Österreichische Post AG, 12Z039161 P, Kärntner Monat Zeitungs-GmbH, Eiskellerstraße 3/2, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Nr. 28 MAI 2017, Foto: shutterstock.com
Mit vielen Insidertipps:
MÜNCHEN
Kleine, feine Badetipps:
KÄRNTNER SEEN
Franzobel über
SPLIT
e 6,50
Italien/Slowenien: € 6,60 Kroatien: 50 Kuna
Steiermark:
URLAUB BEIM WINZER
JESOLO! PISTOIA! GARDALAND!
APULIEN n Italiens sonniger Süde
Kurzurlaubstipps – Alles über Tomaten – TRIGLAV – Karnischer Höhenweg – Kräuterdorf Irschen
Editorial
Franzobel schreibt über Split (und im neuesten Buch über das Floß der Medusa)
Immer-wiederJesolo-Urlauber Robert Treichler (r.): Liebeserklärung an die Obere Adria
(Stamm)-Gastautoren
W
ie definiert sich eigentlich Alpe Adria?“ Diese Frage wird uns häufig gestellt. Also: Die 1978 in Venedig gegründete Arbeitsgemeinschaft Alpen-Adria bestand anfangs aus Friaul Julisch-Venetien, Venetien, Lombardei, Kärnten, Steiermark, Burgenland, (ganz) Kroatien, Slowenien sowie den ungarischen Komitaten Baranya und Vas. Enge Zusammenarbeit wurde damals mit der Arge Alp (Bayern, Baden-Württemberg, Graubünden, St. Gallen, Tessin, Salzburg, Vorarlberg, Tirol, Südtirol) vereinbart. 2013 wurde dann die Alpen-Adria-Allianz (Kärnten, Steiermark, Burgenland, Slowenien, Istrien und sechs weitere kroatische Regionen, Vas) gegründet. Das Neugründen solcher Arbeitsgemeinschaften oder Allianzen hat meist pekuniäre Gründe: Neue Arges kommen leichter an Fördergelder (der EU) als länger bestehende. Allerdings kennt sich da irgendwann keiner mehr aus. Und für uns als Magazin sind letztlich zwei Begriffe maßgeblich: Alpen und Adria. Sprich: Unser Hauptzielgebiet sind die Adria-Länder und die Alpenländer. Also Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro (Adria), Österreich, (Süd)Deutschland, die Schweiz, und einige Regionen Frankreichs (Alpen). Wobei wir das nicht sehr eng sehen. Italien ist nicht nur an der Adria, sondern als Ganzes interessant, es kann im AAM also durchaus auch Rom, Sardinien, Ligurien oder Elba sein. Auch interes-
IMPRESSUM
sante Geschichten aus Serbien oder Mazedonien wird uns garantiert niemand übel nehmen. Alpen- und Adrialänder haben einen Vorteil. Sie sind für die meisten Leser relativ nahe, man muss also (zumeist) nicht ins Flugzeug steigen. Und es gibt ebenda viele, viele Ziele für Individualreisende, für die wir – als Nahreisemagazin – viele, viele Tipps gewissenhaft recherchieren. Dafür gibt es eine bewährte Stammredaktion, die regelmäßig durch interessante Autoren erweitert wird. Für diese Ausgabe konnten wir Stefan Griebl, besser bekannt als Franzobel, als Gastautor gewinnen. Der Schriftsteller Franzobel verbrachte eine Zeit als Stadtschreiber in Split – sein Porträt dieser Adria-Perle finden Sie auf Seite 96. Hier gleich ein Literaturtipp: Franzobels neuestes Werk „Das Floß der Medusa“ beschreibt anschaulich spannend und detailgenau eine Schiffskatastrophe im Jahr 1816 (allerdings nicht in der Adria, sondern vor der Westküste Afrikas). Unser zweiter Gastautor ist Robert Treichler, Außenpolitik-Chef des „Profil“. Treichler ist seit Jahrzehnten Stammgast in Jesolo – und hat für die deutsche „Zeit“ die Motive des Immer-wiederJesolo beschrieben. Der Text ist eine feinsinnig ironische Liebeserklärung an die Obere Adria, wie geschaffen für unser Magazin (Seite 84). Und es gibt in diesem AAM wie immer viele reise(ver)führende Geschichten, für die wir viel Lesespaß wünschen.
Die Redaktion
Facebook. Alpe-AdriaNews, Tipps, Empfehlungen, interessante und günstige Hotel-Angebote. Auf facebook.com/alpeadriamagazin ist man stets aktuell informiert. Tipp: Mit einem „Gefällt mir“ zum Fan werden und immer gleich die aktuellen Angebote sehen.
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EIGENTÜMER UND VERLEGER: Kärntner Monat Zeitungs Ges.m.b.H., Eiskellerstraße 3/II, 9020 Klagenfurt, Telefon: +43 (0)463/47 8 58, E-Mail: office@alpe-adria-magazin.at (Sekreteriat), alpe-adria-magazin@aon.at (Redaktion), Internet: www.alpe-adria-magazin.at. HERAUSGEBER: Mag. Norbert Sternad GESCHÄFTSFÜHRUNG: Mag. Norbert Sternad, Margit Striedner. CHEFREDAKTION: Grötschnig Media. REDAKTION DIESER AUSGABE: Georges Desrues, Beate Giacovelli, Eduard Gossner, Heinz Grötschnig, Mira Grötschnig-Einspieler, Christa Grünberg, Andreas Kimeswenger, Claudia Lux, Georg Lux, Werner Ringhofer, Silvia Trippolt-Maderbacher, Heinz W. Schmid FOTOS: Grömedia, Ernst P. Prokop. SEKRETARIAT: Denise Bernot, Elisabeth Ressi. GESCHÄFTSZEITEN: 8.15 – 12 Uhr und 12.45 – 17 Uhr. INSERTIONSANNAHME: Telefon +43 463/47 8 58, Fax +43 463/47 8 58-15. MARKETING: Dr. Otto Wogatai. ANZEIGENLEITUNG: Alexander Suppantschitsch Telefon: +43 463/47 8 58-18. ANZEIGEN: Oliver Pucher, Claudia Markowitz. ANZEIGEN ITALIEN: Umberto Tognoni, Telefon: 0039/348/22 93 200. ANZEIGEN SLOWENIEN/KROATIEN: Simon Kopušar. Telefon: +386/40/302670 LAYOUT: Christian Rader, Julia Peball Kärntner Monat Zeitungs Ges.m.b.H. SATZ, LITHO: Christian Rader, Julia Peball Kärntner Monat Zeitungs Ges.m.b.H., Eiskellerstraße 3/II, 9020 Klagenfurt DRUCK: Styria VERTRIEB: Morawa Pressevertrieb, 1140 Wien ABOVERSAND: Österreichische Post AG INTERNET: www.alpe-adria-magazin.at REICHWEITE: 191.000 Leser laut „Cawi Print 2011“ (Gfk)
momento! Un momento, per favore Liebe Reiseprofis: Welcher Badeurlaubstyp sind Sie – aktiv oder entspannend? Und wo verbringen Sie den Sommerurlaub am Wasser am liebsten? chRIsTA GRÜnBeRG INTERVIEWS sTeIeRMARK TOURIsMUs/ UTe hödL, ösTeRReIch WeRBUnG/JUnGWIRTh, ReGIne hendRIch, FLORIAn ALBeR, dAnIeL RAUnIG, sIMOne ATTIsAnI, BeIGesTeLLT FoToS
Petra Stolba ist Geschäftsführerin der Österreich Werbung: „Im Urlaub suche ich vor allem Abwechslung: Ich will etwas unternehmen – brauche aber auch Entspannung. Immer wieder kehre ich dafür gerne zu den Spuren meiner Kindheit zurück: zum Faaker See, wo ich mit meinen Eltern oft die Ferien verbrachte. Hier kann man auf den Mittagskogel wandern oder im See schwimmen, man kann aber auch einfach am Seeufer liegen, die Seele baumeln lassen – und Kärntna Laxn mit einem Glas Wein genießen.“
Christian Kresse ist Chef der
Erich Neuhold ist Geschäftsführer von Steiermark Tourismus: „Ich bin für eine gute Mischung – nur am Wasser zu liegen, ist mir zu langweilig. Mir gefällt die Kombination See und Berg, daher fahre ich im Sommer an die Seen im Ausseer Land, am liebsten an den idyllischen Altausseer See. Besonders gut isst man dort im Jagdhaus Seewiese – übrigens Drehschauplatz des letzten James Bond. Seine spektakuläre Lage direkt am See und der urige Wirt – das ist ein rundum gelungenes Erlebnis.“
Helga Freund ist Vorstandsdirektorin der Verkehrsbüro Group: „Ich bin der unruhige Typ, wenn schon baden am Strand, dann aktiv. Also fahre ich herum und erkunde die Gegend. Ein paar Tage in Rovinj, im Monte Mulini, eignen sich dafür sehr gut. Dieses Hotel liegt wunderschön in einer Bucht, wo man tagsüber baden und abends in die untergehende Sonne eintauchen kann. Von dort lässt es sich auch bequem ins Stadtzentrum spazieren oder mit dem Auto die Küste entlang bummeln.“
Lisa Weddig, Geschäftsfüh-
Thomas Soyer, Chef des GradoTourismus: „Im Urlaub bin ich aktiv, liebe aber auch die Ruhe. In Grado, wo ich die Sommermonate verbringe, ist beides möglich: Man kann das Strandleben genießen, die Sonne anbeten, Bootsausflüge in die Lagune und morgens vor der Arbeit schnell einen Strandlauf machen. Drei Strände bieten für jeden Geschmack das Richtige: der Hauptstrand für Familien, der etwas abgelegene Strand in Grado Pineta für Ruhesuchende und schließlich die lebhafte „Costa Azzurra“ für die Jugend.“
Andrea Springer, Chefin
Leo Bauernberger, Geschäftsführer von SalzburgerLand Tourismus: „Ich bin Hybrid-Urlauber und liebe die Bewegung in der Natur genauso wie eine Entschleunigungskur auf der Alm oder die Ruhe am Wasser. Für Letzteres ist der stille Fuschlsee vor unserer Haustüre bestens geeignet. Frisch geräucherte Forellen vom Schlossfischer Gerhard Langmayr schlemmen und dabei den Blick auf das malerische Schloss Fuschl genießen, das ist der Gipfel der Erlebnisse.“
Maja Pak, Direktorin der Slo-
von Springer Reisen: „Als Mischtyp ist der Lido von Venedig für mich der schönste Teil der oberen Adria zwischen Grado und Venedig, den ich seit meinem dritten Lebensjahr kenne. Von Mai bis Mitte Oktober lädt er zum Faulenzen ein, bietet aber auch tolle Laufstrecken und einen schönen Golfplatz. Gleich neben dem Lido liegt die Insel Pellestrina mit meinem Lieblings-Fischrestaurant „Da Celeste“, direkt am und die Terrasse sogar über dem Wasser.“
Kärnten Werbung: „Wir haben in der Familie einen Kompromiss geschlossen, im Sommerurlaub wird ein halber Tag sportlich oder mit Besichtigungen verbracht, ein halber Tag gehört dem Wasser. Mein diesbezüglicher Lieblingsplatz ist, neben meinem Zuhause am Faaker See, immer mehr die Drau. Da gibt es am Drauradweg viele Möglichkeiten, entspannt die Füße ins Wasser zu halten. Heuer steht bei mir übrigens Radeln bis Maribor auf dem Programm.“
rerin von TUI Austria: „Bin ein bisschen was von beidem und habe dafür Rovinj entdeckt: Die malerischen Gassen der Altstadt entlangschlendern, Stopps in kleinen Boutiquen machen oder bei der Kirche der Heiligen Euphemia die tolle Aussicht genießen. Als schicker Gegensatz zum alten Rovinj erweist sich das FünfSterne-Designhotel Lone mit superstylishen Zimmern, schönem Pool und eigenem Strandabschnitt. Für ausgezeichneten Fisch und Wein gehe ich in die Konoba Giannino in der Altstadt.“
wenischen Tourismuszentrale: „Ich mag sportliche Aktivitäten in der Natur. Slowenien bietet da sehr viel Abwechslung und Landschaften, die unverwechselbar sind. Das Soča-Tal zum Beispiel, dieses Blaugrün des Wassers, das findet man sonst nirgendwo. Wenn es so richtig heiß ist, verbringe ich die Tage an einem wunderbaren Badeplatz, in der Nähe der Ortschaft Čezsoča bei Bovec. Den Abend genieße ich in Kobarid bei Ana Roš, dort ist die Küche wie ein Spiegel der Landschaft: klar, ungekünstelt, intensiv und einzigartig.“
EDERVILLACH
w w w. s c h l e p p e . a t
96
/100
Punkte
Apulien! Italiens sonnigster Süden!
14 Oans, zwoa, hinfohrn: München
Bade(geheim)tipps: Kärntens kleine Seen
36
Inhalt Mai 2017 3 Editorial
Alpe Adria Magazin inside
4 Momento
Unsere Rundfrage, diesmal mit Tipps von Reiseprofis
8 Molto Buono
Was wir auf unseren Streifzügen entdecken – Produkte, Feines, Kurioses
14 Italiens schönstes Ende
Apulien, südlichste Region an der Adria
24 Weltstadt mit fließendem Herz
Oans, zwoa, hinfohrn: München steht bei uns für Kultur, Kulinarik und – Baden
24
36 Stille Juwele
76 Buon Appetito
50 Das Meran von Kärnten
78 Göttliches Gemüse
58 Krise, Krieg und Käse
86 20 Mal Jesolo
68 Am liebsten auf die Alm
94 Die Stadt mit dem Blues
70 Wohnen beim Wein
98 Splitter aus Split
Kärntens kleine Seen als Bade(geheim)tipps Irschen setzt als Kräuterdorf auf Aromen und Düfte Eine Weitwanderung am Karnischen Höhenweg Heinz Reitbauer, Österreichs Koch Nr. 1, im Reisefragen-Wordrap Viele Tipps für den Urlaub bei steirischen Winzern
Vier Restauranttests – diesmal haben wir auch den weltbesten Koch besucht Paradeisisch – hier erfahren Sie (fast) alles über Tomaten Eine Liebeserklärung an das beliebte Sandstranddorf Pistoia, italienische Kulturhauptstadt 2017, im Porträt Schriftsteller Franzobel über die Adriaperle
Irschen, das Kräuterdorf
Weitwandern am Karnischen Höhenweg
50
58
Wohnen beim steirischen Wein
Alles über Tomaten!
70
78
Pistoia! Kulturhauptstadt!
xxxxxx xxx xxx xxx Triglavxxx – Sloweniens Mount Everest
Split, Porträt einer Adriaperle
00
98
106
94 106 Sloweniens Mount Everest
Den Triglav muss man als Slowene einmal im Leben bezwingen
116 Petersil fürs Adrenalin
Besuch im Gardaland, dem immer jungen Vergnügungspark
122 Er-lesenes
Die Bücherseite – Lektüre für Kulinarier, Krimifans und Alpe-Adriaten
124 Kurzurlaubstipps
Ein bunter Mix an Jetzt-aber-nichts-wieweg-Ideen
138 Pepe Roncino
Der Pepe outet sich als E-AutoSkeptiker
Nächstes Alpe-Adria-Magazin: Anfang September 2017 Bestellen Sie unseren Newsletter – dann schicken wir Ihnen vor Erscheinen alle Infos über das neue Magazin.
Archiv im Internet
Unser Superservice: Ältere Alpe-AdriaMagazine finden Sie auf unserer Homepage. Noch besser: Das Magazin abonnieren: www.alpe-adria-magazin.at Abohotline: (0 46 3) 47 858
molto buono
mira GrötschniG-einsPieler, Werner rinGhoFer TEXT anBieter, GrötschniG FOTOS
Sommer, serienmäßig
Na, mit diesem Auto muss der Sommer gar nicht erst kommen, der ist da nämlich serienmäßig ganzjährig eingebaut: Mit dem weltweit am schnellsten versenkbaren FastbackDach der Welt – in 13 Sekunden ist es weg und dann lacht über einem nur mehr die Sonne über dieser Stilikone. Der MX-5 RF schaut einfach nur cool aus, ist in 7,5 Sekunden auf 100 und noch viel schneller in unseren Herzen. Der SkyactiveMotor hat 160 Pferde, die sich im Mix mit 6,6 l begnügen und bis zu 215 Sachen schnell sind. Preis? Ab 31.390 Euro sind Sie dabei, in Soulred oder in Machine-Grau. www.mazda.at
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Aus dem immer größer werdenden Salzprodukte-Universum: Adria-Brise heißt dieses gekräuterte, etwas grobere Meersalz, es kommt aus Istrien, die Aromen von Rosmarin, Lavendel, Oregano und Salbei geben Salaten, Gemüseund Fleischgerichten den letzten Würz-Schliff. Gesehen im „Frierss Feines Haus“ in Villach, das 100-g-Glas kostet 9 €. € www.feines-haus.at
Vielfalt am Hafen
Der neue Eataly-Genusssupermarkt in Triest besticht nicht nur durch die tolle Lage (direkt am Hafen, 5 Gehminuten von der Piazza Unità), sondern auch durch Produktvielfalt auf drei Etagen. Was es da allein an Tomaten-Feinheiten so alles gibt. Merke: Sugo ist nicht gleich Sugo. Und: Die eingelegten gelben und roten Datterini (Glas ab 2,80 €) verleihen jedem Jausenteller mehr Farbe – und Geschmack. Im neuen Eataly gibt’s auch Lokale und ein IllyCafé – aus Letzterem und aus der Osteria hat man einen wunderbaren Hafenblick. Info: Triest, Riva Tommaso Gulli 1, auch sonntags offen!
Salzige Adria-Brise
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Faltflascherl
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SchlauchbootMercedes
Nein, Plastikflaschen für Wasser & Co. sind uns null sympathisch. Aber wie kommt das kostbare Nass beim Wandern, Baden dann in Rucksack, Strandtasche usw.? In der Faltflasche. Die wiegt nur 70 Gramm, lässt sich nach Leerung auf ganz klein zusammenrollen – und immer wieder frisch auffüllen. So vermeidet man den Plastikflaschenwahnsinn, der die Welt vermüllt. Die Hydropak Falt-Trinkflasche in Grün hat auch eine Schlaufe zum Einhängen am Rucksack, lässt sich in der Spülmaschine reinigen und kostet bei Proidee 19,95 €. www.proidee.at
Aufblasbare Kajaks gelten vielen als Kompromiss. Tja, das kommt aber schon auf die Marke an. Die Boote von Grabner aus Haag in Oberösterreich sind für Kenner die Mercedesse unter den Schlauchbooten. Topqualität hat natürlich ihren Preis, aber der macht sich durch Fahrstabilität und durch lange Garantie (7 Jahre auf die Bootshaut) bezahlt. Als Einstiegsboot gilt das 14,5 Kilo leichte Kajak „Tramper“ ( als 1und 2-Sitzer, ab 1.600 Euro), Segler freuen sich über den neuen Happy Cat Hurricane, mit dem man beim richtigen Wind zum Abheben ansetzt. Die ganze Schlauchbootvielfalt gibt’s auf www.grabner.com
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AustroLokaltipps
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In Österreich auf der Suche nach verlässlichen Lokaltipps? Der „Falstaff Guide“, ein „Bruder“ “ der Falstaff-Magazine, listet 1.670 Ess-Adressen – für die Bewertungen (bis zu 100 Punkte) ist hier das Publikum zuständig. Einige Zusatzrankings (schönste Terrassen, Kinderfreundlichkeit, sonntags geöffnet) erleichtern die Lokalsuche. Den neuen Guide gibt’s um 9,90 Euro im Buch- und Zeitschriftenhandel, die Falstaff-App (IOS und Android) ist gratis. www.falstaff.at
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• Kernkraft
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Bisher liebten wir Kürbis in Form von Kürbiskernöl, die Ölmühle Fandler im oststeirischen Pöllau kann aber auch anders. Die Kürbiskerne werden durch Stempelpressung schonend teilentölt und zu Mehl vermahlen. Das Kürbiskernmehl entfaltet nicht nur feine Nussaromen, es überrascht auch mit viel pflanzlichem Eiweiß und wertvollen Ballaststoffen. Mit 12,3 % hat es deutlich weniger Fett als gemahlene Kürbiskerne (ca. 40 %). 400 g um € 6,90.-, www.fandler.at
a k tio n 4= 3
grado Hotel Fonzari **** 4 Nächte im Doppelzimmer, Frühstück z. B. im Zeitraum 18.06.-22.06.17
2 Personen
Aktion 4=3 im Zeitraum: 18.04.-15.05.17/ 18.06.-29.06.17/15.09.17-31.01.18
90-Punkte-Vino
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Praktisch am Rücken
So ein Faltrucksack ist richtig schön praktisch. Man kann ihn beim Stadterkunden mit (unerwarteten) Einkäufen füllen – und muss sich nicht händisch abschleppen. Auch bei Wanderungen und Radtouren (Jause, Getränke, Zusatzkleidung) und im Wald (Pilze!), leistet so ein Falter beste Dienste. Der Outdoor-Faltrucksack von proidee wiegt nur 156 Gramm, ist gefaltet ein einsteckbares Minisackerl (siehe Foto) und überzeugt dank StabilisatorGurt mit gutem Tragekomfort. Er „schluckt“ bis zu 24 Liter, ist wasserdicht und ziemlich robust. Gesehen um 69,95 € bei www.proidee.at
Sittersdorf/Žitara Vas in Südkärnten ist eine der ältesten Weinbauregionen in Österreich, mit dem Sittersdorfer Rötel wurden seinerzeit sogar die Habsburger in Italien beliefert. Vino Hren hält diese Weinbautradition hoch – Rosi Hren steht für feine Bio-Weine (für den Apis gab es 90 Falstaff-Punkte!) und für stimmungsvolle Verkostungen im Kleinen Weinkeller am Weinberg/Vinogradi 45. Anmelden: (+43 42 37) 24 56 oder (+43 676) 78 85 407
Bio-Perlen
Der Kamptaler Winzer Fred Loimer lässt es prickeln: Mit Andreas Wickhoff, Österreichs jüngstem Master of Wine, begann er deshalb einen Blanc de Noirs Extra Brut und einen Brut Rosé zu füllen. Alle aus Trauben der biologisch-dynamisch bewirtschafteten Weinberge und nach der traditionellen Methode verarbeitet. Das Ergebnis geriet so fein, dass die Sekte von den USA bis nach Japan in über 20 Ländern gelistet sind. Im OnlineShop € 19,90: www.loimer.at
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420,–
• f rüh buc herbo nus
r o vinj Hotel Monte Mulini ***** 3 Nächte im Doppelzimmer Premium mit seitlichem Meerblick, Frühstück z. B. im Zeitraum 21.08.-24.08.17
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722,–
– 15 % Frühbucher bis 60 Tage vor Anreise
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a k tio n 7= 6
p akoš tane Pine Beach Pakoštane Adriatic Eco Resort 7 Nächte im Family Friendly Bungalow, Alles Inklusive Light z. B. im Zeitraum 26.08.-02.09.17
Steirer-Gin
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Winzer Hans Schneeberger aus dem südsteirischen Heimschuh legt viel G’spür in seinen Styria Dry Gin mit 27 Kräutern, Gewürzen und Früchten. Neben Wacholder, Ingwer, Orangen, Pfeffer und Koriander werden auch spezielle regionale Produkte wie Leutschacher Hopfen und Sausaler Lavendel beigefügt. Nach dem Brennen und mehrwöchiger Lagerung im Steingut wird der Gin mit weichem Quellwasser auf Trinkstärke herabgesetzt. 50 cl um € 29,50 im Webshop: www.weingut-schneeberger.at
2 Erw. + 2 Kinder
924,–
Aktion 7=6 im Zeitraum: 03.06.-10.06.17/ 26.08.-02.09.17 (Kinder bis 12 Jahre)
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Info & Buchung in Ihrem Reisebüro oder Tel.: 0463/3870-0 E-Mail: springer@springerreisen.at www.sprin ger r eisen .at fa c e b ook .c om/ sp rin ger r eisen
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AUF GUT
DÄUTSCH ...
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Auf gut Däutsch ...
LESESTOFF
. . . fragen wir uns ziemlich besorgt: Wie gefährlich ist der Verzehr eines Risottos, das die Pocken hat? Natürlich bewegt uns auch die Frage, wie ansteckend Risottopocken denn nun sind. Muss man bei mehrheitlichem Genuss mit einer Risottopockenepidemie rechnen? Bis zum nächsten Heft wollen wir auch in Erfahrung bringen, ob man Risotto gegen Pocken impfen kann (und ob die Krankenkasse die Kosten dafür übernimmt). Gesehen an der Riva von Split
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182 Euro ...
• GUTER
Vergnüglich. Was macht ein Schriftsteller, den die Schaffenskrise plagt? Er reist zur Ablenkung durch die Welt – und so entsteht letztlich doch das gewünschte Buch. Der Weg dorthin liest sich kurzweilig und vergnüglich. „Aus schierer Wut“, Geoff Dyer, Dumont, 24,70 €
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. . . kann so ein simples kroatisches Strafmandat kosten. Einmal falsch geparkt, Strafzettel vielleicht übersehen (oder vom Wind verblasen) – und schon werden aus ein paar nicht bezahlten Euro satte 182. Nämlich dann, wenn der österreichische Rechtsanwalt das Inkasso betreibt. Und: Verjährungsfrist fünf Jahre – wer kann sich da noch erinnern? Und: Auch Motorradfahrer müssen Parkscheine lösen. Tipp 1: Kroatische Parkscheine fünf Jahre lang aufheben. Tipp 2: Im Schadensfall kann die Mitgliedschaft beim ÖAMTC einen Rabatt beim Austrorechtsanwalt bringen.
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Fesselnd. Gerold Ebner ist auf einen Berg gestiegen, um sich über eine Felswand zu stürzen. Am Gipfel schreibt er seine Lebensbeichte nieder – berührend, fesselnd, traurig. Ein brillanter Roman. „Am Rand“, Hans Platzgumer, Zsolnay, 20,50 €
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Rosi Trabelsi vom „La Torre“ in St. Veit kocht feinste mediterrane Menüs. Im Restaurant an der alten Stadtmauer gibt’s auch einen kleinen Genussshop, mit exzellenten Ölen, Sugos und spannenden Italoweinen, die Gatte Ammar Trabelsi selektioniert (Tipp: „La Torre“ Franciacorta!). Top in Design und PreisLeistung sind auch die Gläser und Schüsseln von Zafferano – mundgeblasene Trinkgläser sind hier schon um 10 Euro wohlfeil und günstiger als in vielen Shops in Venezia. La Torre, St. Veit, Grabenstr. 39, T. (0 42 12) 39 250, www.latorre. at
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Geschmacksbombe
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Würzig, würzig: Fischsauce aus Sardellen gibt Saucen, Sugos, Risottos und auch Fischgerichten den letzten, salzigen Touch – Stichwort „Umami“, die Geschmacksbombe. Fischsauce wird aus fermentierten Fischen gewonnen und spielt in der italienischen und asiatischen Küche eine große Würzrolle – und diese hier ist besonders fein. Gesehen um 14,90 € bei Edelgreißler Herwig Ertl in Kötschach, im köstlichsten Eck Kärntens. www. herwig-ertl.at
Keramik, spannend
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Wunderlich. Was macht ein junger Banker, dessen krumme Finanztouren auffliegen? Er flieht nach Marokko und erlebt in Mogador gar Wunderliches. Toll geschrieben, üppig, intelligent, ein faszinierender Roman. „Mogador“, Martin Mosebach, Rowohlt, 23,60 € Kriminell. Vor den Augen von Ex-Cop Dave Robicheaux stürzt ein Kleinflugzeug ins Mississippi-Delta. Dass Dave in dieser Causa ermitteln will, stört neben Kriminellen auch die Polizei. Fein spannende Kost für Fans von straighten US-Krimis. „Blut in den Bayous“, James Lee Burke, Pendragon, 17,50 €
Schöne Gläser
KROATIEN: Parkscheine für Motos – natürlich nur in Kurzparkzonen
Gute Bücher – im Urlaub (und natürlich auch zuhause) zu lesen.
Ivan Skubin ist einer der spannendsten Keramikkünstler der Alpe Adria Region. Sein Atelier ist einen Abstecher wert: Man findet es im versteckten Örtchen Golo Brdo in der Goriška Brda – und man staunt über Skubins großartige Skulpturen, Gefäße, Teller – und die Preise sind durchaus bezahlbar. Tipp: Den Atelierbesuch mit einem Weinausflug in die Brda kombinieren. Info: Ivan Skubin, Breg 6, Golo Brdo, 5212 Dobrovo, T. (+386 40) 849 142, www.ivanskubin.si
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Spannend. Berlin in den 30ern. Kriminalkommissar Gereon Rath ermittelt gegen Verbrecher in den Reihen der SA – was in der Nazizeit freilich alles andere als leicht war. Anspruchsvoll spannender Mix aus Krimi und Zeitgeschichte. „Lunapark“, James Grady, Suhrkamp, 23,70 € Trunken. Vier Männer touren in einem schrottreifen Panda süffelnd, wortspielend, witzeerzählend und philosophierend durch Südtirol – ein außergewöhnliches Roadmovie, heiter und ziemlich promillereich. „Die trunkene Fahrt“, Albrecht Selge, Rowohlt, 20,60 € Irre. Psychologe Sebastian Bergman ist der wohl sonderbarste aller Ermittler – die Plots des schwedischen Duos Hjorth-Rosenfeldt sind großartige Krimikost. In Fall Nr. 5 geht’s um einen ermordeten TV-Star. Wie immer – eine irre Geschichte. „Die Menschen, die es nicht verdienen“, Hjorth & Rosenfeldt, rororo, TB 10,30 € Zerrüttet. Acht Menschen, für zwei Jahre eingesperrt unter einer Glaskugel. So ein Experiment ergibt natürlich jede Menge seelische Zerrüttungen – und wer könnte diese besser und unterhaltsamer beschreiben als Boyle? „Die Terranauten“, T.C. Boyle, Hanser, 26,80 €
Ihr schnellster Weg zur kleinen Ronacher-Auszeit: Tel. +43 4240 282 | thermenhotel@ronacher.com
Therme.Spa.Resort Das bestbewertete Thermenhotel Österreichs – DAS RONACHER in Bad Kleinkirchheim - steht für „Zauberhaften Genuss und höchste Ansprüche”. Eingebettet in die herrliche Landschaft der Kärntner Nockberge, bietet Ihnen DAS RONACHER neben köstlicher Haubenküche auch die private Heilwassertherme mit 5 Pools und einem weitläufigen Saunadorf. Willkommen in Ihrem privaten Hideaway.
RONACHER HIGHLIGHT IM JUNI: Kochen & Kosten bei den 5. GENUSSGASTSPIELEN 2. Juni 2017 | André Stahl Koch des Jahres 2015 Thema: Mediterranes Crossover
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15. Juni 2017 | Emanuela Fischer & Dr. Doris Schuscha VIVAMAYR, Maria Wörth Thema: Basen-Tipps aus Küche & Medizin
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19. Juni 2017 | Johanna Maier Relais & Chateaux Hotel Hubertus, Filzmoos Thema: Was können Heilkräuter für unsere Gesundheit tun
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30. Juni 2017 | Josef Steffner Restaurant Mesnerhaus, Mauterndorf Thema: Meine Lieblingszutaten aus der Region – Wald | Wiese | Bach
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Programmdetails & Reservierung gerne unter www.ronacher.com
Früh kommen & lange bleiben 25.05. – 10.12.2017
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3 Nächte inklusive Hauben-Gourmet-Halbpension Bereits am Anreisetag genießen Sie das kaiserliche Frühstück bis 12 Uhr und am Abreisetag können Sie bis 21 Uhr in der Ronacher Thermenwelt entspannen ALPE-ADRIA-MAGAZIN LESERVORTEIL ab Euro 507,– p. P. 1 GENUSS-PAKET aus der hauseigenen Manufaktur bei Buchung des Angebotes „Früh kommen & lange bleiben“ mit dem Kennwort: „Alpe-Adria Sommerzeit“ Gültig in der Sommersaison 2017. Nach Verfügbarkeit/pro Zimmer.
Reise-Tech • Elektrowespe •
Jetzt grünt es auch in der Vespa: Bis zum Herbst soll die lautlose und abgasfreie „Vespa elettrica“ die Herzen bzw. Nasen aller Ökos und die Luft Roms und aller anderen Innenstädte erfreuen. Natürlich hat die E-Vespa das typische Wespentaillendesign, man erkennt sie aber doch – an gebürstetem Metall und an blauen Zierleisten, die (echte) Reichweite müssen wir erst bei Tests erkunden. Preis? Noch nicht bekannt, aber mit einem Schnäppchen ist bei Vespa nie zu rechnen.
•
Bestes Fotohandy
Sommernächte erhellen Beim Outdoorsport kann eine Stirnlampe praktisch sein, irgendwann wird es ja auch im hellsten Sommer dunkel. Nur: Welche hält, was das Marketing verspricht? Die Süddeutsche Zeitung hat dieses Thema ausgeleuchtet – der Testsieger „Lupine Piko X4“ hat eine Leuchtweite von 210 Metern, lässt sich das mit ca. 280 Euro aber auch lumenstark bezahlen. Die „Black Diamond Sport leuchtet „nur“ 80 Meter, ist mit 40 Euro aber deutlich günstiger. Bis 130 Meter kann man mit dem 90-Gramm-Leichtgewicht „LED Senser Seo7r“ (60 Euro) leuchten.
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Wenn sich eine Fotofachzeitschrift die Fotofunktion von Handys anschaut, wird es ernst für diese. „Colorfoto“ nahm vier noch relativ aktuelle Top-Smartphones unter die Testlupe – halbwegs überzeugen konnten das Huawei P9 (Testsieger, Foto) und das Samsung Galaxy S7 (Kauftipp), weniger gefallen haben die Fotoperformances vom iPhone 6s und vom Sony Xperia X. Fazit der Experten: Wenn man aus einem Smartphone fotografisch was herausholen will, sollte man im RAW-Format knipsen, was beim iPhone extra kompliziert ist. Aber, keine Sorge: Für Schnappschüsse sind alle diese Phones gut geeignet, man darf halt nur keine zu hohen Ansprüche stellen.
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Piran „übersiedelt“ nach Kärnten
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Mochoritsch: Spezialitäten aus Istrien und großes Piran-Fest am 8. und 9. Juli
orweg: Der Mochoritsch steht in Kärnten für herzhafte Hausmannskost und für besonders faire Preise. Im Landgasthaus Mochoritsch in Rückersdorf und in der Griffen-Rast an der A2 wird mit Liebe, mit Schweinefleisch aus eigener Landwirtschaft und mit Salaten von eigenen Feldern vorzüglich gekocht. Und der Mochoritsch lebt auch den Alpe-Adria-
Gedanken. Es begann 2013 mit dem ersten Piran-Fest in Rückersdorf. Da kamen engagierte Produzenten und Köche nach Kärnten – und dieses Fest ist mittlerweile Fixbestandteil des Kärntner Sommers. Heuer „übersiedelt“ Piran am 8. und 9. Juli zum Mochoritsch in die Region Klopeiner See. In der Griffen-Rast sind seit einem Jahr Igor Delak und Igor Stevicˇ, zwei
Spitzenköche aus Istrien fix im Kochteam. Hier kann man also das ganze Jahr über authentische istrische Spezialitäten verkosten – auch vom riesigen Holzkohlengrill. Den gibt es übrigens auch in Rückersdorf, mit dem beliebten Peka-Schmortopf. Und beim Mochoritsch gibt es Istrien auch zum Mitnehmen: Im Bauernmarkt von GriffenRast und in Rückersdorf werden neben vielen heimischen Köstlichkeiten feine Produkte aus Istrien (Olivenöle, Salze, Trüffelspezialitäten, Weine) angeboten. kontakt
GriffenRast Mochoritsch, 9133 Griffen an der Ausfahrt der A2, T (0 42 33) 25 353, ganztägig Küche, kein Ruhetag. Großer Bauernmarkt mit Alpe-Adria-Produkten. Landgasthaus Mochoritsch, 9131 Rückersdorf 5, T (0 42 37) 22 12, Mai bis September durchgehend Küche, kein Ruhetag. Bauernmarkt. Piran-Fest 8. und 9. Juli. www.mochoritsch.at
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Foto: Neumüller
Istrien lässt sich auch in Kärnten bestens erleben: Beim Mochoritsch in Rückersdorf und in Griffen.
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Bilder? Sofort! Vor gefühlten 100 Jahren waren Sofortbilder ein Hit. Stichwort Polaroid – die Fotos haben sich vor unser aller Augen selbst entwickelt (qualitativ na ja, aber extragroßer Überraschungseffekt). Dann sagte Polaroid dieser Welt ade. Nun sind Sofortbilder wieder im Kommen – etwa mit der „Fujifilm Mini Instax 90 Neo“ Classic oder der innerlich fast baugleichen „Leica Sofort“. Im Vergleichstest der F.A.Z. schneidet die Leica um eine Spur besser ab – aber sicher nicht dreimal „höher“, wie im Preis. Die Fuji gibt’s um ca. 90, die Leica um 280 Euro, der Zehnerpack Film/Bilder kostet ca. 12 Euro. Mit der Qualität ist es wie früher – das Beste ist und bleibt der Überraschungseffekt.
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APPS
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SPRACHEN LERNEN. Im Urlaub ärgern sich wohl viele von uns, dass sie als Schüler in Englisch, Italienisch, Spanisch usw. nicht besser aufgepasst haben. Das kann man aber über Tablets und Smartphones nachholen: Es gibt ja gute Sprachlern-Apps – im Test des Computermagazins Maclife hat die App von Babbel am besten abgeschnitten, gefolgt von busuu und Pons. Die Offline-App Langenscheidt talk & travel hilft Reisenden mit einfachen Redewendungen. Sprachlernkurse gibt’s ab ca. 5 Euro pro Monat.
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Rückenwind, gefaltet Falträder sind superpraktisch – die Mobilität fährt im Kofferraum, im Zug, Bus mit. Und bei eBikes fährt der eingebaute Rückenwind mit. Die Kombination aus beiden, Falt-eBikes, wird von Jahr zu Jahr besser. Beispiel: Das Tern Vektron wird vom feinen BoschMittelmotor angetrieben, der 300-Watt-Akku unterstützt (je nach Fahrstufe) 40 bis 145 km weit, realistisch wird man elektrisch 60 bis 80 km weit kommen. Der 22 kg schwere Falter ist auch ideal im Urlaub und überzeugte im Test des Magazins „Elektrorad“. Das Vektron ist nicht ultralight, aber top ausgestattet und kostet im Fachhandel 2.990 Euro. Gesehen im Bikepalast tyl4sports in Villach, www.bikepalast.com, www.tyl4sports.com
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GOLF FÜR FEINSCHMECKER IM SÜDEN ÖSTERREICHS – MITTEN IM ALPE-ADRIA TRIANGLE (KÄRNTEN, FRIAUL & SLOWENIEN)
Ein 5-Sterne-Traditionshaus an einem der schönsten Orte Kärntens, das ein Versprechen in seinem Namen trägt. Medical SPA, pflegende Beautyprogramme und feinste Gaumenfreuden aus der Zwei-Hauben-Küche bilden in Kombination mit der unvergleichlichen Atmosphäre des Warmbaderhofs eine exzellente Basis für traumhaft entspannende Urlaubstage.
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5 oder 7 Nächte inkl. Gourmet-HP 3-faches Thermenerlebnis (Bademantelgang) 3 Greenfees p. P. (Alpe-Adria Golf Card – 21 Plätze stehen zur Auswahl) 1 Ganzkörpermassage (40 Min.) p. P. Golf Academy mit Driving Range (200 m) plus alle Warmbaderhof-Inklusivleistungen ab 780,00 EUR p. P. im DZ Klassik
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Italiens .. schonstes Ende Auf der Stiefelferse Italiens schwingen sich 800 Küstenkilometer von Bucht zu Bucht. Apulien! Dieses Licht! Diese Olivenhaine! Diese Zipfelmützchenhäuser! Und dann noch diese zu Öhrchen geformten Nudeln. Mehr Dolce Vita geht doch gar nicht.
Beate Giacovelli TEXT Agenzia Pugliapromozione Andrea Ruggeri, Franco Cappellari und Vittorio Giannella, Carlos Solito, Cosmo Laera, Beate Giacovelli, Leonardo D´Angelo, Grotta Palazzese, Masseria San Domenico FOTOS
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Variationen in TĂźrkis: Wer in See stechen will, ist in Apulien richtig
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So kennt man Apulien: Alberobello, Trulli so weit das Auge reicht
ass es das noch gibt: Im Fischerdorf Torre Canne verfrachtet der Gemüsehändler die letzte Steige Barattieri, kugeliges Gurkengemüse, ins Ladeninnere. Ratsch! Ein sperriger Rollladen rasselt herunter. „Chiuso“, prangt auf der Ladentür der Bäckerei. Il benzinaio, der Tankwart, verriegelt zwei Zapfhähne an uralten Tanksäulen – pausa pranzo, Mittagspause. In apulischen Dörfern, wo vormittags noch Casalinghe, Hausfrauen, in Küchenkitteln auf abgewetzten Stühlen vor Haustüren Artischockenköpfe putzten, wo windgegerbte Männer im Schatten harziger Pinien Spielkarten auf Plastiktische knallten, tut sich zwischen 13 und 17 Uhr das Gleiche: niente. Hitze, die wie ein Fieber ist, drückt auf menschenleere Gassen, ganze Ortschaften schlummern. Shoppen, bummeln, sightseeing – kann man sich jetzt getrost schenken. Im tiefen Süden Italiens tickt es eben anders, das Leben. La Puglia, Apulien, umarmt von adriatischem und ionischem Meer, lag lange im Abseits, verträumt und ganz für sich. Das ändert sich. Neuerdings entdecken Promis wie Richard Gere oder „Grey’s Anatomy“-Stars Patrick Dempsey und Ellen Pompeo begeistert den 800 Kilometer langen Küstenstreifen zwischen dem Stiefelsporn Gargano und dem Salento. Popstar Justin Timberlake und
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Schauspielerin Jessica Biel gaben sich in Fasano das JaWort, auf der Gästeliste: Lady Gaga, Elton John, Madonna.
Sinn für Genuss Auf der touristischen Landkarte (noch) kaum zu finden und fast zu schön, um wahr zu sein, ist Apulien rund um Fasano, zwischen Bari und Brindisi. Hier liegt das verwunschene Tal der Trulli, die „weiße Stadt“ Ostuni thront schon weithin sichtbar auf einem Hügel und in Cisternino wetteifern die bei Einheimischen hochgeschätzten „Fornelli della Murgia“ Metzgereien mit Grill um die weltbesten Bombette, gegrilltes Fleisch am Spieß gefüllt mit Käse. Seit gut fünfzehn Jahren verbringe ich in Torre Canne in der Gemeinde Fasano, dem Heimatdorf meines süditalienischen Mannes, wunderbar entspannte Ferien. Wo von der Sonne geküsste Tomaten wie Tomaten und nicht nach schalem Wasser schmecken. Wo ich aufgeplatzte Feigen direkt vom Baum abknipse. Wo Ricci, Seeigel, im Strandkiosk „L´Oasi del riccio“ vor unseren Augen frisch geöffnet und roh mit Pane di Altamura, dicken Brotscheiben aus Hartweizenmehl mit knuspriger Kruste, verzehrt werden. Wo meine Schwiegermutter mit Nachbarinnen
Die zwei Schwestern, Torre dell´Orso
Fangfrisch: Frutti di mare
für fangfrischen Fisch im Morgengrauen auf einlaufende Fischerboote wartet, um Körbe voller Frutti di mare zu Meisterwerken der apulischen Küche zu vollenden: Sämiges Sugo al pomodoro, Scampi sowie ganze Fischlein drängeln sich darin, mit dampfenden Spaghettini, überbackene Vongole, Polpo alla griglia beträufelt mit Olivenöl und Zitronensaft. Als Beilagen gibt´s rohe Fenchelknollen, zartgrünes Saubohnenpüree, gebackene Süßzwiebel, eingelegte Zucchine mit Minze und Nodini, handgeschöpfte Mozzarellazöpfchen aus Kuhmilch. Zu den vielfältigen Köstlichkeiten gehört tiefroter Negromaro, gerne frisch aus dem Kühlschrank. Die umwerfende Gastfreundschaft der Menschen hier muss man erleben. Pugliesi scheinen für das Essen zu leben, zelebrieren Mahlzeiten wie Feste. Das gilt ebenfalls fürs Schlemmen in Ristoranti, wo Oma, Tanten und Cousinen Orechiette (öhrchenförmige Nudeln) in Handarbeit herstellen, häufig arbeitet die ganze Familie in der Küche.
Strände zum Träumen Im Süden des Südens zeigt sich Italien noch so, wie es dem Klischee entspricht: Fröhlich lärmende Großfamilien treibt es am Wochenende samt Kühlbox, Klapptischen
und Sonnenschirmen mit aller Macht an schier endlose Sandstrände zwischen Egnazia und Torre Canne, deren Schönheit und kristallklares Wasser von der Internationalen Stiftung für Umwelterziehung FEE (Foundation for Environmental Education) mit der Bandiera blu, blauen Flagge, ausgezeichnet wurden. Männer plantschen im Seichten, den Bauchnabel sanft von Wellen umspült, betagte Frauen in mächtigen Badeanzügen waten händchenhaltend im knietiefen Wasser. Alte Weiblein, teils verhüllt in Witwentracht, tun, was sie auch zu Hause tun: herrschen über mitgebrachte Essensvorräte. Ein perfektes Badeparadies, ausländischen Touristen ziemlich unbekannt: Keine Reisebusse, keine Campingplätze, keine mit Sonnenschirmen parzellierten Abschnitte. Nur im August wird es schnell überfüllt. Rund um Ferragosto, der italienischen Ferienzeit um den 15. August, arbeitet nämlich ganz Italien hart an der abbronzatura, knackigen Bräune – natürlich am Meer. Noch heute sieht die Landschaft im sonnenverbrannten Süden aus, als würde die Zeit mit Sanduhren gemessen: karg und archaisch. Umrahmt von Mauern aus Feldsteinen sonnen sich die ältesten Olivenbäume im Licht des Mezzogiorno. Aus silbrig schimmernden Wogen und roter Erde blitzen hier und da trutzige, weiße Masserien, stilvoll restaurierte Gutshöfe aus Zeiten des Feudalismus,
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Zauberhafte Masseria Alchimia
Ostuni, abends besonders stimmungsvoll
auf. Eine davon hat die Deutsch-Schweizerin Caroline Groszer mit viel Mut und Engagement zu einem entzückenden Boutique-Hotel umgewandelt. „Nach Apulien kam ich als Touristin, doch ich habe gleich gemerkt, hier fühle ich mich wohl“, sagt Caroline und blieb. Mit der „Masseria Alchimia“ schuf sie sich und ihrem kleinen Sohn ein neues Zuhause, inmitten jahrhundertealter Baumveteranen. „Zusammenhalt und Herzlichkeit der Menschen sind es, die Apulien für mich lebens- und liebenswert machen“, erklärt Caroline und sieht glücklich aus, so wie Menschen eben aussehen, die sich ihren Lebenstraum erfüllt haben.
Macht und Mystik La Puglia muss man auch abseits der Traumstrände erleben, erfahren und erkunden. Wie etwa das Castel del Monte, das etwa fünfzig Kilometer von Bari entfernt, weithin sichtbar auf einem Hügel thront. Die geheimnisumwitterte Burg mit abweisender Architektur, ohne Küche, Festungsgraben, Ställe oder Burgfried gibt Wissenschaftlern bis heute Rätsel auf. Von welcher Seite man sich dem frühgotischen Castel auch nähert, der mächtige, achteckige Bau mit einem Kranz von ebenfalls achteckigen Türmen erscheint immer gleich. Die frühgotische „Steinerne Krone Apuliens“, erbaut unter Stauferkönig Friedrich II. (1194 - 1250), trägt seit 1996 den Titel UNESCO-Weltkulturerbe. Die Trulli, runde Häuser in Alberobello, deren zipfelmützenartigen Dächer wie Pyramiden in den Himmel ragen, hat lange Zeit kaum einer beachtet. Diese einstigen Ställe und Unterkünfte armer Leute zählen seit 1996 ebenfalls zum UNESCO-Weltkultururerbe. Es sind
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Trulli-Kirche Sant´Antonio, Alberobello
Hunderte, so weit das Auge reicht: Bar-Trulli, SchnapsTrulli, Trattoria-Trulli, Krimskrams-Trulli, Gelato-Trullo. Wein und Rosen ranken sich dicke Steinwände empor, in winzigen Fensternischen drängeln sich liebevoll bepflanzte Terrakottatöpfe, abends funzeln alte Laternen vor den Eingängen. Verträumt und ganz für sich? Das war einmal! Vor allem sonntags treppeln unzählige Touristen zur Trullo-Kirche San Antonio hoch. Ausländer zahlen Höchstpreise, restaurieren die Trulli, machen sie zu begehrten Feriendomizilen und Event-Locations – aus Japan reisen ganze Hochzeitsgesellschaften an.
Leben auf Italienisch Auch wenn man sich mittags beim besten Willen nicht vorstellen kann, dass in den Dörfern und Städtchen jemals wieder Leben trubelt, gegen 17 Uhr vertreiben hochfahrende scheppernde Rollläden die Stille. In Ostuni treibt es dann Jung und Alt, Frauen und Männer auf die weite Piazza della Libertà. Sich jetzt im orientalisch wirkenden Gassenlabyrinth der „weißen Stadt“ zu verlieren, ist ein Muss. Auf steinernen Stufen, die Generationen an Menschen glatt und rutschig getreten haben wie Seifenstücke. Nur so entdeckt man versteckte Schätze wie etwa die Pizzeria „Il Bellavista“ in der schmalen Via Gaetano Tanzarella Vitale mit Traumblick auf silbrig schimmernde Olivenhaine und das Meer. Apulien ist entzückend altmodisch, entspannt mediterran und vom Massentourismus (fast) unverdorben. Deutschsprachige und andere ausländische Touristen sind immer noch die Minderheit. Stattdessen sind es die Italiener selbst, die hier ihren Sommerurlaub verbringen – was für ein Glück! ■
INFO: APULIEN Apulien: Italienisch: Puglia, rund vier Mio. Einwohner. Zieht sich vom Ostabfall des Apennins hinunter bis zum Golf von Tarent, nimmt Sporn und Absatz des italienischen Stiefels ein. Hauptstadt: Bari (330.000 Einwohner). Provinzen: Bari, Brindisi, Foggia, Lecce, Taranto, Barletta-AndriaTrani. Östlichster Punkt: Otranto, 80 km von Albanien entfernt. Größte Städte: Bari, Tarent, Foggia, Barletta, Lecce, Brindisi. Wirtschaft: Olivenöl, Apulien ist größtes Produktionsgebiet Italiens. Kornkammer Italiens, vor allem Hartweizen für Pastaproduktion. Adria und Ionisches Meer umspülen 800 Küstenkilometer. Apulien wurde durch griechische Kolonisation vom 9. bis zum 8. Jahrhundert vor Christus Teil der Magna Graecia und blieb griechisch geprägt. Nach Untergang des römischen Reiches unter Herrschaft der Ostgoten, später der Byzantiner und Langobarden. Tarent und Bari waren im 9. Jahrhundert arabische Städte. Größte Blüte unter den Staufern ab dem Jahr 1221. Kaiser Friedrich II. (1190 - 1250) hinterließ unter anderem: Castel del Monte.
Vieste
Foggia Trani Castel del Monte
Bitonto
Bari
Ruvo di Puglia ITALIEN
ADRIA
Noci Alberobello Gioia del Colle
Martina Franca
Lecce
MITTELMEER
Welterbe: Trutziges Castel del Monte
Anreise PKW: Aus Richtung München Brennerautobahn A22 bis Modena, weiter auf A1 (E45) nach Bologna, dann auf A14 (Bologna - Taranto) bis Ausfahrt Bari. Mautkosten: 74,- € Aus Richtung Wien, Kärnten: A23 nach Udine, weiter A4 Richtung Mailand bis Padua, weiter A13 nach Bologna, weiter auf A14 Richtung Taranto, Ausfahrt Bari. Maut: 77,- € In Apulien: Gut ausgebautes Straßennetz, im Hinterland gelegentlich schlechte Beschilderung. Flugzeug: Flughäfen in Bari und Brindisi (Billigfluglinien landen hier), www.aeroportidipuglia.it Um Apulien zu erkunden, ist ein Mietwagen empfehlenswert! Zug: ÖBB-Nightjet, zum Beispiel: Von Wien oder Salzburg nach Mailand. Umsteigen in Freccia Rossa (Hochgeschwindigkeitszug) Milano - Bari, www. trenitalia.it Oder: Von Wien oder Salzburg nach Bologna, umsteigen in Freccia Rossa, www. oebb.at www.nightjet.com
Reisezeit & Klima Sehr heiße Sommer. Ideal für Badeurlaub, verbunden mit Tagesausflügen. Frühjahr und Herbst: ideal für Rundreisen. Milde Winter. Wetterinfos: www.tempoitalia.it
Preise Apulien ist abseits des Massentourismus preiswert: Espresso
Hoch über kristallklarem Wasser: Polignano ab 80 Cent; Zwei Bombette (Fleischspieße) und Glas Negramaro im „Al Vecchio Fornello“ (Slow Food Osteria) im Herzen von Cisternino ab 7,- €. Zwei Sonnenliegen, Schirm am Strand Onda Blu (Ostuni) ab 12,50 pro Tag.
Anschauen Castel del Monte. UNESCOWeltkulturerbe seit 1996 bei Andria, westlich von Bari. Ziert seit 2001 Rückseite der italienischen Ein-Cent-Münze. Erbaut 1240 bis 1250. Oktogonales Meisterwerk von Stauferkaiser Friedrich II. in Auftrag gegeben. Sehenswert! San Giovanni Rotondo. Touristischer Wallfahrtsort im Parco Nazionale del Gargano. Geburtsort des in Apulien hochverehrten Heiligen Padre Pio von Pietralcina. Sanktuarium mit 6.000 Quadratmetern Fläche von StarArchitekten Renzo Piano. Stundenlange Warteschlangen an Wochenenden!
Malerisches Fischerdorf Monopoli
Provinz Bari Bari. Apuliens Hauptstadt. Hafen- und Universitätsstadt. Bari Vecchia, Altstadt, einst von üblem Ruf, ist heute sehenswert mit Basilica San Nicola (Schutzpatron der Stadt) und Reliquien des Heiligen. Kathedrale San Sebino di Canossa, in der Krypta: Wertvolle Madonnenikone. Weithin sichtbar: Fußballstadion von Star-Architekt Renzo Piano. Sehenswert: Fischmarkt im Porto Vecchio, täglich. Kurios: Via Arco Basso: Frauen stellen auf der „Nudelstraße“ auf Holzbrettern in Handarbeit Orecchiette her. Tipp: Strände in Stadtnähe meiden. Polignano a Mare. Entzückendes Städtchen, senkrecht auf einem zum Meer abfallenden Felsen erbaut mit zahlreichen Grotten (beliebtes Tauchrevier). Drehort zahlreicher Filme, etwa: „Lebe lieber Italienisch“. Perfektes Fotomotiv: die malerische Bucht Cala Porto.
Trani. Sehenswerte stolze Hafenstadt mit bildschöner Promenade, schicken Bars, Restaurants. Stadtkern mit monumentalen Palazzi und imposanten Fassaden. Sehenswert: Cattedrale San Nicola Pellegrino „Königin der Kathedralen“, eine der eindrucksvollsten Kirchen Apuliens, im Silberschrein die Gebeine des Heiligen Nicola Pellegrino, wertvolle Fresken. Monopoli. Typischer, wunderschöner Fischerort (täglicher Fischmarkt), malerischer Hafen mit Kastell, erbaut 1522. Kathedrale aus 1107 birgt wundertätige Madonna della Madia, eine zypriotische Ikone. Grotte di Castellana. Beeindruckende Grotte (Nähe Monopoli), entstanden vor 90 Mio. Jahren, Drei-Kilometer-Rundgang in 60 m Tiefe, www.grottedicastellana.it Alberobello. UNESCO-Weltkulturerbe, Hauptstadt der Trulli, über 1.000 kegelförmige Häuser aus Stein, erste Ansiedelungen
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Cisternino, eines der schönsten Dörfer Italiens
Tourist Info IAT, Piazza Moro 32/A, 70122 Bari (BA), T. (0039 080) 52 42 361, www.pugliaturismo.com Internet: www.viaggiareinpuglia.it Italienische Zentrale für Tourismus ENIT Österreich, T. (+43 1) 505 16 39, www.enit.at Sicherheit: Vorurteile über organisierte Kriminalität, wilde Müllkoppen kursieren. Trifft pauschal nicht zu. Dennoch gilt: nichts Wichtiges im Fahrzeug liegen lassen, Handtaschen im Auge behalten!
Buchtipp Osterie d’Italia 2017/18, Das beliebte Slowfood-Buch - Italiens bester Lokalführer (1.700 Adressen!) hat natürlich auch viele Tipps für Apulien: 54 Osterie und 26 Fornello-Fleischhauer (für besondere Würste, Fleischspezialitäten, Imbisse) werden in Apulien empfohlen. Hallwag Verlag, 30,90 €. Gibt’s auch als App für ganz Italien oder regionsweise.
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aus Bronzezeit. Ein Dorf wie aus dem Märchen. Die besondere Bauart ohne Mörtel geht zurück auf Grafen von Conversano. Sehenswert, aber sehr touristisch! Tipp: Wochenenden meiden! Locorotondo. Schöner runder (locus rotundus) Ort aus 12. Jahrhundert im Valle d´Itria. Bezauberndes centro storico. Berühmt für Bianco Locorotondo Wein mit DOC Prädikat. Spezialität: Tridde, krümelige Pasta mit PecorinoKäse. Tipp: Fahrt durchs traumhafte d´Itria Tal!
Provinz Brindisi Brindisi. Industriestadt, „Tor zum Salento“. Im Jahr 190 v. Chr. vollendeten die Römer die von Rom kommende Via Appia mit zwei hohen Marmorsäulen am Hafen, eine davon bei einem Erdbeben (1528) teils zerstört. Dichter Vergil starb 19 v. C. in Brindisi. Schön: der alte Naturhafen. Sehenswert: restaurierte Stadt-Palazzo der Familie Granafei aus Konstantinopel (Wechselausstelllungen) und der Tempio di San Giovanni al Sepolcro mit prächtigem Portal. Interessanter Kontrast: das modernistische Teatro Verdi, entworfen von Enrico Nespega. Tipp: Küstenregion der Stadt für Badeferien nicht zu empfehlen. Scavi Egnazia. Überreste der antiken Hafenstadt Gnathia mit Wurzeln aus dem 4. Jh. vor Christus, antikes Forum, Museum, zwei Basiliken, www.egnaziaonline.it Tipp: Weiterfahren ins zauberhafte Savelletri, einkehren im Fischrestaurant „Da Renzina“ direkt am Meer. Ostuni. Die „weiße Stadt“ thront auf drei Hügeln, von Bögen über-
Am Saaaand: Strand Torre Moza
spannte Gassen, nette Geschäfte und Restaurants, fast orientalisches Flair! Sehenswert: Barockkirche Santa Maria Maddalena; Museo di Civiltà preclassiche della Murgia meridionale: Einblick in die präantike Landwirtschaft rund um die Stadt. Schöne Panoramastraße rund um Altstadt. Tipp: abends wunderschön beleuchtet! Cisternino. Eines der schönsten Dörfer Italiens (Borghi più belli d´Italia), berühmt für „Fornelli della Murgia“, Metzgereien mit Restaurantbetrieb: Gast wählt Fleisch an der Theke, der Chef steckt Bestellung auf Spieße, brät über offenem Feuer. Unsere Lieblingstaralli gibt´s im „Al vecchio forno“, www.panificioalvecchioforno.com; Tipp: Aperitivo im „Vignola“, Via San Quirico 28, Traumblick! Torre Canne. Kleiner Fischerort mit kürzlich restauriertem Leuchtturm, netter Hafen. Nicht touristisch! Traumhafter Blick aufs offene Meer: „Punto Bar“ an der Promenade. Unser Lieblingsplatz mittags: „L`Oasi del riccio“: Einfacher Strandkiosk, fangfrische Ricci (Seeigel), köstliche Fischgerichte, Traum-Meerblick. 72015 Forcatella, Fasano (2 km von Torre Canne).
Provinz Lecce Lecce. Wohlhabende Provinzhauptstadt im Salento, umspült von Adria und Ionischem Meer. Berühmt für „Lecceser Barock“, der sich im 17. und 18. Jh. vor allem in Lecce entwickelte, wird als „Florenz des Südens“ bezeichnet. Meisterwerk des Lecceser Barocks: Basilica Santa Croce mit üppig verzierter Fassade. Sehenswert:
Römisches Amphitheater aus 2. Jh. nach Christus, Piazza Sant´ Oronzo. Auf der Piazza del Duomo steht der wunderschöne Dom Sant´Oronzo. Tipp: Die barocken Paläste auf der Via Libertini.
Provinz Taranto Martina Francaw. Kurz „Martina“, nach Lecce zweitwichtigste Barockstadt Apuliens. Wunderschön: Piazza Plebiscioto mit Uhrturm und Dom San Martino, errichtet 1747 - 1775. Barocke Adelspaläste in den Straßen Via Mazzini, Via Macchiavelli und Via Cavour. Nette Cafés und Eisbars vor allem auf der Piazza XX Settembre. Probieren: Martina Franca DOC Weißweine, lokale Spezialität: Capocollo (Wurst aus Schweinefleisch). Otranto. Eine der schönsten Städte im Salento mit orientalischem Flair und herrlicher geschwungener Promenade. Östlichste Stadt Italiens, umschlossen von mächtiger Stadtmauer mit Wehrtürmen. Juwel im Herzen der Altstadt: die Cattedrale di Santa Maria Annunziata, eine der schönsten Kirchen Apuliens mit prächtigem 800 m2 großem Fußbodenmosaik aus dem 12. Jh. und niedriger Krypta mit Säulenlabyrinth.
Schönste Strände Tipp: August (Ferragosto) meiden, Strände komplett überlaufen!
Gargano-Küste Sporn des italienischen Stiefels: geprägt von weißen Kalkfelsen, Sandbuchten, steilen Klippen, beliebt bei Wind- und Kitesurfern. Bilderbuchstrände: Spiaggia di
Tafeln in spektakulärer Lage, Grotta Palazzese
Zaiana (Peschici), Cala della Sanguinara (12 Kilometer von Vieste), Baia delle Zagare (12 km von Mattinata), www.parcogargano.it Sehenswert: die verwinkelten Altstädte Peschici und Vieste mit steilen Treppengässchen, in spektakulärer Lage auf Klippen hoch über dem Meer. Isole Tremiti. Kleiner Archipel im Gargano Nationalpark mit drei Hauptinseln San Domino, San Nicola und Caprara (unbewohnt), in Sichtweite der nördlichen Garganoküste. Traumstrand: Cala Matana auf Hauptinsel San Domino (besungen von Lucio Dalla), bizarre Grotten, winzige Badebuchten, beliebtes Tauchrevier und Tagesausflugsziel. Halbinsel Salento. Absatz des italienischen Stiefels, umspült von Adria und Ionischem Meer, bedeutendste Städte: Lecce, Brindisi, Otranto. Nordwestlich: die intensiv landwirtschaftlich genutzte Tavoliere. Südlich von Lecce: Bis zu 200 m hoher Karstrücken. Adriatische Seite: felsig, zerklüftet. Bilderbuchstrände: Baia del Turchi, Baia di Torre dell´Orso, Pescoluse („Malediven des Salento“), Santa Maria di Leuca, Punta Pizzo, Porta della Suina, Spiaggia di Campomarina, Porto Selvaggio, Punto Prosciutto. Lieblingsstrand meiner Familie: Kilometerlanger Dünenstrand zwischen Torre Canne und Torre San Leonardo.
Essen Einige Tipps der Autorin. Grotta Palazzese. Für Romantiker: Schlemmen in einer Tropfsteinhöhle, spektakuläre Lage
wenige Meter über dem Meeresspiegel. Hochpreisig! Einzigartiges Ambiente. Reservieren! Via Narciso 59, Polignano a Mare, T. (0039 080) 42 40 677, www.grottapalazzese.it Ristorante Cielo. 1 MichelinStern, Chef Andrea Cannalire kredenzt lokale Schmankerl. Tolle Auswahl apulischer Weine. Elegant, verwunschener ZitronenOrangen-Garten Traumblick!. Via Scipione Petrarolo 7, 72017 Ostuni, T. (0039 0831) 30 59 25, www.cieloristorante.it Ristorante Angelo Sabatelli. 1 Michelin-Stern, in Gutshof aus dem 17. Jh., Garten, schöne Terrasse. Chefkoch Angelo Sabatelli zaubert raffinierte regionale Küche. Köstlich: Gebratene Melanzana, burrata, pomodoro, basilico. Via Aldo Moro 27, 70043 Monopoli, T. (0039 080) 80 23 96, www. angelosabatelliristorante.com L´Aratro. Rustikales Restaurant im weinumrankten Trullo, schöne Terrasse. Spezialität von Chef Domenico Laera: apulische Küche (Slow Food). Probieren: Orecchiette con cime di rape (apulisches Nationalgericht). Ausschließlich apulische Weine. Via Monte San Michele 25/29, 70011 Alberobello, T. (00 39 080) 43 22 789, www.ristorantearatro.it Il Poeta Contadino. In ehemaligem Stallgebäude, JugendstilSaal mit Kamin, Gewölbe, antiker Weinkeller. Probieren: Purea di fave con cicorielle selvatiche e sorbetto di peperone (Saubohnenpüree, wilder Chicoree, Paprikasorbet), Via Indipendenza 21, 70011 Alberobello, T. (0039 080) 43 21 917, www.ilpoetacontadino.it
Rifugio dei Ghiottoni. Gemütliches Restaurant in antikem Palazzo im Herzen von Fasano. Stefano Guarini serviert hausgemachte Pasta, Pizzen, reichhaltige Weinkarte. Via Nazionale dei Trulli 116, 72015 Fasano, T. (0039 080) 44 14 800. Taverna della Torre. Schöne Taverna in restauriertem Palazzo, herrliche Terrasse. Slow Food. Köstlich: Coniglio della Valle d´Itria al finocchietto e olive nere (Kaninchen aus dem Valle d´Itria mit Fenchel und schwarzen Oliven), top Weinkarte. Via San Quirico 3, Cisternino, T. (0039 080) 44 49 264, www.tavernadellatorre.it
Kulinarische Besonderheit: I Fornelli di Murgia Die Murgia, apulische Hügellandschaft, beginnt in Andria, endet bei Ostuni. Wichtigste Ziele: Castel del Monte und Valle d´Itria, die Region der Trulli. Gastronomische Spezialität: „I Fornelli della Murgia“ (Metzgereien mit Grill, Kunden bestellen Fleisch direkt an der Theke). Gut und günstig. Al Vecchio Fornello. Hervorragendes Fleisch (Slow Food). Probieren: Le Costolette di agnello (Lammrippchen) oder Bombette (Fleischspieße gefüllt mit Käse). Dazu passt: Negromaro (Rotwein). Via Brasiliani 18, 72014 Cisterino, T. (0039 080) 44 46 431. Carlo Pinto. In der Fleischerei von Carlo und Rossella schlemmt man köstliche Bombette (Fleisch gefüllt mit Käse und Speck auf Spießen), Salsicce (schneckenartig eingerollte Grillwürste), selbst gemachte Salami oder Milchlamm. Via Mater Domini 51,
Buchtipps Apulien - 90 Originalrezepte von Italiens unentdeckter Küste. Von Luca Lorusso, Vivienne Polak. Geschmackvoll illustriert, traumhafte Bilder, unkomplizierte Gerichte aus einfachen Zutaten. Christian Verlag, 256 Seiten, 29, 99 € Gebrauchsanweisung für Apulien und die Basilikata, Autorin Maria Carmen Morese. Wer durch dieses Buch blättert, hat nur noch ein Ziel: Apulien. Piper, 224 Seiten, 15,- € Apulien, Reiseführer mit vielen praktischen Tipps. Detaillierter Führer mit neun Wanderungen Faltkarte, Essenstipps, Unterkünfte von einfach bis luxuriös. Michael Müller Verlag, 408 Seiten, 21,90 €.
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Veranstaltungen San Nicola Fest. Zu Ehren von Baris Schutzheiligen, festliche „Boots-Prozession“ auf dem offenen Meer. Stadt verwandelt sich in Lichtermeer. Feuerwerk, in ungeraden Jahren: akrobatische Flugshow der Frecce Tricolore. Massenspektakel! In der Woche um 8. Mai. Festival della Valle d´Itria. Hochkarätiges Festival zu Oper und Musiktheater, Martina Franca, 14. Juli - 4. August 2017, www.festivaldellavalleditria.it Cavalcata di Sant´Oronzo. Fest zu Ehren des Schutzheiligen, eindrucksvolle Reiterparade auf prachtvoll geschmückten Pferden. 25. - 27. August, Ostuni. Ein Erlebnis! La Notte della Taranta. Eines der größten Festivals Italiens: Höhepunkt: la Pizzica (Volkstanz) der TarantellaTanztradition. Wanderfestival mit gigantischem Finale im Städtchen Melpignano. Mitte bis Ende August – letztes Augustwochenende, www.lanottedellataranta.it
70013 Castellana Grotte (BA), T. (0039 080) 49 61 737. La Fontana 1914. In einerm der schönsten Gässchen Alberobellos. Wartezeit auf Grillspezialitäten überbrückt man mit Carpaccio di vitellino (rohes Kalbfleisch) und Bruschette. Probieren: Salsiccia mit Tomaten und Weißwein. Largo Martellotta 55, 70011 Alberobello, T. (0039 380) 36 96 969.
Wohnen Lieblingsplätze der Autorin Masseria Alchimia. Die DeutschSchweizerin Caroline Groszer vermietet zehn zauberhafte MiniApartments. Moderne Einrichtung mit Biedermeier-Erbstücken. Traumhafte Ruhelage im Olivenhain. Neu eröffnet: Townhouse Palazzina Alchimia in Fasano und Rooftop Torretta Alchimia in Ostuni, beides kleine Paradiese. DZ ab 69,- € Contrada Fascianello 50, 72015 Marina di Savelletri, Fasano, T. (00 39) 335 609 4647 (mobil), www.alchimia-collection.it Hotel Borgo Egnazia. 5-SterneLuxus-Ressort, Märchen aus 1.001 Nacht umgeben von prachtvollen arabischen Gärten: 92 Steinhäuser, Suiten, Privat-Villen mit Pool- oder Meerblick, auf Wunsch: Butler und Koch. Gehobene Gourmetküche, Wellness & Spa, Privatstrände. DZ ab 240,- €
Contrada Masciola, 72015 Fasano Brindisi, T. (0039 080) 22 55 850, www.borgoegnazia.com Masseria San Domenico. 5-Sterne-Luxus Masseria aus dem 15. Jh., inmitten Olivenhain. Salzwasserschwimmbad, Privatstrand, zwei Tennisplätze, 18-Loch Golfplatz, Wellness Center, Bars, Restaurant, DZ ab 490,- €, Strada Provinciale 90, 72015 Savelletri, Fasano, T. (00 39 080) 48 27 769, www.masseriasandomenico.com Hotel La Sorgente. 4-Sterne Hotel in schöner Lage am Meer, wunderschöner Pool, kleiner Privatstrand, gutes Restaurant (Fisch). Sehr nettes Personal, gepflegte Zimmer. DZ ab 145,- €. Via della Scogliera 1, 72010 Savelletri di Fasano, T. (00 39 080) 48 29 006, www.hotellasorgente.com B&B Fascino Antico Trulli. Vermietet fünf zauberhafte Trulli, 1 km von Alberobello. Schöner Pool, gepflegter Garten, Olivenhain, Sonnenterrasse, Barbecue-Platz. Romantische Zimmer, DZ 80,- €, Tipp: AbHof-Verkauf: Bio Olivenöl. Strada Statale dei Trulli 172, Km 36, 70011 Alberobello, T. (0039 080) 43 25 089, www.fascinoanticotrulli.com Il Frantoio. Masseria, Gutshof mit Öl-Mühle aus dem 15. Jh., inmitten eines Olivenhains, 16 im Landhausstil eingerichtete Zimmer, (Antiquitäten), Bibliothek. Orangen- und Zitronengärten, Bio-Obst
und Gemüse. Shuttle zum Strand. Ein Paradies. DZ ab 225,- €. Strada Statale 16, Km 874, 72017 Ostuni, T. (0039 0831) 33 24 41, www. masseriailfrantoio.it
Lokale Spezialitäten Nationalgericht: Orecchiette (Öhrchennudeln) con Rape (Stängelkohl); Fisch, Meeresfrüchte, Seeigel. Bombette (Kalbfleischspieße mit Käse), Gnummareddi (Rouladen gefüllt mit Innereien). Pane di Altamura DOC (ursprungsgeschütztes Brot in holzbefeuerten Öfen gebacken); Focaccia, Frise und Friselline (zweimal gebackene Kringel, die man im Wasser aufweicht, dazu Tomaten, Olivenöl), Tarallli (Teigkringel). Käse: birnenförmiger Caciocavallo (würzig), Ricotta forte (intensiv-pikanter Streichkäse). Nodini (Mozzarellazöpfchen aus Kuhmilch), Burrata (sahnige Sonderform des Mozzarellas aus Kuhmilch). Limoncello (Digestivo). Olivenöl DOP aus Apulien ist wegen exzellenter Qualität in ganz Italien geschätzt.
Olivenöl Betriebe, prämiert mit „tre foglie“, drei Blättern (Gambero Rosso). Profumi di Castro. Familienbetrieb, feinste Bio-Olivenöle, prämiert von Gambero Rosso, ab Hof-Verkauf: 0,5 Liter 8 - 18,- €, 72016 Speziale di Fasano (Br), www.profumidicastro.it
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Die Isar an der Rudolfskirche: Strandleben mitten in der Stadt
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Weltstadt mit fließendem Herz Auf der einen Seite ist München Bier und Oktoberfest. Auf der anderen spannende Theater-, Museen- und Kulinarik-Stadt. Und Mingas Badestrände sind auch nicht zu verachten. m. & h. GrötschniG TEXT GrötschniG, mÜnchen-tourismus Werner Böhm, vittorio sciosia, Bernd römmelt, luis Gervasi, FranK Bauer, GÜnther standl, anGeliKa Bardehle, stePhan rumPF FOTOS
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10 Lieblingsplätze
Für Martin Kušej, Intendant am Bayrischen Staatsschauspiel, dem Residenztheater, ist München „keine Großstadt – sorry, nicht mit dem Verkehrssystem.“ Wenn schon nicht Großstadt, dann ist München aber doch „eine aufregende Kunst- und Kulturstadt, mit schrägen, eigensinnigen Bewohnern, mit eher gemütlichem als stressigem Lifestyle und tatsächlich mit einem der weltbesten Fußballclubs: Bayern München. Nomen est Omen – und hier sicher keine Einbildung.“ Der Kärntner lebt seit sieben Jahren in München, hier seine 10 Lieblingsplätze: Tira Tardi – italienisches Ristorante, vor 12 Jahren reingeraten, nie wieder rausgekommen! (Kurfürstenstr. 41) Brenners Grill – ein WeltLokal in München; meine „Kantine“ (Maximilianstr. 15) Schumanns Bar – freundlich, kompetent, immer aufregend: Charles (Odeonsplatz) St. Emmeramsmühle – wenn ich es mal dörflich-bayrisch mag, dann in dieser Gaststätte mit Biergarten. 5 Höfe – Modernes Shoppen, Restaurants in den Höfen: Pageou/ Armani. Sammlung Brandhorst (sitzen und nachdenken mit Cy Twombly im Lepanto-Saal) Ägyptische Sammlung (wie in einer Pyramide durch 5.000 Jahre Geschichte wandeln) Alte Pinakothek – Ausflug in Bildern aus der Vergangenheit. Isar-Auen Radweg – Frischluft -Kur mit dem Bike. Bayrischer Hof/ Blue Spa – kleiner Alltagsluxus – Pool über den Dächern Münchens. (Promenadenplatz)
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atürlich lässt sich Minga, wie man auf gut Bajuwarisch dialektisiert, auf oans, zwoa, gsuffa, also auf Bierhauptstadt und Oktoberfest reduzieren. Plus eine Portion FC Bayern, Shopping, Schwabing, Weißwurst und Brez’n – und fertig ist das schnell gezimmerte München-Klischee. Klar ist an solchen Klischees etwas dran, aber München kann schon erheblich mehr als Maßbierschäumen und süßsenfig Weißwurschtzuz’ln. Goethes „Faust“ am Residenztheater, mit Bibiane Beglau in der Hauptrolle, ist sicher eines der spannendsten Stücke Theater, das man derzeit im deutschen Sprachraum erleben kann. München spannt, auch abseits aller Italianità-Ansagen, einen breiten kulinarischen Spannungsbogen – und das nicht nur, weil hier der Österreicher Eckart Witzigmann in den 80ern den ersten Michelin-SternDreier Deutschlands erkochte. Und München ist auch Bade-Strand-Ort: Flussbaden in der Isar ist ein massenfreudiges Erlebnis und diese 13,7 km Isar sind sowieso das Epizentrum des Münchner Lebensgefühls. Woher wir das wissen? Nun, wer so eine Stadt für ein (Reise-)Magazin erkunden will, hat zwei Möglichkeiten. Er kann sich für längere Zeit niederlassen (was angesichts der Münchner Mietpreise aber deftig ins Geld gehen würde). Oder er kann die Recherche mithilfe von Insidern und Büchern beschleunigen. Einmal dürfen Sie raten, was wir getan haben – die Insidertipps haben wir auf die folgenden Seiten verteilt, Buchtipps gibt es am Ende des Infoteils. Vorweg: Der Buchhandel führt einige interessante München-Guides, auch das zeigt den Stellenwert dieser früher als „Weltstadt mit Herz“ beworbenen Dochnichtweltstadt, wie Residenztheater-Intendant Martin Kušej meint: „Großstadt – sorry, nicht mit diesem Verkehrssystem.“ Und zu Italienischem Flair fällt ihm ein: „Nach Italien sind es mindestens drei Stunden im Stau.“ Gut, für den muss hier niemand in Richtung Lago, wie die Münchner den Gardasee nennen. München ist nämlich aktuelle Stauhauptstadt – und mit 355.000 täglichen Einpendlern auch Pendlerhauptstadt Deutschlands. Wohnraum ist so teuer, dass viele sich nur die Peripherie leisten wollen (oder können).
Selbstbewusste Radfahrer Staus kümmern uns aber wenig, wir haben Fahrräder dabei und wer keins dabei hat, mietet es, das Angebot ist riesig. „Vom Auto sollte man sich verabschieden, München ist flach, eine Radlerstadt," sagt Fremdenführer Achim Wigand, der Gäste für längere Touren (zum Beispiel zum wunderbaren Schloss Nymphenburg) auf eBikes setzt. Beim Radeln in Minga muss man nur auf eines achten: Die
Einheimischen fahren selbstbewusst, zischen dem verträumten Sightseer links und rechts um die Ohren, Fahrradklingeln gelten anscheinend als unschick. Also Obacht am Radweg, sonst pappt man mit etwas Pech wie ein Obatzda darnieder. Stichwort Tour: Am Anfang des Münchenbesuchs sollte eine Führung stehen – die gibt’s zu vielen Themen, auch auf den Spuren des Nationalsozialismus in der früheren „Hauptstadt der Bewegung.“ Die klassische Altstadttour gibt den nötigen Innenstadtüberblick, aus der Vogelperspektive ist München vom Kirchturm Alter Peter zu bewundern, ums Eck von Marienplatz und Viktualienmarkt. Über selbigen führt uns Markus Hahnel, Münchner Slowfood-Chef. Pferdefleischhauer, Senfmanufaktur, Kartoffelläden mit zwölf und mehr Sorten, Tölzer Kasladen sind seine Tipps, und beim Fisch-Witte präsentiert er die „Prosecco-Elsen“. So nennt man hier die Schickerialadys, die sich an Marktständen mit Scampi und Prosecco laben (Latte-Macchiato-Mütter gibt es übrigens auch noch). Nebenan im Biergarten geht es bodenständiger zu, da sind mehr Bier-Sepps oder Schweinsbraten-Poldis zugange. Biergärten sind ja auch wichtiger Bestandteil des viel gepriesenen Münchner Lebensgefühls. Es gibt einige Dutzend davon, der größte ist der Hirschgarten mit 8.000 Sitzplätzen. Wir folgen einem Tipp des SZ-Reiseredakteurs Hans Gasser in den Biergarten des Muffatwerks an der Isar. Der ist zwar klein, wird aber mit Fleisch aus den Herrmannsdorfer Landwerkstätten produktbewusst bekocht, abends findet im Muffatwerk (Alternativ)Kultur statt – das Bier (auch Bio) schmeckt aber traditionell süffig. Zurück zum Viktualienmarkt. Auch rundum ist viel zu entdecken, der Eataly-Markt in der Schrannenhalle ist wohl das Zentrum der Münchner Italianità. An diesem noch ziemlich neuen Genusssupermarkt sind laut Hahnel auch die Österreicher Niki Lauda (ja, der, der nichts zu verschenken hat) und René Benko beteiligt. Der Slowfood-Boss konstatiert Eataly „akzeptable Pizza und Pasta“, mit ihm essen wir aber nebenan im Der Pschorr. Ein großes, gepflegtes Brauwirtshaus von der besten Sorte. Es gibt Fleisch vom Chiemgauer Weideschwein und vom Murnau-Werdenfelser Rind, dazu fantastisches, holzfassgezapftes Bier ohne Kohlensäurezusatz im eisgekühlten Glas. Hahnel definiert seinen Münchner Heimatbegriff: „Da, wo’s mir gut geht – nicht da, wo das WLAN schnell ist.“
Mode und „Nachthemden“ Das ist es hier aber wohl überall, die Stadt boomt und von der viel zitierten Münchner Gemütlichkeit spürt man im Zentrum wenig. Hier dominieren
Nachts besonders imposant: Odeonsplatz mit Residenz (links) und Feldherrenhalle
Schloss mit Vorzeigepark: Nymphenburg
Größer als der Central Park: Der Englische Garten ist Münchens Ganznaherholungszone
An heißen Tagen fast so dicht besiedelt wie Jesolo: Isarstrände (fast) im Zentrum der Stadt
Am Chinaturm: einer der beliebtesten Biergärten
Wahrzeichen Nr. 1: Frauenkirche
Kulturstadt: Oper in der Maximilianstraße
Das Oktoberfest ist das größte Volksfest der Welt – Kenner bevorzugen die Oide Wiesn
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Weißwurscht, das Nationalgericht
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Italianità?
Der Viktualienmarkt ist der Bauch der Stadt
Markus Hahnel leitet das Münchner Slowfood-Convivium. Slowfood kommt aus Italien, aber mit der Münchner Italianità hat der Kulinarier ein Problem: „Das ist hier nicht das echte Italien, man trinkt meist schlechten Cappuccino und steht auf Fußwaschweine", schmunzelt er. Unter Münchner Lebensgefühl versteht er „sicher nicht dieses BussiBussi-Nebenbei. Nein, man setzt sich bei drei Sonnenstrahlen ins Freie, ist lebensfreudig, gemütlicher, humorvoller.“ Hahnel schätzt Biergärten („noch nicht eventisiert“) und den Wochenmarkt am Mariahilfplatz, aufs Oktoberfest geht er nur mittags und unter der Woche. Und noch ein paar Tipps: Im Lehel am St. Annaplatz ist München noch ein Dorf Sehenswert: Das Nationalsozialistische Dokumentationszentrum in der Briennerstr. 34 Die Kunstmühle Blum hinterm Hofbräuhaus ist die letzte Mühle im Stadtgebiet Das Fei scho ist ein witziger asiatischer Imbiss im Glockenbachviertel (Kollosseumstr. 6) Gute Pizzen gibt’s im Mozzamo am Romanplatz Der Kocherlball am Chinesischen Turm am 23. Juli ist ein besonderes Volkstanz-Fest
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schicke Mode, rassige Autos, teure Labels. In der Maximilianstraße trifft man besonders viele Araber – „wir Münchner sagen Nachthemden zu den Scheichs“, verrät Hahnel. Viele Araber kommen übrigens für medizinische Behandlungen in Bayerns Metropole. Vom Viktualienmarkt zum Gärtnerplatz erstreckt sich das Glockenbachviertel – eine der angesagten Ecken der Stadt. Spannende Lokale, kleine Boutiquen und außerordentliche Geschäfte entdeckt man beim Streifzug durch diese In-Zone. Im Gärtnerplatztheater mit Musicals und Operetten hat mit Josef Ernst Köpplinger übrigens auch ein Österreicher das Sagen –auch die Staatsopernleitung ist mit Klaus Bachler austrophil besetzt, so viel zum kulturellen Input des kleinen Nachbarn. Das Residenztheater hat sich mit dem Kärntner Martin Kušej zum führenden Sprechtheater der Stadt gemausert, die ebenfalls gut beleumundeten Kammerspiele befinden sich derzeit etwas auf Identitätssuche. Vielleicht, weil sie nicht von einem Österreicher geleitet werden? Das Glockenbachviertel gilt als in, ebenso Maxvorstadt, Lehel und Haidhausen. An Schwabing scheiden sich die Geister. „Man muss wissen, wo man da hin will“, sagt Judith Lohse, die einen Münchner Geheimtippführer geschrieben hat. Ja, in Hohenzollernstraße und Umgebung findet man viele interessante Läden und Lokale, man muss sich nur vom Gefühl und den Menschenströmen treiben lassen. Auch bei der Münchner Freiheit ist so ein lebendiges, junges Viertel. Die Schwanthaler Höhe – so Guide Achim Wigand – sei schwer im Kommen, rund um die Groß-
markthalle erlebt die Lokalszene ebenfalls einen Aufschwung.
Die beste Weißwurscht Wer Großmarkthalle sagt, landet schnell bei einer typischen Münchner Frage: Wo gibt’s die beste Münchner Weißwurst. Häufigste Antwort: In der Gaststätte an der Großmarkthalle. Zu der muss man schon eine Zeitlang entlang der Isar radeln (und dann rechts weg), dafür aber sitzt man dann in einer zünftigen Wirtschaft und zuzelt an flaumigen Weißwürsten, alternativ gibt’s vom Gulasch aufwärts ausgezeichnete Hausmannskost. Richtig gute Weißwürste kauft man roh (beim Schäbitz am Viktualienmarkt, beim Gaßner am Schlachthof, beim Metzger Bauch in der Thalkirchner Straße) – und die sollte man tunlichst schnell verbrauchen, die vorgebrühten kann man einige Tage lang lagern. Trotzdem gibt’s in einigen Gaststätten Weißwürste nur bis zum Zwölfuhrläuten – „weil die gern teurere Speisen verkaufen“, verrät ein Insider. Am stimmungsvollsten isst man Weißwürste im Turmstüberl des Karl-Valentin-Musäums. Hier im Isartor offenbart sich die Weltstadt mit Scherz, das Musäum ist ab 11.01 Uhr geöffnet und kostet 2,99 € Eintritt. Im Aufgang ist der Nagel ausgestellt, an den Valentin seinen Beruf (Schreiner) hängte, bevor er Komiker wurde. Man liest Weisheiten à la „Fremd ist der Fremde nur in der Fremde“ oder „Mögen hätt ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut.“ Die Weißwurst mögen kann man sich hier ruhig trauen. Dieses Musäum
Publikumsmagnet: Eisbachsurfer
München ist auch Radlerstadt
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12 Köstliche
Postkartenmotiv: Marienplatz
ist das liebenswürdigste – aber es gibt auch einige Hochkaräter. Im Museumsviertel (mit e) sind die drei Pinakotheken (Alte und Neue Kunst, Moderne) und die Ägyptische Sammlung in Pyramidenarchitektur zu bestaunen, etwas weiter die formidable Sammlung Brandhorst und das Lenbachhaus mit dem berühmten Blauen Reiter. Allein die Museen sind für zwei, drei Münchentage gut – und da sprechen wir bisher aber nur von der Oberklasse, zu der in punkto Technik auch auch das Deutsche Museum gehört. Dazu gesellen sich die Residenz und die Schlösser, das nahe Nymphenburg und das etwas weiter entfernte, märchenhafte Neuschwanstein. Bei so viel Kultur sollte mal wieder mal ans Essen denken. Nun, München hat nach dem Abgang Witzigmanns keinen Dreisterner mehr, aber eine nicht enden wollende Zahl spannender Lokale. Hier kann man fast alle Gastronomietrends und Nationalitäten verkosten. Von der mit Birkenbäumen dekorierten Burgerkette „Hans im Glück“ (im Zentrum), über Vietnamesisch (Hue House), vom französischen Bistro (Brasserie L’Atelier) über tolle Japaner (Koi, Toshi) bis zu den Highlights (Tantris, Königshof, Atelier), vom Gastro- und Gewürz-EisSchoko-Multi Schuhbeck bis zum Acquarelleo, dem angeblich besten Italiener Deutschlands (womit wir wieder bei der Italianità wären). Im Guide Michelin füllt München mehrere Seiten, kulinarische News erfährt man am besten in „München geht aus“.
Der pubertierende Bach Viele wollen eh nur eines: gut Bayerisch essen. Da melden sich die Brauwirtshäuser zu Wort, an ge-
Entspannend: Bootfahren im Englischen Garten
fühlt jeder dritten Ecke steht eines. Unser Tipp: Der Sedlmayr in der Westenrieder Straße – nahe Viktualienmarkt – ist ein Musterbeispiel an Bodenständigkeit, preislich fair und mit flott-freundlichen Kellnerinnen gesegnet. So, nach so vielen München-Details ist jetzt aber Erfrischung angesagt. Mit dem Fahrrad geht es die Isar entlang, vorbei an Hunderten, Tausenden Freizeitern. Da hängen sie in Hängematten ab, dort wird (gut riechbar) gegrillt, da schweben die Frisbees, dort bellen Hunde um die Wette. Diese Isarauen sind ein riesiger, kilometerlanger Freizeitpark und in den Fluten des „pubertierenden Gebirgsbachs“ (Achim Wigand über die Isar) ist Abkühlung angesagt. Man lässt sich von der Strömung umspielen, lässt sich auf Schlauchbooten flussabwärts treiben, liegt lesend, parlierend, relaxend am Ufer. Die Isar, das fließende Herz von München. Und was ist mit den berühmten Münchner Surfern? Die treffen wir am Eisbach, unweit vom Haus der Kunst. Dort wird auf künstlichen Wellen Tollkühnheit demonstriert. Frage: In welcher Großstadt kann man sonst im Zentrum viel bestaunt Wellenreiten? Und in welcher liegen sommers Nackerte frei(zügig) herum? Die Nackerten gehören einfach zum Englischen Garten, dem Central Park von München, in dem es einen See gibt und viele Radwege und natürlich einen Biergarten mit Maßkrügen und Weißwürsten. Und diese ganze Bandbreite nennt man dann das Münchner Lebensgefühl und um das zu erkunden, kann man ruhig viel Zeit einpacken. Wie gesagt: Besonders auch für Theater, Museen, Kulinarik und Isarauen.
Thuy Nguyen, vietnamesische Wurzeln, aber in Deutschland geboren, ist im Team der Kreativ-agentur Davidundmartin, die „Taste Twelve“ herausgibt. Das ist ein Buch, das in einigen Städten Jahr für Jahr zwölf besondere Lokale nennt, in denen man bei Vorlage des Buchs zu zweit isst, die Hauptspeise aber nur für einen bezahlt. „Die Leser warten immer gespannt darauf, welche Lokale wir aussuchen. Das Buch ist ein beliebtes Geschenk,“ sagt Nguyen. In München sind 2017 folgende 12 köstlichen Adressen in Taste Twelve: Brasserie Colette, Klenzestraße 72 Ella, Luisenstr. 33 Fiedler & Fuchs, Voßstr. 15 Herrmannsdorfer, Hermannsdorf 7, Glonn Herzog, Maxburgstr. 4 Kim & Co, Johannisplatz 11 Kismet, Löwengrube 10 Koriander Too, Einsteinstr. 113 Mun, Innere Wiener Str. 18 Porto Cervo, Schellingstr. 122 Schwarzreiter, Maximilianstr. 17 Sophia’s, Sophienstr. 28 PS. Taste Twelfe gibt es auch für Wien, Infos www.tastetwelve.com
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INFO: MÜNCHEN
Mit dem Segway durch Minga INS IDER TIPP S
Der Augenzwinkerer
Eataly, der italophile Genusssupermarkt
Achim Wigand hat für den Michael-Müller-Verlag einen feinen München-Führer geschrieben. Informativ, pointiert, Texte mit hintergründigem Augenzwinkern. Man kann Wigand als Guide buchen, er geleitet Gäste zu Fuß, mit Bike, E-Bike oder Segway durch München. Beliebteste Tour ist die nach Dachau, schrägste die mit dem Segway. Auch auf den Spuren des Nationalsozialismus führt er oft durch die ehemalige „Hauptstadt der Bewegung“. Was man sehen muss? „Residenz, Ludwigstraße, Königsplatz. Lenbachhaus und Ägyptische Sammlung sind die besten Museen, der Olympiapark ist ein großartiger Wurf, die BMW-Welt eher Markenprotz. Das Besondere an München sei die Isar („kein Fluss, sondern ein Bach“) mit fantastischem Freizeitwert, am besten unterhalb der Maximiliansbrücke. Beste Biergärten? Insel Mühle, Menterschwaige, Hofbräukeller. Gut essen? Beim Klosterwirt gegenüber der Frauenkirche, im Augustiner-Innenhof und im Pageou an den 5 Höfen. Das beste Eis gibt’s bei Ballabeni neben der Sammlung Brandhorst. In punkto Münchner Lebensgefühl zitiert Wigand den Schriftsteller Friedrich Ani: „Oft dachte ich über eine andere Stadt nach, aber dann fiel mir keine andere ein.“
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München Allgemein Die bayrische Landeshauptstadt wurde 1158 erstmals urkundlich erwähnt. Erst hieß sie Monacum, München geht aufs Mittelhochdeutsche mün(e)ch (Vorläufer von Mönch) zurück (also: Bei den Mönchen). Minga (Bayerisch für München) hat derzeit 25 Stadtbezirke und knapp 1,5 Mio. Einwohner, im Ballungsraum leben 2,7 Mio. Menschen. München ist drittgrößte Gemeinde Deutschlands, gilt als lebenswerteste Stadt der Bundesrepublik. Die 310 km2 große Stadt liegt 519 m über dem Meer. Auf 13,7 km durchfließt die Isar die Stadt. München hat vier Naturschutzgebiete, der 4,17 km2 große Englische Garten ist größer als New Yorks Central Park. Wirtschaft: In München haben fünf Dax-Unternehmen ihren Hauptsitz (BMW, Siemens, Allianz SE, Linde, Münchner Rück), die Stadt ist bedeutender Medienund Verlagsstandort. Der Tourismus kommt auf rund 10 Mio. Nächtigungen. Politik: München wird (ja, im CSU-Bayern) von SPD-Oberbürgermeister Dieter Reiter regiert.
Anreise Auto: Über Autobahnen von Wien 435 km, Graz 420 km, Klagenfurt 350 km. Achtung: München gilt als Stauhauptstadt Deutschlands! Parken: Viele Kurzparkzonen, außerhalb des Zentrums aber auch Gratisparken. Park & ride z. B. in Fröttmaning (bei Allianz Arena), 1. Tag 1,- €, jeder weitere 3,- €. Zug, Bus: Beste Anbindung ans internationale Zugnetz, ICE nach Wien, Fahrzeit nach Klagenfurt ca. 5 Std, www.oebb.at Auch
Architektur pur: Olympiagelände
viele Fernbusse in österr. Städte (Salzburg, Wien), günstig! Airport: Flughafen „Franz-JosefStrauß“, Direktverbindungen mit Wien. www.munich-airport.de Öffis: Top ausgebautes Netz aus U-Bahnen, Straßenbahnen, Bussen, über „MVV“-App kauft man unkompliziert Fahrkarten. Einzelfahrt 2,80 €, Tageskarte 6,60 €, 3-Tageskarte 16,50 € (für Innenraum). City-Tour-Card (mit Vergünstigungen bei Eintritten) 1 Tag 11,90 €, 3 Tage 21,90 €. Fahrrad. Ideales Fahrzeug für München, gut ausgebautes Radwegenetz. Viele Radverleihe, z. B. Call a Bike – www.callabike-interaktiv.de oder über die App MVG more fürs Smartphone, Radverleih am Bahnhof www.radiusmunich.com oder www.pedalhelden/fahrradverleih/ Tourismus-Informationen: Am Marienplatz im Rathaus und am Hauptbahnhof, Westseite. T. (+49 89) 23 39 65 00, www.muenchen.de Stadtführungen: Sehr vielfältiges Angebot, von klassisch über Themenführungen, Rad- und Lauftouren, mit dem Segway usw. Kontakte: über muenchen. de, www.radiusmunich.com, www.citysegwaytours.com/ munich. Da kann man auch Reisebuchautor Achim Wigand (Michael-Müller-Verlag) buchen. Kontakt achim.wigand@gmx.de Oktoberfest. Größtes Volksfest der Welt, 2017 vom 16. September bis 3. Oktober auf der Theresienwiese. Heuer gibt es auch die „Oide Wiesn“ (4,- € Eintritt) mit viel Retrocharme. Viele Infos auf www.oktoberfest2017.de Das 1. Oktoberfest fand 1810 statt, aktuell gibt es ca. 200 Schausteller, davon 80 Fahrge-
schäfte. Die Maß Wiesnbier (etwas stärker) soll heuer 10,70 € kosten, zum Fest werden etwa 6 Mio. Gäste erwartet. Biergärten. München ist von Biergärten „durchzogen“ – von 300 bis 8.000 Sitzplätze reicht das Spektrum. Besonderheit: Man darf mitgebrachte Speisen verzehren. Größter ist der Hirschgarten in Nymphenburg, zweitgrößter der am Chinesischen Turm im Englischen Garten. Auch am Viktualienmarkt gibt es einen Biergarten, an der Isar einen kleinen am Muffatwerk (auch Konzerte, Kulturprogramme)
Anschauen, Klassiker Was man in München gesehen haben sollte. Die Altstadt um den Marienplatz, natürlich mit Frauenkirche. Der Viktualienmarkt ist die beste Option für den Genussbummel. Inkl. Schrannenhalle mit Eataly, dem Italo-Genusssupermarkt. Vom Kirchturm Alter Peter hat man den besten Blick über München (306 Stufen Aufstieg!). Residenz – größter Stadtpalast Deutschlands mit Oper, Theatern, Parks (Hofgarten). Museen – die drei Pinakotheken (Alte und Neue Pinakothek und die der Moderne) sind sehenswert, ganz besonders auch die städtische Galerie im Lenbachhaus (Blauer Reiter), das Museum Brandhorst (Picasso, Warhol, Beys & Co.) und das großartige Museum Ägyptischer Kunst. Reizend: Das Valentin Karlstadt Musäum im Isartor mit dem Turmstüberl (Weißwurst!). Das Deutsche Museum ist das größte Wissenschafts- und Technikmuseum der Welt.
Urkomisch_ Karl-Valentin-Musäum
Auto-risiert: Pinakothek der Moderne
Senfmanufaktur am Viktualienmarkt
Top-Shopping in den Fünf Höfen
Acquarello: Bester Italiener Deutschlands INS IDER TIPP S
Schloss Nymphenburg – 1664 wurde mit dem Bau der großzügigen Sommerresidenz begonnen. Schloss mit herrlichem Park, Marstallmuseum und schönen Nebengebäuden. Im Westen Münchens. Englischer Garten – größer als der Central Park in New York. Die Erholungsoase in der Stadt, mit Biergarten am Chinesischen Turm, Kleinhesseloher See (Bootfahren), mit waghalsigen Surfern am Eisbach, mit Japanischem Teehaus, Liegewiesen (auch Nacktsonnenbaden), Radwegen usw. Olympiapark – architektonisch spannendes Ensemble mit Olympiaturm (290 m), Sea Life Aquarium, Sportstätten u.v.m., nebenan die elegante BMW-Welt. Isarauen– im Sommer der (Gratis)-Badestrand Münchens. Erfrischende Bäder im klaren Wasser (außer nach Gewittern). Radwege, Liegewiesen, Hängemattenbäume, Grillplätze, Kiosks, Biergärten – hier trifft man an Schönwettertagen die halbe Stadt (und die andere Hälfte ist im Englischen Garten). Angesagte Viertel – Glockenbachviertel und Gärtnerplatz, Maxvorstadt, Lehel und Schwabing sind die angesagtesten Viertel, die Schwanthalerhöhe ist im Kommen. Theaterstadt – München ist zurzeit wohl innovativste Theaterstadt im deutschen Sprachraum, mit Bayrischem Staatsschauspiel (Residenztheater), Bayrischer Staatsoper, den zurzeit etwas in der Kritik stehenden Kammerspielen, dem Staatstheater am Gärtnerplatz (Musical, Operette), Volkstheater, Prinzre-
gententheater, Metropoltheater und vielen anderen Bühnen. Fußball – Bayern München, was sonst? Die Allianz-Arena ist aber meist schnell ausverkauft, man kann aber beim Training in der Säbener Straße zuschauen oder sich den Löwen des 1860 München widmen – fcbayern.com/de.
Einkaufen Hauptshoppingmeile (vor allem bekannte Ketten) sind Kaufingerund Neuhauser-Straße vom Stachus zum Marienplatz und Umgebung. Mit Nobelkaufhaus Oberpollinger, mit dem Beck am Rathauseck, dem Männermodezaren Hirmer, mit riesigem Apple-Store, Sport Scheck und Sport Schuster. Zum Odeonsplatz hin kommt man in der Dienerstraße am Manufactum („Warenhaus der guten Dinge“) vorbei zu den Fünf Höfen (Theatinerstraße) mit vielen feinen Geschäften (von Armani bis zum japanischen Konzeptstore Muji). Maximilianstraße und Maximilianhöfe sind Münchens Nobelzone mit den teuersten Labels. Für kleinere Kreativläden muss man ins Glockenbachviertel rund um den Gärtnerplatz (Fraunhoferstraße, Reichenbachstraße), in die Maxvorstadt (Amalien-, Schelling- und Türkenstraße), nach Schwabing (Okkam-, Hohenzollern-, Heimhauserstraße). Kulinarik: Der Kustermann beim Viktualienmarkt hat alles, was das Profi- und Hobby-Köcheherz an Ausstattung begehrt, am Markt gibt es natürlich viel Obst, Gemüse (große Kartoffelauswahl an spezialisierten Ständen), einen
„Münchner Kindl“-Senfladen, beim Käse ist der Tölzer Kasladen führend. Metzgerzeile mit guten Wurstwaren (Weißwursttipp: Schäbitz!), bestes Gebäck in der Hofpfisterei. Von den Stadtteilmärkten ist der Elisabethmarkt in Schwabing beliebt, er wird derzeit umgestaltet. Edle Feinkost gibt’s beim Dall-mayr in der Dienerstraße (Zentrum), beim Käfer in der Prinzregentenstraße (Bogenhausen) und in unzähligen Feinkostläden. Schuhbecks Imperium beim Hofbräuhaus umfasst zwei Lokale, Gewürz-, Teeund Schokoshop und Eissalon.
Essen Michelin-Sterne. Die Aubergine Eckart Witzigmanns war Deutschlands erstes 3-Sterne-Restaurant. Aktuell gibt es in München je fünf Zweisterner und Einsterner.
Zweisterner
Das Dallmayr (Menü ab 95,- €, www.restaurant-dallmyr.de) im Zentrum, das Atelier im Bayerischen Hof (Menü ab 135,- €, www.bayerischerhof.de) am Promenadenplatz, das Tantris in Schwabing (Menü ab 95,- €, www.tantris.de), das EssZimmer in der BMW-Welt (Menü ab 100,€, www.esszimmer-muenchen. de) und Geisels Werneckhof in Schwabing mit japanisch inspirierter Küche (Menü ab 130,- €, www.geisels-werneckhof.de)
Einsterner
Gourmet Restaurant Königshof (Menü 162,- €, www.koenigshofhotel.de) am Karlsplatz, Schuhbecks Südtiroler Stuben (Menü ab 38,- €, www.schuhbeck.de) neben dem Hofbräuhaus, Les Deux in der Maffeistraße (Menü ab 48,- €, www.lesdeux-muc.de),
Späte Rache
Für Hans Gasser, Reisejournalist der „Süddeutschen“, gibt es „zum Glück Rückzugszonen vom Münchner Schickeria-Klischee“. Gasser mag die Atmosphäre im Biergarten am Muffatwerk, sieht das Gärtnerplatzviertel als den Prenzlauer Berg von München und schätzt am Oktoberfest das Herzkasperlzelt auf der Oiden Wiesn. „Die haben ein super Kulturprogramm.“ Das Lebenswerte an München ist für ihn „die Isar, am besten südlich der Wittelsbacher Brücke.“ Im Haus der Kunst wird für Gasser „dem Nationalsozialismus mit sehr guten Ausstellungen eine späte Rache bereitet.“ Lokale? Das Fraunhofer Wirtshaus (Fraunhoferstraße) ist besuchenswert, im Café Schau ma moi in Obergiesing verkehren „besondere Typen“. Besonderes Bier? Das Giesinger Bräu. Besondere Stadtteile? Haidhausen, die Gegend um den Röcklplatz, das Drei-Mühlen-Viertel.
münchen
alpe adria magazin
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Bloggen & Schmarren
Petra Hammerstein hat schon als Kind gerne gegessen – jetzt bloggt die Antiquarin (mit Laden in der Türkenstr. 37) unter dermutanderer.de über Essen und Lokale in München. Also, was ist Münchens spannendstes Lokal? „Das Jin in der Kanalstraße ist nicht billig, aber außerordentlich gut Chinesisch.“ In der L’Epicerie d’ anne marie am Gasteig schmeckt’s ihr auch, den Sedlmayr beim Viktualienmarkt schätzt sie für ehrlich gute bayerische Küche und für sensationellen Apfelschmarren. Das Halali in der Schönfeldstraße am Englischen Garten biete ebenfalls Bayerisches auf Extraniveau. Weißwurstessen? In der Gaststätte an der Großmarkthalle und im Turmstüberl des Karl-Valentin-Musäums. Und was fällt ihr zu Münchner Lebensgefühl ein? „Der Biergarten mit Brathendl, Steckerlfisch, Obatztem, Schweinswürstel und Bier im Maßkrug. Und dass alles etwas langsamer geht – vielleicht strahlt die Nähe zu Italien ab.
Buchtipps München. Achim Wigand, Michael Müller Verlag, 17,40 €. 300 Seiten geballte MünchenInfo, viele Geschichten, Stadtpläne, Stadttourenvorschläge. Humorvolle, anspruchsvolle Texte. München geheim. Judith Lohse, Dreesbach Verlag, 19,80 €. Liebevoll gemachter Führer zu weniger bekannten Orten, Geschäften, Lokalen. Auf der ITB ausgezeichneter Geheimtippführer. Taste Twelfe München. www.tastetwelfe.com. Wer dieses Buch der Kreativagentur Davidundmartin kauft (36,- €), kann in zwölf ausgesuchten Lokalen zu zweit kommen – und nur einer muss die Hauptspeise bezahlen.
Urig und billig: Gasthaus Isartor
Erste Weißwurstadresse: Gaststätte Großmarkthalle
Frankophil im Zentrum: Brasserie L'Atelier
Süßer Treff beim Viktualienmarkt: Cafe Schmalznudel
Mario Gambas Acquarello in Bogenhausen (Menü ab 49,- €, www.acquarello.com), Showroom in Haidhausen (Menü 135,- €, www.schweiger2-restaurant.de)
Unsere Lokal-Tipps Zentral Sedlmayr. Ehrliche Bayrische Küche vom Besten, auch Innereien, sympathisches Gasthaus nahe Viktualienmarkt. Der Pschorr. Großes, gepflegtes Bierwirtshaus am Viktualienmarkt, beachtliche Slowfood-Küche mit hohem Produktbewusstsein, Rindfleischspezialitäten, toll gezapftes Bier. Viktualienmarkt 15, T. (+49 89) 44 23 83 940, der-pschorr.de Gasthaus Isartor. Urig gutes, deftiges Wirtshaus, einfach, günstig, einheimisch, nahe Isartor. Mittagsmenü (auch vegetarisch) ab 5,60 €, Kanalstr. 2, T. (+49 89) 22 77 53 Dürnbräu – eines der ältesten Wirtshäuser Münchens, sympathisch, Regionalküche. Dürnbräugasse 2, www.zumduernbraeu.de Andechser am Dom. Gepflegtes, immer volles Brauereiwirtshaus im Zentrum, gute Hausmannskost. Gastgarten. Weinstr. 7, T. (+49 89) 24 29 29 20, andechser-am-dom.de Hermannsdorfer Landwerkstätten. Vorne Bio-Laden, hinten Marktbistro mit guter SlowfoodKüche, auch vegetarisch, Salate. Walter & Benjamin. Ideenreiche, gute Küche (kleine Karte), großartiges Offenweine-Angebot in Vinothek nahe Viktualienmarkt. Rumfordstr. 1, T. (+49 89) 26 02 41 74, www.walterundbenjamin.de
Nero. Hier gibt’s angeblich die beste Pizza der Stadt (und gute Steaks) – großes Lokal, unweit vom Viktualienmarkt. Rumfordstr. 34, T. (+49 89) 21 01 90 60, neromuenchen.de Spice-Bazaar. Außergewöhnliche orientalisch-mediterrane Küche in loftigem Lokal hinter Oper-Residenztheater. Marstallplatz 3, T. (+49 89) 25 54 77 77, www.thespicebazaar.de Pageou. Ali Güngörmüs führt eines der angesagtesten Restaurants Münchens, mediterran-nordafrikanische Küche. In den Fünf Höfen, Kardinal-Faulhaber Str. 10, T. (+49 89) 24 23 13 10, So., Mo. zu, www.pageou.de Brasserie L’Atelier. Französisches Bistro, superzartes Rumpsteak, umwerfende Tarte Tartin, interessante Weinauswahl. Eckart Witzigmann is(s)t gerne hier. Westenriederstr. 43, T. (+49 89) 21266782, brasserieatelier.de Eataly. Im großen Genuss-Supermarkt in der Schrannenhalle (am Viktualienmarkt) kann man italophil einkaufen und anständig Pizza, Pasta und cucina Italiana schmausen. Tian. Ja, auch in München gibt es den in Wien dreifach „behaubten“ Edel-Vegetarier – hier am Viktualienmarkt. Mittagsmenü nur 19,- €, Frauenstr. 4, T. (+49 89) 88 56 56 712, So. zu, www.taste-tian.com Gaststätte Großmarkthalle. Die liegt zwar nicht zentral, aber allein wegen der Weißwürste (angeblich die besten der Stadt) einen Ausflug wert. Sehr gute Hausmannskost, Würste, Leberkäse
eigene Erzeugung. Kochelseestr. 13, T. (+49 89) 76 45 31, So. zu, gaststätte-grossmarkthalle.de Schumanns. Barlegende Charles Schumann betreibt die gepflegte Bar am Odeonsplatz 6, in der man auch essen kann (Roastbeef!). Viel prominentes Publikum. www.schumanns.de
Rund ums Zentrum Colette Tim Raue. Brasserie des deutschen Kochstars Raue, fleischliche Küche, faire Preise. Klenzestr. 72, Mo. Die. zu, T. (+49 89) 23 00 25 55, www,brasseriecolette.de Le Cézanne. Französische Klassiker in nettem Restaurant in Schwabing, faire Preise. Konradstr. 1, T. (+49 89) 39 18 05, Mo. zu, nur abends, www.le-cezanne.de Le Barestovino. Sympathisches Bistro mit Weinbar, traditionelle französische Küche, feine Weine. Nicht zu teuer. Thierschstr. 35, T. (+49 89) 23 70 83 55, So. Mo. zu, nur abends, www.barestovino.de Tira Tardi. Exzellenter, kleiner Italiener in Schwabing. Lieblingslokal von Resi-Intendant Martin Kušej. Kurfürstenstr. 41, T. (+49 89) 27 77 44 55, Samstagmittag, So. zu, www.tiratardi.de Acquarello. Angeblich der beste Italiener Deutschlands (1 Michelin-Stern), feinste Nudelgerichte, teuer. In Bogenhausen, nahe Käfer Feinkost. Mühlbaurstr. 36, T. (+49 89) 47 048 48, Sa.mittag, So.mittag zu, www.acquarello.com Käfer Schenke. Beliebtes BistroRestaurant im Feinkost-Haus – Spezialitäten und Feines vom Grill. Prinzregentenstr. 73 (nahe
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Sonnen-Schlawiner
Slowfood: Hermannsdorfer Landwerkstätten
Feine Weine: Walter & Benjamin, Glockenbachviertel Villa Stuck), T. (+49 89) 41 68 247, So. zu, www.feinkost-kaefer.de Brauerei-Gasthäuser. Gibt es in München in großer Zahl, empfehlenswert u. a. Schneider Bräuhaus (Weißbier) im Tal, Zum Franziskaner Residenzstraße 9, Spatenhaus an der Oper, Altes Hackerhaus Sendlinger Str. 14, Augustiner in der Kaufingerstraße. Weitere Tipps: Im Guide Michelin (29,95 €, auch als App!) 73 München-Restauranttipps und viele Hoteltipps, im Slowfood Deutschland Führer (oekom Verlag, 25,70 €) sechs Lokaltipps.
Cafés, Eis Luitpold. Elegantes, gepflegtes Kaffeehaus (mit Restaurant), eine Münchner Institution, großartige Torten, auch Restaurant. Briennerstr 11 (nahe Odeonsplatz), cafe-luitpold.de Schmalznudel Café Frischhut. Feine, fette Süßigkeiten, legendär und beliebt (oft Warteschlangen), Gastgarten. Prälat-Zistl-Str. 8, am Viktualienmarkt. Vits. Rösterei mit buntem Kaffeehaus, toller Kaffee, gute Kuchen. Rumfordstr. 49. Literaturhaus – Veranstaltungen, Ausstellungen. Brasserie OskarMaria auch mit guten Kuchen und Torten, Feiner Relaxplatz im Zentrum, Gastgarten, Salvatorplatz 1 (nahe Odeonsplatz). Künstlergarten – kleines, nettes Café in der Villa Stuck, Prinzregentenstr. 60. Johanniscafé. Urig-einzigartiges Patina-behaftetes Szene-Lokal, in dem man auch spätnachts ausgezeichnete Schinkennudel isst.
Topitaliener in Schwabing: Tira Tardi
Johannisplatz 15 (nahe MaxWeber-Platz). Bussi Kiosk – köstliche Kuchen & Torten im SB-Kiosk zwischen Münchner Freiheit und Englischem Garten, hier sonnen sich oft auch Promis unter Schwabinger Sonne. Gunezrainerstr. 6. Venezia – Eis-Institution in Schwabing, am Kurfürstenplatz. Venezias gibt es auch am Stachus, am Pariser Platz, am Rotkreuzplatz. Der verrückte Eismacher – für außergewöhnliche Sorten (Kaiserschmarren-, Schweinebraten-, Starkbier-Eis u.a.) muss man in die Amalienstraße 77.
Übernachten Die Luxusklasse. Wenn Geld wenig Rolle spielt, hat München einige luxuriöse Hoteloptionen. Das Mandarin Oriental um die Ecke vom Hofbräuhaus (DZ ab 575,- €, www.mandarinoriental. com/munich), den Bayerischen Hof am Promenadeplatz 2 (DZ ab 390,- €, www.bayerischerhof.de), das The Charles am Alten Botanischen Garten (DZ ab 270,- €, www.sophiasmuenchen.de), den besonders eleganten Königshof am zentralen Karlsplatz (DZ ab 310,- €, www.koenigshof-hotel. de), das Vier Jahreszeiten Kempinski in der Edelshoppingmeile Maximilianstraße (DZ ab 320,- €, www.kempinski.com/vierjahreszeiten) u.a.
Unsere Hoteltipps Derag Livinghotel. Zeitgeistiges Haus am Viktualienmarkt. Melange aus historischer Fassade und dezentem Design. Im
neuen Breakfast Club im Wohnküchenstil gibt es Weißwurst, selbstgemachte Müslis, Smoothies. Abendessen im vegetarischen Partnerrestaurant Tian. DZ ab € 179,-. Frauenstraße 4, T. (00 49 89) 885 65 60, www. deraghotels.de/hotel-am-viktualienmarkt-muenchen Bold im Zentrum. Urbaner Stil trifft auf ästhetisch ausgestattete Zimmer in Braun und Creme, teils mit kleiner Küche und Balkon. Direkt an der Theresienwiese (Oktoberfest). Günstig! DZ ab € 67,10. Lindwurmstraße 70A (U3, 6, Station Poccisstraße), T. (00 49 89) 200 01 59-2244, bold-hotels. com Cocoon Hauptbahnhof. Jung, lässig. Die Zimmer sind originell im Retrodesign wie ein moderner Almstadl kombiniert. An der Wand Fotos von Kühen, das Bad sieht aus wie am Bergbauernhof. DZ ab € 101,-. Mittererstraße 9 (U4, 5 Theresienwiese), T. (00 49 89) 599 939 05, www.cocoon-hotels.de Hotel im Hof. Neues, ruhiges Boutiquehotel in der Maxvorstadt im Studentenviertel. Sehr geschmackvoll und hochwertig eingerichtet, eigener Parkplatz. Sehr nett geführt, zum Frühstück gibt es Überraschungen (Kuchen, frische Tomaten etc.). DZ ab € 145,-. Schellingstraße 127, T. (00 49 89) 700 746 060, www.hotel-im-hof. com La Maison. Boutique-Hotel in Schwabing nahe Englischer Garten. Elegant wie in Paris mit viel Schwarz und Violett, die Zimmer sind kleiner, beginnend bei 15 m2. DZ ab € 86,- (exkl. Frühstück). Occamstraße 24 (U3, 6 Münchner
Judith Lohse hat für „neugierige Münchner und für Touristen mit Zeit“ den sehr empfehlenswerten Führer „München geheim“ geschrieben. 400 (Geheim)-Tipps gibt sie darin preis, Geschäfte, Lokale, Veranstaltungen, besondere Orte. Der Münchner ist für sie „ ein bayerischer Schlawiner, er sucht mit viel Schläue den besten Platz an der Sonne.“ Den findet er natürlich an der Isar (am Deutschen Museum, unterhalb der Tierparkbrücke) und im nördlichen Teil des Englischen Gartens. Spannend ist für Lohse die Maxvorstadt, das Kreativquartier an der Dachauer Straße, eine Fahrt mit der 23er Tram, Start an der Münchner Freiheit. Zum Essen empfiehlt sie das ursprüngliche Dürnbräu (Zentrum, Dürnbräug. 2), das gutbürgerliche Wirtshaus in der Au, das Upper eat side in Giesing. Mikes Whiskey Laden im Tal 42 (beim Isartor) ist ein sehenswerter Mix aus Lampen- und Whisky-Laden, da geht einem mit mehr als 40 Prozent also ein Licht auf. Freizeittipps: Radtour durch den Englischen Garten, Picknick an den Pinakotheken, natürlich mit Museumsbesuch.
Buchtipp Kaffeehaus München – Röstereien, Cafés und schöne Plätze. Petra Kratzert, Edition Süddeutsche Zeitung. 17,40 €. 48 besondere Kaffee-Adressen in München und Umgebung, viel Kaffeeinfo. Schöne Bilder, stimmungsvoll.
Beste Konditorei: Café Luitpold
Freiheit), T. (00 49 89) 330 355 50, www.hotel-la-maison.com Louis. Chices Boutique-Hotel am Viktualienmarkt. Edel, modern, Möbel aus Nuss- und Eichenholz, auch Naturstein und Fliesen wie in der Pariser Metro. Im puristisch designten Restaurant Emiko traditionelle japanische Gerichte mit moderner Note. DZ ab € 249,-. Viktualienmarkt 6, T. (00 49 89) 411 190 80, www.louis-hotel.com Pullmann. Designhotel im Künstler- und Szeneviertel Schwabing. Das Ambiente ein Mix aus Luxus und Gemütlichkeit. 400 m2 großer Spa mit Dampfbad, Sauna und Relaxraum. DZ ab € 137,-. Theodor-Dombart-Straße 4 (U3, 6 Nordfriedhof, nahe Englischer Garten), T. (+49 89) 360 990, www.pullman-hotel-muenchen.de H’Otello. Die Gruppe hat vier stylishe Häuser in München, beste Lage hat z. B. das B 01 im Glockenbachviertel, das F’22 liegt in Schwabing. Lässig, ambitioniert,
Super Kaffee aus eigener Rösterei: Vits
gutes Frühstück. DZ ab 150,- €. www.hotello.de Soulmade. Großteils aus Holz gebaut. Harmonische Architektur, Zimmer (21 m2) oder Junior Suites (40 m2). Ruhige Lage in Münchens Norden, mit der U6 ist man in 25 Minuten am Marienplatz. DZ ab € 129,-. Mühlfeldweg 46, 85748 München-Garching, T. (+49 89) 24 41 55-0, http://soulmadehotels. com The Flushing Meadows. Trendig cooler Industriecharme, angesagte Bar mit Terrasse, Leihräder kostenlos. Im Glockenbachviertel. DZ ab 120,- €. Frauenhoferstr. 32, T. (+49 89) 55 27 91 70, www.flushing-meadows.com
München-Blogs München ist laut SZ-Magazin Deutschlands Hauptstadt der Food-Blogger. Eine Auswahl: dermutanderer.de. Petra Hammerstein gibt Tipps für Kulinarisches in München und Umge-
Das Hotel Louis am Viktualienmarkt
Bioalm Wassermann-Wirt, Sommereben 8, 8511 St. Stefan, Tel.: 03143/8113, www.wassermann-wirt.at gasthof@wassermann-wirt.at, Ruhetag: Mittwoch, Donnerstag.
WILD & WEIN
G
enießen Sie das weststeirische Schilcherland auf der BIOALM am Reinischkogel. Rothirsche aus zertifizierter Bio-Wildtierhaltung liefern das hochwertige Grundprodukt für wohlschmeckende Speisen aus unserer Wirtshausküche.
Die Blaue Wildbacher Traube wird im Hauskeller zu Schilcherwein und Sekt verarbeitet. Für Ihren Urlaub stehen gemütliche Gästezimmer zur Verfügung. Familie WASSERMANN freut sich auf Ihren Besuch.
Luxus: Maximilianstraße, Hotel 4 Jahreszeiten
Für Designfreaks: Hotel Pullman, Schwabing
bung, bespricht Lokale, Kochbücher und verrät spannende Rezepte. eatinmunich.wordpress.com. Gute und ausführliche Münchner Restaurantbewertungen. Texte auf Englisch – aber es gibt ja Übersetzungsprogramme. dinnerumacht.de. Claudia Zaltenbach wurde 2016 für den besten kulinarischen Travelblog ausgezeichnet. Viele Rezepte, auch Restauranttests in München und Umgebung. Biancas-blog.de. Bianca Murthy bespricht Produkte, Kochbücher und stellt neue Münchner Lokale vor. kunterbuntweissblau.de. Amelie Heinz schreibt über Essen (Rezepte!) und Wein, unter „Mein München“ findet man Restauranttests.
Top 10 München. DK Verlag, 13,40 €. Kurz, knapp, informativ. Münchner Top 10 in vielen Kategorien, für alle Stadtteile. Sehr hilfreich und übersichtlich.
111 Orte in München, die man gesehen haben muss. Rüdiger Liedtke, emons Verlag, 16,95 €. 111 Tipps abseits des Mainstreams, besondere Anregungen, natürlich auch kulinarischer Art.
Münchens schönste Biergärten. Edition ZEFIX, Süddeutsche Zeitung, 19,90 €. Viele Bilder, Tipps, alle Infos zu 34 Biergärten.
Ein perfektes Wochenende ... München. Edition Smart Travelling, Süddeutsche Zeitung, 9,90 €. Büchlein mit guten Adressen, Interviews, Best-of-Tipps, Hotels, Lokale, Shopping.
Stille
Juwelen Kärnten hat einige sehr bekannte, aber viel, viel mehr unbekannte Seen: Hier stellt Kleinsee-Forscherin Claudia Lux ein paar kleinere vor – Bade(Geheim)tipps für den Sommer. CLAUDIA LUX Text Claudia Lux, Grötschnig Media, KK Fotos
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ls Kind fand ich Strandbäder langweilig. Im Gegensatz zu meiner Mutter, die Stunden damit verbringen kann, am Handtuch zu entspannen und hin und wieder Abkühlung im Wasser zu suchen. Bei mir löst allein schon die Vorstellung daran mein mich begleitendes Kindheitsmuster aus: „Laaangweilig!“ Aber als Kind kann man sich schwer drücken – also streunte ich umher und erkundete die Umgebung. Das war auf die Dauer an einem einzigen See langweilig. So wurde ich zur kreativen Quelle für immer neue Ausflüge an diverse Kärntner Gewässer – zur Überraschung meiner Mutter. Mit den Recherchen zum Buch „Die schönsten Kärntner Seen“ konnte ich dieses Hobby sogar auf professionelle Beine stellen. Selbst ich, die ich schon einiges kenne, entdecke noch immer viel Neues an den Kärntner Seen. Geschichten und Geschichte, die nicht nur an den großen und bekannten Gewässern, sondern vor allem an den vielen kleinen Seen auftauchen. Am Anfang des Buches stand jedoch Überforderungsge-
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alpe adria magazin
kleine badeseen
fahr: In Kärnten gibt es 1.270 stehende Gewässer. 630 davon liegen über 1.000 m Seehöhe, also beschränkte ich mich auf die gut zugänglichen. Leichte Wanderungen mit einer Ausnahme, dem Wolayersee in den Karnischen Alpen, für ihn empfiehlt sich ein Zweitages-Ausflug – vor allem wenn man dort auch noch auf Fossiliensuche gehen möchte. Bergseen mit gut 16 Grad Wassertemperatur sind aber nur für mutige Baderatten. Wenngleich der Zugang zum Wasser oben oft einfacher ist als im Tal. Einen Wildwuchs an Verbotsschildern gibt's nämlich nicht nur an den „Top-Spots“ Wörther-, Ossiacher-, Faaker oder Millstätter See – auch an kleinen Seen sorgen „PrivatSchilder“ häufig für Verstimmung.
Muschelparadies Goggausee Aber es gibt sie, stille, frei zugängliche Juwele. Die im 19. Jahrhundert aufkommende Sommerfrische hat aber vor den kleineren Seen Halt gemacht. Selbst heute noch sind sie, wenn auch manchmal touristisch genutzt, meist nur
Baden herzlichst erlaubt, Luftmatratzen verboten: Strandbad Goggausee
Es "muschelt" im Goggausee
Ein Größerer der Kleinen: Keutschacher See
Beliebter Alternativbadesee: Forstsee Keine Egel, aber gut für die Haut: Egelsee
Einheimischen bekannt. Der Goggausee ist so ein Beispiel. Ich habe den kleinen See in der Gemeinde Steuerberg durch den Biologen und Muschelforscher Markus Taurer kennengelernt. Einst gab es in Kärnten ja enorme Muschelbestände. Reiseberichte aus 1835 erzählen, dass „man nicht treten konnte, ohne sich an den spitzen Muscheln wehe zu tun“. Heute sind sie nahezu ausgerottet oder von der eingeschleppten Wandermuschel verdrängt. „Nicht so am Goggausee“, schwärmt Taurer. Seine spezielle Lage versperrt den räuberischen Neozoen Wandermuschel und Signalkrebs den Eingang. So bietet der Goggausee eine prächtige Population an streng geschützten Teichmuscheln und Edelkrebsen. Einen ebenso seltenen Anblick bietet das liebevoll gestaltete öffentliche Bad, das regelmäßig für seinen Blumenschmuck ausgezeichnet wird. Wiese und Spielplatz sind so angelegt, dass die Eltern ihre Sprösslinge stets im Blick haben können. Meine – mich oft ausdauernd suchende – Mutter wäre begeistert gewesen. Die einzige Einschränkung am See macht ihn noch sympathischer: Badetiere,
Luftmatratzen und Ähnliches sind verboten. Mit ihnen könnten Muschelsporen aus anderen Seen eingeschleppt werden.
Keine Egel im Egelsee Völlig zu Unrecht wird der Egelsee am Millstätter Bergrücken nahe Spittal von Badegästen links liegen gelassen. Der tiefschwarze Moorsee hat viele Mineralien, die der Haut gut tun. Aber der Name! Egelsee. Nahezu jeder Einheimische erklärte mir mit felsenfester Überzeugung, dass es da Blutegel gäbe. Nomen est eben Omen. Aber nein, laut Populationsaufstellung der Kärntner Blutegel aus dem Jahr 1988 gibt es die Sauger im Lanzendorfer Moor bei Poggersdorf, im Seerosenteich in Waidmannsdorf, im Ebenteich bei Greifenburg, Griffner See und Vassacher See. Nicht jedoch im Egelsee. Da gab es nie welche, der Name leitet sich nämlich von „Ecke“ ab. Genug davon. Wer einfach baden will, ohne mit dem Handtuch im überfüllten Strandbad Tetris spielen zu
kleine badeseen
Seen-Forscherin Claudia Lux
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Am Saisser See ist es noch schön beschaulich
St. Andrä hat einen Baggersee mit haubenverdächtigem Lokal
müssen, hat in Mittelkärnten viele Möglichkeiten. Im Keutschacher Seental am Rauschele See zum Beispiel. Oder am Keutschacher See, wo es am Südufer Europas größtes FKK-Gelände an einem Binnensee gibt. Das Gelände, das sich gleich fünf Anbieter teilen, ist von hohem Sumpfgras, Bäumen und Büschen unterteilt und bietet auch in der Hochsaison ruhige Platzerl. Gratis und freizügig geht es am Forstsee in der Gemeinde Techelsberg zu. Der Stausee liegt im Wald über dem Wörthersee. Tagsüber findet man hier viele Familien, in den teils versteckten Buchten aber auch viele FKK-Anhänger. Und nachts soll es mitunter hoch hergehen. Etwas weiter westlich liegt als unschuldiges Idyll in teilweise trockene Moorwiesen eingebettet der Saisser See mit seiner terrassenförmigen Liegewiese. Hier ist selten viel los, man kann also entspannt baden und sich das Danach mit Topfenknödel der Moni Tassotti versüßen. Für das Rezept seien ihr einmal 1.000 Euro geboten worden – sie habe es aber nicht verraten, lacht die Feidig-Wirtin.
Haubenkoch am Baggerteich Küchengeheimnisse verrät dafür der Koch und Globetrotter Bernhard Jandl im Lavanttal. An einem der wenigen Kärntner Badeseen, die nicht in Urzeiten durch den riesigen Drautalgletscher, sondern ganz simpel mit Baggern entstanden sind. Er kocht in seinem Restaurant „Anfora“ auf Haubenniveau und kombiniert hier Badeklamotten mit Abendchic und die Küchen der Welt mit Kärntner Schmankerl. Ungewöhnlich, geschmackvoll, aber nicht überkandidelt mit einem Glas Wein und herrlichem Blick auf den entzückend gestalteten Baggerteich. Neben Wein habe ich auch schon viele Schlucke Seewasser genossen. Vor allem beim kläglichen Versuch, als Erwachsene Wasserskifahren zu lernen. Das ist lediglich am Ossiacher See und Wörthersee möglich, nur dort gibt es Motorbootlizenzen. Die Wasserqualität ist aber dank
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alpe adria magazin
kleine badeseen
Nicht dran vorbeifahren: Kraiger See bei St. Veit
der in den 70ern gebauten Ringkanäle außergewöhnlich gut. Die limnologische Beschaffenheit und natürlich auch der menschliche Einfluss durch Landwirtschaft erfordern jedoch immer wieder technische Hilfe, um den Nährstoffgehalt der Seen im Gleichgewicht zu halten. Der Kraigersee der Arztfamilie Ruhdorfer bei St. Veit an der Glan ist sogar der erste See Europas mit Tiefenwasser-Ableitung. Von außen ist diese kaum sichtbar. Übrigens, ähnlich wie der See. Bei meinem ersten Besuch bin ich prompt vorbeigefahren. Gerade hier zeigt sich aber auch das große Engagement mancher Seebesitzer, die ihre Juwele öffentlich zugänglich machen. „Wir führen das Bad nach alter Mode. Große Rutschen für kleine Kinder oder WLAN für tauchgeeignete Smartphones wird es auch in Zukunft nicht geben“, informieren die Ruhdorfers auf www.kraigersee.at. Muss ja nicht, ein gepflegtes Bad, 25 Grad Wassertemperatur und eine schöne Aussicht reichen. Schwimmen mit Zusatznutzen gibt es dafür im Gösselsdorfer See zwischen Eberndorf und Sittersdorf. Dort treffe ich Kräuterspatz Christine Spazier. Die Kräuterpädagogin will mir nicht nur das öffentliche Strandbad zeigen, das mit seinen terrassenförmigen Liegewiesen und Waldabschnitten einzigartig gestaltet ist. Sie schleppt mich ins Schilf zu einer einzigartigen Pflanze: Kalmus, der deutsche Ingwer. In der Volksmedizin ist Kalmus ob seiner Wirkstoffe beliebt. Die Schilfwurzel mit eigenem Geruch gilt, als Schnaps oder Kräuterwein angesetzt, als idealer Verdauungshelfer. Leider ist Kalmus selten geworden. Am Gösselsdorfer See wächst sie jedoch so üppig, dass ihre Wirkstoffe auch im Wasser nachweisbar sind. Ein Bad soll wohltuende Wirkung auf die Haut, stimmungsaufhellend und stärkend wirken. Knietief im Schlamm stehend kommt auch bei mir gute Laune auf. Und Dankbarkeit gegenüber meiner Mutter, denn ohne die kindliche Langeweile am Strand hätte ich wohl nie begonnen, den Kärntner Seen auf ihren spannenden Grund zu gehen. ■
Leidenschaft kennt keine Kompromisse. Hirter Braumeister, RAIMUND LINZER
LE I D E N SCH A F T T R I F F T L EI DE N S C H A F T. Als erfahrener Hirter Braumeister weiß Raimund Linzer: Wer das Beste will, darf bei der Qualität keine Kompromisse machen. Deshalb verwenden wir in der Privatbrauerei Hirt hochwertige regionale Zutaten, die wir mit Herz und Sorgfalt verarbeiten. Wir geben unseren Bieren genau so viel Zeit, wie sie für ihren perfekten Geschmack brauchen. Diese Leidenschaft schmeckt einfach ausgezeichnet – und wird auch ausgezeichnet. Das ausführliche Interview mit Raimund Linzer sehen Sie auf hirterbier.at.
INFO: Kleine Badeseen Kärntner Seen
den kleinen Seen Kärntens ist das Naturerlebnis besonders groß.
Geschichte
Privatbesitz beachten. Grundsätzlich spricht nichts gegen einen Wildbadesprung ins Wasser. Auf privaten Stränden ist der Zugang zum See oft durch Schilder verboten. Auf öffentlich zugänglichen Plätzchen badet man immer auf eigene Gefahr. Müll vermeiden. In Strandbädern wird sauber gemacht, in der freien Natur leider nicht. Immer wieder gibt es gefährliche Hinterlassenschaften. Glasscherben am Ufer oder sogar im Wasser. Vor allem Kinder mit Badeschuhen ausgestatten! Und: Müll wieder mitnehmen. Füttern verboten. Vorsicht bei vielen Enten im Badebereich. Die Darmparasiten der Wasservögel können für Menschen unangenehme Folgen haben. Larven der Vogelsaugwürmer können sich in die Haut bohren und sterben dort ab. Das verursacht Juckreiz, eventuell Sekundärinfektionen. Schutzmöglichkeit: wasserfeste Sonnencreme. Deshalb ist Vogelfüttern an Badeplätzen verboten.
Kärnten hat 1.270 stehende Gewässer in jeder Größenordnung (größter ist der Wörthersee, wasserreichster der Millstätter See, tiefster mit 99 m der Weißensee). 670 Seen liegen über 1.000 m Seehöhe. Aber bei Weitem nicht alle sind als Badesee deklariert. Nur solche werden vom Institut für Kärntner Seenforschung regelmäßig auf Nährstoffgehalt und Verunreinigungen geprüft. 2015 wurden 42 Kärntner Seen geprüft. Auch die kleinen Seen schnitten gut ab. Ergebnisse: www.kis.ktn.gv.at Touristisch werden die größten Seen seit dem 19. Jh. genutzt. Wildbaden war damals weniger Freizeitbeschäftigung als Notwendigkeit. Die Seen wurden lediglich von Fischern so richtig genutzt. Für alle anderen waren sie wortwörtlich Badewanne. Nach der Arbeit ging man mit einer Seife bewaffnet an den See, um sich die Mühsal des Tages vom Körper zu schwemmen. Heute spült das Wasser den obligatorischen Stress weg. Gerade an
WILDBADEN: TIPPS
Unsere Bade-Seen Top 10 Die Kleinsee-Favoriten von Autorin Claudia Lux. 1. Goggausee 2. Egelsee 3. Saissersee 4. Gösselsdorfer See 5. Sonnegger See 6. Linsendorfer See 7. Aichwaldsee 8. Kraiger See 9. Vassacher See 10. Forstsee
Muschel- und Edelkrebspopulationen wohl. Deshalb sind im hübschen öffentlichen Bad Gäste willkommen, Luftmatratzen und Schlauchboote aber nicht. Für Kids gibt es einen Spielplatz, weit genug vom Uferbereich. Die terrassenförmige Liegewiese an der unverbauten Uferfläche bietet überall Seeblick. Kinder können also stets im Auge behalten werden. Schattenplätze sind rar, es gibt einen Sonnenschirmverleih. Im Badrestaurant gibt es klassische Küche und Burger. Strandbad Goggausee an der L 80 Goggau-Landesstraße. 9560 Steuerberg, Goggau 13, Badestart im Juni. Eintritt: 2,50 € Erwachsene, 1,10 € Kinder von 6 bis 15. www.steuerberg.at
2 Egelsee
1 Goggausee Der Goggausee in der Gemeinde Steuerberg ist ein Naturjuwel. Er liegt mitten in den Wimitzer Bergen neben der Straße, ist aber leicht zu übersehen. Und er begeistert Biologen. Denn hier fühlen sich seltene und unter strengem Naturschutz stehende
Am Millstätter Seerücken bei Spittal liegt der 1,6 Hektar große Egelsee am Fuß des sagenumwobenen Hochgosch. Die wildromantische Ruhe des wild verwachsenen Moorsees auf 800 m Seehöhe ist weit ab vom Trubel des nur 3 km entfernten Millstätter Sees. Holzstege führen durchs Moor bis ans Wasser.
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Ossiacher See Vassacher See Villach
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Arnoldstein Faaker See
St. Veit an der Glan
Klagenfurt
Velden am Wörther See Wörther See
Aichwaldsee
Längsee
Linsendorfer See Ferlach
Völkermarkt
Klopeinersee Gösselsdorfer See Sonnegger See
ITALIEN SLOWENIEN Wer reinspringen möchte, braucht Mut. Das tiefschwarze Wasser wirkt unheimlich, ist aber gesund: Die Huminsäuren im Torf des Hochmoores sind gut für Haut, Haare und Muskulatur. Man sollte hier flach schwimmen. Nicht wegen etwaiger Blutegel, die es hier gar nicht gibt, sondern wegen der Temperatur. Die 30 Grad Wassertemperatur an der Oberfläche im Sommer kühlen
schon ab einem Meter Tiefe rasch ab. Im Mai kitzeln neugierige Kaulquappen an den Zehen. Kulinarik: Lug ins Land. Der Gastund Bauernhof Lug ins Land liegt auf 750 m Seehöhe. 1286 wurde der Hof erstmals als Schafschwaige (Viehhof) urkundlich erwähnt. In der Biolandwirtschaft werden noch gute Jausen produziert. Der Gasthof bietet fantastische Aussicht übers Drautal und ist guter
Startpunkt zum Egelsee. Ein Kneippweg und ein Barfußweg ist auch für Kinder unterhaltsam. 9701 Rothenthurn, Oberzmöln 1 , T. (0 47 67) 81 90, www.luginsland.at Wandern, Museum. Zahlreiche Rundwanderwege, wie der gut beschilderte Themenweg „Kultur & Natur“ mit Start in Molzbichl. Der Ort gehört zu den historisch bedeutsamsten im Drautal. Mehr zur Geschichte erfährt man im Museum
Carantana in Molzbichl 5, www. carantana.at Geöffnet: Mitte Mai bis Mitte Oktober, So. bis Fr. 10 bis 12 und 13 bis 17 Uhr, Samstag zu.
3 Saissersee Ein Naturidyll über Velden. Selbst in der Hochsaison liegt man am frei zugänglichen Badestrand mit genug Platz auf der sattgrünen Wiese. Der See ist von dunklen Moorböden und Gräsern geprägt.
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Schönes Naturbad am Gösselsdorfer See, die Kalmuswurzel schmeckt nicht so schön Es gibt schmale Badezugänge ins Wasser. Die 13,3 Hektar erwärmen sich auf bis zu 25 Grad. Im Tiefenbereich wachsen harmlose Armleuchteralgen. Parkplätze gibt es genug, kurz vor dem Gasthof Feidig. Hausherrin Monika Tassotti hat schon einige Promis bewirtet, die hierher vom Wörthersee-Trubel flüchteten. Udo Jürgens und Roy Black waren Stammgäste. Kulinarik: Gasthof Feidig. 9220 Velden, Saisserseeweg 10, T. (0 42 74) 28 75, www.gasthof-feidig.at
4 Gösselsdorfer See Der Gösselsdorfer See liegt eingebettet im Landschaftsschutzgebiet, an der anderen Uferseite breitet sich eines der schönsten Naturbäder aus. Viele Teich- und Seerosen, zwei lange Stege für Sonnenanbeter.. Die Liegewiesen werden von schattigen Waldstücken unterbrochen. Im üppigen Schilfgürtel des 32 ha großen Sees wächst auch Kalmus, dessen Inhaltsstoffe gut für Haut und Seele sein sollen. Die Schilflandschaft kann man vom Camping-
Im Hochsommer ist am Sonnegger See aber schwer was los
platz aus auch mit dem Boot erkunden. Lage des Sees: Zwischen Eberndorf und Sittersdorf, an der B82 Seeberg-Bundesstraße. Strandbad 9142 Gösselsdorfer See. Eintritt: Erwachsene 2,70, Kinder bis 14 Jahre 1,70 €. www. goesselsdorfersee.com
5 Sonnegger See Einer der wenigen künstlichen Kärntner Seen wurde in Sittersdorf angelegt. Der 1,7 ha große Badeteich liegt in einer versumpften Senke und wird im Westen
und Osten von einem Damm begrenzt. Nur im Hochsommer kann es hier am BeachvolleyballPlatz oder an der Wasserrutsche manchmal laut werden. Die Liegewiese ist weitläufig und wird auch für Festivals wie das „Acoustic Lakeside Festival“ (21. bis 22. Juli 2017) genutzt. Erlebnisbad Sonnegger See . 9133 Miklautzhof, Eintritt Bad: Erwachsene 2,20 €, Kinder ab 6 Jahren 1,10 €. www.klopeinersee.at Kulinarik: Im nahen Rückersdorf (bei St. Primus) ist das beliebte
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Frisches Wasser und Erlebnispark: Linsendorfer See Landgasthaus Mochoritsch, mit heimischer Küche und (abends) Spezialitäten vom Holzkohlengrill und aus dem Peka-Schmortopf. www.mochoritsch.at
6 Linsendorfer See Der Linsendorfer See entstand aus einer Drauschleife bei Ebenthal. Das Wasser ist recht frisch – über 20 Grad erreicht es selten. Dafür ist das weitläufige und naturnahe Strandbad kostenlos. Abenteuer bietet der nahe Erlebnispark Linsendorfer See mit
Spiele-Rallyes, Bogenschießen, Kajakverleih, Survival-Workshops u.v.m. Experience Adventure: Öffnungszeiten: Mai, Juni, September Do. bis Fr. 13 -18 Uhr, Sa., So. 9 -18 Uhr, Juli, August Die. bis So. 9 -18 Uhr. Infos T. (0 65 0) 91 20 117 Kulinarik: Bierbuschenschank Sorger. Nach dem Badespaß empfiehlt sich eine zünftige Jause. Bäuerin Lotte Sorger serviert dazu auch selbstgebrautes Jauntaler Bauernbier. Zweite Spezialität des Hauses ist weißer Speck,
Badeplatzerl im Gegendtal: Afritzer See den man in Italien Lardo nennt. Hauchdünn geschnitten zerfließt er auf der Zunge. Nach der Kalorienzahl frage man besser nicht. 9132 Gallizien, Pirk 1, T. (0 42 21) 20 31, Mai – September 16 – 22 Uhr, Mo. zu. www.jauntaler-bauernbier.at
7 Aichwaldsee Unter dem mächtigen Mittagskogel liegt der kleine, moorige Aichwaldsee. Der umwaldete See bekommt nur wenige Sonnenstunden ab. Im Gegensatz zum
nahen Faaker See, dem sonnigsten Badesee Kärntens. Der Aichwaldsee gehört zu den letzten unverbauten, natürlichen Seen Kärntens. Das Naturbad hat eine schöne Liegewiese mit Bäumen, Badebecken und Badehaus. Der Verein „Kulturgarten Aichwaldsee“ bemüht sich, den natürlichen Charme des Sees zu erhalten. Strandbad Aichwaldsee, 9582 Finkenstein, Aichwaldseestraße Badesaison ab 21. Mai. Eintritt: 4,- € Erwachsene, Kinder von 6 bis 12, 1,- €, Jugendliche bis 17: 1,50 €
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Auch am Pressegger See darf man gratis wildbaden Kulinarik: Das Umadum ist ein ausgezeichnetes, kleines Restaurant ober dem Aichwaldsee (eine Haube). Schöner Gastgarten, www.wirtshaus-umadum.at
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Der kleine Kraiger See liegt nördlich von St. Veit an der Glan im Landschaftsschutzgebiet "Kraiger Schlösser". Das in der Eiszeit geformte Seebecken hat vermutlich schon im Mittelalter als Fischzuchtteich gedient. Damals wurden Seesaiblinge eingesetzt. Heute leben eine Vielzahl an Fischen, vor allem Brachsen, und Edelkrebse im bis zu 25 Grad warmen, sauberen Wasser. Oberhalb des Kraiger Sees beginnt der Wanderrundweg zu den Kraiger Schlössern. Der Weg führt durch ein märchenhaftes Tal vorbei an verwachsenen Teichen, einem alten Aquädukt und Schlossruinen. Bemerkenswert ist auch die nahe Kapelle des heiligen Johannes
von Nepomuk, die einst Pfarrkirche von Kraig war. In den Kirchenmauern sind römerzeitliche Spolien und Reliefs verbaut. Das kleine Seebad der Familie Ruhdorfer bietet einen kleinen Imbiss und einen Kinderspielplatz. Strandbad: Bad Kraigersee, 9311 Kraig, Seebichl 4, www.kraigersee.at Kulinarik: In Eggen am Kraigerberg das gute „Landgasthaus Raunig“, in St. Veit an der Glan das romantische „La Torre“, eines der besten mediterranen Restaurants in Österreich. www.latorre.at
9 Leonharder See und Vassacher See In Villach zwischen Kumnitzberg und Oswaldiberg liegen Leonharder und Vassacher See. Beide wurden einst als Wasserspeicher für Dampflokomotiven genutzt, beide haben wenig Durchfluss, reagieren deshalb empfindlich auf Nährstoffbelastungen. Sie
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Am Forstsee baden viele Familien und FKK-Anhänger werden bis zu 25 Grad warm. Der Leonharder See ist 2,3 Hektar groß und in Privatbesitz. Angrenzend an die legendäre „Moonlightbar“ hat Familie Werba einen bemerkenswerten Wellness-Bereich des zugehörigen Hotels „Seestuben“ gestaltet. Tagesgäste sind in der Saunalandschaft mit Seezugang willkommen. Der „Bella Vita Spa“-Garten ist geschmackvoll mit Kneippweg, Kunstwerken und Tauchtümpeln gestaltet. Sogar im Winter wird hier im See gebadet (aber nur kurz). Der benachbarte Vassacher See ist mit 4,4 Hektar etwas größer, verfügt über ein kostenloses Strandbad und Gratis-Parkplätze. Beliebt ist die Wasserrutsche am umwaldeten See. Auf der Liegewiese gibt es einige Schattenplätze. Am Campingplatz Infrastruktur und Buffet. Kulinarik: Seestuben. 9500 Villach,Treffner Straße 94, T. (0 4242) 27759, Montag und Dienstag 17 bis 22 Uhr, Mitt-
woch Ruhetag, Donnerstag – Sonntag von 11 Uhr – Open End. Wellness Oase täglich 8 – 21.30 Uhr. www.seestuben.at Strandbad Vassacher See, 9500 Villach, Campingplatz 12, www.campingseehof.at. Badesaison 1. Mai bis 30. September, 8 bis 22 Uhr, Eintritt gratis.
10 Forstsee Versteckt im Wald über dem Wörthersee in der Gemeinde Techelsberg liegt der Forstsee, ein 29 Hektar großer, idyllischer Stausee. Das bewaldete, teils felsige Ufer bietet Buchten fürs echte „Wildbaden“,das Wasser ist fast überall zugänglich. Die kleinen Uferverstecke sind beliebt bei Pärchen, die dort auch gerne alle Hüllen fallen lassen. Für Familien eignet sich vor allem der Bereich rund um den Imbissstand, wo es sanitäre 4 Anlagen gibt und der Zugang ins Wasser relativ flach ist. Gebührenpflichtige Parkplätze. Hunde sind verboten. Man kann den See auf Waldwegen gut umwandern.
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Vom Dorfteich paddelt man in den Schilfkanal des Faaker Sees
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Gratisbaden bei Villach: Magdalenensee Kulinarik: Ganz nahe, am Wörthersee kocht im Seerestaurant Bad Saag Hubert Wallner, Kärntens bester Koch (3 Hauben Gault Millau) kreative Menüs. Tolle Lage! www.saag-ja.at
Michaelerteich Den einstigen Silberbergwerken rund um die Burgruine Landskron bei Villach ist eines der schönsten Erholungsgebiete in den Ossiacher Tauern zu verdanken. Der Michaelerteich wurde im 16. Jh. als Sammelbecken für die Ent-
Buchtipp „Die schönsten Kärntner Seen – 33 Ausflüge für Genießer“ - Autorin Claudia Lux hat Wissenswertes, Hintergründiges und Erlebbares aufgespürt. Von der ersten Seesiedlung in der Jungsteinzeit bis zum Heizungssystem im Badesee, von sportlichen Herausforderungen bis zu Streifzügen an idyllische Bergseen. Ein schönes Büchlein im praktischen Format. Mit vielen praktischen Tipps. Styria Books, 19.90 E. www.styriabooks.at.
wässerung der Bergwerksstollen angelegt. Im Wald rund um den 1,4 Hektar großen Teich finden sich neben eingebrochenen Stollen auch keltische Hügelgräber. Der Zugang zum See ist nur an einer kleinen Stelle im Wald möglich. Rundwanderweg. Dieser See ist wanderbar. Die Infotafeln zum Hügelgräberfeld und die gut ausgebauten Wege sind perfekt für Erkundungstouren im Wald. Auch geführte Wanderungen. VillachTourismus, www.region-villach.at Kulinarik: Gasthaus Schöffmann. Das altehrwürdige Gasthaus ist ein Kennertipp unter der Ruine Landskron. Seit 450 Jahren gibt’s hausgemachte, köstliche Schmankerl, eigenen Most und den für Uneingeweihte etwas rauen Kärntner Charme von Wirt Max. Seinen Humor bekommt man auch zu lesen: Die Bierdeckel liefern Bestellvorschläge wie „Max more Most!“ 9520 Treffen am Ossiacher See, St. Andräer Straße 4, T. (0 42 42) 41 619. Mi. – Sa. ab 16 Uhr, sonn- und feiertags ab 12 Uhr. Mo. und Die. zu.
Bernd Jandl bewirtet im Anfora am St. Andräer See Dorfteich ist idealer Startpunkt, um mit dem Kanu durch den Schilfkanal zum Faaker See zu paddeln. Kulinarik: Am Faaker See ist der Tschebull in Egg ein Kärntner Vorzeigewirtshaus (www.tschebull. cc), in Ledenitzen bekommt man in Harrys Farm die vielleicht besten Steaks von ganz Kärnten (www.harrys-farm.at)
tis) am 3 ha großen und nur 3,5 Meter tiefen Gewässer ist ideal für Familien. Das Wasser wird bis zu 27 Grad warm. Beliebt sind auch die Erlebnisse rundum: Kneippweg, Fitness-Parcours und Wanderwege in den Wäldern des Landschaftsschutzgebietes. Kulinarik: Seerestaurant Flatschacher See. 9560 Feldkirchen St. Stefan 41, www.seemandl.at
Magdalenensee
St. Andräer See
Am südöstlichen Stadtrand von Villach findet man das zwischen Privatgrundstücken versteckte Strandbad des Magdalenensees. Es ist nicht nur wegen seiner versteckten Lage ein schönes Plätzchen. Das Gratis-Bad der Stadt Villach ist mit Boccia-Plätzen, Tischtennis und einem kleinen Kiosk ausgestattet. Die kleine Liegewiese bietet auch Schattenplätze und Sonnenschirme. Wenige Parkplätze! Wer kann, sollte über den Drauradweg mit dem Rad kommen. Strandbad am Magdalenensee: 9524 Villach-St. Magdalen Seepromenade, Eintritt gratis.
Im Lavanttal sind Bademöglichkeiten rar. Der „St. Andräer See“ ist ein vorbildlicher Baggerteich, 5 km von St. Andrä entfernt. Beim Bau mussten strenge Umweltauflagen erfüllt werden. Das Ergebnis ist ein schön gestalteter Uferbereich mit großer Liegewiese, umrandet von Bäumen. Die Freizeitanlage verfügt über Sprungturm, Wasserrutsche, Kinderspielplatz, Minigolfanlage, Parkschachspiel und Beachvolleyball-Platz. Freizeitanlage St. Andräer See 9433 St. Andrä 100, Eintritt: Erwachsene 3,50, Kinder und Jugendliche von 6 bis 18: 2,5o €. www.st-andrae.gv.at Kulinarik: Anfora. Das Café Restaurant Anfora am Strandbadeingang ist sehr ambitioniert, auch gehobene Küche. An Wochenenden sollte man reservieren. St. Jakob 35, 9433 St. Andrä, Tel. (0664) 1172571, So.abend, Mo. zu, www.restaurant-anfora.at
Dorfteich (Faaker See)
Flatschacher See
Direkt im Ort Faak am See findet man eine vom Faaker See gespeiste kleine Badegelegenheit. Die gepflegte Liegewiese bietet schattige Bäume, der Einstieg ins Wasser ist mit Stufen gelöst. Im Hochsommer findet man schwer einen Parkplatz, es gibt nur wenige Gratisstellflächen. Der
Liegewiese, Spielplätze, Bäume und ein stiller See – was braucht es mehr? Der Flatschacher See bei Feldkirchen hat das alles. Kulinarisch versorgt wird man im Seerestaurant Seemandl. Familie Schwarz serviert saisonale und Kärntner Küche. Das weitläufige öffentliche Strandbad (Eintritt gra-
Inser
HOTEL VIER JAHRESZEITEN LOIPERSDORF
...natürlichierholsam
Im Thermenhotel Vier Jahreszeiten in Loipersdorf hat der Sommer immer Saison. Mit einem bunten Blumenstrauß an Zimmern, der Grünen Haube für die Küche und der spektakulären Therme Loipersdorf ist man hier bei jedem Urlaub auf der Sonnenseite des Lebens.
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Sie ein in das bezaubernde Thermenhotel Vier Jahreszeiten! Duftende, klimatisierte Blumenzimmer, eine steirische Weinbar, ein gemütliches Restaurant mit viel Platz und großem Kinderspielraum sowie ein Empfang in natürlich-elegantem Design geben dem Hotel ein völlig neues, freundliches Aussehen.
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Das Thermenhotel Vier Jahreszeiten ist das erste Hotel direkt an der Therme Loipersdorf. Mit einem eigenem exklusiven Liegebereich und dem kürzesten Weg zum Thermenvergnügen können Gäste eine wunderbar erholsame Zeit verbringen. Die modernen Zimmer und Suiten sind nach den schönsten Blumen im Garten benannt: Mohnblume, Lavendel, Orchidee oder Rose und Lilie. Zusammen ergeben sie einen prächtigen Blumenstrauß an Übernachtungsmöglichkeiten. Grün, grüner, am grünsten Ausgezeichnet mit dem Österreichischen und, als einziges Thermenhotel in Österreich, auch mit dem Europäischen Umweltzeichen legt das Vier Jahreszeiten großen Wert auf die Umwelt und die Region. Das macht sich auch beim Essen bemerkbar. Prämiert mit der Grünen Haube gibt es Spezialitäten aus der Umgebung vom Langschläfer-Frühstück bis zum Abendessen.
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Wer im Vier Jahreszeiten eincheckt, bekommt nicht nur 1 Glas Sekt zur Begrüßung, sondern auch einen sicheren Garagenplatz für das geliebte Auto, kuschelweiche Bademäntel und exklusiven Zugang zum eigenen Ruhebereich in der Therme. Und: der Eintritt in die Therme Loipersdorf ist für Gäste immer inklusive!
THERMENZAUBER • Thermeneintritt inkl. Sauna und Fun Park • Begrüßungssekt • Langschläfer-Frühstück, Mittagssnack und Grüne-Haube-Abendbuffet • gratis Parkgarage und Wlan im Hotel • sowie alle weiteren Inklusivleistungen
2 Nächte pro Person ab € 3 Nächte pro Person ab €
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THERMENHOTEL VIER JAHRESZEITEN
An der Therme 216, 8282 Loipersdorf Tel 03382 8385 | vier@jahreszeiten.at
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Geschmack der Kindhhit…
Ziemlich beste Freunde. Das sind wir heute noch. Aber jetzt gib Gas, dann geht‘s ab ins Wasser! Sind wieder da. In unserer Kindheit. In Kärnten. www.kaernten.at Ins_GdK_AAM_210x280_apr17.indd 1
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Radeln auf der Südseite der Alpen Die Berg- und Seenwelt Kärntens begeistert Genussradler genauso wie Mountainbiker und Rennradfahrer.
Drauradweg mit 5 Sternen als ADFC-Qualitätsradroute ausgezeichnet
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nsgesamt stehen in Kärnten ein 1300 Kilometer umfassendes markiertes Radwegenetz und 2800 Kilometer Mountainbikestrecken zur Verfügung. Gemütlich unterwegs am Drauradweg Möglichkeiten zum Genussradeln gibt es in Kärnten mehr als genug: So z.B. am beschilderten und in mehrere Etappen gegliederten Drauradweg, der sich entlang des Kärntner Hauptflusses Drau 222 Kilometer durch Kärnten schlängelt. Einzelne Etappen können per Zug, Schiff oder Drauradwegbus zurückgelegt werden, Gepäcktransport gibt es auf Wunsch. Info: www.drauradweg.com Durch 3 Länder: Ciclovia Alpe Adria Radweg Ein unvergessliches Erlebnis ist der zu Europas Radweg des Jahres 2015 gekürte, 410 Kilometer lange Alpe Adria Radweg, der von
Gewählt zur Radroute des Jahres 2015: Der Alpe Adria Radweg
Salzburg über Kärnten bis an die Obere Adria führt. Die Strecke innerhalb von Kärnten ist besonders attraktiv, da sie ab der Tauernschleuse in Mallnitz überwiegend abschüssig bis zum Meer nach Italien verläuft. Der Alpe Adria Radweg gilt auch als praktisches Beispiel dafür, wie man von Kärnten aus Kultur und Kulinarik dreier Länder binnen nur weniger Tage kennenlernen kann. Info: www.alpe-adria-radweg.com Von kurvigen Trails und Gipfeln mit Weitblick Mit dem Bike hinauf auf grasgrüne Gipfel, die mit herrlichen Weitblicken locken oder mit einer Stirnlampe ausgerüstet durch das Innere der Berge – in Kärnten finden leidenschaftliche Mountainbiker viele abwechslungsreiche Strecken. Attraktive Trails befinden sich u.a. am Nassfeld, am Weissensee
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sowie in den Regionen Villach und Bad Kleinkirchheim. Der Flow Country Trail auf der Petzen gilt mit 11,5 Kilometern als der mit Abstand längste Trail seiner Art in Europa. Per Rennrad entlang der Seen oder auf aussichtsreichen Panoramastraßen Für Rennfahrer hält der sonnige Süden unzählige schöne Touren bereit. Mehrere Stunden relativ flach an den schönen Seen entlang fahren ist genauso möglich, wie eine Tour auf Österreichs höchster Passstraße, der Großglockner Hochalpenstraße. Diese und viele weitere attraktive Radtouren finden Sie unter www.radland.kaernten.at sowie in der kostenlosen Raderlebniskarte Kärnten. Erhältlich unter info@kaernten.at
So stellt man sich Kräuterdörfer vor: Irschen und Umgebung in voller Wiesenblüte
Kräuterbäuerin Rosmarie Kranabetter in ihrem Paradies
Malve und Goldmelisse beim Trocknen
Heilgarten der Alpen: Irschens Schaugarten mit Bergpanoramablick
Zeit der Ernte in Rosmaries Bergkräutergarten
Kräuterhaus "Pfarrstadel": Ort der Düfte und Aromen
Das Meran .. von Karnten Irschen im Oberen Drautal – eine Reise ins sonnige Dorf der Düfte und Farben, in dem Tee-, Heil- und Gewürzkräuter die Hauptrollen spielen. CHRISTA GRÜNBERG TEXT Miguel Dieterich, Franz Gerdl, Christa Grünberg, beigestellt FOTOS
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ewisse Kräuter mögen keine Nachbarn. Zum Beispiel die Goldmelisse, die steht gern allein. Oder bitterer Wermut neben lieblich-süßer Zitronenmelisse, das geht gar nicht.“ Rosemarie Kranabetter, Herrin über fast 3.000 Kräuter, fachsimpelt auf hohem Niveau. „Aber ich zeig euch jetzt ein Platzerl, wo auf einem Quadratmeter acht verschiedene Kräuter dicht nebeneinander gedeihen.“ Stolz weist die Bergbäuerin auf eine kleine Pflanzengruppe: „ Herzstärkendes Herzgespann, Stiefmütterchen, die Königin der Haut, gelbes Labkraut und Kornblume für die Leber, Odermennig für die Stimme, die magen- und darmunterstützende Kamille, das beruhigende Johanniskraut und schließlich Stockrose für die Lunge.“ „Mein Gott, was es da alles zu wissen gibt! Ich habe im Garten auch viele Kräuter, aber eher weil ich ihre Blüten so mag. Ich weiß aber fast nichts über ihre Wirkstoffe.“ Begeistert spricht die deutsche Touristin aus, was viele Gäste nach Irschen zieht. Später wird sie Rosmarie ins Haus folgen, um in die Zubereitung des Bergkräutertees oder des Kräutersalzes mit Mariendistelsamen hinein zu schnuppern. Der 1.000 Quadratmeter große Schau- und Nutzgarten, hoch über dem Kräuterdorf, mit seiner Vielfalt an Kräutern für Tees, Salze und als Heilmittel ist eine der wichtigsten Erlebnisstationen von Irschen.
Den Kräutern verschrieben Nach langen Wintern erwacht das kleine Dorf auf der klimatisch begünstigten Sonnenterrasse oberhalb des oberen Drautals zwischen Dellach und Oberdrauburg erst im
Mai so richtig aus dem Winterschlaf. Die meisten Kräuter sind jetzt zwar noch grün hinter den Ohren, dafür stehen Stiefmütterchen, Vergissmeinnicht und Margeriten auf den Bergwiesen schon in voller Blüte. Die Ausläufer der steilen Südhänge der Kreuzeckgruppe, Trockenwiesen, nur zweimal im Jahr von Hand gemäht und kaum gedüngt, all das bietet ideale Voraussetzungen für Wiesenblumen und -kräuter aller Art. „Diese intakte Natur- und Kulturlandschaft war einer der Gründe, warum wir das Kräuterdorf ins Leben gerufen haben.“ Vor allem aber wollte Eckart Mandler, heimischer kreativer Geist, damit altes Kräuterwissen bewahren. Der traditionelle Bauerngarten hatte im „Meran von Kärnten“, wie es die Einheimischen einst liebevoll nannten, von jeher eine große Rolle gespielt: Volksarzneipflanzen ersetzten früher oft den Arzt bei Mensch und Tier, Gartenkräuter durften in der bäuerlichen Küche nicht fehlen. „Bis 1993 waren wir nur ein sogenanntes Erholungsdorf ohne Golfplatz, See oder Skilift. Dann haben wir uns umgetauft und die Schilder ausgetauscht“, lacht Eckart, wissend, dass diese Entscheidung goldrichtig war. „Doch nicht nur die privaten Kräutergärten, sondern alles zwischen Drautal und den Arnika-bedeckten Almen sollte zum Kräuterdorf dazugehören.“ Bis heute ist die Gemeinde, die sich voll den Kräutern verschrieben hat, einzigartig in Österreich. Nicht das Auto gilt hier als Statussymbol, sondern der Kräutergarten. Obendrein nutzen die Irschner fast jeden Quadratmeter Gemeindegrund „kräuterisch“, von den Feldern rund um die Pfarre über Annemaries Küchenkräutergarten inklusive -Spirale bis hin zum Saftgart‘l des Kindergartens mit Zitronen- und Goldmelissen-Lavendel-Pfefferminze-Beeten und den vier von den VolksschülerInnen gepflegten
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Der Bauerngarten beim Kräuter-Biobauernhof Köstl
„Wildkräuter sind intensiver“
Kräuter findet man auch in jeder (Groß-)Stadt. Drei Fragen an die Wiener Kräuterpädagogin Susanne Prochaska.
Welche Kräuter wachsen hier, am Bisamberg bei Wien?
Beispielsweise wilder Hopfen. Im Mai kann man die jungen Sprossen wie Spargel verwenden: als Beilage in Butter dünsten oder in einen Salat geben. Oder Holunder, da verwendet man die Blüten für Holunderblütensirup und die Beeren für Marmelade. Holunderblütensaft lebt vom Blütenstaub, daher sollte man ihn nicht waschen und nicht nach einem Regen pflücken. Findet man auf Stadtwiesen auch die vier Säulen der Gesundheit?
Ja, mit Brennnessel, Schafgarbe, Löwenzahn und Spitzwegerich hat man quasi das wichtigste einer Hausapotheke beisammen. Brennnesselblätter regen den Körperstoffwechsels an, Schafgarbe wird bei Verdauungsbeschwerden oder Frauenleiden eingesetzt. Blätter und Wurzel des Löwenzahns helfen bei Störungen des Gallenflusses, Harnwegsinfekten oder Blähungen bzw. Völlegefühl. Der Spitzwegerich ist gut gegen Husten, mit ihm kann man auch kleine Wunden oder Insektenstiche behandeln. Geben Sie Wild- oder gezüchteten Gartenkräutern den Vorzug?
Ich gebe ihn der Urform, den Wildkräutern. Sie sind Überlebenskünstler und von den Inhaltsstoffen her intensiver.
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Funda-Garten mit Kräuterspirale und über 100 Kräutern
Kräuterterrassen. „Damit schon die Kinder lernen, wie man mit Kräutern umgeht und köstliche Sirupe daraus kocht", erzählt Eckart stolz.
Nichts ohne Kräuter Der Sommer ist Blütezeit für Lavendel, Salbei und Thymian. Zusammen mit Geranien und Rosen blühen sie im Irschner Duftpark in satten Blau-, Violett-, Gelb- und Rottönen um die Wette – und verbreiten Wohlgerüche. Damit nicht nur das Auge was davon hat, sondern auch die Nase. Frisch duften viele Kräuter aber nur, wenn man ihre Blätter zwischen den Fingern zerreibt. Nun ist auch die Zeit der Ernte und Verarbeitung angebrochen. Bevor die meisten Kräuter zum Genuss freigegeben werden, lautet die Devise allerdings noch „Trocken werden“. Von Juli bis Oktober riecht es wunderbar aromatisch in allen Räumen der Irschner Produktionsstätten, wo Blätter und Blüten fein säuberlich auf Holzstellagen locker auf ihren „Rascheltrocken“-Status warten. Endlich kommt auch der Gaumen an die Reihe. Im zum Präsentier- und Verkaufsladen umgebauten KräuterHaus „Pfarrstadel“, beim Biobauernhof Köstl in Simmerlach oder bei Rosmarie kann man sich mit Teemischungen, Salzen, Ölen und Sirupen eindecken. Dazu stehen Badekosmetik, Kissen und kunstvolle Keramik – mit Kräutermotiven – zum Verkauf. „Es gibt bei uns eben nichts ohne Kräuter“, schmunzelt Eckart und meint damit auch Hochprozentiges von Walter Heregger. Doch für seine Schnäpse braucht der urige Wirt nicht nur Kräuter, sondern auch Wurzeln, z.B. von Blut- oder Meisterwurz. Die Suche danach beginnt im Spätherbst.
„Wenn die Blüten der Kräuter verwelkt und ihre Blätter abgefallen sind, befindet sich die ganze Kraft in den Wurzeln“, gibt Walter zu verstehen und erzählt von Ganztagsausflügen in die Gailtaler Alpen, die so viel Enzian beheimaten, das einem wie ihm das Schnapsansatz-Herz lacht.
Ein Dorf für fast alle Jahreszeiten Bis auf die winterliche Ruhephase zeigt Irschen von Frühling bis Herbst, was die Gärten, Wiesen und Almen an kultivierten und wilden Kräutern hergeben. Auf geführten Spaziergängen in und ums Dorf werden ihre Geheimnisse gelüftet, Kräuterfrauen tauschen Erfahrungen über Wirkungsweisen aus und geben ihr Wissen weiter. Wer bei einem der drei Dorfwirte urlaubt, ist hautnah am Geschehen dabei. Der hübsche Fundahof, oberhalb des dörflichen Kerns, bietet dagegen etwas Abgeschiedenheit und trotzdem geballtes Kräuterwissen – in Gestalt von Annette Wallner, Gastgeberin, Naturheiltherapeutin und Räuchermeisterin. Beschaulich geht es auch im einzigen Hotel, dem idyllisch gelegenen Landhof Irschen, zu, auf dessen Speisekarte Kräuter ebenfalls nicht zu kurz kommen. Die Einsamkeit der Berge lässt sich in den gemütlichen Almhütten auf der nahen Leppner Alm erahnen, wo Wildkräuter gleich rund ums Haus auf den Sammler warten. Fazit: Ambitionierte Gesundheitsfanatiker, lärmgeplagte Großstädter oder naturliebende Wanderer kommen in Irschen auf ihre Kosten und an Kräutern nicht vorbei – wie es sich für ein Kräuterdorf gehört. ■
INFO: Kräuterdorf Irschen Kräuter-Events 2017
Landhof Irschen: Idyllisch am Ortsrand gelegen
Köstliche Jause am Brett, kredenzt bei Rosmarie
16. bis 17. Juni. Die Heilkraft des Waldes. Erkennen von Baumteilen, deren Wirkstoffen und ihre Verwendung, Verkostung von Baumdelikatessen, mit Andrea Huber, dipl. Aromapraktikerin, Kräuterfachfrau und Grüne Kosmetik – Pädagogin, Kosten: 160,- Euro 24. Juni. Johanniskräuter Seelenschmeichler und Wohlgefühl. Tagesseminar. Alles rund ums bekannte Kraut mit Andrea Huber, 65,Euro
Landhofs kleine, feine "Kräuterbadestube" Das Natur- und Kräuterdorf liegt im Oberen Drautal am Südhang der Kreuzeckgruppe, einem Ausläufer der Hohen Tauern. 2.000 Einwohner in 15 Ortschaften. Der Ort ist für Kräutergärten bekannt, gilt auch als guter Ausgangspunkt für Wanderungen und Bergtouren. Im Dorf zeigt die Pfarrkirche St. Dionysius wertvolle Deckenfresken, vom hübschen Barockkirchlein St. Johann in Stresweg genießt man einen schönen Ausblick.
Anreise Auto von Wien: Über A2/Südautobahn (Richtung Villach), Ausfahrt Knoten Spittal/Millstätter See, B-100 Richtung Lienz von Deutschland: Über München – Salzburg – A10/Tauernautobahn, Ausfahrt Knoten Spittal/Millstätter See, B-100 Richtung Lienz Zug: Bahnhaltestelle Irschen, nächster IC-Bahnhof in Oberdrauburg (4 km), www.oebb.at
Wohnen & Essen Landhof Irschen. Kleines, feines 4-Sternehotel etwas abseits des Dorftrubels, mit Panoramaschwimmteich, hervorragende à la-carte-Küche, Wellness, bester Ausgangspunkt für Wanderungen, ab 80,- E p.P./DZ/HP. 9773 Irschen, Stesweg 8, (+43 47 10) 20 048, www.landhof-irschen.at Gasthof Striemitzer. Kleiner familiärer Gasthof mitten im Dorf, gemütliche Zimmer, Hausmannskost, Sauna, ab 44,- E p.P./DZ/HP.
Fundahof: Naturparadies zum Wohnen und Lernen
Irschen 46, (0 47 10) 23 78, www.gasthof-striemitzer.at Gasthof Dorfwirt. Beliebter Treffpunkt für Jung und Alt im Dorfzentrum, Komfortzimmer, bodenständige Küche, Sonnenterrasse, ab 30,- E p.P./DZ/ÜF. Irschen 15, (0 47 10) 26 51
Wohnen & frühstücken Biobauernhof Köstl. Urlaub am Bauernhof, großer Garten, Streicheltiere, ab 22,- E p.P./DZ/ÜF. Simmerlach 27, (+43 47 10) 29 944, www.biobauernhof-köstl.at Gästehaus Heregger. Nahe Ortszentrum, gemütlich, einfache Zimmer, Kräuterschnaps-Köstlichkeiten Verkostungen, geführte Wanderungen mit dem Hausherrn. ab 28,- E p.P./DZ/ÜF. 9773 Irschen, Rittersdorf 52, (0 47 10) 23 97, www.gasthof-heregger.at
Nur Wohnen Fundahof. Urgemütliches Bauernhaus oberhalb des Dorfzentrums, Gastgeberin Annette Wallner ist Kräuter- und Räucherexpertin, zwei schöne Ferienwohnungen, ab 49,- E pro Tag/ ab 90,- E pro Tag, Pölland 12, (0 47 10) 27 00, www.fundahof.at Almhütte Eder. Auf Leppner Alm, Anreise mit PKW, 6-7 Betten, Wohnküche, 3 Doppelzimmer, 1 Einzelzimmer, Heizung in Dusche und WC, Solarbeleuchtung, ab 40,- € pro Tag für zwei (jeder weitere Erwachsene 10,- €, Kind 5,- €), Irschen 48, (0 660) 46 10 113, www.eder.or.at
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Essen Gasthof Gröfelhofer Wirt. Familiärer Gasthof mit gutbürgerlicher Küche und Produkten aus der eigenen Landwirtschaft, nahe Drauradweg, schöne Terrasse, Irschen, Gröfelhof 1, (+43 47 10) 22 47 Café Selina. Mischung aus Wiener Kaffeehausambiente und englisch-irischem Pub, im Dorfzentrum, Pizza, Imbisse, Eisspezialitäten, Irschen 27, (0 47 10) 29 930 Almgasthof Bergheimat. Uriger Almgasthof auf der Leppner Alm, zünftige Hausmannskost, erreichbar über Leppner Almstraße bis zum Parkplatz, Leppner Alm 54, (0 680) 24 22 293 Sensationelle Brettljause auf Vorbestellung bei Kräuterbäuerin Rosmarie Kranabetter, Griebitsch 2, (0 47 10) 31 69, mobil: (0 676) 41 07 692, rosmaries.kraeutergarten@aon.at
Einkaufen Von Mai bis Oktober kauft man Tees, Salze, Sirupe, Öle, Kräuterschnäpse, Duftkissen, Naturkosmetika und Keramik und vieles mehr im Kräuter
1. bis 2. Juli. 18. Irschner Kräuterfestival. Motto: Speisekammer Natur – Vielfalt statt Einfalt: „Vor dem Verschwinden bewahren – wie alte Pflanzensorten zu gesunder Ernährung beitragen“. Vielfältiges Angebot an Kräuterprodukten, Kunsthandwerk, geführte Kräuterspaziergänge, Vorträge, Brauchtumsabend, Schaukochen u.v.m. 2. September. Sommerkräuter - Gesundheit und Stärkung. Tagesseminar. Wissenswertes über Heilkräuter mit Kräuterpädagogin Hildegard Kranabetter, 65,- Euro 8. bis 9. September. Wesen und Heilkraft der Wildkräuter. Alles über die Kräutlein am Wegesrand in Praxis und Theorie mit Kräuterfachfrau Andrea Huber, 160,- Euro inkl. Material 23. September. Räucherund Kräuterreise durch den Jahreskreis. Tagesseminar mit Monika Rosenstätter, Kräuterhexe von Wiesenberg, 95,- Euro
Tourismusinfo, Web Tourismusbüro Irschen Urlaubsregion Oberdrautal und Sitz des Kräuterdorf Marketingvereins Irschen. 9773 Irschen 41, (+43 47 10) 23 772, www.irschen.com sowie www.kraeuterdorf.at
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Buchtipps Wickel, Salben und Tinkturen. Das Kräuterwissen der Bauerndoktoren in den Alpen. Raetia Verlag. Autor: Arnold Achmüller. 24,90 E Das Kräuterwissen für Leib & Seele. Geheimrezepturen aus der Schatzkiste der Natur. BLV Buchverlag. Autoren: Rosmarie Kranabetter und Christine Weidenweber. 12,99 E Die Heilkraft der Bäume. Rezepte & Rituale für Geist und Körper. BLV. Autor: Andrea Huber. 20,60 E
Kapelle St. Johann, wo einst die Burg "Ursen" stand haus „Pfarrstadel“. Im Winter ist dafür die Kräuterwerkstatt im Gemeindeamt da. Rosmarie Kranabetter verkauft ihre eigenen Tee- und Salzkreationen ab Hof.
Outdoor Abseits der Kräuter gibt es im Outdoorpark Oberdrautal ein großes Angebot an Spaß und Sport: Klettern in der Pirkner Klamm oder im Hochseilgarten Greifenburg, Bogenschießen am Bogenparcours in Radlach/Steinfeld, Kanu- und Raftingtouren auf der Drau oder eine Radtour durch die Drautaler Bergdörfer. Drei nahe Badeseen – der Freizeit-see Greifenburg (ca. 15 km),
Mit Walter Heregger auf Wanderschaft
der Tristacher See (ca. 20 km) und der Weißensee (ca. 26 km) – locken an heißen Tagen mit kühlem Nass.
Ausflugs- und Wanderziele In der Umgebung warten einige der schönsten Kärntner Seen, wie z.B. Millstätter See (ca. 52 km), der Nationalpark Hohe Tauern (ca. 60 km), die Raggaschlucht (ca. 60 km) oder das Lesachtal (ca. 45 km nach Maria Luggau) auf den Besuch. Zum Flanieren und Besichtigen laden die historischen Städte Lienz (ca. 25 km) oder Spittal an der Drau (ca. 50 km) ein. Ein ausgedehntes Wegenetz rund
ums Dorf macht Lust aufs Wandern. Für Spaziergänger eignen sich z.B. Rundwanderungen im und ums Kräuterdorf oder zu vier bergbäuerlichen Streusiedlungen am Sonnenplateau. Letztere Tour kann mit einer köstlichen Bauernjause auf Rosmaries Bergbauernhof aufwarten. Ausgangspunkt für viele Wanderungen ist die Leppner Alm (1.700 m). Von dort aus können Bergwanderer und Gipfelstürmer z.B. zur Mokarspitze (2.305 m) oder zum Gipfel des Scharnik (Irschner Hausberg, 2.657 m) aufsteigen.
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Geheimnis der Wurzel- und Kräuterschnäpse. Lehrstunde über Sammeln und Trocknen von Wurzeln und Kräutern, mit Kräuterschnapswirt Walter Heregger, 5,- E. Kräuterdorf Schnuppertour. 2-stündiger Rundgang vom KräuterHaus "Pfarrstadel" zu Annemaries Gartl, zum Volksschulgarten, zum Kräuterkraftkreis und weiter zum Heilgarten, mit Besichtigung der Rezeptstationen mit heil- und kochkundlichen Tipps, 7,- Euro. Alle Workshops unter info@kraeuterdorf.at oder (0 47 10) 23 772 buchbar
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INFO KRÄUTER Geschichte und Bedeutung Heilen mit Pflanzen wird erstmals auf 6.000 Jahre alten Keilschrifttafeln am Persischen Golf erwähnt, 3000 v. Chr entstand in China das erste Kräuterbuch. Das Wissen über die Kraft der Kräuter pflegten aber vor allem die mittelalterlichen Klöster Europas. Bedeutend: Der deutsche Arzt Paracelsus und Pfarrer Kneipp. Heute hat sich Kräuterwissen zu einem anerkannten Wissenschaftszweig gemausert, der Phytotherapie. Viele Heilpraktiker setzen sie erfolgreich in der Alternativmedizin ein, wie z.B. in der Frauenheilkunde als sanfte Alter
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Früher wurde aufgrund von besonderen Pflanzenmerkmalen auf eine bestimmte Heilwirkung geschlossen. Die Signaturenlehre besagte, dass die leberartige Form der Blätter des Leberblümchens bei Leberleiden helfen soll. Einer empirischen Überprüfung haben viele dieser Heilwirkungen nicht standgehalten. Überhaupt ist Vorsicht geboten: Zwar heißt es: Gegen (fast) jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen. Überdosierung und schädliche Nebenwirkungen sowie die teils komplexe Handhabung machen die Anwendung von Heilkräutern schwierig, vor allem für Laien. Heilkräuter können in mehrere Gruppen nach Inhaltsstoffen und Wirkungsprofilen eingestuft werden: Gerbstoffe: wirken zusammenziehend, entzündungswidrig, enthalten in z.B. Wurzel der Blutwurz Saponine (können giftig sein): schleimlösend, z.B. in Efeu, Schlüsselblume Ätherische Öle: wirken antibakteriell, reizend und schleimlösend im Bereich der Atemwege, appetitanregend und krampflösend. Enthalten in z.B. echter Pfefferminze, Schafgarbe, Melisse, Salbei, Oregano, Lavendel, Fenchel, Wermut, Kümmel,
Kamille, Anis Bitterstoffe (können giftig sein): appetitanregend, verdauungsfördernd, enthalten in z.B. Echtem Tausendgüldenkraut, gelbem Enzian, Schafgarbe, Hopfen. Schleimstoffe: lindernd bei gereizten Schleimhäuten des Magen-Darms und der Atemwege, enthalten in z.B. Huflattich, wilde Malve, Eibisch, Beinwell, Isländisch Moos Alkaloide (meist giftig): eines der giftigsten Alkaloide ist das Akonitin, enthalten in blauem Eisenhut. (Achtung! Zwei Gramm der Wurzeln können tödlich sein). Glykoside: dazu gehören u.a. Flavonoide, wirken entzündungshemmend, antioxidativ, durchblutungsfördernd und krampflösend, enthalten z.B. in Johanniskraut, Ringelblume, Eberraute oder Liebstöckel.
Vorkommen Es gibt so gut wie keinen Standort, an dem nicht irgendein Kraut gedeihen kann. Ätherische Öle und Schleimstoffe entwickeln sich in der Regel an trockenen Standorten am besten. Alkaloidhaltige Pflanzen, die zahlenmäßig größte und formenreichste Gruppe, fühlen sich meist in feuchter Umgebung wohler.
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Getrocknete Kräuter-Blätter und -Blüten für Rosmaries Teemischungen Kräuter werden (außer im Winter) das ganze Jahr über geerntet, am besten in den späten Vormittagsstunden eines sonnigen Tages, da ist der Wirkstoffgehalt hoch. Im Juli und August besitzen die meisten Kräuter einen besonders hohen Gehalt an Inhaltsstoffen und ein wunderbares Aroma. Im Frühsommer werden Blätter, Blüten und Stängel geerntet, Wurzeln werden entweder im Herbst oder im Frühjahr ausgegraben. Tipps: Während man bei Bohnenkraut oder Borretsch während des Sommers immer wieder Blüten und Blätter abzupft, werden bei Kerbel nur die jungen Blätter verwendet. Wenn die Blüte erscheint, ist die Kerbelernte vorbei. Die Schafgarbe erntet man in voller Blüte zwischen Juni und September in der Mittagshitze. Dann ist der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten. Zur Haltbarmachung und Verarbeitung vieler Kräuter eignet sich am besten die Trocknung. Für den Hausgebrauch bindet man langstielige Kräuter zu kleinen Sträußchen locker zusammen und hängt sie verkehrt herum an einem trockenen, luftigen Ort auf. Ansonsten gelingt Trocknen auch in Holzkisten, Kartons oder – profimäßig – auf Kräuterdarren, wo das Trockengut nebeneinander aufgelegt wird, damit nichts schimmelt. Entscheidend für ein gutes Trockenresultat sind Temperatur – sollte zwischen 30 und 35 Grad liegen – und Zeit.
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Krise, Krieg und Käse Der Karnische Hauptkamm hat als Schauplatz des 1. Weltkrieges viel Grauen, Leid und Schmerz gesehen. Heute kann man auf dem Höhenweg großartige Wandererlebnisse genießen. TEXT & FOTOS Ulrike Eriksen & Eduard GoSSner
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karnischer höhenweg
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Im Anstieg auf die Große Kinigat
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Mystisch: Seekopf am Wolayersee
er Kegel der Stirnlampe huscht über Latschen und Alpendost. Es ist noch stockdunkel, dennoch geht es gut voran. Das Licht an der Porzehütte wird kleiner, bleibt zurück. Um 5 Uhr ist außer uns niemand unterwegs. Eine ungünstige Wetterprognose mit möglichem Gewitter am Nachmittag hatte uns zum frühen Aufbruch bewogen. Immerhin sind es acht bis neun Stunden reine Gehzeit bis zum Tagesziel, dem Hochweißsteinhaus. Und oben am Kamm möchte man lieber nicht in ein Gewitter kommen. Als Belohnung für die arg verkürzte Nachtruhe gibt es einen farbenprächtigen Sonnenaufgang. Kaum ist der Kammrücken erreicht, beginnt es zu dämmern. Auf 2.100 m öffnet sich der Blick nach Südosten. Die Luft ist kalt und klar. Das Morgenlicht zaubert warmes, rosa-oranges Alpenglühen auf zerfurchte Felspfeiler. Im Hintergrund bekommen auch schon einige Gipfel der Sextener Dolomiten etwas von dem Farbfeuer ab. Der Himmel vervollkommnet mit Gelb- und Blautönen das Spektakel. Ausblicke wie dieser auf ein Gipfelmeer, das sich endlos auszudehnen scheint, machen den Zauber des Karnischen Höhenweges (KHW) aus. Sei es bei glühender Morgen- oder Abendsonne oder auch mittags, wenn die Gipfelstafetten in der Ferne allmählich verblauen. Und dann sind da noch die imposanten Felsgiganten, an deren mächtigen Wänden der KHW ganz nah vorbeiführt. Unterhalb der Großen Kinigat oder der Hohen Warte und der Kellerwand fühlt man sich sehr, sehr klein. Bergseen, glasklar und eiskalt, runden die perfekte Landschaft ab. Wenn am Wolayersee morgendliche Wolkenfetzen die steil aufragenden Berge umwehen und dazwischen nur für Momente verirrte Sonnenstrahlen über die Hänge eilen, gibt es wohl niemanden, der nicht staunend innehält. Der KHW führt über die gesamte Länge des Karnischen Hauptkammes vom osttirolerischen Sillian im Pustertal bis nach Arnoldstein bei Villach immer entlang der italienischen Grenze. Die alpine, rund 150 km lange
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Im Abendlicht: Monte Elmo mit alter Berghütte
Fernwanderroute verläuft über weite Strecken in Höhen über 2.000 m. Der Kamm beginnt im Westen bei Sillian mit dem Monte Elmo (2.433 m). Im weiteren Verlauf passiert der Höhenweg mit Pfannspitze (2.678 m), Großer Kinigat (2.689 m), Monte Prealba (2.694 m) und Hoher Warte (2.780 m) die höchsten Gipfel der Karnischen Alpen. Weiter nach Osten verliert der Kamm an Höhe und wird vom Plöckenpass und vom Nassfeldpass gequert. Am östlichen Ende bleibt die Kammlage unter 2.000 m Seehöhe.
FINDIGER HÜTTENWIRT Dunkel und drohend ragen die mächtigen Felswände empor. Der bei Sonnenschein so bleiche Kalk der Weißsteinspitze wirkt unter Gewitterwolken eher düster. Am Fuße der Steilabstürze schlängelt sich der Passweg empor, den Josef Guggenberger vor 50 Jahren so oft hinaufstieg – nicht etwa zum Vergnügen, sondern aus Not. Der Wirt des Hochweißsteinhauses schleppte Rucksäcke voll Schokolade und Zigaretten den Berg hinauf – ein spezieller Lieferservice. "Er konnte mit den italienischen Soldaten, die am Hochalpljoch stationiert waren, gut umgehen", erinnert sich Tochter Ingeborg, "und so hat er ihnen Schokolade und Zigaretten verkauft.“ Die Südtirolkrise zwischen 1965 und 1970 bescherte Josef Guggenberger arge Schwierigkeiten. Nachdem die Italiener die Bergübergänge blockiert hatten, blieben die Gäste seiner Hütte fern. Die Staatskrise wurde schnell zur persönlichen Krise. Der findige Hüttenwirt versuchte, mit kleinem Handel zu überleben. "Für meinen Vater war das schwer", erinnert sich Ingeborg, die als Mädchen die geschäftlichen Bergtouren begleitete. Dank der Schokolade und der Zigaretten reichte es aber doch irgendwie. Heute ist Ingeborg Chefin im Hochweißsteinhaus, das die Königsetappe am Höhenweg markiert. Mit dem Fernglas in der Hand steht sie auf der Terrasse der gemütlichen Berghütte. Ein erstes Donnergrollen hallt von den Felswänden wider. Ingeborg späht durch das Fernglas.
Urgemütliches Hochweißsteinhaus
Eine Familie mit vier kleinen Kindern war vor einiger Zeit aufgebrochen, eher schlecht ausgerüstet, bei drohender Gewitterlage. "Ich verstehe nicht, dass die Leute nicht umkehren", wundert sich Ingeborg. Der KHW ist nichts für Bergnovizen. Hüttenwirte entlang der Route berichten dennoch immer wieder von schlecht ausgerüsteten und schlecht vorbereiteten Wanderanfängern. "Diese Wanderroute ist nichts für jedermann", meint auch Toni Taurer von der Zollnerseehütte. Die Tagesetappen sind lang. Normalwanderer benötigen teilweise 9 bis 10 Stunden. Dazu kommen ausgesetzte Stellen und seilgesicherte Kletterpassagen. Wenn Toni von zwei Frauen berichtet, die früh um 6 Uhr von der Hütte aufbrechen und nach 12 Stunden völlig erschöpft wieder vor der Tür stehen, weil sie im Kreis gelaufen sind, klingt das anekdotenhaft. Aber schnell kann sich so eine echte Notsituation entwickeln. Vier Kreuze stehen auf dem gut gepflegten Kriegerfriedhof am Hochgränten Joch. Andere Spuren der Katastrophe verschwinden: Verfallene Stellungen sind bei einer Wanderung über den KHW allenthalben zu sehen. Zusammen mit Mahnmalen und Gräbern erinnern sie an den Krieg.Tausende Soldaten starben im 1. Weltkrieg in den Alpen. Nicht nur durch Waffengewalt, sondern auch durch Lawinen, Hunger und Krankheit. Bis 1918 dauerte das Sterben auf den Bergen, und in dieser Zeit legten die Soldaten am Karnischen Hauptkamm eine Vielzahl von Wegen an. Wege, die in Friedenszeiten anders genutzt werden konnten. Kurz nach dem Krieg, in den 1920er-Jahren, keimte die Idee zum Karnischen Höhenweg. "In den 1970ern wurde sie wieder aufgegriffen", erzählt Ingeborg Guggenberger, für deren Hochweißsteinhaus der Höhenweg eine größere Bedeutung hat als für manch andere Hütte: "Es ging dann schnell los. Seit dem Jahr 2000 kommen immer mehr Wanderer, aktuell rund 2.500 Fernwanderer pro Jahr.“ Sie finden von Jahr zu Jahr eine bessere Hütteninfrastruktur vor, mit schmackhafter Küche und besonderen Spezialitäten. So wie auf der Egger Alm, einem der
Kriegerfriedhof am Hochgränten Joch
bezaubernden Almdörfer, die KHW-Wanderer auf der Osthälfte der Route erreichen.
KÄFERCHENS WÜRZIGER KÄSE "Das Käferchen ist heute super", lobt Elisabeth Buchacher. 8,8 Liter Milch laufen aus dem Euter der Fleckviehdame in die Melkanlage. "Für die Jahreszeit ist das in Ordnung." Anfang September ist die Milchleistung geringer als im Juli, weil das Almgras nicht mehr so wächst. Im Sommer verarbeitet Elisabeth täglich bis zu 800 Liter Milch in ihrer Käserei auf der Egger Alm. Anfang September sind es nur noch 400 Liter, genug für drei bis vier Laib des beliebten Gailtaler Almkäses. Aber nicht nur die Milchmenge verändert sich im Lauf des Almsommers, auch der Geschmack der Milch und des Käses, je nachdem, was auf der Alm wächst. "Ende Juni kann man auf den Wiesen den Thymian riechen. Alle Kräuter wie Frauenmantel und Johanniskraut wachsen so richtig. Die Milch ist gelber und der Käse würziger", erklärt Elisabeth. "Der Septemberkäse wird aber genauso, wenn er etwas länger lagert." Acht Wochen reift der Almkäse im Käselager. In dieser Zeit muss er oft gewendet und mindestens zweimal gewaschen werden. Auf der Egger Alm gibt es immer viel zu tun. Der Tag beginnt um halb 5 Uhr mit dem Zusammentreiben der 35 Milchkühe. Im Melkstand werden sie gemolken. Nora und Karina, die beiden Melkerinnen, sind damit eineinhalb Stunden beschäftigt, jeweils morgens und noch einmal abends. Am Vormittag wird gekast – Gailtaler Almkäse, Camembert und andere Käsesorten. Elisabeth und ihr Küchenteam zaubern daraus für Gäste im Egger Alm Gasthaus tolle Gerichte. Wer will, kann sich die Käsespezialitäten auch in den Rucksack packen – ein Stück Almsommer zum Mitnehmen, um es sich später zuhause auf der Zunge zergehen zu lassen und dabei an eine besondere Wanderung zurückzudenken. Denn selbst wenn am Berg Süßes noch so gut schmeckt: Ein Friedenskäse ist letztlich doch besser als eine Krisenschokolade. ■
Buchtipps
Karnischer Höhenweg - von Sillian nach Thörl-Maglern Evamaria Wecker , Rother Wanderführer, 176 Seiten, 15,40 E
Der wahre Held ist die Natur – Geopark Karnische Region Hans Peter Schönlaub, Geologische Bundesanstalt, 271 Seiten, 29 E
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INFO: Karnischer Höhenweg DefereggerAlpen Sillian
Lienz
Kreuzeckgruppe
Lienzer Dolomiten
Webtipps Spittal an der Drau
Maria Luggau Kötschach
Sexten
Hermagor Egger Alm Sappada Pontebba
Villach Thörl-Maglern Tarvisio
ITALIEN Tolmezzo
SLOWENIEN
Der Karnische Höhenweg (KHW 403) verdankt seine Entstehung der österreichisch-italienischen Frontlinie im 1. Weltkrieg. Sie verlief entlang des Karnischen Hauptkamms, an dem viele Kriegssteige angelegt wurden. Wieder instandgesetzt können sie heute von Wanderern genutzt werden und sind auch als »Via della Pace« (Friedensweg) bekannt. Zumeist verläuft der Höhenweg oben auf dem Kamm und bietet großartige Ausblicke, z.B. auf die Sextner Dolomiten und die Julischen Alpen. Gebirgsseen und Almwiesen wechseln sich mit schmalen Graten und Gipfeln ab. Der KHW lässt
www.karnischerhoehenweg.at www.nassfeld.at www.bergfex.at www.osttirol.com www.kaernten.at
sich in zwei Abschnitte teilen: Im westlichen Teil von Sillian bis Kötschach-Mauthen geht es meist durch hochalpines Gelände, während der östliche Teil von Kötschach nach Thörl-Maglern eher gemütliches Wandern über Almwiesen bietet.
Anforderungen und Schwierigkeitsgrad Ein alpiner Höhenweg setzt Schwindelfreiheit und Trittsicherheit voraus. Zudem sind sehr gute Kondition, Orientierungsvermögen und entsprechende Ausrüstung notwendig. Die westliche Hälfte des Höhenweges ist nur etwas für erfahrene
Alpenwanderer. Wer will, kann auch noch lohnende Gipfelbesteigungen einbauen, z.T. auf Klettersteigen. Dann sollte man aber mehr Zeit einplanen. Einkehrmöglichkeit gibt es tagsüber nur bei wenigen Etappen. Entsprechend müssen Essen und ausreichend Wasser mitgeführt werden. Östlich des Plöckenpasses ist die Berglandschaft sanfter und für weniger erfahrene Wanderer leichter zu bewältigen. Für „Normalwanderer“ sind am ehesten die Etappen 8, 9 und 10 zu empfehlen.
Ausrüstung Das Rucksackgewicht sollte nicht ausufern. Immer wieder sind "überladene" Wanderer überfordert. Auf der Valentinalm kann man Wäsche waschen. So kommt man mit ganz wenig Wäsche durch. Der richtige Bergstiefel ist das wichtigste Ausrüstungsstück bei einer Weitwanderung. Für den KHW empfiehlt sich ein technischer Bergstiefel, der auf Trittkontrolle hin optimiert ist, weil es über anspruchsvollere Steige und durch Felspassagen geht. Der Sohlenaufbau sollte nicht so dick sein, dafür aber steif und eine hohe Kan-
tenstabilität aufweisen. Genau so ist z. B. der XALP MTN GTX von Salomon ausgelegt. Er gewährleistet auch an Klettersteigen und bei Gipfelabstechern sicheren Tritt. Trekkingstöcke entlasten Gelenke und Muskeln. Wichtig sind zuverlässige Klemmverschlüsse, die eine rasche und sichere Längeneinstellung ermöglichen, wie beim Carbonlite XL von Leki. Das verwendete Karbonmaterial macht die Stöcke angenehm leicht.. Früher oder später bekommt sie jeder – Rücken- und Knieschmerzen. Vor allem Letzteres kann den Spaß an Bergtouren erheblich einschränken. Ein spezieller Ausrüstungstipp sind deshalb Kniebandagen wie die bei Sportlern beliebte Genumedi E+motion von Medi. Sie entlastet und stabilisiert. Vor allem bei den langen Abstiegen auf dem KHW hat sich die prophylaktische Wirkung der Bandagen sehr bewährt.
Planung der Tagesetappen Für den gesamten Höhenweg sind 8 bis 11 Tagesetappen zu veranschlagen. Bei der Etappenplanung
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Mächtige Kulisse: Sextener Dolomiten gibt es zahlreiche Variationsmöglichkeiten. Die allermeisten Weitwanderer gehen nur den westlichen Teil des KHW. Nur rund 15 Prozent machen die gesamte Tour. "Zunehmend kommen die Leute aber wieder und machen dann den Ostteil in einem anderen Jahr", so Helmut Ortner, Wirt der Wolayersee Hütte. Die Markierung der Route (rotes 403) im Westen bis zum Plöckenpass ist gut. Von dem Pass nach Osten gibt es einige Markierungslücken und Unklarheiten.
Von West nach Ost Wer im Westen startet, steigt in ca. 4 Stunden von Sillian zur Sillianer Hütte auf. Dank Bergbahn in Vierschach und Sexten lässt sich der Zustieg deutlich verkürzen (Berg-
Gratwanderung mit Weitblick station – Hütte in ca. 1,5 Stunden). Alternativ ist auch die Anfahrt bis zur Leckfeldalm (1.900 m) möglich, entweder mit eigenem Pkw oder Hüttentaxi. Von dort sind es nur 1,5 Stunden zur Sillianer Hütte.
1. Sillianer Hütte – Obstansersee Hütte: 8,6 km, 470 Höhenmeter Über Almsteige mit Ausblick auf die Sextener Dolomiten, teilweise Saumpfade im Fels mit steilen Anstiegen, mehrere Gipfelmöglichkeiten.
2. Obstansersee Hütte – Porze Hütte: 12 km, 810 Höhenmeter Über felsdurchsetzte Steige, Aufstieg zur Pfannspitze ganz oben
Vor allem auf gute Schuhe kommt es an
im Fels, aussichtsreiche Gratsteige, Querung von steilen Schutthängen unterhalb der Großen Kinigat (Besteigung als Abstecher möglich), gekieste Wege; Variante für Geübte mit Klettersteigausrüstung: schwieriger Klettersteig über Filmoorhöhe und Wildkaregg
3. Porze Hütte – Hochweißsteinhaus: 17,8 km, 1.170 Höhenmeter Von Porze Hütte ca. 450 m Aufstieg, dann zumeist Grat- und Saumpfade an steilen Wiesenhängen (Blick auf Lienzer Dolomiten, Croce del Longerin und Südtiroler Dolomiten), östl. des Winkltörls seilgesicherter Anstieg im Fels zur Steinkarspitze, beim Lungauer Sattel streckenweise ausgesetzt
Buchtipp Begehen, begreifen, bewahren ein historischer Wanderführer 1. Weltkrieg entlang des Karnischen Kamms zwischen Sexten und Plöckenpass mit Wanderkarte, Julia Walleczek und Peter Fritz, Freytag & Berndt, 9,90 E
Wandergenuss auf den Spuren des Alpe-Adria Trails
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Aus der Adlerperspektive: Obstansersee Hütte auf 2.304 m
4. Hochweißsteinhaus – Wolayerseehütte: 14,5 km, 790 Höhenmeter
5. Wolayerseehütte – Untere Valentinalm: 7,2 km, 500 Höhenmeter
6. Untere Valentinalm – Zollnerseehütte: 17,9 km, 1.430 Höhenmeter
Kurzer Aufstieg zum Ofener Joch, Abstieg über Almwiese und alte Fahrstraße, Waldsteig durch Lärchen- und Fichtenwald, Aufsteig zum Giramondo Pass über Almwiesen und Querung eines steilen Schutthanges, Abstieg auf Steigen über Alm, durch Wald und über Blockfeld ins Wolayer Tal, zum Schluss Aufstieg auf Schotterstraße zum Wolayersee
Kurzer Aufstieg zum Valentin Törl, von dort lohnenswerter Abstecher auf den Rauchkofel (2.460 m, tolle Aussicht auf Hohe Warte und Kellerwand), zurück zum Törl, dann langer Abstieg (900 Hm) über Almwiese und Blockschutt, zuletzt länger auf gekiester Almstraße
Waldweg, langer Aufstieg (900 Hm) über Wald- und Almsteige, Abstieg auf Almsteig und Saumpfad (ca. 500 Hm), Aufstieg auf Almfahrweg und Waldsteig
7. Zollnerseehütte – Alpenhotel Plattner: 23,6 km, 870 Höhenmeter
weise über Forststraße, später zwischen Latschen und entlang eines steilen Schutthangs
8. Alpenhotel Plattner – Egger Alm: 14,3 km, 300 Höhenmeter Auf-/Abstieg über Almsteige, dann über Alm- und Forststraße, zwischendurch über Waldsteig, längere Strecke über leichten Waldweg, zwischendurch steiler Dolomithang
Über Almsteige mehr oder minder auf gleicher Höhe dahin, teil-
Kaiserlich entspannen
„Zu Fuß kann man besser schaun“ meinte schon der Maler Paul Klee und dem stimmen wir hier im Best Western Premier Kaiserhof aus ganzem Herzen zu. Zur Ruhe kommen, sich treiben lassen, Eindrücke auf sich wirken lassen, langsam reisen… bei uns steht das bewusste Genießen vor dem hastigen Konsumieren an oberster Stelle. Das wird einem sehr leicht gemacht im Best Western Premier Kaiserhof in Kitzbühel. Die Kunst besteht darin, sich bewusst Zeit zu nehmen, sich umzuschauen und den Rhythmus der neuen Umgebung auf sich wirken zu lassen. Am Ufer des Schwarzsees zu sitzen und das Schattenspiel der Wolken auf der spiegelnden Seeoberfläche betrachten. Einen verbummelten Morgen in der romantischen Kitzbüheler Altstadt verbringen und dann wieder zurück in die gemütlichen vier Wände des Kaiserhofs. Das ist Urlaub in seiner reinsten Form. Gelebte Gastlichkeit 365Tage im Jahr
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Was für ein Panorama: Auf der 2.678 m hohen Pfannspitze
9. Egger Alm – Gasthaus Starhand: 12,6 km, 500 Höhenmeter Über Alm- und Forststraßen, Aufstieg über Wald- und Almsteige, genauso Abstieg
10. Gasthaus Starhand – Thörl-Maglern: 18,4 km, 840 Höhenmeter Über Waldsteige und Almwege von Alm zu Alm, zuletzt langer Abstieg
Geführte Wanderungen Verschiedene Veranstalter bieten geführte Wanderungen auf dem karnischen Höhenweg. Alpinschule Oberstdorf, Andreas Tauser, www.alpinschule-oberstdorf.de
Bergsteigerdörfer Lesachtal – Villgratental – Tiroler Gailtal – Mauthen Umrahmt von Lienzer Dolomiten und Gailtaler Alpen im Norden und dem Karnischen Kamm im Süden bieten vier „Bergsteiger-
dörfer“ vielfältige Tourenmöglichkeiten. Zu jedem Bergsteigerdorf gibt es eine umfangreiche Infobroschüre mit detaillierten TourenTipps für Wanderer, Kletterer, Biker und Wintersportler. Bestellmöglichkeit und Download unter www.bergsteigerdoerfer.de.
Essen & Trinken Lokale Spezialitäten bereichern das Wandererlebnis auf dem Karnischen Höhenweg. Die lokalen Produkte werden auch gerne von den Hüttenwirten verarbeitet. Etwa bei Markus und Johanna Lamprecht auf der Valentinalm,
Um aber nicht einen Rucksack voller Karten zu schleppen, ist digitales Kartenmaterial am Smartphone am besten, etwa von Kompass die digitale 3D-Karte von Kärnten (K4295, 29,95 E). Damit lässt sich die Wanderung im Detail planen (bis zum Maßstab 1:10.000) und auf das Handy oder PDA exportieren.
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Valentinalm: Köstliche Jause
Die Käserei auf der Egger Alm
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wo Leberwurst, Speck und Schinken aus dem Familienbetrieb kommen. Auf der Speisekarte steht Herzhaftes wie zuppa d'orzo (Ritschert) und salsiccia arrostita con crauti agrodolci. Der Gailtaler Almkäse g.U. (www.gailtaler-almkaese.at) wird auf 13 Almen hergestellt, etwa auf der Egger Alm bei Elisabeth Buchacher. Sie zaubert aus dem Käse schmackhafte Köstlichkeiten, etwa köstliche Gailtaler Käsesuppe. Ihre Käse-, Joghurtund Butterprodukte sind vielfach ausgezeichnet.
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Lager, Ende April bis Oktober Zollnersee Hütte (1.750 m): T +43 676-9602209, 30 Lager, Anfang Juni bis Anfang Oktober Alpenhotel Plattner (1.600 m): T +43 4285-8285, 40 Lager und 40 Betten, Anfang Juni bis Anfang Oktober Almgasthof Egger Alm (1.422 m): T +43 650-3910520, Lager und Betten, Mitte Mai bis Ende September Gasthof Starhand (1.450 m): T +43 4283 2004, Lager undBetten, Anfang Juni bis Mitte September
Geo-Park Karnische Alpen Der KHW führt durch eine abwechslungsreiche Landschaft mit reicher alpiner Tier- und Pflanzenwelt. Diese Vielfalt beruht auf der besonderen Geologie der Karnischen Alpen. In keiner anderen Alpenregion gibt es so viele Gesteine und Fossilien aus dem Erdaltertum. Mehr erfahren kann man darüber am KHW auf sechs Geotrails. Infos und Karten zu den Trails: www.geopark-karnische-alpen.at
Touristeninfo Tourismusinformation Lesachtal, 9653 Liesing/ Lesachtal, +43 4716-242-12, www.lesachtal.com Info & Servicecenter NassfeldPressegger See, Wulfeniaplatz 1, 9620 Hermagor, + 43 4285-8241, www.nassfeld.at Tourismusinformation Osttirol: Albin-Egger-Str. 17, 9900 Lienz, +43 50-212212, www.osttirol.com
Reiseschnappschüsse: Heinz Reitbauer in Mexiko, mit Familie auf der Messanegger Alm in Kärnten, mit Ehefrau Birgit in Prag
„Am liebsten auf die Alm“ Er hasst „komplizierte“ Hotelzimmer, fährt gern geräumige Autos und kocht im Urlaub in der Hütte auf der Hochrindl: Vierhaubenkoch Heinz „Steirereck“ Reitbauer im Reisefragen-Wordrap. PRIVAT, GrötschniG Media FoTOS
Venedig mit den Eltern, inklusive Grittipalast und Gondelfahrt. Ich war sehr beeindruckt.
Wie fotografieren Sie auf Reisen?
Der beste kulinarische Reiseführer?
Mit dem Handy, die Fotos werden nach der Reise sortiert. Ich habe einen eigenen Ordner für Märkte.
An welche Reise erinnern Sie sich am liebsten?
Woran erkennt man den Massentouristen?
Aktuelle Magazine, Empfehlungen von Freunden, die eigene Nase. Das Internet ist da nicht mein Maßstab.
Eine Jänner-Reise mit dem VW-Bus, zuerst ins Piemont ins Drei-Stern-Restaurant Al Sorriso, dann nachts bei Neuschnee über den San Bernadino-Pass. Ein Nervenkitzel, der etwas später mit einem Essen bei Drei-Sterne-Koch Marc Veyrat belohnt wurde.
. . . dass er in der Masse auftritt
Ihre erste Reise?
Welches Hotel möchten Sie gerne noch einmal besuchen?
Zur Person Heinz Reitbauer, 46, ist laut San-Pellegrino-Liste 2016 Österreichs bester Koch, die Nr. 9 im Weltranking der Top 50 Restaurants. Er leitet das Restaurant Steirereck in Wien (vier Hauben, zwei MichelinSterne) und hat das beliebte Landgasthaus „Steirereck am Pogusch“ konzipiert. Das Ehepaar Birgit und Heinz Reitbauer hat drei Kinder.
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Das „Browns“ in London. Es ist gelebte Tradition und auf seine Art perfekt, jedes Detail ist stimmig. Welches nie mehr?
Hotels, in denen man zuerst im Zimmer die Bedienungsanleitung lesen muss. Und solche, die im Prospekt geweckte Erwartungen nicht erfüllen. Der ideale Ort für einen Zweitwohnsitz?
Eine abgeschiedene Alm. Was taugt als Souvenir?
Kulinarisch authentische Sachen, Produkte wie Speck, Käse, Wurst. Ich hasse Plastikglumpert.
Was nervt an ihm?
. . . die Masse. Das beste kulinarische Reiseziel?
San Sebastian ist großartig, auch das Burgund. Als Nächstes will ich mir Slowenien anschauen. Welchen Nutzen ziehen Sie aus Reisen?
Neue Blickwinkel erkunden, in andere Welten eintauchen, das eigene Tun aus der Distanz betrachten. Draufkommen, dass es so viele schöne Dinge auf der Welt gibt. Das beste Reiseauto?
Eines mit viel Platz. Früher fuhren wir VW-Bus, jetzt haben wir einen Renault Espace. Was hören Sie im Auto am liebsten?
Wenn ich alleine fahre, Radio oder laute Bluesmusik. Mit der Familie gerne Hörbücher. Die ideale Reiselektüre?
Ich nehme nichts geplant mit – eventuell einen Reiseführer für kurze Infos.
Das wichtigste Reiseaccessoire?
Die Brille fürs nächtliche Autofahren. Ihr Lieblingsplatz im Alpe-AdriaRaum?
Die Messanegger Alm am Hochrindl in Kärnten, dort hat die Familie meiner Frau eine Hütte. Eine perfekte Alm ohne Handyempfang. Wir kochen am Holzherd und verbringen die Tage im Wald. Ein spannendes Lokal im AlpeAdria-Raum?
Die Hiša Franko von Ana Roš in Kobarid. Ihr italienischer Lieblingswein?
Der von Emidio Pepe in den Abruzzen. Welchen berühmten Menschen hätten Sie gerne als Reisebegleiter?
Den Drei-Sterne-Koch Michele Bras. Wenn es Zeitreisen gäbe – welche Zeit sollte es sein und welche Gegend?
Österreich im Jahr 2100. Wohin geht die nächste Reise?
Auf die Alm. New York und Australien stehen auf der Wunschliste.
Sommerurlaub mit südlichem Flair
Abseits des Alltagsstress erlebt man im Hotel Joainig in Pörtschach am Wörthersee eine menschliche, ehrliche und echte Sommerfrische. Marie und Christian Sager umsorgen ihre Gäste persönlich.
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enschlich, ehrlich, echt – unter diesem Motto verwöhnen Marie und Christian Sager, die das Hotel Joainig in Pörtschach am Wörthersee in vierter Generation im Familienbetrieb erfolgreich führen, ihre Gäste mit herzlicher Gastlichkeit. Gemeinsam mit ihrem Team erfüllen sie durch die persönliche Betreuung die Urlaubswünsche ihrer „Sommerfrischler“. Authentizität ist das Zauberwort das von den Gastgebern gelebt wird. Für jeden Urlauber wird der Aufenthalt zu einem persönlichen Genussprojekt. Ob Sommerurlaub, Badeurlaub, Aktivurlaub, Familienurlaub oder Wellnessurlaub – man erlebt in diesem sehr geschmackvoll eingerichteten Haus abseits des Alltagsstress eine menschlich, ehrliche und echte Sommerfrische. Baden, entspannen und wohlfühlen kann man im Vierstern-Haus, das über einen direkten und sehr großzügigen Seezugang verfügt, an fast jeder Ecke. Kinder genauso wie deren Eltern. Während die kleinen Gäste im einzigartigen Spielparadies nach Herzenslust herumtoben und dabei in den Sommermonaten von der Kinderanimation unterhalten werden, können die Eltern ein romantisches á la Carte Abendessen im angeschlossenen Gasthof genießen oder im traumhaften Panorama Wellnessbereich Skyfall entspannen. Dort genießt man vor allem in den Abendstunden von der Sonnenterrasse aus einen traumhaften Blick auf den Wörthersee und den umliegenden sanften Hügeln und Berge. Speziell für Hundebesitzer wurden im Zuge des Umbaus großzügige und ebenerdige Zimmer samt angeschlossenem Eigengarten eingerichtet. Die einzigartige Lage des Hotels am Wörthersee mit dem hoteleigenen und
ss rbst Genuund vom e H & r e 6. m Frühsom ) Buchbar vom 28.04. bis 23er.0wöhnfrühstück
.V e SA oder SO Preis pro Person inkl asiscard) (bei Anreis örthersee-B W .10.2017; d n 29 u t m n zu ra s u 02.09. bi serem Resta bend in un Euro 469,1 Fonduea Nächte ab 7 / ,9 9 1 b Euro cl. Ortstaxe. n. 3 Nächte a kategorie, ex er m im Z er der Elter h rt nac rn im Zimm le ah Preis variie lz ol V i zwei äßigung be Kindererm
dem idyllisch angelegten Badestrand mit großer Liegewiese und direktem Seezugang ins türkisblaue Wasser, macht den Sommerurlaub perfekt. Im Hotel lässt es sich aber nicht nur perfekt entspannen, auch die sportliche Abwechslung ist vielfältig: Im Fitnessraum warten auf Sportbegeisterte Laufband, Ergometer oder Kraftmaschine. Jene, die lieber in der frischen Luft die Bewegung suchen: Tischtennis oder Leihfahrräder stehen kostenlos bereit. Zudem gibt es für Golfer ermäßigtes Green Fee auf vier Golfplätzen in der Umgebung. Authentisch ist auch die Speisekarte. Traditionelle Kärntner Küche wird mit einem Hauch von mediterranem, südlichem Flair serviert. Frische, einheimische saisonale Produkte werden täglich in kulinarische Genüsse mit viel Liebe zum Detail verwandelt. Ob eine Reinanke aus dem Wörthersee mit einem spritzigen Kärntner Wein oder ein Schnitzel vom heimischen Kalb – ob zu Zweit oder in geselliger Runde mit Freunden oder der Familie - sowohl auf der netten Steinterrasse als auch in der wunderschönen Gaststube lässt es sich gemütlich speisen. Egal ob morgens, mittags oder abends – die Urlaubszeit im Hotel Joainig ist voller Abwechslung und der Aufenthalt wird für jeden Gast ein in langer Erinnerung bleibendes Highlight.
Joainig‘s Gasthof & Hotel Garni, Gasthof Joainig GmbH A-9210 Pörtschach am Wörthersee, Kochwirtplatz 4, T: +43 (0) 4272 / 23 19, office@joainig.com, www.joainig.com, FN299284z
Wäre die Südsteiermark eine Melodie, klänge sie wohl wie Swingmusik – so harmonisch fließen die Weinberge bis zum Horizont
Wohnen beim Wein Dafür wurden Wochenenden erfunden: Das steirische Weinland berauscht mit stimmungsvollen Winzerzimmern in bester (Rücken-)Lage: vom romantischen Kellerstöckl bis zur Weinsuite im Designstil.
WERNER RINGHOFER TEXT steiermark tourismus/raffalt, bernhard bergmann, blendpunkt, gerd kressl, marija kanizaj, G. Ott, beigestellt FOTOS
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er südsteirische Boden hat Potenzial für Überraschungen, hinter jedem Hügel, hinter jeder Kurve warten neue Landschaftsentwürfe. Wo die steilen Weinlagen zum Gestaltungselement werden, beginnt ein Zauberreich. Im sanftwelligen Landmeer leuchten im Sonnen-
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gold klassisch-gelbe Winzerhäuser und kühn moderne Weingüter, kleine Hotels und urige Buschenschänken. Nichts stört jetzt in der Früh. Keine Zäune, keine Verbotstafeln. Nur der eine oder andere Klapotetz macht auf sich aufmerksam, wenn der Wind das Holzrad klappernd bewegt. Eine Mystik, der sich auch Winzerin Tamara
Das Weinstöckli in Ehrenhausen verbindet alte und neue Materialien
Stille mit Stil im wunderbaren Stadl am Tunauberg von Pures Leben
Kögl nicht entziehen kann. „Die verschiedenen Grüntöne und erst die Düfte, das hat etwas von Meditation. Manchmal packe ich eine Decke und übernachte im Weinberg.“ An der Tagesordnung steht in diesem beschwingten Landstrich allerdings, dass es nach Sonnenuntergang hübsch frisch wird. Gut für den Wein, die heißen Tage und kühlen Nächte impfen den Trauben das typisch steirische Aroma ein. Zum Übernachten wäre aber, nüchtern betrachtet, ein Bett vielleicht doch erholsamer als die Outdoor-Variante. Viele Winzer und kleine Höfe haben deshalb ihre Häuser mit gemütlichen Zimmern eingerichtet. Meistens im Landhausstil mit Vollholzmöbeln, romantisch und fast immer im Weingarten. Auch am Weingut von Tamara Kögl in Ratsch an der Weinstraße ist alles herausgeputzt. Die Ursubstanz des 300 Jahre alten Bauernhofs mit Buschenschank wurde erhalten, alte Fenster und Türen behutsam renoviert, originale Holzdecken aufgefrischt und die Wände mit Lehm verputzt. Die Zimmer sind bunt: Zartblau, Erbsengrün oder Gelb. In einen Raum stellte man sogar ein Bett, das aus einem halben Weinfass gezimmert wurde.
Ein Schmuckstück: das Weingartenhaus der Weinidylle Dreisiebner
Terrasse mit Aussicht im Winzerhaus Friedrich in Buch bei Hartberg
Schwimmen am Weinberg Gleich um die Ecke liegt das Weingut von Wolfgang Maitz. Der junge Mann mit der zarten Brille ist nicht nur Schöpfer eleganter Weine, mit Familie vermietet er auch Winzerzimmer. In Größen von 20 bis 60 Quadratmeter, ausbreiten kann man sich in den neuen Ferienwohnungen. Der Einrichtungsstil ist behaglich, modern und zeitlos. Zum exklusiven Wohngefühl passen Sauna und der blue base-Pool, der mit Naturwasser ohne störende Chemie gefüllt ist. Ein Schwimmgefühl wie in einem See und so nahe dran am Weinberg, dass man die Reben fast berühren kann. Nebenan liegt das hauseigene Restaurant. Die Terrasse thront über der Lage Schusterberg, Spezialität sind Steaks von selbstgezüchteten Freilandschweinen. Die Natur spiegelt sich in den Winzerzimmern am Weingut Reiterer in Kitzeck wider. Im Bad ist die Wand aus Schiefer, die Möbel sind aus eigenen Nuss- und Eichenhölzern gestaltet. Bei einem Individualisten wie Reinmund Reiterer ist klar, dass jedes Zimmer anders aussieht. Eines in heller Sandsteinfarbe
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Manfred Tement brachte die Winzarei auf Hochglanz
Landhausstil: Weinstöckli in Ehrenhausen
Wohlfühlen am Sattlerhof mit Weingut und Wirtshaus
Pures Leben im Premiumhaus Lieschnegg
gehalten, andere in Weiß oder Gold. Der Wirt zeigt sich mit bunten Tätowierungen, mit Trachtenhemd und Totenkopfanstecker oder Lederjacke und liest gerne Literatur über Quantenmechanik. „Leider immer noch nicht kapiert“, sagt er. In der Buschenschank serviert er mit seiner Beate (ebenfalls TatooFan) auf Vorreservierung eigene geräucherte Forellen mit Wasabi, Kürbis-Curry-Creme und Feigen oder schneeweißen Mangalitzaspeck.
Luxus der Ruhe Die Bandbreite ist groß im steirischen Weinland. Vom gemütlichen Winzernest um 60 Euro pro Nacht und Zimmer bis zum eigenen Winzerhäuschen um 250 Euro. Die Weinidylle Dreisiebner in Sulztal hat beides. Neben den nach Holz duftenden Zimmern auch das Weingartenhaus: Ein Schmuckstück mit einer Fassade aus knorrigen Stämmen alter Weinstöcke, drinnen viel Glas, Holz und gerade Linien. Ein bisschen Luxus darf auch sein mit drei Terrassen und einem Außenwhirlpool. Dietmar Silly baute die Idee vom privaten Wohngefühl im südsteirischen Weinberg noch weiter aus. Der Visionär hat es sich zur Aufgabe gemacht, unter der Marke Pures Leben leer stehende Stadl, Weinstöckl und Winzerhäuser an den magischsten Plätzen mit viel Geschmack zu renovieren. Da passen gemütliches Altholz, Stein, Glas und „patinöse“ Tische gut zusammen. Menschen, die Chalets mit Butlerservice erwarten, sind auf dem Holzweg, so still liegen die Domizile. „Luxus hat bei diesem Konzept vor allem mit dem Luxus der Ruhe und des lustvollen Nichtstuns zu tun“, sagt er. Im modernen Premiumhaus Lieschnegg schauen wir beim Frühstück durch die deckenhohen Fenster übers weite Weinland. Nachher ist Grillen und Vögeln zuhören, Blumen schnuppern, die verschiedenen Grüntöne studieren oder wandern das Ent-
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Beim Reiterer in Kitzeck sind die Möbel aus Nussholz
spannungstagwerk. Bei so viel Programm bleibt jedoch die mitgebrachte Tasche mit Büchern unberührt. Falls Abwechslung gewünscht wird, hat Dietmar Silly Ideen für entspannte Aktivitäten. Ob Vespa-Ausfahrt mit Picknickkorb, Teilnahme an der Weinlese oder mit einem Esel auf Wandertour gehen – alles ist möglich. Im Vulkanland östlich von Graz ist die Steiermark noch ganz bei sich, ohne aber in der Vergangenheit zu verharren. Im Weingut Krispel in Hof bei Straden holte man das fast schon verschwundene Mangalitzaschwein wieder aus dem Dunkel des Vergessens hervor, Anton Krispel gab dem schneeweißen Wollschweinspeck aber eine neue Qualität. Hinter Glas reift er in Basaltbehältern spärlich beleuchtet wie in einer Schatzkammer.
Speck is back Das erfolgreiche Speck-Comeback motivierte Anton Krispel auch zum Ausbau des Guts. Heute präsentiert es sich modern, mit mehreren Gebäudeteilen, die ineinander verschoben sind, jeder der Kuben in anderer Form. Die Zimmer haben charmant-bodenständiges Flair, zwischendurch leuchtet ein modernes Bild auf. Der Pool ist von Weingärten und Wiesen umgeben. Im urigen Buschenschank mit blühendem Innenhof wird Brettljause serviert. Grandios ist der Teller mit drei verschiedenen Reifestufen des Mangalitzaspecks, zart und gleichzeitig kernig. Dazu passen die Weine von Junior Stefan Krispel. Oft dunkelfruchtig, mit vibrierender Mineralik. Sein jüngstes Projekt ist der B1, ein Oranger Wein in Basaltbehältern gereift. „Der Stein nimmt ein Übermaß an Gerbstoffen heraus.“ Nach der Jause gehe ich noch ein Stück. Ein paar Schritte genügen und ich bin fast allein in der Natur. Mir fällt Winzer Ewald Zweytick aus Ratsch an der Weinstraße ein, der meint: „Wir haben hier kein schönes Leben, wir haben das schönste Leben.“ Und wie Recht er doch hat. ■
INFO: Winzerzimmer
Weingut, Buschenschank, Zimmer beim Schauer
Pronegg-Kristeindl, Leutschach: helle Winzerzimmer
Allgemeines Das Angebot reicht vom einfachen Zimmer bis zum luxuriösen Winzerstöckl, daher auch die preislichen Unterschiede von 56 bis 290 Euro. Uns waren bei der Auswahl die Lage in der Natur, die besondere Gestaltung und das Frühstück mit regionalen Produkten wichtig.
Gratis-Taxi Wer bei einem Mitgliedsbetrieb des Weinmobil-Taxis schläft, fährt in der Südsteiermark kostenlos von Genuss zu Genuss. Info: http://www.suedsteirischeweinstrasse.at/erlebnis-weinstrasse/weinmobil
Verkosten Große Winzer haben fixe Öffnungszeiten, Termin vereinbaren bei kleinen Betrieben.
Schlafen Südsteiermark Berghausen Winzarei. Manfred Tement wandelte alte Winzerhäuser in stilvolle Cottages um. Die Steinwände mit Gewölbe blieben, für Wärme sorgen helle Parkettböden und Möbel aus altem Holz, dazwischen blitzt moderne Kunst auf. Beeindruckende Weingartenlage. Chalets: ab € 150,-, Suiten ab € 185,-. Zieregg 13, T. (+43 34 53) 41 01, www.winzarei.at
Ehrenhausen Weinstöckli. Neu gebaut, sehr schöne Zimmer (31 bis 51 m2) im Landhausstil mit Designtouch. Gelungene Kombi aus alten und neuen Materialien, angenehmer Saunabereich. DZ ab € 142,-.
Zimmerstunde im Weingut Erwin Sabathi
Pool-Position im Weingut Maitz in Ratsch
Ganz auf Bio setzt das Weingut Tauss in Leutschach
Die Moarhäuser mit großen Zimmern und viel Holz
Ratsch 146, T. (0 66 4) 925 38 36, www.weinstoeckli.at
Gabersdorf Pures Leben. Acht südsteirische Stadl, Weinstöckl und Winzerhäuser wurden zu Premium- und Lagenhäusern in Traumlage umgebaut, mit Pool und Außensauna im Designstil. Regionale Produkte zum Frühstück und Abendessen. Mehrere Standorte. Ab € 290,- pro Haus. Neudorf an der Mur 105, T. +43 (0) 21 55 044, www.puresleben.at
Gamlitz Sattlerhof. Geräumige Zimmer mit Weingartenblick, Swimmingpool, Sauna, besonders gutes Frühstück. Feines Wirtshaus oder kreatives Abendrestaurant, eigene Spitzenweine. DZ ab € 206,-. Sernau 2, (0 34 53) 44 54-0, www.sattlerhof.at
Glanz an der Weinstraße Marko. Weingut und netter Bauernhof mit vielen Blumen. Winzerzimmer in Naturholz und mit Balkon, gepflegter Garten, Weingartenblick. Frühstück mit hofeigenen Produkten. DZ ab € 56,-. Pößnitz 8/Strickerweg, T. (0 34 54) 63 39, www.marko-poessnitzberg.at
Kitzeck Warga-Hack. Großzügige Zimmer mit malerischem Blick und herrlicher Terrasse. Dazu gehören heimeliger Buschenschank mit viel Holz, besonders guter Tafelspitzsulz und hauseigene Bioweine. DZ ab € 80,-. Gauitsch 20, T. (0 34 56) 22 82-0, www.warga-hack.at Reiterer. Viel Platz in Zimmern mit 33 bis 45 m2, Möbel aus
Nussholz. Originelle Buschenschank, in der Flusskrebserln mit rassiger Salsa oder Kernöleierspeis serviert werden. Sympathische Gastgeber. DZ ab € 80,-. Einöd 10, T. (0 34 56) 25 37, www.kitzecker-reiterer.at Schauer. Angenehme Zimmer in Orangetönen und mit heimeligem Holz. Zum Frühstück eigene Fruchtsäfte, selbstgebackene Brote, hausgemachte Aufstriche und Marmeladen und täglich eine süße Überraschung (Scheiterhaufen, Beerenauflauf etc.). Traumhafte Lage mit Blick auf die Kitzecker Steillagen. DZ ab € 72,-. Greith 21, T. (0 34 56) 35 21, www.weingut-schauer.at
Leutschach Pronegg-Kristeindl. Helle Winzerzimmer (naturbelassene Holzmöbel), jedes individuell gestaltet. Kinderfreundlicher Bauernhof mit Spielplatz und Streicheltieren, großes Frühstücksbuffet mit selbstgemachten Produkten. DZ ab € 88,-. Kranach 5, T. 0680/ 231 30 05, www.pronegg.com Sehr gemütlich, geschmackvoll und persönlich geführt. Großzügige Zimmer mit Infrarotsauna im Bad, teilweise mit Antiquitäten eingerichtet. Schöner Pool mit Weingartenblick, gutes Frühstück. DZ ab € 92,-. Pössnitz 67, T. (0 34 54) 351, www.narat-zitz.at Erwin Sabathi. Sehr schöne Zimmer am Weingut, hell, hochwertige Materialien, Balkon, Weinbar mit hauseigenen Spitzenweinen. DZ ab € 114,-. Pössnitz 48, T. (0 34 54) 265, www.sabathi.com Tauss. Stimmungsvolles Demeter-Weingut. Winzerzimmer und -wohnungen mit geölten Holzböden und Vollholzmöbeln, die Rot-
weinzimmer haben offenen Kamin, Bio-Frühstück (u.a. Kernöl-Eierspeise) auf der Terrasse, solargeheizter Pool. Lese- und YogaRaum. DZ ab € 88,-, Wohnung ab € 134.-. Schlossberg 80, T. (0 34 54) 67 15, www.weingut-tauss.at
Ratsch Maitz. Unangestrengt moderne Zimmer, die mit 80 m2 eigentlich Wohnungen sind. Große Fenster, Sauna und Schwimmbad. Auch kleinere Zimmer mit Weingartenblick. Hausrestaurant, exzellente Steaks von eigenen Freilandschweinen. DZ ab € 90,-, Wohnungen € 230,- (Mindestbuchung 7 Nächte). Ratsch 45, T. (0 34 53) 21 53, www.maitz.co.at Moarhäuser am Rebenhof. Zum Weingut Rebenhof gehört die Ferienhausanlage in idyllischer Lage mit Blick nach Slowenien. Große Zimmer mit viel Holz, Frühstücksbuffet in der Kachelofenstube oder im Garten. Solarbeheiztes Schwimmbad, eigene Kegelbahn, Sauna. DZ ab € 114,-, Suite ab € 140,-. Ratsch 2, T. (0 34 53) 21 35, www.rebenhof.at
Internet Freie Zimmer auf: Südsteiermark: www.weinland-steiermark.at, www.sulmtal-sausal.at, www.rebenland.at, www.suedsteirischeweinstrasse.at, www.gutfinden.at, Südoststeiermark: www.vulkanlandurlaub.at, Weststeiermark: www.schilcherland.at
Schlafen im Weinfassbett bei Tamara Kögl
Winzerhaus Friedrich: Rundum Wiesen und Weingärten
Einer der Pioniere ist der Krispel im Vulkanland
Für Romantiker: Himmelbetten beim Scharl in Plesch
Moderne Holzoptik im Weingartenresort Unterlamm
Ein Klassiker: Rauch-Hof in Stainz
Kögl. Ursprüngliche Atmosphäre im herausgeputzten Bauernhaus. Jedes Zimmer ist individuell, stilvoll mit bunten Farben, in einem wurde ein halbes Weinfass zum Bett umgebaut. Zum Frühstück gibt es u.a. Fairtrade-Franco-Kaffee. Feiner Buschenschank, gute eigene Weine. DZ ab € 100,-. Ratsch 59, T. (0 34 53) 43 14, www.weingut-koegl.com
Sulztal Weinidylle Dreisiebner. Komfortable Winzerzimmer am Weingut mit Buschenschank. Tipp: das helle Giebelzimmer mit toller Aussicht. Ein Schmuckstück ist das Weingartenhaus in faszinierend modernerdiger Holzbauweise, drei Terrassen, Außenwhirlpool. DZ ab € 66,-, Haus ab € 250,-. Sulztal 44, T. (0 34 53) 28 09, www.weinidylle-dreisiebner.at
Südoststeiermark Winzerhaus Friedrich. Rundherum nur Wiesen und Weingärten. Von den Appartements mit Landhausflair und Holzdecken schaut man auf den Kulm und Schloss Schielleiten. DZ ab € 80,-. Geiseldorf 22, 8274 Buch bei Hartberg, T. (0 33 33) 22 10, www.wirtshaus-friedrich.at
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Krispel. Gemütliches Weingut mit G’spür für bodenständigen Stil. Sechs individuelle Zimmer, teils mit Terrasse im Weingarten, eines als romantisches Nest mit Himmelbett. Pool mit Blick auf die Reben. Grandioser Buschenschank mit blühendem Innenhof. Feine Jause, hofeigener Mangalitzaspeck. DZ ab € 86,-, Wohnung (exkl. Frühstück) ab € 90,-. Neusetz 29, 8345 Hof bei Straden, T. (0 34 73) 78 62, www.krispel.at Saziani Neumeister Schlafgut. Sechs großzügige Zimmer und eine Suite (90 m2) mit viel Holz. Angeschlossen ist die Saziani Stub’n mit hoch dekorierter Kreativküche (drei Hauben) und eigenen Spitzenweinen. DZ ab € 150,-. 8345 Straden 42, T. (0 34 73) 86 51, www.neumeister.cc Scharl. Besonders liebevoll eingerichtete, großzügige Winzerzimmer. Gutes Frühstück auf einer Terrasse über den Weinbergen. Sauna- und Fitnessbereich. Um die Ecke ist der familieneigene Qualitätsbuschenschank. DZ ab € 62,-. Plesch 45, 8354 St. Anna am Aigen, T. 0664/429 39 79, www.weinhof-scharl.at Weingarten-Resort Unterlamm. Acht fast neue Häuser in moder-
ner Holzoptik in den Weingärten. Große Glasfronten und Sonnenterrasse, teils mit Infrarotkabine und Whirlpool. Ermäßigung für nahe Therme Loipersdorf. € 165 bis € 215,- pro Haus (inkl. Endreinigung). 8352 Unterlamm 177, T. (0 62 16) 204 59, www.weinurlaub.at
Weststeiermark Rauch-Hof. Willi Rauch entspannt die Gäste mit seinem Humor, Gattin Karin steht für Regionalküche mit viel Gefühl für kreative Details. Salate, Spargel, Kräuter und Forellen kommen vom eigenen Gut. Geschmackvolle Winzerzimmer im Bauernhaus bzw. im Haupthaus mit Garten oder Dachterrasse. Naturbadeteich, Tennisplätze, Beachvolley. DZ ab € 98,-. Wald 21, 8510 Stainz, T. (0 34 63) 2882, www.rauch-hof.at Langmann. Atemberaubender Ausblick von den Zimmerbalkonen auf weststeirische Weinhügel. Auf der Panoramaterrasse des Buschenschanks schmecken hauseigene, gute Schilcher, Forellenmousse, Kübelfleisch und Brettljause. DZ ab € 62,-. Langegg 23, 8511 St. Stefan/Stainz, T. (0 34 63) 61 00, www.l-l.at
Vinariat Maier. Winzersuite in renoviertem Presshaus. Stimmungsvoll mit Möbeln aus der Zeit um 1920. € 130,-. Wald 7, 8510 Stainz, T. (0 34 63) 5747, www.vinariat.at Seiner. Uriger Schilcherweinhof, helle, gepflegte Zimmer mit Vollholzmöbeln, eigener Buschenschank. DZ ab € 66,-. Langegg 21, 8511 St. Stefan ob Stainz, T. (0 34 63) 64 34, www.weinbauseiner.at
Buchtipp Steiermark. Andreas Haller füllt 440 Seiten mit vielen Infos über die Steiermark und ihre Weingegenden. Viele Karten, 12 Wandervorschläge. 2. Auflage 2017. Michael-MüllerVerlag, 20,90 €
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Wirtshaus am Sattlerhof: Wirt und Landwirt bitten zu Tisch Unter dem Motto feinste Regionalität präsentiert Hannes Sattler dieses Jahr ein erweitertes, bodenständiges Speisenangebot mit absoluten Top-Produkten heimischer Bauern. Neben traditionellen Gerichten gibts leichte, kreative Küche, ausgeweitet wurden auch die Öffnungszeiten. Steirisches Backhendl, Rindfleischsalat mit Käferbohnen oder Zwiebelrostbraten: Auf die traditionellen Klassiker müssen die Gäste auch weiterhin nicht verzichten. Besonderes Augenmerk legt Sattler auf die Herkunft der Produkte; so stammen die Hendln und Süßwasserfische aus dem nahen Sulmtal, die Milchprodukte aus Gamlitz oder das Frischfleisch aus Wildon. Wildfleisch beziehen wir aus unserer eigenen Jagd, und seit drei Jahren bauen wir auch Gemüse und Kräuter selber an, erzählt der Küchenchef. Dazu werden feinste Weine des hauseigenen Traditions-Weinguts serviert.
Highlight jeden Donnerstag im Sommer ist das Gourmet-Barbecue. 40 Plätze sowie die idyllisch gelegene Terrasse inmitten der Sattlerhof-Weingärten stehen zur Verfügung. Öffnungszeiten: Mitte März bis Dezember, Küchenzeiten 12:00 bis 21:00 Uhr, Montag ab 17:00 Uhr geschlossen. Genießerhotel, Restaurant und Wirtshaus am Sattlerhof: Hannes Sattler, Tel. +43 (0) 3453/4454-0, A-8462 Gamlitz, Sernau 2 A, restaurant@sattlerhof. at, www.sattlerhof.at Weingut Sattlerhof: Familie Willi & Maria Sattler, Tel. +43 (0) 3453/2556, A-8462 Gamlitz, Sernau 2, E-mail: weingut@sattlerhof.at, www.sattlerhof.at
Urlaub mit Genuss Der Rauch-Hof im „Stainzer Schilcherland“ ist der beste Platz, um die Steiermark zu „erkosten“ und außerdem ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge ins steirische Weinland und in die Kulturstadt Graz. Ein kleiner Gasthof, ein feines Restaurant, ein lauschiger Gastgarten, ein romantisches Bauernhaus mit heimeligen Winzerzimmern, ein großer Schwimmteich, Tennisplätze, frische Forellen aus eigenen Teichen, Spargelfelder, ein 1,5 Hektar großer Gemüsegarten, rundherum das steirische Weinland und dann auch noch eine herzliche Gastgeberfamilie – was will man im Urlaub eigentlich noch mehr? Rauch-HofWirtin Karin Rauch: „In meiner Küche verwende ich entweder Produkte aus unserer Landwirtschaft oder von verantwortungsvollen Bauern aus der Umgebung. Das passt auch am besten
zu den ausgezeichneten, steirischen Weinen!“ Ergänzend zur weithin gerühmten Küche (Gault Millau, Falstaff, Slow food, Kulinarium Steiermark) präsentiert Wirt und Diplom-Sommelier Willi Rauch die besten steirischen Weine. Ein Urlaub im Rauch-Hof garantiert allen Familienmitgliedern den gewünschten Erholungs- und Erlebniswert.
RAUCH-HOF Gastwirtschaft & Freizeitanlage, 8510 Stainz, Wald 21 Tel. 0043 (0) 34 63/28 82, www.rauch-hof.at office@rauch-hof.at
HERZ VERWEILE Inmitten der wunderschönen Vulkanlandschaft im südöstlichen Teil der Steiermark, von sanften Hügeln und grünen Wäldern umgeben, liegt das Genussgut Krispel. Seit zwei Generationen produziert der Familienbetrieb außergewöhnliche Weine von höchster Qualität. Die Lagen mit ihrer unterschiedlichen Bodenlandschaft aus Sand, Muschelkalk und Basalt sind genauso wie die vielen Sonnentage oder die sorgsame Arbeit des Winzers im Wein zu schmecken mal eng und würzig-mineralisch, mal exotisch mit subtiler Süße. .. und weil es so schön ist, nach ein paar Glaserl Wein im Gutsheurigen nur wenige Meter gehen zu müssen, um der wohlverdienten Bettschwere nachzugeben, haben die Krispels sechs liebevoll aus-
gestattete, gemütliche Zimmer für ihre Gäste. Und am nächsten Morgen wartet bereits ein großes, regionales Frühstücksangebot mit hauseigenen Wollschweinspezialitäten auf Sie! Ob Ferienwohnung, das romantische Nest für Zwei mit Himmelbett, der Wohnbereich mit Terrasse im Weingarten oder unser Pool unsere Bemühungen verfolgen nur ein Ziel: Dass sich unsere Gäste wohlfühlen und einen wunderschönen Aufenthalt bei uns haben! Neusetz 29 I 8345 Hof bei Straden Tel: 0 34 73/ 78 62-0 l Fax: 0 34 73/ 7862-4 www.krispel.at l office@krispel.at
buon appetito Unsere kulinarische Alpe-Adria-Rundreise: Diesmal waren wir beim (angeblich) weltbesten Koch in Modena, haben in Mestre eine Wahnsinnspizza verkostet, einen Wörthersee-Geheimtipp probiert und in Kroatien einen „Koch des Jahres“ besucht. TESTGAUMEN HEINZ & MIRA GRÖTSCHNIG
Die Franceschetta in Modena ist ein cooles Lokal und die Kreationen überraschen auch optisch
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ITALIEN
Im Zweitlokal des Weltersten Massimo Bottura ist der aktuell beste Koch der Welt (schreibt zumindest theworlds50best.com, die viel zitierte San-Pellegrino-Liste). Aber: In Botturas Osteria Francescana in Modena wartet man Monate auf einen Tisch und die Menüpreise (ohne Wein) starten bei 220 Euro. Wenn man nun (mit Wein) aber nicht 300 bis 400 Euro pro Person riskieren will (oder kann) und zwecks Spontanbesuch Modenas vielleicht gar nicht die Gelegenheit hatte, Monate vorher zu reservieren – was dann? Nun, auch dann kann man Herrn Botturas Kreationen vielleicht doch genießen. Denn der Meister hat ein Zweitlokal, die Franceschetta 58. Und die ist erheblich günstiger, mittags ist man ab 19 Euro dabei, abends viergängig um 48 Euro. Das klingt doch richtig leistbar. Das Lokal ist wenige
buon appetito
Schritte außerhalb der Altstadt, ein länglicher, cool möblierter Raum, es dominiert das Grau. Die Karte ist ein Din-A4-Blatt – und man kann sich auch abends mit einem Antipasto, einem Primo und einem Glas Wein begnügen. Und hat um 30 – 40 Euro beim weltbesten Koch gegessen. Der sich natürlich auch im Zweitlokal nicht lumpen lässt, das ist schon eine Frage der Ehre. Das Brotsackerl: Vier Brote, mollig warme Focaccia, krokante Maisfladen, ein Brot mit Pfeffer. Der Gruß aus der Küche: Eine zum Umwerfen gute, raffiniert abgeschmeckte Crema di Pazanella, mit Parmesanemulsion und Aromen von Tomate und Brot. Uff! Ebenso zum Niederknien der fast fluffige Baccala Mantecato (Stockfischmus) auf Erbsencreme, Bohnen und Parmesanmilch sowie die herrlich mollige Kreation aus niedertemperaturgegartem Ei, cremigem Parmesan, Trüffel und Topinambur. Die Dinkelfettucine, gekocht in Büffelmilch mit Alici, Bottarga und
Brotbröseln klangen interessanter, als sie schmeckten (zu teigig, irgendwie fad), dafür spielte der gegrillte, superzarte Oktopus auf Creme vom geräucherten Karfiol mit Artischocke wieder alle Gaumenbetörstückerl. Das Schokotörtchen mit Nuss und Früchten? Teuflisch gut und knapper Sieger über den Pflaumen-Ricottakuchen mit Schoko, Orange und – Salz. Fazit: Der Weltbeste überzeugt im Zweitlokal mit bestem Preis-LeistungsVerhältnis, auch die Weine sind fair kalkuliert. Freundlich, junger Service. Tipp: Ein paar Tage vorher sollte man aber schon reservieren. Franceschetta 58. 41124 Modena, strada Vignolese 58, T (+39 059) 30 91 008, Sonntag zu, www.franceschetta58.it. Preise: Vorspeisen 9, Primi 12, Secondi 16 €, Dolci 9 €, Mittagstisch 19 €, 4-Gang-Menü abends 48, 6-Gang 65 €. Glas Wein ab 5, Flasche ab 15, Schnaps 3 €. Küche: ***** Keller: **** Ambiente: ****
ITALIEN
Beste Pizza! Ja!
Beste Pizza? Ach, wie oft haben wir das schon gehört. Und wie oft dachten wir: Wenn das die beste sein soll. Und dann war da dieser „Ofenbarung“-Artikel (ja, mit einem F) in der Süddeutschen. Mit sieben besonderen Pizzadressen in Bella Italia (in Rom, Florenz, Mestre, Neapel,Verona). Und da Mestre mitunter am Weg liegt, haben wir die Pizzeria Grigoris gleich besucht. Also: Das Lokal in einem Vorort von Mestre hat nur abends geöffnet. Ein Flachbau mit Garten, junges, fröhliches Design, stylish, groß, trotzdem sollte man reservieren. Gute Pizza ist ein Magnet. Die drei Pizzaioli arbeiten im Akkord. Die Karte: 16 Pizzen plus ein Extrablatt mit 13 Zusatzpizzen. Und einige Trattoria-Gerichte, Antipasti, Pasta, Fleisch und Fisch, eine riesige Bierkarte und eine ordentliche Weinauswahl. Vorweg nehmen wir Culatello di Zibello, Rohschinken aus der Po-Ebene. Wunderbar, mit lauwarmem, fluffigem Pizzabrot. Und dann, die Pizza. Wir haben die Margherita Extra DOP Masculina gewählt, eine Margherita mit San Marzano Tomaten, Fiordilatte di AgerolaKäse, Sardellen „Masculina da Magghia“ vom Golfo di Catania, Kapern und wildem Oregano. Jede einzelne Auflage extra angeführt. Und zu schmecken. Die Pizza aus sorgsam gereiftem Teig ist duftig, flaumig, gleichzeitig krustig, die Tomaten sind so was von fruchtig, der Teig ist einfach perfekt. Nein, so eine Pizza haben wir noch nie gegessen. Ja, auch der Salat ist gut, natürlich, die Souvlaki vom Schwertfisch sind in Ordnung – aber wenn wir wiederkommen (was wir unbedingt wollen), dann, um viele weitere Pizzen zu verkosten. Denn das war schlicht und einfach ein neues Pizzaerlebnis. Für das man gerne einen (weiten) Umweg macht. Grigoris. 30174 Mestre, Via Asseggiano 147, T (+39 041) 91 55 01, nur abends, Sonntag zu, www.pizzeriagrigoris.it. Preise: Pizza ab 8, Antipasti ab 8, Primi 11, Secondi 14 – 20 €, Bier ab 3,50 € Pizza: ***** Keller: ***(*)
KÄRNTEN
Wörthersee, bodenständig
Wenn einem nach (zu) viel kreativer und mediterraner Kost am Wörthersee die Lust nach guter Hausmannskost kommt, ist der Zocklwirt ein feiner Tipp. Der liegt richtig schön am Waldrand von Pörtschach, quasi als Tor zur Wanderregion. Hinfinden ist schnell erklärt – aus Richtung Klagenfurt am Ortsanfang nach dem Hofer-Supermarkt links hoch, unter der Autobahn durch, erst links, dann gleich wieder rechts, voilà. Die Gaststuben sind gemütlich, der Gastgarten ist gut beschattet, gepflegt. Wirtin Barbara ist Steirerin und Backhendlmeisterin, so viel sei vorab verraten. Sie kocht mit Liebe, das schmeckt Gast an der leichten, aromatischen Knoblauchsuppe, nur die Croutons hätten knusprig(er) sein dürfen. Der Salat ist schön bunt, nur ziemlich großblättrig – das ist aber fast überall so. Beef Tatar wird in Herzform serviert, es ist kundig gewürzt und fast cremig – nicht Weltklasse, aber wir würden es wieder nehmen. Top zart der Zwiebelrostbraten aus Beiried, dichte, fleischwürzige Sauce, knusprige Zwiebel, feine Röstkartoffeln. Am Schweinsbraten gefiel das Fleisch vom Bauch, der Knödel gab sich etwas patzig, das ginge besser. Ohne Tadel dagegen das Wiener Schnitzel vom Kalb, so schön flach, unölig, knusprig-saftig – wie man sich’s wünscht. Und hernach zwei Einserbänke – die sagenhaft gute Cremeschnitte und ein Kaiserschmarren, zu dem man Sie sagt. Innen flaumig, außen knusprig, dazu Zwetschkenröster mit zarter Rumnote. Und man wird gefragt, ob man den Schmarren mit oder ohne Rosinen wolle. Bravo. Der Service ist herzhaft freundlich, die Weinauswahl okay – hierher kommt man gerne wieder. Zocklwirt. 9210 Pörtschach, Gaisrückenstr. 77, T (+43 42 72) 44 746, Montag zu (nicht im Sommer). www.zocklwirt.at, Preise: Suppen ab 3,90 Hauptspeisen 9,10 – 28,50, Desserts ab 2,80 €. Glas Wein ab 2,60 € Küche: **** Keller: *** Ambiente: ****
KROATIEN
Ein Koch des Jahres
Kroatien holt auf. Elaborierte, kreative Küche wird immer unverkrampfter (also weniger neureich) zelebriert. Istrien und Zagreb sind sowieso schon auf hohem Niveau unterwegs, die Gegend in und um Split ist aber noch nicht so mit Topadressen gesegnet. Ausnahme: Die Taverna Pelegrini in der sehenswerten Küstenstadt Šibenik. Hausherr Rudi Štefan ist Mitglied der Jeunes Restaurateurs – und das ist schon ein Gütesiegel. Im Falstaff wird es übrigens mit 88 Punkten (46 für die Küche) als Topadresse gelistet, 2013 war es Kroatiens Restaurant des Jahres. Das Lokal liegt schräg gegenüber der St.Jakobs-Kathedrale in einem hohen, alten Haus – innen wirkt es durch unverputzte Steinwände sehr romantisch. Zum Aperitif wird Bibich-Sekt (top) gereicht, dann wählt man aus 3- bis 7-gängigen Menüs. Start ist eine Kombi aus gebackener Zucchini, Zucchinisalat, Anchovis und Verhackertem – klingt vielleicht seltsam, schmeckt aber überzeugend. Austern werden hier mit Himbeermus und Kren serviert (köstlich!), in der süßlich dichten Kürbissuppe setzen karamellisierte Kerne die Extraakzente. Die Miesmuscheln mit Speck und cremiger Soße haben uns nicht restlos überzeugt, da spielte das Tunatataki mit Erbsen- und Minzpüree schon in einer anderen Liga. Den süßen Abschluss bestreitet ein 3-Schichten-Dessert aus Olivenölmousse, Mandeln, Marillen und Rosenblättereis – zum Hineinlegen gut. Die Weinbegleitung (auch Naturalweine) ist vom Allerfeinsten, das Pelegrini ist ist in punkto Produkte der Umgebung vorbildlich unterwegs. Taverna Pelegrini. 22000 Šibenik, Ul Jurja Dalmatinca T (+385 22) 213 701, So. und Mo. zu, sonst ab 17 Uhr. Preise: Menüs 250 Kuna (3 Gänge, ca. 35 €) bis 550 Kuna (7 Gänge, ca. 80 €), Glas Wein ab 20, Flasche ab 120 Kuna (ca. 18 €) Küche: ***** Keller: ***** Ambiente: ****
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Ein buntes Fest für Auge und Gaumen
Die Kerne sind das neue Saatgut
So beliebt wie kein anderes Gemüse oder: Welch großartiger Farbkontrast
Erich Stekovics
So zieht Stekovics seine Paradeiser im Freiland
In den Kernen und dem glibberigen Teil um sie herum haben Paradeiser das meiste Aroma
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.. Gottliches .. Gemuse Caprese oder Sugo, Tomatensalat oder Paradeissuppe, Haubenküche oder Cucina Povera, ohne Paradeiser geht das alles nicht. Wir lieben dieses paradiesische Fruchtgemüse, umso mehr, als es jetzt nicht mehr nur rot und rund daherkommt. SONJA SCHNÖGL TEXT Stefanie Distler, Jasmin Böhm, Stekovics/beigestellt, Simone Attisani Photographie, Heuer am Karlsplatz, Wetter/beigestellt, Reisinger/beigestellt, Johannes Hloch, Sonja Schnögl, Stekovic/beigestellt, Land schafft Leben, Scharler, LaSelva, www.cityfarm.at, Rudolf Frank, Sonja Schnögl, Archiv Tourismusregion Klagenfurt/FranzGerdl FOTOS
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iese Geschichte handelt von Paradeisern, auch Tomaten genannt. Die Protagonisten: Die paradiesischen Beeren selbst, denn botanisch gesehen handelt es sich um solche, und Menschen, die sie anbauen, zubereiten und liebend gerne verspeisen. Paradeiser sind das mit Abstand beliebteste Gemüse bei uns, wie auch immer sie genannt werden. Paradeis stammt vom „Paradiesapfel“ ab und ist in Ostund Südösterreich gebräuchlich. Tomate kommt vom aztekischen Wort „xitomatl“ und ist in Westösterreich und Deutschland verbreitet. Liebe auf den ersten Blick war es allerdings nicht, denn es hat eine ganze Weile gedauert, bis sich die von den spanischen Eroberern in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts aus Südamerika mitgebrachte Pflanze mit ihren Früchten bei uns durchsetzen konnte. Dann aber war – ausgehend von Spanien und Italien – ihr Siegeszug durch die Küchen nicht aufzuhalten und heute ist sie das wahrscheinlich wichtigste Gemüse des Weltmarkts.
Besuch im Paradies der Paradeis Einer, dem wir es verdanken, dass das Lieblingsgemüse nicht mehr nur rot, rund und eher geschmacksneutral daherkommt, sondern in unzähligen Sorten, Farben, Formen und Aromen, ist Erich Stekovics. Ein Besuch im „Paradies der Paradeis“ in Frauenkirchen beim Neusiedler See ist also unabdingbar. Hier pflanzt und hegt er auf 50 Hektar seine Gemüsevielfalt, die keineswegs nur aus Paradeisern, sondern auch aus Chili, Paprika, Knoblauch, Zwiebel, Gurken, Marillen, Himbeeren und Erdbeeren (Mieze Schindler!) besteht, um nur einige zu nennen. Alte und besondere Sorten, versteht sich, oder einfach: solche, die schmecken. Denn darum geht es, um den Geschmack. Vor seinem Hof in Frauenkirchen kann man auf einem Stein eingraviert lesen: „geschmack erzählt in schönster weise vom himmel“.
Es ist Ende August und der Spätsommer hängt schwer über den Feldern bei meinem Besuch in Frauenkirchen. Stekovics ist einer der ganz wenigen, die Paradeiser im Freiland anbauen, vielleicht der einzige in so großem Stil. Das Klima hier macht es möglich. „Die Pflanzen brauchen viel Platz, sie bekommen eine Strohunterlage und können sich ausbreiten, wie sie wollen. Sie tragen sehr, sehr viel“, erklärt der Vielfalts- und Biobauer beim Gang über seine Felder. Manche Sorten werden auch zuerst im Folientunnel angepflanzt, und kommen nach der Testphase ins Freiland. Die Pflanzen für die Saatgutvermehrung sind im Folientunnel besser aufgehoben. Wir gehen durch die Reihen, Stekovics erklärt, pflückt und drückt mir Kostproben in die Hand. Ich komme kaum nach mit dem Kosten – frisch und süß, herb, säuerlich, fast zitronig, nach Mandarine, ein Anflug von Mango – eine unglaubliche Vielfalt an Geschmackserlebnissen.
Auf der Suche nach Geschmack „Jedes Jahr bauen wir tausend verschiedene Sorten an“, erklärt Erich Stekovics. In seinem Archiv gibt es 7.000, die er über die Jahre gesammelt hat. Vieles wird ihm von Freunden und Kunden aus aller Welt gebracht. Vieles sucht und findet er selbst auf Reisen, die er jedes Jahr unternimmt. „Besonders im Osten gibt es noch viel zu entdecken, in der Ukraine zum Beispiel habe ich großartiges Obst und Gemüse gegessen.“ Er ist auch international gut vernetzt und tauscht sich mit Gärtnern, Sammlern und Köchen aus. Vorige Woche sei Irina Zacharias auf Besuch gewesen, eine leidenschaftliche Tomatengärtnerin, die in Süddeutschland eine große Sortensammlung hat (s. Buchtipp). Köchin Sarah Wiener kommt immer wieder vorbei. Worum geht es ihm eigentlich? Er hat ja schon unglaublich viel erreicht: 30.000 Besucher pro Jahr, 2.000 bei seinen Führungen, acht Erntetage mit Gästen pro Sai-
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son und alle Veranstaltungen am Feld und in der Küche sind immer sofort ausgebucht. Die Vielfalt hat bereits die Supermärkte erreicht. Erich Stekovics: „ Mein Ziel ist, dass es 100 ausgewählte Sorten gibt, für alle Lagen in Österreich etwas Passendes.“ In Wirklichkeit sei eine Paradeis nämlich nicht für den Supermarkt geschaffen. „Eine perfekte Frucht muss am Höhepunkt der Reife geerntet werden und hat dann eine Haltbarkeit von ein bis zwei Tagen. Im Handel muss man da schon Kompromisse machen.“ Er selbst macht keine, seine Ernte gibt es frisch nur ab Hof, im Handel nur die Gläser mit süß und sauer Eingelegtem. Die Küche dafür liegt gleich gegenüber vom Verkaufsraum. Jungpflanzen verkauft er aber, sogar im Supermarkt. Und sein neuestes Buch ist eines über das „Gärtnern mit Paradeisern“. Es enthält seine Anbau-Erfahrungen und Sortenlisten für verschiedene Lagen und Ansprüche (siehe Buchtipp).
Mehr Vielfalt bitte! Kurz nach dem Besuch beim Tomatenliebhaber par excellence treffe ich in der Orangerie in Schönbrunn 700 weitere. So viele hatten sich an einem großen Mitmach-Projekt von Arche Noah beteiligt. Deren Geschäftsführerin, Beate Koller, erklärt den Hintergrund: „Es ging darum, eine Sorte aus unserem Samenarchiv eine Saison lang im eigenen Garten anzubauen, zu pflegen, zu ernten und damit Vielfalt sicht- und spürbar zu machen.“ Beim großen ParadeiserFest hieß es dann „Vielfalt Auftafeln“ und die Amateur(!)Gärtnerinnen und -Gärtner präsentieren stolz ihre Tomaten auf einer beeindruckend langen Tafel. Es wurde gekostet und getauscht. Samen und Tipps waren gleichermaßen gefragt, denn die nächste Gartensaison kommt bestimmt. Köche und Köchinnen in Restaurants und zu Hause widmen sich mit viel Passion der Zubereitung von Tomaten. Egal ob dabei nun hocharomatische, weiße Tomatenessenz entsteht oder dickes, würziges Paradeissugo, das mit einer Portion Pasta ganz bestimmt zu den besten Soulfood-Gerichten der Welt gehört. Wie sagt Stephan Vadnjal, Patron im Dolce Vita in Klagenfurt: „Paradeiser sind einfach ein göttliches Gemüse. Ohne sie wäre die mediterrane Küche nicht vorstellbar.“ In Italien gehören Pomodori sowieso ganz einfach dazu. Aber auch hier braucht es Initiativen, die regionale Sorten erhalten und wieder auf die Märkte bringen. Slow Food Italien hat vor allem in Süditalien solche Projekte ins Leben gerufen. Eines kümmert sich etwa um die alten Sorten aus der Region Neapel. Eine ganz besonders geschätzte Sorte dort ist das Venusbrüstchen, auch Piennolo (= Pendel) genannt. Es handelt sich um eine pflaumengroße, ovale Tomate mit einer kleinen Spitze, die an den Hängen des Vesuvs wächst. Die Büschel dieser Strauchtomate werden an einer luftigen Stelle zum Trocknen aufgehängt und können dann monatelang gepflückt und gegessen werden. Am Benediktinermarkt in Klagenfurt verkauft Barbara Seebacher im Sommer Paradeiser in allen Farben, Formen und Größen. „Die Green Zebra, eine grün-gelb gestreifte Sorte, ist sehr beliebt bei den Kunden“, erzählt sie. „Die meisten nehmen aber eine bunte Mischung, weil
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man sich so durchkosten kann.“ Für die Vielfalt sorgt ihr Mann, Wilhelm Seebacher, in der BIO-Gärtnerei der Familie. Jedes Jahr sucht er neue Sorten aus. „Heuer gibt es eine gelbe Saucenparadeiser neu im Angebot, die heißt Banana Legs“, erklärt Seebacher, der sich schon seit gut 20 Jahren für alte Sorten interessiert und auch mit der Arche Noah zusammenarbeitet. Vielfaltskoch Johann Reisinger holt sich seine Paradeiser gerne am Bio-Hof Scharler in Wetzawinkel bei Gleisdorf in der Steiermark. Thomas Scharler erzählt von 300 verschiedenen Paradeis-Sorten, die sein Vater Walter im Laufe der Jahre gesammelt hat. Heuer werden 100 davon angebaut. Der Sorte Purple Russian, einer dunkelroten, länglichen Fleischparadeiser, gilt die besondere Aufmerksamkeit der Scharlers. Sie wird im Rahmen des „Netzwerk Bauernparadeiser“ (siehe Infoteil) erhalten und weiterentwickelt. Die Kunden schätzen die üppige Vielfalt am Bauernmarkt in Gleisdorf: „Zur Saison haben wir 50 bis 60 Sorten“, so Walter Scharler. „Die großen Sorten, aus denen man schnell einen frischen Salat machen kann, sind bei unseren Kunden besonders beliebt.“
Top-Köche & Tomaten „Ohne Paradeiser ist die mediterrane Küche nicht vorstellbar. Frisch verwende ich sie nur in der Saison, da finde ich am Benediktinermarkt verschiedene Sorten. Mit einer Burrata als Vorspeise, als geeiste Suppe, als Sorbet für den Zwischengang. Und natürlich als hausgemachte, frische Tomatensauce zu Pasta – was gibt es Besseres? Im Winter verwende ich selbst eingelegte Tomaten oder Pelati.“ Stephan Vadnjal, Dolce Vita, Klagenfurt „Ich verwende gerne fermentierte Gemüse, die ich selbst einlege. Nach drei Tagen in der Salzlake haben Tomaten einen angenehm säuerlichen, tiefen Paradeisgeschmack. Ich verwende sie im Winter für Lammsugo oder als Beilage zu Fisch und kann so auf Pelati aus der Dose verzichten. Außerdem koche ich sie zu Paradeismark ein, das bekommt einen unglaublich dichten und intensiven Geschmack.“ Peter Fallnbügl, Restaurant Heuer am Karlsplatz, Wien „In der Saison habe ich am Yppenmarkt eine wunderbare Auswahl, da gibt es eine russische Sorte, die ich sehr schätze. Frisch kommen Tomaten bei mir in Salate, in klassische Panzanella zum Beispiel. Ich verwende sie auch gerne in Schmorgerichten. Kleine Cherrytomaten – im Ofen geschmort – können geschmackliche Akzente setzen und bringen eine gewisse Süße. Im Winter verwende ich nur Pelati, geschälte Tomaten aus der Dose in bester Qualität.“ Raetus Wetter, Restaurant Wetter, Wien „Paradeiser sind vielseitig. Ich verwende sie für Marmeladen und Kompotte, auch für Süßspeisen. Für den vollen Geschmack entscheidend ist optimale Reife, die Haut lässt sich dann ohne Blanchieren abziehen. Ich verwende alle Teile vom Gemüse, Schalen werden im Rohr getrocknet und ergeben knusprige Chips oder bereichern pulverisiert Nudel- oder Brotteig.“ Johann Reisinger, Vielfaltskoch, früher Haubenkoch, Feldbach, Steiermark
Vielfalt Auftafeln: 700 Tomatenliebhaber feierten mit Arche Noah
Sonnenreife, haltbar gemacht
Thomas Scharler hegt 300 Sorten
Die Unterschiede schmecken!
Tomaten werden auch in Österreich zum Teil ohne Erde angebaut
Tomatenwäsche bei LaSelva
Wolfgang Palme, City Farm Schönbrunn
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INFO: TOMATEN Botanik Die Tomate gehört zu den Nachtschattengewächsen. Ihr botanischer Gattungsname ist Lycopersicon (Wolfspfirsich), ihre Wildform stammt aus Südamerika. Im 16. Jh. wurde sie erstmals nach Europa gebracht und zwar bereits als Kulturparadeiser (Lycopersicon esculentum). Ihre Ausbreitung erfolgte langsam von Süden nach Norden und dauerte mehrere Jahrhunderte.
Sortenvielfalt 6.000 bis 10.000 verschiedene Sorten soll es weltweit geben. Bei dieser Fülle hilft eine Einteilung nach Formen und Größen, um nicht den Überblick zu verlieren. Es gibt die kleinen Cherrytomaten, dann Eier- oder Flaschentomaten, dazu gehört etwa die San MarzanoTomate und schließlich Fleischtomaten, die bis zu 20 kg schwer werden. Spezielle Sorten werden nach ihrem Verwendungszweck benannt: Fülltomaten etwa haben kaum Kerne und lassen sich gut aushöhlen, die Reisetomate kann wie eine Knoblauchknolle in Zehen geteilt werden, ohne dass sie tropft. Die unterschiedlichen Farben ziehen sich durch alle Sorten und Größen, das Spektrum reicht von Hellgelb über Orange, Rosa, Rot in allen Schattierungen bis zu Grün, Dunkelviolett und fast Schwarz.
Gelbe Johannisbeere: süß-säuerlich im Geschmack, trägt bis zu 6.000 winzige, orange Früchte.
Black Cherry: Kirschtomate, die bis spät in den Herbst trägt, dunkel, süß und aromatisch.
Ochsenherz Mazedonien: reichtragend, bis zu 20 kg schwere Früchte.
Grüne Moldawische: große, grüne Fleischparadeiser, frühreif, robust, reichtragend.
Forschung und Beratung Die Arche Noah, Gesellschaft zur Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt & ihre Entwicklung, setzt sich auch für die Vielfalt der Paradeiser ein. Im Arche Noah Archiv lagern Samen von hunderten Paradeisern. Saatgut und Jungpflanzen gibt es hier zu kaufen, auch via Versand. Gemeinsam mit Bio-Betrieben und Forschungseinrichtungen wird in der „Arbeitsgruppe Bauernparadeiser“ an der Erhaltung und Entwicklung ausgewählter Sorten gearbeitet. In Form von Patenschaften kann man sich am Projekt beteiligen. Arche Noah, Obere Straße 40, 3553 Schiltern, T. (0 2734) 86 36, www.archenoah.at/paradeiserpatenschaft Die Gartenbauschule Schönbrunn hat Wolfgang Palme mit seinem Team zu einem Hotspot der Kulturpflanzenvielfalt gemacht. Anbauversuche, Seminare und eine City-Farm bringen das Know-how unter die Leute. Beim Kochen ist Johann Reisinger kongenialer Partner. Lehr- und Forschungszentrum Gartenbau Schönbrunn, Grünbergstraße 24, 1130 Wien, Tel. (01) 81 35 950, www.gartenbau.at und www.cityfarm.at
Reisetomate: mehlige Sorte, die Früchte lassen sich wie Knoblauchzehen teilen.
Anbau im Garten Paradeiser sind einfach im Garten oder in großen Töpfen auf Balkon und Terrasse zu ziehen. Samen oder Jungpflanzen bekommt man leicht. Wer im Freiland anbaut, sollte sich nach geeigneten Sorten erkundigen. Viele Züchtungen orientieren sich nämlich am Anbau im Glashaus oder Folientunnel. Ein sonniger Standort ist wichtig für den Geschmack. Gute Tipps gibt es im Gartenhandbuch von Andrea Heistinger und Arche Noah (Löwenzahn Verlag) und im Buch von Erich Stekovics, siehe Buchtipps.
Wirtschaftsfaktor Tomaten gehören zu den wichtigsten Wirtschaftspflanzen weltweit. Pro Jahr werden weltweit 162 Mrd. Kilo erzeugt, das größte Anbauland ist China mit 31 %. Es
Schlesische Himbeere: alte Sorte, rosa Fleischtomate, würzig, fest, saftig.
folgen Indien (11 %), USA (8 %), Türkei (7 %), Italien (3 %), Spanien (2,5 %), Niederlande (0,5 %), Österreich (0,03 %). In Österreich hat sich der ProKopf-Konsum in den letzten 20 Jahren fast verdoppelt, von 16 kg im Jahr 1995 auf 28 kg im Jahr 2015. Tomaten sind mit Abstand das beliebteste Gemüse in Österreich und Deutschland. Etwa ein Drittel wird frisch verzehrt, zwei Drittel in verarbeitetem Zustand. Die meisten Tomaten werden in Wien und Umland sowie im Burgenland produziert, meist in Glashäusern. Hier wachsen die Tomatenpflanzen in Kokosfaser oder Steinwolle und werden mit Nährstofflösung versorgt. Die Glashaus-Betreiber setzen im Jänner und ernten von März bis November. Möglich ist das mit Behei-
zung. Im Foliengewächshaus wachsen Tomaten noch in Erde, Ernte von Juni bis Oktober. BioTomatenpflanzen wachsen in Österreich immer in Erde. Auch in den Wintermonaten von November bis März kommen Tomaten vermehrt aus Österreich und sollen – wenn es nach den Erzeugern geht – die berühmtberüchtigten Tomaten aus Spanien und Holland ersetzen. Riesenglashäuser dreier Produzenten in der Steiermark, Niederösterreich und dem Burgenland machen das möglich. Der Kritik, dass heimische Tomaten aus beheizten Glashäusern ökologisch gesehen schlechter abschneiden als Importware, begegnen die Produzenten mit dem Einsatz von „grüner Energie“ in Form von Biogas, Thermalwasser
oder Wind. Ein geplantes zusätzliches Riesenglashaus in Frauenkirchen im Burgenland scheiterte aber an Bürgerprotesten. Laut heimischen Handelsketten bevorzugen Kunden auch im Winter Tomaten aus Österreich. Lange hatten vor allem Glashaustomaten das Image hart, wässrig und geschmacklos zu sein. Die internationalen Züchter haben mittlerweile den Fokus auf mehr Tomatengeschmack gerichtet. Ob man Anbau mit oder ohne Erde im Geschmack erkennt, ist umstritten. Studien dazu gibt es in Österreich nicht. Einig sind sich Tomatenerzeuger, dass die Sortenwahl und der Reifegrad bei der Ernte für den Geschmack wichtig sind. (Quelle: www.landschafftleben.at)
Küchentipps Inhaltsstoffe Lycopin: Tomaten enthalten diesen Pflanzenstoff aus der Familie der Karotinoide, der das Immunsystem stärken und schützende Wirkung vor Krebs- und HerzKreislauf-Erkrankungen haben soll. Lycopin ist hitzebeständig und überlebt daher auch in gekochten und haltbar gemachten Früchten. Zusammen mit gutem Pflanzenöl kann der Körper Lycopin besonders gut aufnehmen. Die Verbindung von Tomaten und Olivenöl ist also nicht nur kulinarisch sinnvoll. Reife Paradeiser enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe und sind kalorienarm. Solanin: Tomaten enthalten das giftige Solanin. Es kommt in der gesamten Pflanze vor, besonders in Blättern, Stängel, Stielansatz und in unreifen Früchten. Reife Tomaten sind unbedenklich. Typische Symptome bei zu hoher Aufnahme von Solanin sind Kopfund Bauchschmerzen sowie Übelkeit. In schlimmen Fällen kann es zu Kreislauf- und Atemstörungen kommen. Vergiftungserscheinungen treten ab einer Aufnahme von 1 mg/kg Körpergewicht auf. In unreifen, grünen Tomaten wurden zwischen 9 und 30 mg/100 g gemessen. Ein Erwachsener müsste also mindestens 250 Gramm essen, um Symptome zu bekommen. Trotzdem sollte man nur kleine Mengen unreifer Tomaten auf einmal konsumieren, Kleinkinder sollten besser gar keine zu sich nehmen. Reife, grüngefärbte Tomaten, wie die Sorte Green Zebra, haben einen ebenso niedrigen Solaningehalt wie reife rote Tomaten. Da Solanin hitzestabil ist, verringert Braten oder Kochen von Tomaten den Gehalt nicht. Histamin: Frische und verarbeitete Tomaten (Ketchup, Tomatenmark etc.) enthalten Histamin, das bei
Unverträglichkeit Beschwerden verursachen kann.
Einkauf und Lagerung Qualität: Tomaten sollten keine Druckstellen aufweisen, aber sonst sieht man einer Tomate ihre Qualität nicht wirklich an. Zu harte Paradeiser sind aber meistens geschmacksarm. Tomaten an der Rispe duften zwar oft besonders stark nach Tomate, aber es ist das Grün, das riecht. Ein Hauptteil des Aromas findet sich übrigens in den Kernen, dem glibberigen Teil um sie herum und in der Haut. Das alles zu entfernen ist also eher kontraproduktiv. Niemals im Kühlschrank: Tomaten sollten am besten reif geerntet und sofort gegessen werden. Sie dürfen keinesfalls in den Kühlschrank, würden dort jeden Geschmack verlieren. Im Keller bei etwa 15 – 18 Grad fühlen sie sich wohl. Ohne Keller lagert man sie bei Zimmertemperatur und zwar nebeneinander, denn sie sind druckempfindlich. Harte Tomaten reifen bei Zimmertemperatur in kurzer Zeit etwas nach, das Aroma entwickelt sich aber nicht mehr so wie am Feld. Tomaten scheiden (wie Äpfel) das Reifegas Ethylen aus, was zu schnellerem Reifen oder aber unerwünschtem Verderben von anderem Obst und Gemüse führt.
Wann sind Paradeiser reif? Das hängt von der Sorte ab. Nur Rispenparadeiser reifen gleichzeitig, ansonsten sind auf einem Strauch immer unterschiedliche Reifestadien vorhanden. Die Verfärbung Richtung Rot ist zwar ein Hinweis, hilft aber bei andersfarbigen Sorten auch nicht wirklich. Und bei manchen Sorten – zum Beispiel die derzeit beliebte Green Zebra – haben auch halbreife Früchte ein angenehm säuerliches Aroma. Kosten und probieren! Viele nützliche Tipps auch zu diesem Thema gibt es im Buch „Gärtnern mit Paradeisern“ (siehe Buchtipp).
Zubereitung und Verwendung Tomaten sind vielseitig und spielen in nahezu allen Küchen der Welt eine Rolle. Entsprechend verschieden sind Rezepte und Kombinationen dafür. Sie kommen roh und gekocht zum Einsatz und zwar in Salaten, Suppen, Schmorgerichten und Saucen, aber auch in Süßspeisen und Getränken. Außerdem werden sie durch Einlegen und Trocknen haltbar gemacht. Mit Tomaten kann man in der Küche nicht viel falsch machen, da sie so vielseitig sind. Vorsicht nur mit Säure, die bringen sie selbst mit. Ausnahme: Essig im
Tomatensalat muss natürlich sein. Gute Partner: Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Pasta, Pizza, Reis, alle Arten von Frischkäse, Paprika, Melanzani, Zucchini, Knoblauch, Zwiebel, Oliven, Olivenöl, mediterrane Kräuter wie Basilikum, Rosmarin, Thymian, aber auch frischer Koriander und Chili. Sortenverwendung: Längliche Flaschentomaten wie die berühmte San Marzano Tomate zeichnen sich durch festes Fruchtfleisch und wenig Kerne aus. Sie werden u.a. gerne für Saucen verwendet. Ebenfalls kaum Kerne haben die großen, gerippten Ochsenherztomaten (Cuore di Bue), sie werden am häufigsten frisch gegessen, einfach mit etwas Salz und Olivenöl. Kleine Kirschtomaten isst man roh in Salaten oder zu Frischkäse. Sie lassen sich aber auch gut trocken. Aus den vielen farbigen Sorten – von Green Zebra über die rot-orange-gestreifte Striped Roman bis zu winzigen gelben Johannisbeer-Paradeiser – macht man am besten einen bunten Salat, bei dem die verschiedenen Geschmäcker und Konsistenzen gekostet werden. Tomaten und Wein: Bei frischen Tomaten Obacht mit Wein. Denn Tomaten sind sauer, das verstärkt die Säurewahrnehmung im Wein. Leichte Weine verschwinden, in kräftigeren kommen die Gerbstoffe unangenehm zum Vorschein, gerade bei Rotwein. Verarbeitete Tomaten in Saucen zum Beispiel hingegen enthalten meist etwas Zucker und Gewürze, auch eine schwierige Kombination. Am sichersten sind einfache Rotweine mit wenig Säure. Trotzdem ein paar Tipps: Tomate-Mozzarella am besten mit vollreifem Wein, zum Beispiel cremigem Weißoder Grauburgunder oder reifem Sauvignon Blanc. Zu Tomatensauce (mit Knoblauch) reifer Riesling, auch Lagen-Zierfandler und -Rotgipfler sind vorstellbar (Empfehlungen von Weinexpertin Angelika Deutsch).
Produkte aus Tomaten Ketchup kennen wir alle, mittlerweile gibt es auch Produkte, die mehr auf Tomate pur und weniger auf Zucker setzen. Getrocknete Tomaten haben ein besonders dichtes Aroma. Sie gehören zu den klassischen Antipasti, zu kaufen gibt es sie meist in Öl eingelegt. Praktisch ist auch Tomatenmark. Eine sizilianische Spezialität ist das estratto di pomodoro oder kurz strattù, besonders stark konzentriertes, an der Sonne getrocknetes Tomatenmark, das lange haltbar ist. Tomatenchutney schmeckt zu Käse, Crackern, Fisch und Fleisch. Die Tomaten werden
Buchtipps Gärtnern mit Paradeisern, Julia Kospach, Erich Stekovics: Edition KoSte Nr. 3, 112 Seiten, € 16,-. In derselben Reihe gibt es auch Bücher mit Rezepten zu Einlegen und Einkochen, alle zu beziehen über www.stekovics.at oder im gut sortierten Buchhandel.
Tomaten. Meine Leidenschaft. Irina Zacharias, Tom Rosenberger: Dort-Hagenhausen-Verlag, 168 Seiten mit vielen farbigen Bildern und allem Wichtigen über Tomaten, einschließlich vieler Rezepte aus aller Welt, € 19,95.
Atlas der erlesenen Paradeiser. Peter Angerer, Julia Kospach, Erich Stekovicz. Edition Löwenzahn, € 59,90. Prächtiges Kompendium über Tomaten, Pardon, über Paradeiser. 300 Seiten, nach deren Studium Sie wirklich alles über die Paradiesfrucht wissen. Tolle Fotos!
Tomate – Kochen – Braten Einmachen. Jenny Linford. 75 spannende Tomatenrezepte (Happen, Suppen, Salate, Saucen u.v.m.) aus aller Welt, fein bebildert. Thorbecke Verlag, € 20,60.
dafür mit Essig und verschiedenen Gewürzen wie Chili, Nelken, Ingwer etc. eingekocht. Tomatenmarmelade wird wie Marmelade aus Früchten mit Gelierzucker hergestellt und gerne zu Käse serviert. Tomatensaft wird keineswegs nur im Flugzeug getrunken. Bloody Mary ist ein berühmter Cocktail aus Tomatensaft, Wodka und Gewürzen. Dosentomaten: Pelati, Passata und Polpa aus Dose oder Glas ermöglichen auch im Winter geschmackvolle Tomaten fürs Sugo. Für manche Gerichte sind ganze geschälte Tomaten besser, für andere passt eine feine Passata oder eine stückige Polpa besser. Mittlerweile gibt es ein großes Angebot, deren Qualität und Herkunft nicht immer leicht zu durchschauen sind. Gerade bei verarbeiteten Tomaten stammen viele aus China. Sie kommen per Schiff nach Europa, etwa nach Neapel, werden dort verarbeitet und abgefüllt. Das Ursprungsland muss auf der Verpackung nicht verpflichtend angegeben werden, es kann auch der Hersteller, Verpacker oder Verkäufer genannt werden. So kann es sein, dass vermeintlich italienische Tomaten aus China stammen. Da heißt es auf Herkunftsangaben wie „100 Prozent italienische Tomaten“ zu achten. Essig und Öl. Kennen Sie Toma-
Gärtnerhof Ochsenherz, Fuchsenwaldstraße 90, 2230 Gänserndorf-Süd, T. (+43 650) 70 76 611. Biologische Jungpflanzen und Saatgut von vielen Paradeisersorten und Gemüseraritäten ab Hof und am Naschmarkt in Wien. www.ochsenherz.at
tenessig? Dabei wird der frisch gepresste Saft vollreifer Tomaten zu Essig vergoren, eine feine Sache. Das (hoffentlich erstklassige) Olivenöl von eingelegten Tomaten kann man ebenfalls in der Küche verwenden.
Bezugsquellen und Produzenten Bunte Paradeiser in verschiedenen Größen und Formen sind relativ leicht zu bekommen. Große Handelsketten bieten sie in Bio-Qualität an, auch auf Märkten, Bauernmärkten und Gärtnereien hat wieder mehr Vielfalt Einzug gehalten. Produzenten (Auswahl) Bitte informieren Sie sich auf der Website der Produzenten über das aktuelle Angebot, Termine, Öffnungszeiten und Modalitäten für den Einkauf. Viele Produzenten sind auch auf Facebook vertreten.
Burgenland Erich Stekovics, Schäferhof 13, 7132 Frauenkirchen, T. (+43 676) 966 07 05. Jungpflanzenverkauf ab Hof, meist ab Ende April. Kein Samenverkauf, kein Versand. Frische Paradeiser und eingelegte Köstlichkeiten im Hofladen. Veranstaltungen werden im November online gestellt und sind immer innerhalb kürzester Zeit ausgebucht. Aktuelle Infos auch auf Facebook. www.stekovics.at
Steiermark
Vielfalt vom Biohof Rapf Biohof Rapf, Obere Hauptstraße 55, 7162 Tadten, T. (+43 0664) 95 18 330. Bis zu 350 Tomatensorten, viele andere Gemüsespezialitäten und verarbeitete Produkte. Verkauf ab Hof und auf Märkten. www.rapf.com
Niederösterreich Krautwerk, Füllersdorf 11, 2002 Großmugl, T. (+43 680) 33 31 863. Robert Brodnjak und seine Familie bauen viele Gemüseraritäten an, auch Paradeiser. Mitglied der Arbeitsgruppe Bauernparadeiser. Freitag ab Hof-Verkauf von 16 – 19 Uhr, Samstag bis 13 Uhr am Karmelitermarkt in Wien. www.krautwerk.at
Biogemüsehof Pranger, Jammberg 54, 8354 St. Anna am Aigen, T. (+43 3158) 29 042. Mitten im steirischen Vulkanland kultiviert Familie Pranger zahlreiche Tomatensorten und -raritäten sowie anderes Biogemüse. Es gibt auch Eingelegtes, zum Beispiel Ketchup. Verkauf im Hofladen. www.prangerbiogemuese.at Biofuchs, Jaklhof 1, 8010 Kainbach bei Graz, T. (+43 316) 39 21 63. Anna Ambrosch und ihr Team produzieren Gemüse und Obst, darunter viele Paradeissorten. Es gibt Saatgut und Jungpflanzen. Verkauf im Hofladen Dienstag und Freitag sowie Freitag und Samstag am Kaiser Josef Markt in Graz. www.bio-fuchs.at Biohof Scharler, Wetzawinkel 25, 8200 Gleisdorf, T. (+43 664) 50 63 943. Walter Scharler und seine Familie kultivieren zahlreiche saisonale alte Gemüsesorten, Sortenraritäten von Paradeisern. Gemüse frisch und verarbeitet sowie Jungpflanzen ab Hof
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und auch als Jungpflanzen verkauft. Im Frühjahr und Sommer Donnerstag und Samstag am Benediktinermarkt in Klagenfurt, Samstag auch am Alpe Adria Markt (SAK Sportpark Welzenegg). www.bio-gaertnerei.at
Wien
Margit und Josef Mayr-Lamm haben sich auf Fruchtgemüse spezialisiert und bieten Jungpflanzen vieler Paradeissorten, darunter auch Wild- und Freilandparadeiser an. Verkauf ab Hof, an ausgewählten Tagen am Südbahnhofmarkt in Linz und am Bauernmarkt in Steyr. www.fairleben.at
Gärtnerei Bach, Hänischgasse 17, 1220 Wien, T: 01 280 95 34, reguläre Öffnungszeiten: Do 14–18 Uhr, Fr 8–18 Uhr, Sa. 8–12 Uhr, bis zu 100 verschiedene Tomatensorten – neben vielen anderen Gemüse- und Kräuterraritäten – gibt es hier in großartiger Qualität. Eveline und Mario Bach gehören zu den besten Lieferanten der Spitzengastronomie. http://gaertnerei-bach.at Bio Feigenhof, Am Himmelreich 325, 1110 Wien/Kaiserebersdorf, Tel.: (+43 1) 31 87 074. Hier gibt es nicht nur Feigen, sondern auch Tomaten und diverse Kräuter und Gemüseraritäten, auch als Pflanzen. Außerdem Eingelegtes, z.B. Paradeismousse mit Pinienrosmarin & Myrte und einen Paradeisergeist! Öffnungszeiten: Freitag, 14 – 18 Uhr, Samstag 10 – 17 Uhr. www.feigenhof.at
Kärnten
Italien
Verlockendes Angebot am Benediktinermarkt in Klagenfurt und am Bauernmarkt in Gleisdorf. www.bio-scharler.at
Oberösterreich Biohof Stockenhuber, Blindendorf 4, 4772 Lambrechten, T. (+43 676) 844 781 200. Walter und Monika Stockenhuber sorgen für Tomatenvielfalt. Jungpflanzenverkauf und Versand ab Hof, auf Pflanzenmärkten und im Online-Shop von Arche Noah. www.klarlbau.at bzw. http://shop.arche-noah.at Biohof Fairleben, Lindach 1, 4511 Alhaming, T. (+43 7227) 71 50.
BIO-Gärtnerei Seebacher, Am Mühlgang 10, 9020 Klagenfurt, T. (+43 676) 404 81 40. Rund 35 Paradeissorten werden kultiviert
Roberta Mell betreibt nahe Parma einen Bio-Hof, auf dem sie eine große Vielfalt an alten Tomatensorten anbaut und vermehrt. Samen
können online bestellt werden. roberta@antichevarieta.it, www.antichevarieta.it Alessio Gennari, Strada per Albareto 4, San Secondo Parmense, 43017 Parma, T. (+ 39 3247) 98 35 51. Hier kann man die Pomodori von Roberta Mell kaufen und auch Jungpflanzen beziehen. https: //terredisansecondo.wordpress.com
Deutschland Irinas Tomaten & Kräuter Spezialitätengärtnerei, Blattenhof 1, 93142 Maxhütte-Haidhof/Ober pfalz, T. (+49 94 71) 21 300. Große Vielfalt an Tomaten und anderen Gemüsesorten. Verkauf von Pflanzen ab Hof, Samen auch im OnlineShop. www.irinas-tomaten.de Bio-Gärtnerei Florian Kamlah, Schlagweg 8, 81241 München T. (+49 89) 82 08 94 54. Große Auswahl an Tomatensorten im Hofladen (Mo., Mi., Fr.: 12 – 18 Uhr) und am Stand auf dem Pasinger Viktualienmarkt im Westen Münchens: Di. – Fr.: 7 – 18.30 Uhr, Sa.: 7 – 14 Uhr. http:// gaertnerei-kamlah.de Melanie Grabners lilatomate, Goethestraße 9, 67459 BöhlIggelheim (Nähe Mannheim), T. (+49 63 24) 81 83 22. Saatgut und Jungpflanzen von rund 150 Tomatensorten im Online-Shop. Informative Website für Hobbygärtner. www.lilatomate.de
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20 Mal
Jesolo Sie haben richtig gelesen. 20 Mal hat unser Autor ohne Reue im selben italienischen Badeort Urlaub gemacht. Eine Eloge auf das Immergleiche. VON ROBERT TREICHLER* TEXT Clive Handerson, Jesolo Tourismus, Ringhofer, Beigestellt FOTOS
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Erinnerungen: Autor Robert Treichler erst als Kind, dann mit Sohn in Jesolo
s kann jedem passieren, dass er einmal Urlaub in Jesolo macht: knapp bei Kasse, akut ideenlos, Angst vor Vogelgrippe, Zika, Terror, von der Autostrada A 4 falsch abgefahren plus Benzinpumpendefekt. Für einen zweiten Jesolo-Urlaub gibt es hingegen kaum noch valide Rechtfertigungen: der Luftmatratzenverkäuferin ein Kind gemacht/vom Strandliegenstapler eines gekriegt, ein spirituelles Erweckungserlebnis im Luna Park gehabt? Eher unwahrscheinlich. Und 20 Mal Jesolo? Unmöglich. Obere Adria, Hausmeisterstrand, ein Urlaubsziel, so geheimnislos wie ein Automatensnack. Es gibt eine Million Destinationen, und jeder Mensch braucht Abwechslung, will was Neues sehen. Da können Sie fragen, wen Sie wollen. Nur mich nicht. Ich brauche nicht, ich will nicht. Deshalb war ich schon ungefähr 20 Mal in Jesolo im Urlaub. ZWANZIG MAL. Das klingt wie das Geständnis eines Intensivtäters, aber es ist frei von Reue. Jeder weiß, was ich versäumt habe: 19 Badeorte, 19 Strände, 19 Hotels, 19 Frühstücksbuffets, 19 Wie-es-da-aussieht-im-Vergleich-dazu-wieich-es-erwartet-habe-Momente. Aber was entgeht allen anderen, die nicht 19 Mal dieselbe Autobahnausfahrt nehmen, 19 Mal die Badetasche am selben Pool abstellen, 19 Mal am selben Stück Strand ihre Bocciakugeln danebenwerfen und 19 Mal die Ansichtskarte mit demselben Motiv abschicken? Beginnen wir, wenig überraschend – in Jesolo. Beim allerersten Mal ist es ja noch aufregend. An einem Sommertag in den Siebziger Jahren, als Kinder im Auto noch ungesichert auf der Rückbank schlafen, wecken mich meine Eltern und sagen: Wir sind da. Wir sind sehr lange unterwegs gewesen, so lange wie noch nie. Wir haben eine Grenze überquert, Zöllner in unbekannten Uniformen
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haben zum Fenster reingesehen. Zwischendurch habe ich gekotzt, wegen der Kurven und wohl auch wegen der Aufregung. Und jetzt wache ich in einem fremden Land auf, mit einer anderen Sprache und anderem Geld. Wir würden 14 Tage hierbleiben, in einem Apartment. Meine Eltern sprechen das Wort französisch aus. Appartement, ich weiß nicht genau, was es bedeutet. Es entpuppt sich als Wohnung. Wir haben im Kofferraum alles mitgebracht, was wir in 14 Tagen benötigen – Fleisch, Salz, Mehl, Paprika, Nudeln, Senf, Bier, alles. Selber kochen spart Geld, sagt Mama, und was wir mithaben, brauchen wir nicht zu kaufen. Während Mama auspackt, gehen Papa und ich zum Strand. Aus der Ferne sieht man den Sand kaum, es ist alles voller bunter Sonnenschirme und sehr vieler Menschen. Das Durcheinander ist wunderschön. Ich renne ins Wasser, es ist warm und seicht, und als ich zum ersten Mal untertauche, habe ich einen scheußlichen Geschmack im Mund. Ich hatte zwar gewusst, dass Meerwasser salzig ist, aber nur in der Theorie.
15 Kilometer Sandstrand Am Abend ist die Stadt riesig, laut, wild, voller Lichter. Ein Wildkätzchen liegt auf einer Parkbank und wartet darauf, gestreichelt zu werden, vierrädrige, überdachte Fahrräder ziehen auf einer breiten Straße Schlangenlinien. Wir gehen vierzehn Abende lang diese Fußgängerzone rauf und runter, und es fällt mir nicht auf, dass wir immer an denselben Geschäften vorbeilaufen, dass ich meine Eltern immer in dieselben Spielhöllen reinzuzerren versuche und dass die Stadt im Wesentlichen aus dieser einen Straße besteht. Es ist in Wahrheit nämlich gar keine Stadt, schon gar keine riesige, wilde, sondern bloß ein den schnurgeraden, 15 Kilometer langen Strand entlanggebautes Touristenkaff.
Sommer, Sonne, Strand: So funktioniert Jesolo seit Jahrzehnten
Ich finde es wunderschön, auch den Namen: Lido di Jesolo. Man ist nie weit vom Meer entfernt. Ich kriege jeden Tag ein Eis. Die Leute sitzen abends in Ruderleibchen vor dem Haus, der Fernseher steht auf dem Fensterbrett. Die Plätze heißen Piazza. Der Lärm ist fröhlicher als zu Hause. Wir fahren Tretboot, spielen Boccia, ich baue Sandburgen und fange Krabben. Dann sind die 14 Tage um. Ich bin traurig, dass wir nach Hause fahren müssen, aber meine Eltern trösten mich und sagen: «Nächstes Jahr kommen wir wieder.« Sie halten ihr Versprechen, sie erneuern es jedes Jahr und halten es im darauffolgenden wieder. So vollzieht sich meine kindliche Prägung: Urlaub ist Jesolo. Irgendwann dämmert mir, dass Jesolo nichts Besonderes ist. Mitschüler reisen mit ihren Familien nach Spanien, nach Griechenland, an immer andere Destinationen. Ich kann mich nicht erinnern, jemals gefragt zu haben, warum wir jedes Jahr an denselben Ort fahren. Wir wechseln vom Apartment in ein Hotel, und als die Inhaberfamilie das Hotel verkauft, um ein anderes zu übernehmen, ziehen wir mit ihr ein Haus weiter. Dann endet der Mama-Papa-Jesolo-Urlaub jäh. Pubertät, Interrail, nie wieder Eltern, nie wieder Obere Adria. Und hier sollte die Geschichte aufhören. Tut sie aber nicht. Im Gegenteil, es beginnt der Willensakt des jungen Erwachsenen, der das rebellische Nie-wieder des Halbwüchsigen auf noch störrischere Weise revidiert. Weit gereiste Dritte können nicht immer sofort folgen:– Hey, du warst noch nie in Thailand? Irre, der Beach.– Und die Algarve!– Und wo warst du eigentlich?– In Jesolo.– ???– ?– ?????Tatsache. Jahre nach den Elternurlauben, ich bin Mitte zwanzig, lande ich mit einer Freundin in Grado, weil sie meint, das sei ein hübsches Städtchen für ein Wochenende. Möglicherweise will sie testen, ob ich
Bootezählen im Hafen von Jesolo hat meditativen Charakter
für Romantik tauge. Grado gilt wegen seiner Geschichte und seiner Altstadt bei Leuten mit Geschmack als einziger akzeptabler Badeort an der Oberen Adria. Wir fragen im dritten Hotel vergeblich nach einem freien Zimmer, setzen uns verschwitzt ins Auto, und ich höre mich sagen: «Jesolo ist nicht weit von hier.« Die Autobahnausfahrt, die einzige Geschäftsstraße, der Strand, alles wie immer. Es geht zurück in das einst allererste fremde Land, das mir vertraut geblieben ist wie Papas alter Opel. Ich juble innerlich (He, ich komme nach Hause!); und äußerlich vielleicht etwas zu sehr. Meine Freundin begegnet meiner guten Laune verständnislos.– In diesem Apartmentblock habe ich mit meinen Eltern gewohnt. Und in diesem Hotel auch, später dann.– Der Siebziger-Jahre-Kasten?– Ja, toll, nicht? Am dritten Abend fragt sie mich, ob wir nicht nach Venedig weiterfahren könnten und warum ich schon wieder Pizza Napoli esse.
„Jesolo ist immer dasselbe, was sich ändert, bin ich, sind meine Frauen“ Im Jahr darauf komme ich wieder, nur die Freundin ist eine andere.Die Gewissheit, nicht überrascht zu werden, ist ein gewaltiges Versprechen. Jesolo ist immer dasselbe, was sich ändert, bin ich, sind meine Frauen. Mein Beziehungsleben hat in diesem Sand Gestalt angenommen oder besser mehrere Gestalten, die sich letztlich als nicht viel dauerhafter erwiesen als die Burgen, die ich als Kind auftürmte. Die erste erotische Erfahrung, mit zwölf, abends am Steg. Sie sagte: «Hallo, ich bin die Tupfi.« Ich war noch nie von einem fremden Mädchen angesprochen
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Sommernachtstraum. Ewig langer Strand und goldener Pulversand sind die Zutaten für den fast schon klischeehaften Badeurlaub
Buchtipp
Venetien. 2017 neu aufgelegter Venetienführer von Eberhard Fohrer, 420 Seiten, jede Menge Tipps und Geschichten, 31 Karten, Wandervorschläge u.v.m. Michael Müller Verlag, 20,50 €
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worden und schon gar nicht von einem, das irrsinniges Fachwissen übers Schmusen mit einer halb offenen Bluse kombinierte. Ich vergaß sogar die Krabben, die ich eigentlich beobachten wollte. Ich beschloss, für immer hier stehen zu bleiben und Tupfi anzustarren. Dann rief mich Mama, und ich musste rauf ins Hotel. Tupfi sah ich nie wieder, obwohl ich jedes Jahr Ausschau hielt. Ich kam mit festen Freundinnen, ich kam mit Familie, ich kam als Alleinerzieher. Jesolo ist der jährliche Maßstab meiner Existenz. Bin ich fit genug, um morgens die fünf Kilometer bis zum Ende der Strandpromenade und wieder zurückzujoggen? Lasse ich mich gehen und fresse vor lauter physischer und mentaler Schwäche am Kiosk täglich fünf Toasts? Habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich zu Hause Mist hinterlassen habe? Habe ich schon mal glücklicher in diesem Liegestuhl rumgelümmelt? Solche Fragen tauchen in einem Zustand totaler Erwartungslosigkeit auf. Wenn die Umgebung nicht die geringste Überraschung verspricht, richtet sich der Blick auf die eigene Existenz. Die Antworten können erfreulich sein oder desaströs, in Jesolo erscheinen sie mir in jedem Fall besser zu verdauen zu sein. Am Strand wird jeden Morgen die Fahne gehisst (Weiß: alles okay; Gelb: Schirme schließen; Rot: raus aus dem Wasser), und ich denke mir, alles war auch schon mal viel schlimmer, und es hat mich nie daran gehindert, meine Füße hier im nassen Sand zu vergraben. Wenn die eigene Existenz dann keine Lust mehr auf bohrende Fragen hat, widmet sie sich den unschlagbar sinnlosen Disziplinen der Olympischen Spiele von Jesolo: im knöcheltiefen Wasser planschen, Boccia spielen, Tretboot fahren. Das Meer in Jesolo wird oft belächelt, weil es in Strandnähe so unfassbar seicht ist und man endlos waten muss, bis man ins Tiefe kommt. Tatsächlich ist noch nicht erforscht, ob das Meer hier überhaupt je tief wird. Regelmäßig verlässt einen unterwegs die Motivation, und man kehrt an einem Punkt um, an dem das Wasser gerade mal bis zu den Knien reicht. Bis zum Bauch rein geht man nur, wenn man Pipi muss und der Sand auf dem Weg ins Hotel zu heiß ist.
Im Seichten suchen Kinder Muscheln, kühlen Alte ihre Krampfadern, und alle anderen Altersgruppen waten, planschen und verhalten sich generell wie die Meerestiere, ehe sie vor 400 Millionen Jahren an Land kamen. Ich liege seit Anbeginn der Zeitrechnung je zwei Wochen pro Jahr im Flachwasser, schöpfe ein wenig Sand auf meinen Bauch und warte, bis die sanften Wellen die Körnchen wieder abgespült haben. Dann schöpfe ich neuen Sand. Mit dem Tretbootfahren ist es ähnlich. Es ist die ostentativste Art, sich ziellos fortzubewegen. Ein Tretboot hat keinen richtigen Antrieb, weil die Oberschenkel sofort schlappmachen, es hat keine Bremse, und genau genommen hat es auch keine Lenkung, denn die Position der seltsamen Stange zwischen den Vordersitzen hat auf die Fahrtrichtung in etwa so viel Einfluss wie der Mond. Und Boccia? Im Wesentlichen wirft man ein paar Kugeln und schlurft danach die paar Meter bis zu der Stelle, wo sie gelandet sind, wirft wieder und so weiter. Werfen, schlurfen, werfen, schlurfen. Den steten Trubel am schmalen Strand, die quer durch die gedachte Bocciabahn kreuzenden, zum Pinkeln ins Wasser rennenden Kinder und sonstige Idioten, die einem die Kugeln verschieben – all das muss man ausblenden. Immer nur auf die kleine rote Kugel starren. Alles rundum verschwindet, das Nichts bleibt. In einem Tal des Vorhimalaya im Schneidersitz acht Jahre zu schweigen ist dagegen spirituell unergiebig wie einmal Warten an der Autobahnmautstelle. Das ist Jesolo, und in all den Jahren, seit ich es kenne, hat es sich nicht groß verändert. Die Strandpromenade wurde irgendwann in den Neunzigern verbreitert, die Elektro-Autos im Kinderautodrom werden alle zehn Jahre ausgetauscht, und unser Hotel bietet jetzt WLAN in homöopathischen Dosen an. Zwischen Jesolo und mir selbst allerdings hat sich einiges getan. Mit Ende zwanzig dachte ich, Jesolo sei meine kleine Sandkiste auf dem Weg zur Eroberung der Welt, welche Welt auch immer das sein würde. Ende dreißig nahm ich mit Erstaunen zur Kenntnis, dass ich erschöpft im Liegestuhl einschlief. Zehn Jahre später war das Erstaunen weg, die Müdigkeit hatte sich verfestigt.
Die andere Seite von Jesolo: Discos in riesenhafter Dimension
Inzwischen ist Jesolo der Vorgeschmack auf das Rentnerdasein, und ich bin froh, keine Welt erobern zu müssen.
Abwechslung des Gleichen Meine Kinder geraten ein wenig so wie ich. Sie freuen sich auf den Urlaub und fragen nicht, warum wir nicht woandershin fahren. Einmal waren wir bei Freunden in Spanien zu Gast, da fanden sie den Sand zum Burgenbauen nicht so toll. Stimmt, sagte ich nickend. Ich bin längst ein Teil von Jesolo, und es gibt keinen Grund, sich dafür zu schämen. Wäre ich nach Antalya, Koh Samui, Benidorm, La Baule und sonst wohin gefahren, könnte ich jetzt Strände vergleichen, Hotels und Anfahrtswege. Ich dagegen weiß, wie mein Vater nach Jesolo gefahren ist, als es die Autobahn durch das Kanaltal noch nicht gab, und ich stehe heute selber mit den anderen Vätern am Strand und unterhalte mich über die Staus der vergangenen zwei Jahrzehnte und darüber, wie wir erfolglos versucht haben, ihnen auszuweichen. Ich brauche keine menschenleeren Buchten. Ich mag Touristen, und ich mag es, Touristen wiederzutreffen. Paare, die immer noch kommen, Paare, von denen nur noch ein Teil da ist, Familien, deren Kinder gut geraten sind oder fett oder blöd. Zu Hause übrigens bin ich nicht anders. Ich gehe in das Café bei mir im Block, dessen Speisekarte fünf Gerichte umfasst. Ich kenne die Besitzer und die meisten Gäste persönlich oder wenigstens vom Sehen. Ich überblättere in den Zeitungen die Tipps, wo neue Restaurants eröffnet haben. Das Immergleiche bietet mehr Abwechslung, weil die Einheit des Raumes gewahrt ist. Ich habe in Jesolo auf denselben 50 Metern zwischen zwei Stegen gesehen, wie mir mein Vater einen Ball zuwirft, wie meine Kinder schwimmen lernen, wie Badende bei einem Gewittersturm gegen den Steg geklatscht werden, wie meine neue Freundin vor Quallen flüchtet und wie eine Hundeleiche angeschwemmt wird. Ich hätte dasselbe auch an fünf verschiedenen Orten erleben können, aber wenn ich an Jesolo
Aktuell: Falkensteiner brachte 5-Sterne-Luxus nach Jesolo
denke, sehe ich alles auf einmal vor mir. Mich treibt im Urlaub nicht die Neugier. Ich muss nicht um die nächste Ecke sehen. Wenn andere Leute die Neugier treibt, bitte sehr, ich will ja keine Sekte gründen. Die Reiseveranstalter melden verlässlich vor dem Sommer die neuesten Trends, ich habe sie überflogen, zum Beispiel: Mauritius! Wenig Wellengang, viele Hotels mit Kinderklubs, nur drei Stunden Zeitverschiebung und gute Flugverbindungen. Pfff. Wenn man Glück hat, hat man einen Song, der einen begleitet, ein Buch, vielleicht ein Bild und, hoffentlich, ein paar Menschen. Ich habe einen Ort. Er könnte glamouröser sein, zugegeben, aber man kann sich so was nicht immer aussuchen.
„Ich bin längst ein Teil von Jesolo, und es gibt keinen Grund, sich dafür zu schämen“ Bislang letzter Logbuch-Eintrag. Jesolo, 2015: Die Hotelbesitzerin hat die Geschäftsführung an ihre Tochter übergeben. Mein ältester Sohn, 10, schlägt mich erstmals im Boccia. Ich kann noch die Strandpromenade rauf- und runterjoggen. Von Tupfi immer noch keine Spur. Meine neue Freundin macht mir klar, dass sie im nächsten Jahr nicht noch einmal nach Jesolo will, dabei war sie erst einmal da. Wir werden in diesem Sommer nach Cesenatico fahren. Das liegt drei Fahrstunden südlich. Ich war selbst überrascht, dass ich eingewilligt habe. Meine Freundin versteht mich. Sie lächelt, wenn ich von Jesolo erzähle, aber sie lacht nicht. Auf der Rückfahrt werden wir in Jesolo anhalten und ein paar Stunden zwischen den beiden Stegen baden. *Robert Treichler leitet das Auslandsressort des österreichischen Magazins „profil“. Dieser Text ist in der deutschen Wochenzeitung „Zeit“ erschienen.
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INFO: JESOLO RECHERCHE Werner Ringhofer
Kreation im Da Guido (l.), der Wirt des Da Omar
Lässige Bistro-Atmosphäre im Da Omar
Allgemein Die Westspitze von Jesolo (ca. 25.000 Einwohner) liegt in Punta Sabbioni, geht über Cavallino, Lido di Jesolo (West, Zentrum, Ost) bis zu Jesolo Pineta (Grüngürtel) und dem Fischerdörfchen Cortellazzo im Osten. Alt-Jesolo liegt im Landesinneren nördlich von Lido di Jesolo.
Verkehr Anreise: Auto: Autobahn A4 (Venedig – Triest) – Ausfahrt Noventa di Piave/San Donà di Piave, Richtung Jesolo; München (550 km), Wien (560 km), Graz (400 km), Klagenfurt (260 km) Flugzeug: Aeroporto Marco Polo in Tessera ca. 30 km, Flughafen San Giuseppe in Treviso ca. 40 km Parken: Rote Zone (Jesolo Lido, Strandnähe): € 1,60 pro Stunde, gelbe Zone: € 1,30.-, grüne Zone (Alt-Jesolo): € 0,50.-, www. jesolo.it/parcheggi-jesolo.html
Internet Im Strandbereich gratis Wifi, einmalige Registrierung genügt.
Strand Allgemein. 15 km Strand, in regelmäßigen Abständen gibt es Duschen, Umkleidekabinen, Strandbars, einige kostenpflichtige Strandbäder bieten Volleyball. Der Strand ist flach, die Wellen meistens nicht hoch, regelmäßige Animation (Fitness, Samba, Beachfußball- und Volleyballturniere etc.). Kosten. Die Hotels haben meistens gratis Liegestuhl- und -schirm am Strand. Tagesgäste zahlen je nach Reihe und Saison ca. 11,- bis 21,- € pro Tag. Tipp: Strandbäder Green Beach (Pineta) und Oro Beach (Zentrum)
mit Whirlpools, Beachvolley etc.: www.jesolospiagge.it
Schlafen Falkensteiner Hotel & Spa Jesolo. 5 Sterne, Innendesign von Matteo Thun, 1.500-m2-Spa. Feines Frühstück: Kaffee, Säfte, Kuchen sind frisch. Geschmackvolle Zimmer, deckenhohe Fenster, großer Balkon, perfekter Zimmerservice. Freundliches Personal. DZ ab € 169,-. Piazza Le Corbusier 6, Lido di Jesolo, (+39 04 72) 975 650, www.jesolo.falkensteiner.com Adlon. Renoviert, lässiges Design, am Strand. DZ ab € 90,90. Via Dante Alighieri 11, Lido, (+39 04 21) 922 12, www.hoteladlonjesolo.it Imperia. Gepflegtes Drei-SterneHotel, Privatstrand, Spielplatz. Küche bietet auch vegetarische und glutenfreie Menüs. DZ ab € 66,-. Via Andrea Bafile 538 (Zentrum), (+39 04 21) 370 718, www.hotelimperia.com Victoria. Modern, alle Zimmer mit Balkon und Meerblick. Schöne Terrasse, Hotelstrand, Swimmingpool, Vegetariermenüs. Tipp: die Comfort-Zimmer (mit allergiefreien Stoffen). DZ ab € 107,-. Via Padova 79 (Westen, nahe Leuchtturm, (+39 04 21) 371 100, www.victoriaprestige.com
Essen Da Guido. Exzellente Fisch- und Meeresfrüchte: roh oder klassisch gekocht, mit guten Ideen aufgewertet. Top Weine, bester Service. Im Sommer stilvolle Garten-Oase. Restaurant mit Herz. 6 Gänge € 67,-. Via Roma Sinistra 25 (Jesolo Paese, nördlich der Altstadt), (+39 04 21) 35 03 80, www.ristorantedaguido.com, R.: Mo., Di. mittags
Laguna: Pasta, Pesce mit Niveau Da Omar. Gemütliches Bistro, kreative Fischküche. Die Produkte werden roh veredelt oder nur kurz angebraten, etwa Meeräschentatar mit Avocado und Pesto. Originell: dünn geschnittene Sepia wie Spaghetti auf Carbonara-Art. Perfekte Weinbegleitung. Via dante Alighieri 21 (nahe Piazza Manzoni), (+39 04 21) 936 85, R.: Mi. Laguna. Kleines, nettes Restaurant mit vielen Accessoires. Appetitlich angerichtet, edles Geschirr. Gutes Fischtatar und Risotto. Thunfisch brät man selbst am heißen Salzstein. Sehr freundlich. Via Bafile 568, (+39 04 21) 972 760, www.ristorantelaguna.it Magazzino delle Scope. Großteils vegan. Romano Amo kocht mit regionalen Bioprodukten und serviert gute, kleine Gänge (3,50 bis 6,50 €), etwa Quinoa mit Tomaten, Karfiolcreme und Räucherkäse. Via Foscolo 61 (Lido West), (+39 04 21) 375 219. Ponte de Fero. Marmorboden, antike Möbel, Murano-Leuchter. Ehrliche Fischküche. Günstig, sympathisch. Schöne DZ ab € 70,-. Via Colombo 1 (kurz vor Cortellazzo), (00 39 04 21) 350 785, www.alpontedefero.it, R.: Mo. mittags.
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Tourismusinfo Tourismusbüro Jesolo. Piazza Brescia 13, (+39 04 21) 370 601, www.jesolo.it
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Nachts auf der großartigen Piazza del Duomo
Die Stadt mit dem Blues Pistoia hat alles, was ein toskanisches Traumstädtchen ausmacht: Bühnenreife Plätze, mittelalterliche Gassen, ein berühmtes Festival und urige Lokale. Trotzdem ist Italiens aktuelle Kulturhauptstadt (noch) ein Geheimtipp. BEATE GIACOVELLI TEXT La BotteGaia, Bruno Corsini, Gianfranco Ansani, Massimo Bacci, Locanda dei Fiori, Grötschnig FOTOS
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istoia? Das ist natürlich kein so klingender Name wie Florenz. Pi-stoi-a! Wie bitte? Dann muss man meist erklären, wo diese Provinzhauptstadt liegt. Also: In der nördlichen Toskana, wo der Apennin langsam ausrollt, 37 Kilometer westlich von Florenz. Seit Jänner trägt Pistoia den Titel „italienische Kulturhauptstadt 2017“, verliehen von Kulturminister Dario Franceschini, als Pendant zur europäischen Kulturhauptstadt. Dass Pistoia davor nicht so im Rampenlicht stand, merkt der Besucher gleich, wenn er zum ersten Mal auf der Piazza del Duomo steht: Das Herz der Stadt ist leergefegt, ausgestorben. Weder Geschäfte, Souvenirstände
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noch kulinarische Touristenfallen stören die nüchterne Würde des Platzes. Wie kann man hier durchatmen, sich ungestört sattsehen am ehemaligen Bischofspalast, dem weiß-grünen Baptisterium, beide aus dem 14. Jahrhundert, dem freistehenden Glockenturm, aber vor allem an der romanischen Kathedrale San Zeno aus dem 12. Jahrhundert. Im mystischen Dunkel des Doms verbergen sich Schätze wie der Silberaltar des Heiligen Jakobus, an dessen 628 Einzelfiguren von 1287 bis 1457 gearbeitet wurde oder die Reliquie des Heiligen, die ab dem Jahr 1145 einen Pilgerboom auslöste. Nur im Sommer wird es am Domplatz mitunter laut: Da dient er nämlich als Kulisse für „Pistoia-Blues“, größ-
Ein Juwel: achteckige Taufkapelle
Mittelalterliches Gässchengewirr
La Sala, Wohnzimmer der Stadt mit täglichem Markt
tes Blues-Festival Italiens und „Giostra del Orso“, spektakuläres Pferderennen mit Lanzen, Musik-, Theater- und Literaturfestivals. Sehenswert, ein paar Ecken weiter, ist das Ospedale del Ceppo, ein ehemaliges Pestkrankenhaus aus dem 14. Jahrhundert, dessen Säulengang ein kürzlich restauriertes Terrakottafries aus dem Jahr 1514 schmückt – eines der prächtigsten Werke der Florentiner Bildhauerfamilie Della Robbia. Die zählten zu den größten Künstlern ihrer Zeit, auch im Dom von Florenz sind ihre Werke zu bestaunen.
Eine Stadt trumpft auf „Ich schätze die Atmosphäre der Stadt, die Lebensqualität, es ist ruhig und nicht so voller Touristen wie in Florenz oder Pisa“, sagt Travel- und Food-Blogger Armando Alibrandi, der uns durch handtuchschmale Gässchen mit Namen wie Via delle belle Donne (Straße der schönen Frauen), Via del Cacio (Käsegasse) oder Vicolo dei Fugiti (Straße der entflohenen Häftlinge) lotst. Wie alle Pistoiesi ist er stolz auf seine Stadt, kennt deren prominente Söhne wie etwa Giulio Rospigliosi vulgo Papst Clemens IX. (1600 - 1669) oder Bildhauer Marino Marini, einer der anerkanntesten Künstler des 20. Jahrhunderts, dem die italienische Kulturhauptstadt eine Sonderausstellung widmet. Und vermuten nicht Sprachforscher in dem Stadtnamen das Wort „Pistole“? Im 16. Jahrhundert befand sich hier eine bedeutende Waffenproduktion. Pistoias Ruf
Grüngürtel: Pistoias Baumschulen
Lesefestival: leggere la città
Chefkoch Alessio, la BotteGaia
wurzelt außerdem im größten Baumschulgebiet Europas: Rund 1.500 Baumschulen beliefern von hier aus alle Welt mit Bäumen und Pflanzen.
Ein Himmel voller Keulen Wir schlendern über die Via Cipollini, Zwiebelgasse, und Via Stracceria, Lumpengasse, und landen „sulla Sala“,im „Wohnzimmer der Stadt“, der Piazza della Sala. Ein Feinkostgeschäft mit fabelhaften Köstlichkeiten der Region, Schafskäse aus Rohmilch, Olivenöl, Pici – spaghettiförmige Pasta oder Wein aus Montalbano. Im Familienbetrieb „Norcineria“ schneidet Tochter Sonia Salame Toscano oder Finocchiona, Salami mit wildem Fenchel, hauchfein auf. Papa Agostino verpackt Arista Pistoiese (Schweinswurst mit Kräutern) und Testa in cassetta (Art Schweinssulz) unter einem Himmel voller Schinkenkeulen. Auf dem täglichen Obst- und Gemüsemarkt locken zu kunstvollen Pyramiden geschichtete Artischocken – der Platz wirkt wie eine Slow-Food-Variante des Schlaraffenlandes. Sonntags, a mezzogiorno, hocken mehrere Generationen Familie in urigen Lokalen wie in der Osteria BonodiNulla. Schon beim Öffnen der Tür strömt verführerischer Duft von Thymian, Rosmarin und Schmorgerichten aus der Schauküche neben dem Eingang. Der Durchblick weckt die Neugierde – und den Appetit. Chefkoch Lorenzo Manzoni kredenzt toskanische Klassi-
Buchtipp Toscana: Reiseführer mit vielen, gut recherchierten Tipps. Umfangreiche Beschreibung von Metropolen wie Florenz, Pisa, Siena, aber auch nicht so bekannte Ziele wie Pistoia. Michael Müller Verlag, 784 Seiten, 26,90 €.
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INFO: PISTOIA Region Toskana
Fest zu Ehren des Heiligen Jacopo
Typisch: Feinstes Igelkonfekt
Provinz: Pistoia mit gleichnamiger Stadt, 92.000 Einwohner. Erste Siedlungen: 6. Jh vor Christus. Entstand als Handelsstadt an der Via Cassia. Name: „Pistoria“, lateinisch „Backofen“, deutet auf Armee-Versorgungsquartier der Römer hin. Drei Ringmauern, teils noch sichtbar (aus 7. Jh und den Jahren 1220 und 1350). Wirtschaft: Metallverarbeitung – Familienbetrieb UFIP produziert weltweit geschätzte Schlagzeugbecken, handgehämmert (Mailänder Scala, Metropolitan Opera House New York, Rolling Stones kauften hier). Orgelerzeugung. Eisenbahnindustrie (Firma Ansaldo Breda). Größte Dichte an Baumschulen in Europa.
Parken Autofreie Altstadt (Kameraüberwachung!), ausgeschilderte, gebührenpflichtige Parkplätze in Zentrumsnähe.
Anreise
Durchs unterirdische Pistoia gibt es Führungen
ker: Pizzette aus dem Holzofen, würzige Ribollita fiorentia (Gemüse-eintopf), zarten Baccalà (Stockfisch) auf Kichererbsenpüree, zum Nachtisch handgemachte Cantucci mit süßem Vin Santo. Abends lädt die Piazza della Sala Pistoias Jungvolk, die Universität von Florenz hat in der Stadt mehrere Ableger, und Alteingesessene zum Aperitivo in einer der vielen Freiluftbars ein.
Ein Hauch von Süßem Pistoiesi treibt es seit fast hundert Jahren zu „Bruno Corsini dal 1918“ auf die Piazza San Francesco. Hinter einer unscheinbaren Ladentür verkauft Giorgia Corsini in vierter Generation handgemachte „Confetti pistoiesi“ auch „Confetti a riccio (Igelkonfekt)“ genannt, das berühmteste Naschwerk der Stadt. Und doch darf jeder wissen, was hineingehört: Zucker, Wasser, Aniskern. „Die ´anici confecti´ wurden im Jahr 1372 erstmals geschichtlich erwähnt“, erklärt Giorgia Corsini stolz, „ihr Geheimnis liegt in der antiken Herstellungsmethode.“ Im kleinen Labor, direkt hinter der Holztheke, rotieren Kupfertrommeln unermüdlich über einer Gasflamme. Darin werden winzige Aniskerne mit einer ersten Zuckerschicht überzogen. Es dauert einen ganzen Tag, bis der Zuckermantel üppig genug ist, so lange träufelt Zuckersirup aus einem Trichter und verleiht dem Konfekt seine „stachelige“ Form. Giorgia Corsini kreiert auch neue Sorten mit Mandeln, Nüssen, kandierten Früchten – leider unwiderstehlich köstlich! Pistoia zeigt sich Besuchern trotz des Ehrentitels „Capitale italiana della cultura 2017“ unaufgeregt, authentisch und hat sich ein Stück Italien bewahrt, das man längst verschwunden glaubte. Insgeheim denken wir: Brettert auf der Autostrada nur alle vorbei an Pistoia, peilt Florenz oder Pisa an! Dann bleibt dieses Stück Toskana weiterhin uns ganz allein.
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Pkw: Aus Richtung Wien via Graz, Klagenfurt, Venedig, Bologna, Florenz (Wien 860, Klagenfurt 530 km). Aus München via Brenner, Verona, Bologna, Florenz (650 km). Von Mailand via Autobahn A1 nach Florenz. Zwei Möglichkeiten zwischen Bologna-Firenze: alte, kurvenreiche Trasse (schön) oder parallel neue Trasse (kürzer, lange Tunnel). Zug: ÖBB Nachtzug nach Florenz: www.obb-italia.com Ab Florenz: Trenitalia nach Pistoia, www.trenitalia.com Busse: Z. B. regelmäßig von Florenz, ca. 30 min. Fahrzeit Flugzeug: Flughafen Amerigo Verspucci (Florenz), www.aeroporto.firenze.it; Flughafen Galileo Galilei (Pisa), www.pisa-airport.com
Reisezeit & Klima Ganzjährig, heiße Sommer, milde Winter. Oktober-Dezember: häufig Regen. Wetterinfos: www.tempoitalia.it
Anschauen Piazza del Duomo. Eines der imposantesten Bauensembles in
Touristinfo Tourist Info: Piazza del Duomo 1, 51100 Pistoia, T. (00 39 05 73) 21 622, www. pistoia.turismo.toscana.it . Consorzio Turistico: Viale Adua 128, T. (00 39 05 73) 99 15 02. Stadtführungen: Centro Guide Pistoia, T. (00 39) 335 71 167 13 (mobil). Italienische Zentrale für Tourismus ENIT in Österreich, T. (+43 1) 505 16 39, www.enit.at Internet: www.pistoia17.it www.turismo.intoskana.it
der Toskana: Bischofspalast mit Schatzmuseum und ehemaliger Bischofsapotheke (heute: Touristbüro); Palazzo Comunale mit städtischem Museum, freskenverzierten Sälen. Gegenüber: Baptisterum 1337 - 1359 nach Plänen von Andrea Pisano erbaut. Die Catedrale di San Zeno beeindruckt mit einer Lünette Andrea della Robbias (1505), Silberaltar (erbaut 1287 - 1456), Fresken, Kruzifix von Coppo di Marcovaldo (1275) und Holzorgel (18. Jahrhundert). Daneben der 67 m hohe Campanile, 12. Jh. Chiesa Sant´Andrea. Die Kirche schmückt ein Eingangsportal mit Heiligen drei Königen, datiert 1166. Kanzel und Holzkruzifix von Giovanni Pisano Via Sant´Andrea 21. Chiesa San Giovanni Fuoricivitas. Prächtige Fassade aus grün-weißem Marmor, erbaut im 12. Jh. Werke von Giovanni Pisano, Luca della Robbia. Via Franceso Crispi 2. Basilica della Madonna dell´Umiltà. Kuppel nach Muster des Florentiner Doms, erbaut von Giorgio Vasari im Jahr 1561, Madonnenfresko von Giovanni di Bartolomeo Cristiani (Jahr 1370). Via della Madonna. Ospedale dell Ceppo. Gegründet 1287. Prächtiges Majolikafries von Giovanni Della Robbia (1514 1525). Rarität: freskengeschmückter Operationssaal von 1785, chirurgische Instrumente aus dem 12. und 14. Jh., Voranmeldung T. (00 39 0573) 36 80 23, Piazza Giovanni XXIII. Museo Marino Marini. In ehemaligem Kloster aus dem 12. Jh.: Plastiken, Büsten, Bilder, Bibliothek des weltbekannten Künstlers. Corso Silvano Fedi 30, www. fondazionemarinomarini.it Museo Civico. Wertvolle Gemälde von 13. bis Mitte 19. Jh.; Puccini-Kollektion; Werke des Pistoieser Architekten Giovanni Michelucci. Palazzo Comunale, Piazza del Duomo. Museo Rospigliosi. Diözesanmuseum: Goldschmiedearbeiten, Skulpturen, Gemälde. StickereiMuseum (traditionelles Kunsthandwerk in Pistoia). Via Ripa del Sale 3. Giardino Zoologico. Netter Privatzoo 4 km westlich von Pistoia in Richtung Castagno, wochentags bis 18, wochenends bis 19 h geöffnet. www.zoodipistoia.it Fattoria di Celle. Privatvilla und Park mit Skulpturen namhafter Bildhauer, Santomato, Via Montalese 7, Veranmeldung 30 Tage vorher notwendig, www.goricoll.it
Märkte Obst- und Gemüsemarkt (Montag - Samstag): Buntes Marktviertel mit Obst, Gemüse, Bäckereien,
Ein Paradies für Feinschmecker
Chefs Alessandro und Carlo, La BotteGaia Fisch um Via de’ Fabbri, Piazza della Sala und Piazza dell’Ortaggio. Mittwochs, samstags: Wochenmarkt, Domplatz (seit 1.000 Jahren). Antiquitätenmarkt jedes zweite Wochenende im Monat (außer Juli, August) am Gelände der früheren Waggonfabrik Breda am Viale Antonio Pacinotti.
Lokale Spezialitäten Pappa al pomodoro (Tomaten-BrotSuppe), Necci (Crepes aus Kastanienmehl), Baccalà (eingesalzener Fisch), Pici toscani (spaghettiförmige Nudeln ohne Ei), Macaroni sull´ anatra (Nudel mit Entenragout), Biroldo (Blutwurst), Schokolade aus Pistoia, Pecorino „a latte crudo“ (aus Rohmilch), Brigidini (Waffeln), Confetti von Pistoia, Olivenöl, toskanisches Brot (ohne Salz).
Wein Rot-, Weiß- und Roséweine aus dem Gebiet Montalbano, Dessertwein Vin Santo D.O.C
Feinkostgeschäfte Norcineria de Santis Agostino e Sonia. Kulinarische Üppigkeit: ganze Schinkenkeulen am Haken, Salami vom Wildschwein oder mit wildem Fenchel, Malfatti (Pasta), Entensugo, Rezeptvorschläge von Tochter Sonia inklusive. Piazza della Sala 18. I Sapori della BotteGaia. Prosciutto Toscano handgeschnitten, Olivenöl, glasierte Maronen, edle Schokolade, über 100 Weine.
Käsespezialitäten, Osteria BonodiNulla
Garten der Locanda dei Fiori
Probieren: Tonno del Chianti (in Öl eingelegtes Schweinefleisch, nicht Thunfisch!). Via di Stracceria 4, www.labottegaia.it Bruno Corsini. Giorgia Corsini kreiert feinste Confetti, SchokoPralinen. Perfektes Mitbringsel: Panforte Glacè al cioccolato (Torte mit Mandeln, Nüssen, kandierten Früchten nach antikem Rezept); Piazza San Francesco 42, www.brunocorsini.com
Mode Die Via Cavour in Dom-Nähe ist eine schöne Einkaufsstraße mit Boutiquen.
Essen BonodiNulla. Nette Osteria, Bäckerei, Caffè-Bar in historischem Palazzo. Koch Lorenzo Manzoni serviert toskanische Küche, etwa handgemachte Malfatti (Pasta) mit Baccalà (Stockfisch), alter Weinkeller, Via del Lastrone 3, 51100 Pistoia, T. (00 39 05 73) 35 87 92, www.bonodinulla.it La BotteGaia. Historische Osteria in Dom-Nähe, Slow Food, Pistoieser Küche. Carlo Malentacelli und Alessandro Olmi kredenzen Slow Food „chilometro zero“ (lokale Produkte). Probieren: Le pappardelle sulla nana (Bandnudeln mit Entensugo). Tipp: reservieren! Via del Lastrone 17, T. (00 39 05 73) 36 56 02, Mo. zu, www.labottegaia.it Trattoria dell’Abbondanza. Familiäre Trattoria im Zentrum,
deftig regionale Küche (Slowfood), Ribollita, Carcerato (Innereiensuppe), Kutteln, Pollo fritto u.v.m. Via dell’ Abbondanza 10 – 14, T. (+39 05 73) 36 80 37, Mi. und Do. zu i Salaioli. Osteria, Caffè, Feinkostgeschäft (500 Weine): Nettes Ambiente (Möbel kann man kaufen!), sehr gute toskaner Küche, ausgefallene Gourmet-Burger und -Pizzen. Tipp: SonntagsBrunch (11-15 Uhr). Piazza della Sala 20, T. (00 39 05 73) 20 225, www.isalaioli.it Locanda del Capitano del Popolo seit 1890. Uriges Lokal in antikem Palazzo. Chef Checco schwört auf Familienrezept seit 1890: Trippe (Kutteln). Probieren: Hausgemachter Tonno del Chianti (in Öl eingelegtes Schweinefleisch!). Via di Straccceria 5/7, T. (0039 0573) 24 785, www.locandadelcapitano.com
Wohnen La Locanda dei Fiori. Sehr nettes B&B in Zentrumsnähe, ruhige Lage, Garten, reichhaltiges Frühstück, Cinzia und Vladimiro erfüllen Gästen jeden Wunsch. DZ ab 75,- €. Via Porta San Marco 16/18, Pistoia, T. (00 39) 324 55 44 111 (mobil), www.locandadefiori.it Hotel Patria. 4-Sterne-Hotel, ruhige Lage im Herzen der Altstadt. Moderne Zimmer, tolles Frühstück, Radverleih, DZ ab 110,- €. Via F. Crispi 8, T. (00 39 05 73) 35 88 00, www.patriahotel.com
Simone und Federica, i Salaioli Locanda San Marco. Alter Palazzo mit sehr netten Zimmern und Apartments im Zentrum, feines, süßes Frühstück. 2 Personen ab 80,- €. Via Porta San Marco 26/28, T. (00 39 05 73) 21 913 www.locandasanmarco.com
Veranstaltungen2017 Vestire il paesaggio: Stadt „kleidet“ sich mit unzähligen Pflanzen, 11. - 17. Juni Ultramarathon Pistoia - Abetone: 50 Kilometer, Start: Domplatz, 25. Juni Pistoia-Theaterfestival: 19. - 25. Juni Pistoia Blues: Konzerte im Juni, Juli: größtes Blues-Festival Italiens, www.pistoiablues.com Gustav Mahler, Sinfonie Nr. 2 „Auferstehung“, Orchester und Chor „Maggio Musicale Fiorentino“, Domplatz: 5. Juli Giostra del Orso: Stadtfest mit Umzug 25. Juli
Ausstelllungen
Luca della Robbia, Chiesa San Leone, Juli - Oktober „Disegni d´acqua“, Juli - Dez. Marino Marini, Palazzo Fabroni, 16. Sept. - 7. Jänner 2018 L´Archivio e la città, Schätze aus dem Stadtarchiv, 23. September - 10. Dezember www.pistoia17.it
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Splitter
Split aus
Der Schriftsteller Franzobel über Split, die Perle der Adria, das Nizza/Cannes von Dalmatien. FRANZOBEL TEXT GRÖTSCHNIG MEDIA FOTOS
Großzügiger Bau: Museum des Bildhauers Meštrovič
Buntes Treiben (und Feilschen) am Bazar
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Treffpunkt: Statue von Bischof Gregor
Raufsteigen bringt viel Ausblick: Glockenturm
Palmen, Palast und Promenade: Split, vom Meer aus betrachtet
Am Stadtrand von Split: Gepflegte Badestrände mit tiefblauem Vorzeigewasser
Die Uferpromenade heißt Riva und ist oft proppevoll
Am Gemüsemarkt gibt's Bioware heimischer Gärtner
Nachts ist Split besonders stimmungsvoll
Blick vom Glockenturm auf Hausberg Marjan
Glockenturm aus Durchblickperspektive
Zentrum des Diokletian-Palastes ist der Peristyl
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Vorne Yachten, hinten Bergmassiv: grandioser Blick auf Split
hemaliges Jugoslawien? Sind das nicht lauter Knoblauch-essende, Kaffeesud-lesende Nationalisten? Wenn man wie ich noch die Bilder der Gastarbeiter der 70er im Kopf hat, Split nur durch den Fußballverein Hajduk kennt, bei Dalmatien vor allem an die knarrende, dickbebrillte Stimme des langjährigen ORF-Korrespondenten Alfons Dalma denkt und Kroatien mit spröden, eher herbcharmanten Menschen assoziiert, die an Touristen vor allem eines interessiert, das Abzocken, um einen mit „nema problema“ übers Ohr zu hauen, wird einen Spalato, wie Split auf Italienisch heißt, vom Sessel hauen. Die Stadt an der Adria, 180.000 Einwohner, besitzt mehr als nur den neuen selbstbewussten Jugo-Charme oder den Reiz des Wilden Ostens. Split ist eine kleine Perle, ein Nizza/Cannes in Dalmatien. Die Stadt rund um den Diokletian-Palast, den Alterssitz des letzten römischen Christenfressers, ist geradezu sensationell. Im Zentrum der Peristyl, ein altrömischer Säulenhof mit ägyptischen Sphinxen, Renaissanceturm und einem zur Kirche umfunktionierten Mausoleum. Das Geflecht der davon austreibenden frühmittelalterlichen Gässchen ist verkehrsbefreit und verkaufsbereit, bietet das ideale Ambiente für eine als Einkaufsbummel getarnte Entdeckungsreise, wobei auch der angrenzende Markt mit seinen regionalen Köstlichkeiten (Trüffel, Speck, Sliwowitz) nicht übergangen werden darf.
Fleckerlteppich der Baustile Am Fuße der Altstadt liegt die in ihrer Großzügigkeit, mit Steinboden und Dattelpalmen an die Cotè d‘Azur gemahnende Riva, die Flaniermeile, wo sich die Splic≠anin ganzjährig auf einen kleinen Kaffee und achtzehn Zigaretten treffen. Die Kroaten qualmen ohne Rücksicht auf Verluste, als ob sie es bei Serge Gainsbourg gelernt hätten. Beim Kaffee zeigt sich das türkische Erbe: Mehrmals in kleinen Kupferkannen aufgekocht, je nach Ideologie mit oder ohne Zucker, bekommt man ein starkes, cremiges Getränk, das mit dem wässrigen mitteleuropäischen Ge-
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Täglich zigtausende Male: Selfie mit Sehenswürdigkeit
schlabber ungefähr so viel zu tun hat wie ein Kinderfasching-Elvis-Imitator mit dem Original. Im Rücken der Esplanade stehen keine protzigen Grand-Hotels, sondern Häuser aller Epochen, die eine Art Befestigungsmauer-Amalgam bilden: Die wohl einzige noch intakte und vor allem bewohnte, volle Wäscheleinen zeigen es, römische Anlage. Ein gut erhaltener Fleckerlteppich diverser Baustile, sensibel renoviert, nicht für Franchise-Filialen und internationale Ketten ausgehöhlt. Und überall gibt es etwas zu entdecken, Glockentürme, Mosaike, Reliefs, Säulenreste, Tempel. Ein Eldorado für Lateinlehrer, aber auch alle anderen, selbst die gehetzten, motivjagenden Tagesgäste von den schwimmenden Vergnügungsfabrikscontainern (Kreuzfahrtschiffe) spüren die Kraft und Magie dieses Ortes. Neben den sozialistischen Betonschachteln, die jenseits des Altstadtkerns wie versteinerte Zeugnisse einer untergegangenen Welt stehen, gibt es jede Menge Reste früherer Usurpatoren: Osmanische Kuppeln, venezianische Loggias oder Gründerzeithäuser im Stil der Habsburgermonarchie. Rechts (oder östlich) von der Altstadt liegt der Fährenhafen, wo man für wenig Geld mit der staatlichen Jadrolinija („An Bord beginnt der Urlaub“) auf eine der vorgelagerten Inseln Vis, Hvar oder Brač fahren kann. Vis ist unter seinem deutschen Namen Lissa zumindest in Österreich noch wegen der unter Tegetthoff gewonnenen Seeschlacht bekannt – nein, das hat damals weder Alfons Dalma noch Edi Finger kommentiert, auf Hvar lockt das malerische Stari Grad und auf Brač soll der schönste Strand Kroatiens sein. Man kann aber auch eine Fähre nach Ancona oder Bari nehmen, selbst Korfu und Patros werden angeboten. Oder mit einem der zahlreichen privaten Busunternehmen nach Dubrovnik, Mostar, Sarajevo oder in die alte Hauptstadt Zadar? Nur, wer will weg von Split?
Split lohnt immer Hinter dem Hafen laden drei ruhige Buchten zum Schwimmen ein, noch im Dezember. Ja, richtig, im De-
Split, zehn Musts
Die Marmontova ist die prächtigste Einkaufsmeile
zember! Gut, auch in Moskau oder Nischni Nowgorod werden zu Neujahr Löcher ins Eis gehackt, um den Verwegenen einen präwodkaren Kälteschock zu ermöglichen, aber in Split hat das Wasser noch im Advent 18 Grad! Split lohnt immer, nur von Jänner bis März ist es ungemütlich, nass, feucht und heizungstechnisch unterversorgt, aber nach der dritten Bora-Attacke – ein kalter Fallwind, der angeblich jeweils am siebten, siebzehnten und siebenundzwanzigsten März kommt – ist der Winter überstanden. Wenn Sie es sich aussuchen können, fahren Sie im November oder Dezember hin, auch April und Mai sind empfehlenswert – und beschränken Sie Ihren Aufenthalt nicht auf einen kurzen Stopp, das wäre eine Todsünde vor dem jüngsten Gericht der Touristiker, sondern nehmen Sie sich Zeit. Split ist es wert, Sie werden sich in diese Stadt verlieben. Zum Wandern, Joggen, Klettern oder Radfahren gibt es den Marjan, eine mit Tannen und Aleppokiefern bewaldete Halbinsel links (also westlich) von der Altstadt. Flotte Geher schaffen die Umrundung in einer Stunde. Da bleibt genügend Zeit, die Aussicht auf die malerischen Buchten zu genießen. Aber auch das Ivan Meštrovic≠ Museum sollte man nicht auslassen. In einer langgestreckten Villa im Mussolini-Stil finden sich beeindruckende Arbeiten des Rodin-Schülers und bedeutendsten kroatischen Bildhauers, über dessen Arbeiten man auch in der Stadt selbst immer wieder stolpert. Etwa über die großen Füße des heiligen Gregor, beinahe so abgegriffen wie Petrus‘ Zehen im Petersdom zu Rom. Die zehn Meter hohe Figur besticht durch kühle Eleganz und schlichte Linien. Oder Marko Marulic≠, Ahnherr der kroatischen Dichtung, knorrig wie trockenes Holz.
Alpen und Wohnburgen Erklimmt man danach den Marjan, wird man von einer tollen Aussicht umschmeichelt. Von den dinarischen Alpen, den Vorstädten im Rücken der Stadt, wie die Wirbeln eines Skeletts ragen die weißen Wohnburgen in den Himmel, dem Hajduk-Stadion, Kathedrale der Splic≠anin,
Zehn Split-Tipps von Schriftsteller Franzobel. • Am Diokletianpalast samt Peristyl gibt es kein Vorbeikommen. Hier ist die Zeit seit zweitausend Jahren stehengeblieben. • Mit der Fährlinie Jadrolinija auf eine der vorgelagerten Inseln fahren und das Meer genießen. • Der Fischmarkt auf der Marmontova Ulica ist jeden Vormittag ein Erlebnis der besonderen Art. • Das Corto Maltese, ein sehr spezielles Restaurant, gleich hinter dem Fischmarkt, nicht nur für Comicliebhaber ein Muss. • Brudet, ein in roter oder weißer Varianter zubereiteter Fischeintopf, nicht so bekannt wie die anderen kroatischen Spezialitäten, schmeckt aber vorzüglich. • Den Marjan muss man umrunden und besteigen. Tolle Aussicht. • Abends einen Pelinkovac im Restaurant Bajamonti und man vergisst Harrys Bar in Venedig. • Das Ivan Meštrovic’ Museum zeigt nicht nur Werke des berühmten Bildhauers, hier versteht man auch die kroatische Seele. • Berühren Sie das Relief des heiligen Antonius beim Ausgang des Diokletianpalastes, das soll Glück bringen. • Seien Sie kein Frosch! Wer Sinn für das Absurde hat, geht ins Froggyland. Eines der skurrilsten Museen der Welt. Lauter Frösche.
Ein Must: Pelinkovac im Bajamonti
bis zu den zahlreichen Inseln in der Adria jagt ein Postkartenmotiv das nächste. Geschichtsinteressierte können die Inschriften an den Bunkern aus dem Zweiten Weltkrieg entziffern und das Partisanenlied „Marjan Marjan“ anstimmen – die Halbinsel war ein umkämpfter Stützpunkt der Tito-Partisanen. Im Jugoslawienkrieg blieb Split zumindest äußerlich verschont, was er in den Seelen und Herzen angerichtet hat, ist für den Gast nicht zu ergründen … Vom Kriegerdenkmal an der Spitze des Plateaus kommt man entweder wieder hinunter in die Altstadt, oder, sofern man die Umrundung fortsetzt, zum Yachthafen und von dort zurück ins Zentrum. Split ist keine Halbinsel, sondern Dreiviertelinsel. Stellt sich nach der Lauferei Lust auf Stärkung ein, ist man in Split gerade richtig. Lokale gibt es genügend und auch wenn es passieren kann, dass das „daily special“ eine Woche lang nicht wechselt, ist die Qualität doch überall in Ordnung. Natürlich gibt es Fische und Meeresfrüchte: Goldbrasse, Wolfsbarsch, Rotbarbe, die ich aufgrund der feinen Gräten nicht empfehle, gebratene Sardinen, Thunfisch, Tintenfisch und viele mehr. Natürlich C≠evapčic≠i, Ražnjic≠i, Pljeskavica. Krautrouladen, die hier Sarma heißen und in einer Tomatensauce schwimmen, Pasticada, eine Art Burgunderbraten, wird als lokale Spezialität angeboten, hat mich aber nicht begeistert, Nudeln mit geriebenem Trüffel. Aber auch Bratstvo i jedinstvo, der nach einem Slogan Titos (Brüderlichkeit und Einheit) benannte Bohneneintopf mit Wurst kann schmackhaft sein. Brudet sollte man sich nicht entgehen lassen, das es auf zwei verschiedene Arten gibt: Entweder rot, als Fischeintopf mit Polenta, oder weiß, mit geriebenen Kartoffeln und Fisch. Die Weine, Malvasia heißt der weiße und Dingač der rote, mögen keine nach Beeren, Zimt, Quitte, Brennnessel, Holunderblütenspitzenansatz oder sonstwas schmeckenden Offenbarungen sein, aber es sind ehrliche, gerade Tischweine. Wer nach den meist nicht leichten, oft speckummantelten Speisen einen Digestif braucht, greife zum kroatischen Grappa Travarica oder zu Pelinkovac, einem Kräuterlikör aus Artischocken, der mit Eis und Zi-
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trone jeden Martini vergessen lässt. Wie es in der zweitgrößten Stadt Kroatiens um den Bananensplit bestellt ist, weiß ich nicht, aber Dalmatiner, nämlich die gepunkteten Hunde, laufen einem sicher über den Weg.
Wenig Touristenfallen Kommen wir zu den Lokalen. Die wenigen Touristenfallen erkennt der geübte Reisende an den Preisen, und ob man sich als Christ in „Diokletians Wine House“ trauen darf, muss jeder für sich entscheiden. Empfehlen kann ich das Corto Maltese, was sich nicht etwa auf einen kleinwüchsigen Koch aus Malta bezieht, sondern auf die gleichnamige Comic-Figur von Hugo Pratt. Das Lokal ist urig, komplett mit Comics tapeziert und auch die Rechnung wird einem in einem Schundheftchen präsentiert. Das Essen ist, passend zum Leitmotiv: ausgezeichnet. Man findet das Corto Maltese gleich hinterm Fischmarkt. Nett ist auch das Matejuska, ein kleines Restaurant mit Blick auf die Bucht. Sehr gute Hausmannskost gibt es im Sperun gleich hinter der Kirche, und wenn man abends einen Sundowner will, empfiehlt sich der Prokurative Platz, der an den Markusplatz in Venedig erinnert. An der Marmotonova Straße, eine Art Kärntnerstraße für Anfänger, finden sich nicht nur ein altes Heilbad und der Fisch-
Blauer Schirm steht für 1-Penny-Stadtführung
markt, das Nationaltheater und einige Galerien, sondern eben auch der Prokurative Platz. Die Dalmatiner selbst sind wie ihr Wein, nicht übertrieben freundlich, nicht falsch herzlich, vielleicht sogar etwas spröde, verkarstet, aber dafür gerade und ehrlich. Die Frauen, ein gewisser Hang zur Wasserstoffblondierung ist ihnen nicht abzusprechen, sind umwerfend hübsch. Für die Männer, momentan regiert der Bürstenhaarschnitt, gilt dasselbe. Also lauter gute Gründe, um nach Split zu fahren. Wenn, ja wenn, höre ich Sie sagen, da nicht diese Sprache wäre, diese scheinbar sinnlose Aneinanderreihung von Silben: pradusna kis loko palaku … godina, hvala, dobre … Wie? Was? Woanders kommt man ja mit Latein und Grundkenntnissen in Französisch und Italienisch irgendwie zurecht, aber im Slawischen? Nun können die Splic≠anin erstens so gut wie alle hervorragend Englisch, und zweitens werden Sie, wenn Sie sich der Sprache unvoreingenommen nähern, verwundert sein, wie viele Wörter Ihnen bekannt vorkommen: Autoklinika, Shrafziga, Brzel, Kipfla, Bäck, Palačinka, und viele mehr. Lassen Sie sich überraschen von der Sprache, der Landschaft, den Menschen. Und wenn Sie Gelegenheit dazu haben, hören Sie Radio Dalmatia, die spielen ziemlich fetzige Musik, keine Spur von Alfons Dalma. ■
INFO: SPLIT RECHERCHE M. & H. GRÖTSCHNIG
Allgemein
Kroatiens zweitgrößte Stadt (lt. Wikipedia 167.000 Einwohner) liegt auf einer Halbinsel und ist Verwaltungssitz der Gespanschaft Split-Dalmatien. Die Innenstadt mit dem Diokletian-Palast ist seit 1979 Unesco Weltkulturerbe. Vor Split (Italienisch: Spalato) liegen die Inseln Brač, Hvar, Šolta und Čiovo, hinter Split das MosorGebirge und das Kozjak-Massiv. Erstmals wird Split als griechische Kolonie Aspalathos erwähnt. Kaiser Diokletian ließ ums Jahr 300 den Diokletian-Palast erbauen, im 7. Jh. wurde die Stadt von Slawen und Awaren überfallen und der Palast wurde Wohnviertel. In der Folge regierten hier u.a. Byzanz, Venedig, Ungarn, Kroatien, die Osmanen, Österreich-Ungarn und das Königreich Jugoslawien. Im Kroatienkrieg wurde Split beschossen, aber nicht schwer beschädigt. Wirtschaft: Die Sportstadt Split lebt von Schiffsbau, Tourismus, Weinbau und Industrie, ist ein großer Fährhafen.
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Split ist Ganzjahresziel, die Adria
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hat von Mai bis November Badetemperatur. Von Dezember bis März bläst oft heftige Bora, im Juli und August wird es sehr heiß.
Parken
Anreise
Stadtführungen
Mit dem Auto von Wien (via Graz, Maribor, Zagreb) 765 km, von Klagenfurt (via Ljubljana, Novo Mesto) 550 km, von München (via Villach, Ljubljana, Novo Mesto) 875 km. Alternativen über Zagreb oder via Rijeka und die landschaftlich großartige Küstenstraße (im Hochsommer nicht zu empfehlen, zu viel Verkehr).
Flugzeug
Split hat einen Flughafen, wird aus einigen deutschen Städten direkt angeflogen, sonst mehrmals täglich via Zagreb. www.checkfelix.com
Fähren, Zug, Bus
Man kann Split auch per Bus (via Zagreb) bzw. mit Fähren (z. B. ab Rijeka oder ab Italien) erreichen, von Zagreb gibt es eine Zug-Verbindung. Von Split fahren täglich Fähren und Katamarane auf die nahen Inseln. www.jadrolinja.hr, www.krilo.hr
In Split fast überall gebührenpflichtig, einige Hotels haben eigene Parkplätze. Bucht man individuell übers TIC, mehrmals täglich werden „One Penny Split Walking Tours“ angeboten, Guides warten am Peristyl, man erkennt sie an blauen Schirmen. 90-Minuten-Tour kostet 1 Euro (plus Trinkgeld). An der Uferpromenade werden Fahrradtaxi-Touren offeriert.
Splitcard
Kostet 70 Kuna (ca. 10,- €), bietet ermäßigte oder Gratis-Eintritte und Rabatte. Gibt’s in TIC-Büros.
Fahrrad
Mit dem Rad lässt sich Splits Umgebung schnell(er) erkunden. Toto Bike Tours bietet geführte Touren und Leihräder, www.totosplit.com
ANSCHAUEN Diokletian-Palast. Von Stadtmauer umgebenes Weltkulturerbe mit Wehrtürmen, verschiedenen Toren, Palästen, schönen Plätzen (Peristyl!). Schönste Aus-
sicht vom zentralen Glockenturm. In der stimmungsvollen Altstadt kann man stundenlang bummeln, viele kleine Geschäfte, Lokale. Auch nachts absolut sehenswert. Museen. Archäologisches Museum, Ethnographisches Museum, Stadtmuseum, Maritimes Museum u.a. Öffnungszeiten variabel, bei TIC erfragen. Split hat in der Altstadt auch viele kleine Galerien.
Tourismusinfo Tourismus - TIC. Touristinfo TIC Peristyl (im Palast), Sv Roka, 2100 Split, T (+385 21) 345 606 oder TIC Riva, Obala Hrvatskog narodnog preporada 9, T (+ 385 21) 360 066. www.visitsplit.com, www. dalmatia.hr Tourismusagenturen vermitteln Zimmer, buchen Flüge, Fähren etc. www.splittours. hr, www.turistbiro-split.hr, www.adriatic4you.com u.a.
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Besonderer Urlaub in Istrien: Zwei romantische Hoteltipps Sie wollen Istrien ganz besonders erleben? Dann empfehlen wir die „Villa Tuttorotto“ in Rovinj und die „Villetta Phasiana“ in Fažana. Beide Hotels sind Mitglied der „Historic Hotels Europe“ und der renommierten Gruppe „Schlosshotels und Herrenhäuser“ – das ist ein Gütesiegel für außerordentliches Ambiente und besondere Gastlichkeit.
Villa Tuttorotto, Rovinj
Villetta Phasiana, Fažana
Rovinj, schönste Stadt Istriens, auch „Saint Tropez der Adria“ genannt. Mitten in der verkehrsfreien Altstadt steht die zauberhafte „Villa Tuttorotto“, ein romantisches Boutiquehotel. Diese historische Villa hat nur sieben Zimmer – alle individuell eingerichtet, klimatisiert, komfortabel und mit Blick auf den malerischen Hafen, die Pinienwälder und die nahe Katharineninsel. Frühstück oder Aperitif nimmt man im Salon oder am Balkon und es gibt auch einen kleinen Fitnessraum. Jedes Zimmer hat natürlich Sat-TV, W-Lan, Minibar und Safe. Die Villa Tuttorotto ist unser Tipp für ein romantisches Wochenende oder einen ruhigen Urlaub.
Fažana ist das letzte Fischerdorf Istriens, berühmt für herrliche Badestrände, ideal zum Strandwandern und für Ausflüge nach Pula. Die „Villetta Phasiana“ liegt 20 Meter von der Strandpromenade in der Altstadt. Die Villa aus dem 16. Jahrhundert hat 21 klimatisierte Zimmer, sie wurde 2007 renoviert und hat einen Wellnessbereich mit Jacuzzi, Sauna und Massagen, den man in privater Atmosphäre für zwei buchen kann. Die Bootsanlegestelle zu den Brioni-Inseln (Nationalpark!) liegt vor der Haustüre, in Pula kann man das historische Amphitheater besichtigen. Die Gegend um Fazana ist berühmt für Kroatiens beste Olivenöle. Die Villetta Phasiana ist ein Tipp für einen romantischen Urlaub oder Kurzurlaub in einem kroatischen Fischerdorf.
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Villa Tuttorotto
5221o Rovinj, Dvor Massatto 4 T 00385 52 815 181 www.villatuttorotto.com info@villatuttorotto.com
Villetta Phasiana
52212 Fažana, Trg Sv. Kuzme i Damjana 1 T. 00385 52 520 558 www.villetta-phasiana.hr info@villetta-phasiana.hr
Große Bildhauerkunst: Galerie Meštrovič
Ausflugsziel: Trogir, Unesco Welterbe
Gut schlafen: Hotel Cornaro
Feines Fünfstern-Domizil: Hotel Park
Ambitioniert: Die Uje Oilbar
Trendy: Die Winebar Bokeria
Buchtipps Mittel- und Süd-Dalmatien. Michael Müller Verlag, Lore Marr-Bieger (2015). Umfangreicher Reiseführer, 516 Seiten, viele Infos auch zu Split und Umgebung (bis Trogir) und zum Landesinneren (Inseln). 21,90 € Kroatische Inseln und Küstenstädte. Michael Müller Verlag, Lore Marr-Bieger. 720 Seiten. Hier stehen Inseln und Küstenorte im Vordergrund – also auch Infos für Šibenik. 25,60 €
Galerie Meštrovic’. Kroatiens bekanntester Bildhauer plante Galerie und Sommerresidenz und schenkte sie 1952 der Stadt. Beeindruckende Sammlung seiner Werke, einige Arbeiten kann man auch in der Stadt bewundern. Schöner Park zum Entspannen. Setaliste Ivana Mestrovica 46 (montags geschlossen). www.mdc.hr Riva. Die Uferpromenade bietet mediterranes Flair, Palmen, Lokale, Geschäfte – der Treffpunkt der Stadt. Fischmarkt. Im Zentrum an der gepflegten Ulica Marmontova, täglich Frischfisch. Stimmungsvoll, rundum einige gute Lokale. Obst-Gemüsemarkt. Östlich des Palastes, sehr lebendig und günstig. Am Bazar kann man auch Kleidung, Taschen kaufen. Froggy-Land. Franzobels Tipp – das Froschmuseum. Frösche in allen Lebenslagen, reizend, urig. Kralja Tomislava 5 (im Zentrum, nahe Post) Marjan. Vom Hausberg bzw. Haushügel hat man schöne Blicke auf Split und die umliegende Inselwelt. Leicht zu erwandern. Strände. Vor allem östlich der Stadt nette Badestrände, das Strandbad Bačvice ist das bekannteste. Auch westlich am Marjan schöne Badebuchten.
Westlich kann man auch am Meer entlang wandern. Fußball. Split ist Sportstadt und sehr fußballaffin, Hajduk Split hat auch international Erfolge gefeiert. Das Stadion im Stadtteil Poljud fasst 50.000 Besucher – hier kann man prickelnde Fußballatmosphäre erleben.
Anschauen Umgebung Inseln. Von Split aus sind Brač, Hvar, Šolta und Čiovo aus ganz leicht per Fähre zu erreichen – man kann natürlich einen Badeurlaub auf einer dieser Inseln gut mit Splitbesichtigungen kombinieren. Trogir. Wer Split besucht, sollte unbedingt auch ins Museumsstädtchen Trogir. Die verwinkelte Altstadt ist Unesco Weltkulturerbe. Baudenkmäler, Palmenpromenade, viele Lokale, noch mehr Touristen. Ca. 30 km von Split. Šibenik, Krka. Tipp: Am Weg nach oder von Split in Šibenik (ca. 90 km von Split) die Autobahn verlassen. Die mittelalterliche Altstadt ist Unesco-Welterbe. Die Hafenstadt ist Ausgangspunkt für die Besichtigung der großartigen Krka-Wasserfälle.
WOHNEN SPLIT In Split wohnt man am stimmungsvollsten in einem Hotel in
der Altstadt, am entspannendsten in einem Hotel am Meer (Park), am günstigsten in einem Zimmer bzw. Apartman (Appartement) in der Altstadt. (zu finden z. B. über booking.com) Einige Tipps: Hotel Cornaro. Zwei Hotels (****) in Toplage an der Altstadt ( alles fußläufig!), gut geführt, sehr gutes Frühstück, moderne Zimmer und Suiten, Parkplätze. Sinjska Ulica 6 bzw. Ulica kralja Tomislava 9, T (+385 21) 64 42 00, www.cornarohotel.com Hotel Park. Unser Favorit außerhalb der Altstadt. Toll renoviertes, stimmungsvolles, großes Fünfstern-Hotel, Pool, Garten, vom Strand nur durch Anrainerstraße getrennt. Ca. 15 min ins Zentrum. Hatzeov perivoj 3, T (+385 21) 40 64 00 Hotel Vestibul Palace. Kleines, feines Boutiquehotel im DiokletianPalast, zentraler kann man nicht wohnen. Iza Vestibula 4a, T (+385 21) 32 93 29, www.vestibulpalace.com Hotel Peristil. Kleines Dreisternhaus am Silbernen Tor im Palast, perfekte Lage für Altstadtbesichtigung. Poljana Kraljice Jelene 5, T (+385 21) 32 90 70, www.hotelperistil.com Hotel Adriana. Das Hotel mit dem besten Meer- und Hafenblick. Liegt an der Riva (Uferpromenade) absolut zentral, Dreisternkomfort. Obala HNP 8, T (+385 21) 34 00 00,
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www.hotel-adriana.hr Zimmer, Apartman. Viele, viele Zimmer und Ferienwohnungen sind über booking.com, airbnb & Co. zu finden, auch Touristmusagenturen vermitteln diese Quartiere. Qualität? Von sehr gut bis weniger gut ist alles da. Übernachtungen je nach Saison ab ca. 25,- €.
ESSEN-TRINKEN SPLIT
Köstlich: Muschelteller in der Konoba Varoš
Stimmungsvoll: Fischmarkt im Zentrum von Split
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Uje Oilbar. Feines Bistro im Palast, nettes Lokal, stimmungsvolle Tische in Gässchen. Ideenreiche Küche (Rote Rohnen mit Frischkäse, Safran; super Bruschetta, gegrilltes Gemüse, Fische, tolle Weinauswahl). Dominsova 3, T (+385 95) 20 08 08 Bokeria Winebar. Angesagteste kulinarische Location der Stadt, zentral, hippes Design, Burger, Pasta, Steaks, viele Weine, Cocktails. Cosmijeva 2, T (+385 21) 35 55 77 Konoba Varoš. Klassisch gute Konoba, Fisch und Meeresfrüchte (Muscheln) und traditionelle Gerichte (Čevapčic’i). Ban Mladenova 9, T (+385 21) 39 61 38 No Stress Bistro. Super zentral am Altstadt-Hauptplatz, gute Pasta, Fischgerichte. Ideal für Peoplewatching. Narodni Trg Bistro Apetit. Beliebtes neues Restaurant im 1. Stock eines Altstadthauses (Zentrum), mürber Oktopussalat, füllige Scampisuppe, supersaftiger Seeteufel, spannende Weine. Šubic’eva 5,
T (+385 21) 33 25 49 Trattoria Bajamont. Tolle Lage im Diokletian-Palast, klein, heimelig, nette Tische in der Gasse. Gute, etwas deftigere dalmatinische Küche. Bajamontijeva 3, T (+385 21) 35 53 56 Nostromo. Direkt am Fischmarkt – also gibt es – gute Fische. Kraj Sv.Marije 10, T (+385 91) 40 56 666 Corto Maltese free style food. Ideenreich gestaltetes Kleinrestaurant beim Fischmarkt, Fisch, Meeresfrüchte, Gemüse. Obrov 7, T (+385 21) 58 72 01 Wine & Cheese Bar Paradox. Große Weinauswahl (ca. 30 glasweise) und gute (Käse-Wurst) Snacks. Ujevičeva Poljana 2 Restaurant Zrno Soli. Großartige Lage in der Marina, Blick auf Yachten und Altstadt. Anständige Fischküche, Uvala Baluni 8, T (+385 91) 56 12 284 Weitere: Empfohlen wurden uns auch die „Konoba Matejuška“ und die „Konoba Nikola“ (bei Tripadvisor Nr. 1) sowie das „Paradigma“ (tolle Aussichtsterrasse).
Essen Umgebung Pellegrin. Gilt als bestes Restaurant der Region – das Restaurant in Šibenik ist Mitglied der Jeunes Restaurateurs, kreative Küche auf 2-Hauben-Niveau. Alle Infos siehe Restauranttest auf Seite 77.
Gewaltig: Die 1.500 m hohe Triglav-Nordwand
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Sloweniens Mount Everest Als Slowene muss man ihn mindestens einmal besteigen: Der Triglav in den Julischen Alpen ist Sloweniens „besonderster“ Berg. Trotz des schwierigen Aufstiegs wird er im Sommer von Massen gestürmt. Nicht Schwindelfreie sind im Wandergebiet im Triglav Nationalpark besser aufgehoben.
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ANDREAS KIMESWENGER TEXT MARKO PREZELJ, ANDREAS KIMESWENGER FOTOS
anz oben erlebt man ein nicht alltägliches Ritual: Dreimal saust das mitgebrachte Seil auf den Hintern des Triglav-Novizen, während dieser den Kopf in den Blechturm am Gipfel hält. Die „Taufe“ auf Sloweniens höchstem Berg gehört dazu. Wer nicht oben gewesen ist, heißt es, sei kein echter Slowene. Marko Prezelj, einer der besten slowenischen Bergsteiger, hat mit diesem Satz seine Schwierigkeiten. Und das, obwohl er schon als Kind gemeinsam mit seinen Eltern und seinem Bruder genau diesem Klischee entsprochen hat. „Wer nur rauf will, um oben zu stehen, um diesen Gipfel abzuhaken, sollte es lieber bleiben lassen“, sagt Prezelj. „Wenn es aber darum geht, ein besonderes Erlebnis zu haben, dann sollte man hinauf, weil jeder Berg, jeder Aufstieg den Menschen ein wenig verändert, und weil der Triglav schon ein besonderer Berg ist“. Für die große Mehrheit der Slowenen sogar ein ganz besonderer. Im Juli und August, wenn die letzten Schneeflecken verschwunden sind, herrscht am Triglav regelrecht Belagerungszustand. Alle sind unterwegs: Eltern mit Kindern, die noch im Vorschulalter sind, ältere Frauen und Männer, die sich gut genährt und weniger gut trainiert in der sommerlichen Hitze aus allen Himmelsrichtungen schweißüberströmt den Berg hoch schleppen, oder Bergläufer, die den Anstieg mit einer Trinkflasche am Gürtel und einem Minirucksack am Rücken beinahe im Laufschritt bewältigen. Der Dreiköpfige, einer Sage nach Sitz einer slawischen Gottheit, ist der Nationalberg Sloweniens. Das Matterhorn mag öfter fotografiert worden sein – während aber der Schweizer Ikonenberg für ein Schokolade-Logo herhalten muss, ist der Triglav Symbol für eine ganze Nation. „Welches Land hat schon einen Berg im Wappen und auf
seiner Fahne?“ Marko Prezelj fällt keines ein. „Die Neuseeländer haben Edmund Hillary, den Erstbesteiger des Mount Everest, auf einem Geldschein verewigt, aber ein Berg?“
Der patriotische Gipfel Wer verstehen will, warum der Triglav den Slowenen so wichtig ist, muss fast 150 Jahre zurückgehen. Der Ruf nach sprachlicher Gleichberechtigung wurde Mitte des 19. Jahrhunderts im zum Habsburger Reich gehörenden Kronland Krain immer lauter. Gleichzeitig begannen Bergsteiger des deutsch-österreichischen Alpenvereins damals auch in Slowenien mit dem Bau von Hütten und der Markierung von Steigen und Wegen. Als Reaktion darauf erstand der Pfarrer und begeisterte Bergsteiger Jakob Alja˛ für einen Golddinar einen kleinen Fleck auf dem Kredarica-Plateau und die Spitze des Triglav. Dort ließ Alja˛ ein kleines Biwak erbauen. Der nicht einmal mannshohe Blechturm – Alja˛ev stolp – markiert seit 1895 den höchsten Punkt Sloweniens. Der patriotische Akt gegen die herrschenden Habsburger wurde zum Symbol für das Recht auf Unabhängigkeit und Gleichberechtigung und hat gleichzeitig das Selbstbewusstsein einer ganzen Nation bis heute geprägt. Jakob Alja˛ selbst stand auch am Gipfel des Triglav, gut 100 Jahre nachdem vier Männern aus dem Wocheiner Tal im August 1778 die Erstbesteigung gelungen war. Das letzte Stück balancierten sie auf einem schmalen Grat, manchmal rutschten sie sogar auf dem Hosenboden, heißt es in den Aufzeichnungen über ein Kapitel Alpingeschichte. Am höchsten Punkt ritzten sie ihre Initialen in einen Stein, um so zu beweisen, dass sie tatsächlich den Triglav erreicht hatten. Der Weg der Erstbesteiger führte über den
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Auf der Kletterroute durch die Nordwand
Der Triglav ist der König der Julier
damals noch mächtigen Gletscher. Der Zeleni Plaz, der „Grüne Schnee“,, bedeckte im 18. Jahrhundert die gesamte Ostseite unter dem Gipfelaufbau. Noch vor hundert Jahren erstreckte sich das Eis über 40 Hektar. Zahlreiche Gemälde des Kärntner Landschaftsmalers Markus Pernhart lassen erahnen, wie der mächtige Gletscher einst das Bild des Berges geprägt hat. Heute ist vom ewigen Eis so gut wie nichts übrig geblieben. Seit Beginn der regelmäßigen Messungen vor mehr als 70 Jahren, hat sich der Gletscher nahezu aufgelöst, erklärt Miha Pavšek vom Geographie Institut an der Universität in Laibach. „Die Oberfläche des Gletschers ist um ein Zehnfaches geschrumpft, die Masse hat sogar um das 100-fache abgenommen. Ein Zeichen, dass sich der Klimawandel hier am Südostrand der Alpen besonders auswirkt“. Ein paar rote Markierungen mit Höhenangaben und ein paar Schneefelder, die den Sommer überdauern, sind die kümmerlichen Reste, die Triglavbesteigern auf dem Weg zur Kredarica begegnen.
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Am Luknjapass zwischen dem Vratatal und der Trenta
Hochbetrieb am Gipfel
1.800 Höhenmeter! Egal von welcher Seite man den mächtigen Berg auch besteigt, ob vom Süden, über das Karstplateau oder vom Norden, über einen elegant angelegten Klettersteig mit Blick auf die 1.500 m hohe Nordwand: Immer liegen die Ausgangspunkte tief im Tal. Der höchste Gipfel der Julischen Alpen ist kein Dreitausender und mit 2.864m knapp 1.000 Meter niedriger als der Großglockner, respekteinflößend ist da schon eher die relative Höhe. Rund 1.800 m liegen zwischen dem Vrata Tal und dem Blechturm ganz oben. Selbst für konditionsstarke Alpinisten ist eine Tagestour eine ordentliche Herausforderung. Entspannter und vielleicht erlebnisreicher besteigt man den Triglav, indem man in einer der Hütten im Nahbereich übernachtet. „Ich glaube, der Triglav kann ein gefährlicher Berg sein. Man darf den Weg nicht unterschätzen, selbst wenn so viele unterwegs sind. Die Steine sind so glatt“. Marko Prezelj sagt das nicht, weil es um sein Geschäft
IZOLA
Die charmante ehemalige Insel
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Fisch probiert man auch im Restaurant Marina. Auf der schönsten Terrasse von Izola lässt Ivica Evačic-Ivek Pasta mit Scampi und Venusmuscheln servieren – klingt simpel, schmeckt hier besonders aromatisch, so zart und mit Biss zugleich. Auch kreativere Varianten kommen: Seebarsch in der Nusskruste mit Süßkartoffelpüree, nachher Beereneis mit Chili und salzigem Karamell. Im Restaurant Sidro bei Bilderbuchwirt Vlado sitzt man nur ein paar Meter vom Wasser, auf dem Sonnenkringel tanzen. Der Mastenwald der schaukelnden Boote klingelt leise, beeindru-
ckende Wasserspielzeuge schaukeln neben bunten Fischerbooten. Ein grandioser Platz an der Promenade, ganz abgesehen von Seespinnensalat mit Zitronenöl, Drachenkopf und Birnentarte.
Luxus am Land
die kugeligen Maurino-Bäume. Jede Sorte braucht einen eigenen Schnitt, eine Wissenschaft. Die kurvigen Sträßchen sind Sehnsuchtsorte für Wanderer, Mountainbiker und Reiter. Die Wege führen durch Olivenhaine, Weingärten und über sonnenbeschienene Kämme mit Meerblick. Izola ist auch Teil des Parenzana-Radwegs, der sich auf der alten Eisenbahntrasse an Stadt, Land und Meer entlangschlängelt. Was noch auf unserer Liste fehlt? Kein Meerurlaub ohne Strandpartie. In der Stadt wartet flacher Kiesstrand mit einem kleinen Leuchtturm und einem beschatteten Park. Etwas außerhalb in San Simon kommen Fans von Wasserrutschen auf ihre Kosten. Spektakulär sind die weißen Klippen von Štrunjan, die bis zu 100 Meter hoch aufragen. Einzigartig, hier seine Runden im Meer zu drehen.
Spannender Kontrast zu Sonne und Meer sind Expeditionen ins Hinterland in nur 15 Autominuten. Auf den Hügelkämmen thronen Dörfer wie Nester aus Stein mit Glockentürmen und Zypressen. Von ganz oben sehen die niedrigeren Bergrücken aus wie Wale, die sich aus dem schimmernden Adriablau heben. Einer der Hinterlandwinzer ist Tilen Praprotnik in Šared. Der jugendliche 40-Jährige, dem man gut 15 Jahre weniger geben würde, hat seine Fässer in einem garagenähnlichen Gebäude untergebracht. Aus der Palette seiner Bioweine ragt der tiefdunkle, dichte Refošk heraus. Auch Olivenöl presst er, alles bio. Gegen die Olivenfliege spritzt er deshalb keine Insektizide, „Gift würde die natürlichen Feinde töten“. Bio-Spitzenolivenöl presst auch die Familie Klodič in den Hügeln um Izola. Einen eigenen Zauber haben diese Haine. So ruhig, dass hier sogar Yogagruppen üben. „Wir mussten abgeleTourist Board Izola gene Grundstücke suchen, damit wir keine t: +386 5 640 10 50 Tourist Board Izola Tourist Board Tourist IzolaBoard Spritzmittel von den Nachbarn herüber bekomm: Izola tourism@izola.si t: +386 5 640 10 50 Board t: +386 Tourist Izola t: +386 5 640 10 505 640 10 50 men“, sagt Mirjana Klodič. Sie führt uns durch m: tourism@izola.siTourist Board Izola tourism@izola.si t: +386 5m: 640 10 50 m: tourism@izola.si t: +386 5 640 10 50 silbrig glänzende Baumreihen, in denen 17 verm: tourism@izola.si m: tourism@izola.si schiedene Sorten wachsen. Pendolino-Bäume, die mit ihren Zweigen nach unten streben oder
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rischer Wind mit Salzaroma, Flaniermeile, Hafenbars, duftende Fischlokale, Altstadt mit Steinhäusern? Alles im Repertoire. Ein istrischer Küstenort wie jeder andere istrische Küstenort– könnte man meinen, aber Izola ist anders. Die ehemalige Insel hat sich den Charme einer untouristischen Stadt bewahrt, und sie erfüllt die Vorstellungen vom Bilderbuch-Urlaub. Die Altstadt ist eine Postkartenschönheit, die auf einen Streifzug durch die Geschichte führt: ein bisschen Venedig, ein bisschen Istrien, ein bisschen Österreich, harmonisch vermischt. Inszeniert in einem Gewirr aus verwinkelten Gassen, mit mittelalterlichen Kirchtürmen, Palazzi, barocken Patrizierhäusern und charmant bröckelnden Steinhäusern. Die Fassaden leuchten hellund dottergelb, orange, rosa und zimtfarben.
Am Rande: Bled mit Marienkirche
Der Triglav-Nationalpark ist ein Paradies für Wanderer
geht. Der Spitzenalpinist ist auch Bergführer. Und, wiewohl er Ungeübten unbedingt einen Profi an der Seite empfehlen würde, hat er selbst nur wenige auf das Dach Sloweniens geführt. Den Berg für sich zu haben, in Ruhe die grandiose Kulisse zu bestaunen, die Kraft zu spüren, all das ist am Triglav nur selten möglich. Marko Prezelj hat sich damit abgefunden. „ Es ist wie am Everest, am Matterhorn, am Mont Blanc, der Kampf um das Erlebnis ist auf diesen Bergen schon verloren. Bei schönem Wetter ist man nie allein. Er ist einerseits sehr verbraucht, andererseits ist er ein Symbol, ich weiß nicht, wie man das ändern sollte“. Tatsächlich wälzen sich im Juli und August hunderte Bergsteiger auf das Dach Sloweniens. Das „Stachelschwein“ wird der Abschnitt zwischen Kredarica und Gipfel spöttisch genannt – aufgrund der vielen Sicherungen, die das Klettern im fast glattpolierten Fels wesentlich leichter machen. Ohne Stahlseile und Eisenstifte am Mali Triglav und am Grat zum Hauptgipfel würden wohl nur die wenigsten ihr Ziel erreichen. „Es herrscht ein Gedränge und ein Geschiebe, wie in einem Einkaufszentrum“, bemerkt Marko Prezelj leicht ironisch. Dazu passt auch, dass man direkt unter dem Blechturm Laško-Pivo, Eistee und eine Erstbesteiger-Urkunde kaufen kann. Vor 15 Jahren hat Tomaž, ein geschäftstüchtiger Slowene, damit
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Zwei Klettersteige führen durch die Nordwand
begonnen. Die Idee funktioniert: An schönen Sommertagen ist Sloweniens höchstgelegener Kiosk bei den Getränken fast regelmäßig ausverkauft. Nachschub bunkert er irgendwo unter dem Grat in einem Depot. Seltsame Menschen hat Tomaž schon am Triglav erlebt. Eine Wandergruppe, die ein zerlegtes Moped zum Gipfel schleppte, um es dort zusammenzubauen und den Motor zu starten. Oder den slowenischen Bergläufer Nejc Kuhar, der die 1.950 Höhenmeter aus dem Krma-Tal in gut eineinhalb Stunden bewältigt hat und damit einen bislang neuen Rekord für die schnellste Besteigung aufgestellt hat.
Ausblick bis zur Adria Egal, wie lange man für den Anstieg gebraucht hat, ganz oben ist es zumindest beim ersten Mal ein besonderes Gefühl. Die Aussicht vom höchsten Julier reicht an schönen Tagen im Norden bis zum Großglockner und im Süden bis zur Adria – ein Panorama, das man nur auf ganz wenigen Bergen erleben kann. Dass man rund um den Triglav dem sagenumwobenen Zlatorog, dem weißen Gamsbock, begegnet, ist eher unwahrscheinlich. Fast sicher entdeckt man beim Aufstieg über den Bambergweg aber ganze
Die stolzen "Einheimischen" brauchen keine Kletterhilfe
SoËa Tal Am Grat zwischen Großem und Kleinem Triglav ist Schwindelfreiheit gefragt
Gruppen von Steinböcken, die offenbar nur darauf warten, auf den felsigen Kanzeln hoch über dem Trenta-Tal als Fotomotiv zu posieren. „ Ich denke, der Triglav hat eine besondere Energie, er ist nie derselbe, er ist immer anders“ – Marko Prezelj führt seine Gäste durch die Kletterrouten der Nordwand bis zum sogenannten Kugy-Band. Am eigentlichen Gipfel war er schon lange nicht mehr. „Ich mache das nicht, es zerstört das Bergerlebnis“, sagt er. Weil Ausnahmen bekanntlich die Regel sind, wird es wohl ein Familienausflug auf den Triglav werden. „Meine Frau und meine beiden Söhne waren noch nie oben. Irgendwann wird es sich wohl ergeben“. Seinen bald 80 Jahre alten Vater will Prezelj vielleicht schon heuer noch einmal auf den höchsten Berg Sloweniens führen. „Er hat mir die Berge gegeben, ich würde ihm gerne etwas zurückgeben. Wir werden die slowenische oder deutsche Route durch die Nordwand klettern, dort hat man den Triglav noch für sich allein“. So wie einst auch Julius Kugy. Dem Erschließer der Julischen Alpen gelang die erste Winterbesteigung. „Der Triglav ist der Idealberg meiner Jugend gewesen. Er ist der höchste der Julier. Aus Zlatorogs Zauberland ragte er in meine Träume hinein und beherrschte sie viele Jahre hindurch“, schreibt Kugy in seinem Buch „Aus dem Leben eines Bergsteigers“. Dass Kugys Traum lebt, weiß, wer oben war. ■
Die versteckte Perle Europas im Nationalpark Triglav!
Die smaragdgrüne Soča, der schönste Fluss Sloweniens, entspringt im Herzen des Nationalparks Triglav unterhalb der hohen Gipfel der Julischen Alpen. Das Soča-Tal ist vor allem eine urwüchsige, natürliche Umgebung. Im Tal gibt es nur wenige, aber dafür sehr nette und gastfreundliche Ortschaften wie Bovec, Kobarid, Tolmin und außerdem viele malerische Bergdörfer sowie eine Unmenge von Naturwundern die Überreste des paradiesischen Gartens des Fabeltiers Zlatorog (Goldhorn). Das Soča-Tal mit seinen Schätzen ist ein Ziel für aktive Besucher, die ihre Muskeln bewegen und den Kopf frei bekommen wollen und die bereit sind, ihr Herz zu öffnen.
BOVEC KOBARID TOLMIN
www.dolina-soce.si
INFO: TRIGLAV Triglav Höhe: 2.864m , höchster Berg Sloweniens in den Julischen Alpen. Erstbesteigung 26. August 1778 durch vier Einheimische aus dem Wocheinertal. Am Gipfel steht seit 1895 ein Blechturm – Aljažov stolp. Er soll Bergsteigern kurzfristig als Notunterschlupf dienen. Bei Gewittern sollte man aber sowohl Turm als auch den versicherten Grat schnellstmöglich verlassen.
Der Name Triglav – der „Dreiköpfige“, „Dreihaupt“. Die Entstehung des Namens ist unklar. Einer Legende nach thronte auf dem Gipfel eine slawische Gottheit, die mit je einem Kopf Himmel, Erde und Unterwelt beherrscht. Der Name könnte sich aber auch auf die Form des Berges beziehen. Vom Süden aus gesehen erscheint der Gipfel dreiköpfig. Bis Mitte des 19 Jh. wurde zumeist der Name Terglou verwendet, u.a auch von Julius Kugy, dem Erschließer der Julischen Alpen.
Anreise Am schnellsten von Kärnten durch Karawankentunnel (Maut)
oder alternativ über Wurzen- oder Loiblpass. Vrata- , Kot- und KrmaTal erreicht man von Mojstrana aus auf gut beschilderten Schotterstraßen. Parkplätze sind in der Regel vorhanden, teilweise ist aber eine kleine Gebühr zu entrichten. In die Trenta kommt man am besten über Kranjska Gora und den Vrsič-Pass. Kurz nach der letzten Kehren auf der Südseite des Passes führt eine Straße ins Tal, Parkmöglichkeiten im Wald. Für die Triglav-Besteigung von Süden aus fährt man von Bled nach Bohinj/Wochein. Von hier aus zur Sieben-Seen-Hütte oder zum Vodnikov Dom. Alle Wege gut beschildert. Karte: Planinska zveza Slovenija, 1:25000. Triglav
Triglav-Nationalpark Der Triglav Nationalpark ist einer der ältesten Europas. Mit 880 km2 nimmt er etwa 3 % der Fläche Sloweniens ein und umfasst fast den ganzen Teil der östlichen Julischen Alpen. Typisch sind Gletschertäler, Hochebenen und Hochgebirge über der Waldgrenze. Häufige Tierarten: Gämsen,
Steinböcke, Rotwild, Braunbären, Luchs, Adler, Reptilien und die endemische Marmorata-Forelle im Soča-Fluss. Mehr als 5.500 Pflanzen- und Tierarten finden im Nationalpark einen geschützten Lebensraum. In Bled, Bohinj und der Trenta gibt es Besucherzentren. Wandern im Nationalpark: 9.000 km markierte Wanderwege und 35 bewirtschaftete Hütten. www.tnp.si/nationalpark/
TRIGLAV-ROUTEN Normalrouten: Von Süden über Vodnikov Dom und Dom Planika, schließlich über den Ostgrat (Mali Triglav) oder den Südgrat zum Gipfel. Vom Norden über den Prag- oder den Tominšekweg zum Triglavski Dom (Kredarica) und den Ostgrat zum Gipfel. Weitere Routen: Bambergweg – vom Vrata- oder (seltener begangen) aus der Trenta zum Luknja Pass und über den deutlich anspruchsvolleren und nur zum Teil versicherten Klettersteig von Südwesten auf den Gipfel. Durch die Triglav-Nordwand führen etliche Kletterrouten. Beliebt und
relativ leicht sind der Slowenische Weg (Schwierigkeitsgrad II-III) und der Deutsche Weg (III-VI).
Die Wege Vom Süden aus dem Wocheinertal entweder durchs malerische Sieben-Seen-Tal zum Dom Planika und von dort über den Südgrat auf den Gipfel. Landschaftlich enorm abwechslungsreich und bis zum Gratanstieg unschwierig. Man durchwandert das Herzstück des Triglav Nationalparks und erlebt eine besondere Pflanzenvielfalt. Vom Norden, aus dem Vrata-Tal, führen zwei teilweise versicherte Wege zur Kredarica und weiter über den Mali Triglav zum Gipfel. Der Prag-Weg, als der etwas leichtere, hat mit der tschechischen Hauptstadt nichts zu tun. Prag bedeutet übersetzt die Schwelle, und genau über eine solche Schwelle in Form eines Felsvorsprungs steigt man teils in Serpentinen und teils versichert bis zu einer karstigen Hochfläche und weiter zum Triglav Haus. Der nach dem slowenischen Bergpionier Stane Tominšek benannte Weg führt deutlich steiler
GLEICH UM DIE ECKE FESTIVAL DER EINKÄUFE UND UNTERHALTUNG BTC CITY LJUBLJANA 19.–21. MAI
UNTERHALTUNG UND KULINARISCHE ERLEBNISSE IM FREIEN GRÖSSTES ANGEBOT DER RABATTE AUF EINEM ORT www.btc-city.com/FNZ
Buchtipps "Nationalpark Triglav: Ein Bergparadies in Slowenien". Wolfram Guhl, Styria Verlag, 19,99 €. Taschenbuch, gute Basisinfos zum Nationalpark und Tourenbeschreibungen inkl. Triglav.
Die Winterbesteigung des Triglav ist ein besonderes Erlebnis und im oberen Teil recht ausgesetzt unter den Wänden von Cmir und Begunski Vrh bis zur Einmündung in den Prag-Weg. Beide Wege verlangen Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, mit der eindrucksvollen 1.500 m hohen Triglav Nordwand vor Augen bieten die Anstiege ein besonderes Erlebnis.
Bamberg-Weg Der längste und anspruchsvollste Anstieg erfolgt über den BambergWeg. Dieser beginnt am LuknjaPass, einem alten Übergang zwischen Trenta- und Vrata-Tal, der sowohl von Norden als auch von Süden erreicht werden kann.
Der Weg leitet teilweise sehr steil durch die Westflanke des Triglavs bis zu einer Hochfläche (Plemenice), von der aus sich der eigentliche Gipfel erhebt. Zuletzt geht es über Bänder zum Teil schottrig und schrofig zum Aljažev Stolp am höchsten Punkt. Als Überschreitung kann man über den Mali Triglav zur Kredarica absteigen. Der Prag-Weg führt dann zurück zum Ausgangspunkt im Vrata-Tal. Weitere Wege führen vom Kot bzw. Krma-Tal zur Kredarica und über den Grat zum Gipfel. Letzterer ist vor allem im Winter bei Skitourengehern sehr beliebt. Die meisten begnügen sich bei Schnee
Sloweniens höchstgelegener Kiosk aber mit dem Triglav-Haus. Für den Gipfelsieg braucht es beste Verhältnisse, Pickel und Steigeisen und vor allem die nötige alpine Erfahrung. Dafür wird man an klaren Wintertagen sogar mit Meeressicht belohnt.
Anforderungen Fast 2.000 m Höhendifferenz zu den Talorten machen den Triglav zur anspruchsvollen Bergtour, die man nicht unterschätzen sollte. Wer sichergehen will, nicht am exponierten Grat in ein Gewitter zu geraten, sollte früh aufbrechen. Der abgetretene Grat ist schon in trockenem Zustand extrem glatt.
„Klettersteigführer Julische Alpen“. Alois Goller, Hans Heindl, Bergverlag Rother, 20,50 €. Sehr detaillierte Beschreibung der einzelnen Wege mit kleiner Karte, Höhenmeter und Wegzeitangaben, klein und kompakt zum Mitnehmen. „Slowenien“. Lore Marr-Bieger. Der topaktuelle Reiseführer des MichaelMüller-Verlages (erschienen 2017) mit vielen guten Allgemeininfos, auch zum Triglav und zum Nationalpark. 564 Seiten, 22,90 €
Die Triglavhütte mit Sloweniens höchstgelegener Wetterwarte Bei Regen wird der Weg richtig gefährlich, auch weil man sich nur teilweise mit einem Klettersteigset sichern kann. Schwindelfreiheit, Trittsicherheit sowie gute Kondition sind Grundvoraussetzungen für eine Besteigung. Wer unsicher ist, sollte sich einem Bergführer anvertrauen.
Ausrüstung Bergschuhe, Helm, passende Bekleidung, eventuell Klettersteigset und Handschuhe. Wetterschutz, Stöcke zur Entlastung der Knie, immerhin sind nach dem Gipfelbild noch 1.800 Höhenmeter oder mehr im
Abstieg zu bewältigen. Wasser ist wie überall in den Julischen Alpen Mangelware, selbst eine kleine Quellfassung unterhalb des Begunski vrh kann in trockenen Sommern völlig austrocknen. Genügend Flüssigkeit ist also ein Muss, 2-3 Liter dürfen es schon sein, denn auch die Hüttenanstiege sind lange.
Bergführer Weniger erfahrene Bergsteiger sollten sich bei einer TriglavBesteigung einem Bergführer anvertrauen.
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Einer der schönsten Plätze im Triglav-Nationalpark – die 7-Seen-Hütte Normalweg: 3 Personen ca. 250,€, 4 Personen 280,- €. Allerdings sollte sich die Gruppe kennen und auch konditionell in etwa gleich stark sein. Die beliebtesten Kletterrouten durch die Nordwand sind der Slowenische und der Deutsche Weg. Die Führung am Slowenischen Weg kostet für zwei Personen 300,- €, am Deutschen Weg, wo viel am kurzen Seil gegangen wird, für 2 Personen 380,- €, für 1 Person 350,- €. Kontakte. Marko Prezelj, staatl. geprüfter Berg- und Skiführer T (00 386) 41 37 81 37,
www.markoprezelj.com. Prezelj ist Obmann der slow. Bergführer, die Liste aller slowenischen Bergführer mit Preisen findet man unter: www.zgsv.si
Triglav mit Skiern Die Abfahrt vom Gipfel braucht beste Verhältnisse und ist nur etwas für Steilwandskifahrer. Bis zur Triglav Hütte auf der Kredarica gibt es einige schöne Skitouren. Am beliebtesten ist der südseitige Anstieg durchs KrmaTal. Mit Pickel und Steigeisen können Erfahrene auch den Auf-
stieg zum Gipfel wagen. Die Seilsicherungen sind im Winter aber zumeist unter dem Schnee. Sehr schön ist auch die Frühjahrstour Za Cmirom, die vom Vrata-Tal durch das Cmir-Kar bis zum Begunski vrh und weiter zur Kredarica führt. Bei Firn eine wunderschöne Tour, die allerdings erst bei geräumter Straße möglich ist. Eine Winterbesteigung des Triglav ist eine ernste Unternehmung, dafür hat man den Gipfel im Gegensatz zum Sommer wirklich für sich.
Hütten Dom Valentina Stanica pod Triglavom 2.332 m/Stanic Hütte. Die 1877 erbaute Hütte hieß früher Deschmann Haus und liegt etwas abseits des Klettersteigs, der aus dem Vrata-Tal zur Kredarica und weiter auf den Triglav führt. Die kleinste Hütte in Triglav-Nähe hat etwa 100 Schlafplätze und befindet sich auf einem Plateau unterhalb der Vrbanova Špica. Durch die Lage schöner Blick zum Gipfel, allerdings muss man einen längeren Anstieg in Kauf nehmen.Die Hütte ist nur im Sommer bewirtschaftet, daneben befindet sich ein kleiner Winterraum mit vier Schlafplätzen. Nächtigung ab 23,50 € Gehzeit zum Gipfel: ca. 2 Stunden T. (00 38 64) 82 80 300 oder (00 38 65) 134 58 06
Triglav Hütte/Kredarica: Die Kredarica auf 2.515 m ist die höchste ständig bewirtschaftete Hütte und höchstgelegene Wetterstation Sloweniens. Seit 1954 versehen hier mindestens zwei Wetterbeobachter ständig ihren Dienst. Die Versorgung der Hütte erfolgt, wie auch bei anderen Hütten in den Julischen Alpen, ausschließlich per Hubschrauber. Die Hütte gehört dem Slowenischen Alpenverein und ist in den Sommermonaten oft brechend voll. Mit 350 Schlafplätzen ist sie ein Massenquartier. Übernachtung Lager 21,- €, im Doppelzimmer 27,- €. Geöffnet in der Regel von Mitte Juni bis Anfang Oktober. Die übrige Zeit kann man übernachten, einfache Versorgung übernehmen dann die Meteorologen. Direkt neben der Hütte befindet sich die höchstgelegene Kapelle Sloweniens – Kapela Marije Snežnje na Kredarici (Kapelle der Hl.Maria im Schnee). Gehzeit zum Gipfel: ca. 1 Stunde T. (00 38 64) 53 12 864 oder (00 386) 40 62 07 81 Dom Planika (Edelweißhaus), 2.401 m Das Schutzhaus hat eine mehr als 100-jährige Geschichte. In den Jahren 1908-1910 wurde es vom Deutsch-Österreichischen Alpen-
verein erbaut und hieß zuerst Maria-Theresien-Haus. Nach dem Zerfall der Monarchie wurde es nach dem Jugoslawischen König Alexander benannt, 1945 erhielt es den neutralen Namen Dom Planika pod Triglavom. Mit rund 140 Schlafplätzen „gemütlicher“ als die TriglavHütte. In den Sommermonaten aber – wie alle Hütten hier – oft ausgebucht. Deshalb: reservieren. Übernachtung ab 23,50 €. Gehzeit zum Gipfel: ca. 1,5 Stunden. T. (00 386) 51 61 47 73 Vodnikov Dom, 1.817 m: Die Hütte liegt sehr schön auf einer Hochalm südlich. Ein guter Stützpunkt für die Besteigung von Bohinj/Wochein aus. Benannt wurde die Hütte nach dem slowenischen Dichter, Schriftsteller und Pfarrer Valentin Vodnik. Mit 60 Schlafplätzen ist das Gedränge überschaubar, dafür längere Gehzeit auf den Gipfel – ca. 3 Stunden. T. (00 38 64) 82 80 304 oder (00 386) 51 60 72 11 Koca na Doliœu (Doliœ-Hütte), 2.151 m: Die Hütte liegt in einem Sattel unterhalb des Kanjavec. Wer den Weg von der Trenta auf den Triglav nimmt, kann hier Zwischenstation machen. Die 1930 erbaute Hütte ist lawinengefährdet, soll deshalb an einen geschützteren Platz versetzt werden. Ca. 80 Schlafplätze. T. (00 386) 51 61 47
80.
Kleiner: Die Stanic-hütte
Buchtipps „Aus dem Leben eines Bergsteigers“. Julius Kugy, Rother Bergverlag. Gewissermaßen Pflichtlektüre für alle, die in den Julischen Alpen unterwegs sind und sich für den Erstbesteiger einiger Julier Gipfel interessieren. Antiquarisch z. B. via Amazon
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SLOWENIEN Land der 5 Sterne Erlebnisse
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Petersil fürs Adrenalin Spaß und Nervenkitzel für Kinder und Eltern: Warum, wann und wie sich ein Besuch des größten italienischen Themenparks Gardaland lohnt.
GEORG LuX TEXT CLAuDIA LuX, CHRISTIAN REINER FOTOS
Vergnügen mit Seeblick: Der 46 Hektar große Themenpark liegt in unmittelbarer Ufernähe
Abkühlung mit Adrenalinschub im Caneva-Aquapark
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Kinder, die kleiner als 100 Zentimeter sind, kommen gratis ins Gardaland
Dieser "Baum" kann sprechen
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Omnipräsent: Gardaland-Maskottchen Prezzemolo
Die interaktive Geisterbahn Ramses entführt ins alte Ägypten
ie Grenze zwischen „Jung“ und „Alt“ ist subjektiv und fließend. Dennoch kann man sie ziemlich gut ziehen, wie alle Eltern wissen: Wer müde ist, aber nicht schlafen gehen WILL (wie unsere Kinder), ist jung. Wer müde ist, aber nicht schlafen gehen KANN (wie wir Eltern), ist alt. Der phantasieloseste Sprössling wird zur Alice im Wunderland, wenn es darum geht, eine Ausrede zu erfinden, warum er gerade jetzt noch lange nicht ins Bett sollte. Meine mittlerweile elfjährige Tochter Lucia war und ist das Gegenteil von phantasielos. Mit ihren kreativen Erklärungsversuchen für das Nichtschlafengehen könnte man ein eigenes Buch füllen. Aus Platzgründen hier nur meine persönlichen Top 3: Auf dem Weg ins Bett – unter Protest natürlich – kommt Lucia am Festnetztelefon vorbei, das von uns nie benutzt wird und auch nie läutet. Sie hat das Ding schon tausende Male gesehen, fragt aber ausgerechnet jetzt ebenso interessiert wie scheinheilig: „Wer hat das Handy an die Wand gehängt?!“ Wenn dem Kind die Pointen ausgehen, diskutiert es gerne. Dabei wird zum Beispiel der Zusammenhang zwischen dem rechtzeitigen Zubettgehen am Abend und einem unbeschwerten Erwachen in der Früh angezweifelt. O-Ton Lucia: „Das hat nichts mit dem Schlafen zu tun, sondern nur mit dem Aufstehen.“ Sollte keine der bereits beschriebenen Verzögerungstaktiken wirken, gibt es dann noch die ernstgemeinte Frage aller Fragen: „Wann fahren wir eigentlich wieder ins Gardaland?!“ Pech fürs Kind: Mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt und können meist einen konkreten Termin nennen. Denn die ganze Familie fährt gerne dorthin. Gardaland? Das klingt nach einem Zwergstaat. Stimmt fast. Gardaland ist Italiens größter Themenpark und eine eigene, mit insgesamt 46 Hektar Fläche gar nicht so kleine Welt, in der ausschließlich das Vergnügen regiert. Sie liegt, wie der Name vermuten lässt, am Süd-OstUfer des Gardasees. Wenn diverse Reiseportale Jahr für Jahr die besten europäischen Freizeitparks küren, schafft es das lustige Städtchen immer in die Top 10, meistens sogar in die Top 5. Dazu kommt der unangefochtene und dauerhafte Spitzenplatz in unserem subjektiven Familienranking, den wir objektiv begründen können: Gardaland ist aus Österreich locker mit dem Auto erreichbar und damit um einiges leichter als zum Beispiel Disneyland bei Paris. Die Lage im Süden macht Besuche vor allem im Frühling und Herbst attraktiver und wettersicherer als einen Trip in einen der großen deutschen Themenparks. Und dann gibt es da natürlich noch das kulturelle und kulinarische Drumherum für die Eltern – schließlich is(s)t man in Italien.
Im Themenpark finden laufend Live-Shows statt
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Lucias GardalandTop-10 1. Das alte Karussell: Ein Ringelspiel wie damals, die Holzpferde schaukeln zu Walzerklängen. 2. Flying Island: Dieses „UFO auf Stelzen“ ist eine Aussichtsplattform, die Besucher in 50 Meter Höhe bringt und weit über den Gardasee blicken lässt. 3. Die WesternStadt: Mit einer echten Kirche und einem (wahrscheinlich nicht echten) Gefängnis. Hier gibt es das Panino con Porchetta. 4. Ramses: Interaktive Geisterbahn in einer Pyramide – pädagogisch nicht besonders wertvoll, aber spannend. 5. Gesundes Eis: Die Eislutscher, die nur aus Fruchtpüree bestehen und ohne Zuckerzusatz oder Farbstoffe auskommen, gibt’s an beinahe jeder Ecke. 6. Jungle Rapids: Familientaugliche Wildwasserbahn. Es besteht allerdings die Gefahr, patschnass zu werden! 7. Show im Gardaland-Theatre: Tolle Akrobaten, Tänzer, Licht- und Soundeffekte. 8. Das schwarze Loch: Eine Achterbahn, die tatsächlich in einem Loch verschwindet. Mitgefahren ist bisher nur Mama. Lucia und dem Papa reicht die grandiose Deko. 9. Mr. Pings Noodle Surprise: Klassisches Tassen-Karussell in moderner Ausführung. Aus TeeTassen wurden asiatische Nudel-Tassen. 10. Mammut: Familientaugliche Achterbahn. Obacht: Sie sieht allerdings harmloser aus, als sie sich von innen „anfühlt“.
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Auf Tuchfühlung mit den Tieren im Parco Natura Vive
1.001 Nacht wird am helllichten Tag gespielt
Lucia beim Plantschen im Caneva-Aquapark
Halloween, feuchtfröhlich: Die Skelette sind natürlich nicht echt
Ein Drache als Superstar Nach Mickey Mouse und Donald Duck wird man in Gardaland vergeblich Ausschau halten. Hier regiert ein kleiner grüner Drache namens Prezzemolo, was auf Norddeutsch tatsächlich Petersilie beziehungsweise auf Österreichisch Petersil heißt. In Italien gilt das putzige Tierchen mit dem eigenwilligen Namen in Kinderkreisen als Superstar. Prezzemolo ist seit der Eröffnung 1975 nicht nur das Maskottchen des Parks, sondern auch Held unzähliger TV-Zeichentrickserien. In Plüsch und Plastik dominiert der Drache vor allem die Bereiche des Areals, die jüngere Besucher in Entzücken versetzen. Der Rest – schätzungsweise gut zwei Drittel der Anlage – bietet Live-Shows und ganz viel Action für die ganze Familie: von der harmlosen Tschu-Tschu-Achterbahn über ein hochmodernes 4DKino bis zu atemberaubenden Geschoßen, die selbst die coolsten Adrenalinjunkies blass werden lassen. Die rund 35 Fahrgeschäfte sind Gesamtkunstwerke. In ihr jeweiliges Thema wird die unmittelbare Umgebung originell miteinbezogen. Schrägstes Beispiel dafür ist wohl das schwarze Loch, in dem – natürlich mit voller Absicht und kontrolliert – die Wagen der 2015 eröffneten Achterbahn mit dem bezeichnenden Titel „The Black Hole“ verschwinden. Zäune, Gebäude und ein daneben abgestelltes Auto stehen so verbogen da, als würden sie gerade ebenfalls in den Krater hineingezogen werden. Lucia geht es in Gardaland lieber gemächlicher, aber durchaus nicht
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ganz harmlos an. Zu ihren Lieblingsattraktionen zählt „Ramses – il Risveglio“ (Deutsch: „Ramses – das Erwachen“), eine Art interaktive Geisterbahn. Sie führt durch eine riesige Pyramide, in der die Mumien plötzlich laut und blinkend vermeintlich zu leben beginnen. Mit einer im Geisterbahnwagon mitgeführten Laserpistole kann man auf die Lichter zielen, Punkte sammeln und das Ergebnis beim Verlassen der Pyramide mit den anderen Familienmitgliedern vergleichen. In unserem Fall gewinnt das überdimensionale Computerspiel immer die Mama. Sie hat im echten Leben den Jagdschein. Egal wo man (sich) in Gardaland verliert – unterm Strich bleibt, was die Betreiber aller Themenparks dieser Welt bezwecken: Wer zum ersten Mal da ist, kommt in einem Tag nicht stressfrei durch! Die Wartezeiten vor den einzelnen Attraktionen sind saisonabhängig. Bei fast drei Millionen Besuchern pro Jahr kann man sich vorstellen, was sich vor allem in den Sommerferien in der Entertainment-Welt abspielt. Wir bevorzugen deshalb Randzeiten. Ein weiterer Hinweis aus Lucias Gardaland-Erfahrungsschatz betrifft die Gruppengröße. Je mehr Verwandte und Freunde dabei sind, desto besser! Nicht jeder traut sich in jedes Fahrgeschäft – der oder die Vorsichtige kann dann draußen auf die Taschen und Rucksäcke der anderen aufpassen. Und zumindest ein „Behältnis“ pro Gruppe ist notwendig: für das Wechsel-T-Shirt, das man pro Kopf dabei haben sollte. Denn bei den besonders lustigen Attraktionen besteht meist die Chance nass zu werden.
INFO: GARDALAND & CO. Lage Das Gardaland liegt am Süd-OstUfer des Gardasees in Castelnuovo del Garda und ist über die Autobahn A4 (Venedig – Mailand) erreichbar. Anfahrt gut beschildert. Entfernungen: Wien 750 km, Klagenfurt 420 km, München 418 km
Offen Die Achterbahnen sind eher nichts für schwache Nerven
Einmal Ritter spielen? Kein Problem im Gardaland
Schlangen beim Schweinsbauch Ein heikles Thema auf den meisten Familienausflügen ist die Verpflegung. Natürlich kann man auch durchs Gardaland einen Rucksack mit selbstgeschmierten Broten schleppen. Notwendig ist das aber nicht. Weil die Mehrzahl der Besucher aus dem kulinarisch verwöhnten Italien kommt, gibt man sich in Prezzemolos Reich beim schnellen Essen mehr Mühe als in anderen Themenparks. Die Preise sind natürlich um ein kleines bisschen höher als draußen, aber noch immer moderat. Nicht empfehlen können wir wegen der mickrigen Portionen und der langen Wartezeit nur die mexikanische Cantina. Die Pizzeria ist okay. Unser Tipp: das Panino con Porchetta um 4,80 Euro. Leider schmeckt das auch anderen, weshalb sich vor allem mittags vor dem Stand mit den warmen italienischen Schweinebauchsemmeln schnell eine Schlange bildet. Dazu gibt’s an allen Ecken tatsächlich gesunde Snacks wie Früchte, Obstsalat oder Eislutscher, die nur aus Fruchtpüree bestehen und ohne Zuckerzusatz oder Farbstoffe auskommen. Den eigenen Bauch sollte man sich ohnehin nicht allzu voll schlagen – in den meisten Attraktionen geht’s auf und ab. Oder wie es Lucia nach einer Fahrt formuliert hat: „Jetzt hat es mich gedreht wie ein Betriebsrad!“ Das war der Moment, in dem unser Urlaub neben dem großen Spaß auch einen kleinen pädagogischen Wert bekam: Durch meine danach sofort erfolgte Klarstellung weiß das Kind nun um den Wert der gesetzlich geregelten betrieblichen Arbeitnehmervertretung Bescheid.
Der 46 Hektar große Themenpark mit 35 Fahrgeschäften, vielen Shows und Imbissen ist 2017 von 8. April bis 1. Oktober täglich geöffnet, Vor- und Nachsaison 10 bis 18 Uhr, von 23. Juni bis 10. September 10 bis 23 Uhr. Gruselig wird’s an den Samstagen und Sonntagen im Oktober, am 30. und 31. sowie am 1. November beim „Magic Halloween“ im Gardaland (10 bis 18 Uhr). Die Fahrgeschäfte sind da schrecklich dekoriert: Aus den Blumenbeeten werden Gräber, das Wasser in den Springbrunnen ist blutrot, überall stehen Skelette herum, Zombie-Schauspieler erschrecken Besucher, dazu gibt’s laute Rockmusik. Im Dezember wird’s weihnachtlich. An den „Magic Winter“-Tagen (8. bis 11., 16., 17., 23., 24, und 26. bis 31. Dezember) ist Gardaland kitschig herausgeputzt (10.30 bis 18.30 Uhr).
Eintritt Kinder unter 1 Meter Größe haben freien Eintritt. Für alle anderen zahlt es sich aus, OnlineTickets zu kaufen und auszudrucken. Das ist günstiger, außerdem erspart man sich Wartezeiten vor den Kassen. Zum Vergleich: Ein Tageseintritt Erwachsene kostet online 37 statt 40,50 €, bei Kindern unter 10 sind es 32 statt 34,- €. Noch billiger sind Tickets (Erwachsene 32,- €), wenn man sie sieben Tage vorher im Internet für einen bestimmten Tag kauft. Es gibt auch 2-Tagessowie Familienpakete, vergünstigte Tickets ab 14 Uhr und Gruppenermäßigungen. Für Gardaseeurlauber lohnen Saisonabo-Angebote (ab 55,- € pro Person) – es rechnet sich bereits ab dem zweiten Besuch und spart Stress. Billigere Tickets sind auch in Hotels vor Ort erhältlich oder Teil von Pauschalangeboten.
Route planen Wer an einem Tag Marathons durchs Gardaland vermeiden will, plant seine Route! Am Eingang werden Folder mit den Beginnzeiten der auf dem ganzen Gelände stattfindenden Shows ausgeteilt. Idealerweise wählt man seinen Weg so, dass man sich den Locations der Aufritte geographisch und zeitlich annähert. Besonders spektakulär sind
Die besten Themenparks Die Internet-Plattform TripAdvisor erstellt als Zusammenfassung der „Kritiken“ ihrer User jährlich ein Ranking der Top-Freizeitparks. Die 2016er Hitparade für Europa: 1. Europa-Park, Rust, Deutschland 2. Tivoli, Kopenhagen, Dänemark 3. Le Puy du Fou, Les Epesses, Frankreich 4. Disneyland, Marne-la-Vallée, Frankreich 5. PortAventura Park, Salou, Spanien 6. Paultons Park, Romsey, Vereinigtes Königreich 7. Gardaland, Castelnuovo del Garda, Italien 8. Wald Disney Studios, Marne-la-Vallée, Frankreich 9. Pleasure Beach, Blackpool, England 10. Zoomarine Algarve, Guia, Portugal die Shows im Gardaland-Theatre (meist auf Italienisch).
Aquarium Zum Park gehört das Aquarium „Sea Life“, für das extra Eintritt fällig ist. Es ist sehenswert. U. a. gibt es einen gläsernen Unterwassertunnel, in dem Rochen und Haie über den Köpfen der Besucher schweben. Im Unterschied zum Themenpark hat das Aquarium auch Herbst und Winter zumindest an Wochenenden regelmäßig geöffnet. Auch hier sind Online-Tickets günstiger (Erwachsene 11,50 statt 16,- €). Infos & Tickets: www.gardaland.it
Canecaworld Bei Lazise (wenige km vom Gardaland entfernt) gibt es eine weitere, allerdings nicht ganz so gigantische „Kleinstadt des Vergnügens“: Canevaworld besteht aus zwei Themenparks. Der Movieland-Park orientiert sich an US-Filmparks à la Universal oder Disney Studios und bietet vor allem Action-Shows. Wer die Vorbilder kennt und/oder nicht fließend Italienisch spricht, könnte aber enttäuscht sein. Empfehlenswerter ist der Caneva-Aquapark. Er ist der größte am Gardasee!
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Durch den Safari-Park fährt man mit dem eigenen Auto
Vulkanausbruch Mehr als zehn Wasserrutschen– von super sanft bis halsbrecherisch – lassen keine Langweile aufkommen. Im Zentrum der 100.000 m2 großen Badelandschaft befindet sich ein künstlicher Vulkan, der unter viel Getöse regelmäßig Flammen und Rauch spukt. Es gibt großzügige Wasserspielplätze für Kinder. Ein Erlebnis für die ganze Familie ist der „Crazy River“. Er führt über mehrere Etagen und wird in gelben Gummiringen sitzend oder liegend befahren. Gute Nerven braucht man im riesigen Wellenpool. Dort herrscht oft schlimmerer Seegang als an stürmischen Tagen in der Adria. Vor allem an
heißen Tagen ist der Besucheransturm groß. Tipp: Anstellen, bevor der Park um 10 Uhr aufsperrt! Gute Liegen sind begehrt. Für Kinder unter 1 Meter Größe ist auch hier der Eintritt frei. Wie in Gardaland gilt: Onlinetickets auf www.canevaworld.it sind günstiger. Ein Tag im Aquapark kostet online für Erwachsene 26 und für Kinder (unter 1,40 m) 20,- €. Geöffnet 25. Mai bis 17. September, bei Schlechtwetter geschlossen.
Parco Natura Viva Sehenswert ist auch der 24 Hektar große Parco Natura Viva. Er liegt etwa 10 km von Gardaland entfernt bei Bussolegno und ist
Sehenswerte Altstadt direkt am Gardasee: Sirmione
zweigeteilt: Durch den Safari-Park fährt man im eigenen Auto – vorbei an Giraffen, Löwen, Kamelen & Co. Sie sind zum Greifen nahe, weshalb die Warnhinweise, dass Fenster (und Türen sowieso) immer geschlossen bleiben sollten, Sinn machen. Durch den Zoo daneben geht’s zu Fuß. Die Gehege sind weitläufig und sauber. Große Fenster erlauben es, Bewohnern wie dem sibirischen Tiger Aug in Aug gegenüberzutreten. Insgesamt sind 280 Tierarten zu bewundern. Man sollte sich einen ganzen Tag Zeit nehmen, Safari-Park und Zoo sind bis 10. Dezember täglich geöffnet. Kinder bis 2 Jahre haben freien Eintritt, Kinder bis 12
zahlen 15, Erwachsene 20,- €. Infos: www.parconaturaviva.it
Kultur rundum Auch für Ältere hat die Gegend rund um Gardaland einiges zu bieten. Unmittelbar neben dem (bis auf den Themenpark nicht besonders sehenswerten) Castelnuovo del Garda liegt Peschiera. Der Ort war im Mittelalter von großer strategischer Bedeutung, davon zeugen gut erhaltene Festungsanlagen in der von Kanälen und vom See „umspülten“ Altstadt. Etwas weiter westlich wird’s noch historischer. Wer sich für alte Steine und ihre Geschichte interessiert, sollte für Sirmione
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Spritziger Genuss für die Eltern mindestens einen halben, besser einen ganzen Tag Zeit einplanen. Der Ort liegt auf einer Halbinsel. Die Altstadt auf dem äußersten Spitz ist durch das Castello Scaligero vom „Landesinneren“ getrennt. Hafen und Burg sind schöne Fotomotive. Den Eintritt für die Besichtigung der Festung kann man sich sparen – sie hat bis auf eine schöne Aussicht wenig zu bieten. Sehenswerter sind die Ausgrabungen auf dem allerletzten Hügel der Halbinsel. Man nennt sie „Grotten des Catull“, was ein wenig irreführend ist. Es handelt sich nicht um Höhlen, sondern um die Überreste einer gigantischen römischen Villa aus dem 1. Jh. n. Chr. Das ursprünglich dreistöckige
Im Hafen von Lazise lohnt sich ein Blick in die Kirche San Nicolo Gebäude ist einzigartig in Norditalien. Zu seinem falschen Namen kam das Areal vor rund 150 Jahren, als man bei archäologischen Grabungen scheinbar unterirdische Räume und ein Porträt zu Tage förderte, das man für ein Bildnis des Dichters Catull hielt. Nördlich von Gardaland liegt, ebenfalls am Seeufer, Lazise. Beeindruckend ist die Stadtmauer. Am Hafen lohnt ein Blick in die Kirche San Nicolo. Sie wurde im 12. Jh. für den Hl. Nikolaus, Schutzpatron der Seefahrer, errichtet, diente aber u.a. als Lagerhaus, Kaserne und sogar als Kino. Mittlerweile ist das Gebäude mit seinen Fresken wieder ein Gotteshaus.
Hotels Direkt an Gardaland angeschlossen sind zwei Hotels: das Gardaland-Hotel (Nacht pro Person im Doppel mit Parkeintritt Vorsaison ab 77,- €) sowie das neue Gardaland Adventure-Hotel (ab 87,- €). Sie gehören unübersehbar zur künstlichen Entertainment-Welt. Das muss man mögen. Ideal sind die Hotels für leidensfähige Eltern von Kindern, die nur für den Themenpark zu begeistern sind. Vorsicht vor dem Frühstück, das meist extra kostet! Draußen in der echten Welt ist der Kaffee besser und die Hektik geringer. Infos: www.gardaland.it Eine preiswerte und definitiv „italienischere“ Alternative ist z. B.
das Bed & Breakfast 7 Vizi im verschlafenen Dorf Cola, auf ca. halber Strecke zwischen Gardaland und Canevaworld. Die Pension gehört zur familiär geführten BarPizzeria Pizzaplanet. Die modernen Zimmer überraschen mit kreativen Themen, von den sieben Todsünden bis zu den vier Elementen (Doppel pro Nacht mit Frühstück für 2 Personen ab 70,- €), www.7vizi.it Ein guter Mittelklasse-Betrieb (*** superior) ist – 10 km nördlich von Gardaland – das Hotel Vela d’Oro (Zimmer mit Frühstück für 2 ab 100,- €). In Cisano di Bardolino an der Seepromenade, die von Lazise bis Garda führt. www. hotelveladoro.it
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• LESEDROGE AUS NEAPEL
„Frauenfreundschaft? Kann mich das als Mann interessieren?“, fragte sich der Autor dieser Zeilen. Die Skepsis war schnell verflogen – ich habe Band 1 („Meine geniale Freundin“) und 2, „Die Geschichte eines neuen Namens“, verschlungen – und warte nun auf Nr. 3 und 4, die im Juni und Oktober kommen. Die Bücher von Elena Ferrante, einem Pseudonym (angeblich für eine italienische Übersetzerin), sind so was von packend, dicht und hervorragend geschrieben. Milieustudien aus dem Neapel der 50er- und 60er-Jahre, die einen von einem Staunen ins andere schicken. „Das beste Porträt einer Frauenfreundschaft in der modernen Literatur“ urteilt die New York Times und Le Monde befindet: „Ferrante wirkt wie eine Droge“. Ja, man liest sich fast atemlos durch die Geschichte von Lila und Lenu, die von Liebe über Gewalt, Leidenschaft bis Hass mit allem gespickt ist, was das bunte Leben ausmacht. Fazit: Diese Droge wirkt auch bei Männern. H.G.
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KOCHBUCHLIEBLINGE
„Die Geschichte eines neuen Namens“, Elena Ferrante, Suhrkamp, 25,70 €
Es sind viele Kochbücher, die übers Jahr den Weg in unsere Rezensionsstube finden. Die meisten sind gut, aber nur wenige kommen letztlich ins Lieblingskochbuchregal. Das Vegetarische und das mit den Gartenrezepten von Barbara Bonisolli wanderten aber flugs dorthin. Beide sind großformatig und toll bebildert – Frau Bonisolli ist Top-Food-Fotografin und arrivierte Hobbyköchin – und zeichnen sich durch Rezepte aus, die man gerne nachkocht. Da sind so herrlich unkomplizierte und trotzdem so wirkungsvolle bzw. schmackhafte Gerichte dabei. Egal ob junge Karotten mit cremiger Polenta, Spinat-Avocado-Apfelsalat, Zwiebelkuchen, Rote-Bete-Chips mit Schwarzkümmel-Sesam-Salz, Frittierte Linsenbällchen, Quinoasalat mit Zucchini und Feta, Gurken-Ayran oder lauwarmer Gemüsesalat mit Rauke – alles ist gut erklärt und daher ist uns bisher alles gelungen. Und das ist es ja, was man sich von Lieblingskochbüchern erwartet.
DREI MÄNNER, EINE VILLA
Eine Villa in Venedig, drei Männer, drei Jahrhunderte. Das ist der Stoff, aus dem der in Klagenfurt lebende Autor Felix Kucher einen Roman in drei Erzählsträngen baut. Der Maler Battista Franco zeichnet im 16. Jahrhundert für die Fresken in der Palladiovilla Foscari „Malcontenta“ verantwortlich – und läuft nebenbei stets Gefahr, für sein Liebesleben zur Verantwortung gezogen zu werden. Bertie Landsberg ist jüdischer Bankierssohn und Bonvivant aus Paris – er will die Malcontenta vor dem Zweiten Weltkrieg zu einem unverkitschten Hort der Kultur formen (und wird dabei ziemlich einsam). Den Libyer Said begleiten wir im Jahr 2012 auf seiner Flucht von Libyen übers Mittelmeer und durch Italien nach Venedig, wo er – erraten – in der Malcontenta landet und sich dort nützlich macht. Das alles klingt komplizierter, als es ist. Denn die Erzählstränge stehen einerseits für sich, verknüpfen sich aber zu einem packenden Ganzen. Die 316 Seiten vergehen wie im Flug. „Malcontenta“, Felix Kucher, Picus, 24 €
„Das vegetarische Kochbuch“ und „100 Rezepte aus meinem Garten“, Barbara Bonisolli, Callwey Verlag, jeweils 37,10 €.
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NACHKOCHLUST
Das ist ein herrlich handfestes Kochbuch. Mit vielen Bildern von Rom, von Produkten, Genussmenschen und natürlich auch von Speisen. Es gibt Nachhilfe in römischer kulinarischer Geschichte, in römischer Genussfreude und es gibt tolle, einfache Rezepte, die einem nicht (vor lauter Kompliziertheit) Angst machen, sondern reine Nachkochlust. Nun, es ist ja auch das neunte Kochbuch von Katie und Giancarlo, die Lokale in London und Bray betreiben. Ja, in England. Aber, don’t worry: Das ist ein durch und durch sympathisches italienisches Kochbuch, bei dem man gleich nachdenkt, wem man es schenken könnte. „Rom – die besten Rezepte aus der ewigen Stadt“,
Katie & Giancarlo Caldesi, Dorling Kindersley, 25,70 €
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• GESCHICHTEN AUS DEM KÜSTENLAND
GENIESSEN IM KARST
Das Österreichische Küstenland – das waren unter den Habsburgern die drei großen Provinzen Görz, Triest und Istrien. Von dieser spannenden Vergangenheit – als Österreich noch Adriaanrainer war – handelt dieses Buch: Christine Casapicola erzählt Geschichten aus dem Küstenland, schafft Verbindungen vom Jetzt in die K.u.K.-Zeit. Themen gab/gibt es ja in Hülle und Fülle. Salzgewinnung in Piran, Fischfang und Entenjagd in Grado, der Knoblauch des Resiatales, friulanische Bohnen und Winde, Montasio-Käse, Stockfisch, Honig und Cavalirs. Das alles garniert mit Rezepten und alten Bildern und Illustrationen. Ein Buch zum Schmökern und zum Nachlesen, was sich an Traditionen bis heute behauptet hat.
Elisabeth Tschernitz-Berger ist Genussmensch. Da war es logisch, dass ihr Domizil im Raum Triest in ein Buch münden würden. „Genießen im Karst“ verrät „das Beste der italienisch-slowenischen Grenzregion“ – Genussadressen zwischen Gradisca d’Isonzo, Štanjel, Triest, Muggia. Zu jedem Tipp gibt es eine Geschichte, für passende Bilder hat Karlheinz Fessl den Auslöser betätigt. Im Buch ist alles vertreten: Von der Osmiza über engagierte Produzenten bis zur kulinarischen Luxuslocation. Hilfreich: In 39 Kategorien (Hotels, Agriturismi, Strände, Osmize usw.) gibt’s „Die besten fünf“Rankings, eine feine Orientierungshilfe. „Genießen im Karst“, Elisabeth Tschernitz-Berger, styria
books, 24,90 €
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„Irgendwann im Küstenland“, Christine Casapicola, Edition Braitan, 22 €
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AUSSICHTSWARTENFÜHRER
MORD IN CORMONS
Ach, wie gern schaut man sich die Welt von oben an. Und da kommt er gerade recht: Der „Aussichtswartenführer für Kärnten – Die schönsten Warten vom Großglockner bis zum Wörthersee“ (Andreas Brudnjak, Kral Verlag, 16,90 €) führt zu 50 Warten in Kärnten & Osttirol, vom Pyramidenkogel über aussichtsreiche Plattformen bis zu (Kirch)Türmen.
Aus dem stetig größer werdenden Universum der Regionalkrimis: In „Hinrichtung“ (Werner Stanzl, Styria 14,99 €) wird das friaulische Cormons von einer Steinigung per Fernbedienung als Auftakt einer Mordserie heimgesucht – Commissario Bruno Vossi muss klären, ob es sich bei den Tätern wirklich um islamistische Dschihadisten handelt.
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• 157 BESTERTAG-IDEEN
157 Ideen für einen „Best day on earth“. So heißt der großartige Bildband (Dorling Kindersley, 20,60 €), der 157 faszinierende Orte zeigt – inklusive Tipps, was man ebendort anstellen könnte. Biken in den Dolomiten, Bummeln in Venedig, Paragleiten in den Steiner Alpen, dem Donnern der Victoriafälle lauschen u. v. m. Ein feiner Reiseverführer.
BESSER WANDERN
Helmut Lang ist erfahrener und gewissenhafter Wanderbuchautor. Der Villacher führt im Alpe-AdriaRaum in die Bergwelten – seine neuesten Werke sind „Nockberge“, „Karawanken und Steiner Alpen“ sowie „Julische Alpen“, alle im Bergverlag Rother erschienen (je 15,40 €). Jedes Büchlein listet gut 50 Touren, mit allen wichtigen Infos und Karten.
Was Sie schon immer über Birnen wissen wollten: In der Reihe „Mandelbaums kleine Gourmandisen“ ist „Birne“ (12 €) von Sonja Schnögl ein sympathisch informatives Büchlein, mit Warenkunde, praktischen Tipps für Lagerung und Verarbeitung, mit Rezepten von der Birne Helene über Birnenmostsulze , Birnensenf und Birnenzopf bis zum Kletzenobers.
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ALLES BIRNE
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Poetische Alltagsbetrachtungen eines Schriftstellers: David Wagner schreibt über Hotelzimmer. Mal kurz und knapp, mal etwas ausschweifender. 111 Hotels und Gästezimmer in aller Welt sind in „Ein Zimmer im Hotel“ (Rowohlt, 19,50 €) in feinen Texten vertreten – und man liest staunend, was der logierende Dichter an Hotels so alles entdeckt.
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HOTELBETRACHTUNGEN
LIFTLEICHE
Claudia Rossbacher schreibt spannende Steirerkrimis: „Steirerblut“ wurde vom ORF als Landkrimi verfilmt, „Steirerkreuz“ war Österreichs „Buchliebling 2014“. In „Steirerpakt“ (Gmeiner Verlag, 15,50 €) ermitteln Sandra Mohr und Sascha Bergmann vom LKA den Fall eines nackten Toten am Präbichl-Sessellift. Und es bleibt nicht bei einer Leiche.
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RENT Jilly_Beach “Upstairs“ für Veranstaltungen & Seminare SEE DETAILS www.jilly.at JILLY_BEACH WÖRTHERSEE Alfredweg 5 - 7 9210 Pörtschach am Wörthersee T: +43 (0)4272 / 2391, F: DW-20 E: gastronomie@jilly.at | www.jilly.at
36 Kurzurlaubs-Ideen
Die schönsten Tage sind – Urlaubstage! Richtig viele davon möchte man natürlich haben, aber auch ein Kurzurlaub hat seine Reize. Ausspannen, genießen, auftanken. Hier gibt’s dazu ein paar feine, urlaubsreife Ideen. CHRISTA GRÜNBERG, WERNER RINGHOFER, MIRA GRÖTSCHNIG TEXT ANBIETER FOTOS
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2| 1|FEINSTE SEEN-WELLNESS
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Der Traum von vielen: Ein Haus am See. Im Kollers, einem familiengeführten Vier-Sterne-Superior-Betrieb am Millstättersee, wird er wahr. Rund 6.000 m² direkt am See gehören nur den Hotelgästen, die im gepflegten Garten, am Privat-Badestrand, auf Kollers einsamer Palmeninsel, auf dem Relax-Schiff „MS Kollers Swan“, im SPA oder beim Schwimmen im beheizten See Ruhe und Entspannung finden. Seen Wellness nennt man das. Das gleichnamige Package für drei Nächte beinhaltet außerdem Kollers Gourmet Halbpension mit täglich variierenden Themen-Frühstücksbuffets, hausgemachten Nachmittagskuchen und 6-gängigen Abendmenüs sowie Beauty-Massage Behandlungen im Wert von 100 Euro pro Person. Ab 390 Euro pro Person. (buchbar bis 5. November 2017). Kollers Hotel, Seepromenade 2-4, 9871 Seeboden, (+43 47 62) 82 000, www.kollers.at
Sanfte Grasberge, steinerne Felsriesen, schattige Wälder – und gleich vor der Hoteltür der sonnig gelegene Badesee: Das Ritzenhof Hotel und Spa am See im salzburgischen Saalfelden ist der perfekte Ausgangspunkt für viele Aktivitäten in der Natur, vom Schwimmen und Biken übers Golfen bis zum Wandern. Vom Spa mit dem 1.400 m² großen Wellnessbereich und einem direkten Zugang zum idyllischen Ritzensee kann man sich während der „Genusswoche am See“ überzeugen. Und natürlich von der ausgezeichneten Kulinarik der Alpine Cuisine mit frischen, regionalen Kostbarkeiten aus nachhaltigem Anbau. Das 8 Tage/7 Nächte-Package inklusive Wellness-Anwendung und erweiterter Gourmet Halbpension gibt’s ab 763 Euro (buchbar von 28. April bis 22. Dezember 2017). Ritzenhof Hotel und Spa am See , Ritzenseestraße 33, 5760 Saalfelden, (+43 65 82) 73 80 6, www.ritzenhof.at
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3|FAAKER SEE SCHNUPPERN
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Eine großartige Urlaubslandschaft: In der 100.000 m² großen Wellnessoase des Karnerhofes an der Sonnenseite des Faaker Sees findet fast jeder, was er sucht. Weitflächige Wiesen, türkisblaues Wasser und der imposante Mittagskogel inmitten der malerischen Karawanken bilden die Kulisse für einen unvergesslichen Urlaub zwischen Bergen und See. Besonders die Seesauna im romantischen Bootshaus mit dem See als Tauchbecken ist ein Erlebnis. Die Karnerhof-Schnuppertage bieten zudem eine Teilkörpermassage, eine Paraffin Handpackung und einen Solarium Jeton. 4 Nächte ab 396 Euro p.P./HP (buchbar bis 2.11.2017, Anreise von Sonntag bis Donnerstag). Hotel Karnerhof, Karnerhofweg 10, 9580 Egg am Faaker See, (+43 42 54) 21 88, www.karnerhof.com
So heißt es für alle, die die außergewöhnliche Atmosphäre am Wörthersee dazu nutzen wollen, ihre innere Mitte zu finden. Für Gäste, die Exklusivität lieben und am ersten „Namaste am See-Yogafestival“ in Pörtschach – von 2. bis 5. Juni 2017 – dabei sein wollen, ist das Parkhotel Pörtschach erste Wahl. Das 4-Stern-Superior-Haus liegt seeideal auf einer Halbinsel und besticht durch ein großzügiges Hotelareal mit privatem Badestrand und modernem Wellness- und SPA-Bereich. Im 3 Nächte Festival-Package ist ein Weekend Festivalpass inkludiert, für den Besuch von Workshops, Morgenmeditation am Pyramidenkogel, Balance-Übungen am Stand up Paddle Board plus Abendprogramm. Ab 579 Euro p.P./DZ Superior/Halbpension. Parkhotel Pörtschach, Hans Pruscha Weg 5, 9210 Pörtschach am Wörthersee, (+43 42 72) 26 210, www.parkhotel-pörtschach.at
4|HOLZSCHNUPPERN IN LEOGANG Auf 1.050 Meter Seehöhe, umgeben von Almwiesen und Wäldern, liegt das Holzhotel Forsthofalm. Der Vollholzbau im Salzburger Leogang punktet mit großzügig dimensionierten Zimmern, Sky-Spa mit rooftop pool und atemberaubendem Rundumblick – und mit seinem unwiderstehlichen Geruch nach Holz. Im SPAnorama taucht man bei Massagen und Beautybehandlungen in die Welt der moods ein. „Holzschnuppern“ gilt im Biohotel Forsthofalm daher an 365 Tagen im Jahr. Das gleichnamige 3-Tage-Package beinhaltet obendrein noch ein Zirbenbad für zwei, eine Wald-Kakaobutter-Massage, Erlebnisse aus dem Mountain Life Programm wie etwa tägliche Yoga und Fitnessprogramme und köstliche BioKulinarik, u.a. auf dem Holzkohlegrill mit einer Wahl zwischen Steak, Fisch, vegetarischen und veganen Gerichten. Ab 525 Euro (buchbar 28.4. – 1.12.2017). Holzhotel Forsthofalm, Hütten 37, 5771 Leogang, (+43 65 83) 85 45, www.forsthofalm.com
6|FÜNF STERNE UND 101 BENEFITS Ankommen und Wohlfühlen – dafür ist nicht nur der Kärntner Urlaubsort Bad Kleinkirchheim bekannt, sondern vor allem das Ronacher, ein Thermen- und Wellnesshotel erster Güte. Eingebettet in die herrliche Landschaft der Kärntner Nockberge bietet das 5-Sterne-Superior-Resort neben köstlicher Haubenküche auch die private Heilwassertherme mit weitläufigem Saunaareal und viele zauberhafte Plätze zum Krafttanken und Seele baumeln lassen. Doch das sind nur einige der 101 einzigartigen Benefits, die jeder Gast des Ronacher genießen kann. In der 3-Nächte-Pauschale „Wellness Schnäppchen“ gibt es dazu noch einen Wellnessgutschein über 50 Euro für vormittägliche Behandlungen. Ab 507 Euro p.P./Halbpension (buchbar 29.05. – 07.07. und 04.09. – 20.10.2017, zwischen Montag und Freitag). Das Ronacher*****s, Thermenstraße 3, 9546 Bad Kleinkirchheim, (+43 42 40) 282, www.ronacher.com
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Im Thermenhotel Vier Jahreszeiten Loipersdorf hat der Sommer immer Saison. Mit einem bunten Blumenstrauß auf den Zimmern und der Grünen Haube für die Küche urlaubt man hier auf der Sonnenseite des Lebens. Von 1. Juli bis 10. September genießen die Gäste mit dem „Sommerfeeling“ nahezu grenzenloses Badevergnügen für die ganze Familie im ersten Hotel an der Therme Loipersdorf – da kann die Langeweile baden gehen! Inklusive Langschläfer-Frühstück, Mittagssnack und Abendbuffet, täglichem Thermeneintritt inkl. Fun Park, gratis Eis für Kinder, Abenteuerprogramm in der Therme und Super-Sommer-Kinderpreisen! 2 Nächte ab 239 €, 3 Nächte ab 349 € pro Person. Thermenhotel Vier Jahreszeiten, An der Therme 216, 8282 Loipersdorf, +43 (0) 3382 83 85, www.jahreszeiten.at
In den Kärntner Nockbergen wächst natürliche Schönheit auf Berghängen und aus den Tiefen sprudelt heilendes Thermalwasser. Ein Ort, ideal für Wellnessurlaub, der schön, gesund und nachhaltig zugleich ist. Das 5 Sterne Spa- und Wellnesshotel Pulverer in Bad Kleinkirchheim ist optimal dafür geeignet. Die 2.100 m² große, einzigartige Thermenwelt mit eigener Heil-Therme und vielfältiger Sauna-Landschaft lässt Wellness-Herzen höher schlagen. Mit dem 5 Tage-4 Nächte-Package „Zeit für mich“ kann man sich beim Pulverer von Kopf bis Fuß verwöhnen lassen. Ab 624 Euro pro Person warten dazu noch eine duftende Aromapackung plus Kombi- bzw. Kopfmassage und tägliche Gaumenfreuden bei der 3/4 Verwöhnpension (buchbar 14. 6. bis 23. 10. und 3. bis 19. 11. 2017). Thermenwelt Hotel Pulverer, Thermenstraße 4, 9546 Bad Kleinkirchheim. (+43 42 40) 744, www.pulverer.at
8|GOLFERS URLAUBSGLÜCK Blühende Natur, saftiges Grün und pulsierendes Leben – mittendrin, in Veldens Zentrum und direkt am Wörthersee liegt das Golfund Seehotel Engstler. Für Golf-Fans das Hotel erster Wahl, bietet es nun auch noch ein spezielles Package für Golfer aller Leistungsklassen. Mit dem Paket „5 x Golf im Golfland Kärnten“ sind unbeschwert aktive Stunden auf den Fairways und Greens vorprogrammiert. Danach ist Abtauchen und Entspannen angesagt – im tollen Wellness-Bereich, im komplett erneuerten Spa- und Fitnessbereich oder bei einer Massage. Ab 660 Euro p.P./Halbpension für 7 Nächte, inklusive 4-5 Greenfees auf allen Plätzen Kärntens bzw. Training mit dem Golf-Pro. Golf- und Seehotel Engstler, Am Corso 21, 9220 Velden am Wörthersee, (+43 42 74) 26 440, www.engstler.com
10|ABENTEUER IN DEN ALPEN Urlaub am Stausee auf 1.933 Meter Seehöhe! Das Berghotel Malta macht’s möglich. Besuchern der Staumauer im Maltatal und des Kärntner Nationalparks sticht die markante Zylinderform des Hotels schon von Weitem ins Auge. Als idealer Ausgangspunkt für Wanderungen hat das Drei-Sterne-Haus auch für Abenteuerlustige einiges zu bieten. Erste Erfahrungen beim Wildwasserschwimmen, ein Schnupperkurs im Klettern, Canyoning für Anfänger und Fortgeschrittene, ein Ausflug ins Mölltal zum Rafting oder zum Hochseilklettergarten in der Innerkrems – all dies bietet das 3 Nächte-Package „Alpinsport 2017“. Ab 199 Euro p.P./DZ Komfort/ HP inkl. Kärnten Card (buchbar 1. 6. bis 30. 9. 2017). Berghotel Malta, Brandstatt 36, 9854 Malta/Kärnten, (+43 50) 313 39 130, www.berghotelmalta.at
Erle uns
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Wie ein grünes Paradies liegt der Weissenseerhof direkt am türkis schimmernden Kärntner Weißensee, eingebettet in ein einzigartiges Naturjuwel mit Wiesen, Wäldern und Bergen. Im scheinbar im See schwebenden hauseigenen See-Spa kann man mit entspannenden Massagen und anderen Wellness-Behandlungen relaxen und die Seele baumeln lassen. Aber auch für frisch Verliebte ist gesorgt. Wer das 3 Tage / 2 Nächte-Romantik-Package bucht, der genießt die haubengekrönte Naturküche des Hauses in stiller Zweisamkeit auf dem Zimmer: bei delikatem Candle light Dinner und köstlichem Bio-Genuss-Frühstück. Eine romantische Kutschenfahrt steht auch am Programm. Ab 315 Euro (buchbar bis 6. 7. 2017) bzw. ab 409 Euro (buchbar von 7. 7. bis 9. 9. 2017) pro Person. Weissenseerhof Hotels, Neusach 18, 9762 Weißensee, (+43 47 13) 22 19, www.weissenseerhof.at
12|RADELN AM WÖRTHERSEE Das Seepark Hotel in der Lagune des Wörtherseezuflusses Lend vereint Geschäfts- und Urlaubsleben und steht für den neuen Zeitgeist. Direkt am Radweg ist es bester Ausgangspunkt für Radtouren in Klagenfurt und um den See – und zwar für jede Leistungsklasse. Das Package „Go by Bike“ inklusive Leihrad für einen Tag gibt es ab 71,75 Euro pro Person für eine Übernachtung mit Früh-
stück im Doppelzimmer. Für Entspannung nach dem Sport ist ebenfalls gesorgt: Einfach im 900 m² großen Hotel-SPA mit Sonnenterrasse direkt an der Lend-Lagune eintauchen und relaxen. Nach einem vorzüglichen Abendessen im Restaurant Laguna kann dann der perfekte Urlaubstag zu Ende gehen. Seepark Hotel, Universitätsstraße 104, 9020 Klagenfurt, (+43 463) 20 44 990, www.seeparkhotel.at
13|AUF ZUR GLÜCKLICHEN INSEL! Zahlreiche Sand-, Kies- und Felsstrände sowie malerische Buchten machen Rab zu einem kleinen kroatischen Insel-Paradies. Seit 125 Jahren wissen das Gäste aus aller Welt zu schätzen und genießen kristallklares blaues Meer, üppige Wälder, reiche mediterrane Vegetation und viele Möglichkeiten für Aktiv- und Erholungsurlaub. Ob zum Wandern auf 100 km langen Wegen, Berg- und Lehrpfaden oder zum Radeln, Tennis, Tauchen – Rab ist einen Sommerurlaub wert. Für Sonnenanbeter und Wasserratten eignet sich das ruhige 4-Sterne-Hotel Carolina auf der Halbinsel Suha Punta direkt am Strand mit Pool und Tennisplätzen. Ab 114 Euro p.P./Superior Dreibettzimmer/Halbpension (buchbar 1. 6. bis 29. 9. 2017). Fremdenverkehrsverband der Stadt Rab, TRG Municipium Arba 8, 51280 Rab, Kroatien, (+385 51) 72 40 64, www.rab-visit.com Hotel Carolina, Kampor 82, 51280 Rab, Hrvatska, Kampor, (+385 51) 72 41 33, http://www.imperialrab.com/hotel-carolina/kontakt_lokacija
Aktivurlaub am See... Erleben Sie Kärnten von seiner schönsten Seite in unseren familiengeführten Ferienhotels SONNE**** • Alpen-Adria-Kulinarik für Geniesser • Sonnendurchflutete Zimmer, großteils mit Panoramablick über den Klopeiner See • Eigener Strand mit Seebad • SONNE SEE SPA, Seesauna, Hallenbad ...
Sonne Short Stay 4 Übernachtungen (SO - DO) inkl. Halbpension im Doppelzimmer mit Panoramablick auf den Klopeiner See
ab €
292,- pro Person
HOTEL & SPA SONNE Mateidl Hotelbetriebsges.m.b.H. 9122 St. Kanzian/Klopeiner See • Westufer 17 T +43(0)4239 2337 • F +43(0)4239 2337-88 sonne@sonne.info • www.sonne.info
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Zwischen Burgen und den idyllischen Almen und Wäldern des Metnitztals liegt das Kärntner Landhotel Seppenbauer. Was liegt da näher, als Ausspannen mit einer kleinen Zeitreise zu verbinden und sich ins nahe Friesach zu begeben. Dort wird nämlich auf rund 4.000 m² eine mittelalterliche Höhenburg errichtet, mit Handwerksmethoden wie vor 800 Jahren, aus Holz und Stein. Beim 3 Tage /2 Nächte-Package „Faszination Burgbau“ kann man den Arbeitern beim historischen Experiment über die Schulter schauen und staunen. Zusätzlich lässt sich die intakte Natur rund ums Landhotel im Zimmer, am Teller und sogar im Spa genießen. Ab 162 Euro inklusive Eintritt und Führung beim Burgbau, zwei Mal reichhaltigem Frühstück und einem 4-gängigen Kärntner Dinner (buchbar von April bis Oktober 2017). Im Haus (es gehört Gerhard Porsche) gibt es auch zwei hochkarätige Automuseen. Seppenbauer, Marktplatz 6, 9361 St. Salvator, (+43 42 68) 20 100, www.seppenbauer.eu
Wollten Sie immer schon mal die innere Balance von Körper und Geist finden – und zwar beim Wandern? Dann ist das Paket „Yogaund Wanderwoche auf der Alm“ im 4-Sterne-Superior Almwellness Hotel Pierer die richtige Wahl. Hier, inmitten der kraftvollen Natur des steirischen Almenlandes auf 1.200 m Seehöhe, ist der ideale Ort um Energien aufzutanken und Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Nach Herzenslust wandern kann man im größten zusammenhängenden Almweidegebiet Mitteleuropas sowieso. Neben geführten Wanderungen, Pranayamaübungen (Atem- und Energieübungen), Yogaeinheiten und Meditationen bietet das Paket darüber hinaus ausgezeichnete Almwellness und prämierte Kulinarik. Vier Nächte kosten ab 673 p.P./HP, inklusive zwei Massagen (buchbar von 5. bis 9. Juni 2017). Almwellness Hotel Pierer, Teichalm 77, 8163 Fladnitz, (+43 31 79) 71 72, www.hotel-pierer.at
Da schmeckt`s! Entdecken Sie mit dem Alpe Adria Guide, die besten Lokale, Ausflugsziele und Shopping-Möglichkeiten In Istrien, Slowenien, an der Oberen Adria, in Kärnten und in der Steiermark. Getestet und bewertet von den besten Gourmet-Redakteuren des Alpe-Adria Raumes.
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9. Juni im Zeitschriftenhandel
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Sonnenhungrige Menschen lieben den Wörthersee, weil er alles bietet: wunderbare Buchten, einsame Stellen am glasklaren Wasser, tolle Abwechslung, fröhliches Leben. Das Hotel Garni Joainig in Pörtschach direkt am See mit hoteleigenem Strand, traumhaftem Panorama Wellnessbereich, geschmackvollen Zimmern, gemütlichem Gasthof und lustigem Kinderland garantiert erholsamen Urlaub – auch in der Vor- und Nachsaison. Mit den Pauschalen „FrühlingsLust“ und „HerbstLust“ kann man entweder herrliche Frühlingstage oder Herbstgenuss erleben, Verwöhn-Frühstück und Fondueabend inklusive. Drei Nächte ab 199 Euro bzw. sieben Nächte ab 469 Euro pro Person (buchbar bis 23. 6. und 2. 9. bis 29. 10. 2017, bei Anreise Samstag oder Sonntag). Gasthof Joainig GmbH, Kochwirtplatz 4, 9210 Pörtschach am Wörthersee, (+43 42 72) 23 19, www.sagers.at/hotel-joainig
Eine Quelle der Gesundheit inmitten der Natur: Rimske Terme. Das Thermenresort liegt in einer der schönsten Ortschaften Sloweniens, Rimske Toplice. Die anspruchsvolle Baukunst von drei 4-Sterne-Hotels begeistert mit ihrer reichen Tradition, heilendes Thermalwasser bietet Entspannung und Wohlbefinden. Im 2 Nächte/3 Tage-Package „Wellness à la carte“ kann man sich dazu so richtig verwöhnen lassen: Das Wellnessmenü besteht aus Vorspeise (wahlweise Hand- oder Fußpflege), Hauptgericht (Kopf- und Schultermassage oder Bad) und Dessert (Besprühung mit Thermalwasser oder Nägel lackieren). Ab 189 € pro Person und Halbpension inklusive 1x Eintritt ins Saunaland Varinia. Terme Resort d.o.o., Toplice 10, 3272 Rimske Toplice, Slowenien, (+386 35 74) 20 00, www.rimske-terme.si
DAS SONNREICH**** THERME LOIPERSDORF 2 N für 2 P. inkl. HP
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Finden Sie wunderbare Momente der Ruhe und Ausgeglichenheit im Sonnreich****! Genießen Sie 2 Übernachtungen für 2 Personen im Doppelzimmer Comfort inkl. reichhaltigem Frühstücksbuffet, Mittagssnack und das Genuss-Abendbuffet mit steirischen Spezialitäten. Nutzen Sie gratis den hauseigenen 3.000 m² großen SPA-Bereich. Gesamtpreis nur € 340,-* statt ca. € 550,-. www.sonnreich.at Gutschein gültig bis 14. März 2018 auf Anfrage nach Verfügbarkeit. Ausgenommen Feiertage, verlängerte Feiertags-Wochenenden und über Silvester.
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19|MEDITERRANER GENIESSER-HOTSPOT Die Insel Lošinj in der kroatischen Kvarner Bucht war schon in ihrer Blütezeit im 19. Jahrhundert ideal für Erholungsurlauber. Das wohltuende Mikroklima, kombiniert mit kristallklarem Meer und aromatischer Luft, macht sie auch heute noch zu einem mediterranen Sehnsuchtsort. In ihrer schönsten Bucht, Čikat, liegt das luxuriöseste und charmanteste Hotel auf Lošinj – das Boutiquehotel Alhambra & Villa Augusta. In unmittelbarer Nähe des Meeres und umgeben von Kiefern, Agaven und Palmen entpuppt sich die romantische Türmchen-Villa plus dezentem Designtrakt als LifestyleHotel der Extraklasse. Lediglich 36 Deluxe Zimmer und 15 Suiten bewahren Exklusivität, der Privatstrand mit Designer-Sonnenliegen und -schirmen bietet die angenehme Kulisse für entspannte Augenblicke am Meer. Wenn die Sonne mal nicht scheint, warten Meerwasser-Innenpool und Alhambra Spa Oase mit wohlriechendem Relax- und Beautybereich. Auch der erlesene Gaumen kommt im Hotel Alhambra nicht zu kurz: Dank Küchenchef Melkior Basic trägt das Gourmetrestaurant Alfred Keller im Gault MillauGuide 2017 zwei Hauben. Der Shooting-Star der kroatischen Gourmetszene kombiniert raffiniert regionale Produkte aus Adria und Inselwelt und formt daraus duftende, optische Kunstwerke. DiesenLuxusurlaub gibt’s ab ca. 300 Euro./ÜF bzw. ab 430 € p.P./HP.
Lošinj Hotels & Villas, Jadranka hoteli d.o.o., Dražica 1, 51555 Mali Lošinj, Kroatien, (+385 51) 66 11 25, www.lošinj-hotels.com Boutique Hotel Alhambra, Čikat ul. 16, 51550 Mali Lošinj, Kroatien, (+385 51) 26 07 00, www.lošinj-hotels.com/de/unterkunft/hotel-alhambra
20|LOGENPLATZ UNTERM HOCHKÖNIG Almsommer im Salzburger Land, das wäre doch mal was! Ideal dafür ist das Hotel Bergheimat, der traditionsreiche 4-Sterne Familienbetrieb mit gemütlichem Ambiente und ausgezeichneter Küche. Das Haus begeistert aber vor allem mit seiner einmaligen Lage, direkt unter der Mandlwand des mächtigen Hochkönigs. Von diesem Logenplatz lassen sich traumhafte Ausblicke genießen und das Almsommer Genusswochen-Paket (mit bis zu vier geführten Wanderungen) wartet mit einem besonderen Highlight auf: Übernachtung auf der Zachhofalm mit zünftigem Abendessen am offenen Feuer und Bio-Almfrühstück. 7 Übernachtungen inklusive Verwöhnpension kosten ab 589 Euro, die unvergessliche Nacht auf der Zachhofalm gibt’s für einen Aufpreis von 49 Euro (buchbar von 8. 7. bis 9. 9. 2017). Hotel Bergheimat, 5505 Mühlbach am Hochkönig 159, (+43 64 67) 72 26, www.bergheimat.com
21|LUST AUF BAUERNHOF-FLAIR? Hoch zu Ross oder mit Wanderschuhen die traumhafte Berglandschaft genießen, wohnen im komfortablen Feriendorf mit Badeteich direkt am Wildwasserfluss Möll. All das bieten Bauernhofurlaub im Landgut Moserhof, im sonnigen Tal am Nationalpark Hohe Tauern, und das Package Reiter- und Wandermomente (3 oder 4 Nächte). Auf Reiter warten Schnupperreitstunde und Wanderritt bzw. Reitunterricht, auf Wanderer zwei verschiedene 1-Tages-Touren auf dem Weitwanderweg Alpe-Adria-Trail mit Shuttleservice. Für kulinarische Erlebnisse sorgen ein Fondue-Abend in der Urlaubsherberge und ein Grillkorb mit Gutshof-Spezialitäten. Ab 398 Euro pro Person bei Hüttenzweierbelegung (buchbar bis 2. 6. oder von 9. 9. bis 11. 11. 2017; von Mo. bis Do. oder Do. bis So.). Landgut Moserhof, Moos 1, 9816 Penk/Reißeck, (+43 47 83) 23 00, www.landgut-moserhof.at
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25 | 22|SOMMERLICHE GENUSSFESTE Die Goriška Brda, die slowenische Fortsetzung des italienischen Collio, ist eine abwechslungsreiche, sanfte Hügellandschaft mit romantischen Dörfern inmitten von Weinbergen und Obstgärten. Vor allem für ausgezeichnete Weine, Schinken und Speck berühmt, ist die Gegend auch für ihre süßen Kirschen bekannt. Mit Kennern der Brda von Kirschbaum zu Kirschbaum zu wandern ist ein besonderes Erlebnis und eines der Highlights des alljährlichen Kirschenfestes in den malerischen Dörfern Dobrovo und Šmartno. An drei Wochenenden im Juni (3. und 4. 6., 9. bis 11. 6. und 17. 6. 2017) lockt das Fest zudem mit regionalen Schmankerln, Wein-Degustation, Bauernwagen-Umzug und der Hochzeit von Brda als krönendem Abschluss. Übernachten kann man z.B. in der stilvoll renovierten Hiša Marica in Šmartno, ab 90 € im Doppelzimmer inkl. Frühstück. Touristeninformationsbüro, Grajska cesta 10, 5212 Dobrovo, Slowenien, (+386 5) 39 59 595, Hiša Marica, Šmartno 33, 5211 Kojsko, Slowenien, (+386 5) 30 41 039, de.marica.si/
23|LAIBACHS SHOPPING-FESTIVAL Wussten Sie, dass es in Ljubljana ein jährliches Festival des Shoppings und der Unterhaltung gibt? Die Einkaufsstadt BTC City, mit über 450 internationalen und slowenischen Marken das größte slowenische und eines der größten Geschäfts-, Shopping-, Erholungs-, Unterhaltungs- und Kulturzentren Europas, macht’s möglich! Zu den Attraktionen der BTC City zählen etwa die Wasserstadt Atlantis, das Casino Rio, das Kinocenter Kolosej und das Unterhaltungszentrum Arena. Von 19. bis 21. Mai 2017 kommen vor allem Modeenthusiasten auf ihre Kosten, die beim Shoppen gerne Rabatte und Aktionen nutzen. Die 27. Ausgabe des Festivals ist aber auch ein heißer Tipp für Fans der Unterhaltungsabenteuer, die das bunte Unterhaltungs-, Musik-, Sport- und Kulturprogramm genießen wollen. Hoteltipps: Das Grand Hotel Union ist perfekt im Zentrum situiert (mit Gourmet-Restaurant), das topbewertete Adora Boutique Hotel liegt in der Fußgängerzone der Altstadt. BTC d.d., Šmartinska 152, 1000 Ljubljana, Slowenien, (+386 1) 58 51 327, www.btc.si, www.btc-city.com
24|SUPERPAKET FÜR ABENTEURER Zur Abwechslung einmal ein Ausflugstipp: Postojna im Südwesten Sloweniens ist mit dem „Park Höhle von Postojna“ seit 200 Jahren bekannter Treffpunkt kleiner und großer Abenteurer. In ei-
26 | ner der berühmtesten Grotten der Welt mit 24 kilometerlangen Galerien, Gängen und Sälen lässt man sich mit einem elektrischen Zug durch die faszinierende unterirdische Welt kutschieren. Bei der Rückkehr an die Oberfläche erwartet den Besucher ein Ausflug ins Mittelalter. Unweit der Höhle, an eine 123 Meter hohe Steilwand gelehnt, beherrscht die Burg Predjama die Umgebung. Die Eintrittskarten fürs Ganztagserlebnis inkl. Besichtigung von Proteus Höhle-Vivarium und der Ausstellung „Höhle Karst“ kosten mit dem „Super Paket“ 37,90 Euro pro Erwachsener, Kinder zahlen 22,70 Euro (zw. 6 und 15 Jahren) bzw. 4,00 Euro (bis 5 Jahre). Postojnska jama d.d., Jamska cesta 30, 6230 Postojna, Slowenien, (+386 5) 70 00 100, www.postojnska-jama.eu/de
25|IDEEN FÜR ISTRIEN Istrien ist ja immer gut für einen (Kurz)-Urlaub – und da hätten wir zwei besondere Ideen. Erstens Rovinj (Foto), die wohl schönste Stadt Kroatiens. Romantisch, bunt, mit schönen Stränden, lebendigem Hafen, vielen Geschäften, verträumten Gassen. Und in so einer liegt auch unser Hoteltipp, die Villa Tuttorotto. Ein Boutiquehotel, individuell, liebevoll restauriert. Dafür gibt es ein spezielles Alpe-Adria-Magazin-Package (siehe Seite 103) – zwei Nächte für zwei um nur 266 Euro! Urlaubstipp zwei ist Fažana, das letzte Fischerdorf Istriens. Unweit von Pula ist Fažana das Eingangstor zur Insel Brioni, man kann wunderbar baden, die besten Olivenölbauern Europas besuchen und in der „Villetta Phasiana“ stilgerecht urlauben. Auch hier gibt’s ein Alpe-Adria-Magazin-Package (Seite xx) – zwei Nächte für zwei um nur 199 Euro! Infos www.villa-tuttorotto.com, www.villetta-phasiana.hr, T (+385 52) 52 09 53
26|TRAUMURLAUB AM BERGSEE Alpine Gefilde, schillernde Bergseen, rauschende Zirbenwälder und viel Sonne – das ist die Turracher Höhe. Ankommen, sich wohlfühlen, auftanken und aufleben kann man dort am besten im Romantik Seehotel Jägerwirt. Im Sommer laden die sanften Geländeformen der Nockberge zum Wandern ein, für Entspannung danach sorgen Zirben-Spa, Beautyturm und Wellness-Behandlungen im duftenden Bali-Private SPA. Doch was wäre das alles ohne das romantische Flair des 4-Sterne-Superior-Hauses, das im 4 Tage/3 Nächte-Romantik-Package in einem Candle-Light-Dinner gipfelt. Ab 295 Euro inklusive Halbpension mit erlesenen Produkten aus der Region (buchbar von 14. Juni bis 15. Juli 2017). Romantik Seehotel Jägerwirt, Jägerwirtsiedlung 63, 8864 Turracher Höhe, (+43 42 75) 82 57, www.seehotel-jaegerwirt.at
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31 | 27|LUSTIGER-PREIS-TAGE Den Morgen mit Wasser-Aerobic in natürlichen Thermalquellen beginnen, Nordic-Walking lernen oder in einem Saunadorf Ruhe und Beschaulichkeit genießen! In der Terme Zreče, in malerischer Natur der slowenischen Pohorje-Region, lässt sich die Wintermelancholie endgültig verjagen. Zudem ist die Gegend ein Paradies für Wanderer, Radfahrer und Liebhaber kulinarischer Hochgenüsse. Im 3-Tage /2-Nächte-Angebot „Ein lustiger Preis“ sind Badevergnügen im Thermalbecken und ein Voucher für ausgewählte Leistungen im Wellness und SPA Zentrum Idila im Wert von 15 Euro inkludiert. Ab günstige 39 Euro pro Person und Nacht mit Halbpension in den 4-Sterne-Villen der Terme Zreče (buchbar bis 25. Juni 2017). Unior d.d. Program Turizem, Cesta na Roglo 15, 3214 Zreče, Slowenien, (+386 3) 75 76 000, www.terme-zrece.eu
28|K.U.K. KREUZFAHRT Mit viel Liebe hat Mike Bernthaler seine „SV Paradise“ restauriert. Der 18 Meter lange Segler, Baujahr 1981, bietet Platz für bis zu elf Personen. Der erfahrene Kärntner Skipper (man kann bei ihm auch den Bootsführerschein machen) hat interessante (Mini)-Kreuzfahrten im Programm. Für einen Kurzurlaub empfiehlt sich besonders der Törn auf den Spuren der k.u.k. Marine, von Monfalcone bei Triest bis Pula und retour. Zu sehen sind u.a. die alte Seemannsschule in Triest, das k.u.k. Marinemuseum in Novigrad und die schönsten Uferlandschaften in Istrien. Der Segeltörn kostet für drei Tage 399 €, für vier Tage 469 € pro Person, inklusive Seemannsfrühstück. Die SV Paradise kann man auch als Ganzes mieten (mit Skipper 4.200 € die Woche), Capitano Bernthaler organisiert auch Coaching-Törns (Burnout Prävention, Shiatsu, Silent Sailing, Paarstärkung) – mehr dazu auf www.svparadise.com
29|SÜDTIROLER IMPRESSIONEN Ein verträumtes Bergdorf oberhalb von Bozen, die atemberaubenden Dolomiten und die zauberhafte Lärchen-Landschaft des Saltner Hochplateaus – das ist die erholsame Urlaubskulisse in Südtirol. Im Vier-Sterne-Superior Hotel Belvedere in spektakulärer Panoramalage, mit Spa und vitaler Genussküche, schafft das Zusammenspiel aus Licht und Farben aus der Natur ein einzigartiges Wohlfühlambiente. Wer außer Sonne tanken, wandern und biken auch noch Wild- und Heilkräuter kennenlernen sowie Schlösser
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und Weine Südtirols erleben will, der bucht das gleichnamige 3oder 4 Tages-Package. Es lockt mit einer geführten Weinwanderung entlang der tiefhängenden Traubenspaliere und einer Wein-/ Grappaverkostung mit Experten. Ab 295 bzw. 395 Euro p.P./HP, inkl. BozenCard. (buchbar 22. 5. bis 2. 7. 2017). Hotel Belvedere, Via Pichl 15, 39050 San Genesio Atesino BZ, Italien, (+39 04 71) 35 41 27, www.belvedere-hotel.it
30|DIE BALANCE FINDEN Im (Kurz)Urlaub die Balance zwischen Berufs- und Privatleben finden! Diesem Ziel kommt man in der Terme Olimia in Slowenien zumindest einen Schritt näher. Hier, wo die jahrhundertealte Tradition der Heilkunde zu Hause ist, hat man sich auch mit dem Trendthema Selfness – innere Balance – beschäftigt und ein spezielles Animationsprogramm entwickelt. Im Angebot „Entspannung nach Olimia Art“ beginnt der Tag mit einem Selfness-Morgen in der Natur, der die Körperenergie weckt. Dazu gibt es Komfort im komfortablen 4-Sterne-Hotel Breza, Wassererlebnisse in heilendem Thermalwasser des Wellnesszentrums Termalija und Badevergnügen im Wasserplaneten der Therme Tuhelj. Ab 70,40 € pro Person und Nacht inkl. Halbpension bei einem Aufenthalt von mindestens 2 Nächten. Terme Olimia d.d., Zdraviliška cesta 24, 3254 Podčetrtek, Slowenien, (+386 3) 82 97 000, www.terme-olimia.com/de
31|BACHMANN & OPERN Klagenfurt hat sich als Kulturstadt einen Namen gemacht. Während der Tage der deutschsprachigen Literatur – vulgo Bachmannpreis – von 5. bis 9. Juli 2017 – kann man sich im ORF-Theater voll dem Hörerlebnis neuer Literatur und den Diskussionen der Juroren widmen. Das lässt sich perfekt mit einem Kurzurlaub kombinieren, rund um den Bachmannpreis gibt es auch interessante Zusatzveranstaltungen. Auch im Stadttheater Klagenfurt wird der Kulturfan fündig. Bis 2. Juni und ab 3. September stehen Opern und Schauspiel am Programm, u. a. Die Zauberflöte, La Traviata, Der Talismann von Nestroj. Am 15. Mai gibt es ein Gastspiel des Bayerischen Kabarettisten Gerhard Polt. Als Quartier empfehlen wir das Hotel Dermuth, man logiert im Stadtteil St. Martin am Waldrand in Wörthersee-Nähe und kann beim Dermuth auch vorzüglich essen. DZ ab 65 €/Person, 3-Tage-Spezial ab 235 €, inkl. 4-Gang-Abendessen. www.hotel-dermuth.at
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Die Zeitschrift für Wein und Olivenöl aus Italien
Taschenführer Olivenöl 2017
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32|WELLNESS IM WEINGARTEN Da geht das Herz auf: In der Früh hört man im Schindlerhof in Mörbisch nichts außer Vogelgezwitscher und das Klappern des Frühstücksgeschirrs aus dem blütenduftenden Innenhof. Die Winzersuiten wurden neu gestaltet, alle lässig gemütlich und geschmackvoll. Viel Licht und warme Holz- und Stofffarben beruhigen. Familienanschluss hat man bei Alexandra Schindler und den Schwiegereltern, Winzer Harald Schindler führt durch das Kellergewölbe und schenkt feinen Blaufränkischen aus. Bewegungshungrige erkunden den Neusiedlersee auf 150 km Wanderreitwegen, gehen segeln, surfen, kiten (Segel- und Surfschule Lang, www.boote-lang.com). Oder man begibt sich mit Ruth Hartmann auf einen Naturspaziergang (www.natur-ruth.at). DZ ab € 88 Euro. Winzerhof Schindler, Kinogasse 9, 7072 Mörbisch, (0 26 85) 83 89, www.winzerhof-schindler.at
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33|REITEN AM WOLFGANGSEE
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Was ist noch besser als das Salzkammergut? Das Salzkammergut auf einem Pferderücken. Stützpunkt ist der Suassbauer in St. Wolfgang. Ein Bio-Bauernhof mit viel Tradition und neuem Landhauschic, wo gediegene Holzmöbel mit Antik-Look und Kachelofen in frischem Glanz leuchten. Zwölf Islandpferde warten auf einen Ausritt durch eine Landschaft wie ein Aquarell. Auf festen Hufen führen sie durch kniehohe, rauschende Wiesen und vorbei an plätschernden Bächen, immer mit Blick auf den Wolfgangsee. Wem das zu schaukelig ist: Die Heimatforscherin Irma Hillebrand wandert in Gruppen zu Glücksplätzen, oder man lässt sich von den Wanderdamen Wolfgangsee zu ihren Lieblingsplätzen führen. Reitkurs (3 Einheiten Theorie, 7 x Reiten) € 155,-, DZ ab € 64,-, Wohnungen € 65,- bis € 145,-. Suassbauer, Au 19, 5360 St. Wolfgang, 0664/376 27 78, www.suassbauer.at
34|GROSSMUTTERS KÜCHE Im Bauernhof Novak nahe Novo Mesto im Südosten Sloweniens hat man das Gefühl, durch die Reportage eines Wohnmagazins zu spazieren. Die Stube ist mit Kränzen aus getrockneten Blumen geschmückt und die antiken Bauernmöbel wurden auf Hochglanz poliert. Boris ist ein charmanter, Deutsch sprechender Wirt, seine Frau Miriam kocht wie unsere Großmütter, z.B. gefüllte Kalbsbrust, Steaks und feine Braten. Zur Begleitung hat Boris stets die richti-
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36 | ge Flasche aus seinem reichen Fundus an Orange-Weinen parat. Gleich mitbuchen kann man einen Fliegenfischerkurs mit Führer, DZ und Abendessen um ca. € 160,- p.P/Tag. Auch im Angebot: Fotosafari zu den Bären der Region, Kajakfahren, Kochkurse (ca. € 40). DZ ab € 70,-, 5-Gang-Essen ca. € 35,-. Novak, Sadinja vas pri Dvoru 7, 8361 Dvor, (00 386 41) 343 000, www.novakdoma.eu
35|URLAUB IN VENEDIGS WEINGUT Im Venissa Weinresort, das das Weingut Bisol auf der Insel Mazzorbo (neben Burano) eröffnete, sind die Suiten besonders komfortabel. Für die Gestaltung hat man ehemalige Fischerhäuser renoviert. Die besten Handwerker waren am Werk, außerdem eine Email-Manufaktur, Designfirmen für die Möbel und die Betten, ein Mosaikkünstler und eine Firma, die für die Böden dasselbe Holz verwendete wie für die historische Schiffsflotte von Venedig. Über dem Resort mit Weingarten und Lagunenblick leuchtet im Restaurant ein MichelinStern. Falls es doch zu ruhig wird, stehen Ausflüge mit Fischern oder Bootsafaris mit Fotograf am Programm. Tipp für Kulturbegeisterte: Von Mai bis November lädt Venedig zur Biennale, da sollte man aber schon zwei Tage einplanen. DZ ab € 170,-, Junior Suite ab € 210,-. Venissa Weinresort, Fondamenta Santa Caterina 3, 30142 Isola di Mazzorbo, (00 39 041) 527 22 81, http://venissa.it
36|FÜR SONNENHUNGRIGE Dieser Kurzurlaub bringt jeden zum Strahlen: im Vier-Sterne “Hotel & Spa Sonne“ in St. Kanzian. Direkt am Ufer des Klopeiner Sees gelegen, genießt man die perfekte „Sonnenstrahlentherapie“. Mit garantierten positiven Nebenwirkungen wie maximale Entspannung, viel Vergnügen und mit kulinarischen Gaumenfreuden. Stecken Sie mal Ihre große Zehe ins Wasser: Angenehm, oder? Kein Wunder, der Klopeiner See gilt als der wärmste Badesee Österreichs. Was uns im Hotel Sonne besonders gefällt: die unkomplizierte, familiäre Atmosphäre, die authentische Gastfreundschaft sowie die unzähligen Möglichkeiten rund um St. Kanzian und den See. Vier Übernachtungen (Sonntag-Donnerstag) im Doppelzimmer mit Panoramablick auf den See, GenießerHP usw. ab 292 Euro pro Person. Ferienhotels Sonne, Westufer 17, 9122 St. Kanzian, (+43 42 39) 23 37, www.sonne.info
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Ana Roš. Die Köchin der Hiša Franko in Kobarid (Slowenien) wurde von den Testern von „Worlds 50 best Restaurants“ zur besten Köchin der Welt gekürt. Roaming-Aus. Ab 15. Juni dür-
fen wir in Europa ungebremst zum Zuhausetarif handyfonieren. Bei den Daten gibt es da allerdings Einschränkungen.
Wieser Verlag. Ein kleiner,
feiner Verlag aus Kärnten hat die erlesene Reihe „Europa erlesen“ erfunden und feiert jetzt den 30er.
Uhudler. Die autochthone, aromatische Rabiatperle aus dem Burgenland ist so gefragt, dass das Weinanbaugebiet um 16 Hektar erweitert wird. Monte. Über dem Dreihaubenlokal in Rovinj leuchtet auf der Michelin-Website der so heiß begehrte Michelin-Stern. Einen eigenen Kroatien-Führer von Michelin gibt es aber nicht.
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E-Reichweiten. Tja, das ist wohl
so wie mit dem Normverbrauch von Benzinautos. Reichweitenangaben von E-Autos muss man laut Tests deutscher Magazine im Echtbetrieb oft fast halbieren.
Verschleierungsmengen. Die Tiefgararge unterm Neuen Platz in Klagenfurt berechnet in 45-Minuten-Intervallen. So erspart man dem Parker wohl den (zu) hohen Stundenpreis.
© Shutterstock
Handgepäcksabzocke. Flugli-
nien nehmen für ein Stück Handgepäck bis zu 75 Euro – wann werden die auch die Atemluft im Flieger extra verrechnen?
Bankomatwechselkurse. Ob-
acht vor Bankomaten, die im Ausland (z. B. Kroatien) Behebungen auf Euro-Basis anbieten. Das automatische Umwechseln kann teuer kommen – deshalb lieber in Landeswährung beheben.
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pepe roncino HEINZ GRÖTSCHNIG
Schockabfertigung Soll man jetzt ein E-Auto kaufen? Natürlich, wenn man gerne im Ladestationenstau steht.
A
lle Welt redet vom E-Auto. Es soll die Umwelt retten (und wohl auch einige Autokonzerne) und die Luftqualität in Städten verbessern. Man darf damit (noch) auf Busspuren fahren, darf (noch) gratis parken und teilweise ist sogar (noch) der Nachladestrom gratis. Man darf damit (noch) in Innenstädte, in die ältere Benzindieselstinker nicht mehr dürfen. So ein E-Auto hat also eine Menge Vorteile – trotzdem bleiben die Verkäufe kilometerweit hinter den Erwartungen zurück. Das könnte daran liegen, dass Otto Normalo seine grauen Zellen beim Erwerb einer Heiligen Kuh etwas mehr anstrengt als in anderen Bereichen. Sprich: Beim Auto geht er Versprechungen nicht so leicht auf den Leim. Natürlich gibt es eine Menge Argumente für E-Autos – aber es gibt auch eine Menge dagegen. Woo fangen wir an? Bei den Ladestationen. Ich ahne urlaubsbedingte Verkehrsmeldungen voraus: Blockabfertigung am Karawankentunnel mit vier bis fünf Stunden Wartezeit, Blockabfertigung an E-Auto-Ladestationen mit Wartezeiten bis zu zwei Tagen. Gewürzt mit Handgreiflichkeiten, Tobsuchtsanfällen, Weinkrämpfen usw. Wetten, dass wir diese Form der Schockabfertigung erleben, wenn das E-Auto so einschlägt, wie sich die Politik das wünscht. Wenn etwa Abertausende Rheinländer,Berliner, Wiener usw. samstags in den Urlaub stromern und nach 150 bis 300 Kilometern laden müssen. Das Problem der Ladeinfrastruktur ist ja auch am Wohnort (noch) ziemlich ungelöst (Ausnahme: Hausbesitzer mit eigenem Anschluss). Ja, es gibt in einigen Straßen die eine oder andere Ladestation – aber frage nicht, wenn sich ebendort plötzlich Dutzende für E-Mobile entscheiden. Und wie schaut es in Tiefgaragen und auf Parkplätzen mit Steckdosen aus? Ziemlich finster und das wird wohl Jahre bis
Jahrzehnte dauern, bis diese Infrastruktur einem ordentlichen E-Auto-Boom standhält. Tja, und gleich die nächste Gretchenfrage: Woher kommt denn der Strom? Aus der Steckdose, logo. Ja, aber nun in echt: Wer produziert Stromspitzen und -Mengen, die Massen an EAutos benötigen? Richtig, Atom- und Kohlekraftwerke. Kürzlich habe ich gelesen, dass das E-Auto sogar im wasserkraftreichen Österreich um den Faktor 1,3 umweltschädlicher sei als ein modernes Benzinauto, anderswo ist der Faktor 1,6 und höher. Da sind Batterieentsorgungsprobleme noch gar nicht eingerechnet. Nächstes Thema: Wiederverkauf. Wer jetzt ein älteres E-Mobil fährt (ja, so eines mit kleiner Reichweite), soll versuchen, es zu verkaufen bzw. etwas dafür zu bekommen. Viel Glück. Mit jeder Verbesserung der Batterietechnologie wird die ältere rasant wertloser. Und, weiter: Wie steht’s um Reichweitenehrlichkeit (vor allem, wenn das E-Auto in punkto Geschwindigkeit, Heizung, Klima etc. so genutzt wird wie ein Benziner)? Wie lange halten die Batterien? Was wird die Entsorgung kosten? Wie teuer ist der Strom wirklich (schon jetzt werden auf die begehrten Schnellladungen satte Aufschläge kassiert)? Wie schaut es mit EAuto-Laden im Urlaub in Italien, Slowenien, Kroatien aus? Fragen über Fragen. Mich wundert’s nicht, dass das E-Auto kaum aus den Startlöchern kommt. Es ist zurzeit mehr ein Vehikel für Betuchte, die sich das als Zweitwagen leisten können/wollen. Ja, mit eigenem Haus inklusive Ladestation (Solar!) macht das wohl Sinn. Aber als Einzigauto eines Wohnblockanrainers? Nein, bevor man da zum Entwicklungshelfer einer nicht ganz ausgereiften Ökologie wird, warte ich lieber zu. Bis die offenen Fragen geklärt und Schockabfertigungen kein Thema mehr sind. Innerstädtisch bin ich sowieso fast nur mit Fahrrad und eBike unterwegs. ■