WIENERIN März 2024 Gesamt

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Am Cover:

9120130810001 03 Österreichische Post AG / MZ23Z043752M, Life Style Projekt GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck© Olga Rubio Dalmau
Irina Peicu & Edisa Shahini
Willkommen in Der Neue THE ITALIAN UPGRADE. Wolfgang Denzel Auto AG Erdbergstr. 189–193, 1030 Wien, Tel.: +43 (1) 74020, www.fca-denzel.at Stellantis &You Österreich GmbH Triester Straße 50A, 1100 Wien, Tel.: +43 (1) 601420, www.fca-motorvillageaustria.at CO2 Emissionen kombiniert WLTP: 0 g/km, Stromverbrauch kombiniert WLTP: 15,1 kWh/100 km. Reichweite elektrisch kombiniert (WLTP): 406 – 409 km. Symbolfoto. Stand 01/2024.
Fiat 600 der Familie MVC Wien-Nord Bruennerstrasse 66, 1210 Wien, Tel.: +43 (1) 277800, www.mvc-fcagroup.at

AN TAGEN WIE DIESEN

Wenn viele Frauen in einem Team zusammenarbeiten, ist das sicher schwierig. Und stressig. Und anstrengend. Und zickig. Oder? Mit dieser als Frage getarnten Feststellung bin ich sehr oft konfrontiert, wenn es in einem GESPRÄCH darum geht, wie das denn so ist, bei einem Magazin mit so vielen Frauen zu arbeiten. Die Antwort wartet mein Gegenüber nur selten ab. Zu groß wäre die Enttäuschung darüber, dass die REALITÄT so gar nichts mit den hartnäckig verteidigten Vorurteilen zu tun hat.

„Mitfreuen ist so viel schöner als Neid.“

Zusammenhalt. Wenn viele Frauen in einem Team zusammenarbeiten, ist das vor allem eins: FANTASTISCH! Wer erlebt hat, wie groß die Loyalität, der Zusammenhalt und die gegenseitige Wertschätzung unter Frauen sein können, will nie mehr darauf verzichten. Was dafür nötig ist? Dass wir uns von gesellschaftlich verankerten Klischees lösen und uns gegenseitig stärken anstatt zu schwächen. Dass wir nicht besser als andere Frauen sein wollen, sondern mit ihnen ihre Erfolge feiern. MITFREUEN ist so viel schöner als Neid. Missgunst schwächt unser Potenzial und führt dazu, dass wir uns nicht weiterentwickeln. Das ist nicht nur am internationalen Frauentag am 8. März wichtig, sondern an jedem einzelnen Tag. Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen März und viel Spaß beim Lesen.

Anregungen, Wünsche, Ideen? katharina.zierl@wienerin.at

KATHARINA ZIERL Redaktionsleitung WIENERIN
© Franz Oss
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mey.com STEFFL, Kärntner Str. 19, 1010 Wien ITTNER, Spiegelgasse 2, 1010 Wien SEMBERA, Schlosshoferstr. 9, 1210 Wien SERIOUSLY SEXY UNDERWEAR.

IMPULSE

24 IM KREISSSAAL

Einblick in den herausfordernden Hebammen-Alltag

30 AUFSEHENERREGEND

Die ehemalige Personenschützerin des Kanzlers im Interview

STYLE

38 FRÜHLINGSGEFÜHLE

Die Influencerinnen Edisa Shahini und Irina Peicu in den Looks der Saison

48 WATCH OUT

Diese Uhren sind mehr als nur ein praktisches Accessoire BEAUTY

56 DER NASE NACH

Diese neuen Parfums versüßen uns die Jahreszeit

LEBEN

66 HAUTNAH

Tätowiererin Trudy lebt den amerikanischen Traum in New York

74 SAFE SPACE

Das erste FLINTA*-Fitnessstudio Wiens

38 © Pexels/Anna Shvets, Olga Rubio Dalmau, Jumeirah Bali, Pexels/Mariam Antadze, Hersteller
MÄRZ 2024 SEXTALK So viel Sex ist laut Expertin normal 16

WOHNEN

88 TRENDREPORT

Diese Wohntrends und Designer:innen sollten Sie im Auge behalten

92 TO REMEMBER

Die Verbindung von Design und emotionalen Erinnerungen

GENUSS

98 FEMALE FOOD

Tofu-Rezepte für die Frauengesundheit

106 VITAMINBOMBE

Zwei Redakteurinnen haben den Saftkuren-Hype selbst getestet

BUSINESS

112 EMOTIONSGELADEN

Warum es wichtig ist, in der Arbeitswelt seine Gefühle nicht zu verstecken

FREIZEIT

124 MACH‘ MAL LANGSAM

Abenteuer auf der Tropeninsel im indischen Ozean

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MEDIENINHABER & HERAUSGEBER

Life Style Projekt GmbH

Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck o ce@wienerin.at

GESCHÄFTSFÜHRUNG

Mag. Andreas Eisendle

Ing. Samira Kurz (Prokuristin)

MEDIA DIRECTOR

Sabine Gallei

REDAKTIONSLEITUNG

Mag. Katharina Zierl

REDAKTION

Laura Altenhofer, BSc, BA

Elisabeth Buchegger

Lana Schneider, BA

GRAFIK

Martina Frötscher

Lea Vogelsberger

Cheryl Kapferer

Sonja Heiser, BSc

REDAKTIONSLEITUNG BUNDESLÄNDERINNEN

Mag. Katharina Zierl

MITARBEITER:INNEN

DIESER AUSGABE

Jasmin Schakfeh

Andrea Lichtfuss, MA

Tjara-Marie Boine, BA

Sabrina Kraussler

Mag. Viktória Kery-Erdélyi

Linda Pezzei

Susanne Bickel

Betina Petschauer

Christine Dominkus

Elena Widschwendter

SALES WIENERIN

Martina Ploc

Simone Rach

EVENTMANAGEMENT

Caro Weissenbacher

REDAKTIONSKONTAKT redaktion@wienerin.at

LEKTORAT

Patricia Konrath, BA BA MA

Mag. Dr. Melanie Knünz

Lea Hof, BA

ABO-SERVICE

Martha Strickner aboservice@wienerin.at

DRUCK

Walstead Leykam Druck GmbH & Co KG

VERTRIEB

Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH, 5081 Anif

Die April-Ausgabe erscheint am 29. März 2024.

Informationen zur O enlegung gem. § 25 MedienG können unter www.wienerin.at/info/o enlegung abgerufen werden. Weitere Infos zum Datenschutz sind unter www.wienerin.at/info/ datenschutz-und-cookies/ abrufbar.

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52 SCHMUCKSTÜCK Zeitloser Schmuck für jeden Typ
COVER FOTO : Olga Rubio Dalmau

REDAKTION: Tjara-Marie Boine

FOTOS: Pexels/Cottonbro Studio, Hersteller

Jeden Monat zeigen wir hier ausgewählte Stücke, die es uns ganz besonders angetan haben.

LIEBLINGE UNSERE

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1 | ALOHA. Zeina-Longboard Impala Zeina 34“ Complete, gefunden bei Blue Tomato, um € 179,95 2 | SHINY. Color Tattoo Eye Stix von Maybelline New York, um € 9,95 3 | OLDSCHOOL. Sneaker „Old Skool Low“ von Vans, um € 94,95 4 | SUNNY CREW. Tennissocken von Vans, gefunden bei Blue Tomato, um € 19,95 5 | HELLO LOVE. Haarspange „Pearl White“, gefunden bei Luv the Shop, um € 9,90 6 | FLAUSCHRAUSCH. Full Moon Sherpa Hat in Dusty Pink von Eivy, um € 49,95
8 LIEBLINGE DER REDAKTION

WIEN Kärntner Strasse 9 Plankengasse 3 Auhof Center – Albert-Schweitzer-Gasse 6

VÖSENDORF Westfield Shopping City Süd – Galerie 162/Top 58

ST. PÖLTEN Kremsergasse 27 TULLN Hauptplatz 28 KREMS Untere Landstrasse 20

LINZ Linzerie – Landstrasse 12 PASCHING Plus City – Pluskaufstrasse 7

WELS Schmidtgasse 24 RIED IM INNKREIS Hauptplatz 44

SALZBURG Sigmund-Haffner-Gasse 6Europark – Europastrasse 1

MARC O’POLO STORES

FEELINGblue?

Heute machen wir blau: Gerade in der Kombination mit schlichten erdigen Tönen wirken blaue Akzente besonders dynamisch und aufregend.

REDAKTION: Elena Widschwendter

FOTOS: Hersteller, Shutterstock

1 ROYAL. Pullover von Zara, um € 25,95 2 IT'S A STRAP. BH von Mey, um € 69,99 3 DURCHBLICK. Sonnenbrille von Loewe, um € 330,– 4 LÄSSIG Kunstlederjacke von Bershka, um € 45,99 5 BASKET. Ohrringe von Massimo Dutti, um € 39,95 6 CREAM. Hose von Monki, um € 35,– 7 GEFLOCHTEN. Handtasche von Bottega Veneta, um € 1.900,– 8 ROBUST. Lederstiefel von Vagabond, um € 240,–
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10 UP TO DATE

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Manchmal fühle ich mich wieder wie 16 – bei einem Song von Bowie, wenn ich Fotos von früher sortiere oder ein Kuss nach Erdbeereis und Bier schmeckt (ja, schräg, ich weiß, aber danach hat der erste geschmeckt und den vergisst man bekanntlich nicht). Also würde ich meinem 16-jährigen Ich raten:

1. Du bist wunderschön. Alles an dir. Du hast einen Traumkörper. Pfeif also auf Diäten, mach weiter mit viel Sport und gesunder Ernährung. Du kochst so gut!

2. Du bist schlagfertig und lustig. Lass dir deinen herrlichen Sinn für Humor von schmähbefreiten Freaks ja nicht nehmen, die können gerne in den Keller lachen gehen.

3. Unterstütze Frauen und lass dir von Frauen helfen, haltet zusammen: #womenempowerment

4. Sei mutig! Probier alles, was du willst, hab keine Angst. You only live once!

5. Du bist ein Hypochonder, also mach das Medizinstudium, das du beginnen wirst, fertig – es wird dir nützlich sein!

6. Lerne Sprachen! So viele, wie nur geht! Sie öffnen Türen!

7. Sieh dir die Welt an. Du liebst Kinder, also nix wie weg! (Ich hätte dich gerne als Au-pair gehabt.)

8. Dein Job sollte sich anfühlen wie dein Hobby. Erst wenn dir dein Beruf Spaß macht und es sich nicht anfühlt wie Arbeit, hast du’s richtig gemacht.

9. Mach Party, aber lass den ganzen Scheiß weg, der Leute kaputt macht.

10. Pflege Freundschaften. Sie sind unendlich wertvoll.

11. Bleib höflich und freundlich. Wenn du dich jedoch ungerecht behandelt fühlst, weise dein Gegenüber darauf hin. Das ist dein gutes Recht.

12. Sag immer, was du willst. Madonnas Leitsatz lautet: „Die meisten Menschen kriegen nicht, was sie wollen, weil sie nicht sagen, was sie wollen.“ Daher: Sag es!

13. Das gilt auch für die Liebe. Du musst sagen, was du willst und vor allem was nicht, lass dir nichts gefallen. Nur wer dich respektvoll behandelt, hat deine Liebe verdient. Ich wünsch dir eine große, tolle Familie mit einer Partnerschaft auf Augenhöhe.

14. Bleib in Bewegung, übe noch mehr Klavier, lerne neue Sportarten, tob dich aus! Kickboxen musst du unbedingt noch probieren, das passt zu dir! Und TANZE! Man muss das Leben tanzen, mein Schatz!

ZUR PERSON:

Barbara Karlich ist Moderatorin und Schauspielerin. Mit der „Barbara Karlich Show“ (seit 2024: „Barbara Karlich – Talk um 4“) ist sie seit fast 25 Jahren 5 x pro Woche österreichweit im TV zu sehen.

15. Das Glück ist hinter dir her, bleib halt auch mal stehen, gute Güte!

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Prominente Österreicherinnen und Österreicher verraten uns Dinge, die sie das Leben bisher gelehrt hat.
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IMPULSE

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ALLE JAHRE WIEDER

Am 8. März ist internationaler Weltfrauentag

Alles Liebe zum Weltfrauentag! Schon vor über hundert Jahren kämpften die Frauen für ihre Rechte und haben den besonderen Tag am 8. März bis in die Gegenwart geprägt. Seit Anfang des 20 Jahrhunderts wird der Tag gefeiert. Der damalige Anlass war die Forderung nach mehr Rechten für Frauen. Noch heute macht der internationale Weltfrauentag so auf die Ungleichheiten zwischen den Geschlechter aufmerksam. In insgesamt 25 Ländern wird der Tag als Feiertag anerkannt. Der besondere Termin wird dabei vor allem durch die Farbe lila und violett geprägt: Diese steht für Unabhängigkeit, Freiheit, Kreativität und Individualität. Heute wird mit Veranstaltungen, Kundgebungen, Konferenzen, Veranstaltungen und Demonstrationen gefeiert und der Tag geehrt.

© Pexels/Cottonbro Studio

Unsere Sexualität verändert sich im Laufe einer Beziehung. Sexualtherapeutin Magdalena Heinzl erklärt, warum es so wichtig ist, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und wie wir dadurch mehr Intimität mit anderen erfahren können.

REDAKTION: Sab ri n a K r a u s s ler

HA B E N WIR ZU W ?XESGINE

© Pexels/Anna Shvets 16 IMPULSE

Wer kennt es nicht: Man ist frisch verliebt, die Kuschel- und Glückshormone sprudeln unaufhaltsam aus einem heraus und das Sexleben ist sprichwörtlich auf dem Höhepunkt. Was so erfüllend und wunderschön ist, kann unter Umständen schnell zur Gewohnheit werden und den Reiz verlieren. Nennen wir das Kind beim Namen: Spätestens dann, wenn man zusammenzieht und den anderen schon mal am Klo überrascht hat, wird es mit der spontanen Lust schwierig.

aufeinander haben. Spontan sein ist auch nur dann möglich, wenn Zeit dafür da ist. Termine für gemeinsame Paarzeit zu vereinbaren, ist durchaus sinnvoll“, so die Sexualtherapeutin. Das Credo lautet also: Wir nehmen uns Zeit füreinander und schauen, was passiert. Das gute alte Kuscheln oder eine Massage kann intime Momente scha en, durch die oft „mehr“ entsteht, weiß die Expertin.

„Spontaneität ist eine Lüge“, sagt Sexualtherapeutin Magdalena Heinzl. Sie leistet mit ihrem Podcast „Sexologisch“ Aufklärungsarbeit zu allen Bereichen der menschlichen Sexualität. In einem neuen Webinar widmet sie sich dem Thema Langzeitbeziehungen. Sie sagt: „Es ist wirklich erstaunlich, wie sehr wir manchmal davon überzeugt sind, zu wissen, was der anderen Person gefällt, obwohl das vielleicht gar nicht der Fall ist.“ Sexualität verändere sich nämlich im Laufe des Lebens und der Paarbeziehung – und das ist völlig okay, so Heinzl.

Haben wir wirklich Zeit füreinander? Das sei die wichtigste Frage, die sich Paare stellen müssen, sagt Magdalena Heinzl. „Viele denken, die Lust fällt vom Himmel und man muss spontan sein.“ Enttäuschung und Frust sind dann quasi vorprogrammiert. „Es ist sehr unwahrscheinlich, dass beide immer zur gleichen Zeit Lust

Warum haben wir Sex? „Sexualität und Lust entstehen aus einem Minimum an Distanz.“ Das sei auch der Grund, warum die meisten Paare zu Beginn ihrer Beziehung häufiger Sex haben als später. „Das Ungewisse und das Neue erzeugen Spannungen in unserem Körper, durch die viele Menschen Lust generieren.“ Sich ein Date oder eine Überraschung für den anderen zu überlegen, kann diese Spannung ein Stück weit wieder zurückholen.

Zugang zu Sexualität, Körper und Gefühlen: Magdalena Heinzl leistet im Podcast „Sexologisch“ Aufklärungsarbeit.

„Man darf sich auch die Frage stellen: ‚Warum möchte ich eigentlich Sex?‘ Bei den meisten Paaren ist früher oder später ein unterschiedliches Lustempfinden vorhanden.“ Die Dynamiken seien oft dieselben: Dabei übernimmt der „verlangensschwächere“ Part logischerweise die Kontrolle über das gemeinsame Sexleben. Die Person, die mehr Lust hat,

Die Analyse der eigenen Bedürfnisse ist der allererste Schritt zu einer positiven Veränderung.
Magdalena Heinzl
© Simart Fotografi e 17 IMPULSE

startet irgendwann keine Annäherungsversuche mehr, weil sie permanent abgelehnt wird. Aber auch auf der anderen Seite wird Stress ausgelöst, weiß Magdalena Heinzl.

Viele Paare nutzen die gemeinsame Zeit nicht aktiv miteinander. Die Verbindung zueinander geht dann oft verloren.

Magdalena Heinzl

Stress rausnehmen. Das Wissen um das Vorhandensein dieser Dynamik kann für Paare schon sehr hilfreich sein. „Jeder Mensch ist für seine Lust und seine Sexualität selbst verantwortlich – dieser Gedanke kann sehr entlastend sein. Es ist völlig okay, auch mal selbst Hand anzulegen“, sagt Heinzl.

„Was kribbelt da so schön?“

Sexualtherapeutin

Magdalena Heinzl klärt in ihrem Buch über die kindliche sexuelle Entwicklung auf.

„Um Nähe und Intimität zu schaffen, ist ein stabiles Selbst sehr wichtig. Dazu gehört auch, ein Nein zu akzeptieren, ohne gekränkt zu sein.“

Sicherheit in der Interaktion scha t mehr Intimität. „Je mehr wir lernen, die Gespräche über Sex in der Partnerschaft zu kultivieren, desto gefestigter wird die Beziehung.“ Das Sexualleben sagt nicht zwingend etwas über die Qualität der Liebesbeziehung aus, betont Heinzl. Sehr viele Paare führen eine liebevolle Beziehung mit einer innigen Bindung, obwohl sie vielleicht vergleichsweise wenig sexuell aktiv sind. „Schnell macht man sich Druck, der auch aus den gesellschaftlichen Erwartungen entsteht“, so Heinzl. „Sollte ich häufiger Sex haben? Ist es ein Zeichen, dass unsere Beziehung schlecht ist?“ – das seien oft Fragen, die in diesem Prozess

aufkommen.

„Qualität steht vor Quantität. Wichtig ist, sich anzuschauen, wie sich beide beim Sex fühlen, wie gut sie in Kontakt miteinander treten und ob wirkliche Intimität dabei entsteht.“ Wer sich aber trotzdem nach Veränderung sehnt, kann durchaus etwas tun.

Verführungskompetenz. In der Sexualtherapie werden sogenannte „Verführungskompetenzen“ erarbeitet, erklärt Magdalena Heinzl. „Man lernt, die andere Person für ein gemeinsames, sexuelles Projekt zu begeistern.“ Die Realität ist oft eine andere: „Viele legen Anti-Verführungskompetenzen an den Tag. Anschuldigungen wie ‚Du findest mich nicht mehr attraktiv‘ führen tendenziell nicht dazu, dass die andere Person Lust verspürt“, so Heinzl.

Wer profitiert von welcher Handlung? Ein Werkzeug, das Paaren dabei helfen kann, mehr Achtsamkeit und Intimität zu scha en ist ein 3-Minuten-Spiel, welches aus dem Konzept „Wheel of Consent“ kommt. „Es ist eine gute Möglichkeit, um zu schauen, was man beim Sex wirklich will und welche Formen der Berührung Lust erzeugen.“ Dabei überlegt sich jeder Part, WIE man die andere Person drei Minuten lang berühren möchte, um selbst ein Wohlgefühl zu bekommen. „Es kann sehr interes-

18 IMPULSE
© Simart Fotografi e

sant und gleichzeitig verbindend sein, zu erforschen, was man eigentlich wirklich schön findet.“ Bei einer zweiten Runde wird die Frage gestellt: Wie möchtest DU von MIR berührt werden?

Konsens wichtig. „Dabei geht es nicht darum, etwas zu tun, was man nicht möchte. Nicht jede Praktik bringt beiden Partner:innen gleich viel Lust“, so Heinzl. „Wenn man vielleicht selbst nicht von der Handlung profitiert, kann es schön sein, den anderen etwas aus vollem Herzen zu geben.“ Bei dieser Übung käme oft viel hoch, weiß die Sexualtherapeutin. Viele gelangen zur Erkenntnis,

dass Praktiken für den anderen vielleicht gar nicht so lustbringend sind, wie sie dachten. „Vielleicht tut man auch etwas für den anderen, auch wenn man selbst nicht zu 100 Prozent davon profitiert. Solange man die eigenen Grenzen nicht überschreitet, kann man dem anderen auch einmal ein Geschenk machen.“

Bei einem Nein gäbe es immer die Möglichkeit der Adaption, so die Expertin: Wer gerade keinen Geschlechtsverkehr möchte, könnte andere Handlungen vorschlagen: Zum Beispiel nackt zu kuscheln, sich zu küssen, den:die andere:n mit der Hand zu stimulieren. „Sex kann so vieles sein. Freier zu werden und Möglichkeiten zu finden, nimmt den Stress raus und bringt beiden etwas“, so die Sexualtherapeutin.

Kommunikation kann man üben. Paare, die ihre Bedürfnisse dem anderen ohne Konsequenzen mitteilen dürfen, fühlen sich einander näher, sagt Magdalena Heinzl. Solche Prozesse können in einer Sexualtherapie in einem Einzeloder Paarsetting unterstützt und begleitet werden.

„Sexualität darf sich ein Leben lang entwickeln und verändern. Wer sich traut, seine Bedürfnisse zu äußern, scha t damit Sicherheit und Nähe in der Beziehung.“

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© Pexels/Anna Shvets

Zu alt, zu jung, zu dick, zu dünn, zu busy, zu früh in Mutterschutz: Wie können Schwangere es „richtig“ machen? Ein Flechtwerk aus drei Perspektiven:

Wir trafen Psychoanalytikerin Universitätsprofessorin Ulrike Kadi, Schauspielerin Julia Jelinek und Unternehmerin Bettina Dorfer-Pauschenwein.

Sie sollte unbedingt eine Babypause machen, JETZT!“

„Warum hat sie nicht abgetrieben?“

„Wie nervig mit Bauch und so tun, wie krass man als Frau ist …“

Schon klar, einige halten soziale Medien für einen anonymen Boxsack – aber Hasspostings gegen eine Schwangere? Gerichtet waren sie an die Starkomikerin Carolin Kebekus; sie wurde im Jänner Mama. Sie machte die Kommentare in ihrer Show zum Thema – und diese sogleich auch schonungslos lächerlich. Das hilft fürs erste, die Sache irritiert trotzdem. Die deutsche Comedienne ist diesbezüglich keine Exotin; unter Herzerl und Gratulationen mischt sich im Internet eine Flut an Reaktionen, mit denen prominente Schwangere konfrontiert sind. Abseits des Rampenlichts ist man zurückhaltender, aber nicht urteilsfrei.

IM WILDEN

GARTEN DES LEBENS

REDAKTION: Viktória Kery-Erdélyi | FOTOS: Bettina Frenzel, Daniela Matejschek, Elsner Walter/riccio.at

Es wird bewertet, was das Zeug hält: die Figur, die Haut, das Alter. Arbeitet sie mit großem Bauch, sei das schlecht für das Kind, wenn sie ihre Stunden reduziert, sich zurückzieht, heißt es, eine Schwangerschaft sei keine Krankheit. Das Baby ist noch gar nicht da, schon kann man sich – je nach Geschmack des Umfelds – die Medaille als Raben- oder als Helikoptermutter abholen. Woher kommt die Wut, woher das Missverständnis, über etwas so Privates wie eine Schwangerschaft als Außenstehende urteilen zu dürfen? Wie geht es Schwangeren heute mit all dem und wie navigieren sie sich durch Leben und Beruf mit Babybauch?

Der Bauch als Fantasiemotor. Eine Kernbotschaft: „Aus psychoanalytischer Perspektive gibt es keine allgemeine Erklärung, warum jemand Bemerkungen über eine Schwangere macht, dazu müssten wir mit der Person selbst sprechen“, stellt die Universitätsprofessorin Ulrike Kadi von der Psychosomatischen Frauenambulanz an der Universitätsklinik für Psychoanalyse und Psychotherapie am AKH klar. Also: Hasspostings – return to sender, die Kommentare haben viel mehr mit den Menschen, die sie absetzen, als mit den Empfänger:innen zu tun (melden bzw. anzeigen kann man sie trotzdem, einiges wird heute zum Glück strafrechtlich verfolgt).

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© Pexel/ Mariam Antadze

Psychoanalyse widmet sich unter anderem den Fantasien, die in unserem Denken, Reden oder auch in unseren Träumen mitschwingen. Eine Schwangerschaft scheint ein wahrer Fantasiemotor zu sein, findet sie doch nicht einsehbar im Inneren des Körpers statt. „Bei einer Schwangerschaft bilden oftmals drei einfache, meist nicht bewusste Fragen den Anstoß für unsere Gedankenproduktion: Was ist da genau drinnen? Wie ist es reingekommen? Wie kommt es wieder raus?“, erklärt die Psychoanalytikerin Ulrike Kadi.

Schwangere durchleben vermeintlich neun Monate lang das gleiche, aber das stimmt nicht.

Diese Fragen funktionieren als Triebfeder in der Kunst und spielen ebenso in der Medizin eine wichtige Rolle: „Wenn wir auf Ultraschallbilder schauen, fühlen wir uns sicherer: Was wir sehen, wissen wir auch.“ In einem Vortrag widmete sich die Psychoanalytikerin den Annäherungen in der Kunst und durchstreifte dabei Jahrhunderte. Provokant

Universitätsprofessorin

im Blick zu behalten“, beschreibt Ulrike Kadi. Zudem wird von Frauen vielfach erwartet, Mehrfachbelastungen zu meistern. „Schwanger zu sein bedeutet heute für viele, die eigene Berufstätigkeit nicht zu vergessen, den Vater des Kindes möglichst zu involvieren und vielleicht schon vor der Geburt die Anmeldung im Kindergarten zu erledigen. Dabei ist die Zukunft genauso dunkel, wie es im Bauch einer Schwangeren ist.“

Auf den Bauch hören. „Ich habe am Anfang noch geglaubt, alles läuft weiter wie vorher“, lacht Bettina Dorfer-Pauschenwein. „Ich bin ein strukturierter Mensch, plane gerne. Es war eine große Herausforderung zu akzeptieren, dass schon während der Schwangerschaft unsere Tochter, die grad friedlich auf mir schläft, sagt, wo es lang geht.“ Die Unternehmerin ist Bundesvorsitzende der

Schauspielerin

formuliert: Anstatt die Energie auf kränkende Postings zu verwenden, schuf etwa Leonardo da Vinci erstaunlich akribische Zeichnungen des Embryos. Die Angst von Schwangeren, etwas „Verformtes“ auszutragen, nährt die Auseinandersetzung Patricia Piccininis in ihren Skulpturen, und Künstlerinnen wie Renate Bertlmann oder Birgit Jürgenssen rückten die Kritik in den Mittelpunkt, Frauen als Gebär- und Säuglingsaufzuchtmaschinen zu sehen.

Angekommen in der Gegenwart und bei mehr oder weniger realen Bildern, stellt sich die Frage: Womit sind Schwangere heute in unseren Breiten konfrontiert? „Ein nicht unwichtiger Unterschied gegenüber anderen Zeiten ist die weite mediale Verbreitung von Schwangerschaftsdarstellungen. Da ist es nicht leicht, eigene Ideen und Vorstellungen darüber, was mein schöner schwangerer Körper ist, überhaupt

Ich lernte zu akzeptieren, dass unsere Tochter schon im Bauch sagt, wo es lang geht.
Bettina Dorfer-Pauschenwein, Bundesvorsitzende Junge Wirtschaft

Unternehmerin

Jungen Wirtschaft Österreich – und seit wenigen Wochen Mutter. Positive Reaktionen und viel Rückhalt bestärkten sie in ihrem Vorhaben, Job und Funktion auch schwanger fortzusetzen, sagt sie. „Wir kämpfen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, ich habe eine Verantwortung anderen Frauen gegenüber und ich möchte ein Vorbild für meine Tochter sein. Ich wollte nicht, dass sie mal sagen muss: ,Meine Mama hat mit allem aufgehört, als ich gekommen bin.‘ Aber mir ist auch klar: Die meisten Männer stellen sich meine Fragen nicht.“ Was sie durchaus überraschte: Es waren ausgerechnet einige wenige Junge, die sich darüber wunderten, dass sie ihre Funktion auch noch mit größer werdendem Babybauch ausübte. Sie tat das gern und geklappt habe es vor allem aus zwei Gründen: Weil sie lernte, Pausen einzuplanen – und weil sie in der Familie und im Unternehmen Unterstützung erfuhr, betont sie. „Ich möchte vermitteln: Familie und

Bettina Dorfer-Pauschenwein Kadi
21 IMPULSE

Beruf schließen einander nicht aus. Aber es kann nicht sein, dass eine Mama alles allein managt, es steht und fällt alles mit dem Partner, der Familie und dem Netzwerk, das man braucht.“

Schauspielerin Julia Jelinek stand im Vorjahr bei den Sommerspielen Melk in „Kassandra“ auf der Bühne, drehte einen Film („Achtzig Plus“) und moderierte den Österreichischen Filmpreis – alles mit Baby im Bauch. Ihr Sohn kam vor gut vier Monaten auf die Welt, nun strahlt er sie während des Interviews entspannt an. Als sie vor sechs Jahren ihre Tochter erwartete, war sie zurückhaltender, beschreibt sie. Mit der zweiten Schwangerschaft wollte sie möglichst o en umgehen. Dazu gehörte auch, die Angst als freischa ende Künstlerin nicht besetzt zu werden, zu überwinden. „Schwangere sieht man auf Bühnen, in Film und Fernsehen leider noch immer relativ selten“, sagt sie. Umso schöner erlebte sie positive Reaktionen, besonders eine: Eine junge Regieassistentin bedankte sich bei ihr, sie darin bestärkt zu haben, dass Beruf und Baby in der Filmbranche vereinbar sein können.

Schwangerschaft ist etwas, das sich der metrischen Zeit entzieht.

Universitätsprofessorin Ulrike Kadi, Psychoanalytikerin

Zum Grübeln brachte sie eine andere Frau: „Sie meinte, es wäre besser, wenn wir so weit wären, dass wir eine Schwangerschaft gar nicht thematisieren müssten. – Aber das finde ich schwierig. Wenn wir gar nicht mehr darüber reden, wird Schwangeren noch mehr Druck gemacht. Mir ging es zum Glück gut und ich wollte und konnte arbeiten, aber es war auch anstrengend. Eine Schwangerschaft ist eine bedeutende Veränderung und nicht nichts. Jede Frau muss individuell, unter Berücksichtigung ihrer eigenen Umstände und Bedürfnisse entscheiden dürfen, wie sie damit umgeht.“

Geschützte Räume. Was stärkt in der Schwangerschaft? „Es braucht einen oder mehrere Räume, in denen erlebt, gedacht, mit anderen besprochen werden kann, was sich Neues entwickelt. Es braucht Räume, in denen es – wie bei einem Schwangerenbauch – eine Grenze nach außen gibt, und wo es möglich ist, Befürchtungen anzusprechen und jemanden zu haben, der oder die einen hält“, erklärt die Psychoanalytikerin Ulrike Kadi

„Ich hatte viel Rückhalt. Für meinen Mann und mich wurde klar: Es geht jetzt in erster Linie um uns und unser Kind“, sagt die Unternehmerin Bettina Dorfer-Pauschenwein. „Anfangs waren Zweifel da, ich habe mich immer wieder mit anderen Frauen verglichen und mir gedacht, die haben mehr oder länger gearbeitet. Aber man sieht nur Ausschnitte, jede Situation ist individuell. Man muss für sich den Weg finden, der passt. Meine Mama hat zu mir gesagt:,So

wie du es machst, ist es für euch richtig.‘ Das hat mir sehr geholfen.“

„Schwangere durchleben vermeintlich neun Monate lang das gleiche, aber das stimmt nicht“, sagt die Schauspielerin Julia Jelinek. „Ich wünsche mir, dass wir uns nicht gegenseitig beurteilen, sondern akzeptieren, dass jede Frau ihren Körper und ihre Art damit umzugehen hat, dass Dinge nebeneinander stehen können und dass wir uns im besten Fall gegenseitig inspirieren und unterstützen.“

Um Schwangeren möglichst Last von den Schultern zu nehmen, braucht es ausreichend ö entliche Diskurse, in denen die verschiedenen Aspekte Platz haben, findet Ulrike Kadi. Dazu gehört natürlich auch, die Möglichkeiten für Kinderbetreuung im Blick zu behalten, „damit Schwangersein nicht damit verbunden ist, dass eine Frau möglicherweise längere Zeit nicht weiß, wie sie das händeln kann. Gleichzeitig sollte ein Bewusstsein aufrecht erhalten werden, dass kleine Kinder auch überfordert sein können, wenn es zu viele Bezüge sind, in denen sie sich sehr früh finden.“

Wachsen lassen. Im beruflichen Umfeld klar zu kommunizieren, was für sie geht und was nicht, hätte die Zusammenarbeit jeweils auf beiden Seiten erleichtert, findet die Schauspielerin Julia Jelinek. „Ich halte es auch für wichtig, dass Schwangere ihre Meinung ändern dürfen. Schließlich kann ich zu Beginn nicht wissen, wie es mir in der 32. Schwangerschaftswoche geht. Gemeinsam lassen sich aber leichter Lösungen finden.“

Der Faktor Zeit ist oft ein Knackpunkt. Es wird etwa der Tag der Geburt errechnet, für Karenz und Co. gibt es konkrete Richtlinien. „Schwangerschaft ist aber etwas, das sich der metrischen Zeit entzieht“, beschreibt die Universitätsprofessorin Ulrike Kadi. „Wichtig wäre es, das Aneinandergeraten von verschiedenen Zeitvorstellungen zu sehen, zu besprechen und sie auch nebeneinander stehen lassen zu können. Wenn das in einer Gesellschaft gelänge, wäre sie schon sehr reif“, sagt sie. Der Drang, vorwärts zu kommen, alles zu planen, konterkariert solche Ideen. Der Unterschied zwischen Wachsen lassen und Produzieren sei essenziell, „wie in einem Garten des Lebens. In einem wilden Garten wachsen Dinge, die wir nicht erwarten. Wir können nur versuchen, sie zu fördern und zu schauen, dass das eine nicht das andere überwuchert. Mit solchen Prozessen lässt sich Schwangerschaft gut vergleichen.“

IMPULSE

1.3.2024

Eine Initiative von

FRAUENSPORT: AB HEUTE UNSICHTBAR.

Jede:r kennt den Equal Pay Day. Doch Geschlechterungleichheiten zeigen sich nicht nur beim Lohn, sondern auch im Sport. Der heutige Equal Play Day macht genau darauf aufmerksam. Denn ab dem 1. März sind Sportlerinnen in der heimischen Sportberichterstattung statistisch gesehen unsichtbar.

Zählen Sie drei der bekanntesten österreichischen Sportler auf – kinderleicht. Zählen Sie drei der bekanntesten österreichischen Sportlerinnen auf – hier wird’s schon kniffliger. Und das mit gutem Grund: Herrensport ist in der Sportberichterstattung deutlich präsenter als Frauensport.

Eine Studie im Auftrag von win2day, der Online-Spieleseite der Österreichischen Lotterien, fand jetzt heraus, wie groß der Unterschied zwischen den Geschlechtern wirklich ist.

Zumindest in der Sportberichterstattung. Das erschreckende Ergebnis: Frauensport macht weniger als ein Fünftel der Berichterstattungen aus. Aufs Jahr gerechnet bedeutet das: Ab dem 1. März 2024 ist Frauensport statistisch betrachtet unsichtbar – sozusagen völlig aus den österreichischen Medien verschwunden.

FAIRPLAY GEHT ANDERS

Im Jahresschnitt zeigen nur rund 19 % der analysierten Berichterstattungen in Österreich Sportlerinnen.

Die Zahl wäre ohne Alpinen Skiweltcup oder der Frauenfußball-Weltmeisterschaft noch niedriger.

19,1%

FÜR MEHR CHANCENGLEICHHEIT IM SPORT

Diese Ungleichheit hat auch Auswirkungen außerhalb der Medien: Sportlerinnen, die nicht in den Medien vorkommen, sind auch für Sponsoren weniger attraktiv. Ohne Sponsoren ist die professionelle Ausübung des Sports kaum möglich.

„Es ist so wichtig, dass Frauensport sichtbarer wird. Damit junge Sportlerinnen weibliche Vorbilder haben, die sie nachahmen können.“

Lisa Zderadicka

MVP der win2day Basketball Damen Superliga

SO GUT WIE VON DER BILDFLÄCHE VERSCHWUNDEN

Im TV wird bei den untersuchten Fernsehsendern zu rund 21 % von Sportlerinnen berichtet. Ohne Berücksichtigung der Fußball-WM der Frauen wäre auch hier die Gesamtpräsenz im TV mit gesamt 14,4 % weitaus geringer ausgefallen.

NACHWUCHS BRAUCHT VORBILDER

Wenn die Sichtbarkeit in den Medien fehlt, fehlen dem Nachwuchs die Vorbilder. Eine Teufelsspirale. Georg Wawer, Managing Director bei win2day sagt dazu: „You can’t be what you can’t see – daher wollen wir greifbare Chancen und Vorbilder für Österreichs Nachwuchssport schaffen.“ win2day hat sich Fairplay auf die Fahnen geheftet. Das heißt: Die gleiche Wertschätzung für Sportler:innen mit und ohne Behinderung. Als Sponsor im Sportbereich setzt sich win2day für mehr Gleichberechtigung im Sport ein.

21,3% 78,7%
Präsenz von Frauensport in den Medien Frauen
Männer
Entgeltliche Einschaltung

Geplatzte Fruchtblasen, Babys in Beckenendlage und zu früh einsetzende Wehen. Kein Ausnahmezustand, sondern tägliche Realität in der Geburtshilfe. Über Glücksmomente und Missstände im Kreißsaal.

REDAKTION: Laura Altenhofer

IM KREISSSAA L
HELD:INNEN
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Eine Geburt kann so empowernd sein und einen als Frau bestärken.
Victoria Seisenbacher

Kinderkriegen ist alles andere als ein Kinderspiel. Wie einzigartig komplex Schwangerschaft und Geburt jedoch wirklich sein können, wissen meist nur Eltern selbst und diejenigen, die sie auf diesem Weg begleitet haben. Seit fast zehn Jahren unterstützt Victoria Seisenbacher werdende Mütter und ihre Partner:innen bei der Geburt. 800 bis 900 Babys hat die 31-jährige Hebamme aus Wien bereits entbunden. Zuletzt half sie der Wiener Schauspielerin Mariam Hage bei den Vorbereitungen zu den Dreharbeiten der neuen ZDFneo Serie „Push“. Die Medicalserie gewährt einen authentischen Einblick in den herausfordernden Hebammenberuf. Ihre Erfahrungen, von denen sie im Interview erzählt, zeichnen ein ehrliches Bild des Geburtsalltags, das oft im Schatten der Ö entlichkeit liegt.

Irrglaube. „Viele denken, dass man als Hebamme den ganzen Tag mit Babys kuschelt, aber in Wirklichkeit habe ich kaum etwas mit den Babys selbst zu tun. Ich arbeite mit Frauen oder mit Paaren, um sie zu bestärken“, erzählt Victoria Seisenbacher. Wie intensiv ein Tag- oder Nachtdienst auf der Geburtsstation wirklich ist, schildert die erfahrene Hebamme so: „Ein Dienst

dauert zwölfeinhalb Stunden. In dieser Zeit teilen wir die Gebärenden unter den anwesenden Kolleg:innen auf. Man betreut auch oft mehrere Geburten gleichzeitig. Es kommt gar nicht mal so selten vor, dass alle Kreißsäle belegt sind. Das ist dann schon ein großer innerlicher Druck.“

Strukturelle Probleme. Die Herausforderungen im Gesundheitswesen sind allgegenwärtig, und auch die Geburtshilfe bleibe nicht verschont. Der akute Personalmangel mache sich bemerkbar.

„In der Pflege ist der Personalmangel noch ein großes Stück schlimmer, aber bei uns spitzt sich die Lage auch langsam zu. Die bevorstehende Pensionswelle der geburtenstarken Baby-Boomer-Generation betri t natürlich auch uns und stellt uns vor großen Herausforderungen“, beklagt Seisenbacher. Das betre e vor allem die Zukunft der Hebammenausbildung. „Es gibt zwar genügend Student:innen, die leidenschaftlich gerne Hebammen werden möchten. Als Praxisanleiterin sehe ich aber auf der anderen Seite, dass es zu wenig Ausbildungsplätze und Betreuer:innen gibt, die diese ausbilden.“

Zwischenmenschlichkeit. „Hebammenarbeit ist zum einen Wissen und Erfahrung, aber zum anderen auch ganz viel Intuition und Mitgefühl“, betont die gebürtige Wienerin. In Extremsituationen müsse man sich auf die jeweiligen Menschen und ihre Bedürfnisse einlassen und für sie da sein. „Man muss die Stimmung im Raum fühlen und sie manchmal auch leiten. Dabei meine ich nicht nur die Stimmung der Gebärenden, sondern auch die der Väter. Männer reagieren bei der Geburt oft ganz unterschiedlich. Die meisten

© privat 25 IMPULSE
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Dass beim Pflegebonus auf uns vergessen wurde, zeigt, wo wir in der Gesellschaft stehen.

haben Angst und werden nervös. Manche machen Witze, manche werden aggressiv. Als Hebamme muss ich wissen, wie ich damit umgehe.“

In der Kritik. Gewalt im Kreißsaal ist in der Ö entlichkeit ein zunehmend diskutiertes Thema. Aktuelle Erkenntnisse aus dem Jahr 2020, die die psychologische Hochschule in Berlin verö entlicht hat, zeigen, dass etwa 50 Prozent aller Frauen während der Geburt physische oder psychische Gewalt erleben. Erschreckende Zahlen, die sich Victoria Seisenbacher wie folgt erklärt: „Eine Geburt ist ein sehr persönliches Empfinden. Gewalt findet vor allem dann statt, wenn man als Frau nicht gut aufgeklärt wurde. Wenn man das Gefühl hat, man wird überrollt und man ist nicht mehr selbstbestimmt.“ Sie betont dabei die Wichtigkeit, die Frauen in alle Entscheidungen einzubeziehen und transparent zu kommunizieren.

Geburt und wünschen sich einen Kaiserschnitt. Da muss man hinterfragen, woher diese Angst kommt. Ist es der Kontrollverlust des eigenen Körpers? Eine Geburt kann so empowernd sein und einen als Frau bestärken. Mehr Aufklärung würde vieles für die Hebammen aber auch für die werdenden Eltern erleichtern und ihnen die Angst vor der Geburt nehmen“, ist sich die 31-Jährige sicher.

Mehr Realität. Die Serie „Push“, die den herausfordernden Alltag von Hebammen realitätsnah zeigt, begrüßt Seisenbacher als wichtigen Beitrag zur Bewusstseinsbildung. „Es ist wichtig, dass es Filme und Serien gibt, die den oft herausfordernden Alltag von Hebammen realitätsnah zeigen und ein Bewusstsein dafür scha en.“ Der Beruf der Hebamme sei vielschichtig und anspruchsvoll. Ein authentischer Blick hinter die Kulissen könne helfen, die Herausforderungen und Verantwortlichkeiten, die mit dem Beruf einhergehen, besser zu verstehen.

Auch die Bedeutung von Aufklärung über das Geburtsgeschehen in der Gesellschaft ist für Seisenbacher unbestreitbar. „In Filmen und Serien wird meist nur gezeigt, wie die Fruchtblase platzt und dann ein paar Minuten später das Baby da ist. Aber viele wissen gar nicht, wie eine Geburt tatsächlich abläuft“, bemerkt sie. Dieses Unwissen könne zu Unsicherheit und Ängsten führen. „Viele Frauen haben Angst vor der spontanen

„Ich würde mir generell wünschen, dass der Beruf von der Gesellschaft mehr Wertschätzung bekommen würde. Leider wird vieles als selbstverständlich angesehen. Da wir eine relativ kleine Berufsgruppe sind, gehen wir oft unter.“ In der Pandemie sei der Pflegebonus beispielsweise an den Hebammen vorbeigegangen. „Wir wurden einfach vergessen. Das zeigt ein bisschen, wo wir in der Gesellschaft stehen.“ Nichtsdestotrotz könne sich die Geburtshelferin keinen schöneren Beruf vorstellen. „Der Moment, in dem frischgebackenen Eltern ihr neugeborenes Baby das erste Mal in den Armen halten und mir die ehrlichste Form der Dankbarkeit entgegenbringen,überstrahlt alle Hürden“.

Victoria Seisenbacher
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HEBAMMENSERIE „PUSH“

STARTET IM MÄRZ

BEI ZDFNEO

In der neuen Dramaserie „Push“ werden nicht nur die Freuden, sondern auch die Schattenseiten der Geburtshilfe beleuchtet. Sechs Folgen gewähren einen intensiven Einblick in den Klinikalltag der Hebammen Nalan (Mariam Hage), Anna (Anna Schudt) und Greta (Lydia Lehmann). Dabei werden Tabuthemen wie Wochenbett, Kinderwunsch, unbezahlte Hausarbeit, Abtreibungen, Frühgeburten sowie Fehlgeburten authentisch dargestellt. Die Wiener Schauspielerin Mariam Hage übernimmt die Rolle der Hebammen Nalan Arzouni, deren Traumberuf aufgrund ihres unerfüllten Kinderwunsches zur emotionalen Achterbahnfahrt wird. „Es wurmt mich sehr, dass systemrelevante Berufe, wie der der Hebamme viel zu wenig Anerkennung in unserer Gesellschaft bekommen. Ich ho e sehr, dass sich das ändern wird und dass wir mit unserer Serie diese Held:innen ein wenig in den Mittelpunkt rücken können“, erklärt die Wienerin. „Push“ ist ab dem 1. März in der ZDFmediathek verfügbar und wird ab dem 10. März um 20:15 Uhr auf ZDFneo ausgestrahlt.

MIT RAT ZUR SEITE.

Valentina Philadelphy-Steiner. Familienrechtsexpertin und Partnerin in der Rechtsanwaltskanzlei Philadelphy-Steiner

DIE EHEWOHNUNG

Teuerung betrifft auch Scheidungen

In Zeiten der Inflation kommen zu den üblichen Trennungsstreitpunkten auch wirtschaftliche Sorgen hinzu: Wer kann sich nach der Scheidung die Wohnung leisten? Die Ausgaben steigen stetig, die Einkommen nicht. Während einer Partnerschaft können die Kosten noch geteilt werden, nach der Trennung steigt die finanzielle Belastung dramatisch an. Das Ergebnis: Die Wohnung wird unbezahlbar.

Aufteilung. Die Übernahme der gemeinsamen Wohnung nach der Trennung wirft Fragen auf: Wer hat was eingebracht? Wie werden Kosten und Wertsteigerungen aufgeteilt? Auch gemeinsame Schulden müssen berücksichtigt werden. Der:die ausziehende Partner:in möchte nichts mehr mit dem Kredit zu tun haben, doch die Zustimmung der Bank ist notwendig, oft mit der Forderung nach neuen Sicherheiten. Eine Umschuldung kann helfen, besonders wenn Zinsvereinbarungen belastend werden. Es ist unumgänglich, die Finanzen nach einer Scheidung neu zu bewerten – durch zwei zu teilen funktioniert nicht mehr. Manchmal ist es vernünftiger, nicht an den alten vier Wänden festzuhalten.Professionelle Hilfe bei finanziellen Fragen nach der Trennung ist ratsam. So kann das Ende einer Beziehung auch ein Neuanfang sein.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG © Je Mangione
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Man kann über Social Media sagen, was man will: So sehr uns der Vergleich mit anderen teilweise zu schaffen macht, so heilsam können Inhalte aus dem Internet sein, die uns mit Menschen verbinden, die wir gar nicht kennen. Für Content dieser Art sorgt in Österreich unter anderem Anna Stomosis (35). Die aus dem Burgenland stammende Intensivpflegeperson begann vor rund zehn Jahren Fashion-Content auf Instagram hochzuladen. Damals steckte die Plattform in ihren Anfängen, die Body-Positivity-Bewegung wurde einer breiteren Masse zugänglich.

Fat-Liberation-Activist. Anna Stomosis wollte durch die Inhalte zeigen, wie und wo die Follower:innen Mode in Plus-Size-Größe finden, und inspirierte damit immer mehr Menschen. „Dann wurde alles politischer“, erzählt Anna im Interview mit WIENERIN. Das erklärte Ziel: „Gegen Diskriminierung von dicken Menschen aufstehen und für ihre Rechte eintreten.“ Ein wichtiger Part der Arbeit auf Social Media ist für Anna die Repräsentation: „Ich möchte, dass andere Menschen durch mein Auftreten bestärkt werden und sehen: ‚Hey, jemand, die:der einen ähnlichen Körper wie ich hat, trägt das auch!‘ An einem früheren Punkt in Annas Leben war das Tragen eines Spaghetti-Träger-Tops ein rebellischer Akt: „Ich war von Kindesbeinen an mit meinem Körper beschäftigt. Mit zwölf Jahren nahm ich bereits an Abnehmprogrammen teil“, erzählt Anna. „Mitte 20 hatte ich dann genug und dachte: ‚Es reicht, ich kann nicht noch einen Sommer mit einem langen Shirt verbringen.‘“ Als Anna dann knappere Kleidung anzog, veränderte sich das eigene Körperbild: „Ich konnte die Freiheit

Anna Stomosis macht sich auf Instagram für mehrgewichtige Personen stark. Wie es Anna gelang, sich von Erwartungen zu befreien, und was Radical Fat Acceptance eigentlich bedeutet.

REDAKTION:

schmecken, die andere Menschen selbstverständlich erleben dürfen.“ Diese Befreiung begann, in andere Lebensbereiche zu streuen: „Ich bemerkte plötzlich, dass man das eigene Leben verschläft, wenn man das Gefühl nicht loswird, dass man Dinge nicht erleben darf, solange man nicht diesem Körperideal entspricht.“ Nach diesem Cut veränderte sich Annas Mindset immer mehr: „Es ist mir mittlerweile komplett egal, was andere von mir denken.“ Diese Haltung möchte Anna den Follower:innen mitgeben.

Diskriminierung hat Folgen für die Gesundheit. Daneben ist Anna auch das Thema Gesundheit ein Anliegen. Häufig werden zu späte Diagnosen gestellt, da über zu lange Zeiträume alle Symptome auf das Gewicht geschoben werden. „Fetten Menschen wird permanent zugeschrieben, dass sie pauschal ungesund sind“, sagt Anna. „Zeitgleich hat man im medizinischen Bereich ein Umfeld geschaffen, dass alles andere als hilfreich ist. Man stellt eine ganze Bevölkerungsgruppe permanent unter Stress, der nachweislich negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat, indem man diesen Menschen suggeriert, dass sie an ihrem Gewicht sterben werden.“

Radical Fat Acceptance. „Die Diskriminierung von fetten Menschen ist die einzige Diskriminierungsform, die von der Gesellschaft fast gefördert wird“, weiß Anna. Sie werde zudem von der Mehrheitsgesellschaft nicht erkannt. „Kreativ zu sein und Menschen zum Nachdenken anzuregen, ist mein Antrieb.“ Das kreative Potenzial entfaltet sich dabei in verschiedenste Richtungen: Die Leidenschaft und Faszination zu Mode und Make-up weckte den Drag-Charakter „Daddy Stomosis“ zum Leben: „Der ist zwar noch nicht unter die Performer gegangen, aber das steht definitiv am Plan. Er lernt sich gerade noch ein bisschen kennen.“

Häkelmode für dicke Menschen. Zu den neuesten Projekten gehört auch eine eigene Modelinie: Anna häkelt Einzelstücke mit dem Fokus auf Oberteile für mehrgewichtige Personen. Aus einem Hobbyprojekt wurde die Marke Pandarve: „Lange sagte ich mir: Ich kann das alles nicht. Dann habe ich einfach begonnen, Kleidung zu machen.“ Von der Idee bis zur Umsetzung liebt Anna alles daran und ist auch in der Stadt mit dem Häkelset unterwegs. Wo sich Anna am liebsten Auszeiten gönnt und Zeit mit Freund:innen verbringt, wird im Wordrap verraten.

Sabrina Kraussler
© Privat IMPULSE

MAN

TRIFFT

STOMOSIS?

WO

WORDRAP

scheint auch eine Töpfer-Hochburg zu sein. Das wollte ich schon seit Ewigkeiten einmal ausprobieren.

LIEBSTES FLECKERL GRÜN?

Die Steinhofgründe mag ich sehr gern. Es ist super ruhig, und ich liebe den Blick über Wien. Man kann sich dort auch gemütlich hinsetzen, häkeln und mit Freund:innen tratschen.

LIEBLINGSRESTAURANT?

Vor zwei Jahren habe ich die Stadtallee entdeckt – ein Lokal mitten auf der Mariahilfer Straße. Ich mag das Essen total gerne, die Bedienung ist super nett, und im Innenhof ist es selbst bei 36 Grad noch kühl. Meine Freund:innen und ich probieren immer wieder neue Restaurants aus. Stammlokale haben wir eigentlich wenige. Aber wenn ich noch eines nennen müsste, wäre es das Tokki am Naschmarkt – ein koreanisches Restaurant, wo es auch BBQ gibt.

LIEBLINGSBAR?

LIEBLINGSGRÄTZL?

Ich bewege mich am liebsten im 5., 6. und 7. Bezirk. Es findet sich immer irgendwo ein gemütliches Eck, und es gibt dort auch sehr viele Thriftstores und Second-Hand-Läden, die ich schätze. Die Gegend rund um den Naschmarkt hat für mich einen ganz eigenen Charme. Allerdings bin ich gerade in den 3. Bezirk gezogen und freue mich, die Umgebung besser kennenzulernen.

LIEBLINGS SECOND-HAND-STORE?

Leider gibt es in den Wiener Läden sehr wenig Auswahl für größere Größen. Aber vor kurzem hat ein neuer Second-Hand-Shop eröffnet, der den Fokus auf Plus Sizes legt – der Pamplemuse Shop im 2. Bezirk. Ansonsten mag ich aber auch die Humana-Läden sehr gern, aber auch bei Bootik 54 bin ich fündig geworden.

LETZTE STADTENTDECKUNG?

Ich lerne gerade den Donaukanal abseits der Partymeile kennen. Dort gibt es super schöne Spazierwege zum Runterkommen – so viel Grün habe ich dort nicht erwartet. Der 3. Bezirk

Das Le Troquet gehört seit vielen Jahren zu meinen Lieblingslokalen. Eine französische Bistro Bar, die all das ausmacht, was ich schätze: alte Stühle, ein benutzter Boden, wo man die Geschichte ablesen kann und erkennt, dass dort schon ganz viel passiert ist (lacht). Es ist so ein gemütliches Lokal, in dem man sich bis spät in die Nacht über Gott und die Welt unterhalten kann.

LIEBLINGSCAFÉS?

Richtig guten Kaffee hole ich mir gerne in der Gumperia – ein kleines Lokal auf der Gumpendorfer Straße. Dort gibt es selbstgemachten Kuchen von der Vollpension und auch vegane Optionen. Im Sommer kann man in einer kleinen Nische draußen sitzen.

IN WELCHER STADT KÖNNTEST DU DIR VORSTELLEN ZU LEBEN, AUSSER WIEN?

In Prag könnte ich es wirklich eine Zeit lang aushalten. Die Stadt ähnelt für mich sehr dem Wiener Flair – vielleicht gefällt sie mir deshalb so gut. Ich würde auch gerne mal in London leben. Die Stadt zieht so rücksichtlos an einem vorbei und versprüht für mich ein ganz eigenes Gefühl. Ich mag die Menschen, die Barkultur und finde die große Masse an Auswahl und Möglichkeiten total spannend.

ANNA
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© Felix Erler-Fernandez
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REDAKTION: Jasmin Schakfeh

FOTOS: Sascha van der Werf

Wie und wo sind Sie aufgewachsen? Geben Sie uns bitte einen kleinen Einblick.

Vanessa Maria Landmann: Ich bin mit meinen Eltern, Ingeburg und Horst Landmann, in Villach aufgewachsen. Meine Mutter kommt aus einer großen Familie mit eigenem Gasthof und Landwirtschaft. Mein Vater ist gelernter Schriftsetzer und technischer Zeichner und war Meister in einer Druckerei. Das ist ein nicht mehr existierender Beruf und hat mich fasziniert. Da ging es noch um Bleilettern und das Anfertigen von Grafiken per Hand am Reißbrett, nebenan war die Druckerei. Ich bin quasi mit der Presse aufgewachsen. So kam auch meine Liebe zur Technik, zur Kausalität und damit zu Politik, Gesellschaft, Kultur. Heute unterstützt mich mein Vater als Pressechef.

Was war ihr erster Job?

Nach der Matura habe ich in der ö entlichen Verwaltung, in der Stadtamtsdirektion der Stadtgemeinde Spittal an der Drau, gearbeitet. Ich war Assistentin des Bürgermeisters und auch des Stadtamtsdirektors und zuständig für die Organisationen der Gemeinderatssitzungen et cetera. So habe ich erste Einblicke gewonnen, wie eine Gemeinde, eine Gesellschaft funktioniert. Mir liegt das Trockene – Zahlen, Daten, Fakten, Analyse, Technik. Das entspannt mich.

Dann haben Sie angefangen zu modeln. Wie kam es dazu?

Schon als Kind hat es mir Spaß gemacht, vor Leute zu treten und ihnen einen Werbespot aufzusagen. Meine Eltern waren damals auch in einem amerikanischen Vertrieb tätig und es gab viele Seminare. Ich war immer gern unter Menschen, habe den Erwachsenen gerne zugehört und sie analysiert. Wie sie sich verhalten, welche Emotionen mit ihren Worten einhergehen. Vermutlich wurde damals die erste Basis für den Personenschutz gescha en, weil es mir immer wichtig war, dass es allen gut geht.

Wann haben Sie mit dem Gedanken gespielt nach Wien zu ziehen und zur Cobra zu gehen?

Das ist sukzessive entstanden. Ich bin schon 2007 nach Wien gekommen. Davor gab es noch etliche Karriereschritte dazwischen. Ich habe 2003 Technische Mathematik und Datenanalyse studiert. Das habe ich zur Gründung meines Unternehmens aufgegeben.

Sie haben ein eigenes Unternehmen gegründet?

Ich habe mit meinem damaligen Lebensgefährten ein Start-up im Bereich Personalbereitstellung gegründet. Da kam alles aus meiner Feder, vom Logoentwurf, über die MarketingStrategie, Positionierung, auch die Drucksorten habe ich selbst entworfen. Ich habe mich um die Einrichtung gekümmert, die ersten Leute rekrutiert, die Einstellungsgespräche geführt. Ich galt schon früh als Autodidakt und hochbegabt. Mein damaliger Partner hat sich um das Organisatorische und Wirtschaftsrechtliche gekümmert. Das Unternehmen wurde erfolgreich und besteht bis heute.

Warum haben Sie ihr Unternehmen verlassen?

Wir haben das Unternehmen gemeinsam geführt, aber nicht

ROLLENBILDER HINTERFRAGEN

rechtlich. Es war ein Einzelunternehmen und ich war quasi nur eine Angestellte. Als die Beziehung scheiterte, bin ich aus der Firma ausgestiegen. Danach bin ich nach Wien gezogen. Meine beste Freundin wohnte schon in Wien und hatte eine WG. Zu dieser Zeit hatten wir denselben Job. Sie war bei der AUA Flugbegleiterin und ich war bei Fly Niki.

Man bekommt den Eindruck das sich ihre Berufe wie Zahnrädchen eingefügt und sie Richtung Cobra getragen haben…

Ich war schon als Kind an fernöstlichen Kampfsportarten interessiert und dem geistigen Spektrum, das dahintersteckt. Ich weiß nicht genau, woher ich das habe, o enbar eine Art von Instinkt. Ich wollte Kung-Fu-Kämpferin werden, David Carradine war mein Vorbild. Zudem habe ich mich mit Konstruktionen und Zahlen beschäftigt. Und letztlich habe ich mir den weiteren Weg zur Cobra als Flugbegleiterin geebnet, denn da bekommt man eine intensive Ausbildung im Bereich Passagier- sowie Flugzeugsicherheit. Da gab es Kurse, etwa „Wie geht man mit einem Terroranschlag um oder auch mit einer Flugzeugübernahme“. Fly Niki war eine Billigfluggesellschaft ohne Air-Marshalls, denn wir hatten keine Flüge ins Kriegsgebiet. Da gab es nur uns Flugbegleiter. Und so wurde mir klar – das ist meine Berufung. Ich hatte damals einen Zwischenfall mit einem unangenehmen Passagier, der mir das noch bewusster machte. Eine Ausbildnerin meinte dann: „Heast, geh zum Militär, vor dir kriegen ja die Leut Angst.“ Ich habe mir überlegt zum Bundesheer zu gehen, aber für meinen gewünschten Ausbildungsweg zur Militärpilotin war ich schon zu alt. Daher habe ich mich bei der Polizei beworben.

Apropos, gibt es bei der Polizei beziehungsweise dem Bundesheer mittlerweile mehr Frauen im Dienst?

Es kommt darauf an, durch welche Paradigmen-Linse das Licht auf die Faktenlage fällt. In Österreich wird eine andere historische Ausgangslage als Referenzpunkt dienen als in Ländern, wo es keine Frage ist, ob Frauen im Militär tätig sind. Als Polizeibeamtin beleuchte ich primär die Situation innerhalb der Exekutive. Da wurden 1991 die ehemaligen Straßenaufsichtsorgane („Politessen“) zu vollwertigen Polizistinnen ausgebildet. Seit 30 Jahren sind Frauen den Männern im operativen Polizeidienst gleichgestellt. Die Quote war von Anfang an eine höhere. In meiner Grundausbildung waren wir in der Klasse 50:50. Aufgrund meiner Kontakte zu Angehörigen des Bundesheeres

Ich lebe mein Leben, mich hält keiner davon ab, Dinge zu tun, zu denen ich mich berufen fühle.
31 IMPULSE
Gehen wir mit gutem Beispiel voran und bestärken uns in unseren Fähigkeiten gegenseitig, egal welches Geschlecht wir haben.

habe ich Ähnlichkeiten in der Thematik festgestellt. Betrachten wir das Geschlechterverhältnis von Kaderpersonal im Präsenzstand, liegt der Frauenanteil bei 4,3 %. Wenn man den Anteil an Soldatinnen inklusive Miliztätigkeit betrachtet, liegt der bei rund 1 %. Um die Bewerbungszahlen spezifisch zu erhöhen, bedarf es einer gesamtgesellschaftlichen Strategie, ohne sich jeglicher Klischees zu bedienen. Einer Rekrutierungsoffensive zum Beispiel in nicht klassisch polizei- beziehungsweise militäraffinen Milieus, oder an Universitäten.

Sind in männerdominierten Berufen Mobbing beziehungsweise Gehaltsunterschiede ein Thema?

Bezahlungsunterschiede gibt es nicht, da es im Bundesdienst keine geschlechtsspezifischen Unterschiede gibt. Etwaiges Fehlverhalten innerhalb des Verbandes gegenüber anderen sind bedauerlich, und die psychischen Gründe dafür zu erörtern, würde den Rahmen dieses Interviews sprengen. Es gibt den typischen Mann und die typische Frau nicht. Erstens gibt es Frauen, die Männern körperlich überlegen sind, hier ist besonders der Mix von Ausdauer, Kraft, Koordinations- und Erholungsfähigkeit anzusprechen. Neben einer Grundfitness sollte die individuelle Befähigung als Voraussetzung der Eignung herangezogen werden. Dies sollte geschlechtsunabhängiggelten, so wie beim Auswahlverfahren des EKO COBRA oder des Jagdkommandos. Aktuelle und zukünftige Herausforderungen, gerade im Bereich der Sicherheit, erfordern vielfältige Lösungsansätze. Gehen wir mit gutem Beispiel voran und bestärken uns in unseren Fähigkeiten gegenseitig, egal welches Geschlecht wir haben. Schließlich ist im Art. 7 B-VG die Nicht-Diskriminierungsbestimmung enthalten. Und wo fängt diskriminierendes Verhalten an? Sind unsere Taten nicht die Ergebnisse unserer vorherigen Worte und Gedanken?

Ich glaube daran, dass der Großteil der Menschen bereits selbstreflektiert und empathisch denkt, sich der Pflicht zur Charakterbildung bewusst ist und unser Gesellschaftsentwurf eine perfekte Basis für ein konstruktives Zusammenleben bildet.

Doch man liest oft von Mobbing in männerdominierten Berufen. Haben Sie derartiges erlebt?

Man muss sich an dieser Stelle ins Bewusstsein rufen, dass das Fehlverhalten von anderen ausgeht. Es hat nicht jeder die Fähigkeit, konstruktiv zu kommunizieren. Klar gab es Situationen, in denen ich versucht habe Dinge zu erklären, die man im Grunde nicht erklären müssen sollte. Und so gehe ich mit diesen Situationen um.

Sie sind sehr schlagfertig und auch sehr selbstbewusst…

Schlagfertig, im wahrsten Sinne des Wortes. Aber diese Fähigkeit trägt jeder in sich. Ich würde sagen, es ist eine Frage der Selbstlimitierung beziehungsweise der Projektion und der kognitiven Verzerrungen. Wir sind alle gleich veranlagt, uns zu entwickeln, und wenn jemand diese Veranlagung so noch nicht in sich gespürt hat, muss man sich vor Augen führen – ich lebe mein Leben, mich hält keiner davon ab Dinge zu tun, zu denen ich mich berufen fühle.

Wir leben in schwierigen Zeiten. Kriege, Terror, Gewalt dominieren. Waren Sie sich bewusst, wie gefährlich dieser Beruf sein kann?

Niemand der sich nicht eingehend mit dieser Thematik beschäftigt hat, würde sich für den Beruf entscheiden. Man würde auch nicht die Prüfungen schaffen, die mitunter aus langen Computerprüfungen und einem strengen psychologischen Auswahlverfahren bestehen. Man muss bereit sein vorauszugehen, wenn jemand es nicht kann, und reagieren, wenn jemand wie gelähmt erscheint, und diese Personen beschützen wollen und können. Natürlich habe ich miterlebt, wie Kollegen im Dienst fallen, das sie vom Einsatz nicht zurückkommen und wie das auf der Dienststelle empfunden wird und es dann mit dem Begräbnis und der Ehrenkompanie weiter geht. Wir haben in jeder Einheit immer wieder Verluste.

Beeinflussen diese Verluste ihr Leben?

Schon als Kind wächst man mit dem Tod auf und natürlich ist man traurig. Es entstehen Freundschaften innerhalb der Polizei und mitanzusehen, wie der beste Freund jemanden verliert … das ist nicht schön. Aber ich habe meinen Beruf nicht aufgegeben, obwohl ich das alles mitbekommen habe. Damals haben Schüler in der Ausbildung gekündigt, die von jenem Vorfall gehört haben. Es ist wirklich interessant, dass in Österreich die wenigsten Menschen wissen, dass auch Polizisten im Einsatz sterben.

Ihre Eltern haben Sie niemals reglementiert. Wie haben sie reagiert, als sie erfahren haben das ihr einziges Kind zur Cobra will?

Meine Eltern haben mich immer bestärkt, weil sie mich kennen. Sie waren immer stolz auf mich. Immerhin war ich mit 39 Jahren die älteste Frau, die jemals das große Cobra-Auswahlverfahren bestanden hat und somit für die komplette Grundausbildung beim Einsatzkommando Cobra geeignet war.

Sie waren die Personenschützerin des Kanzlers. In dieser Situation muss man sein Leben für eine andere Person geben.

Das ist die Alles-oder-Nichts-Frage. Wir werden dazu ausgebildet, das Leben unserer Schutzperson mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu schützen. Man geht nicht in die Gefahr rein mit dem Gedanken, jetzt sterbe ich, damit ich jemanden rette. Alles passiert im Handeln. Man weiß vorher nicht, wie weit das dann geht. Man rechnet mit dem Schlimmsten, aber in der Situation ruft man seine Fähigkeiten ab und führt seinen Auftrag aus. Und der Auftrag ist verfassungsrechtlich auch zwingend notwendig. Das stützt sich

32 IMPULSE

ROLLENBILDER HINTERFRAGEN

alles auf die Verfassung – dass wir die obersten Organe der Bundesregierung beschützen müssen.

Stichwort „unconscious bias“ – was sagen Sie dazu?

Ich befasse mich seit Jahren mit den kognitiven Verzerrungen von denen „unconscious bias“ nur einer ist. Ich glaube ,man festigt sich, indem man immer wieder rückbezüglich denkt. Ich tue mir selbst nicht weh, warum soll ich das jemandem antun? Das macht für mich keinen logischen Sinn. Ich bin eine Verfechterin der Logik und ganz besonders der Aussagen-Logik.

Hat das auch etwas mit der Erziehung zu tun?

Ich denke schon, dass es dazugehört, es den Kindern nahezubringen und über diese Fehlermuster zu sprechen. Man kann das vereinfacht darstellen, mit Symbolen arbeiten, mit Geschichten und auch Übungen. Da steckt ein großes Potenzial dahinter, wenn man eine Gesellschaft hat, die schon von vorneherein lernt, das eigene Potenzial voll zu entwickeln.

Völlig unerwartet und früher als gedacht endete ihre Karriere krankheitsbedingt.

Nach immensen Schmerzen und Untersuchungen kam zutage, dass sich in meinem Bewegungsapparat physische Faktoren langfristig gegenseitig negativ beeinflusst haben. Das hat mit der angeborenen Streckung der Wirbelsäule zu tun, mit den Bandscheiben und einer degenerativen, unheilbaren Erkrankung der Wirbelkörper. Das bringt starke chronische Schmerzen mit sich. Ich war lange im Krankenhaus, auf Reha, habe Spezialisten aufgesucht und hatte einen Eingri . Danach musste ich vieles wieder lernen, sowohl das Stehen als auch das Sitzen musste ich neu trainieren.

Aber für Sie war das nicht das Ende, sondern ein Neuanfang. Heute sind Sie Model und Künstlerin.

Ich habe als Kind angefangen, Melodien nachzuspielen und zu komponieren. Ich kann mich sehr für Musik begeistern. Es ist etwas sehr mathematisches und auch beim Singen dominieren physikalische E ekte. Ich nehme meinen neuen Alltag in Angri , je nachdem wie es mir geht. Das alles folgt einer großen Gesamtvision, die Ausführung passiert intuitiv beziehungsweise geben mir mein Körper und mein Instinkt den Takt vor. Apropos Takt: In meinem Wohnatelier wird nicht nur designt, sondern auch Klavier gespielt. Um die Ausbildung meiner Stimme kümmerten sich Größen wie Monika Ballwein oder Anna Anderluh. Ich bin gespannt, wer das erste Duett mit mir singt.

Wir sitzen in Ihrer Wohnung mitten im Schloss Schönbrunn. Sie leben seit einigen Jahren hier.

Als ich nach Wien gezogen bin, habe ich es geliebt zu fotografieren, durch die Stadt zu spazieren und Fotos zu machen, auch im Schloss. Dann habe ich erfahren, dass man hier wohnen kann und bin sprichwörtlich auf der Lauer gelegen. Irgendwann wurde eine Wohnung frei. Ich habe zugeschlagen und war die Erste, die sich gemeldet und sich die Wohnung angeschaut hat. Das kriegt man nur einmal und ich bin gekommen, um dankbar zu bleiben.

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Vanessa Maria Landmann residiert an einer herrschaftlichen Adresse, schöpft daraus Inspiration und geht unbeirrt ihren Weg.

Frauen in Männerdomänen:

Warum es notwendig ist, Barrieren zu durchbrechen und Brücken zu bauen.

REDAKTION: Laura Altenhofer

FOTOS: Shutterstock

IN A MAN’S

IVom Abbau stereotyper Rollenbilder würden alle profitieren, nicht nur Frauen.

n den 1960er-Jahren sang die US-amerikanische Musiklegende James Brown von einer Männerwelt, die nichts für Frauen sei. Zu männlich. Zu brutal. Ein Glaubenssatz, der dank Emanzipation längst der Vergangenheit angehört. Oder etwa nicht? Dass das Geschlecht auch heute noch einen maßgeblichen Einfluss auf die Berufswahl, Aufstiegschancen und das Gehalt hat, zeigen aktuelle Studien zum Arbeitsmarkt. Nur wenige Frauen wagen sich in männerdominierte Berufsfelder. Vorurteile und Diskriminierung, ob bewusst oder unbewusst, sind allgegenwärtig.

Um verborgene Muster ins Licht zu rücken, haben wir uns an Fachfrauen gewandt, die sich intensiv mit dem Thema beschäftigen. Heidemarie Müller-Riedlhuber, Obfrau des Wiener Instituts für Arbeitsmarktund Bildungsforschung (WIAB), hat vor zehn Jahren gemeinsam mit Petra Ziegler das Institut gegründet, das unter anderem zu gender- und diversitätsbezogenen Arbeitsmarktentwicklungen forscht. Claudia Eder, Marketing Director bei karriere.at, engagiert sich aktiv für die Überwindung von Vorurteilen in der Berufswelt. Drei Expertinnen im Interview.

Man sollte meinen, dass traditionelle Rollenbilder heute keine große Bedeutung mehr bei der Berufswahl spielen. Ist das so?

Petra Ziegler: Frauen sind weiterhin in Bereichen überrepräsentiert, die mit traditionell weiblichen Rollen verbunden sind, und diese Arbeit wird auch unterschiedlich bewertet als jene in männlich dominierten Berufen. Eine aktuelle Studie des Instituts für Berufs- und Erwachsenenbildungsforschung (IBE) und der Arbeiterkammer Oberösterreich (AK OÖ) zeigt, dass Frauen immer wieder Kenntnisse und Fähigkeiten im Beruf aufgrund ihres Geschlechts abgesprochen werden – und dies vor allem im Zusammenhang mit handwerklichen und technischen Fertigkeiten und bei der körperlichen Leistungsfähigkeit.

Heidemarie Müller-Riedlhuber: Die seit Jahren relativ gleichbleibende Top-3-Liste der Lehrberufe von Mädchen und Jungen spiegelt das wider. Bei Mädchen, die von anderen, aber auch von sich selbst als weniger technikbegabt eingeschätzt werden, wählen am häufigsten die Lehrberufe Einzelhandel, Bürokau rau und Friseurin. Jungen, die umgekehrt als stärker technikinteressiert gelten, wählen hingegen die Lehrberufe Elektrotechnik, Metalltechnik und Kraftfahrzeugtechnik. Die monatlichen Lehrlingsentschädigungen für die von Mädchen bevorzugt ergriffenen Berufe liegen im ersten Lehrjahr mit 399 Euro für Bürokau rau, 700 Euro für Friseurin und 880 Euro im Einzelhandel deutlich unter der Lehrlingsentschädigung von 900 Euro und mehr für technische Lehrberufe. Hier werden also ebenfalls bereits die Weichen für eine lebenslange Schlechterbezahlung von Frauen gegenüber Männern gestellt.

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ROLLENBILDER HINTERFRAGEN

WORLD

Claudia Eder: Sowohl Frauen als auch Männer, würden vom Abbau der stereotypen Rollenbilder profitieren. Da es diese auf beiden Seiten gibt und ein individuelles „Ausbrechen“ meist zu Irritationen und mangelnder Akzeptanz führt.

Kann es sein, dass die Zuordnung der Geschlechterrollen oft unbewusst passiert, bestimmt durch gesellschaftliche Prägungen und Normen?

Petra Ziegler: Jeder Mensch hat bestimmte Vorurteile internalisiert und manche sind uns selbst gar nicht bewusst. Wir präferieren unbewusst Menschen, die uns ähnlich sind. Und so kann es dazu kommen, dass Männer vor allem Männer einstellen und dann auch fördern, Frauen eher Frauen – da es vor allem in männerdominierten Bereichen weniger Frauen in Positionen gibt, wo sie Entscheidungen über Einstellungen tre en können, verfestigt sich die Männerdominanz weiter. Selbstreflexion ist ein zentraler Bestandteil, um sich mit dem eigenen unbewussten Verhalten auseinanderzusetzen und zu versuchen, dieses festzumachen und dann Schritt für Schritt zu reduzieren.

Inwiefern beeinflussen Vorurteile den Werdegang und die Karriereentwicklung von Frauen in männlich dominierten Berufsfeldern?

Heidemarie Müller-Riedlhuber: Geschlechterspezifische Eigenschaftszuschreibungen wie etwa, dass Frauen eher sanft und fürsorglich sind, beeinflussen immer wieder ihr berufliches Fortkommen. Einerseits, weil ihnen die für bestimmte Positionen erforderliche Durchsetzungsstärke nicht zugetraut wird, andererseits, weil sie, wenn sie zu durchsetzungsstark agieren, als hart, „bossy“ und unsympathisch empfunden werden, da ihr Verhalten nicht dem traditionellen Rollenbild entspricht. Die Isolation von Frauen in männlich dominierten Berufsbereichen ist ein großes Thema. Dort, wo Frauen nur vereinzelt in Männerdomänen vordringen, kann es zu mehr oder weniger unbewussten Ausgrenzungen kommen. Frauen müssen sich dann oft als Einzelkämpferinnen in einer Männerwelt behaupten.

Claudia Eder: Aber auch wie Frauen selbst ihre Chancen in solchen Berufsfeldern sehen, beeinflusst ihren Werdegang. Männlich besetzte Berufe mögen nicht geeignet oder unerreichbar erscheinen. Weibliche Vorbilder fehlen oder erhalten wenig Sichtbarkeit.

Petra Ziegler: Hinzu kommt, dass Frauen in manchen Unternehmen für Haushaltstätigkeiten eingeteilt werden, obwohl es nicht ihrem Aufgabenportfolio entspricht. Dies sind alles Faktoren, die sich negativ auf die Karrieren von Frauen auswirken.

Wie können Frauen aktiv ihre berufliche Entwicklung in männerdominierten Branchen gestalten, trotz möglicher Vorurteile?

Petra Zieger: Da ist wohl ein Zusammenspiel mit den Unterneh-

© Hannah Müller © karriere.at © Hannah Müller
HEIDEMARIE MÜLLER-RIEDLHUBER CLAUDIA EDER PETRA ZIEGLER
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ROLLENBILDER HINTERFRAGEN

Frauen, die durchsetzungsstark agieren, werden oft als ‚bossy‘ und unsympathisch empfunden.“
Heidemarie Müller-Riedlhuber, Obfrau WIAB

men notwendig, um die berufliche Entwicklung von Frauen in Männerberufen gut gestalten zu können. So wächst auch das Bewusstsein bei Unternehmen, dass mehr notwendig ist, um Frauen zu gewinnen und im Unternehmen zu halten: Nicht nur beim Recruiting, sondern auch im Hinblick auf gezielte Karriereentwicklung – zum Beispiel mit Coaching oder Mentoringprogrammen – kann unterstützt werden.

Heidemarie Müller-Riedlhuber: Um mit Vorurteilen besser umgehen zu können, kann es hilfreich sein, die eigene Kommunikationsfähigkeit, Abgrenzungs- und Durchsetzungsstärke zu verbessern, um sich im Bedarfsfall Gehör verscha en zu können. Auch ist es wichtig, sich die eigenen Stärken und bereits erreichten Erfolge immer wieder bewusst zu machen.

Claudia Eder: Fortschritt ist wichtiger als Perfektion. Frauen neigen – stärker als Männer – dazu, alles perfekt machen zu wollen. Das baut Druck auf. Man traut sich weniger zu, wenn man das Gefühl hat, etwas noch nicht „perfekt“ zu können. Ein starkes Netzwerk unterstützt außerdem in mehrerlei Hinsicht: Man erhält unterschiedlichste Perspektiven, kann sich austauschen und gemeinsam reflektieren. Häufig findet man in einem gut gepflegten Netzwerk auch Unterstützung.

Wie sehen Sie die Zukunft hinsichtlich der Überwindung von Geschlechterstereotypen in der Arbeitswelt?

Heidemarie Müller-Riedlhuber: Ich fürchte, dass wir noch länger mit Geschlechterstereotypen und Diskriminierung zu tun haben werden. Gerade jetzt werden wieder verstärkt Vorurteile gegenüber bestimmten Personengruppen in verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens propagiert.

Petra Ziegler: Generell sehe ich die Zukunft positiv und ich denke, dass sich aufgrund des zunehmenden Fachkräfte- beziehungsweise Arbeitskräftemangels Unternehmen nicht mehr leisten werden können, Mädchen und Frauen nicht als Arbeitskräfte für sich gewinnen und bei ihrer weiteren Entwicklung fördern zu wollen. Allerdings bedeutet das nicht, dass sich die Überwindung von Geschlechterstereotypen „von selbst“ erledigen wird – im Gegenteil, es braucht weiterhin Maßnahmen.

Welche Maßnahmen und Veränderungen sind Ihrer Meinung nach erforderlich, um eine nachhaltige Veränderung herbeizuführen?

Petra Ziegler: Ein erster Schritt ist der umfassende Ausbau der ganztägigen und ganzjährigen Kinderbetreuungsmöglichkeiten, die es Frauen und Männern ermöglichen Beruf und Familie zu vereinbaren. Zudem braucht es verstärkte Lohn- und Einkommenstransparenz, was zu einer Reduktion des Gender-Pay-Gaps beitragen kann.

Heidemarie Müller-Riedlhuber: Ein zentraler Bereich, um Geschlechterstereotype zu überwinden, ist natürlich der Bereich der Erziehung und das Bildungssystem, da dort bereits sehr früh die Weichen für geschlechterspezifische Rollenmuster gestellt werden. In diesem Zusammenhang wurden bereits einige Programme entwickelt, die zum Beispiel das Interesse von Mädchen an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, den sogenannten MINT-Fächern, erhöhen sollen. Hier werden bereits erste Erfolge sichtbar, auch wenn noch viel zu tun ist.

Auch die Scha ung und Bewerbung positiver nicht geschlechterstereotyper Vorbilder ist für beide Geschlechter von enormer Bedeutung für eine nachhaltige Veränderung in diesem Bereich. Role-Models wirken sich nachgewiesenermaßen auf die Berufswahl aus und können Mädchen wie Jungen dazu ermutigen, ungewöhnliche berufliche Pfade einzuschlagen.

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© INA KENT/Hersteller

© Hersteller

KLEIN ABER OHO

Ein charmantes Accessoire mit augenzwinkernder Note: Die neue Mini Bag ESPE ed.1 von INA KENT zeigt, dass weniger wirklich mehr sein kann. Die kompakte Tasche gibt es in den Farben Pure Black und Silky Mud Gold und hat trotz der Größe ausreichend Platz für wichtige Alltagsessentials. In einer Welt voller Größe und Komplexität möchte die österreichische Marke auf die Eleganz und die Vielfalt des Kleinen aufmerksam machen. Denn auch kleine Dinge schenken Freude. Ein spannender Kontrast zu unserer großen Welt, der nebenbei auch noch top aussieht und unser Outfit bestaunen lässt.

MY WAY

... zum neu eröffneten EmporioArmani-Store in der Seitzergasse 2-4. Die Boutique wurde vollständig renoviert und präsentiert das neuartige Designkonzept auf zwei Etagen und einer Fläche von 300 Quadratmetern. Die Inneneinrichtung der Boutique zeugt wie eh und je von äußerstem Komfort und Eleganz.

© Marco Bertolini/Hersteller • #zeitlos • #punktgenau
#springlooks INA KENT lancierte Mini Flap Bag Van Cleef & Arpels eröffnet im März seine erste Boutique in Österreich. Gegründet wurde die Marke in Paris im Jahr 1906 und mittlerweile hat sie sich als exzellente und kreative High-Jewelry-Brand etabliert. Geprägt von einem einzigartigen Stil mit außergewöhnlichen Edelsteinen und virtuosen Handwerker:innen ist die Marke das Tor zu einer Welt voller Harmonie und Schönheit. Der Standort in der Nähe der Wiener Oper, am Kohlmarkt 3, ladet zu einem ganzheitlichen Erlebnis ein, den Stil der Marke an seiner Umgebung zu erkunden. Inspiriert von der Wiener Secession zeigt sich die neue Boutique mit schwarzen Paneelen und floralem Muster und präsentiert so eine exquisite Kulisse. Mit einem Art-Déco-Stil auf zwei Etagen bietet sie eine entspannte Atmosphäre für die emblematischen Kollektionen. Die Besucher:innen können sich schon darauf freuen, die zeitlose Eleganz und Kreativität von Van Cleef & Arpels zu entdecken.
EIN STÜCK PARIS IN WIEN

GENIALES DUO. Irina trägt ein Kleid von Lena Hoschek. Die Creolen sind von Ciro und der Ring von Thomas Sabo. Plateau-Pumps von H&M und der Hut ist von Lack of Color Australia. Auch Edisa trägt ein Design von Lena Hoschek. Der Ohrschmuck ist von Cajoy. Die Sling-Pumps von Aquazzura.

INTERVIEW, PRODUKTION, STYLING: Jasmin Schakfeh

FOTOS: Olga Rubio Dalmau

MAKE-UP & HAARE: Sabina Rettenbacher

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LIK EN , POSTEN , TEILEN

Legt man die Follower:innen der Influencerinnen Edisa Shahini und Irina Peicu zusammen sind es fast eine Million Menschen, die täglich ihren Alltag verfolgen. Wir treffen die smarten Persönlichkeiten im luxuriösen Bristol Hotel in Wien. Das Ergebnis? Grandiose Bilder und ein spannendes Interview.

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SMART ELEGANCE: Edisa trägt ein Pailletten-Kleid von Emporio Armani, samt dazu passendem Turban-Detail. Ohrschmuck von Cajoy. Irina trägt einen Hosenanzug von Emporio Armani. Chandelier Ohrringe und Ring von Swarovski. Plateau Pumps von Steve Madden.
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JUST RELAX. Edisa trägt ein Kleid und einen Mantel von C&A. Die Ohrringe sind von Swarovski. Irina trägt eine Musterbluse zur Hose und dazu passender Jacke, alles von C&A. Der Ring ist von Swarovski. Plateau-Pumps von Christian Louboutin.

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Einen freien Slot im vollen Terminkalender von Edisa Shahini und Irina Peicu zu finden ist eine Herausforderung. Früh morgens in der Maske wird klar, sie sind äußerst professionell, kennen sich mit Make-up- und Mode-Trends bestens aus und auch das Posieren – für sie ein Kinderspiel. Während Edisa Shahini sehr klassisch und ladylike ist, fällt Irina Peicu mit ihrer Frohnatur und modischen Stilbrüchen auf. Beide haben ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht und zählen zu den erfolgreichsten Influencer:innen im deutschsprachigen Raum. Im Interview erzählen sie offen, wie viel Arbeit hinter diesem Traumberuf steckt, was sie von der neuen KI-Entwicklung halten und welche Rolle der Weltfrauentag für sie spielt.

Sie zählen zu den erfolgreichsten Influencerinnen über die nationalen Grenzen hinaus. Wann haben Sie beschlossen in dieses Business einzusteigen?

Edisa: Das ist definitiv nicht über Nacht passiert. Es war ein Prozess, der viel Arbeit, Energie und Selbstvertrauen gekostet hat. Es war der Moment, in dem ich sagte, jetzt oder nie, so gab ich meinen Vollzeitjob auf und baute mein eigenes Unternehmen auf.

Irina: Viele wollen gezielt Influencer:in werden und sehen es vor allem als Business. Bei mir war es ein sehr organischer Weg bis zur Influencerin. Ich war schon immer fasziniert von der Welt der Mode und der Fotografie. 2016 habe ich angefangen Instagram zu nutzen, um meine Bilder zu editieren. Ich dachte erst es wäre eine App zum Editieren der Bilder. Die App war anfangs eine andere, der Content stand noch nicht im Vordergrund. Erst mit der Zeit haben mich andere dazu inspiriert meine eigenen Vorstellungen umzusetzen. So begann ich die Plattform zu nutzen.

Viele träumen davon Influencer:in zu werden. Wie steinig ist der Weg zum Erfolg und ab wann kann man tatsächlich davon leben?

Edisa: Als Influencerin erfolgreich zu sein, erforderte jahrelange harte Arbeit, Engagement und Durchhaltevermögen. Rückschläge und Hindernisse sind Teil des Prozesses, und es ist wichtig, trotzdem weiterzumachen. Beziehungen und Netzwerke spielen eine wichtige Rolle beim Erfolg. Man kann davon leben. Aber es ist wichtig zu erkennen, dass Erfolg individuell ist und nicht unbedingt bedeutet, reich oder berühmt zu sein.

Irina: Mein Rat wäre sich auf den eigenen Fokus zu konzentrieren, sich damit auszudrücken und sich auf eine einzigartige Nische zu konzentrieren. Wenn man auch noch kreativ ist, kommt der berufliche Erfolg von selbst. Man sollte die eigenen sozialen Medien als Portfolio sehen, die andere Menschen und Kunden inspiriert.

Es ist wichtig zu erkennen, dass Erfolg individuell ist und nicht unbedingt bedeutet, reich oder berühmt zu sein.

Kooperationen zählen im Job zum „daily business“. Wie kommen sie zustande, wie wählen Sie Kooperationspartner aus?

Edisa: Die Kooperationen entstehen, wenn Unternehmen mit mir zusammenarbeiten, um meine Reichweite, Glaubwürdigkeit und meinen Einfluss auf meine Zielgruppe zu nutzen, um Produkte oder Dienstleistungen zu bewerben oder zu vermarkten. Genauso wie Unternehmen nach passenden Influencern suchen, entscheide ich, ob der Kooperationspartner mit meinen Werten übereinstimmt. Falls die Marke oder das Produkt nicht zu meiner Persönlichkeit, Werten, Ästhetik sowie der Qualität passt, lehne ich ab.

Irina: Mein Fokus liegt darauf relevanten Content für meine Community zu produzieren. Markenvertreter, die der Meinung sind, ich passe zur Marke melden sich automatisch und bieten Kooperationen an. Natürlich müssen die Kunden zu meiner Ästhetik und meinem Style passen. Das ist der Schlüssel zum Erfolg. Es ist ein schmaler Grat. Man muss achtsam sein und eine Balance finden und dem Image auf den eigenen Kanälen treu bleiben.

Viele denken ihr Leben besteht nur aus Reisen, Red Carpets, Geschenken und dem Produzieren von Content. Wie sieht ein „normaler Arbeitstag“ bei ihnen aus?

Edisa: Ich beginne den Tag früh, um Zeit für Sport, Ernährung oder Arbeitsplanung zu haben. Ich überprüfe meine Social-Media-Kanäle, antworte auf Nachrichten oder informiere mich über Trends und Nachrichten. Dann beginne ich, Content zu erstellen. Manchmal habe ich Meetings mit Agenturen und Brand-Partnern, um zukünftige Kooperationen zu besprechen. Am Nachmittag setze ich die Arbeit am Content fort und bearbeite erstellte Inhalte. Ich erledige administrative Aufgaben, wie die Planung von Beiträgen, E-Mails, die Buchhaltung oder Verhandlungen von Verträgen mit Marken. Abends veröffentliche ich meinen Content und versuche alle Kommentare und Nachrichten zu beantworten. Manchmal habe ich am Abend Events.

Irina: Würden Menschen unbezahlt zur Arbeit gehen? Eher nicht. Influencer machen das. Zum besseren Verständnis, die meisten meiner Postings sind nicht gesponsert. Das heißt ich arbeite, um meinen Account aktuell zu halten. Den Job als Content Creator kann man nicht mit einem normalen Job verglei-

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Das Problem ist, dass wir mit Menschen aus der ganzen Welt im direkten Wettbewerb stehen.

chen, etwa dem von 9 bis 17 Uhr als Lehrerin, den ich zuvor gemacht habe. Ich arbeite jetzt mehr. Es gibt Phasen, die sind intensiv und der Druck ist hoch. Besonders, wenn ich auf Reisen bin und viel Content produzieren und Deadlines einhalten muss. Dann gibt es entspanntere Tage zuhause, da arbeite ich im Büro. Da geht es um bürokratische Belange, Content-Planung und Strategien. Der Unterschied zum ersten Job ist der psychische Druck, unter dem man steht. Der Content soll lustig und relevant sein, man hat einen ästhetischen Anspruch, will für seine Follower und die Kunden relevant sein und immer wieder über sich selbst hinauswachsen.

Wie gehen Sie mit Wettbewerb um? Ist die Konkurrenz und der Neidfaktor groß?

Edisa: Auch in unserer „bubble“ gibt es Konkurrenz, da wir oft in ähnlichen Nischen oder Branchen tätig sind und um die Aufmerksamkeit und Loyalität derselben Zielgruppen konkurrieren. Ich finde, man sollte den Fokus auf Authentizität und Einzigartigkeit legen. So kann man sich durch die persönliche Marke und einzigartige Perspektiven von der Konkurrenz abheben.

Irina: Das Problem ist, dass wir mit Menschen aus der ganzen Welt im direkten Wettbewerb stehen. Und dann vergleicht man sich automatisch mit den super erfolgreichen Kreativen und das kann einen runterziehen. Deswegen fokussiere ich mich auf mich selbst und versuche an mir zu arbeiten, besser zu werden.

Sie sind auch Vorbilder. Die sozialen Medien sind stets Thema, wenn es um zu viel Retusche geht und was das mit dem Selbstwertgefühl von jungen Usern macht. Wie geht man mit dieser Verantwortung um?

Edisa: Ich bin mir bewusst, dass ich ein Vorbild für junge Frauen bin. Ich erkenne an, dass meine Präsenz in den sozialen Medien Einfluss auf das Selbstwertgefühl und das Körperbild der Follower haben kann. Ich setzte mich aktiv dafür ein, ein gesundes und realistisches Bild von Schönheit und Lebensstil zu fördern und meine Plattformen für positive Botschaften und Empowerment zu nutzen.

Irina: Es braucht eine gesunde Balance. Einerseits ist es gut Vorbilder zu haben, die einen selbst zu Hochleistungen antreiben. Wenn man aber Vorbilder hat, die unerreichbare Perfektion proklamieren, vor allem, wenn diese künstlich erzeugt werden (Filter und Photoshop), dann werden falsche Hoffnungen geweckt und

das hat negative Auswirkungen auf das Selbstbild der Follower. Ich bin absolut dagegen. Ich verwende keine Filter und kein Photoshop, ich zeige mich echt, etwa in meinen Stories ohne Make-up, samt Behind the Scenes aus meinen Videos. Niemand ist perfekt.

Ein neues Phänomen sorgt für Aufregung. Das vermeintliche Model Emily Pellegrini sahnt Kooperationen ab und wird von VIP ’s adoriert. Doch sie ist ein „Deepfake“ und KI-generiert. Ist das die Zukunft?

Edisa: Das Phänomen von Deepfakes, insbesondere wenn sie für die Erstellung von virtuellen Influencern genutzt werden, wirft eine Reihe von ethischen Fragen auf. Ich glaube, dass Deepfakes weiterhin eine Rolle in der digitalen Welt spielen werden, aber es wird wichtig sein, ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft zu verstehen. Da sie nicht real sind kann dies zu einem Verlust des Vertrauens der Community führen.

Irina: Ich denke auch, dass die KI-Influencer kommen und den Markt mit diesem „perfekten Mädchen“-Image überfluten werden. Wenn das passiert, denke ich, dass die Influencer, die in der Lage sind, sich auf einer menschlichen Ebene mit ihrer Community zu verbinden, am meisten zu gewinnen haben und diejenigen, die auf dieses Bild der Perfektion aufbauen, am meisten zu verlieren. Ich bin kein großer Fan von KI und hoffe wirklich, dass sich die sozialen Medien in Zukunft mehr auf echte, offene Inhalte konzentrieren.

Am 8. März ist Weltfrauentag. Was ist für Sie das Besondere an diesem Tag?

Edisa: Es ist eine Gelegenheit für Frauen, solidarisch zusammenzukommen und sich gegenseitig zu unterstützen. Es ist wichtig, inspirierende Frauen zu ehren, die durch ihre Führung und ihren Einsatz die Welt positiv beeinflusst haben. Der Frauentag dient auch dazu, auf bestehende Ungleichheiten und Herausforderungen hinzuweisen, mit denen Frauen weltweit konfrontiert sind. Das umfasst Themen wie Lohnungleichheit, Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung, Geschlechterstereotypen und Gewalt gegen Frauen.

Irina: Bei mir sind es auch meine Erinnerungen als Kind, als ich meine Mutter am 8. März feierte. Ich habe immer noch all die Postkarten, die meine Schwester und ich für sie gebastelt haben. Ich finde, wir sollten Frauen das ganze Jahr über feiern, denn sie sind großartig, werden aber meistens unterschätzt. Deshalb gehört dieser Tag jenen Frauen, die nicht im Rampenlicht stehen, die ihr Bestes geben, die sich um ihre Kinder kümmern, die sich bemühen, ein Unternehmen aufzubauen, die eine Karriere haben, die keine haben, die sich ungesehen fühlen. Es gibt so viele Herausforderungen, die unsere Gesellschaft für Frauen bereithält, und ich würde mir wünschen, dass wir uns als Frauen auch gegenseitig mehr unterstützen.

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GIRLS JUST WANNA HAVE FUN. Edisa trägt eine Samt-Robe samt opulentem Carmen-Ausschnitt von Laskari. High Heels von Mexx. Kette, Ohrringe und Ring sind von Ciro. Auch Irina trägt eine Robe von Laskari mit tiefem V-Ausschnitt und eine Kette von Swarovski.

TRUE BLUE. Edisa trägt einen Hosenanzug und ein dazu passendes Muster-Top von comma. Tasche von Bulgari, Halbmond-Ohrringe von Swarovski und Pumps von Guess.

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3D FLOWERS. Irina trägt ein Kleid mit Carmen-Ausschnitt samt Blumen-Details von Armargentum. Die Ketten und Ohrringe sind von Ciro, der Ring von Swarovski.

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ZUR RECHTEN

REDAKTION: Andrea Lichtfuss

FOTOS: Hersteller, Shutterstock

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Chronische Zu-spät-Kommer:innen haben jetzt keine Ausrede mehr: Diese Uhren sind es wert, mehr als nur einen Blick zu riskieren.

OSTER SCHÄTZE

Bunter Frühling, tolle Deals. TK Maxx bringt Farbe ins Nest.

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REDAKTION: Andrea Lichtfuss | FOTOS: Hersteller, Pexels/Niko MondÍ

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REDAKTION : Elena Widschwendter

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BEAUTY

#beautynews • #frühlingsduft • #blushsticks

Zwischen Glanz und Plumping-Effekt

Das neue Gucci Gloss à Lèvres polstert die Lippen sichtbar auf und verleiht ihnen mit den transparenten Farbnuancen eine große Portion Glanz. Insgesamt gibt es sechs Farbtöne von Pink bis Braun. So werden die Lippen dezent hervorgehoben. Die pflegenden Inhaltsstoffe gemixt mit Cayennepfeffer und Ingwerwurzel lassen die Lippen voluminöser wirken. Mit der hydratisierenden Textur und dem abgeschrägten Applikator ist der Gloss einfach aufzutragen. Wer lieber etwas mehr möchte, kann das Produkt auch über den Lippenstift geben, um der bestehenden Farbe noch mehr Glanz zu verleihen.

FÜR JEDEN TYP

Die französische Marke Typology hat im Jänner ihr Sortiment um ein Augenpflegeset erweitert. Das L74 Set besteht aus einer glättenden Augenkontour-Maske und Slikon-Pads mit einem Prozent pflanzlichem Kollagen. So sagt man au revoir zu Augenringen und bonjour zu einem strahlenden Blick.

TREND LEINSAMEN-MASKE

Leinsamen sind ein wahres Superfood: Aber auch in der Kosmetik, also bei einer Zuführung von außen, haben sie einige Vorteile. Die Samen straffen Gesichtszüge, beruhigen sensible Haut, regen die Durchblutung der Haut an und verkleinern erweiterte Poren. Bei Haaren wirkt eine Leinsamen-Maske wie ein natürlicher Feuchtigkeitsbooster. Vor allem strapaziertes Haar kann von einer regelmäßigen Anwendung profitieren. Die Schleimstoffe des Gels umschließen die Kutikula, die Schuppenschicht unseres Haars. So erhält das Haar noch dazu mehr Glanz. Für die selbstgemachte #flaxseedmask braucht man Leinsamen und Wasser. Man mixt für ein Maskengel zwei Tassen Wasser mit einer halben Tasse Leinsamen in einem Topf und lässt das Gemisch 10 bis 15 Minuten köcheln. Das Wasser wird dann dickflüssig und schleimig. Das Gel kann mit den oder ohne die übrigen Leinsamen auf Haare oder Gesicht aufgetragen werden. Nach etwa 30 Minuten wird die Maske abgewaschen.

© Hersteller
LIPPENBOOSTER ©
Gucci Beauty
© Pexels/Vie Studio

F EINES NÄSCHEN

REDAKTION: Lana Schneider | FOTOS: Unsplash/Howen, Hersteller

Die neuen Parfüms versetzen uns mit fruchtig-frischen Duftkomponenten sowie prächtigen Flakons in die lang ersehnte Frühlingsstimmung.

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Tag und Nacht. 1

100 Prozent natürlich mit frischer Zitrusnote: Les Brumes EdP von Ormaie, 100 ml, um € 240,–

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Inspiriert vom Pariser Nachtleben und vom aufkommenden Morgenlicht, mit Rose, Beeren, Vanille und sanftem Patchouli: THIS IS REALLY HER! EdP Intense von Zadig & Voltaire, 100 ml um € 130,–

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Eine erdige Ode an die Natur mit Tomatenblatt-Akkord, Patchouli und Mandarine: Replica From The Garden EdT von Maison Margiela, 100 ml um € 122,–

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Sonnenanbeterin.

Pudrig-blumiger Duft, der auch in der Sonne getragen werden kann: L’eau d’Issey Solar Violet EdT Intense von Issey Miyake, 100 ml um € 130,–

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Fruchtig-frisch mit Tuberose und Birnensowie Rhabarber-Akkord: My Way Nectar EdP von Armani beauty, 50 ml um € 110,–

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Noten von Zitrusfrüchten mit einem Hauch von süßer Orange und Neroli-Facetten: Even You EdP von Betty Barclay, 20 ml um € 15,95

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Reiselust .

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Sinnlich und unwiderstehlich durch blaue Seerose, Vanille und Iris: La Belle Paradise Garden EdP, 100 ml um € 146,–

Hommage an Chloé-Gründerin Gaby Aghion mit antiker Duftnote aus Myrrhe, Ingwer und Zimt: Nomade Nuit d’Égypte von Chloé, 100 ml um € 139,–

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Mischung aus köstlichen Früchten und Blumen mit einer dezenten Moschuswolke: Elysium Pour Femme EdP von Roja, 75 ml, um € 300,–

prettyIN RED

Unser liebstes Beauty-Multitalent: Blush Sticks verleihen Wangen, Lippen und Augen ein rosiges Finish und passen in jede Handtasche.

SAMIRA KURZ WIENERIN

Pure Illuminating Lips & Cheeks Stick von LOOK BY BIPA, um € 3,99

WUNDERWERK

Der LOOK BY BIPA pure Illuminating Lips & Cheeks Stick hat sich als perfekter Begleiter für Lippen und Wangen erwiesen. Die Textur ist ein Traum – leicht und geschmeidig, sie verschmilzt förmlich mit der Haut, ohne ein schweres oder klebriges Gefühl zu hinterlassen. Die Farbe ist dezent und verleiht einen frischen Glow, der den ganzen Tag hält. Fürs Auffrischen unterwegs oder als Teil meiner täglichen Schminkroutine ist der Stick unverzichtbar geworden.

LINNÉA HARRINGER OBERÖSTERREICHERIN

Colour Stick Demerara von BYREDO, um € 36,–

PERFECT MATCH

Da es bei mir morgens schnell gehen muss, habe ich im BYREDO Demerara Blush Stick mein Perfect Match gefunden. Ich liebe die Farbe auf meinen Lippen, Wangen und Augenlidern. Ein Produkt für alles, so liebe ich das! Der leichte nude-rosa Ton zaubert den Frühling ins Gesicht. Ich werde ständig darauf angesprochen, dass ich so frisch, gesund und happy aussehe. Also perfekt um dem Winterblues zu trotzen: Der Frühling kann kommen!

© Hersteller, Press the Button, Vitkor Fertsak, TIROLERIN, privat, tinefoto

© Unsplash/Dynamic Wang BEAUTY 60

ROSEMARIE WIEDNER BURGENLÄNDERIN

ANNA GSCHNITZER TIROLERIN

Cream Stick von Jacks Beauty Line, um € 29,90

PFIRSICH-TEINT

Es erfordert Übung, Creme-Rouge aufzutragen – ohne das richtige Werkzeug, also nur mit den Fingern, hat es bei mir nicht gut geklappt. Aber mit einem geeigneten Pinsel zum Verblenden ist der Cream Stick Peach ein wahrer Freshness-Boost. Super Farbe, angenehme Textur. Wichtig ist, genau zu wissen, wo die Farbakzente gesetzt werden möchten, denn einmal falsch aufgetragen, ist das Creme-Rouge nicht so einfach wegzuwischen, da heißt‘s dann abschminken.

DANIELA HOFER KÄRNTNER MONAT

Blushy Blush von Douglas, um € 12,99

ON THE GLOW

Der Name verspricht vieles und hält auch vieles. Der Blush-Stick ist super einfach in der Handhabung. Den Stick aufmachen, rausdrehen und aufs Gesicht auftragen. Zudem ist das Rouge so cremig, dass man auch nicht allzu viel verblenden muss, und man kann die Intensität der Farbe sehr gut dosieren. Ich liebe die Farbe, die Formulierung und den Glow, den das Rouge hinterlässt. Und das Coolste ist, dass der Stick auch als Lippenstift oder Lidschatten verwendet werden kann. Love it.

LANA SCHNEIDER BUNDESLÄNDERINNEN

NUN IMMER DABEI!

Die Textur ist seidig leicht, das Auftragen ein Kinderspiel, und der Blush lässt sich ganz easy mit den Fingern auf den Wangen verteilen. Geeignet ist der Stick auch für die Lippen, dort gefällt er mir aber nicht, weil er einen matten Look hat. Auf den Wangen begeisterten aber sowohl der Farbton eins (Pink Obsession) und Nummer zwei (Coral Obsession). Alles in allem: ein echter Geheimtipp, um den Look unterwegs aufzufrischen.

Mono Stick in Rose von Kess Berlin, um € 24,–

ROSIGE AUSSICHT

„On the glow“ Blush von Pixi, um ca. € 24,– B L U S H S T I C K

Die Produkte Kess Berlin sind vegan, tierversuchsfrei und easy to use. Der Stick ist handlich und somit praktisch für Reisen. Den Blush selbst trage ich mit dem Finger auf, so verschmilzt er am besten mit der Haut. Auf Wangen, Lidern und Lippen zaubert die Farbe einen frischen Teint. Als Lippenstift direkt ist der Stick für mich sonst zu deckend und hält nicht lange. Pluspunkt ist für mich die Refill-Option, da werde ich bald andere Farbvarianten ausprobieren.

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REDAKTION: Andrea Lichtfuss

FOTOS: Hersteller, Sebastian Professional

GLATT GELAUFEN.

Trocknet und glättet gleichzeitig (auch nasse Haare!) – nur mit Luft: Airstrait-Haarglätter von Dyson, um € 499,–

STRAHLKRAFT.

Mit Färberdistel-Extrakt, erhöht die Spannkraft reifer Haut und stellt die Hautdichte wieder her: Vital Perfection Concentrated Supreme Cream von Shiseido, um € 158,Refill um € 133,-

GLITZERND.

Die Limited Edition besticht mit einem langanhaltenden, blumigen Bernsteinduft und Yoshino-Kirsche: The Ritual of Yozakura Shimmering Body Oil von Rituals, um € 22,90

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DEO 2.0.

Exfoliert, gleicht aus und schützt vor eingewachsenen Haaren: Chemistry Deodorant von Kosas, um ca. € 16,–

BLENDEND.

Die Make-up-Schwämmchen bestehen aus Weizen-, Maniok- und Zuckerrohrsaft und sind biologisch abbaubar: Bio all-beauty Sponges von Ere Perez, um ca. € 20

GUTE NACHT.

Repariert die Haare im Schlaf mit Hyaluronsäure und Niacinamiden: PENETRAITT Overnight Repairing Serum von Sebastian Professional, um € 39,15

BEAUTY

Jeden Monat präsentieren wir unsere persönlichen BeautyFavoriten. Was in ihrem persönlichen Kosmetiktäschchen nicht fehlen darf, zeigt uns diesmal unsere Online- und PR-Managerin Petra Granabetter.

E BEAU T Y- LIE B LINGE

MEIN

1. LASH TO IMPRESS. Gleich beim ersten Auftragen sieht man einen Unterschied, die Wimpern wirken dicht und voluminös. „Lash to Impress“ Mascara von lavera um ca. € 11,– 2. PERFEKTER START IN DEN TAG. Tagescreme mit UV-Schutz, zieht gut ein, und die Haut fühlt sich angenehm gepflegt an. „Tagescreme UV 50“ von Louis Widmer, 50 ml um rund € 34,–3. PFLEGEBOOST. Schützt die Haut vor Umwelteinflüssen und spendet Feuchtigkeit. Die Haut fühlt sich unglaublich frisch an. „Life Plankton Elixir“ von Biotherm, 50 ml um etwa € 99,– 4. SANFT UND SICHER. Durch die fünf Klingen eine sanfte und gründliche Rasur, die Haut bleibt angenehm weich. BIC Soleil, fünf Rasierer um ca. € 7,– 5. FRÜHLINGSHAFT. Leichtes Auftragen, schnelles Einziehen, schöne Farbe für den Frühling. Nagellack in der Farbe „fuel your desire“ um ca. € 10,– ©

Privat, Hersteller 1 2 3 4 5 BEAUTY 64

LEBEN

#buntermix • #theamericandream • #filmreif

INTEGRATION, DIE WIRKT

Bundespräsident besucht „NACHBARINNEN in Wien“

Der Verein „NACHBARINNEN“ setzt auf migrantische Sozialassistentinnen, die Frauen und Familien mit Flucht- oder Migrationsgeschichte aus der Isolation holen. In der dazugehörigen Nähwerkstatt werden Frauen in den heimischen Arbeitsmarkt integriert, indem sie Upcycling-Produkte für lokale Unternehmen herstellen. Van der Bellen lobte die Initiative für ihre auf Augenhöhe basierende Begegnung und betonte ihre Bedeutung für eine gelungene Integration. Der Verein hat in den letzten zehn Jahren rund 4000 Familien auf dem Weg zu einem selbstbestimmten Leben unterstützt, wovon, laut der Gründerin Dr.in Christine Scholten, nicht nur die Migrantinnen, sondern die gesamte heimische Bevölkerung kulturell, finanziell und gesellschaftlich profitieren würde.

© Hanna Pribitzer

Trudy ist Tätowiererin in einem der berühmtesten Tattoo-Studios der Welt. Die WIENERIN sprach mit ihr über verschiedene Welten, ihre Arbeit mit Prominenten und eine nachhaltige Zukunft.

UNTER DIE HAUT

REDAKTION: Lana Schneider

FOTOS: Trudylines, Shervinfoto

LEBEN 66

Tattoo-Artist Trudy lebt ihren persönlichen American Dream in einem der bekanntesten Tattoo-Studios der Welt: Seit acht Jahren arbeitet sie bei Bang Bang Tattoo in New York. Dort spazieren Stars wie Justin und Hailey Bieber, Rihanna, Miley Cyrus, Matt Damon oder Selena Gomez ein und aus. Auch sie selbst hat prominente Persönlichkeiten wie Dave Bautista oder Alessandra Ambrosio tätowiert. Trudy wurde in Oberösterreich geboren, hat viel Zeit ihrer Kindheit in Vorarlberg verbracht und lebte einige Jahre in Wien. Ihre Neugier und Lust auf volle Entfaltung brachten sie schließlich in die USA.

Neues schaffen. Trudy ist Künstlerin, seitdem sie denken kann, besuchte die Grafik HTL in Linz, studierte Kunstgeschichte in Wien. Gefehlt hat ihr im Studium das künstlerische Schaffen. Schließlich begeisterte sie die Haut als Kunstobjekt: „Man arbeitet auf einem Material, das altert, das sich bewegt und das eine Meinung hat“, erklärt sie heute. Schließlich begann sie neben dem Studium eine Ausbildung bei Art & Tattoo Vienna, einem bekannten Wiener Tätowier-Studio. Dort lernte sie von großartigen Künstler:innen, bis sie das Gefühl hatte: Sie will mehr. Auf der Suche nach neuen Inspirationen und Weiterbildung brach sie ihre Zelte in Wien ab und ging auf Weltreise.

Ich will zeigen, dass die Klischees der typisch tättowierten Frau nicht mehr zutreffen.
Trudy

Wie bist du in New York City gelandet?

Ich bin viel gereist, war auf Conventions in den USA, in Südamerika. Bang Bang ist auf mich aufmerksam geworden und wollte, dass ich bei ihnen als Tätowiererin anfange. Ich habe abgelehnt, wollte weiter nach Peru, aber sie waren sehr überzeugend. Das war im April 2017. In New York habe ich mich erstmals so richtig zuhause und angekommen gefühlt.

Du hast von vielen verschiedenen Artists gelernt. Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Sehr unterschiedlich, er ändert sich auch. Das Problem ist, dass ich einen Style mag und tätowiere, und dann mache ich das so oft, dass ich nach ein paar Monaten gelangweilt davon bin und etwas Neues machen möchte. Im Großen und Ganzen ist es aber oft realistisch, sehr detailliert und Fine Line, gemischt mit Abstraktem.

Und was inspiriert dich, wenn du etwas Neues machen magst?

Ich verbringe viel Zeit in der Natur, das erdet mich, aber ich würde nicht sagen, dass daher meine Inspiration kommt. Kund:innen geben mir eine gewisse Richtung, ich designe vor Ort mit ihnen und versuche ihre Energie miteinzufangen. Ich interviewe sie und will ihre Persönlichkeit integrieren. Es kann sein, dass man dann mit einem anderen Tattoo rausgeht, als man sich im Vorhinein gedacht hat.

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Es ist immer noch eine Männerdomäne, aber die jüngere Generation ändert das.

Gibt es ein Design, welches du überhaupt nicht mehr sehen kannst?

Gerade im Moment sind es Tierporträts, also Haustiere, Hundeporträts, Katzenporträts, alles mit Fell (lacht). Eine Zeit lang war ich ausgelaugt von Blumen, aber in letzter Zeit mag ich sie wieder sehr.

Was würdest du Menschen vor ihrem ersten Tattoo raten?

Hab eine Meinung. Ich weiß, es kann sehr einschüchternd sein, wenn man in ein Tattoo-Studio reingeht, gerade wenn man dem Artist schon länger auf Instagram folgt. Aber es ist wichtig, dass man eine Meinung hat und sich nichts aufquatschen lässt.

Man sollte wissen, was man ungefähr haben will, aber man sollte auch o en für Vorschläge sein. Ich glaube, Tätowierer:innen arbeiten besser, wenn 30 Prozent der Idee von dir kommen und 70 Prozent Raum für Kreativität bleibt. Aber gefallen muss es dir, du trägst das ein Leben lang.

Wie empfindest du das Berufsfeld der Tattoo-Artists für Frauen zurzeit?

Es ist immer noch eine Männerdomäne, aber die jüngere Generation ändert das. Es ist viel einfacher geworden, als Frau in die Branche einzusteigen. Allein die Geschichte ist spannend, es gibt beeindruckende Kunst aus anderen Kulturen, da haben ganze ethnische Gruppierungen Tätowierungen – auch Frauen und Heranwachsende. In Ame-

rika und Europa waren Tattoos eher Teil krimineller Gruppen oder sie wurden von Schi sleuten getragen. Deshalb waren die Motive eher maskulin, ein Anker oder Totenkopf zum Beispiel. Ich glaube, dass es deshalb lange eine Männerdomäne war und nicht, dass man gesagt hätte, dass Frauen nicht erwünscht sind.

Nimmst du noch Vorurteile gegenüber Tätowierungen wahr?

Ja, klar gibt es Leute vom alten Schlag, die Tattoos schräg anschauen. Aber es wird weniger. Meine Kund:innen sind Chirurg:innen, Rechtsanwält:innen, Leute, die in Banken arbeiten, da ist alles dabei. Eine kleine Mission von mir ist, dass ich die Wahrnehmung der Kritiker:innen ändere. Ich will zeigen, dass die Klischees der typisch tätowierten Frau nicht mehr zutre en. Dass viele Stars auch Tattoos haben, hilft da auch. Bang Bang Tattoo wurde durch Stars wie Rihanna oder Cara Delevigne berühmt. Wie ist das für dich, Stars so nahe zu sein?

Trudy LEBEN 68

Auf Trudys Instagram-Account @trudy_lines_tattoo kann man weitere Kreationen bestaunen.

Wenn man dort anfängt, denkt man sich, „Wow, ein Celebrity“, und davor hatte ich ein simples Leben. Wenn man in Amerika aufwächst, ist das was anderes, aber wenn man aus Österreich kommt, ist das ein Riesenthema. Ich war anfangs schon aufgeregt, aber dann merkt man, dass das komplett normale Leute sind.

Du quatschst miteinander, es ist alles entspannt. Matt Damon hat mir einmal geholfen, meinen vollgepackten Ko er für meine anstehende Österreich-Reise zuzumachen (lacht).

Gibt es etwas, was du aus Österreich in Amerika vermisst?

Ich komme sicher zwei bis vier Mal im Jahr nach Österreich. New York ist eben mein Zuhause, in Österreich liegen meine Wurzeln. Ich bin auch sehr stolz, dass ich Österreicherin bin und bin stolz auf die Werte, die wir bezüglich Gesundheit, Essen und Umwelt haben. Ich wurde so erzogen, dass wir auf die Umwelt achten und auf die Ressourcen, die wir haben. In Amerika ist das nicht so, die haben das Wissen dazu oft gar nicht.

Aber New York und Amerika haben auch viele schöne Seiten: Die Engstirnigkeit von den Österreicher:in-

nen vermisse ich nicht. In Amerika ist alles so o en.

Wo gehst du gerne hin, wenn du mal in Wien bist?

Ich liebe den Stadtpark und gehe am Ring spazieren. Als Kunsthistorikerin haben mich die Gebäude am Ring schon immer inspiriert und beeindruckt – der Mix aus Neo-Baroque, Renaissance, Jugendstil und Neoclassic ist einfach großartig.

Der Naschmarkt ist mein Must-go, sonst bin ich gerne im Kleinen Café, Café Benno und im Gastgarten vom Rüdigerhof.

Gibt es einen Traum, den du anstrebst?

Langfristig gesehen möchte ich das Tätowieren reduzieren. Ich habe mein Hobby zu meinem Beruf gemacht, was gut klingt, aber mein Gehalt hängt jetzt von meiner Passion ab. Also ist es mehr Beruf als Hobby geworden , und das möchte ich ändern.

Ich habe auch einige Projekte, in denen ich mich mit der Umweltverschmutzung der Modeindustrie beschäftige. Ich will das Bewusstsein darüber stärken und an Lösungen arbeiten. Das ist mein großes Ziel für die Zukunft.

Es ist wichtig, dass man eine Meinung hat und sich nichts aufquatschen lässt.

Trudy

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GENIAL UNAUFGEREGT

Die Weiten des Weinviertels. Straßen, die etwa so frequentiert sind wie die bröseligen Wüstenhighways in amerikanischen Filmen. Manchmal sogar bei Tag, aber vor allem in der Nacht. Und dann ein lautes Pumpern. Eine Sekunde später, oder vielleicht nur eine halbe, führt Andrea unfreiwillig ein neues Leben.

Im Stillen.

Niemand darf davon erfahren.

Wenn Josef Hader ruft, kommen alle, sagt Birgit Minichmayr. Sie wurde „seine“ Andrea, ging für Maria Lassnig einen steinigen Weg –und spricht im Interview auch über die Brisanz vom „Heldenplatz“.

Der Schmerz und die Schuld sind vermutlich kaum erträglich. Aber nur, wenn sie an die Oberfläche dürfen. Das müssen sie nicht, denn plötzlich taucht jemand auf, der alles auf sich nimmt. Es erscheint so leicht, diesem Mann, einer ohnehin wenig beachteten schrulligen Existenz (phänomenal: Josef Hader), die Schuld zu überlassen. Noch dazu ist Andrea Polizistin, die verdächtigen Puzzleteile tauscht sie aus.

Sie wirkt ruhig. Manchmal verzieht Birgit Minichmayr kaum eine Miene und nährt meisterhaft die Fantasie, was sich in Andrea abspielen könnte. In einer Szene würgt sie den Kuchen der trauernden Schwiegermutter hinunter und man spürt die trockenen Krümel regelrecht in der eigenen Kehle. Sie zu beobachten ist spannend wie ein Krimi.

BIRGIT MINICHMAYR

REDAKTION: Viktória Kery-Erdélyi | FOTOS:Reinhard Werner, Wega Film, Filmladen Filmverleih, Stadtkino Filmverleih, Matthias Horn/Burgtheater

Da ist auch viel Stille, viel Schweigen im Kinofilm „Andrea lässt sich scheiden“. Und er ist voll komischer Momente, die so echt und unerwartet daherkommen, dass man einfach lachen muss, aber im Kino ein bisschen beschämt prüft, ob man mit der Reaktion eh nicht allein ist.

Am Burgtheater spielt Birgit Minichmayr aktuell Professor Schuster in Thomas Bernhards „Heldenplatz“. Sie interpretiert in „Mit einem Tiger schlafen“ die große Künstlerin Maria Lassnig (Filmstart: 12. April). Und sie ist Andrea in Josef Haders „Andrea lässt sich scheiden“, der gerade in den Kinos anlief.

„Warum weint Andrea nicht?“, soll mal jemand bei einer der ersten Filmsichtungen gefragt haben, erzählt Birgit Minichmayr im Interview – und gibt sogleich die Antwort darauf.

Birgit Minichmayr: Sie implodiert, sie muss alles halten, halten, halten. Würde sie die Energie freisetzen

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INTENSIVE ANNÄHERUNG. In Anja Salomonowitz‘ Film spielt sie Marin Lassnig. Unten: Oskar Haar als „ihr“ Arnulf Rainer. Kinostart: 12. April.

und einen Stein ins Rollen bringen, müsste sie alles zugeben. Also: Ja nichts verraten, nichts nach außen lassen, einfach funktionieren. Das ist ein großes Thema bei uns Frauen: das Funktionieren.

Ja, als Mutter beispielsweise …

Genau! Mir wurde kürzlich die Frage gestellt, ob sich mein Beruf durch die Jahre verändert hat. Nein, aber durch die Kinder, hat sich mein Arbeitsrhythmus verändert ( ihre Zwillingsmädchen sind sechs Jahre, Anm. ). Manchmal kann ich erst ab acht Uhr abends richtig arbeiten – da bin ich manchmal sehr unkonzentriert und schon müde. Den Unterschied, wie viel ich weiterbringen kann, merke ich, wenn sie gerade nicht da sind. Es kommt dann aber sofort das schlechte Gewissen, wenn man das so gegenüberstellt.

Ich kenne das. Dann betone ich immer extra, dass ich meine Kinder natürlich liebe – eh klar, das tue ich wohl für mich selber …

Ja, das tun wir für uns selber. Es hat eben nichts damit zu tun, dass man sie nicht liebt, aber es ist manchmal … anstrengend und Prioritäten kollidieren.

„Andrea lässt sich scheiden“ – wie kam es dazu?

Josef (Hader, Anm.) hat mich angerufen und gesagt, er hätte zwar an eine Jüngere gedacht, aber beim Schreiben immer wieder mich vor Augen gehabt, also möchte er mir ein Drehbuch schicken. Und dieser Plot hat mich an Matthias Glasners „Gnade“ erinnert: Ich spielte eine Krankenschwester, die beim Heimfahren das Nordlicht beobachtet, plötzlich ein kurzes Ruckeln bemerkt – und erst Tage später feststellt, dass sie eine Jugendliche überfahren hat.

Aber ich kam dann zum Schluss, dass das eine ganz andere Geschichte ist, ein anderes Genre – und außerdem: Josef ist unwiderstehlich in seinem Wesen, wenn er ruft, kommen einfach alle (der Cast: Thomas Schubert, Branko Samarovski, Robert Stadlober, Maria Hofstätter, Thomas Stipsits uvm., Anm.). Es ist wahnsinnig schön, mit ihm zu arbeiten; alles passiert auf Augenhöhe. Er ist ein sehr feiner Mensch, der ein absolutes Gehör und Gespür für Situationen und den richtigen Ton hat und gleichzeitig einem viel Freiheit und Verantwortung gibt. Er nimmt die Gedanken der anderen ernst und ermöglicht einen guten Austausch, begleitet von Stille, Unaufgeregtheit und Nachdenken. Ich habe diesen Film sehr gerne gemacht – noch dazu war das vor einundeinhalb Jahren, in einer für mich sehr fordernden Zeit.

Sie haben zuvor Anja Salomonowitz‘ „Mit einem Tiger schlafen“ gedreht, er wurde ebenso gerade bei der Berlinale präsentiert …

Das war der schwierigste Film meines Lebens. Maria Lassnig wird so verehrt, ich wollte ihr nichts unterstellen, aber natürlich interpretiere ich sie. Wir haben viel darüber diskutiert, ob wir sie beim Malen zeigen wollen, wo sie sich dabei nur einmal fotografieren, aber nie filmen ließ. Es war ein steiniger Weg, sich an einer Person so abzuarbeiten, die ich noch dazu sehr schätze und die so eine Bedeutung hat.

So schön das Land ist, ich kann dorthin nicht mehr zurück, I‘m a city girl.

Birgit Minichmayr

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Der globale Kapitalismus macht die Leute so verrückt wie eine Droge.
Birgit Minichmayr

Und zwar über das ganze Leben: von Kind auf bis ins hohe Alter – und das ohne „Altersschminke“.

Es war hart und toll, sich dem zu widmen, aber ich hatte unglaubliche Ehrfurcht. Das Alter spiele ich – das war schon im Drehbuch so eingeschrieben – nur aus dem Körper und der Stimme heraus. Das ist kein normales Biopic, wir haben uns ihrem Leben angenähert, ich habe sie nicht eins zu eins dargestellt. Diese Filmbiografien können leicht etwas Übergriffiges haben. Wenn man von vornherein nicht vorgaukelt, genauso ist die Person gewesen, sondern sich ihr mit einer Interpretation nähert, schützt das die Person.

… weil es immer ein Eingriff von außen bleibt?

Genau. Ich kann sie nie sein, niemand kann das und man soll sie auch nicht sein wollen. Aber: Im Vergleich zu Bertha von Suttner, die ich auch gespielt habe, war ich dort beschützter, weil es zu ihr gar kein Videomaterial gab.

Hinterließ die Polizistin Andrea Spuren bei Ihnen?

(überlegt lange) Ich will meine Figuren nicht auslassen, solange ich drehe, aber sie lösen bei mir keine

Katharsis aus. Ich habe da kein Aha-Erlebnis oder das Gefühl, dass ich dabei etwas lerne. Außer, als ich beispielsweise für einen Film Norwegisch lernen musste – oder man versucht hat, mir für Maria Lassnig bei einem Workshop das Malen beizubringen … (lacht)

War das also nicht die Erfüllung?

Nein! Im Malen bin ich eine absolute Niete, aber im so tun bin ich ganz gut. Wenn mich meine Kinder fragen, ob ich für sie einen Hund und einen Hasen malen kann, sieht das nachher aus wie eine Katze und ein Pferd (lacht). Ich bewundere es, wenn man das kann und habe es auch immer wieder versucht, zum Beispiel mit Kohle zu zeichnen, weil ich das so beruhigend und meditativ finde … Aber jetzt habe ich Mandalas für mich entdeckt, das liebe ich mit meinen Töchtern – bis dahin reicht meine Malkunst.

Oh, eines habe ich doch bei „Andrea“ entdeckt! So schön das Land ist, ich kann dorthin nicht mehr zurück, I’m a city girl! (lacht)

Bei mir ist die Andrea intensiv eingezogen, seit ich den Film gesehen habe …

Das ist auch gut so! Das passiert mir ja auch, wenn ich Filme anschaue.

Welcher hat sich zuletzt nachhaltig bei Ihnen festgehakt?

Jonathan Glazers „The Zone of Interest”. Der hat sich in mein Unterbewusstsein gefressen, schon der Ton, die Geräusche haben körperlich was mit mir gemacht. Sehr beeindruckend.

Auch „Succession“ (HBO-Serie, Anm.) hat mich beschäftigt – dieser absurde Reichtum. Der globale Kapitalismus macht die Leute so verrückt wie eine Droge.

DIE HOHE KUNST DES JOSEF HADER. Tragisch und komisch erzählt er Andreas Geschichte – und spielt selbst an Birgit Minichmayrs Seite.
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Sie sind nicht auf Social Media, richtig?

Nein, bewusst nicht. Ich habe ein Profil angelegt als Facebook rauskam, um mal zu sehen, was das ist, aber ich halte das für eine Zeitverschwendung.

Ich erlaube mir das, aber ich weiß nicht, ob junge Schauspieler*innen heutzutage noch ohne auskommen, wie mir gesagt wurde.

Neulich hab’ ich die Netflix-Doku zum Song „We Are The World“ gesehen. Das hat mich wahnsinnig berührt, wie naiv und jungfräulich die Welt damals ohne Handy und Internet war.

Sie spielen am Burgtheater aktuell „Heldenplatz“. Welche Gedanken begleiten Sie dabei, wenn Sie das politische Geschehen um uns beobachten?

Man glaubt kaum, dass Thomas Bernhard das 1988 und nicht jetzt geschrieben hat. „Heldenplatz“ hat nichts an Aktualität verloren. Vor ein paar Jahren hätte ich nicht so darüber gedacht, aber jetzt … seit dem 7. Oktober (2023, Terrorangriff der Hamas auf Israel, Anm.) und seit wir wieder von einem Österreicher hören, der nach Potsdam geht, um dort was von Deportationsplänen zu erzählen – das ist schon alles sehr bedenklich.

AM BURGTHEATER.

Aktuell in Thomas Bernhards einstigem Skandalstück „Heldenplatz“, Neuinszenierung: Frank Castorf.

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HighlightOffenes RathausKonzert:Mira Lu Kovacs 8. März

QUE(E)RGESTELLT

Wiens erstes FLINTA*-Fitnessstudio: Warum es diesen Safe Space braucht, wie traditionelle Geschlechternormen aufgebrochen werden und was herkömmliche Fitnesscenter besser machen könnten.

Viele herkömmliche Fitnessstudios werden ihrem Klischee gerecht: Während muskulöse Männer hinter den Gewichten prangen und schlanke Frauen sich grazil am Laufband bewegen, zweifeln Personen, die nicht ganz dieser Geschlechter- oder Körpernorm entsprechen, an ihrem Dasein. Unangebrachte Kommentare und verachtende Blicke verstärken das Gefühl. Durch die Verurteilung an einem Ort, der eigentlich ein Safe Space sein sollte, wird der Ausflug ins Sportcenter schnell zum Horrortrip. Das kennt auch Flo Grabher. Deswegen ergriff Flo die Chance und eröffnete im November 2022 das erste FLINTA*-Fitnessstudio in Wien, das frei von Missbilligung und Vorurteilen gegenüber queeren Personen ist. Wir haben mit Flo Grabher über gesellschaftliche Strukturen, Diversität und den Umgang mit Kritik gesprochen.

Wie kam es dazu, dass Sie ein Fitnessstudio für FLINTA*-Personen gegründet haben?

Flo Grabher: Das ist eigentlich so step by step passiert. Ich habe selbst viel trainiert und immer wieder Freund:innen mitgenommen, bis irgendwann die Idee entstanden ist, dass ich doch einen eigenen Workshop für FLINTA*-Personen machen könnte. Diese Trainings sind supergut angekommen, bis uns dann die Pandemie einen Strich durch die Gruppentrainings gemacht hat. Von da an habe ich vor allem im Personal Training gearbeitet, mich währenddessen aber schon auf die Suche nach eigenen Räumlichkeiten gemacht und dann im November 2022 mit dem queer muscle studio das erste queere Gym Wiens eröffnet.

Haben Sie persönlich schlechte Erfahrungen mit anderen herkömmlichen Fitnessstudios gemacht?

Ich wurde regelmäßig aus der Umkleidekabine geschmissen und laufend

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unangebracht angesprochen. Das alleine gekoppelt mit laut stöhnenden Egoliftern und dem absolut problematischen Umgang mit Körpern hat mir die Freude, an solchen Orten zu trainieren, recht schnell verdorben. Dazu ist aber zu sagen, dass ich ungemein viele Privilegien genieße. Für viele andere Personen ist das alles noch viel schlimmer.

Wie gestaltet sich die Fitnesserfahrung in Ihrem Studio im Unterschied zu herkömmlichen Fitnessstudios?

Das fängt mal damit an, dass ich Personen mit richtigem Namen und Pronomen anrede und ihnen keine Ziele überstülpe. In anderen Fitnessstudios wird meistens davon ausgegangen, dass Menschen sowieso nur Sport machen, damit sie abnehmen und Muskelmasse zunehmen. Und damit dann hoffentlich in eines der zwei gesellschaftlich definierten Idealbilder von Körpern reinpassen: Entweder der dünne, able-bodied cis Mann mit Sixpack oder die dünne, aber bitte dennoch kurvige, aber nicht zu viel, immer geschminkte und rasierte cis Frau mit definierten Muskeln. Wer da nicht hineinpasst oder auch gar nicht hineinpassen will, hat automatisch ein Problem. Im queer muscle studio sind alle FLINTA*-Personen willkommen und auch die Gründe, weshalb Sport gemacht wird, dürfen frei gewählt werden

Wovon wünschen Sie sich mehr in herkömmlichen Fitnessstudios?

Weniger Bodyshaming und einen achtsameren Umgang mit Diversität.

Warum denken Sie, ist es wichtig, beim Sport einen Safe Space zu haben?

Schon der Alltag bedeutet für viele Menschen, sich ständig durch potenziell gefährliche Räume und Situationen bewegen zu müssen und die eigene Sicherheit durchgehend im Auge behalten zu müssen. Das kann sich auf unterschiedliche Art und Weise äußern. Ständig missgendert zu werden und sich zu überlegen, wo ist es sicher genug, zum wiederholten Male das Gegenüber auszubessern und wo nicht? Sport zu treiben kann bedeuten, sich noch verwundbarer zu machen. Wer es gewohnt ist, den eigenen Körper oder die eigene Identität durchgehend rechtfertigen zu müssen, wird keine Lust haben, sich unter schwere Gewichte zu begeben oder sich auf den Boden zu legen, um Übungen zu machen. Safer Spaces im Sport sollen die Möglichkeit bieten, den Kopf für das frei zu haben, was grad gemacht wird – Sport.

Wie fördern Sie Inklusion und Diversität innerhalb Ihres Fitnessstudios?

Ich versuche, so gut es geht, in meiner Wortwahl alle FLINTA*-Personen anzusprechen und Bedürfnisse frühzeitig abzufragen. Ich nehme die Personen so an, wie sie sind. Es ist mir extrem wichtig, dass mit „FLINTA*“ nicht nur „Frauen“ gemeint sein, wie das leider oft der Fall ist. Im queer muscle studio ist eine cis Frau zwar herzlich willkommen, wird aber sicher von trans, nicht-binären und inter* Personen umgeben sein. Im Studio selbst suche ich mit den jeweiligen Personen

REDAKTION: Elisabeth Buchegger

FOTOS: Shutterstock

gemeinsam kreative Lösun gen, dass das Training für jede anwesende Person, so gut es geht, möglich gemacht wird. Manchmal bedeutet das, einzelne Übungen anders zu gestalten, Geräte etwas umzufunktionieren, spezielle Formulierungen zu verwenden oder offen für individuelle Lösungen zu sein.

Welche Rückmeldungen haben Sie bis jetzt durch das Betreiben des Studios bekommen?

Der Satz, den ich bestimmt am öftesten höre, ist: „Das war das erste positive Sporterlebnis meines Lebens.“ Von den Leuten, die hier trainieren, bekomme ich extrem viel positives Feedback, was ganz eindeutig auch ein Grund dafür ist, dass ich das alles überhaupt mache. Auch Dankbarkeit wird sehr oft zum Ausdruck gebracht. Ich möchte aber sagen, dass auch ich sehr dankbar bin. Ich habe das große Privileg, den Großteil meiner Arbeitszeit mit ganz wunderbaren Menschen verbringen zu dürfen. Das bedeutet mir sehr viel.

Haben Sie durch die Grüdung Ihres Fitnessstudios auch Kritik bekommen? Wie gehen Sie mit negativen Kommentaren um?

Klar, vor allem cis Männer sind regelmäßig etwas eingeschnappt, hier nicht trainieren zu dürfen. Und sonst halt die leider übliche Queer-Feindlichkeit. Ich versuche, mich nicht zu lange mit den negativen Kommentaren aufzuhalten. Die Personen, für die der Raum da ist, können ihn wertschätzen. Darum geht es mir.

Wie sehen die zukünftigen Pläne für Ihr Fitnessstudio aus?

Weitermachen. Vorerst mal weitermachen und dafür sorgen, dass alles glattläuft. Ganz konkret haben wir viele tolle Veranstaltungen und Events geplant und versuchen, in diesem Jahr viele Dinge umzusetzen, die bisher auf der Strecke geblieben sind. Es werden heuer auch mehr Workshops angeboten, und allgemein wird sich viel bewegen. Ich arbeite gerade an neuen Online-Programmen und an der Umsetzung von ein paar Projekten, die wegen Corona leider pausierten. Es wird jedenfalls weiterhin Neuigkeiten geben!

© Renate Schwarzmüller
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Flo Grabher hat 2022 das queer muscle studio am Henriettenplatz 1/2b, in 1150 Wien gegründet.

Astrologin Daniela Hruschka blickt monatlich für uns in die Sterne.

@danielahruschka

HOR

STEINBOCK

„Sagen Sie nicht gleich nein!“ Der März hält sehr viele Überraschungsmomente bereit. Es kann auch sein, dass sich eine alte Liebe zurückmeldet. Vertrauen Sie darauf, dass Ihr Herz die richtige Antwort weiß. Auch beruflich haben Sie die Chance, eine alte Geschichte endlich zu Ende zu bringen, um Platz für neue Projekte zu schaffen. Der verdiente Erfolg wird nicht auf sich warten lassen.

WASSERMANN

„Einfach loslassen!“ Über Langeweile können sich Wassermänner aktuell nicht beschweren. Im März dürfen Sie sich richtig fallen lassen. Das Glück und die Liebe sind ganz auf Ihrer Seite. Sie dürfen sich auf und über die wahre Liebe freuen. Auch beruflich erhalten Sie tolle Chancen und Möglichkeiten. Greifen Sie ruhig zu und vertrauen Sie darauf, dass Sie im Moment einfach alles schaffen.

FISCH

„Masken werden fallen!“ Es ist Zeit, ehrlich zu sich selbst zu sein. Beruflich wie privat sollten Sie derzeit keine Kompromisse eingehen. Schicken Sie Menschen, die es nicht gut mit Ihnen meinen, in die Wüste! Sie werden nur mit einer Person auf Augenhöhe glücklich. Saturn fordert von Ihnen Ehrlichkeit. Entscheidungen, die Sie jetzt treffen, haben Beständigkeit und führen zum Erfolg.

WIDDER

„Ihre Zeit ist gekommen!“ Der März wird ganz Ihr Monat. Sie fühlen sich topfit und können einfach beruflich wie privat alles mit Leichtigkeit erledigen. Die Tage um den 10. März könnten besonders wichtig werden. Achten Sie darauf, wer sich bei Ihnen meldet und welche Türen sich eventuell öffnen. Es könnte ein Karrieresprung winken. Sie starten als Glückskind in Ihre Geburtstagszeit.

STIER

„Den Frühjahrsputz nehmen Sie besonders ernst!“ Umdenken bringt Sie weiter. Sie sind dabei, Pläne zu schmieden und gestalten gleichzeitig auch Ihre Umgebung passend dafür. Sie spüren, dass sich in diesem Jahr noch einiges tun wird. Der März eignet sich ganz besonders für Ihre Vorbereitungen. Seien Sie ruhig großzügig beim Ausmisten, dadurch schaffen Sie erst richtig Platz für Neues.

„Sie finden ja immer die richtigen Worte!“ Wenn nicht Sie, wer dann! Im März geht es Ihnen vor allem um Zweisamkeit. Sie wollen einfach mehr Zeit mit Ihren Liebsten verbringen. Tun Sie das! Die Arbeit kann warten und wichtige berufliche Entscheidungen sollten in den nächsten Wochen nicht getroffen werden. Venus sorgt in der ersten Monatshälfte für ein Liebeshoch à la Hollywood.

ZWILLING 21 .1 . –1 .9 .2 21 .3 . –.02 .4 21 .5 . –.12 .6 22 .1 2 . –.02 .1 20 .2 . –.02 .3 21 .4 . –.02 .5 LEBEN 76

OSKOP

KREBS

„Sie können richtig durchatmen!“ Voller Unternehmungslust wissen Sie im Moment genau, was Sie wollen, und Sie nehmen es sich auch. Im März fühlen Sie sich rundum wohl. Der Frühjahrsputz kann warten, aber wie wäre es mit einem neuen Hobby? Sie hätten zurzeit die Disziplin und die Energie, um sich neue Ziele zu setzen. Mit Ihrer Weltoffenheit sind Sie ein besonders gern gesehener Gast.

LÖWE

„Mutige Schritte setzen!“ Dieser Monat wird Ihr Durchsetzungsvermögen und Ihr Selbstvertrauen stärken. In den nächsten Monaten gibt es für Sie nur noch ganz oder gar nicht. Da kommen Ihnen die nächsten Wochen gerade recht, denn aktuell haben Sie für jedes Problem die richtige Lösung parat. Aber Vorsicht! Gehen Sie keine riskanten Geldgeschäfte ein, dafür kommt auch die richtige Zeit!

„Es wird aufgeräumt!“ Sie benötigen Ordnung in Ihrem Leben und diese werden Sie in den nächsten Wochen schaffen. Der Frühjahrsputz kommt gerade recht. Schaffen Sie ordentlich Platz für Neues und nutzen Sie den Fische-Neumond am 10. März, um ein wichtiges Projekt zu starten. Auch in der Liebe könnte sich eine wunderschöne Begegnung ergeben. Was jetzt beginnt, hat auch Beständigkeit.

WAAGE

„Gönnen Sie sich bewusst eine Auszeit!“ Was haben Sie alles in letzter Zeit geleistet und geschafft? Es darf auch wieder einmal leicht sein und so sollten Sie den März gemütlich angehen. Die hektischen Zeiten sind vorbei! Der Waage-Vollmond am 25. März verspricht eine besonders romantische Kulisse und Träume könnten wahr werden. Lassen Sie los und freuen Sie sich auf das, was kommt.

SKORPION

„Lassen Sie sich überraschen!“ Hören Sie auf Ihr Herz und nicht auf den Verstand. Der März zeigt Ihnen neue Perspektiven und Wege. Es kann durchaus sein, dass aus einer oberflächlichen Bekanntschaft plötzlich mehr wird. Sie haben es allein in der Hand, ob Sie jemandem eine richtige Chance geben. Beruflich sollten Sie keine schnellen Entscheidungen treffen! Bleiben Sie hier wählerisch!

SCHÜTZE

„Auf zu neuen Ufern!“ Konzentrieren Sie sich auf Ihre Stärken und lassen Sie die Schwächen links liegen. Gerade in den nächsten Wochen können Sie Ordnung in Ihr Leben bringen. Sie denken strategisch und schaffen dadurch völlig neue Strukturen. Auch in der Liebe kommt es zu einem regelrechten Frühlingserwachen. Die Tage vom 20. bis zum 24. März sollten Sie rot im Kalender eintragen.

JUNGFRAU
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REDAKTION: Christine Dominkus

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BLASE IN JEDER

FÜR EINE STARKE LEBENSLAGE

Blasenschwäche betrifft mehr Frauen, als man denkt.

Harninkontinenz ist noch immer ein Tabuthema. Durch die Anatomie und Beschaffenheit des weiblichen Beckenbodens ist die Rate der Inkontinenz bei Frauen höher als bei Männern. Fast eine Million Frauen in Österreich leiden an Blasenschwäche. Die Symptome sind unterschiedlich. Unfreiwilliger Harnabgang beim Lachen, Husten, Springen oder Stolpern, plötzlich auftretendes Gefühl, sofort Wasser lassen zu müssen, mehrmaliges nächtliches Aufwachen

durch Harndrang und unaufschiebbarer Harndrang zählen dazu. Das muss nicht sein. Ganzheitsmediziner und Frauenarzt Dr. Christian Matthai erklärt, woran es liegt und wie sich das ändern lässt.

Gezielt angehen. Vier entscheidende Faktoren sind für die weibliche Blasenschwäche verantwortlich: zunächst einmal die Flexibilität der Blasenwand und ihr Füllvermögen, dann die Schleimhaut der Harnröhre, die durch den Östrogenverlust im Laufe des Lebens dünner

wird, weiters auch die Muskulatur des äußeren Schließmuskels der Harnröhre und der wichtigste Faktor – die Beckenbodenmuskulatur.

Frauenarzt Dr. Christian Matthai dazu: „Die weibliche Inkontinenz entsteht in den meisten Fällen nach mehreren Geburten, durch krankhaftes Übergewicht und mit dem zunehmenden Alter.“ Das Problem der sensiblen Blase und der Harninkontinenz sprechen viele Frauen beim Arzt nicht an, obwohl es eine Reihe verschiedener Maßnahmen

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SYMPTOME EINER SCHWACHEN BLASE

• Unfreiwilliger Harnverlust beim Lachen, Husten, Niesen, Springen oder Stolpern

• Häufiges Wasserlassen tagsüber (öfter als 8 Mal)

• Plötzlich auftretendes Gefühl, sofort Wasser lassen zu müssen

• Aufwachen durch Harndrang (ein oder mehrere Male in der Nacht)

gibt, die das Problem an der Wurzel packen. „Dazu gehören in erster Linie die Reduktion von Übergewicht und die gezielte Beckenbodengymnastik. Beckenbodentraining, am besten unter Anleitung eines Physiotherapeuten, ist das A und O für eine gute Blasenfunktion und gibt den betro enen Frauen wieder die Sicherheit, den Harn halten zu können.“

Ganzheitlich behandeln. In der Postmenopause kann ein Östrogenmangel sowohl zu einer trockenen Scheide als auch zu einer Beeinträchtigung des Urogenitaltrakts führen, sagt Dr. Matthai. Als e ektive Gegenmaßnahmen nennt der Gynäkologe Lifestyle-Maßnahmen bis hin zur Hormontherapie. „Es muss nicht immer eine systemische Hormonersatztherapie sein, auch lokal verabreichte Hormoncremen mit Vaginalzäpfchen, Tabletten und Cremen wirken sich in der Scheide und auf die Blasenfunktion positiv aus.“ Man müsse die Behandlung als Gesamtpaket sehen und ganzheitlich behandeln, ist Dr. Matthai überzeugt.

Was kann ich für eine starke Blase tun? Operative Eingri e versucht Dr. Matthai seinen Patientinnen zu ersparen, er plädiert für die gezielte Kräftigung der Beckenbodenmuskulatur und den Einsatz verschiedener Nahrungsergänzungsmittel. Präparate mit dem Extrakt der heimischen Echten Goldrute, Kürbiskernen und anderen wertvollen Vitalsto en können zu einer besseren Funktion der Blase und somit zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel sollten jedoch über einen Zeitraum von mehreren Monaten eingenommen werden, damit sie den gewünschten E ekt entfalten können. Zu den lebensstilbezogenen Interventionen gehören neben der Gewichtsabnahme bei adipösen Frauen auch

die Physiotherapie ggf. in Kombination mit Elektrostimulation sowie die Verringerung der Flüssigkeitszufuhr um 25 Prozent, insbesondere die Reduktion des Ko einkonsums und die Raucherentwöhnung. Dr. Christian Matthai: „Abends sollten Betro ene weniger trinken, im Speziellen keinen Ka ee. Und was viele nicht wissen: Die Blase kann ich auch als Muskel trainieren. Also bitte nicht jedem Gefühl, die Blase zu entleeren, sofort nachgeben, sondern versuchen, den Harn so lange wie möglich zu halten.“ Die Entscheidung für die jeweiligen Therapiemaßnahmen sollte individuell und nach ausführlichem Gespräch, Information und Beratung durch den Arzt des Vertrauens erfolgen.

„Regelmäßiges Beckenbodentraining unter Anleitung eines Physiotherapeuten ist das A und O für eine gute Blasenfunktion.“

Dr. Christian Matthai, Facharzt für Gynäkologie und Ganzheitsmediziner, Wien

Eine

Stabilität.

Fast eine Million Frauen in Österreich leiden an Blasenschwäche. Das lässt sich ändern. Auch ohne Einlagen. Zur Unterstützung der Blasenfunktion mit Echter Goldrute

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Matthai
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Ein balanciertesGleichgewicht zwischen Säuren undBasenschafftWohl gefühl

REDAKTION: Christine Dominkus | FOTO: Shutterstock

HARMONIE

FÜR UNSEREN KÖRPER

Das Frühjahr ist die Zeit des Neubeginns, nicht nur in der Natur. Auch unser Körper ist dankbar für ein paar Kilos weniger und ein bisschen mehr Bewegung. Mit einer Detox-Kur, um den Body wieder in Balance zu bringen, und mehr Aktivität in freier Natur kann das Wohlgefühl bald wiederhergestellt werden.

Gesundheit beginnt im Darm. Basisch zu essen ist die Grundlage aller Entgiftungsprogramme. Laut einer Theorie

nach dem Fastenexperten Ralf Moll kann man nicht abnehmen, wenn der Körper übersäuert ist. Zuerst muss das SäureBasen-Gleichgewicht wieder in Ordnung gebracht werden, erst dann kann die Fettverbrennung auf vollen Touren anlaufen. Säurebildende Ernährung reich an Fleisch und Getreideprodukten, Alkohol sowie psychischer Stress können auf Dauer zu einer Überlastung des Puffersystems im Körper führen. Übersäuerung soll darüber hinaus auch zu Verschlechterung chronischer Krankheiten führen wie

z. B. Rheuma, Allergien und atopischer Dermatitis, auch Neurodermitis genannt.

Übersäuerung vermeiden. Das Konzept der Säure-Basen-Diät besagt, dass Übersäuerung durch basenbildende Nahrungsmittel vermeidbar ist. Mit Basenfasten ist der erste Schritt getan, damit sich der Darm erholen kann, Entzündungen abklingen und die Darmflora wieder ihr Gleichgewicht finden kann. Basische Kost, insbesondere kaliumreiche Pflanzenkost, aktiviert den Stoff-

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wechsel. Die übliche Basenfastenwoche reicht jedoch für eine generelle Darmsanierung meist nicht aus. Empfohlen wird eine Basendiät deshalb über einen längeren Zeitraum von mehreren Wochen. Bei Tendenz zu einseitiger Ernährung kann zusätzlich mit basischen Mineralien wie Magnesium oder Kalium und dem Spurenelement Zink gegengesteuert werden. Daher gelten hochwertige Basenmischungen auch als die ideale Ergänzung während Fastenkuren. Mineralsto e und

EMPFOHLEN BEI DER SÄURE-BASEN-DIÄT

SIND:

• Gemüse

• Obst

• Nüsse und Samen

• Lein-, Oliven- und Rapsöl

• Karto eln

• Reis

Spurenelemente wie zum Beispiel Kalzium, Selen, Kupfer und Zink sind darüber hinaus als Schönheitsmineralien für das Bindegewebe, Haare und Nägel bekannt.

Woraus besteht die Säure-BasenDiät? Lebensmittel lassen sich in sauer und basisch einteilen. Das hat nichts mit dem Geschmack zu tun, sondern vielmehr mit den Abbauprodukten, die bei der Versto wechselung im Körper entstehen: Säuren und Basen. Eine entsprechende Balance im Körper ist notwendig, damit Sto wechselvorgänge reibungslos funktionieren. Säuren entstehen vor allem durch eiweißreiche Lebensmittel und Getreide im Körper. Liegt ein Überschuss vor, werden sie nicht mehr über Darm und Nieren ausgeschieden, sondern die Basen übernehmen deren Neutralisierung. Der Basen-Säure-Haushalt kann aus dem Gleichgewicht geraten. Dadurch soll auch der Sto wechsel aus der Balance kommen, der wiederum Einfluss auf das Körpergewicht hat. Im Idealfall sollte der Säure-Basen-Diät zufolge die Ernährung

FIT INS FRÜHJAHR!

Kennen Sie Ihren Säure-Basen-Haushalt?

Bei der Verdauung werden Lebensmittel im Körper versto wechselt. Lebensmittel wie Fleisch und Käse können vermehrt Säuren produzieren, die der Körper mit Basen ausgleichen muss. Um unseren Körper optimal zu unterstützen, sollten säurebildende Lebensmittel reduziert und basenbildende bevorzugt werden.

aus 80 % Basenbildnern und nur 20 % Säurebildnern bestehen. Obwohl Schulmediziner diesen Ansatz kritisch sehen und davon ausgehen, dass das körpereigene Säure-Basen-Pu ersystem den Ausgleich übernimmt, erfreut sich die Säure-Basen-Diät großer Beliebtheit.

Diese Lebensmittel sind erlaubt. Die Säure-Basen-Diät setzt auf viel Gemüse und Obst, denn viele Sorten sind Basenbildner. Auch die Zitrone zählt trotz des sauren Geschmacks zu den basischen Obstsorten. Fleisch und Fisch hingegen sind als Säurebildner seltener zu verzehren. Frische Milch gilt als neutral. Ka ee, Schwarztee und Alkohol wirken säurebildend im Körper. Vorzuziehen sind Kräuter- und Früchtetees sowie Mineralwasser und frische Fruchtsäfte. Obwohl Getreide und Brot als Säurebildner gelten, sollten sie auf dem Menüplan nicht ganz fehlen. Laut der Säure-Basen-Theorie lässt sich durch besonders basenbildende Lebensmittel wie Rettich, Gurken oder grüner Salat ein guter Ausgleich scha en.

durchgeführt.

Den eigenen Säure-BasenHaushalt kann man mit dem Ökopharm44® Basen Harn-pH-Teststreifen bestimmen. In wenigen Minuten erhält man einen Wert, den man mit der beiliegenden Farbskala vergleicht. Am besten wird der Test mit dem Morgenurin durchgeführt.

Je nach Testergebnis sorgen bestimmte Nahrungsmittel für die richtige Balance des Säure-Basen-Haushalts. Fleisch, Milchprodukte, Eier, Käse, Fisch und Getreideprodukte sind säurebildend. Neutrale Lebensmittel sind hochwertige Öle wie Olivenöl, während Obst, Gemüse und Fruchtsäfte basenbildend sind.

Bevor wir mit Tatendrang ins Frühjahr starten, sollten wir gut auf unseren Körper hören. Ein erster Schritt: die Kenntnis des Säure-Basen-Haushalts.

Fleisch, Milchprodukte, Eier, Käse,

Zur optimalen Ergänzung einer ausgewogenen Ernährung bietet Ökopharm44® die Basen Wirk-

komplexe an. Sowohl Basen Mineral Wirkkomplex als auch Basen Vitamin Wirkkomplex enthalten basische Mineralsto e. Der Basen Vitamin Wirkkomplex beinhaltet auch Vitamine.

Mit einer starken Kombination von basischen Mineralsto en bringt Ökopharm44® den Körper in Balance!

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ENERGIE TANKEN ist erlaubt

REDAKTION: Christine Dominkus

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Wenn die Blase leidet, hilft Canephron® forte vierfach und effektiv dank seiner einzigartigen Wirkkraft. Es unterstützt nicht nur die Ausspülung der Bakterien, Canephron® forte kann mehr: Es lindert Schmerzen, löst Krämpfe und hemmt gleichzeitig die Entzündung. Entspannte Blase = entspannter Alltag! canephron.at

Zwei Drittel der Frauen fühlen sich müde und erschöpft.

rotz steigender Lebensqualität und fifty-fifty im Haushalt ist das Leben der meisten Frauen durchgetaktet und bestimmt von äußeren Faktoren. Dazu gehören die Versorgung und Erziehung der Kinder, Organisation von Haushalt, Berufsleben, Partner, wo bleibt da noch ein bisschen Zeit für die eigenen Ansprüche? Meist fühlt man sich abends zu erschöpft, um noch eine Freundin zu tre en oder ein kulturelles Angebot zu nutzen. Es muss ja nicht ein Konzert oder Theaterbesuch sein, selbst ins Kino zu gehen erfordert, dass man nochmals rausgeht – in der kalten Jahreszeit nach den langen dunklen Wintertagen manchmal eine Überwindung. Wir sehnen das Wochenende herbei. Doch da wartet vielleicht die Großfamilie oder ein Berg Wäsche auf uns. Gerade Frauen neigen dazu, die eigenen Bedürfnisse hintanzustellen. Die Energie ist weg, man fühlt sich erschöpft. Lange Zeit funktioniert man einfach so und bemerkt nicht, dass man den Fokus verloren hat. Große Veränderungen müssen nicht sein, kleine Schritte tun es auch. Schon ein Date zum Ka ee mit der Freundin oder die regelmäßige Pilatesstunde helfen, neue Kraft zu tanken.

Traditionell pflanzliches Arzneimittel, dessen Anwendung bei unkomplizierten Harnwegsinfekten ausschließlich auf langjähriger Verwendung beruht. Über Wirkung und mögliche unerwünschte
informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.
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Wirkungen
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Müdigkeit und Schlafstörungen. Auch die Lebensphasen einer Frau können mitverantwortlich für zunehmende Kraftlosigkeit sein. Abnehmende Östrogenaktivität in den Wechseljahren verkürzt die Tiefschlafphase auf vier Stunden. Viele Frauen werden in dieser Umbruchsphase gegen drei bis vier Uhr morgens teilweise durch Schweißausbrüche wach und können schlecht wieder einschlafen. Üblicherweise kommt nach der Tiefschlafphase die etwa zweistündige Traumphase mit flacher werdender Schlaftiefe. Eine verkürzte Schlafdauer kann sich auf die Konzentration und Leistungsfähigkeit des nächsten Tages auswirken. Infolge der hormonellen Umstellung kann bei einigen Frauen das seelische Gleichgewicht ins Wanken geraten. Nervosität, Stimmungsschwankungen, schnelle Reizbarkeit können sich bemerkbar machen.

Die eigenen Bedürfnisse erkennen. Was wir brauchen, wissen wir eigentlich selbst am besten. Doch in der Hektik des Alltags haben wir vielleicht unsere eigenen Bedürfnisse aus dem Blick verloren. Die eigenen, ganz individuellen Energietankstellen zu erkennen, ist wesentlich.

• Wo holst du dir Kraft?

• Was macht dir wirklich Spaß?

• Wobei kannst du dich entspannen?

• Was ist dein innerster Wunsch?

Diese Fragen sind sehr persönlich und benötigen Zeit zum Nachdenken. Am effektivsten ist es, sie aufzuschreiben, sobald man Antworten gefunden hat. Allein die Beschäftigung damit ist ein Schritt in Richtung „aus der Routine ausbrechen“.

TIPPS

ENERGIELOSIGKEIT:

• Viel Lachen

• Hinaus in die Natur

• Den Tag strukturieren

• Sport macht glücklich

• Kuscheln

• Sich verabreden

• Muntermacher essen

MÜDIGKEIT ADÉ!

Unsere exklusive Tester:innen-Community hat mbrace™ energy boost einen Monat lang getestet. Neun von zehn würden den Energiebooster weiterempfehlen.

Mein Energielevel hat sich gesteigert, ich bin wacher und fitter.

Ausgepowert vom Alltagsstress? Zwischen Kindererziehung, beruflichen Verpflichtungen, dem Haushalt und Termindruck bleibt oft kaum Zeit für persönliche Auszeiten. Erschöpfung und anhaltende Müdigkeit sind die Folge.

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ZUTATEN:

Für den Vanillemürbeteig: 200 g Weizenmehl, 120 g Zucker, 1/2 Vanilleschote, 125 g kalte Butter, 1 Ei (Größe M)

Für die Glasur: 500 g Puderzucker, 2 Eiweiß (Größe M), 2 EL Wasser, Lebensmittelfarbe

Das Mehl in eine Rührschüssel sieben. Den Zucker, das Mark der ausgekratzten Vanilleschote und die kalte Butter in Stückchen hinzugeben. Zuletzt das Ei hinzugeben und alles zu einem Teig kneten.

Den Teig flach formen, in Folie einwickeln und für 60 Minuten kühl stellen. Anschließend den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche 5 mm dick ausrollen und verschiedene Keksformen ausstechen. Den Backofen auf 200 Grad Ober- und Unterhitze (Umluft 180 Grad) vorheizen. Die Plätzchen je Blech 10 Minuten backen.

Für die Eiweißglasur den Puderzucker sieben und in eine Rührschüssel eines Standmixers geben. Eiweiß mit Wasser zusammenmischen und in einem dazugeben. Für 10 Minuten auf kleinster Stufe rühren lassen. Der Guss sollte strahlend weiß, fest und nicht zu luftig sein.

Den Guss auf 3 kleine Schüsseln verteilen und mit je einer Farbe einfärben und in eine Papierspritztüte füllen. Diese für die Außenlinie und die Dekoration verwenden. Für 2 Stunden trocknen lassen.

OSTERIDEEN

FÜR GROSS & KLEIN

Osterzeit ist Familienzeit. Und die startet bereits bei den Vorbereitungen auf das Osterfest. Mit diesen zwei DIY-Ideen für große und kleine

Osterfans lässt der Osterhase nicht mehr lange auf sich warten!

REDAKTION: Yvonne Hölzl |  FOTOS: Shutterstock

DU BENÖTIGST: Jausentüten aus Papier, Schere, Stift, farbenfrohe Bänder

Falte eine Jausentüte der Höhe nach auf die Hälfte.

Zeichne nun mit dem Stift ein halbes Hasenohr mit halbem Kopf.

Schneide das Ohr samt Kopfteil aus und falte die Jausentüte wieder auf.

Male ein Hasengesicht auf die Vorderseite und verziere beide Ohren mit zwei Schleifen.

Jetzt kann deine Bunny-Bag befüllt werden.

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WEIL DU MIR WICHTIG BIST

Wenn Geschichten zu Erinnerungen werden und als unverwechselbare Geschenkidee die Herzen unserer Lieblingsmenschen erwärmen … Mit den individuell gestalteten Geschenkideen von CEWE verschenken wir persönliche Augenblicke.

Ob Ostern, Muttertag, Vatertag, Geburtstag, Jahrestag oder einfach so – es gibt zahlreiche Anlässe, zu denen man seinen Lieblingsmenschen eine besondere Freude bereiten möchte. Unter dem Motto „Weil Du mir wichtig bist!“ präsentiert CEWE individuell gestaltbare Geschenkideen, mit denen man gemeinsame Augenblicke kreativ in Szene setzt und seinen Liebsten damit zeigt, wie sehr man sie schätzt:

ERINNERUNGEN ALS FOTOBUCH.

Ein Geschenk wie aus dem Bilderbuch: Auf individuell gestalteten Seiten hält das CEWE FOTOBUCH gemeinsam Erlebtes, aufregende Abenteuer und emotionale Augenblicke für die Ewigkeit fest. Mit der einfach zu handhabenden Software lassen sich gemeinsame Erinnerungen mit ver schiedenen Designfeatures und in unterschiedlichen Forma ten gestalten.

KUSCHELFAKTOR:

FOTOKISSEN & -DECKEN.

Zu jeder Zeit mit den Herzensmenschen kuscheln: Premium Kissen und Decken bringen neben Farbe auch Emotionen auf die Couch. Ganzflächig, mit verschiedenen Motiven und Fotos beidseitig gestaltbar, wird ein malerischer Sonnenuntergang am Strand, ein gemeinsamer Waldspaziergang oder das Dinner mit Freundinnen zu einem kuscheligen Deko-Objekt.

WANDBILDER: MOMENTE GANZ GROSS.

Das erste Familienfoto auf großer Leinwand für Mama zum Muttertag, der Strandurlaub auf Acrylglas für den Liebsten zu Ostern oder doch die runde Geburtstagsfeier als Gallery Print für Papa zum Vatertag? Mit der vielfältigen Auswahl an Postern und Wandbildern bekommen strahlende Momente einen besonders großen Auftritt.

PLAYFUL: DAS FOTO-MEMO.

Wo versteckt sich das zweite lustige Foto von Opa und seinen Enkelkindern? Mit einem Foto-Memo überrascht man Klein und Groß und taucht beim spielerischen „In-Erinnerungen-Schwelgen“ gemeinsam in die Vergangenheit ein. Als perfektes Geschenk für alle, die gerne Quality Time bei einem gemütlichen Spieleabend mit den Kindern verbringen.

DIY-IDEEN MIT SOFORTFOTOS.

Der perfekte Schnappschuss wird als Sofortfoto zum kreativen Präsent. Ob als Gutschein, als dekorativer Fotostreifen oder Sticker für Selbstgemachtes oder im Bilderrahmen –Sofortfotos eignen sich als liebevolle Aufmerksamkeit perfekt dazu, um Familie und Freunden zu zeigen, wie wichtig sie sind. Tipp: Bei ausgewählten Fotostationen lassen sich die eigenen Fotos zudem als Sticker gestalten und ausdrucken, um Geschenken eine persönliche Note zu verleihen.

cewe-fotoservice.at

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG © CEWE
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GUT

Als ich zum ersten Mal Mutter wurde, bekam ich ein Kind, das zwar so gut wie gar nicht schlief über lange drei Jahre, den Kinderwagen hasste, viel schrie und monatelang 24/7 Körperkontakt einforderte – aber, das musste man meiner Tochter lassen: sie war ein, wie die Gesellschaft sagen würde, „braves“ Kind. Wir brauchten keinen Steckdosenschutz. Unsere Pflanzen konnten auf dem Boden stehen bleiben, ohne dass wir Angst haben mussten, dass die Erde überall in der Wohnung verteilt wurde. Hey, wenn ich Stopp sagte, blieb sie stehen!

Ich fühlte mich wie DIE Mutter. ICH hatte es raus. MEINE Erziehung ist die beste! Schaut euch doch mal bitte dieses entzückende, kleine, brave Mädchen an! Sie war und ist nie zu laut, nie zu wild und schon gar nicht frech. Und ich habe wirklich geglaubt, das alles wäre mein Verdienst. Ihr wisst schon: Beziehung vor Erziehung, auf Augenhöhe, viel erklären und mitentscheiden lassen…

Ich lache noch immer.

Ich hab mich übrigens bei meinen Follower*innen für diese Einstellungen entschuldigt, dafür, wie überheblich, allund besserwisserisch ich zeitweise war.

Denn mittlerweile bin ich Mutter von zwei Kindern. Und viele Mehrfach-Eltern wissen bestimmt schon was jetzt kommt. Nummer 2 ist, wie soll ich es am besten sagen … willensstärker. Meine ganze, schöne, über Jahre angewendete bindungungsorientierte Erziehung FUNKTIONIERT plötzlich nicht mehr reibungslos. Oder besser: hat wahrscheinlich nie „funktioniert“. Es war meine Tochter! Ihr Charakter, ihre Sanftmut, ihre Kompromissbereitschaft.

Kurz und knackig sah und sieht es bei uns so aus wie in den folgenden Beispielen.

Ich: „Hey, bitte nicht hauen, das tut mir weh! Wenn du wütend bist, kannst du hier ins Kissen boxen.“

Kind 1: boxt ins Kissen.

Kind 2: „Ich will aber!“

Ich: „Sand auf Kinder schmeißen ist verboten, wenn du schmeißen willst, kannst du das ins Gebüsch tun.“

Kind 1: schmeißt Sand ins Gebüsch.

Kind 2: „ich will aber!“

Ich: „Wenn du mit Wasser pritscheln magst, lass uns auf die Terrasse gehen, ich bau dir da was auf. Drinnen wird der Parkettboden kaputt.“

Kind 1: pritschelt auf der Terrasse.

Kind 2: „ich will aber!“

Was ich damit sagen will. Ich bin weiterhin Fanin davon, Kinder auf Augenhöhe zu erziehen, mit Alternativen und Erklärungen zu arbeiten, aber: Eine liebevolle Begleitung sorgt nicht automatisch dafür, dass Kinder „funktionieren“. Was ja außerdem sowieso kein schöner Terminus für Kinder ist. Kinder sind Menschen, keine Roboter, die funktionieren müssen. Ich war damals keine bessere Mutter bzw. bin heute keine schlechtere. Ich gebe jeden Tag mit meinen so unterschiedlichen Kindern mein aktuell Bestes. Manchmal läuft’s gut, manchmal OK und an vielen Tagen auch nur bergab. Gelernt habe ich aber jedenfalls, dass wir weder uns noch andere Mütter in ihrer Erziehung bewerten sollten. Wir haben selten wirklich Schuld, wenn es schwierig wird – aber ebenso ist es auch nur selten unser Verdienst, wenn es keinerlei Probleme gibt. Kinder kommen als fertige kleine Charaktere auf die Welt.

Wir haben selten wirklich Schuld, wenn es schwierig wird – aber ebenso ist es auch nur selten unser Verdienst, wenn es keinerlei Probleme gibt

aka Wiebke Schenter
PIEPMADAME
© Marie Bleyer Wiebke Schenter
ERZOGEN??!! KOLUMNE 86

WOHNEN

#feelthedesign • #transformation • #populartrends

© Augarten Wien

EINE LAMPE, DIE WELTEN VERBINDET

Augarten Wien kooperiert mit Künstlerin Barbara Salaun

Das Kulturerbe Chinas wird in Wien zum faszinierenden Lichtobjekt: Die Lampenmanufaktur Donauer Design schlägt eine künstlerische Brücke zwischen Ost und West, indem sie in Zusammenarbeit mit der renommierten Wiener Künstlerin Barbara Salaun eine einzigartige Tischlampe kreierte. Der Porzellanfuß, entworfen von Josef Hoffmann für Augarten Wien, bildet die Basis, während Barbara Salauns traditionelle Radierungen des Alten Sommerpalastes in Peking den Lampenschirm zieren. Die nachhaltige Produktion vereint das Können verschiedener Wiener Manufakturen. Inspiriert von Salauns Ausstellung „Ein Hauch von Purpur und Gold“, bringt diese Zusammenarbeit das kulturelle Erbe Chinas in Form einer Lampe zum Strahlen.

Am Puls der Zeit: Der Trend Report +24 präsentiert nicht nur die „Top Ten Designer to watch out for in 2024“, sondern dient auch als Inspirations- und Informationsquelle über die Welt der Produkte und Möbel hinaus.

BESTÄNDIG TRENDIG

REDAKTION: Linda Pezzei

© Stem Ito 88 WOHNEN

Die Agentur Design Network beschäftigt sich umfassend mit der Möbel- und Einrichtungsbranche und hat dabei stets ein Auge auf aktuelle Trends und Tendenzen. Diese manifestieren sich meist nicht nur branchenintern, sondern marktübergreifend auf gesellschaftlicher, sozialer und ökologischer Ebene. Daher gilt es, bei der Trendforschung vor allem die großen Entwicklungen über den eigenen Tellerrand hinaus zu betrachten. „Unser Rezept besteht oft einfach darin, unvoreingenommen und mit offenen Augen durch die Welt zu gehen – auf diese Weise sammeln wir viele unserer Erkenntnisse“, verrät Lorenz Kilga, Gründer von Design Network.

Wir sind kein Zukunftsinstitut, unser Trend Report +24 ist vielmehr aus eigenem Interesse und intensiver Recherche heraus entstanden. Wir wollen damit auf Vergangenes blicken und Tendenzen richtig einordnen, um zukünftige Trends besser zu verstehen.

Lorenz Kilga, Gründer von Design Network

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Die großen Trends für 2024. Eingebettet in die allumfassenden, zwölf aktuellen Megatrends und stets geleitet von dem Streben nach nachhaltigen Konzepten, lassen sich die diesjährigen Trends rund um die Welt des Interior Designs laut Lorenz Kilga in vier große Gruppen fassen.

BEWUSSTE DIGITALISIERUNG

Die Suche nach innovativen, nachhaltigen und zweckmäßigen Technologien wird nicht nur unseren Lebensstil, sondern auch die Herstellungsprozesse revolutionieren.

ZURÜCK ZUM URSPRUNG

Natürliche und authentische Materialien und Formen werden mit ihrer ehrlichen und hochwertigen Ästhetik übermäßig verarbeitete, künstliche Produkte verdrängen.

FLEXIBEL UND EFFEKTIV

Möbel werden künftig in ihrem Design und der Funktionalität vielseitiger sein, um sich unserem Lebensstil situationsbedingt anpassen zu können.

FLIESSENDE GRENZEN

Mode und Innenarchitektur verschmelzen als Ausdruck unserer Individualität und im Sinne der Fusion von Persönlichkeit und Design zu einem elektrischen Mix.

+24
TREND REPORT
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© David Johansson

Die Formen des Tetatet-Sessels sind von Schimmelpilz-Sporen inspiriert. Auf einer Nährlösung gezüchtet, diente der Pilz als Modell für das bequeme Möbel, das gemeinsam mit den Gebrüdern Zwing gefertigt wurde.

DESIGN NETWORK

Die holistische Design- & Beratungsagentur mit Standorten in Innsbruck und Wien begleitet Veränderungsprozesse in der Möbelund Designbranche. Dabei setzen die Designstrateg:innen auch auf tiefgreifende Trend- und Marktforschungen.

TETATET-SESSEL. Garnitschnigs Sitzskulpturen sind eine künstlerische Auseinandersetzung mit organischen Formen und technischen Infrastrukturen.

2024 – ein Fest für die Sinne und eine Bühne für frische Namen. „Lebendige Farben, nachhaltige Konzepte, echte Naturverbundenheit und die Akzeptanz eines authentischen Interior Designs werden 2024 unsere Räume prägen“, ist sich Lorenz Kilga sicher und hofft, dass in diesem Zuge auch die Marken und Designer stärker in den Vordergrund rücken werden: „Verglichen mit der Modeindustrie mit ihren klingenden Namen fristet das Produktdesign ein Schattendasein. Mit unserer Liste der Top Ten Designer

2024 wollen wir einen ersten Schritt in die richtige Richtung gehen, um dies in Zukunft zu ändern.” Wenn es nach Design Network geht, sind das die Namen, die wir uns gut merken sollten: CLARISSAKORK, Mathias Garnitschnig, Stem design, Arthur Arbesser, Sandra Keja Planken, Rotganzen, Paul Ketz, Christien Meindertsma, Gareth Neal und TalNarkis. Mit ihren Entwürfen folgen diese aufstrebenden Designer nicht nur Trends, sie arbeiten aktiv darin, eigene Meilensteine zu setzen.

QR-Code scannen und Trend Report +24 gratis herunterladen.

Mathias Garnitschnig © Mathias Garnitschnig © Mathias Garnitschnig
TREND REPORT +24
© Design Network WOHNEN 90

Einzelne Stränge weicher Baumwollfäden, die frei an einem Messingrahmen hängen, formen die Leuchte.

Die Ito Stehleuchte verkörpert die Vergänglichkeit der Momente des Lebens, die wir oft festhalten möchten. Die Form, die aus der Ferne wie ein solides, quaderförmiges Volumen wirkt, offenbart im Wind einen luftig-leichten Charakter, der den Betrachter mit seinem warmen Leuchten in den Bann zieht.

Aman & Sugandhi, Stem design

UNAUFDRINGLICH.

Die Marke CLARISSAKORK setzt den nachwachsenden Rohstoff Kork elegant, edel und dabei hochfunktional in Szene.

© broell

Ich liebe es, mit dem fast vergessenen Naturmaterial Kork zu arbeiten. Die Form des Untersetzers ist inspiriert von einem ruhenden Wassertropfen. Funktion und Design ergeben hier ein perfect Match: so soll der Untersetzer schließlich für so manchen feinen Tropfen ein schmückender und funktionaler Begleiter sein.

© © Stem Ito
Stem Ito
© clarissacork
©
STEM-ITO FLOOR LAMP-DN-2024.
WOHNEN 91

Die Architekten und Markenstrategen Michael Vasku und Andreas Klug befassen sich in ihren Studios in Wien und Prag unter anderem mit der Frage, wie sich Design in emotionale Erinnerungen transformieren lässt.

REDAKTION: Linda Pezzei

Für die Präsentation von Preciosa auf der Euroluce 2019 entwickelten Vasku & Klug das Konzept Life, Light & Joy.

Durch das Anhauchen einzelner Elemente wandert der Atem als Lichteffekt über die gesamte Installation „Breath of Light“ auf dem Salone del Mobile, die dafür 2018 mit einem Red Dot Award ausgezeichnet wurde.

ALLES AUSSER ROUTINE

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© Preciosa Lighting/Jan Dolezal, Martin Chum

Aus Studienkollegen im Fach Architektur und infolge erster erfolgreicher gemeinsamer Projekte entstand 2011 als logische Konsequenz das eigene Studio im Bezirk Mariahilf samt Dependance in Prag. „Die Connection Wien – Prag ist in meinem Fall familiär bedingt, mich faszinierte immer aber auch die Dynamik der tschechischen Hauptstadt“, erzählt der vor 20 Jahren in die Gründung von Czechdesign involvierte Michael Vasku. So wie die Organisation rund um das meistgelesene Online-Magazin über tschechisches Design dabei helfen soll, kreativ auf unsere alltäglichen Bedürfnisse zu reagieren, die Qualität des

PRECIOSA LIGHTING

Seit 2016 arbeiten Michael Vasku und Andreas Klug als Kreativdirektoren für Preciosa Lighting, einen der weltweit größten Hersteller von Kronleuchtern. Zusätzlich zum Aufbau der Markenstrategie liegt dem Design-Duo das Kuratieren eines Portfolios am Herzen, das die lange tschechische Tradition der Glaskunst widerspiegelt und sich dabei weltoffen zeigt.

öffentlichen Raums zu verbessern und so das Leben jedes Individuums und der Gesellschaft insgesamt zu verbessern, zielen auch die Arbeiten von Michael Vasku und Andreas Klug darauf ab, sich intensiv mit kulturellen Archetypen auseinanderzusetzen. „Wir wollen diese in konzeptuelle Erfahrungen übersetzen und bleibende emotionale Erinnerungen schaffen“, so Andreas Klug.

Von K&K bis hin zum Aufbrechen gewohnter Routinen. „Ein Bindeglied zwischen Wien und Prag ist auch die Geschichte der K&K-Zeit“, erzählt Michael Vasku und fügt hinzu: „Daraus resultieren ähnliche Handwerkstechniken und traditionelle Unternehmen, die diese Werte bis heute verkörpern und international dafür bekannt sind.“ So war es vielleicht naheliegend für Vasku & Klug als Kreativdirektoren für das 1724 gegründete böhmische Glasunternehmen Preciosa Lighting tätig zu werden. Das Spektrum der Auftraggeber ist allerdings breit und reicht von mittelständischen Unternehmen bis hin zu Großkonzernen. Auch Institutionen wie die Wirtschaftskammer, kleine Handwerksbetriebe oder Privatpersonen zählen zu den Kunden des ausgezeichneten

ROUTINE
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© Preciosa Lighting/Jan Dolezal, Martin Chum

Design-Duos. „Diese Vielfalt bringt viele verschiedene Sichtweisen und somit neue Herausforderungen mit sich. Wir erachten diesen Aspekt als einen äußerst wichtigen Teil unserer Nische, da wir uns so in jedes Projekt neu eindenken müssen, um nicht in Routinen zu verfallen“, erklärt Michael Vasku die Vorzüge, in keinerlei Schublade zu passen.

Von Architektur und Design bis hin zur Markenstrategie. Während Vasku & Klug in den Anfangsjahren vorwiegend im Bereich Marken- und Präsentationsarchitektur tätig waren, konnten die interdisziplinär denkenden Geschäftspartner ihr Spektrum in den vergangenen Jahren vermehrt in Richtung Automati-

Unter dem Motto

„Austrian Design –Pleasure & Treasure“ schufen Vasku & Klug ein szenografisches Erlebnis für die 2019er Auflage des Salone Internazionale del Mobile/Fuorisalone.

sierung von Design sowie Designberatung und -strategie ausdehnen. Bekannt und prämiert wurde das Studio 2018/19 für die beeindruckende, interaktive Installation „Breath of Light“ von Preciosa sowie das Ausstellungskonzept und Motto „Austrian Design – Pleasure & Treasure“ auf dem Salone del Mobile. Die szenografische Installation widmete sich den unterschiedlichen Sichtweisen von Design – einmal in Form einer Schatzkammer von Designobjekten und einmal in Gestalt eines von natürlichem Licht durchfluteten und mit prächtigen Möbeln ausgestatteten Raumes, in den die Besucher:innen regelrecht eintauchen durften. Die Latte für die diesjährige Ausgabe der Mailänder Möbelmesse ist entsprechend hoch gesetzt.

VASKU & KLUG

2011 haben Michael Vasku und Andreas Klug ihr auf Design und Designstrategie spezialisiertes Studio mit Sitz in Wien und Prag gegründet. Neben Architektur und Interieur befasst sich das Duo auch mit der Gestaltung von Installationen und Objekten. Zu ihren Kund:innen zählt unter anderem die renommierte Glasmanufaktur Preciosa Lighting.

Die Installation „Pearl Wave“, zu sehen auf der Monaco Yacht Show 2018.

© Preciosa Lighting/Jan Dolezal
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© Vasku & Klug/Laura Fantacuzzi

3 FRAGEN AN VASKU & KLUG

Ein Lieblingsmaterial und warum?

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Da haben wir eigentlich keines, wir denken lieber situationsbedingt. Egal um welche Art von Projekt es sich handelt, für uns gilt es immer, den Kontext zu finden und die passenden Fragen zu stellen, aus denen sich Aufgabenstellungen ableiten lassen.

Was macht den Reiz an der Bandbreite an Projekten von Architektur über Interior bis hin zum Design aus?

Die Idee des Gesamtkunstwerks im Sinne eines durchgehenden roten Fadens hat uns schon immer fasziniert. Auch wenn heute nur noch wenige Projekte einen solch umfassenden Zugang zulassen, so bieten diese miteinander verwandten Bereiche doch einen Anknüpfungspunkt an ein großes, gesamtheitlich gedachtes Leitmotiv.

Ein Ort in Wien, der an Prag erinnert und warum?

Viele (fremde) Besucher beider Städte verweisen häufig auf deren Ähnlichkeit, was uns seit jeher ein Rätsel ist. Obwohl beide mitteleuropäische Städte eine Vergangenheit in der K&K-Monarchie haben, sind sie vom Gefühl her unglaublich verschieden, wenn man in sie eintaucht. Das Stadtbild, die Straßenstruktur, der Bodenbelag, die Laternen – all das ist jeweils sehr charakteristisch für sich. Den größten Unterschied machen jedoch die Menschen und wie sie in ihrer Stadt leben, ihre Geschäfte und Lokale betreiben und Gäste empfangen. Die Gemeinsamkeit liegt demnach vielleicht im Bedachtsein auf die eigene Identität – trotz, oder gerade, weil es die Hauptstädte von vergleichsweise kleinen Staaten mit großem materiellen und immateriellen Reichtum sind.

© Preciosa Lighting/Jan Dolezal © Vasku & Klug/Laura Fantacuzzi
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© PietroBaroni

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GENUSS

#saftfasten • #wienerrestaurantwochen • #tofurezepte

ITALO FLAIR IN MEIDLING

VAPIANO eröffnet neu im VIO Plaza

Im neuen VIO Plaza in Wien Meidling eröffnete am 1. Februar das zwölfte VAPIANO Restaurant in Österreich. Der Neuzuwachs verspricht nicht nur täglich frisch zubereitete Pasta, aromatische Pizza, knackige Salate und unwiderstehliche Dolci, sondern auch ein neues Bestellsystem mit Tischservice. Von der mobilen Bezahlung über einen QR-Code auf den Tischen bis hin zur Bestellung an den digitalen Orderpoints im Eingangsbereich – der neue Standort bietet seinen Gästen nicht nur italienische Köstlichkeiten, sondern auch modernen Komfort.

CHEERS

Alkohol-Fasten ist meist schwerer als gedacht. Bei Feierlichkeiten oder dem regelmäßigen Drink mit Freund:innen wirft man die Vorsätze schnell über Bord. Mit dem neuen, alkoholfreien Mionetto fällt aber die Fastenzeit leicht: Der perlige und leicht süßliche Geschmack ist auch in alkoholfreier Form purer Genuss.

BEWUSST NASCHEN

Austria Viele Menschen nutzen die Fastenzeit als Gelegenheit, um auf raffinierten Zucker zu verzichten – das sogenannte „Zuckerfasten“. Das heißt aber nicht, dass man dem süßen Genüssen komplett entsagen muss. Denn pünktlich zum Beginn der Fastenzeit bringen das österreichische Traditionsunternehmen Ankerbrot und das mit seiner innovativen Zuckerersatzformel bekannt gewordene Food-Tech-Unternehmen NEOH den ersten veganen Donut ohne Zuckerzusatz auf den Markt. „Man würde beim ersten Bissen nicht vermuten, dass es sich um bewusstes Naschen ohne zugesetzten Zucker handelt. Der köstliche Donut besticht mit einer cremigen Haselnussfüllung, umhüllt von einer knackigen Kakaohülle mit gerösteten Haselnüssen“, so Gabriela Schagerl, Head of Innovation bei NEOH. Mit der bewussten und nachhaltigen Genussalternative lässt sich ohne schlechtes Gewissen naschen. Der neue NEOH Donut ist ab sofort in allen ANKER-Filialen erhältlich.

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Henkell Freixenet
© VAPIANO
© Hersteller

Schnell, lecker und gesund in den Frühling. Diese delikaten Tofu-Rezepte lassen die Geschmacksknospen aufblühen und unterstützen nebenbei noch die Frauengesundheit.

Die Verbindung von Gesundheit und Genuss scheint oft unmöglich: Sie wird mit aufwendigen Rezepten, viel Arbeit und teils unauffindbaren Zutaten assoziiert. Aber der Schein trügt. Die österreichische Marke EVERGREEN, die sich auf den Anbau und die Herstellung von Sprossen und Tofu spezialisiert hat, beweist in Kooperation mit der F.X.-Mayr-Ärztin Dr. Sylvia Wustinger und der Ernährungswissenschaftlerin Nicole Seiler das Gegenteil. Die folgenden Tofu-basierten kulinarischen Kreationen schmecken nicht nur gut, sondern fördern auch noch die Frauengesundheit. Aber welche Zutaten sind für den weiblichen Körper wichtig, wie steigert man sein Energielevel und warum ist Tofu eigentlich so gesund? Wir haben bei dem Dreier-Gespann nachgefragt.

GOOD FOOD GOOD MOOD

REDAKTION: Elisabeth Buchegger

FOTOS: Daniel Nuderscher

Auf Hochtouren. Der weibliche Körper muss einiges leisten: Von der monatlichen Menstruation über Schwangerschaften bis hin zur Menopause beweist er sich als regelrechtes Wunder. Es ist das A und O, den Körper mit den richtigen Nährstoffen in den unterschiedlichen Lebensphasen zu unterstützen, weiß auch Dr. Sylvia Wustinger. So sei im Zyklus besonders auf den Eisenbedarf zu achten, bei der Schwangerschaft auf die Folsäurezufuhr und in der Menopause ist insbesondere Eiweiß wichtig.

Für die Hormone. Hormone sind bei Frauen ständig ein Thma. Einmal aus dem Gleichgewicht,

wirkt es sich auf das ganze Wohlbefinden aus. Die Folge können unter anderem Müdigkeit, Stimmungsschwankungen oder Kopfschmerzen sein. Mit den richtigen Lebensmitteln ist die Balance jedoch einfach wiederherzustellen. „Tofu ist eine fettarme, cholesterinfreie Eiweißquelle. Die enthaltenen Isoflavone (sekundäre Pflanzenstoffe) haben eine ähnliche Struktur wie das weibliche Sexualhormon Östrogen und unterstützen diese“, sagt Ernährungswissenschaftlerin Nicole Seiler. Etwaigen Beschwerden, die durch ein Ungleichgewicht der Hormone auftreten, kann so entgegengewirkt werden. Außerdem empfiehlt die Expertin neben Tofu auch noch den regelmäßigen Genuss von Hirse und Hafer, Banane und Datteln sowie Kartoffeln, Getreide und Wurzel- oder andere Gemüsesorten.

Energiekick. Vor allem wärend der Menstruation leiden viele Betroffene unter Schmerzen und einem geringen Energielevel. Um das Leistungsniveau wieder anzukurbeln sind vor allem Omega-3-Fettsäuren wichtig. Nüsse, Fisch oder gute Öle wie beispielsweise Leinöl eignen sich zum Entgegenwirken besonders gut. Neigt man zu Menstruationsschmerzen, sollte man in der Prämenstruellen Phase, sprich ein paar Tage vor dem Einsetzen der Regel, besonders auf pflanzliche Quellen setzen. Dise verringern die Schmerzen. Außerdem helfen Kartoffeln und Gemüse gegen Wassereinlagerungen.

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ZUTATEN

für Tofu-Tomate-Aufstrich:

• 1 Packung BIO Tomaten-Tofu

• 2 EL getrocknete Tomaten (in Öl)

• 1 EL Tomatenöl

• 1/2 TL Sambal Oelek/Chilipaste

• 1/2 TL Salz

RESTLICHE

ZUTATEN:

• Brot nach Wahl

• ein paar Scheiben Gurke

• Rukola Salat

• Mungsprossen

• ein hart gekochtes Ei

• Käsescheiben nach Wahl

ZUBEREITUNG:

Für den Tofu-Tomate-Aufstrich alle Zutaten mit einem Pürierstab gut vermischen. Die Brotscheiben mit dem Aufstrich bestreichen und mit den Zutaten belegen.

ZUTATEN

für 2 Portionen:

• 1 Banane

• 6 Datteln

• 1/2 Packung BIO-Tofu natur

• 1 Tasse Haferflocken

• Zimt oder andere Gewürze nach Wahl

ZUBEREITUNG:

Datteln sehr klein schneiden und mit den übrigen Zutaten gut vermixen oder verkneten. Kleine Kugeln in Teelöffelgröße formen und auf Backpapier flach drücken. Ca. 15 min bei 160 °C backen.

POWERDUO

In der neuen NÖM PRO Topfencreme Schoko-Banane trifft cremig gerührte und fruchtige Bananen-Topfencreme auf zarte Schokosplits. Eine unschlagbare Geschmackskombination als zuckerreduzierte, fettarme und proteinreiche Belohnung nach einem anspruchsvollen Training. noem.at

FR Ü H S T Ü C KSO K I E A U F T O F U SI
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10 MINUTEN
EINFACH | 25 MINUTEN M
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D E S J A U S E B R OT
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SUPPE M I T T O W UWÜRF E

ZUTATEN

für 2 Portionen:

2 gelbe Rüben

1 Scheibe Ingwer

1 TL Kurkuma

500 ml Gemüsesuppe

1/2 Packung BIO-Tofu natur

ZUBEREITUNG:

Rüben klein schneiden und mit den restlichen Zutaten zugedeckt 15 min köcheln. Fein pürieren, eventuell etwas Wasser dazugeben und abschmecken. Tofu trocken tupfen, in mundgerechte Würfel schneiden und in etwas Öl und einer Prise Kurkuma zart anbraten. Suppe mit Tofuwürfeln, Sesam und Sprossen servieren.

Das Unternehmen der Familie Chu hat sich nach der Gründung im Jahr 1985 anfangs auf die Produktion von Mungsprossen spezialisiert. Mittlerweile hat der bio-zertifizierte Betrieb sein Sortiment auf weitere Sprossenarten und Tofu ausgeweitet. Hergestellt in Österreich möchte die Marke den gesunden asiatischen Lifestyle mehr in die österreichische Küche integrieren.

für 2 - 4 Personen:

1 Packung BIO-Tofu natur

1 kleine Zwiebel

50 g Hirseflocken

Salz

Pfe er

Für die Tahinsoße:

Etwas Sojajoghurt

Tahin

ZUBEREITUNG:

Zwiebel fein hacken und mit den restlichen Zutaten gut verkneten. Zu kleinen Laibchen formen und in etwas Öl in der Pfanne beidseitig goldbraun anbraten. Auf asiatischer Gemüsemischung und Mungsprossen servieren. Sojajoghurt mit Tahin 1:1 mischen, salzen und dazu reichen.

MITTELSCHWER | 25 MINUTEN ZUTATEN
G E L B E R Ü B E N
L N H I R S E - T O F U - L BC H E N M I T T A H SO S E EINFACH | 25 MINUTEN
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EINE PRISE GLÜCK ALS GESCHENK

Mit individuellen und geschmackvollen Geschenkkartons von SONNENTOR ist die Freude bei den Liebsten garantiert.

Die Teams der SONNENTORGeschäfte sind besonders bemüht, allen Kundinnen und Kunden nachhaltig Freude zu bereiten. Sie stehen mit Rat und Tat zur Seite – natürlich auch, wenn es um nachhaltige Geschenkideen geht. Die feinen Tees, duftenden Gewürze und leckeren Naschereien lassen sich ideal für Geschenkkartons kombinieren. Es gibt verschiedene Größen und bunte Motive zur Auswahl. Dabei stehen die

Mitarbeitenden mit viel Kräuterwissen zur Seite und verpacken die individuellen Geschenkkartons liebevoll per Hand. Wenn die Zeit einmal knapp ist, gibt es auch diverse fertig bestückte Geschenkkartons. Von „Alles Liebe“ über „Glücksprise“ bis hin zu „Würz dich um die Welt“ ist für alles gesorgt.

Neuheiten zum Verkosten. In den SONNENTOR-Geschäften gibt es auch

immer wieder Neues zu entdecken – wie die kürzlich erschienenen Gewürzmischungen: Egal ob Burger-Fan, PastaLiebhaberin oder Gemüse-Enthusiasten, bei SONNENTOR kommen alle auf den Geschmack! Auch die Neuheiten zum Einlegen, Fermentieren und Einkochen überzeugen. Einen Vorgeschmack kann man sich in allen SONNENTORGeschäften holen, denn es werden regelmäßig Verkostungen angeboten.

Lust

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GENUSSGIPFEL

HÖHEPUNKTE DER WIENER

RESTAURANTWOCHE

REDAKTION: Laura Altenhofer

Sieben Tage, über 100 Spitzenrestaurants: Die Restaurantwoche von 4. bis 10. März lädt ein, Wiens facettenreiche Spitzengastronomie zu vergünstigten Preisen zu entdecken. Ein Vorgeschmack auf die kulinarischen Highlights der Woche.

© Florence Stoiber GENUSS 102

LABSTELLE

Die Labstelle begeistert nicht nur mit einem durchgestylten Ambiente bis ins kleinste Detail, sondern auch mit einer herausragenden Küche, die auf regionale und heimische Spezialitäten setzt. Die besten Produzent:innen Österreichs liefern sorgfältig ausgewählte Zutaten aus biologischer Landwirtschaft, während das selbstgebackene Brot das nachhaltige Konzept abrundet. Die Küche zeichnet sich durch Regionalität und Authentizität ohne Schnickschnack aus, gepaart mit frischem urbanem Flair.

Lugeck 6, 1010 Wien

CLEMENTINE IM GLASHAUS

Als Namenspatronin und erste Bewohnerin des Palais Coburg haucht Prinzessin Clementine dem Restaurant bis heute einzigartiges Leben ein. Die junge Küchenlinie begeistert mit kreativen Neuinterpretationen traditioneller Gerichte, die Einfachheit und Raffinesse in harmonischem Einklang vereinen. Mit Blick auf das prächtige Palais Coburg und umgeben von einem der schönsten Gärten der Stadt, verspricht das Clementine im Glashaus ein einmaliges kulinarisches Erlebnis.

Coburgbastei 4, 1010 Wien

Das Clementine im Glashaus verspricht kulinarischen Hochgenuss.

& FLORA

Unter dem motivierenden Motto „Hoch die Hände, täglich Wochenende“ vereint das lässig-urbane Restaurant & flora im Hotel Gilbert guten Geschmack mit bester Stimmung. Als passionierte Quereinsteigerin lässt die Küchenchefin Parvin Razavi ihre kulinarische Kreativität spielen und erkochte sich so im vergangenen Jahr gleich drei Hauben. Die gebürtige Iranerin setzt auf vegetarische Gerichte, bei denen sie internationale, orientalische und österreichische Einflüsse kombiniert. Breite Gasse 9, 1070 Wien

QERO

Mit Fokus auf authentischen peruanischen Geschmack begeistert das Qero die Wiener Feinschmecker:innen. Das Restaurant, direkt am Wiener Börseplatz gelegen, bietet eine moderne Interpretation der peruanischen Küche, geprägt von kulturellem Einfluss verschiedener Völker und Regionen. Hier ist jeder Bissen eine Reise durch die Vielfalt der peruanischen Gastronomie, von Lima bis zu den Anden und darüber hinaus. Börsegasse 9/16, 1010 Wien

ALBERT

Das Neighbourhood-Lokal, wie es der Gründer Mario Bernatovic selbst liebevoll nennt, befindet sich im 8. Bezirk und vereint gekonnt die Facetten einer Cocktailbar, Weinbar und eines exklusiven Bistros. Der Gastronom, stadtbekannt für sein exquisites Beef Tartar, präsentiert im Albert eine international inspirierte Küche mit experimentellem Touch. Die Speisekarte lockt nicht nur mit Klassikern, sondern auch mit Meeresfrüchten sowie köstlichen vegetarischen und veganen Gerichten. Albertgasse 39, 1080 Wien

© Florence Stoiber © Palais Coburg „& flora“-Küchenchefin
GENUSS
Parvin Razavi ist eine Meisterin ihres Faches.

3 FRAGEN AN

Eveline Wild

WELCHE OBSTSORTEN LASSEN SICH AM BESTEN KOMBINIEREN – BEI MARMELADEN ODER ANDEREN SÜSSSPEISEN?

Erlaubt ist, was gefällt bzw. schmeckt. Ich finde, es macht wenig Sinn, mehr als zwei oder drei Komponenten zu vermischen, da sonst der Eigengeschmack der einzelnen Obstsorten verloren geht.

Mein Tipp ist, eher ein bis zwei Sorten zu nehmen, eine süßliche und eine etwas säuerliche – und eventuell ein Gewürz dazuzukombinieren.

Tipp von Eveline Wild: Die Marmelade lässt sich auch selbst herstellen, indem man reife Mangos und Bananen mit Limette und Gelierzucker aufkocht.

Die Konditorweltmeisterin und TV­Köchin im Gespräch über die süßen Seiten des Lebens.

REDAKTION: Betina Petschauer

PORTRÄT: Rene Strasser

REZEPTFOTOS: Stefan Eder für „Wild Backen: Torten – Kuchen –Kekse“ im Pichler Verlag

WELCHE IST IHRE PERSÖNLICHE LIEBLINGSMARMELADE?

Ich mag es lieber klassisch und schätze Marillenmarmelade aus heimischen Marillen. Experimente probiere ich gerne, esse ich aber meist nicht in großen Mengen. Ich finde es schön, wenn Zwetschkenmarmelade mit Tonkabohne abgeschmeckt ist. Überhaupt mag ich es, wenn viel Frucht erschmeckbar ist, unterstrichen von einer feinen Säure und einem geringen Zuckeranteil.

Letzteres ist mir sowieso sehr wichtig, denn wir nehmen unfassbar große Mengen Zucker auf und dann muss die Marmelade am Brot nicht auch noch zu Buche schlagen. Es gibt genügend Gelierzucker-Alternativen, die mit wenig Zuckerbeigabe auskommen.

WAS SIND IHRE FRÜHLINGS-HIGHLIGHTS IN DER SÜSSEN KÜCHE?

Schwierige Frage, denn die ersten richtig guten Früchte, wie Erdbeeren, gibt es Ende Mai/Anfang Juni. Alles andere vorher ist nicht unbedingt regional. Generell bin ich geschmacklich eher ein Herbsttyp, weil man da aus dem Vollen schöpfen kann, da viele reife Früchte zur Verfügung stehen und mutig mit Gewürzen kombiniert werden darf.

GENUSS 104

TOPFEN-OBERS-TORTE MIT MANGO

ZUBEREITUNG:

ZUTATEN FÜR EINE TORTE

MIT Ø 26 CM

Für den Teig:

• 150 g sehr weiche Butter

• 80 g gesiebter Staubzucker

• Prise Salz

• Echter Vanillezucker

• Zitronenschalenabrieb

• 1 Ei

• 1 Dotter

• 80 g Mehl

Für die Topfen-Sahne-Creme:

• 300 g Topfen, mind. 20 % F.i.T.

• 200 g Joghurt, mind. 3,6 % F.i.T.

• 110 g Zucker

• Abrieb einer halben Zitrone

• Abrieb einer halben Orange

• Saft der beiden Zitrusfrüchte

• 8 Blatt Gelatine

• 500 g Schlagsahne

• Mango-Fruchtaufstrich

Für die Deko:

Nach Belieben Passionsfruchtkerne und gewürfelte Mango

1. Für den Teig die weiche Butter cremig aufschlagen, Staubzucker, Gewürze, Dotter und Ei unterrühren und zum Schluss das Mehl einarbeiten.

2. Einen Tortenreifen mit Backpapier einschlagen und die Masse darin gleichmäßig verteilen.

3. Bei etwa 160 °C Heißluft 15–20 Minuten goldbraun backen und anschließend vollständig auskühlen lassen. Mit einem kleinen Messer von der Tortenform lösen.

4. Tortenring auf einen runden Tortenhelfer stellen, mit Tortenrandfolie auslegen und den Boden wieder hineinlegen.

5. Für die Topfen-Sahne-Creme Gelatine in kaltem Wasser einweichen und die Sahne cremig aufschlagen. Topfen, Joghurt, Zucker und die Zitrusschalen verrühren. Gelatine im Zitrussaft auflösen, einen kleinen Teil der Topfenmischung in den Gelatinetopf geben, gut durchrühren und alles zurück zur großen Masse schütten. Hier ebenfalls alles gut durchrühren und die geschlagene Sahne unterheben. Die Creme in den vorbereiteten Tortenring füllen und kalt stellen.

6. Wenn die Creme so weit angezogen hat, dass die Marmelade nicht mehr absinkt, kann der Mango-Fruchtaufstrich aufgebracht werden. Nach Belieben mit frischer Mango und Passionsfrucht dekorieren. Alles zugedeckt durchkühlen lassen.

Voilà, es ist vollbracht! Feinste Himbeeren und köstlicher Rhabarber präsentieren sich als erlesene Kostbarkeit – fürs Semmerl genauso wie fürs Roggenbrot.

www.darbo.at

Ein köstliches
Kunststück.

Zwischen Glücksgefühlen, Kopfschmerzen und Hunger: Saftkuren sind voll im Hype. Wie es zwei Redakteurinnen bei einer dreitägigen Entschlackung mit dem Wiener Label Juicedeli ergangen ist, was der Gründer des Unternehmens Filip Nemcek zu industriell verarbeiteten Produkten sagt und warum Saft nicht gleich Saft ist.

REDAKTION: Elisabeth Buchegger

VONWEGEN

© Unsplash/Alex lvrs
F IL P N E M C E K © www.properyphotos.at 106 GENUSS
Filip Nemcek hat mit seinem Unternehmen Juicedeli den österreichischen Saftmarkt aufgemischt.

Drei bis zehn Tage keine feste Nahrung: Was für Neulinge in diesem Thema angsteinflößend wirken mag, ist Filip Nemceks Geschäftsmodell. Denn Detox, Entschlackung und Reinigung des Körpers mithilfe flüssiger Ernährung liegen voll im Trend. Mit seinem Wiener Label Juicedeli bietet er qualitative Saft- und Suppenkuren von A bis Z an und hebt sich mit der besonderen Produktion und dem Bewusstsein über die Lebensmittel von der Konkurrenz ab. Wir haben mit ihm über den Trend gesprochen, seine Herstellung besser kennengelernt und durften uns selbst an einer Kur probieren.

Was hat Sie dazu inspiriert, frischgepresste Säfte anzubieten und sich auf Saftkuren zu spezialisieren?

und ich begann an Rezepturen zu feilen. Als die Rezepturen fix und fertig waren, folgte die erste eigene Saftkur. Auch dieses Erlebnis war für mich absolut life-changing, denn die Geschmacksknospen änderten sich nach nur 3 Tagen Saftkur und der Körper schrie plötzlich noch mehr nach rohem und grünem Gemüse. Ein Jahr später kam noch ein Healthy Food Konzept namens „Superfood Deli“ dazu, denn viele Kunden fragten nach gesundem Essen für die Tage vor und nach Ihrer Saftkur.

Welchen Nutzen haben Saftkuren genau?

Saftkuren sind eine sehr beliebte Art des Fastens weil der Körper gleichzeitig mit massenhaft Vitaminen und Nährstoffen geflutet wird. Die Verdauung wird entlastet, da man mehrere Tage auf feste Nahrung verzichtet. Unsere Pakete sind so abgestimmt, dass man im Regelfall keinen

Filip Nemcek: Ein Trip nach Amerika im Jahr 2014. In Miami hatte ich meinen ersten grünen Juice, damals habe ich mich noch sehr ungesund ernährt. Den Juice habe ich innerhalb von wenigen Sekunden quasi bis in die Zehenspitzen gespürt, es war eine Geschmacksexplosion, es hat im ganzen Körper gekribbelt und innerlich einen Schalter umgelegt. Es ging dann weiter nach New York und dort gab es gefühlt an jeder Ecke Juicebars. Ich wollte dann meine tägliche Dosis grünen Saft. Dieser Urlaub war life-changing, denn nur sechs Monate später hatte ich meinen Job gekündigt und das Juicedeli eröffnet. In Wien angekommen musste ich feststellen, dass es bei uns eine große Marktlücke gab. Frische Biosäfte in Premium Qualität suchte man vergebens, es gab höchstens Säfte aus der Zentrifuge im Plastikbecher, die Zutaten waren billig und gespritzt. Es folgte eine monatelange und sehr intensive Recherche über die unglaublichen gesundheitlichen Benefits von grünen Säften, über Plastikflaschen und Pestizide. Schnell war klar, dass ich einen eigenen Slow Juicer für zuhause anschaffen musste

Hunger hat. Der Körper betreibt während einer Saftkur so gut wie keinen Aufwand für die Verdauung, daher berichten uns sehr viele Kund:innen von besonders viel Energie und Leichtigkeit. Man ist nach ein bis zwei Tagen schon weniger aufgebläht. Für Schwangere und Kinder sind Saftkuren nicht geeignet, wenn man zum Beispiel starke Medikamente nimmt, sollte man dies im Vorfeld mit seinem Hausarzt abklären.

Wie lange sollte eine Saftkur dauern?

Das kann man pauschal schwer beantworten bzw. kommt es vor allem darauf an, welche Ziele man erreichen möchte oder auch, was der Alltag und Terminkalender mit diversen Feiern und Co. zulässt. Will ich Kurzzeitfasten mit Säften? Dann sind 3-5 Tage ideal. Will ich einen kompletten Bodyreset? Dann sprechen wir von 10 Tagen und mehr, je nachdem, wie diszipliniert man ist. Will ich mir einfach nur ein paar Vitaminbomben gönnen, Körper und Immunität stärken? Dann kann man auch sporadisch einzelne Entlastungstage mit Saft einlegen, bzw. ein Abo mit einem Safttag pro Woche, das lässt sich sehr easy

107 GENUSS

in den Alltag integrieren. Generell sollte man frische und kaltgepresste Säfte als Investition in seinen Körper betrachten und nicht als Ausgabe.

Welche Art von Saftkuren bieten Sie an, und wie können sie den Kund:innen helfen, ihre Gesundheitsziele zu erreichen?

Wir bieten ein sehr breites Spektrum an Paketen, wo für jeden etwas dabei ist: von eher fruchtigen Kuren für Anfänger:innen bis hin zu

So ist es. Das Hauptaugenmerk liegt auf einer kompletten Entlastung der Verdauung, daher sollte man sich idealerweise nur flüssig ernähren. Die Saftpakete bieten ein unglaublich breites Spektrum an Nährstoffen und Vitaminen, im Regelfall hat man daher während der Kur auch keinen Hunger.

Welchen gesundheitlichen Nutzen bieten frischgepresste Säfte im Vergleich zu industriell verarbeiteten Säften?

Industriell verarbeitete Säfte sind Monateoder sogar Jahrelang haltbar, bieten wenn überhaupt, dann künstlich zugesetzt Vitamine und einen sehr geringen Nährstoffgehalt, dafür umso mehr Zucker und Kalorien. Man kann diese als Ersatz für eine Limo trinken, aber auf keinen Fall im Rahmen einer mehrtägigen Saftkur. Wenn man so etwas im Internet bestellt, dann sind die Flaschen im Regelfall schon mehrere Wochen in irgendeinem Lager gestanden.

Was unterscheidet Ihre Saftproduktion von anderen Saftherstellern?

Wir sind die erste Juicebar in Österreich, welche ausschließlich mit Slow Juicern arbeitet. Ob eine Saftpresse mit 50 Umdrehungen oder mit 5000 Umdrehungen pro Minute arbeitet, macht einen riesigen Unterschied in Puncto Geschmack, Vitamin- und Nährstoffgehalt, Aroma, Konsistenz und Qualität. Ein Slow Juicer holt besonders schonend und langsam das Beste aus Obst und Gemüse, bei minimalster Oxidation

Säften für Profis, welche zu 100% aus Gemüse bestehen. Da jeder Saft von Hand gepresst wird, gibt es auch die Möglichkeit, auf Allergien oder Unverträglichkeiten einzugehen und die Pakete zu individualisieren. Die Gesundheitsziele sind meistens der Wunsch nach mehr Obst und Gemüse am Speiseplan, eine Entlastung der Verdauung, sich einfach etwas Gutes zu tun oder auch das eine oder andere Kilo loszuwerden.

Damit die Saftkur die beste Wirkung garantiert, sollte da wirklich keine feste Nahrung aufgenommen werden?

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© Unsplash/Maddi Bazzocco
Generell sollte man frische und kaltgepresste Säfte als Investition in seinen Körper betrachten und nicht als Ausgabe.

und ohne Hitze, deswegen spricht man auch von „kalt gepressten“ Säften. Außerdem setzen wir ausschließlich auf biologische Zutaten, welche wir über einen Biohof aus Oberösterreich beziehen. Wir wollen keinen Saft im Plastik bzw. kein Plastik im Saft, deswegen gibt es unsere Produkte ausschließlich in Glasflaschen. Unsere Juices sind zu 100% roh, sie werden weder mit Hitze pasteurisiert, noch mit Hochdruckpasteurisierung behandelt. Rohe Juices bieten ein Maximum an Vitamin- und Nährstoffen und sind ca. 4-5 Tage haltbar, danach geht der Vitamingehalt rapide runter und die Säfte beginnen zu kippen. Jeder Saft wird in unserer Saftmanufaktur von Hand gepresst und abgefüllt.

FREIZEIT

POSITIV ÜBERRASCHT

Als Newbie in dem Thema hatte ich anfangs großen Respekt vor der Kur. Wie wird es meinem Kreislauf gehen? Werd ich Hunger haben? Schaffe ich das überhaupt? Diese Fragen geisterten mir Tage davor schon durch den Kopf. Aber ich war hoch motiviert und bin im Nachhinein sehr begeistert von der Entschlackung. Ich hatte die drei Tage lang jeweils unterschiedliche Pakete. Am ersten Tag startete ich mit leichten Saft- und Gemüsesäften (Beginner Cleanse), am zweiten Tag mit etwas stärken (Pro Cleanse) und am dritten Tag machte ich das Winter Cleanse mit einer Kombination aus Suppe, Gemüse- und Fruchtsäften. Ich hatte Sorge, dass mir die Rezepturen nicht schmecken, aber ich mochte tatsächlich jeden Saft bzw.

Suppe, bin aber üblicherweise auch nicht recht „haglich“ beim Essen/Trinken. All in all ist es mir super ergangen. Am zweiten Tag hatte ich etwas Kopfschmerzen, die vergingen aber nach ein bisschen Rasten wieder. Ich hatte keinen Hunger, war sogar zweimal mit Freund:innen in einem Restaurant (ich hab natürlich nur Wasser bestellt) und hab mich nicht einmal leid gesehen. Mir kommt vor, dass ich etwas mehr Bewusstsein für meinen Körper bekommen habe, wieder auf mein Hungergefühl hören kann und nicht darüber hinaus esse. Ich werde solche Säfte jetzt definitiv öfter in meinen Alltag integrieren. L A N A

LEICHTER GESAGT ALS GETAN

Ich probiere gerne Ernährungstrends aus und habe mich zum Start der Fastenzeit gefreut, eine Saft- und Suppenkur zu wagen. Eine Saftkur habe ich bereits vor ein paar Jahren gemacht, daher habe ich mich absichtlich für mehr Gemüse entschieden. Die warmen Mahlzeiten haben mir ebenfalls zugesagt. Die Suppenkur beinhaltet drei Suppen und drei Säfte, begonnen wird mit einem Apfelessig-Zimt-Ahornsirup-Drink. Danach folgt gleich die erste Suppe mit Brokkoli, Zucchini und Kartoffeln – das war mit Abstand meine liebste Suppe der Kur, sie ist sehr würzig und wohltuend als Start in den Tag. Trotzdem war es ungewohnt schon um 10 Uhr eine Suppe zu

essen. Danach folgte eine cremige Spinat-Sellerie-Lauch-Suppe, die ebenfalls recht gut gewürzt war und die dritte Suppe war mit Paprika, Süßkartoffel und Tomate. Abends gab es dann einen Rote-Rübe-Karotte-Apfelsaft und zwischendurch einen Mandel-Dattel-Drink. Ich muss gestehen, ich habe mir die Kur einfacher vorgestellt. Ich hatte abends ständig Hunger und bei wenig Anstrengung Kreislaufbeschwerden. Auf meinen Kaffee konnte ich auch nicht verzichten, nur auf die Milch. Sollte ich mich wieder mal für eine flüssige Kur entscheiden, greife ich zu einer Saftkur, da ich dabei mehr Fruchtzucker bekomme und mein Kreislauf das, denke ich, braucht. Die Brokkoli-Zucchini-Kartoffel-Suppe werde ich aber nachkochen, die fehlt mir tatsächlich.

E L I S A B ET B U C H E G G E
S HN E I D E R
© privat
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© Katharina Paschuk

BUSINESS

#wutundtrauer • #frauenanderspitze • #goldmine

TEILZEIT-TRENDS

Frauen reduzieren für die Familie, Männer für mehr Freizeit

Laut einer repräsentativen Umfrage von Marketagent im Auftrag von karriere.at zeigt sich ein deutlicher Geschlechterunterschied zu den Gründen von Teilzeitbeschäftigung. Rund 36 Prozent der Frauen gaben an, in Teilzeit zu arbeiten, um Care-Arbeit zu leisten. Nur etwa sieben Prozent der Männer gaben hingegen an, ihre Stunden für die Familie zu reduzieren. Ihre Hauptgründe für eine Teilzeitbeschäftigung sind demnach mehr Freizeit oder ein berufsbegleitendes Studium. „Um die Vollzeitbeschäftigung für Frauen attraktiver zu gestalten, bedarf es besserer Unterstützung bei der Betreuung von Kindern und Angehörigen, sowohl von Partner:innen als auch von Arbeitgeber:innen und der Politik“, betont Georg Konjovic, CEO von karriere.at.

© Pexels/Ketut Subiyanto

Emotionen werden in der Arbeitswelt mit Skepsis betrachtet, vor allem Gefühle wie Trauer oder Wut. Warum es jedoch wichtig ist, seinen Gefühlen auch im Job Raum zu geben, erklärt Microsoft-Managerin und Autorin Magdalena Rogl.

REDAKTION: Tjara-Marie Boine | FOTOS: Unsplash/Valentin Muller, Hersteller

Gefühle in der Arbeitswelt?

Das ist für viele ein No-Go – zumindest wenn es um negative Gefühle geht. Gemeinsam mit den Kolleg:innen den erfolgreichen Abschluss eines Projekts feiern? In Ordnung. Aber Gefühle wie Trauer, Wut oder Angst sollen doch bitte daheim bleiben. Auch die Microsoft-Managerin

Magdalena Rogl machte ähnliche Erfahrungen: „Lena, du bist viel zu emotional. Und damit untergräbst du deine Autorität“, sagte ihr eine Arbeitskollegin nach einer Workshop-Präsentation. Grund genug für die Managerin, sich in ihrem Buch „MitGefühl“ intensiv mit der Thematik auseinanderzusetzen und mit der Frage, warum Menschen oft

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der Meinung sind, dass Gefühle keinen Platz im Unternehmen haben sollen.

Geheult wird auf dem Klo. Um dem Phänomen auf den Grund zu gehen, versucht Magdalena Rogl im ersten Teil ihres Werkes den Begriff „Emotionen“ zu definieren. Sie beschreibt eine Emotion als „eine psychologische und/oder physiologische Reaktion auf eine Situation“. Schließlich reagieren wir Menschen nicht nur gedanklich auf Erlebnisse, sondern auch körperlich – beispielsweise mit Gänsehaut, wenn uns etwas berührt, oder mit Herzrasen, wenn uns etwas stresst. Dabei merkt die Managerin an, dass Gefühle in unserer Gesellschaft oftmals als etwas Schwieriges oder Lästiges angesehen werden. Auch ihr selbst wurde das immer wieder vor Augen geführt, denn bei jedem ihrer Emotionen-Workshops wurde sie aufs Neue gefragt: „Wie sollen wir denn arbeiten, wenn plötzlich alle weinen?“ Jedoch solle es nicht darum gehen, dass alle Menschen ihre Emotionen am Arbeitsplatz ungefiltert ausleben, so die Autorin. Vielmehr müsse man die eigenen Emotionen bewusster wahrnehmen.

Von Emotionalität zu emotionaler Intelligenz. Denn nur wer die eigenen Emotionen bewusst wahrnehmen kann, könne ein Selbstbewusstsein und so auch eine emotionale Intelligenz entwickeln. Emotionale Intelligenz defi-

niert die Autorin als die Fähigkeit, „eigene und die Gefühle anderer bewusst wahrzunehmen, sie nachzuvollziehen, zu reflektieren und sinnvoll zu nutzen.“ Um also den Schritt von Emotionalität zu emotionaler Intelligenz zu schaffen, müsse man die eigenen Emotionen nicht nur reflektieren und analysieren, sondern sie auch als Wegweiser für die eigenen Ziele verwenden. Sich zum Beispiel zu fragen: „Warum werde ich aggressiv, wenn ich gestresst bin?“, kann dabei helfen, zu spüren, dass die eigenen Aggressionen vielleicht Anzeichen dafür sein könnten, dass man körperlichen Ausgleich für die Anspannung braucht. „Je mehr wir uns damit auseinandersetzen, umso größer und verlässlicher wird unsere Fähigkeit, eigene Gefühle und die von anderen konkret wahrzunehmen, zu verstehen und damit umzugehen – und so eine emotionale Intelligenz zu entwickeln“, schreibt sie. Übrigens: Der Mythos, es gäbe eben sehr emphatische Menschen auf der einen Seite und nicht emphatische Menschen auf der anderen, sei falsch, so die Managerin. „Wir können unser Einfühlungsvermögen wie einen Muskel trainieren.“

Emotionen als Grundlage für Erfolg. Studien und Umfragen zeigen immer deutlicher: Menschen mit einer hohen emotionalen Intelligenz sind in der Lage, sich und andere erfolgreich

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durch Herausforderungen zu navigieren. Führungskräfte, die sich emotional und menschlich zeigen, fördern außerdem das Bewusstsein der Belegschaft, dass es in Ordnung ist, die eigenen Gefühle zu zeigen. So können Arbeitgeber:innen Sicherheit in der Unsicherheit vermitteln. Jedoch sei es nicht nur wichtig, Führungskräfte mit emotionaler Intelligenz einzusetzen, sondern auch Teams darin zu trainieren. Denn je mehr wir versuchen, uns als Einzelperson in andere hineinzuversetzen, desto mehr können wir die (Arbeits-)Welt aus ihrer Perspektive wahrnehmen und so lernen, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken. Das stärkt nicht nur die eigene mentale Gesundheit, sondern auch den Erfolg im Job: Emotional intelligente Teams seien vor allem erfolgreich und wettbewerbsfähig. Besonders in Krisen zeige sich, dass diese Teams Konflikte frühzeitig erkennen und sie lösungsorientiert angehen würden. Auch Magdalena Rogl ist der Meinung, dass ihre emotionale Intelligenz sie in ihrem Berufsleben weitergebracht und ihr schlussendlich sogar zu ihrem aktuellen Job verholfen habe.

In Ihrem Buch schreiben Sie, dass Gefühle für die Arbeitswelt notwendig sind. Wie kann man Gefühle im Beruf nutzen, anstatt sie zu verdrängen?

Magdalena Rogl: Gefühle machen uns als Menschen aus – und zwar in all ihren Facetten. Wenn wir sie gründlich reflektieren, dann sind sie wichtige Wegweiser und unterstützen uns bei unse-

rem Erfolg. Emotionen haben erstmals keinen Wert. Sie sind weder positiv noch negativ, sondern einfach da. Wichtig ist, sie erst einmal wahr- und anzunehmen, bevor man sie bewertet. Wenn wir beispielsweise Angst vor einem Projekt verspüren, dann ist es wenig hilfreich, das zu verdrängen, sondern umso wichtiger, sich zu fragen: Woher rührt diese Angst? Hat sie vielleicht gar nichts mit der Aufgabe zu tun, sondern mit einer negativen Erfahrung, die wir einmal gemacht haben? Wer sich mit diesen Fragen auseinandersetzt, kann daran wachsen und sich weiterentwickeln. Wer dagegen Emotionen ignoriert oder unterdrückt, blockiert sich selbst, die eigene Kreativität und Produktivität.

Was muss sich Ihrer Meinung nach in der Arbeitswelt in Bezug auf Emotionen ändern?

Im beruflichen Kontext assoziieren viele mit dem Wort Emotionen das Sensibelchen oder cholerische Chef:innen, die schreien und ihren Mitarbeitenden so viel Angst machen, dass sie spuren. Alle Emotionen ungefiltert auszuleben ist genauso unsinnig, wie sie zu verdrängen. Was wir wirklich brauchen ist emotionale Intelligenz und Mitgefühl –an erster Stelle mit uns selbst. Wenn wir unsere Emotionen bewusst wahrnehmen, sie reflektieren, statt sie zu ignorieren, haben wir die Chance, zu lernen und zu wachsen. Und genau das ist für unsere Arbeitswelt so wichtig: Lebenslanges Lernen.

Wie erkenne ich als Arbeitnehmer:in Arbeitgeber:innen, die Empa-

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ZUM NACHLESEN

MITGEFÜHL –„Warum Emotionen im Job unverzichtbar sind“ von Magdalena Rogl EMF-Verlag

ISBN 978-3-7459-1321-7 € 18,50

thie und eine emotionale Arbeitskultur fördern?

Aus meiner Sicht sind es oft die Zwischentöne, die hier eine große Rolle spielen: Wie gehen Mitarbeitende miteinander um? Wie sprechen Mitarbeitende über ihren Arbeitgeber? Oder tun sie es überhaupt? Eine Unternehmenskultur ist nichts, was auf einer Website steht, sondern etwas, das jeden Tag gelebt werden sollte. Ich finde auch, dass das eine sehr gute Frage in einem Bewerbungsgespräch sein kann: Wie wird in Ihrem Unternehmen die Kultur gelebt? Welche Rolle spielt Empathie im Unternehmensalltag? Eine offene und ehrliche Kommunikation ist immer ein sehr gutes Zeichen dafür, dass es in Unternehmen Raum für Empathie und eine emotional intelligente Arbeitskultur gibt.

Gibt es bestimmte Techniken, die Ihnen persönlich helfen, mit Ihren Emotionen umzugehen?

Die eine Zaubertechnik gibt es für mich nicht, weil es natürlich sehr auf die Situation ankommt. Grundsätzlich hilft es mir immer, die Emotion erstmals wahrzunehmen – und mir dabei immer bewusst zu machen, dass Gefühle temporär sind. „Ich fühle mich gerade sehr wütend“, hat eine ganz andere Bedeutung als „Ich bin wütend.“ Ich bin nicht meine Emotion. Alleine mir das bewusst zu machen, hilft mir meistens schon sehr. Manchmal ist es aber auch ganz simpel und mir hilft einfach ein kaltes Glas Wasser – oder ein Stück Schokolade.

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WAS DIE ZINSEN FÜR DEN

bedeutenGOLDPREIS

REDAKTION: Susanne Bickel

FOTOS: Unsplash/Jingming Pan

Wenn die Welt brennt, setzen Investor:innen auf Gold. Die globale Nachfrage nach Gold ist so hoch wie schon lange nicht mehr – genauer gesagt seit dem Jahr 2011, das besagt der jüngst veröffentlichte Jahresreport der Branchenorganisation World Gold Council (WGC). Das überrascht auf den ersten Blick, denn hohe Zinsen sind üblicherweise kein Umfeld, in dem sich eine Anlageklasse wie Gold wohlfühlt.

Sparer:innen. Sobald es Zinsen zu haben gibt, investieren Sparer:innen auch wieder in Sparkonten – diese gelten ebenfalls als sicher und werfen Zinsen ab. Die Zinsen sind aber bereits wieder im Sinkflug, denn der Zinssatz der Banken bildet die Zukunft ab. Für das erste Halbjahr 2024 werden bereits wieder Zinssenkungen erwartet. Die Spekulationen auf diese baldigen Zinssenkungen verschafften dem Goldpreis in den vergangenen Wochen und Monaten Höhenflüge. Kurz vor Jahresende lag der Goldpreis bei einem historischen Allzeithoch von 2.135 US-Dollar je Unze (31,1 Gramm). Aktuell liegt er zwar wieder bei rund 2.000 Dollar, das ist aber noch immer außergewöhnlich hoch. Weltweit werden jährlich rund 3.300 Tonnen Gold gefördert. Der größte Teil, also mehr als die

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SUSANNE BICKEL

Finanzexpertin „DIE PRESSE“

IN KOOPERATION MIT

Hälfte des Goldes, geht in die Schmuckproduktion, rund zehn Prozent in die Industrie und immerhin fast ein Drittel wird zu Goldbarren und Goldmünzen verarbeitet. Zu den beliebtesten Münzen in Österreich zählen der Wiener Philharmoniker, Krügerrand, Maple Leaf, Britannia und österreichische Handelsgoldmünzen wie beispielsweise Dukaten.

Krisenzeiten. Es liegt in der Natur des Menschen, dass er sich in unsicheren Zeiten nach krisenfesten Anlagen umschaut. Deshalb gewinnt Gold fast immer in Krisenzeiten. So war etwa die Nachfrage nach Goldmünzen und Goldbarren mit Ausbruch der Covid-Pandemie hoch wie lange nicht. Der Krieg in der Ukraine tat anschließend sein Übriges. Und nach dem Angri auf Israel im Oktober 2023 legte der Goldpreis die bis dahin erfolgreichste Woche im vergangenen Jahr hin. Es hat seine Gründe, dass Gold in diesen Zeiten als sicherer Hafen gilt. Das Edelmetall hat eine lange Tradition als Zahlungs- und Wertwahrungsmittel, denn Investor:innen setzen in Zeiten geopolitischer Krisen lieber auf Gold als auf Aktien. Die Unternehmen, die hinter den Aktien stehen, leiden beispielsweise unter der Verschlechterung der Konjunkturlage. Erst recht, wenn die Krisenregion zu den wichtigsten Öllieferanten gehört, wie es im Nahost-Krieg der Fall ist.

Ölversorgung. So gilt etwa die Straße von Hormus als neuralgischer Punkt der internationalen Ölversorgung. Nahezu ein Fünftel der globalen Ölliefer-

Der Goldpreis hat ein Rekordjahr hinter sich und ist auch heuer außergewöhnlich hoch. Das Edelmetall gilt vor allem als sicher und ist ein Schutz gegen die Inflation. Auch die Zentralbanken decken sich stark mit Goldbeständen ein. Worauf soll ich achten, wenn ich mir selbst Goldbarren kaufen möchte?

Informationen

INFLATIONSSCHUTZ

Gold wird in US-Dollar gehandelt, deshalb macht ein hoher Wechselkurs Gold für Käufer:innen aus anderen Währungsräumen teurer. Trotzdem gilt das Edelmetall als Schutzwährung gegen Inflation – dies deshalb, weil es nicht einfach vervielfältigt werden kann. Keine Zentralbank der Welt kann die Goldmenge auf Knopfdruck ausweiten und damit den Wert verwässern.

DIVERSIFIKATION

Gold gehört also bei einem breit gestreuten Portfolio dazu und lässt die Anleger:innen derzeit auch ruhig schlafen. Aber trotz aller Spekulationen sollte man nicht davon ausgehen, dass der Preis garantiert weiter steigen wird.

ZINSSENKUNG

Eine nahende Zinssenkung hätte einen erheblichen Einfluss auf den Goldpreis. Die amerikanische Notenbank Federal Reserve hat in jüngster Zeit Signale gesendet, dass sie bereit ist, Zinsen zu senken, um die Wirtschaft anzukurbeln. Die Europäische Zentralbank würde dann wohl nachziehen. Dies könnte den Goldpreis weiter in die Höhe treiben, da niedrigere Zinsen die Attraktivität von Anlagen wie Gold erhöhen.

MEIN GELD

kette verläuft auf diesem Weg, eingebettet zwischen der arabischen Halbinsel und dem Iran. Das lässt auch den Ölpreis wieder ansteigen. Eine mögliche GoldpreisRallye hängt aber nicht nur vom weiteren Verlauf des Konflikts ab, sondern auch vom Verhalten der Notenbanken.

Realzinsen. Bereits die Hoffnung auf sinkende Realzinsen nimmt einen Einfluss auf den Goldpreis. In der Eurozone ist schon länger von einer Senkung die Rede, und die amerikanische Notenbank Fed hat bereits verlautbaren lassen, dass die Leitzinsen wohl im zweiten Quartal gesenkt werden.

Trotzdem gilt das Edelmetall als Schutzwährung gegen Inflation – dies deshalb, weil es nicht einfach vervielfältigt werden kann. Und die Inflation war ja bis vor kurzem bekanntlich so hoch wie seit den 1970er-Jahren nicht mehr. Blickt man in der Zeit zurück, erlebte der Goldpreis in den vergangenen Jahrzehnten immer vor allem dann wieder Höhenflüge, wenn Anleger:innen eine hohe Inflation erwarteten oder es tatsächlich zu einer starken Geldentwertung kam.

Zentralbanken. Es sind aber nicht nur die Privatanleger:innen, die den Goldpreis beeinflussen. Vor allem die Nachfrage von Zentralbanken ist konstant hoch und hat im vergangenen Jahr 1037 Tonnen erreicht. Gemäß dem Gold-Report ist das der zweithöchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen, wenn auch 45 Tonnen weniger als der Rekordwert des Vorjahrs.

China und Polen. Vor allem die Zentralbanken in China und Polen stechen bei dem Goldrausch hervor. Seit der Jahrtausendwende hat China seine Goldbestände von unter 500 auf mehr als 2.200 Tonnen gesteigert. Dabei kann aber davon ausgegangen werden, dass die inoffiziellen Bestände noch höher sind, denn Daten aus der Volksrepublik werden nur spärlich bekannt gegeben. Die Strategie dahinter ist durchaus bemerkenswert. Zum einen will sich China, ähnlich wie

Es hat seine Gründe, dass Gold in diesen Zeiten als sicherer Hafen gilt.

andere Länder auch, weiter vom US-Dollar-System unabhängig machen. Die USA nutzen die Stärke des Dollar für ihre Interessen: etwa, um Russland mit Sanktionen zu belegen und russische Banken aus dem Swift-System auszuschließen. Damit können die USA unliebsame Länder relativ einfach ausschließen. Die BRICS-Staaten, allen voran China, wollen den US-Dollar durch ein „multipolares Währungssystem“ ersetzen.

Zudem will die Volksrepublik mit den Goldkäufen das Vertrauen in ihre eigene Währung stärken: China hat lediglich Devisenreserven von unter fünf Prozent in Gold angelegt. Zum Vergleich: In den USA und Deutschland sind es fast 70 Prozent. Und der Yuan soll im globalen Handel stärker verwendet werden. Saudi-Arabien liefert etwa sein Öl an China gegen Bezahlung von Yuan – und damit unter Umgehung des US-Dollars.

Investieren. Wer nun selbst in Goldbarren investieren möchte, kann darauf achten, dass die Barren von international anerkannten Schmelz- und Prägeanstalten produziert wurden. Das erkennt man beispielsweise an einem LBMA-Zertifikat. Diese Zertifizierung ist das oberste Qualitätssiegel und wird von der London Bullion Market Association (LBMA) vergeben. Produkte sowie Produzent:innen, die diese Zertifizierung aufweisen, können online auf der „Good Delivery“-Liste abgerufen werden. Und damit sind die Barren anschließend international auch wieder verwertbar.

MEHR IM PODCAST UNTER: diepresse.com/podcast
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WIR

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Wir haben schon immer nach vorne geschaut: von Oberösterreich über Wien auf die ganze Welt. Denn nur so können wir unsere Kund:innen zuverlässig unterstützen und erfolgreich begleiten.

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„FRAUEN SIND

GEBORENE LEADERINNEN“

Die sich immer schneller verändernde Arbeitswelt erfordert moderne Führungsstile. FutureFem unterstützt Frauen auf ihrem Weg zur Spitze.

Frauen in Führungspositionen sind nach wie vor eher eine Ausnahme als die Regel. Eine aktuelle Studie der Arbeiterkammer Wien zeigt, dass in Österreich der Frauenanteil in Geschäftsführungspositionen deutlich unter dem EU-Durchschnitt liegt. Dabei sind Firmen mit hoher Gender-Diversität bis zu 25 % profitabler und ziehen Nutzen aus glücklicheren Teams sowie einer lebendigeren Kultur.

Zeichen der Veränderung. Der Weg zu mehr Frauen in Führungspositionen erfordert nicht nur individuelle Entwicklung, sondern auch gesellschaftliche und unternehmerische Initiativen. Um die Vision von mehr Diversität in Spitzenpositionen zu verwirklichen, setzt das Westfield Donau Zentrum einen wichtigen Schritt. Das FutureFem-Mentoring-Programm

REDAKTION: Laura Altenhofer

bietet nicht nur Einblicke in erfolgreiche Karrierewege von inspirierenden Frauen, sondern fördert auch gezielte Unterstützung für junge Frauen. Welche Eigenschaften Frauen zu geborenen Leaderinnen machen, wie wichtig weibliche Vorbilder sind und was sich ändern muss, damit sie ihr volles Potenzial entfalten können, weiß Kathrin Abendschein, Business Coach und Speakerin bei FutureFem.

Führungskräfte mit Empathie. „Frauen sind geborene Leaderinnen, die sich durch ihre hohe emotionale Intelligenz auszeichnen. Diese ermöglicht es ihnen, nicht nur ihre eigenen Gefühle zu verstehen, sondern auch die Emotionen anderer zu erkennen und darauf einzugehen“, so Kathrin Abendschein. Diese Soft Skills sind in Führungspositionen von unschätzbarem Wert, da sie zu einer Arbeitskultur beitragen, in der Vertrauen, Sicherheit und Kreativität gefördert werden. Zudem legen sie den Grundstein für nachhaltige zwischenmenschliche Beziehungen und erfolgreiche Teamarbeit.

Selbstzweifel. Trotz ihrer Erfolge beobachtet die ehemalige Marketingmanagerin, dass Frauen sich oft selbst extrem hohe Ansprüche setzen und nach Perfektion streben. „Diese Überzeugungen zum Thema Perfektionismus

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© Dragan Dok
Für mich waren und sind weibliche Vorbilder wie Leuchttürme in meinem Leben.

verursachen enormen inneren Druck und hindern Frauen oft daran, beruflich weiterzukommen, weil sie sich noch nicht bereit für neue Herausforderungen fühlen.“ In ihrem Coaching-Ansatz setzt sie darauf, tief verwurzelte Glaubenssätze aufzubrechen und schrittweise durch ermutigende zu ersetzen.

Inklusion. Die Unternehmerin und leidenschaftliche Verfechterin von Gleichberechtigung betont aber vor allem auch den unternehmerischen Beitrag zur Förderung von Frauen:

„Unternehmen müssen Gender-Diversität als Schlüssel zu besserer Leistung und einer stärkeren Kultur erkennen. Diese Einsicht sollte dazu führen, dass die Förderung und Gleichstellung von Frauen als zentrale Unternehmensaufgabe verstanden und vom Top-Management aktiv unterstützt wird“, erklärt Abendschein. Sie hebt hervor, dass es entscheidend ist, Männer von Anfang an in diese Initiativen einzubeziehen, um einen echten Dialog und Veränderung zu fördern.

Weibliche Vorbilder. Mentoring-Programme wie das FutureFem im Westfield Donau Zentrum, bei dem neben Kathrin Abendschein noch weitere namhafte Speakerinnen wie etwa Marina Hoermanseder oder Christl Clear auftreten, würden jungen Frauen auf zahlreichen Ebenen einen enormen Mehrwert bieten. „Sie ermöglichen Einblicke in die Lebens- und Karrierewege erfolgreicher Frauen, die als Inspirationsquelle und Wegweiser dienen. Mentees erhalten die Chance, gezieltes Feedback und wertvol-

le Ratschläge von ihren Mentorinnen zu bekommen, wodurch sie ihre Fähigkeiten ausbauen, Selbstbewusstsein stärken und ihre Karriereambitionen schärfen können. Darüber hinaus eröffnen diese Programme die Möglichkeit, ein professionelles Netzwerk auf- und auszubauen, das für ihre berufliche Zukunft äußerst wertvoll sein kann.“

„Für mich waren und sind weibliche Vorbilder wie Leuchttürme in meinem Leben. Sie bieten Orientierung, Motivation und eröffnen neue Perspektiven. Besonders für Mädchen und junge Frauen ist es wichtig, dass es ausreichend weibliche Vertreterinnen in Führungspositionen sowie in verschiedensten gesellschaftlichen und beruflichen Bereichen gibt. Sie demonstrieren, dass man auch in männerdominierten Umfeldern erfolgreich sein kann, Kinder und Karriere ohne Kompromisse vereinen und sich mit dem eigenen Geschäft selbstständig machen kann – und das ganz allein.“

FRAUENPOWER IM WESTFIELD DONAU ZENTRUM

Unter der Leitung von Center Managerin Julia Gattringer werden sieben Top-Speakerinnen, darunter Modedesignerin Marina Hoermanseder, Influencerin Christl Clear, Aufsichtsrätin Brigitte Ederer, Start-Up Gründerin Kosima Kovar und Business Coach Kathrin Abendschein, ab 14. März ihr wertvolles Wissen und ihre Erfahrungen an sieben Abenden teilen. Julia Gattringer betont: „ Bereits seit Beginn meiner Laufbahn als Center Managerin setze ich mich kontinuierlich für die Stärkung von Frauen ein und möchte ihnen im Westfield Donau Zentrum eine Bühne bieten. Unser Ziel ist es, die weibliche Gemeinschaft einzubeziehen, etwas zurückzugeben und die ESG-Initiativen mit einem Schwerpunkt auf der Förderung von Frauen weiter auszubauen. Als österreichweit einziges Einkaufszentrum bieten wir nun das kostenlose Mentoring-Programm FutureFem an, an dem jede junge Frau teilnehmen kann.“

VISIONÄRIN.

Center-Leiterin Julia Gattringer macht das Westfield Donau Zentrum zu einem Ort für Gleichberechtigung und Female Empowerment

© Dragan Dok © Tamara Zauner Kathrin Abendschein
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FINANZEN SIND

FRAUENSACHE

REDAKTION: Lana Schneider |

Vyhnalek

Patricia Kasandziev ist als weibliches Vorstandsmitglied in einer Bank eine Ausnahmeerscheinung. Wir sprachen mit der Digitalisierungsexpertin über Frauen in Führungspositionen und die Bedeutung von Finanzbildung f ü r Frauen.

Mag. Patricia Kasandziev ist seit 2022 Vostandsmitglied der bank99.

Nur etwas mehr als 10 Prozent der Spitzenpositionen in den umsatzstärksten österreichischen Unternehmen sind weiblich besetzt. Eine dieser wenigen Frauen ist Patricia Kasandziev. Die studierte Betriebswirtin beschäftigte sich schon während des Studiums mit Digitalisierung und Prozessoptimierung, arbeitete von 2000 bis 2008 bei der Österreichische Volksbanken AG und entwickelte Online-Banking Lösungen wie wir sie heute kennen maßgeblich mit. Ihr weiterer Karriereweg führte sie zu großen österreichischen Banken, wo sie unter anderem auch die Digitalisierung des Bankings vorangetrieben hat. Im Oktober 2022 wurde sie schließlich zur Vorständin der bank99 bestellt: „Ich hab‘s immer gern, wenn ich etwas bewegen und mitgestalten kann. Das ist in der bank99 definitiv der Fall.“

Perspektivenwechsel. 2023 waren zwar so viele Frauen in Führungspositionen wie noch nie zuvor, doch es besteht noch Luft nach oben. „Wir sehen einen positiven Trend, das ist dem Einsatz vieler engagierter Frauen auf allen Ebenen, erfolgreichen Managerinnen und Politikerinnen geschuldet. Diverse Teams sind – wie man auch aus zahlreichen Studien weiß – deutlich erfolgreicher, vor allem weil Herausforderungen aus unterschiedlichen Perspektiven heraus angepackt werden können. Das sehe ich auch in meiner täglichen Arbeit mit meinem diversen, bunten Team“, zeigt sich Kasandziev optimistisch.

Essenzielle Finanzbildung. Vor allem Kinderbetreuungspflichten und Teilzeitmodelle sieht die Vorständin als große finanzielle und berufliche Herausforderung für Frauen. „Flexible Arbeitsmodelle und konkrete Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind wichtige Faktoren“, ergänzt sie. Außerdem sieht Kasandziev Aufholbedarf in Sachen Finanzbildung: Eine private Pensionsvorsorge wird immer bedeutender und erhält in Österreich wenig Beachtung. Die Pensionen werden sich künftig nicht mehr zu 100 Prozent aus dem Staatstopf finanzieren lassen. Sie empfiehlt so früh wie möglich ein privates Ansparmodell, um die Pensionslücke zu schließen. Diese sei aufgrund der Care-Arbeit bei Frauen besonders groß.

Positive Aussichten. Aufholbedarf besteht, das weiß auch die Politik. Kasandziev sieht jedoch eine Chance, Verbesserungen auf den Weg zu bringen, auch dank der 2021 beschlossenen nationalen Finanzbildungsstrategie. Ein breit angelegtes Verständnis über Geld- und Finanzthemen, das Wissen über Ansparmodelle zur privaten Vorsorge und eine solide Aufklärung über das Thema Verschuldung vor allem bei jungen Menschen sind unbedingt notwendig, ist sich die Expertin sicher.

© Shutterstock BUSINESS 122

FREIZEIT

#tropeninsel • #eventkalender • #schönshoppen

GANZ GROSSES KINO

Neuheiten im Cineplexx in der SCS

Filmfans aufgepasst: Das Cineplexx Westfield in der SCS ist nach dem Umbau letzten Jahres definitiv einen Besuch wert. Durch die Neuerung entstanden zwei weitere Kinosäle und vier Premium-Säle, „Suiten“, die einen besonderen Luxus versprechen. Ein Platzservice in ausgewählten Sälen in Kooperation mit dem Italiener „ROSSO by l‘autentico“ sorgt für genussvolle Momente zwischendurch. Mit dem top Sound-System und Projektoren taucht man besonders stimmungsvoll in die Filme ein. Übrigens, voraussichtlich im März auf der Leinwand: „Alles Fifty Fifty“, „Chantal im Märchenwald“ und „Kung Fu Panda 4“.

MANAS YOGA

Nachhaltiges Equipment, diverse Community, beruhigende Klangfrequenzen: Das Yoga-Studio Manas Yoga sorgt seit September für ein neues, holistisches Yoga-Erlebnis im ersten Bezirk. Jetzt auf www.wienerin.at mitmachen und eine immersive Yoga-Session deiner Wahl bei Manas Yoga gewinnen!

LINSBERG ASIA –FERNÖSTLICHER FRÜHLING

Jelenska Ungestörte Ruhe, Erholung und Entspannung – dafür steht Linsberg Asia: Österreichs einzige Erwachsenentherme, die nur 40 Minuten von Wien entfernt ist. Das 4-Sterne-Superior-Hotel präsentiert sich mit Haubenkulinarik, einem exklusiven Hotel-Spa, vielfältigem Massageund Kosmetikangebot und Sonnenterrasse. Der beste Zeitpunkt für eine Auszeit? Jetzt. Genuss, Gelassenheit und herzliche Gastfreundschaft begleiten den fernöstlichen Frühling in Bad Erlach. Mit elf Pools, und neun Saunen – geführte Aufgüsse inklusive.

Neue Thermen-Angebote: Therme & Refugium Relaxlounge, Kuschel-Liegen, Therme & Private Spa. Therme & Thai Dinner, Asia Beauty-Tag.

Hotel-Tipp: Fernöstlicher Frühling zur Kirschblüte, 2 Nächtigungen mit HP, Massageöl am Zimmer, Therme & Kirschblütenmassage ab € 380 p.P. im DZ. Osterbrunch am Ostersonntag, Oster-Angebot. www.linsbergasia.at

© Jutta Christl
© Philipp
© Linsberg Asia ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Wenn unser eigener Energiehaushalt im Gleichgewicht ist, geht alles einfacher“, erklärt Rahma. „Die Energielevel eines jeden Menschen haben Höhen und Tiefen, wie auch unsere Stimmungslagen. Wie ein Akku müssen sie wieder aufgeladen werden, wenn sie niedrig sind.“ Rahma ist Balinesin und arbeitet im Talise Spa, dem hauseigenen Wellnesstempel des Luxusresorts Jumeirah Bali in Uluwatu. Eingebettet in einen traditionellen balinesischen Heilgarten werden Gäste hier mit ganzheitlichen

Behandlungen verwöhnt, die den Energiehaushalt in Balance halten und die Gäste wieder in Einklang mit sich selbst bringen sollen. Die Grundlage bildet Negara Kertagama – eine heilige javanische Schrift aus dem 14. Jahrhundert, die den Weg zu einem ausgeglichenen Leben vorzeichnet. Wir kommen in den Genuss einer typisch balinesischen Massage, dürfen unsere eigenen Kerzen gießen und Duftöle mischen.

Im Gleichgewicht. Die Behandlungen im Talise Spa werden an das individuell dominante

DIE ENTDECKUNG DER LANGSAMKEIT

TEXT: Andrea Lichtfuss

FOTOS: Jumeirah Bali, privat

Alle streben nach einem achtsamen Leben. In Bali wird die vielgerühmte „Mindfulness“ längst gelebt – ganz ohne anleitenden Podcast.

Chakra angepasst, das anhand des Geburtsdatums berechnet wird. Chakren sind Energiezentren, die an unserem Körper entlang verlaufen und die physische, geistige und emotionale Ebene in Balance halten. Bei manchen Menschen sitzt das Chakra auf der Stirn, bei anderen im Hals oder im Herzen – oder auch außerhalb des Körpers, wie Rahma erklärt: „Das neunte Chakra beispielsweise sitzt oberhalb des Kopfes, es stellt die Verbindung zur göttlichen Welt dar.“ Ist ein Chakra blockiert oder aus der Bahn geraten, könne sich das in Form von Ängsten, Zweifeln oder körperlichem Unwohlsein zeigen. „Dann ist es an der Zeit, die Batterien wieder aufzuladen, zum Beispiel mit Atemübungen und achtsamen Aktivitäten wie Yoga oder Meditation“, fährt Rahma fort. Auch ein Gebet

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könne dabei helfen, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Ich frage Rahma, wie oft sie beten müsse. „Es geht dabei nicht um eine Verpflichtung“, meint sie. „Man betet, wenn das Herz danach verlangt. Es geht um ein Gefühl.“

Perspektivenwechsel. Nach dem Gespräch mit Rahma erinnere ich mich kurz an meine Jugend und die obligatorischen sonntäglichen Kirchenbesuche zurück. Ohne die strengen Blicke meiner Eltern wäre ich, wenn ich ehrlich bin, lieber zu Hause geblieben. Aus einem Gefühl heraus zu beten – das ist mir gänzlich fremd; im Laufe der Jahre habe ich mehr als einmal mit dem Gedanken gespielt, aus der Kirche auszutreten. Umso faszinierter bin ich von der Bedeutung der Religion für die Menschen hier und der Spiritualität, die überall präsent ist. Und die mag zwar ebenso wie in Österreich teils veralteten Mustern folgen (Frauen dürfen beispielsweise während ihrer Periode den Tempel nicht betreten), stellt aber genau das in den Vordergrund, was mir in meinen bisherigen religiösen Erfahrungen stets gefehlt hat: Bewusstsein, Empfindsamkeit, Verletzlichkeit.

Dreieinigkeit. Die im Hinduismus verwurzelte balinesische Lebensphilosophie wird auch „Tri Hita Karana“ genannt und bedeutet übersetzt so viel wie „Drei Wege zur Harmonie“ oder „Drei Wege zum Wohlbefinden“. Diese Wege stehen für drei grundlegende Beziehungen: jene zwischen Mensch und Gott, jene zwischen Mensch und Mensch sowie jene zwischen Mensch und Natur. Um ein harmonisches, erfülltes Leben führen und das Gleichgewicht der physischen und spirituellen

Ist ein 5-MinutenDankbarkeitstagebuch der Schlüssel zu einem bewussteren Leben?

Welt erhalten zu können, müssen gemäß Tri Hita Karana alle drei Beziehungen gepflegt werden.

Opfer bringen. Die Beziehung zwischen Mensch und Gott, genannt „Parhyangan“, bildet die Grundlage zahlreicher Rituale, die das tägliche Leben der Balines:innen prägen. Fast jedes Gebäude hat einen eigenen Tempel – manch eine:r behauptet, es gäbe auf der Insel sogar mehr Tempel als Wohnhäuser. Vor jedem Hauseingang, Café und Kiosk finden sich außerdem kleine kunstvolle Opferschalen („Canang sari“) aus Bananen- oder Kokosnussblättern, die jeden Tag neu geflochten und mit frischen Blüten gefüllt werden, um den Göttern zu danken und die Dämonen in der Unterwelt zu besänftigen. Wirklich jeden Tag? „Ach, das geht ganz schnell“, winkt Indah ab, während sie mit flinken Fingern das kleine Schälchen formt. Wir sitzen im Atrium des Resorts auf Sitzkissen, vor uns liegen haufenweise duftende Blüten. Ich solle es selbst einmal probieren, meint sie, und hält mir ermutigend ein langes Bananenblatt hin. Und tatsächlich: Sobald man die Technik einmal verstanden hat, geht das Flechten erstaunlich flott von der Hand.

Gemeinschaft. Noch opulenter fallen die Opfergaben an Feiertagen aus – dann wird ein „Gebogan“, ein prächtiger skulpturaler Turm gefertigt, mit frischen Früchten wie Ananas oder Äpfeln, aber auch Reiskuchen und anderen Köstlichkeiten bestückt und von den balinesischen Frauen auf dem Kopf zum Tempel getragen. Zwischen den einzelnen Turmebenen werden kunstvoll geschnitzte Bananenblätter drapiert. Ob das nicht immer sehr viel Zeit in Anspruch nehme? „Nein, nein, wir bereiten die

NAMASTE.

Beweisfoto: Den Morgensport ließ ich mir nicht nehmen. Wie auch, bei dieser Kulisse ...

Es geht nicht um eine Verpflichtung. Man betet, wenn das Herz danach verlangt.
Rahma, Talise Spa (Jumeirah Bali)

Gebogan ja immer zusammen im Familienkreis vor, da teilen wir uns die Arbeit auf“, erklärt Indah lächelnd. Nach der Zeremonie geht man in der Gruppe vom Tempel nach Hause und isst die Früchte gemeinsam mit Nachbar:innen und Freund:innen. In Momenten wie diesen wird der Geist des harmonischen Miteinanders, dem zweiten Weg des Tri Hita Karana – auch „Pawongan“ genannt – deutlich: Ein guter Mensch zu sein, bedeutet nämlich auch, ein gutes Miteinander zu pflegen, sich gegenseitig zu unterstützen und mit anderen für das größere Wohl zusammenzuarbeiten.

Ein neues Leben. Traditionell leben Balines:innen im Familienverband unter einem Dach, nicht selten kommen verwitwete oder hilfsbedürftige Verwandte hinzu. Der gemeinsame Haushalt erleichtert nicht nur die Altenpflege, sondern auch die Kindererziehung. Die Geburt eines Kindes wird mit großer Freude erwartet, bedeutet sie doch die Wiederkehr eines Teils ihrer selbst – denn in jedem neuen Menschen auf der Erde soll die Seele eines Ahnen oder einer Ahnin wiedergeboren werden. Die irdische Welt betritt das Neugeborene übrigens o ziell erst nach drei Monaten, wenn seine Seele in den Körper übergeht: Bis dahin darf das Kind den Boden nicht berühren, um nicht mit den Dämonen, die unter der Erdoberfläche leben, in Kontakt zu kommen.

Natur und Mensch. Der dritte Weg des Tri Hita Karana heißt „Palemahan“. Er beschreibt die Beziehung zwischen Mensch und Natur und soll eine Erinnerung daran sein, dass wir nicht alleine auf diesem Planeten leben und Verantwortung für die Natur und für schwächere Lebewesen übernehmen müssen. Bali lebt von der Landwirtschaft, entsprechend wichtig ist dieser Vorsatz nicht zuletzt auch aus ökonomischer Sicht. Wer die indonesische Insel bereits besucht hat, weiß: Nahezu überall kommt man mit der außergewöhnlichen Tier- und Pflanzenwelt in Berührung, sogar der Flughafen in Denpasar gleicht einem Regenwald. Beim täglichen Spaziergang von meiner Gartenvilla in Richtung Strand bin ich von betörend duftenden Frangipani- und rotblühenden Flammenbäumen umgeben, im Hintergrund quaken Frösche und zwitschern Vögel, die ich noch nie zuvor gehört habe. Mehr als 20 Mitarbeiter:innen kümmern sich im Jumeirah Bali liebevoll um die Pflege dieses üppigen Naturschatzes, der mich zwischendurch vergessen lässt,

Die Reise in das Jumeirah Bali erfolgte auf freundliche Einladung der KLEBER Group im Auftrag von Jumeirah.

INFO
© Jumeirah Bali
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Traditionelle Segnung in einem balinesischen Tempel

dass ich mich inmitten einer Hotelanlage befinde. Immer wieder bleibe ich kurz stehen und lasse die Eindrücke auf mich wirken – man könnte meinen, die Umgebung lädt regelrecht zum Meditieren ein. Ich nehme mir vor, auch daheim wieder öfter in die Natur zu gehen und innezuhalten … zumindest, wenn es mein Terminkalender zulässt.

Achtsamkeit to go? Gegen Ende meines Aufenthalts wird mir zunehmend bewusst, wie unterschiedlich mit dem Faktor Zeit, wie wir ihn aus unserer westlichen Leistungsgesellschaft kennen – als wertvolles, aber gerade deshalb auch möglichst effizient zu nutzendes Gut –, hier umgegangen wird. Ja, Achtsamkeit hat auch bei uns in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen, spätestens seit „Eat Pray Love“ sind Yogakurse, Meditationspodcasts und Achtsamkeitstrainings hoch im Kurs. Aber kann ein 5-Minuten-Dankbarkeitstagebuch wirklich der Schlüssel zu einem bewussteren Leben sein? Schon die Bezeichnung sollte uns zu denken geben: Achtsamkeit ja, aber nur unter der Voraussetzung, dass sie unseren vielbeschäftigten Alltag möglichst wenig stört.

Wintereinbruch. Während meines Rückflugs bereite ich mich gedanklich auf den Winter vor, der mich erwartet. Zu gerne würde ich ein bisschen von der Wärme aus Bali konservieren – und damit meine ich nicht nur die 30 Grad Außentemperatur. Als ich den Flieger verlasse, kriecht mir sofort die Kälte in die Knochen. Beim Einsteigen in den Bus werde ich von einem Mann hinter mir angepöbelt, weil ich etwas länger brauche, um meine drei Taschen in das Fahrzeug zu hieven. Ich merke, wie mein Aggressionslevel steigt, und krame das kleine Fläschchen mit nach Rose, Lavendel und Sandelholz duftendem Kokosöl hervor, das wir gemeinsam mit Rahma im Talise Spa gemischt haben – sie riet uns, es in Stressmomenten auf das Handgelenk zu tropfen, um unser Chakra wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ernüchtert stelle ich fest, dass das Öl nicht mehr flüssig, sondern fest geworden ist. Es ist hier einfach zu kalt.

WE PLACESlove

Frühlingserwachen der Shopping-Laune

REDAKTION: Elisabeth Buchegger

Frühjahrsputz heißt nicht nur, sich von alten Sachen zu verabschieden, sondern auch, neuen Lieblingsstücken Platz zu schaffen. Wenn wir uns vor allem in den Frühlingsmonaten intensiv mit uns und unserem Zuhause auseinandersetzen, wissen wir im Anschluss umso besser, was in den eigenen vier Wänden oder im Kleiderschrank (noch) fehlt. Mit einem konkreten Ziel vor Augen lohnt sich Shoppen zu dieser Zeit besonders. In den folgenden Geschäften ist man definitiv bestens aufgehoben, um sein persönliches Shopping-Frühlingserwachen zu leben.

UPPERS & DOWNERS

Zwischen sorgfältig gewählter Premium- und Secondhand-Vintage-Mode und internationalen Brands aus Beauty, Mode und Literatur gibt es auch noch Kunstausstellungen und Veranstaltungen. uppers & downers hat erst kürzlich im Jänner seinen zweiten Store mit dem unschlagbaren Erfolgskonzept eröffnet und lädt auf eine Erkundungstour durch die internationale Markenwelt ein.

Kirchengasse 43

1070 Wien

Burggasse 46

1070 Wien

www.uppersanddowners.com

© Daniel Wendt © Daniel Wendt
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MARY THE FAIRY

Gestartet als kleiner Onlineshop zählen zu Mary the Fairy mittlerweile schon zwei Shops in Graz und Wien. Das Ein-Frau-Unternehmen von Sonja Ruiter-Kassin zeichnet sich durch eine besondere Vielfalt der Produkte aus. Von Wohnen über Deko bis hin zu Taschen und Bastelutensilien wird hier die Lust auf Shoppen schnell gestillt. In den Sommermonaten zahlt sich ein Besuch doppelt aus, da gibt es im Wiener Shop auch noch frisches hausgemachtes Eis aus der Steiermark!

Schönbrunner Straße 282 1120 Wien

www.marythefairy.at

Concept Stores

WYT

Langlebige Eleganz trifft auf stilvollen Komfort: Kerzenständer, Kitchenware, Geschirr aller Art, Körbe, Vasen, Lampen und kleine Möbelstücke findet man in dem InteriorConcept-Store im 18. Bezirk. Alles wird vorab sorgfältig von der Besitzerin Ulrike Knopp kuratiert. Am liebsten wählt sie kleine, originelle, europäische und qualitative Ware aus. Die Produkte sind vorrangig in schlichten Farben gehalten. So schafft die Besitzerin einen Spagat zwischen Trend und Zeitlosigkeit.

Weimarer Straße 13 1180 Wien www.wyt.at

House Doctor
© marythefairy.at ©
House Doctor
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© Wiener Wohnsinn © Wiener Wohnsinn
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1. 3.

Wien ist und bleibt die lebenswerteste Stadt. Wo wir ausgehen? Die besten Konzerte, die sehenswertesten Ausstellungen, die amüsantesten Kabaretts und die außergewöhnlichsten Veranstaltungen der Stadt. Von großen Bühnen bis zu versteckten Geheimtipps – die Event-Highlights der WIENERIN.

WAS IST LOS

IM MÄRZ?

Electric Callboy – Tekkno World Tour Wiener Stadthalle, Tickets unter www.oeticket.at

2. 3.

20er Jahre Musical Dinner Show –The Musical Sound of Glamour Hotel Vienna Marriott, Tickets unter www.eventim.de

2. & 3. 3.

Ottakringer Music & Vinyl Festival Ottakringer Brauerei, mehr Infos unter www.ottakringerbrauerei.at

3. 3.

Lostboi Lino – Phase Tour ’24 Flex, Tickets unter www.oeticket.at

8. 3.

KLITKLUB – Tanzen im Safe Space U4 Diskothek, Tickets unter www.ticketorganizer.eu und an der Abendkassa

8. 3.

Abba Gold – The Concert Show Wiener Stadthalle, Tickets unter www.oeticket.at

11. 3.

Der König der Löwen –The Music Live in Concert Wiener Stadthalle, Tickets unter www.oeticket.at

14. 3.

Montez – „Liebe in Gefahr“-Tour Gasometer, Tickets unter www.oeticket.at

14. & 15. 3.

Satans Bratan – Live Show Simm City Festsaal Zentrum Simmering, Tickets unter www.oeticket.at

21. 3.

Christoph Fritz – Zärtlichkeit Kulisse, Tickets unter www.oeticket.at

REDAKTION: Laura Altenhofer

23. 3.

Jason Derulo –Nu King World Tour Wiener Stadthalle, Tickets unter www.stadthalle.com

24. – 27. 3.

SPARK Art Fair Vienna 2024 Marx Halle, mehr Infos unter www.spark-artfair.com

28. 3.

Leony – Live 2024 Gasometer, Tickets unter www.oeticket.at

31. 3.

Provinz – „Heimweg“-Tour 2024 Gasometer, Tickets unter www.oeticket.at

© Peter O‘Dowd
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Highlight-Concerts
GmbH/Erika Schwarz

HIGHLI G HTS

STARKE STIMMEN – STARKE FRAUEN –#WEARE

Am 8. März im Globe Wien – Marx Halle, Tickets unter www.oeticket.at

Am internationalen Weltfrauentag lädt die Wiener Singer-Songwriterin Virginia Ernst bereits zum sechsten Mal zum Frauenkonzert #WEARE – Starke Stimmen, starke Frauen ins Globe Wien ein. Unter dem Motto „better together“ setzt sie mit anderen Musiker:innen und kabarettistischen Acts wie etwa den Poxrucker Sisters, Michael Niavarani und vielen mehr ein kraftvolles Zeichen für Gleichberechtigung.

ROY LIECHTENSTEIN –AUSSTELLUNG ZUM 100. GEBURTSTAG

Ab 8. März in der Albertina, mehr Infos unter www.albertina.at

Anlässlich seines 100. Geburtstags feiert die Albertina den Meister der Pop-Art, Roy Lichtenstein, mit einer umfassenden Retrospektive, die über 90 Gemälde, Skulpturen und Grafiken versammelt. Neben Andy Warhol ist Roy Lichtenstein eine der Gründerfiguren der Pop-Art und derjenige, der Low-Art und High-Art miteinander verbindet. Die Ausstellung ist in der Albertina von 8. März bis 14. Juli 2024 zu sehen.

DER NINO AUS WIEN & DIE AUSWIENBAND

Am 21. März in der Arena Wien, Tickets unter www.oeticket.at

Der Musiker, Liedermacher und Literat, Nino Mandl, besser bekannt unter seinem Künstlernamen „Der Nino aus Wien“, präsentiert am 21. März sein neues Album in der Arena. Mit einem beachtlichen Repertoire, das die Austropop-Szene nachhaltig geprägt hat, überzeugt das Wiener Original mit seinen kraftvollen Texten und seinem unverkennbaren Wiener Schmäh.

© Estate of Roy Lichtenstein/Bildrecht, Vienna 2024 © Didi Lipkovich
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Hersteller

ARIANA GRANDE –ETERNAL SUNSHINE

Ari is back! Vier Jahre nach ihrem Hitalbum „Positions“ ist neue Musik der gefeierten Sängerin zum Greifen nahe: Ariana Grande hat Mitte Jänner nicht nur ihre neue Single „yes, and?“ inklusive Video veröffentlicht, sondern dabei auch noch ihr neues Album angekündigt. Am 8. März erscheint „Eternal Sunshine“, das insgesamt siebte Studioalbum der Grammy-Gewinnerin. Das Datum der Veröffentlichung ist dabei kein Zufall, der 8. März ist auch der internationale Frauentag, der für die Gleichberechtigung und die Gleichstellung der Frauen überall auf der Welt steht.

„Bleiben Sie sicher!“ Ob beim Autofahren, Bügeln oder während des Joggens – der True Crime Podcast „Aktenzeichen XY… Unvergessene Verbrechen“ hat sich für mich zu einem unentbehrlichen Begleiter entwickelt. Rudi Cerne und Conny Neumeyer nehmen die Hörer:innen mit auf eine packende Reise durch mehr als 50 Jahre Aktenzeichen XY. Dabei werden nicht nur spannende Kriminalfälle und rätselhafte Cold Cases aufgedeckt,

JULIA SCHOCH DAS VORKOMMNIS

sondern auch die Perspektiven von Psycholog:innen, Gutachter:innen oder Staatsanwält:innen beleuchtet, was jede Folge noch interessanter und informativer gestaltet.

Aktenzeichen XY...

Unvergessene Verbrechen, 2024

SOFFIE – FÜR IMMER FRÜHLING

Seit dem 8. Jänner hat sich das Leben der deutschen Singer-Songwriterin Soffie um 180 Grad gedreht: Die ersten Strophen ihrer bis dato unveröffentlichten Single „Für immer Frühling“ gingen auf der Plattform TikTok viral. Anfang Februar veröffentlichte sie dann das komplette Lied und erreichte direkt am ersten Tag 100.000 Klicks. Der Song beschreibt eine Utopie von einem Land, in dem für immer Frühling herrscht, und den Traum von einer Welt, in der jeder Mensch willkommen ist. Kein Wunder, dass sie mit den Lyrics die Menschen berührt – der Song trifft den Nerv der Zeit perfekt.

BUCHINGERS TAGEBUCH

In „Buchingers Tagebuch“ plaudert der YouTuber, Autor, Kabarettist und Kolumnist Michael Buchinger aus dem Nähkästchen und offenbart dabei seine intimsten Gedanken und Geheimnisse. Bereits seit September 2018 veröffentlicht das Allroundtalent jede Woche eine neue Podcast-Folge und ist sich seitdem immer treu geblieben: Authentisch und ehrlich plaudert er über seinen Alltag und bringt seine Hörer:innen dabei mehr als nur einmal zum Lachen oder Schmunzeln.

MICHIKO AOYAMA FRAU KOMACHI EMPFIEHLT EIN BUCH

Eine Frau wird von einer Fremden angesprochen, die behauptet, sie hätten beide denselben Vater. Die überraschende Begegnung bleibt flüchtig, löst in ihr aber eine Welle von Emotionen aus. Fragen drängen sich auf, über Ehe und Mutterschaft, über Adoption und andere Familiengeheimnisse, über Wahrheit überhaupt. In „Das Vorkommnis“ erzählt Julia Schoch von einem Leben, das urplötzlich eine andere Richtung bekommt. Gelesen von Sabine Arnhold, € 15,95, ISBN: 978-3-7324-7400-4

„Wonach suchen Sie?“ Diese Frage stellt Sayuri Komachi allen Besucher:innen in ihrer kleinen Gemeindebibliothek in Tokio. Und sie meint die Frage durchaus im übertragenen Sinne. Denn die weise Bibliothekarin spürt genau, wonach die Menschen im Leben suchen: Sie alle befinden sich in einer Sackgasse und brauchen neue Wege in ihrem Leben. Und alle führt es früher oder später zu Frau Komachi in die Bibliothek – mit ungeahnten Folgen. Gelesen von Tim Gössler und Jana Kozewa, € 23,70, ISBN: 978-3-7324-7430-1

© Hersteller, Press the Button, 132
Mehr auf hdm.at Haus der Musik Seilerstätte 30 1010 Wien Geöffnet täglich 10-22 Uhr Das Festival SINNESRAUSCHEN 2024 Sa, 23.03.2024 um 19:00 Uhr DIVES | Ernesty International Peter The Human Boy | oh alien Lucy Kruger and The Lost Boys

ENDLING

DIE BURG

WIR SIND HIER FÜR DIE STILLE

Die Welt, 2041: Artensterben. Abtreibungsund Verhütungsverbote. Repressalien. Mittendrin: die Biologin Zoe, die an Käfern forscht. Als ihre Mutter in Reha muss, kehrt Zoe nach Hause zurück, um sich um ihre Teenagerschwester Hanna und ihre schrullige Tante Auguste zu kümmern, die seit Jahren das Haus nicht mehr verlässt. Doch dann verschwindet Augustes Freundin Sophie, und während sich die Ereignisse überschlagen, lauert in Schweden ein dunkler Wald auf sie.

von Jasmin Schreiber, € 24,50, ISBN: 978-3-8479-0145-7

Aktienkurse, die aus Eingeweiden gelesen werden, ein Uni-Campus, der von Geheimbünden gesteuert wird, ein unerklärlicher Mord – und mittendrin die Studentin Galaxy „Alex“ Stern, die plötzlich für die Aufklärung des Mordes verantwortlich ist. Wie Alex wird man als Leser:in mit nur wenigen Erklärungen in die dichte Welt geworfen, die Leigh Bardugo hier geschaffen hat. Es ist leicht, die Überforderung der

SÖHNE GROSSZIEHEN ALS FEMINISTIN

Milliardär Nevio hat die halbverfallene Burg Greiffenau mithilfe modernster Technik zu einer einzigartigen Escape-Welt ausgebaut. Eine künstliche Intelligenz sorgt dafür, dass das Spiel auf jede Besuchergruppe individuell zugeschnitten ist – ob mittelalterliche Festung, Vampirschloss oder Fantasywelt. Um sein Werk zu testen, lädt Nevio eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Expert:innen ein. Niemand ahnt, dass die KI längst beschlossen hat, ihr eigenes Spiel zu spielen.

von Ursula Poznanski, € 25,70, ISBN: 978-3-426-44837-3

jungen Frau nachzuempfinden, als sie versucht, ihre eigene düstere Vergangenheit und die verwirrenden Geschehnisse der Gegenwart unter einen Hut zu bringen. Der Einzige, der ihr helfen könnte? Ihr Mentor Darlington. Offiziell in Spanien, inoffiziell verschollen –und damit neben widerspenstigen Geistern ein weiteres Problem auf Alex’ wachsender To-do-Liste. Die Geschichte nimmt nach ein paar Kapiteln rasant Fahrt auf und man fiebert gebannt der Auflösung entgegen. Wer Leigh

Anfang der 1990er-Jahre wandert die fast sechsjährige Judith mit ihren Eltern von Deutschland nach Rumänien aus. Ihr Ziel ist ein abgelegenes Dorf in Transsilvanien. Judith soll in einer ursprünglichen, vom Kapitalismus freien Gemeinschaft aufwachsen. Mit wachem Blick erkundet sie den Ort und seine Menschen. Doch schon bald stellt der Widerspruch zwischen mitgebrachter Utopie und vorgefundener Realität Judiths Familie vor immer größere Probleme.

von Dorothee Riese, € 22,70, ISBN: 978-3-8270-1493-1

Bardugo von ihrer Grisha-Trilogie kennt, wird die Autorin auf der Höhe ihrer Kunst erleben. Gänsehautfaktor pur!

Martina Frötscher Grafikerin WIENERIN

Das neunte Haus von Leigh Bardugo Verlag Knaur

€ 21,50

ISBN 978-3-426-22717-6

OUTLIVE - WIE WIR LÄNGER UND BESSER LEBEN KÖNNEN

Ihren Feminismus hat Shila Behjat durch unzählige Erfahrungen erlernt. Nun ist sie Mutter zweier Söhne, die im Alltag so manches Rollenmuster ins Wanken bringen. Ungemein berührend erzählt Behjat anhand alltäglicher Situationen, wie das Leben mit zwei heranwachsenden Jungs ihre feministische Haltung verändert hat – und verortet ihre Erfahrungen und Gedanken in den Debatten unserer Zeit. Ein selbstkritisches und sehr bewegendes Debüt, das zeigt: Es ist Zeit für ein Streitgespräch – mit uns selbst.

von Shila Behjat, € 23,70, ISBN: 978-3-446-27808-0

In diesem Handbuch für ein langes und gutes Leben schildert der Autor und onkologische Chirurg Dr. Peter Attia gemeinsam mit Bill Gifford die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse, vermittelt anschaulich innovative Ernährungsmaßnahmen und Techniken zur Bewegungs- und Schlafoptimierung – und er gibt Tipps für eine ausgeglichene emotionale und geistige Gesundheit. Dabei veranschaulicht er die biochemischen Prozesse auch mit verständlichen Beispielen.

von Peter Attia und Bill Gifford, € 25,70, ISBN: 978-3-864-93270-0

© Hersteller, Dino Bossnini
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AFRIKANISCHER FLAIR IN DEN STEIRISCHEN WEINBERGEN

Es ist wohl eine der exklusivsten Neueröffnungen in Österreich – Julianhof

Premium Guesthouse & Spa kombiniert südafrikanischen Beach-House-Style mit luxuriöser Privatsphäre.

Das Julianhof Premium Guesthouse & Spa wurde für Gäste geschaffen, die das Außergewöhnliche lieben. Durch die Großzügigkeit des Areals sowie das südafrikanisch angehauchte Design fühlt man sich wie in einer anderen Welt. „Es wirkt tatsächlich so, als befände man sich in einer Luxus-Lodge in Afrika. Auf einem Hügel, mit Blick in die Ferne und inmitten der Natur. Und aus dem Gebüsch ragt als Kunstinstallation ein Zebra“, schwärmen die Gäste über den neuen Sehnsuchtsort. Geschaffen für Gäste, die Fünf-Sterne-Lifestyle sowie absolute Privatsphäre schätzen.

EXKLUSIV NUR FÜR

WIENERIN-LESER:INNEN*

Jedes Guesthouse mit privatem Pool. Einzigartig sind die beiden Häuser in vielerlei Hinsicht: vom exklusiven BeachHouse-Flair, beheizten Infinity-Pool, Sauna-Haus, Relaxbereich bis hin zum exklusiven Whirlpool. Das „Farmhouse & Pool“ bietet Platz für bis zu vier Personen, das „Beachhouse & Pool“ für bis zu sieben Personen. Hier genießt man zusätzlich die großzügige Gartenlounge mit Liegeflächen, Pool-TV, Outdoorküche und bunten Pölstern aus Mosambik – inspiriert von Sechs-Star-Luxus-Strandhäusern. Die Kombination aus offener Architektur und dem einzigartigen Interior der Häuser ist grandios, und man genießt relaxten Barfußluxus zu jeder Jahreszeit.

Floating-Brunch im Pool oder privater Haubenkoch? Unbeschwertheit und Sorglosigkeit sind zum neuen Luxusgut avanciert, deshalb wird ein spezielles Konzept aus zubuchbaren Leistungen angeboten, das den Aufenthalt noch glamouröser gestaltet. In Sachen Gaumenfreuden wird mit einigen der besten steirischen Köche kooperiert. Das abwechslungsreiche Frühstück kann als Pyjama-Frühstück oder als Floating-Brunch im eigenen Pool genossen werden. Buschenschank-Catering, Limousinen-Abholservice, Private Cooking vom Haubenkoch und davor eine Yoga-Einheit mit Massage – ganz privat im Ferienhaus. Annehmlichkeiten der Premiumklasse und Easy-going-Feeling – südafrikanischer Lifestyle ab sofort im Julianhof.

Mit dem Kennwort „Wienerin“ erhalten Sie bei Ihrer Buchung minus 10 % Special-Rabatt.

* Nicht mit anderen Aktionen kombinierbar – nur gültig, wenn bereits bei der Anfrage Bezug genommen wird – gültig ab sofort bis Ende 2024.

JULIANHOF PREMIUM GUESTHOUSE & SPA

Wieden-Klausen 32 • 8345 Straden Tel.: 0664 / 14 20 555 info@julianhof.at www.julianhof.at

© Günter Standl ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG FREIZEIT 135

OPULENZ IN DER OPER

Der 66. Wiener Opernball als Ballhighlight

Am 8. Februar feierte die Wiener Ballsaison den Höhepunkt mit dem 66. Wiener Opernball. Die Nacht voller Eleganz, atemberaubender Roben, paradiesischer Blumendekoration und großartiger künstlerischer Darbietungen begeisterte auch in diesem Jahr internationales Publikum. Highlight war die umjubelte Eröffnung, sowie die Darbietung von „Barcarolle“ aus Les Contes d‘Hoffmann als erstmals reines Damenduett von Elina Garanca und Serena Saenz. Wie bereits im vergangenen Jahr wurde mit einem Aufschlag auf Eintrittspreis und Gastronomie wieder das Sozialprojekt „Österreich hilft Österreich“ unterstützt.

Alice Firenze, Liudmila Konovalova, Alexandra Gogolok-Nagl, Gala Jovanovic und Aleksandra Liashenko Ball Organisatorin Susanne Athanasiadis, Staatsoperndirektor Bogdan Roščić, Birgit Reitbauer und Maryam Yeganehfar Christoph und Maria Santner Die Debütant:innen des Opernballs © J ü rgen Hammerschmid, Michael Poehn, AshleyTaylor, KatharinaSchiffl Ketevan Papava, Claudine Schoch, Hyo-Jung Kang, Kiyoka Hashimoto und Maiken Kloser (Designerin) Conny Kreuter Schülerinnen und Schüler der Ballettakademie der Wiener Staatsoper Maxi Blaha Serena Saenz und Elina Garanca

Mehr als 5.000 Besucher:innen zählte der Opernball heuer

Monika Ballwein Montenegros Präsident Jakov Milatović mit Milena Milatović, Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Ehefrau Doris Schmidauer Evi Höfer Alexandra Gogolok-Nagl, Sarah Knappik und Gabriele Iazzetta Erich Altenkopf und Lilian Klebow
ESC-Teilnehmerin 2024 Kaleen
Elena Bottaro, Marlen Sabetzer, Ioanna Avraam und Sonia Dvorák Cornelius Obonya, Carolin Pienkos, Sabine Wiedenhofer und Matthias Euler-Rolle
MÄRZ 2024 © Burgenland Tourismus/Stefan Gergely URLAUB & EVENTS IM LAND DER SONNE Burgenland LUST AUF • KULTURGE N SSU • NOV DRON B I S SÜD

VITÁSEK MACHT AUS GÜSSING KABARETTHOCHBURG

REDAKTION: Nicole Schlaffer |

Theater, Oper, Operette, Musical – dafür ist der Sommer im Burgenland schon lange bekannt. Intendant Andreas Vitásek macht aus Güssing nun die Kabarett- und Satire-Hochburg und komplettiert damit das Angebot des burgenländischen Kultursommers.

Ab 28. Juni wird sich auf Burg Güssing das „Who is Who“ der heimischen Kabarettszene die Ehre geben und im September stehen im Freilichtmuseum Gerersdorf Literatur und Musik auf dem Programm. Der KULTUR SOMMER GÜSSING steht 2024 unter dem Motto „Ein Sommer voller Stars“. Doch damit nicht genug, auch die Fußballfans werden nicht zu kurz kommen: Die Spiele der österreichischen Nationalelf sowie alle Begegnungen ab dem Viertelfinale bei der Europameisterschaft werden live auf Großbildleinwand übertragen. Und auch an der Zukunft bastelt Andreas Vitásek bereits, der einen 5-Jahres-Vertrag mit dem Land Burgenland unterzeichnet hat.

Wie kommt es, dass das Südburgenland im Vergleich zu anderen Regionen überproportional viele Kabarettist*innen und Künstler*innen zum einen großzieht und zum anderen auch anzieht? Was liegt dort in der Luft?

Andreas Vitásek: Es gibt sicher für jeden auch einen persönlichen Grund, ins Südburgen-

land zu ziehen, aber für alle gilt bestimmt die Natur und die Ruhe als großer Vorteil – diese gewisse Entspanntheit und auch teilweise Unberührtheit, die das Südburgenland ausmachen. Auch die Bodenständigkeit der Menschen ist wertvoll, dort gibt es keine Schnösel – es herrscht ein Gefühl von Solidarität. Ich fahre von Wien ins Südburgenland fast zwei Stunden von Tür zu Tür. Eine Zeit lang dachte ich, das ist zu weit. Doch dann habe ich diese zeitliche Distanz immer mehr zu schätzen gelernt. Es hilft, um abzuschalten und runterzukommen. Wenn ich im Südburgenland bin und es ruft mich jemand aus Wien an, ich solle schnell zu einer Besprechung kommen, dann geht das nicht. Ich bin dann quasi im Leo.

Seit Juli letzten Jahres ist bekannt, dass Sie die Nachfolge von Frank Hoffmann als Intendant übernehmen – ist seither alles so gelaufen, wie Sie es sich vorgestellt haben?

Ich konnte es mir gar nicht vorstellen, es kam „out of the blue“, kurzfristig. Ein Jahr ist eine kurze Zeitspanne, um eine völlig neue

FUSSBALLEUROPAMEISTERSCHAFT

Alle Spiele der österreichischen Nationalmannschaft bei der EURO 2024 in Deutschland (Gruppenspiele: 17., 21., 25. Juni), die EM-Viertelfinalspiele am 5./6. Juli sowie die EM-Halbfinalspiele am 9./10. Juli sowie das Finale am 14. Juli live aus dem Olympiastadion in Berlin werden auf der Burg auf einem riesigen Screen übertragen. Veranstalter der Fußball-Übertragungen ist die Burgstiftung Güssing.

TICKETS:

Karten für alle Termine sind ab sofort erhältlich. Bis 30. April gibt es einen „Frühlingsbonus“ von –15 %. Auch eine Ticketaktion unter dem Motto „Kauf 3 – Schau 4“ ist in Vorbereitung. www.kultursommer.net

FOTOS: Martin Pfeiffer, Valerie Loudon

DAS PROGRAMM 2024 IM ÜBERBLICK

BURG GÜSSING

• 28. Juni – 20 Uhr: ALL STARS Kabarett-Gala

• 29. Juni – 20.30 Uhr: Katharina Straßer & Band: „Keine Angst“ – 50 Jahre Austropop

• 04. Juli – 20.30 Uhr: Christof Spörk: „Eiertanz“

• 11. Juli – 20.30 Uhr: Eva Maria Marold: „Radikal inkonsequent“

• 12. Juli – 20.30 Uhr: Lukas Resetarits: „Über Leben“

• 13. Juli – 20.30 Uhr: Andreas Vitásek: „Spätlese“

• 14. Juli – 19 Uhr: Konzert: Uhudler Libre & Public Screening EM-Finale (ab 21 Uhr)

FREILICHTMUSEUM GERERSDORF

• 13. Sept. – 19.30 Uhr: Klenk & Bachler: „Der Bauer und der Bobo“

• 21. Sept. – 19.30 Uhr: Andreas Vitásek: „Der Herr Karl“ von Helmut Qualtinger und Carl Merz

• 28. Sept. – 19.30 Uhr: Wolfram Berger mit Wolfgang Puschnig und Jon Sass „Jandln“: „Jazz me if you can“

Struktur aufzubauen. Ich bin positiv beeindruckt, dass alles so geklappt hat, und bin sehr zufrieden mit dem aktuellen Stand. Auf das Programm bin ich stolz sowie auch auf das gesamte Team. Wir haben viel geleistet bisher, jetzt müssen wir das nur noch auf die Burg hieven.

Was macht für Sie den Charme einer Aufführung auf der Burg Güssing aus?

Ich hab mir schon Musical Güssing angesehen und so einen Einblick in die Atmosphäre bekommen. Ich weiß noch genau, als ich zum ersten Mal den südburgenländischen Sternenhimmel gesehen habe. Deswegen kam mir auch die Idee des Mottos „Ein Sommer voller Stars“ – damit sind nicht nur die Künstler*innen gemeint, sondern auch der wunderschöne Sternenhimmel im Südburgenland, der dort einzigartig ist. Natürlich ist das Wetter-Risiko bei einer Open-Air-Veranstaltung immer gegeben. Ab 2026 haben wir dann mit dem neuen Kulturzentrum in Güssing eine Ausweichmöglichkeit.

Was planen Sie für die kommenden Jahre – soll es mit Kabarett und Satire weitergehen?

Für die Saison 2025 ist noch mal Kabarett und Satire geplant. Ab 2026, wenn wir ins Kulturzentrum übersiedeln, habe ich Pläne für eine Theaterproduktion in Kooperation mit dem Wiener Rabenhof Theater. Die Premiere würde aber in Güssing gefeiert werden. Doch wie das bei Plänen so ist, ist noch nix fix.

SONNE

TRIFFT

KULTURGENUSS

Die Kultur-Betriebe Burgenland sorgen für einen unvergesslichen Kultursommer: Von Nord bis Süd werden einzigartige Produktionen das Publikum begeistern.

Wolfgang Böck bringt bei den Schlossspielen in Kobersdorf stets unterhaltsame Theaterstücke auf die Bühne – heuer: „Der Diener zweier Herren“.

Die „Lady“ wird im heurigen Sommer Mörbisch verzaubern – und zwar nicht in der bisher bekannten, klassischen Version, sondern erstmals in einer zeitgemäßen Interpretation. Mit „My Fair Lady – Das Musical“ ist neben Anna Rosa Döller (die bereits letztes Jahr in MAM-

MA MIA! in einer Hauptrolle glänzte) auch Superstar Mark Seibert zu sehen.

Im Mittelburgenland lockt das Sommertheater mit den Schlossspielen Kobersdorf nach Venedig. „Der Diener zweier Herren“ von Turrini ist ein Spiel der Masken und Rollen. Es behandelt

© Fertsak Viktor
© Shutterstock ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Auf Schloss Tabor ist die Atmosphäre eine ganz besondere. Heuer wird „Im Weißen Rössl“ und „Der Freyschütze“ gespielt.

Superstar Mark Seibert und Intendant Alfons Haider freuen sich auf die Musicalproduktion in Mörbisch.

GESPIELT WIRD:

SEEFESTSPIELE MÖRBISCH

„My Fair Lady“

11. Juli bis 17. August

www.seefestspiele-moerbisch.at

SCHLOSSSPIELE KOBERSDORF

„Der Diener zweier Herren“

02. bis 28. Juli

www.schlossspiele.com

LISZT FESTIVAL RAIDING

März bis Dezember

www.lisztfestival.at

SCHLOSS TABOR

„Im Weißen Rössl“

Die vielfach ausgezeichnete Ausnahmepianistin Kateryna Titova reißt mit ihrem ausdrucksstarken Klavierspiel das Publikum stets zu Beifallsstürmen hin – so auch wieder am 14. Juni im Rahmen des Liszt Festivals in Raiding.

Liebes- und Handelsgeschäfte pikant und poetisch, komisch und kritisch, zotig und zärtlich. Das Stück verlegt die Karnevalsgesellschaft aus dem Venedig des 18. Jahrhunderts in das erste Drittel des zwanzigsten.

In Raiding heißt es Bühne frei für musikalische Exzellenz beim Liszt Festival. Unter der Intendanz von Eduard und Johannes Kutrowatz entwickelte sich das Festival zur weltweit bedeutendsten Aufführungsstätte der Werke Franz Liszts. Der Auftakt bietet mit den Barock Jazz Tagen eine musikalische Zeitreise. Darauf folgt Blechblasmusik vom Feinsten beim Brass Fest. Den Höhepunkt bildet das Liszt Festival mit einer Fülle von musikalischen Darbietungen. Weiters werden

eine Mischung aus Ensembles, Orchestern und Solokünstler*innen den krönenden Abschluss bilden.

Auf Schloss Tabor ist heuer die Operette „Im Weißen Rössl“ zu sehen. Bekannt für ihre mitreißende Musik, darunter das berühmte Lied „Im Weißen Rössl am Wolfgangsee“, wird diese Operette von Ralph Benatzky erstmalig auf der Freiluftbühne von Schloss Tabor zu sehen sein. Ebenfalls auf Schloss Tabor spielt das Uhudler Landestheater dieses Jahr mit der Produktion „Der Freyschütze – oder Jägerromantik 2.0“ auf. Intendant Martin Weinek inszeniert eine Bearbeitung des verstorbenen Andy Hallwaxx und Eva Weinek nach „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber.

01. bis 11. August

www.schlosstabor.at

KULTUR SOMMER GÜSSING

„Ein Sommer voller Stars“

28. Juni bis 14. Juli

www.kultursommer.net

THEATERSOMMER PARNDORF

„Unverho t“

04. bis 28. Juli

www.theatersommer.info

MUSICAL GÜSSING

Familienmusical „Burgtastisch“

18. bis 26. Mai

Jubiläumsmusical „Anatevka“

02. bis 17. August

www.musicalguessing.com

BURG SCHLAINING

KLANGfrühling

04. bis 12. Mai www.termineventundso.at

UHUDLER LANDESTHEATER

AUF SCHLOSS TABOR

„Der Freyschütze“

28. August bis 08. September

www.uhudlertheater.at

© Andreas Hafenscher
© beigestellt
© Serhiy Horobets

DAS BURGENLAND Erleben Sie

Events, Konzerte und Feste – das Burgenland erwartet Sie mit guter Stimmung!

REDAKTION: Nicole Schlaffer | FOTOS:Julia Klotzner, Christian Steinbrenner

Der früheste Frühling in Österreich beginnt im Burgenland. Zu einer Zeit, wo im alpinen Österreich noch voll auf den Wintersport gesetzt wird, startet im Burgenland der Rad-Frühling. 3.300 Kilometer Radwege und 40 km Single-Trails, spannende Themenradwege und viele tolle Radveranstaltungen machen das Burgenland zum BurgenRADland und damit zu einer der beliebtesten Raddestinationen des Landes. Am 16. März wird heuer im ganzen Land „angeradelt“, an vier Locations wird der Saisonauftakt in Szene gesetzt: In Podersdorf mit viel Action und einer „Masters of Dirt“-Demo-Show, auf den Burgenland Trails in Lockenhaus werden die Moun-

tainbike-Fans auf ihre Kosten kommen, die familienfreundliche Sonnenland Draisinentour wird in Oberpullendorf starten und in Markt St. Martin enden und in Bad Tatzmannsdorf wird es ein Familien-Anradeln am Bahntrassen-Radweg geben.

See Opening 2024 – ein buntes Programm heißt von 26. April bis 5. Mai den Sommer willkommen.

Zahlreiche Locations laden nach dem Erfolg der letzten zwei Jahre auch heuer wieder zu einem „heißen Programm“ mit viel Abwechslung ein. Neben Gemeinden am Neusiedler See ist heuer bereits zum zweiten Mal der Neufelder See beim Erö nungs-Reigen der Sommersaison

mit dabei. Geboten wird dabei ein buntes Programm, das keine Wünsche o enlässt. In Neusiedl am See wird wieder das bestens etablierte Surf Opening im Mittelpunkt stehen sowie das große Familienfest mit Schule am Strand und die Burgenland Song Challenge. In Illmitz wird die Woodstock Weinroas stattfinden, Breitenbrunn wird sich dem Thema Alternative Music widmen, Podersdorf wird ein großes Family-Event veranstalten, Rust wird auf Kultur setzen, Mörbisch auf Musik, Jois auf Unterhaltung und am Neufelder See wird es ein großes Familienfest geben –kurzum, ein Reigen an spannenden Aktivitäten.

www.burgenland.info

EVENTS, BEI DENEN SIE DAS BURGENLAND HAUTNAH ERLEBEN

AUF EIN GLAS

BURGENLAND IN WIEN

Wiener Hofburg, 16 bis 20.30 Uhr

4. März

WOODSTOCK WEINROAS

Illmitz

26. bis 28. April

SURF OPENING

Neusiedl am See

30. April und 1. Mai

3. Mai bis 5. Mai

FAMILIENFEST

Neusiedl am See

3. Mai

SEE OPENING

Rust: 3. bis 5. Mai

FAMILIENFEST

Neufelder See 4. Mai

LAKESOUND FESTIVAL Breitenbrunn 4. Mai

SEE OPENING

Mörbisch: 4. Mai

KUL(T)INARIUM IN WIEN

Am Hof, 1010 Wien

28. bis 30. Mai

STARNACHT AM NEUSIEDLER SEE Mörbisch 31. Mai und 1. Juni

KÖNNEN:

NOVA ROCK Nickelsdorf

13. bis 15. Juni

BLAUFRÄNKISCHLANDMARATHON Deutschkreutz

5. Oktober

ANRADELN AM 16.03.

Familienurlaub

Die Sonnentherme ist das Familienparadies für Babys, Kids und Eltern! Denn in Europas führender Baby- und Kleinkindertherme stehen Spaß und Entspannung an 1. Stelle.

In Burgenlands einzigartigem Naturresort VILA VITA Pannonia stehen die Zeichen bereits auf Frühling.

Die ersten Frühlingsboten ragen aus der Erde und die Natur rund um den Nationalpark Neusiedler See erwacht fast über Nacht aus dem langen Winterschlaf. Jetzt

wird es Zeit, die Ko er zu packen und den Frühling mit all seinen Facetten zu genießen.

Erleben Sie spannende Tage mit der ganzen Familie oder genießen Sie Ihre persönliche Wellness-Auszeit zu zweit. Die passenden Angebote finden Sie auf: www.vilavitapannonia.at

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DIE FREUDE DES NEUBEGINNS

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