Alpe Adria Magazin Nr. 17 09/2013

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€ 5,80 P.b.b. Verlagsort 9020 Klagenfurt Plus.Zeitung 12Z039161 P Erscheinungsort Klagenfurt Nr. 17, September 2013 Foto: Hotel Schloß Korb

Italien/Slowenien: € 6,20 Kroatien: 47 Kuna

Weg mit dem Stress! Kompetente Entspannungs-Hotels

Kärntner Kasnudel Feine Rezepte & Lokale & Einkaufstipps

Italiens bester Koch (plus: die 50 besten Restaurants der Welt)

Istrien: Trüffelzeit Portrait

Karst Venedig: Biennale

Best of Kernöl Südtirols Sonnenstädte

Bozen & Meran Risotto-ooh! – Alpe-Adria-Kraftorte – Kurzurlaubstipps – Nationalpark Hohe Tauern – Bier, Birra, Pivo: Geheimtipp-Brauereien


Wiedereröffnet

... der schönste und kürzeste Weg durch die Alpen.

Salzburg

MÜNCHEN Kufstein

Kitzbühel

Innsbruck

SÜDTIROLER DOLOMITEN

Lienz

KÄRNTNER SEEN

ADRIA

www.felbertauernstrasse.at


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momento! alpe adria magazin

Un momento, per favore,

wir würden gern ein wenig aus Ihrem Keller plaudern – Silvia Trippolt fragte Weinprofis nach Lieblingsweinen und vinophilen Alpe-Adria-Tipps. Silvia TrippolT-Maderbacher TEXT KK FOTOS

Dario Macorig, Restaurant „Campiello“, San

Giovanni al Natisone, Friaul: Alpe-Adria im Glas duftet und schmeckt nach Meer, Alpen, Hügel, Sonne, Kräutern und mineralischen Böden. Mein Top-Tipp: der Pinot Grigio vom Weingut „Le Vigne di Zamo“ in Rosazzo bei Manzano. Mit kupferroter Farbe, wie es die Tradition wünscht. Bitte nicht verpassen: alles vom Weingut „Specogna“ in Corno di Rosazzo, den Friulano „Vigne Cinquant’anni“ vom Weingut „Le Vigne di Zamo“ sowie den „Breg“ von Josko Gravner in Oslavia.

Karin Rupena-Perdec, Hotel „La Grisa“, Bale, Istrien. Mein Lieblingswein: Der Sekt vom Weingut „Persuric“ in Istrien. Ein „Blanc de Noirs“ aus Pinot Noir. Ein Traum! Herrlich frisch und unglaublich geschmackvoll. Was ich zum Essen empfehle? Nun, zu Krabbenfleisch passt am besten ein „Malvazija Istarska“, zu rohen Scampi würde ich einen Welschriesling servieren und einen Riesling zu Austern. Einer unter vielen Top-Tipps: Der Cabernet Sauvignon 2003 vom Weingut Radovan im istrischen Viπnjan.

Willi Rauch, Rauch-Hof, Stainz: Spannend,

Stefanie Sonnleitner, Landhaus Keller-

wie vielfältig die Weine aus der Rebsorte „Blauer Wildbacher“ sein können. Eine Überraschung ist der „Blauer Wildbacher 2008 Barrique“ vom Weingut Kuntner in der Weststeiermark. Drei Weine, die in Erinnerung bleiben: Sauvignon Blanc „Greisdorf“ vom Weingut Langmann-Lex bei St. Stefan ob Stainz, der Prosecco Spumante „Brut“ vom Weingut Frozza bei Vidor im Veneto sowie der Rotwein-Cuvee „Quela“ vom Weingut Klinec in Medana in der Goriπka Brda.

wand, Kötschach-Mauthen: Die perfekte Urlaubskombination? Italienischer Weißwein, gerne mit Holz, zu Pasta mit Meeresfrüchten. Drei Weine, die man nicht verpassen darf: „Buchertberg Weiß“ vom Herrenhof Lamprecht bei Pöllau, „Santonino“ von Werner Holzfeind aus Kötschach-Mauthen und Sauvignon blanc vom Rebenhof Aubell in der Südsteiermark. Ich dachte lange, ich mag keinen Sauvignon blanc. So kann man sich täuschen, der ist echt gut!

Ines Hofstadler, Restaurant Bad Saag, Wör-

Gregor Waltl, Weinakademiker, TV- und Radiomoderator: Alpe-Adria im Glas duftet und schmeckt nach frisch gemähten Almwiesen, duftigem Steinobst mit einer kitzelnden, salzigen Mineralik. Faszinierendste Weine: der Merlot 2008 vom Weingut „Štekar“ in der Goriπka Brda, der „Muškatna Sekt“ von Klet in JeruzalemOrmoæ sowie der Schilcherfrizzante von Christian Reiterer in Wies. Und nach einem Essen muss es ein „Moscato Grappa“ von Giovanni Poli aus Santa Massenza Vezzano im Trentino sein.

Michele Paiano, Restaurant „Al Cacciatore

Eveline Eselböck, Restaurant Taubenkobel, Burgenland: Überrascht haben mich die jüngsten Proben der noch auf der Maische liegenden Weine aus der Amphore von Joπko Gravner, weil sie trotz der Jugend und der straffen Struktur schon in diesem Stadium viele spannende Geschichten erzählen konnten. Top-Tipps: Der „Malvasia“ vom istrischen Weingut „Clai“ zu rohen Scampi, die weiße Cuvee „Theodora“ vom burgenländischen Gut Oggau zum Grammelaufstrich im Gut-Oggau-Heurigen.

thersee: Meine Wein-Favoriten im Alpe-AdriaGebiet: der „Antika“ (Malvasia) 2008 vom Weingut Roxanich in Kroatien, der „Vitovska“ 2010 von Edi Kante im Karst sowie der „Furmint“ 2012 vom Weingut Verus in Slowenien. Einfach zum Träumen: „Dreams“ 2009 von friulanischen Winzer Silvio Jermann. Ein komplexer, charaktervoller Wein mit animierenden Aromen von hellen Früchten und einige Monate in Barriques ausgebaut. La Vita è bella!

de La Subida“, Cormons: Die Alpe-Adria-Region hat großartige Weine: Sie duften nach der Kraft der Berge und nach der Leichtigkeit des Meeres. Nicht verpassen: die autochthonen Sorten wie Ribolla Gialla, Friulano oder Malvasia. Und die Winzer dazu: Edi Kante aus dem Karst zum Beispiel. Sein „Malvasia Riserva 1998“ ist fantastisch. Oder von Damjan Podversic aus dem Collio: die Weißwein-Cuvee „Kaplja 2005“. Eigentlich müsste ich hunderte Weine aufzählen!


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alpe adria magazin

inhalt

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Bozen und Meran, das sind die Orte, wo das Mediterrane auf die Alpen trifft. Porträt zweier vinophiler Südtiroler Sonnenstädte.

30

Die Kasnudel ist das Kärntner Nationalgericht. Deshalb war es hoch an der Zeit, sie einmal ausgiebig zu würdigen. Und zu verfeinern.

3 Momento!

Acht Weinprofis und ihre vinophilen Tipps für die Alpe-Adria-Region.

6 Molto buono

Produkte, die wir gerne weiterempfehlen. Plus Tipps für spannende Urlaubslektüre.

14 Südtirols Sonnenstädte

Bozen und Meran – zwei Städteporträts und dazu natürlich besonders viele Tipps.

24 Himmel & Höhle

Der Karst, die so herrlich sperrig-knorrige slowenische Region.

30 Die Heiratsnudel

Alles über die Kasnudel, Kärntens köstliches Nationalgericht. Rezepte, Lokaltipps und Einkaufsadressen.

42 Tonnenweise Trüffel

Herbstzeit, Trüffelzeit: In Istrien wird wieder fleißig gehobelt und hier gibt‘s dazu echt gute Lokaltipps.

47 Reisen fürs Selbstgefühl Maja Haderlap, Schriftstellerin, im Reisefragen-Wordrap.

48

Massimo Bottura ist der drittbeste Koch der Welt. Na, das war ein feiner Grund, nach Modena zu fahren und solche Gerichte zu verkosten.

60

Frisch, saftig, ölig: Kürbiskernöl ist eine der dunkelsten Spezialitäten der Welt – wir holen sie in dieser bunten Reportage ins Licht.

66

Bier, Birra, Pivo: Jede Region der Alpe-Adria hat kleine, feine Brauereien. Die stellen wir vor, mit einem vielfachen Prost.

48 Am Weltkochstockerl

Besuch bei Massimo Bottura, dem drittbesten Koch der Welt.

52 Buon Appetito

Vier empfehlenswerte Lokale, die wir für Sie getestet haben.

54 Risotto-Zentrale

Georges Desrues über das Zentrum des italienischen Reisanbaus.

60 Kern-Kraft-Plutzer

Frisch, ölig, steirisch: Die große, informative Kernölgeschichte.

66 Vino? No, Birra!

Kleinbrauereien sind weltweit in. Und in Italien wird besonders innovativ gebraut.

72 Kalender Termine, Events, Ausstellungen. Unser Alpe-Adria-Kalender-Service.

74 Ruf der Wildnis

Romantisches Herbstabenteuer: Auf Wildtiersafari im Nationalpark Hohe Tauern.

80 Stress? Wegurlauben!

Die kompetentesten Anti-Stress-Hotels und Burn-Out-Kliniken.

90 Wo die Seele Atem holt

Orte der Kraft im Alpe-Adria-Raum.

94 Kunst in den Palästen

Venedig und die Biennale. Obacht, diese Tipps gelten nur mehr bis 24. November.

97 „Mehr im Säckel“

Interview mit Thomas Pseiner, Geschäftsführer der Arge Alpen-Adria.

98 Kurzurlaub!

Ein paar Tage Zeit? Lust auf Erholung? Hier gibt‘s Tipps für erholsame Kurzurlaube.

104 Ex Libris

Für Sie gelesen: Bücher aus dem AlpeAdria-Raum. Und über denselben.

106 Pepe Roncino

Der Pepe philosophiert über die (geplatzte) Ölkaraffenverordnung der EU.


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alpe adria magazin

editorial

„Aller guten Dinge sind drei - im November erscheint unsere Winter-Ausgabe“

Alpe-Adria-Arge-Alp

74

Woran denken Sie beim Wort Safari? An Afrika? In diesem Falle: falsch! Auch im Nationalpark Hohe Tauern erschallt der laute Ruf der Wildnis.

80

Alle reden von Stress, Burnout und anderen Grauslichkeiten. Wir tun etwas dagegen: Mit einer sehr informativen Anti-StressGeschichte.

Nächstes Alpe-Adria-Magazin: Ende November 2013

Bestellen Sie unseren Newsletter – dann schicken wir Ihnen einige Tage vor Erscheinen das Inhaltsverzeichnis des neuen Magazins.

Hefte 1–17 im Internet

Unser Superservice: Die bisherigen „Alpe-Adria-Magazine“ finden Sie komplett im Internet. Noch besser: Das Magazin abonnieren: www.alpe-adria-magazin.at Abohotline: (0 46 3) 47 858

IMPRESSUM

EIGENTÜMER UND VERLEGER: Kärntner Monat Zeitungs Ges.m.b.H., Eiskellerstraße 3/II, 9020 Klagenfurt, Telefon: 0463/47 8 58, E-Mail: alpe-adria-magazin@monat.at (Sekreteriat), alpe-adria-magazin@aon.at (Redaktion), Internet: www.alpe-adria-magazin.at. HERAUSGEBER: Mag. Norbert Sternad GESCHÄFTSFÜHRUNG: Mag. Norbert Sternad, Margit Striedner. CHEFREDAKTEUR: Heinz Grötschnig. REDAKTION DIESER AUSGABE: Johanna Bainschab, Georges Desrues, Beate Giacovelli, Christa Grünberg, Matthias Kapeller, Anja Skribot, Silvia Trippolt-Maderbacher, Werner Ringhofer. FOTOS: ART, Martin Assam, Georges Desrues, Heinz Grötschnig, Kärnten Werbung, Gerhard Maurer, Ernst P. Prokop, Werner Ringhofer, Urlaub am Bauernhof Kärnten. SEKRETARIAT: Denise Bernot, Stephanie Fritz. GESCHÄFTSZEITEN: 8.15 – 12 Uhr und 12.45 – 17 Uhr. INSERTIONSANNAHME: Telefon 0463/47 8 58, Fax 0463/47 8 58-15. MARKETING: MMag. Christian Schurek. ANZEIGENLEITUNG: Alexander Suppantschitsch Telefon: 0463/47 8 58-18. ANZEIGEN: Oliver Pucher. ANZEIGEN ITALIEN: Umberto Tognoni, Telefon: 0039/348/22 93 200. LAYOUT: Christian Rader, Melanie Joch, Kärntner Monat Zeitungs Ges.m.b.H. SATZ, LITHO: Christian Rader, Melanie Joch, Kärntner Monat Zeitungs Ges.m.b.H., Eiskellerstraße 3/II, 9020 Klagenfurt DRUCK: Styria. VERTRIEB: Morawa Pressevertrieb, 1140 Wien ABOVERSAND: Österreichische Post AG INTERNET: www.alpe-adria-magazin.at REICHWEITE: 191.000 Leser laut „Cawi Print 2011“ (Gfk)

Nicht alles, was der Mensch geschaffen hat, hält bis ins letzte Detail einer Logiküberprüfung stand. So auch die Arbeitsgemeinschaft Alpen-Adria: Einerseits ist das ungarische Vas Mitglied, andererseits sind etwa Tirol, Südtirol oder Salzburg nicht dabei. Mehr „Alpe“ als diese drei Regionen geht ja kaum, möchte man sagen. Des Rätsels Lösung: Tirol, Südtirol und Salzburg sind in der „Arge Alp“ vertreten. Die Lombardei war übrigens Mitglied von „Alpe Adria“ und „Arge Alp“. War? Ja, einige italienische Regionen (siehe Seite 97) sind nämlich nicht mehr alpe-adriatisch. Verwirrend? Irgendwie schon, auch für uns Alpe-Adria-Magazineure. Man möchte ja auch über das herrliche Südtirol schreiben, Salzburger oder Nordtiroler Themen aufarbeiten und vielleicht auch einmal journalistisch ins Bayrische oder nach Wien, in die Wachau oder nach Montenegro ausreiten. Und natürlich auf Friaul, Venetien und die Lombardei nicht verzichten müssen. Nun, in der Realität sind uns (und den Lesern) verwaltungstechnische Grenzen eh völlig wurst. Wir haben über Osttirol berichtet, diesmal (Seite 14) porträtiert Werner Ringhofer Bozen und Meran, im Frühjahr ist der Monte Conero, südlich von Ancona, großes Thema. Wir sehen unseren Auftrag nämlich nicht in Arbeitsgemeinschaften, sondern in den Begriffen Alpen, Adria und Genuss. Also Alpe-Adria UND Arge Alp und Euregio (wenn nur der Titel nicht so sperrig wäre: Wir sind quasi das Alpe-Adria-Arge-Alp-Euregio-Magazin). Themen gibt es in diesen Nahreiseregionen jedenfalls genug, vor allem bei „nur“ zwei Ausgaben pro Jahr. Stopp. Seit letztem Jahr sind es doch drei, werden aufmerksame Leser kontern. Richtig, 2012 haben wir uns erstmals an ein vollwertiges „Winterheft“ gewagt – die Alpen haben diesbezüglich ja wirklich mehr als nur einiges zu bieten. Und auch die Adria hat in der kühleren Jahreszeit so ihre Reize. Auch heuer heißt es also wieder: Aller guten Alpe-Adria-MagazinDinge sind drei. Ende November wird AAM Nr. 18 bei den Zeitschriftenhändlern liegen und natürlich auch unseren vielen Abonnenten frei Haus geliefert. Mit winterlichen Themen (Heiligenblut, Katschberg, Wintergolf in Italien), Städteporträts (Udine!) und vielen anderen genussreichen Geschichten. Abschließend noch eine Bitte: Wer uns unterstützen will, teilt seinen Freunden auf Facebook oder den Twitter-Followern mit, dass dieses neue AAM erschienen ist. Ihre Mundpropaganda ist nämlich die wichtigste Werbung für unser Magazin. Herzlichst, Heinz Grötschnig, Chefredakteur PS: Kritik, Anregungen, Lob, Termine etc. bitte wie immer an alpe-adria-magazin@aon.at oder www.facebook.com/alpeadriamagazin


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alpe adria magazin

molto buono

Glas-Perle

Zafferano-Gläser aus Treviso sind schönste Tischkultur. Die Firmengeschichte von Federico de Majo beginnt Mitte der 70er Jahre auf Murano. Später wurde der Sitz nach Quinto di Treviso verlegt. Die Gläser werden mundgeblasen, jedes sieht ein bisschen anders aus. Das fescheste Modell: „Perle“. Buntes Glas mit weißem Perlenmuster. Aus ihnen zu trinken ist auch ein haptisches Vergnügen: Weil sie eine tolle Struktur haben. Wasserglas ab ca. 30 Euro. Viale dell‘Industria 26, 31055 Quinto di Treviso. (+39 0422) 47 03 44, www.zafferanoitalia.com

Fahrradgepäckslösung

Man hat ein Fahrrad, aber das hat keinen Gepäcksträger. Den will man auch nicht montieren, schaut ja bei tollen Rädern nur suboptimal aus. Okay, Klickfix-Extender-Adapter an Lenker oder Sattelstütze, und dann das Vario Rack (47,95 Euro) angeklickt. Dann kann man Taschen, Rucksäcke, Laptop-Cases richtig schön fest machen und alle Transportprobleme sind ganz lässig-einfach gelöst. www.klickfix.de

Schrägmusik

Verrückt gut, was die Kärntner „Talltones“ so an Musik drauf haben. Etwa die absolut schrägste & coolste Version des bekannten Kärntner Volksliedes „In da Mölttalleitn“. Und vieles andere, irgendwo zwischen Jazz und Pop und Tom Waits und überhaupt – Primus Sitter, Stefan Gfrerer und Richie Klammer, als Talltones, absolut hörenswert. CD um 18 Euro, zu bestellen auf www.talltones.net

Fernsehsimulator

Leichter trinken

Beim Sport, Wandern: viel Trinken, sagt der Sportmediziner. Gerne, aber wie transportieren wir Wasser? Getränke? Am bequemsten in „travel packs“ von GSI Outdoors. Faltbare, ultraleichte Plastiktrinkflaschen, von 100 ml bis 1 Liter. Wenn leer, einrollen, mitnehmen, wiederverwenden – wiegt ja eh fast nix. So muss niemand in der Natur seine Getränkehülle „vergessen“, oder? www.GSIoutdoors.com

Man fährt auf Urlaub – und Wohnung oder Haus bleibt allein. Etwaige Einbrecher sollen aber glauben, dass jemand zu Hause ist. Das ist ein Fall für Fake-TV, den TV-Simulator. Ein kleines Kasterl, das weniger Strom verbraucht als eine Energiesparlampe und den Lichtschein eines echten Fernsehers echt stark imitiert. Fremdling geht am Haus vorbei und denkt: Aha, da schaut einer fern. Das Gerät schaltet sich in der Dämmerung automatisch ein und simuliert dann vier oder sieben Stunden lang. Preis? 39,95 Euro, bei www.proidee.at


Gesundheitsschoko

Elfengarten

Zauberhafter Kräutertee Elfengarten – das klingt so herrlich nach Entspannung, nach Wohlbefinden, nach Gemütlichkeit. Drin sind u.a. Rosenblüten, Zitronenmelisse und Gurktaler Bachminze und Erdbeerblätter. Gesehen im zauberhaften Genussshop des Thermenhotel Ronacher in Bad Kleinkirchheim wo man von Lavendel Cantuccini über Gurktaler Speck bis Ronacher Salonglühwein viele gute Sachen findet. www.ronacher.at

Jede Menge Wein, genauer gesagt Schokolade mit dem richtigen KakaoAnteil (80 %) ist gesund, Antioxidantien & Co. schützen laut Studien das Herz. Die Schokolademanufaktur Craigher in Friesach erzeugt in Kooperation mit dem Arzt und Buchautor Georg Lexer „Gesundheitsfördernde Finest Selection Schokolade“ in fünf Geschmacksrichtungen – unser Favorit ist übrigens die Gesundheitsschokolade mit Ingwer (4,90 Euro). Schokoladige Infos: www.craigher.at

Nasenichtrümpfaale

Bei Aal rümpfen viele die Nase, was aber nicht sein muss. Die Aale des Podeltas um Comacchio (etwas südlich von Chioggia) sind weltberühmt für ihren feinen Geschmack, man bekommt sie vor Ort in Gläsern und Dosen – diese ist laut Aalinsidern eine besonders Gute. Po-Delta und Nationalpark von Comacchio sind übrigens auch landschaftlich eine Reise wert.

Ciao!

Das „Frierss Feines Haus“ in Villach ist ein Hort vieler Köstlichkeiten. Man kann bodenständige Prosciutto-Teller oder Imbisse schmausen, Gourmetmenüs zelebrieren – und man hat ein großes Feinkostregal vor sich. In diesem mit dabei: Die begehrte Italomarke „Ciao Cino“ ist hier u. a. mit feinen Taggiasche-Oliven, mit wunderbaren Kapern in Weinessig und mit ganz speziell verpacktem Risottoreis vertreten. Jedes Reissackerl des „Superfino Carneroli“ ist aus anderem Stoffdesign. Da freut sich die Speis auf optische Abwechslung. www.feines-haus.at

Duo mit Therese

Die Vinofaktur Genuss-Regal in Vogau in der Südsteiermark ist eine genüssliche Fundgrube: Wir haben ebenda den wunderbar dichten Sauvignon „Therese“ von Polz entdeckt, mit 14,5 Prozent ein mächtig aromatischer Bursche. Und was beißt man dazu? Das Knabbergebäck „Weinbrot“ – ebenfalls von Polz – passt bestens zu einem genüsslichen Duo mit Therese. www.genussregal.at

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Lagunenwein

In Frankreich galt Michel Thoulouze als wahre Legende des modernen Fernsehens. Im Jahr 2000 zog sich der Mitbegründer des Kult-TVKanals Canal + aus dem Job zurück, kaufte und renovierte ein schönes altes Haus auf der Insel Sant’Erasmo in der Lagune von Venedig und pflanzte drum herum einen Weingarten. Sein Weißwein namens Orto gilt als einziger Wein aus der Lagune und ist seit 2009 im Handel und in den besten Restaurants der Serenissima erhältlich. Preis ab Hof 15 Euro. San Erasmo, 30141 Venezia, Orto di Venezia, 1 via Delle Motte, www.ortodivenezia.com

....kostet es an Strafe, wenn man in Italien den Motorradlenker nicht mit beiden Händen hält. Strafen aus dem Ausland werden in Österreich meistens ab 70 Euro vollstreckt (aus Deutschland ab 25 Euro), trotzdem sollte man auch geringere Beträge bezahlen, sonst kann es bei der erneuten Einreise ins Strafland böse Konsequenzen geben: In Italien und Ungarn kann dann sogar das Fahrzeug konfisziert werden. In Frankreich ist schon bei Verwendung eines Navis mit aktiver Radarwarnung das Fahrzeug in Beschlagnahmegefahr.


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Steirerantipasto 2

alpe adria magazin

molto buono

Käferbohnen, ein typisch steirischer Genuss. Man kann aber auch anderes aus dieser Bohne machen – Familie Schillinger aus Straden passiert mitghilfe von Melanzani, Senf, Pfefferoni u.a. einen feinen Käferbohnenaufstrich, der z. B. auf Crostini eine wunderbare Figur macht. Gesehen in Straden im Genussshop „De Merin“. www.demerin.at

Steirerantipasto 1

Auch die Steiermark ist ein Hort der Antipasti – wie wär’s mit Ofenparadeisern in Öl. Fein fruchtig, mit Kräutern gewürzt, passt auf’s Brot, zur Jause, zum Verfeinern von Soßen. Gesehen im reizenden Genussshop „De Merin“ im südoststeirischen Straden. www.demerin.at

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Schnürlwein

Was für ein Aufwand, was für ein Ergebnis! Der „Schnürlwein“ vulgo „Strohwein“ von Luise und Johannes Jöbstl aus Wernersdorf ist ein außergewöhnlicher Süßwein nach Vin Santo-Methode. Im Oktober werden die geernteten Trauben für drei Monate auf Schnüre gehängt. Gut durchlüftet verdunstet das Wasser in den Trauben, der Zuckergehalt steigt. Das Resultat ist ein ungemein saftiger Süßwein – und eine Rarität, da aus der Sorte Blauer Wildbacher gewonnen. Preis: 34,90 Euro für 0,375 Liter. Am Schilcherberg 1, 8551 Wernersdorf. (+43 34 66) 432 10, www.joebstl.eu

Bittersüß

Nach dem Essen ist ein Verdauungsschluckerl angesagt – die Italiener bevorzugen da den bittersüßen Kräuterlikör Amaro – der „Amordamaro“ von Ucceliera aus Pisa ist für Amaroexperten der Beste. Es gibt ihn im Feinkostshop des „Tschebull“ in Egg am Faaker See, das Flascherl um 26 Euro. www.tschebull.com

Feiner Hofladen

Süße Steine

Kekse, die süchtig machen. „Claps“ heißt das verlockende Süßgebäck, es wird in der Bäckerei „Chiariosa“ von Fausto Bonelli in Cormons hergestellt. Seit 1974. Das Wort „Claps“ heißt in der furlanischen Sprache „Steine“. Allerdings sind die kleinen Köstlichkeiten nicht steinhart, sondern butterweich. Zutaten: Mehl, Butter, Zucker und Mandeln. Sie werden von Hand gemacht, jeder sieht in seiner Form und Größe ein bisschen anders aus. 380g Claps kosten 18 Euro. Via Gorizia 7, 34071 Cormons. (+39 0481) 63 06 64, www.chiarosa.it

Die Casale Cjanor in Fagagna ist ein feiner Agriturismo, mit Gästezimmern, Restaurant und Hofladen. In diesem haben wir „Pestat“ entdeckt, eine weiche, fein gewürzte Wurstspezialität aus Schweinefleisch nach bester Slow-Food-Manier. Es gibt auch eingelegtes Gemüse, von Spargel bis Melanzani, Aufstriche für Crostini, Sugo, Gänse-Produkte, Gelees und Chutneys für Käse und superfruchtige Marmeladen von Kaki, Feigen bis Holunder. Und: Alles wunderschön verpackt und nicht teuer! Casale Cjanor, Via Casalini 9, 33034 Fagana. (+39 0432) 80 03 76, www.casalecjanor.com


leidenschaftlich anders.

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UrlaUbslektüre

Schmatz!

Schmatz, ähm, Schmalz. Ja, Cholesterin hin, Triglyceride her, es geht nichts über so ein herrliches Schmalzbrot. Aber nicht irgendeines, liebe Leute: Schmalzgenuss vom Biohof Labonca muss es sein, vom Sonnenschwein und mit Curcuma und Estragon verfeinert. Schmatz! Das gibt uns Schmalz... Gesehen um 3,90 Euro bei Feinkost Ertl in Kötschach, www.kaeseschokolade.at

Praktisch-Licht

Auf Reisen besonders praktisch: Ein Leselicht, das den Partner nicht stört oder mit dem man im Auto lesen kann, ohne den Fahrer zu stören. BookLight wiegt nur 60 Gramm, leuchtet sogar zwei Buchseiten aus und hat einen super beweglichen Flexarm. Damit steht dem Lesevergnügen im Hotelbett nichts mehr im Wege (das Licht leistet natürlich auch zuhause wertvolle Dienste). Besonders praktisch: Mit normalen, günstigen Batterien zu befüllen. die Lampe kostet auch nur 16,95 Euro, www.proidee.at

Der Essigkreative

Begonnen hat Tino Pölzer vor 20 Jahren als Ethnologe. Heute ist er Essigproduzent und exportiert bis nach Japan. Im Zentrum seiner Leidenschaft: leichte, fruchtige Apfel-Kräuter-Essige aus Bio-Obst von alten Bäumen heimischer Streuobstgärten. Die Fantasie ist bei Pölzer ständig auf Touren: Apfel-Balsam-Ahornsirup-Essig und Apfel-Balsam-Essige mit Cranberry oder Johannisbeeren kommen neu ins Regal, auch Weißwein-Balsam -Walnuss-Essig, ZweigeltEssig und Zweigelt-Honig-Essig. Oder: Rotes Zwiebel-Chutney, die kräftig-fruchtige Beilage zu Gebratenem, Gegrilltem, Wild und Käse. Das Kürbiskern-Petersil-Pesto passt nicht nur zu Pasta, sondern angeblich auch auf Pizza. Oder auf Crostini, Risotto und zur Salatmarinade. Essige (20 ml) gibt’s ab 6,60 Euro, Senf (160 g) ab 6 Euro, Pesto (100 g) 5,40 Euro. T (+43 31 17) 35 56-11, Wetterkreuzweg 1, 8063 Brodingberg bei Graz, www.essigkultur.at

TesT

Viertelkilo Wollmilchsau

Die ideale Kamera? Ist winzig – und in der Bildqualität ganz groß. Okay, das klingt nach Eier legender Wollmilchsau, denn die meisten Kompakten sind halt nicht so bildqualitativ, besonders bei höheren ISIO-Werten. Doch das wird immer besser, liebe Leute: Sonys neue RX-100 II ist in den Ausmaßen echt klein, aber in der Performance hart an der Spiegelreflex. Ein 1-Zoll-Sensor und die neue Software wirken Wunder, sogar Bilder mit 3200 ISO werden absolut passabel. Dazu kommen klappbares Display (praktisch für Überkopf- oder Umseckfotos), kluges Einstellrad und intelligente Menüführung, WIFI-Verbindung zum Smartphone (hat mit iPhone nicht geklappt, wird aber schon werden) und angenehme Haptik für dieses Kleiner Größenvergleich: Sony versus Nikon-DSLR Viertelkilo Kamera. Die Optik der 20-MP-Kamera ist ein Zoom mit 28 – 100 mm (Kleinbild), erlaubt auch (im Gegensatz zur Canon G1X) echte Makroaufnahmen, der Ausfahrblitz lässt sich dank Blitzschuh durch einen ordentlichen Blitz ersetzen. Das seriöse Testmagazin „Colorfoto“ nennt die RX100 II „einen echten Volltreffer“ und die Bildqualität „einen Hammer“. Preislich liegt die Kleine übrigens mit knapp 700 Euro sogar vor so mancher Spiegelreflex. www.sony.at

Urlaubslesefutter für jeden Geschmack, von spannend bis anspruchsvoll. Handkes Versuch. Ein Buch über den stillen Ort? Ist eine Fingerübung, wenn man Peter Handke heißt. Liebevolle, sprachverliebte Betrachtungen über angebliche Unaussprechlichkeiten. Versuch über den stillen Ort, Peter Handke, Suhrkamp, 18,50 Euro. Kurzweilig. 1913, das Jahr der Zeitenwende. Florian Illies recherchierte, was Leute wie Thomas Mann, Kafka, Karl Kraus, Picasso, Rilke, Freud u. v. m. 1913 so erlebten. Großartig kurzweilige Chronik mit hochintellektuellem Seitenblickecharakter. 1913, Florian Illies, S. Fischer, 19,99 Euro. Schwarzhumorig. Beißend ironisch, pikant und wunderbar schwarzhumorig, die Geschichte einer Zagreber Schulklasse, die nach Jahrzehnten eine Adria-Maturaschiffsreise wiederholt. Das Alter kam am 23. Mai gegen 11 Uhr, Zoran Feric´, Folio, 24,90 Euro. Megaspannend. Paris 1944, von den Nazis besetzt. Ein Inspecteur kämpft undercover gegen die Besatzer. Von Meisterin Manotti mitreißend geschrieben und megaspannend. Das schwarze Korps, Dominique Manotti, ariadne, 17,90 Euro. Knallhart. Jesse Jones hat Beziehungs- und Alkprobleme: Sein Start als neuer Polizeichef von Paradise ist durchwachsen , aber er wird von seinen Gegnern unterschätzt. Knallhart geradliniger Krimi. Das dunkle Paradies – ein Fall für Jesse Stone. Robert B. Parker, Pendragon, 10,95 Euro. Fesselnd. Die Zeit urteilte: „Große europäische Kunst – Buwalda sprengt den bürgerlichen Familienroman in die Luft“. Fesselnde, exzentrische und meisterhaft gebaute Erzählung. Ein Lesemuss. Bonita Avenue, Peter Buwalder, Rowohlt, 24,95 Euro. Panoptisch. Marihuana ist das Business vonIrres Frühwerk von Meister (und Margarita) Bulgakow. Hund wird zum Mensch – und am Ende wieder zum Hund. Dazwischen geht es zu wie in einem Panoptikum. Großartig schwarzhumorige Novelle. Das hündische Herz, Michail Bulgakow, Galliani, 24,95 Euro.


Herbst-Winter

Angebot 2013/14

K L A G E N F u R Te

a m W ö rt h e rs e

Benediktinerstift St. Paul im Lavanttal

Eingebettet in die fruchtbare Landschaft des unteren Lavanttales erhebt

sich auf einem Felskegel das Stift13/14 St. Paul. Wo einst ein römisches Kastell Herbst-Winter Special

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Gärten (Barockgarten und Kräutergarten)

und später die Burg der Spanheimer standen, siedelten 1091 Benediktinermönche aus dem berühmten Kloster Hirsau. Eine wechselvolle Geschichte 3 Übernachtungen mit Frühstück kennt Zeiten der Blüte und des Niedergangs. Eine der umfassendsten priGeführte Altstadtwanderung vaten Kunstsammlungen Österreichs verleiht der heute noch lebenden Abtei das Prädikat Schatzhaus Kärntens.

Ticket für die Stadtgalerie Klagenfurt

Die Gärten laden zum Verweilen und Entspannen ein. Im Barockgarten wird die Gartenkunst der Mönche veranschaulicht, während im Kräutergarten, dem „Hildegardium“, das Wissen um den Anbau und die Verwendung von Kräutern für das Wohlbefinden der Menschen vor Augen gestellt wird. Das Cafe Belvedere im Barockgarten bietet dem Besucher einen herrlichen Blick auf die gesamte Stiftsanlage.

Ticket für das Museum

Romanische Basilika

Ausstellung 2013 Moderner Kunst Kärnten „HÜBSCH HÄSSLICH!“ Die Geschichte der Schönheit

ab €107,-

Zusätzlich buchbar:

KLAGENFuRT

Stadttheater „KulTourGenuss - eine Führung, die schmeckt!“

Buchungszeitraum: 3. 10. 2013 – 27. 4. 2014, Donnerstag - Sonntag

Infos unter www.klagenfurt-tourismus.at Tourismus Region Klagenfurt am Wörthersee GmbH Rathaus Neuer Platz 1 9010 Klagenfurt am Wörthersee T +43(0)463 537 2223 tourismus@klagenfurt.at

Niemand sollte St. Paul verlassen, ohne die imposante mittelalterliche Basilika aus dem 12. Jahrhundert besucht zu haben. Die Pracht der Architektur Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land? mit kunstvollen Kapitellformen, der beeindruckende Freskenschmuck (MiDie Welt dreht sich um die Schönheit und den mit ihr verbundenen Kult chael Pacher, Thomas von Villach, Meister Heinrich von Gurk) und die geder Mode. Sie regiert! Und wer nicht mit ihr geht, der geht mit ihr. diegene Ausstattung bilden den würdigen Rahmen des Gotteshauses, in Was ist schön? Was ist hässlich? Nur im Märchen gibt der Spiegel die Antdessen Gruft die Gebeine der ersten Habsburger ruhen (unter ihnen die wort. Die verschiedenen Zeitalter prägten also ihren eigenen SchönheitsbeStammmutter der Habsburger – Anna Gertrude von Hohenberg, die Frau griff – oft abstrakt und bizarr. In der antiken Götterwelt entschied Paris Rudolfs I.). den Streit um die Schönheit zugunsten von Aphrodite. Kriege wurden der Schönheit willen geführt und ganze Völker ins Unglück gestürzt. Geschmacklos? Und Sie was mich hat derund Mensch versucht, umein die unverbindliches Schönheit zu be- Angebot über das Herbst/Winter Special 2013/14. Bitte informieren senden Sie mir wahren? Er hat Elixiere gebraut und nach Wundermitteln Ausschau gehalten, selbst ein Pakt mitvon dem Teufel scheint eine alles Mein Wunschtermin bis Lösung zu sein. DochAusweichtermin von bis Vinum Paulinum ist die Weinmarke des Benediktinerstiftes St. Paul. Aus ist vergänglich, das wusste schon der Prophet Kohelet im Alten Testament. So bleibt die Frage nach der ewigen Schönheit durch das Lebenohne unbeantMeine Wunschkategorie ****Hotel ***Hotel Kategorieden Weingärten Erzherzog Johanns um Marburg und von den begünstigten Lagen des Lavanttales stammen die beliebten Weine der Domäne Stift wortet. Schönheitsideale gab es zu allen Zeiten, ob es nun Kleopatra war, St. Paul. Ab Hof Verkauf und Weinverkostungen auf Anfrage. die in Eselsmilch badete oder Sisi, die unglückliche Kaiserin von Österreich, die dem Schönheitswahn aus Sport und Diät verfallen war. Sie alle sind Geschichte! Auch wir sind Teil dieser Geschichte – einer Geschichte von Name Macht und Geld, von Reich und Arm und nicht zuletzt vom Ende und von der Unendlichkeit. Adresse Hübsch hässlich? Vielleicht finden wir eine Antwort ...

PLZ/Ort Land Telefon/Fax E-Mail

Öffnungszeiten Museum: bis 27. Oktober 2013 geöffnet, Dienstag bis Sonntag von 09.00 Uhr bis 17.00 Uhr, Montag geschlossen. Führungen für Gruppen jederzeit nach Voranmeldung

Kontakt: Benediktinerstift St. Paul, Hauptstrasse 1, 9470 St. Paul, T: +43 4357 2019 – DW 10 F: +43 4357 2019 – DW 23, E: ausstellung@stift-stpaul.at, www.stift-stpaul.at

Kupon bitte ausfüllen, ausschneiden und in einem frankierten Kuvert an Tourismus Region Klagenfurt am Wörthersee GmbH, Rathaus, Neuer Platz 1, 9010 Klagenoder DW 22, furt am Wörthersee senden. Die hier publizierten Angaben wurden sorgfältig erhoben (Stand: September 2013). Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr. Sämtliche Rechte und Änderungen vorbehalten. Foto: Bauer

Alpe Adria Mag.

Klagenfurt am Wörthersee Herbst-Winter Special 13/14


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alpe adria magazin

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Die feine Salzmühle

Die Salinen von Portorož/Sečolvlje haben nicht nur wunderbare Salze, sondern auch die passende Mühle dazu. Sie ist robust, stilvoll aus Holz und hat ein richtig fein dosierbares Mahlwerk. Da schmeckt das so besalzte Essen gleich noch einmal besser. Die Salzmühle haben wir im Bauernmarkt der Griffen-Rast beim Mochoritsch entdeckt, um 33 Euro ist sie auch ein schönes Mitbringsel. www.mochoritsch.at PS: Salz und Salzaccessoires aus Portorož gibt’s auch im Frierss Feines Haus in Villach und bei Edelgreißler Ertl in Kötschach.

Aromenwunder

Giorgio Clai ist für viele Experten der beste Winzer Istriens, seine Weine sind kräftig, unfassbar dicht und naturbelassen a la Joško Gravner. Der Sveti Jakob Malvzija 2011 hat satte 15 Prozent Alkohol und ist ein Aromenwunder, das wir bei Feinkost Ertl in Kötschach um 24,90 Euro gesehen haben. Ertl hat auch fantastisches Olivenöl von Clai – wenn der wieder liefern kann. www.kaeseschokolade.at

Roter Hammer

Der Monte Conero, südlich von Ancona, ist eine wunderbare Weinhügel-Bade-Wandergegend. Und bekannt für einen herrlich kräftigen Rotwein aus Montepulciano- und Sangiovese-Trauben, den „Rosso Conero“ mit DOC-Status. Schmeckt supertoskanisch, kostet aber maximal die Hälfte. Eines der besten Weingüter ist das von „Malacari“ im mittelalterlichen Offagna. Der klassische Rosso Conero ist kräftig, die „Grigiano“ genannt Riservia ist ein fruchtig-wuchtiger Hammer. Preis? 18 Euro ab Weingut. www.malacari.it

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Handkegespräche

Wenn Peter Handke schreibt, ist das stets bemerkenswert. Wenn er spricht, auch. Seine Gespräche mit Hubert Patterer, Chefredakteur der Kleinen Zeitung und mit Stefan Winkler, Außenpolitikjournalist, sind bemerkenswert offen, in die Tiefe gehend, bisweilen ironisch, auch irritierend und (nicht nur) sprachlich spannend. Daraus entstand ein besonderes Buch (Edition Kleine Zeitung), das es jetzt auch als E-Book gibt. „Peter Handke im Gespräch“ – Kindle Edition, um 7,90 Euro bei Amazon.

Steirische Zitronen

Was macht ein steirischer Koch an der Amalfi-Küste? Er füllt seinen VW-Bus mit Zitronen aus den steilen Gärten des Hotels Dei Cavalieri und übersiedelt sie in die Küche seines Weingartenhotels Harkamp. Zweck der Aktion: Heinz Harkamp verarbeitet die ungespritzten „goldenen Äpfel“ zu einem Marmeladetraum, der nur aus Zitronenstücken, Zucker und Pektin besteht. Titel der Köstlichkeit: Neapel ist nicht London – Limoni di Amalfi (5,90 Euro). Weitere Produktideen sind am Köcheln: Zitronenmarmelade mit Campari oder Wodka-Kreationen („Limonka“). T (+43 31 85) 22 80, Weingartenhotel Harkamp, Flamberg 46, 8505 St. Nikolai, www.harkamp.at

AUF GUT

H DÄUT...SC ....ist ein „Fisch Gehaltsmonitor“ ein Gericht, das man garantiert nicht auf jeder Speisenkarte findet. Was damit gemeint ist? Uff! Vielleicht, dass Fische mitunter so teuer sind, dass man vor dem Bestellen sein Gehalt am Computer überprüfen sollte, ob man sie sich auch leisten kann? Und wenn’s Geld nicht reicht: Fisch am Monitor anschauen und sich bitte satt denken! (gesehen von Fam. Schneeberger in Dubrovnik)

„Wilder“ Quester

Den Benzin-Duft von Rennfahrervater Dieter hat Alexander Quester längst abgelegt. Mit seiner Bio-Fischzucht in Mariazell etablierte er sich zum Liebling der Spitzenköche. Neben Fischfilets kamen auch innovative Produkte wie die Omega 3-Hautcreme mit Fettsäuren aus Questers Seesaiblingen, Saiblingswürsteln oder Mariazeller Sashimi auf den Markt. Jetzt entwickelte Quester hochwertige Produkte von in freier Wildbahn erlegtem, österreichischem Rothirsch, Reh und Wildschwein: Wild-Krainer, WildBratwürstel, geräucherte Hirschund Wildschweinschinken. Die Schinken werden kalt geräuchert und vier Monate gereift. Das Fleisch ist konzentriert, der Geschmack angenehm mild. Grazer Straße 4, 8630 Mariazell, T (+43 664) 88 67 72 93. Weitere Verkaufsstellen auf www.questers.at

Freude sei mit dir Was entsteht, wenn sich Österreichs modernste Therme mit dem wahrscheinlich aufregendsten Thermenhotel ein Packerl haut? Zeit, die Zukunft in die Hand zu auf nehmen. Ganz einfach: pure Lebenslust – zum vernünftigen Preis.

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ie sind neu, sie strahlen, sie machenWas verdammt viel heute Spaß – und sie erobern die Herzen der Gäste bereits im Sturm. du kannst vorsorgen, Die KärntenTherme und der Vier-Stern-Karawankenhof in Warmbad-Villach. Die frischen Zutaten für das gute Gelingen? Ein kräftiger Schuss Lebensfreude, eine Extraportion an Relax- und Aktivangeboten, dreiauf gehäufte Löffel das verschiebe nicht morgen. Atmosphäre, eine sanfte Brise moderner Architektur gepaart mit einer Überdosis Leidenschaft, den Gästen zu dienen. Frischer geht’s nicht. Als Puderzucker zum Drüberstreuen dient der Bademantelgang, der als Nabelschnur die grenzgenialen Erlebnis- und Wohlfühlwelten der Therme mit dem pulsierenden jungen Hotel verbindet. Dass die Therme mit all Der Ruhestand kommt schneller als man denkt. Und dafür ihren FUN, FIT & SPA Bereichen den Karawankenhof Gästen kostenfrei zur Verfügung stehen, versteht sich von selbst. sollte man vorgesorgt haben – je früher, desto besser. Ihr Vielleicht ist es ja gerade jetzt an der Zeit im wahrscheinlich exklusivsten Hamam Österreichs die orientalische Badekultur Raiffeisenberater weiß, welche unserer Produkte am besten hautnah zu erleben. Wer dann noch Lust hat, die Naturgeheimnisse und der Alpe-Adria-Region zu ersporteln zu Ihnen Bergwelten passen und erstellt Ihnen einen individuellen oder dem Dolce Vita im nahen Italien zu frönen, der ist bei den thermischen Zwillingen wohl bestens aufgehoben. Vorsorgeplan. www.raiffeisen.at/ktn Ideal zum Kennenlernen der Kärntner Wohlfühlwelten: das „Lust & Laune“ Package: z. B. 3 Nächte inkl. HP, KärntenTherme Jetzt mit Hermann Münzen inklusive, Hamam-Seifenbürstenmassage, Aktiv- und Vitalprogramm ab EUR 339,- p. P. www.karawankenhof.com sammeln und gewinnen. www.kärntentherme.com vorsorge.raiffeisen.at

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Südtirols Sonnenstädte Berge, Palmen, Zauberlicht: Bozen und Meran wurden reich beschenkt und bieten einen Mix von vielem, was uns gefällt: urige Zirbenstuben, kühne Designhotels, deftige Knödel, feine Weine und lässiges Dolce Vita. WERNER RINGHOFER TEXT VERkEHRsamt BOzEN/staNkIEWIcz, FIlz, OGNIBENI; maRkEtING GEsEllscHaFt mERaN/BlIcklE, ENtERO; südtIROl maRkEtING GEsEllscHaFt, tOuRIsmusVEREIN laNa/RIER, scHlOss tRauttmaNsdORFF, VIGIlIus mOuNtaIN REsORt, tHERmE mERaN/tappEINER; laIF kölN/GumpHOF, südtIROlER aRcHäOlOGIE-musEum/ OcHsENREItER, dEGIORGIs, RINGHOFER, BEIGEstEllt FOTOS

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Designikone Hotel Vigilius – das erste große Projekt von Matteo Thun in Südtirol

Wer sagt, dass eine Insel im Meer liegen muss? Eine Insel ist ein Stück Freiheit – wie hier oben im Mountain Resort Vigilius auf 1.500 Metern. Ein Idyll. Das sagt man vorschnell, dieser Landschaft gestehen wir das Wort aber zu. Die Berge wie gemeißelt, die Wiesen wie Teppiche mit bunten Blumentupfen – eine Schönheit vom Lande, nur fünf Minuten Seilbahnfahrt von Lana bei Meran entfernt. Das Hotel liegt wie ein umgestürzter Baumstamm da, verkleidet mit altem Lärchenholz. Als das Haus 2004 eröffnet wurde, hatte Besitzer Ulrich Ladurner schlaflose Nächte. Das erste Projekt von Stardesigner Matteo Thun in seiner Südtiroler Heimat war ein wegweisender, für die Einheimischen zu großer Entwurf. Schon richtig, das 5-Sterne-Designkunstwerk aus Holz und Glas frischte das Image der Alpenregion auf, wurde aber oft gegeißelt. „Schweinestall“ oder „besserer Heustadel“ bekam Ladurner zu hören. Heute ist dieser Stilwandel die spektakuläre Antwort auf Südtiroler Hirschgeweihromantik, in Bozen und Meran genauso wie am nahen Berg. Immer mehr neue Museen, Hotels und Weinkellereien führen uns Zukunftsentwürfe vor Augen.

Größtes Projekt war die Therme in Meran. Der transparente Glaskubus bildet das Herzstück. Von der Decke hängen orange und rote Reifen, die riesigen Beleuchtungen schweben wie helle Monde im Thermenhimmel über dem blauen Wasserspiegel. Viel Hoffnung und 120 Millionen Euro flossen in den Bau, schließlich ging es um Merans Neuerfindung. Auch Bozen hat seinen Konflikt mit der Moderne abgehakt. Zankapfel war das Museion, Museum für zeitgenössische Kunst. Ein gewagt geschwungener Bau, es war aber nicht die Architektur, an der sich die Gemüter der konservativ-katholischen Fraktion entzündeten, sondern ein ans Kreuz genagelter Frosch des Künstlers Martin Kippenberger. Mittlerweile sind die Wogen geglättet. Ja, mehr noch, das Museion entwickelte sich zur kulturellen Nahtstelle zwischen Alt- und Neustadt.

Jugendstil & Machtsymbole An das Nebeneinander hat man sich gewöhnt. Bestes Beispiel ist Meran: Auf der einen Seite des Passer-Flusses die klassische Promenade mit dem Jugendstil-Kurhaus, am


anderen Ufer die moderne Therme. In Bozen konzentrieren sich mittelalterlich-barocke Häuser mit Türmchen und Erkern auf die Altstadt, im Westen dehnt sich Europas größte Ansammlung faschistischer Bauten aus – unter Mussolini nach der Übergabe Südtirols an Italien 1918 als Repräsentationsobjekt für das Regime errichtet. Die monumentalen Bauten mit marmorverkleideten Fassaden und Flachdächern sollten der Stadt ein neues italienisches Gesicht geben. Umstrittenes Machtsymbol ist der Triumphbogen, der für den Sieg Italiens im Ersten Weltkrieg steht. Als Versöhnungsgeste sollte der Sieges- zwar in Friedensplatz umbenannt werden, ein Referendum verhinderte das. Auch der Meraner Pferderennplatz ist steinernes Wahrzeichen des Geschichtstraumas. „Von den Deutschsprachigen wird er noch immer gemieden“, meint Josef Rohrer, Autor des Meran-Führers im Folio-Verlag. Viele Bozener sprechen heute von Entspannung zwischen den 75 Prozent Italienern und den 25 Prozent Deutsch-Südtirolern. Hermann Gummerer, einer der zwei Folio-Herausgeber, ortet „noch immer ein Nebeneinander zweier Welten“. Der Meraner Kunstgalerist Erwin Seppi kann ein Lied davon singen: „Sucht man um

Förderungen an, musst du zweimal anfragen: bei den Italienern und bei den Deutschsprachigen.“ In Meran herrscht ein 50:50-Patt. „Das ist auch der Grund, warum nicht viel weitergeht. Kompromisse zu finden ist schwierig“, erklärt Josef Rohrer. Annäherung gibt es dennoch. Die deutschsprachigen Südtiroler würden sich zwar nicht als Italiener bezeichnen, zweisprachig sind aber die meisten. „Ein Privileg, dass sich zwei Kulturen gegenseitig befruchten“, meint Martina Schullian, die nach dem Kunststudium die Gärtnerei ihrer Eltern in Bozen übernahm. „Bozen? Da kannst du nur hin, wenn es regnet“, war ein ungeschriebenes Gesetz. Und das ist noch nicht einmal so lange her. „Vor 15, 20 Jahren war nichts los in der Stadt“, sagt Martina Schullian. Heute pulsiert die Stadt mit Bars, neuen Restaurants und Galerien. Und ein Mumienfund in den Ötztaler Alpen brachte zusätzlichen Schub. Die ganze Welt interessierte sich für Ötzi, der in einem abgedunkelten Raum hinter Panzerglas liegt. Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind einem Gletscher nachempfunden. Klar, Bozen ist mehr als Ötzi. Die Mischung macht’s: halb Österreich-Südtirol, halb Italien, traditionell und

Nur wenige Minuten von Bozen entfernt sonnen sich Weinreben und Berggipfel


Bunte Vielfalt: Die Therme, die Gärten von Schloss Trauttmansdorff und das Kurhaus in Meran, der Waltherplatz und das Museion in Bozen

modern, und seit 1997 ist Bozen auch ein Stückchen internationaler. In dem Jahr wurde die Universität eröffnet, Unterrichtssprachen: Deutsch, Italienisch, Englisch. Das Reizvolle ist diese Vielfalt, die so wie in Meran in der Stadt oder gleich um die Ecke in den nahen Dörfern zu finden ist. „Ich habe Palmen und den Blick auf verschneite Berge. Ich kann Pasta essen oder Knödel, mich in die gemütliche Buschenschank oder in die stylishe Bar setzen. Ich bin innerhalb von 30 Minuten auf der Seiser Alm, am Kalterer See oder am Skihang.“ Das ist das Lebensgefühl, das Thomas Rizzolli so schätzt.

Einkaufsparadies in den Lauben Rizzolli ist eines der ehrwürdigsten Geschäfte in Bozen, edle Hüte und Schuhe in einem alten Haus in den Lauben, in der wie in Meran seit über 800 Jahren die zentrale Einkaufsstraße der Stadt verläuft. Die schmalen Häuser im fast durchwegs spätgotischen Stil sind bis zu 50 Meter tief und verbergen im Inneren oft mehrere Lichthöfe, Gewölbe, eindrucksvolle Keller, kunstvolle Treppengeländer, Stuckdecken oder Fresken. Über 200 Geschäfte drängen sich in den Lauben dicht an dicht. Speck, Pasta, Designerschmuck, Schuhe, Taschen, alle Arten von Mode, Kunsthandwerk – die Buntheit an individuellen Läden ist gefährlich für die Brieftasche. Aber auch die Lauben hat die Globalisierung erfasst, immer mehr Ketten verdrängen die Kleinen. Südtirol bleibt dennoch eine Bastion für Individualisten. „Kettenhotels haben keine Chance“, sagt Thomas Rizzolli, „bisher sind alle gescheitert.“ Im Sommer, wenn das Thermometer auf 40 Grad klettert, sind die Berge beliebte Lauben-Alternative. Das ist auch naheliegend, die Steinriesen rücken vor allem Bozen dicht auf den Pelz. Erreichbar sind sie dank Südtirols Liebe zu Seilbahnen leicht und schnell, kaum ein Land hat derartig viele Aufstiegshilfen auf so engem Raum: Ritten (1.000 m), Kohlern (1.138 m) und Jenesien (1.080 m) rund um Bozen, das Vigiljoch (1.500 m) und Meran 2000 nahe Meran. Die Art des Rückwegs kann man sich aussuchen: konventionell oder in der Abenteuervariante auf dem Mountainbike. Gerade um Bozen warten einige Strecken, die zu

den attraktivsten im Alpenraum zählen. In der Stadt machen 50 km Radwege und Verleihstationen das Leben auf zwei Rädern leicht. Wanderbar ist das Meraner Land, besonders bequem auf den Waalwegen, also entlang der uralten noch heute genutzten Wasserkanäle mit reizvollen Wegen durch schattige Wälder, Wiesen, Weinberge und Aussicht auf den Meraner Talkessel. Josef Rohrer empfiehlt den Marlinger Waalweg, das ist der längste Waalweg von der Töll nach Oberlana. Der wärmste ist der Algunder Waalweg von Gratsch nach Oberplars. Der Meraner Höhenweg ist etwas für Sportlichere, in ca. sechs Tagesetappen führt er rund um den Naturpark Texelgruppe.

Latschenbutter & Schüttelbrot Natur ist und bringt Kapital. Im modernen PUR Südtirol im Meraner Kurhaus präsentieren sich in den Designerregalen nur regionale Produkte, viele davon bio. „Rund 1.600 Produkte von Lieferanten, die wir persönlich kennen und prüfen“, versichert Geschäftsstellenleiter Patrick Marx. Das Publikum: keine Alternativtypen oder Birkenstockjünger. Nein, normale Leute, die Massenprodukte satt haben. Stattdessen kaufen sie lieber Schüttelbrot (hartes, knuspriges Fladenbrot), Kräutersalz, Bauernspeck, Vinschger Bergmarillenmarmelade, Schokolade, Säfte und Weine, sogar Wohn- und Küchenaccessoires von Südtiroler Künstlern gibt es. Auch in den Wellnesshotels sind Naturprodukte gefragt. Die Familie Wenter im urigen Sarntal zwischen Meran und Bozen war einer der Pioniere auf dem Zurückzur-Natur-Trend. Die Zimmer im Hotel Bad Schörgau sind mit Leder und rohem Holz gestaltet. Im archaischen Brechlbad marschiert man über Zirbenzweige zur Fußreflexzonenmassage, statt gebürstetem Designerholz gibt es altes Stallholz und einen Sautrog. „Raumparfums sind nicht nötig, nichts duftet besser als die Natur“, erklärt der alpin-charmante Ex-Fernsehkoch Gregor Wenter. Die Wenters verwenden auch destilliertes Latschenöl für eine eigene Pflegelinie und in der exzellenten Küche verfeinert Schwager Egon Heiss die Butter – natürlich – mit Latsche. Tradition und Moderne verstehen sich gut. Tracht,


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bozen-meran

Schlutzkrapfen und Volksmusik spielen die erste Geige, schließlich hat Südtirol doppelt so viele Blaskapellen wie Gemeinden. Doch unter der Tracht stecken frische Geister, bestens zu sehen in der Küche. Immer mehr junge Chefs zelebrieren regionale Raffinesse, wie Manuel Astuto (30), der im edlen Hotel Laurin in Bozen eine kreative Mischung aus Meer und Südtiroler Würze mit fair gehandelten Produkten orchestriert. Einer der Aufsteiger ist Dennis Pixner (22) im neuen Flair in Algund bei Meran. Und auch in der neu eröffneten Löwengrube agiert mit Michael Meister (29) ein junger Kreativer. Der Edelstahleingang dort führt in eine Lounge mit knallroten und eiförmigen Stühlen, dahinter die älteste Stube Bozens aus 1543. Die Küche serviert traditionell-mediterrane Verbindungen, etwa gratinierte Jakobsmuscheln in ZitronenIngwer-Kruste mit Aperol-Creme und Artischockentatar.

Weinstadt & Törggelen Bozen hat mehrere Talente: Hauptstadt, Bühne für Bars, kultureller Schmelztiegel und Weinbaugemeinde mit 500 Hektar Rebfläche. Einer der außergewöhnlichsten Winzer ist Fritz Dellago, Besitzer von Schloss Korb. Mit seiner Dogge Sissi führt uns der schicke Mittvierziger zu einem ehemaligen Bunker. Jetzt schlummern in der kalten Tiefe seine Weine, zum Beispiel Weißburgunder, der 2007 bis 2010 von der Weinbibel Gambero Rosso mit drei von drei möglichen Gläsern geadelt wurde. Knapp 2.000 Sonnenstunden im Jahr, kühle Nächte und mineralische Gletscherböden sind ideale Voraussetzungen für diese Qualitätsweine. Wie schön dieses Weinland ist, sieht man von der Terrasse des luxuriösen Schlosshotels. Unter uns das grüngewellte Gebiet des Überetsch, im Osten schimmern die Dolomiten rötlich, weiter südlich schwingt sich die Südtiroler Weinstraße in sanften Kurven zum Kalterer See.

Ich habe Palmen und verschneite Berge. Ich kann Pasta essen oder Knödel, mich in die Buschenschank oder in die stylishe Bar setzen. Im Herbst ist Törggelen-Zeit, dann wird der neue Wein bei Kastanien und Südtiroler Hausmannskost gefeiert. Wie im Kinighof, einem urigen Bauernhof mit Buschenschank auf dem Ritten hoch über Bozen. Die alte Stube ist eine Zeitreisemaschine, die mit Großvateruhr, Bett über dem Kachelofen und hölzernen Böden, Wänden und Decken in frühere Jahrhunderte entführt. Die junge Hausherrin Benedikta Pechlaner mit weißem Kopftuch serviert nur Selbstgemachtes: Brot, Speck, Apfelsaft, Brennnesselknödel mit würzigen Wiesenkräutern, Wein, Gulasch mit erdiger Polenta. Nebenbei richtet Benedikta als gelernte Restauratorin alte Gegenstände her. „Nicht nur der Speck muss schmecken, sondern das Messer, mit dem man schneidet, muss schön und scharf sein.“ Ruhige Alternative zum Törggelen-Gewusel ist nahe Meran das Designer-Restaurant Miil in alten Mauern, wo Othmar Raich wilden Wiesenspinat, Waldbeeren, Waldklee und Fichtennadeln in modernen Kreationen mit Fisch und Fleisch kombiniert. Dazu trinkt man leichte und gleichzeitig dichte Kränzelhof-Bioweine von Hausherr Franz Pfeil, nachher wandelt man in seinem Labyrinthgarten mit Freiluftinstallationen. Ständig vergrößert der legere Graf das Areal. „Ich brauche keinen Rolls Royce, ich investiere lieber in eine schöne Umgebung – und in Kunst.“ Bleibt jetzt nur die Frage: Welche gefällt uns besser? Bozen, die Quirlige voller Gegensätze oder Meran, die ruhige Schöne? Wir verschieben die Entscheidung. Zwei Affären nebeneinander haben auch ihren Reiz. ■

Bozen und Meran haben das gewisse Alles: Knödel, historische Bauten, Ötzi und traumhafte Laufrouten


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2| Edle Mischung: Historische Mauern, modernes Design und Spitzenweine verstehen sich gut miteinander

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Info Allgemeines

Bozen (103.000 Einwohner) ist die Landeshauptstadt Südtirols, seit 1997 Universitätsstadt. Die Sprachgruppenverteilung: ca. 25 % deutsch, ca. 74 % italienisch, in Meran ca. 50:50. Die Kurstadt Meran (38.000 Einwohner) mit 300 Sonnentagen wird von der Texelgruppe (ca. 3.000 m) überragt. Typisch für Meran sind die Parks, die mittelalterlichen Laubengassen und das Jugendstil-Kurhaus. Attraktiv ist das nahe Umland mit kleinen Dörfern (Algund, Marling, Schenna, Dorf Tirol, Riffian, Kuens) und den Tälern Schnalstal, Ultental und Passeiertal.

Anreise Auto. Von Klagenfurt/Graz/Wien: A2 Richtung Italien, Lienz, Bundesstraße Pustertal bis Bozen, Schnellstraße „Mebo“ nach Meran. Von Salzburg/ Tirol über Brennerautobahn (A22). Bozen: München (280 km), Wien (590 km), Graz (430 km), Klagenfurt (290 km); Bozen – Meran: 30 km. Zug. Wien – Innsbruck – Brenner – Bozen – Meran (5 x täglich, 7 Stunden Reise-

zeit); Klagenfurt – Lienz – Bozen – Meran (6 Stunden). ÖBB-Info: 05/1717 oder www.oebb.at

Beste Reisezeit Frühling: mittlere Temperaturen, weniger Touristen, Sommer: angenehm kühl auf den Bergen, Herbst: ideal zum Wandern, Törggelen (Weinherbst).

Vorteilskarte Mobil Card: Mit Verkehrsmitteln des Südtiroler Verkehrsverbundes unbegrenzt reisen: 1 Tag: 15 €, 3: 23 €, 7: 28 € Museummobil Card: zusätzlich Eintritt in rund 80 Museen und Sammlungen in ganz Südtirol. 3 Tage: 28 €, 7: 32 € Bikemobil Card: zusätzlich an einem der betreffenden Tage Nutzung eines Leihfahrrads: 1 Tag: 24 €, 3: 30 €, 7: 34 €, www.mobilcard.info

Wein Hauptsorten: Ruländer, Chardonnay, Weißburgunder, Gewürztraminer je

10 %. Rot: Autochthone Sorten sind Vernatsch (leicht, fruchtbetont, mildes Tannin) und Lagrein (leicht, säurehaltig, tanninreich, mineralisch). St. Magdalener: aus Vernatschtrauben, maximaler Zusatz 15 % Lagrein.

Winzer Auswahl von empfehlenswerten Winzern nahe Meran und Bozen: 1 Kellerei Meran Burggräfler. Qualitätsgenossenschaft im modernen Design. Gampenstraße 64, 39020 Marling, (00 39 04 73) 44 71 37, www.kellereimeran.it 2 Kellerei Nals Margreid. Punggl Pinot Grigio, Sirmian Pinot Bianco, Mantele Sauvignon, Baronesse Baron Salvadori (alle 2012) im Finale beim Gambero Rosso 2014. Heiligenbergweg 2, 39010 Nals, (00 39 04 71) 67 86 26, www.kellerei.it 3 Kränzelhof. Biowinzer. Tipps: Merlot Lagrein 2010, Meraner Hügel 2011 (zum Südtiroler Vernatsch 2012 gewählt). Sehenswert: großer Labyrinthgarten mit Kunstwerken. Gampen-

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* Solange der Vorrat reicht. Info-Hotline: 0043 (0) 463/47858-0 Buchungsanfragen bitte direkt an das Hotel richten.


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straße 1, 39010 Tscherms, (00 39 04 73) 56 45 49, www.kraenzelhof.it Pfannenstielhof. Aufsteiger, Preise für Magdalener und Lagrein. Pfannenstielweg 9, 39100 Bozen, (00 39 04 71) 97 08 84, www.pfannenstielhof.it Popphof. Weingut, Frühstückspension. Tipp: Cabernet Sauvignon. Mitterterzer Straße 5, 39020 Marling, (00 39 04 73) 44 71 80, www.popphof.com 4 Gumphof. Tipp: Praesulis-Linie (Sauvignon, Weißburgunder, Gewürztraminer). Prösler Ried 8, 39050 Völs am Schlern, (00 39 04 71) 60 11 90, www.gumphof.it Unterganzner. Raritäten von Josephus Mayr (Lamarein, Reif, Lagrein Scuro Riserva). Kampillerweg 15, 39053 Kardaun/Bozen, (00 39 04 71) 36 55 82 Loacker Tenute – Weingut Schwarhof. Biologischer Weinbau. Sankt Justina 3, 39100 Bozen, (00 39 04 71) 36 51 25, www.loacker.net. Kellerei Bozen. 200 Mitglieder, einige prämierte Weine. Grieser Platz 2,

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39100 Bozen, (00 39 04 71) 27 09 09, www.kellereibozen.com.

BOZEN

Postleitzahl 39100

Tourismusbüros

Waltherplatz 8, (00 39 04 71) 30 70 00, www.bolzano-bozen.it Südtirol-Info: Waltherplatz 8, (00 39 04 71) 99 99 99, www.suedtirol.info

Parken

Bozen: 0,30 €/Stunde (Stadthalle, Mailandstraße 192/B) bis 1,90 € (City Parking P2, Perathonerstraße), gratis: Messe (Messe Platz 1, außer MesseZeit). Zentral: 2,30 € (Walther P3, Waltherplatz), 2,60 € (Laurin P5, Laurinstraße). Weiß markierte Parkplätze für Nichtansässige verboten, blau markiert: 0,50 bis 2 €/Stunde.

Aktiv erholen

Wandern. Oswaldpromenade: Blick

9|

10 |

auf Bozen, von der St. Anton-Brücke (NO Bozens) bis zum Weindorf St. Magdalena (45 min.); GuntschnaPromenade: von der Grieser Pfarrkirche bis Reichrieglerhof (45 min.); Wassermauerpromenade: beidseitig des Flussbetts der Talfer. Info und Landkarten: Informationsbüro Bozen. Radfahren. Städtischer Radverleih: Bahnhofsallee, Nähe Waltherplatz, Verkehrsamt (Waltherplatz 8). Organisierte Stadttouren: (00 49 338) 838 44 47, www.passepartour.com 5 Mountainbike. Strecken rund um Bozen, erreichbar mit Seilbahnen (Ritten, Kohlern, Jenesien) Klettern. Salewa World: Kletterhalle, Bistro. Waltraud-Gebert-Deeg-Straße, (00 39 04 71) 188 68 67, www.salewa-cube.com

Publikumsmagnet Ötzi: der Mann aus dem Eis ließ die Touristenzahlen in Bozen und Meran in die Höhe schnellen

Anschauen

6 Plätze. Waltherplatz: Hauptplatz mit Shops, Cafés, Dom; Lauben: zentrale Einkaufsstraße, spätgotische Häuser; Obstplatz: Marktgasse; weiters: Silbergasse, Kornplatz, Binder-

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Buchtipps Im Folio-Verlag: Bozen kompakt, Oswald Stimpfl. Übersichtlich, gute Tipps (auch LifestyleGeschäfte, AbendLokale). 8,40 € Meran kompakt, die Stadt und ihre Umgebung, Josef Rohrer, Kompetent, handlich, sympathisch, Wandertouren. Frisch aufgelegt. 9,40 € Weitere Titel: Oswald Stimpfl: Traube, Post und Goldner Adler, Dorfgasthäuser, 13,60 € Südtirol für Genießer, Wandern, entdecken, verkosten, 14,30 €, Südtirol für Insider, Sehenswertes, Sport, Wellness, 17,80 € Wie immer kompetent die Führer im Michael-Müller-Verlag: Rund um Meran, Dietrich Höllhuber, Wanderführer mit 35 Touren (Karten, GPSTracks), 14,90 € Südtirol, Dietrich Höllhuber, 24,90 € Südtirol kulinarisch, Monika Kellermann, Collection Rolf Heyne. Porträts der besten Köche, Winzer, Produzenten. Stimmungsvolle Fotos. 49,90 €

13 | gasse, Mustergasse und -platz, Siegesplatz mit Faschismus-Denkmal, Dominikanerkirche mit Johanneskapelle mit den Giotto-Fresken 7 „Ötzimuseum“. Vorbildliche Ausstellung rund um die Gletschermumie. Ticket: 9 €. Di–So: 10–18 Uhr, Mo geschl. (außer Juli, Aug, Dez). Museumsstraße 43, (00 39 04 71) 98 20 98, www.iceman.it Museion. Eindrucksvolles Gebäude , moderne Kunst, Café. Dantestraße 6, (00 39 04 71) 22 34 13, www.museion.it, Mo zu Lungomare. Experimentelles zwischen Design, Architektur, Kunst. Mo–Fr 14–19 Uhr, Rafensteinstraße 12, (00 39 04 71) 05 36 36, www.lungomare.org 8 Schloss Sigmundskron. Mit spannendem Messner Mountain Museum. Sigmundskronerstraße 53, (00 39 04 71) 63 12 64, www.messner-mountain-museum.it Schloss Runkelstein. Sehenswert, gut erhaltene Fresken. Di–So 10–18 Uhr, St. Anton 15, Kaiser-Franz-Josef Weg, (00 39 04 71) 32 98 08, www.runkelstein.info

Wohnen Luxus

9 Parkhotel Laurin. Park mit 26 Meter hoher Rose, Mammutbäume, Skulpturen. Über 100 Jahre altes Jugendstilhaus, Zimmer mit Originalkunstwerken. Bar, Spitzenrestaurant. DZ ab 140 €. Laurin-Straße 4, (00 39 04 71) 31 10 00, www.laurin.it 10 Schloss Korb. Romantische Anlage mit Traumausblick, Hotel, Restaurant. Weinverkostungen in ehemaligem Bunker. DZ ab 160 €. Hocheppanerweg 5, 39050 Eppan, (00 39 04 71) 63 60 00, www.schloss-hotel-korb.com

Design

11 Greif. Moderne im Dialog mit Biedermeier-Möbeln. 33 Zimmer individuell von Künstlern gestaltet, Bäder in Marmor. Gutes Frühstück mit Regionalprodukten. DZ ab 158 €. Waltherplatz, (00 39 04 71) 31 80 00, www.greif.it

Stadthotel

12 Città. Genial zentraler Blick auf den Dom. Historische Fassade, angenehm schlichte Zimmer, schicker Wellnessbereich. Ausgezeichnete Frühstücksbar mit regionalen Produkten, stimmungsvolles Bar-Café (www.walthers.it). DZ ab 134 €.

16 | Waltherplatz 21, (00 39 04 71) 97 52 21, www.hotelcitta.info

Im Grünen

Magdalenerhof. Traumlage in den Weinbergen, traditionell. Neu daneben das moderne Suites & more. DZ ab 125 € (Suites: ab 146 €). Rentscher Straße 48/A, (00 39 04 71) 97 82 67, www.magdalenerhof.it 13 Bad Schörgau. Komfortabel, alpines Design, große Zimmer mit Holz und Leder, idyllische Lage. Uriger Wellnessbereich, Bäder mit Kräutern aus der Umgebung, eigene Kosmetiklinie aus Latschen. Exzellente Küche, sehr freundlicher Service. DZ inkl. HP ab 236 €. 39058 Sarnthein, (00 39 04 71) 62 30 48, www.bad-schoergau.com

Günstig

Feichter. Günstigstes Hotel im Zentrum. Einfach, ruhig, Hausmannskost. DZ 90 €. Weintraubengasse 15, (00 39 04 71) 97 87 68, www.hotelfeichter.it

Urlaub am Bauernhof

Kandlerhof. In den Weinbergen, Pool, einfache Zimmer. DZ ab 70 €. St. Magdalena 30, (00 39 04 71) 97 30 33, www.kandlerhof.it Ebelerhof. Weingut, gemütliche Familienwohnung ab 80 €. St. Magdalena 26, (00 39 04 71) 97 86 07, www.weingut-eberlehof.it

Essen Spitzenbetriebe

Laurin. Edle Möbel, Stuck, Lüster. Manuel Astuto (30) serviert leichte, kreative Küche, in der sich Meer und Südtirol treffen. Heimische Produkte werden mit exotischen Lebensmitteln kombiniert. Laurin-Straße 4, (00 39 04 71) 31 10 00, www.laurin.it 14 Löwengrube. Neu. Lässiges Design und neugotische Stube. Michael Meister (29) verbindet traditionelle und leicht-mediterrane Kreationen. 1.200 Weine, Delikatessen zum Mitnehmen. Zollstange 3, (00 39 04 71) 97 00 32, www.loewengrube.it, R: So

Gute Restaurants

Kaiserkron. Feine italienische Küche. Ambiente: Tradition und Design, Terrasse umgeben von Bürgerhäusern. Musterplatz 2, (00 39 04 71) 98 02 14, www.kaiserkron.bz, R: So Vögele. Traditionsgasthaus im Zentrum, holzgetäfelte Stube. Trotz Massenandrang beste Hausmannskost.

15 |

17 | Goethe-Straße 3, (00 39 04 71) 97 39 38, www.voegele.it, R: So Tinello. Tipp: hausgemachte Pasta. Gerbergasse 38, (00 39 04 71) 32 47 11, www.tinello.bz.it, R: So Marechiaro. Guter Italiener, Tipps: Antipasti, Fisch, Pizza. VincenzaStraße 14, (00 39 04 71) 40 23 19 15 Pillhof. Neue Architektur in romantischen Mauern. Gute mediterrane Küche, Vinothek. Boznerstraße 48, 39040 Eppan, (00 39 04 71) 63 31 00, www.pillhof.com

Bier, Bar, Café

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Vinotheken

GiDi. Kleiner, feiner Laden, 100 Whiskysorten. Nette Beratung. MichaelGaismair-Straße 20d 17 Gandolfi. Urig, riesige Auswahl, Do. kleine Happen. Drususallee 349, www.gandolfi.bz.it Enovit. Weine, Snacks, Öl unter renoviertem Gewölbe (im Zentrum). Dr.Streiter-Gasse 30, www.enovit.it


18 |

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Eis

märkte: Di: Europaallee, Mazziniplatz, Fr: Rathausplatz , Don-Bosco-Platz, Claudia Augusta-Straße, Sa: Matteottiplatz

Avalon. Kreativ, etwa Avocado mit Ziegenmilch. Freiheitsstraße 44, www.officinadelgeloavalon.eu Bellamia. Ausgewählte Produkte, kreativ, Pfarrplatz 7, www.bellamiagelateria.it

MERAN & UMGEBUNG

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Einkaufen

Schrott. Kaminwurzen, Speck, Fleisch. Goethestraße 15 Egger. Feiner Hausspeck, Würste von Schwein, Lamm, Wild, Pferd. Obstplatz 7 Oberrauch-Zitt. Trendige Lodenmode. Lauben 67, www.oberrauch-zitt.com Schmid & von Bosio. Handgefertigter Schmuck: Halsketten, Armbänder, Ohrringe. Negrellistraße 13/a, www.schmidvonbosio.com Moessmer. Lodenmode, mag auch Michelle Obama. Musterplatz 3, www.moessmer.it 19 Schuhe Rizzolli. Edle (handgefertigte) Schuhe und Hüte. Gute Beratung. Laubengasse 60, www.rizzolli-schuhe.com Calzature Principe. Gute italienische Schuhe, teuer. Goethestraße 1 Südtiroler Werkstätten. Kunstweberei, Puppen, Stickerei etc. Lauben 39 Zilla. Die Boznerin Sylvia Pichler designt Taschen aus Luftfiltern oder Wischmops. Edisonstraße 15, www.zilla.it Palais Moiré. Exklusive Damenmode. Obstplatz 9, www.moire-fashion.com Maximilian. Außergewöhnliche, junge Mode. Lauben 16, www.maximilian.it Salewa. Lässige Bergsteiger- und Wandersportmode. Via-WaltraudGeebert-Deeg 4 Chocolat. Süßes vom Feinsten. Obstplatz 1 Niessing. Kaffeeröstspezialitäten von Italiens einziger Kaffeesommelière. De-Lai-Straße 5, www.niessingcaffe.it Gärtnerei Schullian. Oliven- und Granatapfelbäume, Blumen, Palmen, Biokräuter, peppige Garten-Accessoires. Meraner Straße 75, www.schullian.it 20 Märkte. Samstagmarkt: Gemüse, Delikatessen (Siegesplatz), Bauern-

Postleitzahl

Tourismusbüro

Freiheitsstraße 45 (im Kurhaus Meran), (00 39 04 73) 27 20 00, www.meranerland.com, www.meran.eu

Vorteilskarten

BusCard Meran: 7 Tage: 13 €, MeranCard: Gratis: öffentliche Verkehrsmittel und Seilbahnen in Südtirol, Eintritt in 80 Museen. Karte kostenlos in ausgewählten Beherbergungsbetrieben.

Parken

Hauptbahnhof (Prader Platz) kostenlos, freitags Parkverbot (Wochenmarkt); Parkhäuser im Zentrum 1 bis 2,30 €/Stunde, Tagestickets 6 € (Parkplatz Kallmünz, Sandplatz) bis 18 € (Therme, Romstraße), blaumarkierte Plätze: 0,50 bis 2 €/Stunde.

Aktiv erholen

Therme Meran. Designambiente, 25 Becken, große Saunalandschaft, Park. Thermenplatz 9, www.thermemeran.it 21 Wandern entlang der Waalwege: für Mittelsportliche: www.sentres. com/de/wanderung/die-meraner-waalrunde-gesamtstrecke. Anspruchsvoll: Meraner Höhenweg, www.meranerland.com/meraner-hoehenweg. Routen im Tourismusbüro oder im Web: interaktive Wanderkarte mit 400 Routen auf www.meranerland.com, weiter auf „Urlaubsthemen“ klicken, „Aktivitäten/Sommer“, „Wandern“. Radfahren. Strecken im Umland. Infos Räderverleih: www.meranerland. com, Kombi Bahn/Fahrrad mieten: www.vintschgerbahn.it Klettern. Halle im Sportzentrum Meranarena (Gampenstraße 74, www.meranarena.it). Geführte Touren Bergsteigerschule Meran: (00 39 348) 260 08 13, www.bergsteigerschule.com

Anschauen

22 Kurhaus. Jugendstilhaus an der Promenade; historische Laubengasse: 200 Geschäfte; Freiheitsstraße, Sandplatz, Stadttore: Passeier, Vinschger, Bozner Tor (mittelalterliche

Türme); Spitalkirche: schönste Meraner Kirche (spätgotisch, Romstraße, Ecke Cavourstraße) Trauttmansdorff. Ein Muss: exotisch-mediterrane Gartenanlage auf 80 ha, sehenswertes Touriseum. Tägl. offen. Ticket: 11 €. St-Valentin-Straße 51A, (00 39 04 73) 23 57 30, www.trauttmannsdorff.it ES gallery. Klein, fein, zeitgenössische Kunst. Mi–Fr 16–19 Uhr, Sa 10–13 Uhr. Lauben 75, (00 39 04 73) 42 69 84, www.es-gallery.net Kunsthaus Meran. Architektonisch interessant, moderne Kunst. Mo. geschl. Lauben 163, (00 39 04 73) 21 26 43, www.kunstmeranoarte.org

Wohnen Luxus

23 Fragsburg. Grandiose Terrasse. Edles Ambiente im Jagdschloss, kostbare Möbel, jedes Zimmer individuell gestaltet. Küche auf Sterneniveau, exklusive Kreationen wie Ochsen-Carpaccio mit Zirbenzapfendressing oder Fenchel mit weißer Schokolade und Dill-Essenz. DZ inkl. Abendessen ab 370 €. Via Fragsburg 3, (00 39 04 73) 24 40 71, www.fragsburg.com

Design

Imperial Art. Von Künstlern gestaltete Zimmer mit rostiger Eisenwand, Baulampen, Stühlen in Kristallform, Biedermeiermöbeln. DZ ab 198 €. Freiheitsstraße 110, (00 39 04 73) 23 71 72, www.imperialart.it 24 Gartner. Moderne trifft Tradition, urgemütlich. Gutes Restaurant. DZ ab 190 €. Hauptstraße 65, 39019 Dorf Tirol, (00 39 04 73) 92 34 14, www.hotelgartner.it

Historisch

Ottmanngut. Familiäre Frühstückspension im Grünen aus 1290. Suiten liebevoll eingerichtet, Biedermeierund Jugendstil, Stuck. DZ ab 220 €. Verdistraße 18, (00 39 04 73) 44 96 56, www.ottmanngut.it

Ungewöhnlich

25 Hotel Irma. Nobel. Für Abenteuerlustige: die Baumsuite im Loftstil in 22 Meter Höhe. DZ (Haupthaus) ab 296 €. DZ Baumsuite: ab 396 €. Schönblickstraße 17, (00 39 04 73) 21 20 00, www.hotel-irma.com

Urlaub am Bauernhof

Oberglunigerhof. Biobauernhof mit Designerwohnungen, naturbelassene


26 |

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Ferienwohnung

Meine Top 10

… Werner Ringhofer, Autor dieser Geschichte, verrät seine Lieblingsadressen. 1 Kurhaus Meran. Romantisch: Jugendstilhaus mit Promenade 2 Lauben Bozen, Meran. Historische Einkaufsmeilen 3 Obstplatz, Bozen: Die ganze Straße ist ein einziger Markt 4 Gärten von Schloss Trauttmansdorff. 80 ha Gartenanlage nahe Meran. www. trauttmannsdorff.it 5 „Ötzimuseum“, Bozen. Spannende Ausstellung. www.iceman.it 6 Outdoor-Sport. Mountainbiken rund um Bozen, Wandern auf den Meraner Waalwegen 7 Therme Meran. Design, Bergblick, Palmen, Park und 25 Becken. www. thermemeran.it 8 Hotel Laurin. Bozener Jugendstilhaus, traumhafter öffentlicher Park. www.laurin.it 9 Spitzenhotels mit Aussicht. Im La Maiena, vigilius mountain resort, Fragsburg 10 PUR Südtirol. Beste Bauern-Produkte im modernen Meraner Shop. www.pursuedtirol. com

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Umgebung

La Maiena. Fantastischer Blick auf Meran, Frühstück auf Terrasse. Exklusive Zimmer mit einer Mischung aus alpin und modern, gemütliches Holz, Designersofas. Wellness: Hallen- und Freischwimmbad, Panorama-Fitness. Privat-Spa-Suite Emilia für zwei, u.a. mit Doppelwanne und Liebesgarten. DZ ab 220 €. Nörderstraße 15, 39020 Marling, (00 39 04 73) 44 70 00, www.lamaiena.it Oberwirt. Traditionelles Familienhotel. Garten, Pool, Wellness, Südtiroler Küche mit feiner Klinge. St. Felixweg 2, 39020 Marling, (00 39 04 73) 22 20 20, www.oberwirt.com

Essen Die Spitzenbetriebe

2 Michelin-Sterne: Trenkerstube (Keschtngasse 18, 39019 Dorf Tirol, www.trenkerstube.com), 1 Stern: Sissi (Galileistraße 44, 39012 Meran, www.andreafenoglio.com), Fragsburg (siehe „Wohnen“), Zum Löwen (Hauptstraße 72, 39010 Tisens, www. zumloewen.it), Kuppelrain (Bahnhofstraße 16, 39020 Kastellbell, www. kuppelrain.com) 26 Kallmünz. Luigi Ottaiano und sein asiatisches Team kreieren im Schloss (16. Jahrhundert) moderne, italienische Küche. Inspirierte Kombinationen, etwa Kalbsmedaillons glaciert mit Melanzani-Birnen-Sauce. Top-Weinberatung. Sandplatz 12, (00 39 04 73) 23 98 02, www.kallmuenz.it, R: Mo

Gut & beliebt

Saxifraga. Gute Hausmannskost: Bruschette, Rindsuppe, flaumige Knödel, Schlutzkrapfen, Buchweizentorte. Im Grünen über den Dächern Merans. Neu: Saxifraga im Kurhaus. Zenoberbergstraße 33, (00 39 04 73) 23 92 49, www.saxifraga.it, März bis Anfang Nov 10–17.30 Uhr, Sommer: Mi, Fr, Sa auch abends geöffnet, R: Di La Bruschetta. Selbstgemachte Pasta. Romstraße 144, (00 39 04 73) 23 32 90, www.labruschettamerano.com

Umgebung

Zur Blauen Traube. 500 Jahre altes

28 | Landgasthaus, modern renoviert. Küche: regional, einfallsreich, etwa gebratene Gänseleber mit Zwetschken-Kirsch-Ragout. Alte Landstraße 44, 39022 Algund, (00 39 04 73) 44 71 03, www.blauetraube.it, R: Di Flair. Neu, niveauvolle mediterrane Küche, stylishes Ambiente. Alte Landstraße 19, 39022 Algund, (00 39 04 73) 44 85 82, www.restaurant-flair.com, R: So abend, Mo Elisabeth. Landgasthaus mit Zirbenstube, gelungene Verbindung Südtiroler und mediterraner Tradition (Frischkäseflan im Schüttelbrotmantel). Gampenstraße 43/A, 39010 Tscherms, (00 39 04 73) 56 07 78, www.restaurantelisabeth.it, R: Mi abend, Do Leiter am Waal. Wunderbarer Ausblick, Holzstube. Hauben-Hausmannskost: Schlutzkrapfen, Topfennocken, Käseknödel, Zwiebelrostbraten. Gute Weintipps. Plars Di Mezzo 26, 39022 Algund, (00 39 04 73) 44 87 16, www. leiteramwaal.com, R: Mo abend, Di Miil. Zeitgemäße Architektur in alter Mühle. Wald und Wiese schmeckt man bei Selleriesalat mit wildem Wiesenspinat, Flusskrebsen und Kaffee. Gampenstraße 1, 39010 Tscherms, (00 39 04 73) 56 37 33, www.miil.info, R: So, Mo 1500. Konzentrierte Spitzengerichte im edlen Designerhotel von Matteo Thun: in Senf gebratene Taube, Karottenpüree, Eierschwammerln in Marsala. DZ ab 270 €. Pawigl 43, Vigiljoch, 39011 Lana (Seilbahn-Talstation: Villenerweg 3, Lana), (00 39 04 73) 55 66 00, www.vigilius.it 27 Hidalgo. Steakspezialist auf hohem Niveau. Bei 700 °C wird gegrillt, laut Wissenschaft ist das gesünder. Auch gute Fische. Romstraße 7, 39014 Burgstall, (00 39 04 73) 29 22 92, www.restaurant-hidalgo.it, kein R

Vinothek, Bar, Snacks

Sketch Club. Tanzen, modernes Design, DJs, tägl. bis 3 Uhr früh. Passerpromenade 40, www.sketch.bz Rossini. Tagsüber Café, am Abend Bar. Freiheitstraße 19 Meraner Weinhaus. 2.000 Etiketten, auch teure Franzosen glasweise. Romstraße 76, www.meranerweinhaus.com Relax. Großes Angebot italienischer und Südtiroler Weine. Cavourstraße 35, www-weine-relax.it Vinum Bonum. Südtiroler Weine, Öle, Essig, Pasta. Alte Landstraße 33, 39022 Algund

Cafés

Kunsthaus. Guter Kaffee, Designambiente, kleine Gerichte, DJs. Sparkassenstraße 18

29 | Darling. Sonnige Terrasse, kühl durch den nahen Passer-Fluss. Große Getränkekarte. Winterpromenade 9 König. Tradition im Wiener Stil. Freiheitsstraße 168 28 Imperial. Designer-Café. Freiheitsstraße 110

Buschenschank

Pfefferlechner. Gute Jause, Knödel, Nudeln in den urigen Stuben oder im Garten unterm Feigenbaum. St. Martinsweg 4, 39011 Lana, (00 39 04 73) 56 25 21, www.pfefferlechner.it Untergandlkeller. Urig, schöner Gastgarten, Knödel, Schweinshaxe, Spareribs. Brauhausstraße 21, 39022 Algund-Forst, (00 39 04 73) 44 99 10, www.untergandlkeller.com

Einkaufen

PUR Südtirol. Beste Produkte von Südtiroler Bauern im modernen Ambiente. Freiheitsstraße 35, www.pursuedtirol.com Caligula. Exklusive Schuhe, moderner Shop. Lauben 246/f. www.caligula.it 29 Siebenförcher. Speck, Spezialitäten (Pasta, Öle, Kaffee etc.). Lauben 164 Seibstock. Delikatesseninstitution, Bistro. Lauben 227, www.seibstock.com The Pasta Shop. Selbstgemachte Teigwaren. Lauben 27 Fux. Gute Brote, Mehlspeisen. Lauben 215. www.fux.bz.it Algunder Sennerei. Shop mit hauseigenem Käse, günstig. Mitterplars 29, 39022 Algund Gögele. Speck, Wurst. Lauben 79 Barracuda’s. Feine Schuhe, Taschen. Lauben 302, www.barracudascollection.com Les Libres. Schicke Freizeitmode. Lauben 95 www.leslibres.com IT-Bag. Trendige Taschen. Lauben 188 Be more yourself. Lässige Mode (Damen, Herren), super Beratung. Sparkassenstraße 27 Jamaica. Gute, jugendliche (teure) Schuhe. Freiheitsstraße 32 PrachtStube. Junge Mode designt in Südtirol. Galileistraße 38, www. prachtstube.com Märkte. Freitagsmarkt: Obst, Delikatessen, Kleidung (7–13 Uhr, vor Bahnhof) , Bauernmarkt (Sa, vor Landesfürstlicher Burg Galileistraße), Biomarkt (Sandplatz Aug bis Okt. Do 9–13 Uhr).

Was ist 2013 los?

18.–20. 10.: Meraner Traubenfest 9.–11. 11.: Meran Weinfestival, www. meranowinefestival.com Ende Nov–23. 12.: Bozener Christkindlmarkt. www.mercatinodinatalebz.it


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Himmel und Hรถhle


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Der Karst hat viele Gesichter. Die Bora zerstört das Land und würzt den Prosciutto, die Höhlen verschlingen das Wasser und reifen den Käse, die rote Erde lässt den Teran leiden und schenkt ihm erdige Süße. Ein liebenswert unperfektes Land mit Tiefgang. WERNER RINGHOFER TEXT SlOWENIScHER TOuRISmuS/JS, ASSAm, STudIO AJd, RZPR, RINGHOFER FOTOS

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Ob in der Grotte von ∏kocijan, in den Dörfern, bei den Lipizzanern in Lipica, in den Weingärten oder in den vielen Prosciuttokellern – der slowenische Karst fasziniert in Ober- und Unterwelt

ben noch k.u.k.-Prachtbauten, feudale Cafés und die von Menschenscharen vibrierende Innenstadt von Triest. Jetzt, ein paar Autominuten später, karges Felsland. Der Kontrast trifft uns wie ein wütender Wind, der hier oben oft eisern Regiment führt. Mit unbändigen Flüssen, zerfurchten Spalten und Schluchten schmückt sich dieser knorrige Landstrich, mit feuerrot glühenden Herbstbäumen und urwüchsigen Wiesen, die ihre Kraft in effektvoll platzierte Blumen mit Gelb, Orange und Violett legen. Sporadisch tauchen Steindörfer auf, in denen vor vielen Jahren einer auf die Stopp-Taste gedrückt hat. Ein archaischer Flecken Erde. „Erst auf den dritten Blick verliebt man sich“, sinnieren die Winzerbrüder Andrej und Nevo Skerlj, die in Salez den Agriturismo Bajta betreiben. In seiner Vielschichtigkeit öffnet sich der Karst erst, wenn man einen Blick hinter oder besser unter die Kulissen wirft. „Die Weite dieser Landschaft liegt in ihrer Tiefe“, erklärt uns der Triestiner Winzer und Olivenölpionier Vitjan Sancin. Verantwortlich dafür ist das Wasser, das dieses Kalkplateau wie einen Schwamm durchlöchert, mit unzähligen unterirdischen Flüssen und 9.000 Höhlen. Manche, wie die Grotte von Skocijan/St. Kanzian, mit bizarren, teils bunt schimmernden Tropfsteinen und tosenden Bächen, andere dienen einfach als Kühlschrank. Dario Zidaric in Prepotto lässt sogar seinen kräftig würzigen „Jamar“ in einer Höhle reifen. 70 Meter muss er sich abseilen, um den Käse nach vier Monaten wieder an die Oberfläche zu holen. Designerweinkeller, neu renovierte Bauernhöfe im Landhauschic oder ein gut aufbereitetes Radwegnetz mit Navigations-App sucht man im slowenischen Teran-Gebiet zwischen Dutovlje und Konstanjevica vergeblich. Der Kras, wie er auf Slowenisch heißt, braucht einen anderen, einen persönlicheren Zugang. Tauchgänge in das Steinmeer passen sich am besten dem Rhythmus dieses Landstrichs an. Je langsamer, desto besser. Im Auto tuckern wäre eine Möglichkeit – durchaus langsam, weil wir alle fünf Minuten für ein Fotomotiv stehen bleiben. Lohnend sind auch die Wege abseits der Straßen, querfeldein mit dem Mountainbike oder zu Fuß. Dann offenbaren sich kleine Wunder in rauen Mengen. „Das Besondere ist diese kleinteilige Struktur, diese romantische Kombination aus Wald, Fels, Hügelrücken und Senken“, sagt Gerhard Pilgram, Autor von Wanderbüchern im Alpe-Adria-Raum. In der Luft liegt das Parfüm der würzigen Karstkräuter oder von frisch geschnittenem Gras und roter Erde nach

dem Regen. Nach der Wanderung kehren wir ein zu einem Glas Wein, Speck und Jota, die typische Suppe aus Kraut und Bohnen; einfache, eindrucksvolle Genüsse.

Malerische Steindörfer Ein sanfter Einstieg für Wandernovizen ist der Karstlehrpfad Pliskina pot, ein zweistündiger, reizvoller Rundweg mit Startpunkt Jugendherberge in Pliskovica nahe Dutovlje. Orientierungshilfe ist ein stilisiertes Schaf, das man an Weggabelungen in den Stein graviert hat. Eine Erinnerung an die Schafe, die bis Mitte des 19. Jahrhunderts zu Tausenden den Karst bevölkerten. Überweidung ließ die wolligen Gesellen aber fast völlig verschwinden. Die omnipräsenten Trockenmauern trotzten den Jahrhunderten und sogar Erdbeben. So einfach und doch so magisch sind diese Gebilde aus übereinander geschichteten Kalksteinen, die ganz ohne Mörtel auskommen. Bindemittel sind nur die Schwerkraft und Humus, der sich in den Ritzen sammelt. Ankerpunkte auf den Tagestouren durch die widerspenstig charmanten Landschaftsarrangements sind immer wieder die Dörfer. Sicher, die größeren Orte wie Dutovlje und Komen kann man schon auf seine Liste nehmen, obwohl die Bauwut an den Außenrändern ihre Spuren hinterlassen hat. Der Klassiker ist Štanjel; von Weitem zu sehen mit der mittelalterlichen Burg, dem Renaissanceschloss mit venezianischem Garten und den Karsthäusern, die auf dem Hügel eng zusammenrücken. „Wie immer im Karst sind aber die Minidörfer abseits der Routen faszinierender“, ist Gerhard Pilgram überzeugt. Orte mit engen Gassen, die von verwitterten Hausmauern eingefasst sind. Oft mit Moosen und wildem Wein bewachsen, dazwischen quellen kräftig violette und rote Blumen hervor. Pliskovica etwa beeindruckt mit dem alten Ortskern und seiner Ansammlung von alten Steinhäusern. Auch Kosovelje, das verwinkelte Brje pri Komnu und Voglje sind solche Dörfer mit Charakter. Die Gegend um das ursprüngliche Lokvica im Hinterland von Görz gehört zu den ruhigsten Karstecken, die mit ehemaligen Schützengräben und einer Militärlagerruine von blutigen Schlachten im 1. Weltkrieg erzählt. Nicht das einzige Trauma, das der Karst verdauen musste. Auch der 2. Weltkrieg und die Partisanenkämpfe ließen das Land bluten, und ehedem die Venezianer, die gnadenlos die Wälder abholzten. Zurück blieb karger Kalkboden, ein Härtetest für alle Pflanzen, aber beste Voraussetzung für die feinfruchtigen,


Imposant: die spektakuläre Brücke über die Reka in der Höhle von ∏kocijan und das Steindorf Štanjel, das sich im frühen Abendlicht von seiner besten Seite zeigt.

salzig-mineralischen Weine. Oft müssen Tausende LKWLadungen Erde aus anderen Karstteilen herangekarrt werden, um Terrain zu schaffen, sonst wäre die Erdschicht viel zu dünn. Auch die unberechenbare Bora macht zu schaffen. Mit bis zu 180 km/h wütet sie, kann Bäume entwurzeln oder sogar Autos umwerfen. „Das Leben kommt dann zum Erliegen. Schulen, Geschäfte, alles bleibt zu.“ Andrej und Nevo Skerlj haben sich mit der Naturgewalt dennoch angefreundet, schließlich hält die Bora Krankheiten vom Wein fern. Auch heute bläst der Wind wieder und hüllt den Karst mit Wolken im Gefolge in mystisches Dunkel. Umso berauschender der Moment, wenn die Sonne die Herrschaft zurückgewinnt.

Querköpfe & Kanten-Prosciutto Auf italienischer Seite machten sich ein paar der intelligentesten Querköpfe der Winzerszene auf, den steinigen Lagen ihre Aromen abzutrotzen. Heute genießen die Karstreben internationalen Ruf, dank Edi Kante, Benjamin Zidarich, Sandi Škerk und Matej Lupinc – den großen Vier aus dem Dorf Prepotto. Vor allem autochthone Sorten lagern in ihren Felskellern, so tief und gewaltig wie kleine Kathedralen. Die weiße Vitovska mit Heu- und Blumenaromen und der blutrote Teran, der beim ersten Kontakt ein Schock sein kann. „Brutal ist er, aber echt“, sagen die Skerlj-Brüder. Auch im slowenischen Karst widmen sich ein paar Verwegene der Zähmung des Terans. Seine charakteristische Erdigkeit bezahlt er mit ausgeprägter Säure, die in den Griff zu bekommen die Kunst des Winzers ist, erklärt Joško Renčel, während er einschenkt. Wir sitzen in einer Art offenen Garage an einem langen Tisch, der aus einem einzigen Eichenstamm geschnitzt wurde. Renčels Teran ist ungemein dicht, weich mit Aromen von konzentriertem

Weichselsaft und ein Naturprodukt der Terra rossa, „rote, eisenhaltige Erde mit besonders viel Fett und Mineralität“. Konsequente Ertragsreduktion, Verzicht auf Pestizide, Filtrierung und künstliche Hefen sind Grundvoraussetzung. Wenn die Rebensäfte dann drei Jahre und mehr im großen Holzfass reifen, entstehen wunderbare Weine. Branko und sein Sohn Borislav Čotar ließen ihren Merlot 2005 sechseinhalb Jahre unberührt, bevor sie ihn füllten. „Solche Weine kannst du auch in 30 Jahren noch trinken“, ist Branko überzeugt. Biologisch zu arbeiten, war für ihn immer in Stein gemeißeltes Mantra. Nicht umsonst werden die Čotars als die sturen Männer vom Karst bezeichnet. Entsprechend schmecken ihre Weine: steinig, salzig, ein bisschen rau, Terroir pur. Eine Philosophie, die ankommt. Überall stehen fertig verpackte Paletten für die USA und die restliche Welt. Auch Emil Tavčar ist ein Mann mit Geduld. „Ich mache Wein wie vor 100 Jahren“, erzählt er in einer Mischung aus Slowenisch-Italienisch. Weißweine bleiben wie die Roten auf der Schale, werden spontanvergoren und nicht filtriert, dann entspannen sie drei bis vier Jahre im Holzfass. Heraus kommt dabei ein Teran-Typ wie Portwein mit viel Dichte und wenig Alkohol. Ein typisches Karstprodukt mit Zukunft und ganz viel Vergangenheit ist der Schinken, fast jede Familie hat hausgemachte Stücke im Keller hängen. „Wenn der Pršut die Salzluft im Karst atmet, entwickelt er seinen unverwechselbaren Charakter“, erklärt Ivo Grča, der Seniorchef der Osmica Grča. 24 Monate reifen die Keulen bei ihm, er will aber auch Experimente mit bis zu vier Jahren versuchen. Marko Fon, einer der mittlerweile mittelalten Wilden unter den Teran-Winzern, ist überzeugt von der besonderen Qualität des Karst-Pršuts. „In Italien gibt es keine Bora, darum ist der Prosciutto aus San Daniele auch ein Faserschmeichler. Der Karstschinken dagegen hat


Kranj

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karst

Prepotto

Nova Gorica ∏krbina Komen Lokvica Kosovelje

Postojna

Koper

Allgemeines

Mit bis zu 180 km/h wütet die Bora, sie kann Bäume entwurzeln und sogar Autos umwerfen. Ecken und Kanten.“ Die ersten sechs Monate hängt Marko Fons Schinken unter dem Dach im Wind, so bekommt er genügend von der Bora ab. Über Scheitern oder Glückseligkeit entscheidet dann, ob man den richtigen Zeitpunkt findet, den Schinken vom Dach in den Keller zu übersiedeln. Ist man ein paar Tage zu spät, wird der Pršut steinhart; ist man zu früh, verliert er seine Haltbarkeit. Simo Komel lässt Schinken in größerem Stil reifen, die Methode bleibt die gleiche. In einem Bauernhof im Dorf Kobjeglava nahe Štanjel veredelt er Pršut vom Schwein und Wild bis zu 36 Monate in der Karstluft, oder er räuchert ihn schon nach 18 Monaten. Verkosten kann man den Schinken in Simo Komels Gostilna Kraljestova Pršuta, „im Königreich des Prosciutto“. Gostilna ist allerdings eine Untertreibung. Allein das Haus: ein halbrunder Kreis mit Panoramafenstern, Steinmauern und Kunstwerken. Karst-untypisch sind teils auch die Kreationen. Kaninchen gart der Chef in Orangensaft und Milch 18 Stunden bei Niedertemperatur und kombiniert das Fleisch mit Karottencreme und Kartoffelgratin. Zitroneneis harmoniert mit Wacholdergelee, ungewöhnlich ist das Eis vom Zidaric-Käse mit krossem Prosciutto. „Nur wenn wir in den Karst Ideen investieren, kann er blühen“, ist Simo Komel überzeugt. Deshalb entschloss sich auch Tanja Godnič, im hübschen Karstdorf Škribna bei Komen zu bleiben. „Viele Junge gehen weg“, sagt sie, „ich will für mein Dorf wieder etwas tun.“ Mit ihrem Lebenspartner, dem Gartendesigner Borut Benedejčič, renovierte sie ein Haus im traditionellen Karststil, jetzt können dort Touristen übernachten. Ein Beispiel, das Schule macht. „Immer mehr Menschen begreifen das Potenzial des Karsts und investieren in seine Zukunft.“ ■

Ljubljana

SLOWENIEN

Sistiana Pliskovica Dol pri ∏tanjel Aurisina Santa Croce Vogljah Divača Gabrovizza Sgonico Šežana Lipica Trieste Kozina

Wein und Stein gehören im Karst zusammen. Manchmal verschmelzen sie wie in Gorjansko (u.), oft bilden die Dörfer einfach nur die bröckelnde Kulisse für Vitovska und Teran.

Celje

Voglje

Der Karst ist ein Kalkplateau, das Kerngebiet beginnt hinter Triest und erstreckt sich auf slowenischer Seite bis zum VipavaTal im Nordosten, bis nach Lipica, Sežana, Kozina, Rodik im Süden, bis Postojna im Osten und Divača im Südosten. Der Karst gab allen geologisch verwandten Regionen weltweit seinen Namen. Die bizarren Oberflächenformen entstehen durch Regenwasser, das den Kalk löst. Durch die entstehenden Ritzen und Spalten versickert das Wasser und bildet unterirdische Wasserläufe, die eine Unzahl von Höhlen auswaschen. Karstprodukte sind Schinken (Pršut) und Wein (Terrano, slow. Teran).

Internet

www.vinskacestakras.si

Touristenbüros

TIC Sežana. Partizanska cesta 63, 6210 Sežana, (00 38 65) 731 01 28 TIC Štanjel. 6222 Štanjel 42 c, (00 38 65) 769 00 56 Infopoint Turismo FVG Triest. Via dell’Orologio 1/P.za Unità d'Italia, (00 39 040) 34 78 312

Anreise

Auto. Über die Autobahn via Tarvis, Udine, Triest oder kilometersparend über Slowenien: via Bled, Laibach, Postojna. Štanjel: Klagenfurt 160 km, Graz 280 km, Wien 470 km, München 490 km Zug. Nur bis Triest möglich, im Karst ist eine Fortbewegung ohne Auto kaum praktizierbar.

Vignette

Vignettenpflicht auf slowenischen Autobahnen. 7 Tage: 15 €, Jahresvignette: 95 €.

Reisezeit

Die beste Zeit vor allem für Wanderer und Radfahrer ist Frühjahr oder Herbst, im Sommer kann es sehr heiß werden.

Die Weinstraße

In Italien verläuft die 18,5 km lange Karstweinstraße (oder Terranoweinstraße) über Triest, Opicina, Repen, Sgonico, Gabrovizza, Sales, Samatorza, Ternovca, Prepotto, San Pelagio, Precenico, Slivia, Malchina, Visogliano bis zur Bucht von Sistiana. In Slowenien ist die

Novo Mesto

Info Karstweinstraße in zwei Abschnitte unterteilt. Der erste führt von Sežana durch Šmarje, Križ und Tomaj bis nach Dutovlje, und von dort weiter nach Komen und Kostanjevica. Der zweite Abschnitt führt von Štorje durch Kazlje, Dobravlje und Ponikve bis nach Dutovlje und Štanjel.

Radfahren

Schöne, wenig befahrene Straßen. Die Strecken steigen wenig an, allerdings ist es oft windig. Touren auf der Karte „Mit dem Fahrrad durch den Karstpark“ in den Tourismusbüros.

Bora

Fallwind von den Karstbergen, dauert bis zu fünf Tage lang bei Spitzen bis zu 180 km/h. Bei Bora sollte man zu Hause bleiben.

Wichtige Weine

Vitovska: Autochthone KarstSorte. Leichter Wein mit Alkoholgehalt bis 12,5 %, strohgelbe Farbe, duftet nach Feldblumen und Heu, Mandelaroma. Malvazija (ital. Malvasia): strohgelb, grünlich schimmernd, aromatischer und fruchtiger Duft. Teran (ital. Terrano): Autochthone Sorte. Leichter Wein, kann säurebetont sein, intensive, rubinrote Farbe, feiner Duft nach Heidelbeeren, Himbeeren und schwarzen Johannisbeeren. Glera. Die Traube wurde um 1830 aus Prosecco ins heutige ProseccoGebiet um Valdobbiadene exportiert. Dort machte der aus ihr erzeugte Schaumwein Karriere. Den Grundwein aus der Glera hat man im Karst erst vor einiger Zeit wiederentdeckt.

Osmica

Bezeichnung für Buschenschank. Wein, Brot, Würste werden selbst produziert. Osmice (ital. Osmize) sperren nur wenige Male pro Jahr auf. Ob sie offen haben, sieht man im italienischen Teil an aufgehängten Efeubüscheln an den Straßenkreuzungen oder an den Tafeln mit den Öffnungszeiten. Italienische OsmiceInfo: www.osmize.com, www. osmice.net

Slowenischer Karst Anschauen

Höhlen. Alle ganzjährig geöffnet. Postojna. Täglich mehrere


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bozen-meran

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deutschsprachige Führungen (1,5 Stunden). Jamska cesta 30, 6230 Postojna, (+386 5) 700 01 00, www.turizemkras.si; Škocjanske jame (St. Kanzian). Ganzjährig geöffnet, täglich ab 10 Uhr, eineinhalbstündige Führungen auf Deutsch, Škocjan 2, 6215 Divača, (+38 65) 708 21 10, www. park-skocjanskejame.si Steindörfer. Štanjel: malerischer, mittelalterlicher Ort, Park im venezianischen Stil, Wehranlage teilweise erhalten; weitere sehenswerte Dörfer: Voglje, Lokvica, Dutovlje, Hruševica, Gorjansko, Škrbina, Pliskovica, Kosovelje. Lipica. Gestüt der berühmten Lipizzaner. Ganzjährig geöffnet, Ticket Gestütsführung: 12 €. Hotel, eigener Golfplatz, neues modernes Museum. Lipica 5, 6210 Sežana, (00 38 65) 739 15 80, www.lipica.org

Wohnen

Buchtipps Slowenien, Hans Messner, Fotos von Marion und Martin Assman, styria regional. Viele Lokal-, Übernachtungs- und Winzertipps zwischen Krajnska Gora und Portorož, großes Kapitel über den Karst. 24,99 € Tiefer gehen, Wandern und einkehren im Karst und an der Küste, Gerhard Pilgram, Wilhelm Berger, Werner Koroschitz, Drava Unikum-Verlag. Hervorragend recherchierter Wanderführer, viele Routen, Lebensart und Geschichte. 28,50 €

Pepas Krasa. Traditionelles Karsthaus frisch renoviert, sehr hübsch. Wohnungen für 2 bis 4 Personen, 25 € p. P., Škribna 44, 6223 Komen, (00 386 31) 26 75 29, www.facebook.com/ PepiniApartmaji Škerlj. Agriturismo mit guter Hausmannskost. Eigene Würste (Salami, Pancetta etc.), Schinken, hausgemachte Pasta, Schmorbraten mit Teran, selbst produziertes Eis. Pool, schöne DZ ab 50 €. Tomaj 53, Dutvolje, (00 38 65) 764 06 73, www.tk-skerlj.si Hiša posebne Sorte. Modernes Haus in pittoresker Natur. Gutes Restaurant mit eigenen und lokalen Produkten. Kodreti 15, 6222 Štanjel, (00 38 65) 769 00 00, www.sorta.si Domačija Šajna. Prächtig renovierter Gutshof mit Steinmauern, Holztramen an der Decke. Im Innenhof sitzt man unter Bäumen. Gute Karstküche. DZ ab 75 Euro. Šepulje 4, 6210 Sežana, (00 38 65) 764 10 96, www.sajna.si, R: Mo Ostrouška Pelicon. Stimmungsvolles Steinhaus, gute Küche, nette Zimmer. Coljava 5, 6223 Komen, (00 38 65) 766 87 08, (00 386 31) 30 35 23, www. ostrouska-pelicon.com

Essen

1 Grča. Traditioneller Gasthof mit schönem Innenhof. Einfache, gute Gerichte wie Pilzsuppe mit Heidensterz, gegrilltes Fleisch. Feiner Prosciutto und eigene Weine (Malvazija, Teran, TeranLikör, Grappa). Einfache Zimmer mit Weingartenblick, sehr freundliche Betreiber. Hruševica 6, 6222 Štanjel, (00 38 65) 769 02 24, www.grca.si Špacapan. Gemütliches, gutes SlowFood-Restaurant: cremige Jota (Krautsuppe), molliges Risotto, die

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Schmorgerichte zergehen auf der Zunge, an die Pasta schmiegen sich Trüffel oder Spargel. Erstklassige Produkte, Vinothek mit Karstweinen. Günstig: 5 Gänge 25 €, DZ 64 €. 6223 Komen 85, (00 38 65) 766 04 00, www.spacaban.si, R: Mo, Di Ravbar. Karstküche trifft Mittelmeer. Sehr gut sind Tris di Pasta, gefüllte Ravioli, Pasta mit Sugo, Teigroulade mit Spinat und Grillgerichte. Dol pri Vogljah 5, 6221 Dutovlje, (00 38 65) 734 61 80, R: Mo, Di 2 Ruj. Slow-Food-Gasthaus mit dunkler Holzdecke, Retroholztischen und Garten. Viele Zutaten vom Hausgarten, Marmeladen (aus geräucherter Kaki) oder Rosenblätter in Sirup, Balsamico aus eigenen langsam geschmorten Äpfeln. Insidertipps auf der Weinkarte. Dol pri Vogljah 16, 6221 Dutovlje (00 38 65) 734 17 20, R: Montag – Mittwoch K’ntina Čotar. Die Tochter der Winzerstars führt die neue Gostilna. Im Zentrum steht feine Hausmannskost, etwa Tatar vom Hirsch, Strudel mit Ricotta und Karstkräutern oder geschmortes Zicklein. Gorjansko 84 c, 6223 Komen, www.cotar.si 3 Kraljestvo Pršuta. Steinmauern, Kunstobjekte, große Glasfronten und ein halbrunder Innenhof formen die stimmungsvolle Bühne für eine gehoben bodenständige Küche mit modernen Ideen. Hauseigener, bis zu 30 Monate lang gereifter Schinken, kompetenter Weinservice. Kobjeglava 63a, 6222 Štanjel, (00 38 65) 731 00 80, www.krok.si, R: Mo–Mi Skok. Klassische Karstküche (Jota, Knödel, Gnocchi, Wild). Zimmer. Štorje 27, 6210 Sežana, (00 38 65) 768 54 09 Trost. Gutes Fischrestaurant im südlichen Karst. Einiges wird roh mit hochwertigen Olivenölen serviert. Gute Weine. Rodik 97, 6240 Kozina, (00 38 65) 680 12 00, R: Mo, Di Mahorčiœ. Verjüngte Traditionsküche (z. B. Tatar vom Hirsch mit Steinpilzmousse). Die Desserts von Ksenija, der Frau des Küchenchefs, zählen zu den besten in Slowenien. Rodik 51, 6240 Kozina, (00 38 65) 680 04 00 Malovec. Neues Hotel mit modernem Restaurant und Osteria. Die Küche hat sich auf zarte Steaks spezialisiert, beherrscht aber auch Fisch, etwa Thunfischragout mit Pancetta auf Polenta. Kraška cesta 30, 6215 Divača, (00 38 65) 763 33 33, www.hotel-malovec.si Etna. Kreative Pizza. Originell die Happen auf kleinen Pizzateigstücken: Huhn mit Krokant oder gebackenes Ei mit Pancetta. Kolodvorska ulica 3a, 6215 Divača, (00 38 65) 763 00 52, www.etna.si, R: Mo

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Winzer

Boris Lisjak. Zählt zu den besten Winzern im Karst. Tipp: Osti Jarej, besonders dichter Teran im Barrique. Nette Zimmer. 6221 Dutovlje 31, (00 38 65) 764 00 63, www.lisjak.si 4 Branko und Vasja Čotar. International renommierte Teranwinzer. Tipp: Die Cuvée Terra Rossa, 55 Monate im Holz. Gorjansko 18, 6223 Komen, (00 38 65) 766 82 28, www.cotar.si 5 Marko Fon. Junger Biowinzer mit Qualität, Vitovska, Malvazija, sehr guter Teran, auch eigene Pršuts. Übernachtungsmöglichkeit. Brje pri Komnu 12, 6223 Komen, (00 38 65) 766 87 83, (00 386 31) 85 99 29, www.vinogradifon.com 6 Joško Renčel. Biowinzer, gilt als slowenischer „König des Teran“. Runde Weine, günstig (ab 10 €), exzellente Vitvoska 2008. 6221 Dutovlje 24, (00 38 65) 764 00 12 Kobal. Leichter, dichter Malvazija. 6222 Štanjel 55, (00 386 41) 52 49 12 Emil Tavčar. Biowinzer, exzellenter Teran, vor allem der älteren Jahrgänge. Kreple 34, 6221 Dutovlje, (00 38 65) 764 04 84, (00 386 41) 78 76 74 ∏temberger. Tipp: Sauvignon. Šepulje 6, 6210 Sežana, (00 386 41) 77 81 45, www.stemberger.si Jazbec. Jože Jazbec war der Erste, der Spitzensekt aus Teran nach der Champagner-Methode produzierte. Der Sekt reift in alten Kellern der k.&k. Eisenbahn.Tupelče 21, 6222 Štanjel, (00 38 65) 769 10 60 oder 769 10 61

Schinken

Grča. Siehe „Essen“ Kraljestvo Pršuta. Siehe „Essen“ Oštirjeva kmetija Voglje. Vorbildlich renovierte Laubengänge, beeindruckender Weinkeller und Schinkenkammer. Voglje 15, 6221 Dutovlje, (00 38 65) 734 61 82 Buntovi. Produktion von Würsten und Schinken, Wein. Neues Haus mit schönem Keller. Škribna 62, 6223 Komen, (00 38 65) 766 70 25, www.buntovi.si Lokev. Produktion, Verkostung und Einkaufsmöglichkeit. 6219 Lokev 9, (00 38 65) 731 81 20, www.prsutarna-lokev.si

Was ist los?

15. 10.–15. 11.: Monat der Karstküche: Typische Gerichte zu einem günstigen Preis, u.a. in: Špačaban, Škerlj, Kraljestvo Pršuta, Ostrouška Pelicon, Hiša posebne Sorte, Skok Mitte Nov.: Martini-Fest, Gansspezialitäten in vielen Lokalen.


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Italienischer Karst Anschauen

Grotta Gigante. Tropfsteinhöhle. Tägl. ab 10 Uhr (außer Mo). Località Borgo Grotta Gigante 42/A, 34010 Sgonico, (00 39 040) 32 73 12, www.grottagigante.it Val Rosandra. Wildromantisches Tal. Wanderungen: Start beim Rifugio Mario Premuda in Bagnoli Superiore.

Wohnen

7 Bajta. Agriturismo, Freilandschweine, Hochlandrinder. Eigene Schinken, Würste, Weine. Restaurant mit Grillspezialitäten, Fr–So. Frische, helle Zimmer. Salez 108, 34010 Triest, (00 39 040) 229 60 90, www.bajta.si Gruden. Günstige, nette Wohnungen: 78 Euro. Sehr gutes Restaurant mit Karstküche. San Pelagio 49, Prepotto, 34011 Duino, (00 39 040) 20 01 51, www.myresidence.it Agriturismo Bibc. Hübsche Lage über dem Meer, gute Hausmannskost. DZ ab 56 Euro. Santa Croce 262, (00 39 040) 22 07 22 Grand Hotel Duchi d’Aosta. Kaisercharme mit Meerblick im Zentrum von Triest. Kleiner Spa und großartige Terrasse. Gutes Restaurant im Haus, in 20 Minuten ist man im Karst. DZ ab 129 Euro. Piazza Unità 2/1, (00 39 040) 76 00 011, www.duchi.eu.

Essen

Križman. Traditionell, herzhaft. Repen 76, 34016 Monrupino, (00 39 040) 32 71 15, www.hotelkrizman. eu, R: Mo mittag, Di Ota. Konditorei, berühmt für Schokolade, Pralinen, Mehlspeisen. Boljunec-Bagnoli 66, 34018 San Dorligo della Valle, (00 39 040) 228 25 Devetak. Niveauvolle Karstküche, gute Weine, Zimmer. Loc. San Michele del Carso 48, 34070 Savogna, (00 39 04 81) 88 20 05, R: Mo, Di, Mi und Do mittag Milic. Herzhafte Küche, eigene Schinken und Würste, typische Osmica. Nette, urige Zimmer ab 50 €. Zagradec 2, 34010 Sgonico (00 39 040) 22 93 83, www.agriturismomilic.it

Vinothek

Enoteca in Sgonico. Weine guter Winzer aus der Umgebung. Sehr engagierter Betreiber, der auch ambitionierte Fischküche serviert. 34010 Sgonico 15, (+39 040) 229 66 23

Winzer

Kante. Altmeister und junger Wilder. Prepotto 1A, 34011 Duino, (00 39 040) 20 02 55 Škerk. Schöne Osmiza, gute Jause, frisch-fruchtige Weine. Prepotto 20, 34011 Duino, (00 39 040) 20 01 56, www.skerk.com Zidarich. Biowinzer, zugänglicher, saftiger Teran, Malvasia. Osmiza mit Panoramaterrasse. Loc. Prepotto 23, 34011 Duino, (00 39 040) 20 12 23, www.zidarich.com Lupinc. Beste Weine, Karstküche, bequeme Appartements ab 80 Euro. Prepotto 11/b, 34011 Duino, (00 39 040) 20 08 48, www.lupinc.it Vodopivec. Ausnahmewinzer mit hochprämierter Vitovska-Cuvée, erhältlich in der Enoteca Sgonico. Loc. Colludrozza 4, (00 39 040) 22 91 81, www.vodopivec.it Ferluga. Osmiza mit grandiosem Triest-Blick. Bioweine (Lajnari rosso: 90 % Refesco, bianco: Glera, Vitovska), Pancetta, Salami. Pis ˆčanci, Via Molini 16, 3400 Triest, (00 39 040) 41 76 49 Sancin. Olivenöl-Pionier, Winzer. Dolina 360, 34018 Triest, (00 39 329) 212 69 72, www.sancin.com Stanko Milič. Gute Vitovska aus 100-jährigem Rebstock. 34010 Sgonico 34, (00 39 040) 22 91 64

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Die Heiratsnudel

Kärntner Nudel sind eigentlich ein Arme-Leute-Essen. Aber auch eine kulinarische Wissenschaft, wie diese Geschichte zeigt. Und weil jede Region, jeder Koch, jede Köchin eigene (Geheim)Rezepte hat, schmeckt die Kasnudel überall anders. Aber sogar bei Fertignudelerzeugern oft überraschend gut. HEINZ GRÖTSCHNIG TEXT & FOTOS


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alpe adria magazin

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Elisabeth Liegl hat die Zubereitung perfekter Kasnudeln von der Oma und von der Mutter gelernt. Walter Kuss ist „Kasnudelmulti" und Füllentüftler, in seiner Nudelwerkstatt werden täglich bis zu 15.000 Kasnudeln erzeugt. Teils händisch, teils am Fließband

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amit vorab alles klar ist: Die besten Kasnudeln (ja, man sagt Kas-, nicht Käsnudel) macht bei einer soliden Mehrheit der Kärntner die Mutter. Oder die Oma. Und dann kommt lange nichts, was diesem Nationalgericht made by Elternhaus das Nudelwasser reichen kann. Das Kärntner Gericht Nr. 1 ist im Prinzip ein ArmeLeute-Essen. Man braucht dazu ja eigentlich nur Mehl, Topfen, Wasser und ein paar Kräuter aus dem Garten. Etwas, das zumindest die Bäuerin immer zur Hand hatte. „Bauern ohne Milchkühe haben halt Erdäpfelkrapfen gemacht. Das war freitags bei uns ein Standardgericht. Erdäpfelkrapfen mit grünem Salat“, sagt Ingeborg Daberer, eine Oberkärntner Meisterin der Kärntner Nudel. Kärntner Nudel? Das ist der Oberbegriff – die Kärntner Nudel gibt es mit unzähligen Füllen, ist eine auf Topfenbasis drin, sagt man Kasnudel. Ansonsten gibt es Fleisch-, Kletzen-, Erdäpfel-, Lauch-, Spinat-, Bärlauch-, Apfel-, Undsoweiter-Nudel, der Füllenkreativität sind praktisch keine Grenzen gesetzt. Ihr Nationalgericht müssen sich die Kärntner aber mit etlichen anderen Nationalitäten teilen. Aufgrund der bereits erwähnten einfachen Zutaten sind natürlich viele Völker auf die Idee gekommen, Teig mit Topfen oder Ähnlichem zu füllen. Die Italiener haben Ravioli, die Polen Piroggen, die Schwaben lieben Maultaschen, die Südtiroler Schlutzkrapfen, die in Osttirol Schlipfkrapfen heißen. In Sibirien füllt man Pelmeni, in China Dim Sum

oder Jiaozi. Auf Sardinien sind Culurgiones sichtbar kasnudelverwandt, dort gibt’s allerdings nicht zerlassene Butter, sondern Bolognese-Sauce dazu. „Gekrendelt wird auch in Mexiko und in China“, weiß Sissy Sonnleitner, eine weitere Oberkärntner Großmeisterin der Kärntner Kasnudel.

Nudeliger Heiratstest Krendeln? Das ist auch ein Wort mit großer Bedeutung: „A Kärntnerin, die nicht krendeln kann, die kriegt kan Mann“, ist eine alte Volksweisheit, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit zitiert wird. Krendeln ist die Fähigkeit, große Kärntner Nudeln (auch Krapfen genannt) mit den Fingern kunstfertig ornamentartig zu verschließen. „Da geht es um Fingerfertigkeit und um Hingabe, beides früher sicher ein Heiratskriterium“, weiß Sissy Sonnleitner, für die diese Nudeln „ein sehr simples Gericht sind, sehr puristisch in den Zutaten, die Zubereitung braucht aber eben viel Hingabe. Sonst schmeckt das grauenhaft.“ Kasnudeln schmecken auf alle Fälle in jeder Region etwas anders: In bergigen Gegenden wie Oberkärnten ist der Teig dicker und die Nudel vulgo der Krapfen größer, hier wird der Rand gekrendelt. „Im alpinen Bereich braucht der Mensch mehr Futter“, erklärt Sonnleitner. In Mittelkärnten sind die Nudeln kleiner, der Teig ist dünner, feiner und wird ausgeradelt. In Unterkärnten wiederum wird der Topfen mit Semmeln und Rahm kombiniert. Ach ja, die Füllen: Topfen ist überall dabei, aber


Peter Rupitz und Ingeborg Daberer beim Kasnudelmachen, in der Mitte ihre „Endprodukte"

dann wird eben sehr unterschiedlich vermischt: Mit Erdäpfeln, mit Hirse (auch Brein genannt) oder eben mit Semmeln und Rahm. Mathematiker finden sicher schnell heraus, dass es Dutzende „Modellmöglichkeiten“ an Kasnudeln gibt. Kärntner-Nudel-Erzeuger wie die Norische Nudelwerkstatt in Guttaring bieten allein sieben verschiedene Kasnudeln an, auch gluten- und laktosefreie. „Fertigkasnudelerzeuger“ ist für Puristen ein Reizwort: Da die Herstellung dieser Nudeln arbeitsintensiv ist, hat sich in Kärnten eine kleine Kärntner-Nudel-Industrie etabliert. Viele Gastronomiebetriebe kaufen bei diesen Erzeugern, es gibt auch Nudelgeschäfte und kleine Anbieter auf Kärntner Wochenmärkten. Die „Norische Nudelwerkstatt“ hat sogar einen österreichweiten Versand – „im gekühlten Packerl sind die gewünschten Nudeln garantiert am nächsten Tag beim Kunden und dann etwa eine Woche lang haltbar. Tiefgekühlt natürlich viel länger“, sagt Werkstattboss Walter Kuss. Dieser Versand kostet 7 Euro.

Fertigkasnudel „Ich würde nie eine Fertigkasnudel essen“, sagt Pu-ristin Sonnleitner, Zweihaubenkoch Gottfried Bachler sieht das anders: „Gut gemachte Fertigkasnudel sind auf alle Fälle besser als Fertigfleischlaibchen“, meint Bachler, der allerdings in seinem Lokal auch nur selbst erzeugte Kasnudeln anbietet. „Arme-Leute-Essen ist das allerdings keines mehr“, sagt er, „wenn man gute Rohprodukte wie Sonnenalmtopfen und Bauerneier verwendet, ist der Wareneinsatz hoch und der Arbeitseinsatz ist das sowieso.“ Apropos Eier – nächstes Diskussionsthema. „In meinen Nudelteig kommen nur Mehl und Wasser“, erklärt Sissy Sonnleitner, andere wiederum nehmen nur Dotter, wieder andere ganze Eier, einige ganze Eier plus einige Dotter zusätzlich. „Eier machen den Teig geschmeidig“, sagt DreiHauben-Koch Michael Sicher. Peter Rupitz vom Gasthaus Hafner in Schwabegg verwendet „nur Eidotter, weil das Ei-

klar den Teig grau macht.“ Wir lernen: Bei der Kasnudel ist alles eine Wissenschaft, Teig, Ei-Anzahl, Fülle, Zubereitung. Sogar die Handfertigkeit spielt eine Rolle: Im Gasthof Liegl in St. Peter ob Taggenbrunn gibt es wunderbar feine, kleine Kasnudeln. Aber sie schmecken anders, wenn Mutter Alberta oder Tochter Elisabth aus gleichem Teig und gleicher Fülle die Nudeln formen. Denn bei denen der Mutter liegt der Teig enger an der Fülle an – und das ergibt am Ende den etwas anderen Geschmack. Für selbigen sind auch die Gewürze verantwortlich, im Normalfall Nudelminze (keine Pfefferminze!) und Kerbel. Aber: Sissy Sonnleitner nimmt statt Minze lieber Basilikum, das ist die mediterranere Variante.

Erfolg mit Füllenvielfalt Viele Kärntner Gasthäuser bieten Kasnudeln, es ist das beliebteste Gericht des Bundeslandes. Auch Fleisch- und Kletzennudeln sind häufig auf Speisekarten zu sichten, der weiteren Füllenfantasie sind aber Grenzen gesetzt. Dabei hat die innovative Kärntner Nudel Gäs-tepotenzial, wie das Beispiel Gasthof Grünwald in St. Daniel im Gailtal zeigt. Dort wollte Ingeborg Daberer den „toten Oktober beleben. Ich habe mir zusätzliche Füllen für die Nudeln ausgedacht und an Wochenenden ein Nudelkuddelmuddel veranstaltet.“ Mit dem Erfolg, dass da jetzt ohne Reservierung gar nichts mehr geht. Mehr als 30 Füllen bietet Daberer während dieser Wochen, und man kann sich fünf, sechs und auch mehr verschiedene Nudeln als Degustation auf einem Teller bestellen. „In der Zeit stehen zehn Nudeltöpfe nebeneinander am Herd. Das ist eine logistische Herausforderung“, sagt Daberer. Die beliebtesten Nudeln? „Eierschwammerlnudel vor der Asia-Nudel, meine liebste ist die Rübennudel“, sagt die Köchin, die auch unterm Jahr stets acht bis zehn verschiedene Kärntner Nudeln auf der Karte hat. Bisher haben nur wenige Kärntner Wirte das Potenzial dieses Gerichtes erkannt.


Oben das Kasnudelfließband in der Norischen Nudelwerkstatt, darunter "Handarbeiter" Alexander "Torbauer" Neunteufel

Einige Gastwirte haben sich allerdings ganz dem Nationalgericht verschrieben: „1983 hat die Mutter in unserem Gasthaus Torbauer angefangen, nach Omas Rezepturen Kasnudeln zu produzieren“, sagt Alexander Neunteufel aus Friesach. Das ging bald so gut, dass man das Gasthaus sperrte und sich voll auf Nudelproduktion spezialisierte. „Wir haben saisonbedingt zwölf Nudeln im Programm, beliefern bis zu 90 Gasthäuser und einige Geschäfte. Alles ist Handarbeit, wir produzieren etwa 3.000 Nudeln pro Tag und liefern teils tiefgekühlt, teils frisch aus, bis nach München, wo das Restaurant Waldfee unsere Kasnudeln anbietet.“

15.000 Nudeln pro Tag Auch Walter Kuss, Besitzer der 2002 gegründeten „Norischen Nudelwerkstatt“, war früher Gastwirt. Bei ihm produzieren 20 Mitarbeiter händisch und mit eigenen Produktionsmaschinen 45 verschiedene Nudeltypen, bis zu 15.000 Stück pro Tag. Kuss tüftelt lange an neuen Füllen, veranstaltet jedes Jahr im Juni einen Kasnudelkirchtag und verrät sein Geheimnis: „Wir kaufen die Eier beim Bauern und schlagen auch heute noch mehr als 1.000 Eier mit der Hand auf. Wir verwenden kein Erdäpfelpulver, sondern richtige Erdäpfel – ich schaue, dass ich möglichst viel aus der Region verarbeiten kann.“ Die Nudeln werden blanchiert und dann verkauft, man muss sie nur kurz in heißem Wasser ziehen lassen, fertig. Kuss macht täglich Geschmackskontrollen: „Ich esse mittags immer Kasnudeln, am liebsten angebrintschelt - angebraten. Ich glaube, das ist das Erfolgsgeheimnis: Ich lebe Kasnudel“. Das schmeckt man – obwohl natürlich nichts über die tagesfrisch zubereitete Kasnudel geht. Am besten von der Mutter. Oder von der Oma. Oder von Gastwirten, die sie mit derselben Hingabe wie Mutter oder Oma erzeugen. ■

Tipps & Tricks Teig: Ist er zu dünn, platzt die Kasnudel beim Kochen gerne auf. Ist er zu dick, schmeckt sie zu teigig. Kochen: Kocht man die Nudel zu lange, wird sie wässrig. Deshalb: Sobald sie ins Schwimmen kommt – auf den Teller! Garnitur: Normalerweise zerlassene Butter und Schnittlauch, frisch gehackt. Manche mögen auch zerlassenes Schweinefett und Grammeln zur Kasnudel. Fertigkasnudel erwärmen: In heißes Wasser legen, warten, bis Kasnudel aufsteigt und oben schwimmt. Wasser soll ziehen, nicht kochen! Bessere Alternative: Kasnudel im Topf über Dampf erwärmen – hat den Vorteil, dass sie da nicht platzt. Kasnudel anbraten: Vorher Kasnudel wärmen (über Dampf), dann langsam in Butter anbraten, bis Teig schön knusprig ist. Teig Haltbarkeit: Frischer Teig ist etwa einen Tag lang verwendbar – bekommt er schwarze Punkte – wegwerfen! Butterschmalz zubereiten: Bauernbutter aufstellen, bei moderater Temperatur köcheln, bis der Bodensatz leicht gebräunt ist. Dann durch Küchenkrepp abseihen – was im Sieb bleibt ist der Läuterkoch, den kann man auf die Nudeln geben. Butterschmalz ist im Glas mit Schraubdrehverschluss im Kühlschrank fast unbegrenzt haltbar. Nudelminze: Zur Aufbewahrung klein hacken und trocknen. Oder aufhacken und einfrieren. Kerbel: Zur Aufbewahrung einfrieren. Kasnudelkochkurse: Bei Sissy Sonnleitner in Kötschach, www.sissy-sonnleitner.at Weinempfehlung zur Kasnudel: Diskreter Weißwein, etwa ein Chardonnay vom Kärntner Winzer Sem Kegley Preise für Fertigkasnudeln: Von größeren Erzeugern ca. 70 Cent pro Stück, bei Gastwirten um 1 Euro.


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2| Szenen der Zubereitung der vier verschiedenen klassischen Kasnudeln

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Vier Kasnudelrezepte Oberkärntner Kasnudel

1 Ingeborg Daberer, Gasthof Grünwald Nudelteig: 500 g glattes Mehl, 1 Prise Salz, 3 EL Öl, 1 / 4 l Wasser. Alle Zutaten zusammenkneten, Teig ca. halbe Stunde rasten lassen. Der Teig wird dann mit einem Nudelwalker ausgerollt, ca 2 mm dick, dann mit einem Ausstecher (ca. 8 cm Durchmesser) ausstechen. Die Kreise mit der Fülle befüllen, zu einem Halbmond schließen, dann mit den Daumen krendeln. Fülle: 500 g Erdäpfel, 500 g Bröseltopfen, ca 1/2 TL Salz, 50 g Butter, 50 g Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen, je 1 TL braune Minze, Kerbelkraut. Erdäpfel in der Schale kochen, heiß schälen, pressen. Feingehackte Zwiebeln und Knoblauch in Butter goldbraun rölsten. Dann Topfen, Salz und feingehackte Kräuter dazugeben und alles gut durchkneten.

Unterkärntner Kasnudel

2 Peter Rupitz, Gasthaus Hafner Nudelteig: 500 g glattes Mehl, 1 Prise Salz, 3 EL Öl, 1 / 4 l Wasser. Nudelteig: 400 g Weizenmehl Universal, 3 Eidotter, 1 EL Sonnenblumenöl, 200 ml Wasser, 1 Prise Salz Fülle: 250 g Semmelwürfel, 100 ml Sauerrahm, 100 ml Süßrahm zum Einweichen der Semmelwürfel, 200 g Bröseltopfen, 200 g Speisetopfen passiert, frische Minze, Kerbel, Petersilie, 1 Ei, Salz, Weißer Pfeffer Zubereitung: Aus Teigzutaten einen geschmeidigen Teig verarbeiten und in Frischhaltefolie kurz rasten lassen. Semmelwürfel in einer Schüssel mit Sauer- und Süßrahm mischen (Einweichen). Danach Topfen mit den Gewürzen und Ei mit der Semmelknödelmasse einarbeiten. Den Nudelteig ausrollen, die Fülle zu Kugeln formen und auf den Nudelteig legen, den Teig drüber einschlagen und mit der Hand an den Nudelboden andrücken. Ausradeln und die Ränder andrücken.

Mittelkärntner Kasnudel

3 Elisabeth Liegl, Gasthof Liegl Nudelteig: 300 g griffiges Mehl, 2 Eidotter, 2 ganze Eier, 1/2 EL Pflanzenöl, Salz, Wasser nach Bedarf. Zutaten zu Teig verkneten und so lange Wasser dazugeben, bis ein geschmeidiger Teig entsteht. Diesen mit der Hand nochmals durchkneten, zu Kugel formen,mit Mehl bestäuben und in Frischhaltefolie wickeln und kühl ruhen lassen. Dann Teig dünn ausrollen, Kasnudelkugeln in Teig einschlagen, gut verschließen und ausradeln. In kochendes Wasser legen, Herd auf kleine Stufe stellen und Nudeln ca. 6 Minuten siedend ziehen lassen (nicht kochen!) Fülle: 400 g Vollmilchtopfen (am besten von Sonnenalm), 200 g mehlige, gekochte, gepresste Erdäpfel. Nudelminze, Kerbel, Porree, Salz. Minze, Kerbel, Porree fein hacken und mit Salz, Topfen, Erdäpfeln gut verkneten. Kleine Kugeln formen und kühl stellen. Tipp: Nudelminze erkennt man am braun gefärbten Stiel und am kräftigen Geruch der rundlich gefärbten Blätter.

Kasnudel mit Hirse

4 Michael Sicher, Restaurant Sicher Fülle: 500 g Bauerntopfen, 200 g Erdäpfel, 120 g Hirse (gekocht), 1 EL gehackter Kerbel, Minze, Salz, Pfeffer Erdäpfel in der Schale kochen, schälen und aufpressen. Mit Hirse, Topfen, Kerbel und Minze vermengen, mit Salz, Pfeffer abschmecken und in einen Spritzsack füllen. Nudelteig: 350 g Hartweizengrieß, 1 Ei, 2 Dotter, 1 EL Olivenöl, Salz, Wasser Alle Zutaten unter Zugabe von lauwarmem Wasser zu einem glatten (nicht zu festen) Teig kneten. Mindestens eine Stunde rasten lassen. Den Teig dünn ausrollen und die Fülle in kleinen Abständen aufspritzen, Teig darüber schlagen, rund ausstechen, die Teigränder leicht zusammen drücken und in kochendem Salzwasser ca. 3-5 Minuten ziehen lassen.

Glossar Kärntner Nudel – Oberbegriff für gefüllte Nudeln, die eigentlich Krapfen (slowenisch: Krapi) sind Kasnudel – bekannteste Kärntner-Nudel-Variante mit verschiedenen Füllen auf Topfenbasis Sirnati Krapi – Kasnudel auf Slowenisch im Rosental Zilski krapi – Kasnudel auf Slowenisch im Gailtal Krendeln – Fähigkeit, den Rand der Nudel mit den Fingern so zu verschließen, dass ein nettes Ornament entsteht Nudelminze – braune, milde Minze Kefferfil – Kerbelkraut Topfen – Quark Brein – Hirse Brintscheln oder brantscheln – gekochte Kasnudeln anbraten, das macht den Teig knusprig Kletzen – getrocknete Birnen. Als Fülle für süße Nudeln beliebt


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Kasnudeln – einmal anders Es muss nicht immer zerlassene Butter sein: Vier Kärntner Spitzenköche und der Autor präsentieren Alternativen fürs Kärntner Nationalgericht. Sprich: Die Kasnudel bleibt unangetastet die Kasnudel, wird aber mit anderen Soßen bzw. Beilagen kombiniert.

1. Mit Tomatensauce Sissy Sonnleitner ist so was wie die Doyenne der Kärntner Kulinarik. Sie gilt als Meisterin der Karnischen Küche, trägt zwei Gault-Millau-Hauben und lehrt in Kochkursen auch das Krendeln von Kasnudeln. Sonnleitners Nudelteig besteht nur aus Weizenmehl und Wasser. „Kein Salz, kein Öl, kein Ei. 250 Gramm Mehl und ein Achterl Wasser zusammenkneten, danach rasten lassen. Der Teig muss schön kompakt sein“, erklärt sie. Die ideale Fülle? 120 Gramm Hirse – gekocht, gut abgetropft. 250 Gramm heimischer Bröseltopfen , 250 Gramm gekochte, passierte

mehlige Erdäpfel. 2 Esslöffel Zwiebel in zwei Esslöffeln Butter anlaufen lassen, bis alles leicht bräunlich ist. Ein Esslöffel Sauerrahm, zwei Esslöffel Semmelbrösel und zwei bis drei Esslöffel gehacktes Basilikum dazu, alles mit Löffel gut durchrühren. Ja, statt Minze nimmt Frau Sonnleitner Basilikum. Und als Alternative zur zerlassenen Butter serviert sie Kasnudeln auch mit Tomatensoße, die perfekt zur Topfen-Basilikum-Fülle passt. Rezept: In Olivenöl Schalotten und Knoblauch anschwitzen, etwa sechs geschnittene, ungeschälte Tomaten (oder große Dose Pelati) dazu und ca. eine halbe Stunde lang einkochen. Ein Stäubchen Mehl dazu, eventuell eine Prise Zucker, mit Stabmixer aufmixen. Fertig. Als Deko kleine Ofentomaten mit etwas Salz und Zucker bestreuen, mit etwas Öl beträufeln, bei 140 Grad ca. eine halbe Stunde lang im Rohr schmoren.

2. Auf friulanische Art Stephan Vadnjal gilt als Österreichs Großmeister der mediterranen Küche. Kasnudeln muss er oft kochen – privat mit seinen Kindern, die Kasnudeln lieben. Auf 300 g Mehl nimmt Vadnjal zum Teig ein Ei, garniert wird mit brauner Butter: „Fertiges Butterschmalz ist furchtbar, das hat ja keinen Geschmack.“ Für die Alternativvariante nimmt er Anleihen bei den friulanischen Cjalsons (Teigtäschchen). Also geröstete Pinienkerne und warme Sultaninen in brauner Butter, geräucherte Ricotta drüberhobeln und etwas aufgeraspelte oder dünn aufgeschnittene Birne über die Nudeln. Den Teig färbt er mit etwas passiertem Spinat grün ein – das muss aber nicht sein. Geschmack? Süßlich, köstlich! Ein einfaches, schlüssiges Rezept.

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3. Mit Saiblingskaviar Michael Sicher ist bekannt: Für die wahrscheinlich beste Süßwasserfischküche Österreichs – und für den Saiblingskaviar, den er für sich, für Feinschmecker und für die besten Köche Europas erzeugt. Und als Sarah Wiener bei ihm für ihre Sendung ein Kärntner Gericht mit Sicher-Philosophie bestellte, kombinierte er seine Kasnudeln mit Rahmgurken und mit Saiblingskaviar. „Mittlerweile ist das bei uns ein Klassiker auf der Karte“, sagt Sicher. Kein Wunder – es ist so einfach und so wirkungsvoll. Kasnudeln füllt Sicher übrigens mit Bauerntopfen, gekochter Hirse und Erdäpfeln, zum Teig gibt er wenig Ei (ein Ei und zwei Dotter auf 350 g Hartweizengrieß) sowie etwas Kerbel und Minze. Für die Rahmgurken nimmt man zwei Gurken (Kerne entfernen), 1 EL Olivenöl, 2 EL Sauerrahm, den Saft einer halben Zitrone und etwas Salz und Pfeffer. Und wie viel Kaviar auf die Nudeln setzen? Je mehr, desto besser ...

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4. Mit Apfelmus oder Lammragout Gottfried Bachler, Zweihaubenwirt in Althofen, ist ein Ideentausendsassa. Natürlich fällt ihm auch zur Kasnudel einiges ein. Als Erstes ein „Oma-Rezept“: Das Kärntner Nationalgericht „angebrintschelt“ (angebraten) und mit Apfelmus zu servieren. Die Kasnudeln in warmer Butter anbraten, bis sie knusprig sind. Für das Mus die Äpfel entkernen, mit der Schale kochen und zwei Asterl Minze zum Kochen geben. Etwas Zitrone dazu und durch die Flotte Lotte passieren, eher keinen Zucker dazugeben. Uns hat diese Kombi hervorragend geschmeckt. Alternativ passt für Bachler auch Lammragout zu Kasnudeln: 350 g Lamm von der Keule nudelig schneiden, 2 EL Zwiebel oder Schalot-

ten in Butter anschwitzen, Lamm mitrösten, mit etwas Weißwein ablöschen und mit Gemüsefond aufgießen. 1 – 2 TL Pignoli und ungeröstete Pistazien dazu, Thymian, Rosmarin dazu, salzen, pfeffern, am Schluss mit ca. 10 Dezi Süßrahm aufgießen und bis zur gewünschten Konsistenz einkochen. Will man das Sugo kräftig rot haben, gibt man 1 EL doppelt konzentriertes Paradeismark dazu.

5. Mit Tomaten-Mandel-CranberryConfit, Minzöl und Erdäpfelstroh Elisabeth Liegl – sie hat die perfekten Kasnudel von Mutter und Großmutter gelernt – hat ein etwas aufwändigeres, aber umso wirksameres Rezept für die etwas anderen Kasnudeln: Sie stellt ihnen Tomaten-Mandel-Cranberry-Confit zur Seite, träufelt etwas Minzöl darüber und setzt Erdäpfelstroh auf. Zutaten: 2 Schalotten, fein gehackt; 1 Knoblauchzehe, 2 Ochsenherztomaten (oder San Marzano), 20 g gehobelte Mandeln, 20 g Cran-

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berrys, getrocknet und grob gehackt, etwas Olivenöl. 1/2 TL Tomatenmark, Schale und Saft von einer Zitrone, Salz, Pfeffer aus der Mühle, Kerbel fein gehackt. Zubereitung: Tomaten einschneiden, blanchieren, in Eiswasser abschrecken, enthäuten, Kerngehäuse entfernen, Fruchtfleisch in kleine Würfel schneiden. Schalotten und Knoblauch in Olivenöl kurz anschwitzen, Hälfte der Tomaten mit Cranberrys, Tomatenmark und Zitrone hinzufügen. Abschmecken und einkochen, bis Flüssigkeit verdampft ist. Zuletzt restliche Tomaten, Mandeln, Kerbel dazu, nochmals abschmecken. Minzöl: Blätter von der Nudelminze abzupfen, kurz blanchieren, abschrecken. Mit Olivenöl feinst mixen, über Nacht stehen lassen. Dann durch Kaffeefilter abgießen. Erdäpfelstroh: Rohen, mehligen Erdäpfel schälen, in feine Streifen schneiden (oder mit Reibeisen aufreiben). 10 Minuten in kaltem Wasser einweichen, mit Küchentuch abtropfen und in heißem Pflanzenfett unter ständigem Rühren zu Stroh herausbacken.

6. Auf mediterrane Art

Heiße Kasnudeln mit Tomaten-Oliven-Kapern garnieren, ein paar fein geschnittene Ringerl friIch (Heinz Grötschnig, Autor dieser Geschichte) schen, rohen Lauch und etwas hochwertiges gestehe: Außer bei Kochkursen bei SissyWERBUNG SonnOlivenöl und zerlassene Butter drüber, Parme2 MONAT leitner habe ich noch nie eine Kasnudel selbst san drüberreiben. Wer will, kann auch ein paar erzeugt. Ich kaufe sie donnerstags oder samsZucchinistreifen mit anschwitzen, der Fantasie tags am Klagenfurter Benediktinermarkt beim sind da ja kaum Grenzen gesetzt. Kucher-Bauern, bei Wirten (Hafner in Schwabegg, Gasser in Villach, Grünwald in Dellach!) oder aus der Nudelwerkstatt Guttaring. Für das Rundherum lasse ich allerdings meiner Fantasie oft freien Lauf, nur Butter und Schnittlauch sind mir meist zu wenig. Entweder statt Schnittlauch eine saisonal variable Kräutermischung aus dem Garten, kombiniert mit Olivenöl-Butter. Oder kleine, gedämpfte Kartoffelstückerl plus Blätter vom Röhrl (Löwenzahn) bzw. Rucola und mit Kernöl beträufeln schmeGenussvolle–Sinnesfreuden: Ob spontaner Ausflug oder Familienfeier, beim Genussckt gut und schaut interessant wirtaus. Moser finden Feinschmecker jederzeit das passende Ambiente zum Wohlfühlen. Frische, hausgemachte Schmankerln, mit besten Zutaten aus der eigenen Meine Lieblingsvariante ist eine mediterrane: Landwirtschaft und von heimischen Bauern, werden vom Hausherrn persönlich Halbierte Cherrytomaten in Olivenöl anschwitzubereitet. Der gemütliche Gastgarten mit vorbeiplätscherndem Silberbach lädt zen, halbierte schwarze Oliven zum(Taggiasca-OliEntspannen ein. Im Herbst locken gebratene Edelkastanien zur Törggelenjause. ven!) dazu und am Schluss ein paar Kapern. Unterer Markt 17 · 9334 Guttaring · Tel. 04262/8112 Dienstag Ruhetag! gasthof-hotel-moser@aon.at · www.mosergasthof.at

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Genussvolle Sinnesfreuden: Ob spontaner Ausflug oder Familienfeier, beim Genusswirt Moser finden Feinschmecker jederzeit das passende Ambiente zum Wohlfühlen. Frische, hausgemachte Schmankerln, mit besten Zutaten aus der eigenen Landwirtschaft und von heimischen Bauern, werden vom Hausherrn persönlich zubereitet. Unterer Markt 17 · 9334 Guttaring · Tel. 04262/8112

2gasthof-hotel-moser@aon.at MONAT WERBUNG · www.mosergasthof.at

Landgasthof Hafner

Ganztägig warme

Dienstag Ruhetag!

Küche.

Zurück zum Ursprung: Im Landgasthof Hafner der Familie Rupitz können Gäste neben bodenständiger Hausmannskost, knuspriger Pizza und Fischspezialitäten den „Jauntaler Had´n“ u.a. in Form von köstlichen Hadnkranznudeln, Hadnravioli oder der legendären Hadntorte verkosten. Täglich frische Mittagsmenüs. Freitags ab 18 Uhr Calamari. Freitag bis Sonntag ab 18 Uhr ofenfrische Pizza. Mo und Di Ruhetag! Landgasthof Hafner, Oberdorf 14, 9155 Neuhaus, Tel.: 04356/2044, E-Mail: hafner@hadnwirt.info, www.hadnwirt.info

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Gasthaus Ogris


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Bei ihnen kann man gut Kasnudeln essen - oder fertige Nudeln kaufen

Gute Kasnudeladressen Einige der vielen Kärntner Gasthäuser, die Kasnudeln selbst erzeugen und dabei für gute Qualität bekannt sind. Liegl, St. Peter ob Taggenbrunn: Wunderbar kleine, feine Kas-, Fleischund Kletzennudeln. Am besten gemischten Nudelteller bestellen. Grünwald, St. Daniel im Gailtal: Die größte Auswahl an verschieden gefüllten Kärntner Nudeln. Im Oktober besondere Nudelwochen, dann gibt’s 30 verschiedene Füllen in den „Krapfen“. Hafner, Schwabegg (nahe Bleiburg): Großes Landgasthaus, die Kasnudeln mit Semmel-Rahm-Fülle sind extra flaumig. 1 Sissy Sonnleitner, Mauthen: Die Doyenne der Kärntner Küche kocht große, im Geschmack sehr geradlinige Kasnudeln. 2 Gasser, Villach: Landgasthaus in Vassach, am Stadtrand von Villach – großartige Kas-, Fleisch- und Kletzennudeln. Groß, trotzdem nicht zu teigig. 3 Kassl, Guttaring: Eines unserer Lieblingslandgasthäuser, selbstredend kommen die Kasnudeln aus eigener Produktion. 4 Moser, Karnburg: Landgasthaus bei Klagenfurt, der gemischte Nudelteller

ist hier ein Klassiker. Auch angebrintschelte Kasnudeln. Kaufmann & Kaufmann, Villach: Beliebtes, engagiertes Stadtgasthaus, sehr gute Kasnudeln. Dorfwirt, Dellach im Gailtal: Wurde uns von Grünwald-Wirtin Ingeborg Daberer als Kasnudelgasthaus empfohlen. Tschebull, Egg am Faaker See: Das Kärntner Wirtshaus schlechthin, natürlich mit hausgemachten Kasnudeln. Bachler, Althofen. Vielseitiges Restaurant mit von Slowfood ausgezeichneter Küche. Die Kasnudeln sind natürlich hausgemacht. Viele Kochkurse! Gipfelgasthaus Magdalensberg: Bekannt für herrliche, meist nebelfreie Aussicht und für sehr gute Kasnudeln. Kleinsasserhof, Kleinsass ob Spittal: Herrlich kunstsinnig und schräges Gasthaus, Kasnudeln nach einem Rezept von Tante Trude. Dermuth, Klagenfurt. Alteingesessenes Gasthaus im Ortsteil St. Martin, sehr gute (auch angebratene) Kasnudeln. Gelter, Goggerwenig bei St. Veit: Günstiges Landgasthaus mit Speisekarte im Kärntner Dialekt und auf diese gehören natürlich auch Kasnudeln.

Pumpe, Klagenfurt: Kauft zwar die Kasnudeln zu – aber es sind besonders gute aus einer Ein-FrauManufaktur.

Kärntner Nudeln fertig kaufen Norische Nudelwerkstatt, Guttaring. Auch Nudelversand für ganz Österreich. (0 42 62) 50 052, www.nudl.at Torbauer, Friesach. (0 42 68) 25 75, www.torbauer-nudel.at 5 Familie Sutterlüty: Stand am Klagenfurter Benediktinermarkt, samstags direkt am Platz (südseitig) 6 Josef Kucher: Stand am Klagenfurter Benediktinermarkt, donnerstags und samstags in der Lidmannskygasse. Familie Frank: Stand am Klagenfurter Benediktinermarkt, samstags direkt am Platz (südseitig) Nudlschmiede: Kleines Geschäft am Benediktinermarkt, Klagenfurt. Produktion in Guttaring, (0 42 62) 51 215, www.nudl-schmiede.at Und: Kasnudeln gibt es bei vielen Wirten, Fleischhauern, in Kärntner Supermärkten, in Feinkostgeschäften (z. B. Jäger, Klagenfurt), auf Wochenmärkten.


Kärntens schönste Landgasthäuser 2 MONAT WERBUNG

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Gasthof Grünwald

e Küche. Durchgehend warm

Kreative Hausmannskost, original Kärntner Schmankerln und immer einen Grund zum Einkehren bietet das typische Dorfwirtshaus der Schwestern Ingeborg und Gudrun Daberer. Schwein, Rind und Kalb sowie viele andere Produkte stammen hier aus eigener Landwirtschaft. Ab 9. Oktober können im Rahmen des alljährlichen „Nudl Kudl Mudl“ über 30 Nudelspezialitäten verkostet werden. Betriebsurlaub im November, dienstags Ruhetag. Tgl. von 8.00 - 24.00 Uhr geöffnet. Gasthof Grünwald, St. Daniel 17, 9635 Dellach/Gail Tel. 04718/677, E-Mail: gruenwald@dellach.at , www.gruenwald.dellach.at

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Landgasthof Papitsch Mit spürbarer Herzlichkeit, Kompetenz und Engagement führen Ingrid & Gottfried Bachler ihr Restaurant. Bevorzugt werden die Erzeugnisse aus den österreichischen Genuss Regionen, die kreativ und geschmackvoll veredelt werden. Die Weinempfehlungen der charmanten und gaumensicheren Sommeliere, denen man sich blind anvertrauen kann, sind perfekte Begleiter zu den servierten Gerichten. Restaurant Bachler, Silberegger Straße 1, 9330 Althofen, Tel. +43 4262 3835, Fax: +43 4262 3835 4, restaurant@bachler.co.at, www.bachler.co.at

Ein bisschen Toscana-Feeling gefällig? Im Landgasthof Papitsch erwartet Genussspechte bodenständiges Wirtshausflair, gepaart mit italienischer Lebensfreude. Gastgeber Gerald „Gerry“ Strauss begeistert seine Gäste mit köstlichen Schmorgerichten, Backhendl und Stockfisch. Außerdem kredenzt der SzeneKochkünstler frischen Fisch sowie feine Lammgerichte oder herzhafte Steaks. Mi. bis Sa. tgl. ein Mittagsgericht – wahlweise mit Salat oder Suppe um 8,50 Euro. Landgasthof Papitsch, Feschnigstraße 214, 9020 Klagenfurt. Tischreservierung unter 0463/440331, Öffnungszeiten: Mi. bis Sa. 11 – 23 Uhr, So. 11 – 20 Uhr, ab November auch dienstags geöffnet, www.landhaus-papitsch.at

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Restaurant Bachler

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i. Ruhetag

Mo. und D


WINTERLUST Kennen gelernt habe ich den Winter in Kärnten auf Skiern. Jetzt bin ich verliebt. In die sonnigen Natureisflächen, Langlaufloipen und Rodelbahnen. Nirgendwo begrüßt mich der Winter schwereloser als hier. Ob beim Schneeschuhwandern durch den Latschenwald. Oder beim Blick aus der Therme auf das Panorama der Alpensüdseite. So sieht sie aus, die Winterlust, die man jetzt buchen kann!

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WENN SICH DIE WINTERNACHT ÜBER KÄRNTEN LEGT Die Natur lässt sich in der Dunkelheit der Nacht weit intensiver wahrnehmen als untertags. Beim Eintauchen in die glitzernde Schneeidylle wie aus dem Bilderbuch: Romantischer Mondschein und der funkelnde Sternenhimmel ergeben eine unvergleichliche Atmosphäre. Auf der winterlichen Südseite der Alpen.

Kilometer langen Naturrodelbahn St. Paul. Wer lieber bei Tageslicht Schlitten fährt, ist zum Beispiel auf der acht Kilometer langen Naturrodelbahn auf der Sonnalm Stubeck bei Gmünd gut aufgehoben.

Auf Schneeschuhen geht es bei Mondlicht durch tief verschneite Landschaften. Schritt für Schritt erobern wir das Rosental und den Dobratsch. Die Wanderung auf die Millstätter Alm lohnt sich besonders: Während das Klirren der Sektgläser in der Sternennacht verhallt, werden schon die Kerzen für das Candle-Light-Dinner in der Hütte entzündet. Unten am Ufer des Millstätter Sees von der schwimmenden Pyramide Kap 4613 aus duftet es schon nach Glühwein und heißen Maroni.

Skibegeisterte, die früh raus wollen, werden in Bad Kleinkirchheim reichlich belohnt: Nicht nur, dass sie der Skikaiser Franz Klammer zu einem gemeinsamen Frühstück begleitet, von 7.30 bis 9.30 Uhr steht „Wonnewedeln“ beim „Ski vor 9“ mit dem Olympiasieger auf dem Programm. Wenn sich die Sonne langsam hinter den Bergen verneigt, ersetzt Flutlicht beim Nachtskifahren auf dem Klippitztörl im Lavanttal und auf dem Nassfeld ihr Strahlen. Apropos Nassfeld: Hier stellen jedes Jahr auch hunderte mit Stirnlampe ausgestattete Tourenskifahrer ihr Können beim nächtlichen, grenzüberschreitenden Nassfeld-Ski-Alp-Bewerb unter Beweis. In Tröpolach steht im heurigen Winter erstmals auch eine beleuchtete Biathlonschleife beim Nordic Competence Center zur Verfügung.

KURVIGE RODELSTRECKEN FÜR NACHTEULEN Dass Nachtaktive nicht nur wandern, beweist das Nachtrodeln bei Flutlicht. Wie auf den drei beleuchteten Strecken in der Region Nassfeld-Pressegger See, der Kaiserburgbahn in Bad Kleinkirchheim oder von der Gamskogelhütte zur Katschberghöhe. Auch im Lavanttal geht Rodlern ein Licht auf: Auf der zwei

PISTEN UND ROUTEN FÜR NACHTSCHWÄRMER

BEEINDRUCKENDE STERNBILDER AM GROSSGLOCKNER Die wöchentliche Sternennacht am Großglockner verzaubert Heiligenblut. Dazu locken Schnupperskitouren mit Bergführern, Schneeschuhtouren zu den Steinböcken im Nationalpark, abendliches Eisklettern oder eine Zeitreise auf Pferdeschlitten in ein Almdorf wie anno dazumal. Den Skiurlaub bereichern „Sonne und Mond“ um bezaubernde Augenblicke am Mölltaler Gletscher. Jeden Freitag im Winter wird nach dem Sonnenuntergang am Gletscher zum Bergrestaurant Eissee hinunter-

geschwungen, wo ein Dinner über den Wolken wartet. VOLLMONDAUFGUSS FÜR ALLE, DIE NICHT SCHLAFEN KÖNNEN In diesem Winter hält in den Vollmondnächten in der KärntenTherme in Warmbad-Villach die Sauna nämlich bis 1 Uhr offen. Zuerst den Mitternachtsaufguss auskosten und dann den leuchtenden Himmelskörper auf der Frischluftterrasse vom Panorama Whirlpool aus verfolgen, ein unvergesslicher Augenblick! SCHWINGENDE ABENDKULINARIK IN DER GONDEL In der neuen „Schmankerlgondel“ in der Kabine des Millennium-Express am Nassfeld verkostet man während des Nachtskilaufs würzigen Gailtaler Speck und Käse. Gemütlich wird es auch im Restaurant „L`Onda – Die Welle“ des 1. Kärnten Badehauses am Millstätter See, wenn die Sonne hinter den Bergen versinkt. Verwöhnt von regionalen Köstlichkeiten aus der Kärntner AlpenAdria-Küche. Das neue Kärnten Winter-Reisemagazin erhalten Sie kostenlos bei: Urlaubsinformation Kärnten T: +43(0)463/3000 E-Mail: info@kaernten.at www.kaernten.at


Tonnenweise Tr端ffel


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alpe adria magazin

trüffel

Edelpilzherbst im Schlaraffenland: In guten Jahren werden in Istriens Wäldern bis zu acht Tonnen Trüffelpilze geborgen. Die weltberühmten weißen Tartufi feiern ihre Hochsaison zwischen September und Dezember. KARIN HAUENSTEIN-SCHNURRER TEXT A.R.T.-REdAKTIoNSTEAm, HEINz GRöTSCHNIG, KARlIC, NATURA TARTUfI, KoNobA RINo, TVb ISTRIEN, zIGANTE FOTOS

T

artufi! Bereist man Istrien im Herbst, sind sie allgegenwärtig. Nahezu jedes Restaurant, jede Konoba offeriert Trüffelgerichte, mehrtägige Volksfeste werden zu Ehren der wertvollen Edelknolle gefeiert und der sonst eher verschlafene, winzige Ort Livade mutiert mit seiner Trüffelmesse an sieben Herbstwochenenden zum Hot-Spot für Gourmets. Nachts und in der Früh sieht man die tartufai, Istriens Trüffeljäger, am Waldrand parken, wo sie ihre Hunde aus dem Kofferraum springen lassen und mit ihnen im Gestrüpp verschwinden. Wir werden uns mit einem von ihnen auf die Suche machen, aber vor allem anderen wollen wir die Edelknolle so „waldbodenfrisch“ wie möglich genießen. „Ab Mitte September sind unsere Tische an Wochenenden fest in österreichischer Hand“, sagt Mira Zrnic´, Wirtin und Köchin der gemütlichen Konoba „Stari Podrum“. „Das sind tolle Gäste, mit Freude an gutem Essen und Lust auf Trüffel, Trüffel, Trüffel“. Ein Wunsch, den Mira und ihre Tochter Ingrid nur zu gerne erfüllen. Affiniciados beginnen ihr Menü mit Trüffelschmalzbrötchen vom Rost, lassen Trüffelpasta und/oder getrüffeltes Carpaccio vom (istrianisch autochthonen) Boškarin-Rind folgen und kommen an einem der sensationellen Steaks von der offenen Feuerstelle kaum vorbei – großzügig getrüffelt natürlich. Dazu das ein oder andere Glas Wein, bevorzugt vom nahen Weingut Kozlovic´, und das Glück ist perfekt. Gerade in Herbst und Winter, der Saison der weißen Trüffel, finden sich in Istrien dutzende tolle Adressen zum Trüffelessen und jede hat ihren eigenen Charakter.

Immer der Nase nach Wie ein kleiner Bulldozer düst Blacky mit der Schnauze am Boden durch den Wald. Wir begleiten Ivan Karlic´ und seinen schwarzen Mischlingshund auf der Suche nach Sommertrüffeln. Nur ein Hund wird dazu benötigt, während die tartufai in der Saison der weißen Trüffel mit drei oder mehr Tieren unterwegs sind. „Schu, schu“, ruft Ivan dem Tier immer wieder zu, „such, such“. Plötzlich hält

Blacky inne, verweilt mit der Schnauze einen Moment starr am Boden und beginnt dann eifrig zu graben. Ivan eilt zum Tier und schiebt es lobend beiseite. Sehr vorsichtig, nur mit dem Finger im Erdreich grabend, legt er eine warzige schwarze Knolle frei. Ganz offensichtlich genießt er den Moment. „Sehen Sie hier die winzige Nabelschnur zwischen Trüffel und Baumwurzel?“ Wahrscheinlich behandeln nicht alle tartufai ihren Fund so zärtlich, aber jeder von ihnen muss darauf achten, dass die Wurzeln bei der Suche nicht beschädigt werden, damit die in enger Symbiose gedeihenden Trüffelpilze weiterwachsen. Blacky wird mit Hundesnacks belohnt und Ivan überdeckt die Fundstelle mit Erde. Später zeigt er uns den ersten kleinen Trüffelgarten Istriens, den seine Familie vor sechs Jahren angelegt hat. Dazu pflanzte man Eichenbäumchen, die mit Trüffelmyzel geimpft wurden. Nach zehn bis zwölf Jahren kann man die ersten schwarzen Trüffel ernten und Ivan ist zuversichtlich: „Es haben sich bereits Kreise um die Baumstämmchen entwickelt, auf denen kein Gras mehr wächst. – Ein Zeichen, dass sich unter der Erde Pilze entwickeln.“ Ivans Großvater war vor vierzig Jahren der erste tartufai im Ort und legte den Grundstein für den Trüffelhandel, den seine Tochter Radmilla mit ihrem Mann später aufbaute. 200 Trüffeljäger beliefern die Familie, die wiederum Hunderte Restaurants beliefert. Radmila bereitet uns eine Trüffeleierspeis zu, während wir Trüffelkäse, -paste, und -wurst verkosten. Auch sie war schon als zehnjähriges Mädchen mit den Hunden im Wald unterwegs – und genießt dies bis heute: „Die Trüffelsuche gibt mir so einen speziellen Adrenalinkick!“

Entdeckung einer Diva Warum sprachen bis vor zehn Jahren eigentlich alle nur von italienischen Alba-Trüffeln als wertvollster Trüffelsorte, obwohl die istrianische Qualität vergleichbar ist? Vielleicht, weil Istrien 1930, als man die weiße Trüffel dort zu suchen begann, zu Italien gehörte und die Italiener bereits Erfahrung mit dem Bodenschatz hatten. Tatsäch-

Funktionieren nur im Team: Baumwurzel und Trüffelpilz sowie Trüffelhund und Trüffeljäger


Info

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Kleine Trüffelkunde

Familie Karlic’ mit einem Trüffelbäumchen. Trüffelhändler Ipša mit der Autorin. „Tuber aestivum“ ist die preisgünstige schwarze Sommertrüffel

lich war dieser den Istrianern sehr lange völlig unbekannt. Trüffelhändler Klaudio Ipša, dessen Familie auch feine Olivenöle produziert, erzählt gerne von seinen Eltern, die in jungen Jahren mit dem Boškarin-Rind einen Baum aus dem Waldboden gezogen hatten und sich über die unzähligen, intensiv duftenden Knollen an dessen Wurzeln wunderten. Freilich haben sie nicht gewagt, diese zu essen – bis ihr Sohn später mit dem Trüffelhandel begann. Die weiße Trüffel, „tuber magnatum pico“, die nur in Istrien und Norditalien gedeiht und derzeit mit 5.000-6.000 Euro pro Kilo gehandelt wird, lockt die meisten Feinschmecker an. Es lohnt sich allerdings, auch die viel günstigeren schwarzen Trüffelarten zu probieren, die ganzjährig in vier Arten präsent sind und so manchem sogar noch besser schmecken. Die Lieblingstrüffel der Franzosen etwa ist die schwarze Wintertrüffel „tuber melanosporum“, besser bekannt unter dem Begriff Périgord Trüffel, deren Saison im Januar beginnt. Auch Damir Modrušan, Küchenchef im noblen Trüffelrestaurant Zigante, mag diese Gattung am liebsten. „Mit ihr lassen sich die besten Gerichte zubereiten.“ Nach drei Jahren Wanderschaft ist der Koch wieder an den Herd in Livade zurückgekehrt und das kulinarische Erleben passt nun wieder mit dem tollen Weinangebot und dem freundlichen Service zusammen. Durch die geschickte Vermarktung einer 1,3 Kilo schweren weißen Riesentrüffel gelangte Giancarlo Zigante 1999 ins Guinnessbuch der Rekorde und wurde berühmt. Die ganze Familie ist mit Trüffelhandel, der Produktion von Trüffelprodukten und dem Restaurant beschäftigt. Dort begegnen wir auch Giancarlos Sohn Adriano, der wie jeder Trüffeljäger bereits im Mai weiß, ob die Saison der wertvollen weißen Trüffel zwischen Oktober und Dezember gut sein wird. „Winter und Frühling waren feucht, und es hat mindestens einmal in der Woche geregnet“ sagt er. „Das ist einfach optimal.“ – Auf nach Istrien! ■

Trüffelpilze gedeihen unterirdisch in Symbiose mit den Wurzeln von Eiche, Pappel, Weide, Linde und Nussbaum; schwarze 2-10 cm und weiße bis zu 20 cm tief. Istrien zählt zu den wichtigsten Fundgebieten Europas. Die dortigen Trüffelregionen erstrecken sich von Buzet und Lupoglav im Nordosten, den Fluss Rasa im Gebiet Labin entlang bis nach Pazin im Süden. Hauptfundgebiet: die Eichenwälder des Mirnatales. Mehr als 1.500 lizenzierte Trüffelsucher mit einem Vielfachen an Hunden sind auf der Halbinsel unterwegs. 9 von 25 zu findende Sorten sind essbar; vier davon werden gezielt vermarktet: Die wertvolle weiße Wintertrüffel „Tuber magnatum pico“ (ab Mitte Sept. bis Mitte Januar; 5.000-6.000 EUR/kg), die aromatische schwarze Wintertrüffel „tuber melanosporum vitt.“ (ca. Jan. bis März; 600-1.200 EUR/kg ), die verbreitete schwarze Sommertrüffel „tuber aestivum“ (150-400 EUR/kg) und die milde schwarze Herbst/ Wintertrüffel „tuber brumale“ (ca. Oktober bis Mitte März.; 150-400 EUR/kg). Während man schwarze Trüffelarten züchten kann, blieb die weiße Trüffel trotz unzähliger Versuche ein unkontrollierbares Geschenk der Natur.

Richtige Zubereitung

1 Da die Edelknolle rasch an Aroma verliert, sollte man sie ehestmöglich verzehren. Für die Heimreise am besten vom Händler vakuumieren lassen. Zuhause gleich öffnen. Etwa 8 Tage halten sich Trüffel im Kühlschrank aber ganz gut: in Küchenpapier wickeln (saugt Feuchtigkeit auf), in ein Schraubglas geben; Papier täglich einmal wechseln. Weiße Trüffel dürfen nur mit einer weichen Bürste gereinigt und nicht gekocht, sondern nur roh in/über ein Gericht gerieben werden. Schwarze Arten kann man waschen und sie sind auch zum Kochen geeignet. Grundsätzlich benötigt die Edelknolle zur Entfaltung ihres Aromas einen Geschmacksträger; etwa Butter, Obers oder Eigelb. Am elegantesten und auch ehrlichsten schmeckt sie in Eierspeis (in Istrien „fritaja“). Nudelgerichte sind die Klassiker. Tipp von Zigante-Küchenchef Damir Modrušan: „Lagern Sie Trüffel-

2| butter im Gefrierschrank. Mit al dente ge-kochter Pasta, etwa istrianischen Fuži und wenig frisch geriebe-nem Parmesankäse mischen und reichlich frische Trüffel darüber hobeln. Das ist ganz einfach, leichter als die Variante mit Suppe und Obers und schmeckt köstlich.“ Trüffelbutter und Fuži sind u. a. in Zigante-Shops erhältlich.

Auf den Hund gekommen 2 Früher wurden zur Trüffelsuche oft geschlechtsreife weibliche Schweine eingesetzt, denn das Aroma der Pilzknolle ähnelt dem Sexuallockstoff des Ebers. Die Rüsseltiere verteidigen ihren Fund aber recht frech gegenüber ihrem tartufai und beschädigen in ihrer Euphorie oft die sensible Wurzel-Pilz-Symbiose, sodass keine Trüffel mehr nachwachsen kann. Aus diesem Grund wurden Schweine für die Trüffelsuche in Italien auch verboten. In Istrien wird schon immer mit Hunden gesucht. Mischlingshunde eignen sich dafür sehr gut. Sie werden mit trüffelölgetränktem Brot oder unverkäuflichen Trüffeln trainiert und lernen im Wald von den erfahrenen Tieren. Im Gegensatz zu uns Menschen mit läppischen 5 Millionen Riechzellen, besitzen Hunde 85 bis 225 Millionen. Sie können sogar stereo riechen und zwischen den Nasenlöchern differenzieren.

Trüffel essen

Im Vergleich zum Rest der Welt gehen die Istrianer sehr großzügig mit der Portionierung der Trüffel um, insbesondere in den Konobas des Hinterlandes. Oft wird die Edelknolle auch fein gerieben, was im Vergleich mit gehobelten Trüffelscheiben zwar optisch weniger elegant ist, den Geschmack aber verstärkt. Unter der Dachmarke „Tartufo Vero“ (ehrliche Trüffel) verpflichten sich einige Gasthäuser zur Einhaltung von essentiellen Qualitätskriterien bei der Trüffelverarbeitung (es sollte kein Trüffelöl zum Einsatz kommen). Alle Mitglieder + viele Infos über Istriens Kulinarik: www.istria-gourmet.com AGROTOURISMUS TONČIC’. Bauernhof-Konoba in den Bergen oberhalb von Livade. Tolle Aussicht. Pršut, Käse, Gemüse und Fleisch aus eigener Herstellung; ehrliche Trüffelgerichte – der Besitzer ist Trüffelsucher in 4. Generation. Tipp: Getrüffelte „Vratina“ (Schweinenacken). Zrenj, Čabarnica 42, (00 385 52) 64 41 46.


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DOLINA. Einfache EinheimischenKonoba mit Trüffelgerichten „wie von Mama“. Livade / Grandinje, Cernekov Breg 44, (00 385 52)66 40 91. 3 STARI PODRUM. Verfeinerte traditionelle Küche mit Frischeprodukten. Exzellente Steaks von der offenen Feuerstelle, sehr gute Pasta – auf Wunsch alles getrüffelt. Gemütlich! 1 Gault-Millau-Haube. Momjan, Most 52, (00 385 52) 77 91 52. 4 LA PARENZANA. Urige Konoba mit toller traditioneller Küche im österreichisch geführten Landhotel. Gourmetpackages und Kochkurse. Sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Buje / Volpia, (00 385 52) 77 74 60, www.parenzana.com.hr. 5 MONDO. Nettes kleines Restaurant in der Altstadtgasse. Ganzjährig Trüffelgerichte; ordentlicher Hauswein. Die New York Times schrieb: „It is what eating in the old world should feel like.“ Motovun, Barbacan 1, (00 385 52) 68 17 91. MORGAN. Eldorado für Fleischtiger (im Herbst/Winter immer auch getrüffelt). Hervorragende Weinkarte. 1 Gault-Millau-Haube. Brtonigla/ Bracanija 1, (00 385 52) 77 45 20. MALO SELO. Urige Konoba mit Fleisch-, Fisch- und bodenständigen Trüffelgerichten. Tipp: Ravioli mit Trüffeln. Gutes Preis-Leistungsverhältnis. Buje /Fratrija, (00 385 52) 77 73 32. KONOBA BUŠČINA. Super Adresse für einen kulinarischen Streifzug durch Istriens vielfältige traditionelle Küche – Fisch und Fleisch; natürlich auch getrüffelt. Schöne Terrasse; Kinderspielplatz. Umag / im Örtchen Buščina 18, (00 385 52) 73 20 88, www.konoba-buscina.hr. POD VOLTOM. Zu herrlicher Aussicht über das Mirnatal lassen sich in diesem Familienbetrieb bodenständige (Trüffel-)Gerichte genießen; einmalig mit Sonnenuntergang. Motovun, Trg Josef-Ressel 6, (00 385 52) 68 19 23. 6 RINO. Gemütliche Konoba im Weingut Prelac. Gute Trüffelgerichte und typisch regionale Hausmannskost. Die besten Hausweine: Refošk und Refošk Rosé. Momjan, Dolinja Vas 23, (00 385 52) 77 91 70, www.prelac.hr. AGROTOURISMUS TIKEL. Direkt beim Trüffeljäger und mit weitem Blick über die Trüffelwälder schmecken getrüffelte Fuži oder Gnocchi besonders authentisch. Ferienwohnungen. Karojba/Spinovci, (00 385 52) 68 34 04.

KONOBA VRH. Trüffelgerichte stehen in diesem auch von Einheimischen gerne besuchten Familienbetrieb immer auf der Karte; gutes Preis-Leistungsverhältnis. Tolle Aussicht von der Terrasse. Buje, Fratrija 1, (00 385 52) 77 73 32. 7 RESTAURANT ZIGANTE. Elegantes Restaurant im Herzen der Trüffelregion. Trüffelpackages mit 4-gängigem Abendmenü und Übernachtung im Haus (4-Sterne-Komfort) ab ca. 140,Euro p. P.; eine Gault-Millau-Haube. Livade 7, (00 385 52) 66 43 02, www.restaurantzigante.com. Zum intensiv-würzigen Aroma der weißen Edelknolle und der Wintertrüffel tuber melanosporum trinken sich kräftige, komplexe lokale Weine sehr gut, etwa „Grand Malvazija“ und „Gran Ternan“ von Coronica, die Cuvée „Ottocento“ und der Malvasier „Sv. Jabob“ von Clai, die weiße 7-Rebsorten-Cuvée „Ines u Bijelom“ von Roxanich, ein Teran von CUI oder Benvenuti oder ein Pinot Noir von Bolfan. Schwarze Sommertrüffel werden auch von fruchtigen Malvasiern super begleitet. Ein Misal-Sekt von Persuric oder der tolle neue Winzersekt von Clai passen zu schwarz und weiß; immer und überall. Weingut Bolfan = Zentralkroatien; alle anderen Istrien.

der Trüffelhype dort seltsame Blüten, wie etwa bei Aleksa Bibulic’ („Motovun Traditions“), der, bevorzugt an Russen, in Olivenöl eingelegte Trüffel verkauft, in deren Flasche Blattgold herum schwimmt (750 ml / ca. 60 EUR). 8 KARLIC’ TARTUFI. Im Örtchen Paldini (12 km von Buzet). Neuer Shop mit frischen und schockgefrosteten Trüffeln sowie Trüffelprodukten; authentische Trüffelsuche mit Ivan und seinen Hunden nach vorheriger Vereinbarung. Verkostung von Trüffelprodukten. Buzet, Paladini 14, (00 385 52)66 73 04, www.karlictartufi.hr. IPŠA. Oberhalb von Livade im MiniDörfchen Ipši führt Familie Ipša einen kleinen Shop mit dem tollen eigenen Olivenöl und frischen Trüffeln der Saison. Sehr gute Qualitäten! Livade/Ipši 10, (00 385 52) 66 40 10 9 NATURA TARTUFI. Empfehlenswerte Manufaktur und Verkaufsadresse von Trüffel und Trüffelprodukten. Buzet/Mala Huba, Srnegla 21, (00 385 52) 66 29 75, www.naturatartufi.com. 10 ZIGANTE-SHOPS. Elegante Shops mit frischen Trüffeln der Saison, Trüffelprodukten, istrianischen Weinen und typischen Teigwaren in den Orten Livade, Buje, Buzet, Motovun und Grožnjan; www.zigantetartufi.com.

Trüffel-Shopping

Erleben & Feiern

Weine zur Trüffel

Am sichersten kauft man frische Trüffel direkt beim Bauern/Händler. Die Knolle sollte sich knackig-fest anfühlen und gut riechen. Trüffelprodukte wie Trüffelkäse und -würste, Trüffelpaste, -salsa, -butter, -aufstrich, -grappa und -honig lassen sich prima mitnehmen. Seit Juli 2013 ist Kroatien Mitglied der EU und es gibt keine Warenkontrollen mehr an der Grenze (nur Personenkontrollen).

Chinatrüffel

Es wird oft kolportiert, dass in Istrien Schindluder mit weißen Trüffeln aus China getrieben wird, was bei Frischware kein Problem darstellen würde, weil man den Unterschied sofort bemerkt: Chinatrüffel haben nahezu kein Aroma. Eingelegte weiße Trüffel sollte man nur bei einem Händler seines Vertrauens kaufen.

Kurioses aus Motovun In der zur Altstadt aufsteigenden Straße von Motovun gibt es gleich mehrere Shops, die allerdings sehr touristisch sind. Unter anderem treibt

AUF TRÜFFELJAGD. Einen tartufai bei der Trüffelsuche begleiten kann man u. a. bei Karlic’ (zwischen 10 und 65 Euro p.P., je nachdem, wie groß die Gruppe ist) und Tikel (ähnlich) sowie in kleinen Gruppen bei Trüffelkönig Zigante, wobei die Gäste dort ihren Fund behalten dürfen (3-4 Stunden schwarze Trüffel 250 € / weiße 350 € (deutschsprachige Anfragen bei Vanja Kajic’ unter (00 385 91) 47 77 410). Siehe Adressen. 11 TRÜFFELMESSE. An sieben Herbstwochenenden (22. 9. –3. 11. 2013) lässt Trüffelkönig Zigante in Livade die weiße Trüffel hochleben. Trüffelauktionen und Ausstellungen, Kochshows mit nationalen und internationalen Köchen, Trüffelsucher-Vorführungen. www.truffelmesse.com VOLKSFESTE: 06. 10. „Bela nedeja“ mit Trüffeln und Trüffelgerichten in Sovinjak; 7. 9. sowie 2. + 3. 11. in Buzet. WEIN & TRÜFFEL. 28. - 29. 9. IV. TeTa – Teran- und Trüffel-Festival in Motovun.

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Wohnen

Buchtipps „Istrien“ – kompetenter Reiseführer von Lore MarrBieger aus dem Michael-MüllerVerlag, 15,90 Euro. „Istrien“ – Reiseführer für individuelles Entdecken, Werner Lips, Reise-Know-how, 14,90 Euro „Auf nach Istrien – 55 Reiseverführungen“ – Verborgenes, Skuriles. Lidija Klasic, Folio Verlag, 15,95 Euro

Für ein authentisches Trüffelerlebnis wohnt man bestenfalls im Hinterland, umgeben von Trüffelwäldern und dem Gebell der Trüffelhunde. 12 KARLIC’ TARTUFI. Schönes Steinhaus für 12 Personen mit Wohnzimmer, Küche, 5 Schlafzimmern mit eigenen Bädern, Billardzimmer sowie großem Garten mit Pool, direkt neben der „Trüffelfamilie“. Haus pro Tag 285 EUR. Buzet/Paladini 14, (00 385 52)66 73 04, www.karlic-villamaslina.com. 13 HOTEL VELA VRATA. Gastfreundliches neues Boutiquehotel. Wellnessbereich und Indoor-Pool. Gutes Restaurant mit Terrasse in der Altstadtgasse. ÜN p. P. 44 – 49 EUR. Buzet, (00 385 52) 49 47 50, www.velavrata.net. 14 HOTEL KAŠTELL. Familienbetrieb im Burgstädtchen Motovun hoch über dem Mirnatal. Sehr gutes PreisLeistungsverhältnis, Pool und Saunaoase, hübscher Garten. ÜN p. P. 41,50 – 81 EUR. Motovun, (00 385 52) 68 16 52, www.hotel-kastel-motovun.hr

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HOTEL SAN ROCCO. 4-Sterne-Landhotel mit 14 Zimmern im liebevoll restaurierten Steinhaus mit Wellnessoase, Sauna, großem Gartenpark mit Pool und ambitioniertem Restaurant. ÜN p. P. Zimmer 60 – 105, Suite 170 EUR. Brtonigla, (00 385 52) 72 50 00. HOTEL ZIGANTE. Vier Komfortzimmer direkt beim Trüffelrestaurant. Besonders ideal, wenn man vorher das Restaurant beehrt oder eine Trüffelsuche begleitet. ÜN p. P. 50 – 90 EUR, Livade, (00 385 52) 66 43 0, www.livadetartufi.com

888 24, www.istrien.info • Tourismusverband Istrien: www.istra.hr

Qualitätsmarke für private Appartements Die grün-blaue Qualitätsmarke „Domus Bonus“ an Privatappartements oder Ferienwohnungen steht für angenehme Standards wie 24-Stunden-Aufnahme, großzügige, gepflegte Räumlichkeiten, separater Eingang, SAT-TV, Klimaanlage, Sanitärkomfort, Hygiene sowie sicheren Parkplatz. www.domus-bonus.com

Vermittler von Appartements und Ferienhäusern

Anreise

• I.D. Riva Tours GmbH, www.kroatien-idriva.de • www.kroatien-idriva.de Novasol: (00 49 40) 23 88 59-0, www.novasol.de • Agentur Villasforum: (00 49 521) 920 1 980 1, www.villasforum.de • Adria 24 GmbH, Reisevermittlung: (00 49 89) 721 010

Mit dem PKW aus westlicher Richtung über (die Autobahnen in) Slowenien oder Italien. Die mautpflichtige istrische Autobahn (einige Teile noch Schnellstraße) „Istrisches Y“ führt zu den Dörfern Zentralistriens. Aus östlicher Richtung (kroatische Autobahnen aus Zagreb oder Split oder Rijeka) erreicht man Istrien über den Tunnel Učka bei Opatija.

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Reisen fürs Selbstgefühl

Maja Haderlap vor der Eiger Nordwand (links) und auf Sri Lanka

Maja Haderlap im Reisefragen-Wordrap. Die 2011 mit dem Bachmannpreis ausgezeichnete Kärntner Schriftstellerin plaudert über liebste Reiseziele, No-go-Souvenirs und lautstarke Massentouristen. HEINz GRöTSCHNIG INTERVIEW mAX AmANN FOTOS

An welche Reise erinnern Sie sich am liebsten?

An eine nach Sri Lanka. Ich konnte mich dem asiatischen Land Schritt für Schritt annähern und hatte Zeit zu fremdeln. Das hat mir gefallen. An welche am wenigsten gerne?

Mit 20 bin ich mit Interrail nach Portugal gefahren. Als allein reisende Frau war ich die ganze Zeit besorgt. Die Reise war zwar interessant, aber nicht entspannt. Welches Hotel möchten Sie noch einmal besuchen?

Das Hotel Rosenlaui im Berner Oberland in der Schweiz. Es hatte zwar kaum Komfort, aber so viel nostalgische Atmosphäre. Man bekommt im Hotel eine Freikarte für den Postbus, mit dem man die Umgebung erkundet.

oder Dörfer. Reisen darf auch wehtun. Welchen Nutzen ziehen Sie aus Reisen?

Einen sehr großen. Reisen verfeinert die Selbstwahrnehmung. Man muss sich mit dem anderen konfrontieren und ein Gefühl für sich selbst entwickeln. Das ideale Reisefortbewegungsmittel?

Das Flugzeug ist toll, aber sehr anstrengend. Ich reise auch gerne mit der Bahn, das Auto ist superpraktisch – aber zu Fuß gehen ist wahrscheinlich das Wichtigste. Was hören Sie im Auto am liebsten? Ruhigeren Jazz. Die ideale Reiselektüre?

Reiseführer. Und Bücher von Autoren, die am Reiseziel gelebt haben.

Welches nie mehr?

Das wichtigste Reiseaccessoire?

Ich mag keine Kettenhotels, die sind so anonym. Man fühlt sich oft wie in einer Kabine – japanisch eingesperrt.

Ohrstöpsel, um überall einschlafen zu können.

Was taugt als Souvenir?

Handgefertigte Sachen, wo sich menschliches Kunsthandwerk zeigt. Oder eine Blume, die ich dann trockne. Welches würden Sie nie kaufen?

Ein Tier. Oder auch Dinge, die den Einheimischen heilig sind, Totems oder magische Gegenstände. Woran erkennt man den Massentouristen?

Meistens an der Kleidung und an der Art, wie er sich durch Städte bewegt, wie er meist in Gruppen auftritt und durch Lautstärke auf sich aufmerksam macht. Was nervt an ihm?

Dass man ihm oft viel zu nahe kommt, dass er kein Distanzgefühl hat, weder dem Land gegenüber, das er bereist, noch den Menschen gegenüber, denen er begegnet. Welchen Geheimtipp im Alpe-Adria-Raum verraten Sie unseren Lesern?

Die Penzion Raduha in Luče in Slowenien, unterm Paulitschsattel. Das ist ein offenes Haus, man kann gut essen und in der Umgebung herrlich wandern. Drei Dinge, die das ideale Reiseziel auszeichnen.

Ich mag Städte, die kulturhistorisch interessant sind. Und Regionen, die landschaftlich spannend und noch intakt sind. Ein spezielles Reiseziel für Literaten?

Da ist alles interessant – auch abschreckende Stadtteile

Warum soll man nach Kärnten reisen?

Es ist ein sehr schönes Land mit vielen kulturhistorischen und politischen Betätigungsfeldern. Die Badeseen sind ein großer Reichtum, für Leute, die zu Fuß unterwegs sind, gibt es in Kärnten viel zu sehen. Das beste Essen in Kärnten?

Bei meinen Tanten. Im Restaurant Bad Saag habe ich auch sehr gut gegessen. Welchen berühmten Menschen hätten Sie gerne als Reisebegleiter?

Berühmtheit ist kein Kriterium, die kann sehr anstrengend sein. Wenn es Zeitreisen gäbe – welche Zeit sollte es sein und welche Gegend?

Ich wäre gerne zwischen 1000 und 1300 an der kroatischen Küste, in der romanischen Zeit. Auch die Jahre vor dem Ersten Weltkrieg wären interessant, in Wien zum Beispiel. Wohin geht die nächste Reise?

Nach Andalusien. Eine Kulturreise, von Stadt zu Stadt. Letzte Frage: Drei Bücher, die Sie unseren Lesern fürs Reisegepäck empfehlen.

1 Nicolas Bouvier: Die Erfahrung der Welt 2 Ilija Trojanow: Der Weltensammler 3 Annemarie Schwarzenbach: Auf der Schattenseite. Reportagen und Fotografien. ■

Zur Person

Maja Haderlap, Jahrgang 1961, ist Schriftstellerin, sie gewann 2011 in Klagenfurt mit einem Auszug aus dem Roman „Engel des Vergessens“ den Ingeborg Bachmannpreis. 2012 bekam sie den Rauriser Literaturpreis und den Bruno-KreiskyPreis. 2013 den Vinzenz-RizziPreis. Haderlap war von 1992 bis 2007 Chefdramaturgin am Stadttheater Klagenfurt. Sie hat drei slowenische bzw. mehrsprachige Gedichtbände veröffent-licht. Ihr Roman „Engel des Vergessens“ liegt mittlerweile in der 14. Auflage vor.


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topkoch italiens

Am Weltkochstockerl


Massimo Bottura aus Modena ist im anerkannten San-Pellegrino-Ranking drittbester Koch der Welt. Seine dreifach besternte „Osteria Francescana“ ist 1. leistbar, 2. von Österreichs Grenze nur 400 Kilometer entfernt und 3. eine Galerie für kulinarische Tellergemälde. HEINZ GRÖTSCHNIG TEXT & FOTOS

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o viele Rankings. Die 100 besten Restaurants von Gutessenhausen, die 50 „leckersten“ (was für ein Unwort!) Schweinsbraten von Schlaraffenland, oder gleich überhaupt: die 33 besten Besten. Die kulinarische Welt kocht über vor Bestenlisten – und als Essensneugieriger kann man sich solchen Superlativen schwer entziehen, das wissen die lokalen, regionalen und (inter)nationalen Verfasser. Nur: Welches Ranking ist was wert, ist nicht inseratenabhängig oder durch Freundschaftsvotings positiviert? Nun, es gibt Bestenlisten, die auf Wertungen professioneller Restaurantführer basieren. Oder solche, die Fachmedien mithilfe von professionellen Testern und/oder Feinschmeckern erstellen, da kann man wohl am ehesten vertrauen. International durchgesetzt hat sich bisher nur ein Ranking: Die von San Pellegrino gesponserte Liste „The worlds’s 50 best Restaurants“ der Zeitschrift Restaurant Magazin. Erstellt alljährlich von „The Diners Club World’s 50 Best Restaurants Academy“, einer weltweiten Gruppe von ca. 900 anerkannten Restaurant-Experten (Gastrokritiker, Chefköche, Gourmets, Restaurantbetreiber), die in geheimen, aufwändigen Votings die angeblich 50 besten Restaurants dieses Erdballs ermitteln. Die Sponsoren sind beim Ranking übrigens nicht stimmberechtigt. Die seit 2003 bestehende Liste hat dazu beigetragen, einige Restaurants (noch) berühmter zu machen: Etwa den spanischen Seriensieger „El Bulli“ (Ferran Adria), das „Fat Duck“ im britischen Bray, die „French Laundry“ in Yountville (USA), das „Noma“ in Kopenhagen und 2013 den „El Cellar de Can Roca“ im spanischen Girona. Diese Jahresbesten sind dann meist auf Monate ausgebucht – aber auch die Lokale auf den Plätzen, vor allem die in den Top 10, spüren kräftigen Reservierungsschub. Gourmets wollen halt gern die Besten (nach)testen.

Österreich am 9. Platz

Massimo Bottura kocht in seiner modernen Osteria farbenfrohe Tellergemälde. Unser optischer Favorit ist die Sardine in Schwarzweiß, geschmacklich ist jeder Gang ein Favorit

Österreich hat in der aktuellen Liste mit dem „Steirereck“ in Wien als Nr. 9 einen der begehrten Top-10-Plätze, das nahe Oberitalien ist in der Liste zweimal vertreten: Massimo Bottura aus Modena hat 2013 als Dritter den Sprung aufs Weltkochstockerl geschafft, Massimiliano Alajmo vom „Le Calandre“ in Rubano bei Padua hat den 27. Platz erkocht. Dominierende Nation ist Spanien mit drei Top10-Plätzen. Deutschland muss sich hier im Gegensatz zum Fußball Österreich geschlagen geben, das „Vendôme“ in Bergisch Gladbach liegt als Bester hinterm Steirereck auf Platz 10. Aus alpe-adriatischer Sicht: Slowenien oder Kroatien sind in der San-Pellegrino-Liste nicht vertreten. So. Nach diesem ausführlichen Antipasto wird

es Zeit fürs Hauptgericht: Wie isst es sich bei einem der Weltbesten? „El Cellar de Can Roca“ und „Noma“, Nr. 1 und 2, sind anreiseintensiv, aber die „Osteria Francescana“, Nr. 3, liegt in automobiler Reichweite. Etwa 400 Kilometer sind’s von der Staatsgrenze bei Tarvisio nach Modena. Erster Schritt: die Reservierung. Werden wir Ende Juni für Mitte Juli einen Tisch bekommen? Kein Problem, er wird umgehend bestätigt. Mittags scheint die Edelosteria nicht so ausgebucht, vielleicht ist Juli (Ferienzeit!) nicht so gefragt wie befürchtet. Ein Hotel ist ebenfalls schnell gefunden: Wir buchen das reizende, aber etwas muffige Cervetta 5 im Zentrum, wollen Modena erkunden. Gute Idee, denn die Ferrari-Pavarotti-Stadt mit ihrem historischen Stadtkern, dem entzückenden Markt, den Automobilmuseen und vielen Boutiquen wäre auch ohne Drittbestkoch eine Reise wert. Die Osteria Francescana, die mit einer Osteria im herkömmlichen Sinn so viel zu tun hat wie ein Ferrari mit einem Fiat Punto, befindet sich in einem zentralen Seitengässchen. Von außen unauffällig, innen in coolem Grau schlicht modern gestylt. Reduzierte Eleganz. In einem Eck hocken drei (ausgestopfte) Tauben – passend zum Grau der Wände. Natürlich gurren sie nicht, denn hier ist alles diskret, auch die Lautstärke der Ober. Warum wird in der Topgastronomie so gern geflüstert? Man wähnt sich fast in einer Kirche, was eh passt: Gourmettempel.

Die Preise überraschen Die Karte überrascht – preislich: Das regional ausgeprägte Klassik-Siebengang-Menü mit Mortadella-ProsciuttoCulatello-Zitaten kostet 110 Euro, das 12-gängige Sensationen-Menü 180 Euro (für elf Gänge zahlt man im Schloss Velden 219 Euro, da leuchten aber keine drei Michelinsterne und die San-Pellegrino-Liste ist weit weg). Auch die Weine sind leistbar: ab 30 Euro (Soave Inama) ist man dabei, das Teuerste ist ein Romanee Conti um 9.000 Euro. Den heben wir uns für den Lotto-Sechser auf. Während man das Klassik- und das Traditionsmenü (150 Euro) einzeln bestellen dürfte, ist das Sensationen-Menü nur tischweise möglich. Das mag logis-tisch begründbar sein, als neugieriger Gast ist man enttäuscht: Da ist nichts mit kosten beim Partner, leider (hätten wir zwei Einzeltische reserviert, hätte jeder sein Wunschmenü bekommen müssen). Okay, wir stellen die Küche trotzdem auf eine harte Probe: Die Ehefrau hat allergische Probleme mit einigen Produkten, also eilt Herr Bottura zum Tisch, um eine verträgliche Menüfolge abzuklären. Er wirkt optisch locker (Turnschuhe), szenisch etwas angestrengt (grußlos) und


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topkoch italiens

Weltdrittbestkoch Massimo Bottura in der Küche - hier arbeiten 20 Köche für etwa 60 Gäste. Das Ambiente der Osteria ist cool und modern, dezentes Grau dominiert die drei Speiseräume des Lokales.

will nicht lange diskutieren: „Jetzt hören Sie mal zu“, bevormundet er und man denkt: Bei einem anderen wäre man jetzt wohl aufgestanden. Die Ehefrau murmelt: „Wie in einer Diktatur. Schau, wie der nervös ist – glücklich schaut er nicht gerade aus“. Ich kontere: „Er ist Weltdrittbester, ein hartes Los. Lassen wir ihn.“ Man will doch nicht 900 Kilometer umsonst fahren, oder? Als erste Wiedergutmachung kommt ein umwerfend spannendes Mandelgranite. Uff! Zartbitter mit Kaffee, Bergamotte und Kaper, dazu kleine Windgebäckerl mit Austerncreme, Sardelle. „Unglaublich“, sagt die Ehefrau nun, ich kontere mit „Aromenwunder“. Als Nächstes lässt Herr Bottura einen herrlich konsistenten Baccala mit den Aromen des Südens auf unsere Gaumen los, bedeckt mit krokantem Brot vulgo Brösel. „Da kann der Alajmo wohl einpacken“, sagt die Ehefrau (sie meint den Koch des „Le Calandre“ in Rubano, Nr. 27 der Welt). Der nächste Gang wäre etwas für die Albertina: „Black and white – Sardinen und Scampi“ ist mehr Gemälde als Gericht. „Un ironico“, sagt Chef Bottura, dieses Schwarz-Weiß-Kunstwerk aus Sardinen, Algen, Tintenfischtinte und hauchzarter Scampifleischfülle. Und die Ironie schmeckt göttlich, in aller Einfachheit. In dieser Tonart geht es weiter: Spaghetti mit dem perfekten Pesto und Krokantbröselhauberl, superzartes Aalfilet auf Polenta- und süß-säuerlicher Apfelcreme – ein Gericht, das die Geschichte des Adelsgeschlechts der Este erzählt. Gedanke: So würde man in jeder Schule liebend gerne Geschichte lernen.

Botturas Tellergemälde Buchtipps Oberitalien – 708 Seiten starker, kompetenter Reiseführer aus dem MichaelMüller-Verlag, ca. 23,50 Euro Guide Michelin Italia, der kompetente Restaurantund Hotel-Führer. Auch als App zu haben! Buch: 29,95 Euro

Bottura ist Tellermaler. Geschichtenerzähler. Ironiker. In einer Austernschale findet sich – Lammfleisch, zitronig, spannend, mit majonäseartiger Creme. „Lamm ist wie das Fruchtfleisch der Auster, nur konsistenter“, erklärt Bottura – der „Glocal Fairwell“ aus dem Piemont (60 Euro pro Flasche) passt bestens dazu. Das Erbseneis (ja Eis, nicht Reis) erzählt puristisch seine fruchtige Geschichte, einige Schnecken finden ihre letzte Ruhestatt in einem farbintensiven Mix aus Gemüsesoße, Kaffeearomen, Roten Rüben und Balsamico. Den Ravioli stehen die Sommertrüffelspäne ausgezeichnet, die Fülle aus Foie Gras, Trüffel und Porre ist unfassbar dicht, was auch für die kräftige Kalbs-Barolo-Reduktion rundum gilt. Mittlerweile ist der Wein im Eiskübel zu kalt geworden,

darauf hat der Service nicht das volle Auge. Bottura lenkt unseres sogleich auf ein Tellerkunstwerk aus 60 Tage gereiftem Rindfleisch, niedertemperaturgegart, auf bunten Gemüse- und Fleischsößchen – „un gioco di colore“, Farbspaß, wie er das Gemälde nennt. Und weil ein Scherz ja selten allein kommt, darf das Dessert „Ooops! A broken lemon tart“ heißen und auch so aussehen. Feinknuspriger Teig, Lemongrass-Eis, Zitronenzabaione und Teller-Slapstick-Optik wie in einem Marx-Brothers-Film. Perfekt inszeniert, perfekt in der Gaumenverführung.. Selbstredend sind die Petits Fours so was von aromatisch, fruchtig und angenehm unsüß, wie man es sich von einem Weltdrittbesten halt erwartet. Fazit? Man isst sich um faires Geld (unsere Rechnung: 440 Euro) von einem Kunstwerk zum anderen, lässt sich von Botturas Fantasie faszinieren. „Ein großes Erlebnis, auf jedem Quadratzentimeter ein anderer Geschmack“, sagt die Ehefrau, längst versöhnt mit dem nervösen Perfektionisten. Und sie kann sich durchaus vorstellen, wiederzukommen: Immerhin haben wir hier zwei Menüs noch nicht verkostet. ■

Info Osteria Francescana. Edelosteria in Modena, 3 Michelinsterne, Menüs 110 bis 180 Euro, Vorspeisen ab 35, Hauptspeisen ab 50 Euro. Sonntag Ruhetag. 41121 Modena, Via Stella 22, T (+39 059) 21 01 18, www.osteriafrancescana.it Canalgrande. Erstes Hotel am Platz in einem Palazzo, elegant, stilvoll, ausgezeichnetes Restaurant. DZ ab 160 Euro. Corso Canalgrande 6, T (+39 059) 21 71 60, www.canalgrandehotel.it Hotel Liberta. Nette, geräumige Zimmer, zentral, Garage, DZ ab ca. 110 Euro. Modena, Via Blasia 10, T (+39 059) 22 23 65, www.hotelliberta.it Hotel Cervetta 5. DZ ca. ab 120 Euro, zentral gelegen, liebevolles Frühstück, Zimmer war etwas muffig. Modena, Via Cervetta 5, T (+39 059) 23 84 47, www.hotelcervetta5.com Modena. Stadt in der Emilia Romagna, 185.000 Einwohner, Industriezentrum (Ferrari, Lamborghini, Ducati produzieren in der Nähe), großartiger Dom, vier Automobilmuseen (Ferrari-Museum!), Geburtsstadt von Luciano Pavarotti, Jugendstilmarkthalle, berühmte Küche (Aceto Balsamico!) und Stadt des „Lambrusco di Modena“. Tourismusinfo: IAT, Via Scuderi 8, T (+39 059) 206660, http://turismo.comune.modena.it


k r o at ie n Opatija

Grand Hotel Adriatic 1+2 ***+ 1 Nacht im Doppelzimmer, Frühstück z. B. im Zeitraum 26.10. – 26.12.2013

Top-Koch-Kollegen: Massimilano Alajmo (links, mit seinem Bruder Raffaele) ist Nr. 27 und bekocht das "Le Calandre" bei Padua, Heinz Reitbauer vom "Steirereck" in Wien ist Weltneunter und lässt auf Tellern – siehe Foto – natürlich auch Fantasien spielen

pro Person ab

31,–

Die 50 besten Restaurants der Welt 2013 Das wichtigste Restaurant-Ranking der Welt: The World’s 50 best Restaurants – auch San-Pellegrino-Liste genannt. www.theworlds50best.com

No.02 NOMA Kopenhagen, Dänemark

No.26 QUIQUE DACOSTA Denia, Spanien6 QUIQUE DACOS

No.03 OSTERIA FRANCESCANA Modena, Italien

No.27 LE CALANDRE Rubano, Italien

No.04 MUGARITZ San Sebastian, Spanien

No.28 MIRAZUR Menton, Frankreich

No.05 ELEVEN MADISON PARK New York, USA

No.29 DANIEL New York

No.06 D.O.M Sao Paulo, Brasilien

No.30 AQUA Wolfsburg, Deutschland

No.07 DINNER BY HESTON BLUMENTHAL London, England

No.31 BIKO Mexico City

No.08 ARZAK San Sebastian, Spanien

No.33 THE FAT DUCK Bray, England

No.01 EL CELLER DE CAN ROCA Girona, Spanien

Opatija

Hotel Bristol **** 1 Nacht im Doppelzimmer, Frühstück z. B. im Zeitraum 27.10. – 27.12.2013

pro Person ab

44,–

No.32 NAHM Bangkok

No.09 STEIRERECK Wien, Österreich

No.34 FÄVIKEN Järpen, Schweden

No.10 VENDÔME Bergisch Gladbach, Deutschland

No.35 OUD SLUIS Sluis, Niederlande

No.11 PER SE New York, USA

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No.12 RESTAURANT FRANTZÉN Stockholm, Schweden

No.37 VILLA JOYA Albufeira, Portugal No.38 RESTAURANT ANDRE Singapur

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No.14 ASTRID Y GASTON Lima, Peru

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No.41 PIAZZA DUOMO Alba, Italien

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Unsere kulinarische Alpe-Adria-Rundreise: Vier Lokale, die wir für Sie getestet haben. Mit (bis zu fünf) Sternen für Küche, Keller und Ambiente. Empfehlenswert sind alle, deshalb sagen wir: buon appetito. TesTgaumen: HEINZ GRÖTSCHNIG

ITALIEN

Kulinarische Wallfahrt

Loreto sagt Ihnen nichts? Ob wir Maria Loretto meinen? Nun, da liegen Sie gar nicht so falsch. Loreto ist ein stimmungsvoller Wallfahrtsort 30 Kilometer südlich von Ancona, im Dom steht das von Nazareth nach Italien „übersiedelte“ Geburtshaus der Maria. Das (und den Ort) sollte man gesehen haben – und wer nach allen Besichtigungen gut essen will, ist am Fuße des Hügels gut aufgehoben: Die Andreina ist eines der günstigsten Sternelokale Italiens und molto simpatico obendrein. Reizendes Ambiente, charmanter Service, ideenreiche Küche. Diese startet köstlich und kunstfertig, mit in Prosciutto gehüllten Apfelbällchen, dazu gibt’s Polentacracker und eine hübsche Auswahl hausgemachter Brote. Optischen Täuschungswitz hat das Gericht „come un uovo“ – Taleggiocreme mit Marillen-Inlay, dazu gebratener Speck, optisch geht das glatt als ham and eggs durch, schmecken tut’s aber noch besser, feiner. Wunderbar einfach und trotzdem so gut eine Kartoffelcreme mit sautierten Gemüsen als Einlage – die etwas andere Gemüsesuppe. Koch Errico Recanati liebt optische Effekte: Der Stockfisch, rund geformt, wird als Pizza dekoriert, mit Tomatencreme, diversen Gemüschen und Blüten. Herrlich! Müssen Ravioli einen Teig aus Teig haben? O nein. Hier übernimmt Roastbeef die Außenhautfunktion, die Fülle ist selbstredend cremissimo. Den Klassiker „Terra e mare“ spielen hier überaus überzeugend Kaninchenfleisch und Gamberi mit kräftigem Soßerl, Gnocchi aus violetten Kar-

toffeln sind mit Wildhasenfleisch gefüllt, hier dürfen Beeren optisch assistieren. Pasta wird in diesen Breiten (für unseren Geschmack) sehr al dente gekocht, dafür ist das Ragout dazu umso feiner. Wer jetzt noch kann, wird um den Wachtel-GänseleberGemüsespieß über aromatischem Kirschsaft nicht herumkommen – jede Garstufe sitzt, ja, das ist meisterliche Küche und gar nicht so teuer: Etwa 55 Euro muss man für so ein Menü rechnen. Auch die Weinbegleitung überzeugt: In der Andreina wird wirklich Bestes gereicht, vom Verdicchio Gaiospino über den Verdicchio Plenio bis zum Monte Capone Rosso Conero lernt man die führenden Tropfen der Umgebung kennen. Fazit: Ein Lokal, zu dem wir gerne eine kulinarische Wallfahrt machen. AndreinA. 60025 Loreto, via Buffolareccia 14, T. (00 39 071) 97 01 24, www.ristoranteandreina.it, Dienstag zu, Preise: Mittagsmenüs 25, große Menüs ab 55 Euro, Flasche Wein ab 15 Euro. Küche: ***** Keller: ***** Ambiente: ****(*)


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buon appetito

SLOWENIEN

KÄRNTEN

Laibachs Riviera, das Ljubljanica-Ufer westlich der drei Brücken, ist eine hippe Lokalmeile. Hier steppt die jugendliche Gastroszene. Wer gut essen will, muss aber etwas ums Eck. Etwa in das Gässchen, das von der Maček-Kneipe zum Rathausplatz führt. Im Erdgeschoß des Designhotels Vander befindet sich da ein neues, angesagtes Restaurant. Im Sommer sitzt man in der Gasse (eng, aber romantisch), bei kälterem Wetter muss Gast ins coole Innere. Okay, das ist ziemlich cool modern und nicht so gemütlich, aber das gleichen Küche und faire Preise wieder aus. Mittags steht nur Lunch auf der Karte, aber die Frage, ob wir von der Abendkarte essen könnten, stößt auf offene Ohren. Zum Start wird zarte Entenbrust in Kombination mit Feige und Essig zur Köstlichkeit, die mit Frischkäse gefüllten Zucchiniblüten sind hübsch, aber bis aufs Olivenpestobrot etwas geschmacksneutral. Exzellent der gegrillte Oktopus auf Kartoffeln und Gemüse, das Lamm aus dem Ofen ist anscheinend aufgewärmt und hat in puncto Zartheit keine Chance gegen Mr. Octopus. Immerhin passen die super krossen Kartoffelscheiben. Die Feige mit Honig und Mascarpone ist süße Kalorie pur, das Baisser mit Beeren spielt in ähnlicher Liga. Einige gute Weine von Movia oder Ferdinand gibt‘s offen, auch Orange Wine von Klinec. VAnder. Ljubljana, Krojaska Ulica 6 - 8, Tel. (00 38 61) 20 09 000, www.vanderhotel.com Preise: Lunch mittags ab 10 Euro, Vorspeisen 8 – 13, Hauptspeisen 15 - 20 Euro Küche: **** Keller: **** Ambiente: ***

Dieses Gasthaus hat eine Vorgeschichte: Es hieß einmal Schiffwirt, war sehr beliebt – und man wunderte sich, warum. Das Markenzeichen war Fisch mit viel Knoblauch, extrabillig war’s auch nicht, und die Qualität hat uns nicht wirklich überzeugt. Schwamm drüber, jetzt weht hier ein anderer Wind. Thomas Gruber, bekannt aus dem Karnerhof am Faaker See (16-Gault-MillauPunkte) hat das Wirtshaus auch optisch etwas verfeinert. Die Karte ist klein gehalten, aber ideenreich gestaltet – man findet auf Anhieb einige Gustogerichte. Vorweg wird Humus gereicht, Kichererbsenpüree, oh, ist das gut hier. Dann geht’s an eine feine Bio-Entenpastete mit hausgemachtem Marillen-Chutney und Brioche, schon wieder gut. Der Räucheraalsalat mit Schweinebauch, Erdäpfeln und Strankalan ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber, erraten, auch so gut. Vor allem der feine, schmelzige Aal. Genial gut ist das „Beef Tatar wie in Paris“, extrawürzig mit feiner Senfnote. Die Kärntner Lax’n aus Sirnitz ist herrlich saftig und auf cremiges Selleriepüree gebettet, die Spaghettini mit Miesmuscheln und Calamar haben in der Sauce feine Safranwürze, nur der Calamar hätte einen Tick zarter sein dürfen. Zum Abschluss das BelliniSorbetto – auch das besonders gut. Obacht: Bis auf Sonntag ist Thomas Gruber nur abends in Aktion. GAsthAus Von thomAs Gruber. 9072 Pörtschach, Klagenfurter Str. 172, T (+43 42 72) 44 118, Montag, Dienstag zu. Preise: Vorspeise ab 9,90, Hauptspeise ab 16,90. Menü 35 Euro. Flasche Wein ab 19 Euro. Küche: ****(*) Keller: ***(*) Ambiente: ***

Laibach, cool

Osteria, sympathisch

Manche Lokale sind einem auf Anhieb sympathisch. Diese Trattoria nahe Cormons gehört in diese Kategorie. Man kommt rein, sieht im Thekenraum die Einheimischen Schmäh führen und denkt: gesunde, ländliche Strukturen. Die Karte ist klein, aber voller Angebote, die man probieren möchte. Der Prosciutto di Coradazzi aus San Daniele ist 18 Monate gereift – und das schmeckt man natürlich, da nervt nicht dieser aufdringliche Billigprosciuttogeschmack, dem man bei uns so oft begegnet. Oder das Hirschcarpaccio auf Roten Rohnen: Mamma mia, ist das zart (obwohl dicker geschnitten) und gefühlvoll mariniert. Am fruchtigen Erbsenflan mit Artischocken und Topinamburchips führt kein Weg vorbei – und selbiger lohnt sich. Wenn wir schon am Schwärmen sind: Die Crespelle con lo Sclopit (Leimkraut) sind sowas von würzig-cremig und die Gnocchi sowas von flaumig, das ist beste friulanische Hausmannskost. Und dann, das Stinco di Vitello, die Hausspezialität: Selten eine so gute, saftige Kalbsstelze (mit Rosmarinkartoffeln) geschmaust. Da kommt die Perlhuhnbrust mit Lauch nicht ganz mit – sorry, liebes Perlhuhn. Zum Abschluss versüßt hausgemachtes Vanilleeis mit warmen Beeren den Tag – und die Weine (gehaltvoller Haus-Friulano von der nahen Tenuta Luisa und ein Hammer-Merlot von Edi Keber) sind wie das Essen sehr fair kalkuliert. Eine echte Sympathie-Osteria! trAttoriA „Al PiAVe“. 34070 Mariano del Friuli, Ortsteil Corona, Via Cormons 6, T (+39 04 81) 69 003, Dienstag zu, Preise: Vorspeisen ab 6, Hauptspeisen ab 13 Euro, Flasche Wein ab 7,50 Euro Küche: **** Keller: ***(*) Ambiente: ***(*)

Wie in Paris


Risotto-Zentrale Die Lomellina zwischen Mailand und Turin ist eine einzigartige Kulturlandschaft und Italiens Risotto-Zentrale. Von hier stammen 50 Prozent des europäischen und 90 Prozent des italienischen Reises. Die Industrialisierung hat aus der Lomellina leider auch ein Zentrum der Mücken gemacht. GEORGES DESRUES TEXT AcqUAREllO, cAScinA VEnERiA, PROKOP, DESRUES, GRÖTScHniG FOTOS

A

uf den ersten Blick wirkt die legendäre Cascina Veneria wie verlassen. Von Teilen der Fassade des imposanten Landguts bröckelt Verputz ab, mancherorts wachsen Grasbüschel aus der Mauer, ein weitläufiger Hof mit zahlreichen, offenbar leer stehenden und teilweise verfallenen Nebengebäuden erstreckt sich hinter dem versperrten Gittertor. Menschen sind keine zu sehen. Die winzige Gegensprechanlage neben dem mächtigen Tor weckt nicht den Eindruck, als könne sie der Einsamkeit ein Ende bereiten – und doch meldet sich, überraschenderweise, eine Stimme. Nach neuerlichem Warten erscheint Sergio Catelotti und begrüßt den Gast. Er ist der Leiter der Cascina Veneria, das ein Stück italienische Geschichte geschrieben hat. Signore Catelotti führt in sein Büro. Bestenfalls nehmen die Büros geschätzte zehn Prozent des Hauptgebäudes ein. Die restlichen Räume stehen leer. „Insgesamt sind wir zu zwölft“, sagt Catelotti, „sechs arbeiten im Büro und sechs in der Landwirtschaft.“ Das war freilich nicht immer so. Bis zu Beginn der 60er-Jahre lebten und arbeiteten bis zu sechshundert Menschen auf dem Hof. Doch viel mehr als

ein Hof war das Landgut damals ein Dorf, mit eigener Schule, mit Gasthaus, Läden und sogar einer eigenen Kirche und Friedhof. Und mit eigenem Ortsschild, das immer noch vorne auf der Landstraße steht. Catelotti war damals noch nicht hier, aber mit der Geschichte des Landguts hat er sich beschäftigt. „Sehen Sie“, sagt er, nippt an seinem Kaffee, „dort hinten standen die Stallungen, da ein Laden, und in den Gebäuden vorne links waren die Mondine untergebracht.“ Mondine, so wurden die Saisonarbeiterinnen genannt, die bis zur Mechanisierung des Reisanbaus Anfang der 1960er-Jahre alljährlich im April hierher kamen, um die Reis-Setzlinge per Hand auszupflanzen. Und um danach die zarten und empfindlichen Jungpflanzen in den von April bis Juni mit Wasser gefluteten Reisfeldern zu hegen und zu pflegen. „Der Begriff Mondine leitet sich vom Verb mondare ab, das soviel bedeutet wie putzen“, sagt Catelotti, denn Aufgabe der Frauen sei es auch gewesen, das Unkraut auszureißen, das im Wasser auf den Feldern nur so wucherte. Aus allen Winkeln Italiens kamen die Mondine angereist in diese Gegend zwischen Piemont


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risotto

und Lombardei, circa 80 Kilometer und auf halbem Weg zwischen den Städten Turin und Mailand gelegen, die man Lomellina nennt. Sie kamen per Bus oder Bahn, mehrheitlich aus Norditalien, aus dem nahen Venezien, aus Friaul und der Emilia-Romagna, aber auch aus den Regionen im fernen Süden wie etwa Apulien oder Kampanien. 280.000 Menschen, so schätzt die Innung der italienischen Reis-Bauern, arbeiteten bis Ende der 1950erJahre und jedes Frühjahr in den Reisfeldern und in den Höfen der Lomellina. „Allein in der Cascina Veneria waren es 2.000 Frauen, die hier alljährlich Quartier bezogen“, sagt Sergio, „wenn man die fixangestellten Arbeiter dazurechnet, haben hier also zeitweise 2.600 Menschen gelebt und gearbeitet.“ Und es waren die Mondine, durch die die Cascina Veneria zu Berühmtheit gelangte. Das war im Jahr 1949, als hier eines der Meisterwerke des italienischen Neorealismus gedreht wurde. Der Film Riso Amaro – Bitterer Reis – zeigt das harte Leben der Saisonarbeiterinnen in den Reisplantagen und in ihren Quartieren. „Die Arbeit war sehr anstrengend“, sagt Sergio, „die Frauen standen den ganzen Tag bis zu den Knien und gebückt im Wasser, umgeben von Ungeziefer und oft in der prallen Sonne.“ Nicht zuletzt dank der sinnlichen Ausstrahlung seiner leichtbekleideten Hauptdarstellerin, der damals kaum zwanzigjährigen Silvana Mangano, speiste der Film zudem die sexuellen Fantasien der Männer im Bezug auf diese „Dörfer der Frauen“, wie man die Landgüter in den Reisplantagen der Po-Ebene auch nannte. Doch im Laufe der 60er-Jahre wurden zunehmend Maschinen eingesetzt, um den Reis anzupflanzen. Und chemische Mittel, um das Unkraut zu vertilgen. Im Reisanbau, genau wie in der gesamten italienischen Landwirt-

schaft, hielt die Industrialisierung Einzug, die schwere Handarbeit war plötzlich überflüssig, die Mondine blieben aus. Und die Dörfer der Frauen leerten sich. „Natürlich war es ein Fortschritt, die Frauen von der harten Arbeit zu befreien“, sagt Simona Gie, eine Sprecherin der Slow Food-Bewegung, die sich für umweltschonende und nachhaltige Landwirtschaft einsetzt, „aber durch den Einsatz von Chemie haben die Böden sehr gelitten in den letzten Jahrzehnten, die Erde ist ausgelaugt, das Wasser, das immer von einem Feld ins nächste und bis in den Po fließt, trägt die Chemikalien weiter. Darum muss es viel öfter gewechselt werden. Und jedes Mal, wenn es aus den Feldern ausgelassen wird, kommen die Mücken.“ Tatsächlich herrscht bereits ab April in der gesamten Gegend eine gewaltige Mückenplage, was auch insofern ein Problem darstellt, als die Touristen ausbleiben. Und das ist ewig schade, wenn man bedenkt, wie einzigartig im wahrsten Sinn des Wortes diese Landschaft ist. Zumindest in Europa. Und vor allem im Frühling. Es ist Ende Mai. Die halbstündige Autofahrt von der Cascina Veneria zu einem weiteren Hof, der Tenuta La Colombara, führt vorbei an unzähligen Kanälen und an gefluteten, spiegelglatten Feldern, in denen sich die noch schneebedeckten Gipfel der Westalpen reflektieren. Wasser, wohin man blickt. Kein Wunder, dass man das Gebiet auch Terre d’acqua – Land des Wassers nennt. Stünden hier noch Palmen und wäre da nicht der Alpenbogen, man könnte fast glauben, durch eine südostasiatische Landschaft zu fahren. Dann tauchen links und rechts der Straße riesige Höfe auf, einige davon verlassen, andere noch bewirtschaftet. Die uralte Kulturlandschaft ist aber auch ein Naturparadies. Grau- und Silberreiher stelzen durchs Wasser, Teichhühner laufen entlang der Felder,

Das Eingangstor der mächtigen Tenuta Colombara. Unten: Cascina Veneria mit gefluteten Feldern. Hier arbeiteten einst bis zu 2.000 Menschen, heute arbeiten hauptsächlich Reistraktoren


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risotto

Ein Reisfeld nach der Ernte (ganz oben) und ein Reislager

darüber drehen Falken und Habichte ihre Runden, hin und wieder zeigt sich sogar ein Kormoran oder Storch. Man kann sich gut ausmalen, welches Gefühl Reisende in früheren Zeiten überkommen haben muss, wenn sie nach der damals noch an Strapazen reichen Alpenüberquerung, nachdem sie Schneestürmen, wilden Tieren und Wegelagerern entkommen waren, plötzlich die fruchtbare Ebene Norditaliens vor Augen hatten. Seit dem 15. Jahrhundert wird in Italien Reis angebaut. Über 400 Jahre hindurch jedoch lediglich eine einzige Sorte, die damals „Nostrale“ genannt wurde und heute als Balilla bekannt ist. Bis dann Mitte des 19. Jahrhunderts ein Jesuitenpfarrer Samen von über 40 Sorten der tropischen Pflanze aus den Philippinen mitbrachte, sie auspflanzte und beobachtete, welche sich am besten eigneten für die Bedingungen in der vom Alpenbogen geschützten Flussebene am Fuße der Berge. Bis zum heutigen Tag ist das Gebiet im Dreieck zwischen den Städten Novara, Vercelli und Pavia das einzige in Europa, in dem nennenswerter Reisanbau betrieben wird. An die 50 Prozent der europäischen Reisproduktion stammen aus Italien. Und 90 Prozent davon von hier. Nach wie vor werden einige Dutzend Sorten angebaut, wobei sich naturgemäß jene, die für den Risotto verwen-

det werden, am häufigsten finden. Allen voran die Sorten Balilla, Arborio, Baldo und Carnaroli. Wobei letztgenannte als die beste unter den Risotto-Reis-Sorten gilt und in der Regel auch am meisten kostet. „Im Unterschied zu anderen Erzeugern pflanzen wir auf La Colombra ausschließlich Carnaroli an“, sagt Piero Rondolino, dessen Familie seit den 30er-Jahren im Besitz des majestätischen Vierkanthofes ist. „Unsere Produktion ist zu klein für mehrere Sorten, darum haben wir uns auf Carnaroli spezialisiert“, betont Rondolino, der eine Art Pionier-Rolle unter den italienischen Reis-Erzeugern einnimmt, gilt er doch als der Erste, der mit seiner Marke Acquerello auf höchste Qualität setzte. Und sich dabei nicht zuletzt auf geschicktes Marketing stützte. So zum Beispiel wird der Acquerello, ähnlich dem Marketing-Vorbild Illy-Kaffee, ausschließlich in aufwändigen, luftdicht verschlossenen Metalldosen angeboten und ist ohne Zweifel der teuerste Reis, den man für Risotti verwenden kann. „Er ist aber auch der beste“, behauptet Rondolino. Tatsächlich ist der Acquerello vor allem unter Profi-Köchen beliebt, die an ihm schätzen, dass er, mehr noch als anderer Carnaroli-Reis, seine Konsistenz, also das Um und Auf eines Risottos, nach der Kochzeit besonders lange hält. „Das liegt an der genauen Aussortierung der

Panissa

Risotto alla milanese

Die Panissa ist ein typisches Gericht aus der Gegend der Reisplantagen in der östlichen Lombardei. Auch wenn sie vom Prinzip her ein Risotto ist, kann man sie nur schwer so bezeichnen, dafür ist sie zu deftig. Zutaten 300 Gramm Risottoreis, 150 Gramm Borlotti-Bohnen (am besten frisch), 300 Gramm Grünkohl, 2 Stangen Stangensellerie, 1 Karotte , 2 Zwiebeln, 2 geschälte Tomaten, 50 Gramm Schweinsschwarte, 40 Gramm Pancetta oder Speck gewürfelt, 20 Gramm Butter, 1 kleine, weiche Salami, 1 halbes Glas Rotwein, am besten Barbera, Salz, Pfeffer Alle Gemüse gut waschen. Die frischen Bohnen (oder die aufgeweichten Trockenbohnen) den Stangensellerie, die Karotte, den Kohl, die Tomaten und eine Zwiebel in kleine Würfel schneiden. Das Ganze mit der Schwarte in zwei Liter Wasser und bei kleiner Hitze mindestens zwei Stunden kochen. Die Salami, die Pancetta und die zweite Zwiebel in kleine Stücke schneiden und bei niedriger Temperatur in der Butter 10 Minuten anschwitzen. Dann den Reis dazugeben, gut umrühren und mit dem Rotwein löschen. Wenn der Reis den Rotwein aufgesaugt hat, die Suppe kochlöffelweise dazu tun, jedes Mal nur so viel, wie der Reis aufsaugen kann. Schließlich noch die Gemüse, die Bohnen unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und vor dem Servieren einige Minuten ruhen lassen.

Zutaten 4 Personen, 240 Gramm Carnaroli-Reis, 80 Gr. Butter, 30 Gr. Zwiebel, 40 Gr. Parmesan, 2 Liter Rindssuppe, 1 Glas Weißwein, 1 Knochenmark, Safran-Fäden (circa 10 pro Person) Die Zwiebel hacken und in 30 Gramm Butter auf sehr kleiner Flamme langsam 7-8 Minuten anschwitzen. Den Reis dazugeben und auf halber Flamme 2 Minuten rösten, den Safran hinzugeben, 1 weitere Minute rösten. Mit dem Weißwein löschen, dann mit der Suppe überdecken. 14-15 Minuten kochen lassen und dabei sukzessive immer wieder mit Suppe aufgießen. Dann den Topf vom Feuer nehmen und eine Minute ruhen lassen. Dann mit der restlichen Butter und dem Parmesan gut einschmieren, salzen und pfeffern. Das Knochenmark 1 Minute im Wasser kochen und aus dem Knochen lösen, die Blutgefäße entfernen, in Würfel schneiden und unterrühren.


Körner, die wir betreiben, und die bewirkt, dass diese in Länge und Breite so einheitlich wie möglich sind, wodurch sie auch gleichmäßig kochen“, sagt Rondolino. Aber es liege auch daran, dass die Reiskörner bei Acquerello ein Jahr lang gelagert würden, bevor sie in den Verkauf gehen, was sie stabiler machen soll. „Zudem haben wir ein neues Verfahren entwickelt und patentieren lassen“, so Rondolino weiter. Dabei werde der Keim, der üblicherweise mit der Spreu des Vollkornreises entfernt wird, dem geputzten, weißen Korn wieder zugeführt. „Vorteil ist, dass so die zahlreichen Vitamine und Mikronährstoffe des Keims erhalten bleiben“, behauptet der Star unter den Reisbauern. Es war ein langer Winter, mit einiger Verspätung werden die jungen Reispflanzen in wenigen Tagen genug gewachsen und kräftig sein, um auch ohne das schützende, temperaturregelnde Wasser auszukommen. Dann wird das Wasser in der Cascina La Colombara und in allen anderen Höfen der Lomellina für dieses Jahr endgültig aus den Feldern gelassen. Vor der Ernte im Frühherbst wird das ursprünglich tropische Getreide über die Sommermonate in der warmen Sonne der Po-Ebene reifen. Und die Lomellina in dieser Zeit wieder das Aussehen einer ganz normalen europäischen Landschaft annehmen. Bis zum nächs-ten Frühjahr, wenn sie sich aufs Neue in das Land des Wassers verwandelt.

Risotto mit Radicchio di Treviso

Zutaten 200 g Radicchio di Treviso in Streifen geschnitten, 1,5 Liter Gemüsebrühe, 80 g Butter, 1 gehackte Zwiebel, 350 g Risottoreis, 5 EL Weißwein, 2 EL frisch geriebener Parmesan, Salz Die Brühe in einem Topf zum Kochen bringen, Hälfte der Butter in einem anderen Topf zerlassen, die Zwiebel darin bei mäßiger Temperatur ca. 5 Minuten lang weich dünsten. Den Radicchio dazugeben. Dann den Reis dazu und unter Rühren glasig dünsten. Mit Weißwein ablöschen und die Flüssigkeit verdampfen lassen. Einen Schöpflöffel heiße Gemüsebrühe zufügen und unter Rühren köcheln lassen. Wenn der Reis die Flüssigkeit aufgesogen hat, weitere Brühe dazugeben. Auf diese Weise fortfahren, bis der Reis gar ist, das dauert etwa 17 - 19 Minuten. Dann den Risotto mit Salz würzen, restliche Butter und Parmesan einrühren und servieren. Mit Radicchioblatt garnieren.

Ganz oben: Reifer Reis und ein Reisfeld vor der Tenuta Colombara Oben: Signore Catelotti mit Maschine, die Reis siebt und Reisernte

Info Reis-Wissen

Reis (Oryza Sativa) ist eine ursprünglich tropische Pflanze, die hohe Temperaturen und Feuchtigkeit braucht. Obwohl sie sich gut angepasst hat an das kontinentale Klima Norditaliens, benötigt sie überall in Europa eine Schicht Wasser, um die Jungpflanzen zu schützen vor den starken Schwankungen, die zwischen Tages- und Nachttemperaturen aufkommen können. Der vegetative Zyklus der Pflanze beträgt 150 bis 180 Tage, um zu blühen, benötigt sie Temperaturen um die 30 Grad. Man rechnet, dass, um ein Kilo Reis zu erzeugen, 3.000 bis 10.000 Liter Wasser eingesetzt werden müssen. Der Anbau umfasst vier Schritte: Vorbereiten des Bodens, Überschwemmen der Felder und Aussaat, Unkrautvertilgung und schließlich die Ernte. Im Unterschied zu Asien werden Aussaat und Ernte in Europa heute rein maschinell erledigt. Nach der Ernte wird der Reis (in Europa nur maschinell) gedroschen, danach bleiben die Deckspelzen am Korn, die später in einer Reismühle entfernt werden, wodurch man die eigentliche Reisfrucht erhält. Diese kann als Naturreis oder Vollkornreis in den Handel kommen. Für Risottoreis werden zudem noch das Silberhäutchen und der Keimling entfernt, was den Reis zwar haltbarer macht, ihn aber einiger wichtiger Nährstoffe entledigt. Das proteinreichste Getreide ist Reis dennoch. An die 50 Prozent der europäischen Reisproduktion stammen aus Italien. 90 Prozent davon aus der Gegend zwischen den

Städten Mailand und Turin. Andere, unbedeutendere Anbaugebiete sind die Provinz Verona im Veneto und das Tal des Tirso-Flusses in Sardinien, auch im Po-Delta und nahe Jesolo wird Reis angebaut. In Italien unterteilt man die ReisSorten in communi, bei denen die Länge des Korns unter 5,4 mm liegt, semifini – mit 5,4 bis 6,4 mm Länge, sowie fini und superfini, bei denen das Korn länger als 6,4 mm ist. In Asien werden Sorten mit noch viel längeren Körnern angebaut, wie etwa Basmati-Reis. In der italienischen Küche werden die communi vor allem für Suppen und Süßspeisen verwendet, die semifini für antipasti, Reis-Timbalen und den neapolitanischen Sartù, eine Art Reis-Auflauf, der mit Fleisch, Käse oder Gemüse gefüllt wird. Und schließlich die Fini und Superfini für die Risotti. Die Kochdauer des Reises hängt von der Sorte ab. Ein Reisgericht gilt als fertig, wenn die Stärke in den Körnern zu 75 Prozent glasig und gelatinös geworden ist. Die communi benötigen dazu 12 bis 13 Minuten, di semifini 13 bis 15, die fini 14 bis 16 und die superfini 16 bis 18. Die Italiener sind vermutlich das einzige Volk der Welt, das so gut wie nie gekochten Reis isst. In Norditalien wird Reis fast ausschließlich als Risotto gegessen, und also niemals als Beilage, sondern als Primo Piatto und statt der Pasta. Darum sind die hierzulande angebauten Sorten auch fast ausschließlich von der Unterart Japonica, also Rundkornreis, der sich am besten für diese Zubereitungsart eignet, da er genügend Stärke abgibt.


Obere Bildleiste: Ein Reiskeim, verschiedene Reissorten in der Cascina Veneria, Signore Rondolino von Acquerello (v.l.) Untere Bildleiste: Reisprodukte in der Cascina Veneria. Die Reisfelder sind ein Vogelparadies. Acquerello ist der Illy unter den Reissorten. Ein Plakat zum Kultfilm Bitterer Reis mit Silvana Mangano (v. l.)

Wichtige Risotto-Reis-Sorten

Arborio: hat relativ große und lange Körner und hohen Stärkegehalt, wodurch er sich für den Risotto besonders gut eignet. In Italien ist er der bekannteste, verbreitetste und beliebteste Reis. Carnaroli: gilt für viele als der beste Risotto-Reis, weil sein Stärkegehalt noch höher ist als jener des Arborios, den er preislich ebenfalls übertrifft. Originario: hat kleine, runde Körner und wird hauptsächlich für Suppen und Süßigkeiten verwendet. Und in Sizilien für die Zubereitung der Arancini – also der orangefarbenen und mit Fleisch, Fisch oder Gemüse gefüllten Reisbälle, die man mit der Hand isst. Balilla: kleinkörnige Reis-Sorte, die über 400 Jahre und bis ins 19. Jahrhundert die Einzige war, die in Italien angebaut wurde. Sozusagen also die Ur-Risotto-Sorte. Baldo: eine etwas jüngere Sorte, die noch wenig bekannt, aber sehr beliebt ist, wegen der Vielseitigkeit ihrer Einsatzmöglichkeiten im Risotto, als Beilage und für Antipasti. Vialone nano: ähnelt mit seinen mittelgroßen Körnern dem Carnaroli, ist aber hauptsächlich im Nordosten Italiens verbreitet, weswegen er sich besonders gut eignet für die Zubereitung etwa von Venezianischen Gerichten wie zum Beispiel dem klassischen Rixi e bixi oder dem Rixoto de gò, einem Risotto mit Grundeln (kleinen Fischen).

Reise-Tipps

Das Reis-Anbaugebiet Lomellina, auf halbem Weg zwischen Turin und Mailand, ist eine in Europa einzigartige Kulturlandschaft, die man möglichst im Frühjahr besuchen sollte, wenn die Reisfelder zwar schon unter Wasser stehen, die Mückenplage sich aber noch in Grenzen hält. Die Reisfelder sind künstliche Lagunen und Naturparadiese, in denen sich eine Unzahl von Vogel-Arten beobachten lässt. Die einst durch den Reis-Handel reich gewordenen „ReisHauptstädte“ Vercelli und Novara bestechen durch Renaissance-Bauten, durch prachtvolle Kirchen, luftige Kaffeeterrassen und typisch italienische Shopping-Möglichkeiten.

Reisproduzenten

Einige der einzigartigen Reis-Höfe wie die Cascina Veneria oder die Tenuta La Colombara können gegen Voranmeldung besucht werden und verkaufen ihre Reis-Sorten auch ab Hof. www.cascinaveneria.it, www.acquerello.com

Weitere angesehene Erzeuger Azienda agricola Falasco. www.aziendaagricolafalasco.com Azienda gli Aironi. www.gliaironi.it

Risotto essen

Im östlichen Piemont und in der Lombardei gibt es wohl kaum ein Traditionslokal, das nicht besonderen Wert darauf legt, das beste Risotto Italiens zu kochen. Empfehlenswerte Adressen sind unter anderem Vecchia Brenta im Zentrum der Reis-Hauptstadt Vercelli, www.ristorantevecchiabrenta.it Osteria San Giulio, in einem ehemaligen Kloster in der Nähe von Novara, www.osteriasangiulio.it Das traditionsreiche und sehr elegante Ristorante del Cambio im Zentrum Turins, das für sein Risotto al Barolo berühmt ist, www.ristorantedelcambio.it Das noble Zweisterne-Restaurant Cracco Peck im Zentrum Mailands, dessen Safran-Risotto geradezu legendär ist, www.ristorantecracco.it


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Steirisches Kürbiskernöl g.g.A.: Wie das kulinarische Aushängeschild der Steiermark produziert wird, warum man ausschließlich aufs Original setzen sollte und Tipps, wie das „Grüne Gold“ in der Küche glänzt. SILVIA TRIPPOLT-MADERBACHER TexT STEIERMARk TOuRISMuS, SILVIA TRIPPOLT-MADERBACHER, ERnST PETER PROkOP, JOHAnn LAfER-GEnuSS nETzwERk, kk, AnBIETER FoTos

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rische Brotrinde. Knackige Walnüsse. Leichte Karamelltöne. Feine Röstaromen. So und nicht anders muss es duften, das steirische Kürbiskernöl. Eine Legende sagt, dass es bereits zu Zeiten Napoleons beim Militär in Verwendung war. Allerdings nicht als Salatmarinade, sondern als Wagenschmiere. Ja, ja, so ändern sich die Zeiten. Die Geschichte des Kürbiskernöles begann im 18. Jahrhundert, so um 1735. Damals wurde es noch aus beschalten Kernen gepresst. Erst vor etwa hundert Jahren begannen steirische Bauern, weichschalige Kürbissorten anzubauen und züchteten schließlich den schalenlosen „Steirischen Ölkürbis“. Kaum zu glauben: Bis in die 70er-Jahre war Kürbiskernöl gerade mal im Süden der Steiermark bekannt, erst in den 80er-Jahren trat es seinen Siegeszug an. Heute fließt dieses „Grüne Gold“ in die besten Küchen Österreichs und der „Gault Millau“ lädt jedes Jahr

zur Kür des besten Kernöls. Auch im „Steirereck“ in Wien, Nr. 1 des Landes und Nr. 9 der Welt, kommt es zum Einsatz: 4-Haubenkoch Heinz Reitbauer, gebürtiger Steirer, verwendet Kürbiskernöl für Suppen, Hauptgerichte und Desserts. Was den Starkoch verwundert: „Vor einigen Jahren wurde in der Steiermark tatsächlich jeder Gast gefragt, ob er seinen Salat mit Kernöl möchte oder nicht. In Italien wird man ja auch nicht gefragt, ob es Olivenöl sein darf.“ Grund genug für Reitbauer, automatisch jeden Salat mit dem Steirischen Kürbiskernöl zu marinieren. Als Salatmarinade ist das dickflüssige, intensive Kürbiskernöl aus den Küchen nicht wegzudenken, es wird als Geschmacksträger in Brot und Kuchen verwendet, über Kürbissuppe, Schafkäse oder Vanilleeis geträufelt, zu einem Pesto mit Kürbiskernen gemixt, im „KernölSchmölzi“ über Eierspeise gegossen usw. Reitbauers Tipp:


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kernöl

Grünes Gold. „Ölbaron" Gernot Becwar zeigt, wie man früher das Kürbiskernöl in der „Ölkuh" ausgeschlagen hat

„Verwenden Sie das Kürbiskernöl immer im letzten Augenblick. Der Geschmack bleibt dann unverfälscht erhalten.“ Der Starkoch ruft außerdem zu mehr Mut beim Kochen und Backen auf: „Es darf ruhig einmal auch ein Kürbiskernöl-Guglhupf sein.“ Beim Einkauf gibt er folgenden Tipp: „Kaufen sie nur kleine Einheiten und lagern Sie die Flasche dunkel.“ So wird nix ranzig. Neun Monate hält das Öl mindestens.

Kerne aus China Aber wie erkenne ich die beste Qualität und vor allem das Original? Gernot Becwar, Obmann der „Steirischen Ölspur“ und Inhaber der Ölmühle Herbersdorf in Rassach bei Stainz, bringt es auf den Punkt. „Wenn auf der Flasche oben steht „reines Kernöl“, „echtes Kernöl“ oder „Kernöl pur“, heißt das gar nichts. Da kann drinnen sein was will – auch Öl aus chinesischen Kernen. Nur wenn auf der Banderole der Flasche die Bezeichnung „Steirisches Kürbiskernöl g.g.A.“ zu sehen ist, dann bitte zugreifen.“ Diese so unscheinbare Abkürzung zum Schluss bedeutet nämlich „geschützte geografische Angabe“. Franz Labugger, Obmann des Vereines „Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl g.g.A“ dazu: „Um die Regionalität und das Besondere zu sichern, wurden Machart, Pressund Anbaugebiet von der EU unter Schutz gestellt.“ Wie der Champagner in Frankreich, der Prosciutto di San Daniele, der griechische Feta usw. Das heißt: Für g.g.a.-Öl dürfen ausschließlich Kürbiskerne verpresst werden, die zu hundert Prozent aus dem geschützten Anbaugebiet stammen. Und die Kürbiskerne dürfen nur nach dem bewährten Verfahren verarbeitet werden. Dies garantieren strenge Kontrollen. Und die sind deshalb so streng, damit Trittbrettfahrer keine Chance haben. Denn die Erzeuger von hochwertigen Ölen (Literpreis 18 bis 21 Euro) haben die Nase voll. Sie wehren sich gegen Produzenten, die auf steirisch machen, in Wahrheit aber billige Kürbiskerne aus Asien verarbeiten. Oder Öle verschiedener Herkunft mischen und billig auf den Markt werfen. „Mit dem geschützten Produkt wird die Herkunft von Feld bis zum Ladentisch vollständig nachvollziehbar“, betont Labugger. Auch „Ölbaron“ Becwar fordert: „Wo China drin ist, muss auch China draufstehen. Da können noch so viele bunte Kürbisse vom Etikett leuchten.“ Zwei alarmierende Zahlen: Im Lebensmitteleinzelhandel sind ca. 50 Prozent der Kürbiskernöle aus China-Kernen gepresst, im Großhandel sogar 75 Prozent. Aufgrund der Gestaltung und Produktauszeichnung kann der Konsument die tatsächliche Herkunft häufig nicht erkennen.

35 Kürbisse = 1 Liter Zurück zum echten „Steirischen Kürbiskernöl g.g.A“. 2,5 bis 3 Kilo Kürbiskerne sind notwendig, um einen Liter Öl zu pressen. Das sind an die 35 Kürbisse. Auf einem Hektar wachsen bis zu 10.000 „Plutzer“, wie die Kürbisse in der Steiermark genannt werden. Das Anbaugebiet: der Süden und Osten Österreichs. Dort sorgen viele Sonnenstunden, vor allem die sonnigen Herbsttage und die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, für die optimale Reife der Kerne. „Sie sind dann besonders dickbauchig und dunkelgrün“, weiß Paul Kiendler, Sprecher der Ölmüller in der Wirtschaftskammer. Wenn sich im Herbst die Kürbisse gelb-orange verfärben, beginnt die Erntezeit. Früher geschah das alles noch von Hand – die Kerne wurden „ausgepatzelt“. Heute wird diese Arbeit von eigens entwickelten Erntemaschinen erledigt. „Viele Leute glauben, die Samen werden dann einfach ausgepresst und das Öl rinnt raus“, schmunzelt Becwar. Dem ist nicht so. Die Kürbiskerne müssen erst gewaschen, getrocknet, aussortiert und fein gemahlen werden. Dann kommt zu dem „Mehl“ Wasser und Salz dazu und wird zu einem Brei verknetet. In der Pfanne wird dieser Brei dann geröstet, ganz vorsichtig, das zugegebene Wasser verdampft und nun entscheidet sich der typische intensive und so nussige Geschmack des Kürbiskernöles. Ist dieser Vorgang beendet, wird gepresst. „Mit viel Fingerspitzengefühl“, so Becwar. Damit beim Öl alles passt: Zum Beispiel die Kernnoten – frisch und grün sollten sie sein. Dann wieder die Röstnoten, welche edel und keinesfalls bitter und plump sein dürfen. Transparenz sei ein weiteres Qualitätskriterium. Und natürlich Duft und Geschmack. Um dem „Grünen Gold“ eine touristische und wirtschaftliche Plattform zu bieten, hat Becwar die „Steirische Ölspur“ ins Leben gerufen. Eine spannende Themenstraße, südwestlich von Graz, auf der sich alles um das „Steirische Kürbiskernöl g.g.A.“ dreht. Die Ölspur zieht sich von Stainz über Deutschlandsberg durch das gesamte Schilcherland bis nach Eibiswald. Auf der Ölspur findet man fünf Ölmühlen, 14 Ölspur-Bauern, 22 ÖlspurWirte. Hier kann man zuschauen, wie Kürbiskernöl gepresst wird, man kann es vor Ort kosten und probieren, bei den Ölspur-Wirten warten Kürbis- und Kernölgerichte wie gefüllte Kürbisblüten, Kürbis-Salbei-Risotto, in Kernöl pochierte Forellen, Kürbis-Krokant-Parfait und vieles mehr. Auf der Ölspur werden Feste gefeiert, Marathons gelaufen, den Ölspur-Radwegen entlang geradelt, Ölspur-Touren unternommen usw. Alles zu Ehren des „Grünen Goldes“. ■

Laut Gault-Millau kommt das beste Kernöl aus der Haindl-Mühle


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Info G.g.a.-Ölmühlen

Information Steirische Ölspur. Oberer Markt 3, 8551 Wies. (+43 34 65) 970 38 oder (+43 66 4) 121 55 08, www.oelspur.at Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. Julius Strauß Weg 1a, 8430 Leibnitz. (+43 34 52) 72 151, www.steirischeskuerbiskernoel. gga.at Genussregion Steirisches Kürbiskernöl g.g.A, www.genussregion.at

Ölmühle Herbersdorf Bezauberndes Anwesen von Uli und „Ölbaron“ Gernot Becwar. Kommentierte Führungen durch die Ölmühle, Hofladen. Kulturveranstaltungen im 600 Jahre alten Gewölbekeller. Herbersdorf 9, 8510 Stainz. (0 66 4) 410 80 97, www.herbersdorf.at Ölmühle Hamlitsch Gegen Voranmeldung Schaupressen. Steirisches Kürbiskernöl, zahlreiche Sorten Knabberkerne usw. Wirtschaftspark 28, 8530 Deutschlandsberg. (+43 34 62) 23 86, www.hamlitsch.at Ölmühle Leopold Gault Millau-Sieger 2011 und 2006. Seit acht Jahren immer unter den Top 10. Traditionsmühle seit 1542. „Leopold’s Ölkuchl“: wunderbar sortierter Genussladen mit Spezialitäten aus dem ganzen Schilcherland. Vinothek! Frauentaler Straße 120, 8530 Deutschlandsberg. (+43 34 62) 22 94, www.oelmuehleleopold.at 1 Ölmühle Lorenz G’standener Familienbetrieb. Führungen und Verkostungen auf Anfrage. Sulb 35, 8543 St. Martin im Sulmtal. (+43 34 65) 70 36 36, www.kernoelmuehle-lorenz.at 2 Ölmühle Hartlieb Hier werden auch andere Öle gepresst: Arganöl, Haselnussöl, Mandelöl, Marillenkernöl, Traubenkernöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl usw. Eigene Essige und Balsamessige, Körner und Naturmehle. Historisch: das eigene Museum. Heimschuh 107, 8451 Heimschuh. (+43 34 52) 82 551, www.hartlieb.at 3 Ölmühle Fandler Ölmühle mit Wow-Effekt. Top-modern gestylt von der Außen- über die Innenarchitektur bis zur kleinsten Flasche. 17 Klassische Öle wie Kürbiskernöl, Distelöl, Hanföl, Leinöl, Sesamöl usw., 16 Bio-Öle, spannende ÖlCuvees: unter anderem trifft Macadamianuss auf Traubenkerne. Prätis 1, 8225 Pöllau. (+43 33 35) 22 63, www.fandler.at

Haindl-Mühle Neben Kürbiskernöl auch hochwertige Mehle und Körner. Gault-Millau-Kernölsieger 2013! Dorfstraße 75, 8401 Kalsdorf. (+43 31 35) 52 201, www.haindlmuehle.at 4 Ölmühle Labugger 25 Kilometer südlich von Graz. Schaupressen, Filmvorführung, Verkostung. Die Produkte: Kürbiskernöl, Knabberkerne, Kürbiskernnudeln, Kürbiskernpesto usw. Dorfstraße 65, 8403 Lebring. (+43 31 82) 48 847, www.labuggers-kernoel.at Ölmühle Berghofer Die historische Mühle (Kürbiskernöl, Mehle, Grieß usw.) in der Südoststeiermark wird von drei Schwestern geführt. Gut bestückter Mühlenladen. Bahnhofstraße 25, 8350 Fehring. (+43 31 55) 22 220, www.berghofer-muehle.at 5 Ölmühle Kremsner Ausgezeichnetes Kürbiskernöl und Museum. Mantrach 23, 8452 Großklein. (+43 34 56) 50 92, www.oelmuehle-kremsner.at 6 Ölmühle Esterer Familienbetrieb bei Graz. Neben Kürbiskernöl auch Rapsöl, Leinöl, usw. Triesterstraße 95, 8073 Feldkirchen bei Graz. (+43 316) 29 51 12, www.kernoel-esterer.at Ölmühle Kiendler Vorzeigebetrieb nicht nur in puncto Ölmühle. Mit eigenem Elektrizitätswerk usw. Ragnitz 5, 8413 St. Georgen. (+43 31 83) 82 01-0, www.kiendler.at

Kürbiskernöl-Produzenten Ölspur-Bauern 13 Landwirte auf der Themenstraße der „Steirischen Ölspur“ haben sich zusammengetan, um Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. herzustellen. Alle Betriebe auf www.oelspur.at 7 Abhof Cepin Erster Platz Kürbiskernöl-Verkostung. Gewann 2012 die Gault Millau-Verkostung. Fladnitz im Raabtal 9, 8322 Studenzen. (+43 31 15) 31 48, www.abhof.org

Kürbishof Hammerl Kurios: Familie Hammerl presst nicht nur fantastisches Kürbiskernöl, sie züchtet auch Riesenkürbisse. Das größte Exemplar wog 395 Kilo. Eichberg 16, 8234 Rohrbach. (+43 33 38) 23 17, www.kuerbishof-hammerl.at Gerhard Riegerbauer Ausgezeichnetes Kürbiskernöl. Pöllau 196, 8311 Hartmannsdorf. (+43 676) 56 47 900 Kernöl Zurk Seit Jahrzehnten baut Familie Zurk den Steirischen Ölkürbis an und verpresst die Kürbiskerne in einer alten, traditionellen Ölmühle. Siebing 31, 8481 Weinburg am Saßbach. (+43 34 72) 84 88 8 Kürbishof Koller Kreative Produkte rund um Kürbis und Kernöl. Verkostungen im „Kürbisatelier“ Weinberg 78, 8350 Fehring. (+43 31 55) 34 14, www.kuerbishof-koller.at Erlebnishof Reczek Kürbiskern-Likör, Bauernmuseum, Heuriger, großer Hofladen. Bachweg 21, 8142 Wundschuh. (+43 31 35) 53 810, www.ehr.at Friedrich Dirnbauer Höflach 22, 8350 Fehring, (+43 676) 493 21 21, www.dirnbauer.at 9 Familie Lackner Naturöle (Kürbiskernöl, Leinsamenöl, Walnussöl usw.), Getreide, Schnäpse, Marmeladen, Dorfstraße 25, 8561 Söding. (+43 31 37) 41 755, www.oelkuerbis.at Familie Farmer-Rabensteiner Vorzeigebetrieb in puncto Kürbiskernöl. Furth 8, 8524 Bad Gams. (+ 43 34 63) 31 07, www.kuerbiskernoel.at


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Am Beispiel der Ölmühle Hartlieb: So wird aus Kürbissen und ihren Kernen das „Grüne Gold" der Steiermark

Die Produktion So wird’s gemacht: Um einen Liter Kürbiskernöl zu gewinnen, benötigt man 2,5 bis drei Kilogramm Kerne oder etwa 35 Kürbisse. Mahlen. Die Kerne werden gewaschen und getrocknet, dann können sie schonend in traditionellen Steinmahlwerken oder einer modernen Schneidemühle zerkleinert werden. Der Vorteil gegenüber der Olivenölproduktion: Die Kürbiskerne sind wunderbar lagerfähig, man kann das ganze Jahr über frisches Öl pressen. Kneten. Um die wertvollen Inhaltsstoffe von den übrigen Bestandteilen möglichst gut zu trennen, werden die gemahlenen Kürbiskerne in der Knetmaschine mit Wasser und einer Prise Salz vermengt. Rösten. Die Knetmasse kommt in die Röstpfanne und wird bei geringer Temperatur erhitzt, um das zuge-

gebene Wasser wieder verdampfen zu lassen. Ein wichtiger Vorgang, denn hier entsteht der typische, leicht nussige Geschmack des Kernöles. Pressen. Das Steirische Kürbiskernöl wird heute in Seiherpressen ohne Hitzeeinwirkung gepresst. Das frisch gepresste Öl lässt man noch einige Tage stehen, damit sich die Schwebstoffe absetzen.

Historische Begriffe Ausschläger. Wurde früher das Kürbiskernöl noch mit der Hand ausgeschlagen, so blieb bis jetzt nur die Berufsbezeichnung des „Ausschlägers“ davon übrig. Ölkuh. Früher wurde der Ölkuchen in einer massiven Holzvorrichtung („Steirische Ölkuh“) durch das Aufeinanderpressen zweier spezieller Holzeinsätze ausgepresst. Die Pressung erfolgte durch das Schlagen auf einen Holzkeil („Öl ausschlagen“), dadurch kam die

Berufsbezeichnung Ölschläger zustande. Presskuchen. Die Pressrückstände werden zu einem Presskuchen geformt. Als Futtermittel für die Tiere. Enthält viel Fett und Proteine.

Küche & Kernöl: Die besten Tipps Lagerung. Damit nix ranzig wird: Kürbiskernöl lichtgeschützt in dunklen Flaschen und dicht verschlossen kühl lagern. 9 Monate Lagerung ist kein Problem. Erhitzen. Aufpassen! Wenn schon erhitzen, dann nur ganz kurz und vorsichtig. Schließlich sollen wertvolle Inhaltsstoffe nicht zerstört werden. Das Kürbiskernöl eignet sich auch für die warme Küche. Pur genießen. So schmeckt das Kürbiskernöl am besten. Über saures Rindfleisch gegossen, über Frischund Schafskäse, als „Ölspur“

über die Kürbissuppe, als SalatDressing, über Käferbohnen usw. Marinade. Welcher Essig passt zum Kürbiskernöl? Ist im Prinzip Geschmackssache, wir empfehlen Apfelessig (dickflüssiger Holzapfelessig) oder Himbeeressig. Traditionell wird das Dressing mit Mostessig zubereitet. Geschmacksträger. Kürbiskernöl ist ein intensiver Geschmacksträger. Im Brot, im Kuchen, in Aufstrichen oder über die Eierspeise gegossen. Süße Sachen. Kürbiskernöl schmeckt auch in süßer Form. Über Vanilleeis, im Soufflee, in Muffins, im Gugelhupf usw. Allerdings: Weniger ist hier mehr!

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Kürbis & Kernöl – feine Rezepte

2. Kürbis-Focaccia Zutaten für 1 Laib 500 g glattes Weizenmehl, Type 480 250 ml warmes Wasser 40 ml intensives Olivenöl 42 g frische Germ 3 TL Salz 2 EL Kürbiskerne, klein gehackt 1 EL Rosmarin, gehackt Olivenöl zum Befetten des Blechs und Bestreichen des Teiges Salz, Pfeffer aus der Mühle Zubereitung In einer Rührschüssel Mehl, Öl, Salz und Kürbiskerne vermischen. Germ im Wasser auflösen und dazugießen. Den Teig etwa 3 – 4 Minuten in der Rührmaschine, dann ca. 10 Minuten von Hand kneten, bis er elastisch ist. Für 20 Minuten zum Gehen an einen warmen Platz stellen. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwas ausrollen, einmal zusammenlegen und diesen Vorgang wiederholen. Ein drittes Mal ausrollen und ca. 2 cm dick und auf ein befettetes Backblech geben. In Abständen von ca. 2,5 cm die Fingerknöchel in die Teigoberfläche drücken. Zugedeckt 20 Minuten rasten lassen und dann etwas Olivenöl auf den Teig träufeln. Mit etwas Rosmarin, Salz und Pfeffer aus der Mühle bestreuen und 20 Minuten im vorgeheizten Rohr bei 210 – 220 °C backen. Ausschalten und ca. 5 Minuten nachbacken lassen, bis die Focaccia knusprig ist. Auskühlen lassen.

1. Steirische Kürbissuppe Zutaten ½ kg Kürbis (Hokkaido), in Würfel geschnitten 1 Zwiebel, gehackt 1-2 Knoblauchzehen, gehackt Öl oder Butter 600 ml Gemüse- oder Hühnersuppe Salz, Pfeffer Muskatnuss 150 ml Sahne Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. Kürbiskerne Zubereitung Kürbissuppe Zwiebel und Knoblauch in Öl oder Butter anschwitzen. Kürbis dazugeben, kurz rösten und mit Suppe aufgießen. Mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss würzen und köcheln lassen. Wenn der Kürbis weich ist, Sahne dazugeben und im Mixer fein pürieren und abschmecken. Beim Anrichten mit etwas Kürbiskernöl beträufeln und ein paar geröstete Kürbiskerne drüberstreuen.

3. Kürbiskernparfait von Johann Lafer Zutaten 1 EL Öl 100 g Kürbiskerne 100 g Zucker, 3 Eigelbe 60 g Puderzucker 2 EL Kürbiskernöl 400 g geschlagene Sahne 60 g Zucker 150 ml schwarzen Johannisbeersaft 1 Zimtstange 0,5 Sternanis, gemahlen Saft von 1 Zitrone 1 TL abgeriebene Zitronenschale 1,5 EL Speisestärke, in kaltem Wasser angerührt Zubereitung Backblech mit Öl ausfetten. Die Kürbiskerne in einer Pfanne ohne Fett kurz rösten. Zucker in die heiße Pfanne geben und bei mittlerer Hitze hellbraun karamellisieren lassen. Die Kürbiskerne zu dem Zucker geben und kurz damit glasieren. Dann auf das Blech geben und auskühlen lassen. Eigelbe und Puderzucker über einem heißen Wasserbad schaumig aufschlagen. Die Schüssel vom Wasserbad nehmen und die Masse kalt schlagen. Den Kürbiskernkrokant mit Frischhaltefolie bedecken und mit einem Fleischklopfer oder einem Topfboden grob zerstoßen. Dann in der Küchenmaschine oder mit dem Zauberstab fein mahlen und mit dem Kürbiskernöl unter die geschlagene Eimasse rühren. Sahne unterheben. Die Parfaitmasse in sechs Halbkugelformen einfüllen und glatt streichen. Das Parfait mindestens 6 Stunden in das Gefrierfach stellen. Anrichten: Perfekt passt zum Parfait ein Heidelbeer-Kompott.

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Steirische Kürbissuppe

Kürbis-Focaccia

4. Kürbiskernöl-Marinade

5. Kürbiskernöl-Dressing

Zutaten Salatmarinade 4 EL Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. 2 EL Apfelessig (Mostessig oder Himbeeressig) Salz Kräuter oder Pfeffer nach Belieben Zubereitung Kürbiskernöl mit Essig und Salz gut verrühren. Je nach Geschmack die Marinade mit Kräutern oder etwas Pfeffer verfeinern. Passt perfekt auf grüne Blattsalate wie Rapunzel, Endivie, Grazer Krauthäuptl oder Käferbohnen.

Zutaten Dressing 500 ml 300 ml Kürbiskernöl 100 ml Apfelessig 1 Stück Knoblauchzehe Meersalz 100 ml Joghurt oder Sauerrahm Saft einer Zitrone 2 EL Kren, gerieben Zubereitung Dressing Alle Zutaten mit einem Stabmixer mixen und abseihen. In saubere Schraubgläser füllen und kühl stellen. Das Dressing hält mindestens eine Woche. Zu dickflüssig? Einfach mit Gemüsefond verdünnen.

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ie Ölmühle Herbersdorf zählt zu den ältesten und kleinsten Mühlen in der Steiermark, wo noch in ganz traditioneller Weise das Steirische Kürbiskernöl, das grüne Gold erzeugt wird. Die Kerne werden noch mit einer Steinmühle gemahlen, die Röstung erfolgt in mit Holz befeuerten Pfannen – und unser Ausschläger, der „Ausschlägerluis“ wie ihn alle nennen, hat das notwendige Fingerspitzengefühl bei der Röstung des Kürbisbreies. Schon sein Großvater war Ausschläger. Luis ist sicher der Meistfotografierte in unserer Mühle und auch der Star in vielen Fernsehsendungen über unsere Mühle. Wir sind natürlich sehr stolz, dass unser erzeugtes Steirisches Kürbiskernöl heuer bereits zum vierzehnten Mal in Serie mit der Goldmedaille prämiert und auch von Gault Millau wieder unter die besten Öle gereiht wurde. Viele Gäste aus dem In- und Ausland besuchen jährlich unsere kleine Ölmühle, um dem Ausschläger über die Schulter zu schauen und zu beobachten, wie das Steirische Gold produziert wird. Im Verkaufsraum werden neben dem Steirischen Kürbiskernöl g.g.A. (geschützte geographische Angabe) die Schilcherlandspezialitäten angeboten. Dort steht auch eine alte „Ölkuh“.

Lafers Kürbiskernparfait

6. Kernöl-Schmölzi (Kernöl-Eierspeise) Zutaten 4 Eier 2 EL Kürbiskernöl Salz, Pfeffer 1 EL frische Kräuter, gehackt Zubereitung Die Eier mit Kürbiskernöl, Salz und Pfeffer aufschlagen. In einer beschichteten Pfanne unter ständigem Rühren braten, mit Kräutern bestreuen.

Im über 600 Jahre alten ehemaligen Schlosskeller kann man das legendäre „Schmölzi“ (das ist die berühmte Kernöleierspeise), mit einem Glas Schilcher genießen. Hier finden aber auch viele Geburtstags- und Familienfeste statt. Schon viele Betriebe haben diese Lokalität für besondere Anlässe entdeckt. Der Verein „Kultur im Keller“ bringt weltbekannte Künstler für Lesungen, Theateraufführungen und musikalische Darbietungen in diesen Keller. So konnte man schon Peter Turrini, Mares Hörbiger, Felix Mitterer, Barbara Frischmuth, Werner Schneyder, die Kernölamazonen, die Gruppe Lebensgfyhl und viele andere hier begrüßen. Wir freuen uns, wenn wir auch Sie begrüßen dürfen.

8510 Stainz | Herbersdorf 9 | Tel.: +43 664 4108097 | E-Mail: oelmuehle@herbersdorf.at www.oelmuehle.herbersdorf.at


Vino? No, Birra!

Es braut sich was zusammen. Immer mehr große Biere fließen aus kleinsten Brauereien. Besonders spannend: Italien als neues Bierland. SILVIA TRIPPOLT-MADERBACHER TexT ERnST PETER PROkOP, kk, HERSTELLER, STEIERMARk TOuRISMuS, SILVIA TRIPPOLT-MADERBACHER FoTos


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ALPE ADRIA magazin

bier

In der Alpe-Adria-Region boomen Mikro- und Kleinbrauereien. Die Ergebnisse können sich schmecken lassen!

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mmer nur Einheitsbier? Nein, überall in der AlpeAdria-Region hat sich eine feine Szene an Kleinbrauern etabliert. „Gutes Bier kennt keine Grenzen, Bierliebhaber lernen gerne ausländische Produkte kennen“, weiß auch Conrad Seidl, der österreichische „Bierpapst“. Das derzeit spannendste Bierland Europas ist für ihn Italien. Ja, das berühmte Weinland. Es rangiert für Seidl noch vor Belgien und England. Das soll wohl was heißen. „Vor zehn, fünfzehn Jahren war italienisches Bier völlig unbedeutend“, sagt Seidl. Jetzt machen aber überall im Land Mikrobrauereien auf, die mit spannenden Erzeugnissen aufwarten und viele „Vino? – No, Birra“ sagen lassen. Das Aushängeschild der friaulischen Kleinbrauerei „Valscura“ nahe Sacile ist das vielfach prämierte Feigenbier „Fich“. Hier kommen schwarze Feigen aus Caneva mit in den Brautopf. Im Bergdorf Sauris di Sopra in den karnischen Alpen ist man stolz auf Hanfbier oder Rauchbier der Mikrobrauerei „Zahre Beer“. Das schmeckt, als würden Selchwürstl drinnen hängen. Unumstritten ein wahres „birra artigianale“ von Braumeister Sandro Petris. Es geht also kreativ zu in den italienischen Braustuben. Von lokalen Zutaten wie Bohnen, Dinkel, Kastanien, Radicchio oder mediterranen Kräutern kommt alles in den Sudkessel, was gerade in Reichweite ist. „Da es in Italien wenig Biertradition gibt, haben Innovationen Platz“, erklärt Seidl. „Da musste vorher nix weggeräumt werden.“ Völlig losgelöst von Tradition, Selbstverständlichkeit und Reinheitsgebot pflegen die Italiener einen von Wagemut, Kreativität und Spielsinn geprägten Braustil. Mit amerikanischem Hopfen und belgischen Hefen. Seidl: „Die Zeiten, in denen man in Italien richtiggehend stolz darauf war, kein Bierland zu sein, scheinen damit endgültig vorbei.“

Bier in Sektflasche Auch in Kärnten und der Steiermark gibt es einen Boom an Mikro- und Kleinbrauereien. Hier wird mit aufwändig hergestellten Malzen, neu gezüchteten Hopfensorten mit spezifischen Aromen sowie mit Hefestämmen aus ganz anderen Bierkulturen gebraut. Das Ergebnis kann sich schmecken lassen. Zum Beispiel das moussierende Champagnerbier „Brew-Secco“ (0,75 Liter Sektflasche, 12 Euro) von Gerhard Forstner in Kalsdorf. Er gilt übrigens als einer der besten Bierbrauer Europas. Oder das verrückte Koffein-Bier „Eule“ (7,50 Euro pro Liter), an dem zwei junge Grazer getüftelt haben. Grafiker Joris Narath und Produktdesigner Anton Krisper schöpften, rührten und brauten anfangs noch alles selbst mit der Hand, aufgrund der großen Nachfrage wird das Bier nun von Braumeister Alois Gratzer in Kaindorf gebraut. Spektakulär: glutenfreies Bier oder Modebiere

mit Waldbeeren, Wasabi, Absinthkraut, Schafgarbe oder Kirschen. Absolut im Kommen: alte, vergessene Braustile wie das „India Pale Ale“ (IPA) aus kolonialen Zeiten. Ein starkes, sehr aromatisch gehopftes obergäriges Bier. „Das IPA war vor kurzem bei uns noch gar nicht bekannt“, erzählt Alois Planner aus Kötschach-Mauthen im Gailtal. Zusammen mit Klaus Feistritzer braut Planner seit 2008 Bier unter der Marke „Loncium“. Unter anderem ein IPA namens „Carinthipa“ – fruchtig in der Nase mit exotischen Auszügen von Ananas und ein wenig Grapefruit. Der Erfolg gibt den beiden Oberkärntnern recht: Es folgt eine Auszeichnung auf die andere. Begonnen hat das Ganze mit einem Suppentopf. Das Bier, das Planner und Feistritzer darin hergestellt haben, war gleich so gut, dass die beiden Freunde Geschmack am Brauen fanden. Danach entstand in Eigenregie ihre Brauerei in einem Stall aus dem Jahr 1703. Derzeit entsteht eine neue Braustätte – eine Schaubrauerei, die schon von der Straße einsehbar ist. Ein weiteres Thema für die Brauer aus Kötschach-Mauthen: „Bier in Barriques auszubauen.“ Das haben ein paar Italiener bereits perfektioniert. Und auch Gerhard Forstner in Kalsdorf feiert mit seinem „Bonifatius“ weltweiten Erfolg – ein im Barriquefass gereiftes Ale mit jeweils drei Sorten Gerstenmalz und Hefe sowie vier Hopfensorten. Planner: „Wichtig wäre es, wenn bei den Konsumenten die Wertigkeit des Bieres noch steigen würde.“ Was im Alpe-Adria-Gebiet auffällt: Die Bierszene ist jung und experimentierfreudig. Wie sich das gehört für eine Start-up-Generation. Dazu zählt auch Vasja Golar. Der slowenische Hobbybrauer hat seine moderne AleBrauerei im südsteirischen Bad Radkersburg angesiedelt und nicht in Slowenien. „Wegen der Bürokratie“, wie er sagt. 2012 wurden die ersten Flaschen gefüllt, im Mai 2013 wurde die Brauerei offiziell eröffnet. Vier Biere umfasst die Kollektion momentan, das soll sich rasch ändern. Darunter ein Smoked Porter mit dem Namen „Ond“ mit 6,3 Prozent durchaus von der kräftigen Art. Passt perfekt zu herzhaften Fleischspeisen. Zu empfehlen: das „Baja“ ein Oatmeal Stout mit 5,8 Prozent, mit Kaffee- und Schokoladenaromen. Doch wer braucht so verrückte Biersorten? Seidl: „Die Leute haben unterschiedliche Zugänge zum Genuss. Dem einen reicht sein ewig gleiches Bier und er empfindet es für gut, andere wollen was anderes.“ Kundige Biertrinker sind auf der Suche nach neuen Geschmackserlebnissen. „Biertrinken mit Stil heißt deshalb probieren, probieren, probieren.“ Bier bedeutet aber auch Lifestyle. So wird der Gerstensaft in kultige Düsen abgefüllt oder wie Wein in exklusive 0,75 Liter-Flaschen. Über Bieretiketten entscheiden längst Designer und Agenturen oder sie werden einfach wieder handbemalen. Auf jeden Fall lassen sich die Kleinbrauer ständig etwas Neues einfallen. Weit weg vom Pils und Märzen-Mainstream. ■

Mehrfach prämiertes Naturbier. Das helle „Johann" der Brauerei Gratzer im steirischen Kaindorf.


Michael Holzeis stattet "Selberbrauer" aus: Die Bildreihe zeigt Rohstoffe, Braubetrieb, Anlage – und das süffige Ergebnis, ein "Prokop Alt"

Information Die Firma Holzeis Kellereibedarf ist ein Fachgeschäft für Selbermacher und führt das größte Sortiment für Hobby-Bierbrauer (Startersets, Heimbräuset-Komplettpakete, Biermischungen, „Braumeister“, „BrauEule“ und andere Qualitätsgeräte, Zubehör wie Flaschen, Bücher usw.). Das Angebot umfasst bei den Rohstoffen viele Sorten von Hefe, Malze und Hopfen. Auch Rohstoffe und Rezepte für eher exotische Biersorten wie Irish Stout, Ales & Bitters oder Alt- und Weizenbiere gibt es direkt im Store oder im Internet-Shop. Wer einen Brauereikurs oder einen Workshop besuchen möchte, ist hier an der richtigen Adresse. Holzeis Kellereibedarf. Aussermanzing 28, 3033 Altlengbach. (+43 2774) 20 470, www.holzeis.com

Buchtipps „Bier selbst gebraut. Mit 100 Rezepten zum Selberbrauen". Klaus Kling. Die Werkstatt. 206 Seiten, 14,90 Euro. „Bierbrauen für jedermann“. Michael Hlatky. Stocker Verlag. 180 Seiten, 16,90 Euro. „Gutes Bier selbst brauen.“ Hubert Hanghofer. Blv Buchverlag. 141 Seiten, 16,90 Euro.

Eigenb(r)au Immer mehr Hobbybrauer stellen ihr Bier in den eigenen vier Wänden her. So auch Ernst Peter Prokop. Er hat uns in den Braukessel schauen lassen. Bier im Supermarkt kaufen kann jeder. Aber selbst mit Hopfen und Malz hantieren? Der bekannte Klagenfurter Fotograf Ernst Peter Prokop hat es ausprobiert und sich im Keller eine Hobbybrauerei eingerichtet. Sein Credo: „schlechtes Billigbier – nein danke!“ Denn das naturbelassene Eigenbrau ist eindeutig besser. Seinen ersten Versuch startete Prokop in einem riesigen schwarzen Kochtopf. „Das Bier war grauslich. Weil ich mich bei der Malzart vertan habe.“ Bereits der zweite Sud schmeckte jedoch so unerhört gut, dass Prokop nun mit großer Begeisterung Hobbybrauer geworden ist. Die Zahl der Neo-Bierbrauer in Österreich nimmt markant zu. Michael Holzeis stattet mit seiner Firma „Holzeis Kellereibedarf“ Selbstbrauer aus und erklärt, warum immer mehr Leute ihr eigenes Bier brauen: „Viele wollen selbst bestimmen, was sie im Glas haben.“ Das Bier habe es geschafft, sein schlechtes Image vom billigen Industrieprodukt abzulegen. „Bier hat an Prestige und Lifestyle gewonnen.“ Dazu gehören Qualitätsbewusstsein, eine enorme Vielfalt und ein individueller Zugang. Bierkultur im wahrsten Sinne des Wortes.

Braumeister von Speidel Die einfachste und günstigste Weise, Bier selbst zu brauen, gelingt mit einem Anfängerset. Da kann man mit einer Erstinvestition von 44 Euro loslegen: „Dafür erhält man einen 25 Liter fassenden Braukübel, gehopftes Flüssig-Malz (Sorte Lager) für 23 Liter Bier, Hefe, Bierspindel zum Stammwürzebestimmen und Reiniger“, zählt Holzeis auf. Aus den vorbereiteten Zutaten Bier von Hand zu brauen, erfordere nur noch eine Stunde Kochzeit. Aber dann braucht es einige Wochen zur Lagerung, bis das Bier fertig ist. Prokops Lieblingsbier ist das Altbier, eine dunkle, obergärige Biersorte. Das Brauen im Kochtopf ist längst Geschichte, der Fotograf stellt sein Bier nun mit dem „Braumeister“ der Firma Speidel her (ab ca. 1.500 Euro). 20

Liter ergibt ein Sud. Das Praktische: „Maischen, Läutern und Kochen geht alles in einem.“ Die Steuerung erfolgt vollautomatisch und ist je nach Rezept programmierbar. Im Prinzip kann jedes Bier gebraut werden. Holzeis: „Von Klassikern wie Märzen bis hin zu den exotischen Sorten wie Honigbier, Kräuterbier, Heubier, Maisbier, Orangen-Koriander-Bier usw.“ Was kostet das Bierbrauen? Prokop: „Zwischen 12 und 15 Euro für 20 Liter.“ Es komme natürlich auf die Zutaten an. 100 Gramm Hopfen gibt es ab knappen 5 Euro, 1 Kilo geschrotetes Braumalz kommt auf 3,10 Euro (ungeschrotet kostet der Kilo 1,90 Euro). Von der Größe her passt der „Braumeister“ in jede Küche.

Bier aus dem Kochtopf Sie wollen das erste Mal Ihr Bier in einem Kochtopf herstellen? Da beginnt man mit dem Einmaischen. Dabei wird das vermälzte und geschrotete Getreide mit Brauwasser erhitzt. Die Brauabfolge ist immer unterschiedlich. Je nach Rezept wird auf unterschiedliche Grade erhitzt und gerastet. Was wir auf jeden Fall lernen: Dass Bierbrauen viel mit Warten zu tun hat. Und mit Putzen. Irgendwas muss immer gereinigt und steril gehalten werden. „Denn Hefe- und Essigbakterien schaden dem Bier“, erklärt Prokop. Ist die Verzuckerung abgeschlossen, beginnt man mit dem Abläutern. Dabei werden die unlöslichen Bestandteile durch ein gröberes Sieb und danach durch eine Stoffwindel gefiltert. „Die wird entweder über einen Kübel mit mehreren Wäscheklammern gespannt oder man dreht einen kleinen Hocker um, an dessen Beinen die Windel befestigt wird“, erklärt der Hobbybrauer. Danach geht es wieder ans Kochen und an die Hopfengabe. Streng nach Rezept und Anleitung. „Vorsicht, der Sud kann leicht überschäumen.“ Immer wieder muss im offenen Topf kräftig gerührt werden. Nach Ende der Kochzeit wird das Ganze so schnell wie möglich abgekühlt. Tipp von Prokop für superflotte Selbstmach-Kühlakkus: „Das gelingt am besten mit tiefgekühlten Plastikflaschen, die mit Salzwasser gefüllt wurden.“ Daraufhin setzt man die Gärung mit der Brauhefe in Gang und füllt das Bier in drucksichere Flaschen. Dann heißt es warten. Die wichtigste Zutat beim Brauen ist nämlich die Geduld. Es dauert zwei bis vier Wochen, um die Kohlensäurebildung zu vollenden. „Ganz Eilige können den ersten Schluck schon nach zwei Wochen machen“, verrät Prokop. Als Qualitätssicherung – versteht sich.


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Feine Kleinbrauereien Einige interessante Klein- und Gasthausbrauereien in der Alpe-Adria-Region. Kärnten 1 Braumanufaktur Loncium Klaus Feistritzer und Alois Planner brauen im Zentrum von Mauthen. Eine der spannendsten Brauereien Kärntens. „Weizenbock“, dunkles Bockbier „Schwarze Gams“, „Gailtaler Weisse“, „Loncium Helles“, „Austrian Amber Lager“ sowie das India Pale Ale „Carinthipa“. Mauthen 60, 9640 Kötschach-Mauthen. (+43 699) 12 13 68 94 oder (+43 699) 10 62 76 22, www.loncium.at Wimitzbräu Nördlich von St. Veit an der Glan gelegen. 2011 gegründet. 4 Biersorten: Märzen, Weizen, Wimitzer Lemisch, Keltischer Sonnwendbock. Wimitz 7, 9311 Kraig. (+43 42 12) 30 930, www.wimitzbraeu.com Altes Brauhaus Stefan Breznik Selbst gebrautes Hausbier und selbst gebrautes Märzen vom Fass. Hauptplatz 9, 9150 Bleiburg. (+43 42 35) 20 26, www.brauhaus.breznik.at Drucker-Bräu Gasthausbrauerei, zehn Minuten von Klagenfurt entfernt. Andreas Kulmitzer braut speziell gewürztes Hausbier, wie Fastenbier, Sommerweizen, Herbstbier, Weihnachtsbock. Zweikirchen 9, 9556 Liebenfels. (+43 650) 21 06 964 Turmbräu Aus der ersten Hausbrauerei Villachs fließt seit 2008 naturtrübes und dunkles Zwickl. Anton-Tuder-Straße 2, 9500 VillachMaria Gail, www.gaestehaus-melcher.at

Steiermark 2 Bevog Neue, slowenische Microbrewery im

steirischen Bad Radkersburg. Hier werden vier Biere nach englischer Art gebraut. Gewerbepark B9, 8490 Bad Radkersburg. (+43 34 76) 41 543, www. bevog.at 3 Brauerei Gratzer Erste CO2-neutrale Brauerei. Alois Gratzer braut sechs verschiedene Biere, die alle Vornamen tragen. Wie „Johann“, „Hermann“, „Trude“ usw. Eigene, elegante Kostgläser. OnlineShop, Führungen auf Anfrage. Obertiefenbach 26, 8224 Kaindorf (+43 66 4) 30 23 344, www.brauereigratzer.at 4 Brauhaus Mariazell „Girrer Bräu“ Hier braut der Wirt. Auf höchster Qualitätsstufe. Hannes Girrer braut in seiner Bier-Erlebnisgaststätte sein helles „Zeller Gold“ und das dunkle „Mönch Magnus“. Wiener Straße 5, 8630 Mariazell (+38 82) 252 30, www.bierundbett.at Die Brauerei Kleines, feines Brauunternehmen in Leutschach, mitten im steirischen Hopfenland. Bierverkostungen, Brauereiführungen, Brauseminare. Vier Sorten Bier. Dunkles Naturbier mit Ginseng (Ginsengdrache), helles Naturbier Zwickel (RossNatur), Weizenbier (Weizenwolf), Weinbier mit Morillon von Erwin Sabathi. Schillerplatz 3, 8463 Leutschach, (+699) 10 43 87 49, www.diebrauerei.com 5 Handbrauerei Forstner Eine der besten Kleinbrauereien Europas. Gerhard Forstner braut viele Sorten Bier und Ales und ist ein Meister der obergärigen Starkbiere. Im Brauereiausschank kann man auch Biermenüs oder einen Brauer-Schmaus genießen. Bequem: der Online-Shop.

Geführte Bierverkostungen mit 12-15 Sorten Bier. Dorfstraße 52, 8401 Kalsdorf, (+31 35) 542 28, www.forstner-biere.at 6 Herzog Hofbräu Anita Herzog ist die einzige Bierbrauerin in der Steiermark. Die gelernte Tischlerin und Bier-Sommelière braut unzählige Sorten von höchster Qualität. Darunter auch das „Herzogin“-Bier – ein Damenbier mit Hanf. Ihr Kirschenbier wurde mehrfach ausgezeichnet. Auch Stout, Sauvignon Ale, IPA, Kaffeebier. Verkostungen und Führungen. Steindorf 8, 8142 Wundschuh, (+676) 3530560, www.herzog-hofbraeu.at 7 Lava Bräu Vulkanland Braumanufaktur. Kultige Düsen oder exklusive 0,75 Liter Flaschen. Auch Whisky bzw. MaisWhisky. Verkostung und Führungen auf Anfrage. Auersbach 130, 8330 Feldbach, (+43 31 52) 85 75 333, www.lavabraeu.at Hausbrauerei Löscher Über 50 Sorten Bier (Bio-Bier, Melissenbier, Wasabi-Bier) braut der Südsteirer Michael Löscher unter dem Namen „Flamberger“. Schaubrauerei, Verkostungen, Brauereishop, Braukurse. Auch Anlagenbau. Außerdem: Whisky und Essig, Balsamessig. Flamberg 101, 8505 St. Nikolai im Sausal, (+31 85) 32 66, www.flamberger.at

Burgenland Pannonia Brauerei Gols Harald Sautner betreibt seit 2008 seine Brauerei im größten Weinort Burgenlands. Besichtigungen möglich. Märzen, Weißbier, Lager. Sandgrube 1a, 7122 Gols, (+43 21 73) 27 19, www.golserbier.at

Information Bier online Alle Top-Biere per Mausklick: Österreichs 1. OnlineShop für Kleinbrauereien, www. mybier.at BierIG. Interessen-Gemeinschaft der Bier-Konsumenten Österreich, organisieren die Staatsmeisterschaften der Hausund Kleinbrauereien www.bierig.org


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Kobersdorfer Schlossbräu Kleine Bio-Brauerei mit Zutaten aus ökologischem Landbau. Das Bier: ein stark gehopftes Pils und Festbiere wie Honigbier. Hauptstraße 43, 7332 Kobersdorf. (+43 26 18) 201 73, www.kobersdorfer.at

Friaul-Julisch Venetien

Buchtipp

Bier-Guide 2013: Conrad Seidls Bier Guide – Österreichs beste Bierlokale im Vergleich. Reiseführer durch die österreichische Bierkultur. 1.200 Bierlokale und Brauereien. Über 5.000 verschiedene Biere. 338 Seiten, medianet-Verlag.

Mikrobrauereien Hier finden Sie einen guten Überblick über sämtliche Kleinbrauereien Italiens, www.microbirrifici.org Foglie d’Erba Brauen erfolgreich Biere nach englischer Art z. B. „Babel“ – ein Pale Ale, „Hopfelia“ – ein India Pale Ale und „Ulysses“, ein schwarzes India Pale Ale. Uriges Bierlokal. Via Nazionale 87, 33024 Forni di Sopra. (+39 0347) 35 51 97, www.birrificiofogliederba.it La Birra di Meni 15 Sorten Bier von klassischen Sorten bis Spezialbiere (Holunderblüten-Bier, Kürbis-Bier, Honig-Bier, Kastanienbier). Via Sirivella 4, 33092 Cavasso Nuovo. (+39 0427) 77 028, www.birraartigianaledimeni.it Valscura Die Kleinbrauerei „Valscura“ braut u.a. dunkles Bier nach belgischer Art, Kastanienbier. Aushängeschild: „Fich“ – Feigenbier. Verkostungen und Verkauf. 6 km nordöstlich von Sacile. Via Santissima 5, 33070 Sarone di Caneva, (+39 0434) 770 45, www.valscura.com Campagnolo Handgebrautes Bier in exklusiven 0,75 Liter Flaschen. Wie das India Pale Ale „Striga“ oder das „Bora Scuro“, ein rotes Bier. Strada Delle Saline 30, 34015 Muggia. (+39 040) 23 23 06, www.birracampagnolo.it Cittavecchia Kleine Qualitätsbrauerei in Sgonico bei Triest. Unfiltrierte, nicht pasteuri-

sierte Biersorten wie Weizen, Stout „Karnera“, Strong Ale „Formidable“. Das kühle Blonde heißt „Chiara“. Stazione di Prosecco 29/E, 34010 Sgonico. (+39 040) 25 10 60, www.cittavecchia.com Garlatti Costa Schwerpunkt Ales. „Oro d’Orzo“ nennt sich das Tripel nach belgischer Braukunst. „Lupus“ heißt das belgische Pale Ale. Loc. Costa 14, 33030 Forgaria. (+39 0328) 68 54 765, www.birragarlatticosta.it Birrificio di San Daniele 2003 begannen Andrea Minisini und Gianni Nicli Bier zu brauen, 2010 wurde die Brauerei gegründet. Das „Malo Oro“-Bier gibt es in drei Sorten und ist in wunderschöne schwarz-goldene Flaschen gefüllt. Viale Kennedy 35, 33038 San Daniele del Friuli, www.birrificiodisandaniele.it Sauris AgriBeer Vollwertbier „Zahre Beer“ aus Sauris in verschiedenen Sorten, vom klassischen Pilsner bis zum geräucherten Bier und Hanfbier. 33020 Sauris di Sopra 50, (+39 0433) 86 63 14, www.zahrebeer.com 8 Gjulia 2012 gegründet. Handwerklich gebrautes Bier. Süffige blonde Biere, auch Stouts und ein Red Ale. Heißen nach den Himmelsrichtungen, „Nord“, „Süd“, „Ost“, „West“. Via Zona Industriale 35, 33049 San Pietro Al Natisone. (+39 0432) 71 63 44, www.birragjulia.com

Veneto BirrOne Fesche Designerflaschen, geschmackvoller Inhalt. Das „Bier des Jahres 2013“ in Italien: „Scubi“, ein elegantes, karamelliges Schwarzbier. Auch der Weizenbock war schon mal Bier des Jahres. Im Jahr 2011. Via Bacchiglione 11, 36033 Isola Vicentina. (+39 0444) 97 50 50, www.birrone.it

Arte Birraia Microbrauerei seit 1996. Bekannt für ihr mildes Pils. Via Quattro Sassi – Fraz. Rasai, 32030 Seren Del Grappa. (+39 0439) 44 83 82, www.artebirraia.it 32 Via Die Birrai Supermoderne Brauerei, tolles Design, acht verschiedene Ales and Pale Ales. Top: das fruchtige „Audace“ mit Grapefruit oder das „Admiral“ mit Granatapfel. Via Cal Lusent 41, 31040 Pederobba. (+39 0423) 68 19 83, www.32viadeibirrai.it

Slowenien Human Fish Brewery Im Norden von Slowenien werden Ales und Stouts gebraut. Von dem Australier Matthew Charlesworth. Ist eine der bekanntesten Handbrauereien Sloweniens. Trzaska Cesta 27, 1360 Vrhnika. (+386) 40238385, www.hfb.si 9 Pivovarna Pelicon Die jungen Bierfreaks Anita Lozar und Matej Pelicon haben 2013 die 1. Slowenische Craft Beer-Brewery im Westen des Landes gegründet. Ihre beiden Biere: „Pally“ und „The 3rd Pill“. Ajdovscina. http://pivovarnapelicon.com/


Benediktinerstift St. Paul im Lavanttal Eingebettet in die fruchtbare Landschaft des unteren Lavanttales erhebt sich auf einem Felskegel das Stift St. Paul. Wo einst ein römisches Kastell und später die Burg der Spanheimer standen, siedelten 1091 Benediktinermönche aus dem berühmten Kloster Hirsau. Eine wechselvolle Geschichte kennt Zeiten der Blüte und des Niedergangs. Eine der umfassendsten privaten Kunstsammlungen Österreichs verleiht der heute noch lebenden Abtei das Prädikat Schatzhaus Kärntens.

Gärten (Barockgarten und Kräutergarten)

Die Gärten laden zum Verweilen und Entspannen ein. Im Barockgarten wird die Gartenkunst der Mönche veranschaulicht, während im Kräutergarten, dem „Hildegardium“, das Wissen um den Anbau und die Verwendung von Kräutern für das Wohlbefinden der Menschen vor Augen gestellt wird. Das Cafe Belvedere im Barockgarten bietet dem Besucher einen herrlichen Blick auf die gesamte Stiftsanlage.

Romanische Basilika

Ausstellung 2013 „HÜBSCH HÄSSLICH!“ Die Geschichte der Schönheit

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land? Die Welt dreht sich um die Schönheit und den mit ihr verbundenen Kult der Mode. Sie regiert! Und wer nicht mit ihr geht, der geht mit ihr. Was ist schön? Was ist hässlich? Nur im Märchen gibt der Spiegel die Antwort. Die verschiedenen Zeitalter prägten also ihren eigenen Schönheitsbegriff – oft abstrakt und bizarr. In der antiken Götterwelt entschied Paris den Streit um die Schönheit zugunsten von Aphrodite. Kriege wurden der Schönheit willen geführt und ganze Völker ins Unglück gestürzt. Geschmacklos? Und was hat der Mensch versucht, um die Schönheit zu bewahren? Er hat Elixiere gebraut und nach Wundermitteln Ausschau gehalten, selbst ein Pakt mit dem Teufel scheint eine Lösung zu sein. Doch alles ist vergänglich, das wusste schon der Prophet Kohelet im Alten Testament. So bleibt die Frage nach der ewigen Schönheit durch das Leben unbeantwortet. Schönheitsideale gab es zu allen Zeiten, ob es nun Kleopatra war, die in Eselsmilch badete oder Sisi, die unglückliche Kaiserin von Österreich, die dem Schönheitswahn aus Sport und Diät verfallen war. Sie alle sind Geschichte! Auch wir sind Teil dieser Geschichte – einer Geschichte von Macht und Geld, von Reich und Arm und nicht zuletzt vom Ende und von der Unendlichkeit. Hübsch hässlich? Vielleicht finden wir eine Antwort ...

Niemand sollte St. Paul verlassen, ohne die imposante mittelalterliche Basilika aus dem 12. Jahrhundert besucht zu haben. Die Pracht der Architektur mit kunstvollen Kapitellformen, der beeindruckende Freskenschmuck (Michael Pacher, Thomas von Villach, Meister Heinrich von Gurk) und die gediegene Ausstattung bilden den würdigen Rahmen des Gotteshauses, in dessen Gruft die Gebeine der ersten Habsburger ruhen (unter ihnen die Stammmutter der Habsburger – Anna Gertrude von Hohenberg, die Frau Rudolfs I.).

Vinum Paulinum ist die Weinmarke des Benediktinerstiftes St. Paul. Aus den Weingärten Erzherzog Johanns um Marburg und von den begünstigten Lagen des Lavanttales stammen die beliebten Weine der Domäne Stift St. Paul. Ab Hof Verkauf und Weinverkostungen auf Anfrage.

Öffnungszeiten Museum: bis 27. Oktober 2013 geöffnet, Dienstag bis Sonntag von 09.00 Uhr bis 17.00 Uhr, Montag geschlossen. Führungen für Gruppen jederzeit nach Voranmeldung

Kontakt: Benediktinerstift St. Paul, Hauptstrasse 1, 9470 St. Paul, T: +43 4357 2019 – DW 10 oder DW 22, F: +43 4357 2019 – DW 23, E: ausstellung@stift-stpaul.at, www.stift-stpaul.at


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alpe adria magazin

Veranstaltungen Ausstellungen Feste Herbst 2013 Herbst ist’s, die ideale Zeit für kulinarische und kulturelle Genüsse. Hier unsere Auswahl an interessanten Terminen und Veranstaltungen für Kärnten, die Steiermark, Oberitalien, Slowenien und Istrien. Johann BainschaB TexT KK FoTos

Oktober

4. 10.: Präsentation der besten

Kärntner Weine, Restaurant Bachler, Althofen/Ktn. www.weinauskaernten.at

17. bis 20. 10.: Nature-Health-

Fair. Natur- und Gesundheitsmesse in Ljubljana, u.a. mit Anbietern biologischer Produkte. www.nature-health.si

2 | 18. bis 20. 10.: Traditionelles

4. bis 6. 10.: 20. Tuberfest, Schau der Weißen Trüffel, in Livade. www.istra.hr

Traubenfest in Meran zum Abschluss der Traubenernte. www.suedtirol.info

1 | 5. 10.: Polentafest in Nötsch/

3 | 19. bis 20. 10.: Marunada.

Kärnten. www.polentafest.at

27. 10.: Festa della Zucca – Kürbisfest in Venzone. www.folclore.eu

November

2. und 3. 11.: Tage des Pilzes in Brtonigla. Pilzausstellung, Präsentationen, Workshops, Verkostungen über und durch die Welt der Pilze. www.istra.hr

Gastro-Event im Zeichen der Maronen von Lovran. www.kvarner.hr

2. und 3. 11.: Trüffelwochenen-

des ORF. Alle geöffneten Museen und Details unter http://langenacht.orf.at

4 | 19. und 20. 10.: Internationale Pršut-Messe 2013 in Tinjan/ Istrien. www.istra.hr

6 | 6. 11.: Steirische Junkerpre-

5. bis 6. 10.: Weinlesefest im steirischen Eibiswald. www.events.steiermark.com

19. bis 21. 10.: Ursulamarkt –

7. bis 9. 11.: Conpasta – Interna-

5. 10.: Lange Nacht der Museen

6. 10.: Gitschtaler Krautfest:

Strudel, Fleckerln, Pizza, Lasagne, Suppe – alles vom Kraut. www.kaernten.at

6. 10.: Fest der Giuggiole in

Padova. Eine an Kirschen erinnernde Steinobstsorte, die meist zu Likören verarbeitet wird. www.folclore.eu

bis 7. 10.: 651. Wiesenmarkt in

St. Veit. Große Brauchtumsveranstaltung mit Krämermarkt, regionaler Kulinarik, Vergnügungspark. www.wiesenmarkt.at

12. und 13. 10.: „König der Lagunen“: Aalfest in Comacchio bei Ferrara. Weiterer Termin: 19. und 20. Oktober. www.ferraraterraeacqua.it 12. und 13. 10.: Schilcherfest in

Feld am See in Kärnten. Herbstfest mit Kastanien und Schilcher. www.kaernten.at

13. 10.: Fazanas Besonderheiten

und Delikatessen. Speisen mit Seezungen und Pilzen, istrische Weine und Olivenöl, Käse und Honig. www.istra.hr

13. 10.: Die wichtigste Segelregatta im Mittelmeer, die Barcolana, heuer zum 45. Mal in der Triestiner Bucht. www.barcolana.it 13. 10.: Südsteirisches Herbst-

fest in der Weinstadt Leibnitz. Festumzug und Schmankerlstraße, mit Teilnehmern aus Steiermark, Slowenien und Kroatien. www.leibnitz.info

de in Buzet. www.istra.hr

miere in der Grazer Stadthalle. www.events.steiermark.com

Kärntens ältester Krämermarkt in Klagenfurt, Messegelände. www.kaerntnermessen.at

tionaler Kongress zu regionaltypischen Nudelgerichten in Umag, Hotel Melia Coral. www.istra.hr

25. bis 27. 10: „Jazz & Wine of Peace“ – Festival in Cormons. Heuer in der 16. Auflage. www.controtempo.org

8. bis 10. 11.: Kaki-Fest in Strunjan bei Piran. Köstlichkeiten, aus der Kaki-Frucht gezaubert, die im Strunjan-Tal besonders gut wächst. www.portoroz.si

5 | 26. 10.: Fest des jungen

8. bis 11. 11.: Martinsfest mit

Weins in Svetvinčenat. Die Messe der istrischen, kroatischen und internationalen Weinproduzenten. www.istra.hr

Weinverkostungen im Städtchen Momjan nahe Buje, das für ausgezeichneten Muskateller bekannt ist. www.coloursofistria.com

26. 10.: Weinbergfest zum Herbstausklang im steirischen Weindorf Klöch. www.kloech.com

8. bis 11. 11.: International Wine Festival and Gourmet in Meran. www.suedtirol.info

26. und 27. 10.: Pilztage in Novigrad. www.istra.hr

9. 11.: „Weinstraße durch Ljubl-

26. und 27. 10.: Festa delle

Castagne e Festa dell’ Marone (Fest der Kastanien und Maronen) in San Zeno di Montagna, Verona. www.folclore.eu

26. 10. bis 3. 11.: Trieste Antiqua – große Antiquitätenmesse in Triest. www.triesteantiqua.it 27. 10.: 27. Venedig-Marathon.

Start in Stra, Ziel am Markusplatz. www.venicemarathon.it

27. 10.: Schau der istrischen Schnäpse. Die besten traditionellen istrischen Schnapsproduzenten stellen ihre Produkte in Hum aus. www.istra.hr 27. 10.: 8. Auflage des „Kür-

bisse, Äpfel und Kastanien“Festes in Frisanco nahe Pordenone. www.tourismofvg.it

jana“. Verkostungen von (neuen) slowenischen Weinen und regionalen Spezialitäten in der gesamten Innenstadt. www.visitljubljana.si

9. und 10. 11.: Festa del For-

maggio – Käsefest in Gemona (UD). www.turismofvg.it

9. und 10. 11.: Fest der Gans

und des Neuen Weins in Lavariano nahe Udine. www.ocaevinnovello.it

9. bis 11.11.: Fiera di San Martino in Santarcangelo di Romagna nahe Rimini. Mit großem Markt typischer Produkte (Trüffelhonig, Käse in Olivenöl, Wein). www.folclore.eu

13. 11.: Fiera di S. Elisabetta und „Sagra del Tacchino“ (Putenfest) in Romans d’Isonzo (GO). www.folclore.eu 16. und 17. 11.: „Ein Prosit in Tarvis“. Wein, Gastronomie und

Kostproben. Weinverkostungen auch auf Deutsch. www.einprosit.org

21. 11.: Festa del Bosco in Monfalcone mit Herbstspezialitäten wie Pilze, Trüffel, eingelegtes Gemüse, Wursterzeugnisse etc. www.prolocoregionefvg.it 21. 11.: Festa della Madonna della Salute in Venedig, Basilica della Santa Maria. Wird seit der letzten Pestepidemie in Venedig gefeiert. Aus Booten wird eine Brücke über den Canal Grande gebildet. Mit kulinarischem Markt. www.turismovenezia.it 21. und 22. 11.: Slowenisches Wein- und Kulinarik-Festival in Ljubljana. Slowenische Top-Winzer präsentieren ihre Weine. www.slovenskifestivalvin.si 22. 11.: „Purcit in Staiare“ – Spanferkelfest in Artegna. www.prolocoregionefvg.it 7 | 22. bis 24. 11.: Biolife 2013 –

Große Messe zu Produkten aus biologischem Anbau in Bozen/Südtirol. www.italianfoodnet.com

8 | ab 22. 11.: Advent in Graz.

Bis 24. 12. im Franziskanerviertel, Hauptplatz und Glockenspielplatz. www.adventingraz.at

23. 11.: Bratapfelzauber im steirischen Anger. www.bratapfelzauber.at 9 | 29. 11.: 5. Olivenöl-Messe in Barban. www.istra.hr

ab 29. 11.: Stiller Advent in Pörtschach am Wörthersee. Maroni, Glühwein, Feuerstellen, Chormusik, keine Verstärker, kein Plastikklimbim. www.stilleradvent.at

Dezember

6. bis 8. 12.: SchokoladenFestival in Opatija. www.365danariviere.eu 8. 12.: Sapori di Carnia, der Geschmack von Carnia in Raveo. www.folclore.eu

14. 12.: Olivenöl-Ausstellung in Tar/Istrien. www.istra.hr


Ausstellungen & Kulturtermine 10 | 8. 10.: Pre-Opening zum Salz-

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burger Jazzherbst mit Paolo Conte „in con-certo“. Jazzherbst von 23. 10. bis 3. 11. www.salzburgerjazzherbst.at

bis 13. 10.: Kultur:Stadt. Kulturbauten von Bilbao bis Zeche Zollverein im Kunsthaus Graz. www. museum-joanneum.at

10. bis 14. 10.: 9. ArtVerona –

internationale Messe für moderne und zeitgenössische Kunst. www.artverona.it

bis 13. 10.: Steirischer Herbst.

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Festival zeitgenössischer Kunst, heuer unter dem Leitmotiv „Liaisons dangereuses: Alliancen, Mesalliancen und falsche Freunde. www.steirischerherbst.at

bis 20. 10.: Reclame – Plakate und Entwürfe aus dem frühen 20. Jahrhundert. Fondazione Cassa di Risparmio di Gorizia/Görz. www.mostre-fondazionecarigo.it 11 | 26. 10. bis 9. 2. 2014: Verso

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Monet: Geschichte der Landschaft vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. Palazzo della Gran Guardia, Verona. www.lineadombra.it

bis 27. 10.: Hübsch hässlich: Die Geschichte der Schönheit im Stift St. Paul, St. Paul im Lavanttal. www.stift-stpaul.at bis 31. 10.: Hemingway und die Frauen. Ausstellung im Parco Hemingway in Lignano Sabbiadoro. www.premiohemingway.it

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Den Herbst erleben von den Bergen bis zum Meer: Die Feste und Veranstaltungen im Alpe-Adria-Raum bilden ein buntes Mosaik aus kulinarischen und kulturellen Genüssen.

Opern und Theaterhäuser

Teatro La Fenice, Opernhaus von Venedig. Spielplan: www.teatrolafenice.it Teatro Verdi, Opernhaus in Triest. Spielplan: www.teatroverdi-trieste.com Grazer Oper, Spielplan: www.oper-graz.at Grazer Schauspielhaus, wichtigstes Theater der Stadt, Spielplan: www.theater-graz.at Klagenfurter Stadttheater, Spielplan: www.stadttheater-klagenfurt.at Opernhaus Ljubljana, Spielplan: www.opera.si

Museen/Galerien

Palazzo Grassi in Venedig. Sammlung zeitgenössischer Kunst in wechselnden Ausstellungen. www.palazzograssi.it Peggy-Guggenheim-Collection in Venedig am Canale Grande, breit gefächerte Sammlung moderner Kunst mit wechselnden Themenausstellungen. www.guggenheim-venice.it Villa Manin in Passariano Codroipo, imposante venezianische Villa, in der wechselnde Ausstellungen moderner Kunst gezeigt werden. www.villamanin-eventi.it Galleria d’Arte Moderna in Udine (kurz: Gamud), Galerie der italienischen Moderne. www.udinecultura.it

Museo Revoltella in Triest, Galerie für moderne Kunst. www.museorevoltella.it Kunsthaus Graz, internationale Ausstellung zeitgenössischer Kunst im neuen, architektonischen Wahrzeichen der Stadt. www.museum-joanneum.at/ kunsthaus MMKK, Museum Moderner Kunst Kärnten in Klagenfurt, www.mmkk.at Museum der Zeitgenössischen Kunst Metelkova in Ljubljana, moderne Kunst aus Slowenien, www.mg-lj.si

14. 11. bis 16. 2.: Nebelland hab ich gesehen. Zum Verhältnis von Kunst und Literatur – Ingeborg Bachmann. Museum Moderner Kunst Kärnten. www.mmkk.at bis 24. 11.: 55. Kunst-Biennale im Arsenal und den Giardini in Venedig. www.labiennale.org 25. 11.: Nick Cave & the Bad Seeds in Dvorana Tivoli, Ljubljana. www.visitljubljana.com bis 1. 12.: Leonardo da Vinci:

Der universale Mensch. In der Gallerie dell’Academia in Venedig. www.turismovenezia.it

bis 31. 12. 2014: Prima Materia. Gruppenausstellung mit Arbeiten von Größen der Kunstgeschichte wie Mario Merz, Bridget Riley und Roman Opalka neben Künstlern der Stunde wie Ryan Trecartin, Theaster Gates und Llyn Foulkes. Punta della Dogana, Venedig. www.palazzograssi.it bis 6. 1. 2014: Die Avantgardisten des Fin-de-Siecle Paris: Signac, Bonard, Redon und ihre Zeitgenossen. Guggenheim-Museum in Venedig. www.guggenheim-venice.it


Ruf der Wildnis

Mit dem Ranger auf Wildtiersafari im Nationalpark Hohe Tauern: Das führt zu Begegnungen mit Zehnendern und Gamsböcken, zu herzhafter Stärkung mit Frigga und Reindling und zu unvergesslichen Landschaftserlebnissen. CHRISTA GRÜNBERG TexT GRÜNBERG, NATIONALPARK FoTos


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ir verhalten uns ruhig. Ganz ruhig. Nur das Zwitschern der Vögel ist in der stillen Abenddämmerung am Bodensitz zu hören. Ab und zu deutet Ranger Walter in die Weite und richtet das Spezialfernrohr auf dem Stativ neu aus. Wieder hat er etwas entdeckt. Aber nur er allein. Wir, Praktikant Sebastian und ich, die wir mit unseren Feldstechern die einige hundert Meter entfernten Gebirgshänge zwischen Latschen, Fichten und Lärchen millimeterweise absuchen, finden nichts. Zumindest nicht das Ersehnte. Oder doch? Was ist der braune Fleck, dort oben? Langsam bewegt sich da etwas zwischen Baum- und Strauchwerk. Ist das nicht ein Geweih, das aus dem Dickicht ragt? Ja, ein Zehnender! Durch das Spektiv betrachtet, erscheint der friedlich grasende Rothirsch ziemlich imposant. Fast sieht es so aus, als würde er uns wittern. Aber das ist unmöglich, der kühle Tauernwind weht zwar ziemlich heftig, aber in unsere Richtung. Also äsen der Hirsch und drei seiner Kollegen gemütlich weiter und mit ihnen noch ein halbes Dutzend „Tiere“ – so heißen weibliche Rothirsche in der Jägersprache. Ich hätte doch auf die Empfehlung in der Tourenbeschreibung hören und einen „gscheiden“ Fotoapparat mitnehmen sollen. Trotzdem, es war eine tolle Ausbeute für die erste Pirsch meines Lebens. Das verdanke ich Nationalpark-Wildhüter Walter. Geduldig hat er ausgeharrt und mit geschultem Auge fast alles Wild ohne Feldstecher ausgemacht. Seine Erfahrung ist spürbar. Immerhin führt der ehemalige Gemeindebedienstete seit dreizehn Jahren durch die Natur des 1981 errichteten Kärntner Teils des Nationalparks Hohe Tauern, übrigens der erste Nationalpark Österreichs. Zu den Aufgaben eines Rangers gehört auch die Begleitung von Gästen auf Wildtiersafari. Bucht man die viertägige „Ruf der Wildnis“-Tour, ist ungestörtes WildWatching hoch über dem Mallnitzer Seebachtal garantiert. Eine Übernachtung auf einer Jagdhütte und zwei Nächtigungen mit Halbpension in Unterkünften rund um Mallnitz oder Obervellach sind ebenfalls inkludiert. Für kulinarische Höhepunkte sorgen die HochGenussWirte in der Region. Von Mai bis September ist übrigens die Auswahl an buchbaren Hotels und Pensionen größer. Aber auch im Oktober sind noch acht Natur-Aktiv Partnerbetriebe des Nationalparks geöffnet und bieten das Ruf der Wildnis-Paket an.

Ranger-Geschichten Auf geheimen Wegen zu den besten Beobachtungsplätzen erfahren Teilnehmer nicht nur etwas über Geschichte und Geschichten rund um den Nationalpark, sondern auch viel über Flora und Fauna der Tauernregion. Schließlich arbeiten Ranger unter anderem auch an wissenschaftlichen Projekten mit – beispielsweise zum Raumverhalten des Steinwilds oder zur Auswilderung von

in Zoos gezüchteten Bartgeiern. Für das Monitoring verantwortlich, sind regelmäßige Zählungen von Rot-, Steinund Gamswild sowie der Bartgeier- und Steinadlerpopulationen ebenso Ranger-Alltag wie auch Wildtiermanagement und die ganzjährige Präsenz in den Nationalparkrevieren. Apropos Wildtiermanagement. Man könnte meinen, das hätte etwas mit Jagd zu tun. Heute hat es das nur mehr am Rande. Doch das war nicht immer so. „Zu Beginn war es schwierig, den fast zur Gänze auf privatem Grund errichteten Park zum Schutzgebiet zu erklären“, erzählt Walter. Zu den in Österreich mit dem Grundbesitz verbundenen Rechten gehört neben Weide- und Holznutzung auch die Jagd und die wollte man nicht verbieten. Erst später wurde den Verantwortlichen bewusst, dass zumindest die Kernzone des Kärntner Nationalparks, heute immerhin 290 von 440 Quadratkilometern im Hochgebirge der Glockner-, Schober- und Ankogelgruppe, sich selbst überlassen bleiben sollte – ohne die konsumtive Nutzung durch den Menschen. Nach langjährigen Diskussionen setzten Vertreter des Nationalparkfonds und der Jägerschaft dann endlich 2001 ihre Unterschrift unter ein Abkommen. Die Erläuterungen Walters auf der urigen Bograt-Hütte machen neugierig. Was bedeutet nationalparkkonformes Wildtiermanagement? Die Antwort des Rangers:„Auf dem zwischen Heiligenblut und Mallnitz rund 25.000 Hektar großen vom Nationalparkfonds gepachteten Gebiet dürfen auf 75 Prozent der Kernzonenfläche keine Pferde und Rinder weiden und die Jagd ist außer Nutzung gestellt.“ Das heißt im Klartext, dass nur Regulierungsabschüsse von schwachen Tieren des Rot- und Gamswilds erlaubt sind.

Natur-Erlebnisse Die kärntnerische Frigga, ein deftiges „Jaga-Gericht“ aus Eiern, Speck und Käse, von Walter auf dem kleinen Holzherd zubereitet, macht müde. Schläfrig steigen wir in die Stockbetten der kleinen Jagdhütte und bald umgibt uns nächtliche Stille. Nur das 70 Jahre alte Lärchenholz der Hütte knarrt leise. Am Morgen hat der ausgiebige Schlaf wahre Wunder vollbracht. Nach der Besichtigung des Holzplumpsklos und einer Katzenwäsche mit erfrischend kaltem Brunnenwasser sind wir bereit für die nächste Wildtierbeobachtung, die Morgenpirsch um sieben Uhr. Anstatt wie sonst noch eine Stunde zum nächsthöhergelegenen Beobachtungspunkt aufzusteigen, bleiben wir witterungsbedingt auf dem Bodensitz auf 1.780 Meter Seehöhe. Die Geduld wird reich belohnt: Mehrere Rudel Rotwild mit Tieren und Kälbern laben sich am grünen Frühstücksbuffet des gegenüberliegenden Berghangs. Auch das von Walter besendete Tier ist darunter. Der Ranger ist beruhigt, es hat trotz des an ihm haftenden Menschengeruchs wieder Anschluss gefunden. Nach dem

Steinböcke klettern erst seit der Wiederansiedelung in den 60er-Jahren wieder in den Bergen des Nationalparks Hohe Tauern herum


Info Der Bodensitz vor der Jagdhütte ist der ideale Ort für die Wildtierbeobachtung. Trotzdem braucht man schon das geschulte Auge von Ranger Walter (am Foto ganz oben, links) um Wild im Gelände zu entdecken. Die flinken Gämsen lassen sich nur mit dem Spektiv erspähen

langen Ausharren am Bodensitz beschleicht uns jetzt doch ein leichtes Hungergefühl. Das herzhafte Frühstück mit Salami, Käse, Brot und Kärntner Reindling stärkt für den Abstieg ins Tal. Dort angekommen wird Bilanz gezogen. Oben am Trom, dem Gipfel über dem Seebachtal, war es uns vergönnt, reiche Beobachtungsbeute zu machen. Mit Glück, viel Geduld, leistungsstarken Leih-Ferngläsern und Walters Unterstützung stießen wir bei den Pirschgängen auf 30 Stück Rotwild und drei Gamsböcke. Noch mehr Wild gäbe es nur noch während der Brunft im Herbst von Mitte September bis Ende Oktober zu sehen, meint Walter: „Wenn die Hirsche um die Tiere buhlen und miteinander um die Position des Platzhirsches kämpfen, sind sie nicht so aufmerksam wie sonst. Wie halt Männer so sind.“ Obwohl das geduldige Suchen, aufgeregte Finden und geruhsame Observieren der Wildtiere in einsamer Natur sicherlich der Höhepunkt der Tour war, werden auch der teils steile Auf- und der wesentlich schnellere Abstieg in guter Erinnerung bleiben. Abgesehen von der beschaulichen Wanderung durch den angenehm kühlen Mischwald und dem allseits gegenwärtigen herrlichen Bergpanorama der Zwei- und Dreitausender-Gipfel gab der Ranger nämlich auch hier viel Naturwissenschaftliches zum Besten: über den letzten sommerlichen Flattergang des Alpen-ApolloFalters; von der Vorliebe von Fuchs und Dachs für die Larven der geschützten Roten Waldameise; über den seltenen und giftigen Fingerhut als ein Vertreter der dortigen Pflanzenvielfalt; über das Bartgeierpärchen im Horst unterhalb der Maresenspitze. Mein Entschluss steht fest: Ganz in seinen Bann gezogen, werde ich ihm sicher wieder folgen – dem Ruf der Wildnis. ■

Nationalpark Hohe Tauern Ein Nationalpark der Superlative. Das Naturschutzgebiet - verteilt auf die drei Bundesländer Kärnten, Tirol und Salzburg - war 1981 nicht nur der erste Nationalpark Österreichs. Mit 1.834 km2 Fläche zählt er heute auch zu den größten Nationalparks Europas. Der Kärntner Teil beherbergt mit dem 3.798 Meter hohen Großglockner den höchsten Gipfel Österreichs und mit der an seinem Fuß liegenden Pasterze den mächtigsten Gletscher der Ostalpen. Ein 1.200 km langes Tourennetz zieht sich über eine majestätische Bergwelt, imposante Gletscherlandschaften, grüne Bergseen und eine unberührte Naturlandschaft, die für viele Tier- und Pflanzenarten zum Rückzugsort geworden ist. Der Osttiroler Teil birgt mit seinen ausgedehnten Zirbenwäldern – die größten zusammenhängenden Wälder in den Ostalpen – den jahrhundertealten Jagdhausalmen im hinteren Defereggental, den tosenden Wassermassen der Umbalfälle und dem 600 Jahre alten Lärchenwald im Zedlacher Paradies ebenfalls einzigartige Ausflugsziele. www.hohetauern.at, www.nationalpark-hohetauern.at

Wildtiersafari im Kärntner Teil Ruf der Wildnis: Ausgangspunkt Mallnitz: Die viertägige Tour beinhaltet zwei Übernachtungen in Natur-AktivPartnerbetrieben mit Halbpension und – in Begleitung eines Nationalpark-Wildhüters – eine Übernachtung mit „Jaga-Essen“ und Frühstück auf der Jagdhütte sowie zwei Tagespirschgänge. In der Regel erfolgt der eineinhalb Stunden dauernde Aufstieg auf die Jagdhütte von der 1.300 m hoch gelegenen Schwussnerhütte am Ende des Seebachtals aus. Schlechtwetterprogramm liegt im Ermessen des Rangers. Die Tour wird von Anfang Mai bis Ende Oktober zu folgenden Preisen angeboten: 405 bis 535 Euro p.P., je nach Unterkunft (Appartements, Gasthof, Vierstern-Hotel)

Ruf der Wildnis: Ausgangspunkt Heiligenblut: Zwischen den Pirschgängen mit dem Ranger wird in einem Almgasthaus im Nationalpark übernachtet. Statt Rotwild beobachtet man Steinwild. Preise und Termine siehe Tour vom Ausgangspunkt Mallnitz Magische Momente-Tagestouren: Von Mitte Juni bis Mitte September stehen mehrere Touren mit verschiedensten Themen zur Auswahl, zur mehrtägigen Wildtiersafari in Begleitung eines Nationalpark-Rangers gibt es zwei Tages-Alternativen: - auf Bartgeierbeobachtung ins große Fleißtal (ab 39 Euro p.P.) oder - mit dem E-Bike auf Wildnistour durch das romantische Mallnitzer Seebachtal (ab 49 Euro p.P.)

Anreise nach Mallnitz/Obervellach und Heiligenblut Zug: Zum Intercity-Bahnhof Mallnitz/ Obervellach, mit dem Bahnhofsshuttle nach Obervellach (ca. 9 km) und Heiligenblut (ca. 61 km) Auto: von Deutschland: über Salzburg und A10 - Abfahrt Anschluss Bischofshofen Richtung Badgastein - Böckstein (Autoverladung Tauerntunnel, Fahrplan siehe http://www.oebb.at/de/ Reiseplanung/PKW_Motor-_ und_Fahrrad/Autoschleuse_Tauernbahn/) - Mallnitz - Ankogel Landesstraße nach Obervellach - B106 nach Heiligenblut von Wien: Villach - Spittal Abfahrt Lendorf Richtung Mallnitz - Möllbrücke nach rechts ins Mölltal/Großglockner/Mallnitz Obervellach - Ankogel Landesstraße nach Mallnitz oder B106 nach Heiligenblut oder Großglockner Hochalpenstraße (Mai bis Oktober) - Heiligenblut - B106 nach Obervellach - Ankogel Landesstraße nach Mallnitz

Wohnen & Essen Unterkünfte Mallnitz Mallnitz: Ort auf 1.200 Meter Seehöhe, eines von 20 österreichischen „Bergsteigerdörfern“, seit 2009 eine der alpenweit 28


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„Alpine Pearls“, sanfte Mobilität mit Shuttle Service vom Bahnhof zur Unterkunft, Nationalpark WanderbusNetz und Leih-Angebot an E-Bikes, Segways und einem Velo-Taxi (Tipp: Mit dem Mobilitätspass gibt es vieles günstiger), BIOS Nationalparkzentrum mit der Dauerausstellung „Entdecke unsichtbare Wunder“, Info- und Buchungscenter Mallnitz (0 48 24) 27 00 40, http://www.mallnitz.at 1 Ferienhotel Alber. Großes, gediegenes Vier-Stern-Hotel im Ortszentrum, Wellness, HochGenuss-Wirt*), gute Küche, ab 72 Euro p.P./DZ/HP 9822 Mallnitz 26, (0 47 84) 525 bzw. www.ferienhotel-alber.at 2 Sonnenhof. Älteres, gemütliches kleines Drei-Stern-Hotel im Ortskern, große Doppelzimmer, Wirt und Koch ist einer der Initiatoren des HochGenuss-Projekts*), Physiotherm-Infrarotkabine, ab 69 Euro p.P./DZ/HP, 9822 Mallnitz 15, (0 47 84) 260 bzw. www.sonnenhof.at 3 Eggerhof. Älteres Stammhaus plus Neubau im Ortszentrum, Wellness, traditionsreiches Gasthaus, ab 45 Euro p.P./DZ/HP, 9822 Mallnitz 119, (0 47 84) 214 bzw. www.eggerhof.mallnitz.at 4 Appartement Säuleck. Haus nahe Ortskern mit Appartement für bis zu 8 Personen, 59 Euro pro Appartement für 4 Personen, 9822 Mallnitz 112, (0 66 4) 62 73 078 bzw. www.saeuleck-appartement.at

Unterkünfte Obervellach

Obervellach: zentrale Lage im Mölltal, geschichtsträchtiger Ort, in der Monarchie Verwaltungszentrum des Goldbergbaus, Infos dazu und über die Region im Oberstbergmeisteramt mit Nationalpark-Ausstellung, eindrucksvolle Wanderungen zu Schluchten, Burgen und Schlössern, sehenswerte Pfarrkirche St. Martin Info- und Buchungscenter Obervellach, (0 48 24) 27 00 30, www.obervellach.at 5 Hotel Pacher. Zwei renovierte Stadthäuser aus dem 17. und 18. Jhdt. im Zentrum, parkähnlicher Garten, Well-

4| ness, ab 51 Euro p.P./DZ/HP, 9821 Obervellach, Am Hauptplatz 64 (0 47 82) 22 59 bzw. www.hotel-pacher.at 5 Oberstbergmeisteramt. Im Renaissancestil erbautes Appartementhaus, moderne Appartements, ab 90 Euro pro Appartement für 2 Personen 9821 Obervellach, Am Hauptplatz 58 (0 67 6) 84 47 77 401 bzw. www.oberstbergmeisteramt.com Landgut Moserhof. Vier-Stern-Urlaub auf dem Bio-Bauernhof mit Hüttendorfromantik, außerhalb von Obervellach, Naturschwimmteich, Wellness, HochGenuss-Wirt*), ab 220 Euro pro historische Almhütte für 4 Personen ohne Verpflegung, 9816 Penk/Reisseck, Moos 1, (0 47 83) 23 00 bzw. www.moserhof.net 6 Herkuleshof. Geschichtsträchtiger Hof am Danielsberg auf 960 Meter Seehöhe, Zimmer, Ferienwohnung, Gästehaus mit Appartements, Naturpark mit Schwimmteich, gute Küche, ab 49 Euro p.P./DZ/HP, 9815 Kolbnitz (0 47 83) 22 88 bzw. www.herkuleshof.com Unterkünfte Heiligenblut Heiligenblut: auf 1.288 Meter Seehöhe am Fuße des Großglockners gelegenes Alpendorf, spätgotische Wallfahrtskirche, von hier wurde der Großglockner zum ersten Mal bestiegen, Info- und Buchungscenter Heiligenblut, Endpunkt der Großglockner Hochalpenstraße, (0 48 24) 27 00 http://www.heiligenblut.at Hotel Glocknerhof. Großes Vier-SternHotel, Wellness und Beauty, gute Küche, ab 75 Euro p.P./DZ/HP 9844 Heiligenblut am Großglockner, Hof 6, (0 48 24) 22 44 bzw. www.glocknerhof.info Hotelchen Döllacher Dorfwirtshaus. Altes, gemütliches Drei-Stern-Hotel in Döllach (10 km von Heiligenblut), HochGenuss-Wirt*), Wanderangebote der etwas anderen Art – mit Lamas, ab 57,50 Euro p.P./DZ/HP 9843 Großkirchheim, Döllach 79 (0 48 25) 210 bzw. www.doellach.at

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Essen mit HochGenuss Einige Wirte haben sich zur HochGenuss-Kulinarik zusammengeschlossen. Wichtigste Voraussetzung sind beste Zutaten aus der NationalparkRegion Hohe Tauern Kärnten: MölltalGlocknerlamm, Mölltaler Almkäse, Gamsbratl und Tauern-Jungrind. Zu den HochGenuss-Wirten gehört auch der Gasthof Dorfschenke. AlpenAdria Kulinarik im traditionellen, familiär geführten Landgasthof 17 km außerhalb von Obervellach, Appartements, Zirbenholzzimmer, ab 56 Euro p.P/ DZ/HP, 8932 Stall 20, (0 48 23) 81 02 bzw. www.dorfschenke.com

Auf Wildtiersafari im Osttiroler Teil Bewohner der Alpen: vierstündige Tagestour mit Ranger, Ausgangspunkt ist das Lucknerhaus im Ködnitztal in Kals am Großglockner (von Mitte Juli bis Mitte September jeden Samstag, ca. 9 Euro p.P.) Am Puls der Wildtiere: dieselbe Tour wie bei „Bewohner der Alpen“ (in der Vor- und Nachsaison jeden Dienstag und Freitag, ca. 9 Euro p.P.) Bei beiden Touren kann man die Big Five des Nationalparks beobachten (Murmeltier, Steinadler, Gämse, Steinbock und Bartgeier), welche Wildtiere dann tatsächlich vor die „Linse“ geraten, hängt von der Jahreszeit ab. Anreise Zug: über München - Salzburg - Spittal Lienz oder über Innsbruck - Brenner Lienz . Ab Lienz mit dem Postbus nach Kals am Großglockner (32 km). Auto: von Deutschland: über Kufstein - St. Johann/Tirol – Kitzbühel - Pass Thurn - Felbertauernstraße Matrei in Osttirol - Huben - Abzweigung nach Kals am Großglockner von Wien: über Salzburg - Zell am See - Felbertauernstraße von Wien: A2 - Klagenfurt - A10 nach Villach - Abfahrt Lendorf Richtung Lienz - B 100 nach Lienz – Kals am Großglockner

Kartentipp Glocknergruppe, Nationalpark Hohe Tauern Wanderkarte von Kompass im Maßstab 1:50.000, Wander- und Radwege mit Markierungen je nach Schwierigkeitsgrad, entsprechenden Höhenlinien und Vegetationsformen sowie touristischen Infos, 2. überarbeitete Auflage 2012, 9,99 Euro

Buchtipp Österreichs Nationalparks – Geheimnisse, Schätze, Paradiese Stefanie Platzgummer. Falter Verlag. 256 Seiten. 22,90 Euro


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Die schneebedeckten Gipfel des Großglocknermassivs, klirrend kalte Gebirgsseen wie der Vordere Gradensee und zu Tal stürzende Wasserfälle - die Natur zeigt sich hier von ihrer eindrucksvollsten Seite

Wohnen & Essen Unterkünfte Kals: Kals: Das Dorf, das eigentlich ein Tal ist, liegt am Fuße des Großglockners auf 1.325 Meter Seehöhe, südwestlicher „Stüdlgrat“ zählt heute zu den schönsten und schwierigsten Anstiegen der Glocknergruppe, ältester Bergführerverein der Ostalpen, Glocknerausstellung im Tourismusbüro unter anderem über die Wiederansiedelung von Steinböcken in den 60er-Jahren, Tourismusinformation, (0 50 212) 540, www.kals.at Vital- und Wanderhotel Taurerwirt. Das Wanderhotel schlechthin, idyllisch außerhalb des Orts gelegen, VierStern-Gemütlichkeit, Wellness, ab 80 Euro p.P./DZ/HP 9981 Kals am Großglockner, Burg 12, (0 48 76) 82 26 bzw. www.taurerwirt.at Lucknerhaus. Gasthaus mit Zimmern und Bergsteigerlager, am Ende der Kalser Glocknerstraße auf 1.920 Meter Seehöhe, Wellness, ab 50 Euro p.P./DZ/HP, 9981 Kals am Großglockner, Glor-Berg 16, (0 48 76) 85 55 bzw. www.lucknerhaus.at Gasthaus Glocknerblick. Gemütlicher Gasthof, direkt am Kalser Talrundweg, ab 29 Euro p.P./DZ/ÜF 9981 Kals am Großglockner, Arnig 7, (0 48 76) 22 183 bzw. www.glocknerblick-kals.at

Links

www.hohetauern.at Offizielle Seite des Nationalparks Hohe Tauern mit Überblick über Landschaften, Flora und Fauna, Forschungsprojekte und vieles andere mehr. www.nationalpark-hohetauern.at Touristische Homepage der Hohe Tauern – die Nationalpark-Region in Kärnten Tourismus GmbH www.osttirol.com Touristische Homepage der Osttirol Werbung www.mallnitz.at/de.aspx/Articles/View/1261 www.alpine-pearls.com/perlen/oesterreich/ mallnitz.html www.bergsteigerdoerfer.at/68-0-BergsteigerdorfMallnitz.html www.hochgenuss.co.at

Nationalpark-Highlights im Jahresverlauf

Atemberaubender Blick vom Schwarzhornsee zur Hochalmspitze. Schon alleine dafür lohnt sich der Aufstieg zur "Tauernkönigin", dem imposantesten Gipfel der Ostalpen.

Januar: Magischer Moment: Wildnis des Winters (jeden Montag), geführte Schneeschuhtour mit Nationalpark-Wildhüter vom Skigebiet in den Nationalpark zum Wintereinstand der Steinböcke, Ausgangspunkt Heiligenblut, Tagestour Februar: Magischer Moment: Die Nacht der Sterne in Heiligenblut am Großglockner (jeden Donnerstag) Nacht-Bergbahnfahrt aufs Schareck (2.600 m) mit Blick in die Sterne; Abendprogramm März: Magischer Moment: HochGenuss. Wörtlich. (jeden Dienstag). 0-km-Menü in ungewöhnlichem Ambiente: Im Eisdom am Ankogel auf 2.600 Meter Höhe April: Magischer Moment: Sonne & Mond (jeden Freitag) Sonnenaufgang am Mölltaler Gletscher mit anschließendem Brunch im Restaurant Eissee Mai: Alpe-Adria-Trail im Frühling: Das Starterpaket (ca. Ende Mai/Anfang Juni). Wanderung auf den beiden ersten Etappen des Trails, geführt von einem erfahrenen Alpe-AdriaGuide, zwei Übernachtungen in Heiligenblut und eine in Großkirchheim, mehrtägige Tour Juni: Magischer Moment: Mythos Sinnes:Schluchten (ab 21. Juni voraussichtlich jeden Sonntag) Nachtwanderung durch die teilweise beleuchtete Groppensteinschlucht bei Obervellach Juli: Magischer Moment: Gletschertrekking am Pasterzengletscher (voraussichtlich jeden Dienstag), Gletscherwanderung unter

der Obhut eines staatlich geprüften Bergführers, ausgehend von Heiligenblut, Tagestour August: Bewohner der Alpen (jeden Samstag) Von einem Ranger geführte Wanderung mit Beobachtung der Big Five Murmeltier, Gämse, Steinbock, Bartgeier und Steinadler. Ausgangspunkt ist Kals am Großglockner, Tagestour September: Ruf der Wildnis (jederzeit buchbares Paket) Von einem Ranger geführte Wanderung mit Rotwildbeobachtung, Ausgangspunkt ist das Seebachtal bei Mallnitz, zwei Übernachtungen in Natur-Aktiv-Partnerbetrieben, eine Übernachtung in einer Jagdhütte, mehrtägige Tour Oktober: Alpe-Adria-Trail im Herbst: Das Genießerpaket (von 3. bis 6. 10. 2013, von 24. bis 27. 10. 2013 oder von 27. bis 30. 10. 2013). Wanderung auf den Etappen sieben und acht des Trails, geführt von einem erfahrenen Alpe-Adria-Guide, zwei Übernachtungen in Mallnitz und Obervellach, mehrtägige Tour November: Wenn der erste Schnee fällt, kehrt Stille im Nationalpark Hohe Tauern ein. Das Highlight: Die Einsamkeit der Bergwelt. Dezember: Magischer Moment: Rausch der Freiheit (23. und 30. Dezember 2013). Die längste Freeride-Tour der Ostalpen am Mölltaler Gletscher



Stress? Wegurlauben!

Pausetaste statt Schnellvorlauf. Viele Tourismusbetriebe locken mit feinen Antistress- , Balance- und Wohlfühlprogrammen. Wer allerdings an echtem Burnout leidet, gehört in die Klinik und nicht ins Wellnesshotel. SILVIA TRIPPOLT-MADERBACHER TEXT STEIERMARk TOuRISMuS, käRnTEn WERBung, kk, AnBIETER, uAB/ERnST PROkOP FOTOS

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eder Mensch braucht Pausen. Um seine Batterien aufzuladen. Um sich zu erholen. Um sich zu schützen. Vor Hektik, Stress, dem ständigen Erreichbarsein und letztlich auch vor dem Burnout. Der Urlaub ist nur eine Form dieser Pausen. Und er wird immer wichtiger. Denn der wachsende Druck in der Arbeitswelt und im Privatleben macht den Urlaub mehr und mehr zum notwendigen Gegengewicht. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der Europäischen Reiseversicherung (Sample: 1.000 Personen). Für fast 90 Prozent der Befragten ist die „Work-Life-Balance“, die Ausgewogenheit von Arbeit

und Erholung, von immenser Bedeutung. Für 80 Prozent ist der Urlaub wichtiger bis unverzichtbar geworden. Auf die Frage, welche Reisemotive bis 2020 zunehmen würden, führen fast 80 Prozent „Gegensteuern gegen das Burnout-Syndrom" an. Und es gehe darum, die „virtuelle Erlebniswelt“ gegen die authentische zu tauschen. Aber: Was sagen die Experten, wo oder wie man sich am besten erholt? Almfrieden oder Meeresrauschen? GroßstadtDschungel oder Wellnessoase? „Jeder Mensch hat sein bevorzugtes Element“, erklärt Psychoanalytikerin Rotraud Perner, Leiterin des Institutes für Stressprophylaxe


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und Salutogenese. „Der eine braucht Erde, der andere Wasser.“ Einige Studien behaupten aber, dass Entspannung und Ruhe in unbebautem Gebiet besser einsetzen. „Also eher ein Plädoyer für die Almhütte“, so Dolf Dominik, ärztlicher Leiter der Burnout-Klinik „die Klause“ in Bad Gleichenberg. „Einem Rindvieh beim Kauen zusehen, das hat was Meditatives.“ Es ist auch wissenschaftlich nachgewiesen, dass der Erholungseffekt im Urlaub erst nach der zweiten Woche einsetzt. Psychiater Dominik: „Aber nicht die Quantität muss stimmen, sondern die Qualität.“ Da die meisten neben ständigem Handy-Gebimmel und dem chronischen E-Mail-Checken nicht gedanklich abschalten können, hilft nur eins: Abdrehen! Und dann liegt man also am Strand, die Liege ist superbequem, das Wetter perfekt, die Gläser sind mit coolen Drinks gefüllt und jetzt muss sie ja wohl bald kommen – die Erholung. Aber das lässt sich nicht erzwingen. Schon gar nicht, wenn man auf sie wartet. Tipp von Dominik: Auch im Urlaub eine Herausforderung suchen: „Bücher lesen, Ideen schmieden. Und vor allem – die Erwartungen herunterschrauben.“

Stress mit dem Partner Als weiteren Stressfaktor im Urlaub zählt Rotraud Perner nörgelnde Partner auf. Der eine will stundenlange Radtouren unternehmen, der andere verbringt seine Zeit am liebsten in Galerien. Frust ist da vorprogrammiert. Des-

halb: „Vor dem Buchen miteinander über die eigenen Bedürfnisse sprechen.“ Und auch mal etwas alleine unternehmen. Das Urlaubsprogramm? Nach dem Motto: Weniger ist mehr. Denn Sport treiben, Strandfaulenzen, Kulturtrips, Gipfel besteigen, mit den Kindern spielen, Yoga lernen, Freunde treffen usw. schrauben den Stresspegel gehörig in die Höhe. Keine Ferien sind so lang, das alles unterzubringen. Da ist man nach dem Urlaub mitunter mehr geschafft als im Job. Auch die Hotellerie hat den erschöpften Menschen für sich entdeckt und entwickelt spezielle Angebote. Der Trend macht aus Wellnesshotels „Health Resorts“. Denn: Kurzfristiges Verwöhnen und Wohlbefinden mit Cleopatra-Bädern, Schokoladebehandlungen usw. ist zwar schön und gut, die Gäste möchten in ihrem Wellnesshotel aber zunehmend konkrete und professionelle Wege aufgezeigt bekommen, wie sie sich nach dem Hotelaufenthalt fit und gesund halten und speziell mit Stress besser umgehen können. Daher werden auch immer mehr Antistress- und Burnout-Präventionspakete geschnürt. Ganze Ärzte- und Therapeutenteams kümmern sich um die Gäste – da gibt es psychotherapeutische Gespräche, Meditationen, Yoga, Biofeedback, Stressmanagement, Stresstests, Magnetfeld-Resonanz, Entspannungsmethoden, Ayurveda, TCM usw. Simone Ronacher vom Hotel Ronacher in Bad Kleinkirchheim: „Wichtig ist ein maßgeschneidertes Programm, das den Menschen

Seelenfrieden in der Natur finden. Almhütten haben besonders hohen Entspannungsfaktor


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entschleunigt, ihn entspannt und wieder stärkt.“ So wird dies auch im Gesundheitsresort Bad Tatzmannsdorf im Burgenland oder in der Heiltherme Bad Waltersdorf in der Oststeiermark gehandhabt. Im Biohotel Alpenrose am Millstättersee geben Antistress- und Burnout-Coaches ihr Wissen weiter. In 7-tägigen Stressbewältigungs-Seminaren. Trainerin Renate Wimpissinger über die Vorteile von Seminaren im Hotel: „Ein Abstand vom gewohnten Umfeld ist oft wichtig für Veränderungen. Man hat Zeit für sich, um das Gelernte in Ruhe und ohne Stress anzuwenden.“

Burnout? In die Klinik! „Sämtliche Maßnahmen in den Hotels können Anstoß für eine Veränderung sein und neue Wege aufzeigen. Wer jedoch unter einem richtigen Burnout leidet, gehört in die Klinik und nicht ins Wellnesshotel“, sagt Psychiater Dominik. Denn da helfen keine Streicheleinheiten, da muss die Reset-Taste gedrückt werden: Neustart! Im Grunde ist Burnout ja nichts anderes als ein Begriff, der Depressionen, Erschöpfungszustände bzw. Angst- und Persönlichkeitsstörungen zusammenfasst. Alarmierend: Jeder vierte Österreicher ist Burnout-gefährdet. „Ursache dafür ist chronischer Stress.“ Endergebnis ist die totale Erschöpfung auf körperlicher, emotionaler, geistiger und sozialer Ebene ohne Regenerationsfähigkeit. Für Burnout-Patienten bringe es deshalb nichts, einfach zu relaxen oder auf Urlaub zu fahren, betont Perner. „Das Leben und Verhalten des Menschen ändert sich ja nicht“. Dominik erklärt, dass ein Urlaub das Burnout-Syndrom sogar noch verstärken kann. Fernab der Arbeitswelt und des Alltags falle das

„Glücksquelle schaffen“ Rotraud Perner, Psychoanalytikerin, Publizistin, Juristin, leitet das Institut für Stressprophylaxe und Salutogenese. Wir haben mit ihr über Stressbekämpfung im Urlaub gesprochen.

Buchtipp „Der erschöpfte Mensch“. Rotraud Perner. Residenz Verlag. 208 Seiten, 21,90 Euro. Auch als E-Book erhältlich. Internet: www.salutogenese.or.at

AAM: Wo kann ich mich als gestresster Mensch am besten erholen? Rotraud Perner: Jeder Mensch hat sein bevorzugtes Element – der eine braucht Erde, der andere Wasser. Aber grundsätzlich hilft Erholung nicht gegen Dauerstress. Wie lange sollte ein Urlaub dauern, wenn man sich erholen möchte? Der Erholungseffekt setzt erst nach der zweiten Woche ein. Aber auch da gibt es individuelle Unterschiede in der Wahrnehmung. Urlaub als Prävention für Burnout, als Flucht vor dem Arbeitsstress und als notwendige Gesundheitsmaßnahme? Ich halte nichts von punktuellen Gesundheitsnotmaßnahmen. Urlaubsfantasien sind Wunschgedanken! Sie besagen im Klartext: Ich will aus der unerträglichen Situation heraus. Es muss das ganze Leben gesundheitsfördernd gestaltet werden. Kann man sein Leben im Urlaub verändern? Welche Schritte könnten das sein? Bleiben wir realistisch: Die meisten ändern ihr Leben erst, wenn Katastrophen eingetreten sind und brauchen oft professionelle Hilfe dazu. Was man vielleicht nachhaltig einüben kann, sind Bewegungsmuster, aber schon bei der Ernährung ist, wieder daheim, meistens alles beim Alten.

stützende Korsett aus Telefonklingeln, Kollegenanfragen, Kundenterminen, Meetings und E-Mail-Flut plötzlich weg. Man stürze seelisch ins Leere: „Ausschlafen, gemütlich brunchen und nachmittags am Pool liegen werden zum Ding der Unmöglichkeit. Das gewohnte Schema lässt sich nicht einfach unterbrechen.“ Burnout-Menschen brauchen Hilfe, ihr Leben neu auszurichten. Professionelle Begleitung findet man z. B. auf dem Gesundheitsgut „Die Klause“ in Bad Gleichenberg, 60 km südöstlich von Graz. In absoluter Grünruhelage, hat sich die Burnout-Klinik von Dolf Dominik einen internationalen Namen gemacht. Wann man hier eincheckt? „Wenn man spürt, dass man überfordert ist, wenn sich körperliche und seelische Erschöpfung breit machen.“ Dann wirke ein „normaler“ Urlaub nämlich nicht mehr als Erholung. Da müsse das Lebensbild überdacht werden, körperliche und seelische Leiden abgeklärt, mit einem leichten Training begonnen, gut und biologisch gegessen sowie Gespräche geführt werden: Konfliktmanagement, Abgrenzung lernen, Stressmanagement. Nur so könne man das Burnout besiegen. Im „Haus der Gesundheit“ im Kärntner Reifnitz kommt bei Patienten mit Burnout u. a. die F.X.Mayr-Kur zur Anwendung. Das Wichtigste sei laut ärztlichem Leiter Norbert Schulz, die Leute aus dem System herauszuholen, das sie krank gemacht hat. Dazu brauche es keinen Designer-Schnickschnack und keine Rundumberieselung, sondern viel Ruhe. Das familiäre Umfeld macht es möglich, den Kontakt zum eigenen „Ich“ wieder aufzunehmen und so die Signale des eigenen Körpers und die innere Stimme wieder wahrzunehmen. Und darum geht es letztlich auch, das Burnout zu durchbrechen. ■ Was ist von Anti-Stress-Programmen in Hotels zu halten? Solche Verwöhnmodelle sind schon fein, und da wirkt oft bereits ein Wochenende, aber nachhaltig ändert sich nichts dadurch. Viele Menschen werden besonders oft im Urlaub krank. Warum? Weil, wenn die Anspannung nachlässt, alles, was unterdrückt wurde, aufsteigen kann – das ist ja auch von Wochenenden bekannt: Man freut sich auf Erholung und Hobbies, aber der Körper signalisiert: Marsch ins Bett! Zuhause regenerieren: Wie gelingt es? Wenn man daheim liebe Menschen hat, die einen fördern und nicht zusätzlich fordern: „Jö, du bist ja jetzt daheim, da kannst du ja für mich . . .“. Man muss lernen, sich lieb zu versorgen, auf seinen Körper zu hören, Kultur zu pflegen und sich mit den großen Kraftquellen wie Natur, Kunst und Spiritualität zu verbinden. Arbeiten im Urlaub: ein No-go? Grundsätzlich geht es nicht um hie Urlaub, hie Arbeit, sondern um Balance: Ich muss quantitativ und qualitativ Belastungen durch Entlastungen ausgleichen. Was kann ich tun, um im Alltag noch vom Urlaub zu zehren? Es geht nicht um Urlaub – es geht um Ausgleich, Regeneration. Erholung ist meist zeitbeschränkte Erholung von befehlenden und quengelnden Kollegen oder Kunden, Lärm, Schmutz usw. Wenn man angenehme Erlebnisse bewahren will, sollte man, so oft es passt, an diese denken und sich die Erinnerung sinnlich mit Bildern, Tönen, Gespürtem, Gerochenem, Geschmeckten nochmals träumen und diesem Fantasieerleben einen Geheimnamen geben. Schaffen Sie sich eine innere Glücksquelle, die man abrufen kann, wenn man sie braucht.


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Kur- & Thermenhotel Bad Tatzmannsdorf 5-7 Das bekannte Kurhotel profitiert von den „Bodenschätzen“ Bad Tatzmannsdorfs: Kohlensäure, Moor und Thermalwasser. Das Haus bietet viel Ruhe, ein aufmerksames und freundliches Gesundheitsteam sowie hervorragende Treatments. Zudem gibt es ein hochqualifiziertes medizinisches Sport- und Bewegungsprogramm (Schwerpunkt Wirbelsäule, mit Muskelfunktions-Check). Paket „Dem Burnout keine Chance“. 7 Tage HP, gesund-

heitspsychologische Einzelberatungen, progressive Muskelentspannung, Entspannungsmassagen, Nordic Walking, GesundheitAktiv-Programm, „Reich der Sinne“-Wellness-Oase. Ab 1.001 Euro pro Person im DZ. ElisabethAllee 1, 7431 Bad Tatzmannsdorf. (+43 0 33 53) 8940-7166, www.gesundheitsressort.at

Thermenwelt Hotel Pulverer 8-9 Burnout-Prävention im Fünf-Sterne-Hotel Pulverer in Bad Kleinkirchheim. Die gesundheitspsychologische Beratung umfasst Diagnostik, Beratung und Maßnahmen. Das Gesundheitsteam stellt individuelle Urlaubspauschalen zusammen, es gibt aber auch fertige Pakete. Thermalwasser-Pools, wunderbarer Altbestand an Bäumen, Außensauna. Dazu ausgezeichnete Massagen sowie Fünf Tibeter und Pilates. Paket „Pulverer’s Antistress Woche“: 7 Nächte inkl. Gesundheits-Verwöhnpension, gesundheitspsychologische Beratung, Yoga mit Meditation, progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Entspannungsmassage, Relax-Behandlung, Anti-Stress-Komplettbehandlung, Energy-Island usw. Ab 1.281 Euro pro Person im Einzelzimmer oder Juniorsuite. Thermenstraße 4, 9546 Bad Kleinkirchheim. (+43 4240) 744, www.pulverer.at


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Biohotel Alpenrose 10-11 Im ruhig gelegenen Kleinhotel mit herrlichem Panorama geben Burnout-Coaches ihr Wissen weiter. Die Methode nennt sich „HumanFlow Kur“. Ohne Medikamente, ohne Psychotherapie. Voraussetzung: Bereitschaft zur Veränderung. Das Haus: Zimmer mit Vollholzmöbeln, kein Fernseher, kein Internet, dafür überall Sinnsprüche. Sehr gute Massagen, auch Yoga, Qi Gong, Meditation. Biologisches Essen und eine herzliche Atmosphäre sprechen für dieses Haus. „HumanFlow Kur“ 7x Flow-Einzeltherapie, energetischer Ausgleich, sanfte Beckenbegradigung nach Dieter Dorn, Achtsamkeitsübungen und Meditation, Ernährungstraining, Nachkurplan für zuhause, Körpertherapie: Bergkristall oder Granatstein-Massage, Melissenbad, Ayurasan-Wohlfühlbehandlung, Kräuter-Blüten-Massage. 2.290 Euro pro Person.

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15 | sundheitsoase („Traditionelle Steirische Medizin“).Pakete zum Thema „Ausbrennen“, „Auftanken“ oder „Grenzen aufzeigen“, sogar Angebote extra für Frauen und Männer. Angenehm: hoteleigener Wellnessbereich mit feinem Außenbereich, auch ein Damen-Spa, Naturbadeteich mit integriertem Thermalpool. Gute Treatments, Arztpraxis. „Mut zur Pause“. Seminar mit Dr. Arno Sommeregger, Burnout-Experte. Am Programm stehen interaktive Vorträge, gesundes Bewegen, Einzelgespräch, persönliche Betreuung, geführte Mediationen, Massage usw. Termine 2013: 24. bis 30. No-vember, 8. bis 14. Dezember, 6 Nächte im DZ ab 888 Euro pro Person. Termine 2014 siehe www.heiltherme.at Thermenstraße 111, 8271 Bad Waltersdorf. (+43 33 33) 500-0, www.heiltherme.at

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Zur Ruhe kommen und eine kleine Auszeit genießen


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Entspannung ist super, aber bei einem Burnout muss man in die Klinik

Burnout-Kliniken

Gesundheitsgut „Die Klause“ Idyllische Grünruhelage, 60 km süd-östlich von Graz. Privates Gesund-heitsgut von Dr. Dolf Dominik. 40 Hektar Grund, zehn Zimmer, Schwimmteich, Sauna, Fitnessstudio, biologische Landwirtschaft. Hier werden vor allem Burn-out-Probleme, Schlafstörungen, Angstzustände behandelt. Beim achtköpfigen Ärzte- und Therapeutenteam kommen körperzentrierte Psychotherapie und Verhaltenstherapie, die mit individuellen Behandlungen (u. a. Massagen, Bäder, Wickel) und Bewegungsangeboten kombiniert werden, zum Einsatz. Ideale Kurdauer: ab12 Tage. Kosten? Pro Woche ca. 1.700 bis 2.200 Euro. Taxbergstraße 15/17/19, 8344 Bad Gleichenberg. (+43 3159) 44 915, www.die-klause.at Privatklinikum Ameos Die 25-Betten-Privatklinik befindet sich in einem Trakt der öffentlichen Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie. Zimmer mit Vier-SterneStandard, Ausblick auf Berge und Wiesen. Das therapeutische Konzept ruht auf vier Säulen: fachärztliche Betreuung, Psychotherapie, Physiotherapie und Bewegung. Vorgeschriebene Aufenthaltsdauer: sechs Wochen. Darunter wird man nicht aufgenommen. Keine fixen Pakete. Preis: um die 2.800 Euro pro Woche. Sommerbergseestraße 395, 8990 Bad Aussee. (+43 36 22) 53 000, www.privatklinik-badaussee.at

Klinik St. Radegund Unter anderem spezialisiert auf Burnout. Sechs Wochen-Kuren bei Graz. Diepoltsbergerstraße 38-40, 8061 St. Radegund. (+43 31 32) 53 333, www. privatklinik-stradegund.at Haus der Gesundheit Renommiertes Haus mit 14 Zimmern, zehn Gehminuten vom Wörthersee. Dr. Norbert Schulz setzt auf ganzheitliche Therapien. Die Indikationen sind vielfältig, darunter Burnout. Hier kommt die Entgiftung nach F.X. Mayr zur Anwendung. Der Organismus wird entgiftet und entsäuert, dazu kommen Behandlungen wie Akupunktur, Lymphdrainage, Schwebe-bad und Shiatsu. Auch medizinische Check-ups, alternativmedizinische Methoden. Psychopharmaka werden strikt abgelehnt, dafür gibt es jede Menge Ruhe. Ideale Kurdauer: drei bis vier Wochen. Keine Pakete, 800 bis 1.300 Euro pro Woche. Seenstraße 50, 9081 Reifnitz. (+43 42 73) 32 38, www.schulz.at Reha Klinik für Seelische Gesundheit Experten zum Thema Burnout in der Kärntner Landeshauptstadt. Grete Bittner Straße 40, 9020 Klagenfurt. (+43 463) 43 000 7, www.seelischereha.com


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Den goldenen Herbst erleben und genießen

Ganz wichtig: Raus aus dem Alltag und einmal nicht erreichbar sein

Tipps für stressfreien Urlaub 1. Entspannte Anreise. Jede Minute zählt? Nein. Direkt vom Büro zum Flughafen? Nicht optimal. Zwischen letztem Arbeitstag und Abreise sollte zumindest ein Puffertag liegen. 2. Wichtige Dinge vorher erledigen. Damit der Kopf frei ist und entlastet. Sonst kann man nicht abschalten. 3. Keine überhöhten Erwartungen. Sporteln, faulenzen, mit den Kindern spielen, Sightseeing, Lesen, Freunde treffen usw. Runter mit den Erwartungen! Weniger ist mehr. 4. Absprache. Partner und Kinder haben ebenfalls Wünsche und Bedürfnisse, die berücksichtigt werden müssen. Damit der lang ersehnte Familienurlaub nicht zur Streitzeit wird, heißt es: Miteinander reden – bevor der Urlaub gebucht wird. 5. Das Gute liegt so nah. Lange Flüge, andere Zeit- und Klimazonen sind eine enorme Belastung für den Körper. Vor allem für Kinder und ältere Personen. Oft liegt das Gute näher, als man glaubt. In der Region AlpeAdria zum Beispiel. 6. Nichts erzwingen. Erholung lässt sich nicht erzwingen. Wer krampfhaft auf sie wartet, riskiert Unzufriedenheit, innere Unruhe.

7. Balance in puncto Erreichbarkeit. Ist ein dauerhaftes Abschalten von I-pad und Smartphone absolut nicht möglich, sollte man feste Zeiten festlegen, in denen die Mailbox abgehört und Mails beantwortet werden. Eine Stunde in der Früh oder am Abend sind dafür reserviert, der Rest des Tages ist wirklich Urlaub. 8. Partnerschaft aufleben lassen. Urlaub rettet keine Ehe. Umgekehrt ist es auch ein Irrtum zu glauben, wenn ein Paar seinen Urlaub gemeinsam nicht genießen kann, passe es nicht zusammen. Es muss eben vorher ausgesprochen werden, was erwartet wird: Ob man möglichst viel Zeit gemeinsam verbringt oder jeder das macht, was er am liebsten tut – auch ohne Partner. 9. Urlaub auf Balkonien. Darf man als Reiseziel nicht verkennen. Kein lästiges Kofferpacken, nirgends ist das Bier so kühl und der Espresso so günstig. Auch zu Hause gilt es aber, einen Gegenpol zum Job zu schaffen. 10. Erholung verlängern. Idealerweise endet der Urlaub als Fade-out-Phase: Ein bis zwei Tage vor Jobbeginn zurückkehren, das verlängert die Erholung. Am ersten Jobtag noch den automatischen Mailreply aktiv lassen.

Tanken Sie noch einmal Sonne und Wärme und lassen Sie sich so richtig verwöhnen. Genießen Sie das einzigartige Farbenspiel der Natur bei unvergesslichen Touren in den Kärntner Nockbergen. Neue Energie tanken Sie in der hoteleigenen Panoramaschwimmbad- und Saunawelt mit Massage& Beautyoase. Kulinarische Köstlichkeiten aus der Genussregion und exklusive Weine aus der eigenen Vinothek erfreuen auch anspruchsvollste Gaumen. Der nächste Winter kommt bestimmt! Holen Sie sich schon jetzt Ihr persönliches Angebot für Ihre Winter-Wohlfühl-Wochen im Hotel St. Oswald. Hotel St. Oswald · Schartenweg 5 · 9546 Bad Kleinkirchheim/St. Oswald Tel: +43-4240-591-0 · www.hotel-st-oswald.at · info@hotel-st-oswald.at

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Wo die Seele Atem holt

Wenn die Hitze des Sommers verklingt, ist das für viele auch willkommener Anlass zu einem persönlichen "slow down". Unzählige Orte mit christlicher Tradition sind gerade im Alpe-Adria-Raum „Kraftquellen" im Wortsinn und laden ein zum Aufladen der eigenen Akkus. Matthias Kapeller TexT Martin assaM, GrÖtsChniG (1) FoTos


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Berge gelten in allen Religionen als Bindeglied zwischen Himmel und Erde, Bergkirchen sind Orte der Kraft

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in alter Baum, ein Wasserfall, die Bank im eigenen Garten, ein interessantes Buch, ein gutes Gespräch: Wer nach „Kraftquellen“ fragt, erhält unzählige Antworten, die geprägt sind von der Biographie und den Vorlieben der Befragten. Auch in der christlichen Tradition gibt es Orte, die seit vielen hundert Jahren besucht und als Kraftquellen erlebt werden. Kirchen, Klöster, Kapellen, Wegkreuze und Bildstöcke prägen in besonderer Weise die Landschaften Sloweniens, Kärntens und Friauls. Als „heilige Orte“ laden sie dazu ein, sich selbst, anderen Menschen und vor allem dem Transzendenten, also Gott, zu begegnen. Diese Kraftquellen „sprudeln“ seit Generationen. Sie bieten Erneuerung und Erfrischung und vermitteln Beständigkeit und Orientierung im Auf und Ab der Zeiten.

Christentum „senza confini“ Gemeinsam ist diesen Orten die geistliche Tradition des Christentums, das in dieser Region seit Jahrhunderten eine zentrale und prägende Kraft ist – und zwar grenzüberschreitend. Dies gilt besonders für Aquileia, zehn Kilometer nördlich der Lagunenstadt Grado gelegen und für die Christianisierung des Alpenraumes von wesentlicher Bedeutung. Zahlreiche Pfarrgründungen in Kärnten wie jene von Maria Gail oder St. Daniel im Gailtal gehen auf den Einfluss Aquileias zurück. Das ehemalige Stift Ossiach, das älteste Benediktinerkloster Kärntens, war ebenso wie das Stift Eberndorf dem Patriarchat Aquileia unterstellt. Aber auch von Kärnten aus hat das Christentum über die Grenzen hinaus gewirkt. Ein Beispiel dafür ist die Besiedelung des idyllisch gelegenen Klosters Rosazzo bei Manzano in Friaul durch Benediktinermönche aus Millstatt im Jahre 1091. Auch in Slowenien wurden von Kärnten aus Klöster gegründet oder besiedelt wie z. B. Ptuj/Pettau durch die Dominikaner in Friesach oder Kostanjevica durch die Zisterzienser von Viktring. Darüber hinaus sind die zahlreichen Besitzungen der hl. Hemma wie das Schloss Pilštanj/Pilstein im Südosten Sloweniens oder die Burg Mokronog bei Novo mesto Kärntner Ursprungs und Beispiele für die grenzüberschreitende Wirkkraft des Christentums. Auch von Slowenien aus hat es in dieser Region entscheidende Impulse gesetzt: So ist Slowenien mit seiner großen Wallfahrtstradition Ausgangspunkt zahlreicher bedeutender Pilgerwege.

Grenzenlos pilgern Auch heute machen sich in der Dreiländerregion jährlich Hunderttausende auf den Weg nach Brezje, nach Castelmonte oder zum Grab der hl. Hemma nach Gurk. Für

ALPE ADRIA magazin

kaftquellen

Pilgerinnen und Pilger ist, entgegen einer weit verbreiteten Redensart, nicht nur der Weg das Ziel. Vielmehr bestimmt das Ziel, auf das sie zugehen, auch den Weg dorthin. Und schon die Wege zu solchen Orten der Kraft werden als Kraftquellen erlebt. Nicht selten ist das Ziel dieses Weges auch ein Kirchlein auf einem Berg. Berge gelten in allen Religionen als Bindeglied zwischen Himmel und Erde und werden als Orte der Kraft und spirituelle Kraftzentren erfahren. Dass Berge Kulturen, Völker und Länder nicht nur tektonisch trennen, sondern auch verbinden können, zeigt der Luschariberg /Monte Santo Lussari/ Svete Višarje, der mit seiner Marien-Wallfahrtskirche auf dem Gipfel den Menschen in Slowenien, Friaul und Kärnten gleichermaßen als „heiliger Berg“ gilt.

Heilende Quellen Auch Quellen und Brunnen gehören zum Grundbestand religiöser Bilder. Sie werden als durststillend, reinigend und lebensspendend erfahren und stehen für Ursprünglichkeit, Reinheit und Leben. Oft wurden über Quellen sakrale Bauten errichtet. Menschen erhoffen sich dort Heilung und Linderung ihrer Gebrechen und im Gebet neue Lebensorientierung. Bezüglich der Heilkraft solcher Quellen ranken sich im Volk zahlreiche Geschichten und Legenden. Dies gilt auch für die Johannes-Quelle in Razkrižje oder die Kathreinquelle in Bad Kleinkirchheim. Dort tritt die radonhaltige Quelle, die von den Einheimischen auch „Träne Gottes“ genannt wird, mit rund zwanzig Grad an die Oberfläche.

Urlaub im Kloster Wer auf Reisen zu Orten der Kraft eine Unterkunft mit besonderem Ambiente sucht und auf Animationsprogramm, Minibar und Flachbildschirm verzichten kann, der wird an einer weiteren spirituellen Kraftquelle fündig, nämlich in einer der mehr als 170 Ordensgemeinschaften in Kärnten, Slowenien und Friaul. Einige von ihnen wie z. B. die Wernberger Schwestern oder die Serviten in Maria Luggau bieten „Urlaub im Kloster“, eine andere Form des „All inclusive“-Urlaubs, bei der Leib, Seele, Geist und Körper in der Gesamtheit angesprochen werden. Die Klöster warten mit einer unverwechselbaren Atmosphäre auf – bezogen auf die dort lebenden Ordensleute, die besondere Architektur mit Kreuzgang, Innenhof und Klostergarten sowie auf ihre geografische Lage. Der Gast entscheidet selbst, ob und wie intensiv er am geistlichen Leben der Gemeinschaft teilnimmt. So kann der kurze Aufenthalt im Kloster – ebenso wie das Aufsuchen einer der anderen christlichen Kraftquellen – der Beginn einer langen Reise zu sich selbst werden. ■

Buchtipp

KraftquellenBücher In zwei Büchern stellt Matthias Kapeller, Leiter der Pressestelle der Diözese Gurk in Klagenfurt, mit dem Fotografen Martin Assam 200 lohnende spirituelle Ziele in Slowenien, Kärnten und Friaul vor. Diese spirituellkulturellen Reiseführer erschließen Geschichte, Architektur und christliche Tradition dieser in Europa einzigartigen Region im Schnittpunkt dreier Kulturkreise. Praktische Übersichtskarten sowie aktuelle Adressen und Informationen erleichtern die Routenwahl. Weitere Informationen zum Thema: www.kath-kirchekaernten.at/kraftquellen


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1 Gerlamoos Filialkirche „Hl. Georg“ Die romanische Filialkirche, östlich von Steinfeld/Drau gelegen, ist eines der kunstgeschichtlich bedeutendsten Gotteshäuser Kärntens und wird wegen ihres kunstvollen Freskenzyklus oft als „Freskenkirche“ bezeichnet. Die Fresken, um 1480 von Thomas v. Villach an der nördlichen Innenwand der Kirche geschaffen, sind in drei jeweils ca. 1,40 m hohe Streifen gegliedert. Ihr oberster Rand stößt fast an die flache Decke der Kirche. 2 Hlgst. Dreifaltigkeit am Gray Pfarr- und Wallfahrtskirche Die einzige Blockbaukirche Österreichs, die auch Pfarrkirche ist, und zugleich südlichste Holzkirche des deutschsprachigen Siedlungsraumes befindet sich in Schaumboden nordwestlich von St. Veit. Beeindruckend ist die Blockbauweise mit hölzerner Tonne, hölzerner Vorlaube und Walmdach. 3 Hemmaberg Filialkirche „hl. Hemma und Dorothea“, Rosaliengrotte Der 843 m hohe Hemmaberg bei Globasnitz ist eine der bedeutendsten frühchristlichen Grabungsstätten Österreichs und einer der ältesten Wallfahrtsorte Europas. Zeugnis davon geben Ausgrabungen eines frühchristlichen Kirchenkomplexes mit fünf Kirchen, entstanden von 400 bis 600 n. Chr. In der unterhalb der Kirche liegenden Grotte wurde 1680 die Rosalienkapelle errichtet. Dem Wasser, das unter der von Suitbert Lobisser 1927 erneuerten Rosalienstatue entspringt, schreiben Einheimische heilkräftige Wirkung zu. 4 Molzbichl Pfarrkirche „hl. Tiburtius“ Den ältesten Hinweis auf die Slawenmission in Karantanien findet man in der Pfarrkirche in Molzbichl. Sie

erlangte als größter Fundkomplex dieser Art in Österreich hohe archäologische Bedeutung durch die Entdeckung einer bislang unbekannten Verschlussplatte einer Reliquienkammer, in einem barocken Blockaltar eingebaut, die den Diakon Nonnosus nennt. Dessen Gebeine waren 533 unter einem Altar in einer Kirche, die in der näheren Umgebung von Molzbichl vermutet wird, beigesetzt worden. Im Zuge der Slawenmission wurde diese Inschriftplatte samt den Gebeinen in die große Klosterkirche von Molzbichl gebracht. Heute ist die NonnosusInschrift im Volksaltar eingesetzt. 5 Teurnia/St. Peter in Holz Frühchristliche Bischofskirche Die am besten erhaltene frühchristliche Bischofskirche Österreichs befindet sich auf dem 600 m hohen Holzerberg westlich von Spittal/Drau, auf dem Boden der einstigen römischen Stadt Teurnia, die bereits um 343 als Bischofssitz gilt. Die Bischofskirche wurde im Jahr 1984 entdeckt. Die erste einschiffige Bischofskirche entstand gegen 400 und wurde nach 550 zu einem repräsentativen dreischiffigen Gotteshaus mit Dreiapsidenschluss erweitert. Dieser Bautypus kommt hier im Alpe-Adria-Raum erstmals vor. 6 Wasserhofen/Žirovnica Filialkirche „hl. Maria Magdalena“ Der außergewöhnliche Kirchenbau mit dem kreisrunden Kirchenschiff in Kühnsdorf beherbergt einen beeindruckenden Bilderzyklus des Kärntner Künstlers Valentin Oman. Die Figuren des apsisfüllenden, 24-teiligen Zyklus „Ecce Homo“ haben weder klare Konturen noch deutlich erkennbare Gesichter. Oman gestaltete u. a. auch das Innere der Seminarkirche in Tanzenberg mit einem monumentalen Altartriptychon mit dem Motiv der aus Menschen gebildeten, bläulich getönten Salvator-Gestalt auf Goldgrund.

Slowenien 7 Bohinj Filialkirche „hl. Johannes der Täufer“ Am Fuße des Triglav steht, malerisch auf einer leichten Anhöhe am Ostufer des Wocheiner Sees/Bohinjsko jezero gelegen, die kleine gotische Kirche, die zahlreiche hervorragende Kunstdenkmäler beherbergt. Besonders erwähnenswert sind die Fresken aus dem frühen 14. Jh. sowie die Holzskulptur des Kopfes des hl. Johannes des Täufers aus dem Jahre 1380, die es weltweit nur sechsmal gibt. 8 Hrastovlje Filialkirche „Hlgst. Dreifaltigkeit“ Ein herausragendes Meisterwerk mittelalterlicher Wandmalerei finden BesucherInnen in Hrastovlje im slowenischen Teil Istriens. Die romanische Steinkirche birgt im Inneren einen wertvollen Schatz an mittelalterlichen Fresken (um 1490), die 1949 freigelegt wurden. Die Wandmalereien des istrischen Malers Johannes von Kastua – darunter auch eine der schönsten Totentanz-Darstellungen Mitteleuropas – bedecken das gesamte Kircheninnere von der Decke bis zum Fußboden. 9 Nova Štifta Pri Ribnici Wallfahrtskirche „Aufnahme Mariens in den Himmel“ Die barocke Wallfahrtskirche, 40 km südlich von Laibach auf einer Anhöhe nahe der Stadt Ribnica gelegen, zählt wegen ihrer außergewöhnlichen Architektur und der prunkvollen Innenausstattung zu den schönsten Kirchen Sloweniens. Der Grundriss ist achteckig mit quadratischem Presbyterium. Außergewöhnlich sind die offenen Lauben, die das Kirchenschiff umgeben. Vor dem mächtigen Glockenturm wurde 1780 eine „heilige Treppe“ aufgestellt. Alle drei Altäre sind bemalte, vergoldete und versilberte Holzschnitzereien. Seit 1914 betreuen die Franziskaner die Wallfahrtskirche.


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10 Ptuj/Pettau Ehemaliges Dominikanerkloster In Ptuj/Pettau, der ältesten Stadt Sloweniens, liegt das ehemalige Dominikanerkloster, das im 13. Jh. von Dominikanern aus Friesach in Kärnten besiedelt und 1758 im Zuge der Josephinischen Reform aufgelöst wurde. Aus der Gründerzeit stammen der südliche und östliche Teil des Kreuzganges sowie die Klosterkirche „Mariä Himmelfahrt“. Heute ist im Klostergebäude ein Museum mit archäologischen Sammlungen untergebracht. 11 Rogla - Filialkirche „Verklärung Jesu am Berg“ Die Verbindung von Kirche, Sport und Tourismus kommt im Schiund Fremdenverkehrszentrum am Bachergebirge/Pochorje in besonderer Weise zum Ausdruck. Auf 1.500 m Seehöhe wurde hier 2010 zwischen Stadion und Sporthalle ein außergewöhnlicher Kirchenneubau errichtet. Der Altarraum befindet sich unter einem kegelförmigen, 30 m hohen Kirchturm. Jesuitenpater Marko Ivan Rupnik, Direktor des künstlerischspirituellen „Centro Aletti“ in Rom und Konsultor des Päpstlichen Rates für Kultur, gestaltete ein Mosaik im Innenraum. 12 Svete Gore Wallfahrtskirche „Geburt der Jungfrau Maria“ 50 km südöstlich von Celje, nahe der Grenze zu Kroatien, befindet sich auf einem 521 Meter hohen Hügel eines der ältesten Seelsorgezentren Sloweniens. Funde zeugen von einer Besiedelung dieses Hügels vor mehr als 2.000 Jahren. Die barocke Kirche mit sieben Altären dürfte aus dem 13. Jh. stammen. Von den vier Kapellen rund um die Kirche ist die älteste die im Kern romanische St. Georgs-Kapelle aus dem 9./10. Jh.

13 Uršlja Gora Filialkirche „hl. Ursula“ In den Ostkarawanken, vier km südlich von Ravne na Koroškem, erhebt sich der 1.696 m hohe Uršlja gora/Ursulaberg mit der höchstgelegenen Wallfahrtskirche Sloweniens. Erwähnenswert ist die Darstellung der Kirchenpatronin mit 11.000 Jungfrauen unter ihrem Mantel am barocken Hochaltar. Der Legende nach soll sich die hl. Ursula auf dem Berg angesiedelt haben. 14 Žiče - Ehemalige Kartause Die baulichen Überreste der größten Kartause Sloweniens und ältesten Kartause im mitteleuropäischen Raum verbergen sich hinter einer Wehrmauer in Slovenske Konjice, 27 km nordöstlich von Celje. Dieser Schlüsselbau in der europäischen Kartausenarchitektur, zwischen 1155 und 1165 gegründet und 1190 geweiht, ist einmalig auf dem slowenischen Gebiet. Heute wird die Anlage renoviert und der Kräutergarten wieder bewirtschaftet. Heilkräuter werden in der 1185 erstmals urkundlich erwähnten Apotheke verkauft.

Friaul 15 Castelmonte Marienheiligtum und Kapuzinerkloster Eines der ersten Marienheiligtümer nach dem Konzil von Ephesos (431) und eine der ersten Wallfahrtsstätten Oberitaliens erreicht man von Cividale aus über eine von Kapellen gesäumte Straße. Erste Zeugnisse für Marienverehrung stammen aus dem 6. Jh., urkundlich belegt ist das Marienheiligtum seit 1175. Die Kirche wurde 1744 geweiht. Die in massiven Stein gemeißelte und über 400 kg schwere Marienstatue aus dem 15 Jh. zieht jährlich mehr als 300.000 PilgerInnen an.

Betreut wird das Marienheiligtum seit 1913 von Kapuzinermönchen. 16 Monrupino Pfarr- und Wallfahrtskirche „Mariä Himmelfahrt“ Ein eindrucksvoller Blick auf den Golf von Triest sowie nach Slowenien bietet sich BesucherInnen dieser Wallfahrtskirche elf Kilometer nordöstlich von Triest, an der Grenze zu Slowenien gelegen. Die Kirche ragt inmitten des Karstgebietes auf einem steilen Felsen empor. Schon in vorchristlicher Zeit soll es hier eine Festung gegeben haben. Auf einer Aufschrift an der Tür der Festung ist zu lesen, dass im Jahre 911 die Festung, 1759 die Kirche und 1802 der Turm erbaut wurden. Urkundlich erstmals erwähnt wird die Kirche jedoch schon 1316. 17 Pulfero - Höhlenkirche „San Giovanni d’ Antro“ Im kleinen Bergdorf Antro, 22 km nordöstlich von Udine und unmittelbar an der Grenze zu Slowenien, findet man eine der wohl suggestivsten Kultstätten Europas. 130 steile Stufen führen zum Eingang der mehr als vier km langen Grotte, die heute noch im vorderen, zugänglichen Teil für Gottesdienste, Taufen und Hochzeiten genutzt wird. Schon im 5. Jh. ließ sich in der Kalksteingrotte ein Einsiedler nieder. Aus der Einsiedelei ging eine Kirche hervor. 1477 wurde eine gotische Kapelle in der Höhle eingerichtet. Fresken, Figuren und Symbole der Langobarden sind in der Kapelle noch gut erhalten. 18 San Daniele Del Friuli Freskenzyklus in Sant’ Antonio Abate In der früheren Kirche des hl. Mönchsvaters Antonius des Großen befindet sich der bedeu-

tendste Renaissance-Freskenzyklus von Friaul, was der Kirche auch den Beinamen „Sixtinische Kapelle von Friaul“ einbrachte. Der Freskenzyklus von Pellegrino da San Daniele bedeckt zwei Drittel des Kircheninneren. Die ältesten Fresken stellen Christus mit den Evangelisten, Propheten, Engel im Chor und zehn heilige Frauen dar. 19 San Giovanni al Timavo Pfarrkirche „hl. Johannes der Täufer”, heilige Quelle Der Timavo, mit zwei km Länge der kürzeste Fluss der Welt, tritt zwischen Monfalcone und Duino unterhalb des Ortes San Giovanni al Timavo mit drei Quellen an die Oberfläche und mündet in einen künstlichen Kanal. Seit der Antike haben die „Quellen des Timavo“ die Menschen fasziniert. Einem alten Chorbuch zufolge sollen in einer kleinen Kapelle Reliquien des hl. Johannes des Täufers, des Evangelisten Johannes sowie von Märtyrern aufbewahrt worden sein. Über dieser Kapelle wurde im 4. und 5. Jh. ein Saal errichtet und später durch eine Apsis erweitert. Nach dem 1. Weltkrieg wurde die Kirche im gotischen Stil neu errichtet. 20 Udine Kirche „Santa Maria di Castello“ Die Kirche am Schlossberg von Udine gilt als älteste Kirchengründung Udines. Bereits im 6. Jh. stand hier eine christliche Kapelle. Das unter den Langobarden im 7. Jh. umgebaute Kirchlein erfuhr im 12. und 13. Jh. eine Erweiterung und war bis zum Bau des Doms von Udine (1236) auch Stadtpfarrkirche. Der weithin sichtbare Campanile mit der sich drehenden kupfernen Figur des Erzengels Gabriel ist ein Wahrzeichen Udines. Die romanischen Fresken im rechten Seitenschiff sind besonders erwähnenswert.


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Kaffee im Paradies, Kunst in den Palästen

Die Biennale von Venedig lädt in die vielen Welten heutiger Kunst. Alles zu besuchen, ist beim besten Willen nicht zu schaffen. Macht aber nichts. WALTER TITZ TEXT GERhARd MAuRER, hEInZ GRöTschnIG FOTOS

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Auch Werke der heuer mit dem Goldenen Löwen geehrten Maria Lassnig sind zu sehen

ie erste Entscheidung ist stets die einfachste: ein Kaffee im Paradies? Die Beantwortung dieser Frage ist kein Problem. Ja! „Paradiso” ist der Name des Cafés gleich beim Eingang zu den Giardini. Jenen Gärten, in welchen seit 1895 die Esposizione Internazionale d’Arte della Città di Venezia stattfindet, die Kunst-Biennale von Venedig, die älteste Biennale der Welt. Das „Paradiso” gibt es nicht ganz so lange, aber eine Institution ist es allemal. Nach guten und schlechten Tagen, sogar schon von der endgültigen Entsorgung bedroht, ist es seit etlichen Jahren, auf neuen Glanz gebracht, wieder die zentrale Labestation der Weltkunstschau. Ein Espresso, schlicht als „caffé” geordert, ein „macchiato”, ein Cappuccino, was immer, man wird die Energie benötigen. An der ersten Biennale-Ausgabe nahmen vierzehn Staaten teil, neben dreizehn europäischen noch die USA. Die Namen des Dutzends Künstler (Männer, was sonst), welches damals Österreich-Ungarn vertrat, sind heute nur noch Spezialisten ein Begriff. Und sie hatten für ihre Werke keine eigenen Räume zur Verfügung, sondern jene des Zentralpavillons. Das eigene Haus wurde erst 1934 eröffnet, eine Planung von Josef Hoffmann und Robert Kramreiter, nach wie vor, so viel Patriotismus darf sein, eines der schönsten Gebäude des Areals. Gezählte 65 Künstler zeigten Arbeiten, viele (von Herbert Boeckl bis Fritz Wotruba) noch nicht vergessen. Immerhin einer Künstlerin, Maria Pauli-Rottler, wurde ein Plätzchen zugeteilt. Im Zentralpavillon waren weitere 33 Österreicher vertreten, darunter Klassiker wie Rudolf von Alt und Georg Ferdinand Waldmüller. Siebzehn Nationen waren insgesamt am Start, die Amerikaner waren weiterhin die einzigen Nichteuropäer. Die 36. Biennale 1972 war die erste, die der Autor dieser Zeilen besuchte. 32 Länder schickten Künstler (immer noch überwiegend Männer) in die Lagune. Für Österreich sorgten Hans Hollein und Oswald Oberhuber, von Kommissär Wilfried Skreiner ins Rennen geschickt, für Aufsehen, bespielten sie doch auch den Hof und den vorbeifüh-

renden Kanal. Der spätere Architekturstar Hollein hatte dafür extra ein Loch in die Gartenmauer brechen lassen. Und es gab erste Präsentationen „im Rahmen der Biennale”. Friedensreich Hundertwasser, Oskar Kokoschka, Cornelius Kolig, Georg Schmid, Leo Wollner und einmal mehr Fritz Wotruba waren eingeladen. Aber es war noch möglich, die Biennale in ihrer Gänze gesehen zu haben. Das ist seit Jahren nicht mehr schaffbar, außer man quartiert sich einige Wochen in der Serenissima ein.

Heuer sind 88 Länder da 2013, man hält bei der 55. Esposizione Internazionale d’Arte, werden 88 Länderbeiträge geboten. Dazu und zur zweigeteilten Hauptausstellung gesellen sich fast vier Dutzend „eventi collaterali”, Ausstellungen unter BiennalePatronanz. Neben den Giardini (29 Länderpräsentationen) ist seit Jahren das riesige Gelände des Arsenale (der ehemaligen Schiffswerft) Biennale-Schauplatz (20 Länder). 39 Pavillons sind über das ganze Stadtgebiet verteilt, Künstler und Künstlerinnen (mittlerweile ist die FrauenQuote sehr akzeptabel) haben in Palazzi, Kirchen, diversen freistehenden Hallen Unterschlupf gefunden. Um etwa die Beiträge Kenias (mit überwiegend chinesischen Künstlern) und Syriens (vor allem Italiener) auf der geschichtsträchtigen Isola di San Servolo, auf der die Benediktiner im 8. Jahrhundert ein erstes Kloster bauten, zu erleben, muss man einen halben Tag einplanen. Die Vaporetto-Linie 20 fährt eher selten. Womit angedeutet ist, was dem Biennale-Besucher von heute vor allem zu schaffen macht: die Fülle des Angebots. Die beste Faustregel ist: zuerst in die Giardini (auf den Kaffee im „Paradiso” nicht vergessen!), dann ins Arsenale (dort gibt es zentral eine passable Cafeteria). Dafür sollte man sich zwei Tage Zeit nehmen. Die eintägige Querung des anspruchsvollen Geländes führt zwangsläufig zu doppelter Erschöpfung - zu physischer und psychischer. Die Qualität der diesjährigen, von Massimiliano Gioni konzi-


pierten Hauptausstellung „Der enzyklopädische Palast” rechtfertigt den direkten Weg durch die Hauptallee zum zentralen Pavillon, in dem außerdem ein Shop und ein vom deutschen Künstler Tobias Rehberger gestaltetes Café untergebracht sind. Gioni hat eine Fülle fantastischer Kunst in spannenden Konstellationen installiert, schafft auf- und anregende Dialoge. Etwa solche zwischen Figuren des Österreichers Walter Pichler (der erste Künstler, den Gioni kurz vor dessen Tod für seine Präsentation kontaktierte) und Farbkreidetafeln von Rudolf Steiner. Oder die Modellhäuser des Wieners Peter Fritz mit Bildern des Amerikaners Jack Whitten. Oder Objekte von Peter Fischli/David Weiss mit Gemälden von Dorothea Tanning. Maria Lassnig und Marisa Merz zeigen, warum sie beide heuer mit Goldenen Löwen für das Lebenswerk ausgezeichnet wurden. Im Arsenale öffnen sich weitere Räume des enzyklopädischen Palasts, von nicht geringerer Faszination.

Österreich enttäuscht diesmal Für den Einstieg ins Wechselbad der Länderpavillons gibt es keine zwingende Regel. Die großen Player sind, geschichtsbedingt, in den Giardini versammelt. Die Pavillons in der Hoheit der Benutzer sind an sich schon Sehenswürdigkeiten, Zeugen wechselhafter historischer Entwicklungen, in gewisser Weise auch eine exemplarische Sammlung architektonischer Programme aus mehr als hundert Jahren. So betrachtet, ist der rotweißrote Auftritt in diesem Jahr zweifach enttäuschend. Für einen mehr als matten Inhalt (ein von Mathias Poledna in Hollywood beauftragter dreiminütiger Animationsfilm im Stil der 1930er-Jahre) wurde der Hoffmann-KramreiterBau innen als völlig dunkler Kinoraum bis zur Unkenntlichkeit verbaut. Schade. Deutschland und Frankreich haben ihre einander gegenüber liegenden Pavillons getauscht. Einmal mehr geht es darum, das ursprüngliche Länderprinzip zu unterlaufen. Deshalb zeigen die Deutschen einen internationalen Werkmix (Ai Weiwei, Romuald Karmakar, Santu Mofo-

keng, Dayanita Singh), die Franzosen eine subtile KlangInstallation des Albaners Anri Sala, die sich zumindest auf einen Franzosen bezieht, auf Maurice Ravel. Im vielleicht besten Beitrag einer an sich sehr gelungenen Biennale führt Jeremy Deller vor, wie man sich aus seinen Wurzeln speist, ohne peinlichen Chauvinismus zur Hochblüte zu bringen. Unter dem Titel „English Magic” hat der 47-jährige Londoner den klassizistischen Pavillon des Vereinigten Königreichs in einen wahrhaft enzyklopädischen Palast verwandelt. Darin kriegen Jäger, Range Rover-Fahrer und der russische Oligarch Roman Abramovich ihr Fett weg, werden Zeichnungen von Gefängnisinsassen gezeigt, darf man selbst Bilder stempeln und wird zur Tasse Tee eingeladen. Das sollte man nicht ausschlagen. Russland, Israel, Serbien, Griechenland, Brasilien, Belgien, Japan, Italien, China, Polen, Spanien, die Schweiz, Ungarn, Südkorea, Kosovo, die Vereinigten Arabischen Emirate – weitere Stationen, die den Halt lohnen, bei weitem nicht die einzigen. Unter den Erstausstellern der 55. Biennale findet sich auch „Santa Sede”, der Heilige Stuhl, sprich der Vatikan. Etliche Jahre hat es gedauert, ein bestehendes Teilnahmeverbot abzuschaffen. Das italienische Studio Azzurro, Pioniere der Medienkunst, der tschechische Fotograf Josef Koudelka und der australische Maler Lawrence Carroll verschränken ihre Arbeiten zu einem respektablen Panorama zeitgenössischer Kunst. Und wie der Zufall es will: unmittelbarer Nachbar des Vatikans ist Argentinien. Nicola Costantino huldigt hier der wohl berühmtesten Landsfrau von Papst Franziskus – Eva „Evita” Perón. Von Franziskus’ Vorgänger Benedikt stammt übrigens eine Empfehlung, die man Biennale-Besuchern mit auf den Weg geben kann: „Fürchtet euch nicht!” Es macht großen Spaß, in die Welten heutiger Kunst ein zutauchen. Weiters sind Sätze zu beherzigen, deren Urheber ich nicht kenne: „Man muss nicht alles verstehen” und „Man kann nichts falsch machen”. Außer, es sei nochmals gesagt, sich zu wenig Zeit zu nehmen. Das haben Sie nicht verdient. Und die Kunst auch nicht.

Starke Sachen: Von Mark Quinn, Jeremy Deller und Ai Weiwei (v. l.) Das Café (unten) hat Tobias Rehberger gestaltet


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Info Biennale 1 55. Biennale Venedig bis 24. November, täglich außer Montag 10 - 18 Uhr. Tickets: 25/14 Euro (Ermäßigung); Familienkarte: 50,- Euro; Dauerkarte: 80,- Euro. Information: Tel. +39 41 52 188 28, www.labiennale.org Biennalen sind alle zwei Jahre stattfindende Ausstellungen, Festivals oder Schauen. Die in Venedig gibt es seit 1895, es folgten Sao Paolo (1951) und Paris (1958). Wikipedia nennt 23 weitere Biennalen, von Aachen über Moskau bis Ulan Bator. Architektur-Biennale. Die nächste Biennale ist von 7. Juni bis 23. November 2014 wiederum der Architektur gewidmet. Für ihre Konzeption ist mit Rem Koolhaas wieder ein ganz Großer der Architekturwelt verantwortlich. Auch die Architektur-Biennale ist in den vergangenen Jahren gewachsen und nicht mehr „nur" in Giardini und Arsenale angesiedelt. Der Anteil an teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern ist mittlerweile so groß, dass man manchmal vergisst, wo man sich befindet. Biennale Card. Sie gibt es in mehreren Kategorien (siehe www.labiennale.org). Die Biennale Card Gold etwa kostet 200,- Euro und ermöglicht den Besuch während der Pressetage in der Woche vor der offiziellen Eröffnung. Warnung: der Trubel an diesen drei Tagen ist weit größer als während der normalen Öffnungszeiten. Vorteil: man kann den einen oder anderen Kunststar erblicken und es gibt Aktionen und Performances, die nur an diesen Tagen zu erleben sind.

Anreise

Buchtipps Kunstforum, Band 222. Das deutsche Kunstmagazin bietet auf mehr als 400 Seiten einen vollständigen Lokalaugenschein der 55. Biennale. Sehr hilfreich, etwa bei der Auswahl etwaiger Pavillons im Stadtgebiet. Jasper Sharp (Hrsg.): “Österreich und die Biennale di Venezia 1895 – 2013”. Verlag für Moderne Kunst, 540 Seiten, 58,Euro. Ein so prächtiger wie informativer Band, penibel recherchiert.

Mit dem Auto bis zum Parkhaus Tronchetto (pro Tag 21,Euro) oder über Jesolo bis Punta Sabbioni (ACI-Parkplatz 7,Euro pro Tag), von hier gute Schiffsverbindungen, besonders empfehlenswert, wenn man am Lido Quartier bezieht. Bus: Sehr entspannend ist die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln, sprich mit Bahn und Bus. Beides führen die ÖBB mehrmals am Tag von Wien, Graz und Klagenfurt. www.oebb.at Unterkünfte: Auf Lido werden Unterkünfte in allen Preisklassen geboten, wobei man unbedingt die Zeit der Filmfestspiele vermeiden sollte – dann werden nämlich für simpelste Zimmer astronomische Preise verlangt. Optimal gelegen und vom Preis-Leistungsverhältnis empfehlenswert ist das Hotel Helvetia (www.hotelhelvetia.com) in der Granviale S. Maria Elisabetta. Ein besonderes Juwel, aber entsprechend teuer, ein paar Häuser weiter der Grande Albergo Ausonia & Hungaria (www.hungaria.it/de). Die Fassade komplett mit Majolika verfließt, Jugendstil vom Feinsten. Vom Lido aus ist das Ausstellungsgelände Giardini bequem direkt anzusteuern (Vaporetto-Station Giardini, es empfiehlt sich eine 48- oder 72-Stunden-Karte). Das Arsenale-Areal ist von den Giardini wenige Gehminuten entfernt und über Viale Garibaldi und Via Giuseppe Garibaldi in hübschen Spaziergängen zu erreichen. In der breiten Via Garibaldi befinden sich auch einige nette Lokale, etwa das „Giorgione”, 2 die „Nuova Galeon” oder die „Osteria al Garanghelo”.

TOP 10 Zehn Fixpunkte, die der Autor bei jedem Besuch Venedigs nicht missen möchte. Galleria dell’Accademia. Meisterwerke der italienischen Malerei in einer Ballung, die ihresgleichen sucht. Man wird nachdrücklich daran erinnert: Bellini und Carpaccio sind zunächst einmal visuelle Delikatessen. www.gallerieaccademia.org

3 Peggy Guggenheim Collection. Im niemals fertig gestellten Palazzo am Canal Grande wird garantiert immer etwas Interessantes geboten, außerdem ist der Platz an sich wunderbar. Vor den Gräbern von Peggys Hunden lässt sich trefflich über den Sinn des Lebens nachdenken. www.guggenheim-venice.it Palazzo Fortuny. Die einzigartigen Sammlungen von Mariano Fortuny y Madrazo (1871 – 1949) sowie hochkarätige Wechselausstellungen, derzeit mit Werken des Katalanen Antoni Tàpies. fortuny.visitmuve.it Fondazione Vedova. Emilio Vedova (1919 – 2006) war der venezianische Maler des 20. Jahrhunderts schlechthin. Architekt Renzo Piano machte aus einem alten Salzlager ein atmosphärisches Museum, in dem nicht nur die Kunst Vedovas geboten wird. Bis Ende November etwa werden hier Skulpturen des Amerikaners Roy Lichtenstein präsentiert. www.fondazionevedova.org 4 Torcello & Burano. Die Insel Torcello ist gut für magische Zeitreisen. Besonders stimmungsvoll im Spätherbst und Winter. Sich den Kirchen Santa Fosca und Santa Maria Assunta im Nebel zu nähern, ist ein spezielles Erlebnis. Burano ist das bunte Inselkontrastprogramm zu Torcello. Die Trattoria da Romano vulgo „Tre Stelle” verfügt über einen der schönsten gastromonischen Räume weit und breit. Campo Santa Maria Nova. Kleiner, aber umso feinerer Platz im Stadtsechstel Cannaregio. Eine der spannendsten Inszenierungen einer Piazza. Spektakuläre Zugabe: die Kirche Santa Maria dei Miracoli. Corto Maltese. Hugo Pratt (1927 – 1995) studierte in Venedig Kunst und begann hier seine Karriere als Comiczeichner. Sein berühmtester Held ist Corto Maltese, geheimnisvoll wie Venedig. Die nahe dem Campo Santa Maria Nova gelegene Casa di Corto Maltese war ein ambitionierter Versuch, dem Abenteurer und seinen Fans ein Zuhause zu geben. Pratts Bücher kann man indes weiterhin (fast) überall erstehen. Sarde in saor. Sardinen mit Zwiebeln, Rosinen und Pinienkernen und Baccalá mantecato. Stockfischpüree mit Olivenöl. Zwei kulinarische Venedig-Hits, die man in vielen Lokalen (die Sarde jedenfalls) kriegt, aber auch in Delikatessgeschäften. Etwa in den Filialen des Bäckers und Feinkosthändlers Rizzo (auf dem Lido in der bereits erwähnten Granviale S. Maria Elisabetta). Relativ neu und sehr sehenswert ist die Fondazione Prada, untergebracht in der Ca' Corner Della Regina direkt am Canal Grande. Derzeit ist dort die hochinteressante Ausstellung „When Attitudes Become Form“ zu sehen, die fabelhafte Rekonstruktion einer legendären Schau von Harald Szeemann, 1969 in Bern. fondazioneprada.org Im Vorjahr öffnete auf San Giorgio Maggiore Le Stanze del Vetro. Räume, die ihrem Namen gemäß dem Glas gewidmet sind. Nach der ersten Schau über das Glasdesign des Architekten Carlo Scarpa können Besucher in den schönen Räumen ab September die fragilen Schöpfungen bewundern, die Napoleone Martinuzzi, 1892 auf Murano geboren, 1977 in Venedig gestorben, in den 1920er-Jahren für die Traditionsglasbläser von Venini entwarf. 1932 und 1934 war der vielseitig begabte Künstler Biennale-Teilnehmer. www.lestanzedelvetro.it


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„Mehr im Säckel“

Thomas Pseiner tut’s „schon weh, dass Venedig nicht mehr Alpe-Adria ist“

Thomas Pseiner ist seit 1. Juli Generalsekretär der geschrumpften Arbeitsgemeinschaft (Arge) Alpen-Adria. Der Kärntner Landesbeamte hofft schon bald auf neue Mitglieder. hEInZ GRöTschnIG INTERVIEW

19 Mitglieder hatte Alpe-Adria in den besten Zeiten. Als das AlpeAdria-Magazin vor sieben Jahren gegründet wurde, war die Region 15 Mitglieder stark. Und jetzt? Ein Blick auf die Homepage der Arbeitsgemeinschaft verwundert: Nur sechs Regionen werden da als Alpe-Adria angeführt. Das ist natürlich ein guter Anlass für ein Interview mit dem neuen Generalsekretär. In dem sich herausstellt, dass auch Kroatien als Staat der Alpe-Adria adieu sagen will. AAM: Herr Pseiner, schrumpft die Arge Alpen-Adria? PSEINER: Ja, sie ist geschrumpft, was aber auch als Gesundschrumpfen gesehen werden kann. Sie hatte in den 90ern bis zu 19 Mitglieder, was sicher prestigeträchtig war. Alpen-Adria hatte bis zum Zerfall Jugoslawiens eine enorme zentraleuropäische Popularität, weil sich in ihr ja Regionen von jenseits und diesseits des Eisernen Vorhangs befunden haben. Das war eine Sensation. Ab 1992 haben sich den Mitgliedern mit dem europäischen Einigungsprozess Möglichkeiten geboten, die es zum Gründungsjahr 1978 noch gar nicht gegeben hat, weil Europa gespalten war. Heute sind bis auf den Tessin alle Gründungsmitglieder der Alpen-Adria bei der EU, das heißt, dass sie ganz andere Zugänge zu Förderprogrammen haben. Damit hat die Arge eines ihrer Ziele, die europäische Einigung, erreicht, hat damit aber auch einen Mitgliederschwund in Kauf nehmen müssen. Die Arge Alp, bei der z. B. Tirol und Salzburg Mitglieder sind, schrumpft aber nicht. Die hat mit der makroregionalen Strategie Alpen einen gewissen Vorteil. Die Alpen-Adria liegt zwischen mehreren Kooperationsräumen, das sind der Donauraum, der adriatisch-ionische Raum, der Alpenraum. Die Regionen haben sich halt Kooperationen gesucht, bei denen am meisten Mittel zur Regionalförderung aus Brüssel zu lukrieren waren. Irgendwie war es logisch, dass sich irgendwann Tessin, Lombardei, Bayern eher zum Alpenraum orientieren. Für die ungarischen Komitate war Alpen-Adria nach dem Zerfall des Eisernen Vorhanges der Kontakt zum Westen, danach haben die Ungarn bemerkt, dass die bilaterale Kooperation mit direkten Nachbarn vielleicht mehr ins Säckel bringt. Tut’s nicht weh, dass mit Friaul, Venetien und Lombardei gleich alle Italiener weg sind? Weh tut’s mir persönlich schon ein bisserl. Friaul und Veneto sehen vielleicht mit Kärnten neue Möglichkeiten der Kooperation mit „Euregio Senza Confini – ohne Grenzen“*, die am Vertiefen ist. Kärnten verstärkt ja mit LH Peter Kaiser die Nachbarschaftspolitik. Wenn sich Friaul, Veneto und Kärnten im Rahmen der Euregio vertiefen, geht das im Grunde auch auf die Alpen-Adria zurück, die viel Pionierarbeit geleistet hat. Wer definiert eigentlich, was Alpen-Adria ist? Da gibt’s keine richtige und keine falsche Definition, das ist eine Frage von Weltsicht. Für mich ist es das Territorium meiner mich umgebenden Nachbarn. Im weitesten Sinn kann man sagen, dass sich die Alpen-Adria mit den sechs Mitgliedern dem eh nähert.

Die obere italienische Adria fehlt aber doch, oder? Natürlich bleiben für mich Friaul, das Veneto Teil des Alpe-AdriaRaumes, auch wenn sie sich regionalpolitisch in anderen Kooperationsformen finden werden. Wo gehen die hin? Ich würde sagen: in die Euregio Senza Confini, man wird sich aber auch mit uns immer in einem Austausch befinden. Sind neue Mitglieder in Sicht? Ja, weil sich durch Kroatiens EUBeitritt Kroatien als Gesamtstaat aus der Arge zurückziehen wird und einige der kroatischen Gespannschaften aber ganz scharf darauf sind, in die Alpen-Adria einzutreten. Aha. Kroatien geht weg, aber einige kroatische Regionen wollen eintreten. Ja, fünf der insgesamt 21 kroatischen Gespannschaften wollen schon im November beitreten. Ist Istrien dann wieder dabei? Istrien tendiert Richtung Euregio Senza Confini, tendiert in Richtung Alpen-Adria. Wohin Istrien kommt, wird man sehen. Wir haben derzeit großes Interesse aus zentralkroatischen Gespannschaften. Was aber mit Adria nicht mehr viel zu tun hat . . . Na, ja, ich gehe doch davon aus, dass sich auch adriatische Gespannschaften finden werden, die eintreten wollen. Wir warten das mit Spannung ab. Ganz kurz: Was macht die Arge Alpen-Adria konkret? Sie ist ein Netzwerk von Regionen, das sich im Rahmen projektorientierter Zusammenarbeit der Lösung gemeinsamer Probleme widmet. Wie hoch ist ihr Jahresbudget? 43.000 Euro. Was bringt Alpen-Adria dem Touristen? Viel Spannung. Ich kann an einem Tag durch drei große Sprachgebiete reisen, kann unglaubliche Vielfalt auf kleinstem Raum genießen. *„Euregio Senza Confini – ohne Grenzen“ wurde Ende 2012 als Europäischer Verbund für territoriale Zusammenarbeit zwischen Kärnten, Friaul und Veneto gegründet. Man hoffte bei der Gründung, dass auch Slowenien und Istrien bald beitreten würden.

Alpen-Adria Derzeit hat die Arbeitsgemeinschaft Alpen-Adria sechs Mitglieder: Kärnten, Steiermark, Burgenland, Slowenien, Kroatien, Vas (in Ungarn). Den Vorsitz hat derzeit Kärnten mit LH Peter Kaiser www.alpeadria.org Arge Alp Die Arge Alp hat derzeit zehn Mitglieder: Bayern, Graubünden, Lombardei, Salzburg, St. Gallen, Südtirol, Tessin, Tirol, Trentino, Vorarlberg, www.argealp.org


Auszeit!

Unsere schönste Jahreszeit? Ist doch der Urlaub, oder? Der sollte laaaaaange dauern, aber das spielt es halt nicht immer. Aber auch ein Kurzurlaub hat seine Reize – hier gibt‘s Tipps für eine feine, kleine Auszeit. ANJA SKRIBOT, SILVIA TRIPPOLT-MADERBACHER, WERNER RINGHOFER, HEINZ GRÖTSCHNIG TEXT ANBIETER FOTOS

Roland Holitzky

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2| 1 | FAMILIENZUCKERL Kleiner Ausblick auf den Winter: Im Dezember (vom 8. bis 21.) bieten die Falkensteiner Hotels „Club Funimation“ und „Cristallo“ am Katschberg ein extrasüßes Familienzuckerl – Schipass, Schiverleih und Zimmer-Upgrade in die nächst bessere Kategorie inklusive. Das „Upgrade Special“ inkludiert 3 Nächte im Familienzimmer „Klassik“ (Club Funimation) bzw. im DZ „Royal“ (Cristallo), Genuss-Vollpension im Hotel Cristallo sowie All Inclusive Light-Verpflegung im „Club Funimation“, 2x Skipass sowie 2x Vip-Ski (mit Stöcken, ohne Schuhe) aus dem hauseigenen Skiverleih. Wasserratten kommt der freie Eintritt ins 2.000m2 große Aquapura SPA gerade recht. Ein Kind unter 3 Jahre im Zimmer der Eltern ist gratis. Preis? Im Club Funimation ab 327 Euro pro Person, im Hotel Cristallo ab 332 Euro. Info: T (+43 47 34) 319-801 od. -802, www.katschberg.falkensteiner.com

2 | BERGE-WELLNESS-ALMGENUSS Wandern, Wellness und Kulinarik zwischen Salzburg und Kärnten: Im Katschberghof und Almresort Katschberg gibt’s Erlebnis- und Aktiv-Programme vom Feinsten: 200 km Wanderwege und Mountainbike-Strecken, romantische Almwellness auf der Kuschelalm, Adventurepark und Hochseilgarten für den Frischekick, urige Almhütten mit traumhaftem Panorama – zu Fuß oder mit dem Sessellift erreichbar – sowie regionale Schmankerln. Das Paket „Berge-Wellness-Almgenuss“ inkludiert 3 Übernachtungen im DZ, All Inclusive-Verpflegung, 2 geführte Wanderungen, Almjause mit Panorama-Blick, die Benützung des riesigen Wellnessbereichs ist gratis. Dieses Kurzurlaubs- Genusspaket ist ab 179 Euro pro Person bis 27.10.2013 erhältlich. Info: T (+43 47 34) 266 od. 650, www.katschberghof.at


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3 | JAGDFEST & WELLNESS „Halali“ in luftigen Höhen: Beim traditionellen Jagdfest mit festlichem Wildschmaus, Musik & Gesang und einer Menge Jägerlatein im Hotel St. Oswald ob Bad Kleinkirchheim kommen am 5. Oktober nicht nur Wildfreunde, Jäger und Naturinteressierte auf ihre Kosten: Bereits die ganze Woche vor dem großen Fest wird viel Programm geboten. Das Paket „Jagdfest“, buchbar von 3.10. bis 6.10. und von 4.10. bis 7.10. 2013, gibt es ab 345 Euro pro Person im DZ „Tannenzapfen“. Das Angebot beinhaltet 3 Übernachtungen – mit Frühstücksbuffet & Saftbar, 4-Gänge-Abendmenü – sowie eine geführte Wanderung mit Einkehr. Entspannung pur versprechen die hoteleigene Bade- und Saunalandschaft sowie eine gratis Massage. Infos: T (+43 42 40) 591-0, www.hotel-st-oswald.at 4 | KULTURGENÜSSE Genüssliche Herbst-Urlaubstage gefällig? Kulturinteressierten und City-Bummlern empfehlen wir Klagenfurt am Wörthersee, den Schauplatz von grenzüberschreitender, spannender Kultur, regionaler Kulinarik und entspannender Berge-Seen-Landschaft. Kurzurlaubspakete gibt’s hier ab 107 Euro pro Person, inkl. 3 Übernachtungen, geführter Altstadtwanderung, je einer Freikarte für Stadtgalerie und Museum Moderner Kunst Kärnten. Tipp: Für 29 Euro Aufpreis erlebt man einen Abend im Klagenfurter Stadttheater, für 35 Euro gibt’s „KulTourGenuss – eine Führung die schmeckt“ , ein prickelndes Kultur-Prosecco-Erlebnis. Angebot von 3.Oktober 2013 bis 27. April 2014 buchbar, jeweils Donnerstag bis Sonntag. Info: T (+43 463) 537 22 23, www.klagenfurt-tourismus.at

5 | AUFTANK-TAGE „Schnell mal auftanken“ ist ein Wohlfühlpaket, das das Falkensteiner Hotel & SPA Bleibergerhof geschnürt hat. Am Programm: Wohlbefinden am Berg, belebendes Thermalwasser sowie ein tolles Aktiv- und Wellnessprogramm und abwechslungsreiche Kulinarik - Frühstücksbuffet mit Vollwert-, Allergiker- und Kärntner-Ecke, Mittagssnack, 5-GangAbendmenüs. In der 2.500m2 großen Aquapura SPA & MED Wohlfühlwelt können Wellnessliebhaber nach Herzenslust entspannen. Das Auftank-Paket beinhaltet ärztliche Untersuchung, 1x Heilstollen inkl. Therapeut vor Ort, Yoga, Massagen sowie einen Besuch der Kochschule „gesunde Naturküche“. Angebot (4 Nächte mit HP ab 360 Euro) gültig bis 22.12. 2013. Info: T (+43 42 44) 22 05, www.bleibergerhof.falkensteiner.com 6 | NUR FÜR FRAUEN (Kurz)Urlaub, Seminare, Weiterbildung – alles hat hier Platz und Zeit. Im „Weiberhof“ mitten im Naturpark Südsteirisches Weinland. Zwei Diplompädagoginnen führen dieses besondere Gut. Allerdings nur für Frauen. Am Programm stehen: Ausruhen, Innehalten, Bogenschießen, Malen usw. Gut geträumt wird im Haupthaus oder im Kellerstöckl. Falls die Gäste in diesem Idyll von Meckern oder Blöken geweckt werden - Ziegen, Schafe, aber auch Lamas, Esel und Ziegen sind hier „Mitbewohner“. Preise ab zwei Nächte: 24 Euro pro Frau im DZ. Das EZ ab 29 Euro. Info: Goldes 49, 8452 Großklein. (+43 660) 12 22 396, www.weiberhof.at

Na, kommen bei diesen Bildern Urlaubsgelüste auf? Genau das wollten wir auch erreichen!


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7 | IN BESTER LAGE Unschlagbare Kombi: Herbst, Südsteiermark, Weinstraße. Die Starwinzer Heidi und Manfred Tement haben zwei alte Winzerhäuser entkernt und neu gestaltet. Aber nicht irgendwo, sondern in allerbester Lage. Wir sagen nur Zieregg in Berghausen und die Kenner werden jubeln. Die neue „Winzarei“ besteht aus sechs herrlich-gemütlichen und geschmackvoll eingerichteten Selbstversorger-Apartments, acht weitere werden bald fertig sein. Preis: Nov. bis April 150 Euro, Mai bis Oktober 190 Euro pro Zimmer und Nacht. Frühstückskorb 12 Euro. Ab 566 Euro für 2 Personen. Info: Zieregg 13, 8461 Berghausen. (+43 34 53) 4101, www.winzarei.at 8 | YOGA-FERIEN Selbst wenn man nicht nach völliger Erleuchtung strebt – ein inneres Leuchten schadet auf keinen Fall. Und das tritt garantiert im „Soami Yoga Retreat Center“ am Millstätter See ein. Perfekt für eine Reise zu sich selbst. Die Prinzipien: Gesundheit, Klarheit, Naturbelassenheit, Balance. Elf wunderbare, sonnige Gästezimmer stehen Yoga-Fans zur Verfügung. Die Ruhe und die unberührte Natur unterstützen die tägliche Yoga-Praxis. Preis: EZ ab 112 Euro inkl. Verpflegung Soami Yoga Retreat Center. Obermillstatt 196, 9872 Millstatt. (+43 47 66) 23000, www.yoga-retreat.at

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9 | GUTES AM GUT Was das Weingut Isola Augusta alles zu bieten hat? Nun, fantastische Weine, einen Agriturismo mit schönen Gästezimmern, Verkaufsladen, selbst gemachte Hofprodukte wie Grappa, Honig, Olivenöl und natürlich das einzigartige Ristorante „Novecento all’Isola“. Das Anwesen der Familie Bassani erstreckt sich auf einer Fläche von 74 Hektar, liegt mitten im Grünen zwischen den Flüssen Tagliamento und Stella, etwas östlich von Latisana. Und da das Meer ja nur 14 Kilometer entfernt ist, kann man es förmlich riechen und nutzen – für sonnige Herbst-Sparziergänge am Strand. Ca. 100 Euro pro DZ mit Frühstück. Casali Isola Augusta 4, 33056 Palazzolo dello Stella. (+39 0431) 58 046, www.isolaaugusta.com, www.novecentoallisola.it 10 | FRIAUL UND ENERGIE TANKEN Die „Ciasa de Gahja“ ist ein wunderschöner, vierkantiger Gutshof, der als Vier-Sterne-Hotel geführt wird. Wo? Im friulanischen Budoia bei Aviano. In der Mitte des Hofes findet man einen Swimmingpool, rund herum wächst üppiges Grün. Ein idealer Ort, um für ein par Tage das westliche Friaul und den Veneto zu erkunden: die Provinzhauptstadt Pordenone, die Messerstadt Maniago, „Klein-Venedig“ – Sacile oder das Prosecco-Gebiet rund um Conegliano. Übrigens: Nicht die benachbarten Kraftorte verpassen. An den Quellen der „Livenza“ und des „Gorgazzo“ kann man unglaublich Energie tanken. Preis: 90 bis 110 Euro pro DZ mit Frühstück. Via Anzolet 13, 33070 Budoia, (+39 0434) 65 48 97, www.ciasadegahja.com

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11 | DUFTKURORT Wer hier richtig ist: Heile-Welt-Sucher, Fans von würziger Höhenluft und steirischem Landchic. Im Dorfhotel Fasching in der steirischen Waldheimat kümmern sich 12 Familienmitglieder um ihre Gäste, auf 1.050 Meter Seehöhe, wo die Welt noch in Ordnung ist. Tagesprogramm: Aufwachen mit Duft von Lärchen- und Zirbenholz, schwimmen mit Blick auf naturbelassene Wiesen und sanfte Berge, wandern auf sonnigen Almen. Ganz neu sind die Panoramazimmer. Gebürstetes Zirbenholz, erdige, warme Farbtöne. Der Wellnessbereich wurde auf 1300 Quadratmeter erweitert. In die (bodenständig ländliche) Küche holt sich Peter Fasching Zutaten von Bauernhöfen der Umgebung und aus dem eigenen Garten. DZ ab 148 Euro. T (+ 43 31 70) 262, Dorfhotel Fasching, 8654 Fischbach 3c, www.dorfhotel-fasching.at 12 | IM BAROCKHOTEL Die Welt ist keine Scheibe, aber sie dreht sich um die Birne. Zumindest im Pöllauer Tal, das zum Naturpark und zur GenussRegion ernannt wurde. In langen Reihen stehen Hirschbirnbäume als Wahrzeichen auf harmonischen Hügelketten. Im Zentrum dieser Beruhigungslandschaft liegt das Hotel Zum Alten Gerberhaus. Ein liebevoll restauriertes Barockhaus mit Gewölbe, Holzdecken, Himmelbetten, heimeligen Parkettböden, bunten Farben und humorvollen Bildern in den Zimmern. Eine Menge Wanderwege und der Stadtkern von Pöllau sind gleich ums Eck. Wirklich sehenswert, diese Ansammlung von hübschen Bürgerhäusern mit großem Barockschloss. Ab 96 Euro für das Doppelzimmer. T (+43 33 35) 39 62-79, Ortenhofenstraße 59, 8225 Pöllau, www.zum-alten-gerberhaus.at

inklusive:

2 Nächte im Doppelzimmer reichhaltiges Buffet-Frühstück VIP-Setup am Zimmer 1 Flasche Schlumberger Sekt Benützung der hoteleigenen Finnischen Sauna und Fitnessstudio ❙ Bademantel und Slippers ❙ WLAN-Internetzugang ❙ Gutschein über e 20 für den ADMIRAL-Automatensalon ❙ ❙ ❙ ❙ ❙

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13 | AUSSICHTSREICH Land in Sicht. Arm an Aussichtsplätzen ist die Südsteiermark wirklich nicht, das Hotel Wurzenberg ist aber besonders aussichtsreich. Design und das ursprüngliche Haus aus den 70er-Jahren wurden harmonisch verbunden. Der moderne, transparente Holzbau lässt Natur und Zimmer nahtlos ineinander übergehen, große Glasfronten holen das Weinland, den Garten und die Bergblumenwiese herein, sogar die Kühe, Pferde und Schafe der Nachbarn kommen bis ans Haus. Auf Wunsch serviert Küchenfee Maria steirische Köstlichkeiten wie Sulmtaler Brathendl mit Kräutersemmelfülle nach Omas Rezeptur. Früh buchen ist schlau, das Hotel hat nämlich nur drei Zimmer und zwei Apartments, alle modern und hell, mit Weinbergblick oder Zugang zum Garten. Ab 80 Euro fürs Doppelzimmer ist man aussichtsreich dabei. T (+43 664) 100 80 61, Fötschach 102, 8462 Gamlitz, www.wurzenberg.at 14 | WEINLANDBLICKE Schon allein wegen der neuen Terrasse muss man kommen. Zum unendlich wirkenden Weinlandblick gibt es im Buschenschank von Joachim und Walter Skoff neben der klassisch steirischen Buschenschankjause Spezialitäten wie Hirschschinken, Wildschweinsalami oder BarriqueRohschinken – im Fass gepökelt und acht Monate gereift. Ins Glas kommt kein simpler Buschenschankwein, die Skoffs lagern im Keller die besten Sauvignons Österreichs. Und damit man sich beim Kosten nicht einschränken muss und die Jause beim Weinbergwandern abarbeiten kann: Da bleiben, moderne Winzerzimmer gibt’s ab 98 Euro pro Nacht – mit viel Holz, rotem Ledersofa und Balkonen mit Panoramablick. T (+43 34 53) 42 43, Eckberg 16, 8462 Gamlitz, www.skofforiginal.com

15 | 4-STERN-ALMHÜTTEN Moos liegt im Mölltal, das ist eine wunderbare Urlaubsgegend mit Bergen, viel guter Luft und Nähe zum Nationalpark Hohe Tauern. Und da findet (Kurz)Urlauber das Landgut Moserhof, ein ganz besonderes Kärntner Urlaubsbauernhofrefugium. Man wohnt in romantischen Ferienhäusern oder historischen Almhütten mit Viersternkomfort, kauft im Hofladen ein und lässt sich von der Landgutküche verwöhnen. Bauernhoftiere zum Streicheln und Pferde zum Reiten gibt’s auch, sogar Wellness kommt nicht zu kurz. Zu kurz ist hier meistens nur die Urlaubszeit. Preise? Übernachtung ab 65 Euro, Ferienhaus (bis 6 Personen) 220 Euro, Almhütte ab 140 Euro pro Tag T (+43 47 83) 23 00, Moos 1, 9816 Penk/Reisseck, www.moserhof.net 16 | GOLF GENUSS PUR Volltreffer für Golffreunde: Am romantischen Eingang zum Helenental, nur einen Katzensprung vom Badener Stadtzentrum entfernt, befindet sich das 1881 im Jagdschloss-Stil erbaute historische Hotel Sacher Baden. Das Haus steht für zeitgemäßen Komfort, höchste Qualität und herzliche Gastfreundschaft; insgesamt neun Golfplätze im Umkreis von 5 bis 45 Kilometer machen das Sacher Baden zum Top-Ausgangspunkt für Golfrunden. Hotelgäste erhalten 20 % Nachlass auf Greenfees sowie gratis Shuttle zum und vom Golfplatz. Das Paket „Golfgenuss“ beinhaltet um 169 Euro 2 Nächte im DZ, genussvolles Buffet-Frühstück, ein 3-Gänge-Menü im Restaurant sowie 1 Flasche Schlumberger Sekt am Zimmer. Auf besonders Aktive wartet ein Fitnesscenter, eine finnische Sauna gibt’s auch. T(+43 22 52) 25326, www.hotelsacherbaden.at


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17 | WELLNESS-WOHLFÜHLTAG Wie lange dauert der kürzeste Kurzurlaub? Einen Tag! Den sollte man öfter mal einlegen und da hätten wir in Kärnten einen heißen Tipp: den „Premium Day“ der KärntenTherme in Warmbad-Villach. Ausatmen, ankommen, genießen. Viel mehr ist nicht zu tun. Der Wohlfühltag startet mit einer fruchtigen Überraschung, einer reservierten Liege und der freien Benutzung des gesamten SPA – mit Sauna, Dampfbad, OutdoorWhirlpool und entspannenden Behandlungen wie Rückenmassage und Ganzkörper-Peeling. Der „Premium Day“ in der KärntenTherme zum Preis von 99 Euro eignet sich auch bestens als Geschenk für „Urlaubsreife“. T (+43 42 42) 30 01 27 80, www.kaerntentherme.com 18 | ENTSPANNEN AM SEE Am schönsten kurz urlaubt man in Klagenfurt natürlich am Wörthersee: Das Seepark Hotel Congress & Spa liegt inmitten der wunderschönen Lend-Lagune, umgeben von 3.000 m² Park, fast am Ufer des Sees. Diese Entspannungslandschaft lässt sich natürlich auch in der kalten Jahreszeit genießen. Das Hotel bietet Designer-Zimmer, 900 m² Spa, das Restaurant „Laguna“ und den „In“-Treff GIG Bar & Cafè. Da ist immer etwas los. Das Paket „Winterwellness am Wörthersee“ (ab 124 Euro p. P. im DZ) inkludiert 2 Nächte, SPA-Benutzung. Nette Extras: Gratis WLAN, Radweg und Laufstrecke direkt neben dem Hotel. Buchbar von 1. November 2013 bis 31. März 2014. (T +43 463) 20 44 99 0 www.seeparkhotel.at

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19 | ERHOLUNG MIT HAUBENKÜCHE Das Kur-Golf-Thermenhotel Warmbaderhof am Stadtrand von Villach ist eines der beliebtesten Wohlfühlhäuser Kärntens. Genuss aus der Haubenküche ist hier ebenso selbstverständlich wie das Verwöhnangebot im Thermen-Vital- & VIBE Beautycenter. Die Lage im idyllischen Park und das edle Ambiente des Fünf-Sterne-Hotels garantieren feine (Kurz)Urlaubserholung. Zu dieser gehört auch das Essen im „Kleinen Restaurant“, einem haubengekrönten kulinarischen Schmuckstück mit antik elegantem Ambiente. Kulinarisch geht es hier einmal rund um den Erdball. Im Urlaubspaket „Luxus & Genuss“ für zwei Personen ist ein romantisches Haubenmenü im „Kleinen Restaurant“ inkludiert - wie auch 2 Übernachtungen und drei Tage inklusive Halbpension und eine genüssliche Partnerwohlfühlmassage. Ab 356 Euro pro Person. Info: T (+43 42 42) 30 01 0, www.warmbad.at


Ex libris 2 MONAT WERBUNG

Ausgewählt und empfohlen: Bücher für den Alpe-Adria-Raum, die Reisenden, Kulinariern, Lesenden Gusto & Freude machen. ErlEsEn von Heinz GrötscHniG

Total alles!

Was wir schon immer über Südtirol wissen wollten: Was ist die deutscheste, was die italienischste Gemeinde, zu welchen Speisen passen Südtiroler Weine am besten, wohin fliegen die das Land überquerenden Flugzeuge, was jagen Südtiroler Jäger am liebsten, was alles wird aus Südtiroler Milch erzeugt, welche Äpfel wachsen in welchen Mengen im Land, die Altersstruktur der Musikkapellen, die Edelweiß-Verteilung . . . Südtirol in vielen Infografiken und Zahlen. Ein schräges Bilder- und Lesebuch voll nützlichem (und nutzlosem, aber trotzdem spannendem) Wissen. Nichts zum Lesen, mehr zum Schauen. Und staunen. Und jede Wette, dass da noch andere Regionen mit „Total alles über ...“ folgen werden. Total alles über Südtirol, H. Gummerer, F. Hack, Folio Verlag, 21,10 Euro

Insidertipps

In Zeiten von Smartphones, Tablets haben es gedruckte Reiseführer etwas schwerer. Obwohl: Es geht nichts über das Buch, am Tablet lässt sich nie so schnell blättern. Marco Polo ist bekannt für besonders kompakte Büchlein, die durchaus reichlich Infos für die normale Reisedauer intus haben. Und neben den bewährten Highlights gibt es neuerdings auch Insidertipps und die „Bloß nicht“Seite: Was man in der Region unbedingt meiden sollte (Beispiel: In der Steiermark Sturm wie Fruchtsaft trinken). Alpe-adriatisch sind eben die Steiermark, die Oberitalienischen Seen und Italien neu erschienen – wobei Italien in so einem Büchlein natürlich nur wichtige Fragmente enthalten kann. Jedes Buch hat eine Faltkarte und verrät Apps & Links, da schließt sich der Kreis zum Digitalen. Italien; Oberitalienische Seen; Italien; Steiermark, drei neue, handliche Marco Polo Reiseführer, 12,40 – 15,50 Euro

Wanderparadiesisch

Ingrid Pilz ist so etwas wie die Wander-Doyenne für Kärnten, Friulanische Dolomiten und Karnische Alpen. Und sie ist auch Fotografin – im neuen Bildband „Wanderparadies Kärnten“ zeigt sie das Land wieder einmal von seinen schönsten Seiten. Das Buch listet mehr als 100 Wanderungen und Bergtouren, als praktische Ergänzung gibt’s den herausnehmbaren, handlichen Tourenführer mit Beschreibungen und Skizzen aller Touren. Interessant sind auch die Infos über Flora und Fauna, hilfreich ist am Ende des Buches die Tourenübersicht mit Gehzeiten und Schwierigkeitsgraden. Wanderparadies Kärnten, Ingrid Pilz, styria regional Carinthia, 39,99 Euro

Gradeser Kopfkino

Am Cover lesen wir: Ein Künstlerroman. Ja, Josef Maria Auchentaller war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein bekannter Wiener Secessionist, den es mit seiner Frau Emma aber nach Grado zog, wo er u. a. das berühmte Werbemotiv „Seebad Grado. Österreichisches Küstenland“ schuf. Die Auchentallers waren mit ihrer „Pension Fortino“ maßgeblich am Aufbau des Tourismus in Grado beteiligt – das ist natürlich einer der Schwerpunkte in Gstättners spannendem Künstlerroman. Kurzweilig und humorvoll wird das (teils traurige) Leben des Künstlers erzählt, wir lernen die Höhen und Tiefen des Tourismus vor 100 Jahren kennen, erleben im Kopfkino Gradeser Historie und dürfen von 1903 bis 1949 an Erfolgen und Misserfolgen teilhaben. Das Buch fesselt, der Plot ist (fantasie)reich und gut durchdacht – Gstättner ist mit diesem Roman ein großer Wurf gelungen. Das Geisterschiff, Egyd Gstättner, Picus Verlag, 320 Seiten, 22,90 Euro (E-Book 17,99)

Palmanova Outlet Village Das Einkaufsparadies für Markenwaren zu günstigen Preisen.

Außer den großartigen Einkaufsgelegenheiten, bietet das Outlet das ganze Jahr über zahlreiche Veranstaltungen zur Unterhaltung für Groß und Klein, mit LiveVorstellungen bekannter Persönlichkeiten.

Nicht missen sollte man außerdem die kulinarischen Angebote des Zentrums, wie die traditionelle Küche des Restaurants Dok Dall'Ava, die eine große Auswahl an Gerichten mit San Daniele Schinken anbie-

Öffnungszeiten: Täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet, auch an Sonnund Feiertagen. tet, bis hin zu den süßen Versuchungen von Lindt. Das Palmanova Outlet Village ist der ideale Ausgangspunkt, um die tausend Gesichter der Region Friaul-Julisch-Venetien zu entdecken.

Anfahrt: Autobahn A4, Venezia Triest, Ausfahrt Palmanova palmanovaoutlet.it

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Im Innern des Einkaufszentrums finden Sie weltbekannte Marken, wie zum Beispiel Galliano, Pollini, Guess by Marciano, Salewa, Calvin Klein Jeans, Baldinini, Gap und viele weitere mehr.

Alle jene, die einen ganz besonderen Wert auf Mode legen, können sich von einem er-fahrenen Personal Shopper bei ihren Einkäufen beraten lassen, um modesicher aufzutreten. Außerdem bietet das Palmanova Outlet Village für Familien Dienstleistun-gen, wie zum Beispiel die unentgeltliche Ausleihung von Kinderwagen, einen angenehmen Ort zum Stillen, Füttern und Wickeln, eine mit zahlreichen Spielgeräten ausgestattete Spielfläche und vieles mehr, um den Kunden die Einkaufserfahrung so angenehm, wie nur möglich, zu gestalten.

90 Geschäfte für Bekleidung, Modeaccessoires und Artikel für die Heimausstattung, mit bis zu 70% Preisreduzierung auf den Originalpreis, sowie zahlreiche Dienstleistungen höchster Qualität: das ideale Ziel der Modeliebhaber ist das Palmanova Outlet Village.


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Bäriger Führer

Silvia Trippolt, auch in unserem Magazin für aufwändige Recherchen bekannt, ist „mit dem Bär“ auf Friaul-Reise gegangen. Das liest sich leicht, locker und amüsant, erinnert stilistisch sogar ein wenig an die großartigen GüntherSchatzdorfer-Reisebücher mit Erwin Steinhauer und „Trautmann“ Wolfgang Böck. Gut, Trippolt hat keinen Schauspieler, sondern einen Bären mit. Dieser ist ihr Ehemann Josef junior, 3-Hauben-Koch im „Zum Bären Trippolt“ in Bad St. Leonhard. Die Autorin bindet uns aber keine Bären auf, sondern 160 ausführlich und liebevoll getextete Lokaltipps plus 130 Adressen für genussvolles Feinkaufen in Friaul. Man ist hier also auf Jahre (lebenslang?) mit bärig guten Tipps versorgt, inklusive Internetadressen und natürlich tollen Fotos. Genießen in Friaul – die besten Adressen zwischen Bergen und Meer, styria regional Carinthia, 29,95 Euro

Nationalparkführer

Bücher aus dem Falter Verlag sind meist etwas Besonderes. So auch dieses sehr persönliche, österreichische Nationalparkbuch, in dem natürlich die Alpe-Adria-Nationalparks Neusiedler See, Gesäuse, Kalk-alpen und Hohe Tauern Kärnten ausführlich beschrieben werden. Zu jedem Nationalpark gibt es Tourenvorschläge, Lokalund Quartiertipps, persönliche Infos von Rangern, Tipps für Führungen, Kinderaktivitäten, einen Nationalparkkalender und Geschichten über Besonderheiten wie Mangalitzaschweine oder engagierte Produzenten. Zur Abrundung kann der Leser zu jedem Park persönliche Notizen ins Buch schreiben – und so selbst zum Nationalparkbuchautor werden. Österreichs Nationalparks, Geheimnisse, Schätze, Paradiese, Stefanie Platzgummer, Falter Verlag, 22,90 Euro

Venedig, anders

Schon wieder ein Venedig-Buch? Ja, aber ein außerordentliches. Jana Revedin, Architektin und Autorin, hat drei Jahrzehnte in Venedig gelebt. Und sich für dieses Buch auf die Suche nach besonderen Handwerkern und Initiativen abseits des Touristenkitsches begeben. Sie erzählt auf 176 Seiten die Geschichten von Menschen, die in der Lagunenstadt besondere Schiffe bauen, Lüster „zum Tanzen“ bringen, die Häusern Hochsitze aufsetzen, Masken spezielle Gesichtszüge entlocken oder Biennalemüll „recyceln“. Der Leser entdeckt in ruhigen, sachlichen Texten (und in feinen Fotos von Gernot Gleiss) nicht so bekannte, andere Seiten von Venedig. Etwas für Venedigaficionados. Altes Handwerk in Venedig, Jana Revedin, styria regional - Carinthia, 24,99 Euro

Von 5.000 Pilzsorten dieser Erde sind eh nur 150 giftig. Trotzdem wollen wir nicht Schwammerlroulette spielen und haben im Wald stets ein gutes Pilzbestimmungsbuch dabei. „Pilze finden“ (Perlen Reihe, 12,95 Euro) von Klaus Kamolz ist ein kluger Ratgeber mit Illustrationen, Piktogrammen und vielen Tipps. ***

Gardagenüsse

Monika Kellermann, die Buchbotschafterin des Gardasees: In der Collection Heyne ist ihr kompetenter „Gardasee Genussführer 2013/14“ (18,40 Euro) erschienen, mit vielen Tipps zum Essen, Trinken, (W)einkaufen, Feinkosten. Plus Ortsbeschreibungen und stimmungsvolle Bilder, die Lust machen auf diesen außergewöhnlichen See. ***

Wo isst Ö?

Alpe-Adria-Pilgern

Wen interessiert ein Lobisser Bergkirchenführer? Viele Menschen, anscheinend. Denn der Kirchenführer von Michael Kopetz, Kärntens ExÄrztekammerdirektor, hat längst die zweite Auflage erreicht. Das neue Werk müsste demnach mindestens drei Auflagen schaffen: „Pilgern ohne Grenzen“ ist ein sachlich und klar gestaltetes Alpe-Adria-Pilgerbuch, mit 24 Vorschlägen für Tagesausflüge zu Wallfahrtskirchen in Friaul, Kärnten und Slowenien. Ausgestattet mit informativ-schönen Originalkarten, mit Tipps für Lokale und für die Rückfahrt, mit Wandervorschlägen vor Ort und natürlich mit Infos zum Pilgerziel. Für Friaul und Slowenien gibt’s zusätzlich ein kleines Lexikon der Gastlichkeit – damit die Pilger zwischen Albergo, Kavarna und Birreria unterscheiden können. Pilgern ohne Grenzen, Michael Kopetz, Verlag Galerie Magnet, 22,90 Euro

Andere vergeben Hauben oder Sterne, dieses Buch ehrt besondere „Wirte mit Herz“: „Wo isst Österreich“ (pichler, 24,99 Euro) ist der Wirtshausführer des Landes, allerdings mit immer mehr Gourmet-Adressen. Im Anhang gibt’s Tipps für Friaul, Slowenien, Istrien und Südtirol sowie die (angeblich) 300 besten Weingüter Österreichs. ***

Friaul-Infos

Der Michael Müller Verlag ist bekannt für kompetente, regelmäßig aktualisierte Führer. Eberhard Fohrer hat kürzlich „FriaulJulisch-Venetien“ überarbeitet, das Buch hat 312 prall mit guten Infos gefüllte Seiten. Es gibt 31 Übersichtskarten und Pläne sowie Lokal- und Quartiertipps für jede Brieftaschengröße.

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HEINZ GRÖTSCHNIG

ALPE ADRIA magazin

in & out

alpe adria

pepe roncino

in

Häppchen. Chips, Nüsse, Oliven,

kleine Kostproben werden in italienischen Cafés und Bars gratis zu Getränken serviert. Na, das könnten sich doch unsere Wirte abschauen.

Almhütten. Sind - siehe Seite xx die beste Location für nachhaltigen Stress-abbau. Und im goldenen Herbst besonders schön, wenn die Farben verrückt spielen. Alpe-Adria-Guide.

Unser handlicher Guide, mit über 500 Tipps für Lokale, Ausflüge, Shopping. Kostet nur 5 Euro, zu bestellen unter www. alpe-adriamagazin.at

Kroatien-Roaming. Schluss mit der Roaming-Abzocke. Kroatien ist bei der EU, muss sich endlich an die üblichen Telefontarife halten. Olivenöl vom Bauern. Extra vergine kauft man am besten beim (vertrauenswürdigen) Bauern in Istrien, Italien, Slowenien. Da weiß man ziemlich sicher, was man kriegt.

alpe adria

out

Dünner Kaffee. Keine Ahnung, warum in Österreich so oft dünner Kaffee serviert wird. Unser Tipp: Nachhilfe nehmen, in Italien. 3likehome. Mit einem „3“-Handy

konnte man in Bella Italia bisher gratis „like home“ hallofonieren. Bei neuen Verträgen ist nach der 3-Fusion mit Orange leider Schluss damit, aber immerhin gibt‘s günstige Minuten- und Datenpakete und auch spezielle Europatarife.

Übervollvenedig.

Venedig ist übervoll, zu Land und auch zu Wasser. Der tödliche Gondelunfall hat die Welt geschockt und macht deutlich, wie sehr hier Verkehrskonzepte fehlen.

Pyramidenkogellift. So toll auch

der Turm, so oft ist leider der Turmlift „out“. Unser Tipp: Bei stärkerem Wind lieber zu Fuß auf den Turm.

Karaffenköpfe

Die EU, das Olivenöl und die Frage. Warum kümmert sie sich denn nur um das allerkleinste Problem?

D

ie EU wird von gar nicht so wenigen meiner Freunde als Interessensgemeinschaft für Gurkenkrümmung, quecksilbernde Energiesparkaltlichtlampen und Lobbyistenfreunderlwirtschaft wahrgenommen. Und die Brüsslokraten lassen wenig Chancen aus, diesen Ruf zu festigen. Im Frühsommer sollte eine Ölkaraffennachfüllverordnung endlich für Ordnung auf den Wirtshaustischen sorgen. Die EU forderte das Aus für nachfüllbare Karaffen, Flascherln oder ähnliche Gebilde, die anscheinend für so manche Massenepidemie unter den Gästen gesorgt hatten. Ja, richtig gelesen. Tausende EU-Bürger sind durch überlagertes, ranziges, schimmliges Öl in wiederbefüllbaren Karaffen in Krankenstände getaumelt, Tausende haben sich Motoröle, Schmieröle und anderes dubioses Zeugs über den Salat geträufelt, weil gewinnsüchtige Gastronomen bei der Wiederbefüllung ihrer Karaffen geschummelt haben (es ist zwar schwer, noch Billigeres als Billigolivenöl aufzutreiben, aber wer suchet, der findet – und sei es in den Altölbehältern von Autowerkstätten. Oder bei Schiffsabwrackfirmen in Indien). Ja, das hat die EU erkannt. Oder liegen die Motive etwas anders? Wollte man den großen Olivenölerzeugern, die den Markt mit Billigprodukten, die sie weltweit zusammenkaufen und teils chemisch aufbereiten, ihre Monopole stärken? Gastwirten, die sich beim Olivenölbauern vor Ort den Kanister heimischen Öls holen und dann in Karaffen füllen, das Handwerk legen? Ja, jedes noch so unwichtige Literchen Öl, das nicht aus einer dieser unüberschaubaren und unüberprüfbaren Ölindustrien kommt, ist den Big Bossen ein Dorn im Auge. Und, wer weiß, wie viel da an Lobbying(schmier) geldern wieder geflossen sind, um der Gastronomenkaraffe den Garaus zu machen. Natürlich hat nicht jeder kleine Produzent

die EU-geforderten Normflaschen und die passenden Abfüllanlagen zur Hand – was für ein Pech für ihn und was für ein Glück für die großen Firmen und ihre Lobbyisten. Gut, es kam dann ja doch anders. Aber sollte die EU sich nicht doch dem Thema Olivenöl widmen? Einmal hinterfragen, was alles unter nicht überprüfbaren Bezeichnungen wie „Extra vergine“, „Nativ“, „Kalt gepresst“ etc. auf den Markt darf – und wie hoch der Wahrheitsgehalt dieser Bezeichnungen ist? Oh, da gäbe es riesige, noch nicht abgeerntete Betätigungsfelder, liebe Leute. Damit Olivenöle nämlich so vollmundig gesund klingend heißen dürfen, muss nur ein Kleinanteil dem etikettär Versprochenen entsprechen. Andreas März, Olivenölexperte, schätzt den Anteil „ehrlichen Olivenöls“ im Handel auf fünf bis zehn Prozent. Der Rest? Ein Mix aus billigen, aufbereiteten und teils dubiosen Ölen, die um vier, fünf Euro pro Flasche verkauft werden. Und sich „nativ“, „extra vergine“ usw. nennen dürfen, weil das nirgends streng geregelt ist. Mit diesem Etikettenschwindel werden Zigmillionen Liter zu etwas gemacht, was sie eigentlich nicht sind. Hier wird der Konsument im großen Stil beschwindelt – und nicht mit den Gastrokaraffen (dort am ehesten, wenn es sich um Billigöl handelt). Seltsamerweise kümmert sich die EU nicht um eine glasklare Olivenölregelung. Um eine, die dem Konsumenten garantiert, dass in der Flasche drin ist, was drauf steht (und nur das!). Nein, sie machte sich lieber an die Karaffen. Und wurde damit wieder allen Lobbyismusvorurteilen gerecht. Wie beim Saatgut, bei Hausschlachtungen, Rohmilchkäsen usw. Damit kein falscher Eindruck entsteht: Im Prinzip ist diese EU sicher eine gute Idee. Nur sind dort leider einige Karaffenköpfe, Pardon, Flaschenköpfe, am Werk, bei denen man das Gefühl nicht los wird, dass sie sich auch ganz gerne „anfüllen“ lassen. ■


waltl & waltl

Aktueller Radiotest

1 . r N s h c i e r r s* e t s Ö ionalradio n Reg

rivate p n e d r e t un

ios* Aktueller Radiotest * Quelle Radiotest Gfk Austria GmbH, 1. HJ 13, Marktanteil, 14-49, Mo-So, unter den privaten Regionalradios. Alle ausgewiesenen Werte ohne Berücksichtigung der Schwankungsbreite. Alle Angaben ohne Gewähr.



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