Alpe Adria Magazin AAM Nr. 32 Sept. 2018

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Österreichische Post AG, 18Z041485 M, Kärntner Monat Zeitungs-GmbH, Eiskellerstraße 3/2, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Nr. 32 SEPTEMBER 2018, Foto: Wolfgang Simlinger

Geheimtipp

€ 6,80

Italien/Slowenien: € 6,80 Kroatien: 52 Kuna

Westfriaul

MODENA!

CRES-LO∏INJ

Klagenfurt

Nationalpark Triglav

Die Südstadt:

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Grado! Die besten Lokale, die schönsten Plätze. Und viele Insidertipps.

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momento! Un momento, per favore Liebe Spitzen- und Vielhaubenköche. Wir hätten da drei Fragen – zu Ihren Alpe-AdriaLieblings- und Wunschlokalen und zu feinen Herbstprodukten. H & M GRÖTSCHNIG INTERVIEWS GRÖMEDIA, LEHMANN/DÖLLERER, NEUMEISTER KK FOTOS

Thomas Gruber ist Zweihaubenkoch und Küchenchef im Schlossstern im Schlosshotel Velden. 1. „Damir e Ornella“ in Novigrad. Weil sie Produktfanatiker sind und das ohne Schnickschnack umsetzen. 2. Ich war noch nie im „Agli Amici“ in Godia bei Udine – das Zweisternelokal steht ganz oben auf meiner Liste. 3. Die Gans. Ich mache gerne Ganswurst, dazu Rotkraut als Sauce und Orangensenf.

Andreas Döllerer vom

3-Hauben-Haus „Döllerer“ in Golling. 1. Die „Taverna“ in Colloredo di Monte Albano in Friaul. Klassische italienische Küche, wie ich sie mag. 2. Das „Monte“ in Rovinj, auch die „Hiša Denk“ in Zgornja Kungota in Slowenien interessiert mich. 3. Im Herbst schätze ich Vogelbeeren für Desserts und Wildgerichte. Und natürlich weiße Trüffel, aus dem Piemont oder aus Istrien.

Gunter Piccolruaz. Der

Harald Irka ist 3-Hauben-

koch der „Saziani Stub‘n“ in Straden: 1. Mich begeistert die Philosophie von Ana Roš, Produkte aus der Umgebung wahnsinnig kreativ zu verarbeiten. 2. Den Bärenwirt von Manuel Ressi in Hermagor, er hat eine ähnliche Philosophie wie wir. 3. Mein Herbstprodukt ist der bei uns allgegenwärtige Kürbis, bei uns gibt es ihn auch als Dessert mit Kernölcreme, Eis aus gerösteten Kürbissen und gegrillten Rosenblättern.

Thomas Dorfer ist Küchen-

chef des „Landhaus Bacher“ in Mautern (3 Hauben) in Niederösterreich. 1. Das „Hotel Elite“ in Jesolo, das hat eine sehr individuelle, authentische Küche. 2. Die „Hiša Franko“ von Ana Roš in Kobarid. Auch den „Bärenwirt“ von Manuel Ressi in Hermagor möchte ich kennenlernen. 3. Auf die aromatischen Steinpilze. Die werden mit geschmorter Rosa Bianca Aubergine und PiemontHaselnüssen kombiniert.

Rosi Trabelsi ist die wohl beste mediterrane Köchin Österreichs, „La Torre“ St. Veit, zwei Hauben. 1. Das „Agli Amici“ in Godia bei Udine für Kreatives, die Osteria der „La Subida“ für gutes Fleisch. 2. Massimo Botturas „Osteria Francescana“ in Modena. Ich möchte erfahren, was er anders macht, warum er der Beste der Welt ist. 3. Auf Steinpilze, die gare ich dann im Pergament mit Fisch und Ingwer.

DIE FRAGEN 1. Ihr Lieblingslokal im Alpe-Adria-Raum? 2. Ein Lokal in dieser Region, das Sie noch nicht kennen und gerne besuchen möchten? 3. Auf welches Produkt freuen Sie sich im Herbst besonders – und was machen Sie damit?

Gerhard Fuchs betreibt die dreihaubige„Weinbank“ in Ehrenhausen. 1. Ich habe mehrere Lieblingsadressen: „Damir e Ornella“ in Novigrad, „La Subida“ in Cormons, das „Rathhaus“ Georgium in St. Georgen am Längsee. 2. Christian Cabaliers „Kochwerkstatt“ am Klagenfurter Markt. 3. Ich freue mich auf die weißen Trüffel – die gibt‘s dann mit Dotterraviolo, dazu die „Cuvee – der Wein zum Dotterraviolo“ von Werlitsch.

Südtiroler ist laut Gambero Rosso in der „Antica Trattoria alla Fortuna“ bester Koch Grados. 1. Das „L‘Argine a Vencó“ von Antonia Klugmann in Vencó bei Dolegna del Collio. 2. Die Hiša Franko von Ana Roš in Kobarid. Ich konnte ihr einmal bei einer Präsentation zusehen, ihr lockeres Dasein hat mir Gänsehaut gemacht. 3. Im Herbst liebe ich die süßen Trauben, die gibt es bei uns als Sorbet oder als Gelee.

Michael Sicher aus Tainach

trägt drei Hauben und ist Österreichs bester Koch für Süßwasserfisch: 1. Die „Gostilna Krištof“ in Kranj, sehr innovative, experimentierfreudige Küche. 2. Die „Hiša Franko“ von Ana Roš in Kobarid – ich will mich aber vergewissern, dass sie dann auch persönlich anwesend ist. 3. Ganz klar, auf die neue Ernte von unserem Saiblingskaviar. Ich will diesen heuer mit Flohkrebsen kombinieren, das gibt es weltweit wohl nur bei uns.

momento

alpe adria magazin

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Lesen Sie die Geschichten hinter den Schlagzeilen.

Menschen. Geschichten. Perspektiven.

DiePresse.com/Sonntagsabo


Editorial

Grado auch in Grau erkundet: Egyd Gstättner, hier mit Tochter Isabella

Lebt in Grado und schreibt darüber: Krimiautor Stefan Maiwald

Buchautoren unterwegs

G

rado. Ein Sehnsuchtsort der Österreicher und Deutschen. Und schon lange reif für eine neue Schwerpunktgeschichte. Also sind wir gleich mit mehreren (Buch-) Autoren ausgerückt. Egyd Gstättner, Schriftsteller mit Wohnsitz Klagenfurt und Autor des feinen Grado-Romanes „Das Geisterschiff“, hat das herbstliche Grado erkundet. Der Wettergott hat ihn ein wenig mit Regen und Nebel gepiesackt – aber da Grado zu Deutsch eh grau heißt, hat ihn das eher noch animiert, eine besonders persönliche Geschichte zu schreiben. Stefan Maiwald, Autor von Venedig-Krimis und humorvollen Bestsellern („Wir sind Papa“, „Auf der Suche nach der besten Pasta der Welt“) ist Deutscher, lebt aber in Grado. Jetzt könnte man vor Neid erblassen – aber das tun wir nicht, sondern lesen lieber seine Geschichte über das Leben in – richtig, Grado (ab Seite 14). Claudia Lux lässt ihre Leser nicht nur an und um Kärntens Seen wandern, sondern entführt sie im Styria-Verlag auch nach „Grado – Lieblingsziel im nahen Süden.“ Auch bei uns geht es ihr um die Wanderlust – durch die Naturparks, vor den Toren Grados (Seite 32). Für die ist der Herbst übrigens die beste Erkundungszeit. Drei Buchautoren also für Grado – und die vierte für einen friulanischen Geheimtipp. Silvia Trippolt-Maderbacher („Genießen in Istrien“, „Genießen in Friaul“) war im Landesinneren unterwegs, hat mit ihrer kulinarisch versierten Familie West-

IMPRESSUM

friaul erkundet. Also die Gegend um Pordenone, Spilimbergo, Sacile. Was die Trippolts dort alles gesehen (und gespeist) haben, lesen Sie ab Seite 38. Und weiter geht‘s mit Buchmachern: Johanna Wohlfahrt hat gleich zehn Autoren von Wanderbüchern um ihre Tipps für besondere Herbstwanderungen in Kärnten gebeten (Seite 62). CR Heinz Grötschnig, als Verantwortlicher für unser alljährliches Büchlein Alpe-Adria-Guide eher Minibuchautor, nutzte als Klagenfurter den Heimvorteil und hat ein Klagenfurt-Porträt verfasst (S. 48). In diesem verrät er nicht nur seine Lieblingsplätze (Benediktinermarkt!), sondern nennt gleich mehrere Gründe, warum Klagenfurt auch als Urlaubsort keinen Grund zum Klagen liefert. Auch Beate Giacovelli ist Buchautorin: Zu „111 Gründe, Italien zu lieben“ und „111 Orte, die man am Comer See gesehen haben muss“ gesellt sich bald ein Mailandführer. Für uns ist sie mit dem berühmten Bernina-Express nach St. Moritz gefahren und hat im Reisegepäck eine Menge Tipps mitgebracht (unverzollt, obwohl diese Tipps ja großteils von außerhalb der EU stammen). Gerhard Leeb war erstmals fürs AAM zugange. Der Alpenaktivist aus Villach hat mehrere Naturbücher geschrieben (z. B. AlpenFeuer, Grenzenlose Karawanken) und sich für uns den Nationalpark Triglav angesehen (Seite 80). Es gibt also wieder eine Menge profunden Lesestoff, mit dem wir viel Lesevergnügen wünschen.

Die Redaktion

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14 Gradoooh! Porträt eines Sehnsuchtsortes

26

Egyd Gstättners Herbstreise nach Grado

48

Klagenfurt - Porträt der Südstadt

Inhalt September 2018 3 Momento

Unsere Kurzinterviews, diesmal verraten Vielhaubenköche ihre Lieblingslokale und -Produkte

5 Editorial

Alpe Adria Magazin – Nachrichten aus der Redaktion

8 Molto Buono

Feine Sachen, entdeckt von unseren emsigen Produktspionen

32 Grados Natur erleben

74 Im Bähnli über die Alpen

38 Der Garten der Serenissima

80 Im Reich der weißen Gämse

48 Die Südstadt

88 Ein Herbst für Genießer

In zwei Naturschutzgebieten warten Camargue-Pferde und bunte Vögel Geheimtipp Westfriaul – Pordenone, Spilimbergo, Sacile und Dolomiten Klagenfurt am Wörthersee – die Stadt mit viel Urlaubswert und hohem Genussfaktor

14 Das gute Leben in Grado

62 Herbstwandern in Kärnten

26 Gold in Grado, grau in Grau

72 Kein Zweitwohnsitztyp

Journalist und Autor Stefan Maiwald über seine Wahlheimat Schriftsteller Egyd Gstättner über eine Herbstreise nach Grado

10 tolle Touren und ebenso viele Wanderbuchtipps

Weltweitwanderer Christian Hlade im Reisefragen-Wordrap

Beate Giacovelli ist im berühmten Bernina-Express nach St. Moritz gereist Der „Nationalpark Triglav“, Sloweniens großartige Naturregion 15 Alpe-Adria-Veranstaltungen, die man nicht versäumen sollte

92 Der Sonne entgegen

Herbstliches Inselhüpfen in Kroatien, auf Cres und Lošinj

102 Buon Appetito

Getestet und für gut befunden: Lokale in Warmbad Villach, Turin, München und Kobjeglava


74

Im Bernina-Express nach St. Moritz

38

Geheimtipp Westfriaul

Herbstwandern in Kärnten

92

Inselhüpfen: Cres Lošinj

62

80

xxxxxx xxx xxx xxx xxx Modena, die Stadt mit mehr PS

Großartig: Nationalpark Triglav

104

110

Kärnten und seine Greißler

104 Die Stadt mit mehr PS

Modena, Stadt der Supersportwagen und des weltbesten Kochs

116

Hochgenüsse aus der Steiermark

110 Comeback der Greißler

Kärntens beste Adressen für den produktbewussten Einkauf

116 Steirische Hochgenüsse Die besten und kreativsten Produzenten der Steiermark

120 Kurzurlaubstipps

Gute Tipps für den längeren (und kürzeren) Urlaub

128 Er-lesenes

Buchtipps für alpe-adriatische Leseratten

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Archiv im Internet 130 Pepe Roncino

Der Pepe und sein gespaltenes Verhältnis zu Assistentin Siri

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• Anpassbare Wanderschuhe

Aus Giavera del Montello, nahe Treviso, stammt der weltweit erste individuell anpassbare Wanderschuh. Spezialisten der SchuhSchmiede Tecnica haben einen leichten Bergschuh entwickelt, der gezielt an den Fuß angepasst wird. Der 239 Euro teure „Forge“ ist knöchelhoch und hat eine robuste Vibramsohle. Er ist bequem und gibt Halt – im Wald, auf felsigem Gelände oder am Asphalt. Die Anpassung startet mit der Einlagesohle und wird mit dem Schuh (speziell Fersenbereich) fortgesetzt. 20 Minuten später kann man mit seinem „Maßschuh“ losmarschieren. 2019 bringt Tecnica zusätzlich einen Wander-Halbschuh mit gleicher Technologie auf den Markt. www.tecnica.it

• B’soffene Trauben

Obacht: Nicht zu viel vom b’soffenen Llois verkosten, sonst wird man selber b .... Sind nämlich ganz schön verführerisch, die in Weinbrand eingelegten Weintrauben. Ein schöner Digestif, schaut im Glas gut aus und lässt sich auch z. B. mit Eis bestens kombinieren. (Nüchtern) gesehen um 5,50 € in der Vinothek der Weinerlebniswelt Loisium in Langenlois, www.loisium.at

Weltbeste Olivenöle Herbstzeit ist Trüffelzeit, da zieht es viele Feinschmecker nach Istrien. Dort könnte man aber auch an die Auffrischung der Olivenöl-Vorräte denken. Laut Weltolivenölführer „Flos Olei“ sind die Öle von Klaudio Ipša besonders gut – mit 97 (von 100) Punkten gilt er als einer der weltbesten Produzenten. Die Öle sind mit ca 15 € für den halben Liter wohlfeil – und der Bauernhof in Ipši 10 ist ganz in der Nähe des Trüffelzentrums Livade bei Motovun. Weitere Öltipps gibt’s im 874 Seiten starken „Flos Olei“ (40 €, ISBN 9788890429095) www.ipsa-maslinovaulja.hr, www.flosolei.com

Leiwande Sager

Der Wiener ist bekannt für kurze, coole Sager. Gusch! Nur net hudln! Jo eh! Bussi baba. und andere Worte/ Sprüche zieren die T-Shirts, Beutel, Taschen, Sweater von „Kitschbitch“. Das kann man sich im Internet (www.kitschbitch.at) oder im „The Kitschbitch Shop“ in der Kirchengasse 24 im Siebten in Wien anschauen (und kaufen). Alle Artikel sind nicht nur leiwand, sondern auch „handprinted in Vienna“, T-Shirts kosten 33, Beutel 18 Euro. Jo eh!

Kraftstoff aus Kärnten Der Powerdrink heißt Zack und flapsig-landläufig könnte man sagen: Red Bull ohne süß und ung’sund. Nein, Zack ist eine bei Niedrigtemperatur 48 Stunden lang gekochte Essenz vom Bio-Almrind, es besteht aus Gemüse, Gewürzen und Bio-Rindsknochen und spendet Kraft – man trinkt es pur (kalt oder leicht erwärmt) und kann es zum Abrunden von Saucen verwenden – aber nicht stark erhitzen, sonst ist der Effekt weg. Die Idee dazu hatten Edelgreißler Herwig Ertl aus Kötschach und Bio-Bauer Markus Salcher, der den Rindsrohstoff für die Kraftsuppe liefert. Gesehen bei Ertl in Kötschach, www.genuss-shop.herwig-ertl.at


• Schilcher neu

Rucksäcke als zweite Haut

Die Suche nach dem leichten, bequemen und klein zusammenlegbaren Rucksack hat ein Ende. Salomon bietet super Lösungen, auch was Haltbarkeit betrifft. Die Frage ist nur noch, welche Größe braucht man? Der kleinere Trail 20 (65 €) fasst 20 Liter, hat zwei kleine Außen- und ein kleines Hüftfach. Der größere Evasion 25 (80 €) fasst 25 Liter. Er bietet zusätzlich zu Hüft- & Seitenfächern die Möglichkeit eine Jacke o.ä. außen festzuzurren. Beide gibt es in zig schicken Farben. www.salomon.com

Als „Rabiatperle“ wurde der Schilcher früher abgeurteilt, aber die Zeiten sind vorbei. Der rosarote bis pinkfarbene Rebensaft ist längst gezähmt. Einer der jungen Weinbauern, die diesen Stil perfekt beherrschen, ist Stephan Hiden im weststeirischen St. Stefan ob Stainz. Sein Schilcher Hochgrail ist der elegante Typ und zeigt sich lebhaft, mineralisch und mit feiner Säure. Auf dem Gaumen erfreuen Aromen von Walderdbeere, schwarzer Johannisbeere und Blutorange. 0,75 l: 7,40 €. Onlineshop: www.weingut-hiden.at

Neu • Neu • Neu • Neu • Neu

Springer Fest auf der Insel Rab

25.10. – 28.10.18 (Nationalfeiertag) Hotel Padova **** inklusive Busfahrt, 3 x Halbpension, großes Springer Fest mit Abendessen, Tanzmusik und Reisepreisverlosung, Reisebegleitung im Doppelzimmer pro Person

249,–

• Bus-Wellnessreisen

Abano & Montegrotto jeweils donnerstags und sonntags 08.11. – 22.11.2018 und 07.03. – 21.03.2019 z.B. Hotel Aqua *** Abano

inklusive Busfahrt, 3 x Halbpension, 1/4 l Wein zum Abendessen im Doppelzimmer pro Person

354,–

Der Falttrolley

Politische Flaschen

Die Verkaufsmasche wirkt seit Jahrzehnten: In Italien werden Weine mit den Bildern historischer Persönlichkeiten (und Unpersönlichkeiten à la Adolf H.) beklebt – und schon hat man Tito-, Franz-Joseph- oder Karl Marx-Flaschen, um nur einige der Möglichkeiten zu nennen. Bei mancher Prominenz mag man ja wirklich an „Flasche“ denken – im Inneren derselben steckt ein einfacher Cabernet Franc aus der Azienda Lunardelli. Gesehen um 7,50 € in der Bottigliera Montaner in Gorizia, Via delle Monache 2. Gibt’s auch in anderen Enoteken in Oberitalien.

Der extra praktische Trolley: Er lässt sich zusammenfalten – und passt so z. B. in den großen Koffer, um für die Rückreise zusätzlichen Stauraum (30 Liter!) für Urlaubseinkäufe zu haben. Auch zu Hause – wenn er nicht gebraucht wird nimmt er wesentlich weniger Raum ein. Mit 1,8 Kilo ist er ein Leichtgewicht, mit 36 x 50 x 20 cm auch als Kabinengepäck zugelassen. Das Schönste: Der robuste Falttrolley kostet nur 19,95 Euro – gesehen bei www.proidee.at

Silvester auf Lošinj

Mali Lošinj

29.12.18 – 02.01.19 Wellnesshotel Aurora **** Inklusive Busfahrt, 4 x Halbpension, Fährüberfahrten, Reisebegleitung im Doppelzimmer

525,–

pro Person Frühbucherbonus von 25,– bis 30.10.18!

Info & Buchung in Ihrem Reisebüro oder Tel.: 0463/3870-0 www.springerreisen.at facebook.com/springerreisen


• GUTER

LESESTOFF

Besondere Bücher – im Urlaub (und natürlich auch zu Hause) zu lesen.

Höllisch. Ukraine, eine Stadt im Krieg. Lehrer Pascha soll seinen Neffen aus dem Internat am anderen Ende der Stadt nachhause holen. Er – und Neffe Sascha – gehen dabei durch die (Vor-) hölle. Ein großer, ziemlich beklemmender Roman. Internat, Serhij Zhadan, Suhrkamp, 22,70 €

Pinakothek: Um nur 1 Euro sonntags Vermeer sehen

Köstlich. Schriftsteller Arthur Weniger, schwul, drückt sich vor der Teilnahme an der Hochzeit seiner Langzeitaffäre Freddy. Was er auf dieser Fluchtreise erlebt, ist – einfach köstlich. Für diese etwas andere Liebeskomödie gab’s den Pulitzer Preis. Mister Weniger, Andrew Sean Greer, S. Fischer, 22,70 €

1 Euro ...

... und keinen Cent mehr kostet der Eintritt in Münchens städtische Museen an Sonntagen. Da kann man also auch die großartigen Pinakotheken zum Spezialpreis besichtigen – bis 30. September 2018 ist übrigens in der Alten Pinakothek (Teile des Hauses wurden kürzlich modernisiert) die Ausstellung „Briefleserin in Blau“ mit Werken des berühmten niederländischen Malers Johannes Vermeer zu sehen. Im Museumsshop kann man auch Produkte mit dem berühmten Motiv der Briefleserin (Einkaufstaschen, Sticker, Karten usw.) erwerben. www.pinakothek.de

Schnörkellos. Maxim Ossipow, Arzt und Autor, erzählt in der Tradition Bulgakows und Tschechows schnörkellose Geschichten aus dem Leben in Russland, aus Moskau, Tarussa – und aus der Bergarbeitersiedlung Ewigkeit. Nach der Ewigkeit, Maxim Ossipow, Hollitzer Verlag, 25 €

Ein Ausgießer, der nicht kleckert? Ja, gibt es. Und weil er das so gut macht, wurde dieser verstellbare Ölausgießer sogar mit dem gia, dem „global innovation award“, ausgezeichnet. Die Durchflussmenge lässt sich stufenlos regeln, man kann damit Öle, edle Balsamicos, Saucen usw. ausgießen, von tröpfchenweise über Träufeln bis zum satten Strahl. Passt auf ziemlich jede Flasche. Gesehen bei proidee, als Dreierpack 36,95 €, einzeln 12,95 €, www. proidee.at

Alleskönner Sonys RX100 Reihe hat als Modell VI kräftig zugelegt. Die Edelkompakte für die Hosentasche hat (auf Kleinbild gerechnet) beeindruckende 24 – 200 mm Brennweite, in Kombination mit dem 1-ZollSensor und der Lichtstärke von 1:2,8 – 4,5 ist die Kleinkamera auch bei schwächeren Lichtverhältnissen von Weitwinkel bis Tele perfekt ausgestattet. Die RX 100 VI kann auch 4K-Video, stellt rasant scharf, hat Bluetooth und Wi-Fi – und stellt mit diesen Features jedes Handy fotografisch locker in den Schatten. Allerdings hat die Topkompakte auch ihren Preis –1.299 €. www.sony.at

Der kleckert nicht

Kärntner Zitronenbier

Irre. Außerirdische erobern die Erde. Sie sind an sich friedlich, verlangen aber freiwillige Menschenopfer. Das führt zum Chaos und erinnert wohl nicht zufällig an den Holocaust. Eine irre Geschichte, die unter die Haut geht. Die Außerirdischen, Doron Rabinovici, Suhrkamp, 22,70 €

Radler, das kennt man. Dabei wird fertiges Bier mit Zitronenlimonade vermischt. Das Zitronenbier von Brauer Stefan Breznik ist anders. Ausgangsprodukte sind sein Helles und Zitronen der Sorte Siracusa von Michael Ceron, Brezniks Cousin und Betreiber des Zitrusgartens in Villach. Das Besondere: Das Fruchtfleisch wird dem Bier schon gegen Ende der Nachgärung zugesetzt, so wird der Zitrusgeschmack harmonisch integriert. Schmeckt frisch, angenehm herb und nobel zitronig. 0,3 l um € 2,90 in der Brauerei oder in der 1-, 2- oder 3-l-Flasche: 1 l € 3,50 (Pfand € 11). Hauptplatz 9, 9150 Bleiburg, (0 42 35) 20 26, breznik.9150.at

Feinsprachig. Weiler ist Autor des Bestsellers „Maria, ihm schmeckt’s nicht“. Auch seine Krimis sind extragut. Der sensible Kommissar Martin Kühn ermittelt in München den Mord an einem libanesischen Jungen. Spannend, tiefgründig, feine Sprache. Kühn hat Ärger, Jan Weiler, Piper, 20,60 €

Stilsicher. Nach abgebrochenem Kunststudium kehrt Rosa von Madrid nach Teneriffa zurück. Und beginnt eine Suche, die (rückwärts erzählt) durch ein spannendes Jahrhundert zur Geburt des Großvaters führt. Stilsicher geschriebener großer Familienroman. Archipel, Inger-Maria Mahlke, Rowohlt, 20,60 € Poetisch. Ach, was lieben wir Peter Handke für seine wunderbare Sprachmelodik. Und wenn er sich noch so im Fabulieren verliert, noch so viele Satzzeichen setzt. Dieser Roman einer Reise in die Picardie ist – Poesie pur. Die Obstdiebin, Peter Handke, Suhrkamp, 35 € Spannend. Neapel. Ein erhängter Pfarrer – aber Commissario Franco de Santis will nicht glauben, dass es Selbstmord war. Er ermittelt, gegen den Willen des Polizeichefs. Spannende Krimikost, klarerweise mit einem Schuss Camorra. Die Kraft des Bösen, Fabio Paretta, Penguin Verlag, 10,30 €


HochschoberN weckt Hochgefühle VERRÜCKTE IDEEN & STILLE WUNDER. WELLNESS AUF HÖCHSTEM NIVEAU. AM BERG. AM SEE. MIT HERZLICHKEIT.

Glanzvoller Herbst! Mit klassischen und exotischen Aufgüssen erfrischen die Sauna-Tage. Hamam-Tage entführen in den Orient. Wanderungen und E-Bike-Touren führen zu Almen

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und Hütten. Eine Wohltat: Schwimmen im beheizten See-Bad. Yoga am Berg-Wochen sorgen vom 28. Oktober bis 7. Dezember für mehr Beweglichkeit und Ausgeglichenheit. Genießen


Blaumachen

Mit Schokocharakter

Früher waren Blaudruckstoffe mit blauem Grund und weißem Muster Alltags- und Arbeitskleidung im Burgenland, heute ist Koó aus Steinberg (nahe Oberpullendorf) eine der letzten Blaudruckereien in Europa. Mit 200 Jahre alten Holzmodeln werden die Muster auf die Stoffe aufgetragen. Man kann die Werkstätte besuchen und die Stoffe kaufen, die Koryphäen in Neusiedl am See verarbeiten den Stoff zu Dirndln, Schürzen usw. Und man tut damit Gutes: Der Sozialbetrieb unterstützt erwerbslose Menschen beim Wiedereinstieg. Blaudruckerei Koó, Neugasse 14, 7453 Steinberg, (0 26 12) 8471, www.originalblaudruck.at, Koryphäen, Onlineshop: www.koryphaen.eu

Genießer schätzen Kaffees aus kleinen, feinen Röstereien. So eine betreiben Doris und Oliver Kanzi in Trumau – sie sind bekannt für schonende Röstung von fair gehandeltem Kaffee. Ihr „Amalfitana“ ist ein kräftiger, süditalienischer Blend mit hohem Robustoanteil. Das gibt dem Getränk den unverwechselbaren, schokoladigen Charakter. 250 Gramm ganze Bohnen gesehen um 9,50 € bei Edelgreißler Herwig Ertl in Kötschach, www.herwig-ertl.at

• Gans köstlich Herbstzeit ist Ganslzeit. Stimmt nicht ganz, denn „meineWeideGans“ aus dem Südburgenland hat das ganze Jahr über kreative Gänseköstlichkeiten im Onlineshop. Die Gänse wachsen auf hofeigenen Weiden auf und zupfen ebenda Gräser und Kräuter. Das Angebot der Gänseprodukte ist groß: Grammelschmalz, Sugo, Consommé, Einmachsuppe oder Gänsekeule gibt es. Preisbeispiele: Gänseleber-Paté, Glas (90 g) 9,60 €, 150 g geräucherte Gänsebrust 12,75 €. Onlineshop: meineweidegans.at/shop

• HOTEL WARMBADERHOF*****, KÄRNTEN

WELLNESS FÜR

FEINSCHMECKER WOHLFÜHLURLAUB FÜR KÖRPER UND GEIST INMITTEN EINER BEGNADETEN NATURLANDSCHAFT IN WARMBAD-VILLACH, AN EINEM DER SCHÖNSTEN ORTE KÄRNTENS.

Im 5* Hotel Warmbaderhof wartet Entspannung pur auf anspruchsvolle Genießer. Das 3-fache Thermenerlebnis, Wasser wohin das Auge reicht. Die erstklassigen MEDICAL SPA und BeautyProgramme sowie die wohltuenden Massagen und Anwendungen, gehen wahrlich unter die Haut. Herausragende Kulinarik aus der Zwei-Hauben-Küche runden die wohltuenden Wellness-Momente im Süden Österreichs ab. Herzlich willkommen. TIPP für Grenzgänger – Wandern im Dreiländereck (AUT, ITA & SLO) und dabei die Schönheit der Alpe-Adria Region entdecken.

WELLNESS MOMENTE 3, 5 od. 7 Nächte inkl. Gourmet-Halbpension 3-faches Thermenerlebnis (Bademantelgang): hoteleigener SPA & Wellnessbereich, Thermal Urquellbecken, KärntenTherme 1 Ganzkörpermassage (40 Min.) 1 VIBE Gesichtsbehandlung für SIE & IHN Plus alle Warmbaderhof-Inklusivleistungen ab 435,00 EUR p.P. im DZ Klassik (3 ÜN bei Doppelbelegung)

HOTEL WARMBADERHOF***** im ThermenResort Warmbad-Villach A-9504 Warmbad-Villach, Kärnten Tel. 04242 3001-10 www.warmbaderhof.com


Auf gut Däutsch . . .

AUF GUT

DÄUTSCH ...

... macht „Schwanz gedünstet Kröte“ natürlich mächtig Appetit. Wollten wir nicht immer schon Krötenschwanz gedünstet verkosten? Tippt man coda di rospo übrigens am iPhone in den Google-Übersetzer, wird einem Mönchsschwanz serviert (irgendwie nicht ganz jugendfrei). Coda di rospo in umido mutiert dann bei google flugs zum geschmorten Krötenschwanz. Umgekehrt funktioniert es aber: Aus dem Deutschen wird Seeteufel von Dr. Google sogleich in coda di rospo übersetzt, dabei hatten wir uns so auf lago di demone gefreut . . . (entdeckt von Leser Gilbert Haake)

Essig-Fantasien

Kaffee für unterwegs

Beim Essig sind den Fantasien wenig Grenzen gesetzt. Im Kleinen Berghotel in Liesing– Klebas im Kärntner Lesachtal, einem Mitglied von Slowfood Travel Alpe Adria Kärnten, wird ein gutes Dutzend Essige mit allerlei Kräutern und Blüten verfeinert (Flasche ab 6 €). Schaut gut aus, schmeckt auch so – besonders der rote Weinessig mit den feschen Schnittlauchblüten. Bei Sandra Egartner kann man auch Kräuterseminare buchen – und lernen, wie man solche Essige selbst herstellt. www.berghotel-lesachtal.at

Wer keinen löslichen Instant-Kaffee mag und unterwegs doch ordentlichen Kaffee trinken will, sollte das einmal probieren: Grower Kaffee 2 Cup (1,95 Euro). Auf den ersten Blick ein Papiersackerl mit Kaffeefüllung, wird aus dem Spezialbeutel, wenn man kochendes Wasser (etwa 0,3 Liter) einfüllt, eine mobile „Kaffeekanne“. Aus dem „Sackerl“ lässt sich der 100 % Arabica Kaffee bequem in Tassen gießen. Zwei Sorten stehen zur Wahl, der mildere Colombia oder der kräftigere Brazil. www.relags.at

AUS LEIDENSCHAFT FÜR DAS ECHTE. Felix Sommer, Vinylsammler

Was den DJ und Vinylsammler Felix Sommer und die Mitarbeiter der Privatbrauerei Hirt verbindet? Die Leidenschaft für echten, zeitlosen Genuss, der viele Jahre überdauert. Bei Hirter sind es 748. Mehr auf hirterbier.at


Das gute Leben


in Grado

Spaghetti vongole, versteckte Strände und der Charme der Nebensaison – ein Insider berichtet.

Stefan Maiwald TEXT Gianluca Baronchelli, Roberto Camuffo, Alessandro Castiglioni, Stefan Maiwald, daniel raunig, grömedia FOTOS

Sehnsuchtsort, aus der Luft betrachtet


W

as fasziniert mich an Grado? Je öfter ich diese Frage gestellt bekomme, desto schwieriger ist sie zu beantworten. Ja, was eigentlich? Sind es die fünf Kilometer Anfahrt quer durch die Lagune, bei der ich immer das Fenster öffne, um den salzigen, typisch brackigen Duft des flachen Wassers einzuatmen? Ist es der heiße, feine Sandstrand im Sommer oder der heimelige Geruch der mit Holzscheiten befeuerten Kamine in der winterlichen Altstadt? Sind es die vielen Restaurants, aus denen es jeden Abend verführerisch duftet, oder sind es die Weinstuben mit ihren kühlen, köstlichen Getränken aus den Collio-Trauben? Natürlich ist es all das. Aber zuerst einmal ist es Angelo. Angelo, ein schmaler Mann mit dicker Brille, ist Tankwart an einer der Tankstellen von Grado. Jeden Tag fahre ich auf dem Weg zum Büro an ihm vorbei. Und weil ein Tankwart die Menschen und die Autos einander zuordnen kann, winkt er mir jeden Morgen zu, und ich winke zurück. Angelo ist Fan von Inter Mailand, und wenn ich bei ihm zum Tanken halte, wird gefachsimpelt. Wenn ich vorbeifahre und am Vorabend Inter gewonnen hat, dann zeigt er mir den erhobenen Daumen. Wenn Inter verloren hat, dann zuckt er beim Winken wie entschuldigend mit den Schultern. Und wenn der Schiedsrichter Schuld war (aus Angelos Sicht ist das natürlich meistens der Fall), dann hebt er beide Hände verzweifelt gen Himmel. Angelo ist natürlich auch ein Symbol – für all das, was das Leben in Grado lebens- und liebenswert macht. Denn hier kann man es gut aushalten. Das fängt schon mit der angenehmen Insellage an. Inselvolk, sagt man, ist etwas eigen. Das mag sein, aber dafür genießt man den Blick aufs Meer, der Herz und Horizont erweitert. In Grado ist es sogar noch ein bisschen mehr besonders, denn wir haben ja nicht nur die Adria: Die Lagunenlandschaft ist in ihrer Ausdehnung und Unberührtheit einmalig und bietet Fischen und Meeresfrüchten die perfekte Umgebung.

Gemeinsames Genießen als Kitt Womit wir schon beim Essen wären. Das Faszinierende an Italien ist ja zunächst der Akt des Essens selbst. Und so ist es auch in Grado: Zwei bis drei Mal pro Woche geht man mit Freunden aus, andere Freunde kommen hinzu, und am Ende sitzt man zu zwölft am Tisch. Es muss nicht immer die große Gourmet-Oper sein, manchmal gibt es nur Pizza und Bier. Ich lebe seit mittlerweile zwanzig Jahren hier, doch so lange braucht es gar nicht: In einem kleinen italienischen Ort ist man ganz schnell Teil einer Gemeinschaft. Ich

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selbst bin dank unserer beiden Töchter als VolleyballPapi eingebunden, die Söhne unserer Freunde spielen im Fußballteam. Und irgendetwas gibt es immer zu feiern – oder auch nur zu besprechen. Dieses gemeinsame Genießen ist ein wichtiger sozialer Kitt. Und es macht unwahrscheinlich viel Spaß. Kommen wir also vom fröhlichen, gemeinschaftsstiftenden Akt des Essens zu dem, was auf den Teller kommt. Nahezu jede Provinz in Italien ist stolz auf ihre Spezialitäten, und in Grado dreht sich alles um Fisch und Meeresfrüchte. Das offene Meer ist ebenso ein Segen wie die Lagune, denn flaches Wasser bedeutet Artenreichtum und Wachstum. Tiefes Gewässer bedeutet große Artenarmut. Deswegen hat Griechenland, obwohl mit 6.000 Inseln gesegnet, eine auf Fleisch basierende Küche, denn die Ägäis ist bis zu 3.000 Meter tief und macht vernünftigen Fischfang nahezu unmöglich. Doch unter der flachen Wasseroberfläche planscht, blubbert, kriecht und krabbelt es. Krebse, Seezungen, Jakobsmuscheln, Miesmuscheln, Messermuscheln, Aale, Brassen, Barsche, Schollen: Alle treffen sich zum Fressen und Gefressenwerden.

Die Schätze der Lagune Übrigens habe ich erst nach einigen Jahren die Lagune für mich entdeckt – und erkannt, welche Schätze, welche Farben, welche zauberhaften Geheimnisse sie birgt. Da wären zum einen die malerischen Casoni, die Hütten der Fischer, die noch bis vor wenigen Jahrzehnten bewohnt waren und heute für sommerliche Familienausflüge beliebt sind. Da wäre zum anderen Mauros Restaurant »Ai Ciodi« auf der Insel Anfora. Und wo baden die Gradeser, wenn im Sommer die Strände überfüllt sind? Auf einer langen Sandbank namens Banco d’orio mit karibisch feinem Sand und von kristallinem Wasser umgeben. Die typische Gradeser Spezialität heißt Boreto. Die Fischer bereiteten es aus jenen Fischen zu, die sie nicht verkaufen konnten, weil sie zu klein oder vom Netz zerrissen worden waren. Die Stücke von Seebarsch, Scholle, Goldbrasse oder was auch immer gerade Saison hatte, wurden im eigenen Saft gekocht, mit Knoblauch, Öl und, ganz wichtig, Weinessig verfeinert und mit Polenta serviert. Es ist ein großes Glück, dass die idealen Weine zu all den köstlichen Fischgerichten nur 30 Kilometer Luftlinie im Hinterland wachsen, auf den Hügeln des Collio. Rund um Cormòns wachsen die besten Weißweine Italiens, doch auch einige interessante Rotweine haben in letzter Zeit für Aufsehen gesorgt. Das Triestiner Karstgestein ermöglicht ebenfalls spannende Tropfen. Kurzum: Das gute


Der Hafen im Zentrum steht für maritime Stimmung

Gemütlich: Gradeser Lokalszene

Schätze der Lagune: Casoni, die beliebten Fischerhäuschen

Das ganze Jahr bespielbar: Golfplatz von Grado

Postkartenmotiv: Die Basilika Sant' Eufemia

Die Romantik der Nachtaufnahme

Auch die Fischer feiern ihre Feste

Es wird aufgetischt: Spezialitäten aus dem Mare

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Kein Windhauch krümmt das Blau beim Blick über die Klosterinsel mit der Marienkirche Santuario di Barnaba

Leben ist auch im Hinterland spürbar und trinkbar. Es ist wahr, man kann überall in Italien gut essen. Aber ganz ehrlich: Was gibt es Besseres als unter der warmen Abendsonne genossene Spaghetti vongole?

Ort der Beschaulichkeit Verblüffend, wie beruhigend Grado wirkt. Wie es jede Hektik unterbindet. Was soll einen schon stressen? Die drei Ampeln, die es noch auf der Hauptstraße gibt? (Und auch die sollen bald durch Kreisverkehre ersetzt werden.) Beruflich bin ich noch oft in München, und der Verkehr dort bringt mich nervlich fast um. Dabei bin ich ein Stadtkind und habe vor München lange in Hamburg gewohnt. Dennoch: Ich möchte die Beschaulichkeit Grados nicht mehr missen. Klar, es ist eine Typfrage. Manche Menschen fühlen sich in Städten wohler als auf dem Land, sie schwärmen von der Vielfalt, der Auswahl, dem kulturellen Angebot, das eine Stadt bietet. Aber nach allen seriösen Prognosen darf man wohl davon ausgehen, dass das Stadtleben zunehmend problematischer wird: Der Verkehr nimmt von Jahr zu Jahr zu, der Wohnraum verknappt sich dramatisch, die Luft wird immer schlechter. Der Lärm macht

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ein geruhsames, nachhaltiges Leben kaum möglich, Rückzugsorte sind kaum vorhanden.

Touristische Ebbe & Flut Angenehm sind in Grado auch Ebbe und Flut. Nicht die Gezeiten des Meeres, sondern die der Touristen. In Grado wissen wir verlässlich, dass es im Sommer voll und bunt und mitunter laut wird. Wenn uns das irgendwann zu viel wird, wissen wir ja genau, dass es in ein paar Wochen vorbei ist. Und wenn uns im Winter trist zumute ist, weil Grado wie ausgestorben wirkt, dann wissen wir, dass es sich schon in einigen Wochen wieder ändert und das Leben zurückkehrt. Vielen Österreichern, die in klassischen Feriengebieten wohnen, geht es vielleicht ähnlich. Dieser touristische Rhythmus hat etwas geradezu Erfrischendes – als bekäme man das Beste aus zwei Welten. Unerträglich ist es beispielsweise für die Einwohner Venedigs geworden, wo 365 Tage im Jahr Hochbetrieb herrscht und kein Entrinnen mehr möglich ist. Dort haben die Einheimischen kaum noch Luft zum Atmen. Apropos Touristen: Erstens sind die Touristen, die nach Grado kommen, ja ohnehin etwas anderes als Pauschalurlauber auf Mallorcas Ballermann oder Partyvolk in


Was man hat, muss man zelebrieren: Ausgrabungen auf der Piazza Biagio Marin

DIE Spezialität: Fischeintopf Boreto

Eine Bestenliste des Autors Bester Cappuccino: Cristallo in der Via Dante, Tergesteo in Grado Pineta, Onda Marina bei Marina Fiorita Beste Tramezzini für zwischendurch: Manzoni am Hafen.

Inter-Fan Angelo: Symbol für Grado

Rimini. Wer in Grado seinen Urlaub genießt, dem sind Krawall und Besäufnis fern. Zweitens genießen Touristen bei Gradesern eine hohe Wertschätzung, insbesondere jene aus Österreich. Viele Wirte sind mit ihren Kunden aus dem Norden befreundet, und so mancher Gradeser träumt gar von den vermeintlich guten alten Zeiten, als die Insel ein nobles k.u.k.-Seebad und die Perle des Habsburgerreiches war. In einigen Trattorien hängt ein gerahmtes Bild Kaiser Franz Josephs. Touristen werden hier nicht als saisonale Devisenbringer und Melkkühe betrachtet, sondern respektvoll, zuvorkommend und manchmal sogar freundschaftlich behandelt. Ausnahmen gibt es natürlich. Aber ziemlich wenige.

Ein Ziel fürs ganze Jahr Und auch die Nebensaison ist in Grado gar nicht so ausgestorben, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Viele Restaurants schließen zwar, aber beileibe nicht alle. Denn auch das ist das Charmante an Grado: Es gibt ein Leben jenseits des Tourismus. Dafür sorgt schon die Fischerei, die von Gradeser Familien

So einfach geht Stimmung: Altstadthaus

seit Generationen betrieben wird. In anderen, ausschließlich touristisch geprägten Orten wie Lignano und Jesolo werden ab Ende September die Bürgersteige hochgeklappt und die Fenster und Türen Restaurants und Pizzerien buchstäblich mit Brettern vernagelt. In Grado haben einige Bars, fast alle Cafés und manche Restaurants ganzjährig geöffnet, der Golfplatz kennt ebenfalls keinen Ruhetag, und natürlich lädt auch der leere, weite, stille Strand zu romantischen Spaziergängen in wetterfester Kleidung ein. Und ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter: Was gibt es Schöneres, als am Abend nach einem Strandtag, ob nun bei Hitze oder kaltem Bora-Sturm, sich in den Gassen der Altstadt zu verlieren, in einer Bar einen Aperitivo zu genießen und sich anschließend in einem Restaurant verwöhnen zu lassen? Eine gemischte Vorspeisenplatte, ein köstlicher Teller Pasta, ein Seebarsch in der Salzkruste, eine Flasche Wein, die so kühl ist, dass die Luft am Glas kondensiert – auch das ist Grado, für Einheimische wie für Touristen: Wie immer der Tag auch war, am Abend wartet die Belohnung, die schöne Stunden veredelt und schlechte Stunden vergessen lässt.

Bestes Eis: Natürlich beim Eisweltmeister Antoniazzi in der Via Dante. Beste Süßspeisen: Isola dei Sapori in der Via Marina. Bester Aperitivo: Fifty direkt am Hafen mit Blick auf die Fischerboote. Bester Digestivo: Bar Alla Spiaggia. Ein letzter Drink unter den bunten Lichtern, die in den Baumkronen hängen. Beste Beach Clubs: Piper und Tivoli. Generell ist am Spiaggia Vecchia mehr los (Konzerte, Events, Degustationen), während der Hauptstrand eher entspannende Wirkung hat.

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INFO: GRADO

Viele Fischerboote parken am Kanal, der ins Zentrum führt

Appartementhotel in bester Lage: Hungaria

Mit dem Taxiboot in die Lagune

Am Hafen logieren: Hotel Hannover

Allgemein Grado, das schon zur Römerzeit gegründet wurde, hat 8.000 Einwohner und besteht aus den drei Ortsteilen Centro, Città Giardino und Pineta. Das historische Zentrum (centro storico) war einst von einer Schutzmauer gegen Überfälle vom Festland umgeben; an einigen Stellen lässt sich die Mauer noch erahnen. Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftszweig, gefolgt vom Fischfang. Zu den rund 10.000 Gästebetten in Hotels und Apartments kommen einige große Campingplätze. Derzeit wird Grado von einer gemäßigten Mitte-LinksKommunalregierung unter Bürgermeister Dario Raugna geführt.

Klima Das Klima ist zumeist angenehm mediterran. Im Sommer kann es mitunter drückend heiß werden, und oft ist es auch im Winter

Tourismus Tourismusbüro Grado. Viale Dante Alighieri 66, 34073 Grado, T (+39 0431) 80383, info.grado@promoturismo.fvg.it, www.grado.it Öffnungszeiten: April-September tgl. 9-19 Uhr, OktoberMärz 9-13 und 14-18 Uhr, Sonn- und Feiertage 9-13 Uhr.

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mild. Die Bora, der Fallwind aus dem Osten, kann allerdings ab dem Spätherbst für empfindlich kühle Temperaturen sorgen. Baden ist von Anfang April bis Ende Oktober möglich.

Anreise Grado ist von Wien 505 km und von München 495 km entfernt, von Klagenfurt sind es 205 km. Eine Anreise mit dem Auto über die mautpflichtige Autobahn A23 ist unkompliziert, allerdings wird kurz vor Palmanova in den nächsten Jahren massiv gebaut, da die kreuzende Autobahn A4 von Venedig nach Triest auf sechs Spuren erweitert wird. Daher kann es in Stoßzeiten wie Samstagen zu Staus kommen. Der nächstgelegene Bahnhof ist Cervignano; von dort fahren Busse (je nach Saison und Tageszeit etwa jede Stunde) und Taxis weiter nach Grado. Grado profitiert auch vom Flughafen Triest, der in Ronchi dei Legionari liegt, nur 15 km von Grado entfernt.

Parken Wegen der Insellage sind Parkplätze knapp. Die meisten Hotels und Apartmentanlagen offerieren allerdings Parkplätze für ihre Gäste. Wer frei parken will, findet auf der Isola della Schiusa ebenso Plätze wie auf den beiden Großparkplätzen etwas außerhalb (Viale del Turismo und Via Italia/

Ecke Via Fontane). Weiter in der Innenstadt ist es in der Hauptsaison meist Glückssache – und fast immer kostenpflichtig.

FVG Card Kulturinteressierte können von der FVG Card profitieren, die kostenlosen Eintritt u.a. in den Museen von Aquileia und Cividale gewährleistet. Genauere Informationen über Preise und Vorteile auf Deutsch unter www.turismofvg.it/Angebote/FVG-Card

Anschauen Sant’Eufemia, die schon 579 geweihte Kirche in der Altstadt, ein bildschöner romanischer Bau von bedrückender Symmetrie. Barbana, das Inselkloster, das mehrfach täglich von Grado aus mit dem Schiff angefahren wird. Dort gibt es auch eine Bar und ein Restaurant. Die Lagune von Grado in ihrer einzigartigen Schönheit. Bootstouren werden in der Saison von verschiedenen Anlegestellen aus angeboten. Valle Cavanata, ein Naturschutzgebiet mit einzigartigem Vogelreichtum. Tipp: mit dem Rad (ca. 7 km) ansteuern! Aquileia mit seiner Basilika und dem neu restaurierten Archäologischen Museum. Das Collio-Gebiet mit seinen berühmten Weinen. Tipp: das Casanova-Schloss Castello di

Spessa bei Capriva mit seiner urigen Trattoria und seiner gut sortierten Enoteca.

Radverleih Nahezu alle Hotels bieten Leihfahrräder an, dazu kommen Verleihstationen wie Camuffo (Riva Sebastiano Scaramuzza) oder Speedy Bike (Viale Argine Moreri). Breites Angebot (z.B. auch Kinderräder und Anhänger, teilweise E-Bikes). Etwa 8 Euro pro Tag, auch stundenweiser Verleih. Grado hat in den letzten Jahren in Sachen Radwegen ordentlich aufgerüstet, sodass Räder das perfekte Fortbewegungsmittel sind.

Bootsverleih Sowohl am Hauptstrand als auch am Spiaggia Vecchia werden Kayaks, SUPs und Surfbretter angeboten, zudem finden in der Saison regelmäßig SUP- und Surfkurse statt. Motorboote können z. B. am Riva Slataper gemietet werden, Segelboote u.a. in der Marina Primero. Taxiboote liegen am Haupthafen Porto Mandracchio bei der Piazza Marinai D’Italia direkt vor der »Bar Al Porto«. Die beiden Boote, gesteuert von den Brüdern Andrea und Giuliano, bieten zahlreiche Touren durch die Lagune an, können aber auch individuell gebucht werden. Preisbeispiele: Fahrt nach Barbana 10 Euro pro Person, Ausflug durch die Lagune mit Rast auf der Insel Portobuso


Buchtipps

Hotel alla Spiaggia mit Meerblick

Bei Österreichern sehr beliebt: De Toni 20 Euro pro Person. Birdwatcher können die Boote auch in der Nebensaison buchen. Infos: T (+39 339) 53 29 064 (Andrea spricht sehr gut Deutsch), www. taxiboat-grado.com

Hotels Laguna Palace. Ganzjährig geöffnet, fabelhafter Lagunenblick, Spa im sechsten Stock, sehr gutes Restaurant. DZ ab 120 €. Riva Brioni 17, T (+39 0431) 856 12, www.lagunapalacehotel.com Savoy. Traditionshaus nicht weit vom Haupteingang des Strandes. Vollendete Gastgeber, einziges Haus mit Außen- und Innenpool, falls das Wetter nicht mitspielen sollte. DZ/F ab 120 €. Via Carducci 33, T (+39 0431) 89 71 11, www.hotelsavoy-grado.it Hungaria. Stilvolle und große Wohnapartments mit allem Komfort, 150 Meter vom Haupteingang des Strandes. Woche ab 600 €. Via Carducci 13, T (+39 0431) 87 81 00, www.gradese.it Ville Bianchi. Ein Ensemble aus fünf Häusern aus dem Jahr 1901, das restauriert wurde; drei Häuser fungieren als Hotel, zwei als Apartment mit vollausgestatteten Wohnungen. DZ ab 130 €. Via Dante 50, T (+39 0431) 801 69, www.villebianchi.com Astoria. Zentral, modern und stilvoll, schöne Bar, Pool auf dem Dach. DZ ab 150 €. Largo San Grisogono 3, T (+39 0431) 835 50, www.hotelastoria.it

Toller Gastgeber: Thomas Soyer, Hotel Savoy

Engagierte (Fisch-)Wirte: Laura & Christian

Hannover. Elegante Hafenlage. Besitzer Claudio unternimmt mit den Gästen Bootstouren durch die Lagune. DZ ab 120 €. Piazza XXVI Maggio 10, T (+39 0431) 822 64, www.hotelhannover.com Villa Erica. Vielleicht das schönste Haus des Ortes in einer Villa aus dem 19. Jahrhundert. Elegante, zentrale Lage. DZ ab 110 €. Via Dante 69, T (+39 0431) 844 44, www.hotelvillaerica.com Alla Spiaggia. Erfrischend elegant-reduzierte Einrichtung, Blick aufs Meer, stimmungsvolle Bar für den Abend. DZ ab 90 €. Via Mazzini 2, T (+39 0431) 801 62, www.albergoallaspiaggia.it Mar del Plata. In Grado Pineta gelegen, gerade restauriert, preiswert; guter, familiärer Service. Kostenloser Fahrradverleih. Strandliegen und Sonnenschirme sind im Übernachtungspreis inbegriffen. Familie Cedolin betreibt auch das Park Spiaggia in der Innenstadt. DZ ab 100 €. Viale Andromeda 5, T (+39 0431) 810 81, www.hotelmardelplata.it Sunset. Direkt am alten Strand mit Meerblick, eröffnete ganz neu im Mai 2018. DZ ab 100 €. Via Pola 2, T (+39 389) 215 94 67. Marina Fiorita. Schicke Apartmentanlage im Grünen mit zwei Pools – für Erwachsene und für Kinder –, Tennisplatz und kleinem Bootshafen. Ab 550 €/Woche. Via Venezia Giulia, T (+39 0431) 855 57, www.gradese.it

Restaurants, Cafés und Bars All’Androna. Eines der besten Restaurants im Friaul, betrieben von den Brüdern Allan und Attias Tarlao. Typische Gerichte wie Boreto, edel aufbereitet und im stimmungsvollen Ambiente im Schatten der Kirche serviert. Weitere Spezialitäten: crudo-Platte, Scampi al vapore, wunderbar leichtes Fritto misto. Calle Porta Piccola, T (+39 0431) 809 50, www.androna.it De Toni. Lieblingsort von Generationen österreichischer Schlemmer. Die typischen Gradeser Gerichte werden äußerst gekonnt präsentiert. Exzellente Weinauswahl, vollendeter Service. Piazza Duca d’Aosta 37, T (+39 0431) 801 04. Santa Lucia. Gehobene Fischküche, aber auch sehr gute Pizzen, falls die Kinder keine Lust auf die Pappardelle mit Mazzancolle und schwarzen Trüffeln haben. Ein großartiger Abschluss ist das hausgemachte Tiramisù. Auch die dazugehörige Enoteca gegenüber ist ein beliebter Treff. Calle Porta Nuova 1, T (+39 0431) 856 39, www.santaluciagrado.it Laura e Christian. Romantisch innen wie außen, herzliche Gastgeber, fantasievolle Vorspeisen, köstliche Pasta. Der ursprüngliche Name »Spaghetti House« verblasst zu recht. Via Gradenigo 27, T (+39 0431) 826 87.

Grado-Krimis: Grado im Nebel, Grado im Regen, Grado im Dunkeln. Andrea Nagele (Klagenfurterin mit Zweitwohnsitz in Grado) lässt Commissaria Degrassi in und um Grado ermitteln – die Bücher kann man auch in Grados Buchhandlungen kaufen, eines davon auch auf Italienisch. Emons-Verlag, 12,30 € Briefe aus Grado, 1900 – 1912, Emma Auchentaller, herausgegeben von Christine Casapicola. Emma Auchentaller aus Wien war mit der Pension Fortino erfolgreiche Hotellierin in Grado, sie hat mehr als 500 Briefe an ihre Eltern geschrieben. Die Briefe erzählen vom Grado vor dem Ersten Weltkrieg. Braitan Verlag, 26,- € Laura, Leo, Luca und ich - wie man in einer italienischen Familie überlebt. Alles über Schwiegermütter, Fußball und das richtige Verhalten am Strand - Stefan Maiwalds hurmorvoller Bestseller spielt in Grado. dtv, 8,95 € Friaul-Julisch Venetien, Eberhard Fohrer, Michael Müller Verlag. Umfangreicher Friaul-Reiseführer, der sich natürlich auch ausführlich Grado und dem Umland widmet. 17,90 € Lokaltipps Grado: Findet man im Guida Michelin Italia, im Osterieführer Osterie d’Italia und im Gambero Rosso Ristoranti. Anmerkung des Autors: Wer auf einer kleinen Insel wohnt und viele Tipps gibt, kann nicht verhindern, dass Freunde und sogar Verwandte erwähnt werden. Daher sei darauf hingewiesen, dass Marina Fiorita von einer Firma betrieben wird, für die meine Frau arbeitet und die teilweise im Besitz meines Schwiegervaters ist. Die Vorstellung dieses Hotels sowie der Betreiberfirma Gradese Immobiliare ist mit der Chefredaktion abgesprochen.

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Zero Miglia. Das Restaurant der Fischer-Kooperative, direkt neben der Fischauktionshalle. Ambitionierte Küche aus frischesten Zutaten, die direkt vom Netz auf den Teller kommen, nette Details wie die zu einem Schiffchen gefaltete Speisekarte. Am Abend sieht man den Fischerbooten beim Ablegen zu. Riva Dandolo 22, T (+39 0431) 802 87. Agli Artisti. Feine Gradeser Küche in familiärem Ambiente. Draußen sitzt man besonders schön, eingerahmt vom Centro Storico und mit Blick auf die Fla-

nierstraße Piazza Duca d’Aosta. Campiello Porta Grande 2, T (+39 0431) 830 81. Delfino Blu. Exzellente Pizzen von Großmeister Vincenzo. Gastgeberin Rosalba hat aber auch apulische Spezialitäten wie Orecchiette mit Meeresfrüchten im Angebot. Extrem schneller Service sogar in der Hochsaison, sehr kinderfreundlich. Viale Kennedy 30, T (+39 0431) 830 00. In Stralonga. Gute Pizzen und Pasta, innen wie außen ein Wohlfühlort mit Blick auf Kirche und

Grado

Ideal für den Entspannungs-Spritz: Hafenkneipen Fußgängerzone. Achtung, keine Tischreservierung möglich. Piazza Duca d’Aosta 55. Bella Grado. Das Restaurant direkt am Hafen ist in erster Linie Pizzeria, doch neben der Karte, die auch Pasta und Fisch offeriert, hat Gastgeber Cesare immer einige außergewöhnliche Gerichte und ganz besondere Weine im Angebot. Piazza Marinai d’Italia 5, T (+39 0431) 812 86. Fifty. Neue Bar in Toplage am Hafen (gegenüber vom Hotel Hannover), hervorragende Wein-

auswahl, exzellente Cocktails, kleine Speisekarte für den Abend, viele Events, an Wochenenden Live-Musik. Und dabei immer ein Blick, der zum Verweilen einlädt. Riva San Vito/Ecke Calle Tunisi, T (+39 349) 369 71 29. Vini Pregiati. Luca Seculin hat die größte Weinauswahl im Ort (auch für den kistenweisen Einkauf). Vor allem im Sommer ein beliebter Treffpunkt, weil man zum Aperitivo bis in die ore piccole, die »kleinen Stunden« der Nacht, draußen sitzen kann. Viale Europa Unità 58.

foto di Nico Gaddi

Grandios: Fritto misto im "Zero Miglia"

Wir inszenieren perfekte Stimmung

.grado.it 3 • www 8 3 0 8 1 3 T. +39 04


SlowFood in der Lagune: Ai Ciodi

eigenem Kiel oder per Taxi-Boot von Grado aus, dann isst man Spaghetti mit Krebsen und seufzt vor Wonne. Isola di Anfora, T (+39 335) 752 22 09, www.portobusoaiciodi.it. Taxiboot: Hin- und Rückfahrt für 12 Personen rund 150 Euro, Tel. (+39 339) 532 90 64, Motorboot Nuova Cristina: Hin- und Rückfahrt pro Person 24 Euro, T (+39 0431) 87 61 49. Corallo. Das Pasticcio! Was für ein großartiges Gericht, eine Lasagne, aber mit allerlei Meeresfrüchten statt mit Ragout – eine fabelhafte Idee. Das Corallo liegt

Bestes Lokal im Gambero Rosso: Alla Fortuna

in Aquileia, direkt an der Straße nach Grado. Ein exzellenter Tipp, auch wenn Grado überquillt. Aquileia, Via Beligna 3, T (+39 0431) 910 65. Ai Cjastinars. Mehr Italien geht kaum: der Großfamilientreffpunkt schlechthin und der wohl größte Grill der Region, wenn es doch einmal Fleisch sein soll. Tipp: die gemischte Grillplatte mit allerlei Beigaben, die mitten auf den Tisch gestellt wird. Villa Vicentina, Via Borgo Pacco 1, T (+39 0431) 96 90 37.

Gambero Rosso: Im italienischen Restaurantführer ist die Antica Trattoria Alla Fortuna (via Marina 12, www.allafortuna.it) mit 83 Punkten am höchsten bewertet, das All’Androna hat 79 Punkte, das Tarabusino dell’ Hotel Oche Selvatiche (loc. Primero, via Luseo 1, www.tarabusino.it) 77 Punkte.

Sport & Spaß Spazierengehen und Joggen sind in Grado immer möglich, und die Wege am Strand lassen keine Langeweile aufkommen.

foto di Nico Gaddi

Bar Alla Spiaggia. Elegant designte Bar. Hier gibt es ein paar Tische mit Strandblick, um unter den Vorbeischlendernden den schönsten Sonnenbrand zu küren, aber besonders gelungen ist der Innenhof, der von einem riesigen Laubbaum überdacht wird. Nachts hängen in den Zweigen Laternen, und auf den Tischen stehen Kerzen. Für Romantiker! Via Giuseppe Mazzi 2. Ai Ciodi. Mitten in der Lagune liegt Mauros Restaurant auf der Insel Anfora bei Porto Buso. Die Hinfahrt erfolgt entweder auf

Köstliches in der Androna

o.it

Eine herzliche Gastfreundschaft, die alles umgibt. Das Hotel Hannover ist ein 4-Sterne-Hotel in Grado, das über die besten Annehmlichkeiten verfügt. Hier werden Sie von unserem freundlichen Personal empfangen, das Ihnen jederzeit gerne weiter hilft und Sie in alle Geheimnisse der Isola del Sole einweiht, einem der schönsten Orte der Adria. Das 4-Sterne Hotel Hannover liegt in der Altstadt von Grado direkt an einem idyllischen Fischerhafen und

empfängt Sie für einen Urlaub im Sinne der Entspannung, der Unterhaltung und der Kultur. Das elegante und zweckmäßige Hotel hat ein Vertragsabkommen für ermäßigten Eintritt mit den Strandbädern und dem Golf Club Grado und verfügt über Restaurant, einen Konferenzsaal für Geschäftsaufenthalte, über Wi-Fi-Anschluss und über ein Wellnesszenter.

Was bei uns geboten wird: • Slow Tourism • Abwechslungsreiche Radtouren • Kulinarische Genüsse • Ganzes Jahr geöffnet • Auf dem kleiner Hafen, in der Altstadt ****HOTEL HANNOVER Piazza Xxvi Maggio, 10 34073 Grado Tel. 0039 0431 82264 info@hotelhannover.com www.hotelhannover.com


Volle Fahrt in Richtung volle Netze

Wein RlaeSlaonnexnsItalia chirm Bate Sole Insel Lagune Sauna

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Cielo ThalassotherapiePromenade Mare Sonne Aquileia

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Collio

GRADO TUT GUT! info@hotelastoria.it www.hotelastoria.it +39 0431 83550

Bei Österreichern besonders beliebt: Hotel Astoria Schwimmen im Meer geht ab Mai (in diesem Jahr waren die ersten Gäste sogar schon Anfang April im Wasser), im Winter können im Thermenschwimmbad Bahnen gezogen werden. Auch Radler lieben Grado. Ob ein Familienausflug nach Aquileia oder eine anspruchsvolle Rennradtour mit viel Speed auf flacher Strecke Richtung Triest oder in beschaulicherem Tempo durch die Hügel des Collio – alles ist möglich. Zwei Tennisplätze gibt es am zweiten Strandeingang, vier weitere im Tennisclub Grado bei den Thermen. An beiden Orten wird auch Unterricht angeboten. Das Sportzentrum Panta Rei (www. centropantarei.eu) hält Fitness-, Stretching- und Selbstverteidigungskurse ab, zudem werden exzellente Massagen angeboten. Besitzer Patrick war viele Jahre mit Vasco Rossi, Eros Ramazzotti und Laura Pausini als persönlicher Masseur auf Tournee.

Grado ist ein beliebter KitesurfOrt (weitere Infos und Kurse unter www.kitelifegrado.it), dazu eignet sich das flache, wellenarme Wasser der Lagune auch hervorragend für SUP-Freunde (Verleih und Anfängerkurse an beiden Stränden). Windsurf- und Segelschulen sind ebenfalls vorhanden. Golf. Der 18-Loch-Platz des GC Grado hat ganzjährig geöffnet und ist mit seinen vielen Wasserhindernissen eine spannende Spielwiese. Greenfee je nach Saison ca. 50 €, kräftige Ermäßigungen für Damen, Senioren und Jugendliche, www.golfgrado.com

(Zweit)Wohnsitz Grado Das Internet ermöglicht es immer mehr Berufen, teilweise oder komplett ortsunabhängig zu arbeiten. Ruheständler haben ohnehin keine Probleme mit der Wahl ihres Wohnsitzes. Und warum sollte man nicht dorthin ziehen, wo es einem gut gefällt? Ich kann zu Grado nur raten, denn


Ganzjahresvergnügen an der Lagune: Spazierenradeln

HOTEL SAVOY GRADO Geheiztes Meerwasserhallenbad (30°) und Freibad Sauna/Dampfbad und Fitness-Center Savoy-Beauty-Club für Massagen und Kosmetik Acquagym von Montag bis Freitag Parkplatz im Übernachtungspreis inbegriffen Pauschalangebote für Wochenbuchungen auf www.hotelsavoy-grado.it UNSERE ANGEBOTE

Abendvergnügen an der Promenade: Flanieren es ist ein ganz sanfter Ausstieg. Der Norden ist noch nah, es ist kein Sprung in ein komplett anderes Universum – es wäre nur ein kleiner Schritt in eine etwas bessere, wärmere und genussvollere Welt, wie ich finde. Apartments zur Dauermiete (ab einem Jahr) kosten ab 500 Euro pro Monat. Der Kauf einer Wohnung geht bei etwa 100.000 Euro los. Die Quadratmeterpreise liegen bei 2.000 bis 3.000 Euro für eine normale Lage, können aber bei See- oder Hafenblick und in einem neu errichteten Gebäude bis zu 6.000 Euro ausmachen. Wer in eine hübsche Wohnung investiert, könnte den Vorteil haben, sie in der Hochsaison wochenweise zu vermieten. So bekommt man als Besitzer einen Teil der Kosten wieder heraus. Nicht zu vergessen: Ob Währungskrisen oder Weltkriege – Grado ist immer Grado geblieben und hat all die geopolitischen

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Sant'Euphemia und die Meeresweiten: Grado im Abendlicht

Egyd Gstättner:

Gold in Grado, grau in Grau

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EGYD GSTÄTTNER TEXT GRADO TOURISMUS, GRÖMEDIA, EGYD GSTÄTTNER FOTOS

nglaublich, aber wahr: Meine liebe neue Frau war noch nie in Grado! Wir haben so viel nachzuholen! Zuerst liest sie meine Romane, danach erkunden wir deren Schauplätze. Grado – das bedeutet für mich "Das Geisterschiff" – und jeder Aufenthalt beginnt auf der Friedhofsinsel, wo das Ehepaar Auchentaller begraben liegt: Josef Maria Auchentaller (1865-1949), der großartige, aber noch zu Lebzeiten komplett in Vergessenheit geratene Wiener Secessionist und Klimt-Rivale, und Emma, seine Frau, die erste Hotelbetreiberin und Gradeser Tourismuspionierin vor über hundert Jahren, als hier „Österreichisches Küstenland“ war: Sei ihnen der Sand leicht! Ein an-

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derer österreichischer Dichter des 19. Jahrhunderts hat ja einmal geschrieben, im Süden sterbe man leichter – desto leichter an der Adriaküste, wo man nicht beerdigt, sondern besandet wird! Nicht nur findet man auf den Gradeser Gräbern viel Schmuck, Statuen, Skulpturen, sogar Büsten, sondern nach alter Friulanischer Sitte auch viele Bilder. Der schlichte quadratische Grabstein der Auchentallers (und der des Ortsdichters Biagio Marin) gehören kurioserweise zu den ganz wenigen, in die keine Portraitfotografien der Verstorbenen eingearbeitet sind. Über dem Cimitero hatte noch die Sonne geschienen. Aber als wir unser Hotelzimmer am Canale della Schiusa bezogen, begann es zu regnen. Wir spannten unsere


Mit Claudia unterm Schirm im grauen Grado

Santa Maria delle Grazie: Mosaike und Auchentaller-Verzierungen

Pflichtbesuch: Grab von Emma und Josef Maria Auchentaller

Die Lagune: Fremd, atemberaubend, vorsintflutlich

Schirme auf und schlenderten durch die Mittagsdämmerung die paar Schritte zur Via Dante, der Hauptflaniermeile hin. Grado zählt über achttausend Einwohner das ganze Jahr über, während der Hauptsaison das Zehnfache. Jetzt Mitte September waren noch immer alle Hotels und Pensionen so gut wie ausgebucht. Und doch war Grado völlig ausgestorben. In einem Schaufenster lasen wir: Mord in Grado! Grado im Regen soll ja genauso gefährlich sein wie Grado im Dunkeln! Und erst Grado im Nebel! Wahrscheinlich war der Täter noch auf der Flucht, und Einheimische ebenso wie Touristen hatten sich vor dem irren Mörder in ihren Häusern und Hotels verschanzt! Eine Geisterstadt! Nach 15.30 Uhr bevölkerte sich der Corso aber doch nach und nach. Wie alle Geschäfte öffnete auch die Ortsbuchhandlung, und es stellte sich heraus, dass es sich tatsächlich nicht um einen Mord, sondern um einen Krimi handelte. Traditionell lassen ja Ausländer an der Adria morden: Eine Amerikanerin in Venedig, ein Deutscher in Triest, und weil dieses Konzept – Essen, Trinken, Töten an bekannten Sehnsuchtsorten – offenbar ein gutes Geschäft verspricht, nehmen sich neuerdings Österreicher und sogar Kärntnerinnen die kleineren Orte dazwischen vor. Nach Grado könnte man durchaus auch noch in Aquilea, Cervignano oder Palmanova umbringen! Das sind also die Dante`schen Infernos der Gegenwart …

Fleißige Vandalen Claudia und ich entschlossen uns aber, zum Regenzeitverteib an einer Führung durch die città vecchia teilzuneh-

men. Wir besichtigten den Campo dei Patriarchi, die Basilica Sant`Euphemia mit dem Campanile (in dessen Glockenraum mein Roman beginnt), das Baptisterium und die kleine, aber viel ältere Basilica Santa Maria delle Grazie. Im Inneren des Kirchenschiffs römische Säulen mit romanisch-gotischen Elementen und ein maurischer Baldachin. Die hohe, schmale Kanzel mit den sienaroten Verzierungen hatte Auchentaller gemalt. Zu beachten vor allem die herrlichen Bodenmosaike, prego! Wir erfuhren, dass Grado nach dem Verfall des weströmischen Reichs das kleine Byzanz geworden und Bischofssitz geblieben ist, dass Aquilea – ebenfalls prächtige byzantinische Bodenmosaike – das historische Duell um Macht und Herrschaft gegen Venedig verloren hat. Aquilea, berichtete die Führerin Roberta, hatte einmal zweihunderttausend Einwohner, war die viertgrößte Stadt Europas und hatte Rennbahnen, Stadien und ein herrliches Amphitheater: Wie viel Arbeit es gewesen sein musste, das alles kaputt zu kriegen und dem Erdboden gleichzumachen! Wie fleißig die Vandalen und Barbaren gewesen sein mussten, und wie viel Kultur wir heute noch hätten, wären sie fauler gewesen! Die Libreria Dante im Zentrum hatte in den letzten Jahren nicht nur Regionalkrimis und Wanderführer, sondern auch von meinem Roman an die tausend Exemplare verkauft, wie mir der alte Buchhändler beim Signieren stolz berichtete, und damit den Startschuss zu einer zarten Auchentaller-Renaissance gegeben. Am Eingang zur Spiagga principale hängt heute in Plakatgröße wieder seine Kunstpostkarte Seebad Grado Österreichisches Küstenland, die genau hier vor hundertzehn Jahren entstanden ist.

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Regenzeitvertreib: Egyd Gstättner im Hafen

Kaisergelbe Ville Bianchi, erbaut von Baron Bianchi

Im Herbst mitunter etwas einsam: Promenade

Die Sarkophage vor dem Hotel Fonzari

(Apropos Österreich: Achtzig Prozent der Gradeser Gäste kommen aus Österreich, zwanzig aus dem Rest der Welt, genau umgekehrt wie in den übrigen Badeorten der Adria). Roberta spricht zwar ausgezeichnet Deutsch, liest als Italienerin aber natürlich keine österreichische Literatur, und als wir auf der Piazza Marin, vormals Piazza Vittoria, vor der Pension Fortino standen, wusste sie natürlich nicht, dass dieses Gebäude das Geisterschiff ist. Ich schwieg bescheiden, denn es ist ja nicht die Aufgabe eines fremden Dichters, die einheimische Führerin zu belehren. Eine klassische Lebensweisheit empfiehlt, nicht alles, was man weiß, gleich preiszugeben …

Geisterschiff und Sarkophage Noch fehlt vor der lachsrosa Appartement-Wohnanlage jeder Hinweis auf ihre historische Bedeutung und seine Erbauer – weder Gedenktafel, noch Schaukasten, noch ein Denkmal Auchentallers, wie er, der Prinzgemahl, im winterweißen Leinenanzug ein Bein über das andere geschlagen, augenzwinkernd gut und selbstbewusst in die Welt blickend neben seiner Frau Emma, der Königin von Grado, sitzt – nur eben in Bronze. Vorderhand nur leere, steinerne Sarkophage vor dem Hotel Fonzari. Aber was nicht ist, wird schon noch werden …; in der Verkaufsausstellung „Vom Markuslöwen zum Doppeladler“ im Foyer des Grand Hotels Astoria ein paar Schritte weiter war den

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Auchentallers immerhin eine eigene Koje gewidmet – samt dem Originalschaukelstuhl. Der ächzte und knirschte bedenklich und wäre fast in Brüche gegangen, als ich mich hineinsetzte … Nun wollte sich Grado für meine literarischen Bemühungen um die Stadt bedanken, und eine hochgestellte Persönlichkeit der Kommune, Tomasio, gewissermaßen einer von Emma Auchentallers zeitfernen Nachfahren, erbot sich, mir einen lange gehegten Wunsch zu erfüllen. Noch aber regnete es. Es war grau in Grau (wie Grado auf Friulanisch heißt), und bis zum Nachlassen der Niederschläge fuhren wir in östliche Richtung vorbei an Campingplätzen und Golfplätzen hinaus ins Naturreservat Valle Cavanata zum Birdwatching, einem bedeutenden Feuchtgebiet im Isonzo-Delta. Hier leben insgesamt dreihundert Vogelarten, und man kann sie anhand der Form und Farbe ihrer Schnäbel unterscheiden. Besonders gut beobachten konnte ich die ausgestopfte Gabbiano Reale (Larus Cachinnaris) im Schauraum, die Mittelmeermöwe. Nur ist mir nichts Besonderes aufgefallen. Nach dem Studium der Schautafeln ein bisschen unlustbetont hinaus in den Nieselregen des Naturreservats, durch die Schau-Au über Pfad und Tümpel hin zu einer Art PfahlHolzkabine mit Sehschlitzen, dort, wo das Feuchtgebiet am feuchtesten ist, also am Wasser des Canale Isonzato, wo wir theoretisch den Kormoran beobachten hätten können, den Reiher, die Graugans, den Höckerschwan


In Grado kann's ganz schön grau werden

Zehntausend Jahre entfernt: Gradeser Lagune

Über hundert kleine Inseln, einige mit Casoni, Fischerhäuschen

Das Geisterschiff – zur Auchentaller-Zeit Pension Fortino

und sogar algenessende Flamingos: Ein Fest für Ornithologen! Praktisch war es diesmal aber so gut wie allen dreihundert Vogelarten zu feucht, und wir beobachteten nur zwei Enten: Die Enten waren wie überall.

Bären der Lüfte Nicht beobachten konnten wir zum Glück auch den bunten Bienenfresservogel, den Bären der Lüfte, der es – nomen est omen et crimen – auf Bienen abgesehen hat, was naturliebhaberintern einen gewissen Interessenskonflikt zwischen Ornithologen und Imkern bedingt. Ist man – wie Raffaela von Natura 2000, die uns begleitete – Ornithologin und Imkerin, ist man seelisch wohl immer ein wenig zerrissen und beschwert…; ein Mitglied meiner Familie ist tatsächlich passionierte Bird-Watcherin, nämlich unser Kätzchen Dandy: Aber es ist zu Hause geblieben, es reist nicht gern. Sonst hätte es den bunten Bienenfresservogel sicher gefressen. Die Tiere sind lieb, aber die Natur ist grausam. Vor hundert Jahren hätten wir hier durch die Sehschlitze mit einem Spezialfernglas vielleicht auch die grauenhafte Völkerschlacht am Isonzo mit hunderttausenden Toten beobachten können, die ÖsterreichUngarn kurz vor der endgültigen Kapitulation völlig sinnlos „gewonnen“ hat. Jedenfalls wären ihre Leichen angeschwemmt worden, und ihr Blut hätte den Isonzo rot gefärbt. Der Mensch ist grausam, wenn er nicht als Tourist

kommt. Heute steht ihm am Uferdamm des Isonzo ein komfortabler Radweg zur Verfügung. Wenn`s nicht gerade plätschert … Apropos: Die SMS aus der Heimat verhießen nichts Gutes: Der Wörthersee geht über! Die Turrach versinkt im Schnee! Und das Mitte September! Schuld daran sollte ein aus dem Osten heraufziehendes Höhentief gewesen sein – eine meteorologische Situation von geradezu Musil`scher Dimension! Höhentief: Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen! Dagegen waren die Tagesdämmerung, der laue Sprühregen an der Adria und das bisschen Zucker auf den Gipfeln der Julischen Alpen am Horizont gar nichts. Und dann – endlich, endlich, finalmente – ließ der Regen nach. Ein bisschen Sonne brach durch das Wolkenmeer, und aus dem Grau in Grau wurde Gold in Grado.

Im Taxiboot zum Casone Tomasio hatte extra für uns Mirkos Taxiboot organisiert. Wir gingen vor dem Eingang unseres Hotels am Canale della Schiusa an Bord und fuhren auf dem flachen Wasser in die Lagune: Eine fremde, atemberaubende, vorsintflutlich anmutende Welt! Zehntausend Kilometer, zehntausend Jahre entfernt! Hier war auch ich noch nie zuvor gewesen! Über hundert meist klitzekleine Inseln (Mote) lugten aus dem seichten Meer zwischen Grado und Lignano. Von vielen aus konnte man in der Ferne den Campa-

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Deutsche Bücher in Gradeser Buchhandlung: Eine Kärntnerin lässt hier morden

Buchtipp

Das Geisterschiff. Picus-Verlag Wien 2013. 4. Auflage 2018; EUR 24,-

nile von Aquilea erkennen. Lange bevor Pier Paolo Pasolini mit Maria Callas auf der Insel Safòn einen Film drehte, ruderte Josef Maria Auchentaller unheilbar gebrochenen Herzens durch dieselbe Wasserstraße hin zur Insel Morgo, um seiner auf tragische Weise verstorbenen Tochter Maria Josefa ein monumentales Grabmal zu erbauen. Morgo zu betreten ist heute streng verboten. Diese Morgo-Episode des Romans hatte ich nur aus der Fantasie schreiben können. Jetzt bekam ich also zur Belohnung den Originalschauplatz mit eigenen Augen zu sehen. Wir legten an einer Mota an, die nicht größer als ein Schrebergärtchen war, nur eben mitten im Meer, darauf das Casone, die Fischerhütte, aus Schlamm und Schilf gebaut und nach einer uralten Technik verflochten – wie sie mein verstorbener Freund Günther Schatzdorfer („Küstenland“) und Biagio Marin in seinem Buch Gabbiano – die Mittelmeermöwe ist hier allgegenwärtige Natur, Kultur, Kunst in einem! – beschrieben haben. Dahinter ein kleiner Geräteschuppen, ein Grillplatz, eine Toilette, ein arthesischer Brunnen, zwei Gartenzwerge und ein Kätzchen: Fertig ist die Insel. Sobald man sie betritt, verliert man jedes Zeitgefühl. Das alte, mit Tomasio befreundete Ehepaar, das das Inselchen be(gast)wirtschaftet (wir nannten sie Philemon & Baucis Hemingway), hieß uns willkommen und servierte ohne Ende immer neue Speisen: Salami, Käse, Brot, kalte und warme Äschen, Barben und Sardinen, als ganze frittierte Seppiae – die großen Calamari – vor allem aber den Boreto, die Gradeser Fischsuppe, ursprünglich das Armeleuteessen der Fischer, heute eine Spezialität, bei deren Zubereitung hinter dem Casone ich auf Tomasios Aufforderung hin unbedingt zuschauen sollte: In einer gewölbten Pfanne briet Baucis in erhitztem Öl und Essig Knoblauchzehen schwarz. Dazu legte sie den in dicke Scheiben geschnittenen Asià, den Adriahecht, dem Hai verwandt. Als Beilage die gerührte weiße Polenta. Die Gradeser Fischsuppe isst man mit Messer und Gabel. Ob die auch auf der Speisekarte des Fortino gestanden war? Habe ich Malvasia, Cabernet und Grappa schon erwähnt? Die Gesamtsituation aus Essen, Trinken, Gastfreundschaft, Natur und Inselleben führte auch hier in der urtümlichen Lagunenlandschaft wie überall in Italien dazu, dass Claudia und ich bis zum Abend fixer Bestandteil von Tomasios Familie geworden waren; mindestens aber Mit-

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Der Autor bei Philemon & Baucis Hemingway

glieder einer verschworenen Lagunengemeinschaft auf Lebenszeit … Und jetzt servierte Baucis Hemingway auch noch Palatschinken! „Ich kann nicht mehr!“, stöhnte Claudia, „ich bin fertig!“ Philemon, der Lagunenaborigine, hatte bisher noch nicht ein deutsches Wort gesprochen. Aber das war jetzt sein Stichwort: „Trappatoni gesagt: Ich habe fertig!“ verkündete er den Sonnenuntergang im Rücken plötzlich voller Stolz, „Strunz wie Flasche leer!“ Und zu diesen zeitlos goldenen Worten lachte er ein wahrhaft homerisches Gelächter.

Il Sole über der Spiaggia Am nächsten Tag – dem Tag der Abreise – war die Lagune wie von Geisterhand ausgetrocknet, braun und Festland geworden. Nur il mare am anderen Ufer Grados war noch da, und darüber il sole! Aestate della donne d`oro! Altweibersommer! Die schmiedeeiserne Kaisertür am weißen Strandzaun mit dem Doppeladler und den drei Kronen auf Höhe der Ville Bianchi (die nach ihrem Erbauer, dem Baron Bianchi, einem Hotelier-Rivalen der Auchentallers benannt, aber nicht weiß, sondern kaisergelb sind) war wie seit 1992 geschlossen. Aber der Eintritt zur Spiaggia principale ein paar Schritte weiter war jetzt in der Nachsaison frei. Das Strandcafé hatte geöffnet; aus den Lautsprechern drangen noch die Hits der Saison, Francesco Gabbanis Occidentali`s Karma, Che sia Benedetta von Fiorella Mannoia, Fa Talmente Male von Guisy Ferreri, Nel Mezzo di un Applauso von Alessio Barnabei. Claudia und ich hatten uns hingelegt und schauten zur eindrucksvollsten Linie hinaus, die die Natur den Menschen zu bieten hat, die zwischen Himmel und Meer, als mich meine Frau auf den Badegast in der Strandliege hinter mir aufmerksam machte, einen in seine Lektüre versunkenen Mann im weißen Frotteebademantel. „Schau einmal unauffällig hinter dich! Schau, welches Buch der gerade liest: Dein Geisterschiff!“ – Aber das kann ich natürlich nicht schreiben, ohne wie ein Narzisst und Angeber zu wirken! Das glaubt mir niemand! Auf Zehenspitzen schlich ich um meinen Leser herum, watete ins Meer, schwamm mutig hinaus – und für einen Augenblick stellte ich mir vor, wie es wäre, immer weiter zum Horizont zu schwimmen und nie mehr zurückzukommen.


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Grados Natur erleben Das besondere Klima des Küstengebiets um Grado sorgt für reiche Flora und Fauna. Zwei Naturschutzgebiete laden Radler und Wanderer zu leichten Touren mit spannenden Tierbegegnungen und eindrucksvollen Naturerlebnissen ein. CLAUDIA LUX TEXT CLAUDIA LUX, HELMUTH WEICHSELBRAUN FOTOS

Wanderer können im Isonzo-Delta frei lebenden Carmargue-Pferden begegnen

Buchtipp Grado ist ein kleines Städtchen mit großer Vielfalt. In ihrem Reiseführer geht Claudia Lux dem ganzjährigen Charme des beliebten Urlaubsziels auf den Grund: Vom Strand über die Altstadt bis in die Lagune und darüber hinaus. Unterhaltsam macht die Autorin Lust den einst kaiserlichen Kurort und seine Umgebung näher kennen zu lernen und dabei vieles (neu) zu entdecken. "Grado. Lieblingsziel im nahen Süden", Claudia Lux, 23,- €. StyriaVerlag

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s sind nur ein paar Schritte vom geschäftigen Treiben im Fischerhafen in die historischen Gassen der Altstadt und weiter zum Strand: Grado kann mehr als die meisten Badeorte an der Oberen Adria. Hier pulsiert echtes italienisches Dolce Vita auf dem Fundament eines vom Kaiser noch persönlich so getauften altösterreichischen „Kurbades“. Bei so vielen Eindrücken bleibt Urlaubern oft wenig Zeit fürs Drumherum, das im Fall von Grado die Lagune ist. Schade. Denn sie beherbergt östlich der Stadt gleich zwei in Mitteleuropa einzigartige Naturschutzgebiete, die sich bequem zu Fuß oder per Rad erkunden lassen. Ab Herbst trifft man dort auf allerhand Zugvögel, darunter sogar Flamingos, die im nahrungsreichen Gebiet Station machen oder ihr Winterdomizil aufschlagen. Östlich von Grado in der Ortschaft Fossalon, befindet sich das Naturschutzgebiet Valle Cavanata. Es ist gut mit dem Rad erreichbar und zu erkunden. Das Besucherzentrum liegt direkt an der Straße nach Fossalon. Es bietet eine kleine Ausstellung, Infos und es ist gleichzeitig Startpunkt für Führungen. Mit einem Guide kann man die öffentlich nicht zugänglichen Punkte des Gebiets erforschen. Auf eigene Faust lässt sich das Gebiet aber ebenfalls gut erkunden. An einem großen Aussichtspunkt wird auf den Fischfang in der Lagune eingegangen. Das Gebiet des

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Klick: Traumhafte Naturmotive

Valle Cavanata ist eine künstlich angelegte Fischlagune und wurde bis 1996 für die Zucht benutzt. Es besteht aus vielen kleinen Wasserflächen, Kanälen, periodisch überschwemmten Sandgebieten (velme) und kleinen Inseln (barene). In der einst seichten Lagune wurden Dämme (valli) mit regulierbaren Schleusen angelegt. Damit konnte man den Wasserstand beeinflussen und ihn immer optimal für die Jagd und die Fischerei anpassen. Im Valle Cavanata wurde die Fischzucht 1996 eingestellt. Dafür entstand für die Vögel und anderen tierischen Lagunenbewohner ein Paradies mit unterschiedlichen Wasserständen und einem reichhaltigen Nahrungsangebot. Süßwassersümpfe und Salzwasserfeuchtzonen, Schilfe, Wälder und Wiesen – die gegensätzliche Landschaft des Naturparks Riserva Naturale della Foce dell'Isonzo ist das ideale Habitat zahlreicher Tierarten und vor allem jener Menschen, die das Küstenland aktiv erleben möchten. Die Isola Cona, die den Naturpark an der Isonzomündung bei Grado beheimatet, ist eine eigene Welt, die im Kleinen widerspiegelt, was die gesamte Lagune zu bieten hat. Das erst 1996 eingereichte Naturschutzgebiet wurde mehrfach ausgezeichnet und gilt als bester Platz Italiens für Birdwatching und Tierfotografie. Seltene Vögel sind hier zu finden, etwa der farbenprächtige Bienenfresser, natürlich auch Kraniche und Reiher, andere wasserliebende Arten


INFO: Riserva Naturale Riserva Naturale della Valle Cavanata

Im Herbst wird Grado für viele Vögel zum Winterquartier

Der Graureiher liebt die Vielfalt des Küstengebietes

wie Sumpfschildkröten und Libellen, der italienische Springfrosch, der adriatische Stör, Säugetiere wie Wildschweine, Hirsche, Otter und Wildkatzen sowie angesiedelte Tiere wie die Camargue-Pferde. Dazu kommen über 600 Pflanzenarten. Die Isola Cona wurde durch Eingriffe des Menschen immer wieder neu geformt. Man versuchte, mit Dämmen das Süßwasser des Isonzo, das man für die Landwirtschaft brauchte, und das salzige Meerwasser zu trennen. 1895 durchbrach der Isonzo nördlich des heutigen Besucherzentrums einen Deich, floss durch den Canale Quarantia ins Meer und machte die Isola Cona tatsächlich zur Insel. Heute ist die Stelle an der Straße zum Besucherzentrum leicht auszumachen. Ein betonierter Damm wurde 1938 gebaut, um den Durchbruch zu schließen. Seither fließt der Isonzo nur noch zwischen der Punta Sdobba und der Punta Spigolo ins Meer. Westlich des Damms, wo nun der Isonzo sozusagen seine letzten Meter vor der Meeresmündung macht, ist er Lebensader für die Landwirtschaft im Küstengebiet. Die fruchtbaren Felder erstrecken sich weit ins Land, während der Blick nach Osten eine typische Lagunenlandschaft offenbart. Auch das ist Grado.

Das Gebiet kann auf drei Wegen erkundet werden: Percorso della Valle: Die 1,8 km erwandert man leicht auf dem Spazierweg ab dem Besucherzentrum. Der Weg endet bei der Kanalbrücke des Primero. Percorso del Mare: Mit dem Fahrrad geht es vom Parkplatz des Besucherzentrums am Radweg entlang des Canale Averto in Richtung Süden bis zum Cancello a Mare (3,2 km). Vorbei an den Lagunenpflanzen, die im salzhaltigen Boden gedeihen. Haubentaucher, Schwäne und andere Vögel sind zu sehen. Am Meer angekommen, überblickt man den gesamten Golf von Triest bis Istrien. Nach rechts führt der Weg zu einem Panoramapunkt, an dem man viele marine Vogelarten beobachten kann. Ab hier lässt sich eine Radtour zum Fischerdorf Punta Sdobba anhängen. Percorso del Bosco Averto: Vom Besucherzentrum startet man die 9 km lange Radrunde Richtung Fossalon. Beim Friedhof geht es links auf den unbefestigten Weg „Strada Bissa“. Der Wald Averto bietet Rehen, Hasen und Wasservögeln Schutz. Am Ende des Waldes, an der Grenze des Naturschutzgebiets, kann man zweimal links abbiegen und entlang einer Ringroute zum Besucherzentrum zurückkehren. Der Eintritt ins Naturreservat ist frei. Führungen sind möglich. Mit dem Guide darf man auch in Gebiete, die sonst für Besucher gesperrt sind. Centro Visite RNR Valle Cavanata, Via Grado 1, 34070 Fossalon di Grado, www.parks. it/riserva.valle.cavanata

Riserva Naturale Foce dell’Isonzo Erkunden kann man das Gebiet zu Fuß, per Fahrrad und hoch zu Ross. Die Camargue-Pferde leben am Gelände und stehen für Ausritte parat. Die aus Südfrankreich stammen-

den halbwilden weißen Pferde sind bestens an die maritimen Feuchtgebiete angepasst. Ein Parkranger brachte sie auf die Isola Cona, die klimatisch ihrer Heimat gleicht. Die Rasse hat große, flache Hufe, so sinken die Tiere weniger tief in den matschigen Untergrund ein. Schimmel werden weniger von Insekten befallen als dunkle Pferde. Der Rundweg führt vom Besucherzentrum (Eintritt 5 €) zum Casone „Marinetta Observatory“ und wieder zurück. In 45 Minuten bekommt man gute Einblicke in das Gebiet. Naturfotografen können Zutritt zu besonders schönen und versteckten „Ansitzpunkten“ erkaufen. Der Start des Sentiero del Mondo unito ist ebenfalls am Besucherzentrum, nach 450 m macht der Rundweg einen Linksknick. Hier führt rechts eine Holzstiege durch einen Auwald zum Pfad. Es präsentieren sich unterschiedlichste Landschaftsabschnitte durch die Mezza Cona, entlang von lagunentypischen Salzmarschen (barene) bis zur Mündung des Isonzo (Foce dell’Isonzo). Für die Tour sollte man 3 Stunden einrechnen. Gerade das Endstück, wenn es einen Trampelpfad 3,5 km schnurgerade entlang geht, scheidet die Geister: Manche lieben den „Flow“, anderen reißt der Geduldsfaden. Die Aussicht ist herrlich: Östlich das Meer und der Blick auf Schloss Duino und Triest, nördlich die Werften von Monfalcone, westlich der Isonzo. Nach Regentagen ist der Weg matschig. Beim Verein „In Natura per Natura“, der mit dem Naturschutzgebiet zusammenarbeitet, können auf Anfrage Kanutouren gebucht werden. Riserva Naturale Foce dell’Isonzo Centro, 34079 Staranzano, www.parks.it/riserva.foce. isonzo

Der beste Zeitpunkt Die Naturparks um Grado sind Ganzjahresziel. Am schönsten ist es im Früh-

jahr und Herbst. Gerade im November kann man Flamingos sehen, die sich in allen Naturparks in kleinen Gruppen in den seichten Tümpeln wohl fühlen. Im Sommer sollte man Gelsenschutz dabei haben. Im Winter kann die Bora eisig kalt pfeifen, bei längerem Niederschlag sind einige der unbefestigten Wege – vor allem in Richtung Foce dell'Isonzo –matschig.

Ziele in der Umgebung Über das Endstück des Alpe-Adria-Radweges kann man von Grado gemütlich nach Aquileia „zurückradeln“. Der Weg führt über die Lagunenstraße, über welche die Insel seit den 1930er-Jahren mit dem Festland verbunden ist. Aquileia war eine der größten und prächtigsten Städte des römischen Reiches, davon zeugen die Ausgrabungen. Der Dom von Aquileia war Sitz der mächtigen Patriarchen, sie waren die höchsten Kirchenfürsten nach dem Papst. Für eine spannende Wanderung bietet sich ein Ausflug nach Monfalcone an. Wahrzeichen der 28.000-Einwohner-Stadt zwischen Grado und Triest ist La Rocca, die Festung. Legenden schreiben die Errichtung der Burg Ostgotenkönig Theoderich zu. Zur Festung führt der Spazierweg Salita alla Rocca, der in der nordöstlichen Ecke der Altstadt an der Kreuzung der Via San Francesco mit der Via Bartolomeo Colleoni beginnt. Der Hügel mit der Burg war im Ersten Weltkrieg Schlachtfeld. Von 1915 bis 1917 lieferten sich hier Österreicher und Italiener erbitterte Kämpfe. Daran erinnert das Freilichtmuseum „Parco Tematico della Grande Guerra di Monfalcone“. Auf drei Routen, die an den Spazierweg zur Burg anschließen, kann man auf eigene Faust Schützengräben, Stellungen, Kavernen und unterirdische Verbindungsgänge erkunden. Taschenlampe mitnehmen!

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Im Trentino können die Wintersportler unter zahlreichen Skigebieten mit modernster Infrastruktur wählen.

Italien - Wintersport auf der Sonnenseite der Alpen

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uch in der kommenden Wintersaison versprechen Italiens Skigebiete wieder ein vielfältiges sportliches Angebot. Mit vielschichtigen Wellness-Angeboten, Gourmetfreuden, Hüttenzauber, internationalen Skirennen und einem reichen Freizeit- und Unterhaltungsprogramm bleibt somit bei Wintersportfreunden, die in Italien Schnee und Sonne genießen, kaum ein Wunsch offen.

Trentino-Südtirol Die beiden autonomen Provinzen Südtirol und Trentino bieten alles, was zu einem gelungenen Winterurlaub dazu gehört: zahlreiche Skigebiete mit modernster Infrastruktur, Schneesicherheit, ein großes Unterkunftsangebot, gemütliche Hütten und natürlich eine hervorragende Küche. Die idyllische Bergwelt Südtirols hält einmalige Winteremotionen in Sonne und Pulverschnee in rund 30 Skigebiete bereit, die meisten davon gehören zum Verbund Dolomiti Superski, dem weltweit größten Skikarusell, oder der Ortler Skiarena mit ihren familienfreundlichen Skigebieten im Westen des Landes. Ob Alta Badia, Eisacktal oder Kronplatz, um nur einige zu nennen, Skifahrer haben die Qual der Wahl. Neben zahlreichen neu-

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italien werbung

en Lift- und Kabinenbahnen halten Südtirols Wintersportgebiete spannende Neuigkeiten für die kommende Wintersaison bereit: zum Beispiel die Eröffnung des Hauses der Bergphotographie LUMEN am Gipfel des Kronplatzes oder das 10-Jahre-Jubiläum der Initiative „Skifahren mit Genuss“ in Alta Badia, das unter dem Thema: „Ski The Italian Way“ 10 italienische Sterne-Chefs versammelt, die für jeweils 10 Hütten in Alta Badia ein Gourmetgericht kreieren werden. Alljährlich verwandeln sich die tiefverschneiten Berge des Trentino von den alpinen Spitzen der Dolomiten bis zum Gardasee mit 800 Pistenkilometern, die zwischen 2 der größten Skikarusselle der Alpen, Dolomiti Superski und Skirama Dolomiti Adamello Brenta, aufgeteilt sind, in eine riesige Spielwiese für Wintersportler aller Couleur. In der kommenden Wintersaison dürfen sich Aktiv-Urlauber auf spannende Neuigkeiten im Trentino freuen, wie etwa die neue Hightec-Liftanlage zum Ciampac im Val di Fassa oder die neue 4-er HochgeschwindigkeitsSesselbahn auf der Verbindungsstrecke zwischen den Skigebieten von Madonna di Campiglio und Pinzolo. Bei der Veranstaltungsreihe „Trentino Ski Sunrise“ haben Frühaufsteher zwischen Januar und April die Möglichkeit den Sonnenaufgang auf unberührten Pisten zu begrüßen.

FOTOS: TOMMASO PRUGNOLA, IDM SÜDTIROL FRIEDER BLICKLE, FEDERICO MODICA, ENRICO ROMANZI, PENTAPHOTO

In der kalten Jahreszeit verwandelt sich Italiens Bergwelt mit bestens präparierten Pisten, ausgedehnten Loipen, Winterwanderwegen, einem breiten Angebot für Trendsportarten wie Eisklettern, Schneeschuhwandern, Snowkite, Eisschnelllaufen etc. und vielfältigen Möglichkeiten für Après Ski und Kulturgenuss in ein wahres Paradies für Wintersportfreunde.


FOTOS: TOMMASO PRUGNOLA, IDM SÜDTIROL FRIEDER BLICKLE, FEDERICO MODICA, ENRICO ROMANZI, PENTAPHOTO

Die idyllische Bergwelt Südtirols hält einmalige Winteremotionen in Sonne und Pulverschnee in rund 30 Skigebieten bereit.

Kulinarische Genüsse in einer atemberaubenden Bergwelt findet man in allen oberitalienischen Skigebieten.

Auf Langläufer warten im Aostatal 300 Kilometer Loipe durch unberührte Natur am Fuße majestätischer Berggipfel.

Am Berggipfel des Monte Lussari in Friaul, scharen sich die Häuser mit Unterkünften und zünftigen Lokalen um die Dorfkirche.

Friaul-Julisch Venetien

Aostatal

Skifahren in Friaul-Julisch Venetien im Nordosten Italiens bedeutet Wintersport abseits von Hektik und Stress. Auf mehr als 3000 Hektar Skigelände steht eine Vielfalt von schneesicheren Pisten aller Schwierigkeitsgrade zur Auswahl. Die 7 Skiorte der Region, Sella Nevea, Tarvisio, Piancavallo, Forni di Sopra RavasclettoZoncolan, Sauris und Sappada, das zu den „Schönsten Dörfern Italiens zählt“, bieten atemberaubende Ausblicke und Pistenspaß für alle, von Weltcup-Pisten, Snow- und Adventureparks über familiengerechte Abfahrten vor einzigartiger Kulisse. Ergänzt wird das winterliche Angebot von 116km Langlaufloipen, die sich durch die zauberhafte Landschaft schlängeln und die teilweise auch nachts befahrbar sind, Schneeschuhwanderungen, Schlittenhunde- und Kutschenfahrten oder der Möglichkeit zum Eislaufen oder Eisklettern. Inhaber der FVG-Card können sich über eine Reihe von Vergünstigungen und Gratisleistungen freuen wie etwa die kostenlose Fahrt mit den Seilbahnen Monte Lussari und Monte Canin, die Teilnahme an gratis Schneeschuhwanderungen und erhalten Ermäßigungen beim Kauf eines mehrtägigen Skipasses.

Wer immer schon einmal hoch hinaus wollte, der muss ins Aostatal. Die Landschaft der kleinen Region an der Grenze zur Schweiz ist von großen Gletschern geprägt, dem Gran Paradiso, Matterhorn, Mont Blanc und Monte Rosa. Auf Alpinskibegeisterte warten 23 Skigebiete, 800 Kilometer Pisten und zehn Snowparks, tolle Möglichkeiten zum Tiefschneefahren und traditionsreiche Skigebiete wie das länderübergreifende Breuil-Cervinia (Italien und Schweiz) und La Thuile (Italien und Frankreich) sowie die drei italienischen Täler des Gebiets Monterosa Ski. Hinzu kommen Courmayeur am Fuß des Mont Blancs, Pila, das über eine Seilbahn mit der Stadt Aosta verbunden ist sowie Torgnon, Champorcher und Crévacol, wo vom Übungshang für Kinder bis zum Heliski vom Anfänger bis zum routinierten Wintersportler für jeden das Passende dabei ist. Für Langläufer stehen im Aostatal 300 Kilometer Loipe durch unberührte Natur am Fuße majestätischer Berggipfel zur Verfügung, die sowohl für das Skaten als auch für den Freistil perfekt präpariert sind. Mit schneesicheren Lagen von November bis Juni sowie zahlreichen Basen präsentiert sich das Aostatal übrigens als ideale Destination für Freunde des Heliski und Tourengeher vor einem in der Welt einzigartigen Panorama.

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Piemont

Lombardei

Die Pisten des Piemont im Szenario der Westalpen und Gipfel über 4000m lassen Ski-Herzen höher schlagen! Im Skigebiet der Turiner Alpen, „Vialattea“ und Bardonecchia ist es möglich, das Schneeerlebnis mit Kulturgenuss zu verbinden und im Informationsbüro in Sestriere die Royal Card zu erwerben, die zum Besuch der königlichen Residenzen in Turin und Piemont wie z.B. der prachtvollen Reggia di Venaria berechtigt. Winterspaß für die ganze Familie bieten die Skigebiete der Provinz Cuneo: in Limone Piemonte, das zum Verbund der „Alpine Pearls“ gehört, einem Zusammenschluss von Gemeinden für nachhaltigen Urlaub, gibt es urgemütliche Chalets und die Bergbahn bringt Skifahrer direkt ins Riserva Bianca Gebiet, während im Skigebiet Mondolé Skispaß für Familien und Kinder angesagt ist. Val Sesia zu Füßen des Monte Rosa ist mit 180 Pistenkilometern ein wahres FreerideParadies während sich im Biella-Gebiet die Tage auf den Abfahrts- und Langlaufpisten von Bielmonte mit angenehmen Momenten von Relax und guter lokaler Küche abwechseln. Und auch im wunderbaren Landschaftsszenario des Lago Maggiore bieten die Pisten in den OssolaTälern Einheimischen und Gästen zahlreiche Möglichkeiten für aktiven Winterspaß, faszinierende Ausblicke auf den Lago Maggiore inklusive.

Die Skitradition der Lombardei zählt zu den ältesten Italiens und in kurzer Distanz zur Hauptstadt Mailand lassen sich die Skigebiete der Region erreichen. Das Valtellina gehört zu den „Musts“ für Wintersportler und bietet mit den vier Skigebieten Livigno, Bormio, Valdidentro und Santa Caterina rund 225 Pistenkilometer. In Livigno, Paradies für Freeskier und Snowboarder, sorgen zwei Funparks für grenzenloses Freestyle-Vergnügen. Im Valdidentro liegt der Nationalpark Stilfser Joch und bietet unterhalb des Gletschers Cima Piazzi über 30 Kilometer Piste. Bormio ist das größte Skigebiet im Verbund und bietet Pisten aller Schwierigkeitsgrade. In Santa Caterina kommen neben Alpinfahrern auch Langläufer auf ihre Kosten, für die 15 Kilometer Loipen bereit stehen. Und wem nach dem Skivergnügen der Sinn nach Relax steht, der findet in Bormios renommierten Thermen Entspannung. Darüber hinaus wollen auch die weniger bekannten Bergorte und alpinen Sportzentren entdeckt werden: das Skiresort Pontedilegno-Tonale in der Provinz Brescia lockt mit mehr als 100 Pistenkilometern und der 10 km langen Talabfahrt vom Presena-Gletscher bis Ponte di Legno, während die Skigebiete Piani di Bobbio in der Provinz Lecco und Foppolo/Carona in der Provinz Bergamo ideal für Familien und Einsteiger sind.

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FOTOS: WWW.BANDION.IT, INLOMBARDIA

In Venetien erfreuen sich die Wintersportler an der beeindruckenden Kulisse des UNESCO Weltnaturerbes der Dolomiten.


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Wem nach dem Skivergnügen der Sinn nach Relaxen steht, der findet in Bormios renommierten Thermen Entspannung.

Die Pisten des Piemont mit Gipfeln über 4000m lassen Skiherzen höher schlagen.

Die berühmten lombardischen Skigebiete von Livigno, Bormio, Valdidentro und Santa Caterina bieten rund 225 Pistenkilometer.

Venetien

Abruzzen

Vor der beeindruckenden Kulisse des UNESCO Weltnaturerbes der Dolomiten der Provinzen Vicenza, Treviso und Verona wedelt man auch in der Region Venetien. Allen voran natürlich das legendäre Cortina d`Ampezzo, Gastgeber der Alpinen Ski-WM 2021, wo die Vorbereitungsarbeiten für ein perfektes Wintersportspektakel bereits in vollem Gang sind und Pistenoptimierungen – allen voran der berühmten Olimpia delle Tofana –sowie Verbesserungen der Infrastruktur vorsehen. Gleichzeitig wird die Tofana-Freccia Seilbahn durch 10er Gondeln ersetzt, um mehr Passagiere befördern zu können. 450 Kilometer Pisten verlaufen durch die Berge der Provinz Belluno, mit berühmten Skigebieten wie dem Civetta, dem größten Skigebiet Venetiens, wo herrliche Skirouten wie die weitläufige Sella Ronda oder der Giro della Grande Guerra, der Sport und Kultur vereint und Schauplätze des Ersten Weltkriegs zeigt, einladen die schönsten Gipfel zu erklimmen. Die Hochebene Altopiano di Asiago, mit 500 Kilometern Loipe und sieben Langlaufzentren die Hochburg des Nordischen Skisports, bietet unterschiedlich lange und anspruchsvolle Runden. Besonders reizvoll ist die Tour dell'Amore (Liebestour), einer weltweit einzigartigen Strecke durch die reizvolle Landschaft des Val Biois, während man in Auronzo di Cadore keinesfalls eine Motorschlittentour zu den Drei Zinnen von Lavaredo verpassen sollte.

In der Regel verbinden Wintersportler die weißen Wochen mit den Alpenregionen. Aber auch die südlicheren Gefilde des Stiefels garantieren Winterspaß auf der ganzen Linie. Die Apenninen erstrecken sich von Ligurien bis in die Stiefelspitze Kalabrien und weisen in den Abruzzen mit dem Gran Sasso eine Höhe von fast dreitausend Metern auf. So versteht es sich von selbst, dass Wintersportler auch im Süden ihrer Lieblingsbeschäftigung auf ganzer Linie frönen können. Und auch auf Siziliens Ätna garantieren Skischulen, Lifte, gut präparierte Alpin-Pisten und Langlaufloipen, Schutzhütten und Restaurants pures Schneevergnügen in 1.900 bis 2.800 Metern Höhe.

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Sacile als „Klein-Venedig“ an der Livenza

Im Garten der Serenissima Endlose Arkaden, eine Steppe, das Weltnaturerbe der Dolomiten, geschliffene Messer, bunte Mosaike und der Garten der Serenissima: Von Null auf Geheimtipp – die norditalienische Provinz Pordenone im Westen Friaul-Julisch Venetiens. SILVIA TRIPPOLT-MADERBACHER TEXT TRIPPOLT (8), MARIO VERIN, FRIAUL-TOURISMUS, ANBIETER, ELIO E STEFANO CIOL, CRIVELLARI, SHUTTERSTOCK FOTOS

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ie kennen das wahrscheinlich: Wie immer lockt der italienische Süden, doch andere sind längst schon dort. So stapeln sich die Touristen an den Stränden von Grado, Lignano Sabbiadoro bis Jesolo, malerische Städte wie Venedig ächzen unter Menschenmassen und die Weinbaugebiete zeigen sich im Herbst gnadenlos überlaufen. Was in dem

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Gedränge stets verloren geht? Genuss und Ambiente. Doch da wäre noch ein anderes Italien. Ein relativ unbekanntes Fleckchen im Norden. Die Provinz Pordenone im westlichen Friaul-Julisch Venetien. Andiamo! Hier können Sie noch Verborgenes entdecken und ein authentisches Italien erleben, das Dörfer, Städtchen und Landschaft so zuverlässig liefern. Beispiele gefällig? Folgen Sie


Pordenone: authentisches Italien ohne Massentourismus

Fulvio Del Tin schmiedet antike Waffen in Maniago

Stein für Stein: Mosaik-Schule in Spilimbergo

Die „Magredi“ – Steppenlandschaft bei Pordenone

der Herbstsonne: Sie taucht die schier endlosen Arkadengänge der Stadt Pordenone soeben in ein goldenes Licht. Die mächtigen Friulanischen Dolomiten wiederum wirken auf einen so erbaulich, dass man mit dem Schauen gar nicht fertig wird. In Spilimbergo sucht indes ein junger Student das perfekte Mosaiksteinchen – quadratisch sollte es sein und flaschengrün. Dazwischen: die Messerstadt Maniago, der venezianische "Garten der Serenissima” in Sacile, der ergreifende Frieden des Schwemmlandes der Magredi, die größte Rebschule der Welt in Rauscedo und mittelalterliche Dörfer. Alles in allem: italianità pur. Mit diesen Attributen katapultiert sich Pordenone ganz automatisch in einen Geheimtipp-Status.

Bravo, Provinz! Pordenone ist die westlichste der vier Provinzen im norditalienischen Friaul-Julisch Venetien und liegt auf der linken Seite des türkisblauen Flusses Tagliamento. Im Norden grenzt die Provinz an den Naturpark der Dolomiten, im Süden an Venetien sowie im Osten an die Provinz Udine. Hier trifft das Hochgebirge auf Ebenen, Fruchtbarkeit auf Steinwüste – und das alles als Gegensätze ohne Widerspruch. Urlaub und Entspannung sehen so aus: ohne Bettenburgen, ohne Animation. Nix ist hier größer, schneller, höher. Vielleicht müssen wir doch einen Superlativ verwenden: Denn Chocolatier Giuseppe Faggiotto reicht uns in seinem Verkostungs-Wohnzimmer eindeutig die buntesten Porzellantassen, die wir je gesehen haben – randvoll gefüllt mit zartcremiger heißer Schokolade. Geht runter

wie Öl. „Schokolade spült Endorphine ins Blut“, schmunzelt der bekannte Konditor und Patissier. Das glauben wir aufs Wort. Schließlich ist seine berühmte Pasticceria „Peratoner“ auf dem Corso Vittori Emanuele II seit über 15 Jahren unsere erste Anlaufstelle in der Stadt Pordenone. Der erste Blick fällt stets ins Schaufenster: Dieses Mal hat Signore Faggiotto ein weißes Brautkleid aus Schokolade und Fondant in Originalgröße hineingezaubert.

Die Stadt am Noncello Die Provinzhauptstadt Pordenone liegt am Fluss Noncello und hat ungefähr halb so viele Einwohner wie Klagenfurt. Zur Adria sind es rund 60 Kilometer. Unsere Lieblingszeit in Pordenone? Nachmittags zwischen 14 und 16 Uhr. Wenn die Italiener die „Gehsteige hochklappen“ und die Straßen menschenleer sind. Dann hat man die gesamte Altstadt für sich. Die prachtvollen Paläste mit den farbenfrohen Fresken, den Dom San Marco, die Malereien von Giovanni Antonio de’Sacchis („Il Pordenone“), den freistehenden Campanile, die historischen Gebäude aus dem Mittelalter und der Renaissance, die Loggien, die Kirche San Giorgio und den Palazzo Comunale. Einzigartig: die schier endlosen Arkadengänge der Stadt. Laut Tourismus-Büro sind es die längsten in Europa. Gegen Abend kommt Leben in die historischen Mauern: Aperitivo-Zeit! Überall hört man ein fröhliches „Mandi!“ oder „Ciao!“ Die Bars, Cafeterien und Gastgärten füllen sich mit schicken Menschen und großen Gesten, die Gläser mit bunten Getränken, die Luft mit heiterem Gelächter.

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Arkadengesäumt: Der Hauptplatz von Sacile

Salami und Formaggio nimmt man hier zum Aperitivo

Dazwischen: leutseliges Gewusel, Einkaufsflair, unterhaltsames Beisammensein, Fingerfood am Tisch. Gerade rechtzeitig schneidet Cristina von der Prosciutteria Fratelli Martin zartcremigen Rohschinken auf. Das feingeschliffene Messer stammt aus der kleinen Stadt Maniago, 25 Kilometer nördlich von Pordenone. In der „Citta delle Coltellerie“, der Stadt der Messermacher, wurden bereits die Waffen der venezianischen Herrscher hergestellt. „Und die Säbel in dem Hollywood-Film Braveheart“, erzählt uns stolz Messerschmied Fulvio Del Tin. Seit er 1989 in die Fußstapfen seines Vaters getreten ist, arbeitet er akribisch nach antiken Vorgaben, um Schwerter und Rüstungen zu produzieren. Zu bewundern sind die Waffen in seinem eigenen Museum im Norden der Stadt. Fast die Hälfte aller Schneidewerkzeuge Italiens werden in den Produktionsstätten in Maniago hergestellt. Laut Fulvio Del Tin sind es heute immer noch über 100: „Ein-Mann-Betriebe bis hin zu Familienunternehmen und großen Fabriken.“ Anstelle der Blasebälge und des Feuers gibt es heute jedoch modernere Technik. Treffpunkt im Zentrum ist die riesige Piazza Italia, gesäumt von friulanischen Patrizierhäusern. Nicht zu übersehen: der achteckige Brunnen, das Rathaus mit den Arkadenbögen und der aufgerichtete Markuslöwe, der als Fresko auf den Palazzo d’Attimis über die Kleinstadt wacht. Nur ein paar Schritte weiter: der spätgotische Dom, die Burgruinen. Schräg gegenüber in einer Seitengasse: die Osteria „Vecchia Maniago“. Ein perfekter Ort für ein Stehachterl, einen Teller Polenta mit geräuchertem

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Aufragend: das Rathaus Pordenone

Montasio-Käse, gefüllte Teigtaschen mit Ricotta und Pilzen oder lauwarme Pitina. Das ist eine Art „Salamiknödel“, den es nur hier in dieser Region gibt.

Weltnaturerbe Friauler Dolomiten Nördlich von Maniago rufen die Berge der Friauler Dolomiten. Mit einer Reihe majestätischer Zweitausender und mit dichten Waldgebieten wurde der Naturpark zum Unesco Weltnaturerbe erklärt. Die rund 37.000 Hektar Land sind völlig unbesiedelt, so kann man kilometerweit in der Einsamkeit wandern. Immer einen Abstecher wert: die kleinen Orte rund um den Nationalpark. Zum Beispiel die stimmungsvollen Bergdörfer Poffabro, Friscano und Andreis, der smaragdgrüne Stausee Barcis, das Val Cellina sowie das Wintersportzentrum Claut und das kleine Cimolais. Dessen Gipfel gehören zu den schönsten der Dolomiten: am berühmtesten ist der „Campanile di Val Montanaia“, eine 300 Meter hohe Felsnadel – das Wahrzeichen des Nationalparks.

Steppen-Landschaft Auch im Schwemmgebiet der Friulaner Voralpen erwartet uns eine landschaftliche Besonderheit: die Magredi. „Steinreich“ – so unser erster Kommentar. „Reich an Steinen.“ Große Weiten (ca. 400 km2) sind mit Kieseln in allen Größen bedeckt, dazwischen wachsen keine Bäume, sondern maximal Grasbüschel und Sträucher. Alles trocken, alles


Bunte Kunstwerke: die berühmte Mosaikschule in Spilimbergo

Imposant: die Friulanischen Dolomiten

kahl – zwischen den Flüssen der Meduna, der Cellina und des Tagliamento ähnelt die Landschaft einer Steppe. „In der Magredi verschwinden die Flüsse und suchen sich unterirdisch einen Weg Richtung Meer“, erklärt uns Chiara , die mit ihrer Familie das Country Resort „Gelindo dei Magredi“ in Vivaro führt. „Sie tauchen nördlich der Stadt Pordenone als Grundwasserquellen wieder auf.“ In der Magredi wird aufgrund eines ausgeklügelten Bewässerungssystems sogar Weinbau betrieben. Die Flussbetten sind jedoch die meiste Zeit über trocken, perfekt um farbige Steine zu suchen. „Früher waren sie das Grundmaterial der bekannten Mosaikschule in Spilimbergo.“

Mosaik-Stadt Spilimbergo liegt 34 Kilometer nordöstlich von Pordenone und nur 18 Kilometer von der bekannten Schinkenhochburg San Daniele entfernt. Dort lernen rund 80 Studenten aus aller Welt drei Jahre lang antike Techniken der Mosaik-Kunst. Sogar eine Kärntnerin läuft uns über den Weg: Susanne aus Klagenfurt. Die 22-Jährige zeigt uns das Rohmaterial, Werkzeuge, Skizzen, unvollendete Werke sowie fertige Mosaike an Wänden und Böden. Überall kann man den Studenten über die Schulter blicken, das monotone Klopfen und Hämmern hören. Die Geduld, solch eine feinfühlige Arbeit zu beenden, lässt sich hier augenscheinlich erahnen. Was man in und um Spilimbergo außerdem nicht versäumen darf: das Castello mit einer stattlichen An-

Malerisch: Die Messerstadt Maniago

sammlung von Palästen. Einer davon ist mit bunten Fresken über und über bemalt – der „Palazzo Dipinto“, der bemalte Palast. Übrigens: im Restaurant „La Torre“ wird Gourmetküche vom Feinsten serviert.

Sacile – der Garten der Serenissima Unzählige Male begegnet uns in der Provinz Pordenone das Symbol des Markuslöwen: In Form von Türknäufen, auf Fresken, in Gips gegossen oder in Stein gehauen: Venedig ist überall spürbar. Am meisten jedoch in Sacile (ca. 20.000 Einwohner), elf Kilometer westlich von Pordenone. Der Fluss Livenza durchfließt die Stadt und verzweigt sich in ihr. Aufgrund der idyllischen Kanäle, der zahlreichen Brücken, der zauberhaften Winkel, der eleganten Palazzi, der engen Gassen, der kleinen Boote, der Holzpfeiler im Wasser und des Lagunenstils wird Sacile auch „Garten der Serenissima“ genannt. Unser Lieblingsblick: Schlendern Sie vom Hauptplatz auf die Ponte della Liberta (bei der Eisdiele „Il Gelato“) und genießen Sie die zauberhafte Sicht auf den grünblauen Fluss, die prächtigen Trauerweiden und die venezianischen Paläste mit den Arkaden. Es sieht aus, als ob die historischen Gebäude direkt im Wasser stehen. Das ist übrigens genau eine der Stellen, an der man sie besonders spüren kann: die „italianità“. Sie überwältigt einen, befreit von Klischee und Kitsch – die unverbrauchte italienische Lebensfreude, die wir so sehr lieben. Hier, in der Provinz Pordenone, begegnet sie einem jeden Tag.

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INFO: WESTFRIAUL ÖSTERREICH

Tolmezzo

PORDENONE Maniago

UDINE Gourmet-Fischküche: „Al Gallo“

Udine

Spilimbergo

SLOWENIEN

Cordenons

Sacile

Pordenone

Casarsa della Delizia San Vito al Tagliamento

GÖRZ

Görz

TRIEST

Latisana

VENETIEN

Triest

ADRIA „Alla Catina“, hausgemachte Pasta

Pordenone Die Provinz Pordenone ist eine norditalienische Provinz der autonomen Region Friaul-Julisch Venetien. Sie erstreckt sich über 51 Gemeinden und 2.273 km2 und hat 314.644 Einwohner. Im Norden und Osten grenzt sie an die Provinz Udine, im Westen und im Süden an Venetien. Wichtigste Gemeinden: Pordenone, Sacile, Cordenons, Porcia, Azzano Dezimo, Spilimbergo.

Anreise Aus Österreich via Südautobahn A2 über Villach, Arnoldstein, Udine, Palmanova, Portogruaro nach Pordenone. Entfernung von Wien ca. 550 km, von Klagenfurt 240 km. Wer nach Maniago oder Spilimbergo möchte: Bei Osoppo von der Autobahn abfahren, über San Daniele und Dignano. Zug. Pordenone liegt an der Eisenbahnlinie Wien-Udine-Venedig, www.oebb.at Flugverbindungen. Internationaler Flughafen Ronchi dei Legionari, www.aeroporto.fvg.it, Marco Polo Venedig www.veniceairport. it und A. Canova in Treviso, www. trevisoairport.com

Tourismus Die Provinz Pordenone ist vielfältig – für Individual-Reisende. So lockt der Naturpark Friauler Dolomiten zum Bergsteigen und Wan-

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dern, man kann das Schwemmgebiet der Magredi, mittelalterliche Dörfer entdecken. Außerdem die weltbekannte Mosaikschule in Spilimbergo, die längsten Arkadengänge Europas in Pordenone, den „Garten der Serenissima“ im venezianisch anmutenden Sacile sowie die Messerstadt Maniago und die weltgrößte Rebschule in Rauscedo. Infos, Packages, Ausflugstipps, Veranstaltungskalender, Unterkünfte bei Pordenone-Tourismus unter www.pordenonewithlove.it, Consorzio Pordenone Turismo, T (+39 0432) 54 94 27, www.pordenoneturismo.com Tourismus Friaul Julisch-Venetien. T (+39 0432) 81 51 11, www.turismofvg.it

Sport Radfahren: gemütlich von Dorf zu Dorf oder entlang des Flusses Noncello bis hin zu sportlichen Strecken auf die Hochebenen, durch die Täler bis zu den Dolomiten. 15 grandiose Touren, 500 Kilometer finden Sie auf www. pordenonewithlove.it/de/cosafare/sport/radsport/welcome-bike Wandern & Klettern: Bouldering in Claut, Klettergarten in Budoia und an der Staumauer des Vajont. www.pordenonewithlove.it Die schönsten Wanderrouten in den Dolomiten gibt’s auf www. parcodolomitifriulane.it

Gleitdrachen: Das Fluggebiet von Aviano und Piancavallo gehört zu den bekanntesten in Norditalien. Skifahren: Der Ort Piancavallo im Westen der Provinz liegt auf 1.267 m und ist ein sehr kleines, familiäres Skigebiet. 17 km Piste, Langlaufloipen (26 km) und SnowboardFunpark. Skitourengehen, Schneeschuhwandern. www.promotur.org Kanu & Kajak: Entlang des Flusses Livenza durch die Stadt Sacile paddeln. T (+ 39 0434) 73 50 05, www.canoaclubsacile.com Golf. Golfclub Castel D’Aviano: 18-Loch-Parcours, 55 Hektar mit wunderschönem Park. Spannend: Bis in den Winter wird gegolft, aufgrund des Mikroklimas. Übungsfeld, Putting Green, Pitching Green, Pro-Shop, Cart, Säcke und Wagen sowie ein elegantes Club House mit Restaurant. Angrenzend: Vier-SterneHotel Villa Policreti. Villa Policreti, Via IV Novembre, 13, 33081 Castello d'Aviano. T (+39 0434) 67 71 69, www.villapolicreti.it, www.golfclubcasteldaviano.it Naturpark Friauler Dolomiten. Ideal für Wandern, Trekking, Bergsteigen, Biken. Knapp 37.000 Hektar groß umfasst der Park das Val Meduna, das Val Tagliamento sowie Valcellina. Der imposante Felsturm „Campanile di Val Montanaia“ ist das Wahrzeichen – eine 300 m hohe, nur 50-60 Meter breite Felsnadel. Der

Naturpark ist unbesiedelt, übernachtet wird außerhalb. Info: „Parco delle Dolomiti friulane“. Via Roma 4, 33080 Cimolais. T (+ 39 0427) 87 333, www.parcodolomitifriulane.it

Schlafen Borgo Titol. Supernetter Ferienbauernhof, östlich des Naturparks. Fünf Gästezimmer. Speck, Salami, Pitina, Käse usw. selbst gemacht. Ab 65,- €. Localita Titol 1, 33090 Tramonti Di Sopra. T (+39 0427) 86 90 61, www.borgotitol.com

Dorf-Schönheiten Sechs Dörfer in der Provinz Pordenone wurden von der Vereinigung „Borghi piu belli d’Italia“ mit zu den schönsten Italiens gewählt: Valvasone, Poffabro, Cordovado, Polcenigo, Sesto al Reghena und Toppo. Wir haben alle besucht und sind begeistert von diesen bezaubernden Ortschaften. www.borghipiubelliditalia.it

Infos dieser Reise

STADT PORDENONE

Hauptstadt der Provinz Pordenone mit 51.139 Einwohnern. Uns gefallen die entzückende Altstadt, die langen beidseitigen Arkadengänge des gepflasterten Corso Vittorio Emanuele II. Die andere Hauptader ist der Corso Garibaldi. Dazwischen: historische Paläste. Am südlichen Ende des Corso thront der


Modern & schick: das „Piazzetta San Marco“

Designer-B&B „Civico 22“ Palazzo Comunale mit seiner eleganten, gotischen Loggia. Gegenüber: das "Museo Civico d’ Arte“ sowie der Dom San Marco mit dem 79 m hohen Glockenturm.

Essen Al Gallo. Gourmet-Fischküche. Stilvolles Restaurant in der Altstadt. Via San Marco 10, 33170 Pordenone. T (+39 0434) 52 16 10, www.ristorantealgallo.com Alla Catina. Ristorante und Gourmet-Pizzaria in einem. Direkt an der Piazza Cavour im Zentrum. Piazza Cavour 3, 33170 Pordenone. T (+39 0434) 52 03 58, www.allacatina.it La Vecia Osteria del Moro. Gemütlich-Osteria in historischem Gewölbe unweit des Rathauses. Bodenständige Küche, Gastgarten. Via Castello 2, 33170 Pordenone. T (+39 0434) 286 58, www. laveciaosteriadelmoro.it La Ferrata. Gute Grundprodukte und viele friulanische Spezialitäten verweisen auf die bestens geführte Slow Food-Trattoria, die auch Enoteca ist. Via Gorizia 7, 33170 Pordenone. T (+39 0434) 205 62, www.osterialaferrata.it Piazzetta San Marco 13. Flottes Lokal im postindustriellen, urbanen Design. Von Sterne-Koch Marco Carraro. Elegante Gourmet Burger, 20 Desserts im Glas. Piazza San Marco 13, 33170 Pordenone. T (+39 0434) 24 75 30. www.piazzettasanmarco13.it

Bestes Restaurant der Provinz: „La Primula“ in San Quirino Schokolade-Paradies „Peratoner“ in Pordenone

Familiäres 3-Sterne-Hotel „Damodoro“

Nähe Pordenone La Primula. Bestes Restaurant der Region, mit Michelin-Stern. 9 km nördlich von Pordenone. Spitzenkoch Andrea Canton zaubert Gourmet-Küche auf friulanisch. Die Osteria “Alle Nazione” gehört ebenso dazu wie ein kleines Hotel. Grandioser Weinkeller. Via San Rocco 47, 33080 San Quirino. T (+39 0434) 910 05, www.ristorantelaprimula.it Al Curtif. Traditions-Trattoria, 5 km nordöstlich von Pordenone. Via del Cristo 3, 33084 Cordenons. T (+39 0434) 93 10 38, www.osterialcurtif.it

Genussadressen Montereale 1987. Konditorei, Eisdiele, Café. Italienweit vielfach prämiert. Via Montereale 23, 33170 Pordenone. T (+39 0434) 36 51 07, www.biscottopordenone.it Peratoner. Schokoladeparadies im Herzen der Altstadt. Grandioses Café mit Gelateria. Corso Vittorio Emanuele 22b, 33170 Pordenone, T (+39 0434) 52 00 14, www.peratoner.it Esquimau. Eine der besten Eisdielen Italiens. Eis als Gesamtkunstwerk. Via Montereale 6, 33170 Pordenone, T (+39 0434) 55 09 53, www.esquimau.it Grosmi. Beliebtes Café mit Feinem für Süßschnäbel. Vittorio Emanuele 6, 33170 Pordenone, T (+39 0434) 52 22 85, www.grosmicaffe.it

Diana La Pasticceria. Süße Adresse für Pralinen, Konfekt, Torten, Biscotti, Panettone. Via Garibaldi 50, 33170 Pordenone, T (+39 0434) 52 14 89, www.la-pasticceria.com Caffè Municipio. Elegante Traditionsadresse beim Rathaus. Corso Vittorio Emanuele II 58, 33170 Pordenone. T (+39 0434) 52 27 86, www.caffemunicipiopn.it

Schlafen Best Western Plus Park Hotel Pordenone. Bekanntes VierSterne Haus. DZ 80,- €. Via Mazzini 43, 33170 Pordenone. T (+39 0434) 27 901, www.parkhotelpordenone.it Civico 22. Designer-Bed & Breakfast. Das Gebäude sieht aus wie ein Bügeleisen auf Stelzen. Weiß, schick. Ab 85,- € pro Doppelzimmer. Via Eraclea 17, 33170 Pordenone. T (+39 335) 67 91 330, www.bbcivico22.it Damodoro. Familiäres, 19 Zimmer kleines Hotel, nördlich gelegen. 3 Sterne. Ab 68,- €. Via Montereale 20, 33170 Pordenone. T (+39 0434) 36 18 03, www.hoteldamodoro.it Palace Hotel Moderno. Zentrales Stadthotel am Rand der Fußgängerzone. Sehr gutes Restaurant mit Spitzen-Fischküche. DZ um 143,- €. Via le Martelli 1, 33170 Pordenone. T (+39 0434) 28 215, www.palacehotelmoderno.it

Romantisch: „L'Ultimo Mulino“ L'Ultimo Mulino. Romantisches Vier-Sterne-Hotel mit sehr gutem Restaurant mitten im Grünen, 11 km südöstlich von Pordenone. DZ um 145,- €. Via Molino 45, 33080 Fiume Veneto. T (+39 0434) 95 79 11, www.lultimomulino.com

Anschauen Museo Civico d’Arte. Städtisches Kunstmuseum mit großer Sammlung lokaler Kunstwerke, im ältesten Gebäude von Pordenone, dem Palazzo Ricchieri. Corso Vittorio Emanuele II, 51, 33170 Pordenone. www.comune pordenone.it/museoarte PArCO. Sitz der neuen Galerie der modernen und zeitgenössischen Kunst. Ein Museum in Gedenken an Armando Pizzinato, einem spannenden Künstler der Nachkriegszeit. Viale Dante 33, 33170 Pordenone. www.artemodernapordenone.it Stummfilm-Festival. 6. bis 13. Oktober 2018. Internationales Stummfilm-Festival mit LiveKonzerten. „Le Giornate del Cinema Muto“, www.giornatedelcinemamuto.it Literaturfestival. Überall wird gelesen: unter den Arkaden, in den Loggien, Bibliotheken, Festsälen, Museen, Palästen, Büchereien, Kaffeehäusern usw. 19. bis 23. September 2018. www.pordenonelegge.it

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Friulanische Brasserie: „Flamen’Co“, Pasiano

PASIANO DI PORDENONE Kleine Gemeinde, 15 km südlich der Stadt Pordenone.

Essen & schlafen Agriturismo Podere dell’Angelo. Was für eine kulinarische Überraschung! Küchenchef Carlo Nappa serviert im Agriturismo Gourmetküche. Spannend. DZ ca. 94,- €. Via Fontane 11, 33087 Pasiano di Pordenone. T (+39 0434)62 06 72, www.poderedellangelo.eu Flamen’Co – Il Cecchini. 30 einfache Zimmer im ruhigen Wohngebiet. Das Allerbeste ist die fri-

Vier-Sterne-Villa Luppis bei Pasiano

ulanische Brasserie im Haus. Sie heißt Flamen’Co. Von Sterne-Koch Marco Carraro. Ab 47,- € pro Nacht. Via Sant’ Antonio 9, 33087 Pasiano di Pordenone. T (+39 0434) 61 06 68, www.ilcecchini.it Villa Luppis. Vier-Sterne-Hotel mit prachtvoller Park-Anlage, sehr romantisch, märchenhaft, familiär. 39 Zimmer. Mit eleganter Piano-Bar. DZ ab 89,- €. Via San Martino, 34, 33087 Pasiano di Pordenone. T (+39 0434) 62 69 69, www.villaluppis.it

CAVASSO NUOVO Kleine Gemeinde, 30 km nördlich der Stadt Pordenone.

„Il Favri“ – Parade-Osteria

Ai Cacciatori. Vielfach ausgezeichnetes Slow-Food-Lokal. Beste Lokalküche. Via Armando Diaz 4, 33092 Cavasso Nuovo. T (+39 0427) 77 78 00

Osteria Al Bachero. Urige, sehr bekannte Osteria mit einfacher Traditionsküche. Günstig. Vila Pilacorte 5, 33097 Spilimbergo. T (+39 0427) 23 17, www.osteriabachero.com Il Favri. Eine unserer Lieblingsosterie, 8 km südlich von Spilimbergo. Via Borgo Meduna 12, 33095 San Giorgio della Richinvelda. T (+39 0427) 940 43, www.ilfavri.it

SPILIMBERGO Kleinstadt westlich des Tagliamento mit 12.113 Einwohnern. Mittelalterliche Altstadt, gotischer Dom mit Krypta, Schloss mit bekannter Fresken-Malerei, Mosaikschule.

Essen

Essen & Schlafen

La Torre. Gourmet-Küche im stimmungsvollen Schloss von Spilimbergo. Piazza Castello 8, 33097 Spilimbergo. T (+39 0427) 505 55, www.ristorantelatorre.net

Da Afro. Verlässliche Slow-FoodAdresse mit gestandener, regionaler Küche. Acht Gästezimmer mit gediegenen Möbeln. Ab 53,- €/DZ.

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Via Umberto I 14, 33097 Spilimbergo. T (+39 0427) 22 64, www.osteriadaafro.net Gelindo Dei Magredi. VorzeigeBio-Landgut und imposantes Country Resort, 12 km von Spilimbergo entfernt bei Vivaro. Ab 69,€/DZ. Via Roma 14, 33099 Vivaro. T (+39 0427) 97 037, www.gelindo.it

Villa Cigolotti. Stilvolle Vier-SterneVilla bei Vivaro, 11 km westlich von Spilimbergo. Sehr venezianisch mit Stoff-Vorhängen, Stuck und SeidenTapeten. Ab 95,- €/DZ. Via San Marco 4, 33099 Vivaro. T (+39 0427) 97 60 834, www.villacigolotti.it

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Tosoni. Grandios bestückter Laden: Prosciutto, Salami, Pasta, Öle, Wein, Biscotti usw. Tipp: selbst hergestellter Asino-Käse. Filialen in Tolmezzo und Udine. Via Barbeano 9/f, 33097 Spilimbergo. T (+39 0427) 28 00, www. tosoniformaggi.it

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Weingut Emilio Bulfon. Autochthone Weinsorten, 9 km nördlich von Spilimbergo. Via Roma 4, 33090 Valeriano. Pinzano al Tagliamento. T (+ 39 0432) 95 00 61, www.bulfon.it

Anschauen

„Genießen in Friaul-Julisch Venetien“, Silvia TrippoltMaderbacher. Styria Verlag, 192 Seiten, 24,90 €

Mosaikschule. Die weltbekannte Mosaikschule wurde 1922 gegründet. Führungen nach Vereinbarung in deutscher Sprache. Via Corridoni 6, 33097 Spilimbergo. T (+39 0427) 20 77, www.scuolamosaicistifriuli.it Castello Spilimbergo. Die imposante Burg der „Spengenberger“ ist eigentlich eine runde Ansammlung von Palästen, mit wunder-

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B&B Relais La Torre. Zwei elegante, sehr gemütliche Apartments in der Altstadt von Spilimbergo neben dem "Torre Occidentale". Ab 67,- €/DZ. Corso Roma 28, 33097 Spilimbergo. T (+39 339) 269 77 17, www.relaislatorre.com

„Reiseführer Venetien mit Friaul und Gardasee". Friedrich Köthe, Daniela Schetar. Reise Know-how Taschenbuch, 636 Seiten. 23,20 €

Frische Istrien-Trüffel werden beim Mochoritsch großzügig gehobelt. Beim Alpe-Adria-Markt an den Wochenenden wird gustiert und verkostet. (v.l.)

Istrien in Kärnten erleben „Trüffel für alle“ heißt das köstliche Motto der GriffenRast Mochoritsch im November.

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I

strien „übersiedelt“ im Herbst wieder nach Kärnten: Von 10. November bis 2. Dezember gibt es in der Mochoritsch GriffenRast die traditionellen Istrien-Wochen. Mit authentischen Spezialitäten aus Istrien. Allen voran Gerichte mit frisch geernteten Trüffeln aus dem Mirnatal, die nach dem Motto „Trüffel für alle“ zu den bekannt fairen Preisen gehobelt werden Mittagsmenüs mit Trüffel werden schon ab 13,50 Euro serviert! Alpe-Adria-Markt. Aber es gibt nicht nur Trüffel, sondern auch Fisch und Meeresfrüchte, Gerichte aus der Peka (Schmortopf) und zartes Fleisch vom

Fogolar, dem offenen Grill der GriffenRast. An den Wochenenden kommen wie jedes Jahr istrische Produzenten mit frischen Trüffeln und Trüffelprodukten, mit Olivenöl, Wein, Fisch, Käse und Prsut zum Alpe-Adria-Markt im Eingangsbereich der GriffenRast. Da kann man Köstliches zu Ab-Hof-Preisen einkaufen. Im Mochoritsch Bauernmarkt bekommt man übrigens immer Genussprodukte aus dem Alpe-Adria-Raum, Spezialitäten aus Istrien stehen beim Mochoritsch ganzjährig auf der Speisenkarte. Und, neu: Die GriffenRast kocht überwiegend mit Bio-Fleisch.

KONTAKT

GriffenRast Mochoritsch, 9133 Griffen an der Ausfahrt der A2, T (0 42 33) 25 353, ganztägig Küche, kein Ruhetag. Großer Bauernmarkt mit Alpe-Adria-Produkten. Istrische Wochen: 10. Nov. – 2. Dez., an den Wochenenden WOLFSBERG Alpe-Adria-Markt www.mochoritsch.at VÖLKERMARKT KLAGENFURT A2

GRIFFENRAST MOCHORITSCH

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Feine Gourmet-Küche im „Il Pedrocchino“, Sacile

Scharfe Sache: Messerstadt Maniago schön bemalter Fassade („palazzo dipinto“) und einem bekannten Gourmet-Restaurant. Piazza Castello, 33097 Spilimbergo. www.prospilimbergo.org

SACILE Stimmungsvolle Renaissancestadt, 11 km westlich von Pordenone mit fast 20.000 Einwohnern. Die Stadt wird vom Fluss Livenza durchflossen und steht für einen venezianischen Lagunenstil. www.visitsacile.it

Essen Il Pedrocchino. Gourmetküche auf Basis Fisch und Meeresfrüchte. Grandioser Weinkeller. Wunderschöne Gästezimmer. Piazza IV Novembre 4, 33077 Sacile. T (+39 0434) 700 34, www.ilpedrocchino.it Le Contrade. Moderne Osteria in der Nähe des Doms. Via Puiatti 4, 33077 Sacile. T (+39 0434) 73 45 25, www.ristorantelecontrade.it

Wohnen Due Leoni. Direkt am Hauptplatz. Schön: der Zimmerblick auf die Livenza. Ab 120,- €/DZ. Piazza del Popolo 24, 33077 Sacile. T (+39 0434) 78 81 11, www.hoteldueleoni.com

Anschauen Der arkadengesäumte Hauptplatz von Sacile ist die „Piazza del popolo“ mit Palästen und Bürgerhäusern.

46alpe adria magazin westfriaul

Sehenswert: der Dom „San Nicolo“ mit einem 52 m hohen Campanile, die Kirche „San Gregorio“ sowie die Kirche „Santa Maria della Pieta“. Imposant: der venezianische Palast Ragazzoni im Norden der Altstadt sowie runde Wehrtürme und Mauern aus dem 13. Jh.

MANIAGO „Città delle Coltellerie“ wird die Stadt der Messermacher mit knapp 12.000 Einwohnern genannt. Man trifft sich rund um den Brunnen auf der Piazza Italia. Die Altstadt ist geprägt von ihren schönen Palazzi. http://turismo.maniago.it

Essen Vecchia Maniago. Traditionelle Osteria mit viel Gespür für friulanisches Slow Food. Via Castello 10, 33085 Maniago. T (+39 0427) 73 05 83 Macelleria Polesel. Wurst- und Fleischspezialitäten wie Pitina, Lardo, Bauchspeck, Ossocollo, Salami, Prosciutto usw. Auch eingelegtes Gemüse, Käse, Öle. Via Umberto 1, 33085 Maniago. T (+39 0427) 714 70, www.pitina.it

Schlafen Palace Hotel Maniago. Zentral gelegenes Vier Sterne-Hotel. Ab 133,- € das DZ. Viale della Vittoria 3, 33085 Maniago. T (+39 0427) 73 31 56, www.eurohotelfriuli.it

„Le Contrade“ in Sacile

„Macelleria Polesel“ Maniago

Entzückendes Landgut: „Borgo dei Conti della Torre“

Anschauen Consorzio Coltellinai Maniago. Über 50 Messer-Produzenten verkaufen ihre Produkte gemeinsam. Via Repubblica 21, 33085 Maniago. T (+39) 0427 71185, www. consorziocoltellinai.it Museum der Schmiedekunst. Geschichte der Messer-Produktion von Maniago. Via Maestri del Lavoro d'Italia 1, 33085 Maniago. T (+39 0427) 70 90 63, www. maniago.it Fulvio Del Tin. Antike Waffen: Schwerter, Dolche, Degen, Rüstungen. Via die Fabbri 13, 33085 Maniago. T (+39 0427) 72 550, www.deltin.net Fratelli Antonini Fu Giolio Snc. Kleiner Familienbetrieb – vom Fisch- bis zum Käsemesser. Via Petrarca 1, 33085 Maniago. T (+39 0427) 71 026, www.coltellerieantonini.it Palazzo d'AttimisManiago. Herrschaftlicher Palast mit wunderschöner Parkanlage. Event-Location für Hochzeiten usw. Piazza Italia, 51/C, 33085 Maniago

SAN VITO AL TAGLIAMENTO Entzückendes Städtchen mit rund 15.000 Einwohnern, 20 km südöstlich von Pordenone. www.sanvito.altagliamento.it

Essen Osteria al Vecchio Castello. Einfaches, gediegenes Lokal mit guter Hausmannskost. Via Marconi 14, 33078 San Vito al Tagliamento. T (+39 0434) 83 32 71

Schlafen Antico Borgo Torricella. VierSterne-Hotel mit Osteria „Al Gelso“ und A la carte-Restaurant. Indoor-Pool, Sauna, Jacuzzi usw. DZ ab 125,- €. Via Pordenone 71, San Vito al Tagliamento. T (+39 0434) 83 40 72, www.hotelanticoborgotorricella.it Borgo dei Conti della Torre. Lieblings-Landgut mit wunderschönem Park, 9 km südlich von San Vito al Tagliamento. Wird als B&B geführt. Ab 75,- € das DZ. Via Ponte Madrisio 13, Morsano al Tagliamento. T (+39 348) 51 69 135, www.borgodeicontidellatorre.it

Anschauen Sehenswert ist das historische Zentrum rund um die „piazza del popolo“ mit der Antica Loggia mit dem Theater Arrigoni. Nicht verpassen: die Kathedrale, das Schloss der Patriarchen von Aquileia aus dem 13. Jh., den Palazzo Altan sowie den Palazzo Rota mit Gärten im typisch italienischen Stil. Bekannt sind die Türme: Torre Raimonda im Westen, Torre Scaramuccia im Osten und der Torre Grimana im Süden.


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Macht echt Lust auf Urlaub: Blick auf Klagenfurt über Strandbad und Schloss Loretto


Die ..

Sudstadt Sie trägt die Klagen zwar im Namen, gibt aber bei näherer Betrachtung dazu wenig Anlass: Klagenfurt am Wörthersee ist eine durch und durch südliche Stadt mit hohem Urlaubswert und Genussfaktor. HEINZ & MIRA GRÖTSCHNIG TEXT GRÖMEDIA, KLAGENFURT TOURISMUS/HORST, PIXELPOINT,PÖSCHL, GERDL, GEPA, STEINTHALER FOTOS


Wahrzeichen: Der Lindwurm speit Wasser (und muss sich vor seinem Bezwinger Herkules dauerfürchten)

Klagenfurts Top-Event: Der Ironman mit 3.000 Teilnehmern

Shoppingmeile: Fußgängerzone Kramergasse

Renaissance-Altstadt: Alter Platz mit der 12-Cafés-Flaniermeile

Trinkbar: Gute Tropfen aus dem Stadtweingarten

Schiffbar: Wörthersee-Ostbucht mit Dampfer Thalia


halia

I

n Klagenfurt Urlaub machen? Wer kommt denn auf die Idee? Ganz einfach: Viele Gäste und auch ich halte das für eine gute Idee. Gut, ich bin aber Klagenfurter und deshalb hier als Tippgeber schon ein wenig befangen, könnten Sie einwenden. Dem entgegne ich: Gerade weil ich Klagenfurter bin, sollten Sie meine Tipps besonders ernst nehmen. Denn: Der durchschnittliche Homo Chlagenvurthis nimmt das Klagen vor -furt durchaus wörtlich – und klagt gerne über seine Stadt. Zu wenig los, fantasielose Stadtpolitik, schlechte Straßen, zu wenig Radwege und Öffis, sonntags tote Hose usw. Zum Klagen des Klagenfurters muss man wissen: Laut Sprachwissenschaft ist der Name eine Lehnübersetzung des slowenischen Cviljovec (Ort der Klagen). Das wird den Slowenischskeptikern in Kärnten weniger gefallen, die wollen Klagenfurt eher von Glanfurt ableiten – nur gab es – laut Sprachwissenschaftler Dieter Pohl – die Bezeichnung Glan für dieses Flüsschen zur Zeit der Namensgebung Klagenfurts noch gar nicht. Gut, der Klagenfurter klagt also aus slowenischer Tradition – aber im Grunde ist er schon stolz auf seine Stadt. Denn: „Viele Gäste beneiden uns um den See, die Landschaft, die Gemütlichkeit, auch um unseren Dialekt. Und am meisten um die Lage im Süden, dass es von hier nur ein Katzensprung nach Italien und Slowenien ist“, weiß Maria Hartlieb, die als Austrian Guide Gäste durch Klagenfurt führt.

Flaniermeile mit 12 Cafés Dieses Beneidetwerden quittiert der Klagenfurter oft mit dem einen oder anderen „... aber“ (siehe oben), aber im Grunde wundert er sich schon, dass ausgerechnet das „geliebte“ Wien zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt wurde. Denn Klagenfurt ist die Südstadt Österreichs, mit dem beliebtesten Badesee Österreichs am Stadtrand, mit Wanderwegen, die quasi im Zentrum beginnen, mit der herrlichen Flaniermeile Alter Platz, die von nicht weniger als zwölf Cafés flankiert wird. Die Renaissance-Altstadt mit ihren Innenhöfen ist schmuck herausgeputzt, beherbergt einen der schönsten Märkte Europas, an dem man

sich vor allem donnerstags und samstags trifft, wenn extra viele Bauern und Händler aus Kärnten und dem AlpeAdria-Raum ihre Produkte feilbieten. Auch kulturell kann man in der Geburtsstadt von Ingeborg Bachmann und Robert Musil wenig klagen: Das hiesige Stadttheater hat sich mit Qualität und spannenden Kooperationen (etwa mit dem Münchner Residenztheater) einen hervorragenden Ruf erspielt und mit den „Tagen der deutschsprachigen Literatur“, besser bekannt als Bachmann-Preis, findet alljährlich im Sommer eine der bedeutendsten Literaturveranstaltungen des deutschsprachigen Raumes in – Klagenfurt statt. Die Teilnehmer genießen das südliche Flair, wandern vom Kreuzbergl aus ins Umland oder mieten sich Räder und radeln zum See, genießen das jährliche Dinner im „Maria Loretto“, der romantischsten Esslocation der Stadt. Das Restaurant am Lendspitz liegt direkt am Ufer und der Balkon über dem See ist wohl einer der weltbesten Plätze für einen Heiratsantrag oder Ähnliches. Apropos Kulinarik: Die Stadt zählt etliche Lokale mit „Gault Millau“ Haube(n), bestes ist das „Dolce Vita“, ein kleines, feines mediterranes Bistro, in dem man sich von Stephan Vadnjal am besten mehrgängig nach seinen Vorschlägen bekochen lässt und sich hernach freut, dass man aufgrund der zentralen Lage nicht mehr Auto fahren muss (die Weinkarte spielt ziemlich viele Stückerln). Oder man speist am Benediktinermarkt in der mediterranen „Kochwerkstatt“ oder daneben bestens Abgeschmecktes im „No. 17“. Fürs beste Bier plus legendäres Gulasch geht man zum „Pumpe“ beim Markt, für Gutbürgerliches ins stets rammelvolle „Augustin“ oder in den gepflegten „Landhaushof“. Für die allerbesten Kärntnernudel fährt man ein paar Kilometer aufs Land – zum „Landgasthof Liegl“ nach St. Georgen am Längsee, bei der Gelegenheit schaut man sich auch gleich die atemberaubende Burg Hochosterwitz an.

Tage der Alpen-Adria-Küche Klagenfurt ist auch drauf und dran, sich zum Zentrum der Alpen-Adria-Küche emporzuschwingen. Tourismus-Geschäftsführer Helmuth Micheler hat sich die „Tage der

klagenfurt

alpe adria magazin

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Unsere TOP 12 Ein Dutzend Ideen für den Klagenfurt-Besuch – persönliche Tipps der Autoren. 1 Benediktinermarkt. Am besten Samstagvormittag besuchen. Gustieren, verkosten, Leute beobachten. Essen? Stand No. 17 oder Kochwerkstatt. 2 Radpartie. Ein Rad leihen, zum Wörthersee radeln. Oder gleich um den Wörthersee. 3 Altstadtflanieren. Vom Neuen zum Alten Platz, durch die Fußgängerzone. In eines der vielen Cafés am Alten Platz einkehren. 4 Bachmann. Ein mit dem Bachmannpreis ausgezeichnetes Buch kaufen und während des Aufenthaltes lesen. 5 Bestes Essen. Im „Dolce Vita“, dem besten Lokal der Stadt, herrlich mediterran speisen. 6 Überblick verschaffen. Über 225 Stufen den Stadtpfarrturm erklimmen, Überblick verschaffen, mit Türmer Horst Ragusch plaudern. 7 Kreuzberglwandern. Über den Kreuzweg am Ende derRadetzkystraße zur Kreuzberglkirche und von dort den „Hausberg“ der Klagenfurter erwandern – da erschließt sich ein riesiges Wandergebiet, ein Weg führt um den ganzen Wörthersee. Einkehrtipp: Schweizerhaus. 8 Stadttheater. Eine Vorstellung im wunderschönen Stadttheater besuchen. 9 Seebucht. In die Seebucht fahren, durch die Bucht und den großartigen Europapark spazieren. Ein Boot leihen, rudern, treten, E-Booten. Oder mit der WörtherseeSchifffahrt eine Seerunde drehen. 10 Romantikessen. Einen Tisch am Ostbalkon des „Maria Loretto“ direkt am See buchen. Romantischer geht’s nicht. 11 Galerienbummel. Platzhirsch ist das MMKK (Museum moderner Kunst Kärnten) in der Burggasse. 12 Nachtbummel. Abends ist der von Boris Podrecca gestaltete, luftige Neue Platz (mit dem Lindwurm) besonders beeindruckend.

52alpe adria magazin klagenfurt

Einer der schönsten Märkte Europas: Benediktinermarkt

Touristenattraktion: Minimundus, Kleine Welt am See

Alpen-Adria-Küche“ ausgedacht – von 24. bis 30. Oktober werden Spitzenköche aus Italien und Slowenien mit heimischen Topköchen in Klagenfurter Lokalen aufkochen (siehe Info-Teil) und mit einem Genussmarkt am zentralen Alten Platz auch die Stadtflanierer kulinarisch ansprechen. Auch der Weintrinker kann in und um Klagenfurt nicht wirklich klagen: Über dem Wörthersee gibt es den Stadtweingarten – und im zum Stadtgebiet zählenden Stegendorf bei Karnburg das ausgezeichnete „Weingut Karnburg“, in dem man direkt im Weingut im „Restaurant Leiten“ hervorragend speist. Beim nahen St. Veit sollte man sich das „Weingut Taggenbrunn“ mit der Zeitgöttin-Skulptur von André Heller vormerken, die Weine kann man im Heurigen mit Wahnsinnsterrassenaussicht probieren. Apropos Umgebung: Da gibt es einiges an kulturellen und kulinarischen Highlights, von diversen Domen (Maria Saal, Gurk) über die urlaubsaffinen Wörtherseeorte (Velden, Pörtschach, Maria Wörth) bis zu österreichbesten Fischköchen mit Kaviarschwerpunkt (Sicher, Tainach) oder dem besten Kärntner Koch Hubert Wallner in Bad Saag am Wörthersee. Oder man schaut sich im Stift Tanzenberg die Malereien des Künstlers Valentin Oman an und lässt sich hernach beim „Kollerwirt“ gutbürgerlich verwöhnen. Sie sehen: Fad wird einem in und um Klagenfurt nicht so schnell.

Udine, Venedig und Ljubljana, was bei etwaigem Schlechtwetter weitere Perspektiven eröffnet. Das wiegt das Manko des Stadtflughafens, der nur spärlich angeflogen wird, auf: Es gibt ja rundum (Graz, Salzburg, Laibach, Wien) einiges an Airports mit deutlich mehr Passagieraufkommen. Womit wir noch einmal bei den Klagen landen: Natürlich hat die Stadt auch die eine oder andere Bausünde, natürlich hat sie ein sündteures, fast größenwahnsinnig anmutendes Fußballstadion ohne dazu passenden Verein, natürlich hat sie Bereicherungspolitiker erlebt (wie jede andere Stadt auch), natürlich leidet die Infrastruktur unter den weltweit so beliebten Spardiktaten. Natürlich war das einmal das Zentrum eines Jörg Haider und seiner Vasallen, die noch heute trotz ihrer Hypo-Milliardenvernichtung und Freunderlwirtschaften zweifellos einiges an Anhängern hätten. Warum? Vielleicht aufgrund einer südlichen Mentalität dieses Landes – die Italiener sind ja ebenfalls nicht wirklich sicher vor ihrer eigenen Berlusconisierung. Vielleicht ist es wirklich diese Nähe zu Italien, dass in Kärnten ähnliche Strukturen so viel Anklang fanden? Egal, das ist ziemlich vorbei und stört den Urlauber wenig. Womit ich wieder bei der Anfangsfrage lande: Kann man in Klagenfurt Urlaub machen? Ja, sage ich, wahrscheinlich besser als in vielen ausgewiesenen „Urlaubsorten“. Weil hier beste Urlaubsinfrastruktur (See, Wandern, Kultur, Kulinarik, gute Hotellerie) auf städtische Infrastruktur trifft. Weil man hier bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit bummeln, flanieren, shoppen kann – und das in einem Ambiente, über das keiner klagen kann. Nicht einmal, wenn er Klagenfurter ist. ■

Busse nach Laibach, Venedig Und dann ist da ja noch diese beneidenswerte Lage. Klagenfurt ist perfekter Urlaubsstandort für AlpeAdria-Ausflüge, täglich fahren von hier Busse nach


INFO: KLAGENFURT

Radelbar: Mit Mieträdern die Stadt und den Wörthersee erkunden

Sagenhafte Figur: Wörtherseemandl

Allgemein Österreichs südlichste Landeshauptstadt liegt auf 446 m Seehöhe zwischen den Bergen der Karawanken und dem Wörthersee. Die Stadt wurde als „Forum Chlagenvurth“1193 erstmals erwähnt und feiert heuer ein 500-Jahr-Jubiläum: 1518 wurde Klagenfurt von Kaiser Maximilian nach einem verheerenden Brand (1514) den Kärntner Landständen geschenkt und ist seither auch Landeshauptstadt. Das Stadtgebiet umfasst 120 km2 und zählt heute knapp über 100.000 Einwohner. Teile der RenaissanceAltstadt wurden durch italienische Baumeister gestaltet. Wahrzeichen ist der Lindwurm, sein Denkmal ist am Neuen Platz zu bewundern. Das Zentrum ist mit dem Wörthersee durch den Lendkanal, eine im 16. Jh angelegte Wasserstraße, verbunden. Klagenfurt wird von einer rot-grün-schwarzen Koalition regiert, Bürgermeisterin ist Maria-Luise Mathiaschitz.

Anreise Klagenfurt liegt an der Autobahn A2 und an der S6, an der Südbahn und hat einen Flughafen. Linienflüge gibt es nach Wien, in einige deutsche Städte (Köln, Hamburg), nach London und Rotterdam. Wien ist ca. 330 km entfernt, Graz 120, München 330, Ljubljana 85, Venedig 250 km. www.checkfelix.com, www.oebb.at, www.airport-klagenfurt.at

Tourist-Information Zentral am Neuen Platz 5, quasi neben dem Lindwurm. Hier bekommt man alle Infos, Gratis-

Aushängeschild: Stadttheater mit Drei-Sparten-Programm

Pflichtbesuch: Türmer am Stadtpfarrturm

Freizeitkarten, die Info ist auch Stadtführungs-Treffpunkt usw. Hier gibt es auch die WörtherseeKlagenfurt Plus Card (gratis, gültig Mai bis 26. Oktober) mit zahlreichen Ermäßigungen in Klagenfurt und Mittelkärnten (Ermäßigungen in ganz Kärnten auch mit der Kärnten-Card). Neuer Platz 5, T (+43 463) 28 74 63 0, www.visitklagenfurt.at

Parken, Öffis, Mieträder Die Innenstadt ist wochentags gebührenpflichtige Kurzparkzone (Automaten, Handyparken), 30 Minuten Gratisparken möglich (Ankunftszeit im Auto deponieren). Auch Hoch- und Tiefgaragen, die Garage unter dem Lindwurm ist die teuerste. In der Stadt und zum See verkehren Stadtbusse (Einzelfahrt 2,20 Euro, Tageskarte 4,80 €). Räder kann man an mehreren Stellen (Tourist-Information, Bahnhof, Campingplatz, bei Hotels usw.) mieten, Tagesmiete 12,- € (E-Bikes 28,- €), Wochenmiete 50,- €. Infos: www.sbk.or.at

Anschauen & erleben Altstadtwandern. Die Renaissance-Altstadt um den Neuen Platz (wo das Wahrzeichen Lindwurm Wasser spuckt), die Fußgängerzone mit dem WörtherseeMandl, die Flaniermeile Alter Platz (Kaffeehäuser, Shopping) und der Benediktinermarkt. Sehenswert: 30 renovierte Arkadenhöfe. Stadtführungen. Austria-Guides bieten Themen-Stadtführungen an, z. B. Altstadtrundgang, Klagenfurter Lokalrunde, Marktge-

Kreuzweg zum wanderbaren Kreuzbergl

schichten, Bau- und Kunststile, Fotosafari, Kinderführungen, Radtouren. . . Infos: (+43 463) 28 74 63, www.visitklagenfurt.at Gratis-Stadtführungen. Freitags und samstags um 10 Uhr, Treffpunkt Arthur-Lemisch-Platz (nahe Tourist-Info). Galerien. Museum Moderner Kunst (MMKK) in der Burggasse, Stadtgalerie in der Theatergasse 4 und ganz in der Nähe das Künstlerhaus am Goethepark 1. Theaterraum der Galerie Walker gegenüber dem Unfallkrankenhaus, Richard-Wagner-Straße 36. Robert-Musil-Literatur-Museum. Ausstellungen zu Musil, Ingeborg Bachmann und Christine Lavant im Geburtshaus des Dichters, Bahnhofstr. 50, Mo. – Fr. 10 – 17, www.musilmuseum.at Stadttheater. Liebevoll renoviertes Haus mit gutem Drei-SpartenProgramm –www.stadttheaterklagenfurt.at. Kirchen. Stattliche Domkirche St. Peter und Paul im Zentrum, sehenswert ist auch die FuchsKapelle (benannt nach Maler Ernst Fuchs) in der zentralen Stadtpfarrkirche St. Egid. Hier kann man über 225 Stufen den Turm besteigen, bester Aussichtspunkt der Stadt, kleine Ausstellung, engagierter Türmer Horst Ragusch. Minimundus. Die „Kleine Welt am Wörthersee“. Wahrzeichen und Bauten aus aller Welt im Kleinformat. Beim Wörthersee, neben dem Europapark. Villacher Str. 239. Reptilienzoo. Viele nette und vielleicht weniger nette, aber interessante Tierchen. Neben Minimundus.

Planetarium. Der Weltraumbahnhof neben Minimundus – hier lässt sich der Weltraum erforschen. Infos und Programme www.planetarium-klagenfurt.at , T (0 46 3) 21 700 Sternwarte Klagenfurt. Am Kreuzbergl, bei klarem Wetter mittwochs und samstags ab 20 Uhr. Giordano-Bruno-Weg 1, T (0 65 0) 484 62 50, www.avk.at Strandbäder. Das Strandbad Klagenfurt ist Europas größtes Seebad. Geöffnet Mai – Anfang Oktober (Tageseintritt 4,90 €, gilt auch für kleinere Strandbäder beim Schloss Loretto und in Maiernigg am Südufer). Baden (gratis) am Sattnitzfluss und neben Schamandra (siehe Essen am See). Kreuzbergl. Der wanderbare Hausberg und die grüne Lunge der Stadt, Teiche, Fitnessparcours, gepflegte Wanderwege – z. B. zu den Lokalen „Falkenberg“ und „Waldwirt“. Vom Kreuzbergl aus kann man am WörtherseeRundweg auch in Etappen den ganzen Wörthersee umwandern.

APPS & Internet In den App-Stores gibt es mehrere Apps. City Guide Klagenfurt, Stadt Klagenfurt App sind gratis, für Klagenfurt Travel Guide oder Klagenfurt Tourist Guide werden 5,49 € verlangt. www.klagenfurt.at www.visitklagenfurt.at www.klagenfurt-airport.com

klagenfurt

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Topausflugsziel 1: Burg Hochosterwitz

Topausflugsziel 2: Pyramidenkogel mit Weitblicken

TOP 10 der Stadtführerin Unbedingt anschauen – Tipps von Stadtführerin Maria Hartlieb. Fuchskapelle in der Stadtpfarrkirche St. Egid Wappensaal im Landhaus Dom – man erwartet nicht diese innere Pracht Galerien – vor allem das MMKK im Burghof Benediktinermarkt – er vermittelt die Kärntnerisch-Slawisch-Bayrische Seele Alten Platz mit Altem Rathaus, Bambergerhof Neuen Platz mit Lindwurm und Statue der Maria Theresia Palais Orsini Rosenberg Eine Themenführung mitmachen Wörthersee-Ausflug mit Pyramidenkogel, Maria Wörth, Velden

54alpe adria magazin klagenfurt

Europapark. Eine der schönsten und großzügigsten Parkanlagen Österreichs. Mit Café, Spielplätzen, Schaugärten, vielen Ruheplätzen. Zwischen Minimundus und Wörthersee. Schifffahrt. Schifferl fahren auf dem Wörthersee (Flaggschiff ist der historische Dampfer Thalia), regelmäßiger Schiffsverkehr bis Oktober. Unterwegs aussteigen, Maria Wörth, Pörtschach, Velden erkunden. Tipp: Nach Velden radeln, mit dem Schiff retour fahren. www.woertherseeschifffahrt.at Bootsfahrt am See. Beim Strandbad Klagenfurt und beim Seelokal Schamandra Boote mieten, rausrudern, raustreten oder elektrisch gleiten – schon baumelt die Seele und der Stress versinkt im See. Radwege. Das Radwegenetz ist gut ausgebaut – der schönste ist der entlang der Sattnitz (so heißt der Abfluss des Wörthersees). Auch top: Radwege entlang des Lendkanals (Eisdiele an der Steinernen Brücke) und entlang des Glanflusses (bis St. Veit/Glan). Radweg rund um den Wörthersee.

18 Löcher: Klagenfurts Golfplatz in Seltenheim

Topziel 3: Domkirche Maria Saal

Geführte Radwanderungen. Klagenfurt-Tourismus bietet geführte Radwanderungen: Fahrrad-Altstadtwandern, ErlebnisBesichtigungstour, Picknicktour. Golfen. 18-Loch-Platz im Vorort Seltenheim, weitere Golfplätze rund um den Wörthersee: Moosburg/Pörtschach, Velden, Dellach.

Sehenswert: Umgebung Burg Hochosterwitz. Wahrzeichen Kärntens, imposante Felsenburg mit gut erhaltenen Anlagen und 14 Toren. Man kann den 175 m hohen Felsen zu Fuß besteigen oder mit dem Lift hinauf fahren. Geöffnet April – 31. Oktober. Eintritt 15,- € (Kinder 8,- €). Ca. 20 km von Klagenfurt. www.burg-hochosterwitz.com Pyramidenkogel. Absolut sehenswerter (insgesamt) 100 m hoher Aussichtsturm in der Gemeinde Keutschach – eine Holzkonstruktion, die eine Schraube mit Ellipsen darstellt. Rauf geht’s auf 441 Stufen oder mit dem Lift, runter auch auf der höchsten Rutsche Europas. Eintritt 14,- € (Kinder 6,50 €). Nachts wird der Turm

Topziel 4: Klosterkirche Tanzenberg

bunt beleuchtet. Ca. 15 km von Klagenfurt. Ganzjähig offen, www.pyramidenkogel.info Maria Saal. Imposante, spätgotische Marienkirche (auch Maria Saaler Dom genannt) und bäuerliches Freilichtmuseum (Mai bis 26. Okt.), schöner Hauptplatz. Ca. 7 km von Klagenfurt. www.freilichtmuseum-mariasaal.at Schloss Tanzenberg. Thront gegenüber von Maria Saal über dem Zollfeld. Sehenswert ist die Klosterkirche mit spannenden Kunstwerken des Kärntner Künstlers Valentin Oman. Das Gymnasium im Stift Tanzenberg besuchten u.a. die Schriftsteller Peter Handke, Florjan Lipuš und Gustav Januš. Weingut Taggenbrunn. Weithin sichtbares Weingut bei St. Veit, mit Burgruine, Hotel und Heurigen-Restaurant. Tolle Aussicht von der Terrasse, die Riesenskulptur „Zeitgöttin“ beim Gut hat André Heller gestaltet. Das Weingut gehört Alfred Riedl, Besitzer der Uhrenmarke Jacques Lemans. www.taggenbrunn.at


Zentraler Geheimtipp: Appartements Alter Platz

Kreativ-bodenständige Haubenküche: Wispelhof

Spannend designed: Seeparkhotel in Seenähe

Magdalensberg. Aussichtsberg (1.059 m) der Klagenfurter, an Nebeltagen besonders beliebt. Am Gipfel keltisch-römische Ausgrabungen, hier befand sich Kärntens erste Hauptstadt. Gutes Gipfelgasthaus mit bodenständiger Küche. Wanderwege. St. Veit. Sehenswerte Altstadt, Rathaus mit prunkvoller Fassade. Ca. 12 km Richtung Norden. St. Veit hat 12.000 Einwohner, war einmal Hauptstadt Kärntens. Alpen-Adria-Ausflüge. Klagenfurt liegt verkehrsmäßig sehr günstig – in ca. 1,5 Stunden ist man entweder in Ljubljana (Laibach) oder in Udine, der stilvollen italienischen Einkaufsstadt. Bis Triest sind es ca. zwei Autostunden, bis Venedig knapp drei. Nach Laibach, Udine und Venedig täglicher Busverkehr von Klagenfurt, nach Udine, Venedig auch Zugverkehr. www.oebb.at

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Bester Koch: Stephan "Dolce Vita" Vadnjal

Tophotel im Zentrum: Sandwirth

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Buchtipps Europa erlesen Klagenfurt/ Celovec. Aus der Europa-erlesenSerie des Wieser Verlages, mit Texten vieler Autoren, von Ingeborg Bachmann, Maja Haderlap, Peter Handke, Gustav Januš, Robert Musil u.v.a. 14,95 € Feine Österreichische Küche: Landhaushof

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kaviar. Kreative Küche, drei Hauben. Ca. 15 km Richtung Völkermarkt. Tainach, Mühlenweg 2, (0 42 39) 26 38, offen Mi. – Sa. www.sicherrestaurant.at Seerestaurant Saag. Hubert Wallner gilt als bester Koch Kärntens, sein 3-Hauben-Restaurant liegt direkt am See zwischen Pörtschach und Velden. Kreative Menüs. Techelsberg, Saag 11, (+43 42 72) 43 501, www.saag-ja.at Kollerwirt. Ein Lieblingslokal der Klagenfurter, bei Stift Tanzenberg. Gute, bodenständige Küche.

Drei Wege zum See oder Eine andere Stadt. Literarische Spaziergänge von Stadtschreibern, Künstlern, Intellektuellen zu Klagenfurt und zu Kärntner Themen, inspiriert von der Bachmann-Erzählung Drei Wege zum See. Drava Verlag, Herausgeber Karsten Krampitz, 14,95 €

GENIESSEN Sie mit uns Die Liebe zum Detail ist in den über 100 Zimmern und Suiten zu spüren, die den Aufenthalt von Urlaubern, Geschäftsreisenden und Seminargästen immer besonders macht. Großer Wert wird auf regionale Besonderheiten gelegt, welche bei Frühstück, Lunch und Brunch zu erschmecken sind.

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DIE BESTE LAGE FÜR HERBST & WINTER AM SEE

Willkommen im Parkhotel Pörtschach am Wörthersee, dem Designer-Hotel der 60er Jahre, dem es gelingt, Tradition, Erholung und neue Trends in Einklang zu bringen! Im Herbst zeigt sich der Wörthersee sinnlich und geheimnisvoll. Eine wunderschöne Zeit um unsere spannenden Herbstevents zu genießen, oder in den „Stillen Advent am See“ mit seinen kulturellen Angebot einzutauchen.

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JAZZHERBST 28. – 30. September - Erleben Sie feinste Jazzmusik von Freitag bis Sonntag, Welcome Jazz aus der Kärntner Jazzszene, Konzert mit Gisele Jackson & Joris Dudli und ein Jazzbrunch am Sonntag € 260,- p. P. für 2 Nächte DINNER & KRIMILESUNG 2. – 4. November, NEU im Palmenrestaurant - Ein wunderschöner Abend mit der Krimiautorin Eva Rossmann € 186,- p. P. für 2 Nächte

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Durchgehend bis 3. Jänner geöffnet. Fragen Sie nach unserer Silvesterpauschale!

Parkhotel Pörtschach | Hans Pruscha Weg 5 | 9210 Pörtschach www.parkhotel-poertschach.at | Tel 04272/ 2621-0

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Aus der Stadtpfarrturm-Perspektive: Innenstadt mit Landhaushof (wochenends Miesmuscheln!), auch Jausen. Schöne Lage im Grünen. Maria Saal, Affelsdorf 3, (0 42 23) 24 55, Di., Mi. zu. La Torre. Romantische Lage in der Altstadtmauer von St. Veit, mediterrane Küche auf höchstem Niveau, zwei Hauben. Grabenstr. 39, (0 42 12) 39 250, www.latorre.at, So., Mo. zu. Gasthof Liegl. Beim Liegl gibt’s großartige Kärntner Nudel, hervorragendes Landgasthaus, tolle Desserts. Nahe Burg Hochosterwitz. St. Peter bei Taggenbrunn, (0 42 13) 21 240, www.gasthof-liegl.at, Di., Mi. zu.

Cafés, Bars 7 Spitzenköche – darunter Gast-Stars wie Antonia Klugmann Luka Košir 35 handverlesene Produzenten aus dem Veneto, Friaul, Slowenien und Kärnten 15 Restaurants zwischen Renaissance-Stadt und See Die ersten TAGE DER ALPEN-ADRIA-KÜCHE laden zum Entdecken ein. 24.–30. SEPTEMBER 2018

visitklagenfurt.at/alpenadria

Klagenfurt hat viele Kaffeehäuser – zwölf allein um den Alten Platz. Einige Tipps: Platzl. Zentralstes Café mit Lindwurmblick, modern. Neuer Platz, gegenüber Rathaus. DomGassner. Beliebtes Café im Zentrum (nahe Dom), viele Zeitungen, feine Brötchen, Gastgarten. So. zu, Domgasse 12. Koloini. Reizendes kleines Café in einer Gasse „hinter“ dem Alten Platz. Probieren: Villacher Torte. So. zu. Renngasse 5. Café Ingeborg Bachmann. Fast ein Geheimtipp – lässiges Kaffeehaus zwischen Künstlerhaus und Kreuzbergl. Gute Drinks, der Toast ist Extraklasse. Sterneckstr. 3. Taumberger. Exzellenter Kaffee in Klagenfurts bester Bäckerei. Stylish. So. zu, Fleischmarkt 7. Café Lendhafen. Nettes Café mit Blick auf den Lendkanal. Villacher Str. 18. Gig-Bar. Angesagte, stets trendige Bar im Seeparkhotel, Terrasse zur Lendlagune. Universitätsstr. 104. Lustgarten. Oase aus Gartenlandschaft, Café, Bar. Donnerstags Livemusik. Rosentalerstr. 145 (nach McDonald's), So. zu.

Shopping City-Arkaden. Eines der schönsten Einkaufszentren Österreichs, guter Branchenmix, Cafés, gutes Sushi-Lokal. Insgesamt 120 Geschäfte. Benediktinermarkt. Der Bauch der Stadt, besonders stimmungsvoll an den Markttagen Donnerstag und Samstag, am Freitag ist Biomarkt. Hier gibt’s Obst, Gemüse, bäuerliche Spezialitäten, Alpe-Adria-Feinkost, Fische, Käse u.v.m. Auch einige kleine Lokale. Benediktinerplatz. Mode. Die meisten und besten Geschäfte in der Kramergasse, Wienergasse, in der Bahnhofstraße (Grüner), am Fleischmarkt (Oscar M), am Alten Platz und natürlich in den City-Arkaden. TrinkWelt. Hohe Weinkompetenz, größte Auswahl an AlpeAdria-Weinen. Florian-Gröger-Str. 20, www.wein-online.at Feinkost Jäger. Klagenfurts Edelgreißler, die Adresse für Spezialitäten von guten Produzenten, Café, Vinothek. Radetzkystr. Sussitz. Attraktive Vinothek, Gewürze, Bücher. Feldkirchner Str. 24a, www.sussitz.eu Bücher. Literarisch gustiert man beim "Heyn", einer vorzüglich sortierten Buchhandlung (Kramergasse 2) oder in der ebenfalls zentralen Kärntner Buchhandlung, Wiesbadener Str. 5.

Nightlife & Szene Jazzclub Klagenfurt. Konzerte im ehemaligen Kino, gute Akustik. Café, Kardinalplatz, Adlerg. 1, www.jazz-club.at ((stereo)). Club- und Veranstaltungslocation für Alternativkultur – Bands, Deejays, Filme, Theater. Viktringerring 39, www.stereoclub.at New Amsterdam Bar. Szenelokal im Zentrum, Drinks, Tapas, regelmäßig Konzerte und Veranstal-


Tage der Alpen-Adria-Küche: Mit Topköchen wie Tomič, Klugmann, Košir (v.l.) tungen des Vereines Innenhofkultur. Badgasse 7, www.innenhofkultur.at

Veranstaltungen Vierbergelauf. 50 km lange Wallfahrt am zweiten Freitag nach Ostern, der Fußmarsch führt über Magdalensberg, Ulrichsberg, Veitsberg und Lorenziberg. Dauer: Ca. 17 Stunden, ca. 2.500 Höhenmeter. www.vierbergelauf.info Bachmannpreis. Tage der deutschsprachigen Literatur, eine der wichtigsten Literaturveranstaltungen im deutschsprachigen Raum. Jedes Jahr Ende Juni. Im ORF-Theater, live via 3-SAT mitzuerleben. Ironman. Der sportliche Event des Jahres, erstes Juliwochenende (2019 am 4. Juli). Start und Ziel im Strandbad Klagenfurt. Musikforum Viktring. Festival für Klassik, Jazz, Elektronik, Komposition. Jedes Jahr im Juli www.musikforum.at Altstadtzauber. Das bunte Stadtfestspektakel – zweites Wochenende im August. Weihnachtszauber. Großer Christkindlmarkt um den Lindwurm, im Dezember. Diverse Messen: www.kaerntnermessen.at www.kultur.klagenfurt.at

Tage der Alpen Adria Küche 2018 Klagenfurt präsentiert sich im Herbst als Genussmetropole des Alpe-Adria-Raumes: Von 24. bis 30. September 2018 kommen Gastköche aus dem Alpe Adria Raum und werden in Klagenfurter Restaurants und am Markt besondere Menüs kochen. Angesagt sind u. a. Antonia Klugmann, Sterneköchin aus Friaul, Günter Piccolruaz (bester Koch Grados), Jure Tomič und Luka Košir (zwei der besten Köche Slo-

weniens), die besten Klagenfurter Köche (Stephan Vadnjal, Thomas Kropfitsch, Christian Cabalier) sind natürlich auch dabei. Spezialitäten. Von Freitag (28. 9.) bis Sonntag (30. 9.) präsentieren Alpe-Adria-Produzenten ihre Köstlichkeiten in den RenaissanceInnenhöfen der Stadt und am Alten Platz. Fisch, Öle, Destillate, Fleischspezialitäten. Da wird die Altstadt zum Feinkost-Markt. Infos: www.visitklagenfurt.at/ alpenadria

Stadttheater 2018/19 Das Klagenfurter Stadttheater ist ein wunderschöner Bau – und es hat sich mit beständiger künstlerischer Qualität als Mehrspartenhaus über viele Jahre einen guten Ruf erworben. Die nächsten Premieren: Rusalka, 13. September König Lear, 4. Oktober La Clemenza di Tito, 8. November La Bohème, 20. Dezember

2019: Bella Figura (24. 1.), Pelleas et Melisande (14. 2.), Vor Sonnenaufgang (7. 3.), Koma (28. 3.), Antigone (11. 4.), Evita (2. 5.) Infos und Karten: www.stadttheater-klagenfurt.at

Buchtipp 111 Orte, die man in Klagenfurt und am Wörthersee gesehen haben muss. Andrea Nagele, Krimiautorin und Psychotherapeutin, gibt 111 (teils etwas andere) Tipps für den KlagenfurtBesuch. Emons, 15,40 €

WINTER WELLNESS AM WÖRTHERSEE Ankommen, wohlfühlen und genießen – inklusive:

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• 2 Nächte im Doppelzimmer • Schlemmerfrühstück vom Buffet • Eintritt in den 900 m2 großen SPA Bereich • 1 x Candle Light Fondue im Restaurant Laguna • Gratis WLAN, Parkplatz vor dem Hotel (nach Verfügbarkeit) • Badetasche mit flauschigem Bademantel (für die Dauer des Aufenthalts)

*Verlängerungsnacht möglich. Gültig auf Anfrage und nach Verfügbarkeit, von 29. September 2018 bis 31. März 2019

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Slow Food Kärnten: Dem achtsamen Genuss auf der Spur Kärnten beschreitet mit der Initiative Slow Food einen neuen Weg der Nachhaltigkeit und des wertvollen Genusses. Die Verwendung saisonaler und regionaler Produkte steht im Vordergrund sowie die handwerkliche Herstellung bester Lebensmittel und deren kreative Veredelung.

Kulinarische Entdeckungsreisen

Herzliche Gastgeber verraten gerne ihre Geheimtipps zu lokalen Produzenten, geben ihr Wissen um die Herkunft bester Lebensmittel weiter und gewähren einen Einblick in die Küchen. Dort findet man fangfrische Fische aus Kärntens Seen, die frische Milch vom bäuerlichen Nachbarn, würzigen Almkäse, duftenden Speck und Gemüse aus der umliegenden Region. Slow Food Kärnten ist ein Zusammenschluss von engagierten Partnern, die sich der gesunden, bewussten Esskultur verschrieben haben.

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Slow Food Reisen und Erlebnisprogramme

Erlebbar werden Reisen des Genusses in der weltweit 1. Slow Food Travel Destination im Gailtal und Lesachtal, einem Ort der Rückbesinnung auf alte Traditionen und der Wertschätzung für ehrliches Handwerk. Spezielle Erlebnisprogramme sowie Slow Food Reisen machen den Blick über die Schulter möglich: Brot backen, Käse produzieren, Kärntner Käsnudel krendeln, selbstgemachtes Bauernhof Eis verkosten, Bier brauen und dabei sein, wenn Imker ihren goldglänzenden Honig ernten. www.slowfood.travel

Eine Region – ein Marktplatz

Die Zusammenarbeit von Produzenten mit traditionellen Gastwirtschaften wird in Mittelkärnten täglich gelebt. Qualitätsorientierte Premiummanufakturen, ehrliche Gastronomie, landwirtschaftliche Betriebe, echte Handwerkskunst, engagierte Weinbauern, Bierbrauer und kreative Veredler: Insgesamt 45 Betriebe haben sich zusammengetan und machen den Marktplatz Mittelkärnten zu einem Sehnsuchtsort für Naturverbundene und Genussliebhaber www.marktplatzmittelkärnten.at

FOTOS: PUCH JOHANNES, WOLFGANG HUMMER

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as vor drei Jahren mit der weltweit 1. Slow Food Travel Destination im Gailtal und Lesachtal begann, breitet seine Flügel langsam auf das ganze Land aus. Alte Rezepte neu entdecken, kulinarische Schätze im Einklang mit der Natur erschaffen, nachhaltige Lebensmittel erzeugen und herzliche Geselligkeit leben – Slow Food Kärnten lässt den bewussten Genuss in jedem Tal, jedem Dorf, jedem Gasthaus gedeihen.


FOTOS: PUCH JOHANNES, WOLFGANG HUMMER

Die Brothandwerker backen das

Kärnten ist das erste Bundesland, in dem sich zehn Meisterbäcker einer gemeinsamen Idee verschrieben und sich zur Vereinigung „Die Brothandwerker“ zusammengeschlossen haben. Sie stehen für richtig gutes Brot, nehmen sich genügend Zeit für die Herstellung, verwenden regionale Rohstoffe und backen Brot mit Natur-Sauerteig nach traditionellen Herstellungsmethoden.

Ein Blick in die Zukunft: Slow Food Villages und Slow Food Schulen

Im Sinne von Slow Food Kärnten sind bereits weitere Projekte in der Entwicklungsphase: In sogenannten Slow Food Villages erfährt das traditionelle Dorfleben seine Renaissance. Lebensmittelproduzenten wie Bäcker- oder Fleischermeister, bäuerliche Landwirtschaften sowie urige Gasthöfe, in denen die Produkte veredelt werden, vermitteln ehrlich und nachhaltig die Slow Food Philosophie. In Slow Food Schulen und Kindergärten wird altes Wissen um regionale, kostbare Lebensmittel vermittelt, Kinder und Jugendliche sollen einen Zugang zu einer gesunden Ernährung erhalten und verstehen, woher die Produkte stammen.

Der Kärnten Küchen Guide 2018

Welches Restaurant serviert fangfrische Seeforellen? Wo gibt es die besten Käse-Spezialitäten? Welche Buschenschenke hat heute geöffnet und wo finden die beliebten kulinarischen Feste des Südens statt? Der neue Kärnten Küchen Guide hat für jeden Anlass die richtige kulinarische Adresse parat. Mit diesem handlichen Führer kann man sich durch das Land kosten und dabei die grandiose Vielfalt der südlichen Küche entdecken. Ein weiterer Genuss-Tipp ist der Kulinarik-Blog www.genusslust.info.

Gelassen genießen

Denn in Kärnten findet man letztlich in jedem Winkel kulinarische Besonderheiten, sieht das Bewusstsein für regionale Produkte in jedem ehrlichen Lächeln, kann bäuerliches Handwerk hautnah erleben und wird schlussendlich verstehen, warum die Zeit der Reife eine so große Rolle spielt. Mit der Natur und ihren wertvollen Ressourcen sorgsam umgehen, Nachhaltigkeit fördern und die regionale Geschmacksvielfalt erhalten, darauf wird Wert gelegt. Die Zeit dafür, die nimmt man sich. Und genau diese Zeit ist es auch, die man immer wieder gerne für einen Besuch im Süden mitbringt, um gelassen zu genießen.

Was Sie nicht versäumen sollten…

Hier verschmelzen alte Kochtraditionen mit neuen, kreativen Ideen zu einer Vielfalt des Geschmacks, welchen man bei den herzlichen Gastgebern sowie den zahlreichen saisonalen Festen das ganze Jahr über verkosten kann. Tafeln am Millstättersee, September & Oktober, www.millstaettersee.com/de/ region-orte/tafeln.html Hüttenkult in Villach, ab September, www.huettenkult.at Hadn-Herbstfest in Neuhaus, 15. bis 16. September, www.hadn.info St. Veiter Wiesenmarkt, 29. September bis 9. Oktober, www.wiesenmarkt.at Polentafest in Nötsch, 6. Oktober, www.polentafest.at Ganslfest, 18. Oktober, in St. Georgen am Längsee, www.marktplatzmittelkärnten.at Weitere „kostbare“ Termine: www.genusslust.info

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Herrliche Berge, herbstliche Farben: Willkommen im wanderbaren Kärnten

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.. Karntner Wanderherbst 10

TOLLE TOUREN

Wenn nicht jetzt, wan(n)dern dann? Kärnten in goldener Herbstsonne ist ein Muss für Genusswanderer. Zehn Wanderautorinnen und -autoren verraten hier ihre liebsten Touren. Von West bis Ost, von runden Nocken bis zu spitzen Kalkgipfeln, von herrlichen Ausblicken zu tosenden Talwassern. JOHANNA WOHLFAHRT TEXT FRANZ GERDL, KK (BEIGESTELLT) FOTOS

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enn die Seen langsam kühler werden, die Nebel sich morgens in die Täler legen und die Landschaft zum farbintensiven Gemälde wird, ist die beste Zeit, Kärnten zu erwandern. Im goldenen Licht eines Septembers und Oktobers ist von Schnee in der Regel noch keine Rede, die meisten Hütten sind noch bewirtschaftet und die klare Herbstluft gibt atemberaubende Aussichten frei auf ferne Gipfel, saftige Berghänge und darunter liegende Seen und Täler. Die große Vielfalt wartet. Man muss nur hin. Aber wohin genau? Das haben wir zuerst uns und dann zehn Autoren gefragt, die sich intensiv mit Wanderungen in und durch Kärnten beschäftigt haben. Jeder unserer Gesprächspartner hat mindestens ein Buch zum Thema Wandern in Kärnten geschrieben. Etliche von ihnen schon mehr als ein Dutzend. Das Spannende: Jeder dieser Per-Pedes-Experten hat einen anderen Fokus. Insofern ist in diesen Herbst-Wandertipps eine schöne Mischung entstanden zwischen Rundwegen und Etappentouren, landschaftlichen, kulturellen und kulinarischen Kleinoden, erhabenen Gipfeln und verborgenen Tälern, gemütlich ebenen Wegen und anspruchsvolleren Aufstiegen. Wichtig war uns: Monstertouren sollten es keine sein, wir sind ja allesamt keine Extremalpinisten. Die empfoh-

lenen Wanderungen sind in ein paar Stunden und ohne extra Training für den herkömmlichen Genusswanderer zu bewältigen. Jedoch: Einen ganzen, schönen Herbsttag sollte man sich schon für jede einzelne reservieren. Immerhin gibt’s links und rechts eine Menge zu entdecken. Den einen oder anderen (Geheim-)Tipp am Wegesrand haben uns die Wanderautoren freundlicherweise nämlich auch verraten. Es ist doch immer wieder erstaunlich, was an entlegeneren Orten Kärntens, mehr oder weniger im Geheimen, an Kreativität, Idealismus und Herzblut so blüht! Hier ist sie also, die Neuvermessung Kärntens nach den wunderbarsten Wanderungen in warmer Herbstsonne. Von den Hohen Tauern bis ins Lavanttal, von den Nockbergen bis zu den Karawanken, von 2000er-Gipfeln bis zu schönen Talwanderungen. Bei typischen Etappenwandertouren wie dem Kärntner Jakobsweg, Grenzweg oder Alpe-Adria-Trail haben wir versucht, Abkürzungen anzubieten und Abholmöglichkeiten per Auto aufzuzeigen, damit man auf einer Tagestour wieder flott und unbürokratisch nach Hause kommt. Und nicht zuletzt sind wir streng gegendert miteinander unterwegs. Fünf weibliche und fünf männliche Autoren verrieten uns ihre liebsten Herbstwanderungen. Weil Frauen ja bekanntlich oft ganz andere Ansprüche an eine Wanderung haben als Männer. Aber das ist eine andere Geschichte... ■

WANDERAPPS Es gibt einige interessante Wanderapps (z. B. Bergfex, Ortovox Bergtouren, Komoot, alpenvereinaktiv.com, Alpe Adria Trail, Rother Touren Guides), wir haben mit „Bergfex“ beste Erfahrungen. Mit einem Jahresabo um ein paar Euro kann man sehr detailgenau navigieren, außerdem gibt es viele Tourentipps mit GPS-Tracking.

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10 TOLLE TOUREN: Kärntner Wanderherbst

Dieter Buck, deutscher Wanderund Reisebuchautor, beschreibt vor allem deutsche und österreichische Wanderregionen

1 Sein Wandertipp: Eisentalhöhe – Königstuhl Warum diese Tour? Sie ist eine der einfachsten Möglichkeiten, zum Gipfel des aussichtsreichen Königstuhls – er bietet einen 360-Grad-Rundumblick – in den Nockbergen zu gelangen. Da man bereits auf über 2.000 Meter Höhe startet, sind auch weniger Höhenmeter (ca. 300) als bei den anderen Zugängen zu bewältigen. Wegbeschreibung Ausgangspunkt ist die Eisentalhöhe (2.042 m), mautpflichtig zu erreichen über die Nockalmstraße (Zufahrt über Ebene Reichenau oder Krems in Kärnten). Man wandert auf dem markierten schmalen Steig in nördlicher Richtung. Nach rund 500 Metern an der Verzweigung den rechten, direkteren Weg wählen. Danach den querenden Weg Nr. 118, der vom Grünleitennocklift herführt, nach rechts weiterwandern.

Bald sieht man links den kleinen Friesenhalssee. Nun weiter nach rechts zur Königstuhlscharte, wo der Weg vom Rosaninsee herauf kommt. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick nach Norden, zu den Seen und über die Nockberge. Von dort führt Weg Nr. 125 steil empor zum Gipfel (2.336 m). Zurück geht’s wieder den selben Weg. Die Tour dauert rund drei Stunden. Am Wegesrand Auf der Eisentalhöhe und weiter Richtung Ebene Reichenau gibt’s Informationstafeln zur Geologie der Region, u.a. zum weißen Kalkband, das die Nockberge durchzieht. Wenn man Richtung Ebene Reichenau zurückfährt, kommt man am Karlbad vorbei. Dieses alte „Bauernbadl“, bei dem erhitzte Steine in mit Quellwasser gefüllte Lärchenholztröge

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gegeben werden, ist auch heute noch in Betrieb. Hier eintauchen soll wirksam gegen Rheuma sein. Man kann im Bauernbad auch jausnen und essen. Und mein kleines, feines Lieblingshotel in Bad Kleinkirchheim: Das Hotel Sonnalm. Wenn ich da bin, nehme ich die Hotelgäste immer auf genau diese Königsstuhl-Wanderung mit.

2 Ihr Wandertipp: Eggeralm/Garnitzenalm Warum diese Tour? Sie strotzt vor Bergbaugeschichte. Man wandelt auf uralten Wegen im Gebiet eines ehemaligen Kupferbergbaugebietes. Einige Zeitzeugen wie das Russenkreuz unterhalb der Fraganter Hütte, Stolleneingänge und Abraummaterial gibt es noch. Auch die „Rollbahn“ trägt bis heute diesen Namen, von hier wurde Kupfererz per Seilbahn ins Tal befördert Wegbeschreibung

Buchtipp Dieter Buck: Genusswandern in Kärnten. 50 einfache bis mittelschwere Touren. Styria. 18,- €

Von Flattach im Mölltal über Außerfragant und Grafenberg auf dem Almweg (mautpflichtig) zum Parkplatz „Rollbahn“. Dann geht’s ca. 6 Kilometer über einen Fußweg mit geringer Steigung über die ehemalige „Rollbahn“ und die Fraganter Hütte bis zur Eggeralmhütte. Der Rollbahnweg bietet wunderbare Aussichtspunkte und ist auch für Kinder geeignet (Gehzeit: 1,5 Stunden). Eine längere Variante führt über den Ausgangspunkt Flattach-Innerfragant über den Weg 146 zur Fraganter und Eggeralm-Hütte. Hier beträgt die Gehzeit 2,5 Stunden.


Marlies Glanzer, Boku-Studentin aus Fresach, die für eine Arbeit Kärntner Almen abklapperte und daraus gleich einen Almführer machte

Tatjana Gregoritsch & Gustl Kreuzberger, Kommunikationsexperten aus Schiefling, haben bereits mehrere Kärnten-Wanderbücher veröffentlicht

3 Ihr Wandertipp: Trögener Klamm Am Wegesrand Die Eggeralm-Hütte ist weithin bekannt für ihre selbstgemachten Käsespezialitäten wie Glundner Käse, Liptauer, Kräutertopfenaufstrich und Almbutter. Wer von hier noch eine Stunde wandern dranhängt, schafft es auf den Bretterich (2.312 m), der wegen seiner viefältigen Flora auch als Blumenberg bezeichnet wird.

Buchtipp Marlies Glanzer: Der ALManach Kärnten: Herrliche Touren zu besonderen Almen. Kral. 17,90 €

Warum diese Tour? Eine Wanderung durch das Naturschutzgebiet der Klamm nah am wildrauschenden Wasser ist ein einzigartiges Erlebnis. Viele Sagen ranken sich um die romantische Schlucht – und sie ist ein geschichtsträchtiger Ort. Bis ins 20. Jahrhundert war sie mit Forstbetrieb und Sägewerken der wirtschaftlich wohl wichtigste Arbeitgeber im Vellachtal. Lange Zeit waren der Talkessel und dessen Höfe nur von Slowenien aus über Roblek erreichbar. Erst 1923 wurde die Straße durch die Klamm gebaut. Wegbeschreibung Anfahrt über Bad EisenkappelVellach/Železna Kapla-Bela durch die Ebriachklamm. Beim Übergang zur Trögener Klamm gibt es Parkplätze. Die Klamm selbst ist ca. 3 Kilometer lang, asphaltiert und gut zu durchwandern. Sie ist auch Teil des Weitwander-Eisenwurzenwegs 608 (auf ihm ginge es

weiter in Richtung Kärntner Storschitz oder ins slowenische Jezersko/Seeland) und der lokale Wanderweg 2. Etliche Brücken führen über das darunter tosende Wasser. Es hat die tiefe Schlucht geformt, Gumpen aus dem Kalk ausgewaschen, bunte Konglomerate geschliffen. Blickt man sich um, entdeckt man vielgestaltige Felsformationen, Nadeln, Zinnen, Köpfe, Gesichter, allerlei Figuren. Hinter jeder Kurve ist Neues zu sehen. Nach der Wassererlebniswelt am Ende der Klamm geht’s am Kinderspielplatz vorbei auf der Schotterstraße noch zur renovierten Kirche und dem ehemaligen Pristovnikhof. Der beste Platz für eine Rast. Der Rückweg von der Kirche von Trögern/Korte zum Parkplatz erfolgt wie am Hinweg. Gehzeit ca. 2 Stunden. Am Wegesrand Als Einkehr bietet sich der „Radlwirt“ Gasthof Srienc vor

der Klamm an. Am Klamm-Eingang sprudelt eine der vielen Heilquellen der Umgebung: das Silberbründl. Am Ende der Wanderung wartet der ehemalige Hof Pristovnik, der schon immer ein Hort der Bildung war. Vor wenigen Jahren haben zwei Damen aus Klopein, Roswita Petschnig und Anita Silan, das Haus übernommen und ziehen im nun „Das Trögern“ genannten Haus ganzjährig Ruhe- und Erholungssuchende an. Ein wahrer Geheimtipp.

Buchtipp Tanja Gregoritsch/Gustl Kreuzberger: SüdkärntenWanderungen. 50 Touren für jede Jahreszeit. Styria. 16,90 €

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10 TOLLE TOUREN: Kärntner Wanderherbst

Helmut Lang, erfahrener Villacher Bergfex mit zahlreichen einschlägigen Publikationen im renommierten Wanderverlag Rother

4 Sein Wandertipp: Tschekelnock Warum diese Tour? Nein, der Tschekelnock gehört nicht zu den Nockbergen, wie man vermuten könnte; er liegt vielmehr in den Gailtaler Alpen, in der Nähe der Windischen Höhe zwischen Drau- und Gailtal. Den „Nock“ im Namen hat er wegen der runden Kuppe des Gipfels. Und für das aus dem Slowenischen stammende „Tschekel“ meint der Kärntner Namenforscher Eberhard Kranzmayer, dass es so viel wie „Wachtberg“, also Berg mit guter Aussicht bedeutet. Diese gute Aussicht bietet der Tschekelnock zweifellos, vor allem im Herbst, wenn die Täler Kärntens schon unter einer Hochnebeldecke liegen. Wegbeschreibung Ausgangspunkt ist der Parkplatz auf der Windischen Höhe. Auf der anderen Straßenseite sieht man schon mehrere Wegweiser, von denen der unterste den

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Tschekelnock als Ziel angibt. Über eine Wiese geht’s in den Wald hinauf, durch den der immer gut markierte und beschilderte Weg die Wanderer rasch höher bringt. Am Weg kreuzt und berührt man einige Male eine Forststraße, überschreitet einen kleinen Hügel und erreicht die Abzweigung des Gailtaler Höhenweges Richtung Graslitzen. Nun wird der Steig steiler, vorbei an einem Brunntrog, den eine Wasserleitung speist. Abermals immer wieder Berührungspunkte mit der Forststraße, ihr ab einer Abzweigung zur Köstendorfer Alm nach links folgen. Nach wenigen Minuten erreicht man die Hadersdorfer Alm mit ihrer kleinen Wiese und einem Bildstock. Nun scharf nach rechts und auf dem Steig meist in Kammnähe zum freien, steilen Gipfelhang wandern. In wenigen Minuten ist das Ziel, der Tschekelnock (1.892 m) mit großem Kreuz und Gipfelbuch, erreicht.

Der Abstieg führt wieder über die Hadersdorfer Alm zurück zur Abzweigung eines Steiges Richtung Köstendorfer Alm. Auf ihm geht es zwar recht steil, aber nicht steinig hinunter zu einer Forststraße – ihr mit dem Wegweiser „Windische Höhe, Weg 229“, kurz nach links folgen. Bald zweigt der Steig nach rechts ab und erreicht eine weitere Forststraße, die nahezu eben durch einige Gräben wieder den Aufstiegsweg erreicht. Hier kann man die Kehre der Forststraße abkürzen und so den Zwischenaufstieg über den Hügel vermeiden, indem man der Forststraße nach links folgt. Bei der nächsten Abzweigung rechts halten und wenige Minuten später wieder den Aufstiegsweg nehmen, um zum Ausgangspunkt auf der Windischen Höhe zurückzukehren. Gehzeit: max. 4 Stunden.

Am Wegesrand Einkehr gibt es unterwegs zwar keine. Der Gasthof Enzian und der Alpengasthof Windische Höhe allerdings befinden sich beide nächst dem Ausgangspunkt und bieten sich zur Stärkung vor der Tour und deren gemütlichem Ausklang an.

Buchtipp Helmut Lang/ Alexandra Kimmer/Gerhard Baumhackl: Kärnten. Almund Hüttenwanderungen. 51 Touren zwischen Großglockner und Koralm. Rother. 16,90 €


© Michael Huber

Claudia Lux, Redakteurin bei der „Kleinen Zeitung“, mit viel Neugier für ihre (erweiterte) Heimat. Ihr neuestes Buch widmet sich dem AdriaSehnsuchtsort Grado

06. Oktober bis 01. November 2018 KULTUR ist Wellness für den Geist und Inspiration für die Seele. Zum Nachdenken, zum Weiterdenken, zum Fröhlichsein …

5 Ihr Wandertipp: Tiebelquellen Warum diese Tour? Sattes Grün, verschlungene Wege, plätschernde Bäche: So stellt man sich einen Zauberwald aus dem Märchen vor. Bis zu 100 Quellen, die früher Mühlen und Sägewerke angetrieben haben, sprudeln im Wald über Himmelberg in Kärnten. An zwei davon kommt man direkt am Weg zu den Tiebelquellen vorbei – sie sind mit Führung auch begehbar. Wegbeschreibung Ausgangspunkt und Endpunkt der Wanderung ist das Gemeindeamt Himmelberg. Ein gut ausgebauter und schattiger Wanderweg (Nummer 1) führt links vom Gemeindeamt zum Tiebelursprung in Oberboden. Der Wanderweg dorthin ist ca. 10 km lang. Zwei Anlagen („Venezianer Gatter“ und „Mehlteurer Mühle") befinden sich direkt am Weg zu den Tiebelquellen und werden auf Anfrage für Wanderer und Interessierte geöffnet: Besitzerin Christa Kröndl führt Gäste gerne durch. Am Weg sind rund 260 Höhenmeter zu überwinden. Gehzeit ca. 3 Stunden. Am Wegesrand Die Tiebelquellen sprudeln nur so vor Sagen – etwa der von den Kärntner Bachmandln, die früher Kinder vom

Wasser fernhalten sollten. Ein kleiner Funken des Glaubens an Naturgeister scheint sich bis heute gehalten zu haben. Entlang des Weges findet man immer wieder kleine Altärchen mit Kerzen sowie Figuren und Kleingeld als Opfergaben. Oberhalb der Tiebelquellen befindet sich die Forellenstation Pluch. Insider schwören auf die unkapriziöse, aber perfekte Zubereitung der Forellen, die in den eigenen Teichen gezüchtet werden. Am 300 Jahre alten Hof werden die Fische traditionell in viel Butter in der Pfanne gebraten und ins Rohr geschoben. Führungen: Christa Kröndl führt gegen Voranmeldung durch die Mehlteurer Mühle, das Venezianer Gatter und zu den Tiebelquellen. Tel. (0 66 4) 86 09 430.

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20.10. Andrea Sawatzki und Christian Berkel 25.10. Caroline Peters 27.10. Ulrike Kriener und Georg Weber 28.10. Bernhard Schir 01.11. Stefan Hunstein und Dirk Diekmann

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Alexander Schlick, Unternehmensberater aus Köstenberg, mit Bergleidenschaft. Er beging und beschrieb den Kärntner Grenzweg, der entlang der Landesgrenze verläuft

6 Sein Wandertipp: Peterer Kogel Wegbeschreibung Ausgangspunkt ist das Zentrum von Reichenfels (809 m). Von dort geht es in östliche Richtung über eine Brücke und die Bundesstraße. Etwas südlich führt eine Straße aufwärts zum Teichbauer und quert bald danach die Bahntrasse. Nun führt der Weg nach Norden bis zu einer Abzweigung mit Bildstock. Hier besteht die Möglichkeit, durch den Höllgraben (rechts) oder die Heilquelle Kelzersauerbrunn und den Bauernhof Primus mit seiner Kapelle (links) weiter zu wandern. Beide Varianten münden etwas weiter oben, etwa 500 Meter vor dem Gehöft Loffner wieder zusammen.

Die linke, und in den Karten als Grenzweg (KGW) markierte, ist etwas länger, aber abwechslungsreicher. Man kann auch eine Variante für den Aufstieg, die andere für den Abstieg wählen. Nun geht es gut markiert entweder der Forststraße entlang oder über ebenfalls markierte Abkürzungen bis zur Peterer Hütte (1.590 m). Von der Hütte geht es nun recht steil in nordöstliche Richtung bergauf zum Peterer Kogel (1.843 m). Dauer: Aufstieg ca. 3 Stunden. Am Wegesrand Einkehrmöglichkeit bei der

Peterer Hütte (1.580 m). Hier besteht auch eine Übernachtungsmöglichkeit. Die Zufahrt ist auch mit Auto oder Mountainbike möglich.

Buchtipp Alexander Schlick: Der Kärntner Grenzweg. In 40 Tagen rund um Kärnten. Styria, 16,99 €

© Ferdinand Neumüller

Warum diese Tour? Der Grenzweg, der sich über 800 km beinahe immer in Kamm- oder Gipfelnähe um ganz Kärnten spannt, bietet viele schöne Etappen. Viele davon sehr einsam, in unglaublicher Vielfalt. Die Qual der Wahl also, doch meine fiel diesmal auf den Peterer Kogel, der das nordöstlichste Eck von Kärnten markiert. Eine noch weitgehend unbekannte Tour ohne große technische Schwierigkeiten. Der Weg befindet sich auf der Süd- und Südwestseite und somit auf der Sonnenseite, was bei Herbstwanderungen sehr angenehm ist. Und er bietet eine wunderschöne Aussicht auf den ganzen östlichen Teil Kärntens.

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Karl Hren, Direktor des Hermagoras-Vereins und leidenschaftlicher Erwanderer seiner Unterkärntner Heimat

7 Sein Wandertipp: Hochobir Warum diese Tour? Mit seinen 2.141 Höhenmetern gehört der Obir zu den höchsten Gipfeln der Karawanken. Von diesen zieht der Obir die meisten Besucher an, sicherlich vor allem wegen der Aussicht, die aufgrund der alleinstehenden Lage des Berges einen Großteils Kärntens umfasst. Wegbeschreibung Ausgangspunkt ist die Eisenkappler Hütte, die über eine mautpflichtige Straße von Ebriach/Obirsko aus erreicht wird und auf gut 1.500 Metern Seehöhe liegt. Von der Eisenkappler Hütte verläuft der

Wanderweg zunächst durch einen Bergwald bis man weiter oben eine offene Alm erreicht, die einen wunderschönen Blick auf den Gipfel des Obirs ermöglicht. Wie auch andere Karawankengipfel besteht der Obir aus Kalk. Unter den Zweitausendern ist der Obir der einzige, der mehrere Quellen über 1.800 m Seehöhe aufweist. Die höchste Quelle befindet sich auf etwa 2.040 m, und genau hier befand sich einst auch das höchstgelegene Bergwerk, das von der Bergwerkverwaltung Hochobir (slowenisch: Ojstrc bzw. eingedeutscht: Oisterz) genannt wurde. Auf dem Oisterz – bzw. in den ersten Jahrzehnten noch etwas

unter ihm – stand auch die höchstgelegene Wetterstation der gesamten Monarchie; Sie wurde 1846 in Betrieb genommen. Die Wetterstation wurde von einer Hütte aus betreut, die knapp unter dem Obirgipfel stand, und die heute nur noch eine Ruine ist. Gehzeit: rund 3 Stunden. Am Wegesrand Der Hochobir war auch schon in längst vergangenen Zeiten sehr bevölkert. An zahlreichen Stellen wurde nämlich Bleierz geschürft und dieses zu den Bleischmelzen am Fuße des Berges gebracht. An Anfang und Ende der Wande-

rung wartet die Eisenkappler Hütte, in der die Tour mit sehr guter Hausmannskost gebührlich beendet werden kann.

Buchtipp Karl Hren: Gräben und Gipfel. Der Zauber der Karawanken zwischen Petzen und Obir. Hermagoras. 23,90 €

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Monika Gschwandner-Elkins, Bergwanderführerin aus St. Veit mit Schwerpunkt Weitwandern und Pilgern. Beging und beschrieb u.a. alle Routen des Hemmapilgerweges.

8 Ihr Wandertipp: Jakobsweg St. Jakob – Spittal/Drau Warum diese Tour? Reizvolle Ausblicke Richtung Süden auf das Drautal und den Dobratsch und nach Norden auf den Millstätter See begleiten diese Tour, fernab vom Verkehr am sogenannten Millstätter-SeeRücken und vorbei an landschaftlich herrlichen Orten wie dem Egelsee, einem versteckten Moorsee. Wegbeschreibung Von der Kirche St. Jakob ob Ferndorf folgt man der Straße bergwärts, biegt bei der Trafostation links ab und wandert durch eine kleine Siedlung bergauf. Nach den Häusern scharf links abbiegen, vorbei am Gasthaus

Alpenrose und durch die Ortschaft Insberg. Man wählt den Weg mitten durch die Gehöfte, erreicht eine Wiese und bald darauf den Wald, wo man sich bei der Weggabelung links hält und wenig später den Wanderweg 1 erreicht, dem man nun über das Zigeunertrattl und Großegg bis nach Winkl folgt (St. Jakob ob Ferndorf - Winkl; ca. 6,4 km). Von Winkl geht der Weg weiter über den Egelsee und südlich am Hochgosch vorbei schließlich am Wanderweg 23 bis nach St. Wolfgang (Winkl - St. Wolfgang: ca. 6,6 km). Hier geht es nun bergab Richtung Spittal, zuerst noch ein Stück entlang der Straße und dann über einen Fußsteig, der in Spittal direkt in die Wolfsberggasse mündet. Über diese

erreicht man die Edlinger Straße, hält sich nun rechts und quert entlang der Brückenstraße die Lieser, bis man über den Hauptplatz das Schloss Porcia erreicht (St. Wolfgang - Spittal Zentrum: 2 km). Diese Tour nimmt ca. 4 Stunden in Anspruch, wer’s eine Stunde kürzer will, kann in St. Wolfgang Schluss machen und sich abholen lassen, das ist per Auto gut erreichbar. Am Wegesrand Einige nette Einkehrmöglichkeiten locken am Weg, etwa die unkonventionelle Salvados Destillounge (alias „Stay&pray-Hospiz“) in Großegg, der Gasthof „Lug ins Land“ in Oberzmöln oder das Gasthaus Simeter am Wolfsberg

etwas unterhalb der Kirche. Ein Erlebnis für sich ist natürlich der Egelsee. Geschichtlich Interessierte lassen die Wanderung in Spittal mit einer Führung im Volkskundemuseum ausklingen.

Buchtipp Monika GschwandnerElkins: Jakobsweg in Kärnten - "Ultreia!", voran am camino. ARGE Pilgern in Kärnten 2014. Broschüre zum Gratis-Download unter www.pilgerwege-kaernten.at

Petra Albenberger, Krankenpflegerin aus Wals in Salzburg, brauchte eine Auszeit. Sie beging und beschrieb den Alpe-AdriaTrail als Burn-Out-Prävention

9 Ihr Wandertipp: Döbriach – Nassbodensee Warum diese Tour? Abwechslungsreich, mit Granatium, Heimatmuseum und Mühlenwanderweg, führt diese Etappe vorbei an vielen kleinen bewirtschafteten Hütten, unter anderem zur originellen Lederhosenwirtin von der Petodnighütte. Außerdem bietet die Etappe wunderschöne und vielfältige Aussichten. Wegbeschreibung Von Döbriach Ortsmitte führt der gut beschilderte Weg flach bis Radenthein, vorbei am „Granatium“, von wo der Weg kurze Zeit etwas steiler hinaufführt. Schon bald erreicht man das Türkhaus, ein zu einem Heimatmuseum umgewidmetes, sehr altes Bauernhaus

und dem hier beginnenden Mühlenwanderweg. Am Weg erreicht man viele kleine bewirtschaftete Hütten, unter anderem auch die Petodnighütte. Schließlich geht es eine Forststraße gemütlich hinauf bis zum bewirtschafteten Erlacherhaus. Wer noch Energie hat, kann gleich hinter der Hütte dem beschilderten Weg folgen, vorbei an den drei Säulen des Alpe-Adria-Trails (AAT), und noch hinauf bis zum wunderschönen Nassbodensee wandern, einem kleinen Bergsee auf 2.029 m Seehöhe. Hier wird man mit einer atemberaubenden Aussicht auf die umliegenden Berggipfel und die in der Ferne liegenden Karawanken belohnt. Diese AAT-Etappe ist eine Tagese-

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tappe und hat insgesamt etwa 25 Kilometer. Man kann sie für eine herbstliche Genusswanderung aber gut abkürzen: Beispielsweise zu einer guten Drei-Stundenwanderung vom Granatium zum Erlacherhaus. Am Wegesrand Einen Besuch wert ist das sehenswerte „Granatium“, eine einzigartige Ausstellung über Granatsteine mit einem begehbaren Granatstollen. Wunderschön auch der Mühlenwanderweg mit vielen geschnitzten Märchenfiguren, eine alte Brotbackstube, restaurierte alte Mühlräder, durch die das klare Bachwasser rinnt und eigens angelegten

Plätzen zum Grillen und Verweilen. Sogar eine Felsendusche wartet auf erhitzte Wanderer! Einkehrtipp: Die Petodnighütte. Da serviert die berühmt-berüchtigte Lederhosenwirtin hausgemachte Spezialitäten.

Buchtipp Petra Albenberger: Mein Alpe-AdriaTrail. TimeOut statt Burnout. Verlag Pustet. 23,- €


Herbert Raffalt, steirischer Ski- und Bergführer, Naturfotograf und Autor zahlreicher Wander-bücher mit Schwerpunkt Steiermark und Kärnten

10 Sein Wandertipp: Mirnock Warum diese Tour? Der 2.110 Meter hohe Mirnock inmitten der Millstätter Alpe gilt nicht nur als einer der schönsten Aussichtsberge in der Region, er hat auch den Ruf, ein Weltenberg zu sein. Über seinem Haupt verlaufen zwei Energielinien, die über Österreich bis nach Slowenien und Italien führen. Angeblich sind sie in der Lage, Kräfte zu bündeln und abzugeben. Wer also den Aufstieg zum Mirnock in Angriff nimmt, darf sich sowohl vom beeindruckenden Panoramablick als auch von der positiven Energie des Berges beflügeln lassen. Wegbeschreibung Startpunkt ist die Wieserhütte-Kohlweißhütte auf 1.670 Meter, die

man über eine mautpflichtige Bergstraße von Afritz aus erreicht. Es geht vorbei an einem Stallgebäude Richtung Hochalm. Schon bald wird der breite Weg zu einem schmalen Steig. Nach etwa 30 Minuten kommt man zu einer gelben Wegtafel, wo man einen Weidezaun überwinden muss, links zweigt Weg Nr. 184 ab in Richtung Mirnockgipfel. Der steile Anstieg führt in einer guten Stunde geradewegs hinauf zum Gipfel.

derschönes Hochplateau leicht bergauf zum weithin sichtbaren Gipfelkreuz am Mirnock (2.110 m). Nach der Gipfelrast geht es über die „Scala Paradisi“, eine 30-stufige „Himmelsstiege“, hinunter zu einer Einsattelung zwischen Mirnock und Rindernock. Am Sattel schwenkt der Weg links hinunter, hier der roten Markierung zur Kohlweißhütte folgen. Aufstieg über Hochalmhütte: 2,5 Stunden. Direkter Aufstieg: 1,5 Stunden. Der Abstieg dauert etwa 1 Stunde.

Entweder folgt man dieser Abkürzung oder man geht weiter unter dem Gipfel des Türndl (2.023 m) am Hang entlang in etwa 30 Minuten zur Hochalmhütte. Nach der Hütte geht es links über einen Rücken hinauf zum Bodeneck (2.006 m) und weiter auf dem Weg Nr. 185 in südlicher Richtung über ein wun-

Am Wegesrand Am Plateau vor dem Gipfel sollte man sich für einen Rundblick Zeit nehmen – die Aussicht ist atemberaubend. Zu sehen sind die Hohen Tauern mit der Hochalmspitze und dem Hafner sowie die Gailtaler

Alpen, die Lienzer Dolomiten, die Karnischen Alpen, die Karawanken und auch die Julischen sowie Friulanischen Alpen. Wirklich beeindruckend ist aber auch der Blick hinunter auf die blau schimmernde Oberfläche des Millstättersees. Von keiner anderen Position habe ich je einen schöneren Blick auf den Millstättersee erlebt.

Buchtipp Herbert Raffalt: Ein Kärntner Wanderjahr. 52 Touren vom Großglockner bis zum Wörthersee. Kleine Zeitung Edition. 24,80 €

10 Tolle Touren

Königstuhl(1) Tschekelnock(4)

Peterer Kogel(6)

Naßbodensee(9)

Jakobsweg(8)

Mirnock(10) Eggeralm(2)

Tiebelquellen(5)

Hochobir(7) Trögener Klamm(3)

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Christian Hlade vor der Solarschule in Ladakh, im Lieblingsland Marokko (oberes Bild), in Nepal und seinerzeit in Peru (v.l.)

„Ich bin kein Zweitwohnsitztyp“ Weltweitwanderer Christian Hlade liebt die Steiermark, Marokko und die Toskana, er rät zur Neugier des fröhlichen Herzens und würde gerne Tibet zu Zeiten Herbert Tichys erkunden. H. GRÖTSCHNIG TEXT WELTWEITWANDERN.COM FOTOS

Ihre erste Reise?

1983 nach der Matura eine viermonatige Weltreise. Da hab ich die für mich neue Welt des Reisens kennen gelernt – das war quasi mein Erleuchtungserlebnis. -

An welche Wanderreise erinnern Sie sich am liebsten?

Zur Person Christian Hlade, 54, hat erst Architektur studiert und dann die Reiselust entdeckt. Als Chef von „Weltweitwandern“ organisiert er Wanderreisen in alle Welt, der von ihm gegründete Verein „Weltweitwandern Wirkt“ unterstützt Entwicklungsprojekte, hat z. B. in Ladakh im Himalaya eine Schule gebaut (www.solarschule. org). Hlade hat hunderte Diavorträge gestaltet. Weltweitwandern beschäftigt zwölf Mitarbeiter und wurde u.a. mit dem Staatspreis für Tourismus ausgezeichnet. Hlade ist verheiratet, er hat drei Kinder, lebt in Graz. www.weltweitwandern.at

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1987 bin ich allein drei Monate lang vom südlichen China durch Tibet gewandert, fast 2.000 Kilometer. Der Reisevortrag im Grazer Stephaniensaal war dann mit 1.300 Personen ausverkauft. Da hab ich gemerkt, dass man vom Reisen auch leben kann. An welche am wenigsten gerne?

An eine nach Burma, dem heutigen Myanmar. Das hatte ich von einer ersten Reise zauberhaft in Erinnerung, beim zweiten Besuch Jahre später war vom Massentourismus alles zugebaut, reglementiert. Auf Cosa muy in Thailand ist’s mir ähnlich ergangen. Ihr Lieblingshotel?

Das Riad Slitine in Marrakesch. Großartig. Ein Sehnsuchtsort für einen Zweitwohnsitz?

Ich bin nicht der Zweitwohnsitztyp. Das Leben ist zu kurz, um sich irgendwo anzuhängen. Ich besuche gerne Freunde mit Häusern, etwa in Momjan in Istrien, in Marrakesch. Ich lade auch wahnsinnig gerne Leute zu mir ein.

Was taugt als Souvenir?

Etwas, das ich verwende. Wein, Käse, Öl. Eher nichts, was herumsteht oder verstaubt. Welches würden Sie nie kaufen?

Tierfelle, Elfenbein – etwas, das die Natur zerstört, geht gar nicht. Wie fotografieren Sie auf Wanderreisen? Handy oder Kamera?

Mit allem, was ich in die Finger kriege. Ich hab eine ganz tolle kleine Fujifilm, mache aber auch klasse Fotos mit dem Handy. Was zeichnet das gute WanderReiseziel aus?

Kurze Anreise, Abwechslungsreichtum. Die Alpen sind großartig als Wanderziel. Im Ausland sollte man die andere Kultur kennen lernen, beim Kochen zuschauen und verkosten können. Das wichtigste Accessoire für Wanderreisen?

Ein Rucksack und gute Schuhe. Und Neugier, Offenheit, ein fröhliches Herz. Europas schönste Wanderregion?

Die Steiermark. Sie ist nicht überall die glitzerndste, aber die ursprünglichste, urigste Region. Ihre Lieblingswandertour in der Steiermark?

Wenn mir alles zu viel wird, fahr‘ ich nach Seewiesen, geh auf den Hochschwab zum Schiestlhaus und steig dann in Eisenerz wieder ab.

Die Schladminger Tauern finde ich ebenfalls cool. Ihr Lieblingswanderziel in Italien?

Die Toskana geht gut, obwohl dort ein bisserl zu viele Zäune sind. Hinter den Dolomiten gibt’s den Monte Antelao, der ist großartig. Wo urlauben Sie privat am liebsten?

In Marokko, beruflich und privat. Die richtige Reiselektüre?

Krimis über die Destination oder Romane, wo das Land spürbar wird. Reiseführer vorher zu lesen, ist zäh. Welchen bekannten Menschen hätten Sie gerne als Reisebegleiter?

Den Chocolatier Josef Zotter und den Bäcker Martin Auer. Mit beiden würde ich gern in die Wüste gehen und ganz lang quatschen. Wenn es Zeitreisen gäbe – welche Zeit sollte es sein und welche Gegend?

Ich würde wahnsinnig gerne Tibet zur Zeit Herbert Tichys erleben – am liebsten mit ihm. Seine Bescheidenheit berührt mich. Wohin geht die nächste Reise?

Eine Weltreise nach Bruck an der Mur – dort haben wir im November mit 30 Nationen einen Workshop über die Zukunft des nachhaltigen Tourismus.


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Im Bähnli über die Alpen Die hochalpine Bernina-Linie zwischen Tirano und St. Moritz zählt mit ihrer spektakulären Bergkulisse, Viadukten und Kehrtunneln zu den steilsten und schönsten Bahnstrecken der Welt. Ein grandioses Erlebnis – nicht nur für Eisenbahn-Fans.

TEXT BEATE GIACOVELLI FOTOS IVAN PREVISDOMINI, RHÄTISCHE BAHN BY-LINE SWISS-IMAGE. CH: FILIP ZUAN, CHRISTOF SONDEREGGER, BEPPE RASO, CHRISTOPH BENZ, HOTEL SASSELLA, HOTEL WALDHAUS AM SEE, SHUTTERSTOCK

Kirche Madonna di Tirano grüßt „z´Rhätisch Bähnli“

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Bahnbauwunder: Kreisviadukt bei Brusio


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Gletscher, schroffe Gipfel, liebliche Landschaften: Eine Fahrt mit dem feuerroten Express ist eine Reise der Gegensätze

ahnhof Tirano, 10.06 Uhr. „Z´Rhätisch Bähnli“, wie der leuchtend rote Bernina-Express liebevoll genannt wird, nimmt Fahrt auf und surrt wie eine Tram mitten auf der Straße durch das mediterrane Städtchen Tirano im Veltlin, einem sehr ursprünglichen Tal zwischen Comer See und Bormio. Wir sitzen in einem Waggon mit Panoramafenstern, mannshohe Scheiben eröffnen Ausblicke nach allen Seiten und trennen uns doch von der vorbeiziehenden Welt da draußen: Von der prächtigen Wallfahrtskirche Santuario della Madonna di Tirano, an deren Stelle im Jahr 1504 die Mutter Gottes erschienen sein soll, von Palmen, die sich in der Sonne wiegen, von steilen Weinbergen und von mit Steinmauern eingefassten Obstgärten. Express ist jedenfalls ein wenig irreführend, denn das Bähnli rollt gemächlich – in zweieinhalb Stunden schafft es gerade mal 61 Kilometer. Wer hier einsteigt, hat Zeit und zelebriert das genüssliche Zugfahren. Die Stimmung an Bord: aufgeregt und erwartungsvoll. Kaum ein Passagier liest, hört Musik oder surft im Internet, Smartphones liegen bloß zum Fotografieren bereit. Denn die Bernina-Linie von Tirano nach St. Moritz im Schweizer Kanton Graubünden ist keine simple Schienenstrecke, sondern mit einer Steigung von bis zu siebzig Promille eine der steilsten Bahntrassen der Welt, die ohne Zahnradbetrieb auskommt. Seit dem Jahr 1910 kämpft sich die eingleisige Schmalspurbahn über mächtige Gletscher und quert dabei 52 schwindelerregende Viadukte sowie 13 enge Tunnel. Im Jahr 2008 erhob die UNESCO die Bernina-Linie (Tirano – St. Moritz) und die daran anschließende Albula-Linie (St. Moritz – Thusis) sowie die spektakuläre Gebirgslandschaft zum Weltkulturerbe. Es ist erst das dritte Mal, dass eine Bahnlinie in die Welterbenliste aufgenommen wurde, zuvor hatten nur die österreichische Semmering-Bahn sowie eine Gebirgsbahn im Himalaya diese Ehre.

Quer durch Graubünden Pling-pling! Nur wenige Bahnminuten später blinken unsere Handys, eine SMS gibt die neue Gebührenordnung durch. Sie bleibt neben einem alten Zollturm an den Gleisen der einzige Hinweis, dass wir die Grenze in die Schweiz überwunden haben. Keine Ausweiskontrolle, keine Durchsage. Plötzlich springen japanische Passagiere auf, kleben förmlich an den Scheiben, wir hören verzückte „Ahs“ und „Ohs“. Der Bernina-Express rollt mit kreischenden Rädern auf das meist fotografierte Bauwerk der Rhätischen Bahn zu: Das spektakuläre Kreisviadukt bei Brusio, das dem Zug schon fast magische Kräfte verleiht und mit dessen Hilfe er in einer 360-Grad-Kehre auf engstem Raum wertvolle Höhenmeter gewinnt. Tu-tum, Tu-tum. Regelmäßig wie ein Herzschlag pochen die Elegant und exklusiv: St. Moritz im Engadin

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Postkarten-Motiv: die Montebello-Kurve

Auf Schienen oder zu Fuß durch das Weltkulturerbe

Landschaftskino im Zug: der Lago Bianco

Nicht per Straße erreichbar: die Alp Grüm

Zugräder und schrauben sich spürbar himmelwärts. Wir zuckeln vorbei am Städtchen Poschiavo, im gleichnamigen Tal gedeihen Bergkräuter für die wohl berühmtesten Hustenzuckerl der Schweiz – Ricola. „Auch nach ungezählten Fahrten ist die Bernina-Linie für mich der schönste Arbeitsplatz der Welt. Gerade im Frühjahr und Herbst ist der Kontrast faszinierend. Aus dem sonnenverwöhnten Städtchen Tirano kommend, taucht man nach nur eineinhalbstündiger Fahrt in die Schnee- und Gletscherwelt der Alpen“, schwärmt Zugbegleiterin Lorena Lanfranchi, während sie unsere Billets, Fahrkarten, kontrolliert und rät, die Hin- oder Rückfahrt mit einem der fast stündlich verkehrenden Regionalzüge der Rhätischen Bahn anzutreten. Der Vorteil: Man kann an Bahnhöfen aussteigen, an denen der Bernina-Express vorbeirauscht, bummelt etwa durch das sehenswerte Puschlav, schlemmt Puschlaver Pizzoccheri (mit Käse überbackene Buchweizennudeln mit Kartoffeln und Gemüse) oder bestaunt die bis zu fünfzehn Meter tiefen Gletschermühlen im Gletschergarten von Cavaglia und setzt die Reise eine Stunde später fort.

Spektakuläre Bergkulisse Über steile Schleifen müht sich der „Trenino rosso“, wie Italiener die Bahn nennen, weiter gletscherwärts. Häuser, Kirchen und Traktoren auf abfallenden Hängen schrumpfen auf Spielzeugformat. Einfach ist die Orientie-

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rung nicht, denn einmal schmiegt sich die eine Seite des Zuges an nackten Fels, dann wieder die andere. 11.27 Uhr. Die Bahn hält vor dem steinernen Gasthaus mit Herberge Alp Grüm, ein Ort auf 2.091 Metern Höhe, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen und der nur per Bahn oder zu Fuß erreichbar ist. Wie auf Kommando strömen Passagiere mit Sonnenbrillen und für die raue Bergwelt unpassendem Schuhwerk auf den Bahnsteig. Sie fotografieren unentwegt, recken Selfie-Sticks in die Höhe – Star im Hintergrund ist der wuchtige Palügletscher – wenn sie nicht gerade wegen der Kälte ihre Hände aneinander reiben. Zwei italienische Bambini vergessen, überwältigt von der Landschaft, in ihre Gipfäli, Kipferl, zu beißen und winken Wanderern zu, die unterwegs auf dem Weitwanderweg Via Albula/Bernina, der sich in zehn Etappen durch das UNESCO-Weltkulturerbe schlängelt, immer wieder die Schienen kreuzen. Der Aufenthalt dauert nur fünf Minuten dann heißt es „iistigä, einsteigen, bitte!“

Europas höchster Bahnhof 11.50 Uhr. Draußen glitzert ein Winterwunderland, der Zug ist auf 2.253 Meter hochgeklettert, es gibt längst keinen Wald mehr, egal wohin man sieht, es regiert nur reines Weiß. Einsam und bis über das Dach eingeschneit wacht der Berggasthof Ospizio Bernina über den höchstgelegenen Bahnhof einer Adhäsionsbahn (ohne Zahnrad-


Von den gewaltigen Gipfeln Piz Biancograt, Piz Bernina, Piz Roseg abwärts nach St. Moritz

Hauchzart aufgeschnitten: Bündnerfleisch

betrieb) Europas. Hinter uns liegt das italienisch geprägte Puschlav-Tal, vor uns das Engadin, wo Rätoromanisch und Deutsch gesprochen wird. Fast unwirklich schön ist der Blick auf den majestätischen Gletscher Camprena und die beiden Bergseen, die eine Wasserscheide markieren: Das Gletscherwasser des milchig-weißen Lago Bianco fließt über den Po in die Adria, das dunkle Wasser des Lej Nair sucht sich seinen Weg über Inn und Donau ins Schwarze Meer. Ab jetzt geht es steil bergab. Der Zug windet sich wie ein rotes Band am Skigebiet Diavolezza vorbei. Schade, das wir nicht aussteigen können, um mit einer der beiden Gondeln ab Talstation den Gipfeln Diavolezza (2.978) oder Lagalp (2.893) entgegen zu surren. Wir erspähen winzige Pünktchen, Skifahrer, die auf der längsten Gletscherabfahrt der Schweiz ins Tal schwingen. Vor uns türmen sich der Piz Bernina (4.049 Meter), höchster Berg Graubündens, sowie der Morteratschgletscher – eine spektakuläre Eislandschaft, mitten in Europa. Ein letztes Mal legt sich „z´Rhätisch Bähnli“ fotogen in die berühmte Montebello-Kurve und rollt mit schweizerischer Pünktlichkeit um 12.37 Uhr im Bahnhof von St. Moritz ein.

Monte Carlo der Alpen 322 Sonnentage im Jahr, 1878 das erste elektrische Licht der Schweiz, 1882 die ersten Eislauf-Europameisterschaf-

Bester Ausblick auf den Palü Gletscher

ten, 1907 das weltweit erste Pferderennen und 1985 das erste europäische Poloturnier auf einem gefrorenen See, 1928 und 1948 Olympische Spiele – seit über 150 Jahren lockt das Monte Carlo der Alpen, wie St. Moritz genannt wird, mit Superlativen gekrönte und betuchte Häupter an. Dabei hatte alles mit einer Wette begonnen, als der Hotelier Johannes Badrutt im Herbst 1864 seinen englischen Sommerfrischlern versicherte, sie würden auch im Winter warme Engadiner Sonnenstrahlen genießen können, andernfalls übernähme er die Reisekosten. Die Engländer kamen zu Weihnachten und reisten nach Ostern braun gebrannt und glücklich wieder ab. Mit dem Bau von Curling-Bahnen und der ersten künstlichen Schlittenbahn der Welt, „erfand“ Johannes Badrutt, Gründer des legendären und märchenschlossartigen Badrutt´s Palace Luxushotels, den alpinen Wintertourismus. Bis zur Rückfahrt nach Tirano bleibt Zeit, um auf der Via Serlas, wo die großen Marken der Welt zu Hause sind – die Geschäfte sind mittags allerdings geschlossen – zu flanieren, der Heidi-Hütte einen Besuch abzustatten oder in der historischen Conditorei Hanselmann mit wunderschöner Fassade hausgemachte Engadiner Nusstorte zu probieren. Wer will, fährt mit dem Bernina Express ab St. Moritz bis nach Chur, der ältesten Stadt der Schweiz, quert dabei weitere 144 Viadukte sowie 42 Tunnel – auf der BerninaAlbula-Linie ist schließlich der Weg das Ziel. ■

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INFO: BERNINA EXPRESS

Köstliches Hirsch-Kotelett im Ristorante Jim

Bernina Express (BEX) Der Panoramazug der Rhätischen Bahn (RhB) fährt auf drei Linien: Chur (Hauptort des Schweizer Kantons Graubünden) – Tirano, Davos Platz – Tirano und St. Moritz – Tirano (in jeweils beiden Richtungen). Er verbindet den Schweizer Kanton Graubünden mit dem norditalienischen Veltlin. Ein Bernina-Express-Bus fährt außerdem von Lugano, Kanton Tessin, nach Tirano. Seit 2008 zählt die Bernina/Albula-Strecke (196 Brücken, 55 Tunnel) von Thusis nach Tirano (122 Kilometer) zum UNESCO-Weltkulturerbe. Höchster Punkt: Berninapass (2.253 Meter). Mit einer Steigung von bis zu 70 Promille eine der steilsten Bahntrassen der Welt (ohne Zahnradbetrieb). Idealerweise unternimmt man Hin- oder Rückfahrt mit Regionalzügen (Panoramawaggons im Sommer), um diverse Stopps auf der Strecke einlegen zu können. Der Bernina Express unterscheidet sich von diesen durch größere, bis zum Dach gewölbte Fenster, Mini-Bar, sowie ausführlichere Streckeninformationen über Lautsprecher.

Bahnabenteuer Vollmond-Fahrten, Fahrten im Führerstand der Lokomotive, Abenteuerfahren für Kinder, Fahrten im fensterlosen Cabrio-

Touristinfos Tirano: Bahnhof Tirano, Piazza delle Stazioni 18, 23037 Tirano (SO), T (+39 0342) 70 60 66. Touristinfo Vatellina, www.vatellina.it St. Moritz: Via Maistra 12, 7500 ST. Moritz (CH), T (+41 81) 837 33 33, www.engadin.stmoritz.ch

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Waggon (23. Juni – 23. Sept. 2018 von Davos Platz nach Tirano) oder Nostalgiefahrten mit Holzwaggons. Zwischen Zermatt und St. Moritz verkehrt der weltberühmte Glacier Express der Rhätischen Bahn, viele EisenbahnFans kombinieren beide Bahnstrecken. Infos (Bahn & Bike mit Tourenvorschlägen, Last-MinuteAngebote etc.): www.rhb.ch

Malles Venosta, SS41 durch die Schweiz, SS38 Richtung Bormio bis Tirano. Rund 300 km. Zug: Über Nacht z.B. von Wien nach Mailand, www.oebb.at. Linea Milano-Tirano (156 km, ab Stazione Centrale Mailand, www. trenord.it München - Chur oder MünchenSt. Moritz (drei bis vier Mal umsteigen). Startpunkt Tirano ist nur mittels oftmaligen Umsteigens zu erreichen. Besser: Bernina-Express-Bahnfahrt in Chur oder St. Moritz starten. www.deutschebahn.com Flugzeug: Flughafen Mailand Malpensa, www.airportmalpensa.com. Flughafen Mailand Linate, www.milanolinate-airport. com. Beide rund 190 km von Tirano entfernt. Shuttles zur Stazione Centrale (Mailands Hauptbahnhof): Züge nach Tirano, www.trenitalia.com Flughafen Orio al Serio (Bergamo), www. milanbergamoairport.it (rund 130 km von Tirano entfernt). Shuttle zum Bahnhof Bergamo, Züge nach Tirano (umsteigen in Lecco), www.trenitalia.com.

Tickets

Start: Tirano

Reservierung von Sitzplätzen ist Pflicht. Hin- und Retour-Preise pro Person: Tirano – St. Moritz: 112,CHF (98,- €) 1. Klasse; 64,- CHF (57,- €) 2. Klasse. Chur – Tirano: 224,- CHF (195,- €) 1. Klasse; 128 CHF (111,- €) 2. Klasse. Die Preise gelten auch für Regionalzüge, die fast stündlich verkehren (Aufschlag von 5 CHF für Panoramawaggon). Gültiges Reisedokument für Grenzübertritt nötig. Wichtig: Die Tickets müssen am Entwerter abgestempelt werden. Tipp: graubündenPASS: 144 CHF (125,- €): Freie Fahrt im Kanton Graubünden, innerhalb einer Woche an zwei Tagen.

Region: Lombardei. Provinz: Sondrio. Die Stadt (9.000 Einwohner) liegt im Veltlin (italienisch: Valtellina), am Eingang des PuschlavTals nahe der Schweizer Grenze.

Rhätische Bahn Bahnhofstraße 25, 7001 Chur (CH), Railservice: (+41 81) 288 65 65, www.rhb.ch und www.berninaexpress.ch

Reisezeit & Klima Ganzjährig. Im Frühling und Herbst ist der Kontrast zwischen blühender oder herbstlicher Landschaft und weißer Gletscherwelt besonders spürbar.

Anreise PKW aus Richtung Wien: Autobahn A4 Venezia – Milano. Ab Milano: Superstrada SS 36 bis Colico, weiter auf der Statale 38 bis Tirano. Aus Richtung München: A95 Richtung GarmischPartenkirchen, B187, B179, B189, B171, B180, B185, Reschenpass (gebührenpflichtig), SS40 bis

Ziel: St. Moritz Der Nobelwintersportort (5.100 Einwohner) liegt im Schweizer Kanton Graubünden. Region: Maloja.

Bei Schlechtwetter Stecken Berggipfel und Gletscher in Wolken, steigt man unterwegs öfter aus (nur in Regionalzügen möglich!). Etwa, um den Gletschergarten in Cavaglia zu bestaunen, durch das mediterrane Puschlav zu flanieren oder auf der Bergstation Alp Grüm Pizzoccheri zu schlemmen. Offizielles Wetterportal: www.wettergraubuenden.ch

Weitwanderweg Via Albula/Bernina Die Bernina/Albula Bahnstrecke kann in zehn Etappen zu Fuß bewältigt werden. Der Wanderweg kreuzt immer wieder die Schienen, man kann jederzeit auf die Bahn umsteigen. Infos (Unterkünfte, Gepäckstransport): www.rhb.ch/via

Höhepunkte der BerninaLinie Tirano – Valposchiavo – Berninapass – St. Moritz

Tirano Beschauliches Städtchen mit drei mittelalterlichen Stadttoren. Sehenswert: Die 1528 geweihte Wallfahrtskirche Madonna di Tirano – an deren Stelle 1504 eine Marien-erscheinung stattgefunden haben soll – mit wertvollen Fresken und prachtvoller Orgel aus dem 17. Jh. Papst Pius XII. erklärte 1946 die Selige Jungfrau von Tirano zur „himmlischen Schutzpatronin des Veltlins“. Palazzo Salis im Zentrum der Altstadt, im 17. Jh von der bedeutenden Graubündner Familie von Salis errichtet, einer der bedeutendsten Palazzi im Veltlin. Lokale Spezialitäten: Pizzoccheri (Buchweizennudeln mit Kartoffeln und Wirsing, mit Käse überbacken), Bergkäse (Bitto, Valtellina Casera, Scimudin), Bresaola (luftgetrockneter Rinderschinken), Weine aus dem Veltlin wie Sforzato di Valtellina oder Valtellina Superiore.

Kreisviadukt bei Brusio Wahrzeichen der Bernina-Linie und bahntechnische Meisterleistung. Mit Hilfe des meistfotografierten Bauwerks der Rhätischen Bahn überwindet der Zug auf kleinstem Raum einen enormen Höhenunterschied.

Poschiavo Das italienischsprachige Puschlav (deutscher Name) versprüht mediterranes Flair. Sehenswert: Via dei Palazzi mit schönen Patrizierhäusern. Ende des 19. Jh. wanderten zahlreiche Einwohner nach Spanien aus, gelangten zu Wohlstand und erbauten nach ihrer Rückkehr prächtige Palazzi im sogenannten „Spanischen Viertel“. Casa Tomé, eines der ältesten und besterhaltenen Bauernhäuser des Alpenraumes. Puschlav ist berühmt für Puschlaver Pizzoccheri (Buchweizennudeln und Gemüse mit Käse überbacken), dazu passt Rotwein aus dem Veltlin. Infos: www.valposchiavo.ch

Kraftwerke Palü und Cavaglia Von außen zu besichtigen sind die 1926 erbauten Kraftwerke. Ein Highlight der Strecke ist der Gletschergarten in Cavaglia, nur wenige Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Hier war der PalüGletscher als Bildhauer tätig und erschuf über Jahrtausende „Töpfe der Riesen“, wie die bis zu 12 Meter tiefen Gletschermühlen genannt werden. Geöffnet von Mai bis Oktober, Eintritt frei, www.ghiacciai.info


Alp Grüm Das steinerne Gasthaus mit Herberge auf 2.091 Metern Passhöhe – Bike- und Wanderparadies – ist nur zu Fuß oder per Bahn erreichbar. Atemberaubender Blick von der Sonnenterrasse auf Palügletscher, Palüsee bis hin zu den Bergamasker Alpen. Primo Semademi, Wirt von Alp Grüm und dem nur sieben Bahnminuten entfernten Bahnhofbuffet Ospizio Bernina, kredenzt deftigen Pizzoccheri, Gletscherfondue oder Kapuns (gefüllte Mangoldblätter), www.alpgruem.ch

Ospizio Bernina Auf dem Berninapass (2.253 Meter), über den sich im 19. Jh. noch Säumer mit Pferden und Eseln vom Engadin ins PuschlavTal plagten, thront die höchste Bahnstation der Rhätischen Bahn. Vom Ospizio – Bahnstation, Berggasthof und Herberge – windet sich ein Pfad zu einer Aussichtsplattform mit Blick auf den milchig-weißen Lago Bianco und dunklen Lej Nair, deren Gewässer sich auf dem Berninapass scheiden und entweder in die Adria oder in das Schwarze Meer fließen.

ben von Heidi und Großvater „Alm-Öhi“. Das 1880 erschienene Werk der Autorin Johanna Spyri wurde ein Welterfolg. Auf dem Schellenursli-Weg, St. Moritz. St. Moritzsee. Rudern, segeln, fischen im Sommer. Polo oder Cricket on Ice im Winter. Ein Rundgang um den See dauert etwa eine Stunde. Museum Engiadinais. Herzstück des Heimatmuseums: Interieurs aus fünf Jahrhunderten, etwa die „Stüva da Zuoz“, Bauernstube, Küche und Schlafkammer. Von 24. Juni 2018 – 20. April 2019: Sonderausstellung – Vom Kleiekotzer zum Eichhörnchenkäfig, Tierisches aus der Sammlung Campell. Via dal Bagn 39, 7500 St. Moritz, www.museum-engiadinais.ch

Tirano

Essen und Wohnen

St. Moritz

Trattoria und B&B Altavilla. Rustikale Trattoria inmitten von Weinbergen mit Aussichtsterrasse. Anna Bertola verwöhnt mit regionalen Köstlichkeiten wie „Sciatt“, frittierte Käsekügelchen mit Chicorée. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Weinkeller mit über 400 Etiketten. 10 nette Zimmer, DZ ab 80,- €. Via ai Monti 46, T (+39 0342) 72 03 55, Bianzone (SO), www.altavilla.info Hotel Sassella. Komfortable Zimmer, Whirlpool, finnische und etruskische Sauna, türkisches Bad. DZ ab 80,- €. Spezielle Bernina-Express-Pakete (zwei Nächte, Frühstück, Abendessen, Tickets Tirano – St. Moritz und retour) ab 182,- € pro Person. Lombardische Küche im Ristorante Jim. Probieren: getrocknetes Rinder-, Pferde- oder Hirschfleisch. Tolle Weinkarte. Via Roma 2, 23033 Grosio (SO), T (+39 0342) 84 72 72, www.hotelsassella.it

Anschauen

St. Moritz

Pontresina Der Steinbock ist das Wappentier Graubündens und Pontresina mit der größten Steinbockkolonie Heimatort des „Königs der Alpen“. Angezogen hat das einstige Bergbauerndorf mit hübschen Engadiner Häusern im Jahr 1850 die Engländer – zur Erstbesteigung des Piz Bernina, mit 4.049 m höchster Gipfel der Ostalpen. Sehenswert: Das prächtige Grand Hotel Kronenhof aus der Zeit der Belle Epoque, ein nationales Kulturgut im Kanton Graubünden. Infos: www.pontresina.ch

Schiefer Turm. Wahrzeichen und spektakulärste Sehenswürdigkeit von St. Moritz (12. Jh.) und Teil der 1893 abgebrochenen St. Mauritius-Kirche. Höhe: 33 Meter, mit einer Neigung von 5,5 Grad schiefer als der Turm von Pisa. Via Bratas, 7500 St. Moritz. Via Serlas. Zählt zu den kleinsten und höchst gelegenen Luxus-Straßen der Welt: Louis Vuitton, Chanel, Gucci, Prada, Rolex oder Cartier drängeln sich aneinander. Mittags sind die Geschäfte geschlossen. Heidi-Hütte. Wie im Film: Die Heidi-Hütte hat sich seit den Dreharbeiten vor über 50 Jahren kaum verändert: Küche mit Holzkohleofen, Butterfass, Schneeschuhe, alte Skier, die Schlafstu-

Wohnen & Essen

Schweizerhof. Komfortabler 4-Sterne-Familienbetrieb, 1898 eröffnet. Helle, große Zimmer mit herrlicher Aussicht. Wellness, Dachterrasse, Piano Bar. Im Restaurant Acla und Gartenterrasse „Acla Giardino“ kredenzt Chef Christian Ott regionale und französisch inspirierte Küche. DZ ab 330 CHF, Via dal Bagn 54, 7500 St. Moritz, T (+41 81) 837 07 07, www.schweizerhofstmoritz. ch Hotel Waldhaus am See. Zauberhaft: das einstige Waldschlössli vom Rocca (1885) direkt am St. Moritzsee. Hübsche Zimmer mit Seeblick. Die Bar „Devil´s Place“

Speisen mit Aussicht: Hotel Waldhaus am See zählt mit der größten WhiskeySammlung der Welt (2.500 Sorten) zu den besten der Schweiz. Hauseigene Weinhandlung „Cave Waldhaus“ mit 25.000 Flaschen aus 20 Ländern. Im Restaurant Waldhaus zu empfehlen: Châteaubriand vom Grill, hausgemachter Sauce Bérnaise, eine große Auswahl an Fondues. DZ ab 220,- CHF, Via Dimlej 6, 7500 St. Moritz, www.waldhaus-amsee.ch Art Boutique Hotel Monopol. Stilvolles 4-Sternehotel in der Fußgängerzone, im Hotel präsentieren junge Künstler ihre Werke. Panorama Whirlpool, Biosauna, Dampfbad. Im Restaurant MONO wird klassische italienische Küche serviert: hausgemachte Pasta, Risotto, Kalbskotelett Milanese. Gut sortierter Weinkeller. Elegante Zimmer, reichhaltiges Frühstücksbuffet. DZ ab 262 CHF. Via Maistra 17, 7500 St. Moritz, T (+41 81) 83 70 404, www.monopol.ch Hotel Hauser. Familienbetrieb in vierter Generation. Marinda und Markus Hauser schwören auf Betten aus Mondholz (Holz wird nach alter Tradition kurz vor Neumond gefällt) für gesunden Schlaf. Moderne Zimmer, große Sonnenterrasse. Trüffel und Pralinen aus der hauseigen Confiserie. Freitags im Ristorante Hauser „Hot Stone“, grillen auf heißer Steinplatte (reservieren!): 12 Fleischsorten, Wachtel-eier, hausgemachte Saucen. DZ ab 214,- CHF. Via Traunter Plazzas 7, 7500 St. Moritz, T (+41 81) 83 75 050, www.hotelhauser.ch

Essen Dal Mulin. Spitzenrestaurant im Herzen von St. Moritz mit Terrasse. Ambiente: rustikal-elegant. Überschaubare, feine Speisekarte mit traditionellen Gerichten. Köstlich: „Holzen“ Lammkoteletts mit Dinkel-Couscous und Brokkoli.

Größte Whiskey-Bar der Welt im Waldhaus am See Beeindruckende Weinselektion. Plazza dal Mulin 4, 7500 St. Moritz, T (+41 81) 833 33 66, www.damulin.ch IGNIV. Sterne-Koch Andreas Caminada überrascht mit neuem „Fine Dining“-Konzept: Viele kleine Häppchen werden gleichzeitig auf Tellern, Kristallschälchen oder Etageren serviert, von denen sich jeder am Tisch bedient: Schweinebauch – Quitte – Zwiebel, Saibling – Rote Beete – Haselnuss – oder Mandarine – Granité … Exzellente Weinkarte, Dress Code: smart casual. Untergebracht im ehrwürdigen, märchenschlossartigen und legendären 5-Sterne-Hotel „Badrutt´s Palace“, Via Serlas 27, 7500 St. Moritz, T (+41 81) 83 72 822, www.badruttspalace.com

Buchtipps Veltlin mit Bergamasker Alpen und Val Camonica, Reto Solèr – Maria Schabel, Bergverlag Rother, 12,90 €, 176 Seiten mit 54 ausführlich beschriebenen Wanderungen. Graubünden, Marcus X Schmid, Michael Müller Verlag, 16,90 €, 288 Seiten. Das Buch führt durch alle Winkel des Kantons und schlägt 15 Wanderungen vor, inkl. Daten.

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Atemberaubend: Von Kranjska Gora in Richtung Vršič und Prisank

Im Reich der weißen Gämse Es sind nicht nur die atemberaubenden Gipfel, die Täler und Schluchten, smaragdgrünen Flüsse und Bergseen, die 7.000 Kilometer Wanderwege oder die einzigartige Fauna und Flora, die den Triglav-Nationalpark besuchenswert machen. Es sind auch die Geschichten, die man sich in den Dörfern und auf den Schutzhütten erzählt. GERHARD LEEB TEXT LEEB, KK, GRÖMEDIA , SHUTTERSTOCK.COM, KRANJSKA GORA, KAMP KOREN, TOURISMUS BOHINJ, DOBRA VILA FOTOS

Erfolgreich wieder angesiedelt: Steinböcke in Zlatorogs Heimat

Von unten nach oben: Wandern und klettern in allen Höhenlagen


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ber zuerst zur Entstehungsgeschichte dieses Schutzgebietes, das rund vier Prozent der slowenischen Landesfläche belegt: Ein gewisser Professor Fran Jesenko verwendete bereits 1926 das erste Mal den Begriff „Nationalpark Triglav“. Aber erst 1981 verabschiedet das damalige noch Jugoslawische Parlament die Gesetze über den Nationalpark in seiner heutigen Größe von über 84.000 Hektar. Im Park selbst und in den kleinen Weilern und Bauernhöfen am Rande scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Mindestens seit Julius Kugy, dem Europäer, den Italiener, Österreicher und Slowenen jeweils für sich reklamieren. Er war es, der diese Landschaft auf der Suche nach „seiner“ Scabiosa Trenta bekannt gemacht hat. Im Trenta-Tal steht heute das vom slowenischen Bildhauer Jakob Savinšek gestaltete Denkmal für diesen großen Mitteleuropäer. Wenn der Wind vom Triglav, dem höchsten Berg Sloweniens, in alle Richtungen weht oder wenn die Morgennebel aufsteigen, beginnt die Landschaft Geschichten zu erzählen. Wie die vom „Zlatorog“, der weißen Gämse, oder jene von der Gründung des kleinen Bergdorfes Čadrg oberhalb von Tolmin: „Es war in frühen Zeiten, als Barbarenhorden die Gegend um den Wocheiner See/Bohinjsko Jezero brandschatzten. Bevor man die Männer des Dorfes am See töten wollte, bot man Frauen und Kindern an zu fliehen. Mitnehmen durften sie nur, was sie auf ihrem Rücken tragen konnten. Nach kurzem Nachdenken schulterten die Frauen ihre Männer, nahmen die Kinder an der Hand und verließen so das Dorf. Als sie auf der anderen Seite der Berge einen wunderbaren Flecken Erde fanden, ließen sie sich nieder und gründeten ihr neues Dorf.“ Schon die Fahrt von Tolmin, der „Alpenstadt des Jahres 2016“, hinauf ins Bergdorf ist ein Erlebnis. Über die Teufelsbrücke hoch über der Tolminka und vorbei an der „Dante jama“ – in der der italienische Dichter Dante Alighieri Teile seines „Inferno“ geschrieben haben soll – gelangt man nach zahllosen Kurven auf eine Art Plattform über dem Soča-Tal. Heute ist der kleine Weiler ein Schmuckstück unter den Dörfern im Nationalpark. Hier lebt auch Marija Bončina, Biobäuerin aus Leidenschaft: „Bei uns in Čadrg wird nachgewiesenermaßen seit 700 Jahren Käse hergestellt. Und, darauf sind wir ganz besonders stolz. Und die Jungen machen damit weiter.“

Ein Hitze-Fluchtort Ein Stück weiter den Bergkamm nach Norden, direkt unter dem Massiv des Krn, die Kuhinja-Alm. Auch hier haben Menschen schon vor tausenden von Jahren Spuren hinterlassen. An der Suche nach ihnen war auch Janez Bizjak, langjähriger ehemaliger Direktor des Nationalparks, beteiligt. Bizjak: „Wir haben zwei Theorien dafür, warum so früh Menschen hier oben lebten. Die eine ist, dass sie im Sommer aus den heißen Ebenen hier heraufzogen. Die

zweite wäre, dass im Zuge einer langen Hitzeperiode diese Höhen dauerhaft besiedelt waren.“ Wieder zurück im Tal, in der kleinen Stadt Kobarid (ehemals Karfreit), warten kulinarische Genüsse bei der weltbesten Köchin des Jahres 2017, und ein sehenswertes Kleinod – das „Museum des 1. Weltkrieges“ – auf die Besucher. Letzteres erinnert an die schlimmste Zeit, die die Menschen hier erleben mussten. Etwa „die Nacht von Karfreit“. Am Morgen des 24. Oktober 1917 begann die 12. Isonzoschlacht um zwei Uhr früh mit dem Befehl „Feuer“. Vielleicht glaubten die einfachen Soldaten, dass sie ihre gewohnten Granaten abfeuerten und nicht mit Giftgas befüllte. Die Spuren dieses Schreckens sind in den Wäldern und entlang der Straßen in Form von Festungsbauten, Denkmälern, Kapellen und Soldatenfriedhöfen erhalten geblieben. Von Kobarid über Žaga hinauf nach Bovec bildet die Soča, der „smaragdgrüne Fluss“, die Außengrenze zum Nationalpark. Während an der linken Seite der Soča endlose Mischwälder die steilen Bergflanken hinaufklettern, wurde rechtsufrig das Tal schon vor Jahrzehnten zur „Funzone“ erklärt. Mountainbikes auf der Erde, Kajaks und Rafts auf dem Fluss und Segelflieger und Paragleiter in den Lüften. Wer eine dieser Sportarten erst lernen möchte, findet in Bovec entsprechende Angebote und Ausrüstungsgegenstände. Der Ort verfügt auch über die meisten Hotels und Campingplätze im Tal und eine große Restaurantauswahl. Wer sich für bäuerliche Architektur interessiert, wird unterhalb von Bovec, in Čezsoča, fündig. Hier und in der Trenta sind noch die schönsten Exemplare des typischen Bauernhauses, des „Bovska hiša“, zu sehen. Im Erdgeschoss der Stallbereich mit den Tieren, deren aufsteigende Wärme den Boden der Wohnräume darüber heizt. Das Heu wurde im Dachboden gelagert und isolierte dadurch automatisch das Gebäude von oben.

Atemberaubende Schluchten Ein Stück weiter das Tal hinauf in Richtung Predil-Pass: die mächtige Festung Kluže und dahinter das Bavšica-Tal. Ausgangspunkt für zahllose Wanderungen. Wie auf den Bavški Grintavec oder gleich die große Überquerung hinüber zu den Soča-Quellen am oberen Ende des TrentaTales. Insgesamt zählt der Nationalpark 7.000 Kilometer gewartete Wanderwege! Wieder zurück in Bovec und hinauf ins Trenta-Tal wartet in Na Logu das Besucherzentrum des Nationalparks, „Dom Trenta“, auf die Besucher. Ein kleines, aber feines Museum – in dem man alles über den Nationalpark erfährt – und mietbare Appartements in einer ehemaligen Kaserne. Von hier, entlang der atemberaubenden SočaSchluchten, bis nach Bovec ist das „Reich“ von Marko Pretner, dem Chef des Nationalparkzentrums. Marko kennt Fauna und Flora und die besten Wander- und Kletterwege. Auf seinem BIO-Hof „Pri Plajerju“ in Trenta kann man übernachten und sich kulinarisch verwöhnen lassen.

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Erinnerungen an die 12 Isonzoschlachten

Der Kozjak-Wasserfall nahe Drešnica

Die Soča, Mitteleuropas Wildwasser-Dorado

Grenzenloses Wandern in allen Höhenlagen

Der See von Bled mit den Karawanken

Spezielle Mountainbikerouten durchqueren den Park

Von „Dom Trenta“ nach Norden führt die alte Militärstraße über den Vršič-Pass, mit 51 Spitzkehren und tollen Ausblicken. Am Scheitelpunkt von Sloweniens höchster Pass-Straße (1.611 m), kann die Parkplatzsuche zum Lotteriespiel werden. Ganz besonders für Wanderer, die von hier aus in die umliegenden Bergwelten aufbrechen. Auf dem letzten Teil der Straße nach Kranjska Gora, ein besonderer Platz. Die russische Kapelle. Hier starben am 8. März 1916 bei einem Lawinenunglück 110 russische Kriegsgefangene und sieben Wachleute beim Bau der Straße. Wen der Hunger über den Pass begleitet, der wird im oberen Savetal, in Kranjska Gora oder in Rateče Gaumenfreuden finden. Ein Geheimtipp in der slowenischen Wintersportmetropole: Die ehemaligen Ställe des Bauernhofes „Liznjekova Hiša“. Hier befindet sich eine Galerie mit Arbeiten des 1844 in Kranjska Gora geborenen Schriftstellers Josip Vandot. Gourmets werden im Restaurant des Hotels „Skipass“ in Kransjka Gora haubenmäßig bedient.

Im Herz des Nationalparks Das eigentliche Herz des Triglav-Nationalparks befindet sich ein paar Kilometer weiter östlich, auf halbem Weg nach Jesenice. Direkt bei der Statue des Pfarrer-Komponisten Jakob Aljaž geht es nach Mojstrana und von dort weiter in die Täler Vrata, Kot und Krma und zu den beliebtesten Triglav-Anstiegen und Hochgebirgsüberquerungen. Die Attraktion im Vrata-Tal sind die Peričnik-Wasserfälle. Der untere hat eine Fallhöhe von 52, der obere von 16 Metern. Wer sich hier in der Morgen- oder Abenddämmerung

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aufhält, hat das Gefühl, im „Reich des Zlatorog“ angekommen zu sein. Diese vor vielen Jahrhunderten rund um den Triglav entstandene Volkssage um die weiße Gämse mit den golden Hörnern – man findet sie auch auf einer gleichnamigen slowenischen Biersorte – wird hier von Generation zu Generation weitergegeben und trägt auch für die heutige Zeit eine aufregende Botschaft in sich. Sie erzählt von den folgenschweren Auswirkungen für den Menschen, der die Natur rücksichtslos ruiniert. In Mojstrana liegen nicht nur die höchsten Gipfel der Julischen Alpen sozusagen „vor der Haustür“, sondern auch eine der schönsten Wanderverbindungen nach Bled, das Radovna-Tal. Gleich am Beginn erwartet uns die Gostišče „Psnak“. Berühmt wurde der alte Gasthof durch den ehemaligen Besitzer Alojz Lipovec. Er belieferte fast fünfzig Jahre lang mit seinen Pferden die Triglav-Hütten. Erst 1995 wurden Alojz Lipovec und seine Pferde vom Hubschrauber abgelöst. Bei Zgornje Gorje öffnet sich das Radovna-Tal und gibt nach und nach den Blick frei auf Bled und seinen See. Mitten drin die Insel mit der Kirche Sveti Janez. Und auf einem Felsen, hoch über dem Blejsko Jezero, die älteste Burg Sloweniens. Weiter ins Tal hinein, die Sava Bohinjka – die sich unterhalb von Bled mit der Sava Dolinka zur Save, dem Hauptfluss Sloweniens vereint – hinauf zum Wocheiner See (der größte dauerhafte See Sloweniens) kommt man an den malerischen Ausgangspunkt und das fiktive Dorf, in dem die Frauen vor langer Zeit ihre Männer auf den Rücken nahmen und mit den Kindern an der Hand nach Süden, über die Berge, aufbrachen und Čadrg gründeten.


INFO: Nationalpark Triglav Allgemein Der Nationalpark Triglav – als südöstlichster Ausläufer der Alpen – nimmt mit über 84.000 Hektar vier Prozent der Fläche Sloweniens ein. Er liegt im Nordwesten des Landes in den Julischen Alpen zwischen Kranjska Gora im Norden und Tolmin im Süden und der italienischen Grenze im Westen und dem Wocheiner Tal im Osten. Der Name des Parks stammt von seinem höchsten Berg (deutsch: „Dreikopf“), dem Triglav (2.864 m). Nicht nur von der vielfältigen Fauna und Flora her, sondern auch in Hinblick auf die bäuerliche Architektur nimmt die Landschaft des Parks eine Sonderstellung ein: sie verbindet die alpine mit der mediterranen Natur und Kultur. Davon zeugen auch Flora (z. B. Gelber Julischer Mohn und Storchenschnabel als endemische, also nur hier existierende Pflanzen) und Fauna (z. B.: Gämse, Steinbock, Rothirsch, Braunbär, Luchs, Wildschafe, Berghase, Fuchs sowie 84 Vogelarten). Nationalpark-Ranger organisieren Führungen und Vorträge und überwachen die Einhaltung der strengen Regeln für die Besucher (https://www.tnp.si/en/visit/aboutthe-park/code-of-conduct/)

Anreise mit Auto (über Villach): Über die Karawankenautobahn nach Bled oder Bohinj (von Wien 365 km, von Graz 238 km, von München 361 km), über den Wurzenpass nach Kranjska Gora (Wien 380 km, Graz 195 km, München 334 km) oder über Tarvis und den Predilpass auf die Westseite des Parks ins Soča-Tal (von Wien 414, von Graz 230 km, von München 370 km). Parken: Die Hauptparkplätze im Nationalpark sind gebührenpflichtig Anreise mit der Bahn nach Villach und weiter über Jesenice, Bled, Bohinjska Bistrica, Most na Soči und Nova Gorica (www.oebb.at) Nostalgiefahrten mit dem Dampfzug während der Sommermonate (ab Jesenice) auf der gleichen Strecke (http://www.bled.si/ de/unternehmungen/hochebenen-in-der-umgebung-von-bled/ museumszug)

Wichtige Anlaufstellen Die touristisch wichtigsten Ausgangsorte für den Nationalpark sind Kranjska Gora, Bled, Kobarid und Bovec. Nationalparkverwaltung Triglav, Ljubljanska cesta 27, SI- 4260 Bled, T (+38 64) 5780 200, www.tnp.si TIC Kobarid, Trg svobode 16, 5222 Kobarid, T + 386(0)5 / 380 04 90, www.visit-soca.com

TNP Info Centre Dom Trenta, Na Logu in Trenta, SI-5232 Soča Slovenski planinski muzej (Slowenisches Alpin Museum), Triglavska cesta 49, 4281 Mojstrana, T (+38 68) 3806 730 TIC Bohinj, 4264 Bohinjska Bistrica Mencingerjeva 10, T (+38 64) 5747 600, www.ld-turizem.si TIC Bled, Cesta svobode 10, T (+38 64) 5741 122, www.bled.si TIC Kranjska Gora, Kolodvorska 1c, T (+38 64) 5809 440, www.kranjska-gora.si Noch eine empfehlenswerte Seite: http://www.slowenienindividuell.de/Triglav

Für alle, die das Land gerne „auf eigene Faust“ erkunden wollen:

dem Weg von Tolmin nach Čadrag, gleich hinter Zatolmin und noch bevor es steil den Berg aufwärts geht, ist rechts der Straße das kleine Infozentrum des Nationalparks. Hier beginnt der Fußweg in die rund 1 km lange Schlucht mit ihrer einzigartigen kleinen, warmen Quelle. Wer länger verweilen möchte, kann über die Hängebrücke ein Stück weit in Richtung Zadlaščica weiterwandern. Den „Zlatorog“ spüren: DIE SOČA-QUELLE (1 Stunde). Der Ort, an dem die Soča entspringt, gehört zu den schönsten Plätzen überhaupt. Nahe dem südseitigen Beginn der Vršič-Straße nach links bis zur Hütte „Koča pri izviru Soče“, von dort zu Fuß weiter zur Quellhöhle. Schlucht von unten erleben: SOČA-SCHLUCHT BEI KAL KORITNICA (3 Stunden). Von den Campingplätzen unterhalb von Bovec über die Hängebrücke der Koritnica zum Zusammenfluss der beiden Gewässer. Weiter ins Tal hinein kann man eine Schlucht der Soča „von unten aus“ erleben. Entweder auf der gleichen Strecke zurück oder über Kal Koritnica den Rundweg zu Ende gehen. Blick in die Tiefe: SOČA-SCHLUCHT BEI SOA (30 Minuten). Nicht weit unterhalb des Dorfes Soča kann diese Schlucht von oben betrachtet werden. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit vorausgesetzt. Immerhin rauscht der smaragdgrüne Fluss 10 – 15 Meter tiefer. Mit Glück sieht man in der zwei bis drei Meter breiten Schlucht Kajakfahrer. Hängebrücken-Rodeo: VON BOVEC IN DIE TRENTA (4 Stunden in eine Richtung). Die Strecke von Bovec zum Nationalparkzentrum in Na Logu gehört zu den schönsten Flusswanderungen (auch für Kinder). Immer entlang der Soča, vorbei an kleinen Höfen und Weilern. Und in unregelmäßigen Abständen wechselt man auf Hängebrücken die Flussseite. Zurück nach Bovec kommt man mit Öffis (Busfahrpläne studieren). Geheimtipp auf halber Strecke beim Ort Soča: Der Bio-Bauernhof „Pri plajerju“. Mystisch: RUND UM DEN WOCHEINER SEE (3 Stunden). Von Stara Fužina aus führt ein wunderschöner Weg rund um den Wocheiner See/Bohinjsko Jezero und wieder zurück. Nur wenn der Govic-Wasserfall in der PršivecSüdwand bei starken Regenfällen „aktiv“ wird, ist der Spazierweg am Nordufer unpassierbar.

Am Wasser

Im Tal und auf den Bergen

Aktivitäten In der „Fun-Zone“ auf der Westseite der Soča kann man Segelfliegen oder Paragleiten, Wandern, Mountainbiken oder sämtliche Wildwassersportarten (Kajak und Rafting) ausüben. Die Soča ist auch ein Dorado für Fischer. Kontaktinfos: Wandern – Klettern: Es gibt ca. 7.000 km gewartete Wanderwege. Geführte Wanderungen werden von der Nationalparkverwaltung fast das ganze Jahr durchgeführt. Infos: www.tnp.si/en/visit/ Auch die Nationalparkgemeinden Tolmin, Kobarid und Bovec (www.soca-valley.com/en/), Kranjska Gora (www.kranjska-gora.si/ de/) und Bled (http://www.bled. si/de) bieten geführte Wanderungen und Klettertouren an. Weitwanderwege: Durch den Nationalpark führen die Slowenische Berg-Transversale Nr. 1, der Europäische Fernwanderweg E7, die Via Alpina und der Alpe Adria Trail. Bergsteigen – am besten im Gebiet des Svinjak Mountainbiken: Nur auf ausgewiesenen Wegen Fliegen: Letališče Bovec, zwischen Bovec und Cesoča, T (+386 51) 66 10 03, www.bovec-airport.com Paragleiten (auch Tandem-Flüge): Bovec, T (+386 41) 83 27 74, www.avantura.org/de Wildwasser und mehr: Bovec Sport Center, T (+386 31) 26 36 32, www.bovec-sc.si Fischen: Fischereiverein Tolmin, http://www.ribiska-druzina-tolmin.si Fliegenfischen (lernen): Danilo Jarc, http://www.socafishingguide.si/

Wandervorschläge

Atemberaubend: TOLMINKASCHLUCHT (1,5 Stunden). Auf

ALPE-ADRIA-TRAIL. Die Etappen sind um die 20 km lang und erfor-

dern eine Gehzeit von 6 – 8 Stunden. Die Nationalpark-Etappen beginnen in Kranjska Gora. Die erste Etappe geht nach Trenta ins Sočatal, die zweite von dort nach Bovec. Die dritte endet in Drežnica (ein Dorf mit einem alpenweit einzigartigen Faschingsbrauch) und die vierte in Tolmin. Infos: www. alpe-adria-trail.com/de/ Spuren der Isonzo-Front: VON UNTER- NACH OBER-KLUŽE (2 Stunden). Auch für Kinder spannend ist der ehemalige Militärsteig von der Festung Kluže – Log pod Mangrtom und Bovec – zur oberen Festung. Es geht zuerst durch eine lange, in den Fels gesprengte Höhle. An zwei Stellen hat man einen schönen Ausblick auf das Tal der Koritnica. Der anschließende Weg durch die Felswände ist trotz der zeitweiligen Ausgesetztheit breit und mit geringen Steigungen. Bei den Ruinen bietet sich ein fantastischer Ausblick über Bovec, das obere Sočatal und den Predilpass.

Über Berge, durch Wälder 2-Tages-Wanderung: VON BOVEC ÜBER DIE BAVŠICA IN DIE TRENTA. Diese 2-TagesWanderung führt durch eine der schönsten Landschaften Sloweniens. Sie führt von Bovec aus entlang der Koritnica bis unterhalb der Festung Kluže und von dort weiter über die große Randmoräne eines eiszeitlichen Gletschers in das Bavšica-Tal. Am hinteren Ende, bei der Überquerung des Kanja-Sattels, lässt man die „Gipfel der Begierde“, den Jalouvec (2.645 m) und den Bavški Grintavec (2.347 m) „links und rechts liegen“. Nach dem Sattel geht es – sozusagen die zweite Etappe – nur mehr abwärts in Richtung Soča-Quellen und das obere Trenta-Tal. Abseits und meditativ: DURCHS RADOVNA-TAL NACH BLED (6 Stunden). Der ideale Ausgangspunkt – auch wenn man am ersten Teil entlang einer (kaum befahrenen) Straße gehen muss – ist Mojstrana. Hierher kommt man von Bled auch wieder mit Öffis. Bis zur Gostilnja Pšnak geht es gleichmäßig aufwärts. Nach einem, von der Nationalparkverwaltung aufwändig restaurierten Bauernhof kommt man zum RadovnaBach, der dem Tal seinen Namen gegeben hat. Danach geht es in wunderschönen Waldlandschaften bis zum See von Bled. Entdeckungsreise: AUF DEN SPUREN DER ALMKULTUR. An der Ostseite des Triglav, rund um den Wocheiner See, hat sich bis heute die besondere Kultur der Almbewirtschaftung erhalten. Von den Niederalmen in rund

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Ana Roš, „weltbeste Köchin 2017“ von der Hiša Franko, Kobarid

Kranjska Gora: Top-Hotel und -Restaurant Skipass

Bestens umsorgt: Ob schlafen im Kamp Koren (Bovec) …

... oder essen im Restaurant Danica am Wocheinersee

1.000 m bis hinauf zu den Hirtenhütten in mehr als 1.700 m Seehöhe werden noch viele dieser Sommerweiden von den Bauern „beschickt“. Verschieden lange

Kartentipps

SIDARTA, Julijske Alpe, 1:50.000, mit den wichtigsten Hütten und Touren

Wanderwege verbinden die Hütten und Almdörfer miteinander. Einen ersten guten Überblick bekommt man im „Almwesenmuseum“ in Stara Fužina (https:// www.bohinj.si/en/attractions/ alpine-dairy-farming-museum/ )

Für den Gaumen Wer sich durch die regionale Küche kosten möchte – wird in den Tälern rund um den Triglav selten enttäuscht. Ganz im Gegenteil! Knapp außerhalb von Kobarid, an der Straße nach Cividale, kocht in der „Hiša Franko“ (http://www.hisafranko.com/de/) Ana Roš, die 2017 zur weltbesten Köchin gewählt wurde. Weitere Tipps:

KOBARID TABACCHO, Alpi Giulie, 1:25.000 (in der Buchhandlung in Tarvis lagernd)

KOMPASS WANDERFÜHRER Julische Alpen, 1:50.000, ISBN 978-3-99044-231-9

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Hotel-Restaurant Kotlar, Trg svobode 11, (+386 53) 89 11 10, spezialist für (fast) fangfrische Meeresfrüchte und ein idealer Ort um von der Terrasse aus das Leben in der kleinen Stadt zu beobachten Hiša Polonka, Gregorčičeva Ulica 1, (+386 59) 95 81 94. Die Kneipe gehört Valter Kramar, Ehemann von Starköchin Ana Ros, und zwei Freunden. Es gibt selbst gebraute Biere und regionale Spezialitäten. Tipp: Köstliches Roastbeef.

BOVEC Gostilna Žvikar, Podklopca 4, T (+386 53) 89 63 77, regionale und europäische Küche ohne „Schnickschnack“. Idealer Ausgangspunkt für einen „Verdauungsspaziergang“ zum „Slap Boka“, Sloweniens höchstem Wasserfall (106 m) Gostilna in pizerija Letni vrt, Trg golobarskih žrtev 1, T (+386 41) 77 51 27, regionale und europä-

ische Küche, Pizza, reich bestückte Weinkarte, feine Tropfen aus der Goriška Brda und aus Vipava Camp Polovnik, Ledina 8, T (+386 53) 89 60 07, an der Umfahrungsstraße nach Kobarid, regionale Küche. Von der Terrasse toller Ausblick auf die Landschaft, in der Teile des Filmes „Die Chroniken von Narnia“ gedreht wurden.

Gostilna prevozi Psnak, Zgornja Radovna 18, T (+386 45) 89 11 52, Brettljause mit Produkten aus der Umgebung, die letzte Station vor dem Radovna-Tal

ČEZSOČA

BLED

Gostišče Vančar, Čezsoča 43, T (+386 53) 89 60 76, das typische Dorfgasthaus, Spezialitäten „SočaForelle“ und „Frika“ auf Trenta Art

LOG POD MANGARTOM Restaurant „Mangrt“, Log pod Mangartom 57, T (+386 41) 51 80 79, Lammspezialitäten, kleine Karte, gekocht wird mit besten Zutaten

SOČA Gostilna Metoja Božo Bradaškja, Trenta 19a, T (+386 53) 88 93 61, Soča. Spezialität ist die Soča-Forelle in Buchweizen- oder Maismehl

KRANJSKA GORA Hotel, Restaurant, Pizzeria Kotnik, Borovška cesta 75, Die Spezialität „Schlachtplatte“ (mit hausgemachter Blutwurst) gibt es leider traditionell nur in den Wintermonaten, T (+386 45) 88 15 64

RATEČE Gostilna Mojmir, Rateče 88, T (+386 45) 88 72 22, der DreiLänder-„Backhendl-König“

MOJSTRANA

ZGORNJA GORE Gostilna Zatrnik, 82 Krnica, T (+386 59) 96 02 72, deftige Küche, z. B. Innereien und Fleisch vom Schweinekopf im Schweinsnetz Burg-Restaurant, Grajska cesta | Jezersek, T (+386 46) 20 34 44, regional und mediterran und Süßes (Bleder Cremeschnitte, Kranjski štrukelj) und die schönste Aussicht weit und breit

STARA FUŽINA Gostilna Mihovc, Stara Fužina 118, T (+386 40) 21 61 06, 4265 Bohinjsko jezero, preiswerte lokale Küche, nur einen „Katzensprung“ vom Almwirtschaftsmuseum entfernt

Wohnen Einige Tipps, weitere gibt’s auf www.soca-valley.com/de.

TOLMIN Hotel Dvorec, Mestni trg 3, T (+386 53) 82 11 00, www.hotel-dvorec.com, das zentrale, schön renovierte Hotel, gleich neben dem Museum. Restaurant.

KOBARID Hvala-Topli Val, Trg svobode 1, T (+386 5 3) 88 53 22, www.hotelhvala.si/de/, das familiär geführte Hotel, in Kombination mit dem dazugehörigen Spitzenrestaurant keine Wünsche offen


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region

Julian Alps, Slovenia

JULISCHE ALPEN

IN DAS REICH DES GOLDHORNS Wer Slowenien von seinen höchsten Bergen bis zur Adria sehen will, geht dahin, wo der Triglav liegt. Der 2864 Meter hohe Berg hat den gleichen Namen wie die altslawische Gottheit, die die Macht über den Himmel, die Erde und die Unterwelt ausübt. Gemeinsam mit dem märchenhaften Goldhorn im Nationalpark Triglav schützt es die natürlichen Ressourcen Sloweniens, des ersten Landes der Welt, das nach den Kriterien der Green Destinations zum grünen Reiseziel erklärt wurde. Der Triglav ist der höchste Gipfel der Julischen Alpen, die sich über Slowenien und Italien erstrecken. Mehr als drei Viertel davon (1542 km2) liegen in Slowenien. Mehr als 150 Gipfel, die höher als zweitausend Meter sind, breiten die Schönheit des alpinen Hochgebirges aus über den Flusstälern der Soča, Sava Dolinka und Sava Bohinjka, den Seen von Bohinj und Bled, den Wald- und Wiesenlandschaften, den erstaunlichen Bergpässen, den berühmten Bohinj-Bahnen und anderen Besonderheiten der Region. Die Orte des außergewöhnlichen Natur- und Kulturerbes sind das erste UNESCO Biosphärengebiet in Slowenien. Die leicht zugänglichen slowenischen Julischen Alpen wurden von Lonely Planet als Best in travel 2018 erklärt.

e info@julijske-alpe.com | www.julian-alps.com


Vom Feinsten: Die „Dobra vila“ in Bovec

Buchbar: 2 . . bis 0. .2018

Ab € 86,40 pro Person/Nacht im DZ Paket beinhaltet folgende Leistungen: Halbpension (Buffet), unbegrenzte Eintritte in das Wellness-Zentrum Termalija & das Wellness Orhidelia, Obst & Flasche Thermalwasser am Zimmer, Bademantel und Badetuch Benutzung, WiFi.

Terme Olimia d.d., Zdraviliška cesta 24, SI – 3254 Podčetrtek, Slowenien T: +386 3 829 78 36 | info@terme-olimia.com | www.terme-olimia.com

BOVEC Dobra vila Bovec, Mala vas 112, T (+386 53) 89 64 00, www. dobra-vila-bovec.si, in diesem ****Hotel am Rande von Bovec hält die Zeit den Atem an. Eine Rückzugsdomäne nach all den Freizeitaktivitäten mit einem atemberaubenden Weinkeller Hotel Alp, Trg golobarskih žrtev 48, T (+386 53) 88 40 00, www.hotelalp-bovec.com, fast im Zentrum und dennoch ruhig gelegen besticht das Alp-Hotel mit besonderen Angeboten zu den Themen „Wasser“ und „Waldseilparks“

KRANJSKA GORA Ramada Hotel & Suites Kranjska Gora, Borovška Cesta 93, T (+386 45) 88 44 77, www.wyndhamhotels.com, „Ganz oben“ (****), nicht nur bei den Preisen, steht dieses Hotel in Kranjska Gora auch mit dem hier Gebotenen. Es gibt spezielle Zimmer mit Wasserbetten oder für Allergiker Gostilna Cvitar, Borovška cesta 83, T (+386 45) 88 36 00, www.cvitar. com, um einiges preiswerter ist das Wohnen in diesem traditionellen, gepflegten Gasthof

BLED Grand Hotel Toplice, Cesta svobode 12, T (+386 45) 79 16 00, Luxus pur (*****) und direkt am See, besticht Bleds ältestes Hotel – trotz seiner Größe – mit seinem Charme. Thermalquelle vor dem Haus inklusive Hotel Kompass, Cankarjeva Cesta 2, T (+386 46) 20 51 00, www.kompashotel.com/de-de. Zentral auf einem Hügel, die hellen Zimmer gibt es mit Blick auf den Park oder den See

Privatzimmer und Appartements Etwa vor jedem dritten Haus hängt das Schild „Sobe“ (Zimmer). Die beste Website für Unterkünfte (und die Häuser werden auch von den offiziellen Stellen kontrolliert): http://www.soca-valley.com/de

Tipp für Selbstversorger: Im „Dom Trenta“, dem Nationalparkzentrum im gleichnamigen Ort, gibt es sechs Appartements. Hier kann man sich auch über alles Wissenswerte im Nationalpark informieren. Infos: https://www. tnp.si/en/visit/in-natures-heart/ trenta-apartments/

Die schönsten Schutzhütten Insgesamt betreibt der slowenische Alpenverein 32 Berghütten und -Häuser. Eine Auswahl: Triglavski dom na Kredarici 2.515 m – Die höchste. Der Triglavgipfel liegt nur mehr eine Stunde von der Hütte entfernt; ganzjährig geöffnet; T (+386 45) 31 28 64 Dom planika pod Triglavom 2.401 m – Die Sommeralternative. Ebenfalls in Sichtweite des Gipfels (1 Std.); jedoch nur von Juli bis September geöffnet; T (+386 51) 61 47 73 Aljažev dom 1.015 m – Das „Basislager“ im Vrata-Tal. Geöffnet von April bis Oktober; Ausgangspunkt zur ∏krlatica 2.740 m (5 bis 6 Stunden), Triglav 2.864 m (6 bis 7 Stunden) und zu den Hütten Triglavski dom na Kredarici (5 Std.), Koča na Doliču (5 Std.) und Dom Valentina Stanič (5 Std.): T (+386 45) 89 10 30 Gomišžkovo Zavetišže na Krnu 2.182 m – Die höchste auf der Südseite. Im Krn-Massiv oberhalb des Sočatales ist nur noch der Krn-Gipfel höher; geöffnet von Juni bis September; Krn 2.244 m (15 Min.); T (+386 51) 61 13 63 Kosijev dom na vogarju 1.054 m – Die Wanderhütte mit Seeblick. Oberhalb des Wocheinersees (Juni bis September) zum „Aufwärmen“ (3 Std. auf den Pršivec), zum Wandern mit Kindern; T (+386 51) 61 33 67

Sehenswert im Nationalpark Museum in Tolmin mit der Geschichte des ganzen Tales. http://www.tol-muzej.si/


www.slovenia.info #ifeelsLOVEnia

Sehenswert: Weltkriegsmuseum in Kobarid 1. Weltkriegsmuseum in Kobarid. https://www.kobariski-muzej.si/deu/ Weltkriegskirche von Javorca. https://de.wikipedia.org/wiki/Heiligengeistkirche_Javorca Festung Kluže. http://www.potmiru.si/deu/trdnjava-kluze Vršič-Pass (nur während der schneefreien Zeit geöffnet), https://de.wikipedia.org/wiki/ Vr%C5%A1i%C4%8Dpass Wocheiner See/Bohinjsko jezero. https://de.wikipedia.org/ wiki/Bohinjsko_jezero

Seilbahnen Von Bovec auf den Kanin: Der Kanin gehört zwar nicht zum Nationalpark, aber eine Fahrt mit der Seilbahn von Bovec hinauf öffnet den Blick in das Soča- und Trentatal und über die gesamte Westseite des Parks (http://www.kanin.si/en/) Vom Wocheinersee auf den Vogel: Leichter „mehr sehen“ gibt es im Nationalpark nicht. Hoch hinauf (bis auf 1.537 m) über den See führt die Fahrt mitten in die zauberhafte Bergwelt. Im Winter erschließt sie ein kleines Skigebiet (http://www.bled.si/de)

Veranstaltungen Der Fasching in Drežnica ist landesweit bekannt, ein sehr traditioneller Fasching mit heidnischem Ursprung, er kann am Fastnachtssamstag in Drežnica und eine Woche davor in der Siedlung Drežniške Ravne erlebt werden. Beim Ethno-Wochenende in Bohinj (letzte Juliwoche) werden vor allem Hochzeitsbräuche gezeigt. Am Samstag wird das Fensterln dargestellt, am Sonntag findet eine Bauernhochzeit statt. Im Mittelpunkt des Marktes stehen lokale kulinarische und handwerkliche Produkte. In Podkoren feiert man jeden Samstag – von Mai bis Ende August – das Fest unter der Linde. Es wird „geschmaust“, getanzt und gesungen.

Die triste Herbststimmung in Bled vertreibt man mit dem traditionellen Oberkrainerfest. Im November. Zur Welthauptstadt zeitgenössischer Musik wird Tolmin mit dem Overjam Reggae-Festival Anfang Juli und Ende Juli mit den Metaldays. Anfang August folgen dann die Punk Rock Holidays.

Winter Skigebiete am Vogel und in Kranjska Gora. Und die Abfahrt vom Kanin nach Bovec. Eisklettern in Tamar, in der Umgebung von Gozd Martuljek bei Kranjska Gora und in der Trenta. Ein künstlich angelegtes Eiskletterzentrum gibt es in der Mlača-Klamm bei Mojstrana. Skitouren: rund um den und zum Triglav (die Hütte Triglavski dom na Kredarici hat ganzjährig geöffnet) oder, mit etwas Glück, Eislaufen am See in Bled und am Wocheinersee.

Buchtipps NATIONALPARK TRIGLAV, Wolfram Guhl, Viele Insidertipps und 20 Tourenvorschläge fürs „Bergparadies in Slowenien“. Verlag Carinthia, 19,99 € SLOWENIEN, Lore Marr-Bieger, Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag, mit ausführlichen Infos zum Nationalpark Triglav, 23,60 €

AKTIV URLAUB IN

SLOWENIEN Land der 5 Sterne Erlebnisse

SLOVENIA. Grün. Aktiv. Gesund.


Ein Herbst für Genießer... ... auf in die satteste aller Jahreszeiten! Mit 15 Tipps zum Erleben von feinen Weinen, edlen Produkten und Kulturgenüssen in der Alpe-Adria-Region. TEXT JOHANNA WOHLFAHRT FOTOS VON VERANSTALTERN BEIGESTELLT

28. bis 30. September: Festival für Zuckerschnuten: „Sweet Istria“, das Nach-

speisenfestival, wird heuer zum 10. Mal in Koper begangen. Süße Straßen führen durch die Altstadt, bei Vorträgen und Workshops kann man sich selbst im Dessertbacken versuchen. www.sladka-istra.si/en

Ruinen, Villen, Kirchen, Museen und andere historische Juwele. Jedes Bundesland mit eigenem Programm. http://tagdesdenkmals.at

6. Oktober: Kunst und Kultur bei Nacht. Bei der „Langen Nacht der Museen“: Mit einem Ticket in alle interessanten Museen, Ausstellungen und Sehenswürdigkeiten Österreichs. Infos unter http://langenacht.orf.at

6. und 7. Oktober: Castelli Aperti – am

Tag der offenen Schlösser in Friaul-Julisch Venetien gibt’s Einlass in sonst gut versperrte Schlossmauern. www.consorziocastelli.it

29. September bis 8. Oktober: Wiesenmarkt in St. Veit. Eine der größten Brauch-

tumsveranstaltungen Kärntens. Verkaufsstände mit traditioneller Ware, regionale Produkte und Spezialitäten, großer Vergnügungspark. Beschaulichkeit am „alternativen Wiesenmarkt“ etwas abseits des Marktgeländes. www.wiesenmarkt.at

30. September: Alte Gemäuer erkunden. Beim „Tag des Denkmals“ in ganz Öster-

die Messe für den luftgetrockneten istrischen Schinken „Pršut“, dessen Zentrum Tinjan ist. Mit vielen Verkostungsstationen. www.isap.hr

18. bis 21. Oktober: Das Gute liegt so nah. Gleich

nach der italienischen Grenze, in Tarvis, wird wieder zum Genießer-Highlight des Herbstes geladen: Ein Prosit in Tarvis! Mit Verkostungsausstellungen, Genussworkshops uvm. www.einprosit.org

27. und 28. Oktober: Dem Kürbis ein Fest!

Castelli aperti – offene Schlösser in Friaul

Die große „Festa della Zucca“ in Venzone ist ein Spektakel in mittelalterlichem Gewand. www.venzoneturismo.it/it/ festa-della-zucca

Auf nach Buzet – dort wird Trüffel gehobelt

Thorsten Brönner

reich. Kostenlose Führungen durch Schlösser,

13. & 14. Oktober: Köstlicher Pršut! „ISAP“ heißt

RADREISE APULIEN Durch Olivenhaine und an idyllischen Küstenstrichen entlang von Alberobello nach Lecce Ca. 307 – 317 km, 8 Tage / 7 Nächte, individuelle Einzelreise

FUNActive Tours Bahnhofstraße 3, 39034 Toblach Tel.: +39 0474 771210 · E-Mail: office@funactive.info · www.funactive.info

FUNActive Tours

13. bis 16. September: Friaul verkosten

bei der 24. Auflage von „Friuli Doc“, dem Schaufenster der Geschmäcker und weingastronomischen Spitzenprodukte der Region FriaulJulisch Venetien. Piazza Primo Maggio sowie in der Altstadt in Udine. www.friuli-doc.it


4. und 5. November: „Dani tartufi“ in der Altstadt von Buzet, das heißt: Trüffel wohin man schaut. Das große Fest der feinen Knolle wird begleitet von Wein, landwirtschaftlichen Produkten, Handwerk und Folklore. www.istria-buzet.com

16. bis 18. November: Olivenöl at its best!

Verkosten der besten Olivenöle Istriens bei den „Tagen des Olivenöls“ in Vodnjan. www.dmmu.info

16. bis 17. November: Weinkost unter Tag. Eine spannende Location für die Verkostung der besten slowenischen Weine: Das Höhlenund Stollensystem unter der Altstadt von Kranj! www.visitkranj.com/sl/vinska-pot-kranj

Bis 25. November: Freespace ist der

diesjährige Titel der Architekturbiennale in Venedig. Durch die Giardini von Pavillon zu Pavillon flanieren und den Geist mit neuen Eindrücken füttern! www.labiennale.at

7. bis 9. Dezember: Pflichttermin für Schokoholics: Das Schokoladenfestival in

Opatija, mit Präsentation vieler nationaler und internationaler Schokoladenspezialitäten. www.visitopatija.com

WWW – wichtige Webadressen Die Websites der Regionen zum Nachklicken: www.kaernten.at, www.steiermark.com, www.osttirol.com, www.salzburgerland.com, www.suedtirol.info, www.turismofvg.it, www.veneto.it, www.slovenia.info, www.istra.hr, www.kvarner.hr

460 Winzer beim Weinfestival in Meran

9. bis 13. November: Hauptrolle für den Wein: Beim Merano Winefestival. Am Verkostungsparcours warten die edlen Tropfen von 450 weltweiten Winzern auf neugierige Weinkenner. www.meranowinefestival.com

FUNActive Tours

In Kranj: unterirdisch Wein verkosten

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veranstaltungen

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#verkehr #blitzer #wetter #immer5minuten frĂźherinformiert #antennelivestream #playlists #partyhitmix #verrĂźcktestunde #sunrise


Kärnten

Steiermark

HO JET L DIR ZT ANT DEINE E NN APP E

#immerdabei


Der Sonne entgegen Cres und Lošinj – ungleiches Paar mit bezauberndem Charme. Als wilde Naturschönheit oder elegante Oase der Vitalität sind die Kvarner-Inseln im Doppelpack ziemlich unschlagbar. CHRISTA GRÜNBERG TEXT CHRISTA GRÜNBERG, Losinj Hotels & Villas, Shutterstock und beigestellt FOTOS



Weitblicke vom Gipfel des Osoršc‘ica-Gebirges auf die Insel Lošinj

Cres, lebhaftes Hafenstädtchen mit italienischem Flair

Einsam: Strand von Sveti Ivan auf Cres, unterhalb von Lubenice

Cres und Schafe gehören untrennbar zusammen

S

erpentine um Serpentine schraubt sich die Straße langsam weiter hinauf, an Bergflanken, dicht bewachsen mit Eichen und Olivenbäumen. Dazwischen immer wieder atemberaubende Ausblicke auf die steile Nordwestküste von Cres und das azurblaue, sich aufbäumende Meer. Plötzlich eine Kreuzung. Der höchste Punkt der Inselachse lässt einen weit rundumblicken: Nichts als die tosende See im Westen, die Umrisse der Kvarner Bucht im Osten, im Süden schemenhafte Insellandschaft im Mittagsdunst, im Norden die unbekannte Tramontana. Tramontana, schon der Name klingt verlockend, hat aber nichts mit dem italienischen il tramonto, Sonnenuntergang, zu tun. „Es bedeutet Wind, der vom Norden weht“, klärt mich Franc, mein kroatischer Guide, auf. Klingt zwar weniger verheißungsvoll, passt aber wunderbar zur Wildheit der Gegend. Gleichzeitig hat der nördliche Inselteil auch etwas Mystisches an sich. Die Wälder hier sind dichter, die Eichen buckliger und die Olivenbäume knorriger. Nicht von ungefähr ranken sich Sagen um kurzbeinige und Streiche spielende Waldgeister mit blauen Hosen und roten Käppchen, die Macmalićs. Weniger mystisch wirken die unzähligen Steinmauern, die ganz Cres durchziehen. Laut Franc sind sie das Ergebnis harter Arbeit: „Steine gab und gibt es hier immer genug und da kam man auf die Idee, damit Trockenmauern zu bauen, als Grenze zwischen den verschiedenen Grundstücken. Sie stehen sogar in den kleinen Teichen, den natürlichen Tränken für die Schafe. So konnten sich die

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Schafe verschiedener Besitzer nicht untereinander mischen.“ Ja, die Schafe. Sie leben hier quasi frei und begegnen einem auf Schritt und Tritt, laben sich an Kräutern oder veranlassen Autofahrer zu gefährlichen Bremsmanövern. Manche von ihnen haben Farbtupfer auf Kopf oder Rücken. „So kann sie ihr Besitzer wiedererkennen. Oder an den verschiedenen Einschnitt-Kombinationen in ihren Ohren, sogenannte 'belehi'.“ Franc weiß viel über Schafe, denn er hält selber welche. Überhaupt kennt sich der leidenschaftliche Jäger in der Tramontana aus wie in seiner Westentasche. Vor vielen Jahren war er „Ranger“ in Beli. Das hübsche, heute fast verlassene Nest, 130 Meter hoch an der Nordostküste gelegen, beherbergt nämlich außer einer Pension mit guter Hausmannskost und Frischfisch-Gerichten, einer Ölmühle und einer Tauchschule unten in Podbeli, einem der schönsten Strände der Ostküste, auch ein Zentrum zum Schutz verletzter Gänsegeier. Alles Wissenswerte über diese majestätischen Vögel, die mit ihren weiten Schwingen fast lautlos an den Klippen der Nordostküste dahingleiten und von denen derzeit 70 Paare auf der Insel nisten, erfährt man im dortigen Museum – oder von Franc.

Dorf- und Strandschönheiten Nach so viel wilder Flora und Fauna zieht es mich in die Zivilisation des sanften Inselteils, wo die Bergrücken weniger steil sind und die Wiesen nach Macchia und Salbei


Wie ein Adlerhorst thront Beli über dem Meer

Auf Cres kann man mit etwas Glück Gänsegeier beobachten

Valun: bekannt durch TV-Serie "Der Sonne entgegen"

In Mali Lošinj pulsiert auch nachts das Leben

duften. In der Inselmitte liegt das venezianisch anmutende Hafenstädtchen Cres. Die stimmungsvollen Altstadtgassen geben den Blick auf den pittoresken Hafen frei, wo die Fischerboote vor sich hin schaukeln. Während sich die pastellfarbenen Häuser noch schnell die letzten Sonnenstrahlen auf die Fassade scheinen lassen, laden Cafés und Restaurants bereits zu Aperitif oder abendlichem Fisch- oder Pizzaschmaus ein. Schon hier lautet das Motto „Kein Stress in Cres“. Fährt man rund 14 Kilometer weiter nach Valun, scheint die Zeit vollkommen still zu stehen. Eine Handvoll bunter Häuschen und ganze vier Konobas bzw. Restaurants drängen sich am winzigen Hafen, außerhalb wartet ein Campingplatz mit Strand auf Gäste. Das war's. Leises Tellergeklapper dringt vom schicksten Restaurant, dem Na Moru, wo sie das köstlichste Thunfischrisotto zubereiten, herüber, ein Segler zieht weiter draußen seine Runden. Kein Autolärm stört die Idylle des Fischerdorfes, das sich seit mehr als 30 Jahren kaum verändert hat – als es Schauplatz der deutsch-österreichischen Aussteigerfernsehserie „Der Sonne entgegen“ war. Doch es geht noch beschaulicher. Vom Parkplatz hoch über Valun windet sich die Straße zwischen mannshohen Steinmauern weiter den Berg hinauf zu einer noch verschlafeneren Dorfschönheit. Mit seinen fahlen Steinhäusern und den fünf Kirchen wirkt Lubenice wie aus der Zeit gefallen und könnte wunderbar als Kulisse für einen englischen Küstenkrimi herhalten. Seit 4.000 Jahren thront das für seine romantischen Sonnenuntergänge be-

kannte Dorf auf dem Felssporn und wacht über die 400 Meter tiefer liegende Badebucht von Sveti Ivan, deren Kieselstrand in grellem Weiß heraufleuchtet. Verlockend glänzt das türkisblaue Meer in der Sonne, nur ein steiler Fußweg liegt zwischen Lubenice und diesem Traumstrand. Länger und vor allem schweißtreibender ist allerdings der Aufstieg zurück. Wie gut, dass man in Cres Boote mit Skipper mieten kann, die den Küstenabschnitt bis nach Valun abklappern und die Strandjuwelen des Inselwestens ansteuern.

Klimakurort und Luxus-Bleiben Genug der herbschönen Abgeschiedenheit auf Cres, auf ins lebhaftere Lošinj mit seinem mediterranen Flair! Mali Lošinj, die größte Inselstadt Kroatiens, erwartet den Besucher mit einem Hafen, vielen Lokalen und Hotels, aber auch Palmen, Pinienwäldern und exotischen Pflanzen. Letztere brachten die Männer Ende des 18. Jahrhunderts von ihren Schiffsreisen in fremde Länder mit. Die Pinien dagegen sind ein Überbleibsel aus der österreichisch-ungarischen Monarchie, wie vieles hier. Der einheimische Botaniker Ambroz Haračić hat damals nicht nur große Flächen der felsigen Landschaft um die Orte Mali und Veli Lošinj bewalden lassen. Dem in Wien tätigen Professor und seinen Studien verdankt Lošinj 1892 auch die Auszeichnung als Klimakurort. Seitdem ist das nunmehr ganzjährige Reiseziel ein anerkannter Kurort für Erkrankungen der Atemwege und

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Porozin

Im kleinen Hafen Veli Lošinj geht's beschaulich zu

Mal was anderes: Delfin-Watching vor der Küste Lošinjs

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Oktopus à la Alfred Keller, Hotel Alhambra

Luxushotels Bellevue (links) und Alhambra (rechts) an der Čikat-Bucht

Allergien. Im Lauf der Jahre verwandelte sich so manche Sommerresidenz in eine stilvolle Unterkunft und – im Unterschied zu Cres – sogar zu Hotels und Restaurants der Oberliga. Vor allem die kroatische Tourismusgesellschaft Jadranka hat in der weniger bevölkerten ČikatBucht mit den Lošinj Hotels & Villas den Luxus auf die Insel zurückgeholt. An der langen Promenade, umgeben von kühlenden Pinienwäldern, erstrahlen gleich drei Fünf-Sterne-Hotels in neuem Glanz und ziehen internationales Publikum in ihren Bann: das großzügig-elegante, aber moderne Bellevue, das Alhambra, ein historisch angehauchtes Lifestyle-Boutiquehotel der Extraklasse, und die schöne K.u.K.-Villa Hortensia. Wer es stiller und weniger feudal mag, zieht sich am besten in den verträumten Nachbarort zurück. Schon der drei Kilometer lange Spaziergang ins «kleine Venedig, Veli Lošinj, verspricht Erholung von Mali Lošinjs Geschäftigkeit. Am Uferweg entlang der von Pinien gesäumten Felsbuchten dringt nur das Rauschen der Wellen, Vogelgezwitscher und ab und an ein Autogeräusch ans Ohr des Fußgängers, Radfahrers oder Joggers. Noch ein letzter großer Komplex, Hotel Punta, und schon ist man in einer anderen Welt. Obwohl auch hier vergangener Luxus in Form der Kapitänsvillen aus Veli Lošinjs Blütezeit spürbar ist, sind eine Pfarrkirche und ein Turm mit Kunstgalerie alles, was der

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hübsche Hafenort in der fjordartigen Bucht an Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Es sei denn, man interessiert sich für Delfine, genauer gesagt für die großen Tümmler. Das örtliche Meeresforschungszentrum erarbeitet Schutzmaßnahmen für die selten gewordenen Tiere. Die Chance, beim Delfin-Watching einen Blick auf einen der derzeit hier lebenden 180 munteren Meeressäuger zu erhaschen, ist groß, denn sie halten sich das ganze Jahr über in der Nähe der Küste auf. Der Schutz bedrohter Tierarten, seien es nun Gänsegeier oder Delfine, liegt also den Insulanern am Herzen. Dann wären da noch die vielfältigen Spazier-, Wanderund Biketouren auf den zwei Eilanden. Und natürlich gibt es auch auf Lošinj Strände abseits der Ćikat-Bucht mit ihren Privatstränden, etwa im südlichen Teil der Insel und auf den kleinen Eilanden Susak, Ilovik und Unije. Das sind natürlich nicht die atemberaubenden Steilküsten von Cres, dafür sind die Beaches auf Lošinj bequemer zu erreichen. Ansonsten sprechen die Atolle verschiedene Urlaubstypen an, reizt Cres doch eher Naturliebhaber, Lošinj eher Luxusbewusste und Gesundheitstouristen. Wer die Charakteristika beider Inseln kennenlernen will, der gönnt sich Cres und Lošinj im Doppelpack – und wird garantiert reich belohnt: mit so vielen unvergesslichen Eindrücken, dass man den nächsten Inselurlaub gar nicht mehr erwarten kann. ■


INFO: CRES/LOŠINJ Porozina

Beli

CRES Merag Cres

Lubenice

Valun

Lubenice: Berühmt für seine Sonnenuntergänge

Sperrgebiet: Vrana See, Wasserreservoir beider Inseln

Martinπćica Belej Osor Punta Križa

MALI LOŠINJ Mali Loπinj

Wer auf die Inseln will, muss Fährien machen

Die Inselgruppe Sie gehört zusammen mit KrK und Rab zur Kvarner Bucht. Cres, größte Adriainsel, ist fast 70 km lang und maximal 11 km breit, das südlicher gelegene Lošinj misst gerade einmal 75 km2. Gorice (648 m) ist höchste Erhebung, nahe Beli auf Cres. Frischeres Klima in der Nordhälfte von Cres (ca. 3.500 Einwohner) mit mehr Niederschlag als im Süden und auf Lošinj (etwa 10.000 Einwohner). Der Vrana See ist Süßwasserreservoir beider Inseln – heute Sperrgebiet. Wirtschaft. Landwirtschaft, Fischfang und Tourismus auf Cres, Tourismus und Bootsbau auf Lošinj. Verwaltungssitz und größte Stadt ist Mali Lošinj mit knapp zwei Drittel der Einwohner beider Inseln. Wichtigste Straße ist die „Inselachse“ von Porožina auf Cres nach Veli Lošinj auf Lošinj (95 km). Geschichte. Ursprünglich nicht getrennt, wurde in der Antike ein Kanal durch Apsirtides (damaliger Gesamtname) gegraben. Nach Byzanz und slawischer Besiedelung im Mittelalter, unter venezianischer Herrschaft bis ins späte 18 .Jhdt., anschließend (bis 1918) unter österreichischer. Italie-

nisches Intermezzo (1918–1943), danach jugoslawische und neue kroatische Epoche.

Anreise Flug: Flughäfen rundum: Krk, Pula, Zadar und Mali Lošinj (bis 23. September organisiert Lošinj Hotels & Villas Flüge von Zagreb, Pula, Split oder Lugano, www.airportmalilosinj.hr) Auto: von München (ca. 540 km): über Salzburg, Villach, Ljubljana (A1), Ausfahrt Postojna, bis Grenze Kroatien (D6), Richtung Rijeka (A7), Opatija (A8), Brestova (D66), Fähre. Von Wien (ca. 520 km): über Graz (A2), Spielfeld (A9), Maribor (A1), Ljubljana (A1, A2) weiter siehe „von München“ PKW-Fähren: www.jadrolinija.hr/ de (auch in Herbst/Winter mehrmals täglich), Achtung: Wenn möglich, früh am Pier sein! Nach Cres: ab Festland/ Brestova (zwischen Pula und Lovran) nach Porožina (20 Min., ca. 15 Euro fürs Auto und 2,40 € pro Person), ab Insel Krk/Valbiska nach Merag (25 Min.) Hinweis: die PKW-Fähre nach Mali Lošinj geht von Zadar weg, steuert aber zuerst drei Inseln vor Zadar an und braucht deshalb ca. sieben Stunden

Stilles Osor: mehr Skulpturen als Menschen

Reisezeit Mit guten Wellnesshotels ausgestattet ist Lošinj Ganzjahresziel. Monate Mai bis Oktober zu empfehlen, Vor- und Nachsaison mit angenehmen Temperaturen eher ruhig und bestens geeignet für Wanderungen, in der Hauptsaison auf Cres sehr heiß und auf Lošinj ziemlich voll. Im Winter muss man mit Starkwinden (Bora) rechnen. Baden kann man auf den Inseln – bei schönem Wetter – bis weit in den Oktober hinein.

CRES Auf Cres gibt es keinen Massentourismus und keine Sehenswürdigkeiten im herkömmlichen Sinn. Ihre Schönheit erschließt sich beim Wandern durch die unberührte Natur.

ANSCHAUEN Beli. Hübsches, fast menschenleeres Bergdorf. Tipp: Museum im Eko-Center über Gegend, Bräuche und Gänsegeier. Cres-Stadt. Einzige größere Stadt. Sehenswerte Altstadt. Tipp: schöner Promenadenweg vom Altstadthafen bis zum Camp Kovačine. Valun. Autofreie Berühmtheit durch Film „Der Sonne entge-

gen“. Zwei kleine Kiesstrände, Zeltcampingplatz, Bars und Restaurants, einzige Sehenswürdigkeit ist „Valun Tafel“, Grabplatte in glagolitischer Schrift aus dem 11. Jhdt. Lubenice. Einsame Idylle pur. Bergdorf mit Filzerei und SchafMuseum. Tipp: Sonnenuntergang genießen. Osor. Älteste Stadt am Kanal zwischen Cres und Lošinj. Heute „Stadt der Kunst“ mit zahllosen modernen Plastiken Hinweis: Die Brücke wird um 9 und 17 Uhr für Segelboote geöffnet; kurzer Stau!

Tourismus-Info Tourismusverband Losinj. Priko 42, 51555 Mali Lošinj, (00 385 51) 23 18 84, www.visitlosinj.hr Touristeninformation Lošinj. Riva Lošinjskih Kapetana 29, 51555 Mali Lošinj, (00 385 51) 23 15 47, www.tz-malilosinj.hr Touristeninformation Cres. Cons 10, 51557 Cres, (00 385 51) 57 15 35, www.tzg-cres.hr

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Hotel Kimen: Einziges größeres Hotel auf Cres

Italienisches Lungomare-Feeling in Cres: Restaurant Santa Lucia

Da kommt Urlaubslaune auf: Blick auf Mali Lošinj

Restaurant Na Moru: Bestes Fischlokal von Valun

STRÄNDE Naturbelassene Kiesstrände, meist ohne Service Podbeli. Unterhalb Beli, per Auto erreichbar, mit Strandhäusern, Tauchschule und Konoba. Tipp: Zwei versteckte Strände weiter südlich, nur zu Fuß erreichbar. Schatten. Zwischen Cres und Valun. 20 kleine und größere Strände an 10 km langem Küstenabschnitt, meist nur per Boot (Miet-Motorboote bei www.cresrents.com) zugänglich. Tipp: Sveti Blaž, zu Fuß über Cres-Stadt erreichbar. Schatten, Wiese. Sveti Ivan. Unterhalb von Lubenice über steilen Fußweg in 30-45 Minuten erreichbar. Tipp: südlich davon Strand Plave Grote (Blaue Grotte), Meeresgrotte zum Hineinschwimmen. Kein Schatten. Meli. An Ostabhängen unterhalb von Plat. Zu Fuß erreichbar. Kein Schatten. Miholašc‘ica. An Westabhängen unterhalb der Straße im gleichnamigen Ort. Kein Schatten. Duschen und Café.

AKTIVITÄTEN Bike & Hike Die meisten Radverleihe sind in der Stadt Cres, etwa das Reisebüro Croatia (www.cres-travel. com). Eine Filiale von Bike Point ist im Yachthafen Aci Marina Cres (www.facebook.com/bikepointhrcom) untergebracht. Geheimnisse der Insel Cres. Franc Sablic organisiert und führt Touren, etwa in die Tramontana,

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nach Lubenice oder ins Osoršc‘ica Gebirge, zu Fuß oder per Mountainbike. Ulica Creskog statuta 6, 51557 Cres, (00 385 95) 92 16 123, www.tajnecresa.com Sieben Öko-Wege der Tramontana zu Fuß oder per Mountainbike. Farblich gekennzeichnet. Pension Tramontana ist Ausgangspunkt für fast alle. z.B. oranger Weg der Orchideen (10 km) durch Wiesen voll mit europäischen Orchideen oder der lila Weg der Feen (7 km) zu Steinlabyrinthen, Gänsegeier sichten ist möglich! Wasserleitungsweg von Cres nach Valun. Schotterstraße oberhalb der Küste durch Olivengärten (11 km), teils ansteigend, teils eben, zum Schluss auf Straße. Schöne Ausblicke garantiert! Radfahren durch Inselsteppe von Srem über Plat nach Verin. Weg (10 km) an den Ostabhängen, teils asphaltiert, teils Wanderweg. Gänsegeier sichten ist möglich! Hochland-Spaziergang von Vidovic‘i nach Helm. Weg auf der Westseite (3,8 km) durch Gärten und Wälder. Entspannend.

Bootsausflüge Zur Blauen Grotte. Organisierter Ganztagesausflug mit Piratenschiff, nach Panoramafahrt an der buchtenreichen Steilküste, Zeit für Schwimmen und Eintauchen in die blaue Grotte. Ab 37 € pro Erwachsenem inkl. Mittagessen, www.korsaro.com Zu den Stränden der Westküste: mit dem gemieteten Motorboot

mit oder ohne Skipper. Ab 100 € pro Tag (ohne Skipper), www. rentaboatcres.com

Tauchen Basen bzw. Tauchschulen gibt es in Cres, Martinšc‘ica und Beli, Padi Diving Cres, www.divingcres.de; Triton Martinšc‘ica, www.tritondiving.hr und Diving Base Beli, www.diving-beli.com

WOHNEN Hotels Hotel Kimen. Großes Hotel in windgeschützter Badebucht, umringt von Mittelmeervegetation, ordentliche DZ mit Balkon, Open-Air-Disco und Tennisplatz, DZ ab 70 €/Frühstück. Melin I/16, 51557 Cres, (00 385 51) 57 33 05, www.hotel-kimen.com Hotel-Pension Zlatni Lav. Hübsches ****Hotel in weitläufiger Bucht von Martinščica, in der Nähe schöner Kieselstrände, Restaurant, DZ ab 70 €/Frühstück. Martinščica 18d, Martinščica 51556, (00 385 51) 57 40 20, www.hotel-zlatni-lav.com

Pensionen Villa Lavanda. Kleine Villa, etwas abseits des Zentrums von Cres nahe Promenade, hübsche Zimmer, gute Konoba, DZ ab 80 €/ Frühstück. Melin I/13, 51557 Cres, (00 385 99) 73 34 835, www.villalavandacres.com Pansion Tramontana. Pension mit guter Konoba unweit Beli, einfache Zimmer, Blick auf die Kvarner Bucht, Tauchbasis am Strand von Podbeli, DZ ab 60 €/Frühstück.

Beli 2 / 51557 Cres, (00 385 51) 84 05 19, www.beli-tramontana.com

Appartements Seaside Apartment. Haus mit einem Appartement für vier Personen direkt in Valun am Meer, kleiner Garten und Terrasse (nach hinten), Restaurants in unmittelbarer Nähe, ab 60 €. Valun 57, 51557 Cres, (00 385 91) 95 31 811, www.valunbay.com

Camping Kovačine. Restaurant, Unterhaltungsangebot (Tauchschule, Sport, Grillpartys, Livemusik usw.), direkt am Meer, FKKStrandbereich, DZ (Haus Tamaris) ab 72 €/Frühstück, Stellplatz ab 6,40 €/Tag (+ 6,60/Erwachsener) bzw. Mobilheim ab 46 €/Tag für 2 Pers. Melin I/20, 51557 Cres, (00 385 51) 57 31 50, www.camp-kovacine.com

ESSEN Konoba Tramontana. Gute Küche mit lokalen Spezialitäten, hier ist immer was los, Menüs ab 22 €. Beli 2, 51557 Cres, (00 385 51) 84 05 19, www.beli-tramontana.com Restaurant Riva. Wahrscheinlich das beste Fischrestaurant, gehobene Preise, direkt am Hafen, Riva Creskih Kapetana 13, 51557 Cres, (00 385 51) 57 11 07 Restaurant Santa Lucia. Direkt am Lungomare, gutes Meeresfrüchte-Risotto, Spezialitäten aus Istrien, preiswert, ganzjährig geöffnet. Ul. Lungo mare Svetog Mikule 4, 51557 Cres, (00 385 51) 57 32 22


Filz-Hüte und Taschen vom Verein Ruta gibt's in Lubenice

Toller Aussichtspunkt auf Lošinj: "Heuriger" Providenca bei Umpiljak

Sehenswert: Das „Museum des Apoxyomenos“

Insel Susak: Versteckte Buchten und ein langer Sandstrand in Donje Selo

Restaurant MaMaLu. Gutes familiäres Fischlokal im Hafen. Valun 13, 51557, Cres, (00 385 98) 9177807, www.mamalu-valun.com Restaurant Na Moru. Bestes Restaurant in Valun, direkt am Meer, fangfrischer Fisch roh, gegrillt oder aus dem Ofen. Valun 65, 51557 Cres, (00 385 51) 52 50 56 Taverne Bukaleta. Rustikales Lokal im Landesinneren, nahe Cres-Stadt, Lammspezialitäten, Loznati 9a, 51557 Cres, (00 385 51) 57 16 06, www.ekvarner.info/ uo-bukaleta/

EINKAUFEN Olivenöl & Co. Oil House von Guerino Kučic‘. Ökologische Landwirtschaft, Kräuteröle und -Essenzen, Olivenöl und selbstgemachte lokale Spezialitäten. Vidoviči 11, 51556 Martinščica, (00 385 98) 25 94 41 Filzkunstwerke. Aus Schafwolle mittels uralter Filztechnik werden Hausschuhe, Hüte, Taschen und Handyhüllen hergestellt, zu kaufen in Cres und Lubenice. Drevenik 28, 51557 Cres, (00 385 98) 31 30 29, www.ruta-cres.hr

LOŠINJ Eines der beliebtesten Urlaubsziele im Kvarner mit mediterranem Heilklima.

ANSCHAUEN Mali Lošinj. Als „kleines Dorf “ gegründet, während österreichischer Monarchie zum Kurort erhoben, sehenswerter Ortskern mit Hafen und langer Uferpromenade. Tipp: Museum nur für den griechischen Athleten Apoxyo-

menos, beeindruckend, www. muzejapoksiomena.hr/en/ Veli Lošinj. Zur Zeit der großen Kapitäne war „Veli“ (kroat.: groß) Lošinj Hauptort der Insel, heute ein verträumter Fischerort. Tipp: Blue World Institute mit Einblicken in die Unterwasserwelt, vor allem ins Leben der Delfine, www.blue-world.org

STRÄNDE Auf Lošinj genießt man eher das Strandleben mit allem Service in den Hotelanlagen. Ein paar einsame Strände gibt es auch, aber keine so atemberaubenden Buchten wie auf Cres.

AKTIVITÄTEN Bike & Hike Es gibt mehrere Radverleihe in Mali und Veli Lošinj, z.B. Bike Point (www.facebook.com/bikepointhrcom) oder King Adventures im Hotel Punta (www.losinjsports.com) Rund um Lošinj. Teils auf befestigten Küstenpromenaden, teils auf Wanderwegen, die die Buchten mit schönen Stränden miteinander verbinden und 5 bis 40 Minuten voneinander entfernt sind. Abkürzen ist möglich. Zum Gipfel Televrin (588 m). Ganztagesrundwanderweg am Osoršc‘ica-Gebirge. Ausgangspunkt Osor (länger und weniger steil) auf Cres oder Nerezine auf Losinj. Schönster Blick aufs Archipel. Wegenetz zwischen Mali und Veli Lošinj. z.B. Rundwanderweg (9 km) von Promenade zwischen Mali und Veli Lošinj, über

Rovenska, bergauf über Kirche Sveti Ivan und Umpiljak nach Mali Lošinj zurück. Sveti Ivan und Umpiljak bieten wunderbare Panoramablicke. Tipp: abends Aussichtspunkt und Heuriger Providenca bei Umpiljak, www. losinj-providenca.com Von Strand zu Strand auf vorgelagerten Inseln. Auf Susak gibt es sogar Sandstrände (Donje Selo, Spjaža und Bok). Erkundung von Ilovik führt immer zu einem Strand. Küste vom Ort Unije bis zum Leuchtturm Vnetak ist eine lange Strandkette.

Tiererlebnisse Delfin-Watching. Eine erfahrene Crew aus Wissenschaftlern vom Blue World Institute in Veli Losinj und Skipper begleiten Gruppen von max. 12 Personen mit speziellen Motorbooten drei Stunden lang entlang der Küste. 47 €/Person inkl. Eintritt ins Meeresmuseum. Kaštel 24, 51551 Veli Lošinj, (00 385 51) 2 362 56, www.dolphin-watching.com

Insel/Festlandausflüge Mit dem Katamaran. Von Mali Lošinj gehen regelmäßig Boote über Susak, Ilovik und Unije über Martinšc‘ica und Cres bis nach Rijeka, www.insel-losinj.hr/transport/catamaran/

Tauchen Basen bzw. Tauchschulen gibt es in Mali Lošinj, in der Čikat Bucht und in Rovenska. Diver Lošinj, www.diver.hr; Sub Sea Son, www.subseason.com und Benthos, www.benthosdivers.hr

Buchtipps Cres und Lošinj - Der praktische Reiseführer für Ihren Inseltrip: Schönste Winkel und viele Tipps, auch für geschichtlich Interessierte. Verlag: by arp, 2. Auflage 2018. Autorin: Angeline Bauer. 272 Seiten. 12,99 € als e-Book 5,99 € Streifzüge auf Cres und Lošinj - Gesichter einer kroatischen Adriainsel. Auf Entdeckungsreise mit Annäherung an Geschichte, Kultur und Natur. Verlag: Books on Demand. Erschienen 2013. Autor: Michael Schäf. 220 Seiten. 17,00 € als e-Book 12,99 € Kvarner-Bucht Reiseführer. Alle praktischen Reisefragen von A bis Z. Verlag: Michael Müller Verlag. 7. Aufl. 2017. Autorin: Lore Marr-Bieger. 456 Seiten. 20,90 € als e-Book 16,99 €

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Gehobene Klasse: Hotel Bellevue, Čikat

Mitten drin Hotel Apoksiomen, Mali Lošinj

Im Restaurant Alfred Keller zaubert Melkior Bašic‘ mediterrane Köstlichkeiten

WOHNEN Häuser der Kette Lošinj-Hotels (erreichbar alle unter (00 385 51) 66 11 11, www.losinj-hotels.com) Hotel Bellevue. Großes, modernes *****Hotel in der ČikatBucht, auch Suiten mit eigenem Jacuzzi, Privatstrand, Sehr gutes à la Carte-Restaurant, DZ ab 270 €/Frühstück. Čikat 9, 51550 Mali Lošinj Boutique-Hotel Alhambra & Villa Augusta. Luxushotel in eleganter Jugendstil-Architektur in einem stilleren Teil der ČikatBucht, Cube Spa Alhambra Oase, Privatstrand, Drei HaubenRestaurant Alfred Keller, Villa Augusta ist zu mieten, DZ ab 444 €/Frühstück. Čikat 16, 51550 Mali Lošinj Wellnesshotel Aurora. Riesiges ****Familienhotel oberhalb des Veli Žal Strandes in der Sonnenbucht, Aura Botanic Spa, Family Fun Aqua Pool, ganzjährig geöffnet, DZ ab 176 €/Frühstück. Sunčana uvala 4, 51550 Mali Lošinj.

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Vitality Hotel Punta. Großes ****Gesundheitshotel auf Landzunge nahe Veli Lošinj, zertifiziert als Asthma- & Allergiefreundlich und glutenfrei, Vitality Center & Spa, Privatstrand mit SeewasserInfinity-Pool, Tennis, ganzjährig geöffnet, DZ ab 146 €/Frühstück. Šestavine 17, 51551 Veli Lošinj.

Andere Hotels Hotel Apoksiomen. Kleines ****Hotel an der Hafenpromenade, schöner Blick in die Bucht, Café mit Terrasse, DZ ab 95 €. Riva lošinjskih kapetana 1, 51550 Mali Lošinj, (00 385 51) 52 08 20, www.apoksiomen.com Boutique-Hotel Dolphin Suites. Schönes ***Hotel im Villenstil abseits des Zentrums, romantische Zimmer, Pool, DZ ab 130 €/Frühstück. Slavojna 14, 51551 Veli Losinj, (00 385 51) 23 64 09, www.dolphinsuitescroatia.com

Pensionen Villa Mozart. Hübsches Haus im typischen Inselstil, im Hafen, ideal

für einen Individualurlaub, DZ ab 70 €/Frühstück. Kaciol 3, 51551 Veli Lošinj, (00 385 98) 97 80 051, www.villamozartvelilosinj.com Pension Veli Lošinj. Kleines Haus in der grünen Zone, abseits des Hafens, einfache Zimmer, DZ ab 50 €/Frühstück. Slavojna 6a, Veli Lošinj 51551, (00 385 51) 23 61 66, www.cres-losinj.net/ pansion-veli-losinj

Appartements Mare Mare Suites. ***Haus am Ende der Hafenpromenade mit dem etwas anderen Konzept, Zimmer verspielt eingerichtet, ganzjährig geöffnet, DZ ab 110 €. Riva lošinjskih kapetana 36, 51550 Mali Lošinj, (00 385 51) 23 20 10, www.mare-mare.com

Camping AC Čikat. Größter Campingplatz auf der Inselgruppe, ganzjährig geöffnet, kinderfreundlich, Restaurant, Unterhaltungsangebot (Aquapark gegen Gebühr), direkt am Meer, Stellplatz ab 7,50 €/Tag

(+ 8,50/Erwachsener) bzw. Mobilheim ab 46 €/Tag bzw. Wohnwagen ab 30 €/Tag. Čikat 6a, 51550 Mali Lošinj, (00 385 51) 23 21 25, www.camp-kovacine. com

ESSEN Restaurants der Kette LošinjHotels (erreichbar alle unter www.losinj-hotels.com) Lanterna Grill. Teures Restaurant mit Terrasse an abgeschiedenem Küstenbereich, Barbecue am Holzkohlengrill, ausladende Fischplatten, Lammkoteletts, Ribeyeund T-Bone-Steaks. Čikat 24, 51550 Mali Lošinj, (00 385 51) 89 66 147 Restaurant Alfred Keller. À la carte Luxus-Restaurant des Boutique-Hotels Alhambra, 2 Gault Millau-Hauben, mediterrane Köstlichkeiten raffiniert innovativ, Čikat 16, 51550 Mali Lošinj, (00 385 51) 26 07 00 Restaurant Veli Žal. Regionale und internationale Küche, authentisch „unter der Glocke“ (peka)


Das neue WOHLfühl-Hotel I N WA LC H S E E / T I RO L

Gesundurlaub: Vitality Hotel Punta nahe Veli Lošinj

© Fotos: Geisler & Trimmel, TVB Kaiserwinkl

Für ein romantisches Barbecue am Meer muss man ins Lanterna Grill

Das 2017 renovierte Hotel Das Walchsee bringt Tradition & Moderne in Einklang. Mit 105 Zimmern, einem großzügigen Move & Relax-Bereich, Kinder- & Jugendraum, der All-Inclusive-Pension und ganz viel Tiroler Gastfreundschaft und Charme werden die Gäste hier rundum verwöhnt.

am offenen Holzkohlengrill oder am Spieß zubereitet, im gehobenen Preissegment. Sunčana uvala 3, 51550 Mali Lošinj, (00 385 51) 66 72 60 Konoba Cigale. Direkt an der Čikat-Promenade, klassische Fischgerichte und köstliche Meeresfrüchte, gehobene Preise, Šetalište Dr. Alfreda Edlera von Manusso Montesole 4, 51550 Mali Lošinj, (00 385 51) 23 85 83 Borik Mediteranean Bar. Weitläufige Strandbar, auch abends angesagt, inseltypische Snacks von Fisch und Fleisch, Sunčana uvala 9, 51550 Mali Lošinj, (00 385 51) 66 73 50

Konoba Corrado. Romantisches Steinhäuschen in Seitengasse vom Zentrum, lokale Spezialitäten und Fangfrisches, Preis/Leistungsverhältnis passt. Svete Marije 1, 51550 Mali Lošinj, (00 385 51) 23 24 87, www.facebook. com/konobacorrado

• außerdem im Sommer: gratis Eintritt in die Seebäder Walchsee

Andere Restaurants

EINKAUFEN Kräuter & Co. Garten der Düfte. Selbstgemachte Salben, Seifen, Cremen, Liköre, Salz usw. aus Kräutern wie etwa Lavendel, Myrte und Rosmarin, Obstmarmeladen. Bukovica 6, 51550 Mali Lošinj, (00 385 98) 32 65 19

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Restaurant Za Kantuni. In intimer Ecke des Stadtzentrums, preiswerte frische Fischspezialitäten mariniert, als Salat oder auf dem Grill zubereitet, Ul. Losinjskih brodograditelja , 51550 Mali Lošinj (00 385 51) 23 18 40, www.facebook.com/ZaKantuni

Gostionica Marina. Direkt am malerischen Hafen, traditionelle Küche, Fisch, etwas teurer. Obala Maršala Tita 38, 51551 Veli Lošinj, (00 385 51) 23 61 78, www.gostionica-marina.hr

WOHLfühl-Tage UNSER NEUES PACKAGE FÜR IHRE PERFEKTE AUSZEIT AM WALCHSEE! Inklusive • 5 Tage / 4 Nächte mit unserer All-Inklusive-Pension • eine Ganzkörper-Massage pro Person (50 Minuten) • eine Face Deluxe-Gesichtsbehandlung (60 Minuten)

Das Walchsee Hotel GmbH Johannesstraße 1 6344 Walchsee/Tirol E-Mail: info@hotelwalchsee.at www.hotelwalchsee.at

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buon appetito Unsere kulinarische Alpe-Adria-Rundreise: Diesmal waren wir im feinen Warmbaderhof bei Villach, haben in Turin slowfoodig gespeist, uns in München eine engagierte Großwirtschaft angesehen und im slowenischen Karst Pršut & Co. verkostet. TESTGAUMEN HEINZ & MIRA GRÖTSCHNIG

Das „Kleine Restaurant“ mit Blick auf den Kurpark, Küchenchef Jürgen Perlinger und einige kulinarische Schnappschüsse, inklusive Diesel-Sorbet

102alpe adria magazin buon appetito

KÄRNTEN Feines im Kurpark Herbstzeit ist Thermenzeit. Und da ist Villach Warmbad eine besonders angenehme Adresse – für Erholung, Wellness und auch für Kulinarier. Denn im Kleinen Restaurant des Warmbaderhofes ist mit Jürgen Perlinger seit Jahren ein Könner am Werk, zwei Hauben zieren sein Kochhaupt. Das Lokal ist klein, dezent, elegant, für warme Abende gibt’s eine Terrasse zum sagenhaft schönen Kurpark. Zum Start wird ein bunter Teller mit Butter von Bärlauch, Karotten, Balsamico sowie Leindotteröl aufgetischt. Dem Gruß aus der Küche – Branzinotatar – assistieren Fruchtmus und Orangenspalte, ein fruchtiges Vergnügen. Extrafein gelingt die Consommé (elegant, aromatisch) und die Schaumsuppe (zart gerahmt) von Flusskrebsen, dazu

gibt’s ein zartteigiges WaldpilzKrebserl-Tascherl. Sensationell gelingt Herrn Perlinger das Risotto von Eierschwammerl – es hat einen so wunderbar pilzigen, kräftigen Basisgeschmack, den holt es sich von einer dichten Pilzreduktion. Selten in Österreich ein so umwerfend gutes Risotto gegessen. Aber dann? Was ist ein Diesel-Sorbet? Braucht man für dieses einen Löffel add-blue? Nein, aus Cola und Bier wird ein spannendes Sorbetto gezaubert, süß-malzig, einmal etwas anderes. Als Zwischengang lässt die Küche eine rahmig-füllige Kirchtagssuppe einfließen, in Kombination mit dem saftigen Reindling ein Genuss typisch Villach, der Kirchtagsstadt Österreichs. Der geschmorte und gegrillte Almochse – als Hauptgang – ist extrazart, die Sauce dazu vom Feinsten und die Tupfer vom violetten Erdäpfelpüree geben dem Gericht eine farblich interessante

Note. Der Warmbaderhof ist auch für seine Patisserie bekannt (super Torten im Kaffeehaus!) – im Menü wird das mit einer falschen Kokosnuss und großartigem Karamell-Mousse mit Basilikumeis unterstrichen. Nicht zu (über)süß, die Fruchtund Karamellaromen dürfen mit dem Gaumen Verführung spielen. Der Service ist hier besonders dezent, die Weinbegleitung passt natürlich und dieses Kurparkambiente ist einzigartig. Im Inneren wird das Kleine Restaurant von spannender Kunst Valentin Omans bestimmt. Kleines Restaurant im Warmbaderhof. 9504 Villach Warmbad, Kadischenallee 22 – 24, T (+43 42 42) 3001 1283, abends, www.warmbaderhof. com. Preise: Menüs (3 – 8 Gänge) 52 – 124 €, Vorspeisen ab 14, Hauptspeisen 28 – 49 €. Küche: ***** Keller: **** Ambiente: *****


ITALIEN

SLOWENIEN

MÜNCHEN

Das nachdenkliche Kalb

Noch immer Königreich

Gut trotz groß

Turin gilt als eine der Hauptstädte guten Essens – allerdings nicht im überkandidelten, sondern eher im bodenständig eleganten Sinn. Das Le Vitel Etonné (übersetzt in etwa: Das nachdenkliche, erstaunte Kalb) gibt dem Bodenständigen eine etwas leichtere Note. Diese Osteria mit offener Küche und kleinem Gastgarten an der Straße findet man im Zentrum, nur wenige Schritte von der Via Po entfernt. Reservieren sollte man unbedingt, denn dass es hier ein erstaunlich gutes Carne Crudo (grob gehacktes Tatar vom nachdenklichen Kalb) gibt, hat sich längst herumgesprochen. Und das Vitello Tonnato mit extra zartem Fleisch und extra feiner Soße soll überhaupt das Beste der Stadt sein – und so schmeckt es dann auch. Ja, hier lässt sich’s schmausen: Pochiertes Ei in PolentaPanade auf Spinat ist ein herrlicher Hammer, an den Tajarin (piemontesische Nudeln) wurde nicht an Eiern gespart und an den Steinpilzen in der Sauce dazu auch nicht. Die kleine Karte bietet fünf Secondi – wir probierten das ligurische Kaninchen – geschmort in Gemüsesauce, dazu Zwieberln, ein leichtes, feinwürziges Gericht. Bei der veganen Schokocreme mit Himbeersauce könnte man noch glatt zum Veganer werden, aber die Mascarponecreme mit knusprigen Biskotten bringt einen von diesem Vorhaben schnell wieder ab. Weinmäßig wird man hier (Piemont!) auch glasweise natürlich bestens beraten, der Service ist flott und die Preise sind absolut fair.

Früher einmal hieß dieses halbrunde Refugium Kraljestvo Pršuta – Königreich des Rohschinkens. Dann wurde, etwas profaner, die nach dem Ort benannte Gostilna Kobjeglava daraus. Ein kulinarisches Königreich im Karst ist das aber geblieben bzw. noch mehr geworden. Denn hier, unweit von Štanjel, wird unter der Regie von Simo Komel formidabel aufgekocht. Vorab nimmt man im Garten den Aperitif, den violetten Teransekt von Jazbec, dicht, süffig, dann geht es mit 48 Monate lang gereiftem Pršut, serviert mit lockerer Fritaja und krossem Mohnchip, zur Sache. Ein cremiger Genuss. Es folgt tiefgrüne Wildspargelsuppe mit Frischkäseeinlage –mollig, zartbitter würzig. Der Risotto mit Holunderblüten und Walnüssen ist perfekt kernig-sämig, über den zarten Raviolo mit Ei und Bohnenkrautpüree wird schwarze Sommertrüffel gehobelt. Sehr fein. Den gebackenen Nudelteig mit Käseschaum und Erbsensprossen müssten wir nicht noch mal haben, zu neutral, wenig sagend. Aber dann: das niedertemperaturgegarte Schwein mit Erbsenpüree ist zwar etwas faserig, aber perfekt gewürzt ein Gaumenerlebnis. Ins Finale geht’s mit molligem Salbeieis mit Erdbeeren und Keksbruch, ein überzeugendes Dessert. Weinmäßig darf man sich den Sommeliers voll anvertrauen, großartige Gewächse aus Slowenien werden zu fairen Preisen serviert. Hernach gibt’s im Garten noch eine neutralisierende Munddusche – gehört zur Inszenierung, die mitunter etwas dicker aufträgt, aber in Preis-Leistung schwer zu toppen ist. Ein Königreich, wie gesagt. Noch immer.

Erst denkt man sich: Ach was, ein Großgasthof im Zentrum. Aber bald spürt man – nicht nur am qualitätsvollen Ambiente – die Liebe zum Detail. Der Pschorr beweist, dass man es trotz Gästequantität in den Slowfood-Führer schaffen und die Qualität am (liebevoll angerichteten) Teller behaupten kann. Das in massivem Holz geschmackvoll möblierte Lokal liegt zwischen Viktualienmarkt und Schrannenhalle (Eataly) im kulinarischen Epizentrum der Stadt. Fleischlich hat sich die Küche dem Murnau-Weidenfelser Rind und dem Perger Obstgartenschwein verschrieben, Pilze kommen frisch vom Viktualienmarkt, Enten vom Lugeder Hof in Pleiskirchen. Man trinkt natürlich Bier (obwohl es auch einige Weine gibt) – vielleicht ein stangeneisgekühltes Hacker-Pschorr Edelhell, ein elegant-herber Durstlöscher. Das Rindstatar ist würzig, kräftig, deftig, mit Kapern und Gurkerl – die größere Portion plus genügend Schwarzbrot reicht locker für zwei. Die Hausente ist schön fleischig und hautknusprig, der Erdäpfelknödel bayerisch halbroh und (trotzdem) gut, das Blaukraut etwas zu süßlich. Ausgezeichnet der Tafelspitz vom Murnau-Weidenfelser Rind, einige Teile sehr zart, andere etwas kompakter. Das Gemüse dazu knackig, der Kren ordentlich scharf. Auch die Rindsroulade würden wir sofort wieder bestellen. Gut – aber nicht begeisternd – die Apfelradln mit Pistazieneis, dazu darf man ruhig ein Dunkelbier wagen. Die Bedienung ist flott, die Preissituation münchnerisch gehoben.

Le Vitel Etonné. Turin, Viua San Francesco da Paola 4, T (+39 011) 81 24 621, So.abend, Montag zu. Preise: Antipasti ab 10 €, Primi ab 12 €, Secondi 15 – 21 €, Dolci 5 €, Flasche Wein ab 15 € Essen: ****(*) Trinken: **** Ambiente: ***(*)

Gostilna Kobjeglava. 6222 Štanjel, Kobjeglava 63, T (+38 65) 73 10 080, Montag Ruhetag, www.Q-komel.com Preise: Suppen ab 6 €, Vorspeisen ab 7 €, Hauptspeisen 11 – 24 €, Menüs 30 € (4 Gänge) bis 45 € (8 Gänge). Küche: ***** Keller: ****(*) Ambiente: ***

Der Pschorr. 80331 München, Viktualienmarkt 15, T (+49 89) 44 23 83 940, kein Ruhetag, www.der-pschorr.de Preise: Salate ab 10,90, Hauptspeisen 12,90 – 38,90, Desserts ab 7,90, 0,5 l Bier 5,10 € Küche: **** Getränke: **** Ambiente: ***(*)

buon appetito

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Traglufthalle zum Autostaunen: Ferrari-Museum in Modena

Die Stadt mit mehr PS Sagenhaft, was einem in und um Modena an prominenten Namen so alles über den Weg läuft: UNESCO-Welterbe, Ferrari, Lamborghini, Maserati, Pavarotti, Panini, Aceto Balsamico, Lambrusco – und als Draufgabe noch ein weltbester Koch.

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M. & H. Grötschnig TEXT & FOTOS

uf den ersten Blick sieht man: Mittelgroße Industriestadt, 175.000 Einwohner, schöne Altstadt, berühmter Dom. Ähnliches gibt es in Bella Italia zuhauf. Auf den zweiten Blick stehen die Superlative Spalier: Modena ist Zentrum der „Terra dei Motori“ – hier sind gleich drei der wohl weltbekanntesten Sportwagenmarken daheim. Einer der weltbesten Opernsänger war Modeneser, der weltfeinste „Essig“ stammt aus Modena und auch der ak-

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tuell weltbeste Koch zaubert hier an seinem Osteria-Herd. Wo fangen wir also an? Ganz klein, im Corte Dei Sogni. Das ist eine nette, ruhige B & B Villa am Stadtrand. Nach dem Frühstück zeigt uns die Hausherrin stolz ihre Sammlung von historischen Maserati-Motorrädern (ja, die haben früher auch Zweirädriges gebaut). Das ist doch ein perfekter Einstieg in die Terra dei Motori. Wenig später landen wir bei Maserati der Jetztzeit. Die Firma hat ihren Sitz (fast) im Zentrum, der Schauraum ist frei zugänglich


Weltbester Koch: Massimo Bottura

Spezialität: Aceto Balsamico di M.

UNESCO-Welterbe: Der Dom mit schiefem Turm

und zeigt in Vitrinen die bunte Rennsport- und ModellGeschichte der nun zu Fiat-Chrysler gehörenden Marke mit dem Neptun-Dreizack-Logo. Natürlich kann man auch Maserati-Accessoires – vom Schlüsselanhänger bis zur Kleidung – und die aktuellen Modelle bewundern, für den Einstieg (Ghibli) sollte man mindestens 70.000 Euro parat haben, nach oben sind dem Autonarren wenig Grenzen gesetzt, ein ausgestellter Supersportwagen soll preislich sogar die Millionen-Schallmauer durchbrechen.

Ein Fest für Ferraristi Ein paar Blocks weiter steht noch erheblich mehr an Millionenwerten auf Rädern. Ferrari-Museum! Enzo Ferraris Geburtshaus, seine erste Werkstatt und eine luftige, architektonisch gewagte Halle lassen das Herz jedes PS- und Design-Freaks höher schlagen. In der Ex-Werkstatt gibt’s ein Déjà-vu mit den Boliden bekannter Formel-I-Piloten, in der Halle konkurrieren sich „zivile“ Modelle alter und neuerer Baujahre im Rennen um den besten Blickfang. Unser Favorit: Der zweifarbige Roadster, den sich Signore Agnelli fürs Private bauen ließ. Wer mehr über Ferrari er-

fahren will, lässt sich durchs Museum führen – unsere Guida Giulia ist selbstredend in Ferrari-Montur am Werk. Nach so viel Pferdestärken will man sich selbst auch mal stärken. Und, siehe da: Nahe dem Museum ist in der Trattoria Ferrari (!) zufällig ein Tischerl frei. Zur Stärkung gibt es Bodenständiges (richtig gute Tagliatelle al ragù Bolognese), dazu trinke man Lambrusco, den Wein der Region. Und, keine Angst: Es gibt hervorragende Lambruscos, spritzig, füllig, mit dezenter Süße im Abgang. Nachmittags ist Autopause angesagt. Vom Hotel Canalgrande – zentral, ehrwürdig, etwas Patina – ist die Altstadt mit ihren Laubengängen fußläufig. Historisches Aushängeschild ist natürlich der prächtige Dom, von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Er ist mächtig – und sein Turm ist mächtig schief, steht Pisa in Neigung kaum etwas nach. Sehenswert ist auch die Krypta mit ihrem Säulenwald. Im Dom hatte man übrigens Luciano Pavarotti im September 2007 drei Tage lang im offenen Sarg aufgebahrt, das Begräbnis des berühmten Stadtsohnes wurde dann im TV weltweit übertragen. Pavarotti hat bei Modena seine letzten Jahre verbracht, sein Haus ist heute ein kleines Museum.

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Edel: Maserati & Co. im Panini-Museum bei Modena

Weltmeiste Arkaden: Innenstadt von Modena

Weltbeste Motoren: Geburtshaus Enzo Ferrari

Mercato in Jugendstilhalle Modena ist auch Einkaufsstadt. Die Via Emilia ist die Hauptgeschäftsstraße, natürlich sind alle Marken (Stefanel, Sisley, Benetton, Mara, H & M, Intimissimi usw.) vertreten. Für spannendere Mode muss man in die Seitengassen abbiegen, da entdeckt man unweit des Palazzo Ducale in der Via Farini auch die älteste Salumeria Europas von Guiseppe Giusti. Als Genussmensch sollte man sich (vormittags) unbedingt den Mercato Albinelli anschauen. Eine zentrale Jugendstilhalle voller Köstlichkeiten und Fotomotiven, Käse, Schinken, Pasta und alles, was man an Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch auf guten Märkten findet. Für den Markt-Espresso empfiehlt sich das nahe Café Capuccino da Angiolina, da schaut einem Luciano P. vom Foto beim Kaffeetrinken zu. Wer Modena sagt, denkt natürlich an Balsamico. Aber man denke da bitte nicht an das Billigzeugs, das einem in Supermärkten und Gasthäusern ständig ins Auge sticht (und dann die Salate penetrant versüßt). Das hat mit Balsamico di Modena rein gar nichts zu tun. Denn der Echte ist ein aufwändiges, mindestens (!) 12 Jahre in kleinen Fässer-Batterien produziertes Genussprodukt, das im 0,1

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Einkaufsmeile mit Blick auf den Dom

Pavarotti auf Schritt und Tritt

Liter, von Giugiaro designten Flascherl zwischen 50 und einigen Hundert Euro kostet. Ja, richtig gelesen – Literpreis 500 Euro aufwärts. In der Acetaia di Giorgio erklärt uns die Signora, wie aus handgepflückten Lambrusco- und Trebbiano-Trauben ein Most gekocht wird, der dann unter Dach (wo es im Sommer schön warm wird) viele Jahre lang von Fass zu Fass umgefüllt und einreduziert wird, und am Ende mit Hilfe der Essigmutter eine wunderbare Salsa ergibt, die tropfenweise zum Würzen oder Verfeinern verwendet wird. Es gibt nur 75 Acetaias, die echten Aceto di Balsamico (mit DOP Gütesiegel) erzeugen dürfen. Eine Balsamico-Essigmutter ist in Modena eine traditionelle Mitgift (da gibt es bei Hochzeiten also nicht nur die Schwieger-, sondern auch die Essigmutter). Natürlich dürfen wir einige Tropfen der köstlichen Flüssigkeit verkosten. Für Balsamico aus dem Supermarkt hat Acetaia-Chef Giorgio übrigens nur ein Wort: Horribile. Schrecklich.

Weltbestkoch mit Zweitlokal Vom weltbesten Essig zum weltbesten Koch. Massimo Botturas „Osteria Francescana“ ist in der ziemlich aner-


Und damit Pasta: Nudeliges Farbenspiel am Mercato Albinelli

Stimmungsvolle Altstadt in Nachtbeleuchtung

kannten Liste „Worlds 50 Best Restaurants“ 2018 schon zum zweiten Mal die Nr. 1. Gut, man sollte solche Rankings mit etwas Vorsicht genießen, Essen ist ja immer stimmungsabhängige Momentaufnahme und in diesen Regionen (Bottura trägt auch drei Michelin-Sterne) sind die Unterschiede wohl nur marginal. Isst man als Modeneser bei Bottura? Stadtführerin Federica lacht: „Eher nicht, wir wollen ja nicht drei Monate auf einen Tisch warten.“ Das können wir auch nicht, aber 1. haben wir schon über Botturas Küche geschrieben (AAM Nr. 17), und zweitens hat der Maestro auch ein Zweitlokal, die „Franceschetta“. Die ist stylish, um Hausecken günstiger (Mittagstisch ca. 20 €, abends 4 Gänge 50 €) und natürlich darf sich so ein Kochweltstar auch im Zweitlokal keine Blöße geben. Wir haben problemlos einige Tage vor dem Besuch reserviert und das Stockfischmus auf Erbsencreme und den Oktopus mit geräuchertem Karfiol in bester Erinnerung behalten. Die „Stadt mit mehr PS“ hat auch in der Peripherie einiges auf Lager. Umberto Panini – ja, der Herr der Fußballklebebilder – betreibt im Vorort Cittanova eine BioParmesan-Produktion und das „Museo Panini“ – hier ist die angeblich exklusivste Maserati-Sammlung der Welt

Millionengefährt: Besonders edler Maserati

Voller Köstlichkeiten: Mercato Albinelli im Jugendstilgebäude

und großartige Oldtimer (auch zweirädrig) zu bewundern. Maserati haben wir keinen mitgenommen, Parmesan sogar zwei.

Werksbesichtigung Lamborghini Und im 25 Kilometer entfernten Sant’Agata Bolognese wird der PS- und Design-Begeisterte im Lamborghini-Werk zweifach fündig. Erstens im Museum mit wunderschönen historischen Modellen, zweitens bei einer Werksführung mit Erkenntnissen, wie heute Spitzensportwagen gebaut werden. Nämlich in blitzsauberer Umgebung auf präzisen Fließbändern, mit total genauem Zeitplan. Der Lack auf einen Lamborghini (ab ca. 180.000 €) darf nur von einer Person gespritzt werden, damit die Lackierung völlig gleichmäßig ist. Das Leder kommt aus Gegenden, wo Kühe selten bis gar nicht von Moskitos gestochen werden. An was man heute alles denken muss, in der Topliga. Lamborghini gehört heute übrigens zu Audi, Ducati (im nahen Bologna) zu VW, Maserati ist Teil von Fiat-Chrysler und Ferrari seit 2016 eine Aktiengesellschaft. Das spielt für den Modena-Besuch aber keine Rolle – das Kapital der Stadt ist ein toller Mix aus Historie, Genuss und (immer) mehr PS.

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INFO: MODENA

Corte dei Sogni: B & B mit Maserati-Motorrädern

Für Autogourmets: Lamborghini-Museum

Die Stadt. Industriestadt in der Emilia Romagna, ca. 180.000 Einwohner. Wahrzeichen ist der Dom mit Glockenturm (UNESCOWelterbe). Berühmteste Söhne Modenas sind Luciano Pavarotti und Enzo Ferrari. Modena ist Zentrum der „Terra dei Motori“ mit Ferrari, Maserati, Lamborghini. Schöne Altstadt, viele Palazzi, spannende Kulinarik, stimmungsvoller Markt. Anreise. Modena liegt an der Autobahn zwischen Mailand und Bologna. Aus Österreich via Udine, Venedig, Bologna. Wien – Modena sind ca. 790 km (Graz 600 km, Klagenfurt 465 km). Aus München (520 km) fährt man über Brenner Autobahn, Verona, Mantua. Parken. Zentrum teils verkehrsberuhigt. Ansonsten Kurzparkzonen, einige Parkplätze, vor allem beim Altstadtring. Hotels sorgen meist für Parkmöglichkeiten. Zug. Bologna liegt an der Bahnlinie zwischen Mailand und Bologna. Gute, schnelle Verbindungen, von Wien, Graz via Udine, Mestre, Bologna. www. oebb.at Fahrrad. Gutes Verkehrsmittel für Modena, Verleih bei der Tourist Information.

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Bio-Parmesan von Panini

Besternt: L'Erba del Re

Touristinformation. IAT, Piazza Grande 14, T. (+39 059) 20 36 660, www.visitmodena.it

Anschauen Dom. Mächtig, riesig, romanisch, UNESCO-Weltkulturerbe. 1099 gebaut, 87 m hoher, schiefer Glockenturm, wunderschöne Krypta mit vielen Säulen, sehenswerte Reliefs und Altare. Neben dem Glockenturm findet man das Dommuseum. Ferrari-Museum. Museumskomplex in der Via Paolo Ferrari 85, bestehend aus Enzo Ferraris Geburtshaus (mit erster Werkstatt) und 5.000 m2 großer Ausstellungshalle. Großartige „zivile“ Sportwagen (alt & neu) und Formel-I-Boliden, dazu Videos, Schautafeln. Nicht nur für Ferraristi ein Muss. Eintritt 15 € (ohne Führung), Infos (+39 059) 43 97 97 9, www.musei.ferrari.com/ en/modena Städtische Museen. Die findet man im weitläufigen Palazzo dei Musei . Die Galleria Estense zeigt Gemälde des Geschlechtes der Este, das Museo Lapidario Grabsteine und Sarkopharge, in den Musei Civici gibt es Ethnologisches von der Steinzeit bis ins Mittelalter. Eintritt frei. Altstadtbummel. Typische oberitalienische Altstadt, mit Palazzi,

Danilo: Gute Trattoria

Franceschetta 58 - Zweitlokal des Weltbestkochs Bottura

vielen historischen Gebäuden, Laubengängen, netten Plätzen. Zentrum ist die riesige Piazza Grande, auf der man sich trifft. Balsamico. Eine Acetaia/Essigproduktion sollte man unbedingt besuchen und sich über die aufwändige Produktion des Balsamico di Modena DOP informieren. Tipp 1: Acetaia di Giorgio, Via Sandro Cabassi 67, T (+39 059) 33 30 15, www.acetaiadigiorgio.it Tipp 2: Gran Deposito Aceto Balsamico Giuseppe Giusti, im Vorort Lesignana, T (+39 059) 84 01 35, www.giusti.it Tipp 3: Acetaia Malpighi, nahe Autobahnabfahrt Modena Sud, T (+39 059) 46 50 63, www.acetaiamalpighi.it Maserati-Zentrale. Das Maserati-Werk befindet sich am Zentrumsrand von Modena. Im Schauraum (Eintritt gratis) kann man neben den aktuellen Modellen und Accessoires auch Vitrinen mit der Geschichte Maseratis bewundern. Viale Ciro Menotti 322, wochentags. L’Antico in Piazza Grande. Der größte Antiquitätenmarkt der Emilia-Romagna jeden vierten Samstag/Sonntag im Monat auf der Piazza Grande. Philosophiefestival. Großes,

internationales Festival der Philosophie findet jedes Jahr im September in Modena statt, das nächste von 14. – 16. 9. 2018. www.festivalfilosofia.it

Anschauen Umgebung Lamborghini Museum & Werk. Im Vorort Sant’ Agata Bolognese (17 km von Modena). Kleines, feines Museum mit historischen und aktuellen Modellen. Eintritt 15 €. Wenn man schon dort ist, sollte man unbedingt eine Werksbesichtigung der Lamborghini-Produktion machen. Die dauert geführt etwa 1 Stunde, sehr interessant. Anmeldung: www.lamborghini.com/experience/museo Panini-Museum. Die angeblich exklusivste Maserati-Sammlung der Welt, plus viele Oldtimer (auch Motorräder) in einer Halle. Daneben Produktion von Bio-Parmesan, Einkaufsmöglichkeit. Beim Vorort Cittanova di Modena. Im Winter zu, Besuch nach Voranmeldung, T (+39 059) 59 62 181, www.paninimotormuseum.it Pavarotti-Haus. Die Casa Museo Luciano Pavarotti befindet sich im letzten Anwesen des Starsängers in der Stradello Nava 6. Man sieht persönliche Gegenstände, Fotos, Kostüme und hört seine Stimme. Infos: www.casamuseolucianopavarotti.it


Acetaia di Giorgio: Produktion von Edelstessig

Gut bedient im Balsamico-Shop

Ferrari Maranello. Im Ort des Ferrari Werks gibt es auch ein Museo Ferrari. Gezeigt werden tolle Rennwagen und exklusive Ferraris sowie die Nachbildung einer Boxengasse. T (+39 0536) 94 97 13, www.musei.ferrari. com/en/maranello

Wohnen Hotel Canal Grande. Ehrwürdiges Hotel in Altstadt- Palazzo, etwas Patina, angenehm. Dz. Ab ca. 135 €. Corso Canalgrande 6, T (+39 059) 217160, www.canalgrandehotel.it Vittorio Veneto 25. Boutiquehotel mit gepflegten, exklusiven Zimmern, westlicher Zentrumsrand von Modena. Automatischer Check in. DZ ab 130 € Viale Vittorio Veneto 25, T (+39 059) 22 17 45, www.vittorioveneto25.it Cervetta 5. Beim Dom, freundlich und familiär, gutes Frühstück. Garage. DZ ab ca. 135 €. Via Cervetta 5, T (+39 059) 23 84 47, www.hotelcervetta5.com Central Park. Modernes Businesshotel, Lage am Altstadtring, DZ ab 130 €. Via Vittorio 10, T (+39 059) 22 58 58, www.centralparkmodena.com Libertà. Sehr zentrales Best Western Hotel, nette Zimmer,

Osteria Francescana: Weltbestes Restaurant

Historisch: Salumeria San Giusti

bei Garage. DZ ab 90 €. Via Blasia 10, T (+39 059) 222365, www.hotelliberta.it Corte dei Sogni. Sympathisches, ruhiges B & B am Stadtrand. Villa aus dem 17. Jh., schöne, große Zimmer. Im Haus zu bewundern: Sammlung alter Maserati-Motorräder. DZ ab ca. 90 €. Stradello Romano, 8, T (+39 059) 28 31 38, www.lacortedeisogni.it

Essen Osteria Francescana. Drei Michelin-Sterne, Nr. 1 der aktuellen „Worlds 50 Best Restaurants“ Liste. Starkoch Massimo Bottura zaubert großartige Kreativküche mit regionalen Wurzeln. Man sollte Monate vor Besuch reservieren, Menüs ab ca. 250 €. Via Stella 22, T (+39 059) 22 39 12, www.osteriafrancescana.it Franceschetta 58. Zweitlokal der Osteria Francescana, lässig, modern, jung, inspirierte Küche, preislich sehr okay. Mittagsmenü 20 €, abends 48 €. Strada Vignolese 58, T (+39 059) 30 91 008, www.franceschetta58.it L’Erba del Re. Modenas zweitbeste Cucina, Luca Marchini trägt einen Michelin-Stern für raffinierte Regionalküche. Menüs ab 50 €. Via Castelmaraldo 45, T (+39 59) 21 81 88, www.lerbadelre.it

Führerin Giulia in Ferrari-Montur

Ehrwürdig und zentral: Hotel Canal Grande

Trattoria Pomposa Al Re Gras. Die Trattoria des Sternelokals L’Erba del Re, authentisch schnörkellose Emilia-Küche, fürs Gebotene günstig. Via Castel Maraldo 57, T (+39 059) 21 48 81, www.lerbadelre.it Aldina. Gute Trattoria nahe Piazza Grande, regionstypisch, von super Tortelloni über Stinco di Maiale bis Crostata. Via Albinelli 40, T (+39 059) 23 61 06 Ermes. Kleine Trattoria am Altstadtrand, Bollito misto, Arreosto, gute Pasta. Günstig! Via Ganaceto 89, T (+39 059) 23 80 65 Danilo. Zentrale, anständige Trattoria mit bodenständig Modeneser Küche, Salat- und Gemüsebuffet. Via Coltellini 31, T (+39 059) 22 54 98 Stallo Pomodoro. Gute Osteria nahe Hotel Canal Grande, Modeneser Küche, nettes Ambiente in ehemaligem Stall, große Weinauswahl. Largo Hannover 63, T (+39 059) 21 46 64, www.stallodelpomodoro.it Caffè Concerto. Der Treff der Einheimischen, an der Piazza Grande – Café, Restaurant, gutes Weinangebot, auch Musik, Konzerte. L’Archivio. Enoteca con Cucina lässige Weinbar mit Imbissen im

Zentrum beim Dom, Corso Duomo 13, T (+39 059) 24 50 58

Shopping Mercato Albinelli. Sehenswerte Jugendstilhalle, im Zentrum südlich der Piazza Grande, viele verschiedene Marktstände und Geschäfte, Käse, Wurstwaren, Pasta, Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst, Bäckereien u.v.m. Balsamico-Shop. „La Consorteria 1966“ ist ein BalsamicoGeschäft, in dem 14 Acetaias (Essig-Produzenten) ihre Edelprodukte anbieten. Von 50 – 350 € pro 100 ml. Gute Beratung. Piazza G. Mazzini 9 im Zentrum, Facebook: La Consorteria 1966 Salumeria San Giusti. Sehenswerter, historischer Feinkostladen in der Via Farini im Zentrum, älteste Salumeria Europas (1605), nahe Palazzo Ducale. Große Auswahl an feinen Sachen. Shoppingstraßen. Haupteinkaufsstraße ist die Via Emilia, die die Stadt „durchschneidet“. Junge Mode findet man in der Via del Taglio.

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Das

Comeback der GREISSLER

Familie Wakonig: Aus dem Hofladen wurde eine Adresse für regionale Qualitätsprodukte

Konzernaussteiger: Betreiber der „Ebners Greißlerei“

Handverlesene, hochwertige Produkte sind ein Markenzeichen der neuen Greißlereien (hier: Ertl, Kötschach)

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Kleine, produktbewusste Lebensmittelläden sieht man in Kärnten wieder öfter. Gut so. Denn die Ware ist handverlesen und regional. Und die Augenhöhe zwischen Händler, Produzenten und Kunden hochgradig wohltuend. JOHANNA WOHLFAHRT TEXT VON DEN HÄNDLERN BEIGESTELLT FOTOS

Beste Fleisch- und Wurstwaren und erlesene Produkte: "Frierss Feines Haus“

„Es geht nur im Miteinander ", weiß Edelgreißler Herwig Ertl

Marktcafé-Laden der Finkensteiner Nudelfabrik: Regionalität, Gesundheitsbewusstsein

Gutes für Genießer: Christian Adelbrecht, Stöcklweingarten

Insel der Seligen: Der Klosterladen Wernberg

Kurze Transportwege: Hochwertige Öle aus Österreich

Marktcafé-Chefin Ulrike Fleissner

Ehepaar Auer: „Die Jungen wollen ehrliche Produkte“

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D

er kleine Lebensmittelladen im Dorf. Da werden Kindheitserinnerungen wach. Wo das Mehl noch aus Holzschubladen geschöpft wurde und Zuckerln in runden Behältern auf der Ladentheke standen. Ein kurzes Plauscherl mit dem Kaufmann war immer drin, man hatte ja Zeit. Schön war das. Aber lange her. Beim Stichwort Greißler schwingt Nostalgie mit. Und trotzdem (oder gerade deshalb?) tut sich was in dem Sektor. Wir trauen uns fast zu sagen: Nach dem großen Greißlersterben kommt jetzt das zweite Greißlerleben. In veränderter Form zwar, nicht ganz so stromlinienförmig, aber unübersehbar. Es bahnt sich ein Comeback der kleinen Läden abseits der Handelskonzerne an. Das beobachtet auch ein Kärntner Pionier auf diesem Gebiet: Herwig Ertl, Edelgreißler in Kötschach-Mauthen mit exquisitem Genuss-Sortiment aus dem Alpe-AdriaRaum. Er nickt: „Ja, das ist schön, dass sich in Kärnten wieder mehr dieser kleinen Lebensmittel-Tankstellen gegründet haben.“ Nachsatz: „Aber es gibt immer noch viel zu wenige!“ Seine Prognose: Das Pendel wird umschlagen. Die Stadtbewohner werden Verkehr, schlechte Luft, Stress und seelenlose Nahrung bald satt haben und aufs Land gehen. Und seine Befürchtung ist, dass Dörfer, die mit jedem zusätzlichen Supermarkt-Quadratmeter weiter an ihrem eigenen Grab geschaufelt haben, diese Entwicklung verschlafen könnten. Deshalb Ertls Appell: „Das Überleben sowohl des Lebensmittelhändlers als auch des Landwirtes und im Prinzip des ganzen Ortes funktioniert nur im Miteinander. Nicht irgendwann, sondern jetzt.“ Ertl lebt diese Überzeugung seit Jahren. Nicht zuletzt dank seines Engagements wurde das obere Gailtal zur ersten Slow-Food-Travel-Destination der Welt. Und er inspirierte andere, sich unabhängig zu machen von austauschbaren Industrieprodukten und rigorosen Konzernvorgaben.

Keine Schnell-schnell-Einkäufer Vermutlich auch Robert Ebner aus Lendorf. Der langjährige Adeg-Kaufmann erlebte sein Tun „von Konzernseite her immer mehr beschränkt“. Das Sortiment streng vorgegeben, ebenso die Kampfpreise. Irgendwann war’s genug. Ebner sprengte sich los und eröffnete wenige Meter neben seinem einstigen Lebensmittelmarkt seinen Indipendent-Laden, „Ebners Greißlerei“. Sein Ziel: „Drehscheibe sein für regionale Produkte und kleine Produ-

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zenten. Andere Produkte als der Supermarkt daneben anbieten. Zugleich wollten wir alles für den täglichen Bedarf abdecken.“ Keine feine Genuss-Oase für verwöhnte Gaumen also, sondern vollwertige Einkaufsadresse für Kreti und Pleti. Das ist gelungen. Dank Ebners Expertise, seinem Geschick beim Verhandeln mit den Produzenten, vielen Stunden Mehrarbeit, dem dankbaren Standort an der Drautal Bundesstraße und einem zusätzlichen Café- und Bistrobetrieb. „Die Arbeit ist sicher nicht weniger geworden“, schmunzelt er. Dafür ist sein Sortiment nun persönlich selektiert, täglich gibt’s ein anderes Bauernbrot, eine große Auswahl an Käse- und Wurstprodukten, daneben echte Oberkärntner Spezialitäten wie Tollgn oder Irschner Kräutertee. Und der Kundenstock ist ein anderer. Keine Schnell-schnell-Einkäufer mehr. Sondern „Kunden, die sich Zeit nehmen, bewusst aussuchen und sich gern beraten lassen.“

Warenlogistik selber stemmen Ähnliche Erfahrungen macht auch Anna Wakonig von Wakonigs Hofgreißlerei in Klagenfurt. Anfangs verkaufte die Familie nur Eier, Brot und Nudeln ab Hof. Doch dann wollte sich Anna, die jüngste Wakonig, sortimentsmäßig breiter aufstellen. Mit hochwertigen Produkten aus ganz Kärnten. Mutter Barbara ahnte gleich: „Das funktioniert nur, wenn wir es gemeinsam machen.“ Denn die Logistik der Waren ist für solche Indie-Familienbetriebe ein Riesenthema. Da kommt halt kein Lkw mit dem Warenvorrat für eine Woche, man muss jedes Produkt einzeln checken. Dafür spricht sich bei Kunden aber auch schnell herum, welcher Gemüselieferant oder welche Fischprodukte die extra Anfahrt nach St. Georgen am Sandhof wert sind. Mit ausgezeichneter Produktauswahl können sich tatsächlich Standorte etwas weg vom Schuss etablieren. Das weiß niemand so gut wie Ulrike Fleissner, Chefin des Ladens und Marktcafés in der Finkensteiner Nudelfabrik in Gödersdorf. „Wir setzen vorrangig auf Regionalität, Geschmack und den Gesundheitsaspekt unserer Produkte. Biologische Erzeugung ist kein Muss, aber ich schau mir halt genau an, wie die Produzenten arbeiten“, erzählt Fleissner. Diese enge Connection ist eines der Erfolgsgeheimnisse der modernen Greißler. Man weiß als Kunde, was man kriegt und dass man nicht gelegt wird. Das zeugt von einem wechselseitigen Verantwortungsgefühl und Wohlwollen zwischen Erzeu-


INFO: Kärntner Greißler 15 Greißlereien mit respektablem Grundsortiment, die wir guten Gewissens empfehlen können. (Liste ohne Anspruch auf Vollständigkeit, Auswahl rein subjektiv mit dem Anspruch einer guten Streuung quer durchs Bundesland)

ger, Händler und Kunde, das in den Supermärkten dieser Welt bekanntlich null Tradition hat.

Greißler brauchen viele Beine Wiewohl: Erfinderisch müssen sie trotzdem sein, die neuen Greißler. Allesamt. Fleissner betreibt neben dem Laden das NudelfabriksWirtshaus, Ebner ergänzt sein Geschäft um Jausenstation und Café, Herwig Ertl setzt auf Verkostungsevents und Genussfestspiele, um dem Greißlerbetrieb einen weiteren Motor zuzuschalten. Ähnlich geht’s der Greißlerei Millstatt (Chef Mario Egger:„Wir machen den deutlich geringeren Umsatzanteil mit den Produkten, das meiste übers Bistro.“) oder Johann und Petra Auer von „Feinkostprofi Auer“ in Greifenburg: Sie beliefern parallel zum Feinkostgeschäft auch Gastrokunden mit Frischfleisch. Der Bauernladen Mochoritsch lebt fast ausschließlich von den Raststättengästen und der mit handverlesenen Regionsprodukten bestückte Klosterladen Wernberg ist sowieso eingebettet in ein klösterliches Großes-Ganzes. Nur mit Lebensmitteln allein, mögen sie noch so hochwertig und gesund sein, überlebt da wahrscheinlich keiner. Man braucht als Greißler heute viele Beine, um aufrecht stehen zu können. Noch davor ist eine Grundsatzentscheidung betreffend der Zielgruppe notwendig. Quasi: Royal oder regional? Edelgreißler Ertl, der Shop im „Frierss Feines Haus“ in Villach oder die Klagenfurter Genusskanzlei positionieren sich als Adressen für Afficionados, sprich: Leute mit Kennergaumen, die immer wieder gerne etwas Neues – sei es Käse, sei es Wein – entdecken. Das ist zwar nie eine Mehrheit, aber die lassen für hohe Qualität auch mal ordentlich was springen. Die regionale Schiene fahren jene Läden, die den Landwirten der Umgebung – egal ob Teichwirtschaft, Gemüsebauern oder Fleischerzeuger – den Ab-Hof-Verkauf abnehmen. Oder ihn zumindest um eine weitere Vertriebsstelle ergänzen. Damit zieht man wieder andere Einkäufer an. Die vielzitierten Lohas. Denen geht’s weniger um Exklusivität, sondern um Bewusstheit in Ernährung und Konsum. „Feinkostprofi“ Johann Auer beobachtet: „Die Generation zwischen 40 und 60 geht zum Diskonter. Aber die Jüngeren legen wieder mehr Wert auf ehrliche Produkte und möglichst kurze Transportwege. Die kaufen bei uns ein.“ In diesem Sinne können die Greißler wieder einer besseren Zukunft entgegenblicken. Mit Chemie vollgepumpte, anonyme Industrieware ist imagemäßig ja schon lang am absteigenden Ast. Die Mühe, kleinregional handverlesene Produzenten in ihrem Sortiment zu bündeln, machen sich derzeit wirklich nur die Greißler. Und bevor die Handelskonzerne da wieder en gros reinpfuschen, müssen Händler, Produzenten und Kunden an einem Strang ziehen. In diesem Punkt wird Edelgreißler Herwig Ertl wohl Recht behalten. ■

Delikatessen Jäger. Die Mutter aller Fein-Greißlereien in Kärnten und eine Institution für Konsumenten, die Besonderes suchen. Familie Jäger hat sich bereits seit 1961 als Adresse für ausgesuchte Spezialitäten etabliert, heute gibt es ein breites Sortiment an regionalen, biologischen Produkten. Gespickt mit Delikatessen aus benachbarten Regionen und Ländern. Radetzkystraße 38-40 in Klagenfurt,T +43 (0) 463 57 354. www.delijaeger.com Genusskanzlei Klagenfurt. Dieses Delikatessengeschäft von Karl Rockenbauer spielt alle Stückerln für Menschen mit feinem Gaumen. Köstlichkeiten aus heimischen Manufakturen genauso wie internationale Spezialitäten (Käse aus Frankreich). Bemerkenswerte Weinauswahl. Priesterhausgasse 1 in Klagenfurt, T +43 (0) 660 50 66 209. www.genusskanzlei.at Hofgreißlerei Wakonig. Früher wurden hier von Familie Wakonig vorwiegend Eier verkauft, seit 2015 wurde der Hof zur Drehscheibe für hochwertige regionale Produkte, vorwiegend aus Kärnten. Auch geschmackvolle, handgefertigte Dekosachen werden verkauft. Weithin bekannt für Nudelspezialitäten, Bauernbrot und – klar: Bauernhofeier. Schumystraße 52, Klagenfurt am Wörthersee, Vorort St. Georgen am Sandhof, T +43 (0)463 44267; www.wakonigs-hofgreisslerei.at Edelgreißlerei Herwig Ertl. Das einstige Modegeschäft Ertl

Genusskanzler Karl Rockenbauer wurde unter Sohn Herwigs Ägide zur Edelgreißlerei – und somit zum Treffpunkt für Liebhaber feinster Spezialitäten aus der Alpen-Adria-Region. Sonnengeküsste Tomaten, Trüffelkostbarkeiten, geräucherter Branzino, Schwiegermutterzungen, edle Weine. Wer exquisite Produkte sucht, wird hier fündig. Hauptplatz 19 in Kötschach-Mauthen, T +43 (0)47 15 246; www.herwig-ertl.at Auer, der Feinkostprofi. Ihre langjährige berufliche Expertise in Fleisch- und Wurstfragen bringt das Ehepaar Auer nun in seinem 150-m2-Laden voll zur Geltung. Daneben gibt’s eine umfangreiche Auswahl an regionalen Spezialitäten von San-Giusto-Kaffee über Biokäse bis Sauergemüse ohne Konservierungsstoffe aus Salzburg. Keine Konzernware. Bruggen 14 in Greifenburg. T +43 (0) 4712 8184-0. www.feinkost-profi.at

Ein feines Sortiment

Genuss lernen: Bei Herwig Ertls Verkostungen

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Tauernfenster. Direktvermarkter von Bioprodukten und regionalem Handwerk vorwiegend aus Oberkärnten haben sich in Obervellach in einem Verein organisiert. Und der betreibt diesen netten Laden, in dem man alles Notwendige bekommt: Getreide, Milchprodukte, Fleisch, Wurst, Kräuter, Gemüse, Obst, Marmeladen, Nüsse, Wein, Säfte uvm. Daneben gibt’s auch Bioprodukte aus fairem Welthandel sowie regionale kunsthandwerkliche Kleinode. Hauptplatz 25 in Obervellach. T +43 (0) 650 977 98 49. Auf facebook unter „tauernfenster“ Greißlerei Ebner. Indie-Lebensmittelgeschäft direkt an der Drautal Bundesstraße, am Einfahrtstor ins Mölltal und Obere Drautal. Produkte des täglichen Bedarfs von kleinen Produzenten, vorwiegend regional, keine Konzernware: Frisches Bauernbrot, Milch- und Fleischprodukte, Honig, Weine, Biere, Tees, Säfte etc. Außerdem Imbissbetrieb. 9811 Lendorf 56, T +43 (0) 4769 20351. www.ebners-greisslerei.at Greißlerei Millstatt. Lebensmittelladen und Bistro an der Hauptstraße. 80 Prozent regionale Produkte, breites Sortiment an Craftbieren und Weinen, lokale Spezialität „Caffee vom See“ (handgerösteter Kaffee aus der Villa Verdin). Kaiser-Franz-Josef-Straße 61 in Millstatt am See, T +43 (0)699 1247 7065. www.greisslereimillstatt.at Frierss Feines Haus. Der Fokus liegt sicher am (gehobenen) Restaurantbetrieb, aber auch die Lebensmittelauswahl ist nicht zu verachten. Fleischliche Feinkost aus dem Hause Frierss, daneben von der Chefin handverlesene Produktauswahl von Kärntner Senf bis persischen Reis, von Olivenöl bis Spezialessig, von sauren Köstlichkeiten bis Schokospezialitäten. Essen-Shopping für besondere Anlässe. Gewerbezeile 2 - Maria Gailerstraße 53 in Villach, T +43 (0) 4242 3040-45; www.feines-haus.at Genuss Eck. Österreichische Produkte mit starker Tendenz zu Alkoholika (prämierte Weine und besondere Destillate). Aber auch Spezialitäten wie Vulcanoschinken, Wollschweinaufstrich neben eingelegten Delikatessen, Pesti, Gelees, Chutneys, Bio-Kräutersalze, Senfspezialitäten, Carnische Wildwürstel, Stollenkäse aus dem Almenland, veredelte Original Wachauer Marille, etc. Für Genießer mit Nationalstolz. Italiener Straße 5 in Villach, T +43 (0)42 42 239 00. www.genusseck-villach.at Klosterladen Wernberg. Fleisch, Obst und Gemüse, Getreide- und Milchprodukte, Kräutersalz, Säfte, frisches Brot, Tiefkühl-Nudelspezialitäten. Ein vollwertiger Einkauf

für die Vorratskammer ist allemal drin im Klosterladen. Ware entweder aus klostereigener Landwirtschaft oder von regionalen Produzenten bzw. anderen Klöstern. Keine Industrieware. Gottes Segen obendrauf! Klosterweg 2 in Wernberg. T +43 (0) 4252 2216. www.klosterwernberg.at „Marktcafé“ Finkensteiner Teigwaren. Auch hier die Kombi Restaurant und Lebensmittelladen, obwohl der Shop alleine schon einen Abstecher wert ist. Natürlich großes FinkensteinerTeigwaren-Regal, aber auch viele frische und haltbar gemachte (Bio-)Produkte kleiner Produzenten, vorwiegend regional. Viel Auswahl, große Verkaufsfläche! Warmbaderstraße 34 in Gödersdorf bei Finkenstein. T +43 (0) 4257 22 116. http://shop.finkensteiner.at Stöcklweingarten. Jetzt bitte die Assoziation mit dem Wort Geschäft ausblenden. Dieser Genuss-Ort steht inmitten eines Weingartens und hat dennoch einiges für verwöhnte Gaumen in petto. Vorrangig natürlich Wein, vor allem aus Kärnten. Auch viele Öle. Darüber hinaus gibt’s allerhand Hochwertiges aus Manufakturen aus dem ganzen Alpe Adria Raum. Entdeckenswert. Mitterlingweg 3-5 in Stöcklweingarten (Ossiacher See zwischen Sattendorf und Bodensdorf). T +43 (0) 4243 228 229; www.stoecklweingarten.at Griffenrast „Mocho-Shop“. Bioessig, Schüttelbrot, feine Nudeln, Öle, Trüffel und Pflücktee. Ein wahres Genuss-Sammelsurium ist der Shop in der Griffenrast, der zum Großteil von Kärntner Landwirten, aber auch von Produzenten aus benachbarten Regionen wie Istrien und dem Karst beliefert wird. Viele Alpe-AdriaDelikatessen vereint in einem Laden. Gewerbestraße 11, Griffen, direkt an der A2-Ausfahrt. www.mochoritsch.at Haus der Region. Eine Lavanttaler Genuss-Kooperative bietet hier ihre vielfältigen Produkte feil: Regionale Weine, frische Säfte, Salze, Chutneys, Fruchtaufstriche, Honig, Käse, Fisch, Speck ... Die erste Adresse im Tal für Direktvermarkter und ihre geneigten Kunden. Getreidemarkt 3 in Wolfsberg, T +43 (0) 4352 35 155; www.hausderregion.at

Schafkäse auf höchstem Niveau: Familie Nuart Getreide. Offen Do. 9-12, 15-19 und Fr. 9-14 Uhr. St. Egydenerstraße 412 in St. Egyden, T +43 (0) 664 2319379. www.sonnhof.me Hofladen Arlitscherhof Bad Eisenkappel. Die Auswahl an am Hof gefertigten Nudelspezialitäten aus Freiland-Eiern ist bemerkenswert. Witzige Ideen wie Nudel-Chips. Offen Fr. und Sa. 8-12 und 13-20 Uhr. Lobnig 3 in Bad Eisenkappel, T +43 (0) 676 72 46 753. www.arlitscherhof.at Hofladen Biohof Tomic Eberndorf. Ein Spezialist in Sachen BioGetreide und seinen vielen Verarbeitungsarten. Körndln bis Mehl, Brote bis Müslis. Offen Mo.-Fr., 8-12 Uhr. Buchbrunn 12, Eberndorf, T +43 (0) 4236 2201. www.biohof-tomic.at Hofladen Berger Einöde. Nicht nur die Käseprodukte, Stichwort: Kärntner Kuhkäs-Kugeln, sind einen Besuch bei den Bergers wert. Hier gibt’s alles für die typische Kärntner Jausn. Offen Do. und Fr. 14-19 Uhr. Buchholzerstr. 4-6, Einöde. T +43 (0) 4248 25 84. hofladen-berger@aon.at Hofladen Mallhof Bad Kleinkirchheim. Kernkompetenz sind Bio-Milchprodukte von Kuh, Schaf und Ziege. Außerdem werden am Mallhof auch Produkte anderer Biohöfe (Fleisch, Wurst,

Essige, Öle, Säfte) verkauft. Mo.Fr. 8-16 Uhr. Permanente Verkaufsstände auch in den City Arkaden Klagenfurt bzw. im Neukauf Villach und am Klagenfurter Markt (an Markttagen). Dorfstraße 29 in Bad Kleinkirchheim. T +43 (0) 4240 8332. www.mallhof.at Hofladen Schlossbauern St. Peter. Gemeinschaftsladen dreier örtlicher Bauern mit Schwerpunkt auf Getreide, Erdäpfel, Wurstprodukte, Forellen. Offen Do. 16-19.30, Fr. 8.30-12 Uhr. St. Peter 19, Spittal/Drau. T +43 (0)650 48 73 420; www.biohofsommeregger.at Hofladen Nuart Mittertrixen. Wer Nuart hört, sagt Schafkäse. Und zwar in allen denkbaren und köstlichen Variationen. Vom Holzaschegereiften bis zum Blauschimmelkäse. Sogar in Wien wird Nuartkäse verkauft (Slow Food Eck am Karmelitermarkt). Offen Fr. und Sa. ganztags. Waisenberg 6, Mittertrixen. T +43 (0)4231 2043. www.nuart.at Hofladen Demeterhof Kraindorf. Getreideprodukte, Erdäpfel, Milchprodukte, Honig, Apfelsaft etc. aus biodynamischer Bewirtschaftung nach DemeterStandard. Offen Fr. 13-19 Uhr. Kraindorf 1, St. Veit/Glan. T +43 (0) 4212 5252. www.kraindorf.com Hofladen „Zur Alten Mühle“ Bad St. Leonhard. Forellen und Saiblinge aus eigener Teichwirtschaft, heiß geräucherter Fisch sowie frisches Holzofenbrot, Waldhonig, Essige, Olivenöl und Lavanttaler Gin. Offen freitags 10-15 Uhr. Gut Schloss Lichtengraben 1, Bad St. Leonhard. T +43 (0)664 500 87 28. www.schloss-lichtengraben.at Hofladen Kröpfl Riegersdorf. Kleiner Nebenerwerbsbetrieb mit großer Produktpalette (Fleisch von Schwein, Kuh, Geflügel, Wurst-, Selchwaren, Eier, Gemüse, Obst, Essige, Sirupe etc.) im hofeigenen Laden. Offen Fr. 9-16 Uhr. Neuhaus an der Gail 88 in Riegersdorf. T +43 (0)4257 26 66. www.hofladen-kroepfl.at

10 HOFLÄDEN Regionale Spezialitäten direkt vom Erzeuger: 10 Tipps für Kärntner Hofläden (Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Achtung: Eingeschränkte Öffnungszeiten!) Hofladen Sonnhof St. Egyden. Der Speisehanf-Spezialist unter den Kärntner Bauern, aber nicht nur: Große Vielfalt an Obst- und Gemüsesorten, Kräutern und

Mallhof in Bad Kleinkirchheim: Hofladen heute

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Die Produktwelt ist in der Steiermark besonders bunt

Steirische Hochgenüsse Findige Kreativköpfe füllen die Produktkörbe mit vielen Köstlichkeiten: Schokolade mit Kaffeesudkeksen, Kürbiskernöl-Kaviar und Käse aus dem Bergwerk und vieles mehr, wie unser Genussstreifzug durch die Steiermark zeigt. WERNER RINGHOFER TEXT STEIERMARK TOURISMUS/IKARUS.CC, MANFRED HORVATH, MAVRIC, BERNHARD BERGMANN, ROBERT LEITNER, FRANZ HÖFLER, BEIGESTELLT FOTOS

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ernölkürbis, oststeirischer Apfel, Käferbohne, Kren, Mangalitzaschwein oder Almo-Rind – die Liste lässt sich problemlos verlängern. Produkte, die in der Steiermark an allen Ecken und Enden wachsen und bereits zum Markenzeichen geworden sind. Sie alle erzählen Geschichten. Der AusseerlandSaibling vom klaren Wasser, das Gesäuse-Wild von Freiheit in Bilderbuchbergen, die Rinder von Almen und ihren würzigen Kräutern. Die Produkte erzählen aber nicht nur von der Natur, sondern auch von Menschen. Von beherzten Produzenten, die aus den Naturschätzen edle Gourmandisen zubereiten. Vom Wein wollen wir erst gar nicht reden, das ist eine eigene Geschichte.

116alpe adria magazin Steirische Hochgenüsse

Die steirischen Genussbotschafter räumten mit einigen Vorurteilen auf. „Essig ist sauer“, haben viele abgespeichert. Darf man einmal eine Reserve von Alois Gölles probieren, hat man eine ehrliche Chance auf Umprogrammierung. Einen Tropfen auf den Keramiklöffel und dann die Erleuchtung. So muss das also schmecken. Mild, fruchtig, vielschichtig. Ein weiteres Vorurteil hält sich hartnäckig: Karpfen ist fett und schmeckt erdig. Die Züchter vom Teichwirteverband treten mit möglichst naturnaher Fischzucht den Gegenbeweis an. „Der Karpfen kann nichts für sein Image“, meint Familie Holler vom Gut Hornegg in Preding, „es kommt nur auf die richtige Züchtung an.“ Guter Karpfen schmeckt frisch und gehaltvoll. Fisch findet sich sogar in Josef Zotters Schokolade. Fischgummi und rosa Kokos


Steirische Genussbotschafter Essig-Schmeichler

Alois Gölles steht für eine neue Essiggeneration. Keine Spur von Sauerschock, Klassik- und Balsamessig kuscheln sich unnachahmlich

Füllungen vor. Etwa Gin mit Zitronencreme, Peanuts und Brennnessel oder Yaconbier aus den Anden und schottischer Whisky. Wert legt Zotter auf Nachhaltigkeit, sogar die Überreste des Morgenkaffees verwendet er für seine Schokolade mit Kaffeesudkeksfüllung. Alle Produkte in Bio-Qualität, Kakao wird Fair Trade bezogen. Verkos-

Echt fett

Im Bauch des blitzblank renovierten Gebäudes mit Buschenschank ruht Anton Krispels Neusetzer Mangalitzaspeck, der hinter Glas in Basaltbehältern spärlich beleuchtet wie in einer Schatzkammer reift. Grandios, wenn man auf einem Teller drei verschiedene Reifestufen probiert – sechs, neun und zwölf Monate. Zart und kernig, man schmeckt, dass die Schweine frei auf Wiesen laufen und eineinhalb Jahre wachsen dürfen. Das Wollschweinuniversum hat auch Schmalz, Leber und Neusetzer Speck mit Zitronengras und Blüten auf Lager. Sehr gute Eigenweine. Preisbeispiele: Neusetzer (ca. 220 g): € 7,40, Leberaufstrich (180 g): € 5,40. Krispel: Neusetz 29, 8345 Hof bei Straden, (0 34 73) 78 62-0, www. krispel.at

Kreativer Kürbis Alois Gölles ist einer der Väter des Genussbooms im Vulkanland

mild an den Gaumen. Viele BioZutaten reifen im eigenen Garten oder in der Umgebung. Daraus werden Apfelbalsam oder weniger Gängiges wie Tomaten-, Bier- und Spargelessig. Alois Gölles brennt aber auch für Edelbrände. Neu sind der Gin Hands on und der cremige Brexit-Whiskey, den Junior David Gölles aus Mais, Roggen, Gerste, Weizen und Dinkel kreierte. Preise: Klassik-Essig (0,25 l): ab € 6,70, Brände (0,35 l): ab € 22,90, Gin (0,7 l): € 34,90, Brexit (0,7 l): € 44,90 Gölles: Stang 52, 8333 Riegersburg, (0 31 53) 75 55, www.goelles.at

tungstour im Schokoladenwerk. Preis: pro Tafel Schokolade € 3,60. Zotter: Bergl 56, 8333 Riegersburg, (0 31 52) 55 54, www.zotter.at

Bloß Kernöl in Flaschen zu füllen, war Johann Koller zu langweilig. Bald folgte deshalb sein Kernölpesto, die Urmutter der steirischen Pestos. Auch Kürbismarmelade, Kürbisnudeln und Kürbischutney gehören zum Repertoire. Schweineschmalz war die Ausgangsbasis für

Speck-Großmeister: Anton Krispel

eine ganze Schmalzlinie: Trüffelschmalz, süßes und chiliges Kürbisschmalz. Eine textilfreundliche Kürbisvariante ist der nussige Kürbiskernbrand in der edlen Tonflasche. „Kernöl, das keine Flecken macht.“ Sogar eine 24-Stunden-Gesichtscreme mit Kürbiskernöl gibt es. Preisbeispiele: Kürbiskernbrand (0,5 l): ab € 109,99, Creme: € 42,99. Kürbishof Koller: Weinberg 78, 8350 Fehring, (0 31 55) 34 14, www.kuerbisatelier.at

Käse aus dem Bergwerk

Früher wurde Silber aus dem Felsen geholt, jetzt ist das ehemalige Berg-

Schräge Schokokunst

Einige Zeit ist es bereits her, dass Josef Zotter für Ex-US-Präsident Obama die Peanuts-und-KetchupSchokolade kreierte. Und die Ideen sind dem Chocolatier seitdem nicht ausgegangen. Jedes Jahr stellt er neue Schokoladen mit schrägen

Kreativschoko von Zotter

Nussig: Kürbiskernbrand

Der Käse reift in der "Unterwelt"

MF

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© Steiermark Tourismus / ikarus.cc

AUF DER WANDERROUTE VOM GLETSCHER ZUM WEIN


werk im oststeirischen Arzberg Hort für einen anderen Schatz. Franz Möstl lässt in einem 280 Meter langen Stollen die gelben Laibe des Almenland Stollenkäses reifen. Das Thermometer zeigt 10 °C, die Luftfeuchtigkeit beträgt 96 bis 97 Prozent – Bedingungen, die Käse liebt. Über 30 Tonnen lagern 100 Meter untertags. Beim World Cheese Award in San Sebastián gab es „Supergold“ für den Knappenkäse. Sehenswert sind die Führungen in den Stollen. Kosten: € 9,00 p.P. inkl. Käseverkostung. Preise: Pro Stück (200 g) ab € 3,80. Almenland Stollenkäse. Arzberg 32, 8162 Passail, (0 31 79) 230 50-0, www.almenlandstollenkaese.at

Vulkan-Schinken

Im oststeirischen Vulkanland wird für die Vulcano-Manufaktur eine spezielle Schweinerasse aus steirischem Edelschwein und Duroc artgerecht aufgezogen. Wenige Hilfsstoffe wie Salz, Gewürze und Rauch bringen den feinen Geschmack zur Entfaltung. Der Rohschinken wird acht, 15 oder 27 Monate luftgetrocknet. Auch Salami mit Kürbiskernen, Pfeffer oder Walnüssen oder Schweinefilet mit Trüffel oder Safran werden hergestellt. In der Vulcano-Schinkenwelt erlebt man, wie Schinken entsteht, in der Schinken-Bar mit Terrasse kann man die Delikatessen probieren. Preisbeispiele: Rohschinken (500 g): € 22,50, Karree (400 g): € 11,Vulcano. Eggreith 26, 8330 Feldbach, (0 31 14) 21 51, www.vulcano.at

Ölen verschrieben. Im Zentrum steht die Naturbelassenheit der Produkte, deshalb werden hochwertige, kaltgepresste, 100 % sortenreine Pflanzenöle aus Erstpressung in die Flaschen gefüllt. Die Ölfrüchte werden langsam erwärmt und schonend in der Stempelpresse verarbeitet. Neben klassischem Bio-Kernöl gibt es auch Mohn-, Haselnuss-, Macadamianuss- oder Hanföl. Geniale Idee: Was beim Pressen etwa von Hanfsamen oder Haselnüssen an Feststoffen übrigbleibt, wird zu Mehl vermahlen. Spannend sind auch die Salze (mit Haselnüssen etc.). Führungen sind möglich. Preise: Öle (250 ml) € 6,50 – € 23,90, Fandler Öl. Prätis 1, 8225 Pöllau, (0 33 35) 22 63, www.fandler.at

Schweinisch gut

Glücklicher Schinken, das geht. Am Biohof Labonca im oststeirischen Burgau dürfen die sogenannten Sonnenschweine von Norbert Hackl das ganze Jahr auf 20 Hektar Weidefläche nach Herzenslust laufen und suhlen. Sogar ihre Jungen bringen sie im Freien ohne Zutun des Menschen zur Welt. Auch, was die Schlachtung betrifft, geht Hackl neue Wege. Um lange Transporte zu vermeiden, baute er ein eigenes Schlachthaus. Die Zeit vor ihrer Schlachtung verbringen die Tiere auf einer Weide, dort werden sie angstfrei betäubt. Preisbeispiele, Onlineshop: FrischfleischKarree (1 kg): € 33,80, Bauchfleisch € 18,80, gekochter Schinken (300 g) € 13,95 Labonca. Hauptplatz 6, 8291 Burgau, (0 33 83) 33 49, www.labonca.at

Ein Fest für die Augen. Bei Urlmüllers wachsen Hunderte Tomaten- und Chilisorten Wollschwein-Sugo (400 g): € 6,90 Urlmüllers. Schwabau 9a, 8345 Straden, (0 66 4) 495 45 38 (tagsüber), (0 34 73) 80 00 (abends), www.urlmuellers.at

Steirische Exotik

Franz Tinnauer aus Gamlitz ist einer der höchstdotierten Brenner Österreichs. Der zweifache Falstaff Meisterbrenner ist bekannt für seine subtilen Kriecherl- und Maschansker-Apfel-Brände. Steirisch exotisch ist die Tinnauer Black Edition. Mit seiner Tochter Monika brachte er einen Grappa-Trester aus verschiedenen Traubensorten heraus. In der Edition enthalten ist auch ein weißer Rum, der doppelt gebrannt wird. Der Whiskey ist ein klassischer, reinsortiger Gerstenbrand, fünf Jahre in gebrauchten Holzfässern gelagert. Preisbeispiele: Kirschenbrand (0,35 l): € 31,-, Trester (0,7 l): € 28,-, Rum (0,7 l): € 35,-

Paradiesische Paradeiser

Schonend gepresst: Fandler-Öle

Die Ölbarone

Seit 1926 hat sich Familie Fandler der Herstellung von

Intensiv gelb, tiefrot, orange-grün – Urlmüllers Schaugarten ist ein Fest für die Augen. 300 alte Paradeiser- und 80 Chilisorten kann man im Sommer bewundern und kosten. Das ganze Jahr kann man die veredelten Paradeiserköstlichkeiten im Hof-laden und Onlineshop kaufen. In der Manufaktur entstehen Paradeis-KrenCreme, Paradeiserketchup, feuriges Chutney, Chilipaste Habanero oder Grüne-Paradeis-Marmelade. Auch Sugos vom Wollschwein werden angeboten. Preisbeispiele: ParadeisKren-Creme (400 g): € 6,50,

118alpe adria magazin Steirische Hochgenüsse

Tinnauer: Brände und Whiskey Tinnauer: Steinbach 42, Gamlitzbergweg, 8462 Gamlitz, (0 34 53) 36 07, www.tinnauer.at

nennt sich die schräge Kombination. Der oststeirische Chocolatier war es auch, der unser gängiges Bild von Schokolade gehörig durcheinander wirbelte. Jedes Jahr strömen aus seinem knisternden Geistesblitzkopf schräge Ideen. Wer gibt schon Schweinsgrammeln, Bergkäse, Baobab, Sellerie, Ketchup oder Oliven in die Schokolade? Sogar Exoten wie Gin fühlen sich schön langsam in der Steiermark zu Hause. Das Wacholderdestillat assoziierte man bisher nicht zwingend mit dem Weinland. Jetzt ist alles anders: Gin boomt, weil die steirischen Brenner so verdammt gut sind. Sichtbares Zeichen sind zum Beispiel die Erfolge von Carmen und Werner Krauss aus dem weststeirischen Schwanberg. Bei den World-Spirits Awards 2017 wurden sie u.a. mit dem Titel Distillery of the Year in Gold und Bronze geehrt. Herausragend ist auch der G+ London Dry Gin, der bei der San Francisco World Spirits Competition bereits Doppelgold gewann und auch 2018 regnete es Preise. Nicht nur klassischer Stoff funktioniert, viele steirische Produzenten verstehen es auch, mit ungewöhnlichen Ideen zu punkten. Franz Möstl zum Beispiel lässt seinen Käse im Stollen eines ehemaligen Silberbergwerks reifen. Im oststeirischen Almenland lagern die Laibe hundert Meter unter der Erde. Käseaffineur Bernhard Gruber richtete sich mit seiner Fromagerie in Riegersburg ein. Seiner Phantasie entspringen Kreationen wie Safran-Honig-Camembert, in Hopfen eingelegter Hartkäse oder Schafskäse in Goji-Beeren. Nicht einmal vor dem traditionellen Kürbiskernöl wird Halt gemacht. Im Kürbisatelier in Fehring wird ein nussiger, fast schon cremiger Kürbiskernbrand in eine Tonflasche gefüllt. Und Franz Labugger aus Lebring veredelt Kernöl zu Kürbiskernöl-Kaviar – Öl, das in kleine Perlen gefüllt wird. Lavendelduft wiederum saugt man in Kitzeck ein, ausgerechnet im Herzen der Weingegend. Am Lavendelhof Wunsum werden die größten Lavendelfelder der Steiermark bewirtschaftet. Die feinen Produkte, die in dieser Manufaktur entstehen, erzeugen Urlaubsgefühle. Im Hofladen findet man Lavendelseife, Lavendelessig und -öl, Lavendel-HimbeerGelee, Lavendeltee oder Lavendel-Brombeer-Likör. Wer braucht da noch eine Luxusreise in die Provence?


INFO: Weitere Genusstipps Fromagerie zu Riegersburg. Bernhard Gruber veredelt Rohmilchkäse zu extravaganten Kreationen. Beispiel: Kuhmilch-Roquefort mit Schokokuvertüre und Gölles-Schokolikör. Bergl 2, 8333 Riegersburg, (0 31 53) 714 73, www.thecheeseartist.at Susa s Mus. Die Juristin Susanne Suppan kocht feines Fruchtmus mit 95 Prozent Fruchtanteil ein, z. B. cremige Köstlichkeiten wie RhabarberErdbeere oder IsabellatraubeZwetschke. Heinrichstraße 4, 8010 Graz, (0 66 4) 913 36 80, www.susasmus.at Schneeberger. Hans Schneeberger ist für authentische Weine aus dem südsteirischen Sausal bekannt. Genauso hervorragend gelingt sein Gin mit 27 Botanicals. Der Wacholder kommt aus Vorarlberg, das meiste andere aus dem eigenen

Gin von Winzer Hans Schneeberger Kräutergarten und Umgebung. Pernitschstraße 31, 8451 Heimschuh, (0 34 52) 839 34, www. schneeberger-destillate.at Destillerie Krauss. Bei den World Spirits Awards 2018 räumten Carmen und Werner Krauss ab: Distillery of the year 2018, viermal Doppelgold, sechsmal Gold. Gins, Fruchtbrände, Whisky und Rum sind im Angebot. Graden 13, 8541 Schwanberg, (0 65 0) 326 56 41, www.destillerie-krauss.at

Kohlröserlhütte. Die Hütte wurde zum modernen Gasthaus mit Landhausatmosphäre umgestaltet. In der Hausmanufaktur werden feine Pestos hergestellt. Ausgezeichnet sind die Varianten wie Saiblings-, Bärlauch- oder Rauch-Chili-Pesto. Aussee to go. Ödensee 144, 8990 Bad Aussee, (0 36 24) 213, http://genussamsee.com Essig Schaffer. Apfel-ZitronenMelissenessig, Apfel-Liebstöckeloder Apfel-Rosenblütenessig – allein die Namen der Sorten klingen wie Poesie. Die Manufaktur stellt über 40 feine Essige mit naturbelassenen Zutaten des Almenlands her. Rossegg 27, 8191 Koglhof, (0 68 0) 126 20 01, www.essigmanufaktur.at Ölmühle Labugger. Kernöl wird bei Franz Labugger zu KürbiskernölKaviar. Wie man sich diesen Caviaroli vorstellen kann? Das Öl wird in kleine Perlen gefüllt, die mit ihrer zarten Membran im Mund zerplatzen. Dorfstraße 65, 8403 Lebring, (0 31 82) 488 47, www.labuggers-kernoel.at Eveline Wild Chocolatier. Die Konditorweltmeisterin erzeugt Schokolade in harmonischen Geschmackskombinationen wie Kirsch-KorianderMilchschokolade oder dunkle Schokolade und Bergamottöl. Dorf 3, 8171 St. Kathrein/O., (0 31 79) 823 50, www.eveline-wild.at Forstner-Bier. Handgebraute, markante Biere. Eine feine Kombination aus kräftigen Aromen und belebenden Sektperlen bietet das Brewsecco: ein helles Starkbier nach belgischer Art. Die Perlage entsteht durch Champagnerhefe bei der Flaschengärung. Dorfstraße 52, 8041 Kalsdorf, (0 31 35) 542 28, www.forstner-biere.at Malerwinkl. Gasthaus mit kunstaffinem Wirt. Peter Troißingers Sohn Peter jun. ist auch kreativ, er entwickelte eine Würzsauce aus Süßlupinen und Weizenmalz, sechs Monate im Holzfass gereift. Sojasauce auf steirische Art. Hatzendorf 152, 8361 Fehring, (0 31 55) 22 53, www.malerwinkl.com

Carmen und Werner Krauss haben das G'spür für feinen Gin

Finks Delikatessen. Essigfrüchte, Chutneys, Marmeladen, Steinpilze, Zwetschken, Pestos und Sugos werden als Gourmandisen im Glas konserviert. Shop im Designerlook. Walkersdorf 23, 8262 Ilz, (0 33 85) 260, www.finks-haberl.at Ölpresse Hartlieb. Die Ölmühle wurde in eine Erlebniswelt mit Museum und Shop umgewandelt. Neben Kürbiskernöl erzeugt die Mühle hervorragendes Öl aus Haselnüssen, Erdmandeln, Mohn, Marillenkernen, Macadamianüssen, Pinienkernen und Kressesamen. 8451 Heimschuh 107, (0 34 52) 82 55 10, www.hartlieb.at Gut Hornegg. Karpfen, Amur, Hecht, Zander, Wels, Schleie, Rotfeder, Rotauge, Karausche und Brasse werden in Bio-Qualität gezüchtet. Auch im Angebot: Karpfensülzchen und Paté vom Räucheramur. Tobis 1–3, 8504 Preding, (0 31 85) 23 04, www.gut-hornegg.at Pirker Lebkuchen. Honiglebkuchen und rund 40 weitere Lebkuchenspezialitäten. Neu: Lebkuchen mit Vanille-Trüffelfülle. Grazer Straße 10, 8630 Mariazell, (0 38 82) 217 90, www.lebkuchen-pirker.at Hornig Kaffee. Eiskaffee war gestern. Johannes Hornig, Spross der Grazer Kaffeedynastie, brachte Cold Brew heraus, Kaffee in Flaschen. Dafür lässt man Arabica-Bohnen 18 Stunden in kaltem Wasser ziehen. Im Onlineshop: www.jhornig.com Rosengarten Sabine Brändle. 1.500 Rosen- und zahlreiche Tagliliensorten züchtet die Oststeirerin. Daraus entstehen Rosen-Champagnermarmelade, Rosenpesto, Rosenkonfekt und -sirup, Taglilienmarmelade und -chutney. Tolle Greißlerei. Fürstenfelderstraße 6, 8350 Fehring, (0 31 55) 207 09, www.rosen-garten.at Mein Bruder der Koch. Die neue Delikatessenlinie des Dreihaubenkochs Richard Rauch. Dry Aged Beef, Pasteten, hausgemachte Würste, Marmeladen, Chutneys, Beuschel, Kutteln, Gulasch. 8343 Trautmannsdorf 6, (0 31 59) 41 06, www.steirawirt.at Xeis Edelwild. Wildbret von freilebenden Tieren aus der Region. Gesäusewild wird von der Fleischerei Pfeiler zu Delikatessen verarbeitet: Wildleber-Pastete, Hirsch-Würstl, Hirsch-Rohschinken und Hirsch-Salami. 8931 Kirchenlandl 43, (0 36 33) 31 11, www.metzgerhandwerk.at Essig Pölzer. Sauer hat viele Spielarten: von so sauer, dass man das Gesicht verzieht, bis milde anregend. Für die sanfte Variante entschieden sich Jacqueline und Tino Pölzer und produzieren frisch-fruchtigen Trinkessig aus biologischem Apfelessig

Kalter Kaffee von Johannes Hornig und Honig. Sechs Sorten, u.a. mit Aronia, Himbeeren oder Granatapfel. Wetterkreuzweg 1, 8063 Eggersdorf, (0 31 17) 35 56-11, www.essigkultur.at Lavendelhof Wunsum. Aus den Pflanzen der eigenen Felder entstehen Lavendelseife, Lavendelessig und -öl, persischer Lavendeltee oder Lavendelsalz. Greith 17, 8442 Kitzeck, (0 66 4) 812 88 36, www.wunsum.com

EINKAUFSADRESSEN Genussregal. An der Mur 13, 8461 Vogau, (0 34 53) 406 77-0, www.genussregal.at De Merin. 8345 Straden 5, (0 34 73) 759 57 oder Andritzer Reichsstraße 37, 8045 Graz, (0 31 6) 69 27 67, www.demerin.at Stadtbauernladen. Parkplatz im Hof, beim Schranken anmelden. Hamerlingg. 3, 8010 Graz, (0 31 6) 80 50-1260, www.stadtbauernladen.at Kaiser-Josef-Markt. Einer der größten Märkte Mitteleuropas. KaiserJosef-Platz, Graz, Mo. – Sa. 6 – 13 Uhr Lendmarkt. Obst, Gemüse, Säfte, Brot, Mehlspeisen, Fisch, Fleisch, Schinken, Wein- und Imbissstände. Lendplatz, Graz, Mo. – Sa 6 – 13 Uhr Bauernmarkt Hartberg. Kernstockplatz, Di., Fr. 12 – 18.30 Uhr Bauernmarkt Gleisdorf. Hauptplatz, Mi. 13 – 17.30 Uhr, Sa. 7 – 12 Uhr Bauernmarkt Leibnitz. Marenzipark, Mi. u. Sa. 7 – 12 Uhr Heimatgold. Coburgstraße 49, 8970 Schladming, www.heimatgold.at

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Gut erholt! Ausspannen, auftanken, erholen: Kurzurlaube bringen verbrauchte Energie zurück, geben Körper und Seele neue Kräfte. Und weil wir das wissen, gibt es hier einige besonders gute Ideen für erholsame Tage. CHRISTA GRÜNBERG, WERNER RINGHOFER, MIRA GRÖTSCHNIG TEXT ANBIETER FOTOS

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2| 1| MIT RÜCKENWIND DURCH DIE NOCKBERGE

2| KÄRNTNER LAMA-TREKKING

Der Nationalpark Nockberge in Kärnten ist eine der feinsten Regionen zum Wandern. Und Radfahren. Da geht’s durch Zirben- und Lärchenwälder, auf aussichtsreiche Berge, zu genussreichen Almhütten. Am entspanntesten natürlich mit eingebautem Rückenwind – sprich: mit E-Bikes. Und da hätten wir einen tollen Tipp: Die E-Bike-Spezial-Woche im vielfach ausgezeichneten „Hotel Hochschober“ auf der Turracher Höhe. Von 30. September bis 5. Oktober stehen täglich zwei geführte Touren am Programm, zusätzlich Fahrtechnik-Training und abends wird alles beim BikerStammtisch gemütlich diskutiert. Einige der Touren führt Hotelier Martin Klein höchstpersönlich. Über den Hochschober muss man nicht viele Worte verlieren. Von „Geo Saison“ unter die besten 100 Hotels Europas gereiht, mit beheiztem Seebad, großartiger Wellness, besonderer Kulinarik (auch vegane Küche!) und vielen Entspannungsangeboten (Tipp: Yoga-Wanderwoche 16. – 22. September). Modernste Leih-E-Bikes sind im Hochschober natürlich immer verfügbar. Preisbeispiel: Übernachtung ab 147,- €. Infos: Hotel Hochschober, Turracher Höhe 5, T (+43 42 75) 82 13, www.hochschober.com

In der Früh, wenn die Nebel von den Bergen rundherum aufsteigen, hebt sich auch die Stimmung. Harmonisches Lebensgefühl hier oben im Biolandhaus Arche auf der Kärntner Saualm auf 930 Metern. Dazu passen Vollholzeinrichtung, gemütliche Kachelöfen und vegetarische Vollwertküche. Oft entscheidet sich erst nachmittags, was am Abend serviert wird. So bleibt die Küche saisonal, frisch und spontan. Verwendet werden heimisches Obst und Gemüse, ergänzt mit Kräutern. Daraus entstehen Wildkräutersuppen, Kichererbsensteaks, Polentaauflauf oder raffinierte Getreidepfannen. Zu tun gibt es genug: Wandern, Kutschenfahrten, Reiten und Radfahren. Oder Lamatrekkings auf der Animalfarm von Gudrun Kogler. Mit so einem Lama an der Seite kann man richtig gut herunterkommen. Dauer: 3 bis 4 Stunden, kostet pro Gruppe € 100,–. Übernachtung € 69,– p.P. inkl. HP. Sankt Oswald 70, 9372 Eberstein, (0 42 64) 81 20, www.bio.arche.hotel.at

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6| 3| MODERNE SOMMERFRISCHE

5| SONNIGES HERBSTVERGNÜGEN

Kurzurlaub mit dem gewissen Etwas am Wörthersee! Bereits ums Jahr 1900 erlebte das lebendige Pörtschach erstmals einen enormen Aufschwung, als sich die Aristokratie dort zur Sommerfrische verabredete. Das neue Lake’s - my lake hotel & spa, direkt an der Brahms-Promenade, bietet eine moderne Form dieses Sommerfrische-Erlebnisses. Live and Sleep heißt das Motto des modernen Hauses mit dem elegant heimeligen Interieur. Zimmer und Suiten verwöhnen mit Park- oder Seeblick, maritimem Design, besonderen Betten, einer „Maxi-Bar“ mit Illy-Espresso und der neuesten Unterhaltungstechnologie. Für entspannte Stunden stehen nicht nur der private Beach, sondern auch der Full-Service Spa-Bereich mit Sauna, Dampfbad und beheiztem Outdoor-Pool zur Verfügung. Auf Alpe Adria Magazin-Leser wartet ein besonderes Zuckerl: Für zwei Personen kosten drei Nächte im Park-Zimmer 350 Euro, inklusive Frühstück in der First at Lake‘s Lounge. Zusätzlich gibt es pro Aufenthalt ein Abendmenü im Lakes’s Restaurant zum Sonderpreis von 39 Euro (buchbar 1. 10. 2018 bis 31. 3. 2019). Lake´s - my lake hotel & spa, Augustenstraße 24, 9210 Pörtschach am Wörthersee, (+43 42 72) 20 505, www.mylakehotel.com

Ein paar Tage Sommerverlängerung bitte! Der sonnige Südosten der Steiermark mit seinen bunten Weinbergen, geselligen Buschenschänken, lauschigen Spazierwegen und schmackhaften Vulkanland-Delikatessen lädt dazu gerade ein. Mediterranes Klima, aber auch romantische Herbstatmosphäre und Vier-SterneSuperior-Qualität gibt’s im Romantik Hotel im Park in Bad Radkersburg. In der bezaubernden Gartenoase und in der hoteleigenen Thermen- und Saunalandschaft lässt es sich in Ruhe entspannen, im Sinnreich stehen bei tiefenwirksamen Behandlungen Gesundheit, Ästhetik und Wohlbefinden im Mittelpunkt. Das Drei-Nächte-Paket „Herbstvergnügen“ bietet ein „Kulinarium der Sinne“ mit Erlebnis-Frühstücksbuffet, Mittagsjause und 6-Gang-Abendmenü, eine wohltuende Nackenmassage, eine Vitalbehandlung und einen Herbstgruß für zuhause. Ab 397 Euro im Einzel- bzw. Doppelzimmer (buchbar 9. 9. bis 18. 11. 2018). Romantik Hotel im Park****Superior - Jausovec GmbH, Kurhausstraße 5, 8490 Bad Radkersburg, (+43 34 76) 25 710, www.hotelim-park.at

4| AUSZEIT AM MILLSTÄTTERSEE Urlaub zu zweit zur schönsten Zeit am schönsten Ort! So lautet das Motto des Romantik Hotels Seefischer am idyllischen Millstättersee und es verspricht nicht zu viel. Das Vier-Sterne-Superior Haus überzeugt durch seine traumhafte Lage und die Ruhe am See. Entspannung pur findet man in den geräumigen Wohlfühl-Suiten und gemütlichen Zimmern mit herrlichem Seeblick sowie im Spa- und Wellnessbereich, unter anderem mit In- und Outdoorpool, Solegrotte sowie See- und Bio-Granatsauna. Natürlich lässt auch die Kulinarik keine Wünsche offen. „Kurze Auszeit für Kärntner“ bietet Alpe Adria Magazin-Lesern zwei romantische Tage mit einer Übernachtung im Doppelzimmer inklusive fünfgängiger, haubengekrönter Gourmet-Halbpension und eine Teilmassage für 25 Minuten. Um 130 Euro pro Person (buchbar von 23. 9. bis 4. 11. 2018). Romantik Hotel Seefischer, Fischerweg 1, 9873 Döbriach, (+43 42 46) 77 120, www.seefischer.at

6|DEN SOMMER VERLÄNGERN Dieser Sommer war heiß und schön. Wer sich eine Verlängerung gönnen möchte, sollte an die slowenische Adria, ins Belvedere Resort! Die Hotelsiedlung liegt zwischen Izola und Portorož, auf einer Anhöhe über dem Meer und bezaubert mit traumhaftem Blick über die Bucht von Triest. Das Vier-Sterne-Haus Cliff, Villen, Appartements und Campingplatz, das neue Wellness & Spa Belvedere, kleine Läden und das ausgezeichnete Restaurant Kamin mit traditioneller istrischer und mediterraner Küche, sorgen für erholsamen und genussvollen Aufenthalt. Der nahe Landschaftspark Strunjan mit seinen Salinen, den steilen Kliffen und stillen Buchten ladet lädt zum Spazierengehen ein. An warmen Tagen war-tet der Strand, zu Fuß über einen malerischen Pfad oder mit dem hoteleigenen Transfer Auto zu erreichen. Um 160 Euro pro Nacht im Superior Doppelzimmer des Hotels Cliff mit Balkon und Meerblick inklusive Frühstück (buchbar 15.10. bis 27.12.2018). Belvedere d.o.o, Dobrava 1a, 6310 Izola, Slowenien, (+386 5) 66 05 100, belvedere@belvedere.si, www.belvedere.si/de

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7| RÖMISCH VERWÖHNEN Wellness-Urlaub nach dem Vorbild der alten Römer gefällig? Dann nichts wie auf nach Rimske Terme. Die Quelle der Gesundheit liegt in Rimske Toplice, einem der schönsten Kurorte Sloweniens, und ist umgeben von waldreichen Hängen mit Riesen-Mammutbäumen, kanadischen Hemlocktannen und anderen exotischen Pflanzen aus aller Welt. Gleich drei VierSterne-Hotels sorgen für den angenehmen Aufenthalt, heilendes Thermalwasser in den römisch anmutenden Schwimmbecken bietet völlige Entspannung. Die Wellness-Welt punktet außerdem mit speziellen Bädern, dem Saunaland Varinia, Massagen und Beauty-Anwendungen. Das 2 Nächte/3 Tage Package „Wellness Verwöhnung“ gönnt Gästen ein Bad und eine klassische Massage, einen Wellness-Smoothie und Gutscheine für den Beauty-Salon. Ab 195 Euro pro Person im Doppelzimmer inkl. Halbpension (buchbar bis 21. 12. 2018). Terme Resort d.o.o., Toplice 10, 3272 Rimske Toplice, Slowenien, (+386 35 74) 20 00, www.rimske-terme.si

8| EXZELLENTES IZOLA Warme Tage am Meer genießen, in Izola – dem beschaulichen Fischer-Städtchen an der Südwestküste der Bucht von Triest – flanieren und sich köstliche Fischgerichte schmecken lassen. Das Hotel Marina, direkt am Hafen und nahe dem Stadtzentrum, macht’s möglich. Hier schnuppert man die frische Meeresluft direkt vom Hotelzimmer aus, lässt sich in finnischer und Infrarot-Sauna oder mit Massagen verwöhnen und delektiert sich an den frisch zubereiteten mediterranen Spezialitäten des hoteleigenen Restaurants. Das Paket „Istrische Exzellenz“ kostet 198 Euro und bietet ein tolles Erlebnis für zwei Personen im Superior-Zimmer, ein exklusives Vier-Gänge-Menü und eine

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entspannende Zeit im privaten Jacuzzi und finnischer Sauna (buchbar 1. 10. bis 28. 12. 2018). Hotel Marina d.o.o., Veliki trg 11, 6310 Izola, (+386 5) 660 41 00, www.hotelmarina.si

9| DACHSTEIN „SUPERIOR“ Warmes Licht, herbstliche Farben der Natur, sanfte Almen und der markante Dachstein. Macht das nicht Lust auf einen Kurzurlaub in der Ramsau am Dachstein? Die Rittis Alpin Chalets in traumhafter Panoramalage mit ihren liebevoll mit Zirben- und Fichtenholz gestalteten, großzügigen und hellen Doppelzimmern, Suiten und geräumigen Appartements mit privater Sauna und offenem Kamin sind dafür ideal. Zum Start in den Tag wird man dazu noch mit einem tollen Frühstücksbuffet und wunderbaren Bergblicken verwöhnt. In den „Superior Wochen“ kommt man sogar in den Genuss einer Gratisnacht, denn man bleibt fünf Nächte und bezahlt nur für vier. Ab 636 Euro im Doppelzimmer für zwei inkl. Frühstück (gültig in allen Superior Kategorien, buchbar von 9. 9 bis 2. 11. 2018 von Sonntag bis Freitag). Rittis Alpin Chalets, Vorberg 613-618, 8972 Ramsau am Dachstein (+43 36 87) 21 70 50, www.rittis.com

10| AUSZEIT VOM ALLTAG Eine kleine Auszeit, das wäre doch was, oder? Dafür empfehlen wir das Hotel Pulverer, das luxuriöse und doch so familiäre Spa- und Wellnesshaus am Fuße der Kärntner Nockberge. Behagliche Zimmer mit allem Komfort, wohlige Wärme in der hauseigenen Thermen- und Saunawelt, kulinarische Hochgenüsse, und die Berge zum Greifen nah – schon ist der Alltag vergessen. „Auszeit beim Pulverer“ bietet zwei Wohlfühlnächte in der 42 m² großen Juniorsuite (oder bei Einzelbelegung im


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Verwöhneinzelzimmer), Halbpension und ein Candle-LightDinner im romantisch-gemütlichen Haubenrestaurant Loystub’n (statt 1 x Abendessen im Rahmen der Halbpension). Ab 294 Euro pro Person (inkl. Kärntencard bis 26. Oktober, buchbar bis 25. Oktober und von 4. bis 18. November 2018). Thermenwelt Hotel Pulverer, Thermenstraße 4, 9546 Bad Kleinkirchheim, (+43 42 40) 744, www.pulverer.at

11| EIN ORT ZUM LOSLASSEN Schwerelos in der Soleschale schweben mit der imposanten 3.000er Kulisse der Ötztaler Berge vor Augen. Wahr wird dieser Traum im AQUA DOME - Tirol Therme Längenfeld. Dieses Alpen-Thermenresort ist der perfekte Ort zum Loslassen, Energietanken, Zeit für sich haben. Ob Entspannung im Thermenbereich oder phantasievolle Aufgüsse in der Sauna-Welt Gletscherglühen – 20.000 m² Wellness machen’s möglich. Im Drei-Nächte-Paket „Kurz ausspannen – intensiv verwöhnen“ genießt man auch das exklusive Hotel-SPA 3000 und die ThermalVitalHalbpension. Ab 513 Euro pro Person im Doppelzimmer inkl. 30 Euro-Gutschein für Behandlungen im Beauty & SPA Morgentau (buchbar 9. 9. - 25. 10. bzw. 4. 11. - 4. 12. 2018, Anreise von Sonntag bis Mittwoch). AQUA DOME, Oberlängenfeld 140, 6444 Längenfeld, (+43 52 53) 64 00, www.aqua-dome.at

12| BEHEIZTE SEEN-WELLNESS Umgeben von Bäumen in herrlichen Herbstfarben thront Kollers Hotel über dem Millstätter See. Das familiengeführte VierSterne-Superior-Haus mit einem Hauch von Luxus bietet alles, was das Urlauber-Herz begehrt: zauberhaftes Ambiente, stilvolle Zimmer & Suiten mit Seeblick, regionale, mediterrane

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und internationale Küche vom Feinsten, eine Wellness- und Spa-Welt plus hauseigenem Relaxschiff. Highlight – vor allem für kühlere Herbsttage – ist der ganzjährig beheizte Schwimmbereich im See. Zum Kennenlernen ist das 3-Nächte-Angebot „KOLLERs Seen Wellness“ geradezu ideal. Ab 355 Euro pro Person inkl. Gourmet- Halbpension – mit täglich variierenden Themen-Frühstücksbuffets, hausgemachten Nachmittagskuchen vom Buffet, 6-gängige Gourmet-Abendmenüs mit Wahlmöglichkeit und Beauty-/Massage-Behandlungen im Wert von 100 Euro pro Person (buchbar bis 3. 11. 2018). KOLLERs Hotel, Seepromenade 2-4, 9871 Seeboden, (+43 47 62) 82 000, www.kollers.at

13| KASTANIEN-SPURENSUCHE Herbstlich buntes Südtirol. Was fällt einem da ein? Natürlich, Törggelen! Wer dazu einen Trip ins wunderschöne Eisacktal macht, wird nicht enttäuscht. Beim Wandern einheimischen Wein verkosten, hausgemachte Spezialitäten und gebratene Keschtn (Kastanien) genießen, und sich an der wanderbaren Jahreszeit erfreuen. All das können Gäste des Feldthurnerhofs erleben. Auf dem Feldthurner Sonnenplateau inmitten der Sarntaler Alpen gelegen, ist das ***Superior-Haus inklusive toller Wellness idealer Ausgangspunkt für herbstliche Ausflüge zum Weinbauern, zur typischen Törggelestube oder zu einer anderen genussvollen Einkehr. Neben den drei geführten Wanderungen ist auch ein Kastanien-Degustationsmenü im 3-, 4- oder 7-Nächte-Paket „Keschtn-Wein-Wandern“ inkludiert. Ab 360 Euro pro Person inkl. Genusshalbpension (buchbar 13. 10. - 04. 11. 2018). Hotel Feldthurnerhof, I-39040 Feldthurns, Südtirol (+39 04 72) 85 53 33, www.feldthurnerhof.com

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14| IDYLLISCHES VIPAVA-TAL

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Herbst, Zeit der Ernte und der Weinlese. Auf einer Fahrt ins idyllische Vipava-Tal im Westen Sloweniens kann man die bunte Jahreszeit am besten genießen. Das fruchtbare Tal ist bekannt für seine hochkarätigen Rot- und Weißweine aus alten heimischen Rebsorten. Zwischen Postojna-Höhle und NanosGebirge trifft man hier auch auf archäologische Überreste von alten Kulturen, auf Burgen, Schlösser, Kirchen, auf kuriose Bräuche, malerische alte Dörfer und Naturschönheiten. Wer das Tal der Hochebenen radelnd erkunden will, steigt am besten im Hotel Sabotin ab. Dort gibt es ein spezielles Aktiv-Paket für zwei Nächte, das ab 64 Euro pro Person im Doppelzimmer inklusive Halbpension und Radverleih zu buchen ist. Außerdem ist noch der Eintritt in die Casinos der HIT-Hotels in Nova Gorica enthalten und ein 10 Euro-Gutschein für das Spa im Hotel Perla (buchbar bis 31. Dezember 2018). Hotel Sabotin, Cesta IX. korpusa 35, 5250 Solkan, (+386 5) 33 65 000, www.hit.si, https://hotelsabotin.com Tourismusinfos: TIC Ajdovščina, Cesta IV. Prekomorske 61 a, 5270 Ajdovščina, Slowenien, (+386 5) 36 59 140, www.vipavskadolina.si/de

15| WILDER ALMHERBST Der Sonne entgegen walken, barfuß durch saftige Almwiesen wandern, kühle und erfrischende Waldluft einatmen, über klare Bäche springen – ein Kurzurlaubstrip in den Naturpark Almenland macht‘s möglich. Stefan Eder und Eveline Wild bieten in ihrem 2-Nächte-Package „Almherbsttage“ im Wilden Eder**** nicht nur eine stimmungsvolle und geführte Sonnenaufgangswanderung auf den Plankogel mit einem herzhaftem Almfrühstück, sondern lassen den Gast auch noch an einer ihrer Wohlfühlbehandlungen im WILD-Kräuter-SPA teilhaben: die dampfend duftende Almheu-Kraxnofen-Behandlung soll Wunder wirken. Eine Zusatznacht und eine handgemachte Schokolade gibt’s gratis dazu. Ab 282 Euro pro Person inkl. Buffetfrühstück und 5-Gang-Gourmetmenü aus der 2-fachen Haubenküche am Abend (buchbar bis 14. Oktober 2018, jeweils von Sonntag bis Mittwoch). Der Wilde Eder****, Dorf 3, 8171 St. Kathrein am Offenegg, (+43 31 79) 82 350, www.der-wilde-eder.at

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16| KURZURLAUB FÜR VERLIEBTE Auf Romantik muss man auch im Urlaub nicht verzichten! Wie wäre es zum Beispiel damit: Ein Dinner zu zweit bei Kerzenschein, prickelnder Champagner, eine Nacht in einer Luxus-Suite mit traumhaftem Wörthersee-Blick und nach einem langen Schlemmer-Frühstück ausgiebig Wellnessen im SPA? Das Seepark Hotel in der Lagune des Wörthersees mit seinem Restaurant Laguna und dem 900 Quadratmeter großen SPA-Bereich bietet dafür die perfekte Location. Das Package für Verliebte „Candle Light Deluxe“ inkludiert eine Übernachtung im Deluxe Zimmer (60 m²), Genießer-Frühstück im Restaurant Laguna oder direkt auf der Sonnenterrasse mit Blick auf die hauseigene Marina, ein 4-gängiges Menü im Restaurant Laguna mit einer kleinen Flasche Champagner, eine Flasche Prosecco bei der Anreise am Zimmer und natürlich den SPA-Eintritt. Ab 324 Euro für zwei Personen (ganzjährig buchbar). Seepark Hotel Congress & Spa, Universitätsstraße 104, 9020 Klagenfurt, (+43 463) 20 44 990, www.seeparkhotel.at

17| ISTRISCHES INTERMEZZO Die kroatische Halbinsel Istrien ist immer eine Reise wert! Lange Strände, versteckte Buchten, mittelalterliche Städte und kleine Fischerdörfer locken mit ihren Reizen. Einen Kurzurlaub, der all das vereint, bietet das 3- oder 5-Nächte-Package „Charmantes Istrien“ der Villa Tuttorotto und des Boutique Hotels Villetta Phasiana. Zuerst steht das pulsierende Leben in Rovinj, dem St. Tropez der Adria, auf dem Programm, dann folgt mediterrane Gelassenheit in Fažana, einem ruhigen Fischerort nahe Pula. Letzter Halt des Trips ist die schönste Ecke Istriens, die Inselwelt des Brijuni-Nationalparks, 20 Minuten Bootsfahrt von Fažana entfernt. Ab ca. 220 Euro bzw. 350 Euro für 3 bzw. 5 Nächte pro Person im Doppelzimmer der Altstadt-Villa Tuttorotto mit Meeresblick (in Rovinj) und der Villetta Phasiana (in Fažana), inkl. Frühstück (ganzjährig buchbar). Boutique Hotel Villetta Phasiana, Trg Sv. Kuzme i Damjana 1, 52212 Fažana, Kroatien (+385 52) 52 05 58, www.villetta-phasiana.hr


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18| URLAUB IN BALANCE

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Das könnte das richtige Konzept für einen gesunden Urlaub sein: Neue Energie durch Move & Relax. Im Sportresort Hohe Salve in Hopfgarten setzt man auf ein ausbalanciertes Wechselspiel zwischen aktiver Bewegung durch persönlich abgestimmtes Training im Fitness- und Poolbereich sowie im Sportbecken einerseits und maßgeschneiderter Regeneration in Sauna, Sanarium und Dampfbad andererseits. Wobei auch der Genuss im Rahmen der Energy-Halbpension nicht zu kurz kommt. Die Kitzbüheler Alpen sind zudem Ausgangspunkt für zahlreiche sportliche Outdoor-Aktivitäten – Golf, Trailrunning, Mountainbiking, Wandern usw. Im 3 Tage/2 Nächte-Move & Beauty Package sind neben einer funktionellen Trainingseinheit zur Straffung des Bindegewebes auch noch eine entspannende Teilkörpermassage und eine wohltuende Gesichtsbehandlung inkludiert. Ab 289 Euro pro Person (ganzjährig buchbar). Sportresort Hohe Salve, Meierhofgasse 26, 6361 Hopfgarten im Brixental, (+43 53 35) 24 200, www.hohesalve.at

Ein paar Tage ausspannen, mit seinen besten Freunden! Das brauchen auch gestresste Männer einmal im Jahr, oder vielleicht sogar öfter. Wo gelingt das besser als im Steirischen Apfelland? Radeln, wandern, relaxen oder einfach genießen zwischen sanften Hügeln, Obst- und Weingärten – das bietet das 3-Nächte-Paket „Gaudige Männertage im Apfelland“ des Boutique Hotels Erla, direkt am Stubenbergsee. Highlights sind eine Fahrt entlang der Apfelstraße mit Brennereibesichtigung, eine Verkostung von Wein, Bier, Whisky oder Bränden, die Einkehr in eine urige Buschenschank mit Brettljause und Ripperlessen im Hotelrestaurant. Zur Entspannung warten ein Saunaabend mit Spezialaufguss und eine Teilmassage in der hoteleigenen Wellness- und Fitnessoase. Ab 239 Euro pro Person inkl. Frühstück. Boutique Hotel Erla, Buchberg 70, 8223 Stubenberg, (+43 31 76) 88 89, www.seehotel-erla.at

19| PERFEKTE AUSZEIT Wie wäre es mit einem Wohlfühlurlaub am Fuße des imposanten Tiroler Kaisergebirges? Hier liegt der idyllische Walchsee und an seinem Ufer steht „Das Walchsee“. Das traditionsreiche Vier-Sterne-Haus bietet Entspannung und Wellness im neuen und großzügigen Move & Relax-Bereich. Verschiedene Saunen, Ruhebereiche und ein großes Angebot an Massagen & Kosmetik verwöhnen Körper und Seele. Neben zahlreichen Wandermöglichkeiten kommt auch die Bewegung im Hotel nicht zu kurz – Fitness- und Bewegungsraum sowie ein In- und OutdoorPool laden ein, aktiv zu sein. Im 5 Tage/4 Nächte-Package „Wohlfühl-Tage“ sind zudem eine Ganzköper-Massage (pro Person) und eine Face Deluxe-Gesichtsbehandlung enthalten und natürlich die All-Inclusive-Pension (inklusive alkoholfreie Getränke den ganzen Tag sowie Bier & Wein zum Abendessen). Ab 443 Euro pro Person im Doppelzimmer (buchbar bis 3. November 2018). Hotel Das Walchsee, Johannesstraße 1, 6344 Walchsee, (+43 53 74) 53 310, www.hotelwalchsee.at

21| URLAUB FÜR DIE WADLN Genüsslich frühstücken, rauf aufs (E-) Bike und die tollsten Trails genießen, dann ab in die Wellness und den Tag mit einem köstlichen Abendessen ausklingen lassen. Solch erfüllte Urlaubstage erlebt man als Biker am Kastanienweg, dem berühmten Eisacktaler Wanderweg – fantastische Aussicht auf die Dolomiten inklusive. Rund um das Feldthurner Hochplateau warten naturbelassene Wege mit unterschiedlichsten Schwierigkeitsstufen bergauf und bergab. Mittendrin liegt das Bikehotel Taubers Unterwirt auf 850 m Meereshöhe, Mitglied der „Südtiroler Bikehotels“, der Eisackbike und der Bikeschule „Brixbike“. Als Spezialist bietet das Haus mit dem 4 Nächte-Package „Bike Doppelpack“ nicht nur zwei geführte Trails, sondern – vorausgesetzt man reist am Sonntag an – auch einen Technikkurs, in dem auf Basics des (E-) Mountainbikens eingegangen wird. Ab 454 Euro pro Person inkl. ¾ Verwöhnpension (buchbar bis 3. November 2018). Aktiv- und Vitalhotel Taubers Unterwirt, Josef-Telser-Straße 2, I-39040 Feldthurns (BZ), (+39 04 72) 85 52 25, www.unterwirt.com

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16 | 22| DIE MAGIE DES WALDES

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Stark, kühn, geerdet, sensibel – diese Eigenschaften machen den Wald für viele zum Zufluchtsort, Kraftspender und Platz der Ruhe. Wer’s nicht glaubt, könnte sich bei einem querWALDeinSpaziergang selbst überzeugen und zwar im Kärntner Naturund Kräuterdorf Irschen. Gleich drei Erkundungswanderungen rund um das Thema Wald bietet der Landhof Irschen in seinem 7 Nächte-Package „Magie des Waldes“. Entspannung wartet beim Wald-Kneippen: barfuß über samtweiches Moos, knirschende Rinde und leicht piksende Fichtenzapfen, durch den erfrischenden Gebirgsbach und über die von Baumnadeln bedeckten Waldwege. Ein wilder Abend mit Köstlichkeiten aus der Waldküche und der Workshop „Die Heilkraft der Bäume im Herbstwald“ runden das Wald-Programm ab. Um 689 Euro pro Person inkl. Landhof’s Verwöhn-Halbpension (buchbar 29. September bis 6. Oktober 2018). Hotel Restaurant Landhof Irschen, Stresweg 8, 9773 Irschen, (+43 47 10) 20 04 80, www.landhof-irschen.at

Prekmurje ist eine Region im äußersten Nordosten Sloweniens und eine idyllische Landschaft voller Einzigartigkeiten: die endlosen Weiten der Mur-Auen, die Hügel von Goričko, der malerische Bukovniško See, unzählige Storchennester – und das schwarze Thermomineralwasser der Therme 3000 in Moravske Toplice. Das Heilbad lindert mit seiner Wärme und der besonderen chemischen Zusammensetzung einige Gesundheitsbeschwerden. Im Paket „Sinfonie der Genüsse“ des Hotels Livada Prestige, einziges Fünf-Sterne-Hotel der Therme mit privater Saunawelt, sind zudem noch eine thailändische Massage mit warmen Kräutern und aromatischen Ölen und eine Flasche Sekt am Zimmer enthalten. Ab 115 Euro pro Person und Nacht im Doppelzimmer mit Halbpension (buchbar bis 31. 12. 2018, Preis gilt bei Mindestaufenthalt von zwei Nächten). Terme 3000-Moravske Toplice, Kranjčeva ulica 12, 9226 Moravske Toplice, Slowenien, (+386 2) 51 22 200, www.sava-hotels-resorts.com/de

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24 | 24| SLOWENIENS BESTE WELLNESS

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Kühlere Herbsttage zur Entspannung nutzen, das ist doch eine feine Idee. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Kurzurlaub in der slowenischen Terme Olimia? Das dortige Wellness-Center Orhidelia ist nicht nur das beste in Slowenien, sein Angebot an Saunen, Innen- und Außenbecken und thematischen Ruheplätzen ist so vielfältig, dass bestimmt jeder findet, was er sucht. Das Package „Die Magie von Orhidelia” beinhaltet außerdem den Aufenthalt im luxuriösen Vier-Sterne-SuperiorWellness Hotel Sotelia inklusive Halbpension und täglichen Selfness-Morgenstunden zum Energietanken. Obendrein warten Wassererlebnisse im Wellness-Center Termalija und in der Therme Tuhelj. Ab 111 Euro pro Person und Nacht (Mindestaufenthalt zwei Nächte, buchbar bis 30. 9. 2018). Terme Olimia d.d., Zdraviliška cesta 24, 3254 Podčetrtek, Slowenien, (+386 3) 82 97 000, Kurzurlaube Redaktion.docx www.terme-olimia.com/de

„Es geht mir richtig gut“, liest man überall im Haus. Das Ayurveda Resort Sonnhof auf einem Hochplateau nahe Kufstein ist ganz auf Entschleunigung ausgerichtet. Je nach Zimmerkategorie wurde im alpinen Stil mit Holz gestaltet, mit Purpur und Grün oder mit sanftem Rot und beruhigenden Brauntönen. Zwischendurch sieht man an der Wand auch eine Buddha-Darstellung. Tiroler Alpenkultur und fernöstliche Lebensphilosophie mischen sich harmonisch zu Europäischem Ayurveda. Yoga, Meditation, Ayurveda und Kräuter vom eigenen Bauernhof helfen dabei, wieder zur eigenen Mitte zurückzukehren. Mit der Pulsdiagnose ermittelt der Ayurveda-Spezialist den Konstitutionstyp: Vata, Pitta, Kapha. Darauf bauen das individuelle Behandlungsprogramm und der Speiseplan auf. Tirol und Indien vertragen sich bestens. Zimmer ab € 140,– p.P. inkl. VP. Hinterthiersee 16, 6335 Thiersee, (0 53 76) 55 02, www.sonnhof-ayurveda.at

© MARIO SACCOMANO, TVB ISTRIEN/HASLINGER, GRÖMEDIA

Tolle Radreise im Herbst: Von Triest geht’s in drei Tagen über die Parenzana, den Künstlerort Grožnjan ins schöne Poreč (v. l.)

Genussradreise Istrien

„Alps2Adria“ und „Alpe Adria Magazin“ laden zum verlängerten Genusswochenende - mit dem Rad von Triest nach Poreč.

Promotion

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strien ist die kulinarische Halbinsel der Seligen. Und eine wunderbare Region für Biker. Und das lässt sich mit dieser slow days Genussradreise perfekt verbinden: Drei Tage lang geht bzw. rollt es mit Guide von Triest über Koper, Portorož, Grožnjan, Motovun nach Poreč, großteils auf der bekannten Parenzana-Radstrecke. Garniert mit Stadtrundgängen, Verkostungen und kulinarischen Höhenpunkten. Start ist Donnerstagnachmittag in Triest, der Stadt des Kaffees: In der Rösterei La Triestina gibt es Einblicke in die Geheimnisse des italienischen Caffe. Freitagfrüh wird dann im Fahrradsattel die Parenzana in An-

griff genommen – bis Sonntagmittag stehen von Triest bis Poreč interessante Stopps am Programm: Beim „Trüffelkönig“, der Fischzüchterin Irina Fonda, in interessanten Restaurants. Kulinarisch bewegen sich die Biker auf den Spuren von Silvia Trippolt-Maderbacher, deren Buch „Genießen in Istrien“ quasi das Roadbook dieser Genussreise ist. Die Reise kostet (pro Person im Doppelzimmer) 498 Euro, inkludiert sind fast alle Essen, alle Übernachtungen in Qualitätsbetrieben, geführter Stadtspaziergang in Triest, Verkostungen, Gepäckstransfer und natürlich die Reiseleitung mit Guide. Plus ein Exemplar von „Genießen

in Istrien“ pro Zimmer und ein aktuelles Alpe-Adria-Magazin pro Teilnehmer. Organisiert wird die Reise von Alps2Adria Touristik, einem Partner des Alpe Adria Magazins. Termine: 20. – 23. September, 4. – 7. Oktober, 11. – 14. Oktober, 25. – 28. April 2019, 28. April – 1. Mai, 2. - 5. Mai. Mindestteilnehmerzahl 8 Personen. KONTAKT

Alps2Adria Touristik, Klagenfurt, Bahnhofplatz 2, T +43 677 626 427 60, www.alps2adria.info


Er-lesenes

Unsere er-lesenen Tipps: Bücher für Genuss-Reisende, Kulinarier, Lesegourmets, Krimineser. ERLESEN VON MIRA & HEINZ GRÖTSCHNIG

• DEN PO ER-FAHREN

FAMILIENSAGA MIT FEIGENBAUM

Ach, was haben wir als Kinder über den Po gelacht. Ein Fluss mit Namen Po, kann es so etwas geben? Ja, kann es. Und was es mit diesem Gewässer auf mehr als 700 Kilometern so auf sich hat, hat der poetische Reiseschriftsteller Paolo Rumiz er-fahren. Der Triestiner ist mit Freunden den ganzen Fluss abwärts bis an die Adria gepaddelt, geschippert, gesegelt. Und er erzählt in feinsinnigen Geschichten von den vielen Seiten des Po, von seinem mehrfachen Sterben und Wiederauferstehen, er erzählt von Flussmenschen, von Wilderern und Motorräubern, von Naturwundern und grenzenloser Naturausbeutung, von versunkenen Brücken und stillgelegten Kraftwerken, von Osterien und von köstlichen Schinken. Eine gefühlvolle Reise, die erst auf der Insel Susak vor Istrien endet. Denn auch mit dieser hat der Po etwas zu tun. PS: Auch Rumiz’ Buch „Der Leuchtturm“ ist ein absoluter Lesetipp.

Goran Vojnovic‘ , Slowene, arbeitet als Autor die Geschichte Jugoslawiens auf. „Unter dem Feigenbaum“ (Folio Verlag, 25,- €) ist eine berührende Familiensaga. Sie spielt in Istrien, Ljubljana, Ägypten und Bosnien, handelt vom Bosnienkrieg, vom Zerfall des Staates und vom istrischen Garten des verstorbenen Großvaters, in dem ein Feigenbaum steht, der als anscheinend einziger alle Wirren unbeschadet übersteht.

„Die Seele des Flusses“ , Paolo Rumiz, Folio Verlag, 24,- €.

„Der meistgereiste Mann der Welt“, Mike Spencer Brown, riva, 17,50 €

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KVARNERBUCHT, NEU!

EINER AM EGOTRIP?

Der Buchtitel klingt natürlich für uns als Reisemagazineure super: „Der meistgereiste Mann der Welt.“ Gut, gleich ein Exemplar bestellt. Mike Spencer Bown, Kanadier, hat binnen 23 Jahren alle Länder dieser Welt bereist, legt aber im Covertext großen Wert auf die Tatsache, dass er kein Ländersammler sei, dem es nur um möglichst viele Stempel in seinem Pass gehe. Nach der Lektüre fragt man sich aber: Worum geht es ihm denn? Da sind allerlei Erlebnisse fragmentarisch aneinandergereiht, von den jeweiligen Ländern erfährt man aber eher wenig, da wird vieles fast nur angerissen. Mr. Bown kommt für uns in vielen Actions als ziemlicher Held rüber, aber wir spüren auch oft seinen erhobenen Zeigefinger: Ich, der meistgereiste . . . Nein, wir haben dieses Buch schnell wieder weggelegt. Für unseren Geschmack einfach etwas zu viel Egotrip.

Alle Wochen wieder – erneuert der Michael Müller Verlag seine Reiseführer. Neu am Markt ist in 7. Auflage die Kvarner Bucht (21,50 €) von Lore Marr-Bieger – gekoppelt mit Zentralkroatien und Zagreb ein Muss für alle Kroatienfahrer. Plus: 41 Karten, 17 Wandervorschläge mit GPSDaten und unzählige Infos auf 456 Seiten.

INSPEKTOR (IM) GLÜCK

Zwei Steirerinnen schreiben Krimis mit Wörthersee- und Wien-Bezug: Christine Grän und Hannelore Mezei lassen Inspektor Martin Glück ermitteln, erst in Kärnten, im zweiten Fall in Wien. In „Glück in Wien“ geht es um mysteriöse Todesfälle nach Tante Sissys Ableben. Regional, unkomplizierte Austrolektüre mit Dialekt-Dialogen. (Ars Vivendi, 14,90 €)

NEAPELS DÄMONEN

WALLFAHRTSKÜCHE

Ein etwas anderes Kochbuch. Bernhard Wieser und Michael Rathmayer verewigen in „Wallfahrtsküche“ (Pichler Verlag, 26 €) ihre kulinarischen Erlebnisse entlang der Mariazeller Wege. Hier geht’s also nicht um Hochküche, sondern um zumeist einfache Rezepte aus den Wirtschaften der WallfahrtswegRegionen und um deren Gastgeber.

Wanda Marasco, Theaterregisseurin und Schriftstellerin aus Neapel, hat eine berührende napoletanische Familiengeschichte geschrieben. Über Vincenzina, das einfache Mädchen vom Land, das sich in Rafele, Sohn aus gutem Hause, verliebt. Eine Liebe, die nicht sein darf, aber allen familiären Widrigkeiten zum Trotz dann doch Bestand hat. Das Buch erzählt vom finanziellen Überlebenskampf, von Geldverleihern und Transvestiten, vom Kampf gegen unheilbare Krankheiten und von Dämonen aus der unterirdischen antiken Stadt. Das alles passiert in sinnlich beeindruckender Sprache – man taucht ein ins Neapel des 20. Jahrhunderts und wird von den Dämonen des Buches bis zur letzten Seite gefangen genommen. „Am Hügel von Capodimonte“, Wanda Marasco, Zsolnay, 22,70 €

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• WÜSTER HEIMATFILM

BESSER SCHLAFEN

„Zwei Millionen ham’ma erledigt“ hat sich der Kärntner Judenmassenmörder Odilo Globočnik, Leiter der berüchtigten „Aktion Reinhardt“, gebrüstet. Und ausgerechnet in Kamering, dem Heimatdorf des Autors Josef Winkler, wurde der Naziverbrecher, der sich per Zyankalikapsel einer Verhaftung entzog, unter der Sautratten begraben. Der Sautratten, auf der Winklers Familie ihr Getreide anbaute. Das hat der Schriftsteller erst spät erfahren – und dann zu einem Theaterstück und diesem Buch verarbeitet. „Lass dich heimgeigen ...“ ist ein weiteres Stück von Josef Winklers Familiengeschichte und ein Stück Kärntner (Nazi-)Aufarbeitung, eine beeindruckende, sprachstarke Litanei in zehn Kapiteln über das Leben in einem Kärntner Bauerndorf, über das Verdrängen, über Kränkungen, Missachtungen – es ist ein „wüster Heimatfilm in Technicolor“ (FAZ), der ans „existenziell Eingemachte geht“ (Süddeutsche).

Ein Drittel der Menschen sind angeblich Schlechtschläfer – und da kann „Dr. Felds große Schlafschule“ (GU Verlag, 20,60 €) vielleicht schön einschläfernd wirken. Alles über Schlaf, Schlechtschlafgründe, garniert mit vielen Tipps vom Experten, wie es (mit Beharrlichkeit und Glück) mit dem Schlaf besser werden könnte. Traditionellen Schlechtschläfern wird vielleicht einiges schon bekannt vorkommen – die haben dann immerhin Lesestoff für einige Nächte ...

„Lass dich heimgeigen Vater, oder Den Tod ins Herz mir schreibe“, Josef Winkler, Suhrkamp, 22,70 €

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• BIOGRAFIE IN GESPRÄCHEN

KLEINGROSSER REISEFÜHRER

Hans Kammerlander ist einer der bekanntesten Bergsteiger der Welt. Für „Höhen und Tiefen meines Lebens“ (Malik Verlag, 20,60 €) haben Verena Duregger und Mario Vigl den Südtiroler in seiner Stube zu 14 Themenkreisen interviewt. Das nennt sich dann „Autobiografie in Gesprächen“ und liest sich interessant, offen und aufrichtig.

Das kleinste Buch über die größte Stadt Deutschlands – „Berlin für die Hosentasche“ (Fischer Taschenbibliothek, 12,40 €) von B.I. Gutberlet verrät, wie alle Bücher dieser handlichen Serie, Historisches, Skurriles, Vergnügliches über Berlin, getreu dem Untertitel: Was Reiseführer verschweigen. Und, ja: Das kleinere Format lässt sich besser einstecken und das ist gut so: Es gibt ja noch genügend Leute, die sich lieber der Haptik eines Buches als digitalen Daten anvertrauen.

• VOM SINN DES REISENS

TIPPS VON BIG MAMMA

Big Mamma ist eine Pariser Trattoria-Kette, die in fünf Lokalen mit 250 Köchen sehr erfolgreich authentische Cucina Italiana auftischt. Zur lässigen Linie von Big Mamma gibt’s jetzt auch das Kochbuch – ein wuchtiges, schräg aufgemachtes Ding mit 480 Seiten, auf denen alles passt. Klasse Fotos, übersichtliche Gestaltung, 140 gut nachvollziehbare Rezepte von hohem Gusto-Faktor und gute Produkt-Infos. Und: Da wird nicht herumexperimentiert, sondern klassisch mit Pep gekocht, von Osso Bucco über Lasagne bis Panna Cotta.

Achill Moser, 64, hat 28 Wüsten durchwandert und viele Reportagen für Geo, Merian u.a. geschrieben. In „Unterwegs – vom Sinn des Reisens und von der Magie des Abenteuers“ (dtv, 18,40 €) erzählt er von Naturerlebnissen in aller Welt und lässt uns an seinen Abenteuern auf Meeren, Bergen, in Wäldern und Wüsten teilhaben.

Und da ein Glück oft selten allein kommt, gibt es von Big Mamma auch den Führer „Wo Italiener essen – die 250 besten Adressen in Bella Italia“. Das mit den „Besten Italiens“ ist freilich ein dehnbarer Begriff, aber am Beispiel Venedig sieht man, dass das BigMamma-Team weiß, was es empfiehlt. Auch hier: Viele Fotos und Infos, schräge, junge Aufmachung.

ISTRIEN, ABSEITS Kurt Michael Westermann, bekannter (Food-)Fotograf aus Hamburg, lebt seit 2001 auch in Kroatien. In „Istrien abseits der Pfade“ (Braumüller, 14,90 €) lässt er uns in Kurzgeschichten einen anderen Blick auf Istrien und auf den Kvarner werfen. Die allgemeinen Istrien-Reisetipps sind allerdings etwas knapp geraten.

PS: Leider ist bei den 250 Adressen nichts aus Friaul und Südtirol dabei. „Big Mamma – italienische Küche“, Kochbuch, 36,- € und „Big Mamma – Wo Italiener essen“, 20,60 €, Knesebeck Verlag


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pepe roncino

Plastiksteuer. Die Meere versauen, Fische werden plastifiziert. Die angedachte Plastiksteuer zur Plastikmüllvermeidung ist ein erster Schritt zur Besserung. Alpe-Adria-Trail. Schöne Aus-

zeichnung für den Weitwanderweg vom Glockner an die Adria – er darf sich jetzt schönster Weitwanderweg Österreichs nennen.

Norbert Niederkofler. Der Wit-

zigmann-Schüler ist nun Südtirols einziger Drei-Sterne-Koch. Seine Wirkungsstätte ist das GourmetRestaurant Hubertus im Hotel Rosa Alpina in St. Kassian.

VW California. Der Welt beliebtestes Reisemobil, die Kleinstwohnung auf Rädern, feiert den 30er. Reinsetzen, losdüsen, Urlaubsfreiheit genießen. Der Reisetraum von Tausenden.

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Kreditkartengebühren. Extra-

gebühren bei Kartenzahlung (z. B. bei Flugbuchungen) sind verboten – kümmert allerdings einige Buchungsportale herzlich wenig.

Grenzkonflikt Istrien. Die kroatisch-slowenischen Streitereien um Hoheitsgewässer vor der Küste Istriens sind doch übrig. Kroatien hat mehr als 1.000 km Küste, Slowenien nur 46. Das sollte doch lösbar sein. Roaming. Telefongespräche ins

EU-Ausland sind nach wie vor (zu) teuer – die EU will die Kosten jetzt schrittweise mindern.

Flugverspätungen. Heuer

geht‘s rund im EU-Luftraum – wer zu spät ankommt, sollte sich über Rechte und Entschädigungsansprüche informieren.

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HEINZ GRÖTSCHNIG

Oh liefen Öl Wehe, wenn Frau Siri losgelassen: Wer seiner persönlichen Assistentin diktiert, muss mit allem rechnen!

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rüher, so ganz früher, als gefühlte elf Zwölftel der Menschheit nicht an Smartphonitis litten und sich gruppenweise zu WhatsAffen machten, als man an Kaffeehaustischen noch miteinander sprach und im Kino auf die Leinwand und nicht alle fix Minuten verstohlen auf sein Display starrte, als man bei Profil noch an ein Magazin und nicht an (un)soziale Medien dachte, ja, in dieser guten, alten Uraltsteinzeit, im so genannten Prädigitalicum, als noch nicht alle Hirne vernetzt waren und ständig ans nächste Update dachten, als unser leserischer Horizont noch problemlos die 140-Zeichen-Schallmauer durchbrach – da war der Terminus „persönlicher Assistent“ etwas Besonderes. Etwas, das Direktoren (-Innen gab‘s ja damals so gut wie gar nicht) und Vorstandsvorsitzenden und VorsitzendInnen vorbehalten war. Und heute? Hat jedes noch so kleine Licht ab dem Volksschulalter eine persönliche Assistentin. Die heißen Alexa oder Siri, Braina, Lucia oder SILVIA, sie helfen im vernetzten Haushalt, beantworten dumme und noch dümmere Fragen, lesen SMS oder Mails vor beziehungsweise lassen sich diese diktieren. Und, ja, das ist praktisch, da muss man etwa beim Autofahren nicht Leib, Leben und Bußgeld riskieren, wenn man permanent online sein will bzw. muss, denn ein paar Offline-Minuten können nicht nur das gesellschaftliche Aus bedeuten. (Offline ist für viele wie Sterben, vielleicht sogar noch schlimmer, wer weiß). Doch, Obacht. So praktisch diese Diktierfunktionen sind, so gefährlich sind sie mitunter. Denn Siri & Co. sind beim Interpretieren des Diktierten oft kreativer, als die Sprachpolizei erlaubt. Was wunderte sich eine Bekannte, als ich ihr in einer SMS vorschwärmte: „Zu Schiss gestern Abend köstlich“. Von Sushis zu „Zu Schiss“ muss man nicht einmal aufs Häuschen, nur einmal diktieren und die SMS ungelesen senden.

Überhaupt, die Kulinarik: Die „Kiesnudel“ waren gar nicht hart, da aus Käs, nicht Kies, Frau Siri. Und die „Kiefer Drohnen“ (Käferbohnen) haben unseren Zähnen gottlob nichts angetan. Dass die Assistentin Calamari mit „Carla Marie“ vermenschlicht, ist verständlicher als die Tatsache, dass sie aus Grenadiermarsch den Satz „Irene hat ihre Marsch“ konstruierte. Wehe dem, der so etwas losmailt. Natürlich ist es schön, wenn Marillenknödel saftig sind – aber muss Mrs. Siri sie deshalb gleich als „Marinenknödel“ aufs Display bringen? Und „Flau Mega“ (für flaumiger) könnte man als megaflau interpretieren, was aber fast ins Gegenteil abgleitet. Die Tester vom Gault Millau mögen meiner Sekretärin das „Gummi Jo“ verzeihen, aber mit Eigennamen hat sie noch ihre Problemchen, von „Die Show Senf“ (Dijonsenf) über „Knast fällt aus“ (Nassfeld) bis „Termin stoben“ (Kaminstuben). Fragen Sie nicht, was sie aus meinem Namen, (Heinz) Grötschnig, schon alles getextet hat. Kostproben: Goldschmidt – Heinzlgrün Schnee – Gritschenöd – Heinz inkorrekt Schnieke –Gritsch Nickel – Jens Griffschnee – Grätsche Neger – Hans Rückschnitt. Eine Assistentin in echt würde man kündigen, andererseits fiele man dann um so manches Aha-Erlebnis um. Keine Ahnung, wie Madame Siri von Orangen schälen auf „Orale Schellen“ kommt, noch weniger Ahnung, wie aus Lieber Giovanni ein „Gigajob Anni“ wird. Etwas verständlicher, dass aus Am Meer ein „Ampere“ werden kann, oder aus Portorož ein „Porto Roche“. Auch das „Oh liefen Öl“ (Erklärung wohl überflüssig) hat uns nachhaltig erheitert. Doch manchmal geht sie einfach zu weit. Das „Puschen Scheiß“ (für Buschenschenken) konnten wir gottlob korrigieren, ihre „Scheiße Redaktion“ (für die diktierte Reiseredaktion) war aber zu viel. Deshalb gibt‘s für Siri bis auf Weiteres kein Update mehr, sie muss jetzt mit einem An Schiss leben! ■


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