BUSINESS HISTORY MONAT November 2024

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NOVEMBER 2024

KRAFT DES WASSERS

Unternehmertum und die historische Bedeutung von Wasserkraft im Fokus

Wenn aus Bewegung Vorsprung wird

Werksweg 10-14 8160 Weiz

Telefon +43 3172 3555 www.autohaus-weiz.at Audi Vorsprung durch Technik

Stromverbrauch (kombiniert): 15,6-20,0 kWh/100 km; CO₂-Emissionen (kombiniert): 0 g/km; CO₂-Klasse: A. Angaben zu den Stromverbräuchen und CO₂-Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit von der gewählten Ausstattung des Fahrzeugs. Symbolbild. Stand 09/2024.

EDITORIAL

ERFOLG IM FLUSS

I n vielen Kulturen symbolisiert die Zahl Acht Unendlichkeit, Wiedergeburt und einen endlosen Kreislauf. Sie steht für Gleichgewicht und Wachstum. Die perfekte Zahl also für die bereits 8. Ausgabe unseres BUSINESS HISTORY MONAT, die sich dem Schwerpunkt Wasserkraft widmet. Wasser – seit jeher ein Synonym für Wachstum und einen endlosen Kreislauf. Es fließt, verdunstet, kehrt als Regen zurück. Es entwickelt

dabei eine Kraft, die sich die heimische Wirtschaft schon vor Jahrhunderten zunutze gemacht hat. Das beweisen auch zahlreiche erfolgreiche Wirtschaftsgeschichten in der Steiermark.

Diese Wirtschaftsgeschichten aufzuarbeiten – das ist der zentrale Schwerpunkt unseres BUSINESS HISTORY MONAT. Dieses besondere Werk präsentiert einmal mehr eine Fülle faszinierender Erfolgsgeschich-

ten, die in Zusammenarbeit mit der „Brücke WISOG“ der KarlFranzens-Universität Graz entstanden sind. Mein Dank gilt an dieser Stelle Univ.-Prof. Thomas Krautzer und Univ.-Prof. Walter M. Iber, die für die wissenschaftliche Leitung verantwortlich zeichnen.

Studierende erforschen im Rahmen des Seminars „Business History“ die Geschichte ausgewählter Unternehmen gemäß strenger wissenschaftli-

cher Standards und stellen die Ergebnisse einem breiten Publikum vor. Das Resultat ist eine einzigartige Sammlung von heimischer Wirtschaftsgeschichte, die auch einen Einblick gewährt, wie diese Unternehmen die heutige Wirtschafts- und Industrielandschaft nachhaltig geprägt haben.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen!

GESTERN, HEUTE, MORGEN

I n den Unternehmensgeschichten, die wir Ihnen mit dieser bereits 8. Ausgabe unseres BUSINESS HISTORY MONAT präsentieren, steckt viel mehr als wirtschaftlicher Erfolg. Es geht um Visionen, Entbehrungen und die Leidenschaft, etwas zu schaffen, das über Generationen hinweg Bestand hat. Diese Betriebe sind oft Familienunternehmen, die seit Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten in unseren Städten und Gemeinden

verwurzelt sind. Sie haben Krisen überstanden, sich an neue Gegebenheiten angepasst und dabei nie ihre Werte aus den Augen verloren.

Besonders spannend ist dabei, dass sich viele dieser Betriebe stets neu erfinden mussten, um erfolgreich zu bleiben. Die Digitalisierung, der globale Wettbewerb und der Trend zur Nachhaltigkeit sind nur einige der Themen, die die heutige Wirtschaft prägen und neue Antwor-

ten verlangen. Gerade hier zeigt sich die Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit unserer heimischen Unternehmen. Sie bewahren Tradition, ohne vor Fortschritt zurückzuschrecken.

Diese Ausgabe widmet sich aber nicht nur der Vergangenheit und der Gegenwart, sondern auch der Frage: Wie können unsere heimischen Betriebe weiterhin wachsen und erfolgreich sein? Welche Strategien verfolgen sie, um langfristig relevant zu bleiben? Lassen Sie sich von diesen Geschichten inspirieren und tauchen Sie ein in die Welt der regionalen Wirtschaft –eine Welt voller Tradition, Mut und Zukunftsvisionen.

NICOLE NIEDERL Geschäftsführung
LISSI STOIMAIER Chefredakteurin

WISSENSCHAFT FÜR DIE ÖFFENTLICHKEIT

Das Team der „Brücke WISOG“ (v. l.): Prof. Thomas Krautzer, Prof. Nikolaus Reisinger, Prof. Walter Iber, Romina Volkheimer, BA, Christian Schmidt, MA, Lena Probst, BA, Moritz Hillinger, BEd, Mag. Michaela Tasotti, Mag. Christoph Huber, Daniel Buchegger, BEd

Es war im Frühjahr 2017, als BusinessMonat-Geschäftsführerin Nicole Niederl mit einem Vorschlag an uns herantrat: Warum nicht einmal die unternehmenshistorische Perspektive in den Vordergrund rücken und es mit einem „Business History Monat“ versuchen? Die Idee stieß bei uns durchaus auf Gegenliebe und wir beschlossen, Studierende aus unseren BusinessHistory-Lehrveranstaltungen in das Projekt, das damals noch ein Versuchsballon war, einzubinden. Aus dem Versuchsballon ist eine Institution geworden: Der BUSINESS HISTORY MONAT erscheint heuer bereits zum achten Mal und wir freuen uns sehr, dass

wir das vorliegende Heft, das sich schwerpunktmäßig dem Thema „Unternehmertum und Wasserkraft“ widmet, wieder federführend mitgestalten durften.

GEBÜNDELTE KOMPETENZ

Das Projekt ist aus unserer Sicht umso wertvoller, als wir uns in Forschung und Lehre seit vielen Jahren der Unternehmensgeschichte – und hier insbesondere der Historie sehr alter Traditionsunternehmen –widmen. An der Universität Graz konnte dazu ein hohes Maß an Kompetenz versammelt und gebündelt werden: Der Arbeitsbereich Wirtschafts- und Sozialgeschichte

IMPRESSUM:

Institut für Geschichte - WISOG -

am Institut für Geschichte, das Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte und die Österreichische Gesellschaft für Unternehmensgeschichte, die gemeinsam die „Brücke WISOG“ verkörpern, ziehen hier an einem Strang. Zuletzt wurde der sogenannte „Grazer Ansatz“ formuliert, ein theoretisch-methodisches Grundgerüst, das analytische Möglichkeiten für die historische Aufarbeitung aufzeigt. Durch die „Science to Public“-Kooperation mit dem Business Monat bietet sich die willkommene Gelegenheit, unseren wissenschaftlichen Schwerpunkt einer breiten Öffentlichkeit vor Augen zu führen.

EIGENTÜMER UND VERLEGER: Die Steirerin Verlags GmbH & Co KG, Schubertstraße 29/1, 8010 Graz, Tel.: 0316/84 12 12-0, Fax-DW: 709. INTERNET: www.businessmonat.at. E-MAIL: office@diesteirerin.at. GESCHÄFTSFÜHRUNG: Mag. (FH) Nicole Niederl, Mag. Andreas Eisendle. CHEFREDAKTEURIN: Lissi Stoimaier.

REDAKTION: Yvonne Hölzl, Betina Petschauer, Lara Amhofer. REDAKTIONELLE MITARBEIT: Dr. Josef Puschitz, ANZEIGEN: Mag. Irmgard Reiter, Hans-Jürgen Maier, Martina Dreser-Krenn, Chiara Reßmann, Helena Mikoska. ASSISTENZ DER GESCHÄFTSFÜHRUNG: Christian Forjan, Julia Kahofer. ABO- & ADRESSMANAGEMENT: abo@diesteirerin.at. GRAFIK: Micki Weikhard, Daniela „Kasu“ Balazic MA, Natalie Marath; grafik@diesteirerin.at. LEKTORAT: Viktoria Horn. HERSTELLER: Bauer Medien Produktions- & Handels-GmbH, Wien. COVER: © Shutterstock. Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 des Mediengesetzes können unter www.businessmonat.at abgerufen werden.

DER NÄCHSTE BUSINESS MONAT erscheint im Jänner 2025

Energieeffizient mit klimaaktiv

Gut geplante Energieeffizienzmaßnahmen können nicht nur zu einer erheblichen Energie- und Kostenersparnis im Betrieb führen. Sie sind auch eine exzellente Gelegenheit, das eigene Unternehmen zukunftsfit zu machen.

Hohe Energiekosten und drohende Energieknappheit sind für viele Betriebe Anlass, Maßnahmen zur Verringerung ihres Energieverbrauchs umzusetzen und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren. Speziell für KMU gibt es dabei Unterstützung: klimaaktiv, die Initiative des Klimaschutzministeriums (BMK), zeigt Wege und Möglichkeiten auf, betriebliche Potenziale für die Energieversorgung systematisch zu erschließen, Effizienzverbesserungen zu erzielen und erfolgreich auf erneuerbare Energien umzusteigen. Entscheidend ist dabei die strategische Planung aller energierelevanten Maßnahmen – zum Beispiel mithilfe des Klimaaktionsplans von klimaaktiv

BERATUNG UND PRAXISTIPPS

Der Klimaaktionsplan von klimaaktiv kann als zentrales Dokument zur Steuerung und operativen Umsetzung von Maßnahmen für mehr Energieeffizienz eingesetzt werden. Qualifizierte Energieberater:innen in allen Bundesländern helfen beim Erstellen des Aktionsplans. Zusätzlich geben sie Tipps, wie die Förderungen des BMK optimal einbezogen werden können.

Bei der Umsetzung der geplanten Effizienzmaßnahmen und dem Ausbau der Erneuerbaren werden die Unternehmen als Projektpartner von klimaaktiv in jährlichen Zielerreichungsgesprächen begleitet und unterstützt. Die Erfahrungen und Meilensteine der Betriebe werden in Webinaren, Workshops, Konferenzen und Podcasts unter dem Titel „Unternehmen umbauen“ vorgestellt. Damit ist auch ein Lernen von anderen Betrieben möglich.

BESSERE MARKTCHANCEN

Unternehmen, die einen Klimaaktionsplan mit klimaaktiv erstellen, zählen zu den Vorreitern auf dem Weg zur Klimaneutralität. Sie setzen langfristig ausgerichtete Maßnahmen um, verbessern damit ihre Marktchancen im internationalen Wettbewerb und eröffnen neue Perspektiven für die Zukunft. Aktuell haben sich bereits 40 klimaaktiv-Projektpartner einer Verbesserung der betrieblichen Energieeffizienz auf Basis des Klimaaktionsplans verschrieben.

LASSEN SIE SICH FÖRDERN

Förderungen beschleunigen die Amortisation der Anschaffungskosten. Im Fokus stehen Maßnahmen, die insbesondere CO2-Reduktionen bewirken. Förderfähig sind auch Maßnahmen im Bereich Mobilität, wie das Anschaffen von Elektrofahrzeugen und das Errichten einer E-Ladeinfrastruktur. umweltfoerderung.at/betriebe

ENERGIEMANAGEMENT ZAHLT SICH AUS

KMU, die auf freiwilliger Basis ein Energiemanagement-System einrichten, profitieren von einer Zuschussförderung des BMK. Die Förderung wird über die Austria Wirtschaftsservice GmbH abgewickelt und bezuschusst externe Beratungen, Schulungen, die Zertifizierung des Energiemanagement-Systems und die Anschaffung von Energiemonitoring-Tools. Einreichungen bis 30. Juni 2025 unter aws.at/aws-energie-klima

SO MACHEN’S ANDERE

Nach dem Motto „Voneinander lernen“ können sich Unternehmen Anregungen zur Steigerung der Energieeffizienz im eigenen Unternehmen holen: klimaaktiv.at/goodpractice-betriebe

KONTAKT

Österreichische Energieagentur Mag. Petra Lackner Tel.: 01 586/15 24-176 eebetriebe@energyagency.at klimaaktiv.at/effizienz

INHALT

8 DATEN & FAKTEN

Die Geschichte der Nutzung von Wasserkraft geht bis in die Antike zurück. Wir haben faszinierende Daten & Fakten dazu im Überblick.

10 KRAFT DES WASSERS

Unternehmertum und Wasserkraft – ein historischer Rückblick.

20 MEI BIZ

90 Jahre Teubl Gruppe – Geschäftsführer Oliver Werinos im Wordrap.

22 VOM EISWERK ZUM E-WERK

Im Norden von Graz ist das E-Werk Franz Netzbetreiber und Stromlieferant seit über 120 Jahren.

26 AUS DER REGION, FÜR DIE LEUTE

Vor 115 Jahren hat sich die Familie Lugitsch in Gniebing bei Feldbach dem Mühlwesen verschrieben – und das ist in Form einer Futtermühle bis heute so geblieben.

28 ANSCHLUSS FÜR DEN SÜDEN

Die alten Herzogtümer Steiermark und Kärnten waren geografisch lange voneinander abgeschottet. Erst die Eisenbahn ließ sie zusammenrücken. Der Koralmtunnel rundet die historische Entwicklung nun ab.

34 NACHHALTIG UND VIELSEITIG

Seit über einem Jahrhundert versorgt das E-Werk Großwilfersdorf (Feistritzthaler Elektrizitätswerk) nahe Fürstenfeld die Region mit grünem Wasserstrom.

36 INNOVATION DANK WASSERKRAFT

Was mit Mühle und Säge beim Unternehmen Hereschwerke begann, entwickelte sich im Lauf der Jahre zu einem Anbieter von innovativer Energietechnologie.

38 DAS SCHWARZE GOLD

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Seit Jahrhunderten nutzt die sogenannte „Mantrachmühle“, heute Ölmühle Kremsner, die Wasserkraft der Sulm.

40 LICHT AN

Das in Bad Aussee beheimatete Unternehmen Schwarz, Wagendorffer & Co. ist heute bereits über 130 Jahre alt.

42 UITZ

Als „Hofmühle zu Schloß Landschach“ um 1500 erstmals erwähnt, hat sich die Uitz-Mühle durch kontinuierliche Innovation behauptet.

44 GENERATIONENWECHSEL

Im großen Round-Table-Gespräch diskutieren Expert:innen des Follow-me-Netzwerkes über die Chancen und Herausforderungen beim Generationenwechsel.

56 BIZOCIETY

62 HEADS & NEWS

Neues aus der steirischen Wirtschaft.

Grüner Umsetzungsturbo

Energie Steiermark und IV-Steiermark legen in Kooperation mit 22 Industriebetrieben einen Masterplan für die grüne Transformation der Industrie vor.

Die grüne Transformation stellt nicht nur Politik und Gesellschaft, sondern insbesondere die Industrie vor große Herausforderungen. Die Steiermark, traditionell ein Zentrum energieintensiver Produktion, ist fest entschlossen, diesen Wandel aktiv mitzugestalten. Ein einzigartiger Schulterschluss zwischen der Energie Steiermark, der IV-Steiermark und 22 Industriebetrieben hat einen „Masterplan Grüne Energie 2040“ hervorgebracht, der als Fahrplan für die Dekarbonisierung der Industrie in der Region dient.

Der Masterplan ist das Ergebnis eines sechsmonatigen Bottom-up-Prozesses, in dem Expert:innen und Forschungspartner:innen gemeinsam mit den beteiligten Unternehmen Daten erhoben, Szenarien entwickelt und den zukünftigen Energiebedarf berechnet haben. Das Resultat ist ein umfassender Plan, der in fünf Handlungsfelder unterteilt ist. Diese beinhalten insgesamt 45 konkrete Umsetzungsschrit-

te, die dazu beitragen sollen, die steirische Industrie bis 2040 klimaneutral aufzustellen.

HERAUSFORDERUNGEN BEWÄLTIGEN

Die Steiermark, in der 30 Prozent der Industriebeschäftigten in energieintensiven Betrieben tätig sind, steht vor der Herausforderung, ihren Energieverbrauch drastisch zu transformieren. Die Erhebung zeigt, dass der Strombedarf der Industrie aufgrund der Elektrifizierung der Produktionsverfahren bis 2040 um 1,3 TWh steigen wird. Noch gravierender ist die prognostizierte Nachfrage nach Wasserstoff, die bis 2040 auf 5,6 TWh anwachsen soll. Dem gegenüber steht eine mögliche Reduktion des Erdgasverbrauchs von derzeit 7,2 TWh auf 0,7 TWh, sofern Wasserstoff und andere grüne Energieträger ausreichend verfügbar und erschwinglich sind. Der Ausbau der erneuerbaren Energien spielt eine zentrale Rolle im Masterplan. So wird etwa die Errichtung von 120 zusätzlichen Windkraftanlagen bis

2030 als notwendig erachtet, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Auch der zügige Ausbau der Photovoltaik muss auf dem Rekordniveau von 2023 fortgesetzt werden, um die gesteckten Ziele zu erreichen.

Mit dem „Masterplan Grüne Energie 2040“ zeigt die Steiermark einmal mehr ihren Innovationsgeist und ihre Bereitschaft, die grüne Transformation aktiv voranzutreiben. Der Plan dient nicht nur als Fahrplan für die kommenden Jahre, sondern setzt auch ein starkes Signal, dass die Industrie der Region gewillt ist, ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten.

Vorstandsdirektor der Energie Steiermark Martin Graf, Vorstandssprecher der Energie Steiermark Christian Purrer, Vorsitzender des Industrieforums Energie & Umwelt der IV-Steiermark Markus Ritter und Vizepräsident IV-Steiermark Franz Kainersdorfer bei der Präsentation des „Masterplan Grüne Energie 2040“

KRAFT DES WASSERS:

WUSSTEN SIE, DASS ...?

Die Geschichte der Nutzung von Wasserkraft geht bis in die Antike zurück. Wir haben faszinierende Daten & Fakten dazu im Überblick.

TEXT: WALTER M. IBER, CHRISTIAN SCHMIDT, ROMINA VOLKHEIMER

FOTO: SHUTTERSTOCK

… das erste Großkraftwerk der k.u.k. Monarchie in der Steiermark errichtet wurde?

Der Schweizer Industrielle

Daniel J. Feuerlöscher gründete 1902 die „Electricitätswerk Lebring Aktiengesellschaft“, die am 16. September 1903 das Murkraftwerk Lebring nahm. Dieses versorgte vor allem die Industrieberiebe am südlichen Grazer Stadtrand.

… Wassermühlen in der antiken Welt etwa in Griechenland und im römischen Reich Verwendung fanden?

Ein eindrucksvolles Beispiel für diese bahnbrechende technische Innovation sind die Wassermühlen von Barbegal in Südfrankreich, die im 2. Jahrhundert nach Christus errichtet wurden und mit ihrer Mehlproduktion mindestens 27.000 Menschen ernähren konnten.

… sich

das größte Wasserkraftwerk der Welt in China befindet?

Der Drei-Schluchten-Damm im Jangtsekiang, dem längsten Fluss der Volksrepublik, ist eine Stauanlage mit einem Wasserkraftwerk, einem Schiffshebewerk und einer Schleusenanlage. Die riesige Anlage deckt ca. ein Sechstel bis ein Neuntel des Strombedarfs von China.

… es 1945 in Österreich noch 4.500 Mühlen gab?

Infolge des EU-Beitritts 1995 waren es aufgrund des Wegfalls des sogenannten Mühlenkontingents nur noch 300. Heute existieren ca. 100 Mühlen, wobei sich auf 50 von ihnen 98,5 Prozent der Vermahlungsmenge verteilen.

… der Meisterregisseur Jean-Luc Godard seinen ersten Film über ein Wasserkraftwerk drehte?

Godard arbeitete 1954 als Telefonist auf der Baustelle des Schweizer Staudammes Grand Dixence. Er überredete die Baufirma, einen Film über die Bauarbeiten und insbesondere über den Vorgang des Betonierens drehen zu dürfen – die Geburtsstunde des Films „Operation Béton“.

… Österreich geografisch bedingt durch die Wasserkraft besonders begünstigt ist und es als logische Konsequenz eine entsprechende Schwerpunktsetzung in der Energiegewinnung gibt? 2019 leisteten Wasserkraftwerke in der Alpenrepublik einen Beitrag von nahezu 60 Prozent zur gesamten Stromversorgung.

UNTERNEHMERTUM UND WASSERKRAFT –EIN

TEXT: THOMAS KRAUTZER, FOTOS: SHUTTERSTOCK, DIEINDUSTRIE.AT/MATHIAS KNIEPEISS, CHRISTAN G. SCHMIDT, MARTIN SCHÖNBAUER

Alles Leben ist Energie! Was für die Biologie gilt, gilt auch für wirtschaftliche Prozesse. Jede Umwandlung von Rohstoffen in Zwischen- oder Endprodukte benötigt sie, jeder Handel basiert darauf, sogar persönliche und geistige Dienstleistungen kommen nicht ohne das Kraftwerk Mensch aus. Heute sind wir es gewohnt, diese Energie geradezu unerschöpflich in unterschiedlichsten Aggregaten zur Verfügung zu haben. Elektrische Energie beflügelt unsere künstliche Intelligenz, Wind-, Sonnen- und chemische Energie treiben Turbinen, Motoren, formen und wärmen. Nicht die verfügbare Menge

THOMAS KRAUTZER

Univ.-Prof. Mag. Dr. Thomas Krautzer ist Professor für wirtschaftliche Standortfragen und Leiter des Instituts für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte der Universität Graz. Von 1992 bis 2016 war er bei der Industriellenvereinigung Steiermark, davon 2000–2016 als Geschäftsführer.

scheint derzeit das Problem, sondern die klimatischen Verwerfungen, die uns die Nutzung fossiler Energie beschert.

Die längste Zeit der Menschheitsgeschichte war die Situation aber diametral entgegengesetzt. Chemische Energie war rar und zumeist mit der Nutzung des Rohstoffs Holz (direkt oder in Form von Holzkohle) verbunden. Für den Rest war man auf die Sonne und auf die Kraft von Menschen und Tieren angewiesen. Am Beginn der Agrarrevolution im 18. Jahrhundert stand beispielsweise der Tausch von Ochs zu Pferd als dominantes Zugtier, was die Produktivität massiv erhöhte – für heutige Begriffe allerdings in einem sehr bescheidenen Rahmen.

GEOGRAFISCHE

ERFORDER NISSE UND

TECHNISCHE INNOVATION

Aber es gab auch geografische Besonderheiten, die erweiterte Möglichkeiten boten. Hier sind zunächst windreiche Gebiete zu nennen, wo man die Energie der Luftströme auf Windräder lenkte, die die beschwerliche Arbeit des Kornmahlens übernahmen oder als Pumpstationen auch für die Urbarmachung von Deichlandschaften sorgten, wie etwa in den Niederlanden. Eine andere Chance eröffneten gebirgige oder hügelige Land-

D

schaften mit einem hohen Aufkommen an Wasser. Hier konnte die potenzielle Energie, die sich aus der Kombination von Schneeschmelze, Regen und Gefälle ergab, über Wasserräder abgenommen werden. Diese Topografie war beispielsweise kennzeichnend für weite Teile der Steiermark und würde heute als physischer Standortvorteil bezeichnet werden. Es ist erstaunlich, welche Vielfalt sich einerseits an technischen Lösungen und andererseits an Anwendungen über die Jahrhunderte aus diesem Potenzial entwickelte. Je nach Wassermenge und Gefälle wurde Wasser von oben (oberschlächtige Räder) oder von unten (unterschlächtige Räder) abgenommen, in ganz speziellen Fällen verankerte man sogar bootsähnliche Konstrukte auf großen Fließgewässern (heute noch bei der Schiffsmühle in Mureck zu bewundern). Es entwickelte sich ein spezifisches Know-how, welche Zuleitungskonstruktionen sowie Schaufel- und Radformen die Wasserkraft bestmöglich in Leistung und Arbeit übersetzen. Nicht zufällig entwickelte sich aus diesem Wissen bald auch eine Wissenschaft, die über Universitäten und Innovationen hin zu industriellen Lösungen führten. Francis-, Kaplan- und Pelton-Turbinen stehen in direkter Verwandtschaft mit jenen Rädern, die heute eher in Frei-

lichtmuseen als im aktiven Einsatz stehen. In der Kombination mit der Wandlung in elektrische Energie ist diese Technologie aus der modernen Welt nicht mehr wegzudenken.

Die Steiermark lieferte und liefert einen bedeutenden Beitrag dazu. In Weiz nutzte ein Franz Pichler zur Jahrhundertwende die alte Tradition der Verwertung der Wasserkraft (der benachbarte Mosdorfer Hammer nutzte den Weizbach bereits seit dem 16. Jahrhundert zur Herstellung von Schmiedeprodukten), um das erste Mehrphasen-Elektro-Kraftwerk Österreichs mit angeschlossener Elektrizitätsversorgung zu errichten. Daraus entwickelten sich wenig später die traditionsreichen ELIN-Werke. Eine turbulente Firmengeschichte später sind es heute Siemens Energy, Andritz Hydro und Elin-Motoren, die aus diesen Wurzeln stammend in Weiz Transformatoren, Generatoren, Motoren und im Falle von Andritz (kombiniert mit anderen Werken) ganze Wasserkraftwerke inklusive komplexer Turbinen in die Welt liefern . Ähnlich vielfältig wie die technischen Lösungen zeigen sich die Anwendungen und damit das unternehmerische Ele-

ment, das Möglichkeit und Inspiration aus der Wasserkraft bezogen hat und bezieht. Allerdings wäre hier an erster Stelle nicht die technische Lösung zu nennen, sondern das „Wasserrecht“, also die juristische Grundlage für Berechtigung und Ausmaß der Nutzung. Einerseits war der Besitz eines Nutzungsrechts für ein Gewässer ein außerordentliches Privileg (das natürlich in den allermeisten Fällen mit dem Grundbesitz verbunden war und somit für den Eigentümer Chancen für Nutzung oder Verpachtung eröffnete). Andererseits waren genaue rechtliche Regelungen unerlässlich, um entlang eines gesamten Gewässerlaufes für gerechte und nachhaltige Verhältnisse zu sorgen. Man kann sich vorstellen, welche Freude beispielsweise die Nutzer flussabwärts mit Stauungen oder Entnahmen gehabt hätten, die den Durchfluss auf ein kleines Rinnsal reduzierten oder eine fragliche Gewässergüte bescherten. Solche Fragestellungen stehen heute noch immer im Zentrum aller Gewässernutzungen weltweit und sind oft genug eine verlässliche Quelle für dauerhaften Streit und Hader, manchmal sogar für Kriege.

VERSCHIEDENE EINSATZBEREICHE: BRANCHEN, SEKTOREN, TRADITIONSUNTERNEHMEN

Wer allerdings im Besitz eines Nutzungsrechts war, dem standen zahlreiche Einsatzbereiche und Möglichkeiten zur Diversifizierung offen. Die für die Steiermark wichtigsten und prägendsten waren: Die Eisengewinnung und Eisenbearbeitung in der näheren und weiteren Umgebung des Erzberges („Eisenwurzen“) wurde ab dem 14. Jahrhundert über die Wasserkraft mechanisiert. Zum Einsatz kamen Blasebälge, die Schmelz- und Schmiedefeuer anfachten, sowie mit Wasserrädern verbundene schwere Hämmer, die einerseits beim Ausarbeiten der Eisenschlacke und andererseits beim Schmieden von Endprodukten (Hacken, Klingen, Sensen, Nägel, …) ihre Verwendung fanden. Wenn man sich heute oft wundert, warum in so engen Tälern – wie beispielsweise dem Thörlgraben – in größere Anlagen investiert wurde: Die vorhandene Wasserkraft ist die Antwort. Viele traditionsreiche Unternehmen, allen voran die voestalpine mit ihren Ursprüngen in der Innerberger Hauptgewerk-

schaft und später in der Alpine-Montan, sowie private wie etwa die Pengg Austria oder Knill-Mosdorfer lassen sich auf solche Ursprünge zurückführen. Nicht umsonst findet sich in der österreichischen Bundeshymne die Zeile „Land der Hämmer …“.

Ein weiterer Einsatzbereich war die Holzverarbeitung. Auch hier trafen sich Rohstoffangebot, basierend auf ausgedehnten steirischen Wäldern, mit Verarbeitungsmöglichkeiten über zahlreiche nutzbare Gewässerläufe. Über die Jahre entstanden viele, meist eher kleine Sägewerke, die das lokale Umfeld bedienten. Inzwischen ist in dieser Branche eine starke Konzentrationstendenz zu beobachten, wobei ganz große, traditionsreiche Unternehmen wie zum Beispiel Mayr-Melnhof, Hasslacher, Papst oder Schaffer den Ton angeben. Sehr gut sieht man das historische Erbe der Wasserkraft, wenn man von Zeltweg nach Obdach fährt und sieht, wie sich von Weiß-

kirchen über Eppenstein die Werke an den Verlauf des Talbodens anschmiegen. Auch die Papierindustrie hat ihre Wurzeln untrennbar mit dem Element Wasser verbunden – einerseits aufgrund des hohen Wasserbedarfs, den der Produktionsprozess an sich benötigt (Papier ist zu Beginn ein Faserbrei – Pulpe – mit weit über 90 % Wasseranteil), andererseits aber auch aufgrund der Energie, die man nutzen konnte. Ein Beispiel der Energienutzung früher Tage: wurden die Fasern für die Papierproduktion nicht aus Holzfasern, sondern aus alten Kleidungsstücken (Lumpen oder Hadern) gewonnen, die in großen Behältern von wasserbetriebenen Schlegeln zerstampft wurden. Nachdem diese Anlagen die Zeitgenossen sehr an Mühlen erinnerten, sprach man auch von „Papiermühlen“. Noch heute ist der englische Begriff für eine Papierfabrik „paper mill“. Die Zellstoff Pöls AG kann ihre Gründung beispielsweise auf eine solche Lumpenfabrikation zurückführen, die die

Murauer Schwarzenbergs als Besitzer der Wasserrechte in der Nähe von Pöls um 1700 etablierten.

Eine geradezu ikonische Verbreitung fand die Nutzung der Wasserkraft freilich im Mühlengewerbe. Die Vermahlung des Getreidekorns zu Mehl war (und ist) einer der essenziellen Vorgänge der Lebensmittelversorgung und benötigt in jedem Fall einen hohen Energieaufwand und mechanische Unterstützung. Der Weg führte über steinzeitliche Reibsteine, Mörser und Handmühlen sowie über Drehmühlen, wo Menschen oder Tiere einen mit Deichseln versehenen Läuferstein über einen Liegestein bewegten, hin zu komplexen mechanischen Gebilden, wo die Arbeit von Wasser- oder Windrädern übernommen wurde. Aufgrund mangelnder Transportkapazitäten war es notwendig, schon sehr kleinen Siedlungsräumen Mühlen zur Verfügung zu stellen, weshalb diese Einheiten für Ökonomie und Topografie, aber auch für die Volkskultur prä-

gend wurden. Es „klapperte die Mühle“ nicht nur „am rauschenden Bach“, bei größeren Gewässern und Siedlungen wurden auch sogenannte „Mühlgänge“ gegraben (wie etwa der Mur-Mühlgang in Graz), um gezähmte und dauerhafte Wasserkraft zur Verfügung zu stellen, die den Betrieb von Mühlen und Gewerben auch mitten in Siedlungen garantierten. Man könnte hier durchaus von Vorläufern heutiger Stromund Gasnetze im Sinne einer leitungsgebundenen Infrastruktur sprechen.

DIVERSIFIKATION: VON DER MÜHLE ZUM

WASSERKRAFTWERK

Dieses über lange Zeit eingespielte System der direkten Nutzung von Wasserkraft wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts technologisch infrage gestellt. Die zunehmende Elektrifizierung des Maschinenparks ersetzte die alte Wasserkraftmechanik, die in Effizienz und Produktivität nicht mithalten konnte. Für viele Mühlenbetreiber lag der Ausweg aber auf der Hand: Sie hatten das Wasserrecht, sie hatten Gefälle, sie hatten Wehrbauten und kannten sich mit Wasserführung aus. Also was lag näher, als zu diversifizieren und in das Geschäft der Stromerzeugung mittels Wasserkraft einzusteigen? Im ganzen Land lassen sich in dieser Zeit Projekte beobachten, die aus Müllern zusätzlich Kraftwerksbetreiber machten. Einige gingen noch einen Schritt weiter und investierten in ein Verteilnetz, schlossen Kunden an, boten Installationsdienstleistungen und verkauften den Kunden die Elektrogeräte im eigenen Laden. Aus den

Mühlen wurden so zunehmend Energieversorgungsunternehmen, wie etliche Unternehmensgeschichten – auch im vorliegenden Heft – bezeugen.

Konnten die Mühlen mit der technischen Umstellung noch gut umgehen, bedeutete die tiefgreifende Umstellung der Marktordnung in den 1990er-Jahren für viele das Aus. Um die Nahversorgung aufrechtzuerhalten, waren Mühlen über Jahre mit einem sogenannten Mühlenprivileg ausgestattet, also einem Gebietsschutz mit Kontingentierungen. Wettbewerb wurde zugunsten von Sicherheit, aber zu den Kosten von höheren Preisen limitiert. Dieses Privileg blieb in Österreich bis zum Jahr 1995 aufrecht, lief aber dem Wettbewerbsrecht der EU zuwider. Die Folge war, dass der Preis durch große und hocheffiziente Einheiten bestimmt wurde, während die traditionelle kleinstrukturierte Mühlenwirtschaft keinen Platz mehr fand. Einige gaben auf, andere fokussierten sich auf ihre Diversifizierungen (wie etwa Stromerzeugung und Elektroinstallationen) und ganz wenige fanden eine Nische, wo sie mit Spezialprodukten, nostalgiebasierten Dienstleistungen und viel Enthusiasmus überleben konnten. Ein Beispiel wäre die Berghofer Mühle im südoststeirischen Fehring – hier werden die Mühle wie auch das Handwerk der Müllerei als kulturelles Erbe präsentiert.

Nicht nur Mühlen, sondern auch zahlreiche Industrieunternehmen, die eng mit der Wasserkraft verbunden waren, investierten ebenfalls früh in Kraftwerke, die sie aber meist für den Eigenbedarf nutz-

In der traditionsreichen Berghofer Mühle werden heute noch Mehl und Kernöl produziert. Vor allem aber handelt es sich um eine Schaumühle, die den Besucher:innen Technik und Handwerk aus früherer Zeit näherbringt.

ten. Viele Wehranlagen und Kraftwerksgebäude weisen noch heute darauf hin. Darüber hinaus gab es ab der Jahrhundertwende immer mehr Unternehmungen, die ihre Wasserrechte von vornherein ausschließlich für das Geschäft mit dem Strom nutzten und rund um die Stromgewinnung ein Versorgungsgebiet aufbauten. Vier Beispiele für sehr frühe Investitionen sind die schon erwähnten Pichler-Werke in Weiz, die 1892 das erste Mehrphasenkraftwerk Österreichs installierten, die Steirische Elektrizitätsgesellschaft (STEG), die 1902 von schweizerischen Investoren gegründet wurde und bis zum Ende der Monarchie der größte Player in der Steiermark war (mittlerweile ist die STEG nach ihrem Verkauf an den Verbund 1992 in der Energie Steiermark aufgegangen), die Hereschwerke in Wildon, die 1902 in ein E-Werk investierten, sowie das E-Werk V. Franz in Graz Gösting, das 1903 gegründet wurde. Der große steirische Energieversorger STEWEAG (heute Energie Steiermark) wurde 1921 in der Ersten Republik zunächst als reiner Erzeuger, ab 1924 auch als Verteilnetzbetreiber gegründet.

Die Wasserkraft ist heute aufgrund der CO2-freien Wandlung von Energie gefragter als je zuvor. Allerdings ist sie mit einem Dilemma verbunden: Ihr Potenzial für das Klima schlägt sich mit den Forderungen nach Biodiversität und Renaturierung. Während Aus- und Umbauten bereits vorhandener Nutzungspotenziale weitgehend unbestritten sind, geraten neue Projekte – insbesondere, wenn sie bisher unverbaute Gewässerläufe betreffen – in heftige Diskussionen. Und mittlerweile hat sich noch eine andere Front aufgemacht. Der Klimawandel verändert zunehmend die Wasserführung alpiner Gewässer (Verlust der Speicherfunktion winterlicher Schneefälle sowie geringe sommerliche Wasserführung unterbrochen durch schwer nutzbare, schwallartige Starkwetterereignisse). Dies stellt Selbstverständnisse infrage, die über lange Zeit gegolten haben – eine weitere Herausforderung, auf die man sich künftig einzustellen hat.

ZUKUNFTSORIENTIERT

Trotz wirtschaftlich unsicherer Zeiten zeigt Binder+Co im Jahr seines 130-jährigen Jubiläums eindrucksvolle Stabilität und Innovationskraft. Mit zukunftsweisenden Lösungen bleibt das Unternehmen so ein

Vorreiter in der Industrie.

In einem wirtschaftlichen Umfeld, in dem viele Industrieunternehmen mit steigenden Kosten und sinkenden Margen kämpfen, k ann Binder+Co weiterhin eine stabile Ergebnisqualität vorweisen. „Unsere Stärke liegt in der Innovationskraft und unserem Engagement für die Kreislaufwirtschaft“, erklärt Martin Pfeffer, Vorstandssprecher der Binder+Co AG. Das Unternehmen hat sich erfolgreich als Vorreiter in der nachhaltigen Roh- und Wertstoff-aufbereitung positioniert, speziell im Recycling von Glas, Metallen und Bauschutt. „Trotz des Drucks auf die europäischen Märkte hat Binder+Co solide Auftragseingänge erzielt. Dies ist nicht zuletzt der kontinuierlichen Modernisierung der Produktionsanlagen in Gleisdorf zu verdanken, in die seit Jahren intensiv in neue Technologien investiert wird“, ergänzt Vorstands-mitglied Jörg Rosegger.

TRADITION TRIFFT INNOVATION

Binder+Co feiert 2024 sein 130-jähriges Bestehen und kombiniert Tradition mit modernster Technik. Das Unternehmen blickt auf eine lange Erfolgsgeschichte zurück, in der Innovationskraft stets ein zentraler Bestandteil war. Besonders hervorzuheben ist das Engagement in der Kreislaufwirtschaft: Mit Maschinen zur effizienten Aufbereitung von Wertstoffen trägt Binder+Co aktiv zur Ressourcenschonung und CO2-Reduktion bei. Ein be-

sonders bemerkenswerter Erfolg war der Verkauf eines „CLARITY LIBS“-Sortiersystems an einen der größten Metallrecycler in den USA, der damit Aluminium nach Legierungsklassen sortiert. Das gebrauchte Aluminium bleibt im Kreislauf und spart bis zu 90 % an Energie, die für die Herstellung von neuem Aluminium nötig wäre.

ZUKUNFTSSICHERUNG

Neben Produktinnovation setzt Binder+Co auch im eigenen Betrieb Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit. Ab 2025 wird das Unternehmen seinen gesamten Energiebedarf aus erneuerbaren Quellen decken – ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunftsfähigkeit. Mehr noch: Mit der Veränderung in der Eigentümerstruktur – die Liaunig Industrieholding AG hält nun 51,4 % der Anteile – bleibt Binder+Co bestens aufgestellt. Die langfristige Eigentümerstruktur stellt gemeinsam mit einem hochqualifizierten Team die Weichen für die Zukunft.

AUF KURS

Binder+Co beweist, dass ein Unternehmen in schwierigen Zeiten nicht nur bestehen, sondern auch erfolgreich wachsen kann. Mit einer klaren Ausrichtung auf Innovation, Nach haltigkeit und langfristige Partner-schaften ist das Unternehmen bestens für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet.

Das Vorstandsduo von Binder+Co, Martin Pfeffer & Jörg Rosegger

ZUM UNTERNEHMEN

Binder+Co ist ein weltweit tätiger Spezialist für Aufbereitungstechnik in der Roh- und Wertstoffindustrie sowie in der Verpackungstechnik. Die Binder+Co Gruppe besteht aus der Binder+Co AG, den zwei 100%-Töchtern Comec-Binder S.r.l. und Binder+Co USA, Inc., sowie dem Joint Venture Statec Binder GmbH (50,7 %). Das Unternehmen gilt als führender Hersteller von Spezialsiebmaschinen sowie von sensorbasierten Sortiermaschinen www.binder-co.com

FOTOS: BINDER+CO

AUFSTELLUNG DER STEIRISCHEN E-WERKE

Wasserkraftanlagen und/oder Stromversorger mit Wasserkraft-Anteil.

ZUSAMMENGESTELLT

NAME

Bad Gleichenberger Energie GmbH

Elektrizitätsgenossenschaft Laintal eGen

Elektrizitätswerk der Stadtgemeinde Kindberg

Elektrizitätswerk Gösting V. Franz GmbH

Bad Gleichenberg

Hafning bei Trofaiach

Graz

Energie Steiermark AG 1921 Graz

Envesta Energie- & Dienstleistungs GesmbH

EVU der Florian Lugitsch Gruppe GmbH

EVU Eibiswald

EVU der Stadtgemeinde Mureck

EVU Unzmarkt-Frauenburg

Admont

Feldbach

Eibiswald

Mureck

Unzmarkt

EVU-Braunstein – Rettenegg

E-Werk Bad Radkersburg GmbH

E-Werk Ebner GesmbH

E-Werk Fernitz Ing. Purkarthofer GmbH & Co KG

E-Werk Gleinstätten GmbH

Bad Radkersburg

Gabersdorf

Fernitz-Mellach

Gleinstätten

E-Werk Gröbming KG 1909 Gröbming

E-Werk Mariahof GmbH 1909 Mariahof

E-Werk der Gem. Mürzsteg 1907 Neuberg an der Mürz

E-Werk Neudau Kottulinsky KG 1907 Neudau

E-Werk Piwetz 1912 Bad Waltersdorf

E-Werk Schöder GmbH 1912 Schöder

E-Werk Sigl GmbH & Co KG 1820 Wies

E-Werk Stubenberg eGen 1820 Stubenberg am See Feistritzthaler Elektrizitätswerk eGen (E-Werk Großwilfersdorf) 1911 Großwilfersdorf

Feistritzwerke-STEWEAG-GmbH 1905 Gleisdorf

Gertraud Schafler GmbH 1918 Pischelsdorf

Joh. Pengg Holding Gesellschaft m.b.H. 1905 Thörl

Klausbauer Wasser Kraft GesmbH & Co KG 1903/2010 Mooslandl

Marktgemeinde Neumarkt Versorgungsbetriebsges.m.b.H 1935 Neumarkt

Murauer Stadtwerke Gesellschaft m.b.H. 1913 Murau

Kiendler GmbH 1912 St. Georgen

Schwarz, Wagendorffer & Co, Elektrizitätswerk GmbH 1891 Bad Aussee

Stadtbetriebe Mariazell GmbH 1898 Mariazell

Stadtische Betriebe Rottenmann GmbH 1908 Rottenmann

Stadtwerke Bruck an der Mur GmbH 1903/2011 Bruck an der Mur

Stadtwerke Fürstenfeld GmbH 1891 Fürstenfeld

Stadtwerke Hartberg Energieversorgungs-Ges.m.b.H. 1898 Hartberg

Stadtwerke Judenburg Aktiengesellschaft 1904 Judenburg

Stadtwerke Kapfenberg GmbH 1903 Kapfenberg

Stadtwerke Köflach GmbH 1905 Köflach

Stadtwerke Leoben e.U. 1909 Leoben

Stadtwerke Mürzzuschlag Gesellschaft m.b.H. 1904 Mürzzuschlag

Stadtwerke Trofaiach 1900 Trofaiach

Stadtwerke Voitsberg GmbH 1908 Voitsberg

Energie Graz GmbH und Co KG 1960 Graz

Energy Services Handels- und Dienstleistungs GesmbH 1999 Graz

EVU der Gemeinde Niklasdorf 1895 Niklasdorf

E-Werk & Kabel-TV Neuper GmbH 1910 Unterzeiring

E-Werk Fritz Clement KG 1924 Feldbach

Mag. Engelbert Tassotti E-Werk und EVU 1912 Stein an der Enns

E-Werk Pölsler – Gaishorn am See

ZWISCHEN LEIDENSCHAFT UND HERAUSFORDERUNGEN

Cornelia Izzo, Gastronomin und VP-Landtagsabgeordnete, gibt anlässlich des 10-Jahr-Jubiläums ihres Restaurants „Da Maurizio“ in Bruck an der Mur Einblicke in die Herausforderungen des Alltags, den Wandel der Gastronomie und ihre Visionen für die Zukunft der Branche.

BUSINESS MONAT: Frau Izzo, Ihr Lokal „Da Maurizio“ feierte vor Kurzem das 10-jährige Bestehen. Was waren die größten Herausforderungen und Meilensteine bisher?

Cornelia Izzo: Wir haben 2012 am Wochenmarkt angefangen und italienische Spezialitäten verkauft. Vor zehn Jahren eröffneten wir dann unser Restaurant, was natürlich viel schwieriger ist als der klassische Marktverkauf. Zu all den gastronomischen Herausforderungen kam dann auch noch ein Hackerangriff zu einer Zeit, wo wir uns keine Sicherheitssysteme leisten konnten. Aber mein Mann und ich haben nicht aufgegeben. Trotz vieler Rückschläge wie Teuerung oder Pandemie haben wir gespart und sind mit viel Leidenschaft weitergegangen. Heute haben wir ein italienisches

Lokal, in dem unsere Gäste das mediterrane Lebensgefühl genießen können.

Welche Veränderungen haben Sie in den Jahren gastronomisch beobachtet?

Die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit, Gesundheit und Technologie hat die Branche geprägt. Gleichzeitig haben externe Faktoren wie die Pandemie und der Fachkräftemangel die Notwendigkeit für Innovationen und Anpassungen verstärkt.

Die Personalsituation ist eine große Herausforderung. Welche Ansätze könnten helfen, mehr qualifizierte Fachkräfte für die Branche zu gewinnen und auch langfristig zu halten?

Ein langfristiges Investieren in die Menschen – sei es durch bessere Bezahlung, Weiterbildungsmöglichkeiten oder eine positive Arbeitsatmosphäre – ist entscheidend, um dem Fachkräftemangel in der Gastronomie entgegenzuwirken. Gleichzeitig braucht es aber auch attraktive Rahmenbedingungen vonseiten der Betriebe, aber auch von der Politik, um Menschen in der Branche zu halten.

Stichwort: Politik. Als Tourismussprecherin der ÖVP im steirischen Landtag haben Sie sicher eine starke Vision für die Steiermark.

Welche Entwicklungspotenziale sehen Sie für den Tourismus in der Steiermark?

Der Tourismus in der Steiermark hat sich aus den schwierigen Pandemiejahren aus meiner Sicht hervorragend erholt – die letzten Zahlen belegen das. Wir als ÖVP sind mit unserer Landesrätin stets an der Seite unserer Touristiker:innen und wollen helfen und unterstützen, wo es geht. Gerade in einem sich so schnell wandelnden Bereich dürfen wir als Steiermark internationale Entwicklungen und Trends nicht übersehen. Zudem ist der Tourismus für viele Regionen mittlerweile ein führender Wirtschaftsfaktor geworden.

Welche politischen Maßnahmen sind Ihrer Meinung nach am dringendsten, um die Branche zu unterstützen?

Die Entbürokratisierung sehe ich hier als extrem wichtig, genauso wie möglichst günstige Energiepreise. Wir haben gerade im Tourismus viele energieintensive Angebote wie etwa den Skibetrieb oder Thermen, diese müssen international konkurrenzfähig bleiben und gleichzeitig im Sinne der Nachhaltigkeit klimaschonend arbeiten.

Wie könnte man die bürokratischen Hürden verringern?

Gewisse Vorschriften seitens des Bundes, aber auch auf EU-Ebene gehören sicher überdacht und wieder vereinfacht. Zudem lege ich jedem aufgrund von Zeitersparnis und Entlastung die Technologisierung des Betriebes ans Herz.

Beim 10-Jahr-Jubiläum von „Da Maurizio“ feierten unter anderem auch Landeshauptmann Christopher Drexler und Klubobfrau Barbara Riener mit.

ZWEI PIONIERE, EINE VISION

Franz Pichler und Richard Hofbauer – zwei Unternehmer, Vordenker und Pioniere, die eine Vision einte: die Elektrifizierung in großem Stil in die Steiermark zu bringen.

TEXT: STEFAN KARNER, FOTOS: SHUTTERSTOCK, BEIGESTELLT

Wie kaum eine andere Region war die Steiermark in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts ein Eldorado und Silicon Valley für die neu aufkommende Elektrizität. In einer Dichte wie nirgendwo sonst arbeiteten und entwickelten in Graz und Weiz die besten Techniker und bauten risikobereite Unternehmer wie Franz Pichler das erste Mehrphasenkraftwerk der Monarchie, sie errichteten den ersten Verbund zweier Kraftwerke, errichteten das größte Flusskraftwerk Mitteleuropas an der untersteirischen Drau und konzipierten eine Landes-Sammelschiene mit einem landeseigenen Kraftwerk. Neben ebenso risikobereiten Banken und Schweizer Investoren war es vor allem Richard Hofbauer, der die steirische Elektrizitätswirtschaft Anfang der 1920er-Jahre aufbaute und für die folgenden Jahrzehnte leistungsfähig machte – durch eine Kombination von Staat/Land und Privaten.

FRANZ PICHLER

DAS ERSTE MEHRPHASENKRAFTWERK DER MONARCHIE

Am Anfang des Stroms standen in der Steiermark nicht nur viele kleine Stromproduzenten in Bergbauen, Städten und an kleinen Flüssen, um Licht zu erzeugen, sondern vor allem ein Mann in Weiz: Franz Pi-

chler, wohl der bekannteste steirische Strom-Pionier des Landes. Mit seinem ersten Mehrphasenkraftwerk der Monarchie am Weizbach beschritt er einen völlig neuen, zukunftsweisenden Weg und schrieb internationale Technikgeschichte. Am 18. Februar 1866 in Weiz geboren, Sohn eines Müllermeisters, studierte Pichler an der Technischen Hochschule in Graz Maschinenbau. Gegen den Rat seiner Professoren elektrifizierte er noch als Student die elterliche Mühle mit Gleichstrom und stattete sie mit einigen Edison-Glühlampen aus. Schon um 1890 plante Pichler für die damalige Zeit Ungeheures: die ganze Stadt Weiz zu beleuchten. Er hatte auf einer Elektro-Ausstellung in Frankfurt/Main die Möglichkeit entdeckt, eine hohe Stromstärke mit geringer Spannung in geringe Stromstärke mit hoher Spannung umzuwandeln: Das Prinzip des Transformators für Wechsel- und Mehrphasenstrom (Drehstrom) war geboren. Zurück aus Frankfurt, den Kopf voller Ideen und Tatkraft, heiratete er seine Cousine Tina und erneuerte seine Kraftwerkspläne, baute ein Zweiphasenkraftwerk am Weizbach und nahm es am 19. Mai 1892 in Betrieb – das erste

Franz Pichler

dieser Art in der K.-u.-k.-Monarchie.

Schnell war man auf den Weizer Pionier aufmerksam geworden, vor allem, weil er ein komplettes Leistungspaket zur Elektrifizierung anbot: elektrischen Strom, Apparate, Glühbirnen und dazu die komplette Installation. Der erste große Auftrag zur Elektrifizierung kam von den Grazer Puchwerken, weitere folgten, sodass eine deutliche Erweiterung der Produktionshalle erforderlich wurde. Das dafür notwendige Kapital erhielt Pichler gegen eine Firmenbeteiligung 1897 von Ing. Hans Masal, einem Studienfreund aus Prag. Das „Weizer E-Werk Franz Pichler & Co“, wie sich das Unternehmen nun nannte, war zur Jahrhundertwende bereits so etabliert, dass die deutsche Konkurrenz – Siemens und AEG – darauf aufmerksam wurde. Zur Absicherung und Stärkung des eigenen Unternehmens verband sich Franz Pichler im Jahr 1900 mit der Wiener „Gesellschaft für Elektrische Energie“. Dies bedeutete für die Pichlerwerke einerseits eine deutliche Erweiterung des Geschäftsfeldes und der Betriebsanlagen, andererseits aber auch die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, an der Pichler und Masal nur noch ein Drittel des Aktienkapitals hielten. 1909 eröffnete der Unternehmer an der Raab noch das erste kombinierte Fluss-Staukraftwerk der Steiermark mit einem Stausee für den Tagesspitzenausgleich. Zehn Jahre später starb Franz Pichler, kaum 54-jährig, am 28. August 1919 an einem Herzinfarkt.

Richard Hofbauer 1873–1935

Grazer Heilandskirche, Franziska, geb. Rusizcka. Der Ehe ersprossen vier Kinder. Der Grazer fand eine Anstellung im Amt der Steiermärkischen Landesregierung, wo er zunächst im Straßenund Brückenbauamt, später bei den zahlreichen Flussregulierungen und schließlich beim Eisenbahnbau, vor allem beim Neubau von Nebenlinien, eingesetzt wurde. Initiativ wirkte er am Bau der Bahnlinie von Weiz nach Birkfeld und weiter nach Ratten mit. Kurz nach Kriegsende unterschrieb Hofbauer neben seiner Arbeit in der Landesbaudirektion noch einen Dienstvertrag in der für das Land tätigen Gesellschaft zur „Vorbereitung der steirischen Wasserkräfte“ und wurde deren Technischer Direktor. Ihm oblag nun „die oberste Leitung aller technischen Angelegenheiten und Belange der Gesellschaft und die Berichterstattung bezüglich der technischen Angelegenheiten in den Sitzungen der Geschäftsführung“.

Keine zwei Jahre später wurde aus der „Vorbereitenden Gesellschaft“ die neu gegründete STEWEAG. Hofbauer wurde ihr Direktor und am 1. Oktober 1923 ihr Generaldirektor. Dem Vorstand des Landesunternehmens gehörten noch Kurt K. Tanzer, Ing. Karl Augustin sowie Hofbauers zeitweiliger Widerpart, der einer alteingesessenen, angesehenen Familie aus Pettau/Ptuj entstammende Ing. Josef Ornig, an.

RICHARD HOFBAUER PIONIER DER STEIRISCHEN STROMWIRTSCHAFT

Richard Alfred Hofbauer wurde am 6. Juni 1873 als Sohn des Wiener Eisenbahnunternehmers Ing. Karl Hofbauer in Graz geboren und in der Heilandskirche getauft. Er studierte an der Technischen Hochschule in Graz das Baufach, das er 1896 mit der Graduierung zum Ingenieur abschloss. Nach Absolvierung des Militärdienstes heiratete Richard Hofbauer, wieder in der

Am 25. Februar 1922 heiratete Hofbauer ein zweites Mal. Aus der Ehe mit der wesentlich jüngeren Emma Maria Anna Barton, geb. am 12. April 1894, gingen keine Kinder mehr hervor. 1928 trat Hofbauer im Alter von 55 Jahren seinen Ruhestand an. Nur sieben Jahre später verstarb er am 8. November 1935 in Graz an den Folgen eines Schlaganfalls.

Über den Autor: P rof. Dr. Stefan Karner leitete viele Jahre lang das Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte der Universität Graz und das Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung. 2021 erschien sein Buch „Im Strom der Zeit. 100 Jahre Energie der Steiermark - Die Geschichte der Energie Steiermark“.

Mei Biz

Persönlichkeiten im Gespräch

Familienstand: Lebensgemeinschaft

Social Networks: Facebook, LinkedIn, Instagram

Hobbys: Golfen, Wein, Laufen

Lieblingsessen: Fisch

T V-Sendung: Homeland

L ektüre: begeisterter Tageszeitungsleser

Musik: stimmungsabhängig

L etzter Urlaub: Türkei

Sehnsuchtsort: Malediven

Marke, die mir imponiert: SpaceX

H istorische Persönlichkeit: Stephen Hawking

Satz, den ich nicht mehr hören kann: Wann kommst du nach Hause?

Was mich nervt: siehe Satz, den ich nicht mehr hören kann.

Werte, die mir wichtig sind: Zusammenhalt, Loyalität, Teamgeist, Integrität

OLIVER WERINOS

Mit einem fulminanten Jubiläumsfest in der geschichtsträchtigen Baustoffhalle am Standort in St. Johann/ Haide feierte die Teubl Gruppe das 90-jährige Bestehen des Unternehmens. Geschäftsführer Oliver Werinos im Wordrap.

M it wem ich mich gerne einmal unterhalten würde: Elon Musk

Nr.-1-Zukunftsfrage? Wie können wir in Europa dauerhaft unseren Wohlstand und unsere Sicherheit erhalten?

Wofür ich bedingungslos eintrete: für die Förderung der Ausund Weiterbildung engagierter Mitarbeiter:innen

Was mir Sorgen macht: eine weltfremde Politik und ihre gravierenden Auswirkungen auf unser wirtschaftliches und gesellschaftliches Dasein

3 Worte zu meinem Unternehmen: zukunftsorientiert, tatkräftig, Familienunternehmen

3 Worte zu meinem Führungsstil: Vertrauen, flexibel, lösungsorientiert

Was ich von Mitarbeiter:innen erwarte: Loyalität, Einsatz, Teamfähigkeit, Flexibilität

A nderer Beruf, der mir Spaß machen würde: Geheimagent

Top-3 -Internet-Links: www.orf.at, www.diepresse.com, www.finanzen.at

ZUM UNTERNEHMEN:

90 Jahre Teubl – ein Meilenstein in der Firmengeschichte des oststeirischen Familienunternehmens, das von Ing. Reinhart und Oliver Werinos geleitet wird.

Ausgehend von einer kleinen Greißlerei am Stammsitz in St. Johann in der Haide bei Hartberg erfolgte in den letzten Jahrzehnten eine stetige Entwicklung und ein Wachstum hin zur heutigen Unternehmensstruktur, die sowohl den Baustoffhandel an zwei Standorten als auch den Betrieb von fünf Baumärkten als Franchisenehmer von OBI umfasst. Die Entwicklung von Immobilienprojekten für die gewerbliche und private Nutzung stellt einen weiteren wesentlichen Geschäftsbereich der Teubl Gruppe dar. Abgerundet wird das Portfolio des Unternehmens mit dem Betrieb von zwei Tankstellen mit Waschanlagen. Im Schnitt beschäftigt die Teubl Gruppe ca. 300 Mitarbeiter und stellt damit einen maßgeblichen Arbeitgeber in der Region dar.

www.teubl-gruppe.at

Entgeltliche Einschaltung des Landes
Steiermark, Foto: Nadja Abele/Shutterstock

Elektrizitätswerk Gösting V. Franz GmbH

Vom Eiswerk zum E-Werk

Im Norden von Graz ist das „E­Werk Franz“ Netzbetreiber und Stromlieferant seit über 120 Jahren. Die traditionsreiche Geschichte wurde maßgeblich von der Unternehmerfamilie Franz geprägt.

Carl Franz legte im Jahr 1864 den Grundstein für die unternehmerische Tätigkeit: In seiner Heimatgemeinde Deutschlandsberg beteiligte er sich an der Zündwarenfabrik des Kaufmannes Florian Pojatzi, die sich zur führenden Zündholzerzeugung in der Habsburgermonarchie entwickelte. Über den Umschlagplatz Triest exportierte das Unternehmen bis nach China.

EISWERK STATT FAHRRADFABRIK

Rund 30 Jahre später suchte Carl Franz eine neue Herausforderung und fand diese in der Fahrradproduktion mit Benedict Albl und in der Marke „Meteor“ – sein ältester Sohn hatte sich hier ursprünglich engagiert, zog sich aber nach einem Werksbrand aus dem Geschäft zurück. 1898 kaufte Carl Franz eine stillgelegte Jesuitenmühle mit dem dazugehörigen Grundbesitz, auf dessen Gelände sich heute das

E-Werk Franz befindet. Eigentlich hatte Franz die Fahrradproduktion hierher verlegen wollen, die Familie verfolgte dann jedoch eine andere Idee: Ihr schwebte die Errichtung eines Eiswerks zur Erzeugung von Blockeis für Eiskeller sowie ein Kühllagerhaus vor. Eiskeller mit eingelagerten Eisblöcken waren im späten 19. Jahrhundert die wirtschaftlichste Form der Kühlung und waren beispielweise in Brauereien in Gebrauch. Erst nach und nach lösten Kältemaschinen und Industriekühlschränke diese traditionelle Methode ab.

DAS E-WERK ENTSTEHT

Es war mit Viktor Franz bereits die nächste Familiengeneration, die Nägel mit Köpfen machte und das Eiswerk errichtete. Die Firmengründung erfolgte unter dem Namen „Eiswerk Göstinger Mauth V. Franz“. Da man Antriebsenergie für den Kühlkompressor im Kühllager-

haus benötigte, wollte man die Wasserkraft des angrenzenden Mühlganges nutzen und erbat daher 1901 bei der k.k. Bezirkshauptmannschaft in Graz die Bewilligung einer Wasserkraftanlage mit einer Leistung von 150 kW. Schon bald stellte sich die Vermarktung der überschüssigen Energie aus der eigenen Erzeugung als zusätzliches Geschäftsmodell heraus. Beliefert wurden damals vor allem die umliegenden Betriebe. Dementsprechend verlagerte sich der unternehmerische Schwerpunkt und man suchte um die Berechtigung zum gewerbsmäßigen Betrieb eines E-Werks an. Nachdem diese im Jahr 1905 erteilt worden war, startete der Netzausbau, wobei nacheinander Andritz und Thal an das eigene Stromnetz angeschlossen wurden. Logische Folge dieser Entwicklung: Die Änderung der Firmenbezeichnung in „Eiswerk Göstinger Mauth und Elektrizitätswerk Gösting V. Franz“.

SCHWERE KRIEGSSCHÄDEN

Erich Franz, der Sohn von Viktor Franz, übernahm 1938 in schwierigen Zeiten das Unternehmen. Das Kraftwerk wurde zunächst modernisiert und mit zwei Francis-Schachtturbinen ausgestattet, es trug jedoch während des Zweiten Weltkriegs durch mehrere Bombentreffer schwere Schäden davon. Nach Kriegsende vereitelte der Ersatzteilmangel eine rasche Wiederaufnahme des Betriebs, sodass diese erst 1950 gelang. Unternehmen und Versorgungsnetz wurden in den folgenden Jahrzehnten kontinuierlich ausgebaut und erweitert. Das Versorgungsnetz des E-Werks Gösting, besser bekannt unter dem Namen „E-Werk FRANZ“, umfasst heute eine Fläche von über 72 km². Der Ausbau der Eigenerzeugung, des GlasfaserInternets sowie des Strom- und E-Mobilitätsnetzes für die Energiewende zählt zu den aktuellen Herausforderungen des Unternehmens.

1898

Carl Franz wird Besitzer einer stillgelegten Jesuitenmühle in Gösting

1905

Erhalt der Konzession zum gewerbsmäßigen Betrieb eines E­Werks, Aufnahme externe Stromlieferung

1950

Inbetriebnahme des wiederaufgebauten Kraftwerks nach dem 2. Weltkrieg

Das Unternehmen präsentiert seine Firmengeschichte von einst bis jetzt neben Wissenswertem zum Thema Energie im eigenen Firmenmuseum mit dem Schwerpunkt „Strom erleben“ für Schulklassen. Termine für kostenlose Führungen können unter 0316/60 77­ 0 gebucht werden.

1992

Start Umbau von Freileitungen auf Erdkabel (heute > 99 % Erdverkabelung)

2015

E­Werk Franz wird offizieller Betreiber eines öffentlichen Kommunikationsnetzes

2021

Inbetriebnahme der ersten öffentlichen Schnellladestation für E­Autos

ERFOLGSFAKTOR VORAUSDENKEN

Das Familienunternehmen Herbert Lugitsch u. Söhne Ges.mbH hat sich seit seiner Gründung 1909 stetig weiterentwickelt. Die Geschäftsführer Dieter Lugitsch und Herbert Lugitsch jun. geben einen Rückblick und einen Ausblick auf die Erfolgsgeschichte dahinter.

REDAKTION: LISSI STOIMAIER, FOTO: GÜNTHER LINSHALM

Starkes Führungsduo:

Dieter Lugitsch und Herbert Lugitsch jun.

BUSINESS MONAT: Ihr Unternehmen blickt auf eine über 100-jährige Geschichte zurück. Wie würden Sie die Entwicklung des Unternehmens in den letzten Jahrzehnten beschreiben, und was hat diese Erfolgsgeschichte maßgeblich geprägt?

Dieter Lugitsch: In den letzten Jahrzehnten konnten wir, von einem soliden

und gesund gewachsenen Unternehmen ausgehend, die drei Geschäftsbereiche FARM, FEED und FOOD konsequent ausbauen und erweitern. Wichtig war uns dabei immer, qualitativ hochwertige Produkte herzustellen und dabei nachhaltig zu agieren. Die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens verdanken wir dabei speziell auch unseren Mitarbeiter:innen,

die mit ihrem Wissen und Engagement unsere Philosophie mittragen.

Was waren in den letzten Jahren die größten Herausforderungen und wie haben Sie diese gemeistert?

Herbert Lugitsch jun.: Die vergangenen Jahre mit Pandemie, Inflation und stark gestiegenen Rohstoff- und Energieprei-

sen haben uns als produzierendes Unternehmen stark betroffen. Es waren für uns und auch unsere Partner in der Landwirtschaft herausfordernde Zeiten, die wir mit einem hohen Maß an Flexibilität und Zusammenarbeit gut überstehen konnten. Speziell unsere Mitarbeiter:innen haben Großartiges geleistet. Aber auch unsere Kunden vom Lebensmitteleinzelhandel über die Großhändler und Gastro bzw. Fleischerbetriebe haben uns in dieser Zeit tatkräftig unterstützt und so manche Preisanpassung und auch Lieferverzögerung mitgetragen.

Wie sehen Sie die Bedeutung und die Zukunft des Bio-Segments?

Herbert Lugitsch jun.: Die Bedeutung von hochwertigen Bio-Lebensmitteln und Bio-Futtermitteln war uns schon sehr früh bewusst, daher kam auch die klare Entscheidung, die Futtermühle vitakorn in Pöttelsdorf zu einer reinen Bio-Futter-

mühle zu machen. Wir waren 1999 damit die Ersten in Europa. Das Bio-Segment entwickelt sich stabil nach oben und wird für uns auch zukünftig ein wichtiges Geschäftsfeld darstellen, dem wir uns intensiv widmen.

Ein zentrales Element Ihrer Produktion ist der geschlossene Kreislauf zwischen Futtermühle und Geflügelhof. Wie trägt dieses Modell zur Qualität und Nachhaltigkeit Ihrer Produkte bei?

Herbert Lugitsch jun.: Mit diesem Wertschöpfungskreislauf zwischen Futtermühle, landwirtschaftlichen Partnern und Geflügelhof sind wir einzigartig. Unser Steirerhuhn wächst bei unseren verantwortungsvollen landwirtschaftlichen Partnern auf, wird mit hochwertigem hauseigenem Futter gefüttert und in unserem Geflügelhof verarbeitet. Das schafft regionale Arbeitsplätze und nachhaltige, regionale Wertschöpfung.

Ihr Unternehmen arbeitet eng mit regionalen landwirtschaftlichen Betrieben zusammen. Wie wichtig sind diese Partnerschaften?

Dieter Lugitsch: Diese enge Zusammenarbeit mit regionalen Betrieben liegt uns sehr am Herzen – es ist sozusagen unsere DNA. Unsere Unternehmensgeschichte ist eng mit der kleinstrukturierten, regionalen Landwirtschaft verstrickt.

Was sind Ihre langfristigen Ziele?

Herbert Lugitsch jun.: Nachhaltig erfolgreich wirtschaften und die gesunde Weiterentwicklung des Unternehmens in der Region, in der wir als Unternehmen seit über 100 Jahren verankert sind. Mit unserem Nachhaltigkeitsprogramm „Fit for future“ leisten wir mit einer Vielzahl an Maßnahmen einen Beitrag für eine lebenswerte Zukunft für Mensch, Tier und Natur und werden diesen Weg entschlossen fortsetzen.

Herbert Lugitsch u. Söhne Ges.mbH

ROMINA VOLKHEIMER, WALTER M. IBER

Aus der Region, für die Region, für die Leute

Vor 115 Jahren hat sich die Familie Lugitsch in Gniebing bei Feldbach dem Mühlwesen verschrieben –und das ist sin Form einer Futtermühle bis heute so geblieben.

Ein Jahr vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges, 1913, gingen am kleinen südoststeirischen Bahnhof Gniebing nahe Feldbach die Lichter an – zur damaligen Zeit eine Sensation, gab es doch auf der Bahnstrecke zwischen Graz und Budapest keinen anderen Provinzbahnhof, der mit Strom versorgt wurde. Diese außergewöhnlich frühe Elektrifizierung war das Verdienst des Landwirtes und Mühlenbesitzers Florian Lugitsch, welcher sich erst 1909 im Raabtal niedergelassen hatte.

AUSWEITUNG DER ENERGIEVERSORGUNG

Innerhalb kurzer Zeit sicherte sich Florian Lugitsch Versorgungsgebiete und weitete das regionale Netz maßgeblich aus. 1922 reichte dieses bereits bis nach Kirchbach. Neben den Erfolgen im Bereich der Energieversorgung konnte Florian sich auch im Mühlengewerbe behaupten. Trotz zahlreicher

TIMELINE

1909

Rückschläge – darunter ein verheerender Mühlenbrand im Jahr 1915 und die Zerstörungen am Betrieb während des Zweiten Weltkrieges – konnte die Mühle als zentrales Element des Unternehmens lange erhalten bleiben. Erst durch den Fall des Mühlenkontingents infolge des EU-Beitritts Österreichs entschied man sich zum Verkauf und somit zur Aufgabe der Mehlmühle.

NEUE GESCHÄFTSBEREICHE

In den Nachkriegsjahrzehnten brach für die Familie Lugitsch eine neue Zeit an. Ein Meilenstein: die Inbetriebnahme der neuen Futtermühle im Jahr 1959. Zur gleichen Zeit wurde auch in den Ausbau des bereits bestehenden Leitungsnetzes investiert und dieses um zahlreiche Anschlüsse erweitert. Darüber hinaus kamen neue Geschäftsbereiche hinzu: Zum einen erfolgte in den 1960er-Jahren der Bau eines Geschäftslokals für Elektrohan-

Gründung durch Florian Lugitsch mit einer Mühle, einer Landwirtschaft und einem E-Werk

del. Bereits in der Zeit zuvor hatte man vor allem Waren wie Elektromotoren sowie Nachttischlampen und Bügeleisen an die Bauern der Umgebung verkauft. Diese Geräte wurden wiederum mit dem Strom des Elektrizitätswerks der Familie Lugitsch betrieben. Zum anderen diversifizierte man 1971 als Folge eines wirtschaftlichen Rückschlags in die Verarbeitung und Vermarktung von Geflügel und Eiern. Inzwischen hatte die vierte Familiengeneration das Ruder übernommen, wobei sich die Brüder Florian IV. und Herbert das operative Geschäft aufteilten: Florian kümmerte sich um den Stromund Elektrobereich, Herbert um Mühle, Futtermühle und Geflügelsparte.

EIGENSTÄNDIGES UNTERNEHMEN

In den folgenden Jahren wurden die Geschäftsbereiche optimiert, woraus 1984 eine Trennung des Unternehmens in Form einer Realteilung erfolgte:

Futtermühle und Geflügelverarbeitung waren nunmehr Teil eines eigenständigen, von Herbert Lugitsch geführten Unternehmens. Fünf Jahre später entstand daraus die Herbert Lugitsch u. Söhne Ges.mbH, die heute von Herbert jun. und Dieter Lugitsch (fünfte Generation) geführt wird. „Aus der Region, für die Region, für die Leute“, so lautet ein Motto der beiden Brüder. Immer noch ist das kräftig gewachsene Unternehmen mit seinen rund 200 Mitarbeiter:innen regional sehr stark verwurzelt, längst aber auch ein internationaler Player, der nicht zuletzt mit qualitativ hochwertigen Biofuttermitteln punktet. Dass der Familie Lugitsch das Unternehmertum im Blut liegt, zeigt sich an den weiteren Unternehmen, die heute neben der Herbert Lugitsch u. Söhne Ges.mbH jeweils eigenständig von Familienmitgliedern geführt werden: Elektrohandel e-Lugitsch, Ölmühle Rudolf Lugitsch und Lugitsch Ziviltechniker.

1913

Beginn der Stromerzeugung. Der Bahnhof Gniebing wird als erster Provinzbahnhof der Bahnstrecke Graz Budapest mit Strom versorgt

1959

Aufbau der Mischfutterproduktion, Beginn von Geflügelzucht und Eierproduktion

1984

Realteilung und Einstieg der Brüder Herbert Lugitsch jun. und Dieter Lugitsch ins Unternehmen

2009

100-Jahr-Feier gemeinsam mit den Unternehmen Florian Lugitsch KG und Lugitsch Ziviltechniker GmbH

2020

Digitale Zusammenführung der Geschäftsbereiche FARM, FEED, FOOD

TEXT: JOSEF PUSCHITZ

Anschluss für den Süden

Die alten Herzogtümer Steiermark und Kärnten waren geografisch lange voneinander abgeschottet. Erst die Eisenbahn ließ die Bundesländer näher zusammenrücken. Der Koralmtunnel rundet die historische Entwicklung nun ab – ein neuer Wirtschaftsraum entsteht.

Kärnthen ist seit Jahren von seinen Nachbarprovinzen in jeder Beziehung überflügelt worden. Ohne Eisenbahn, gleichsam abgeschnitten aus dem directen Verkehre mit der übrigen Welt, wäre für die Dauer eine Concurrenz unserer Montanindustrie nahezu unmöglich.“

Dass diese Klage aus dem Süden ausgerechnet in der Morgenausgabe der Grazer Zeitung vom 26. Oktober 1852 zu lesen war, spricht Bände. Die Steiermark war ihrem südlichen Nachbarn damals schon zahlreiche Bahnkilometer voraus, die Arbeiten an der Südbahn in vollem Gange. Nach ihrer Fertigstellung im Jahr 1857 verband sie Wien über den Semmering durch das Mürztal bis Bruck/Mur, von dort der Mur entlang nach Graz führend, weiter nach Marburg, über Laibach mit Triest. Das Kronland Kärnten blieb vorerst auf dem Abstellgleis.

TIMELINE

1865

HULDIGUNG HABSBURGS

Es sollte bis 1865 dauern, ehe die Bestrebungen zur Errichtung einer Eisenbahnanbindung Kärntens Richtung Norden Fahrt aufnehmen konnten. Ein Privatkonsortium musste zunächst die Finanzierung sicherstellen, der Staat war damals noch recht zurückhaltend, was die Unterstützung des öffentlichen Verkehrs betraf. Dem herrschenden Haus Habsburg wurde dennoch gehuldigt, und zwar mittels Namensgebung der neuen Strecke: Am 20. Juli 1867 erfolgte die Konstituierung der Aktiengesellschaft „K. k. priv. Kronprinz-Rudolfs-Bahn“, in Anlehnung an die bereits abgesegneten West- und Nordverbindungen, die die Namen des Kaiserpaars trugen.

Als die Kronprinz-RudolfsBahn 1873 schließlich vollständig eröffnet war, entstand die erste kommerzielle Eisenbahnverbindung zwischen Kärnten und der Steiermark. Die Strecke, die von Villach über Kla-

genfurt, St. Veit und Friesach auf der Kärntner Seite über Neumarkt, Unzmarkt und Knittelfeld nach St. Michael führt, ist heute noch die schnellste Zugverbindung in die Bundeshauptstadt. Aber nicht mehr lange: Mit der Eröffnung des Koralmtunnels im Dezember 2025 fahren Kärntner künftig über Graz nach Wien. Die Fahrtzeit verkürzt sich von vier Stunden auf knapp zwei Stunden und 40 Minuten.

ZEHN STUNDEN

NACH KLAGENFURT

Von solchen Fahrtdauern war zur Zeit der Habsburgermonarchie nicht einmal zu träumen. Die Reise von Marburg nach Villach über die 1864 eröffnete „Kärntner Bahn“ dauerte damals zehn Stunden –eine wesentliche Verbesserung zu den davor üblichen Postkutschen, die nur untertags unterwegs sein konnten und die Strecke von Wien nach Klagenfurt in heute unvorstellbaren fünf Tagen absolvierten. Als die Bahn schließlich dieses trä-

ge System obsolet machte, war das öffentliche Interesse überbordend: Ankommende Gäste aus Wien wurden in den Klagenfurter Gazetten mit vollem Namen und Wohnadresse abgedruckt.

Die Bahn brachte aber nicht nur Touristen in den südlichsten Landesteil, sondern auch wirtschaftlichen Aufschwung. Handelsbeziehungen konnten durch den schnelleren Transport von Waren und Rohstoffen vertieft und beschleunigt werden. Konkret profitierte etwa der Transport von Erz zu den großen eisenverarbeitenden Zentren. Das Gleiche gilt für die Steiermark, die ihrerseits mit den diversen Bahnverbindungen den Pfad zur Exportgroßmacht einschlagen konnte. Die Fertigstellung der Koralmbahn ist somit das vorerst letzte Puzzlestück in der gemeinsamen Wirtschaftsgeschichte Kärntens und der Steiermark, die beide Bundesländer immer enger zusammenwachsen ließ – zu einer Wirtschaftsregion Südösterreich.

Die Bestrebungen zur Errichtung einer Eisenbahnanbindung Kärntens Richtung Norden nehmen Fahrt auf

1867

Konstituierung der Aktiengesellschaft „K.k. priv. Kronprinz-Rudolfs-Bahn“

1873

Die Kronprinz-Rudolfs-Bahn wird vollständig eröffnet

2025

Geplante Eröffnung des Koralmtunnels im Dezember

Der Süden rückt zusammen

Wenn im Dezember 2025 der erste reguläre Personenzug durch den neuen Koralmtunnel fährt, ist das der Anfang eines neuen Zeitalters: Graz und Klagenfurt rücken in greifbare Nähe, für Kärnten ergeben sich weitreichende Geschäftschancen. Schon jetzt bereitet man sich im südlichen Bundesland darauf vor.

Die Koralmbahn ist das größte sozialökonomische Experiment seit 167 Jahren, als die Semmeringbahn von Carl Ritter von Ghega Graz komplett veränderte“, sagt Eric Kirschner. Er ist Leiter der Forschungsgruppe Regionalökonomie und Strukturpolitik am Joanneum Research und Experte für empirische Sozialforschung. Als solcher unterstreicht er sowohl die historische als auch die ökonomische Dimension des Tunnelprojekts: „Mit dem Koralmtunnel entsteht eine neue urbane Agglomeration mit ungefähr 1,1 Millionen Einwohnern und einer halben Million unselbstständig Beschäftigten, wobei über 130.000 im produzierenden Bereich tätig sind. Der Ballungsraum Graz/Klagenfurt–Villach, teilweise auch Leoben, wächst immer weiter zusammen“, sagt Kirschner. Mit dem Effekt, dass Regionen und Orte, die direkt im Einzugsgebiet der Bahnhöfe sind, gestärkt werden – Menschen

ziehen zu, mehr Arbeitskräfte sind verfügbar, neue Firmen siedeln sich an.

Die Auswirkungen der neuen Bahnstrecke, die ab Dezember 2025 Klagenfurt und Graz innerhalb von nur 45 Minuten verbinden wird, wurden von Joanneum Research eingehend erforscht. Ergebnis davon ist eine Langzeitstudie, die sich mit dem „Wirtschaftsraum Südösterreich“ beschäftigt und einen besonderen Fokus auf die anstehenden Veränderungen legt, die vom Koralmtunnel angestoßen werden. Eine davon betrifft den Wissenstransfer: „Die unmittelbare geografische Nähe der Universitäten, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen wird vom Koralmtunnel zusätzlich befeuert, was einer engeren strategischen Vernetzung zugute kommt. Die Herausforderung wird darin liegen, KMU verstärkt in der Wissenschaft zu positionieren. Bereits bestehende Netzwerke und Initiativen können als ‚Enabler‘

für eine tiefer gehende Kooperationsbereitschaft zwischen den beiden Bundesländern dienen“, sagt Kirschner, der sich vom zusammenwachsenden Südraum eine höhere wirtschaftliche Dynamik, höhere Attraktivität, stärkere Bildungsinstitutionen und internationale Anziehungskraft erwartet.

DIE KLEINERE STADT PROFITIERT

Über die Auswirkungen des Koralmtunnels nachgedacht wird aber auch auf der südlichen Seite des Packsattels, an der Alpen­Adria­Universität Klagenfurt. Max­Peter Menzel, der Leiter des Instituts für Geographie und Regionalforschung, hat ein gut beforschtes Beispiel dafür parat, was passiert, wenn zwei Städte durch ein Infrastrukturprojekt nah aneinanderrücken: die Öresundbrücke zwischen Kopenhagen und Malmö. Wie in Klagenfurt und Graz der Fall, wurde eine größere Stadt mit einer kleineren verbunden und durch eine deutlich verringerte Fahrzeit erreichbar gemacht. „Profitiert hat vor allem die kleinere Stadt Malmö in Schweden. Sie erfuhr durch die Brücke eine positive Entwicklung hinsichtlich des Bevölkerungswachstums. Viele Dänen, denen es in Kopenhagen zu teuer war, wurden von den günstigeren Mieten angezogen und haben sich in Malmö niedergelassen. Diese Entwicklung ist gerade aus der Klagenfurter Sicht heraus sehr interessant“, sagt Menzel.

KOOPERATIONS MÖGLICHKEITEN

IM BEREICH F&E

Joanneum Research • www.joanneum.at

Silicon Austria Labs • silicon-austria-labs.com

Drone Hub der Universität Klagenfur t

• www.aau.at/forschung/forschungsprofil/drohnenhalleder-universitaet-klagenfurt

Lakeside Labs • www.lakeside-labs.com

Fraunhofer-KI4LIFE • www.fraunhofer.at/de/ zusammenarbeit/digitalisierung-und-kuenstlicheintelligenz.html

Universität Klagenfurt • www.aaut.at

FH Kärnten • www.fh-kaernten.at Kompetenzzentrum Holz (Wood K plus)

• wood-kplus.at/de tpv Technologiepark Villach

• www.technologiepark-villach.at

Lakeside Science- & Technology Park Klagenfurt

• www.lakeside-scitec.com

ERIC KIRSCHNER, Leiter der Forschungsgruppe Regionalökonomie und Strukturpolitik am Joanneum Research

MAX-PETER MENZEL, Leiter des Instituts für Geographie und Regionalforschung

DAS STANDORTMARKETING KÄRNTEN vermarktet, bewirbt und positioniert Kärnten als attraktiven Wirtschafts-, Forschungs- und Technologiestandort. Durch gezielte Kampagnen in Österreich, Süddeutschland, Norditalien und Slowenien werden die Standortvorteile herausgestellt. Die Website carinthia.com dient als zentrale Plattform, die Informationen zu Förderungen, Standortvorteilen und Innovationsmöglichkeiten bietet.

KORALMTUNNEL

Mit einer Länge von 33 Kilometern verkürzt der Koralmtunnel mit zwei Röhren die Zugreise zwischen den Landeshauptstädten Klagenfurt und Graz auf flotte 45 Minuten. Gebaut wird am Großprojekt seit März 2009, die Fertigstellung wird mit Ende 2025 angepeilt. Schätzungen zufolge soll der Koralmtunnel insgesamt über zehn Milliarden Euro kosten, Förderungen kommen allerdings aus dem Topf für die Transeuropäischen Netze der Europäischen Union.

Aber nicht nur der urbane Ballungsraum, auch die an die Koralmbahn angebundenen Regionen sollen profitieren. Das Land Kärnten leistet dazu einen großen Beitrag, indem es den Ausbau des MikroÖV forciert. Bis zu 100 Kärntner Gemeinden sollen flexible Angebote für die letzte Meile im öffentlichen Verkehr erhalten. Künftig soll der öffentliche Verkehr den Bedürfnissen der Nutzer entsprechen. Dafür baut das Land Kärnten den Mikro ­ Öffentlichen­Verkehr erheblich aus. Vor allem die Anbindung aller Regionen an die Koralmbahn steht dabei im Fokus. Bis zu drei Millionen Euro sollen künftig für den Ausbau solcher Systeme bereitstehen, finanziert werden damit Planung, Konzeptionierung und die Implemen­

tierung der gemeindeeigenen Mobilitätsangebote in den bestehenden öffentlichen Verkehr. Die Stadt Villach steckt wiederum 780.000 Euro in Kleinbusse mit acht Sitzen, um bislang nicht ins öffentliche Verkehrsnetz eingebundene Stadtteile mit flexiblen Angeboten abzudecken.

HIGHTECH-ZENTREN

Mit den verbesserten Verbindungen zwischen Stadtteilen, Städten und Regionen wird auch die Vernetzung von vielerlei Zentren von Hightech und Forschung vorangetrieben. Kärnten trumpft hier nicht nur als attraktiver Forschungsstandort mit exzellenten Kooperationsmöglichkeiten auf, sondern bietet auch eine attraktive Kombination aus direkter und indirekter

Forschungsförderung. Technologie und Innovationshubs dies­ und jenseits der „Pack“ rücken dank dem Koralmtunnel bald noch näher zusammen – und werden so dem Unternehmensgeist im Süden Österreichs zu neuen Höhenflügen verhelfen.

Infos zum Standort Kärnten carinthia.com

STAUS UND

# immer und überall

Nachhaltig und vielseitig

Seit über einem Jahrhundert versorgt das E-Werk Großwilfersdorf nahe Fürstenfeld die Region mit grünem Wasserstrom. Doch nicht nur das: Mit der Zeit weitete das Unternehmen kontinuierlich seine Geschäftsfelder aus.

6.

August 1917: Mitten im Ersten Weltkrieg treffen sich die Großwilfersdorfer im Gasthaus Ritter, um über die Errichtung einer elektrischen Anlage in der Gemeinde zu beraten. Die Idee des Kaufmanns Richard Horvath findet großen Anklang und innerhalb weniger Wochen wird die Genossenschaft „Elektrizitätswerk Großwilfersdorf reg. Gen. m. unb. H.“ mit 75 Mitgliedern gegründet. Es werden Eisenleitungen von der nahe gelegenen Schlachermühle, in der bereits seit 1902 elektrischer Strom produziert wird, errichtet, um für die Genossenschaftsmitglieder Strom für die Beleuchtung und den Betrieb landwirtschaftlicher Maschinen zur Verfügung zu stellen. Schon bald werden weitere Ortschaften an das Stromnetz angeschlossen und bereits 1921 startet der Bau einer Hochspannungsleitung.

EIGENE STROMPRODUKTION

TIMELINE

1917

Genossenschaftsgründung

In den ersten Wirtschaftsjahren sicherte ein Strombezugsvertrag mit der Schlachermühle die Stromversorgung. 1930 ergriff die Genossenschaft die Möglich­ keit, selbst Strom zu produzieren: Die „Mangold Mühle“ an der Feistritz konnte erworben werden und man begann mit der Errichtung einer E­Werk­Anlage. Bis heute dient diese als Standort sowohl für die Unternehmenszentrale als auch für das „Kraftwerk Zentrale“. In den ersten Jahren des Zweiten Weltkriegs wurde das Versorgungsgebiet sogar erweitert, sodass man schließlich nicht genügend Strom zur Abdeckung des Bedarfs produzieren konnte und 1941 einen Stromliefervertrag mit der STEWEAG abschloss, um weitere Ortschaften und Betriebe versorgen zu können. Gegen Kriegsende verschlechterte sich allerdings die Situation: Die Oststeiermark lag mitten im Frontgebiet, was zu zahlreichen Schäden führte und die Stromproduktion einschränkte.

ERFINDUNGSGEIST MIT WEITBLICK

Schließlich wurde im Mai des Jahres 1945 der Lederantriebsriemen des Generators gestohlen und die Stromproduktion stand still. Der damalige Geschäftsführer Karl Pichler wusste sich jedoch zu helfen und benützte einen alten Feuerwehrschlauch, um den Generator wieder provisorisch in Betrieb zu nehmen, bis ein hochwertiger Ledertreibriemen von der Grazer Lederfabrik Steiner geliefert werden konnte. Trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten in den 1950erJahren nutzte man jede Chance, um das Überleben des Unternehmens langfristig zu sichern: 1960 wurde die bestehende Francis­Turbine im „Kraftwerk Zentrale“ durch eine Kaplan­Turbine ersetzt und damit die Stromproduktion verdoppelt. 1981 konnte das 65­jährige Bestandsjubiläum der Genossenschaft zugleich mit der Eröffnung der „Kraftwerksanlage II“ gefeiert werden.

Anfang der 1990er­Jahre wagte die Unternehmens­führung schließlich den Schritt in neue Geschäftsfelder: Man eröffnete einen Elektrofachhandel und das Elektroinstallationsgewerbe wurde ausgebaut, um die vorhandene Nachfrage zu decken.

Zu Beginn des neuen Jahrtausends investierte das „EWerk Großwilfersdorf“, wie sich das Unternehmen im Außenauftritt nennt, besonders stark in die Versorgungs­sicherheit: Das Mittelspannungsnetz wurde dafür umgerüstet, Freileitungen wur­den durch Erdkabel ersetzt.

2005 kam man dem Wunsch der Gemeinde nach und nahm ein Biomasseheizwerk sowie das Fernwärmenetz in Betrieb. Umfangreiche und teure Investitionen und Umrüstungen, wie beispielsweise der Bau von Fischaufstiegshilfen und Ausgleichsflächen, führten dazu, dass sämtliche Werksanlagen heute den höchsten ökologischen Standards entsprechen.

1933

Umbenennung der Genossenschaft in „Feistritzthaler Elektrizitätswerk reg. Gen. m. unb. H.“

Kraftwerksbau Maierhofen
Zentrale

Hereschwerke GmbH

TEXT: THOMAS KRAUTZER

Innovation aus der Kraft des Wassers

Seit ihrer Gründung sind die Hereschwerke eng mit der Wasserkraft verbunden. Was am Anfang traditionell mit Mühle und Säge begann, entwickelte sich im Lauf der Jahre zu einem Anbieter von Energietechnologie mit Spezialisierung in den Bereichen Elektrotechnik und Wasserkraftwerke.

Der Beginn 1889 war technologisch wenig spektakulär: Der 1883 aus Mähren übersiedelte

Unternehmer Franz Heresch kaufte vom Wildoner Bürgermeister Ritz am Weißenegger Mühlgang eine Mühle mit angeschlossener Ölmühle und einem Sägewerk. Bereits wenige Jahre später wurde Tradition durch Innovation ergänzt: Heresch investierte in ein Elektrizitätswerk, das im November 1902 in Betrieb genommen wurde. Die Turbine trug die Nummer 308 und wurde von der Grazer MF Andritz AG geliefert. Heute würde man dazu steirische Wertschöpfungskette sagen, die den Markt Wildon früh mit elektrischer Energie versorgte.

Nach dem Ersten Weltkrieg blieb das Geschäft unter schwierigen, unsicheren Bedingungen trotzdem stabil: 1919 übernahm Josef, der Sohn des Gründers, die Unternehmensführung, 1943 der Schwiegersohn, DI Alois Frizberg (ein aus ursprünglich Vorarlber-

TIMELINE

1889

Franz Heresch kauft in Wildon eine Mühle, Ölmühle und ein Sägewerk

ger Adel stammender Techniker, der auch Landesbaudirektor der Steiermark war).

Seither blieb das Unternehmen mit dem neuen Familiennamen verbunden. 1952 ging die Leitung auf Dr. Helmut Frizberg (1910–2014) über, einem Enkel des Gründers, der später neben den Hereschwerken auch als Vorstand der Steirischen Ferngas tätig war.

Mit dem Eintritt seines Sohnes Dr. Gilbert Frizberg im Jahre 1979 war auch eine grundlegende Änderung der strategischen Ausrichtung verbunden: Im operativen Bereich wurde der historische Bauchladen bereinigt (Verkauf der Mühlen 1989), man konzentrierte sich auf Energieversorgung und Elektrotechnik. Der Ausgangspunkt waren zu diesem Zeitpunkt 45 Beschäftigte und 8.000 Stromkunden in 18 Gemeinden. In der Folge wurde expandiert, in Wärmenahversorgung diversifiziert (im Projekt Obdach erstmals auf der Grundlage von Bioenergie) und letztlich die Regel- und Automa-

1902

Heresch investiert in ein Wasserkraftwerk und versorgt Wildon mit Elektrizität

tisierungstechnik auf über 100 Beschäftigte ausgebaut. Im Bereich der Gesellschafterstruktur wurde von Gilbert Frizberg die Hälfte der Unternehmensanteile gekauft, womit eine höhere strategische Bewegungsfreiheit verbunden war.

STETIGE WEITERENTWICKLUNG

Die Jahre des Aufbaus im Technologiebereich führten zu einer weiteren Grundsatzentscheidung: Zunächst wurde 2001 die STEWEAG (damals Tochter der Energie Steiermark AG) als 49%-Gesellschafter in den Bereich Strom- und Wärmeversorgung hereingenommen, 2003 entschloss man sich – kurz nach der 100-JahrFeier der Heresch-Stromversorgung –, das Geschäftsfeld gänzlich an den Landesversorger zu verkaufen und die Erlöse in den Kompetenzausbau im Bereich Wasserkraft zu investieren.

Ab 2008 stärkte man damit den Turbinenhersteller Global Hydro Energy GmbH und be-

teiligte sich an der enso GmbH, welche unter anderem Investoren bei Projekten der erneuerbaren Energie unterstützt (derzeit 26 Projekte mit Partnern in Norwegen, Albanien und der Türkei). Die Elektrotechnik und Gebäudeautomation mit Niederlassungen in Wildon, Wien und Klagenfurt trägt wiederum den Ursprungsnamen „Hereschwerke“.

Seit 2017 sind die Unternehmensgruppen unter der F-Energies Holding zusammengefasst. Ab 2024 führt mit Richard Frizberg die 5. Generation (gemeinsam mit Heinz Peter Knaß) das Unternehmen. Mittlerweile ist man weltweit in 50 Ländern mit über 500 Beschäftigten und einem Umsatz von über 120 Mio. € tätig. Die Gruppe hat die Kompetenz, Wasserkraftwerke zwischen 30 und 100 Megawatt umzusetzen und letztlich auch Großprojekte wie den Med-Campus in Graz oder ganze Abschnitte der Koralmbahn mit Elektround Regelungstechnik auszustatten.

1943

Alois Frizberg, Schwiegersohn des Gründers, übernimmt, 1952 folgt sein Sohn Helmut

1979

Übernahme durch Gilbert Frizberg, Umstruk turierung in ein Technologieunternehmen

2003

Verkauf der Strom- und Nahwärmeversorgung an die STEWEAG

2017

F-Energies Holding bündelt Wasserkraftexpertise und Elektrotechnik

2024

Gilbert Frizberg scheidet aus der Geschäftsführung aus, Richard Frizberg (5. Generation) führt die F-Energies Gruppe gemeinsam mit Heinz Peter Knaß

Ölmühle Kremsner

Das schwarze Gold der Steiermark

Seit Jahrhunderten nutzt die sogenannte „Mantrachmühle“, heute Ölmühle Kremsner, die Wasserkraft der Sulm.

Seit 25 Jahren wird das hier erzeugte Kürbiskernöl jährlich als eines der besten der Steiermark prämiert.

Jahrhundertelange Tradition. Man schreibt das Jahr 1773: Maria Theresia verordnete, dass Kürbiskernöl zu wertvoll für Speisen sei und als Heilmittel nur in Apotheken zu Salben und Pflaster verarbeitet werden durfte. Das hat sich freilich geändert: Die kulinarischen Vorzüge des „schwarzen Golds“ können wieder von allen Menschen genossen werden und die Ölmühle Kremsner liefert seit Jahrzehnten die prämierte Grundlage dafür, mittlerweile auch weltweit über den Onlineshop.

VON DER MANTRACHZUR KREMSNER-MÜHLE

Bereits im 14. Jahrhundert befand sich am Standort eine Mühle mit hölzernem Wasserrad, welche sich im Dienste des Schlosses Ottersbach befand. 1945 wurden das Wasserrad und die hölzerne Wehranlage zerstört, die Anlage wurde aber 1948 wieder aufgebaut und man investierte in eine Francis-Tur-

TIMELINE

Ende 14. Jhdt.

Nennung einer hölzernen Mühle an der Sulm

bine mit 45 kW und einen Synchrongenerator für den Betrieb der Mühle.

1956 war der Burgenländer Gerhard Kremsner auf der Suche nach einer eigenen Mühle, da er als einer der jüngeren Söhne den elterlichen Mühlenbetrieb im südlichen Burgenland nicht übernehmen durfte. Die Mantrachmühle stand damals gerade wieder zum Verkauf und kam so in den Familienbesitz.

1985 erkrankte Gerhard Kremsner schwer und sein Sohn, Gerhard Kremsner junior, übernahm den elterlichen Betrieb, zu dem damals ein Sägewerk, ein kleines Wasserkraftwerk sowie eine Getreide- und Ölmühle gehörten. Um für diese Übernahme gerüstet zu sein, absolvierte er die HTL und begann anschließend ein Technikstudium. Für das praktische Know-how sorgte eine lange und intensive Einschulung durch den Vater. Der Sohn begann auch, sich intensiv in das Wissen und die

Kunst der Müllerei einzulesen: Nacht für Nacht studierte er die einschlägigen Handbücher. So gelang es ihm, den Betrieb erfolgreich fortzuführen. Aufgrund seines Studiums erkannte er die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Wasserkraftwerks und begann dieses auszubauen. Für die Finanzierung dieser Umbauten wurde auf die damals noch vorhandenen Mühlenkontingente gesetzt: Kremsner begann wieder Getreide zu vermahlen, steigerte damit den Wert seiner Kontingente und verkaufte diese vor dem EU-Beitritt – also vor dem Auslaufen der Mühlenkontingente – erfolgreich.

ÖLMÜHLE – WASSERKRAFT – MUSEUM

Stattdessen wurde der Ausbau der Wasserkraft forciert: So produziert das hauseigene Kraftwerk 900 MWh pro Jahr, ein Teil wird zur Abdeckung des Eigenbedarfs genutzt, der andere Teil wird in das öffent-

liche Netz eingespeist. Als weiteres Standbein modernisierte Gerhard Kremsner die Ölmühle und besann sich auf alte Ölsaaten, die früher ebenfalls gepresst wurden, wie etwa Raps-, Sonnenblumen-, Lein-, Hanfund Walnussöl. Zudem wurde im Jahr 2005 mit der Errichtung des Kernölmuseums im historischen Gewölbesaal des Anwesens eine touristische Attraktion geschaffen. Besucher:innen können historische Werkzeuge und Geräte zur Ölerzeugung bestaunen, mehr über die traditionsreiche Ölproduktion erfahren sowie die seit 25 Jahren hochprämierten Produkte im hauseigenen Müllerladen verkosten.

Überhaupt wurden seit den 2000er-Jahren immer wieder Revitalisierungsmaßnahmen an der alten Mühle vorgenommen und Neuinvestitionen in die technische Ausstattung getätigt. Im Jahr 2014 wurde als ökologische Maßnahme zudem ein Fischaufstiegssystem installiert.

1948

Das alte Wasserrad wird durch eine Francis-Turbine ersetzt

1956

Ankauf der Mühle durch Familie Kremsner

1985

Übernahme durch Gerhard Kremsner junior

2005

Errichtung des Museums

2006

15%ige Revitalisierung am Wasserkraftwerk durchgeführt

Schwarz, Wagendorffer & Co.

TEXT: DANIEL BUCHEGGER, WALTER M. IBER

Licht an im Salzkammergut

Das in Bad Aussee beheimatete Unternehmen ist heute über 130 Jahre alt. Einst eröffnete man das erste steirische Elektrizitätswerk für die Ortsversorgung.

Die 1890er-Jahre sind in der Habsburgermonarchie eine Zeit des Aufschwungs, des Wachstums und der Innovation – eine Entwicklung, die auch vor dem steirischen Salzkammergut nicht Halt macht: In Bad Aussee beginnt man, die Wasserkraft für die Stromerzeugung zu nutzen.

GRÜNDUNGSAKT

MIT HERZL

Nachdem der Besitzer der „Leitenmühle“, Josef Heissl, bereits einige kleinere Stromversorgungsprojekte erfolgreich umgesetzt hatte, stieg im Ort die Nachfrage. Folglich kam es zum Zusammenschluss der fünf Gründungsgesellschafter Josef Heissl, Johann Laimer, Josef Schwarz, Alexander Url und Johann Wagendorffer, welche am 15. November 1891 ihre Tätigkeit unter dem Namen „Schwarz, Wagendorffer & Co.“ begannen. Zum ersten Mal überhaupt in der Steiermark wurde damals ein E-Werk zur Ortsversorgung in Betrieb genommen. Bei der Eröffnungsfeier zugegen: Theo-

TIMELINE

1891

Gründung von Schwarz, Wagendorffer & Co.

dor Herzl, geistiger Wegbereiter des Staates Israel. Herzl weilte als Kurgast in Bad Aussee. Das Unternehmen wuchs. 1913 wurden bereits ein Wasserkraftwerk und eine Dampfmühle mit jeweils 100 PS betrieben. Nach der Umstellung auf ein Wechselstromnetz im Jahr 1921 waren wenig später schon vier Gemeinden an das Netz des Unternehmens angeschlossen: Altaussee, Grundlsee, Reitern und Straßen. 1923 startete das Unternehmen in Bad Aussee mit dem Verkauf von Elektroartikeln. Während des Zweiten Weltkriegs wurde eine weitere Verkaufsstelle in Mitterndorf gegründet, denn die Diversifizierung in den Elektrohandel hatte sich als zukunftsfähige Strategie erwiesen.

ANPASSUNGSFÄHIGKEIT NACH 1945

In den Nachkriegsjahren offenbarten sich weitere Schlüsselfaktoren für die Langlebigkeit von Schwarz, Wagendorffer & Co.: Dem rasant steigenden

Bedarf an Elektrizität passte man sich durch ständige technische Verbesserungen (u. a. stärkere Turbinen) an und schaffte es gleichzeitig, seine Bedeutung als Arbeitgeber der Region zu festigen. Die Zahl von 18 Arbeitnehmer:innen im Jahr 1945 konnte man bis ins Jahr 1962 mehr als verdoppeln. In den 1990er-Jahren ergab sich mit der Motorenwicklerei – der Wartung und Reparatur von EMotoren – ein weiteres Tätigkeitsfeld, in welchem das Unternehmen bereits erworbenes Know-how im Bereich der Elektrotechnik zur Anwendung bringen konnte.

HERAUSFORDERUNGEN IM 21. JAHRHUNDERT

Das 21. Jahrhundert brachte technische Neuerungen in der Elektrizitätswirtschaft und damit große Herausforderungen für die Branche mit sich. Um auf einem globalisierten Markt mit größer werdendem Produktangebot und gleichzeitig sinkendem Preisniveau mithalten zu können,

entschied sich die Unternehmensleitung im Jahr 2020, der österreichischen Fachhandelskooperation Red Zac beizutreten. Von den multiplen Krisen (Covid etc.), die sich in der Folge negativ auf Wirtschaft und Gesellschaft niederschlugen, blieb freilich auch Schwarz, Wagendorffer & Co. nicht verschont. Massiv gestiegene Strompreise, ein damit verbundener Verlust an Kunden und unaufschiebbare Investitionen, für die es jedoch an Kapital mangelte, führten letztlich zur Veräußerung. Im November 2023 wurde das ins Trudeln geratene Unternehmen vom benachbarten EWerk Gröbming übernommen und fortan unter Beibehaltung des Namens weitergeführt. Bereits 2024 trug diese Übernahme ihre ersten Früchte, als mit der Montage der größten Photovoltaikanlage des Ausseerlandes ein Prestigeprojekt umgesetzt werden konnte. Der erste Supercharger wird ebenso noch 2024 in Betrieb genommen.

1921

Zusammenschluss mit dem Netz der Stern & Hafferl E-Werke AG

1923

Diversifikation in den Elektrohandel – Eröffnung einer Verkaufsniederlassung in Bad Aussee

1942 Gründung einer weiteren Verkaufsstelle in Mitterndorf

1990

Einstieg in die Motorenwicklerei

2023

Übernahme durch das E-Werk Gröbming

Drei der fünf Gründer: Josef Schwarz, Josef Heissl und Johann Laimer (v. l.)

Uitz-Mühle GmbH

Innovation aus Tradition

Ein traditionsreiches Familienunternehmen blickt auf eine lange Geschichte zurück. Als „Hofmühle zu Schloß Landschach“ um 1500 erstmals erwähnt, hat sich die Mühle durch kontinuierliche Innovation behauptet und ist bis heute ein regionaler Lebensmittel- und Tierfutterproduzent.

Im Jahr 1885 wird Josef Uitz als junger Müllerund Bäckermeister Pächter der Landschacher Mühle, verliebt sich in Maria Braun, die junge Tochter des Mühlenbesitzers Johann Braun, und heiratet diese noch im gleichen Jahr. Zugleich kauft Uitz die Mühle, wodurch aus der „Landschacher Mühle“ die „Uitz Mühle“ wird. Josef und seine Frau erweitern sogleich den Betrieb um eine Bäckerei, die wesentlich zur wirtschaftlichen Entwicklung beiträgt. Als Verkaufsstelle für das sogenannte „Uitz-Brot“ wird ein kleines Geschäft im nahen Knittelfeld eröffnet.

WIRTSCHAFTLICHER

AUFSCHWUNG DURCH

DIE EISENBAHN

Der weitere Ausbau der „Kronprinz-Rudolf-Bahn“ bot eine gute Geschäftsmöglichkeit für Josef Uitz: Brot und Maismehl wurden an die Bahnarbeiter verkauft und die zur Mühle gehörende Säge lieferte Bretter und Pfosten zum

TIMELINE

1500

Bahnbau. Allerdings war die Wasserkraft des IngeringBaches, der die Mühle und Säge antrieb, zu schwach, um beides effizient antreiben zu können, weshalb der Sägebetrieb schließlich 1935 aufgegeben wurde. Man wollte sich verstärkt auf den Mühlenbetrieb konzentrieren, was sich als kluge Entscheidung erwies. Als zweites Standbein setzte man damals stattdessen auf die Mischfutterherstellung – ein Bereich, der bis heute erfolgreich betrieben wird. Nach dem überraschenden Tod von Josef Uitz übernahmen die drei Töchter Johanna, Rosa und Anna den Betrieb und suchten wiederum einen Müllermeister, den sie in der Person von Ferdinand Brunner fanden. Ferdinand war ein geschäftstüchtiger junger Müllermeister aus Oberösterreich, der sich in Johanna verliebte und diese schließlich heiratete. Ferdinand und Johanna bauten den Betrieb weiter aus: Bereits 1928 wurde elektrisches Licht eingeleitet

Erste Erwähnung als „Hofmühle zu Schloß Landschach“

und die Mühle in den folgenden Jahren erweitert. Darüber hinaus wurde ein Getreidesilo errichtet sowie die Mischfutterherstellung weiter intensiviert. Schließlich begann das Ehepaar Brunner mit dem Bau eines neuen Mühlengebäudes für eine automatische Mühle, das allerdings erst unter der Leitung von Sohn Franz Brunner im Jahr 1968 fertiggestellt werden konnte.

AUTOMATISIERUNG ALS INNOVATIONSMOTOR

Franz Brunner erkannte früh die Vorteile der Automatisierung: Bereits 1970 wurde für die Verwaltung ein erster Computer angekauft und in den 1970er-Jahren ein neues, vollautomatisches Mischfutterwerk errichtet, das einen direkten Anschluss an die Eisenbahn hatte. Diese Maßnahmen alleine machten den Geschäftszweig allerdings nicht langfristig konkurrenzfähig und profitabel.

Noch vor dem EU-Beitritt übergab Franz die Geschäftsführung an seinen Sohn Manfred, der die Mühle geschickt durch diese schwierige Umbruchzeit führte. Manfred setzte weiter auf Automatisierung und hohe Qualitätsstandards: Der Einbau einer elektronischen Steuerung in der Mühle erlaubte nicht nur den automatischen Betrieb während der Nacht, sondern auch eine lückenlose Rückverfolgbarkeit der Produkte. Bei der Herstellung des Mischfutters spezialisierte er sich auf Rinderfutter, wobei man aufgrund geschulter Beratung speziell auf Kundenbedürfnisse eingehen konnte und dieser Geschäftsbereich noch stärker wurde. Der eingeschlagene Weg wurde in den vergangenen Jahren konsequent weiterverfolgt, was weitere Innovationen in der Vollautomatisierung untermauern. Als vorerst letzte große Investition stand 2018 die Errichtung einer neuen Mehllagerhalle zu Buche.

1885

Josef Uitz erwirbt die Mühle und legt damit die Grundlage für das Familienunternehmen

1985

Umwandlung von einer OHG in eine GesmbH

1993 Manfred Brunner übernimmt die Firmenleitung

2007 Zertifizierung nach ISO 9001 und pastus+

2018 Bau einer neuen Mehllagerhalle

FOLLOW ME STEIERMARK

Die Servicestelle Betriebsnachfolge Steiermark der WKO Steiermark unterstützt Übergeber:innen und Nachfolger:innen aktiv beim Generationenwechsel. Follow me ist eine Gemeinschaftsinitiative der WKO Steiermark und des Wirtschaftsressorts des Landes. Begleitet wird die Initiative durch namhafte Partner:innen: Steiermärkische Sparkasse, Kammer der Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen, Fachgruppe der Ingenieurbüros, Notariatskammer für Steiermark. wko.at/stmk/followme

GENERATIONENWECHSEL MEISTERN

Unternehmensnachfolge ist ein Schlüsselfaktor für die steirische Wirtschaft. Im großen Round-Table-Gespräch diskutieren Expert:innen des Follow-me-Netzwerkes über die Chancen und Herausforderungen beim Generationenwechsel.

LISSI

INTERVIEW:
STOIMAIER, FOTOS: THOMAS LUEF, SHUTTERSTOCK
„Erfolgreiche Nachfolgen schaffen und sichern Arbeitsplätze.“

KATRIN KUSS

Koordination Follow me Steiermark

BUSINESS MONAT:

Betriebsnachfolge ist nicht nur ein wichtiges Thema für die steirische Wirtschaft im Allgemeinen, sondern auch für die Unternehmen im Einzelnen. Frau Kuss, wie sieht die aktuelle Lage aus?

Katrin Kuss: Das Thema Nachfolge wird zunehmend bedeutender. Seit 2018 haben in der Steiermark über 5.000 Unternehmen den Eigentümer gewechselt, österreichweit sind es über 40.000. Allein im Vorjahr gab es österreichweit 7.427 Übernahmen, davon 985 in der Steiermark – das sind Rekordwerte! Die wichtigsten Sektoren sind Gewerbe und Handwerk, Tourismus und Handel.

Finden die meisten Betriebsnachfolgen familienintern statt?

Katrin Kuss: Nur noch knapp die Hälfte der Unternehmen wird familienintern weitergegeben. Die externe Nachfolge gewinnt daher immer mehr an Bedeutung, denn erfolgreiche Nachfolgen schaffen und sichern Arbeitsplätze – schätzungsweise 80.000 Arbeitsplätze allein in der Steiermark und über 600.000 österreichweit bis 2029. Die Initiative Follow me unterstützt diesen Übergang mit umfangreichen Beratungsleistungen und vielfältigen Informationsangeboten unseres interdisziplinären Partnernetzwerks – in einzigartiges One-Stop-Shop-Netzwerk, das unvergleichlich ist.

Jede Nachfolge bringt auch Herausforderungen. Herr Kröpfl, wie begegnet die Steiermärkische Sparkasse diesen Hürden?

Oliver Kröpfl: Die größte Herausforderung ist oft, dass die Nachfolgeplanung zu spät beginnt, vor allem in Familienunternehmen. Viele Unternehmer:innen, selbst jenseits der 60, sind noch aktiv und denken nicht rechtzeitig an die Übergabe. Das ist ein sensibles Thema, und wir als Hausbank bringen es behutsam ins Gespräch. Wenn man früh über Nachfolge spricht, hat man mehr Zeit, Lösungen zu finden und die Übergabe zu gestalten. Ich empfehle, fünf Jahre vorher zu starten. Es klingt lange, ist aber wichtig –viele Unternehmer:innen sind überrascht, wie viel Zeit dieser Prozess letztlich beansprucht. Klaus Gaedke: Das kann ich nur bestätigen. Ein weiterer Knackpunkt ist oftmals die Preisfindung. Der Übergeber wünscht sich einen hohen

TEILNEHMER:INNEN

(von links nach rechts)

Dagmar Gruber, Notarpartnerin Notariat Handl

Markus Reiter, Referatsleiter Gründung und Nachfolge

Petra Brandweiner-Schrott, Obfrau der Fachgruppe

Ingenieurbüros Wirtschaftskammer

Steiermark, Obmann-Stv.in des Fachverbandes Ingenieurbüros der Wirtschaftskammer Österreich

Klaus Gaedke, Präsident KSW Steiermark – Kammer der Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen

Dieter Kinzer, Präsident Notariatskammer Steiermark

Katrin Kuss, Koordination Follow me Steiermark

Oliver Kröpfl, Vorstandsmitglied Steiermärkische Sparkasse

„Die Erwartungen beider Generationen müssen klar auf den Tisch.“

OLIVER KRÖPFL

Vorstandsmitglied Steiermärkische Sparkasse

Preis, während der Übernehmer möglichst wenig zahlen möchte. Für die Übergebenden hat das Unternehmen oft auch einen emotionalen Wert, der nicht immer objektiv zu bemessen ist. Der Unternehmenswert und der tatsächliche Kaufpreis sind zwei verschiedene Dinge, und oft sind sich die Parteien nicht einig.

Wie schafft man es, einen fairen Kaufpreis zu ermitteln?

Klaus Gaedke: Man muss mit offenen Karten spielen. Der Idealzustand wäre, wenn beide Parteien sich darauf einigen, eine objektivierte Unternehmensbewertung durchzuführen. So legt man die Grundlage für faire Verhandlungen.

Sind die steuerlichen Aspekte bei familieninternen und externen Nachfolgen gleich?

Klaus Gaedke: Die steuerlichen Aspekte in der familieninternen Übergabe sind anders gelagert als bei externen Übernahmen. Das hat alleine schon damit zu tun, dass viele familieninterne Übergaben unentgeltlich geschehen. Jede Übergabe muss daher individuell betrachtet werden.

Herr Kinzer, wie sieht es mit der rechtlichen Vorsorge aus?

Dieter Kinzer: Viele Unternehmer denken: „Mir passiert nichts“, und unterschätzen die Dringlichkeit von Vorsorgemaßnahmen. Eine fehlende Vorsorgevollmacht oder letztwillige Verfügung kann zu großen Problemen führen, sollte der oder die Unternehmensinhaber:in

kurzfristig ausfallen. Häufig ist auch die Verfügung über Bankkonten nicht geregelt. Ein Unternehmen kann schnell in Schwierigkeiten geraten, wenn keine andere Person darauf Zugriff hat.

Oliver Kröpfl: Das sehen wir leider zu oft. Unternehmer:innen wissen zwar um die Notwendigkeit, aber das Thema wird oft verdrängt. Das Thema ist sensibel, aber wichtig, und es ist entscheidend, sich frühzeitig abzusichern.

Ist das Bewusstsein für das Thema Vorsorge im Unternehmertum groß?

Dagmar Gruber: Da ist noch viel Luft nach oben. Die Unternehmensstruktur spielt hier eine Rolle: Größere Unternehmen sind in solchen Angelegenheiten meist besser aufgestellt. Je kleiner das Unternehmen und je stärker es vom Unternehmer selbst abhängt, desto schwieriger wird es oft.

Eine Absicherung in puncto Vorsorge ist wichtig, aber auch hinsichtlich der Investitionen in Betriebsanlagen zahlt sich ein Vorausdenken aus.

Petra Brandweiner-Schrott: Besonders bei maschinenintensiven Betrieben ist die Betriebsanlagengenehmigung ein kritischer Punkt. Denn bei einer Übernahme kommt es meist auch zu einer gewerbebehördlichen Kontrolle von gesetzlich prüfpflichtigen Anlagen. Der Übernehmer/die Übernehmerin sollte sich daher Maschinenlisten und Anlagenbücher genau ansehen. Denn nicht regelmäßig gewartete Anlagen oder veraltete Maschinen können Probleme

„Rechtlich einwandfreie Verträge sind essenziell. Dies schafft Sicherheit für beide Seiten.“

KLAUS GAEDKE Präsident KSW Steiermark

machen. So können gesetzliche Anforderungen etwa bei Lärmemissionen einem Betrieb Steine in den Weg legen. Regelmäßige Prüfungen und Wartungen schützen vor teuren Investitionen und sichern den Betrieb langfristig ab.

Stichwort „technische Due Diligence“. Was ist damit gemeint?

Petra Brandweiner-Schrott: Due Diligence bezeichnet die genaue Prüfung und Analyse eines Unternehmens, insbesondere hinsichtlich der wirtschaftlichen, rechtlichen, steuerlichen und finanziellen Verhältnisse. Die technische Due Diligence befasst sich im Rahmen der Due Diligence mit den technischen Aspekten des potenziellen Kaufobjektes – insbesondere von Anlagen und Immobilien.

„Regelmäßige Überprüfungen helfen, den Betrieb zukunftssicher zu übergeben.“
PETRA BRANDWEINERSCHROTT

Obfrau Fachgruppe der Ingenieurbüros Wirtschaftskammer Steiermark

Markus Reiter: Zwei weitere wichtige Themen bei der Betriebsnachfolge sind Mitarbeiter:innen und Mietrecht. Bestehende Mitarbeiter:innen zu übernehmen, stellt für den/ die Nachfolger:in eine große Chance, aber auch eine finanzielle Verantwortung dar. Zweitens ist das Mietrecht relevant, da viele Betriebe – vor allem in Graz – eingemietet sind und die rechtliche Prüfung sorgfältig erfolgen muss, um etwaige Risiken zu minimieren. Es empfiehlt sich, in beiden Bereichen frühzeitig Gespräche zu führen.

Woran scheitert

Ihrer Erfahrung nach oft eine geplante Unternehmensnachfolge?

oft einen hohen Verkaufspreis, aber die finanziellen Mittel der Nachfolger:innen reichen nicht aus. Für traditionelle Gewerbe brauchen wir daher stärkere steuerliche Anreize und gezielte Förderungen.

Und in puncto Investitionen?

Klaus Gaedke: Ein Betrieb, der in den letzten Jahren wenig investiert hat, weist zwar gute Gewinne aus, doch ohne Investitionen fällt der Wert eines Unternehmens. Investitionen sind für die Nachfolger:innen oft unerlässlich, um wettbewerbsfähig zu bleiben – wer hier klug handelt, plant die Übergabe langfristig und investiert strategisch.

Herr Reiter, welche Herausforderungen gibt es aus gewerberechtlicher Sicht für die Nachfolger:innen?

Markus Reiter: Ein häufiges Problem ist die Gewerbeberechtigung. Wir haben Fälle, wo Übernehmer:innen überrascht feststellen, dass ihnen der Befähigungsnachweis fehlt. Auch die Nachfolgerhaftung ist komplex, da es im Unternehmensgesetzbuch und in weiteren Regelungen Vorgaben gibt, die Gläubiger:innen und Vertragspartner:innen schützen sollen. Hier ist es wichtig, mit Expert:innen den Betrieb gründlich zu analysieren und potenzielle Haftungsrisiken zu erkennen und zu minimieren.

Neben der Gewerbeberechtigung, welche Themen kommen Ihnen bei Ihrer Arbeit noch häufig unter?

Oliver Kröpfl: Ein häufiger Fehler ist, dass die ältere Generation zwar formal das Unternehmen übergibt, die Verantwortung aber nicht wirklich loslässt. Es fehlt der konsequente Rückzug zugunsten der Jungen, vor allem in der Kommunikation gegenüber Mitarbeitenden und Banken. Häufig sitzt die neue Generation nur auf dem „Beifahrersitz“ – ein herausforderndes Set-up, das das Unternehmen langfristig schwächen kann.

Klaus Gaedke: Das strukturelle Ungleichgewicht in der Nachfrage ist oftmals eine Herausforderung: Die „Old Economy“ – Handwerksbetriebe oder traditionelle Gewerbe –zieht die junge Generation oft nicht mehr an. Viele junge Menschen wollen in der digitalen Welt tätig sein, wo die Arbeit weniger körperlich ist. Damit geht auch die Preisfindung einher: Unternehmen wollen

Petra Brandweiner-Schrott: Da stimme ich zu. Vor allem dann, wenn der Zeitpunkt der Übergabe naht, stehen meist notwendige Investitionen im Raum, um die Unternehmen auf den neuesten Stand zu bringen und behördliche Auflagen zu erfüllen. Ein:e verantwortungsbewusste:r Unternehmer:in sollte also immer auch an die Nachfolge denken und rechtzeitig investieren.

Dieter Kinzer: Der Investitionsdruck ist oft auch ein Beschleuniger für die Übergabe.

Oliver Kröpfl: Bei der Finanzierung gibt es einen wesentlichen Unterschied zwischen dem Kauf eines Unternehmens und Investitionen innerhalb eines Unternehmens. Beim Unterneh menskauf stellt sich oft die Frage, wie dieser finanziert werden kann. Ein gängiges Missverständnis ist, dass die Finanzierung durch Vermögenswerte im Bereich des zu kaufenden Unternehmens besichert werden kann. Das

„Die Prüfung der gewerberechtlichen Voraussetzungen schützt später vor bösen Überraschungen.“

MARKUS REITER Referatsleiter Gründung und Nachfolge

„Rechtzeitige Vorsorge ist wichtig –auch als Absicherung für den Alltag.“

DIETER KINZER Präsident

Notariatskammer Steiermark

stößt jedoch rechtlich schnell an Grenzen und ist oft nicht möglich. In der Praxis wird so häufig deutlich, dass der/die potenzielle Käufer:in den geforderten Kaufpreis finanziell nicht aufbringen kann.

Sind externe Nachfolgen manchmal einfacher als familieninterne?

Markus Reiter: Eine familieninterne Übergabe ist oft emotional aufgeladen, und nicht selten will die ältere Generation, dass alles beim Alten bleibt, während die Jüngeren neue Ideen einbringen möchten. Man darf aber nicht vergessen: Die Welt hat sich verändert und mit ihr die Anforderungen an ein Unternehmen.

Dagmar Gruber:: Im Gegensatz dazu ist man zu einem Fremden meist härter in der Ausverhandlung von Bedingungen als in der eigenen Familie.

Es wurde erwähnt, dass es zunehmend externe Nachfolger:innen für Familienunternehmen gibt. Wie muss man darauf reagieren?

K atrin Kuss: Die Übergabe sollte am besten dann erfolgen, wenn das Unternehmen floriert – so ist es erfahrungsgemäß am wertvollsten. Nachfolger:innen sollten nicht imitieren, sondern innovieren, da der Generationswechsel oft als Chance für neue Ideen genutzt wird. Fol-

low me unterstützt Unternehmen aktiv bei der Suche nach Nachfolger:innen und hilft andererseits Interessierten, das passende Unternehmen zu finden.

Wie unterstützt Follow me genau die Nachfolgesuche?

Katrin Kuss: Unsere Nachfolgebörse bietet Zugang zu über 1.000 aktiven Nachfolgeangeboten. Österreichweit ist es der größte Online-Marktplatz zu diesem Thema. Alleine in der Steiermark suchen derzeit etwa 400 Betriebe nach einer Nachfolge. Neben den Kontaktmöglichkeiten bieten wir auch Veranstaltungen wie den „Follow me Award“, der Betriebsnachfolge viel stärker in die Köpfe bringt. Es geht darum, zu zeigen, wie attraktiv Betriebsnachfolge sein kann.

Zum Abschluss:

Ihr persönlicher Tipp für eine erfolgreiche Nachfolge?

Oliver Kröpfl: Eine offene und ehrliche Kommunikation zwischen allen Beteiligten ist das A und O. Die Erwartungen beider Generationen müssen klar auf den Tisch.

Klaus Gaedke: Frühzeitige Planung und rechtlich einwandfreie Verträge sind essenziell. Dies beugt Konflikten vor und schafft Sicherheit für beide Seiten.

Dieter Kinzer: Denken Sie an Ihre Vorsorge – auch als Absicherung für den Alltag.

Dagmar Gruber: Wenn eine Nachfolge gut vorbereitet und

„Wenn eine Nachfolge gut vorbereitet und durchdacht ist, bleiben viele Konflikte aus.“

DAGMAR GRUBER

Notarpartnerin Notariat Handl

durchdacht ist, bleiben viele Konflikte aus.

Markus Reiter: Prüfen Sie frühzeitig die gewerberechtlichen Voraussetzungen, damit später keine bösen Überraschungen drohen.

Petra Brandweiner-Schrott: Regelmäßige Überprüfungen der technischen Ausstattung helfen, den Betrieb wertstabil und zukunftssicher zu übergeben.

Katrin Kuss: Beginnen Sie früh mit der Planung und holen Sie sich Rat von Expert:innen.

NACH DER TRANSFORMATION

IST VOR DER

TRANSFORMATION

Immer wieder stand der Wirtschaftsstandort Steiermark vor großen Herausforderungen – und konnte diese im Wesentlichen gut bewältigen. Sich auf den Lorbeeren auszuruhen, ist jedoch keine Option.

Die strukturellen Problemstellungen nach dem Ersten Weltkrieg, die verheerenden Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise in den 1930er-Jahren und die schweren Zerstörungen durch den Zweiten Weltkrieg – trotz all der Rückschläge befand sich die steirische Wirtschaft ab

den 1950er-Jahren im Aufwind, nicht zuletzt wegen der Hilfeleistungen aus dem USamerikanischen Marshallplan und wegen der – seit 1946 – verstaatlichten Industrie, die sich als Flaggschiff entpuppte und in der Mur-Mürz-Furche (Alpine, Böhler) stark vertreten war.

WANDEL ZUM MODERNEN WIRTSCHAFTS- UND WISSENSRAUM

Durch die „Ölpreisschocks“ der 1970erJahre, die veritable Wirtschaftskrisen nach sich zogen, wendete sich das Blatt. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Verstaatlichten, aber auch vieler anderer Be-

FOTOS: MARIJA KANIZAJ, SHUTTERSTOCK

triebe, stand schwer infrage. Die Krise schien allgegenwärtig; Betriebsschließungen standen im Raum, nicht wenige befürchteten gar eine Deindustrialisierung. Die Steiermark, die sich gerade bei der Verstaatlichten viele Jahre auf den Bund verlassen hatte, musste sich neu erfinden. Man tat dies, unter schmerzhaften Einschnitten, am Ende durchaus erfolgreich: durch moderne regionalpolitische Maßnahmen, durch innovative Konzepte und einen starken Fokus auf Forschung und Entwicklung. Dafür verantwortlich: Landespolitiker, Sozialpartner und Interessenvertreter, die sich im selben Boot wähnten und an einem Strang zogen. Hinzu kam eine neue, innovative Unternehmergeneration, die in globalen Maßstäben dachte. Neugründungen von Bildungs-, Forschungs- und Technologieeinrichtungen (Höhere Technische Lehranstalten, Fachhochschulen, Technologieparks) und ein damit verbundener, intensiver Brückenschlag zur regionalen Wirtschaft waren Ausdruck dieser Entwicklung; ebenso die Neupositionierung mit dem „Autocluster“. Das neu gewonnene Selbstbewusstsein offenbarte sich darüber hinaus durch nachhaltige Investitionen in strukturschwächeren Gebieten (z. B. Thermen, Verkehrsinfrastruktur). Zusätzlichen Auftrieb erhielt der Wirtschaftsstandort Steiermark durch die Ostöffnung 1989 und den EU-Beitritt 1995. In Summe konnte der Transformationsprozess seit den 1970er-Jahren, der Wandel zu einem modernen Wirtschafts- und Wissensraum, erfolgreich bewältigt werden.

NEUE HERAUSFORDERUNGEN

Aber nach der Transformation ist vor der Transformation. War schon die Wirtschaftskrise 2008 ein echter Gradmesser, so steht die Steiermark heute durch Digitalisierung (KI) und Dekarbonisierung wie generell durch die multiplen Krisen der Gegenwart und der jüngsten Vergangenheit (Lockdowns, Inflation, Energiepreisexplosion) vor noch größeren Herausforderungen. Die Rezession, die Österreich in ihrem Griff hat, geht – logischerweise – auch an der „Grünen Mark“ nicht spurlos vorüber. Sich auf den Lorbeeren des Erreichten auszuruhen, ist also keine Option. Zur Sicherung

„Wir müssen Deregulierungsmaßnahmen setzen und Verfahren beschleunigen. Das sind wichtige Schrauben, an denen wir gemeinsam drehen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Steiermark zu erhöhen.“

der steirischen Wettbewerbsfähigkeit sind auch dieses Mal wieder Ideen und Initiativen durch die Landespolitik gefragt.

„Wir legen in unserer politischen Arbeit größten Wert darauf, dass wir an der Wettbewerbsfähigkeit arbeiten. Das gilt für Europa, für Österreich, aber natürlich auch für uns in der Steiermark. Wir müssen Deregulierungsmaßnahmen setzen und Verfahren beschleunigen. Das sind wichtige Schrauben, an denen wir gemeinsam drehen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Steiermark zu erhöhen. Diese Potenziale wollen wir gemeinsam mit den Sozialpartnern und den Fraktionen identifizieren und heben“, erklärt Landeshauptmann Christopher Drexler.

Vor allem aber fällt der Politik in Zeiten wie diesen die Rolle zu, einerseits Probleme klar zu benennen, andererseits aber auch Mut zu machen und neue Wege, Leuchtturmprojekte, aufzuzeigen. „Ein wesentli-

ches Jahrhundertprojekt für die Steiermark ist mit Sicherheit die Koralmbahn, die für die heimische Wirtschaft enorme Chancen mit sich bringt. Um unsere Stärken noch besser hervorzuheben und sie auch national wie international noch sichtbarer zu machen, suchen wir bewusst die enge Zusammenarbeit mit unseren Nachbarregionen. Mit der Kärntner Landesregierung beispielsweise arbeiten wir – sogar in gemeinsamen Regierungssitzungen – daran, den Süden Österreichs als attraktiven und dynamischen Wirtschafts- und Lebensraum zu gestalten.“

Gleichzeitig ist aber auch klar, dass es damit mit Investitionen in die steirische Infrastruktur nicht getan ist. „Insbesondere der dreispurige Ausbau der A9 im Süden von Graz hat für die Steiermark eine große Priorität, da diese Autobahn zusehends überlastet ist – was uns eine wissenschaftliche Studie bestätigt“, betont Drexler.

DIE STEIRISCHEN „HUNDERTER“

In einem praxisnahen Vorzeigeprojekt der Universität Graz werden derzeit alle steirischen Unternehmen erfasst, deren Gründung mindestens 100 Jahre zurückliegt.

TEXT: WALTER M. IBER, FOTOS: MARTIN SCHÖNBAUER, FAKULTÄT SBESS/WOLF, BEIGESTELLT, WEIKHARD

Erfolgreiche Unternehmen sind das Herz und der Taktgeber eines Wirtschaftsstandortes. Umso mehr sind sie dies, wenn sie auf eine gewisse Tradition verweisen können und dadurch für Kontinuität und Verlässlichkeit stehen. Die Wurzeln solcher Unternehmen reichen oft 100 Jahre und mehr zurück – sie bilden damit jedoch nicht nur Vergangenes ab, sondern auch jene Potenziale, welche die Zukunftsfähigkeit des jeweiligen Standortes – mag es sich dabei um eine Stadt, eine Region, ein Bundesland oder ein gesamtstaatliches Gebiet handeln – bestimmen. Der Slogan „Wurzeln für die Zukunft“ leitet sich aus diesen Überlegungen ab.

DATENBANK UND ARCHIV

Besagter Slogan bildet zugleich den Titel eines vom Land Steiermark geförderten Forschungsprojektes, das derzeit unter Leitung der Professoren Walter Iber und Thomas Krautzer an der Universität Graz durchgeführt wird. In Form einer Datenbank dokumentiert das Projekt die steirischen „Hunderter“, also jene steirischen Unternehmen, die seit

100 Jahren (oder mehr) bestehen. Diese Unternehmen sind, abhängig von ihrer Größe, oft nicht nur ein relevanter Standortfaktor, sondern sie sind durch altehrwürdige Betriebsstätten, durch ihre Ausrichtung auf altes Handwerk (z. B. Mühlen) oder durch typische, mit der Steiermark assoziierte Produkte (z. B. Stahl) als immaterielles und/oder materielles Kulturerbe der „grünen Mark“ zu sehen. Auf Basis der bisher im Projekt durchgeführten Nachforschungen ist von einer ungefähren Gesamtzahl von rund 400 steirischen „Hundertern“ auszugehen. Die Bandbreite reicht von großen Industrie- bis zu kleinen Dienstleistungsbetrieben.

Die Datenbank wird nach ihrer Fertigstellung in den Webauftritt des Landes Steiermark integriert werden und der Öffentlichkeit als digitales Nachschlagewerk zur Verfügung stehen. Darüber hinaus sollen die Ergebnisse eine Grundlage für weiterführende universitäre Forschungen bilden, unter anderem geleitet von der Fragestellung: Welche Faktoren tragen zur Langlebigkeit („Longevity“) von Unternehmen bei? Zu diesem Zweck

Die Projektleiter Walter Iber und Thomas Krautzer vor der im Aufbau befindlichen Sammlung.

wird, parallel zur Datenbank, in den Räumlichkeiten der Universität eine physische Sammlung, ein „Archiv der steirischen Traditionsunternehmen“, angelegt. Ein „Hunderterklub“, in dem sich die Unternehmen untereinander vernetzen können, befindet sich in Vorbereitung.

INTERFAKULTÄR UND PRAXISNAH

Das Projekt zeichnet sich durch zwei Besonderheiten aus: Erstens ist es fakultätsübergreifend angelegt, ist das Projektteam doch sowohl an der Geisteswissenschaftlichen als auch an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät angesiedelt. Unterstützung gab und gibt es dabei durch die Dekane Arne Ziegler (GEWI), Thomas Foscht und Georg Schneider (beide SOWI). Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer interfakultären Brücke wirtschafts- und sozialgeschichtlicher Forschung und Lehre an der Universität Graz, kurz von der „Brücke WISOG“.

Zweitens sind Studierende der Fächer Geschichte, Betriebswirtschaftslehre und Soziologie im Rahmen verschiedener Lehrveranstaltungen in das Projekt eingebunden. Sie werden dabei nicht nur mit theoretischen Zugängen vertraut gemacht, sondern bekommen

auch die Vorzüge der Praxisnähe vor Augen geführt. Beispielsweise führen sie Oral-History-Interviews durch und kommen so in Kontakt mit Unternehmerinnen und Unternehmern; oder sie nehmen im Zuge von Tagesausfahrten an Betriebsbesichtigungen teil und erhalten tiefere Einblicke in Traditionsunternehmen und deren betriebliche Abläufe. Darüber hinaus besteht für die Studierenden die Möglichkeit, im Rahmen einzelner Projektbausteine Seminar-, Bachelor- oder Masterarbeiten zu gestalten.

SAMMELAUFRUF

Das Projektteam recherchiert derzeit in verschiedenen Sammlungen und Archiven und trägt sämtliche verfügbaren Informationen zusammen, um die steirischen „Hunderter“ adäquat zu dokumentieren. Sehr herzlich sind Vetreter:innen der betroffenen Traditionsunternehmen dazu eingeladen, sich am Sammeln zu beteiligen und ihr Wissen zur Geschichte ihres Unternehmens mit dem Projektteam zu teilen. Es wird in diesem Fall um Kontaktaufnahme mit Herrn Christian Schmidt (Projektkoordination) unter christian.schmidt@uni-graz.at gebeten.

Historische Uhrenwerkstatt des Grazer Traditionsunternehmens Weikhard, eines steirischen „Hunderters“.

Unterstützen das Projekt: Die Dekane Georg Schneider (SOWI, Foto oben) und Arne Ziegler (GEWI).

FORSCHUNGSPROJEKT:

„Wurzeln für die Zukunft. Steirische Traditionsunternehmen als Standortfaktor und kulturelles Erbe“

Fördergeber: Land Steiermark

Laufzeit: April 2024 bis Oktober 2025

Projektleitung: Univ.-Prof. Mag. Dr. Walter Iber, Univ.-Prof. Mag. Dr. Thomas Krautzer

Durchführende Institutionen: Institut für Geschichte, Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte und Österreichische Gesellschaft für Unternehmensgeschichte (alle Universität Graz)

Projektteam: Christian Schmidt, MA BA BA (Koordination); Dr. Katharina BergmannPfleger; Daniel Buchegger, BEd; Moritz Hillinger, BEd; Dr. Michael Neumann; Mag. Michaela Tasotti; Romina Volkheimer, BA

Kontakt: christian.schmidt@uni-graz.at oder Tel.: 0316/380-3264

MEHR FINANZBILDUNG FÜR FRAUEN

Sparen ist eine Tugend, die Frauen wohl besser beherrschen. Doch wahre finanzielle Unabhängigkeit erfordert mehr als nur Sparsamkeit. Damit Frauen und Mädchen ihre finanzielle Zukunft selbst in die Hand nehmen, gibt es nun einen Maßnahmenmix für mehr Finanzbildung.

TEXT: YVONNE HÖLZL, FOTO: LAND STEIERMARK/BINDER

„Wir wollen die Initiative ,Finanzfrau‘ auf jeden Fall fortsetzen.“

SIMONE SCHMIEDTBAUER Frauenlandesrätin

F„Es ist mir ein großes Anliegen, Frauen für das Unternehmertum zu begeistern.“
GABI LECHNER WK-Vizepräsidentin

rauen und Mädchen sind oft benachteiligt, wenn es um Finanzwissen und -ressourcen geht. Eine neue Initiative in der Steiermark will das nun ändern und bietet gezielt für Frauen und Mädchen themenrelevante Vorträge, Broschüren und Beratungen an. Gerade weil das Wissen rund um Geldmanagement Frauen dabei hilft, in der Zukunft unabhängig zu sein, appellieren Frauenlandesrätin Simone Schmiedtbauer, Wirtschaftskammer-Vizepräsidentin Gabi Lechner, Raiffeisen-LandesbankVorstandsdirektorin Ariane Pfleger und Ulrike Bierent von den steirischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen, sich aktiv mit dem Thema Finanzen zu beschäftigen. Denn in einer Welt, in der wirtschaftliche Unsicherheiten an der Tagesordnung sind, ist Wissen über Finanzen der Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben.

VERANSTALTUNGSREIHE „FINANZFRAU“ KLÄRT AUF

Die neue Initiative zur Förderung der Finanzbildung von Frauen und Mädchen soll ein umfangreicher Maßnahmenmix für mehr Finanzbildung sein und dieses Wissen über mehrere Wege zugänglich gemacht werden – etwa mit der Veranstaltungsreihe „Finanzfrau“, die beispielsweise im Jahr 2024 bei sieben Veranstaltungen in der Steiermark rund 1.000 Frauen erreicht hat. In Vorträgen zu Beruf, Gehaltsverhandlungen, Geldanlage und anderen Finanzthemen wurde gezeigt, wie diese Faktoren gegen Altersarmut wirken können. „Wir wollen diese Initiative auf jeden Fall fortsetzen“, betonte Simone Schmiedtbauer. Ab dem 13. Februar 2025 geht die Reihe in die nächste Runde, um noch mehr Frauen Zugang zu Finanzbildung zu ermöglichen.

Doch damit nicht genug. Der Dachverband der steirischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen hat eine Broschü-

Wollen gemeinsam die Finanzbildung für Mädchen und Frauen stärken: Ulrike Bierent, Gabi Lechner, LR Simone Schmiedtbauer und Ariane Pfleger (v. l.)

re veröffentlicht, die praktische Tipps für den Umgang mit Finanzen bietet. Ein Highlight ist das Prognose-Tool der Pensionsversicherung, mit dem Frauen ihre zukünftige Pension in verschiedenen Szenarien berechnen können.

„Es ist entscheidend, in der Beziehung offen und auf Augenhöhe über Geld zu sprechen“, betonte Ulrike Bierent und lud alle Frauen ein, die „Finanzfrau“ zu besuchen oder sich beraten zu lassen. Aber auch Banken sollen erste Anlaufstelle in Sachen Finanzwissen sein. Die Raiffeisen-Landesbank Steiermark etwa setzt sich aktiv für die finanzielle Bildung von Frauen ein. „Ein selbstbestimmtes (Finanz-)Leben im Sinne der ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘ ist eine Kernidee von Raiffeisen“, erklärte Ariane Pfleger. Mit Maßnahmen wie der Erstellung von Anspar- und Investitionsplänen und dem „fit2invest“-Finanzsimulator unterstützt die Bank Frauen dabei, ihre finanzielle Unabhängigkeit zu stärken.

UNTERNEHMERTUM WAGEN

Ein neuer Partner der Veranstaltungsreihe „Finanzfrau“ im Jahr 2025 ist „Frau in der Wirtschaft“ der Wirtschaftskammer Steiermark. „Es ist mir ein großes Anliegen, Frauen für das Unternehmertum zu begeistern“, sagte Gabi Lechner. Die Initiative zielt darauf ab, Frauen von Einkommens- und Altersarmut fernzuhalten und sie für finanzielle Themen zu sensibilisieren. Die vorgestellten Maßnahmen sind ein wichtiger Schritt, um Frauen und Mädchen in der Steiermark zu stärken und ihnen die Werkzeuge an die Hand zu geben, die sie für ein selbstbestimmtes und finanziell sicheres Leben benötigen. Mit diesem Maßnahmenmix wird ein umfassendes Angebot geschaffen, das Frauen ermutigt, ihre finanzielle Zukunft aktiv zu gestalten.

frauenberatung-steiermark.at/ finanzen

„Es ist entscheidend,

offen und auf Augenhöhe über Geld zu sprechen.“

ULRIKE BIERENT

Steirische Frauen- und Mädchenberatungsstellen

„Ein selbstbestimmtes (Finanz-)Leben ist eine Kernidee von Raiffeisen.“

ARIANE PFLEGER

RLB-Vorstandsdirektorin

1. Bühnen-Graz-Geschäftsführer Bernhard Rinner, Landeshauptmann Christopher Drexler und Bürgermeisterin Elke Kahr

2. Bis auf den letzten Platz gefüllt: die Oper Graz

3. Kunstuni-Rektor Georg Schulz und Landesrätin Ursula Lackner

4. Vizebürgermeisterin Judith Schwentner und Unternehmer Rudi Roth

529 JAHRE BÜHNEN GRAZ

Das Highlight des Jubiläumsjahres der Bühnen Graz bildete die feierliche Gala anlässlich 529 Jahre Bühnen Graz in der Oper Graz. Vor einem bis auf den letzten Platz gefüllten Haus präsentierten die Bühnen Graz einen Abend voller Magie, Kreativität und Emotionen. Highlights aller Häuser, wie etwa Auszüge aus „La Traviata“, „Mein Jahr der Ruhe und Entspannung“, „Tiere im Theater – das Musical unter den Kulissen“, ein beeindruckendes musikalisches Crossover von Ina Regen und den Grazer Philharmonikern – unter der Leitung von Chefdirigent Vassilis Christopoulos – sowie die faszinierende und exklusive Klanglicht-Performance „Lumière Sonore – A.I.L.O.“, wurden, charmant moderiert von Uschi Plautz und Franz Solar, eindrucksvoll in Szene gesetzt.

5. Fred Ohenhen (ISOP) und Bernd Pürcher (Opernredoute)

6. Bühnengestalterin Anne Marie Schullin-Legenstein und Juwelier Hans Schullin

7. Bühnen-Graz-Geschäftsführer Bernhard Rinner und Klanglicht-Festivalkuratorin Birgit Lill-Schnabl

8. Elisabeth Meixner (Bildungsdirektion Steiermark), Urs Harnik-Lauris (Energie Steiermark) und Barbara Muhr (MCG)

100 JAHRE ANKÜNDER

Vom reinen Plakatwerber zum international tätigen Player im Werbegeschäft: Der Ankünder feierte sein 100-Jahr-Jubiläum. Die beiden Geschäftsführer Bernd Schönegger und Dieter Weber luden aus diesem Grund gemeinsam mit ihrem Team Kund:innen, Partner:innen und Eigentümervertreter:innen in den Congress Graz und erhielten dabei die größte Ehre für ein steirisches Unternehmen, das Steirische Landeswappen, von LH Christopher Drexler, überreicht.

1. Das Ankünder-Team

2. Verleihung des Landeswappens: LH Christopher Drexler (mit den Ankünder-Geschäftsführern Dieter Weber und Bernd Schönegger)

3. Alle Ehrengäste erhielten ausgewählte Plakate: Bernd Schönegger, Moderatorin Johanna Setzer, LH Christopher Drexler, Jean-François Decaux, Wolfgang Malik, Dieter Weber, Kim Barbier und Friedrich Kleinhapl.

4. Das stimmungsvolle Ambiente im Stefaniensaal.

KRAFT:NACHT

Hinter die Kulissen erfolgreicher Betriebe blicken und die regionale Wirtschaft hautnah erleben: Bei der Premiere der KRAFT:nacht öffneten 20 Leitbetriebe der Region Murau/Murtal Tür und Tor für junge Menschen. Mehr als 1.000 Besucher:innen folgten der kraftvollen Einladung zu diesem einzigartigen Event. Für Florian Hampel, Sprecher der Initiative KRAFT:dasMurtal, avancierte das Event zum Meilenstein in der Verbindung von Wirtschaft, Bildung und Jugend: „Unser Hauptanliegen ist es, den Unternehmensstandort zu stärken, indem wir Menschen attraktive Perspektiven bieten und gleichzeitig die hohe Lebensqualität unserer Region betonen.“

ZUKUNFTSTAG 2024

Wie profitieren Wirtschaft, Forschung und damit Standorte von Kooperationen? Diese Frage stand im Mittelpunkt des diesjährigen Zukunftstages der Innovations- und Wirtschaftsregion Süd, der mit rund 1.300 Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung sowie Politik im Messe Congress Graz stattfand. Erstmals wurde der Zukunftstag gemeinsam von der Steirischen Wirtschaftsförderung (SFG) und der Joanneum Research (JR) organisiert. Foto: Heinz Mayer, Geschäftsführer JR, Barbara Eibinger-Miedl, Wirtschafts- und Wissenschaftslandesrätin Steiermark, Christoph Ludwig, Geschäftsführer SFG, und Jo De Boeck, Vice President IMEC).

UNTERNEHMERIN DES JAHRES

Auch heuer hat „Frau in der Wirtschaft“ steirische Top-Entrepreneurinnen vor den Vorhang geholt und in fünf Kategorien die „Unternehmerinnen des Jahres 2024“ gekürt. Foto (v. l.): Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (l.) und WKO -Steiermark- sowie FiW-Vorsitzende Gabi Lechner (r.) gratulier ten den frisch gekürten Unternehmerinnen des Jahres 2024 (v. l.): Iris Kastner (Kategorie: Beste Durchhalterin), Lobna Elgheriani (Kategorie: Beste Nachhaltige), Gundula Lorenz (Publikumspreis), Anita Frauwallner (Kategorie Beste Innovatorin) und Monika Fuchs (Kategorie: Beste Neugründerin)

WELTSPARTAG 2024

Der Weltspartag wurde 2024 in der Steiermark wieder traditionell mit stimmungsvollen Empfängen gefeiert. Zahlreiche Gäste folgten der Einladung der heimischen Banken und freuten sich über den persönlichen Austausch.

1. Bei der Steiermärkischen Sparkasse lud der Vorstand mit Georg Bucher, Vorstandsvorsitzendem Gerhard Fabisch, Walburga Seidl und Oliver Kröpfl am Abend des 31. Oktober zum geselligen Ausklang des Tages.

2. Im blauen Salon im Operncafé empfingen die Volksbank-Vorstände Monika Cisar-Leibetseder und Hannes Zwanzger ihre Gäste – darunter auch Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl (r.).

3. Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl mit BUSINESS-MONAT-Geschäftsführerin Nicole Niederl beim VolksbankSteiermark-Empfang.

4. RLB-Aufsichtsratspräsident Josef Hainzl (2. v. l.) mit dem Vorstands-Team der RLB Steiermark Florian Stryeck, Ariane Pfleger, Martin Schaller und Rainer Stelzer.

5. BKS-Direktor Manfred Geiger mit BUSINESS-MONAT-Geschäftsführerin Nicole Niederl und Filialleiter Stefan Lienhart.

6. Auch das STEIRERIN-Digital-TV-Team war mit Lara Amhofer und Chiara Reßmann am Weltspartag unterwegs.

7. Das Team der Hypo Vorarlberg, Filialleiter Privatkunden Gerhard Vollmann, Stv. Regionaldirektor Steiermark Daniel Gerhold, PrivateBanking-Beratung Heike Huber und Regionaldirektor Ernst Albegger mit BUSINESS-MONAT-Medienberaterin Martina Dreser-Krenn (2. v. r.).

15

JAHRE ENERGYTALK

Seit mittlerweile 15 Jahren dreht sich im Rahmen der Veranstaltungsreihe energytalk alles um die Zukunft mit Energie. Bei der Jubiläumsfeier am 2. Oktober in der Alten Universität Graz wurden die Erfolge der vergangenen Jahre gefeiert und ein Blick Richtung Zukunft geworfen: Das Center of Excellence des WIFI Steiermark wurde als Best-Practice-Beispiel für die Zukunft der Ausbildung vorgestellt und Zukunftsforscher Harald Köpping Athanasopoulos beleuchtete mögliche Veränderungen bis zum Jahr 2035. „Den thematischen Fokus des energytalk möchten wir beibehalten, um die Potenziale der Bauwirtschaft und der Haus- und Gebäudetechnik weiter zu erschließen“, so die Veranstalter Robert Pichler (TBH Ingenieur GmbH) und Johannes HuberGrabenwarter (Odörfer Haustechnik KG). Denn der energytalk soll auch zukünftig eine zentrale Plattform für alle bleiben, die sich für die Zukunft der Energie, Umwelt- und Ressourcenschonung interessieren und gemeinsam nachhaltige Lösungen diskutieren möchten.

1. Robert Pichler (TBH Ingenieur GmbH), Harald Köpping Athanasopoulos (2b Ahead), Thomas Fleischhacker (WIFI Steiermark) und Johannes Huber-Grabenwarter (Odörfer Haustechnik KG, v. l.) beim energytalk-Jubiläumsfest.

2. Thomas Fleischhacker (WIFI Steiermark) stellte das Center of Excellence als Zukunft der Ausbildung vor.

3. Unter dem Titel „Vertraue auf die Zukunft“ präsentierte Harald Köpping Athanasopoulos (2b Ahead) seine Prognosen bis ins Jahr 2035.

Mehr für unterwegs

Sie ist kostenlos, praktisch und in allen Stores verfügbar: Die Antenne Steiermark App bringt mit vielen smarten Funktionen noch mehr Spaß beim Autofahren.

Für alle, die unterwegs nicht auf die beste Unterhaltung und den schnellsten regionalen Service verzichten wollen: Die Antenne Steiermark App ist jetzt noch smarter! Mit Apple CarPlay und Android Auto wird Autofahren zu einem echten Erlebnis. Egal ob auf dem Weg zur Arbeit oder beim Ausflug – damit ist man live da bei und immer top informiert.

DIE LIEBLINGSINHALTE DIREKT AM AUTO DISPLAY

Einsteigen, App verbinden, Lieblingsstream wählen – so einfach ist das. Mit der Antenne Steiermark App hat man die beste Musik immer griffbereit. Nebem dem aktuellen Liveprogramm gibt es dort die beliebten Antenne Steiermark Plus-Streams mit noch

mehr Rock, mehr Charts oder mehr Hits der 80er/90er, spannende Podcasts sowie viele weitere Musikstreams für jede Stimmung. Passend zur Jahreszeit sorgt der Christmas Hits Stream für festliche Klänge und liefert die Weihnachts-Hits direkt ins Auto.

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Was gibt es Neues auf den Straßen? Wo wird geblitzt? Und was bewegt die Steiermark? Der schnellste regionale Service ist nur einen Knopfdruck entfernt. Das Besondere: Die aktuellsten Meldungen zu Nachrichten und Verkehr gibt es dort jederzeit zum Nachhören! So bleibt man informiert, wenn’s passiert.

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Die Antenne Steiermark Muntermacher Valentina Ober und Markus Dietrich zeigen’s vor: Die Antenne Steiermark App bietet beste Unterhaltung und den aktuellsten Service!

HEADS & NEWS

1 Charlie Chaplin in Graz

Autor Markus Leyacker-Schatzl präsentierte gemeinsam mit Schauspiellegende Dieter Hallervorden sein neues Buch „Charlie Chaplin – Erfolgsgeheimnisse einer Legende“ im Grazer Congress. Chaplin verdiente Millionen und schrieb Geschichte. Wie hat er das geschafft? Wie wurde er zu einer Legende? Die Antworten auf diese Fragen gibt erstmals dieses Buch – und enthüllt damit erstmalig und fast 50 Jahre nach Chaplins Tod einen tiefen Einblick in seine Gedanken und sein Mindset.

2 Größter Photovoltaik-Park der Steiermark

Die Offensive zum Ausbau erneuerbarer Energie geht weiter: In Dobl­Zwaring bei Graz entsteht ab sofort der größte PhotovoltaikPark der Steiermark. Dieser liefert bereits ab kommendem Jahr grünen Strom für mehr als 6.000 Haushalte im Bezirk Graz­Umgebung. Auf einem rund 20 Hektar großen Areal werden jährlich über 22 Millionen Kilowattstunden Sonnenstrom produziert. Damit können CO2­Emissionen von mehr als 6.300 Tonnen pro Jahr eingespart werden. Foto (v. l.): Richard König (CEO Enery), BM Waltraud Walch,

Horst Schachner (Vertretung von LH­Stellvertreter Anton Lang) und LH Christopher Drexler sowie Martin Graf (Energie Steiermark)

3 Lange Nacht der Bewerbung der Lehre

Die „Lange Nacht der Bewerbung der Lehre“ fand mit knapp 300 Teilnehmer:innen statt. Die Veranstaltung richtete sich speziell an junge Berufseinsteiger:innen, die auf der Suche nach einer Lehrstelle waren. Zahlreiche erfolgreiche Gespräche wurden geführt, von denen 125 zu weiterführenden Gesprächen führten. Das war Rekord und die Unternehmen von den jungen Menschen und ihrem Interesse beeindruckt.

4 Klassifizierte Eventlocation

Der Congress Loipersdorf etabliert sich erneut als Spitzenreiter im MICE­Tourismus: Das Kongresszentrum im Gr ünen wurde von „Tagen in Österreich“ erstmals mit fünf Flipcharts klassifiziert. Die Auszeichnung bestätigt den erstklassigen Service und die idealen Rahmenbedingungen f ür erfolgreiche Veranstaltungen. Als perfekte Einheit k önnen Congress und Thermenhotel

„Das Sonnreich“ exklusiv gebucht werden. F ür den kulinarischen Genuss eines jeden Events sorgt der exklusive Partner S&K GenussCatering. Foto (v. l.): Martin Koglmann (S&K GenussCatering), Christina Hultsch (Leiterin Bankett), Lars Schmidt (Stellvertr. Hoteldirektor Das Sonnreich); (v. l.: stehend) Manfred Schadler (Technischer Leiter), Thomas Wolfsegger (Tagen in Österreich)

5 Steirisches Herbstfest

Kürzlich lud die Schoellerbank Graz erneut zu einem Event ein, das in zahlreichen Kalendern der Region mittlerweile einen festen Platz hat: das steirische Herbstfest. Die stimmungsvolle Atmosph äre des Aiola im Schloss in St. Veit bot erneut den idealen Rahmen f ür die Veranstaltung. Zahlreiche G ä ste, darunter viele bekannte Gesichter, folgten der Einladung, um sich auszutauschen und eine wohltuende Auszeit vom Alltag zu nehmen. Foto (v. l.): M. Witsch (Wiener Städtische), M. Lampesberger (Immola) mit Gattin Nina, J. Moshuber (Schoellerbank Invest AG), H. und G. Maitz (Unternehmer), P. Boruta (Schoellerbank Standort Graz), M. Klauzer (Schoellerbank AG)

Wo Forschung zu Hause ist

Das Institut AllergoSan beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren mit der Erforschung und Entwicklung von Produkten aus natürlichen Substanzen, insbesondere probiotischen Bakterien, und ist heute ein international anerkanntes Kompetenzzentrum im Bereich der Darmgesundheit und Mikrobiomforschung. Unter der Leitung von Anita Frauwallner, die erst kürzlich von der WKO Steiermark als Unternehmerin des Jahres und beste Innovatorin ausgezeichnet wurde, beschäftigt das Institut AllergoSan mit Hauptsitz in Graz aktuell über 400 Mitarbeiter:innen.

Mit den Probiotika seiner Marke OMNi­BiOTiC® ist das Unternehmen seit Jahren führend im deutschsprachigen Raum und belegt weltweit sogar Platz 3 der stärksten Probiotikamarken.* Dank eines Exportanteils von rund 80 % und der Belieferung von mehr als 40 Ländern profitieren Menschen rund um den Globus von den positiven Effekten der hochqualitativen, wissenschaftlich geprüften Probiotika. www.omni-biotic.com

* Quellen: IQVIA PharmaTrend®, Sell-Out-Umsatz 03F1-Markt, MAT 03/2023.

Regional, traditionell, stabil

kanal3 – ein regionaler Fernsehsender mit langer Tradition und stabilen Quoten.

Regional besteht kanal3 seit über 20 Jahren, 10 Jahre davon am nationalen Fernsehmarkt. In der Steiermark erreicht der Sender 425.680 Haushalte (laut: AGGT/Gfk Teletest 2023), das ist eine technische Reichweite von 80 %. Die Ausstrahlung erfolgt über Kabelnetz und Satellit HD ASTRA – einfach nach kanal3 oder R9 suchen. kanal3 gehört dem Sendeverbund „R9 – Regionales Fernsehen Österreich“ an. Gemeinsam erreichen dabei 9 Sender über 3,1 Millionen Österreicher:innen pro Monat.

AM PULS DER ZEIT

Da ist Fortschritt wichtig, so findet man R9 auch auf der Joyn Österreich App. Am Puls der Zeit bleibt kanal3 mit weiteren On-demand-Angeboten wie

HBB-TV, der eigenen kanal3.tv Online-Mediathek, LIVE-Streams und sozialen Medien. Zu HBB-TV, wenn man auf kanal3 die Applikation „Roten Button drücken“ bestä-

tigt, erreicht man über einen Smart-TV die kanal3 Website mit On-demand-Angeboten, eine Mediathek oder LIVE-Bilder.

QUALITÄT, DIE MAN SCHÄTZT

In der Steiermark erreicht kanal3 über TV rund 100.000 Seher:innen pro Woche. Was einen dort erwartet? Neuigkeiten aus Graz und allen Regionen, Kultur, Traditionen, Events und Sport. Was Kund:innen an kanal3 schätzen? Flexible Reichweiten, adäquate Preise, hohe Kompetenzen und langjährige Kooperationen.

Mehr Infos: www.kanal3.tv

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Anita Frauwallner
Zwei Gesichter von kanal3 – die Moderatorinnen GF Anna Koller (l.) und Nina Wilding.

1 Thermentourismus in Studie erforscht

Das WIFO (Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung) hat die volks- und regionalwirtschaftliche Bedeutung des Thermentourismus in Österreich auf Bezirksebene untersucht. Eine Zusatzstudie befasste sich mit den Thermenbetrieben des Thermen- & Vulkanlandes Steiermark. Anna Burton und Gerhard Streicher präsentierten kürzlich ihre Ergebnisse: Die steirischen Thermen sind ein immens wichtiger Wirtschaftsfaktor und ein Ausgleich für andere Tourismusformen. Sie erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit des Tourismusstandorts besonders in wirtschaftlich benachteiligten Regionen und bieten Angebote für Einheimische.

2 Neue Ära des Güterverkehrs

Das Güterverkehrszentrum in Werndorf, das seit 2003 in Betrieb ist, hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten als unverzichtbarer Bestandteil der steirischen Logistiklandschaft etabliert. Mit der Zeit ist das Zentrum jedoch an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen, nun wird es durch die Anschlussbahn Nord um zehn Hektar erweitert: ein

Projekt, das 70 Millionen Euro an Investitionen umfasst. Diese bedeutende Entwicklung wird durch die Einführung der neuen Marke „Cargo Terminal Graz“ untermauert, die die drei bisherigen beteiligten Teilunternehmen vereint. www.cargo-center-graz.at

3 Neues vom Graz Airport

Beim traditionellen Herbst-Pressetreffen präsentierte der Flughafen Graz Rückblicke auf das vergangene Jahr. So wurden 2024 rund 15 Prozent mehr Passagiere befördert als 2023, auch die Auslastung der Flüge hat sich verbessert. Stärkste Destination ab Graz gesamt ist Frankfurt, im Charterbereich Antalya. Eine neue PVAnlage wurde auf dem Parkhaus installiert und geht bis Ende des Jahres in Betrieb. Im Zuge des 110-jährigen Jubiläums wurden das neue Logo, Design und die Website bzw. der neue Name „Graz Airport“ präsentiert. www.graz-airport.at

4 Ramert feiert Firmenjubiläum

Das südoststeirische Familienunternehmen Ramert feiert im Dezember das 125-Jahr-Jubiläum der Firma Ramert und

das 75-Jahr-Jubiläum von Elektro Ramert. Vor allem in den letzten fünf Jahren hat sich viel getan – nachhaltige Bau-Vorzeigeprojekte für die Energiewende inklusive. Elektro Ramert mit Sitz in Feldbach ist in Österreich sowie zahlreichen südosteuropäischen Ländern in den Bereichen Elektrohandel und Elektroinstallation tätig. Im Bild: Heinz, Nina und Günther Ramert. www.elektro-ramert.at

5 Kunstwerk versteigert

Vier Jahre (160 Stunden) lang arbeiteten zwölf Schülerinnen der 8 AB-Kunstklasse des BORG Monsberger am Kunstwerk „Die Schaukel“, das als Spende für den Maturaball versteigert wurde. Jetzt wurde das Werk an Saubermacher-Gründer Hans Roth für die Firmenzentrale EcoPort übergeben. In der Unternehmensphilosophie von Saubermacher sind Nachhaltigkeit, Recycling, Ressourcenwirtschaft und Engagement in sozialen und kulturellen Projekten fest verankert. Das Gemälde ist eine Interpretation des berühmten Meisterwerkes des Rokoko „Die Schaukel“ von Jean-Honoré Fragonard.

Neue Generation bei Vulcano

Kultige Schinkenerlebnisse, Erfolgsgeschichten und ein frischer Wind, der mit der nächsten Generation kommt, gab es kürzlich bei der 20-jährigen Jubiläumsfeier unter dem Motto „Erntedank“ von Vulcano zu feiern. Inhaber Franz Habel würdigte nicht nur die langjährige Zusammenarbeit mit Investoren, Partner:innen und Kund:innen, sondern kündigte zugleich eine strategische Neuausrichtung des Unternehmens an. Mit verstärktem Fokus auf das Endkundengeschäft und der Unterstützung von Tochter Laura Habel als neue Gesellschafterin, stellt sich Vulcano den Herausforderungen der Zukunft und der wachsenden Nachfrage nach regionalen, hochwertigen Produkten.

Mit neuem Schwung in die nächste Generation. Franz Habel bleibt weiterhin die treibende Kraft hinter „Vulcano“, während Tochter Laura Habel als neue Gesellschafterin frischen Wind ins Unternehmen bringt. Mit ihrem Marketing-Know-how und innovativen Ideen wird Laura künftig eine zentrale Rolle im Ausbau der Marke spielen und die Kundenbindung auf ein neues Niveau heben. „Laura steht für die nächste Generation von Vulcano, die mit Begeisterung und Engagement an die Zukunft denkt“, betont Franz Habel. Katharina Habel unterstützt im digitalen Bereich, um die Marke auch online noch stärker zu präsentieren. „Vulcano ist zu 100 Prozent in Familienhand. Wir wollen gemeinsam die Marke stärken und weiterentwickeln –und die Verbindung zu unseren Kund:innen noch enger knüpfen.“

Rundum-Service für Ihr Event

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Über 20 Jahre Know-how in allen Eventbereichen! Ob Online-Event, Jubiläumsgala, Messestand, (Mehrtages-) Kongress, Preisverleihung, Produktpräsentation, Seminar, Weihnachtsfeier, Workshop oder Vortrag – mit 4Events haben Sie einen professionellen und starken Eventtechnik-Partner an Ihrer Seite. Gemeinsam mit den Spezialisten für MIETMÖBEL aus dem Hause 4Events und

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1 Maßnahmen für die Steiermark

2025 steht für die WKO Steiermark im Zeichen des 175-Jahr-Jubiläums. Aus dieser Erfahrung heraus hat die WKO nun mit Unterstützung renommierter Forschungseinrichtungen ein umfassendes Zukunftsprogramm erarbeitet: 100 Maßnahmen, mit denen die Steiermark zum leistungsfreundlichsten Land gemacht werden soll. Die Maßnahmen wurden in sieben Bereiche eingeteilt: Standort- und Wettbewerbspolitik, Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik, Steuerund Finanzpolitik, Energie-, Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik, Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitik, Internationalisierungspolitik sowie Regional- und Infrastrukturpolitik. Mehr unter www.wko. at/stmk/news/forderungskatalog

2 Steirische Lego-Bauweise

Dank der innovativen Modulbauweise steht der Traditionsbetrieb Lieb Bau Weiz aktuell vor Abschluss des Stationsgebäudes Süd am Universitätsklinikum AKH Wien. Dabei werden die in Trofaiach vorgefertigten Raummodule – ähnlich wie bei Lego – erst vor Ort in Wien zusammengesetzt. Aktuell

wurden die letzten Holzkonstruktionen in die Bundeshauptstadt gebracht und versetzt. Durch die neuartige Herangehensweise ist das Millionenprojekt eines der am schnellsten realisierten Bauvorhaben Österreichs.

3 Erster Staatspreis

für Klimawandelanpassung

Thomas Hlatky hat im Oktober den erstmals verliehenen Staatspreis für Klimawandelanpassung (CliA) für das Projekt HORA (Hochwasserrisikozonierung) erhalten. Hlatky leitet HORA seit 2002 und war maßgeblich für die Entwicklung und Ausgestaltung verantwortlich. HORA bietet allen Bürger:innen die Möglichkeit, mittels Adresseneingabe eine erste Gefahrenabschätzung für diverse Naturgefahren/Wetterereignisse wie Hochwasser, Erdbeben, Sturm o. Ä. zu erhalten. Ziele von HORA sind die Schärfung der Risikowahrnehmung, die Entwicklung eines Bewusstseins der Bevölkerung für Naturgefahren und die Anregung zur Eigenvorsorge. www.hora.gv.at

4 Tourismusgremium „AD10“ in Schladming

Im Rahmen des erweiterten Branchenaustausch-Treffens der AD10 (Allianz der 10)

versammelten sich die führenden Köpfe der österreichischen Tourismusbranche im Oktober in Schladming, um zukunftsweisende Themen der Branche zu diskutieren und neue Impulse für die Weiterentwicklung des österreichischen Tourismus zu setzen. Mit dabei: Österreich Werbung (ÖW), Landestourismusorganisationen (LTOs), Vertreter:innen des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft, der WKO, des „dna/ Destinationsnetzwerk Austria“ (vormals BÖTM), der Österreichischen Hoteliervereinigung und des Verkehrsbüros.

5 proHolz Steiermark erhält Preis

Auf der Augmented World Expo EU 2024 in Wien wurde proHolz Steiermark unlängst für das Gesamtkonzept und die Präsentation des Augmented-Reality-Würfels HOWARD von einer internationalen Jury ausgezeichnet. Ende Oktober trafen sich weltweite Expert:innen aus dem Bereich Spatial Computing auf der Messe. Mit dem AR-Trigger HOWARD ist es seit rund einem Jahr m öglich, Spannendes rund um den Themenkreis Wald und Holz zu entdecken, das normalerweise verborgen bleibt.

Opernredoute 2025

Der Ball-Höhepunkt des Jahres!

Wo sich sonst Abend für Abend der Vorhang für große Opern, Musicals oder Ballettproduktionen hebt, wo große Emotionen wie Sternenstaub in der Luft liegen, öffnen sich am 25. Jänner 2025 endlich wieder die Türen für Ballbegeisterte auf dem wohl glanzvollsten Parkett des Jahres.

Am 25. Jänner 2025 verwandelt sich die Oper Graz zu einem Epizentrum der Eleganz und des Tanzes. Erleben Sie einen Abend voller Glamour und Glanz, eine fulminante Eröffnungszeremonie und eine freche Mitternachtsshow sowie

erstklassige Künstler:innen des Hauses, ergänzt durch die genussvolle kulinarische Bandbreite, die die Gäste raffiniert zu verwöhnen versteht. Auf dem Parkett trifft sich bis früh in den Morgen alles, was Rang und Namen hat, Tanz- und Musikbegeister-

OPERNREDOUTE 2025

te, Vertreter:innen aus Kunst, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Tauchen Sie ein in die Magie einer einzigartigen Nacht – voller Überraschungen, Fantasien und unvergesslicher Momente!

Oper Graz • Samstag, 25.01.2025, Einlass 18:30 Uhr • Eröffnung 21:00 Uhr • Ende 5:00 Uhr www.opernredoute.com • Tickets unter tickets@opernredoute.com

NACH GEFRAGT

ANDREAS STUGGER

Die Elektrizitätswerk Gösting V. Franz GmbH (kurz: E-Werk Franz) ist als einer der größten privaten Stromnetzbetreiber Österreichs breit aufgestellt. Der BUSINESS MONAT hat bei Geschäftsführer Andreas Stugger nachgefragt.

REDAKTION: LISSI STOIMAIER, FOTO: THOMAS LUEF

O1

Unser Unternehmen steht für … … Beständigkeit und Innovation. Mit einem starken Fundament aus langjähriger Erfahrung und einer Unternehmenskultur, die echten Austausch auf Augenhöhe fördert, setzen wir auf moderne Lösungen, die unsere Region nachhaltig voranbringen.

O2

Die Steiermark als Wirtschaftsstandort …

… bietet ideale Voraussetzungen, aber auch hohe Anforderungen für moderne Energie- und Kommunikationslösungen. Mit vielen Sonnenstunden und reichlich Wasserkraft nutzt unsere Region die natürlichen Ressourcen optimal für die erneuer-

bare Energiegewinnung. Der starke Ausbau der Glasfaserinfrastruktur und die wachsende E-Ladeinfrastruktur, insbesondere in Graz und im ländlichen Raum, machen die Steiermark zu einem zukunftsfähigen Standort für Digitalisierung und nachhaltige Mobilität

O3

Erfolg bedeutet … … für uns, eine Balance zwischen stetigem Wachstum und persönlicher Nähe zu unseren Kund:innen und Mitarbeiter:innen zu finden. Wir sehen Erfolg nicht nur aus wirtschaftlicher Perspektive, sondern viel mehr in einer verlässlichen und innovativen Energieversorgung und Infrastruktur.

O4

Unser Führungsstil …

… ist geprägt von partnerschaftlicher und kollegialer Zusammenarbeit. Bei uns arbeiten rund 60 Mitarbeiter:innen. Das ermöglicht uns einen sehr persönlichen Umgang miteinander. Durch unsere flachen Hierarchien schaffen wir ein Umfeld, in dem Ideen gehört und gemeinsam zeitnahe umgesetzt werden.

O5

Nachhaltigkeit leben wir … … täglich, indem wir auf eine saubere, sichere Energiezukunft setzen und Stromprodukte aus 100 Prozent erneuerbaren Energiequellen vertreiben. Zusätzlich investieren wir in die Energieproduktion aus Wasserkraft und fördern gemeinsam mit unseren Kund:innen den Ausbau von Photovoltaikanlagen in der Steiermark. Durch die Erweiterung unseres E-Ladenetzes in Graz Nord und Umgebung stärken wir aktiv die Attraktivität von E-Mobilität in unserer Region. Mit unserem Energielehrpfad „Strom Erleben“ für Kinder und Jugendliche geben wir zudem unser Wissen über einen verantwortungsbewussten Umgang mit Energie an die nächste Generation weiter.

O6

Wir verbinden Tradition und Innovation durch … Als Energieversorger mit über 120-jährigem Bestehen verbinden wir Tradition und Innovation, indem wir auf bewährte Lösungen setzen und zugleich unsere Dienstleistungen immer weiterentwickeln.

O7

Die größte Herausforderung aktuell am Arbeitsmarkt ist … … der Fachkräftemangel, insbesondere in der Energiewirtschaft. Um innovative Projekte voranzutreiben und den steigenden Anforderungen an nachhaltiger Energieversorgung gerecht zu werden, benötigen wir qualifizierte Fachkräfte.

O8

Das Schöne an unserem Beruf … … in einem Energieversorgungsunternehmen ist, dass wir die Lebensqualität der Menschen direkt beeinflussen, indem wir gute Energie zuverlässig liefern. Gleichzeitig tragen wir aktiv zur Energiewende bei und entwickeln sinnvolle Lösungen für eine bessere Zukunft.

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Daniel Schuster, Unternehmer

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