ernährung und Genuss stehen im Mittelpunkt des Erfolgsrezeptes von Easylife.
Standorten, zusätzlich wurden eben erst drei neue Ernährungsberaterinnen eingestellt. Fachkräftemangel herrsche in diesem Bereich derzeit keiner, so Perchtold: „Das hat damit zu tun, dass in dieser Studienrichtung kein besonders großes Angebot an attraktiven Stellen besteht. Wer Ernährungswissenschaften studiert, möchte zum Großteil mit Menschen arbeiten, und das können wir bieten. Die Alternative wären Jobs in der Lebensmittelindustrie, und die sind doch eher trockener.“
Nicht nur am Arbeitsmarkt tut sich Easylife gerade leicht, sondern auch am Absatzmarkt. Die Pandemie habe
gesunde Ernährung und einen entsprechenden Lebensstil ins Zentrum gerückt, so Perchtold. „Die Leute wollen wieder mehr für ihre Gesundheit tun, das hat uns in die Karten gespielt. Man konnte nicht in den Urlaub fahren, die Gastronomie hatte geschlossen – man war sehr viel zu Hause, viele entdeckten da das Kochen für sich.“ Weil die Therapien in den Lockdowns unterbrochen werden mussten, reagierten die Perchtolds schnell und versorgten ihre Kunden mit entsprechenden Einkaufslisten. Kochen in der Pandemie boomte.
Ebenfalls ein Boom-Thema: Nachhaltigkeit. Perchtold ist
sich bewusst, dass der CO2Abdruck eines Unternehmens zusehends darüber entscheiden kann, ob sich Kunden damit identifizieren können. Die Maßnahmen, mit denen Easylife auf diese Entwicklung reagiert, gehen vom Kleinen ins Große: So werden etwa keine Plastiktaschen mehr verwendet und stattdessen Baumwolltaschen an Kunden ausgegeben. Eine große Änderung im Angebot war die Einführung eines rein vegetarischen Ernährungsplans: „Wir waren überrascht, wie gut das angenommen wird. Wir sehen, dass sich Ernährung immer weiterentwickelt – und dass man mit der Zeit gehen muss“, sagt Perchtold.
• Graz
• 1010 Wien
• 1220 Wien
• Brunn am Gebirge
• Wiener Neustadt
• Leoben
• St. Pölten
• Linz
Die Steiermark ist bekannt für ihre Innovationskraft. Das spiegelt sich auch in der Landwirtschaft wider, wie der Innovationspreis „Vifzack“ beweist.
Zukunftsweisende, clevere und intelligente Projekte – sie stehen im Fokus des Agrarinnovationspreises „Vifzack 2023“, bei dem frische Ideen und Lösungen der steirischen Bäuerinnen und Bauern ausgezeichnet werden. Bereits
zum sechsten Mal verleiht die Landwirtschaftskammer den Preis, heuer erstmals mit Unterstützung der Steiermärkischen Sparkasse – die Sieger werden am 2. März gekürt. „Der Preis fördert die Innovationskraft der steirischen Landwirtschaft und
soll ein Booster für besondere Ideen sein und die Innovationspotenziale entfesseln“, betont Vizepräsidentin Maria Pein. „Die Ideenvielfalt und Innovationsbereitschaft in der steirischen Landwirtschaft ist sehr groß. Immer mehr Bäuerinnen und
Bauern verlassen alte Pfade und gehen neue Wege“, ergänzt Kammerdirektor Werner Brugner.
Die Innovationskraft der Landwirtschaftskammer kann sich sehen lassen:
Das steirische Lifestyle-Magazin „DIE STEIRERIN“ sucht für sein Team eine/n:
TÄTIGKEITSBEREICHE:
• Die Betreuung bestehender Anzeigenkunden
• Das Akquirieren von Neukunden
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ANFORDERUNGSPROFIL:
• Sie sind kommunikativ & kreativ
• Sie sind teamfähig, verhandlungsgeschickt & organisationsfähig
• Sie sind mobil & flexibel
• Sie arbeiten eigenverantwortlich & ergebnisorientiert
• Sie konnten idealerweise bereits Erfahrung in der Medienbranche sammeln
WIR BIETEN:
• Vollzeit- oder Teilzeitbeschäftigung, eine Zusammenarbeit ist auch auf Basis eines Werkvertrags möglich.
• Für diese Position bieten wir ein jährliches Bruttomindestgehalt von € 21.000,– (bei Vollzeitbeschäftigung) zzgl. 10 % Provision auf den Netto-Umsatz, basierend auf dem angeführten Anforderungsprofil. Entsprechende Berufserfahrung und Qualifikationen werden zusätzlich berücksichtigt. Planumsatz im ersten Jahr netto € 250.000,–
• Wenn Sie nach einer neuen beruflichen Herausforderung suchen und Interesse daran haben in einem dynamischen Umfeld mitzuwirken, freuen wir uns, Sie bald kennenzulernen.
Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen mit Lichtbild senden Sie uns bitte per E-Mail an: office@diesteirerin.at oder per Post an: Die Steirerin Verlags GmbH & Co KG, Schubertstraße 29/1, 8010 Graz www.diesteirerin.at
Mit ihren seltenen Hühnerrassen hat Andrea
Pauli (34) vom Frötscherhof in St. Marein/Graz Fuß gefasst und ist als Nebenerwerbslandwirtin mit ihren kunterbunten Eiern auf Erfolgskurs. Ihre schokobraunen, braun gesprenkelten, verschieden-cremefärbigen, olivund mintgrünen sowie blauen, zart-rosa-färbigen und schneeweißen Eier sind das Markenzeichen des Frötscherhofs.
Auf der Suche nach Neuem haben die Gemüsebauern Denise und Matthias Janisch aus Kroisbach/ Feis tritz vor drei Jahren ein vitaminreiches Superfood entdeckt –die Gemüsesojaart Edamame: Auf 10.000 Quadratmetern haben sie im Vorjahr die Sojapflanze kultiviert und mit renommierten Spitzengastrobetrieben als Abnehmer die Feuertaufe am Markt bestanden.
Unter der Dachmarke
„Terra Cervisiae“ firmieren die Kreativbiere von Stefan Kirchengast (29), die in Schützing unweit der bekannten südoststeirischen Manufakturen Gölles und Zotter gebraut werden. Bierkenner schätzen die fein abgestimmten Nuancen seiner Bier-Raritäten, deren Zutaten teils aus regionalem Wildhopfen und saisonalen Früchten bestehen.
Trendsetter sind auch Andrea und Wolfgang Kogler auf ihrem Höllerhof in St. Lorenzen am Wechsel. Sie haben einen zukunftsträchtigen Betriebszweig speziell für Stadtkinder vorbildlich entwickelt: Auf ihrem Milchviehund Waldwirtschaftsbetrieb finden schon seit einigen Jahren Erlebnisund Schullandwochen für Schulkinder aus Wien und Graz statt.
Die Schaf- und Hochlandrinderhalter Doris und Helmut Schröck aus Anger in der Oststeiermark haben aus der bisher wenig beachteten Schafwolle ein neues, zukunftsträchtiges Standbein für ihren Biobauernhof geschaffen: „Zetzkraft“. Aus Schafschurwolle stellen sie im Sinne der Kreislaufwirtschaft naturbelassenen Biodünger in anwenderfreundlicher Pelletsform her.
Um das größte Rind der Welt dreht es sich im „Chianina-Atelier“ in Dobl. „Wir setzen auf volle Transparenz und unsere Kunden und Gäste sollen unsere Tiere beobachten können, um nicht nur zu erfahren, dass Lebewesen hinter kostbarem Fleisch stehen, sondern dieses auch seinen Preis hat.“ Mit dieser Haltung setzt Nino Sifkovits mit seiner Premium-Fleischlinie neue Maßstäbe im Hochpreissegment.
Beim Neujahrsempfang der steirischen Versicherungsmakler in der Alten Universität in Graz gab es nicht nur einen Rückblick auf die Fachgruppen-Tätigkeiten der letzten Jahre, sondern auch einen sehr optimistischen Ausblick auf 2023. Für eine spannend-humorvolle Keynote sorgte Compliance-Experte Martin Schwarzbartl.
Gunther Riedlsperger, Obmann der Fachgruppe Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten der WKO Steiermark, konnte über 200 Gäste aus der Branche begrüßen – darunter auch zahlreiche Ehrengäste wie Bundesrat Christian Buchmann, Fachverbandsobmann Christoph Berghammer, Spartenobmann Gerhard Wohlmuth, GRAWE-Generaldirektor Klaus Scheitegel, Fachverbandsgeschäftsführer Erwin Gisch und Karl-Heinz Dernoscheg, Direktor der WKO Steiermark. Bei einem Buffet, steirischen Weinen und Musik von DJane Mama Feelgood klang der Netzwerk-Abend
Wichtigkeit der
Beim 346. Marketing Clubabend bei niceshops, dem Staatspreissieger Marketing 2022, erfuhren die Gäste von Carina Hödl und Christian Moser, wie das Hidden- Champion-Unternehmen Anfang 2020 die Umbruchstimmung nutzte und eine IT-Recruiting-Initiative ins Leben rief, mit der es gelungen ist, die IT-Potentials in ihrer Welt abzuholen und somit ein zurzeit höchst aktuelles Problem in einem äußerst schwierigen Umfeld durch einen besonders zielgruppenorientierten und kreativen Ansatz zu lösen.
1. Thomas Foscht, Präsident des Marketing Club Graz, mit den Vortragenden Carina Hödl und Christian Moser von niceshops (v. l.) 2. Rolf Hadolt (Global Express), Leonhard Kehl (Kehl Pricing) und Bernd Lierzer (Magna, v. l.) 3. Emina Kozlica und Alexandra Estelberger (beide pidas, v. l.) 4. Gerhard F. Kroell (Madison Werbeagentur) 5. Günther Müller (Pidas, l.) mit Christina Henrich und Peter Pöschl (beide Markenstolz) 6. Waldemar Zelinka (Citypark, l.) und Franz Peissl (Imbeco) 7. Shenja Paar und Christian Taucher (beide Caritas) 8. Christoph Holzer (Spar Steiermark), Georg MayerHeinisch (MHG Beteiligung und Consult) und Heinz Michalitsch (Michalitsch Consulting, v. l.) 9. Stefanie Reinisch (l.) und Judith Schloffer (beide Marketing Club Graz) 10. Entspanntes Netzwerken beim EmpfangDer neue Geschäftsführer des ACstyria Mobilitätsclusters Thomas Krenn konnte am 26. Jänner über 200 Vertreter:innen der steirischen Mobilitätsindustrie beim ACstyria Neujahrsempfang im aiola im Schloss begrüßen. Auch Landesrätin Barbara EibingerMiedl nutzte die Gelegenheit und begrüßte die Gäste und wünschte dem neuen Geschäftsführer viel Erfolg für die künftige Aufgabe. Nicht nur das Netzwerken stand dieses Jahr im Fokus. Bei einer Golfchallenge konnten die Gäste auch Karten für den ACstyria Mobilitätskongress am 26. und 27. September in der Seifenfabrik in Graz gewinnen.
EIN NEUES JAHR, EIN KLARES ZIEL:
GLÜCK AUF, STEIERMARK.
1. Jürgen Spari (GrECo JLT Gruppe), Rainer Stelzer (Raiffeisen Landesbank) und Dietmar Schimböck (Aon Austria, v. l.) 2. Peter Stöckler (Büroleiter Günter Riegler), Christoph Ludwig (SFG) und Stadtrat Günter Riegler (v. l.) 3. Landesrätin Barbara EibingerMiedl und Thomas Krenn, Geschäftsführer des ACstyria Mobilitätsclusters1 Neuer Private-Banking-Leiter
Karl Freidl wurde mit Februar 2023 neuer Leiter Private Banking in Graz und folgt damit Sieglinde Klapsch nach, die nach langjähriger Tätigkeit in den wohlverdienten Ruhestand geht. Mit Karl Freidl übernimmt ein erfahrener und durch seine Professionalität und Kompetenz angesehener Veranlagungsexperte die neue Leitung der Abteilung „Private Banking“ in der Steiermärkischen Sparkasse. Das Private Banking der Steiermärkischen Sparkasse in Graz besteht seit 2006 und ist kontinuierlich gewachsen. Aktuell betreut die Abteilung über 2.000 Kund:innen mit einen Kundenvolumen von über € 1,5 Mrd.
Ab sofort können die schönsten Holzbauten der Steiermark eingereicht werden: Schön, klimafit und perfekt gemacht – das sind die Kriterien für den „Holzbaupreis Steiermark“ 2023. Aus diesen Einreichungen kürt eine unabhängige Jury die heurigen Preisträger. Die Landesinnung Holzbau und „Besser mit Holz“ hoffen auch heuer wieder auf zahl-
reiche Holzprojekte: vom Ein- und Mehrfamilienhaus über Kindergärten und Schulen bis hin zu gewerblichen und touristischen Bauten. Einreichen können Bauherren, Architekten, Planer und Holzbau-Meister ab sofort bis 25. Mai über www.holzbaupreisstmk.at
Die TU Graz und E-Steiermark starten größtes E-Mobility Projekt des Landes! Der neue Auftrag der TU Graz an die E-Steiermark stellt das derzeit größte Kundenprojekt des steirischen Energie- und Infrastrukturunternehmens im Bereich der Ladeinfrastruktur dar. An den drei Campusstandorten Alte Technik, Neue Technik und Inffeldgasse wird das aktuelle Ladeangebot bis zum Jahr 2030 sukzessive auf bis zu 200 Parkplätze mit Ladeinfrastruktur für Mitarbeiter:innen ausgebaut. Dieser Beitrag zu einer CO2-neutralen Mobilitätskette ist eine von mehreren Maßnahmen, mit denen die TU Graz bis 2030 zur klimaneutralen Universität wird. Im Jahr 2023 werden bereits 30 Ladepunkte umgesetzt.
mit H. Kainz (Technische Universität Graz)
4 Lease a Bike
Rad fahren ist eine ökologische, kostengünstige und zudem noch gesunde Fortbewegung. Mit dem Partner „Lease a Bike“ hat sich die international in der Holzbranche erfolgreiche Unternehmensgruppe MayrMelnhof Holz die Förderung des Radfahrens auf die Fahnen geheftet und nutzt nun das (E-)Bike-Leasing: An den Produktionsorten in Leoben und Gaishorn können Mitarbeiter:innen bei einem lokalen Händler ein brandneues E-Bike, Rennrad, Mountainbike, Lastenrad etc. aussuchen. Mayr-Melnhof Holz least diese Bikes, die auch privat genutzt werden können und gerne sollen, für seine Mitarbeiter:innen.
5 Meisterin des Jahres
596 Meister- und Befähigungsprüfungen wurden im Jahr 2022 erfolgreich abgelegt. Das zeigt, dass Qualifikation und Weiterbildung einen immens hohen Stellenwert
haben. Am Abend der Meisterbriefverleihung, die kürzlich im Grazer Stefaniensaal mit Landeshauptmann Christopher Drexler und Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl über die Bühne gegangen ist, wurde der Titel „Meister:in des Jahres“ an die Feldbacher Kfz-Technikerin Stella Ochabauer vergeben.
Foto: LH Christopher Drexler, LR Barbara Eibinger-Miedl sowie Spartenobmann Hermann Talowski (v. r.) und WKO - SteiermarkPräsident Josef Herk (l.) gratulieren Stella Ochabauer.
6 Neuer Universitätskurs
Der neue Universitätskurs „Interdisziplinäre Frühförderung und Familienbegleitung“ zeigt auf, dass die ersten Jahre eines Kindes entscheidend sind. Kinder interdisziplinär zu fördern und ihre Bezugspersonen zu stützen, ist ein wesentlicher Pfeiler für unsere Gesellschaft. Im Universitätskurs werden Teilnehmende auf die hohen Anforderungen an fachliche, personale und
soziale Kenntnisse und Kompetenzen von Frühförder:innen vorbereitet.
Dauer: 3 Semester, Abschluss: Universitätszertifikat „Zertifizierte/r interdisziplinäre/r Frühförderin/er und FamilienbegleiterIn“.
Starttermin: 15.09.2023
Anmeldeschluss: 16.07.2023
Mehr Infos auf www.uniforlife.at
Der vermehrte Einsatz von Ladeinfrastrukturen insbesondere für batterieelektrische Fahrzeuge mit hoher Ladeleistung stellt lokale Versorgungsnetze vor Kapazitätsgrenzen. Abhilfe soll ein sogenannter Schwungradspeicher schaffen, der kürzlich im NEFI_Lab der Montanuniversität vorgestellt wurde. Die Wissenschaftler:innen des Lehrstuhls für Energieverbundtechnik arbeiten daran, bei bestehenden Ladeinfrastrukturen für ausgewählte Elektromobilitätsanwendungen Möglichkeiten einer flexiblen Netzentlastung voranzutreiben.
Mit Michael Zotter, 40, übernimmt ab sofort ein fundierter Fachmann die Sudkessel der Brauerei Göss. Seit seiner Lehrzeit in der Brauerei Puntigam hat er sich dem Bier verschrieben und bei mehreren Stationen im In- und Ausland unterschiedliche Brauereien kennengelernt sowie effiziente Logistik-Abläufe mitgestaltet. Der ausgebildete Brau- und Malzmeister freut sich auf die Zeit in der Gösser Brauerei, in der mit Sonnenstrom, Abwärme und aus Reststoffen selbst erzeugter Energie gebraut wird.
„Der eingeschlagene Weg zur Attraktivierung des Schienennahverkehrs hat neue Trends gesetzt. Nicht nur die Bahn, auch RegioBus und Stadtverkehre haben sich im Sog der S-Bahn äußerst positiv entwickelt“, freut sich Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang über das 15-jährige Jubiläum der S-Bahn. Über 50.000 Fahrgäste nutzen durchschnittlich an einem Werktag die S-Bahn Steiermark, das sind um 16.000 mehr
als noch vor dem Start. Auch in den Punkten Klimaschutz, Energieeffizienz und regionalpolitische Entwicklungen hat die S-Bahn die Nase vorn.
Das Treffen der Fachgruppe Finanzdienstleister Steiermark beschäftigte sich mit der Frage, wohin sich die Finanzmärkte 2023 entwickeln. Stark gebeutelt wurde die Branche im vergangenen Jahr. Die Finanzexperten Peter Ladreiter und Alfred Kober von Security Kapitalanlagen AG blicken jedoch optimistisch nach vorne. Krisenzeiten seien ein guter Zeitpunkt für Investitionen: „Wenn eine Rezession ausgerufen wird, sollte man anfangen zu investieren, da Aktienmärkte immer einen Vorlauf von sechs bis neun Monaten zur tatsächlichen Entwicklung haben“, so Kober.
Von 5. bis 9. September finden in Polen die achten Berufseuropameisterschaften Euro-
Skills statt. Rund 600 Fachkräfte unter 25 Jahren aus 32 Ländern werden in Danzig gegeneinander antreten. Im österreichischen Team, das sich nun im ersten Teamseminar formiert hat, finden sich 10 Teilnehmer:innen aus der Steiermark. Unser Bundesland entsendet nach Oberösterreich die zweitmeisten Teilnehmer:innen. Vom Tischler über den Fleischer bis zur Rezeptionistin werden die Teilnehmenden ihr berufliches Können zeigen.
5 Personalnews bei legero united Beim österreichischen Schuhhersteller legero united gab es nach der im November 2022 erfolgten Ernennung von Kristin Käpplinger zum Chief Product und Sales Officer sowie Mitglied der Geschäftsleitung weitere Neubesetzungen. Anna Carbonari (Foto r.) hat als Regional Manager Central die Vertriebsleitung für die gesamte DACH-Region, einschließlich der unternehmenseigenen Brandstores, übernommen. Vessela Carrillo (l.) leitet nun die Business Unit superfit, in der sie seit Mai 2018 als Senior Product Manager in leitender Verantwortung tätig war.
6 Jahrestreffen Markenpartnerschaft Atmende Wände
Mit Mitgliedern aus Luxemburg, Deutschland und Österreich wurden zukunftsweisende Themen für das Malerhandwerk, die Wohngesundheit und den Klimaschutz behandelt. Ein Schwerpunkt war die Kreation einer Arbeitgebermarke samt Positionierung, da in Zeiten des Fachkräftemangels die Attraktivität der Arbeitgeber eine große Rolle spielt. Fazit des Treffens: Marken, die
nicht nachhaltig handeln, werden ihre Daseinsberechtigung verlieren. Statt „größer, weiter und mehr“ stehen Handwerk mit Qualität und Individualität im Fokus.
7 Großforschungsprojekt ThermaFlex präsentiert
Die Anlage ThermaFlex in Gleisdorf ist das bisher größte Forschungsprojekt im österreichischen Fernwärmesektor. Damit werden nun jährlich rund 4.000 Megawattstun-
Immer und überall der Tagesbegleiter der Steirer:innen. Antenne Steiermark freut sich über rund 270.000 Hörer:innen und sagt Danke fürs Einschalten.*
Ein „Daumen hoch“ reicht für Antenne Steiermark nicht. Denn rund 270.000 Hörer:innen schenken dem Sender mit ihrem Einschalten täglich vor allem ihr Vertrauen und machen Antenne Steiermark zu ihrem ganz persönlichen Tagesbegleiter Nummer 1.* Mit 24 Prozent Marktanteil – und damit einem mehr als dop -
pelt so hohen Marktanteil wie der des regionalen öffentlichrechtlichen Mitbewerbers in der Steiermark − und 27 Prozent Tagesreichweite liegt die Antenne Steiermark klar auf Platz 1.**
„Wir sind stolz darauf, dass uns die Steirer:innen als Tagesbegleiter immer und überall hören können“, sagt Antenne-Geschäftsführer Gottfried Bichler
den Wärmeenergie klimaneutral für rund 330 Haushalte in der direkten Umgebung erzeugt und rund 1.000 Tonnen CO2 eingespart. Die Ergebnisse des Großforschungsprojekts wurden im Rahmen eines Pressegesprächs im Jänner 2023 vom Projektkoordinator AEE INTEC und den Stadtwerken Gleisdorf am Standort der neuen Anlage „Fernwärme aus Abwasser“ im Beisein von u. a. Bundesministerin für Klimaschutz Leonore Gewessler präsentiert.
und nimmt damit Bezug auf die immer wichtiger werdende Digitalisierung in der Verbreitung. Trotz der nach wie vor großen Nutzung über UKW verzeichnet auch das Digitalangebot der Antenne Steiermark im Web, in der App sowie über Smart Speaker seit vielen Monaten steigende Nutzerzahlen. Das stellt der neue Audio Analyzer eindrucksvoll unter
Beweis. Er misst – einheitlich, unabhängig und objektiv auf Logfiles basierend – die Nutzung der Streamingangebote der österreichischen Privatradios und weist Antenne Steiermark im 4. Quartal 2022 1,016 Mio. Sessions pro Monat mit einer Durchschnitts-Hördauer von 84,4 Minuten pro Session aus.***
Alle Infos auf antenne.at
Stolpersteine überwinden und mit Begeisterung das Unternehmen gestalten. Seit drei Jahrzehnten lebt und liebt Barbara Pettek, Geschäftsführerin von Fliesen Leeb, ihren Job.
Oft kommt es anders als geplant. Nach dem Abschluss der Handelsakademie wollte Barbara Pettek eigentlich studieren. Eher als Nebenbei-Job begann sie damals im Verkauf bei Fliesen Leeb zu arbeiten. Schnell erkannte sie jedoch, dass es sich nicht nur um einen reinen Verkaufsjob handelte. Die Materie war anspruchsvoll und abwechslungsreich. Das Feuer in der gebürtigen Kärtnerin für das Thema Fliesen war geweckt.
Diese feurige Leidenschaft für Gestaltung, Design und Verkauf hat Pettek nie mehr verlassen. Über drei Jahrzehnte später leitet sie nun Fliesen Leeb in der Grazer Puchstraße. „2016 musste die Firma Konkurs anmelden. Zu diesem Zeitpunkt habe ich für mich persönlich den Entschluss gefasst, mich mit einem kleinen Fliesenhaus selbstständig zu machen.“ Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen sind aber an sie mit der Motivation herangetreten, doch Fliesen Leeb zu übernehmen. Eine Idee nahm ihren Lauf. Nach Gesprächen mit dem Masseverwalter wur-
de noch intensiv mit der Familie beraten und dann gemeinsam der Entschluss gefasst, das Projekt zu wagen – mit Erfolg. Auch wenn der Weg nicht immer einfach war.
„Anfangs eröffnete ich noch mit der Beteiligung einer Kollegin beide Standorte – in Graz und Klagenfurt. Bald erkannte ich aber, dass es nicht funktioniert, wenn man nicht persönlich vor Ort ist. Daher habe
ich mich vom Klagenfurter Standort getrennt und mich auf Graz konzentriert“, erklärt die heute 56-Jährige. Das war die richtige Entscheidung. Die positiven Bilanzen geben ihr recht. „Als Frau in der Branche hatte man es nicht immer leicht. Gerade bei der Übernahme der Firma wurde ich oftmals belächelt. Vertrauen in meinen Weg hatte nicht jeder. Aber auch diese Stolpersteine habe ich aus dem Weg geräumt und mich nicht beirren lassen.“ Sie kämpfte sich
durch und bewies es allen. Nun kann Pettek mit gutem Gewissen sagen: „Uns geht es gut und ich bin davon überzeugt, dass es uns auch in vielen Jahren noch geben wird.“ Auch ein Nachfolger ist für das Unternehmen bereits gefunden. Sohn Frank Messner ist bereits im Unternehmen tätig und bereitet sich so ideal auf die zukünftige Rolle vor.
Aber bis zur Übergabe ist noch etwas Zeit. Zeit, die Pettek noch immer voller Leidenschaft für den Betrieb einsetzt. „Den Spaß an der Arbeit habe ich nie verloren. Menschen zu beraten, zu gestalten ,und das gemeinsam mit meinem tollen Team – es könnte nicht besser sein.“ Die Steiermark als Wirtschaftsstandort schätzt sie dabei sehr. „In puncto Innovation, Knowhow und Ausbildung spielt die Steiermark ganz vorne mit. Man braucht sich nur die Ergebnisse diverser Lehrlingswettbewerbe anzusehen, um zu erkennen, dass da ein enormes Potenzial und eine Kraft dahintersteht.“
» Individuelle Mieteinheiten
» Ausreichend Parkplätze
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» Nahversorger, Reisebüro und Kinderärztezentrum
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