GREENWASHING
Auf dem Prüfstand: Bei Raphael Fink vom VKI haben Green Lies keine Chance
GREEN THINKING
Von Mobilität bis Investieren – steirische Unternehmen leben Nachhaltigkeit vor
Auf dem Prüfstand: Bei Raphael Fink vom VKI haben Green Lies keine Chance
Von Mobilität bis Investieren – steirische Unternehmen leben Nachhaltigkeit vor
Steirische Technologien und Produkte haben letztes Jahr
so viel Treibhausgas-Emissionen vermieden, wie ganz Kanada ausgestoßen hat.
Ist es Ihnen auch schon aufgefallen, dass es kaum mehr eine Werbung, selten ein Unternehmen gibt, das sich nicht mit dem Label „nachhaltig“ rühmt? Da wird dann plötzlich sogar Heizöl als „klimaneutral“ präsentiert. Hauptsache, das Mascherl ist schön grün.
Eine Entwicklung, von der man ja einerseits sagen könnte, dass sie gut ist, da das Bewusstsein, etwas für unsere Umwelt zu tun, anscheinend endlich in den Köpfen angekommen ist. Andererseits aber umso schlechter, wenn die Umsetzung nur halbherzig vorangetrieben wird.
Dass Greenwashing kein Kavaliersdelikt ist, betont auch Raphael Fink vom Verein für Konsumenteninformation. Er ist Unternehmen auf der Schliche, die sich mit besonderem Engagement für Umwelt- und Klimaschutz schmücken. Allzu oft handelt es sich dabei aber um Greenwashing. Über seine Arbeit und die sieben Sünden des Greenwashing lesen Sie im Leitartikel ab Seite 10.
Dass es aber auch ganz ohne Green Lies geht, beweisen in der Steiermark hunderte Unternehmen.
Und das mit großem Erfolg. Nehmen wir zum Beispiel die heimische Industrie. Eine Branche, die man meist eher mit einem hohen Energiebedarf verbindet, anstatt mit dem Thema Nachhaltigkeit. Zu Unrecht. Steirische Umwelttechnologien haben alleine 2019 so viel CO2 eingespart, wie ganz Kanada emittierte – nämlich 700 Megatonnen. Noch ein Beispiel gefällig? Fast ein Viertel des weltweit erzeugten grünen Stroms, etwa aus Wasserkraft, hat ein technologisches Steirerherz. Diese Liste könnte noch lange fortgeführt werden.
Doch warum ist die Steiermark so erfolgreich in Sachen grüner Technologien? Die Antwort ist einfach: Es ist eine Kombination aus Vision und Engagement. Eine Kombination, die tagtäglich beweist, dass Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit keine Gegensätze sein müssen. Diesen Visionen und dem Engagement haben wir die neue Ausgabe des BUSINESS MONAT mit dem Schwerpunkt „Green Future“ gewidmet und zeigen auf, mit welchem Einsatz in der Steiermark heute schon an einer lebenswerten Zukunft – weltweit – gearbeitet wird.
Viel Vergnügen beim Lesen!
IMPRESSUM:
EIGENTÜMER UND VERLEGER: Die Steirerin Verlags GmbH & Co KG, Schubertstraße 29/1, 8010 Graz, Tel.: 0316/84 12 12-0, Fax-DW: 709. INTERNET: www.businessmonat.at.
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REDAKTION: Yvonne Hölzl, Betina Petschauer, Sophie Spiehs. REDAKTIONELLE MITARBEIT: Dr. Josef Puschitz, Helmut Bast. ANZEIGEN: Mag. Irmgard Reiter, Hans-Jürgen Maier, Caroline Brogyanyi. ASSISTENZ DER GESCHÄFTSFÜHRUNG: Christian Forjan. BACK-OFFICE: Julia Kahofer.
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LEKTORAT: Viktoria Horn. HERSTELLER: Bauer Medien Produktions- & Handels-GmbH, Wien. COVER: © Shutterstock. Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 des Mediengesetzes können unter www.businessmonat.at abgerufen werden.
erscheint am 16. Juni 2023
„Greenwashing ist kein Kavaliersdelikt. Dass es auch ohne Green Lies geht, wird in der Steiermark tagtäglich bewiesen.“LISSI STOIMAIER Chefredakteurin
6 DATEN & FAKTEN
Das Green Tech Valley in Zahlen.
8 MEI BIZ
Persönlichkeiten im Gespräch: Peter Moser, Rektor der Montanuniversität Leoben.
10 GREEN LIES
Raphael Fink vom VKI ist Unternehmen auf der Schliche, die sich mit besonderem Engagement für Umwelt- und Klimaschutz schmücken.
14 ZU LANGSAM
Im Gespräch fordert Klimaforscherin Andrea Steiner die Politik zu entschlossenerem Handeln für Klimaschutz auf.
18 NACHHALTIG UNTERWEGS
Wie zukunftsfähig Transportlogistik ist, beleuchten wir im großen Round-Table-Gespräch mit dem ACstyria Mobilitätscluster.
22 H WIE HOFFNUNGSTRÄGER
Wasserstoff wird eine große Zukunft in der Transformation unserer Energielandschaft vorausgesagt. Ein Überblick.
26 TEIL DER LÖSUNG
Die Industrie liefert die technologischen Antworten auf die Klimafragen. Wie, erklärt Gernot Pagger, Geschäftsführer der IV Steiermark.
28 IM BRENNPUNKT
Bernhard Puttinger, Geschäftsführer des Green Tech Valley Cluster, rät Unternehmen, das enorme Potenzial der grünen Transformation zu nutzen.
32 BETTER THINK GREEN
Nachhaltigkeit hat viele Facetten. Wie weitreichend die Möglichkeiten dabei sind, zeigen die Best-PracticeBeispiele made in Styria.
38 NACHHALTIG, ABER RICHTIG
Am nachhaltigen Investieren kommt man nicht vorbei – weder als Anleger noch als Anbieter. Davon ist Sunrise-Gründer Martin Foussek überzeugt.
40 IDEE MIT POTENZIAL
Das Grazer Unternehmen Easelink strebt die weltweite Führerschaft beim autonomen Laden von E-Fahrzeugen an.
42 KRAFT DER LOCKE
„Zetz Kraft“ zeigt, wie aus einer Idee ein interessantes Geschäftsmodell für die Nachhaltigkeitsgesellschaft werden kann.
48 BIZOCIETY
52 HEADS AND NEWS
Neues aus der steirischen Wirtschaft.
58 FRAUENPOWER
Susanna Marinic-Knittelfelder über ökologisch wertvolles Wohnen.
Die Hypo Vorarlberg in Graz gilt seit vielen Jahren als Partner mit viel Erfahrung und entsprechendem Werteverständnis – besonders auch in puncto nachhaltiger Geldanlagen
Nachhaltigkeit ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen und immer mehr Menschen möchten ihr Geld nicht nur möglichst gewinnbringend anlegen, sondern damit auch den gesellschaftlichen und ökologischen Wandel hin zu einer enkeltauglichen Zukunft fördern.
Der aktuelle Marktbericht des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG) 2022 zeigt, wie groß der Run auf ökologische und ethische Investments tatsächlich ist. So stiegen nachhaltige Geldanlagen 2021 in Österreich auf einen historischen Höchstwert und erreichten mit einem Plus von 62 Prozent einen absoluten Rekordwert. Die größte Steigerung ging dabei
mit 81 Prozent auf Publikumsfonds zurück. Getrieben wird diese Steigerung maßgeblich durch Mittelzuflüsse von privaten Anlegerinnen und Anlegern, die ihr Investitionsvolumen 2021 um 164 Prozent gesteigert haben. Mit diesem Wachstum erreichen die nachhaltigen Publikums- und Spezialfonds einen Anteil von 28,2 Prozent am Gesamtmarkt. Damit steckt fast jeder dritte in Österreich angelegte Euro in einem nachhaltigen Produkt.1)
Entsprechend rasant hat sich auch der Markt rund um solche Anlageprodukte entwickelt.
„Vor dem Hintergrund der steigenden regulatorischen Anfor-
derungen für Finanzmarktakteure und der ungebrochenen Nachfrage von Privatpersonen und institutionellen Anlegern ist davon auszugehen, dass auch in Zukunft immer mehr Fonds und Mandate unter Einbezug von Nachhaltigkeitsaspekten verwaltet werden“, so Ernst Albegger. „Das bedeutet für die Anlegerin bzw. den Anleger zwar ein breites Angebot, andererseits aber auch die Qual der Wahl. Umso wichtiger ist ein guter Partner mit viel Erfahrung und entsprechendem Werteverständnis“, ist Gerhard Vollmann überzeugt.
„Die Beraterinnen und Berater der Hypo Vorarlberg informieren Sie gerne über das Nachhaltigkeitsengagement und die Anlagepolitik der Bank
und unterstützen Sie bei einer nachhaltigen Ausrichtung Ihrer Geldanlage. Im vertrauensvollen Gespräch können Sie sich einen unverbindlichen Überblick über Ihre Möglichkeiten verschaffen sowie Chancen und Risiken abwägen oder einen kostenlosen Depotcheck in Anspruch nehmen“, lädt Daniel Gerhold ein.
Marketingmitteilung im Sinne des WAG 2018.
Joanneumring 7 8010 Graz
Tel.: 050/414 6800 filgraz@hypovbg.at
www.hypovbg.at/graz
Das Green Tech Valley im Süden Österreichs ist der #1-Technologie-Hotspot für Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft – wie auch die aktuellen Zahlen deutlich zeigen.
An diesem einzigartigen Standort versammeln sich 300 Umwelttechnik-Unternehmen, 20 grüne Technologieführer und 2.300 Green-Tech-Forschende an Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
Aktuell sind rund 24.500 MitarbeiterInnen in der Energie- und Umwelttechnikbranche beschäftigt. Diese haben einen Green-Tech-Umsatz von 6,8 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Forschung und Entwicklung für eine klimafitte Zukunft stehen auch im Fokus der zahlreichen jungen Unternehmen, die Hälfte der zuletzt erhobenen 165 rot-weiß-roten „Green-Tech- Start-ups“ wachsen hier.
Das Green Tech Valley beheimatet über 600 grüne Technologien und Dienstleistungen für erneuerbare Energien und Kreislaufwirtschaft.
QUELLE: GREEN TECH VALLEY CLUSTER, GRAFIK: SHUTTERSTOCKMit einer Forschungsquote von über 5 % und Investitionen in Milliardenhöhe in die Entwicklung neuer grüner Technologien pusht das Green Tech Valley ganz Österreich zum Innovation Leader.
Dass die Produkte und Dienstleistungen der Unternehmen aus dem Green Tech Valley weltweit gefragt sind, bestätigt die Exportquote von knapp 90 %.
Aktuell sind im Green Tech Valley 15 von österreichweit 20 grünen CometZentren, -Projekten und -Modulen angesiedelt.
Im Valley befinden sich mit Graz, Villach und Klagenfurt drei der bisher insgesamt sechs österreichischen KlimapionierGroßstädte.
Die Montanuniversität Leoben forscht und lehrt für ein besseres Morgen. Der neue Universitätsrektor Peter Moser im Word-Rap über Sehnsucht, Führungsstil, Zukunftsfragen und mehr …
G eboren: 25.11.1959
Ausbildung: Studium Bergbau, Doktorat und Habilitation im selben Bereich
Werdegang: Junior Researcher, danach Senior Researcher an der Montanuniversität Leoben; A ssistenzprofessur mit Forschungsschwerpunkt Untertagebau; Visiting Professor am École des Mines de Paris; A ssoziierter Professor für Mining Engineering and Mineral Economics; Head of Department Mineral Resources and Petroleum Engineering;
Professor und Leiter des Lehrstuhls für Bergbaukunde; Vizerektor für Internationalisierung; ab Oktober 2023 Rektor der Montanuniversität Leoben
Familienstand: Verheiratet, drei Kinder, ein Enkelkind
Social Networks: LinkedIn
Hobbys: Kochen für die Familie, Wandern und Radfahren über weite Strecken und im Urlaub, Campen
Lieblingsessen: Vitello Tonnato
T V-Sendung: Tatort
L ektüre: A rtikel, Bücher, Fachjournals zu aktuellen Themen, um mich mit gesellschaftlichen Themen in der Tiefe zu beschäftigen
Musik: L eonard Cohen
L etzter Urlaub: Burgenland mit Freunden
Sehnsuchtsort: I ran
Marke, die mir imponiert: KTM
H istorische Persönlichkeit: Marie Curie
Satz, den ich nicht mehr hören kann: Das Problem ist ...
Was mich nervt: Wissenschaftsskepsis
Motto: Aufzeigen ist gut, selbst verändern ist besser.
Werte, die mir wichtig sind: Wertschätzung, Vertrauen, Zusammenhalt
M it wem ich mich gerne einmal unterhalten würde: Yuval Harari
Nr.-1-Zukunftsfrage? Werden wir irgendwann unsterblich sein?
Wofür ich bedingungslos eintrete: Positive Veränderung für die Zukunft
Was mir Sorgen macht: Der Studierendenrückgang in den technischen Studien
3 Worte zu meinem Unternehmen: Technische Zukunftsuniversität
3 Worte zu meinem Führungsstil: Wertschätzend, lösungsorientiert und man sagt: lustig
Was ich von meinen Mitarbeitern erwarte: M itmachen und Lösungen finden
A nderer Beruf, der mir Spaß machen würde: Sprachwissenschaftler oder Koch
Top-3 -Internet-Links: w ww.derstandard.at/wissenschaft w ww.diepresse.com/science triplen.unileoben.ac.at
Bei uns wird aus innovativen Ideen nachhaltige Realität. Unser Handeln ist auf fünf Kernwerte ausgerichtet: Energieeffizienz, Klimaneutralität, Nachhaltigkeit, Zero Waste und Kreislaufdesign. Unsere Universität steht für hervorragende Ausbildung unserer Studierenden in allen Bachelor- und Masterstudien und ist für alle Maturant:innen offen, die die Zukunft nachhaltig verändern wollen. Wir stehen auch für Exzellenz in Wissenschaft und Forschung in den drei Kompetenzbereichen Advanced Resources, Smart Materials und Sustainable Processing.
www.unileoben.ac.at
AMS Business Tour zeigen
Im Rahmen der wir Ihnen, wie wir Sie bei Ihrer Personalsuche unterstützen können. Damit es für Ihr Unternehmen leichter #weitergeht. ams.at/weiter
AMS Business Tour 2023
Raphael Fink vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) ist seit zwei Jahren Unternehmen auf der Schliche, die sich mit besonderem Engagement für Umwelt- und Klimaschutz schmücken. ft handelt es sich dabei aber um Greenwashing.
Herr Fink, am 16. März 2021 hat der VKI den Greenwashing-Check gestartet, eine Kontroll-Initiative gegen irreführende Werbeversprechen. Was hat den Ausschlag dafür gegeben?
Raphael Fink: Wir haben den Greenwashing-Check ins Leben gerufen, weil das Thema immer drängender geworden ist. Mehr und mehr Unternehmen sind dabei, zu erkennen, dass Nachhaltigkeit bei den Konsumenten die Kaufentscheidungen immer stärker beeinflusst. Diese Entwicklung wurde besonders durch die Coronapandemie befeuert, als der Trend zu ökologischen Produkten und Dienstleistungen durch die Decke gegangen ist. Für uns war klar, dass wir ein Korrektiv schaffen mussten, weil die Faktoren rund um das Thema Nachhaltigkeit
TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: VKI/ALEXANDRA KONSTANTINOUDI, SHUTTERSTOCKso zahlreich und komplex sind, dass man da nur mit Expertenwissen durchblicken kann. Nicht jeder Konsument kann Experte sein, deshalb haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die Dinge geradezurücken.
Wie gehen Sie dabei vor?
Einmal pro Monat nehmen wir uns ein Beispiel eines österreichischen Unternehmens vor, das mit Umwelt- oder Nachhaltigkeitsversprechen wirbt, und klopfen diese per Faktencheck auf die sachliche Basis ab. Wir geben den Unternehmen auch immer die Möglichkeit der Stellungnahme. Die Artikel über die Recherche und die Stellungnahmen der Unternehmen werden auf unserer Homepage veröffentlicht, einerseits, um zur Bewusstseinsbildung bei den Konsumenten beizutragen. Andererseits möchten wir damit aber auch den Unternehmen signalisieren: Achtung, da passt wer auf.
Wenn Sie nach zwei Jahren des Greenwashing-Checks Bilanz ziehen müssten, welche Erfolge zählen Sie dann auf?
Zum einen, dass das Thema stark in die mediale Aufmerksamkeit gerückt ist. Wir werden sehr oft für Interviews wie dieses hier angefragt, was sich auch auf die öffentliche Diskussion auswirkt. Auch auf politischer Ebene wird nun über Maßnahmen gegen Greenwashing nachgedacht wird. Zwei Richtlinien der EU-Kommission nehmen sich aktuell dieses Problems an. Und noch ein nicht ganz außer Acht zu lassender Erfolg: Wir haben schon zwei Artikel in Fachpublikationen der Wirtschaft gelesen, wo Unternehmen gewarnt werden, dass der VKI jetzt ganz genau hinschaut. Das ist durchaus der Sinn der Sache.
Wie sieht es mit den rechtlichen Rahmenbedingungen aus, warum können Unternehmen es sich
Raphael Fink hat Soziologie sowie Sozial- und Humanökologie studiert und war zwei Jahre bei der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 als Nachhaltigkeitsexperte im Ernährungsbereich tätig. Zum VKI stieß er 2018, wo er heute als Mitarbeiter im Umweltzeichenteam unter anderem für das Österreichische Umweltzeichen für Nachhaltige Finanzprodukte sowie für die Koordination des Europäischen Umweltzeichens zuständig ist. Zudem ist Fink Projektleiter des VKI-Greenwashing-Checks.
Raphael Fink, Verein für Konsumenteninformation (VKI)überhaupt noch leisten, sich grüner zu präsentieren, als sie in Wirklichkeit sind?
Bei eindeutigen Verstößen gegen gesetzliche Vorschriften ist die Sachlage ganz einfach. Würde etwa ein Unternehmen ein Produkt fälschlicherweise als FCKW-frei anpreisen, riskierte es eine Klage wegen unlauteren Wettbewerbs, solche klaren Überschreitungen kommen aber so gut wie nie vor. Man darf auch keine Logos oder Labels ohne Berechtigung nutzen. Problematisch ist vor allem die Verwendung unklarer, recht schwammiger Begriffe wie „klimafreundlich“, deren Verwendung gesetzlich noch nicht klar reglementiert ist – und deren Irreführungspotenzial von Gerichten beurteilt wird. Maßgeblich ist, welche Erwartungshaltung diese Begriffe im Zusammenhang mit dem beworbenen Produkt beim durchschnittlichen Konsumenten erzeugten und ob diese Erwartungshaltung sich mit den Fakten deckt. In Österreich gibt es aber lei-
der noch sehr eingeschränkte Judikatur zu dieser Fragestellung. Es braucht noch viel mehr Klagen in diesem Bereich, auch, um hart gesagt Exempel zu statuieren. Es wird sich aber auch in naher Zukunft die rechtliche Situation bessern, weil es auf EU-Ebene Vorhaben gibt, die Rechte der Verbraucher in diesem Bereich zu stärken.
Worauf müssen sich Unternehmen einstellen?
In der „Green Claims Directive“ der EU-Kommission wird dem Greenwashing weitgehend ein Riegel vorgeschoben. Unternehmen, die ihre Produkte oder Dienstleistungen als nachhaltig, klimaneutral, grün oder recycelbar bewerben, müssen diese Behauptungen mit Ökobilanzen, Zertifizierungen oder glaubwürdigen Gütesiegeln wie dem Österreichischen Umweltzeichen künftig untermauern. Die Umweltversprechen müssen von einer dritten Instanz nachgewiesen werden,
ansonsten drohen rechtliche Konsequenzen. Damit verbessert sich die Situation der Konsumenten deutlich.
Künftig sollen nur noch Gütesiegel erlaubt sein, die von staatlicher Stelle vergeben wurden oder bei denen eine Prüfung durch Dritte stattfindet. Spätestens seit den Skandalen rund um die AMA und FSC haben wir gelernt, dass das nicht automatisch glaubwürdig sein muss. Transparenz ist daher das oberste Gebot, Konsumenten müssen wissen, was hinter einer Zertifizierung steckt. Insgesamt müssen Gütesiegel durch strengere Kriterien glaubwürdiger werden. Ich würde mir aber ohnehin eine Welt ohne Gütesiegel wünschen, in der die Gesetze so streng sind, dass alle Aspekte der Nachhaltigkeit erfüllt werden müssen – ohne Interpretationsspielraum. Das geht aber nicht von heute auf morgen.
Bei dieser Greenwashing-Strategie werden Produkte mit umweltfreundlichen Aspekten beworben. Andere, weniger „grüne“ Produkteigenschaften werden geflissentlich verschwiegen oder negiert.
Sich im Gütesiegeldschungel zurechtzufinden, ist für Konsumenten eine Herausforderung geworden. Es gibt seriöse Zertifizierungen, solche, die im Grunde keine Relevanz haben, und solche, die schlichtweg erfunden sind.
3 IRRELEVANZ
Angaben, die zwar wahr sind, aber keine Aussagekraft haben. Was haben Verbraucher davon, wenn ein Produkt damit beworben wird, dass eine ohnehin verbotene Substanz nicht enthalten ist (z. B. „FCKW-frei“)?
Sachlich falsche Aussagen, die Verbraucher gezielt in die Irre führen.
5 FEHLENDE BEWEISE
Etiketten wie „grün“ oder „nachhaltig“ sagen ohne Zertifizierungen (von unabhängigen Stellen!) nichts über die tatsächlichen Produktionsbedingungen bzw. Gegebenheiten aus.
6 VAGE AUSSAGEN
Unklare und oft missverständliche Aussagen wie „nachhaltigere Baumwolle“ klingen zwar gut, sind aber nicht automatisch gleichbedeutend mit ökologisch produzierter Ware.
7 DAS KLEINERE ÜBEL
Konsumenten werden von schwerwiegenden Auswirkungen eines Produktes abgelenkt, indem diese überspielt werden. Oft wird ein Produkt mit einem anderen, noch weniger umweltfreundlichen verglichen, damit Ersteres in einem besseren Licht erscheint.
Recyclingfähige Produkte stellen die Basis für Ressourcenschonung und Wertschöpfung der Zukunft dar. Saubermacher unterstützt Unternehmen bei ihrer Nachhaltigkeitsstrategie.
Inflation, Energiekosten, Rohstoffpreise und Lieferengpässe – kann Kreislaufwirtschaft hier als Game-Changer wirken? Wir sagen: JA!
Saubermacher unterstützt Unternehmen bei der Erstellung praxisorientierter Nachhaltigkeitsstrategien, hilft beim Vermeiden von Abfällen und optimiert den Ressourcenverbrauch. Die Leistungen reichen vom herkömmlichen Abfallmanagement über die Abwasserberatung bis hin zu Zero-WasteKonzepten und CO2 -Bilanzen. Digitale Lö-
Laut Farbenlehre der österreichischen Post steckt „viel Grün im Gelb“: Geworben wird damit, dass Briefe und Pakete CO2-neutral zugestellt würden – und das mit einer Fahrzeugflotte, die großteils noch immer mit fossilen Brennstoffen betrieben wird. Die dabei entstandenen Emissionen werden zwar durch Investitionen in Klimaschutzprojekte kompensiert, zudem kauft die Post seit 2022 nur noch elektrifizierte Zustellfahrzeuge. Dennoch ist der VKI skeptisch: Vermeidung sei besser als Kompensation. Der Slogan der Post sei „etwas patschert“, so der VKI.
Der Energieanbieter Energie Direct wirbt damit, „klimaneutrales Heizöl“ zu vertreiben. Für den VKI ist das „Greenwashing in Reinkultur“, denn hinter dem Versprechen stehe nichts anderes als „Ablasshandel“ mit CO2-Zertifikaten – die auch noch von den Konsumenten selbst zu bezahlen sind. Die Behauptung, das Heizöl werde klimaneutral hergestellt, lässt beim VKI die Alarmglocken schrillen.
sungen wie smarte Behälter oder Wertstoffscanner schaffen weitere Vorteile wie bessere Mülltrennung und optimierte Abfalllogistik.
Dass jegliche Produkte kreislauffähig gemacht werden können, zeigt die Zusammenarbeit mit Uwe Damm aus Hartberg. Das Unternehmen entwickelt hochwertige Trainingsköpfe für die Schönheitsbranche und konnte dank dem Nachhaltigkeits-Consulting von Saubermacher im Vorjahr rund 2.400 kg Treibhausgase einsparen.
Der steirische Umweltpionier steht seit über 40 Jahren für gelebte Nachhaltigkeit und wurde für sein Engagement bereits mehrfach ausgezeichnet.
Wie überall gilt auch beim Entsorgen: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Dies nicht zuletzt auch im Hinblick auf die prüfungs- und veröffentlichungspflichtige Nachhaltigkeitsberichterstattung (Stichwort: Corporate Sustainability Reporting Directive), die für Unternehmen ab 2024 bzw. 2025 in Kraft tritt.
Mehr Infos unter saubermacher.at
Die Klimaforscherin Andrea Steiner ist Leiterin des Wegener Center für Klima und Globalen Wandel der Universität Graz und wurde zuletzt zur Österreicherin des Jahres in der Kategorie Forschung gewählt. Im Gespräch fordert sie die Politik zu entschlossenerem Handeln für Klimaschutz auf.
Was bedeutet Ihnen die Auszeichnung Österreicherin des Jahres im Bereich Forschung?
Andrea Steiner: Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung und sehe den Preis auch als Anerkennung für mein Team. Forschungsarbeit ist nur im Team erfolgreich, man macht sie nie alleine.
Kann diese Auszeichnung für eine Klimaforscherin die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit in ausreichendem Maße auf die bedrohliche Entwicklung des Klimas wenden?
Der Preis ist ein starkes Zeichen für den Stellenwert, den Klimaforschung für die Österreicher:innen hat. Das Klima zu schützen, ist das Wichtigste. Wir brauchen gesunde
Luft, gesunde Böden und Wasser – das ist unsere Lebensgrundlage, darauf bauen Gesellschaft und Wirtschaft auf. Ich kann nur hoffen, dass die Entscheidungstragenden in Politik und Wirtschaft den Klimaschutz nicht mehr weiter aufschieben, sondern rasch handeln. Der am 20. März erschienene Synthesebericht des IPCC zeigt beispielsweise einige Richtungen vor, in die wir gehen könnten und sollten: für eine gute Zukunft, eine lebenswerte Erde für zukünftige Generationen (Anm.: Siehe auch QRCode am Ende des Artikels).
Sie beschäftigen sich vor allem mit der Entwicklung der Atmosphärenschicht.
Inwieweit lässt sich bereits dort der menschengemachte
Klimawandel, die gestiegenen Treibhausgase feststellen und welche Auswirkungen hat das?
Ich forsche zu Änderungen des Klimas der Atmosphäre. In meiner jüngsten Publikation habe ich etwa mit Kollegen die Veränderungen in der Atmosphäre bis etwa 20 km über der Erdoberfläche untersucht. Die hochaufgelösten Satellitendaten, die wir dafür analysiert haben, zeigen deutlich: Die Wetterschicht erwärmt sich nicht nur, sie erwärmt sich auch schneller, als wir bisher vermutet haben. Auch großräumige Zirkulationsmuster in der Atmosphäre ändern sich. Das führt auch regional zu veränderten Wetterlagen und Extremwetter mit weitreichenden Folgen für unsere Gesellschaft.
TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: FOTO FURGLER, SHUTTERSTOCKDie Grazer Klimaforscherin Andrea Steiner untersucht Veränderungen in der Atmosphäre. Sie ist unter anderem Co-Autorin des Jahresberichts zum Weltklima „State of the Climate in 2021“.
Forscher:innen wie Sie erheben Daten, entwickeln Modelle, die die Situation des Klimas veranschaulichen und in die Zukunft blicken lassen. Im Gegensatz dazu macht es den Eindruck, die Politik will von diesen Fakten nichts wissen oder reagiert nicht im notwendigen Ausmaß: Wie stellt sich für Sie die Situation dar?
Wir wissen seit Jahrzehnten, dass die Erderwärmung passiert und menschengemacht ist. Mir ist nicht klar, warum die Dringlichkeit der Situation von der Politik noch immer nicht mit raschen, entschlossenen Handlungen angegangen wird. Jedes Zehntel Erderwärmung weniger zählt, und je schneller wir anfangen zu handeln, desto weniger schlimm wird es.
Was können Wissenschaftler:innen wie Sie tun, um sich mehr Gehör bei der Politik zu verschaffen, um nicht Rufer in der Wüste zu sein?
Die Fakten sind klar und werden nicht nur regelmäßig in Klimaberichten bestätigt, sondern auch laufend von uns Wissenschaftler:innen in Beratungssitu-
ationen für die Politik klar kommuniziert. Es gibt wohl eine Schere zwischen kurzfristigen opportunen Zielen und langfristigen zukunftsweisenden Notwendigkeiten.
Anlässlich eines Gesprächs vor vier Jahren hatte ich Sie gefragt, was vorrangig zu tun sei, um CO2Emissionen einzusparen. Sie meinten, es sei ein Gesamtpaket an Maßnahmen in allen Sektoren notwendig. Ist von diesem Gesamtpaket etwas zu merken beziehungsweise wo sollte am dringendsten gehandelt werden?
Der Rückgang von Treibhausgasemissionen in Österreich passiert zu langsam und in zu geringem Ausmaß. So werden wir die notwendigen Reduktionsziele nicht erreichen. Der Schlüssel ist: Emissionsreduktion auf allen Ebenen und die Transformation zu erneuerbaren Energiesystemen und nachhaltigen Strukturen. Konkret brauchen wir in Österreich dringend ein Klimaschutzgesetz sowie viele Maßnahmen auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene, insbesondere zu Raumplanung/-ordnung und vor allem zum Ausbau aktiver Mobili-
tät und öffentlichem Verkehr, da die Emissionen im Sektor Verkehr anteilsmäßig noch immer zunehmen. Es braucht klare Rahmenbedingungen für den Rückbau klimaschädigender Strukturen und den Aufbau klimafreundlicher Strukturen, wie unter anderem im aktuellen Special Report des Austrian Panel on Climate Change „Strukturen für ein klimafreundliches Leben“ beschrieben ist (https://klimafreundlichesleben.apcc-sr.ccca.ac.at/). Wesentlich ist ein koordiniertes Vorgehen von staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren, von Regierungen über Unternehmen, Sozialpartner, gesellschaftliche Bewegungen bis hin zu Medien. Es braucht die gemeinsame Anstrengung auf allen Ebenen.
Hauptaussagen des IPCC-Syntheseberichts:
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SPAR als 100% österreichisches Unternehmen und größter heimischer Nahversorger ist mit rund 1.580 Standorten ächendeckend in ganz Österreich vertreten. Die regionale Entwicklung und heimische Produkte liegen SPAR besonders am Herzen. Ob in den SPAR-Märkten kleiner Gemeinden und Dörfer, in den sechs Regionalzentralen der Bundesländer oder der SPAR-Hauptzentrale in Salzburg: SPAR bietet über 50.000 heimische, sichere Arbeitsplätze, zu denen niemand weit pendeln muss.
„Wo ich gerne arbeite? Das ist doch naheliegend!“
Die Logistik ist eine Branche von globaler Bedeutung – Kosten- und Zeitdruck das „Daily Business“. Welchen Platz Nachhaltigkeit dabei einnimmt und wie Digitalisierung die Branche revolutioniert, beleuchten wir im großen Round-Table-Gespräch des BUSINESS MONAT gemeinsam mit dem ACstyria Mobilitätscluster.
Der Mobilitätscluster ACstyria repräsentiert ein Netzwerk von rund 300 Unternehmen aus den Bereichen Automotive, Aerospace und Rail Systems – mit über 70.000 Mitarbeitern und einem Gesamtumsatz von mehr als 17 Milliarden Euro. Kernleistung des seit 1995 bestehenden Clusters ist die Vernetzung und Unterstützung steirischer Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Er versteht sich dabei als Bindeglied zwischen Wirtschaft, Industrie, Forschung und öffentlichen Einrichtungen. www.acstyria.com
Die Welt der Logistik ist eine faszinierende und unverzichtbare Branche, die in jedem Aspekt unseres täglichen Lebens präsent ist. Von der Lieferung von Waren und Paketen bis hin zur Sicherung der globalen Lieferketten ist die Branche das verbindende Element, das die Weltwirtschaft am Laufen hält. Ohne sie würde die moderne Gesellschaft nicht funktionieren und die globale Konnektivität, die wir heute als selbstverständlich betrachten, wäre unmöglich.
Nachhaltigkeit ist auch hier ein Thema, das nicht erst in Fahrt kommen muss, sondern schon in den Unternehmen angekommen ist. Welche Herausforderungen, aber auch Chancen das mit sich bringt, erklären Thomas Krenn, ACstyria-MobilitätsclusterGeschäftsführer, Robert Brugger, Geschäftsführer Cargo Center Graz und Stefan Kremsner, Gründer des Startups s2 data & algorithms.
Welche Herausforderungen in der Logistikbranche
sind aktuell am stärksten ausgeprägt?
Thomas Krenn: Logistik in Österreich ist ein zukunftsweisender Markt, der von Innovationen und einem überdurchschnittlichen Wachstum geprägt ist – steirische Betriebe haben daran maßgeblichen Anteil. Die Trends der Digitalisierung und Automatisierung, die bereits vieles revolutioniert haben, machen natürlich auch vor der Logistik und Intralogistik nicht Halt.
Stefan Kremsner: Die Herausforderungen der Logistik-
Geschäftsführer
Das Cargo Center Graz ist ein wichtiger Verkehrs- und Dienstleistungsknoten im Schnittpunkt der Pyhrn-Achse und der BaltischAdriatischen Achse. Auf einer Fläche von über 100 ha, mit rund 2.000 Arbeitsplätzen und einem Investitionsvolumen von über € 300 Millionen, ist es ein Standort mit internationaler Bedeutung und belebt eine ganze Region.
Im Zentrum der ACstyria-Strategie steht die Begleitung des Transformationsprozesses der Mobilitätsindustrie hin zu einer neuen Mobilität. In den fünf Themenfeldern fungiert der ACstyria als Trend- und Technologiescout sowie als technologieoffener Transformationsbegleiter für das gesamte Netzwerk.
Gründer s2 data & algorithms
Das aufstrebende Start-up s2 data & algorithms hat seit seiner Gründung durch Stefan Kremsner und Stefan Lendl im Jahr 2020 die Automotive-Branche massiv aufgemischt und überzeugt durch effizientere Transportpläne. Das Start-up ist durch die Industriekunden seit Beginn an selbst finanziert und wächst stetig.
STEFAN KREMSNER
Gründer s2 data & algorithms
branche werden immer komplexer. Neben den regelmäßig steigenden Transportkosten und vergangenen Lieferengpässen wird auch der Fahrermangel und Ressourcenengpass an Kapazität immer spürbarer.
Robert Brugger: Der Kostenund Zeitdruck in der Transportlogistik ist immer ein Thema. Dem entgegen steht das Thema Nachhaltigkeit, die ebenfalls ihren Preis hat. Dieses Spannungsfeld gilt es auszuloten.
Welche innovativen Entwicklungen orten Sie aktuell in der Logistikbranche?
Thomas Krenn: Eine wichtige Entwicklung ist die Automatisierung und Robotik, die zunehmend eingesetzt wird, um Prozesse zu beschleunigen. Autonome Roboter werden beispielsweise zur Warenkommissionierung und zum Transport eingesetzt. Ein weiterer wich-
tiger Trend in der Logistikbranche ist die Digitalisierung. Der Einsatz von Big Data, künstlicher Intelligenz und Machine Learning hilft Unternehmen, die Effizienz ihrer Lieferketten zu verbessern und bessere Entscheidungen zu treffen.
Haben Sie ein Beispiel für uns?
Thomas Krenn: Der Einsatz von Augmented Reality und Virtual Reality wird in der Logistik immer häufiger genutzt, um Prozesse zu optimieren. AR-Brillen können beispielsweise dazu beitragen, die Effizienz von Pick-and-Pack-Prozessen zu verbessern, indem sie die Anweisungen direkt in das Sichtfeld des Mitarbeiters projizieren.
Kann die Logistikbranche durch Digitalisierung und Automatisierung nachhaltiger werden?
Thomas Krenn: Ein Ansatzpunkt ist die Verbesserung der
Lagerhaltung und der Warenbewegung. Hier können digitale Maßnahmen und künstliche Intelligenz helfen, Bestände und Ressourcen effizienter zu verwalten und Überproduktion zu vermeiden und somit zur Optimierung der Wertschöpfungskette maßgeblich beitragen.
Herr Kremsner, hier setzt auch Ihr Unternehmen an.
Stefan Kremsner: Unsere Software „MasterScheduler“ lastet Lkws optimal aus und sorgt dafür, dass keine Fahrt umsonst ist. Er plant auch die optimalen Routen, konsolidiert Ladungen und kann Materialengpässe steuern, zum Beispiel um Bedarfe und die Lagerhaltung zu optimieren.
Digitale Tools zur Optimierung gibt es am Markt schon länger. Was unterscheidet Ihren Service?
Stefan Kremsner: Natürlich ist es nicht so, dass es kei-
ne Tools zur Optimierung von Logistik gäbe, ganz im Gegenteil: Es gibt Programme für Lagerhaltung, Tourenplanung, Lkw-Beladung und viele andere Bereiche. Und genau hier liegt der Knackpunkt: Alle diese Systeme arbeiten parallel und unabhängig voneinander, ohne miteinander zu kommunizieren. Unser flexibler Algorithmus nimmt alle relevanten Faktoren und Informationen aus allen zur Verfügung stehenden Systemen und spielt damit quasi Tetris am Lkw. So machen wir die Lkws voll, erreichen eine optimale Auslastung, sparen damit Fahrten und somit CO2
Wird das Bewusstsein für Nachhaltigkeit generell in der Branche mehr?
Robert Brugger: Just in time zu sein ist natürlich noch immer das Wichtigste, aber die Wertigkeit verschiebt sich langsam. Es werden teils sogar be-
„In Österreich ist die Logistik ein zukunftsweisender Markt, der von Innovationen und einem überdurchschnittlichen Wachstum geprägt ist.“
THOMAS KRENN
ACstyria Mobilitätscluster Geschäftsführer
„Just in time zu sein ist natürlich noch immer das Wichtigste, aber die Wertigkeit verschiebt sich langsam.“
ROBERT BRUGGER Geschäftsführer Cargo Center Graz
„Wir spielen Tetris am Lkw, um eine optimale Auslastung zu erreichen und so nachhaltig die Umwelt zu schonen.“
wusst längere Laufzeiten in Kauf genommen, sofern sie in einem gewissen Rahmen sind und nachweislich einen Beitrag zur Nachhaltigkeit bewirken
Stefan Kremsner: Auch wir erleben, dass das Thema immer wichtiger wird. Wir haben vor Kurzem den Innovationspreis des Landes Steiermark erhalten – auch ein schönes Zeichen für die Wichtigkeit unserer Arbeit. Ich bin aber auch davon überzeugt, dass es noch viel vehementere Maßnahmen braucht.
Braucht es mehr Regularien seitens der EU?
Stefan Kremsner: Es ist wichtig, dass der Punkt erreicht ist, dass Unternehmen ihren CO2Footprint kennen müssen und diesen auch reporten müssen. Das hat einen nachhaltigen Einfluss auf die gesamte Lieferkette, da auch Zulieferer dadurch einen Fokus auf Dekarbonisierung setzen müssen. Mehr
Maßnahmen wären aber trotzdem wünschenswert.
In welchen Bereichen gibt es Ihrer Meinung nach noch Aufholbedarf?
Stefan Kremsner: Viele Informationen werden nach wie vor nicht geteilt werden. Jeder arbeitet auf seiner eigenen Insel. Es gäbe jedoch noch viel mehr Möglichkeiten zur Vernetzung, um in Zukunft noch schneller auf Probleme zu reagieren und so Resilienz und Dynamik der Unternehmen zu optimieren.
Welche Rolle spielen erneuerbare Energien in der Logistik und wie können sie genutzt werden?
Thomas Krenn: Es gibt eine wachsende Nachfrage nach grüner Logistik und nachhaltigen Lieferketten. Unternehmen setzen zunehmend auf alternative Antriebe und Transportmittel wie Elektro- und Wasserstoff-Lkws, um ihre
Die strategischen Themenfelder des Clusters umfassen:
• Digitalisierung und digitale Geschäftsprozesse
• Innovative Fahrzeug und Antriebskonzepte
• Autonome Systeme
• MobilitätsServices
• Decarbonized Value Chain
Emissionen zu reduzieren. Die Optimierung der Routenplanung und die Reduzierung von Leerfahrten kann dazu beitragen, die Umweltauswirkungen der Logistik zu minimieren.
Inwieweit ist die Verlagerung der Logistik von der Straße auf die Schiene vorangeschritten?
Robert Brugger: Es ist ein Faktum, dass hier bisher zu wenig passiert ist. Je kürzer die Strecke, desto unattraktiver die Schiene. Auch die berühmte letzte Meile von der Schiene zum Endpunkt ist immer ein Problem, da hier wieder zusätzlich Kosten und Zeitaufwand entstehen. Aber ich bin trotzdem überzeugt davon, dass wenn es um das Thema Klimaneutralität geht, es keine Alternative zur Bahn gibt.
Wie sieht es mit der Anbindung am Cargo sCenter Graz aus?
Robert Brugger: Durch den Bau des Koralmtunnels, das grünen Licht für den Bosrucktunnel sowie große Investitionen in Slowenien und Kroatien ist gerade in letzter Zeit sehr vieles geschehen, das die Anbindung noch weiter verbessert.
Zum Abschluss: In welchem Bereich würden Sie sich am dringendsten eine Veränderung wünschen?
Robert Brugger: Als Terminalbetreiber sehe ich die zunehmend verstopften Autobahnen. Es wird irgendwann notwendig sein, mittels Regularien einen gewissen Druck zu erzeugen, ab gewissen Distanzen die Bahn nutzen zu müssen. Gleichzeitig braucht es dafür aber ein attraktives Angebot seitens der Schiene.
Stefan Kremsner: Wir leben in einer Zeit, in der man neue Dinge ausprobieren sollte. Daher würde ich mir mehr Mut für Neues wünschen.
TU Graz, Montanuni Leoben, AVL und Energie Steiermark setzen in ihren Forschungen und Aktivitäten auf Wasserstoff, dem eine große Zukunft in der Transformation unserer Energielandschaft vorausgesagt wird. Ein Überblick.
Wasserstoff gilt schon lange als technologisches Versprechen für eine grüne Zukunft der Energielandschaft – die Wasserstoffforschung lief lange Jahren zögerlich (die fossile Dominanz tat das ihre). Nun aber soll die Speicherung und der Transport von Energie aus erneuerbaren Quellen voranschreiten. Diese Quellen sind einerseits Wasser, andererseits Methan. Um aus Wasser das begehrte Gas zu gewinnen, kommt das Verfahren der Elektrolyse zum Einsatz. Hierbei wird Wasser einer elektrischen Spannung ausgesetzt, woraufhin es sich in seine Bestandteile Wasserstoff (H) und Sauerstoff (O) zerlegt. Klimaneutral und nachhaltig ist Wasserstoff jedoch nur, wenn er aus erneuerbaren Energien stammt.
Bei der Herstellung von Wasserstoff müssen gewaltige Mengen an Strom aufgewendet werden. Suboptimal ist der Wirkungsgrad beim mit Was-
serstoff betriebenen Pkw: nur rund 25 bis 35 Prozent der ursprünglich für die Wasserstoffherstellung eingesetzten Energie kommt am Ende im Elektromotor des Brennstoffzellenfahrzeugs an. Zum Vergleich: Bei batterieelektrischen Fahrzeugen sind es mindestens 65 Prozent. Dort sind der Ressourcenraubbau, Kobalt, Nickel und Co. ein Riesenproblem. Die Grundsatzfrage, ob tonnenschwere Elektro-SUVs für alle die Mobilitätslösung der Zukunft sind und nicht eher ÖffiAusbau und Umstieg aufs Rad, ist ein anderes Problem.
Techniker rund um die Welt forschen seit Jahren fieberhaft an Fragestellungen wie der Verbesserung dieser Effizienz.
Erst letztes Jahr haben die Technischen Universität Graz (TU Graz) und die Montanuniversität Leoben (MUL) vom Bund finanzielle Mittel in der Größenordnung von 17 Millionen Euro für die Wasserstoff-
forschung zur Verfügung gestellt bekommen, 10 Millionen Euro davon die TU Graz und 7 Millionen Euro die MUL.
Die Infrastrukturinvestitionen an der TU Graz gehen in die Grundlagenforschung im Bereich der Erzeugung (Elektrolyse aus Photovoltaik) und Verwertung von grünem Wasserstoff sowie in die Entwicklung neuer Materialien und Katalysatoren für thermochemische und elektrochemische Prozesse zur Erzeugung von „sauberem Wasserstoff“. „Der TU-Graz-Campus deckt die gesamte Wertschöpfungskette der erneuerbaren Wasserstoffwirtschaft ab“, so TU-GrazRektor Harald Kainz.
Helmut Eichlseder vom Institut für Thermodynamik und nachhaltige Antriebssysteme schätzt vor allem die universelle Anwendbarkeit von Wasserstoff. Er werde der Schlüssel für eine erneuerbare Energiewirtschaft sein.
Organisiert ist die Forschung zum Thema Wasserstoff im
Center of Hydrogen Research, das die Expertise von mehr als 160 Wissenschaftler:innen bündelt, es ist damit Österreichs größtes Zentrum der Wasserstoffforschung. Dazu kommen kooperative F&E-Aktivitäten in zahlreichen österreichischen Leitbetrieben wie Voestalpine, AVL List, Verbund, Energie Steiermark, Magna …
An der MUL wird die Wasserstoffforschung im strategischen Kernforschungsgebiet „Strategic Core Research Area SCoRe A+ Hydrogen and Carbon“ gebündelt und koordiniert. Es widmet sich dem Herstellen, der Speicherung und der industriellen Nutzung von CO2-negativem beziehungsweise CO2neutralem Wasserstoff und der Verwertung von hochwertigem Kohlenstoff. Zusätzlich umfassen die Wasserstoffaktivitäten auch Forschungsfragen zur Interaktion von Wasserstoff und Werkstoffen.
„Die Montanuniversität Leoben entwickelt bereits seit dem Jahr 2020 im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung mit namhaften Industriepartnern vielversprechende, zukunftsweisende Wasser- und Kohlenstofftechnologien, durch die es möglich sein wird, Wasser- und Kohlenstoff CO2neutral aus einer Hand zu gewinnen“, erklärt MUL-Rektor Wilfried Eichlseder.
Aktuell werden zu den genannten Bereichen mehr als 20 Dissertationen im Zeitraum 2021 – 2024 aus den Eigenmitteln der Montanuniversität finanziert und darüber hinaus weitere aus Projekten im Rahmen von Horizon Europe (Climate, Energy and Mobility) und heimischen Fondausschreibungen umgesetzt. In Summe befassen sich aktuell an der Montanuniversität Leoben rund 120 Personen an 23 Lehrstühlen mit Forschungs- und Entwicklungsfragen rund um die Themen Wasserstoffproduktion, -speicherung und -nutzung.
„Schwerpunkte der Wasserstoffforschung an der MUL sind die Methanpyrolyse, die in einem weniger energieintensiven Prozess als der Elektrolyse Wasserstoff und Kohlenstoff erzeugt. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Veredlung und Verarbeitung von Kohlenstoff sowie die Verwendung von Wasserstoff in der Stahlerzeugung, im Bergbau oder als Grundstoff zur Herstellung von synthetischen Treibstoffen etwa für Flugzeuge“, erklärt Robert Obenaus-Emler, der an der MUL die Wasserstoffforschungsbereiche koordiniert.
Mit SCoRe A+ Hydrogen and Carbon erschließt die Montanuniversität Leoben aber auch völlig neue Forschungsgebiete, wie die Entwicklung nachhaltiger Ressourcen für CO2-reduzierte Baustoffe, die Landwirtschaft und die Produktion von Kohlenstoff für HightechAnwendungen, etwa die Wasserstoffspeicherung in nanoporösen Kohlenstoffkörpern als Chance für die Anwendung von Wasserstoff im Bereich der Mobilität.
Das Grazer Mobilitäts-Technologieunternehmen AVL forscht schon seit 20 Jahren im Bereich der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie. Für AVL spielt Wasserstoff vor allem als Antriebstechnologie im Schwerverkehr, bei Containerschiffen oder bei Flugzeugen eine maßgebliche Rolle, aber auch eine kostengünstige und nachhaltige Herstellung von Wasserstoff: Schon 2026 sollen noch effizientere Produktionsanlagen in Betrieb gehen.
Das erst letzten Herbst eröffnete AVL Hydrogen and Fuel Cell Test Center besitzt weitreichende Reserven für künftige High-PerformanceAnforderungen. Das 600 Quadratmeter große Testfeld bietet Platz für bis zu 20 Prüfstände und ist mit einer Gesamtkapazität von bis zu 2 Megawatt eine der weltweit leistungsfähigsten Anlagen dieser Art. Zu den Alleinstellungsmerkmalen des Testzentrums gehört die Möglichkeit, erstmals
Polymer-Elektrolyt-Brennstoffzellensysteme (PEM) mit einer Leistung von bis zu 400 Kilowatt zu testen. Das entspricht der Größenordnung von Hightech-Wasserstoff-Konzepten, die beispielsweise künftig im Schwerlastverkehr zum Einsatz kommen werden. Für stationäre und Elektrolyseanwendungen stehen Prüfstände zukünftig mit einer Kapazität von bis zu 1 Megawatt zur Verfügung.
„Die Nachfrage nach elektrischer Energie wächst unaufhörlich, zugleich stehen wir vor der Herausforderung, die CO2Emissionen zu reduzieren. Die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie bietet hierfür vielversprechende Lösungen“, erklärt Prof. Helmut List, Vorsitzender der Geschäftsführung von AVL.
Auch bei der Großproduktion von grünem Wasserstoff geht es in der Steiermark voran. Die österreichweit erste außerbetriebliche Produktionsanlage für „grünen“ Wasserstoff, von der Energie Steiermark mit
einer Investitionssumme von 10 Millionen Euro im südsteirischen Gabersdorf errichtet, startet Anfang Mai den Betrieb. Auf einem 10.000 Quadratmeter großen Areal wurde eine Photovoltaik-Großanlage mit 6.000 Quadratmetern Kollektorfläche gebaut und mit den Ressourcen einer bereits bestehenden Biogasanlage kombiniert. „Mit dieser neuen Produktionsanlage und dem begleitenden Forschungsprojekt setzen wir europaweit ein deutliches Signal in Sachen Energiewende“, so das Vorstandsduo Christian Purrer und Martin Graf. Jährlich sollen in Gabersdorf rund 300 Tonnen grüner Wasserstoff produziert werden.
Das Interesse am grünen Wasserstoff ist groß. Ein erster Liefervertrag wurde jetzt mit der Wolfram Bergbau & Hütten AG (Sandvik-Konzern) unterzeichnet. Das Industrie-Unternehmen mit Sitz in St. Martin hat sich eine Menge von 840.000 Kubikmetern Wasserstoff (rund 75 Tonnen) jährlich gesichert, um seine Produktion noch nachhaltiger zu machen.
Helmut Eichelseder forscht an der TU Graz (Institut für Thermodynamik und nachhaltige Antriebssysteme) an nachhaltigen Antriebssystemen und Wasserstoff als Energieträger: Die Zukunft des Wasserstoffs sieht er im Schwerverkehr und in der Industrie.
Auch in der Start-up-Szene ist das Thema Wasserstoff angekommen. Die im Science Park Graz angesiedelten Gründer von Hydrosolid haben mit dem „Hive One“ einen umweltverträglichen und hocheffizienten Wasserstoffspeicher entwickelt, 20.000 Ladezyklen und eine Lebensdauer von
30 Jahren sollen damit erreicht werden. „Einen Prototypen haben wir bereits gebaut, nun arbeiten wir an der Marktzulassung“, erklärt Lukas Renz. Das patentierte Nanomaterial, mit dem der Hydrosolid-Speicher ausgestattet ist, wurde ursprünglich für den Einsatz im Weltraum entwickelt.
Die steirischen Grünen setzen auf eine starke, nachhaltige Industrie, um den Wirtschaftsstandort Steiermark für die Zukunft zu stärken.
Andritz, AVL, Magna, Siemens, Voestalpine
Die Steiermark ist Industrie-Land. Jeder zweite Arbeitsplatz hängt daran und ein Drittel der Wertschöpfung kommt aus dem produzierenden Bereich. Zugleich nehmen die Industriebetriebe eine Schlüsselrolle in der Transformation zu einer klimafreundlichen Zukunft ein.
Die steirischen Grünen sind seit einem Jahr in intensivem
Austausch mit den großen Playern in der heimischen Industrie. Bei zahlreichen Betriebsbesuchen konnten sich Klubobfrau Sandra Krautwaschl und der Nationalratsabgeordnete Jakob Schwarz vom Innovationsgeist überzeugen. „Die steirische Industrie ist schon sehr weit, was die Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft betrifft. Sie wird nicht als Gefahr oder Risiko gesehen, sondern als Chance erkannt“, berichtet Krautwaschl.
In den kommenden Monaten setzen die Grünen weiterhin ganz stark auf Gespräche mit den führenden Industrie-Unternehmen. Der steirische Nationalratsabgeordnete Schwarz nimmt von den Betriebsbesuchen auch viel für seine politische Arbeit in Wien mit: „Nachhaltige Industriepolitik kann nur gelingen, wenn wir genau wissen, welche Hürden es für Betriebe bei der grünen
Klubobfrau Sandra Krautwaschl und der Nationalratsabgeordnete Jakob Schwarz
Transformation heute noch gibt. Wenn es uns gelingt, diese Hürden zu eliminieren, gibt es viel zu gewinnen: für das Klima, für die Unternehmen und für den Industriestandort Österreich.“
Weitere Informationen:
Ja, die heimische Industrie ist energieintensiv. Und ja, die Industrie liefert die technologischen Antworten auf die Klimafragen. Wie sich diese auf den ersten Blick konträren Punkte ergänzen, erklärt Gernot Pagger, Geschäftsführer der IV Steiermark.
Die Steiermark ist ein Land, das überdurchschnittlich von energieintensiven Industriezweigen geprägt ist. Aus industriepolitischer Sicht stellt sie aber einen wesentlichen Faktor der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes dar. Dass dies Hand in Hand mit der Reduktion schädlicher Treibhausgasemissionen gehen kann, passt für viele gedanklich noch nicht zusammen. „Die Realität steht dem aber entgegen“, betont Gernot
Pagger, Geschäftsführer der IV Steiermark.
„Während im letzten Jahrzehnt die Bruttowertschöpfung in der Warenherstellung um rund 30 Prozent gestiegen ist, gingen dabei die Treibhausgasemissionen sogar leicht zurück.“ Relativ gesehen ist damit ein deutlicher Rückgang der THG-Emissionen erreicht worden. Gelungen ist dies durch das laufende Optimieren
der Prozesse. Außerdem wird durch die Erzeugung von Umweltgütern und Umwelttechnologien, die weltweit eingesetzt werden, zur globalen Reduktion der Emissionen beigetragen. Das Ziel muss sein, das Klima zu schützen und gleichzeitig den Wohlstand zu erhalten. Dass dies in der Steiermark beispielgebend gelingt, zeigen zahlreiche Erfolgsgeschichten.“
Beeindruckend ist, dass eine verhältnismäßig kleine Region
wie die Steiermark weltweit Großes bewirken kann. 23 Prozent aller Wasserkraftwerke weltweit haben wesentliche Komponenten der Andritz AG verbaut und liefern Ökostrom mit steirischem Knowhow. Bei TDK Electronics in Deutschlandsberg entwickelt man neuartige Energiespeicher, die nicht nur kleiner, sondern auch umweltfreundlicher sind. Beim Leiterplattenhersteller AT&S forciert man im Rahmen eines Pilotprojekts das Recycling von Kupfer und reduziert damit die CO2-Emissionen. Bei Stoelzle Oberglas in Köflach spart man Energie, indem man den RecyclingProzess schon in der Produktion beginnt. Bei Siemens Mobility Austria hat man mit dem „Cityjet eco“ den europaweit ersten elektro-hybriden Nahverkehrszug entwickelt. Er hilft, die CO2-Emissionen um bis zu 50 Prozent zu senken. Einige Beispiele einer langen Liste, die eine Bilanz ergeben, die sich sehen lassen kann: „Steirische Umwelttechnologien haben 2019 soviel CO2 eingespart, wie ganz Kanada emittiert hat – nämlich 700 Megatonnen.“
„In der heimischen Industrie arbeiten tausende Menschen, die sich genauso wie alle anderen Gedanken über ihre Zukunft, die Zukunft ihrer Kinder sowie den Planeten machen.“ Der Klimawandel lässt niemanden kalt. „Diese Menschen haben eine Chance, etwas zu bewirken, und dieses Bewusstsein ist angekommen. Da wird also in Zukunft mit Garantie noch mehr grüne Innovationskraft made in Styria zu erwarten sein.“
Zahlreiche Industriebetriebe, darunter die Papier-, Stahl- und Zementproduktion, versorgen bereits 100.000 steirische Haushalte mit Wärme.
Österreichs Know-how macht die Zementproduktion umweltfreundlicher. 1 Tonne des heimischen Zements wird im Schnitt mit 22 Prozent weniger CO2-Emissionen produziert als in anderen europäischen Ländern.
Steirische Busse „fahren mit Wienerschnitzel“. Aus altem Schnitzelfett wird Biodiesel hergestellt.
Steirische Umwelttechnologien haben 2019 so viel CO2 eingespart, wie ganz Kanada emittiert hat –nämlich 700 Megatonnen.
Ein Industrieunternehmen, das in der Steiermark zu Hause ist, schafft es mit seiner Produktion an Chips, die vierfache Menge der CO2-Emissionen einzusparen, die alle Autos in Österreich verursachen.
Die Papierindustrie sparte in den letzten 30 Jahren je Tonne Papier 40 Prozent an CO2-Emissionen ein.
Was aus dem Industrie-Schornstein kommt, ist hauptsächlich Wasserdampf. Schadstoffe werden wie beim Auto vorher mit Filtern und Katalysatoren entfernt.
Mithilfe modernster Produktionsverfahren fertigt die heimische Industrie im Land auch Betonstahl wesentlich klimaschonender als viele andere EU-Länder.
Holzverarbeitende Betriebe schonen das Klima. Holz wächst nach. Alleine ein Holzhaus spart durchschnittlich 40 Tonnen CO2 ein.
Rund 25 Prozent des Fernwärmebedarfs der Stadt Graz wird durch umliegende Industrie gedeckt.
Fast ein Viertel des weltweit erzeugten grünen Stroms (z. B. aus Wasserkraft) hat ein technologisches Steirerherz. Das entspricht der Menge, die ganz Indien verbraucht.
Steirische Technologien trennen Müll und Reststoffe richtig gut. Modernste Aufbereitungsanlagen sorgen weltweit für einen schonenderen Umgang mit Ressourcen.
„Die steirische Industrie liefert die technologischen Antworten auf die Klimafragen und wird damit zum weltweit gefragten Exportgut.“
GERNOT PAGGER
Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Steiermark
Bernhard Puttinger, Geschäftsführer des Green Tech Valley Cluster, rät Unternehmen, das enorme Potenzial der grünen Transformation zu nutzen – und dabei Lösungen anzubieten, die auch schnell sind.
Herr Puttinger, immer mehr wird deutlich, dass der Kampf gegen den globalen Klimawandel ein Thema ist, bei dem es vor allem auf den guten Willen der großen Verschmutzer –USA, China – ankommen wird. Warum ist es trotzdem sinnvoll, sich auf lokaler Ebene zu bemühen?
Bernhard Puttinger: Es stimmt, dass wir in Österreich nur einen begrenzten Hebel bei den eigenen Emissionen bedienen können. Was wir aber sehr wohl beitragen können, ist, mit positivem Beispiel voranzugehen und globale Lösungen mitzugestalten. Wir können demonstrieren, dass Wohlstand und Klimaschutz nicht nur zusammenpassen, sondern sich gegenseitig verstärken – mit dieser Vorbildwirkung lassen sich auch andere für diesen Weg gewinnen. Dass die EU den
Weg eingeschlagen hat, Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen, ist eine wichtige Strategie, den Rest der Welt von diesem Vorhaben zu überzeugen.
Und geht diese Strategie auch auf?
Wir sehen im Green Tech Valley, dass es zunehmend in den Brennpunkt der Geostrategien rückt. In den USA, China und anderen Weltregionen tauchen plötzlich unterschiedlichste Zugänge auf, wie der Klimaschutz auf höchste Ebene gehoben wird. Das bedingt die Beschleunigung des Wachstums im GreenTech-Sektor: Die Internationale Energieagentur rechnet mit einer Verdreifachung der Märkte bis 2030 – ich kann mir vorstellen, dass es noch schneller gehen wird. Allein in Österreich hatten wir in den vergangenen beiden Jah-
ren jeweils eine Verdoppelung der Photovoltaik-Märkte. Das ist eine hohe Dynamik, die einerseits eine Vielzahl an neuen Chancen, andererseits aber auch einen spannenden neuen Mitbewerb aufkommen lässt.
Apropos Mitbewerb: Welche Möglichkeit haben vergleichsweise kleine, regionale Player in einem derart dynamischen internationalen Geschäftsumfeld, sich zu behaupten?
Sie genießen den Vorteil der Pioniere samt Technologieführerschaft, zu der andere erst aufholen müssen. Wir sehen etwa, dass die klimaneutrale Industrie schon lange als großes Thema für den Produktionsstandort Steiermark gilt. Unternehmen wie ANDRITZ oder AVL zeigen vor, wie man klimafreundlich produziert, Solarthermie für
Prozesse bis 200 Grad Celsius nutzt oder Recyclingmaterialien einsetzt, um weniger Emissionen zu erzeugen. Es wird aber nicht nur darum gehen, die Emissionen zu reduzieren, es müssen auch echte CO2-Senken auch durch Abscheidung aus der Industrie geschaffen werden. Mit Econutri haben wir im Green Tech Valley ein Biotechnologie-Start-up, das Kohlendioxid als Quelle für die Herstellung hochwertiger Proteine in verschiedenen Formen nutzt. Genau mit solchen Konzepten lässt sich auch international punkten.
Was lässt sich von anderen internationalen Playern lernen?
Der Klimaschutz der nächsten Generation muss schneller werden. Gerade in den USA tun sich besonders spannende, neue Quereinsteiger
auf. Sie verfolgen das Mindset, nicht das Beste anbieten zu müssen, sondern nur etwas, das gut genug ist, um einfach, schnell und wirklich skalierbar wachsen zu können. Das wird auch unsere Aufgabe sein –„good enough and scale it“ –, um in diese Richtung Angebote zu schaffen, die für Exportmärkte besonders außerhalb Europas tragfähig sind.
Mit welchen Angeboten bestehen die besten Erfolgsaussichten?
Im Bereich der erneuerbaren Energien wird deutlich, dass gerade die einfachen Lösungen die größten Chancen haben. Deshalb brauchen wir mehr Konzepte wie jenes von EET, wo man PV-Module kauft, auspackt, mit Kabelbindern montiert und an die
Steckdose ansteckt – schon hat man seine Klimabilanz verbessert und Geld gespart. Genau in diese Richtung werden wir noch viele Innovationen sehen.
Im Green Tech Valley arbeiten wir mit vollem Einsatz daran, durch neue Forschung, Kompetenzzentren und industrielle Innovationsprojekte dieses international starke Ökosystem im Bereich der Spitze zu hal-
ten und die enormen Marktchancen zu nutzen. Photovoltaik, Batterien samt Recycling oder klimaneutrale Industrie bieten riesiges Potenzial, das es zu nützen gilt – damit wir auch in Zukunft Technologieanbieter und Marktführer haben, die die geballte Kreativität vor Ort in Jobs umwandeln und mit globalem Impact produzieren. greentech.at
„Im Bereich der erneuerbaren Energien wird deutlich, dass gerade die einfachen und schnell implementierbaren Lösungen die größten Chancen haben.“
BERNHARD PUTTINGER Geschäftsführer des Green Tech Valley Cluster
Ende des vergangenen Jahres wartete der Green Tech Valley Cluster mit einem neuen Zugang auf: Green Transformation Cards – ein Set aus gedruckten Karten, die auch als Online-Tool verfügbar sind und Betriebe spielerisch auf dem Weg in die Klimaneutralität begleiten sollen. 100 Do-itYourself-Ideen wurden dafür zusammengetragen: in den Bereichen Strategie & Reporting, Kulturwandel, F&E & Ecodesign, Einkauf & Lieferkette,
Produktion, Gebäude & Infrastruktur, Mobilität, Marketing & Vertrieb, Finanzierung und Geschäftsmodelle.
„Die Karten bieten Unternehmen den schnellen, wirksamen und spielerischen Kickstart auf dem Weg Richtung Klimaneutralität, wie etwa die Erstellung der aktuellen Treibhausgasbilanz und die Festlegung konkreter Klimaziele. Zudem zeigen sie besonders wirksame sowie wirtschaftliche Maßnahmen auf. Dazu
zählen beispielsweise die thermische Gebäudesanierung, die Umstellung auf grüne Lieferketten bzw. ressourceneffiziente Fertigungsverfahren, der Einkauf nachhaltiger Materialien, die Reduktion des Stromverbrauchs sowie die Rückgewinnung von Abwärme“, sagt Cluster-Geschäftsführer Bernhard Puttinger.
Schon zu Beginn des Projektes konnte er sich über reges Interesse an den Green Transformation Cards freuen,
die österreichische Industrie habe bereits 4.000 Kartensets in Verwendung – aufgrund der internationalen Anfragen gibt es nun auch eine Edition in englischer Sprache. Inspiriert wurde das Projekt übrigens von dem St. Galler Business Model Navigator: „Was die St. Galler Karten für Geschäftsmodelle sind, ist dieses Kartenset aus dem Green Tech Valley für die grüne Transformation“, sagt Puttinger.
g reentransformationcards.at
Ressourcen schwinden rasant, gleichzeitig werden die Auflagen für den Wiedereinsatz von Wertstoffen wie Altglas, Metallabfällen oder Kompost immer strenger. Wie man möglichst viel und möglichst gereinigtes Produkt aus den Abfällen herausholt, das hat sich Binder+Co aus Gleisdorf zur Aufgabe gemacht. Das Unternehmen ist Spezialist für die Aufbereitung in den Roh- und Wertstoffindustrien sowie in der Verpackungstechnik und ist weltweit tätig.
Seit den 1990er-Jahren ist Binder+Co im Altglasrecycling ein international bekannter Technologietreiber. In den mehr als drei Jahrzehnten wurden die Maschinen zur Sortierung so weit ausgereift, dass der Wertstoff Glas zu fast 100 % von allen Fremdstoffen befreit wird. Vorstand Jörg Rosegger erklärt: „Der große Vorteil vom Verpackungsmaterial Glas ist, dass es ohne Qualitätsverlust unendlich oft wiederverwertet werden kann. Ähnlich verhält es sich im Metall. Auch hier ist die Produktion von neuem Metall weitaus günstiger, wenn man Wert- statt Rohstoffe einsetzt!“
Binder+Co schafft weltweit die Voraussetzung dafür. Das Unternehmen bietet seinen Kunden die unterschiedlichs-
ten Technologien zur Aufbereitung von Metallen wie Aluminium oder Kupfer. Mit der jüngst entwickelten LIBS-Sortierung ist es auch möglich, Aluminium in unterschiedliche Legierungsklassen zu trennen – mit dem Resultat, dass es in der Wiederverwertung einen erheblich geringeren Qualitätsverlust gibt.
Mithilfe der künstlichen Intelligenz können nun auch bislang nicht sortierbare Wertstoffe erkannt werden, das kommt vor allem in der Aufbereitung von Bauschutt zum Einsatz. Hier wird unerwünschter Asphalt von wertvollem Kies getrennt. Ein weiterer Schwerpunkt mit künstlicher Intelligenz wurde mit der Datenplattform b-connected gesetzt. Hierauf können Kunden sämtli-
che Maschinen ihrer Anlage vernetzen und hersteller-, orts- und zeitunabhängig Einblick in ihre Anlagendaten und -leistung nehmen. „Die intelligente Verknüpfung von Betriebsdaten erleichtert die Kommunikation mit unseren Kunden und bietet ihnen die Möglichkeit, Produktionsprozesse zu optimieren“, erklärt Vorstand Martin Pfeffer.
Im vergangenen Jahr machte das Gleisdorfer Unternehmen einen Umsatz von 130 Mio. Euro. Die Binder+Co Gruppe hat Standorte in Gleisdorf, Italien und den USA. Der Großteil der international vertriebenen Produkte wird direkt am Hauptstandort in Gleisdorf hergestellt, mehr als 270 der insgesamt 340 Mitarbeiter sind in der Steiermark beschäftigt.
Von Ausbildungen im Umweltbereich bis zu einem achtsamen Umgang mit Ressourcen – Nachhaltigkeit hat viele Facetten. Wie weitreichend die Möglichkeiten dabei sind, zeigen die Best-Practice-Beispiele made in Styria.
ENERGIE STEIERMARK
Die TU Graz beschäftigt aktuell rund 4.000 Mitarbeiter:innen und hat mehr als 13.700 Studierende. An den drei Campusstandorten Alte Technik, Neue Technik und Inffeldgasse wird das aktuelle Ladeangebot bis zum Jahr 2030 sukzessive auf bis zu 200 Parkplätze mit Ladeinfrastruktur für Mitarbeiter:innen ausgebaut. Die Energie Steiermark hat im Rahmen eines mehrmonatigen Ausschreibungsverfahrens den Zuschlag der TU Graz für die Errichtung, den Betrieb und die Abrechnung von Ladeinfrastruktur erhalten. Der Auftrag stellt das derzeit größte Kundenprojekt des steirischen Energie- und Infrastrukturunternehmens im Bereich der Ladeinfrastruktur dar.
Dieser Beitrag zu einer CO2-neutralen Mobilitätskette ist eine von mehreren Maßnahmen, mit denen die TU Graz bis 2030 zur klimaneutralen Universität wird. Im Jahr 2023 werden bereits 30 Ladepunkte umgesetzt. Foto: Christian Purrer (Vorstandssprecher Energie Steiermark), Martin Graf (Vorstandsdirektor Energie Steiermark) und Harald Kainz (Rektor Technische Universität Graz, v. l.)
Die Brau Union Österreich ist bei der effizienten Wassernutzung in der Bierproduktion im internationalen Spitzenfeld. „Bier ist ein natürliches Getränk und kann nur so gut sein wie die Rohstoffe, aus denen es gebraut wird. Darum ist eine gute Wasserqualität und der schonende Umgang mit der Ressource das Wichtigste beim Brauen. „Wir konnten unseren spezifischen Wasserverbrauch durch konsequente Umsetzung von Maßnahmen an allen Standorten seit 2008 um über 46 Prozent senken“, erklärt Gabriela Maria Straka, Director Corporate Affairs & ESG Sustainability bei der Brau Union Österreich, die auch als ehrenamtliches Vorstandsmitglied des United Nations Global Compact Austria und RespACT, Austrian Business Council for Sustainable Development, die österreichische Nachhaltigkeitsagenda mit ihren Sustainable Devolopment Goals vorantreibt.
Intelligent geplant, kann man dem genutzten Wasser sogar noch einen Zusatznutzen abgewinnen: So wird etwa in der Brauerei Puntigam aktuell eine Hochtemperaturwärmepumpe geplant, die zum Beispiel aus dem 35 Grad warmen Abwasser der Flaschenwaschmaschine noch Energie gewinnt, bevor dieses dem städtischen Kanalnetz zugeführt wird.
Because opportunity needs talent.
AMS
13.300 offene Stellen in klimarelevanten Bereichen haben Österreichs Betriebe derzeit dem Arbeitsmarktservice (AMS) gemeldet, darunter knapp 2.300 in der Steiermark. Dieser hohe Bedarf nach qualifizierten Arbeitskräften wird in den nächsten Jahren noch viel stärker zunehmen, um etwa den weiteren Umstieg auf erneuerbare Energieformen wie Sonne, Wind und Wasser zu bewältigen. „Die Energiewende erfordert tüchtige Hände und kluge Köpfe“, betont der steirische AMS-Landesgeschäftsführer Karl Heinz Snobe – die ökologische Transformation sei auch eine Herausforderung für den heimischen Arbeitsmarkt.
Aus diesem Grund initiierte das AMS ein „Arbeitsbündnis Green Jobs in der Steiermark“, dem neben dem Sozialressort des Landes wichtige Einrichtungen der beruflichen Erwachsenenbildung und der Bildungsorientierung angehören. „Green Jobs sind eine wichtige Voraussetzung dafür, dass wir die Klimawende schaffen, aber auch eine Riesenchance für weiteres ökologisches Wachstum von Arbeit und Wirtschaft in der Steiermark“, unterstreicht Soziallandesrätin Doris Kampus. Foto: Der Hartberger Andreas Lind lässt sich gerade über das AMS für einen Green Job ausbilden, er absolviert eine Qualifizierung zum Anlagen- und Betriebstechniker mit dem Zusatz Erneuerbare Energien.
AUF SCHIENE
JOANNEUM RESEARCH
Der Gütertransport und die Fahrgastzahlen im Schienenverkehr steigen stetig. Betreiber und Hersteller sind gefordert, die Infrastruktur den bestehenden Anforderungen anzupassen. Dabei spielen die Digitalisierung sowie Forschung und Entwicklung eine maßgebliche Rolle.
Daher trafen sich im März rund 70 Expert:innen und Gestaltungswillige auf Einladung von Joanneum-Research-Geschäftsführer Heinz Mayer zum „Forum Schiene“ im Headquarter der Forschungsgesellschaft in Graz. Thema der Veranstaltung war die grüne und digitale Transformation des Schienenverkehrs. Im Rahmen der Veranstaltung zeichneten die Vortragenden ein Bild der Mobilitätswende, die bereits voll im Gange ist. Dieses Bild verspricht Zuversicht für eine gelungene grüne Transformation der Mobilität, die durch Digitalisierung getragen wird. Foto: Alexander Prix (Siemens), Heinz Mayer (Joanneum Research), Bertram Ludwig (ÖBB), Sabine Wimmer (Wiener Linien) und Matthias Rüther (Joanneum Research, v. l.)
Steigende Energiepreise und neue Gesetzesvorgaben zu CO2-Emissionen verstärken die Nachfrage der Entsorgungsbranche nach mobilen Maschinen mit Elektronantrieb, die bei vielen Einsätzen eine sehr gute Option sein können. Komptech mit Sitz in Frohnleiten hat sein Portfolio in der Zerkleinerungs- und Siebtechnik kontinuierlich ausgebaut und bietet bereits über die Hälfte der Maschinen als E-Mobile- oder Hybrid-Versionen an.
Der Einsatz von Elektromotoren ermöglicht die Nutzung erneuerbarer Energien statt fossiler Brennstoffe und reduziert so die Emission von Treibhausgasen. Zudem erreichen elektrisch betriebene Maschinen eine deutlich höhere Energieeffizienz, was sich positiv auf das Betriebsergebnis auswirkt. „Mit elektrisch angetriebenen Maschinen oder Hybrid-Varianten weicht man nicht nur den stetig steigenden Spritpreisen aus, sondern nutzt auch das maximale Energiepotenzial und leistet somit einen positiven Beitrag zur Umwelt“, erklärt Christoph Feyerer, Director Innovation and Communication von Komptech.
Die Schoellerbank, gegründet 1833, ist die renommierteste Adresse Österreichs für erstklassige Vermögensanlage. In der Steiermark berät ein 9-köpfiges Team unter der Leitung von Direktor Philipp Boruta mit ausgezeichnetem Know-how bei sämtlichen Vermögensfragen.
Modernes Wealth Management bedeutet in der Schoellerbank wesentlich mehr als reine Geldanlage. Mit den breit gefächerten Services rund um die Themen Vermögensanlageberatung, Vermögensverwaltung und Wealth Planning wird ein hochindividuelles Angebot mit globalem Know-how und lokalem Fußabdruck offeriert.
I n der Vermögensverwaltung vertraut die Bank seit mittlerweile drei Jahrzehnten auf die bewährte Anlagephilosophie
„Investieren statt Spekulieren“ und konnte damit Anleger:innen selbst in größten Krisenzeiten stets vor vermögensvernichtenden Fehltritten bewahren.
Die Anlageexpert:innen begleiten die Kund:innen dabei durch sämtliche Marktphasen und setzen in allen Vermögensfragen auf Sicherheit, Stabilität und Performance. Das hat der Schoellerbank in den vergangenen Jahren nicht nur die höchstmöglichen Auszeichnungen der Finanzbranche verschafft, sondern auch die bedeutendste aller Prämierungen –viele langjährige, treue und zufriedene Kund:innen.
Das Schoellerbank-Team der Steiermark mit Leiter Philipp Boruta (Mitte)
Am Eisernen Tor 3, 8010 Graz
Tel.: 0316/821 517-0 | graz@schoellerbank.at
www.schoellerbank.at
Die Saubermacher AG ist neuer Gesellschafter der Digi-Cycle GmbH, einem Tochterunternehmen der Altstoff Recycling Austria (ARA). Mit ihrem Joint Venture treiben die Unternehmen die Digitalisierung der Kreislaufwirtschaft voran. Die App Digi-Cycle nutzt die Chancen der Digitalisierung, um Sicherheit bei der richtigen Entsorgung von Abfällen zu geben und die Mülltrennmotivation zu steigern. Seit Jänner 2023 ist sie im Vollbetrieb und für Konsument:innen kostenlos verfügbar. Mit an Bord sind auch Partner:innen aus der Wirtschaft wie Coca Cola HBC Österreich, Henkel, Kelly, Lorenz, Recheis, SalzburgMilch, Spar und Unilever.
Bereits in der Pilotphase begleitete die Saubermacher AG das Projekt Digi-Cycle mit ihrem umfassenden Digitalisierungs-Know-how und bringt nun Patente im Bereich digitaler Incentivierung ein. Zudem verfügt das Unternehmen über Expertise im Bereich Konsument:innen-Apps durch Lösungen wie Daheim-App und Wastebox.
Die Bienenforschung der Universität Graz sorgt regelmäßig international für Furore. Das zeigt zum Beispiel die jüngste Errungenschaft des Teams um Thomas Schmickl, das eine smarte Wabe als Winterschutz für die Insekten entwickelt hat. Sie wird im Bienenstock der Zukunft zum Einsatz kommen, den die Biolog:innen soeben im Rahmen des Umwelt- und Gesellschaftsprojekts BioBienenApfel präsentiert haben.
Berühmte Botschafter:innen zum Schutz der Honiglieferantinnen sind unter anderem Ex-Formel-1-Star Sebastian Vettel (Foto) oder Schi-Legende und Sängerin Lizz Görgl.
Markus Fallenböck, Vizerektor der Universität Graz, verlieh ihnen als Würdigung für ihr Engagement eine Ehrenpatenschaft für den Bienenforschungspark der Universität Graz. „Prominente Stimmen helfen, die Bedeutung dieser Insekten der Öffentlichkeit näherzubringen“, begründet Fallenböck die Auszeichnung. „Wir müssen alle an einem Strang ziehen: Forschung, Gesellschaft und jede:r Einzelne.“
Der Bienenforschungspark der Universität Graz wird Untersuchungen zur Gesundheit und Wintersterblichkeit der Insekten stark vorantreiben. Die Eröffnung ist noch für 2023 geplant.
Die festgelegten Klimaziele erfordern von allen die Bereitschaft, neue Wege zu gehen. Größter Ansporn dabei ist sicher, den nächsten Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen. Das gilt für das Klima allgemein, aber auch für klimaverträgliches Wohnen und Mobilität. Gerade diese Bereiche sind nach wie vor stark von fossilen Energieträgern abhängig und damit Schlüsselfaktoren des Klimawandels. Aktuell gibt es viele offene Baustellen – von schlecht gedämmten Bauten über ineffiziente Heizungsanlagen bis hin zu Fahrzeugen mit hohem Schadstoffausstoß.
ZUKUNFT
Ob Photovoltaikanlage, Generalsanierung oder E-Auto: Häufig sind gerade die besonders effektiven Anschaffungen mit hohen Kosten verbunden, die sich erst langfristig amortisieren. Deshalb unterstützt die Hypo Vorarlberg in Graz diese Investitionen mit speziellen Klima-Krediten zu besonders attraktiven Konditionen. Die speziellen Finanzierungslösungen zu vergünstigten Konditionen sind geeignet für nachhaltige Investitionen in den Bereichen Wohnen und Mobilität.
Wir bieten Analysen und Prognosen für Fragen zum Arbeitsmarkt oder zur regionalen Entwicklung. Damit lässt sich die Standortentwicklung besser planen und eine zukunftsgerichtete Regionalpolitik umsetzen. Ein konkretes Beispiel ist die Analyse des Arbeitsmarkts auf Basis von Jobinseraten. Mittels Machine Learning werden Berufe und Kompetenzen auf Basis der ausgelesenen Informationen bestmöglich klassifiziert. Mit diesen Daten können wir die Entwicklungen am heimischen Arbeitsmarkt und nach Regionen darstellen und die Entwicklung der Jobnachfrage zeigen. Wir prognostizieren, wie hoch die Bedeutung dieser Berufe in der nahen Zukunft sein wird und welche Kompetenzen gerade besonders gefragt sind oder zukünftig sein werden.
www.joanneum.at/policies
© SHUTTERSTOCKAm nachhaltigen Investieren kommt man nicht vorbei – weder als Anleger noch als Anbieter. Davon ist Sunrise-Gründer Martin Foussek überzeugt. Warum es breite Schultern dafür braucht und wieso Investoren dabei eingebunden werden müssen, erklärt der Investment-Experte.
Es gibt unzählige globale, klimatische, wirtschaftliche, politische, gesellschaftliche, finanzielle und gesundheitliche Herausforderungen, auf die wir reagieren müssen. Zum zentralen Lösungsansatz wurde das Geld auserkoren: Es soll nachhaltig investiert werden. Die regulatorischen Vorgaben kommen aus Brüssel; umgesetzt und kontrolliert werden diese von
ZUR PERSON:
Auditoren, Wirtschaftsprüfern und Rating-Agenturen, und die Anlage-Produkte kaufen die, die beim Investieren auch Gutes tun wollen. Diese Zielgruppe wächst kontinuierlich – gut so.
DES PUDELS KERN
Im Brüsseler RegulierungsDickicht übersehen wird, dass der Bürger, der Endkunde, der Anleger, der Sparer – letztlich
Dr. Martin Foussek ist gebürtiger Steirer und Verwaltungsrat der Simpel S.A., die den Standortfonds Österreich verwaltet. Über die Sunrise App (www.meetsunrise.com) können Anleger in Österreich ein kostenloses Depot eröffnen und in den Standortfonds Österreich investieren.
FOTOS: SUNRISE, SHUTTERSTOCKwir alle – auch verstehen müssen, wofür wir uns begeistern sollen und wohin unser Geld denn gehen soll. Einigen reicht dafür eine grüne Plakette, ein Abzeichen oder ein Zertifikat – oder ein paar Sterne einer Rating-Agentur. Andere stützen ihre Meinungsbildung auf Social-Media-gerechtes Indie-Auslage-Stellen von „guten Werken“. Greenwashing nennt man das mittlerweile in der Fachsprache. Aber ganz viele, gerade junge Menschen fressen den Braten nicht mehr so einfach und kommen drauf, dass das, was unter dem Mäntelchen der Nachhaltigkeit oft angeboten wird, zumindest subjektiv betrachtet gar nicht so nachhaltig ist, wie es gerne dargestellt wird.
Dass freilich bei einem so bedeutenden Trend wie dem nachhaltigen Investieren jeder
Anbieter mittlerweile schon einschlägige Produkte vorweisen kann, ist nicht überraschend. Und gegen die allermeisten – dies möchte ich hier voranstellen – ist dem Grunde nach auch nichts einzuwenden. Aber – und dies weiß ich aus eigener Erfahrung – man gerät schnell in Erklärungsnot, wenn man auf einmal hunderte Anlegermeinungen zur Nachhaltigkeit nur eines einzelnen Unternehmens vor sich hat. Warum ist ein Sportwagenbauer nachhaltig und ein relativ junges Elektromobilitätsunternehmen nicht; warum der eine Nahrungsmittelkonzern, der Wasser aus trockenen Regionen der Welt abzieht, doch, und der andere, der frisches Gemüse und Müsli anbietet, wieder nicht? Und wenn man dann einen nachhaltigen Investmentfonds, der aus dutzenden, wenn nicht sogar hunderten unterschied-
lichen Unternehmen bestehen soll, für zehntausende Anleger verwaltet, dann ist die Heterogenität der Meinungen, die man dazu erhält, nicht enden wollend ... und nicht überraschend.
Nachhaltigkeit ist wichtig. Gesamtheitlich – so, wie wir alle sie sehen. Nicht nur, wie sie vorgeschrieben wird, denn jedem ist ein Stück weit ein anderes Thema wichtig: dem einen der Natur- und Umweltschutz, der anderen die Gleichbehandlung und Diversität, einem Dritten das soziale Engagement, die Lieferkettengerechtigkeit, der Artenschutz, die Mitbestimmung am Arbeitsplatz ... es gibt tausende Schlagwörter. Und das ist das Schöne an dem Thema – die Vielfalt. Und die können wir nur schützen, indem nicht al-
leine ein paar wenige vorgeben, was nun – nach Raster A oder Raster B – nachhaltig ist; wir alle müssen uns ein Stück weit selbst einbringen.
Und das geht gerade beim Investieren sehr gut, wie die Sunrise Community eindrucksvoll beweist. Indem nämlich tausende Anleger über die Sunrise App abstimmen, ob ein Unternehmen für die Auswahl in den Standortfonds Österreich infrage kommen soll oder nicht, ob es in ihren zehntausenden Augen nachhaltig agiert,oder nicht. Und wenn dann dazu in den jeweiligen Foren diskutiert wird, wenn Beispiele erläutert und Erfahrungen ausgetauscht werden, dann tut das dem Ergebnis gut, denn dann kümmern sich nicht ein paar wenige darum, was nachhaltig ist, sondern dann tun wir es alle, gemeinsam, und das ist gut so!
Das Grazer Unternehmen Easelink strebt die weltweite Führerschaft beim autonomen Laden von E-Fahrzeugen an. Die Idee von Gründer Hermann Stockinger kommt bei Investoren wie Industriepartnern gut an.
Wer fahren will, kommt um den Stecker nicht herum: Elektromobilität ist nach wie vor ein manuelles Vergnügen, sobald der Stromer an die E-Tankstelle muss. Was den einen durchaus nerven kann und den anderen gar von der Nutzung des Elektroantriebs überhaupt abschreckt, wird mit dem Aufkommen des autonomen Fahrens zum handfesten Problem – wer verbindet das selbstfahrende Auto mit dem Ladestecker, sobald es ohne Fahrer am Lenkrad den Parkplatz erreicht hat?
Über diese Frage hat sich der TU Graz-Absolvent Hermann Stockinger schon früh Gedanken gemacht. Seine Antwort: Matrix Charging.
Das Ladesystem hat Stockinger gleich nach dem Studium ersonnen, 2016 wurde basierend darauf das Start-up namens „Easelink“ in Graz gegründet: Im Zentrum davon liegt eine vier Zentime-
ter dicke Bodenplatte, mit der sich ein im Unterboden des E-Fahrzeugs installiertes Gegenstück – der Matrix Charging Connector – mechanisch verbindet. Der Witz dabei ist, dass selbstfahrende E-Autos ganz alleine die richtige Position erreichen, um den Ladevorgang zu starten. Sobald sie korrekt über der Bodenplatte eingeparkt haben, fährt der Connector nach unten aus und verbindet sich mit der Bodenplatte, ein konduktiver Ladevorgang beginnt. Ladeströme mit einer Leistung bis 22 kW bei Wechselstrom oder 50 kW bei Gleichstrom sollen eine Energieeffizienz von 99 Prozent erreichen, der Ladeverlust bleibt also äußert gering.
Zu bestaunen war der Einsatz von Matrix Charging bis vor Kurzem am Grazer Flughafen, wo ein neunsitziger Mercedes e-Vito mit der Technologie zu Testzwecken ausgestattet wurde. Im Som-
mer folgt der nächste PraxisHärtetest: 60 E-Taxis in Graz und Wien werden mit dem Easelink-System ausgestattet. In der Bundeshauptstadt erhalten acht Taxistandplätze den Matrix Charger, zwei werden es in Graz sein. Stockinger kooperiert in der Steiermark mit der Energie Steiermark; die Grazer Energieagentur, die Wirtschaftskammer, das Taxiunternehmen 878 und die Energie Graz sind ebenfalls mit an Bord des E-Taxi-Projekts. Auch sonst steckt sehr viel österreichisches Know-how im Produkt: Die Bodenplatten werden etwa im Burgenland gefertigt, die Umrüstung der E-Taxis (ID.4 von Volkswagen und Ioniq 5 von Hyundai) verantworten heimische VW- und HyundaiNiederlassungen.
Stockingers Ziel ist, mit dem Taxi-Projekt die Praxistauglichkeit seiner Technologie unter Beweis zu stellen,
um so weitere Partner anzulocken: „Wir möchten mit unserem System ein Lizenzmodell mit etablierten Unternehmen aufbauen. Die eigenständige Fertigung ist nicht geplant.“ Überzeugen will Stockinger potenzielle Interessenten mit den Themen Effizienz, Robustheit und Kostenersparnis – ein Fokus der Arbeit von Easelink lag in den letzten Jahren darin, Matrix Charging zu verfeinern. „Um im Kostenbereich konkurrenzfähig zu bleiben, haben wir uns stark auf die Simplifizierung der Technologie konzentriert. Weniger Bauteile bedeutet weniger Kosten und mehr Robustheit gegenüber Umwelteinflüssen“,
TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: EASELINK, WILHELM BAUER, HERMANN STOCKINGER, NICOLE VIKTORIKsagt Stockinger. Namhafte internationale Autohersteller haben bereits Interesse gezeigt, diese Technologie bereits ab Werk einzubauen. Aus Branchenkreisen ist bekannt, dass Audi bereits auf Matrix Charging setzt. Auch mit dem Auto-Zulieferer Schaeffler arbeitet man bereits zusammen, wie beispielsweise auf der IAA 2021 gezeigt wurde.
Seine Überzeugungsarbeit trägt Früchte: Nationale und internationale Fördergeber sind aufgesprungen, darunter auch die EU mit dem Horizon-2020-Programm. Erst im Vorjahr konnte Stockinger 8,3 Millionen Euro in einer Investorrunde einsammeln.
Der Löwenanteil der Summer stammt von SET Ventures, einem führenden Risikokapitalgeber mit Fokus auf die Energiewende und Sitz in Amsterdam. Zufließen wird das Kapital dem Entwicklerteam von derzeit 45 Personen, das gemeinsam daran arbeitet, Matrix Charging zum weltweiten Industriestandard für das automatisierte Laden zu machen. „Die Elektromobilität wird kommen, daran gibt es keine Zweifel mehr. Es ist auch nur noch eine Frage der Zeit, bis die Ladeverbindungen automatisiert werden und das autonome Fahren sich durchsetzen wird“, ist Stockinger überzeugt.
Dass Elektrofahrzeuge selbstständig Ladestationen ansteuern können und sich damit verbinden, ist nicht nur eine Annehmlichkeit für die Eigentümer – die fahrenden Batterien können auch dafür eingesetzt werden, um das Stromnetz zu stabilisieren. Immer mehr erneuerbare Energiequellen bedeuten immer größere Schwankungen bei der verfügbaren Energie. Ein intelligentes Steuerungssystem, das autonome Fahrzeuge genau dann zur Ladestation ruft, wenn es Überschüsse im Stromnetz zu speichern gilt, könnte einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten.
Doris und Heli Schröck aus Anger stellen biologischen Dünger aus Schafschurwolle her und erzählen, wie sie mit „Zetz Kraft“ aus einer Idee ein interessantes Geschäftsmodell für die Nachhaltigkeitsgesellschaft kreierten.
Heli und Doris Schröck: Die Hochlandrinderzucht und die Krainer Steinwollschafe sind die bisherigen Standbeine der beiden Landwirte. Nun stellen sie selbst auch Schafwollpellets-Dünger her und bauen Vertriebswege auf.
Mit ihren drei Standbeinen Hochlandrinder, Krainer Steinschafe und den Schafwollpellets scheuen Doris und Heli Schröck das Risiko nicht und wollen ihren Bio-Hof weiter in eine nachhaltige Zukunft führen.
Die frühere Milchwirtschaft der Eltern von Heli Schröck sattelten sie um. Heli Schröck ist gelernter Landwirt und hat die dreijährige Fachschule in Kapfenberg besucht und betreibt seit bereits 21 Jahren auch einen Montagebetrieb für Brand-
schutztüren. Doris Schröck bezeichnet sich als Quereinsteigerin in das landwirtschaftliche Metier, früher arbeitete sie als Fotografin.
Die artgerechte und den ökologischen Gesichtspunkten verpflichtete Hochland-
TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: ZETZ KRAFTrinderzucht, derzeit sind es 45 Rinder, und die Direktvermarktung von Fleisch und Wurst gibt es schon länger auf ihrem Hof. Seit zehn Jahren grasen die Krainer Steinschafe (derzeit 16) ihre zum Teil steilen Flächen ab und ersparen Mäher und Motorsense. Mit ihrer letzten Idee – in den Coronamonaten von 2020 geboren –, der Herstellung von Dünger aus der Schafschurwolle, gehen die am Fuße des Zetz in Anger beheimateten Biobauern jedoch ganz neue Wege.
„Geboren wurde das Ganze eigentlich auch aus einer unbefriedigenden Situation. Einmal im Jahr brachte ich die ge-
schorene Wolle unserer Schafe in einem Anhänger zum Sammelplatz des Schafverbands nach Gleisdorf. Dort hatte man die Wolle gereinigt und farblich sortiert selbst abzuliefern – und bekam dafür lediglich ein paar Euro für den ganzen Anhänger hochwertiger Wolle. Das konnte es nicht sein“, erzählt Heli Schröck vom Start seiner Unternehmung „Schafwollpellets“ und dem Label „Zetz Kraft“, ein weiteres Standbein, ein Zuverdienst.
Per Internetrecherche erfuhr er nämlich, dass Schafwolle in Form von Schaf-
wollpellets als natürlicher Dünger große Vorteile aufweist: Hoher Stickstoffanteil, das Kalium der Wolle erhöht die Widerstandsfähigkeit der Pflanze, ein idealer pH-Wert, Bodenauflockerung, Wasserspeicherfähigkeit und Langzeitdüngerwirkung. Zwar gab es eine entsprechende Schreddermaschine für seine Betriebsgröße nur von einem kanadischen Hersteller, der in Europa nur eine Vertriebsstelle in Tschechien hält. „Doch alles hat funktioniert. Wir haben diese Zerkleinerungs- und eine Pelletiermaschine 2021 erstanden und einen gewerblichen Einzelunternehmerbetrieb gegründet.“
Am Hausberg Zetz grasen die Krainer Steinschafe der Schröcks – aus ihrer Wolle werden die Pellets hergestellt.
Nach Probeläufen hat im Spätherbst 2022 die Produktion gestartet. Im ersten Jahr wollen Heli und Doris Schröck 3.000 Kilogramm Wolle zu Schafwollpellets verarbeiten. Mittlerweile sind es bereits viele Schafbauern aus dem Almenland, die ihnen ihre Wolle verkaufen, weitere Schafwolllieferanten sollen noch dazukommen. Um die Auslastungsgrenze seiner Maschinen zu erreichen, könnte Schröck sogar bis zu 20.000 kg Schafwolle verarbeiten.
„Wir holen die Wolle an den bestimmten Terminen, an denen die Schafscherer
bei den Bauern sind, ab. Die Wolle braucht nicht farblich sortiert sein und die Bauern bekommen den gleichen Preis wie von der Sammelstelle in Gleisdorf, ohne selbst die Wolle liefern zu müssen“, rechnet Heli Schröck vor. Ihm und Doris Schröck ist vor allem wichtig, dass es sich um einen regionalen und nachhaltigen Betrieb und Ablauf handelt.
Ein wichtiger Aspekt bei diesem Geschäftsmodell ist natürlich der Vertrieb. Diese Agenda hat Doris Schröck übernommen. Einerseits gibt es den Onlineshop zetzkraft.at und die Bewerbung auf Facebook und Instagram. Andererseits ist man dabei, die Vertriebskanäle zu Gärt-
nereien und Märkten aufzubauen und zu verstärken. „Wir schauen zum Beispiel, dass wir präsent auf Pflanzenmärkten sind. Umweltbewusste Menschen legen Wert auf biologische Produkte und Nachhaltigkeit. Wir bieten auch kleinere Packungen von Pelletsdünger etwa für Hobbygärtner oder Leute, die auf ihrem Balkon Pflanzen ziehen wollen. Das Onlinegeschäft läuft schon ganz gut an. Mit Präsenz in Medien und Portalen können wir das sicher noch steigern“, ist Doris Schröck überzeugt.
Die Pellets gibt es im 300-Gramm-Becher, im 2-Kilogramm-Sack und im Gartensixpack.
Der Hopfen – ein sensibler Sturkopf: Obmann der Mühlviertler Hopfenbaugenossenschaft Stefan Hofer zwischen den Spalieren, an denen sich der Hopfen hochrankt.
Gerstenfeld: Die traditionell zum Brauen verwendete Sommergerste ist wegen der zunehmenden Trockenheit immer mehr von Ernteausfällen bedroht.
Der Bierkulturbericht 2022 zeigt: 61 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass Bier ausschließlich in Mehrwegflaschen verkauft werden sollte.
Die Brau Union Österreich setzt Nachhaltigkeitsprojekte an allen Brauereistandorten in ganz Österreich und in allen Geschäftsbereichen um, von den Rohstoffen auf den Feldern über die Produktionsstandorte bis hin zu den Kunden und Konsumenten. Denn Bier ist ein natürliches Getränk und kann nur so gut sein wie die Rohstoffe, aus denen es gebraut wird: klares Wasser von bester Qualität, feinster Hopfen und beste Braugerste.
„Schonender Umgang mit Ressourcen hat bei der Brau Union Österreich einen hohen Stellenwert und lange Tradition. Denn unser Produkt, das Bier, besteht zur Gänze aus natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen. Zum Beispiel leisten wir bei der Rohstoffwiederverwertung im Bereich Verpackung unseren Beitrag. Wir streben effiziente Verpackungs-
lösungen an und setzen laufend Schritte, um Abfall zu vermeiden sowie uns in Richtung einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft zu entwickeln“, erklärt Gabriela Maria Straka, Director Corporate Affairs & ESG Sustainability bei der Brau Union Österreich, die auch als ehrenamtliches Vorstandsmitglied des United Nations Global Compact Austria und RespACT, Austrian Business Council for Sustainable Development, die österreichische Nachhaltigkeitsagenda mit ihren Sustainable Development Goals – kurz SDGs – vorantreibt.
Der Bevölkerung ist das Thema Recycling und das angrenzende Thema Mehrweg zunehmend wichtig, wie die Studie zum aktuellen Bierkulturbe-
richt zeigt: 61 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass Bier ausschließlich in Mehrwegflaschen verkauft werden sollte. Dass das Verpackungsmaterial – wie Karton-Sechserträger und Kisten – zu 100 Prozent wiederverwendbar ist, ist 54 Prozent unserer Landsleute wichtig. Gut die Hälfte (51 Prozent) befürwortet ein Pfandsystem für Bierdosen und 44 Prozent legen darauf Wert, dass auf einen bewussten Umgang und Verbrauch der Ressourcen viel Wert gelegt wird. Letzteres ist den befragten Österreicherinnen ein besonderes Anliegen, sie stimmen mit 47 Prozent überdurchschnittlich zu.
In allen Brauereien der Brau Union Österreich im ganzen Land – von Bludenz bis Schwechat – werden Initiativen zum Thema Ressourcenschonung und Rohstoffwiederverwertung gesetzt. „Wir wollen mit
unseren vielfältigen Projekten, ob groß oder klein, die großen Herausforderungen unserer Zeit sowie unsere Lösungsansätze dafür aufzeigen und vorleben, wie wir alle verantwortungsvoll und bewusster mit unserer Erde umgehen können –und setzen uns dabei durchaus ehrgeizige Ziele“, erläutert Straka.
Ein Überblick über alle Nachhaltigkeits-Initiativen, die sich an den Sustainable Development Goals (SDGs) des UN Global Compact orientieren, findet sich im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht. Im Sinne der Nachhaltigkeit wird der Bericht nicht gedruckt, ist aber online auf der Unternehmenswebsite zugänglich: www.brauunion.at/nachhaltigkeit/ nachhaltigkeitsbericht/
Die Brau Union Österreich ist sich ihrer ökologischen und sozialen Verantwortung bewusst.
Die österreichische Handelskette glänzt nicht nur mit regionalen und saisonalen Lebensmitteln, sondern zeigt auch in anderen Bereichen, dass ihr Nachhaltigkeit ein besonderes Anliegen ist.
Ein für Supermärkte revolutionäres Konzept betrifft die Maßnahmen von Spar zur Entsorgung von Altspeiseöl. Millionen Liter des Rohstoffes landen jährlich direkt aus Haushalten im Abfluss und der Kanalisation. Das bedeutet nicht nur eine hohe Belastung für die Umwelt, sondern verursacht Folgekosten in Millionenhöhe. Altspeiseöl ist kein Müll, sondern ein wertvoller Rohstoff
für die Produktion von Biodiesel. Ein Liter richtig entsorgtes Altspeiseöl entspricht ungefähr der Rohstoffmenge für knapp einen Liter Biodiesel. Aus Altspeiseöl produzierter Biodiesel ist CO2-neutral, reduziert die Feinstaub-Belastung und verringert die Treibhausgasemissionen. Für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft stellt Spar seinen Kund:innen Automaten zur unkomplizierten und
nachhaltigen Sammlung von Altspeiseöl in 70 ausgewählten Spar-, Eurospar- und Interspar-Standorten zur Verfügung. Dort gibt es auch gratis Sammeldosen mit einem Fassungsvermögen von einem Liter. Das österreichische Startup E&P UCO-Recycling (Used Cooking Oil) hat ein weltweit patentiertes Sammelsystem für Altspeiseöl aus Haushalten entwickelt. Spar stellt den Platz für die Aufstellung der
Sammelautomaten an einigen Standorten zur Verfügung und ermöglicht das Recycling von Altspeiseöl dort, wo die Wege des täglichen Lebens vorbeiführen. Das Öl wird einfach in den Automaten eingeleert und die Menge den Recycler:innen direkt vergütet. Für einen Liter Altspeiseöl erhält man einen Vergütungswert von 10 Cent. Der Bon kann ganz simpel an der Spar-Kassa eingelöst werden. Der Prozess dauert circa
TEXT: BETINA PETSCHAUER, FOTOS: VIERECK/KONSTANTINOV, SPAR/WERNER KRUG, GUGG30 Sekunden, die Sammeldose wird zum Schutz der Umwelt nicht weggeschmissen, sondern nach dem Entleeren wiederverwendet. Das gesammelte Altspeiseöl kommt in weiterer Folge in der Produktion von Biodiesel zum Einsatz. Eine Übersicht über die Standorte und das gesamte Projekt ist unter
spar.at/ altspeiseoel zu finden.
Der Spar-Vielfaltspreis zur Rettung der Artenvielfalt startet in die zweite Runde. Die Premiere im Vorjahr hat gezeigt: Artenschutz und Biodiversität beschäftigen junge Menschen in ganz Österreich. Spar lädt angehende Maturant:innen aus der Steiermark ein, ihre abgeschlossenen vorwissenschaftlichen Arbeiten (VWAs) zu den Themen Artenvielfalt, Artenschutz und Biodiversität jetzt bis einschließlich
11. Mai einzureichen. Bewertet werden die Arbeiten durch den Spar-Bienenrat. Die Jury setzt sich aus hochkarätigen Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis zusammen, unter anderem dem Spitzenforscher für Bienengesundheit Robert Brodschneider, der Frutura-Geschäftsführerin Kathrin HohensinnerHäupl und dem Präsident des Österreichischen Erwerbsimkerbundes und Obmann der Biene Österreich Stefan Mandl. Zu gewinnen gibt es erstmals ein Klimaticket für den/die Gesamtsieger:in. Au-
ßerdem zeichnet der Bienenrat je Bundesland die drei besten Arbeiten aus. Der erste Platz gewinnt 300 Euro und ein Urban-GardeningPackage. Die Zweit- und Drittplatzierten freuen sich je über 100 Euro und ein Spar-Markenprodukte-Package. Mit der Initiative „Gemeinsam die Vielfalt retten“ setzt sich Spar zusammen mit Expert:innen, Lieferant:innen und Kund:innen für die Arten- und Sortenvielfalt, die Förderung der Bienenpopulation, die Bewahrung alter Rassen, das Verbot von Glyphosat und den steten Aus-
bau von Bio-Produkten ein. Der Spar-Vielfaltspreis greift viele dieser Punkte auf und gibt Jugendlichen die Chance, einen Input zu leisten. Die Teilnahme ist unter https:// www.spar.at/nachhaltigkeit/ produkte/vielfalt/vielfaltspreis oder www.ahs-vwa.at möglich.
Das Warten hat ein Ende: Der neu errichtete, 1.350 m² große Eurospar in Hönigsberg bei Mürzzuschlag hat eröffnet. In der Grazer Straße 70 a wurde im Vorjahr das Nachbargrundstück erworben und durch einen kompletten Neubau die Fläche der ursprünglichen Eurospar-Filiale mehr als verdoppelt. Neu sind das breitgefächerte Sortiment an Dro -
gerieartikeln sowie zahlreiche Produkte rund um Haushalt und Kochen sowie Elektrogeräte. Seit Mitte März lädt das neue Geschäft mit dem lichtgefluteten, großzügigen Frischemarktplatz zum Gustieren ein. Innen wie außen ist der Eurospar ein EnergiesparStandort par excellence – im Einsatz sind LED-Beleuchtung und eine Photovoltaikanlage am Dach. Außerdem gibt es eine Wärmerückgewinnungsanlage, bei der die Abwärme der Kühlgeräte unterstützt von einer Luftwärmepumpe zum Heizen genutzt wird. Einzigartig ist auch, dass das Gebäude komplett als Holzbau errichtet wurde. Die eingesetzten 610 m³ Holzvolumen entsprechen etwa 610 Tonnen CO2 , die gespeichert werden.
Die diesjährigen Gewinner des Innovationspreises Steiermark stehen fest. „Die ausgezeichneten Unternehmen und Forschungseinrichtungen unterstreichen auf beeindruckende Art und Weise, warum die Steiermark eine der innovativsten Regionen in Europa ist“, so Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl. Insgesamt wurden 100 Projekte eingereicht. Aus diesen wurde vom Industriewissenschaftlichen Institut (IWI) anhand von Innovationskriterien eine Shortlist mit drei Finalisten in jeder der sechs Kategorien erstellt. Die Sieger wurden von einer Fachjury unter dem Vorsitz der Vizerektorin der Montanuniversität Leoben Martha Mühlburger gekürt.
1. Nachhaltigkeit – Kleinst- und Kleinunternehmen: s2 data & algorithms GmbH: Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, GF Stefan Kremsner, GF Stefan Lendl und Christoph Ludwig (GF Steirische Wirtschaftsförderung SFG)
2. Nachhaltigkeit – Mittel- und Großunternehmen: ELIN Motoren GmbH: Wolfgang Landler (CEO ELIN Motoren GmbH) und Wirtschafts-
landesrätin Barbara
Eibinger-Miedl
3. Nachhaltigkeit – Institutionen der angewandten F&E: Karl-Franzens-Universität Graz: Christoph Ludwig (GF SFG), Katalin Barta Weissert (Projektleiterin Karl-Franzens-Universität Graz), LR Barbara Eibinger-Miedl und Rektor Peter Riedler
4. Digitalisierung – Kleinstund Kleinunternehmen: Celeris Therapeutics
GmbH: Christoph Ludwig (GF SFG), Jakob Hohenberger (Co-Gründer und Geschäftsführer Celeris GmbH) und Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl
5. Digitalisierung – Mittel- und Großunternehmen: Tyromotion GmbH: Wirtschaftslandesrätin Barbara EibingerMiedl, CFO Alexander Kollreider, Vertriebsleiterin Barbara Huber, Armin Har-
rasser (Entwicklungsleiter Tyromotion) und Christoph Ludwig (GF SFG).
6. Digitalisierung – Institutionen der angewandten F&E: Virtual Vehicle Research GmbH: Senior Researcher Marlies MischingerRodziewicz, Projektkoordinator Martin Fellendorf, GF Jost Bernasch, Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl und Christoph Ludwig (GF SFG)
Mit dem 2. RecruitingDay am Red Bull-Ring sorgt der ACstyria Mobilitätscluster für die Beschäftigten von morgen: Mehr als 500 Schülerinnen und Schüler sowie Studierende sind dem Ruf gefolgt und haben sich mit über 30 Start-ups und Leitbetrieben aus der steirischen Mobilität vernetzt. Trotz demografischen Wandels ist es das Ziel, die über 70.000 Beschäftigten im steirischen Stärkefeld Nummer eins auch in Zukunft abzusichern.
1. Christian Koptik, Peter Zechner und Christina Safratmüller von der Tra bocher 4a Group wollen mit innovativen Verkehrssicherheitskonzepten bei den Fachkräften von morgen punkten.
2. ACstyria-Mobilitätscluster-Geschäftsführer Thomas Krenn (Mitte) mit Schülerinnen und Schülern
3. Präsentierten sich als Arbeitgeber: Davide Rubinigg, Katrin Süssenbacher, Markus Krempl von PIA Automation Austria (v. l.)
Vogl + Co nutzte die MotionExpo 2023 in der Messe Graz, um zu zeigen, was ein Mobilitätsanbieter kann, bietet und in Zukunft leisten soll. Und zu sehen gab es da so einiges: Von den sportlichen Steiermark-Premieren Hyundai Ioniq 6, Jeep Avenger, auch Car of the Year 2023, dem Fiat 500 Elektro-Flitzer, dem 7-sitzigen Dacia Jogger, bis hin zu den Klassikern Nissan X-Trail und Renault Austral und der Italo-Schönheit Alfa Romeo Tonale war für jeden 4-Rad-Enthusiasten das Passende dabei. Selbst die E-Bike/ Scooter-Fahrer :innen kamen in der 2-Rad-E-Corner auf ihre Kosten.
Werbung beim steirischen Privatradio Nummer 1 transportiert die gewünschte Botschaft direkt in die Ohren der Steirer:innen.
Radio war, ist und bleibt eines der wichtigsten und stärksten Medien: Täglich hören rund 6 Millionen Österreicher:innen über 3 Stunden Radio.* Kein anderes Medium wird täglich so lange und von so vielen genutzt. Bei Antenne Steiermark erreicht man mit nur 50 Spots über 2,6 Millionen Kontakte.** Fakten, die für den Werbeerfolg mit einer Kampagne auf Antenne Steiermark für sich sprechen. Doch was macht Werbung auf Antenne Steiermark so interessant und relevant? Zum einen ist es die „Einfachheit“, die gewünschte Botschaft zielgruppengerecht und reichweitenstark
on air zu bringen – egal, ob beim Frühstück, am Weg in die Arbeit oder beim Sport. Zum anderen ist es das Engagement der Werbeprofis, auf jedes Unternehmen jeder Größe einzugehen und innovative und maßgeschneiderte Werbelösungen zu finden. Die Hörer:innen schätzen die authentischen und unterhaltsamen Inhalte und sie vertrauen darauf, dass die Werbung der Antenne Steiermark genauso ansprechend und glaubwürdig ist. Nicht zuletzt schalten 711.000 Hörer:innen jede Woche die Antenne Steiermark ein.***
Neben dem Engagement für einzigartige Radiowerbung ist Antenne Steier-
mark auch ein wichtiges Medium für Jobsuchende in der ganzen Steiermark. „Wir bieten Firmen die Möglichkeit, direkt offene Positionen an Jobsuchende, aber auch potenziell Interessierte zu kommunizieren und sich als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren“, ergänzt Michael Brunner, Verkaufsleiter der Antenne Steiermark.
Beim 347. Marketing Clubabend in Graz drehte sich alles rund um den Motorsport: David Hiebaum, Thomas Preining und Alexander Bruschinsky waren dabei zu Gast. Auf der Suche nach dem Geheimnis des Erfolges im Motorsport zeigt David Hiebaum Auszüge seines Buches „Focus on Now”, eine Interview-Reihe mit Experten und Motorsport-Ikonen wie Jacky Ickx oder Kenny Roberts. Im Gespräch mit DTM-Pilot Thomas Preining betrachtete dieser die Herausforderungen im heutigen Motorsport und erzählte von spannenden Momenten seiner Karriere. Um den Abend abzurunden, erzählte Alexander Bruschinsky von seinen Erfahrungen in der Formel 1.
Weltweit tragen bei Hilti rund 32.000 Mitarbeitende in mehr als 120 Ländern dazu bei, die Arbeit auf Baustellen einfacher, schneller und sicherer zu machen. Bei 280.000 täglichen Kontakten entstehen Ideen für Verbesserungen oftmals direkt vor Ort im Austausch mit den Kunden. Dafür investiert das Unternehmen jährlich rund sechs Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung.
Manfred Gutternigg, General Manager von Hilti Austria, hat in seinem spannenden Vortag im Rahmen des 348. Marketing Clubabend im Lendhafen verraten, was hinter der Marke Hilti steckt, und erläuterte neben dem Vertriebs- und Geschäftsmodell und den zukünftigen Herausforderungen unter anderem das strategische Ziel einer nachhaltigen Wertorientierung.
1. Alexander Bruschinsky (Glenvale Sports), Thomas Foscht (Präsident des Marketing Club Graz) und David Hiebaum (tiefblau.at) 2. Dieter Weber (Ankünder) und Gerhard F. Kroell (Madison) 3. Gerhard Hubmann (Tenz) in Begleitung seiner Tochter Magdalena 4. Mario Puttner (Steiermärkische Sparkasse), Günter Haiden (Statec Binder) und Florian Dorner (Steiermärkische Sparkasse) 5. Bernd Stockinger (Citycom Telekommunikation) und Birgit Jungwirth (Österreichische Krebshilfe Steiermark) 1. Thomas Foscht (Präsident des Marketing Club) mit Referent Manfred Gutternigg und Moderator Andreas Strebinger (Institut für Marketing der Uni Graz) 2. Doris Stiksl, Günter Müller (pidas) und Sonja PieberHascher (ams Osram) 3. Michael Pachta (fit4it), Martin Kapper und Hanna Schwarzmüller (UniCredit) 4. Georg Jungwirth (Campus 02) und Wolfgang Schäfer (Markenwächter)Neues aus der steirischen Wirtschaft.
1 Neue Bundesvorsitzende
Kürzlich wurde bei der Bundesvorstandsklausur Junge Industrie (JI) Julia Aichhorn einstimmig als neue Bundesvorsitzende gewählt. Die 36-jährige Geschäftsführerin der Dr. Aichhorn GmbH sowie der GIG Karasek GmbH ist seit über vier Jahren Vorsitzende der JI-Steiermark, wo sie insbesondere das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf bereits erfolgreich vorantreiben konnte. Diese Funktion wird sie mit Dominik Santner als Co-Vorsitzendem auch weiterhin ausüben. „Beim Thema Kinderbetreuung sind wir in Österreich noch weit vom Ziel entfernt. Gerade Frauen sind unter anderem aufgrund der mangelnden Betreuungsangebote überdurchschnittlich oft gezwungen, in Teilzeit zu arbeiten. Das muss sich in Zeiten des Arbeitskräftemangels unbedingt ändern“, so Julia Aichhorn.
Die Gaulhofer-Geschäftsführer Thomas Braschel und Franz Iglseder durften sich mit dem gesamten Team über den Besuch des Landeshauptmanns in Übelbach freuen. Anlass war die Prämierung mit dem German Design Award für die neue Holz-Fenstergenera-
tion „Styrialine“, die Besichtigung des neuen Schauraums und der neuen Fertigungsanlage. Christopher Drexler zeigte sich beeindruckt vom „innovativen Fenster-Durchblick“ made in Styria, der bei Kund:innen in ganz Österreich, aber auch in Deutschland, Südtirol und der Schweiz für Furore sorgt. „Mit der Styrialine haben wir ein puristisches Holzfenster, das innen und außen flächenbündig ist und den modernen wie designorientierten Ansprüchen unserer Kunden gerecht wird. Noch dazu ist es höchst ökologisch mit Hölzern aus unserer Alpenwelt.“
Mit der neuen „rothen“ Kunstinstallation im neu erbauten Ecoport II in Feldkirchen bei Graz, einer Green Wall und einem Brunnen im Eingangsbereich, bietet die Roth Privatstiftung ihren Mietern Wohlfühlräume zum Arbeiten und zur Inspiration. Das Kunstobjekt besteht aus eloxiertem Aluminium und schmückt seit Kurzem die Decke des Stiegenaufgangs im Neubau. Gestaltet und installiert wurde das Deckenrelief von dem renommierten niederösterreichischen Skulpturen-Künstler Hans Kupelwieser. Hans und Margret Roth ist es wichtig, mit ihrem Unternehmen heimische Künstler im Sinne der
Nachhaltigkeit zu unterstützen, ihnen eine Bühne zu geben und zugleich ein Statement zu setzen.
Im Bild (v. l.): Hans und Margret Roth, Hans Kupelwieser und BM Erich Gosch freuen sich über die Installation des neuen Kunstobjekts.
Robert Brugger ist neuer Geschäftsführer der Cargo Center Graz Betriebsgesellschaft. Mit dem Ausbau des Container-Terminals und der Inbetriebnahme der Baltisch-Adriatischen Achse steigen die Anforderungen an die neutrale Logistikplattform des CCG. Robert Brugger hat jahrelang Führungspositionen in international tätigen Logistikunternehmen bekleidet und war zuletzt Geschäftsführer des ICS. Das Cargo Center kann seine langjährige internationale Erfahrung im Speditionswesen und sein Netzwerk optimal ins Unternehmen einbringen.
Das Team von Technopark Raaba erweitert sein Business-Zentrum für rund 600 bis 700 Personen um einen weiteren Bauteil – und startete kürzlich mit dem Bauvorhaben TPR 7. Hier profitieren ab 2024 Mieter von mo-
dernster Architektur, der Nähe zur Landeshauptstadt und der hervorragenden Infrastruktur.
Der Gebäudesektor ist nach wie vor einer der größten Treibhausgas-Verursacher. Durch Fassadendämmungen kann der Energiebedarf jedoch massiv verringert werden. Eine Studie im Auftrag des Landes hat nun unterschiedliche Fassaden systeme einem Nachhaltigkeits-Check unterzogen, denn: „In den Gebäudefassaden steckt ein enormes Innovationspotenzial für Energieeffizienz, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft“, erläutert Wohnbaulandesrat Hans Seitinger. Die zentralen Aspekte der Studie, die von Peter Maydl unter Mitwirkung von Architekt Werner Nussmüller erarbeitet wurde, sind neben der Kreislauffähigkeit auch die Kosten der unterschiedlichen Fassaden systeme
über den gesamten Lebenszyklus von 50 Jahren.
Die Stadt Weiz hat den Aufruf gestartet, sich mit einer Geschäftsidee zu bewerben und gemeinsam „durchzustarten“. Die Umsetzung der Standortinitiative „Durchstarten in Weiz“ erweist sich als erfolgreiches Werkzeug für die Revitalisierung der Innenstadt. Zudem profitiert auch die Stadt Weiz in hohem Maße von der Verwirklichung der zahlreichen neuen und innovativen Geschäftsideen. Die besten Ideen wurden 2022 prämiert und dürfen mit verschiedenen Unterstützungsleistungen im Wert von jeweils bis zu 20.000,– € rechnen.
Folgende vier Geschäftsideen sind die Gewinner:innen des Projektes: „Bewusst:sein – Yoga- & Gesundheitsstudio“, Ordination DDr. Astrid Toferer, „Lè Schnurrbart“ und das Café „La Vita“.
1 Wissenschaftslabor für Kinder
Startschuss für den „TU Graz Super Science Space“ – dem Wissenschaftslabor für Kinder und Jugendliche am Campus der TU Graz. Unterstützt von der Stadt Graz und der Bildungsdirektion Steiermark, lädt der „TU Graz Super Science Space“ Kinder und Jugendliche ein, die vielseitigen Inhalte der MINKT-Fachgebiete Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Kunst und Technik abwechslungsreich und altersgerecht aufbereitet selbst kennenzulernen. Auf gut 200 m2 können Kinder vom Kindergartenalter bis zum Ende der Oberstufe an insgesamt 16 Stationen mit Aufbauten und Versuchsanordnungen Experimente aus allen Fachbereichen der TU Graz durchführen und so individuelle Kompetenzen entwickeln sowie Vorlieben entdecken. www.super-science-team. tugraz.at
2 Frauen im Fokus
Unter dem Motto „FEMconomy: Mut. Wirtschaft. Selbstständigkeit“ lud der Wirtschaftsbund Steiermark zum Get-together. Im Rahmen der Eventreihe „Business Lounge“ diskutierten Landesvorsitzende der Frau in der Wirtschaft und WK-Vizepräsidentin Gabriele Lechner, Finanz- und Versicherungsexpertin Petra FröschlZückert, Unternehmerin Anita Höller und Personal Profilerin Yvonne Sammer über das Pensionssplitting, die Sichtbarkeit von Frauen in
der Wirtschaft und die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie. Die Wirtschaft in der Steiermark ist stark weiblich geprägt, das beweisen auch die Gründungszahlen aus dem Vorjahr, dennoch gibt es betreffend Sichtbarkeit von Unternehmerinnen noch starken Aufholbedarf.
3 Expertengespräch mit Privat Banking Graz
„2023: ein gutes Veranlagungsjahr trotz turbulenter Wirtschaft?“ Unter diesem Titel lud das Private Banking Graz der Steiermärkischen Sparkasse zum Expertengespräch mit JP Morgan Asset Management. Markus Sevcik, Country Head Austria, und Tilmann Galler, Executive Direktor und Mitglied des globalen Strategieteams von JP Morgan aus Frankfurt, gaben interessante und aufschlussreiche Einblicke in die Finanzwelt. JP Morgan sieht ab Mitte des Jahres eine moderate Abschwächung der Weltwirtschaft.
Foto (v. l.): K. Freidl, Leiter Private Banking Graz Steiermärkische Sparkasse, G. Fabisch, Vorstandsvorsitzender Steiermärkische Sparkasse, T. Galler, Executive Director JP Morgan Asset Management, M. Sevcik, JP Morgan Asset Management
4 Betriebsbesuch
Im Rahmen ihrer Tour durch die Obersteiermark besuchte Landesrätin Barbara Eibinger-
Miedl auch AHT Cooling Systems in Rottenmann. Mit AHT Managing Director Martin Krutz tauschte sich LR Eibinger-Miedl über die derzeitige wirtschaftspolitische Lage und die Situation in Zeiten von Strompreissteigerungen, Klimakrise und Kostensparplänen auf Kundenseite aus. „AHT ist ein bedeutender Betrieb in der Region, der mit seinen innovativen Kühlsystemen weltweit erfolgreich ist. Als Wirtschaftslandesrätin ist es mir ein großes Anliegen, mich regelmäßig mit den heimischen Unternehmer:innen auszutauschen“, so Eibinger-Miedl.
Das Gesellschaftsprojekt „BioBienenApfel“ stellt das neue Zukunftsmodell zum Schutz der Umwelt und Artenvielfalt vor: die digitale Blumenwiese! Mit der Digitalisierung von Blumenwiesen will man eine weltweit einzigartige Möglichkeit schaffen, um zwei fundamentale Herausforderungen unserer Zeit zu verbinden: den Schutz der Artenvielfalt und eine bedarfsgerechte Grundversorgung mit heimischen Lebensmitteln. An diesem Zukunftsmodell können sich Privatpersonen und Unternehmen mittels Blockchain-Technologie unkompliziert beteiligen und damit neuen Lebensraum für Bienen schaffen, der garantiert nachhaltig bewirtschaftet wird.
Nachhaltigkeit erfordert vernetztes Denken und Handeln. Mit dieser Motivation wird ab sofort die Raiffeisen-Landesbank Steiermark neuer Partner beim Umweltprojekt „BioBienenApfel“. Mit der neuen Partnerschaft wird die RaiffeisenLandesbank Steiermark ihr Engagement für den Schutz der Umwelt und der Artenvielfalt weiter verstärken.
Die Bilanz der bereits stattgefundenen Gründermesse 2023 könnte besser nicht sein: Über 1.000 zukünftige Jungunternehmer:innen tummelten sich bei der Gründermesse 2023. Im Jahr 2022 haben sich 4.736 Steirer:innen für die Selbstständigkeit entschieden und ein Unternehmen gegründet. Doch damit der Traum der Selbstständigkeit nicht zum Albtraum wird, sind wertvolle Tipps und Tricks rund um das Thema Gründen, Unternehmensaufbau und Markteinführung gefragt. Das und noch viel mehr gab es auch heuer wieder auf der Gründermesse 2023 powered
by WKO Steiermark, der Steiermärkischen Sparkasse, der SFG und dem Land Steiermark
Der ZWT Accelerator ist der nächste Schritt und eine wichtige Erweiterung: Im neu eröffneten Gebäude liegt der Fokus auf Gründer:innen und Spin-offs aus den Bereichen Lifesciences und Medizin. Hier wird die Vernetzung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft gelebt. Auf weiteren 1.600 m2 vermietbaren Flächen (40 Prozent davon sind Laborflächen) finden 80 Mitarbeiter:innen Platz. Durch die räumliche Nähe zum LKH Graz und der Med Uni Graz bietet es das optimale Umfeld für Start-ups und ist damit idealer Nährboden, um Innovationen und zukunftsweisende Lösungen entstehen zu lassen.
Foto (v. l.): T. Mrak (GF ZWT ACCELERATOR), C. Ohonin (Norganoid), LR B. Eibinger-Miedl, Rektor H. Samonigg, C. Hill (Brave Analytics) und A. Dettelbacher (GF ZWT Accelerator)
Die Steirerin Verlags GmbH & Co KG sucht für ihr Team in Graz eine:n
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Die STEIRERIN & BUSINESS MONAT
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Für diese Position bieten wir ein geschätztes jährliches Bruttogehalt idHv € 46.000,– (bei Vollzeitbeschäftigung) im 1. Jahr (beinhaltet fixe & variable Gehaltsbestandteile)
Wenn Sie nach einer neuen beruflichen Herausforderung suchen und Interesse daran haben in einem dynamischen Umfeld mitzuwirken, freuen wir uns, Sie bald kennenzulernen!
Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen mit Lichtbild senden Sie uns bitte per E-Mail an die Geschäftsführung unter nicole.niederl@diesteirerin.at
Die Steirerin Verlags GmbH & Co KG Schubertstraße 29/1, 8010 Graz www.diesteirerin.at
1 Kreislaufwirtschaft
nachhaltig überdacht
Ein neuer, rund 20.000 m 2 umfassender Ressourcenpark löst das alte Grazer Recyclingcenter ab. Auf dem neuen Areal sind die Abläufe benutzerfreundlicher gestaltet, ein Kreisverkehr und eine Doppelspuranlieferung sorgen für optimierte Verkehrsführungen. Die Holding Graz lässt die großdimensionierte Überdachung des Ressourcenparks in der Grazer Sturzgasse – samt Photovoltaikanlage – in nachhaltiger Holzbauweise errichten. Realisiert wird die technisch anspruchsvolle und aufsehenerregende Konstruktion durch die Firma Rubner Holzbau in Ober-Grafendorf.
2 Von der Tourismusmarke zur Dachmarke
Seit über 50 Jahren steht das Grüne Herz für das Urlaubsland Steiermark: beliebt, bekannt und einprägsam. Seit Mitte Jänner 2023 arbeitet die Steirische Tourismus und Standortmarketing GmbH (STG) konkret an der Weiterentwicklung von der Tourismusmarke zur Dachmarke für alle Bereiche von Wirtschaft über Forschung,
Technologie, Industrie und Landwirtschaft bis zu Kultur und Sport. So können Synergieeffekte genutzt werden. Erste Ergebnisse dieser Profilschärfung liegen vor und der weitere Dachmarken-Fahrplan ist bereits skizziert.
3
Beim Charity-Event „Elektriker mit Herz“ wurden Ende März Spenden für den guten Zweck gesammelt. Ganze 2.500,– € konnten durch den Verkauf von Tombola-Losen für die lokalen Vinzenzgemeinschaften in Graz gesammelt werden. Veranstalter und Organisator war Werner Zenz, Geschäftsführer von „Zenz – Verteilerbau mit System“ (im Bild). Rund 80 Elektrotechnikbetriebe folgten seinem Aufruf, gemeinsam Gutes zu tun. Neben Ehrengästen der Landesberufsschulen Eibiswald und Voitsberg hieß auch WKO - Steiermark-Präsident Josef Herk die Gäste willkommen.
Das steirische Traditionsunternehmen Vogl + Co hat am 1. April den renommierten
Renault- und Dacia-Händler AVG GmbH in Wiener Neustadt übernommen und mit ihm auch die insgesamt 16 Mitarbeiter:innen sowie die Betreuung der fünf angeschlossenen Vertriebshändler. Vogl + Co gelang in den letzten Jahren etwa durch die Modernisierung und den Ausbau eigener Standorte und die Markenerweiterung – zum Beispiel um die Marke Alpine – der Ausbau zum 360 - Grad-Mobilitätsanbieter.
5 Lehrlinge am Ruder bei Spar
In der letzten Märzwoche übernahmen Jugendliche im Rahmen des Projekts „Lehrlinge führen einen Spar-Markt“ die neue Filiale in der Conrad-von-Hötzendorf-Straße 99a in Graz. Unter allen inf rage kommenden Lehrlingen der Steiermark setzte sich Ammar Ikanovic als vorübergehender Marktleiter durch. Der selbstbewusste junge Mann fühlte sich in der Position sichtlich wohl: „Man muss sich einfach trauen “
Spar ist der größte private Lehrlingsausbilder Österreichs und bietet neben 12 verschiedenen Lehrberufen leistungsbezogene Lehrzeit-Prämien von bis zu € 6.700,–www.spar.at/lehre
Nicht nur das Business zum Laufen bringen, sondern gleich das komplette Business-Team. Der Raiffeisen Businesslauf am 4. Mai sorgt für Teambuilding der anderen Art.
Laufend networken. Am Donnerstag, dem 4. Mai, bietet der Raiffeisen Businesslauf wieder ein einzigartiges Networking-Erlebnis: Tausende Menschen treffen sich an diesem Tag mit Arbeitskolleginnen und -kollegen, um eine unvergessliche Laufparty zu feiern. Vom Karmeliterplatz führt die fünf Kilometer lange Laufstrecke durch die historische Grazer Innenstadt über die Schubertstraße bis hin zum Hilmteich und
von dort wieder zurück ins Ziel am Freiheitsplatz.
Für Motivation entlang der Strecke sorgen Moderatoren und DJs der Antenne Steiermark. Alle Starter:innen können sich auf ein umfassendes Läuferservice und ein Startsackerl mit tollen Aktionen freuen.
ZUR PARTY
Nach dem Lauf verwandelt sich der Grazer Karmeliterplatz
in eine eindrucksvolle EventLocation. Gefeiert wird dabei erneut unter einem Partyschirm. DJ Mäxx sorgt für musikalische Highlights. Für den kulinarischen Genuss ist auf der Pasta-Party gesorgt, denn alle Teilnehmer:innen erhalten nach dem Lauf eine Portion Pasta gratis. Eine ausgelassene After-Run- und Partystimmung mit gut gelaunten Kolleginnen und Kollegen ist somit garantiert.
22. Raiffeisen Businesslauf über 5 km
Wann: Donnerstag, 4. Mai 2023, Start: 18:30 Uhr
Wo: Graz, Innenstadt (Start/Ziel: Karmeliterplatz/Freiheitsplatz)
Bewerbe: Laufen (in Dreier-Teams) und Nordic-Walking (in ZweierTeams)
Rahmenprogramm: Antenne-DJs an der Strecke, Businesslauf-Party am Karmeliterplatz Infos & Anmeldung (bis 26. April 2023) auf www.raiffeisenbusinesslauf.at
Design und Langlebigkeit gehen Hand in Hand, wenn es um ökologisch wertvolles Wohnen geht.
Susanna Marinic-Knittelfelder von „Einrichtungshaus & Tischlerei Knittelfelder“ erklärt, worauf es bei langlebigen Möbeln aus natürlichen Materialien ankommt.
Weil die Liebe zur Natur zählt!
Als Ihre Firmengeschichte vor 80 Jahren begann, war das Unternehmen eine Tischlerei. Wofür steht Knittelfelder heute?
Wir stehen für einen kreativen Planungsansatz – zugeschnitten auf die Bedürfnisse unserer Kunden. Kreativ deshalb, da wir aufgrund der eigenen Tischlerei Möbel produzieren, die keiner Beschränkung unterliegen. Keine Limits aufgrund von Planungsrastern, keine modellbezogenen Einschränkungen, sondern ein durchgängiges Konzept vom Anfang bis zum Ende.
Wie setzen Sie die nachhaltige Fertigung von Möbelstücken genau um?
Ökologisch nachhaltig produzieren können wir aufgrund folgender Maßnahmen: Unsere Photovoltaikanlage liefert den Strom für unsere Maschinen und Werkstatt. Nur bei Bewölkung beziehen wir extern Strom – natürlich ausgewiesenen Ökostrom.
Holzabfälle aus der Produktion werden direkt bei uns ver-
feuert und die Abwärme zur Beheizung der Gebäude verwendet. Materialien werden bei lokalen Lieferanten bezogen. Heimische Hölzer, Beschläge aus österreichischer Produktion. Kurze Transportwege ins Werk und Auslieferung an regionale Kunden entlasten die Umwelt enorm.
Qualität beginnt bei den Rohstoffen: Worauf legt Knittelfelder großen Wert?
Neben Regionalität ermöglicht erst die Qualität tatsächliche Nachhaltigkeit. Denn erst wenn die Haltbarkeit der Möbel über Jahre und Jahrzehnte andauert, gibt es positive Effekte für die Umwelt. Hier kann jeder Einzelne von uns durch gezielten Einkauf in Qualität investieren und damit Transport quer über den Globus reduzieren.
Der Begriff Nachhaltigkeit hat seine Wurzeln in der Forstwirtschaft und ist eng mit dem Werkstoff Holz verbunden. Wie gehen Sie mit dem Rohstoff um?
Sehr sorgsam und sehr bewusst. Das liegt nicht nur an unserer Liebe zum Werkstoff Holz, sondern auch am tatsächlichen Wert von echtem Holz. Gutes Holz aus verlässlichen Bezugsquellen wird immer rarer und damit auch teurer. Verschwendung war einmal, heute wird jedes Stück Holz eingesetzt.
Welche Faktoren machen ein langlebiges Möbel aus natürlichen Materialien aus?
Speziell bei Tischen zeigt sich seit Jahren ein Trend zu massiven Holztischen – solange die Hütte nicht abbrennt, eigentlich unverwüstlich. Hier ist auch die eine oder andere Macke ein Zeichen von Charakter und man gesteht massivem Holz auch einen gewissen Grad zu, nicht ganz perfekt zu
sein. Tische dieser Bauart sind Lebensmittelpunkt und haben das Zeug, zu Familienerbstücken zu werden.
Welchen Tipp würden Sie Kund:innen geben, die auf der Suche nach einem nachhaltigen Möbelstück sind?
Bleiben Sie in der Region, schauen Sie sich die Herkunft der Möbel und Komponenten genau an. Die Produktionsstandards sind in Österreich extrem hoch – weltweit sind die Auflagen an die Betriebe und die Einhaltung von Grenzwerten für Emissionen herausragend. Beim Kauf von Möbeln aus regionaler Produktion können Kunden darauf vertrauen, dass dem Nachhaltigkeitsgedanken am weitreichendsten entsprochen wird.
und Neubauflächen
» Individuelle Mieteinheiten
» Ausreichend Parkplätze
» Expansionsmöglichkeiten
» Top Infrastruktur
» Nahversorger, Reisebüro und Kinderärztezentrum
» Fitnessstudio und Restaurant
» Kinderbetreuung