Alpe Adria Magazin Nr. 37 Mai 2020

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Österreichische Post AG, PZ 18Z041526 P, Kärntner Monat Zeitungs-GmbH, Eiskellerstraße 3/2, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Nr. 37 Mai 2020, Foto: © Kärnten Werbung, Gert Steinthaler

e 6,80

Italien/Slowenien: € 6,80 Kroatien: 52 Kuna

JETZT! KÄRNTEN! Tolle Tipps für Österreichs Süden

WÖRTHERSEE:

Die besten Ess-Adressen Baden & wandern:

Klopeiner See SCHILCHERLAND

Aquileia!

Adriaaah: Insel Rab Radeln im Burgenland Geheimtipp

MÜHLVIERTEL Kurzurlaubstipps - HigHligHts slowenien – Craft-beer-brauereien – Kärntner bergsteigerdörfer


EINFACH . GUT . LEBEN

in Stadt & Land

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04/2020

05/2020

Lassen Sie sich inspirieren. Jeden Monat neu.

Genuss aus der Natur

Der heilsame Duft des Waldes Warum Glück nach Birke, Zirbe & Wacholder riecht

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SELBST GEMACHTE KRÄUTERÖLE   SCHINKENREZEPTE   NATÜRLICHE WETTERPROPHETEN   LUNGAUER OSTERFEUER

DIE KRAFT DER BÄUME   WILDKRÄUTER-KÜCHE   EIN TAG AM BAUERNHOF   RADTOUR DURCHS MURTAL

Wilde Kräuter, süß eingerollt

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Land der Bauern

Wolfgang und der Pferdepflug

Ode an den Schinken

4 Rezepte, die Freude machen

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E I N FAC H MAI

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Alpbacher Frühling

Michaela & das Tal der Denker

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APRIL

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Heiter oder wolkig?

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Ringelblumen & Disteln, Katzen & Gänse: Wetterpropheten der Natur

GUTES AB HOF

Brot & Gemüse, Käse & Eier von unseren Bäuerinnen

LUFTIKUS & TAUSENDSASSA Das kleine Lexikon vergessener Wörter

SELBST GEMACHTE KRÄUTERÖLE

Ein in Tropfen Sonne Wenn alles wieder blüht

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10.03.20 19:07


MOMENTO! Virus & Reisen Un momento, per favore, liebe Reiseprofis. Wir hätten da vier kurze Fragen zur Causa Nr. 1.

DIE FRAGEN Corona sich durch 1. Was hat verändert? für Sie eite? e positive S da auch ein t's ib g . . . 2. meisten? Ziel fehlt am 3. Welches n nach es hin, wen 4. Wo geht er alles offen ist? d Corona wie

TEXT H. & M. GRöTSCHNIG FOTOS GROEMEDIA, GILBERT NOVY, WELTWEITWANDERN, HELGE BAUER, KK

Sabine Becht & Sven Talaron

Christian Hlade

Andrea Springer

Axel Halbhuber

Gudrun Krinzinger

Hannes Anton

leben in Bamberg und schreiben Reiseführer im Michael Müller Verlag, u. a. für italienische Regionen, Kärnten, Mecklenburg-Vorpommern. 1. Wir sitzen auf Standby, dürfen nirgendwo hin. 2. Die Luft ist besser. Und die Hoffnung lebt, dass danach nachhaltiger gereist wird. 3. Italien, total. Wir wollten gerade nach Venedig, um einen Reiseführer nachzurecherchieren. 4. Auf die Insel Elba. Und nach Venedig, um unsere Recherchen abzuschließen.

leitet die Reiseredaktion des Kurier. 1. Ich musste ins Homeoffice. Journalistisch haben wir jetzt mehr Österreichanteil. 2. Ich habe mehr Zeit für die Kinder. Und man wird darauf gestoßen, andere Blickwinkel einzunehmen. 3. Anfangs haben mir am meisten die Berge gefehlt. 4. Island ist für mich ein blinder Fleck, auch Afrika ist ein großes Thema.

aus Graz ist der Chef von Weltweitwandern. 1. Wir machen mehr Reisen in der näheren Umgebung, reisen nachhaltiger. 2. Reisen wird wertvoller. Ich denke, die Leute werden intensiver und hoffentlich länger reisen. 3. Marokko, ich habe viele Freunde dort. Und Nepal - ich bin ja kein Strandfan. 4. Nach Nepal, Marokko, Madeira. Ich werde aber sicher auch in Österreich etwas mehr unterwegs sein.

ist Reisebloggerin (reisebloggerin.at) und Texterin, sie lebt in Wien. 1. Ich musste eine Südafrikareise abrupt abbrechen, kann nicht mehr herumjetten, wie ich will. 2. Ich konnte mir mehr Zeit für meine Sachen nehmen, habe ein neues Blog-Design erarbeitet und so viel Ö1 gehört wie noch nie. 3. Südafrika, wir haben dort einen Jeep stehen. 4. Das wird spontan entschieden, aber Venedig steht immer am Programm.

ist Chefin von "Springer Reisen" mit Büros in Kärnten und in der Steiermark. 1. Dass ich sehnsüchtig warten muss, dass die Grenzen wieder aufgehen. 2. Nein, ich finde da nichts Positives. Ich bin Sternzeichen Schütze und freiheitsliebend. 3. Das Meer. Venedig, Griechenland. Bei mir dreht sich alles ums Meer. 4. An den Lido von Venedig. Zum Golfspielen und Fischessen bei "Da Celeste" auf Pellestrina.

ist Geschäftsführer des Burgenland Tourismus. 1. Wir kommen nicht mehr nach Italien, das geht mir ab. Beruflich mussten wir vieles neu organisieren, sind touristisch in der Warteposition und müssen ein Minus einkalkulieren. 2. Man hat mehr Zeit fürs eigene Umfeld, ist weniger mit dem Auto unterwegs. 3. Italien - ich bin großer Italienfan. 4. In meine Kärntner Heimat. Und nach Friaul, zum Essen in die Osteria Hladik in Tarvisio.

momento! | alpe adria magazin

3


EDITORIAL

Wenig(er) Italien

S

chwierige Zeiten: Ein Virus wirbelt durch/über die Welt und durch die Reisebranche. Noch weiß keiner, was uns da am Ende erwartet. Mit "uns" ist auch das Alpe Adria Magazin (AAM) gemeint. Wir erscheinen um drei Wochen später - aber wir erscheinen, und das nicht zu knapp. Mit 140 Seiten ist das alles andere als eine Sparausgabe. Einen längerfristigen Ausblick auf die Reisebedingungen im Alpe-Adria-Raum kann man zu Redaktionsschluss (20. Mai 2020) nicht geben. Die Vorschriften ändern sich laufend - und eine neue Welle dieses so fiesen Coronavirus könnte Lockerungen flugs wieder in Frage stellen. Ich kann nur vermuten: Ja, man wird wohl im Sommer alpe-adriatisch auch Richtung Süden reisen dürfen, die Frage ist nur: Wird man das auch wollen? Und, wenn ja: Wie viele wird es an die Adria und vor allem ins gebeutelte Italien ziehen? Auf diese Situation haben wir reagiert und diesmal nur eine Italien-Geschichte im Blatt, die fertigen Reportagen über die Ponzianischen Inseln und über Beachclubs an der Oberen Adria sind auf später verschoben. Das Aquileia-Porträt, das uns der in Grado lebende Autor Stefan Maiwald (siehe auch Buchseite!) geliefert hat, lesen Sie auf Seite 136. Ausflüge nach Friaul könnten bald wieder Realität werden (oder schon sein). Einen Boom dürfte Kärnten - und da im Besonderen der Wörthersee - erleben. Kärnten war ja viral in Österreich am wenigsten betroffen, das könnten viele als Reiseargument betrachten. Deshalb lesen Sie in AAM Nr. 37 extra viele Kärntenstorys. Wörthersee, Kärnten auf Instagram, Klopeiner See, Bergsteigerdörfer - Österreichs Süden als

Impressum

In Bergamo: Beate Giacovelli. In Grado: Stefan Maiwald. Alpe-Adria-Guide im Juli: Silvia Trippolt

Schwerpunktthema. Plus zwei (Geheim-) Tipps für "langsamen" Urlaub: Mühlviertel und Schilcherland. In Kroatien entführen wir Sie auf die Insel Rab, für Slowenien gibt es eine Menge Insidertipps. Pausieren muss Stammmitarbeiterin Beate Giacovelli. Sie lebt mit Familie in Bergamo. Allen Zweiflern an strengen Maßnahmen gegen Corona könnte sie viel erzählen: Sie hat hautnah erlebt, was Covid-19 anrichten kann und fürchtet sich - so schreibt sie in einer Mail - "vor dem Sommer, wenn alle Italiener die Strände stürmen. Abstand halten halte ich da für unmöglich." Ihr

Sommerurlaub 2020 ist deshalb von Apulien auf Österreich umgebucht. Nun ein Ausblick in eigener Sache: Der Alpe-Adria-Guide, den Silvia Trippolt leitet, erscheint ebenfalls etwas verspätet - am 10. Juli gibt es da wieder eine Menge Tipps in handlicher Buchform. Und abschließend eine Bitte: Die wirtschaftliche Zukunft für Zeitungen ist ungewiss. Jeder Leser kann aber helfen: Indem er Abos verschenkt, das AAM weiterempfiehlt oder etwas dazu in den sozialen Medien postet. Vorab herzlichen Dank - bleiben Sie gesund!

Heinz Grötschnig, Chefredakteur

EIGENTÜMER UND VERLEGER: Kärntner Monat Zeitungs Ges.m.b.H., Eiskellerstraße 3/II, 9020 Klagenfurt, Telefon: +43 (0)463/47 8 58, E-Mail: alpe-­adria-magazin@monat.at (Sekreteriat), alpe-adriamagazin@aon.at (Redaktion), ­Internet: www.alpe-adria-magazin.at. HERAUS­GEBER: Mag. Norbert Sternad GESCHÄFTSFÜHRUNG: Alexander Suppantschitsch. CHEFREDAKTION: Heinz Grötschnig. REDAKTIO­N DIESER AUSGABE: Lea Friessner, Beate Giacovelli, Eduard Gossner, Mira Grötschnig-Einspieler, Christa Grünberg, Tanja Kovačič, Georg Lux, Stefan Maiwald, Oliver Pichler, Werner Ringhofer, Johanna Wohlfahrt. SEKRETARIAT: Denise Bernot, Elisabeth Ressi. GESCHÄFTSZEITEN: 8.15 – 12 Uhr und 12.45 – 17 Uhr. INSERTIONSANNAHME: Telefon +43 463/47 8 58, Fax +43 463/47 8 58-15. M ­ ARKETING: Dr. Otto Wogatai. ANZEIGENLEITUNG: Alexander ­Suppantschitsch Telefon: +43 463/47 8 58-18. ANZEIGEN: Oliver Pucher, Madona Ekladious. ­ANZEIGEN ITALIEN: Umberto Tognoni, Telefon: 0039/348/22 93 200. LAYOUT: Christian Rader, Julia Peball Kärntner Monat Zeitungs Ges.m.b.H. SATZ, LITHO: Christian Rader, Julia Peball Kärntner Monat Zeitungs Ges.m.b.H., Eiskellerstraße 3/II, 9020 Klagenfurt DRUCK: Niederösterreichisches Pressehaus Druck- und Verlagsgesellschaft mbH. V ­ ERTRIEB: PGV Pressegroßvertrieb Austria, 5081 Anif/Salzburg ABOVERSAND: Österreichische Post AG ­INTERNET: www.alpe-adria-magazin.at REICHWEITE: 191.000 Leser laut „Cawi Print 2011“ (Gfk)

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alpe adria magazin | editorial



MAI 2020

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INHALT

Wörthersee ein Universum in Wort & Bild

32 Mahlzeit! Die 50 Besten um den Wörthersee

Schöner Logieren um den Wörthersee

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Auf gut Klick Kärnten auf Instagram

3 Momento

Vier kurze Fragen zur Causa Nr. 1 - Reiseprofis über Corona und die Folgen

8 Molto Buono

Unsere Produktdetektive on tour: Was man haben könnte/möchte/sollte.

14 Universum Wörthersee

Was im, um oder über dem Kärntner Vorzeigesee so alles kreucht und fleucht.

22 #seensüchte Wie Instagrammer Kärnten am liebsten sehen und zeigen.

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alpe adria magazin | inhalt

32 Nach Hauben tauchen Der Kulinarik-Guide: Die 50 besten Lokale um den Wörthersee

64 Genussradlers Paradies aradiesische Tour: auf Zweirädern P durchs schöne Burgenland.

42 Comeback der . . . Sommerfrische: Schöner logieren

74 Die langsamere Welt ine Reise ins Mühlviertel. Zu E

50 Trüffelöl für alle ernot Kulis, Callboy der Nation, im G

84 Insel für alle driaaaaah! Die Insel Rab und ihre A

52 Wärmstens zu empfehlen er Klopeinersee: Europas wärmste D

92 Slowenologie Zwei Insider verraten ihre liebsten

um den Wörthersee.

Reisefragen-Wordrap

Naturbadewanne im Porträt

Waldluftbadern und lachenden Schafen

besten Adressen.

Slowenientipps.


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Klopeiner See: Hotspot für Warmbader

Burgenland: Paradiesisch Radeln

Adriaaaah: Insel Rab

100

Stopp! In Aquileia

108

64

Ein Prost aufs Schilcherland

74 92

Tolles Land: Indidertipps für Slowenien

Auch bei Tag: Geheimtipp Mühlviertel

Nächstes Alpe-Adria-Magazin: September 2020 Bestellen Sie unseren Newsletter – dann mailen wir Ihnen schon vor Erscheinen alle Infos über das neue Magazin.

100 Pompeji des Nordens

124 Nachhaltig wandern

106 Buon Appetito

130 Auszeit mit Abstand

Stefan Maiwald und sein Aquileia-Fazit. Zur Durchreise viel zu schade.

Testesser unterwegs. Diesmal am Weißensee, am Reinischkogel, in Wien und im Mühlviertel.

108 Schilchers Sprungbrett Rosige Aussichten: Alles über das Schilcherland und seine Weine.

116 Craft-Akte

Prost! Die spannende Kreativbierszene der Alpe-Adria-Region

Kärntens Bergsteigerdörfer Zell/Sele und Mallnitz sind auch etwas für Wanderer. Unsere Kurzurlaubstipps - diesmal mit Schwerpunkt "Bitte Abstand halten"

136 Er-lesenes

Neues von den Buchmachern. Für AlpeAdriaten, Kulinarier, Leseratten, Krimifans.

138 Elefantös

Unser Pepe weiß, warum man in Österreich den Babyelefanten-Abstand halten soll.

Archiv im Internet

Unser feiner Service: Ältere Alpe-Adria-Magazine finden Sie auf unserer Homepage. Noch besser, das Magazin abonnieren: www.alpe-adria-magazin.at Abohotline: (0 46 3) 47 858

inhalt | alpe adria magazin

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MOLTOBUONO mira grötschnig-einsPieLer, oLiVer PichLer, werner ringhoFer PrODUKTDETEKTIvE anBieter, grömedia FOTOS

Überall abhängen Der Inbegriff von Gemütlichkeit: Hängematten sind eine lässige Sache, man kann damit (fast) überall abhängen. Und die Adventure Hammock ist ein Hammer. Denn: Das bunte Teil ist 180 Gramm leicht, sie trägt aber bis zu 150 Kilo (also sogar zwei leichtere Personen, sofern aus einem Haushalt) und passt mit dem Packmaß von 18 x 6 x 6 cm in jedes Wandergepäck. Gibt’s in mehreren Farben, kostet 59,90, die Aufhängung kommt auf 29,90 € extra. Infos: www.amazonas-ultra-light.com

Einräuchern Geräuchertes Olivenöl? Ja, ist eine feine Sache – etwa, um Grillaromen (bei Fleisch und Fisch) zu verstärken, um Salatsaucen rauchigen Pep zu verleihen oder um Crostini einzuräuchern. Das „Smoke“ von Jenko aus Slowenien ist natives Olivenöl, mit Buche und Eiche geräuchert – bei Edelgreißler Herwig Ertl in Kötschach in Kärnten um 17,90 € zu haben. Dazu passt perfekt der geräucherte Essig „Joia Exential“ Aceto di Vino Fumé vom Weingut Roncus in Friaul – ein toller Begleiter für Käse, rohen Fisch und Fleisch. Bei Ertl gesehen um 19 € - der Versand ist übrigens ab 80 € Bestellwert gratis. www.herwig-ertl.at

Steirischer Branzino Branzini aus der Steiermark? Aber sicher, bei „Michis's frische Fische“ ist auch der Wolfsbarsch heimisch geworden. In Salzwasserbecken wachsen die Fische heran, ohne Meeresverschmutzung und lange Transportwege. Eine lange Beziehung geht Michael Wesonig auch mit Forellen und Lachsen ein, im eiskalten Gebirgswasser des Naturparks im Mürzer Oberland dürfen sie drei Jahre lang ihre Runden drehen, Huchen sogar fünf. Gefüttert werden sie nur mit bestem Biofutter. Bei Michi gibt es viele Fischprodukte, auch Saiblingskaviar, Steirerlachskaviar, Zander, Lachse und Gebirgsgarnelen. Steirer Branzino im Ganzen, 100 g, 2,69 €, michis-frische-fische.at

8alpe adria magazin | molto buono

Schräger Wodka Martin Paminger aus St. Aegidi in der Sauwaldregion in Oberösterreich dachte lange nach, was er mit seinen Erdäpfeln außer Kochen noch alles anstellen könnte – und kam auf die Idee zum Sauwald Wodka. Als Sorte wählte er Freya, den mehligsten unter den Sauwald-Erdäpfeln. Am Gaumen zeigt sich der Wodka etwas süßlich und hat einen richtig langen Abgang. Abgefüllt wird er in Flaschen mit schrägem Boden, weil ja auch die Erdäpfel auf schrägen Hängen wachsen. 0,2 l € 10,90, 0,5 l € 22,50, www.sauwaldwodka.at


Geniale Falter

Praktisch: Auch Falträder kann man nachrüsten

Falträder sind genial. Kleinere Modelle passen locker in jeden Kofferraum – und dann ist man auf Reisen (oder als Pendler) überall blitzartig mobil. Man kann Falter gratis in Öffis mitnehmen, platzsparend in Wohnungen „parken“. Und: Sie fahren sich (fast) wie erwachsene Räder. Tern hat mit dem BYB nun ein besonders platzsparend faltbares Modell mit 20-Zoll-Rädern. Das vom Magazin „aktiv Radfahren“ als „genial gemacht“ bewertete Rad hat ein neues, intuitives Faltsystem, es passt für Körpergrößen bis 195 cm. BYB wiegt 12,3 kg – erhältlich mit 8 oder 11 Gängen, Preis ab ca. 1200 €. www.ternbicycles.com PS: Ebenfalls genial – Falträder von Brompton (siehe links), www.fahrrad.co.at

Schlüssellosschloss

Nachgerüstet: Mountainbike als E-Kraftpaket

E-Bikes nachrüsten Es muss kein fertiges E-Bike sein. Ein vorhandenes Fahrrad zu einem E-Bike nachzurüsten liegt voll im Trend. Egal ob Faltrad, Mountainbike, Reiserad oder Liegerad, oder einfach das Lieblingsrad - die Umrüstprofis von Ebike Solutions aus Heidelberg haben für jedes Rad passende Nachrüstsätze mit verschiedenen Akku-Größen. Hochwertige, perfekt aufeinander abgestimmte Komponenten sorgen für elektrischen Fahrspaß und ein Grinsen im Gesicht statt Schweißperlen auf der Stirn. Einfach selber einbauen (Umbausätze ab ca. 1000 €) oder den Montageservice nutzen, den gibt’s ab ca. 350 € (plus Porto). Aus dem Fahrrad, welches man hat, das Fahrrad machen, welches man will, war noch nie so einfach. Alle Infos auf: www.ebike-solutions.com oder telefonisch unter +49 6221 87 10 60

Kapuzen-Wollmilchsau Auf den ersten Blick ein Pullover mit Kapuze. Auf den zweiten entpuppt sich das neue G-Loft Ultra Hoody (€ 229,90) von Carinthia aus Seeboden in Kärnten als eierlegende Wollmilchsau unter den Pullovern. Mit dem Teil kann man an kühlen, windigen und feuchten Tagen jede Jacke ersetzen. Rumpf und Ärmel sind aus dehnbarem und doch sehr robustem Technostretch-Material. Zur Wärme-Isolation wird erstmals ganz dünne "G-Loft"-Faser eingesetzt, die auch bei Nässe weiterwärmt. So viel Innovation hat dem Teil den "Outdoor by Ispo - Outstanding Award" eingebracht. www.carinthia.eu

Mit Schlüsseln beim Fahrradschloss herumärgern? Leute, das ist bald ziemlich von gestern. Das Abus 770A SmartX Bügelschloss entriegelt sich via Bluetooth automatisch, wenn sich der Besitzer mit seinem Smartphone nähert. Diebstahlversuche lösen einen schrillen 100-Dezibel-Alarmton aus. Zusatznutzen: Via App kann man auch anderen Benutzern Berechtigungen zum Aufsperren erteilen. Das Bluetoothschloss hat die höchste Abussicherheitsstufe - gesehen ab ca. 160 €. www.abus.de


© Foto: Shutterstock

MOLTOBUONO Köstliches „dazu“

Bestes öl Kroatiens Bestes Olivenöl Kroatiens? Mit diesem Titel darf sich Klaudio Ipša schmücken, mit 97 (von 100 möglichen) Punkten ist er in der Olivenölbibel „Flos Olei“ (gemeinsam mit Olea B.B. aus Labin, Mate aus Savudrija und Enio Zubin aus Umag) an der Spitze des kroatischen Ölrankings. Ipša ist im Dörfchen Ipši beim Trüffelort Livade in Istrien zu Hause, erzeugt dort eine Selektion und zwei sortenreine Öle von Frantoio- und Istarska-Bjelica-Oliven, auch Weine werden im Hause Ipša gekeltert. Sein feines Öl gibt’s ab Hof oder in Kärnten im Mocho-Shop in der Griffenrast (Istarska Bjelica). Bei Mocho(ritsch) gibt’s übrigens mehrere Öle aus dem Alpe-Adria-Raum. www.mochoritsch.at, www.ipsa-maslinovaulja.hr

Mit Annemarie und Georg Rohrauer ist gut Kirschenessen. Ihre Kirschen-Senfsauce betört mit einem Mix aus kräftiger Frucht, feiner Würze und sanfter Säure, das versteht sich gut mit gegrilltem Fleisch oder Gemüse. Die Philosophie: selbst gemacht, 100 % bio, aus auf mittelburgenländischen Streuobstwiesen am eigenen Gemüsefeld gewachsenen Zutaten. Daraus entstand die „dazu“-Linie: Senf, Senfsaucen, Säfte, Chilis oder Zwetschkenketchup. Passt zur Jause „dazu“. 140-g-Glas, 6,00 €. dazu Manufaktur, 2514 Wienerdorf, www.dazu. at, Hofladen: Liechtensteinstraße 73/3, 1090 Wien, (+ 43 1) 922 01 56

Plastikflasche neu gedacht Die Plastik-Trinkflasche ist out – in ist die intelligente PlastikTrinkflasche. Also eine Flasche, die die Leichtigkeit von Plastik mit der Sauberkeit, Geschmacksechtheit und Plastik-Freiheit einer Metallflasche kombiniert. Die Lösung: außen Plastik, innen Titan. Konkret, eine Hightech-Beschichtung aus Titan. Quetschbarkeit und Leichtigkeit einer Plastikflasche bleiben erhalten. Mit nur 92 Gramm bei 0,75 Liter Fassungsvermögen ist die vom Start-up Keego entwickelte und in Österreich produzierte Flasche ein Fliegengewicht. So viel Innovation hat aber ihren Preis: € 59,--. www.keego.at

. . . auf gut Däutsch hat diese Getränkekarte wohl ein Barkipa nach ein paar doppelten Tschinn, Konjak und Koantroh geschrieben. Vorher hatte er wahrscheinlich den vom Somelje empfohlenen Sowinjon gekippt, plus ein paar Gläser Schardonä oder Bordoh. Orandschentschus war es sicher nicht. Und nach so einem Mischmasch tut er dann echt gut, der Jäger-, Verzaiung, Jegermaister. (gesehen in Istrien)

10alpe adria magazin | molto buono

Slow Food-Fundgrube

Auf gut Däutsch...

Der Bauernladen im Wallfahrtsort Maria Luggau im schönen Kärntner Lesachtal ist eine Fundgrube für natürliche Produkte – zum Essen, Trinken, Anziehen. Da findet man auch die Sirups von Barbara Kunzer aus Obertilliach in Osttirol, die sind die gesündere Alternative zu Cola, Fanta, Industrieapfelsaft & Co. Im Bauernladen gibt’s auch das echte Lesachtaler Bauernbrot – ein Slow Food Presidio Produkt – und köstliche Lesachtaler Käse aus dieser Slow Food Travel Region. www.slowfood.travel


© Foto: Shutterstock

LESERREISEN PROGRAMMDETAILS Freitag, 19. Juni 2020 • Individuelle Anreise in das 5-Sterne-Hotel Schloss Seefels in Töschling am Wörthersee

Gourmet-Wochenende am Wörthersee 19. bis 21. Juni 2020

D

er Wörthersee, vielfach die Alpenriviera oder aufgrund des türkis schimmernden Wassers auch die Kärntner Karibik genannt, ist das Ziel unserer Leserreise im Juni 2020. An diesem Wochenende lernen Sie den größten See Kärntens von seinen besten Seiten kennen. Filmlegende Otto Retzer wird Ihnen auf einer großen Bootsfahrt, unter Mithilfe eines Architekturexperten, nicht nur die Villen der Reichen, die Schauplätze der legendären Wörtherseefilme, sondern auch die schönsten Beispiele der WörtherseeArchitektur zeigen. Kulinarisch erwartet Sie ein wahres Feuerwerk. Am 19. Juni bittet Sie Hubert Wallner, Österreichs bester Koch des Jahres 2020 (im Gault Millau wurde er mit drei Hauben ausgezeichnet) zu einem Degustationsmenü

inklusive Weinbegleitung in sein Restaurant Bad Saag. Dieses liegt wunderschön an einer der schönsten Stellen am Seeufer. Am Samstag, den 20. Juni, lädt Sie das mit zwei Gault-Millau-Hauben ausgezeichnete Restaurant „La Terrasse“ im Hotel Schloss Seefels zum Gourmetmenü. In diesem Hotel verbringen Sie auch die beiden Nächte in einem Superior-Zimmer mit Aussicht auf den Wörthersee. Im Rahmen der Schiffsfahrt mit der Santa Lucia lernen Sie bei einer Weinverkostung die besten Kärntner Weine kennen. Ein kulinarisches Erlebnis wird das Degustationsmenü bei Hubert Wallner, Österreichs "Koch des Jahres"

• 19:00 Uhr, Degustationsmenü mit Weinbegleitung im Restaurant Bad Saag bei Österreichs Koch des Jahres Hubert Wallner Samstag, 20. Juni 2020 • Frühstück, danach können Sie die Annehmlichkeiten des Luxushotels, wie zum Beispiel die preisgekrönte SpaAnlage, genießen • 17:00 Uhr, Abfahrt mit dem Schiff Santa Lucia zur See-Rundfahrt mit Otto Retzer und einem Architekturexperten sowie Verkostung der besten Kärntner Weine • 20:00 Uhr, 4-Gang Alpe-Adria Menü im 2-Hauben-Restaurant „La Terrasse“ im Schloss Hotel Seefels Sonntag, 21. Juni 2020 • Frühstück und danach individuelle Gestaltung Ihres Tages Preis pro Person im Einzelsowie Doppelzimmer: € 750,Aufpreis für eine Suite: € 160,- pro Person Mindestteilnehmerzahl: 10 Personen Jetzt schnell anmelden! Es gibt nur noch wenige Restplätze! Buchungen bei unserem Partner Springer Reisen 0043/3870-302 oder Frau Christina Musel, christina.musel@springerreisen.at.

Filmlegende Otto Retzer zeigt die Villen am Wörthersee


MOLTOBUONO Besserer Durchblick Gibt’s das? Eine Brille für (fast) jedes Licht? Klingt zwar nach Zauberei, ist aber Realität. Die uvex Variomatic-Sonnenbrille passt sich den Lichtverhältnissen an, wird also je nach Helligkeit dunkler oder heller. Das geht ziemlich flott und sorgt in vielen Situationen – wenn man beim Wandern in den Wald kommt, beim Sport, Autofahren, als Augenschutz in Virenzeiten usw. für den besseren, klareren Durchblick. Die mit nur 22 Gramm ultraleichte, fast unzerbrechliche und beschlagfreie uvex blockiert zudem die UV-Strahlung. Und sie ist gar nicht teuer – gesehen für Herren und Damen um 99,95 € bei www.proidee.at

Prosecco, stylish In puncto Design macht dem (Prosecco-)Weingut Astoria mit seinen top stylishen Flaschen wohl niemand etwas vor. Wer ins Prosecco-Gebiet fährt (in Zeiten wie diesen: fahren darf), sollte in der Astoria Lounge in Susegana vorbeischauen. Im edlen Fashion Store werden etwa 40 Weinprodukte wie Stars präsentiert – neben Prosecco kann man Sekt, Rot- und Weißweine, Likörweine und Grappa kaufen. Im gläsernen Store finden neben Weinproben auch (sofern erlaubt) Happenings statt. Infos: www.astoria.it PS: Bei „Interspar“ Österreich ist Astoria-Prosecco so etwas wie die edle Hausmarke.

Meine Gesundheit. Mein Warmbaderhof. Zentrum des Wohlbefindens

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London dry made in Kärnten Die Destillerie Jesche war – bis zum Tod von Wilhelm Jesche – ein Synonym für besonders feine Schnäpse aus Kärnten. Helmut Petschar hat den Betrieb in Treffen (nahe Villach) gekauft – Ehefrau Petra brennt nun weiter unter dem Markennamen Jesche edle Tropfen. Unter den ersten Produkten ist ein geradliniger Gin – mit nur sieben Kräutern ein echter London dry, in London hat er bei den World Gin Awards gleich Bronze gemacht. Wir haben die schwarze Flasche in der Genuss-Meierei in Hermagor entdeckt, da steht sie um 34 € im Regal. Infos: Facebook @ Destilleriejesche

Sockenwunder Wollsocken einmal anders. Nicht Omas selbstgestrickte "Kratzmonster". Sondern high-tech verarbeitete, zertifizierte Merinowolle, von Schafen aus Neuseeland und Südamerika. Das Ergebnis: Socken, die selbst an warmen Sommertagen angenehm zu tragen sind. Ihr Name: Wundersocks. Ihre Entwickler: die Südtiroler Familie Mayrl, aus Sand in Taufers nördlich von Bruneck. Seniorchef Max tüftelt seit Jahrzehnten an der Verbesserung der Sockenqualität. Um Blasen und Fußzores zu vermeiden. Heute gibt es Wundersocks für alle erdenklichen Verwendungen - Wandern, Reisen und Alltag. Für Damen, Herren, Kinder. Preis: 10 bis 34 €. www.wundersocks.com

A-9546 Bad Kleinkirchheim Mailto: hotel@pulverer.at Homepage: www.pulverer.at www.loystubn.at Tel. 0043 / (0)4240 / 744

Naturerlebnisse Magische Momente ab 3 Nächten inklusive Kärnten Card ab € 465,00p. P./3 Nächte

Gipfelglück ab 2 Nächten, inklusive geführter Mountainbike Tour und Einschulung ab € 310,00 p. P./2 Nächte

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Universum

Wörthersee Belebter See: 241 Vogel- und 27 Fischarten sind heimisch, auch Balkan-Moorfrosch und seltene Nattern leben hier. Das türkisblaue Wasser ist eine Produktion von Kalk und Algen.

TEXT Lea Friessner, Stefan Schumi FOTOS Naturwissenschaftlicher Verein Kärnten, Arge Naturschutz, Wörthersee Tourismus, Franz Gerdl, Patrick Klopf, Lea Friessner, Stefan Schumi, shutterstock.com

Seelenbaumelnlassen am Wörthersee: wildromantisches Umland, vielfältige Wanderungen, entspannte Bootstouren

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alpe adria magazin | kärntner schluchten


Lebensraum Wörthersee: So mancher scheue Star der Tierwelt sonnt sich lieber alleine

80 bis 100 Haubentaucherpaare haben sich am Wörthersee angesiedelt, eine größere Population gibt es nur am Bodensee

Expeditionen, nicht nur für Hobbynaturforscher: vom BalkanMoorfrosch bis zur Mairenke, Sumpfschildkröte und Würfelnatter

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Historische Funde belegen bis zu 6000 Jahre alte Pfahlbausiedlungen in der Nähe der Kapuzinerinsel bei Maria Wörth

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as man im Wörthersee so alles entdecken kann: angeblich sogar eine ganze Stadt. Der Sage nach übten sich die Bewohner einer Vorgängerstadt von Klagenfurt im liederlichen Lebenswandel, und wurden für ihre Dekadenz vom “Wörthersee-Mandl” bestraft. Es ließ die ganze Stadt samt Bewohnern im unaufhaltsam aus seinem Fass laufenden Wasser ertrinken - so entstand der See. Die alte Stadt liegt ganz unten am schlammigen Grund, wo durch geringe Durchflutung und Windarmut auch keine vollständige Durchmischung des Wassers mehr stattfindet. Dieses Wasser ist an manchen Tagen türkisblau und in Ufernähe bis zu 28 Grad warm. Karibik-Feeling vor bewaldeter Alpenkulisse. Das charakteristische Türkisblau entsteht übrigens durch den Stoffwechsel der Algen: Sie scheiden winzige Kalkplättchen aus, die das Sonnenlicht reflektieren. Viele empfinden dieses Wasser als besonders weich, eine mögliche wissenschaftliche Erklärung ist der für unsere Haut optimale alkalische pH-Wert des Alpensees. Der Geschichte mit dem zornigen WörtherseeMandl widerspricht die Wissenschaft: Geformt wurde der – spätestens durch die Wörthersee-Filme – prominente See durch den massiven Draugletscher und die Phasen seiner Abschmelzung.

Pfahlbauten und ein “Steinerner Fischer" Die sagenhafte Stadt ist auch heute noch bewohnt: 27 Fischarten sind im Wörthersee dokumentiert, am häufigsten sind Rotau-

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gen, Mairenken und Flussbarsche, aber auch die Reinanke und die Lax´n (Seeforelle) fühlen sich wohl. Neozythen (eingeschleppte Arten) wie etwa der schillernde Sonnenbarsch oder der Signalkrebs haben sich etabliert und schon einige heimische Arten verdrängt. Eine fischökologische Besonderheit sind die Mairenken, auch Seelauben genannt, die in Kärnten ausschließlich im Wörthersee vorkommen. Ende April lohnt sich ein Abstecher zum Reifnitzbach, dem bedeutendsten Zufluss des Wörthersees: Tausende der grünlichen Fische zappeln lachsähnlich über die Steine des natürlichen Bachbeetes, um auf möglichst seichten Stellen abzulaichen. In tieferen Gefilden bis zu 85 Meter unter der Wasseroberfläche (dort, wo der Sage nach die versunkene Stadt liegt) leben aber auch größere Jäger. Die stattlichen Welse sollen über 100 Jahre alt werden. Zeugen der ersten Besiedelung können sie trotzdem nicht sein: Historische Funde belegen bis zu 6000 Jahre alte Pfahlbausiedlungen in der Nähe der Kapuzinerinsel bei Maria Wörth, auch bootsähnliche Einbäume konnten geborgen werden. Der See war damals von Fischern besiedelt, die Statue des „Steinernen Fischers“ am Marktplatz Klagenfurts ist ein Zeuge dieser Zeit. Heutzutage kann man am Klagenfurter Benediktinermarkt nur mehr an einem Stand frischen Wörthersee-Fisch kaufen. Es gibt ja am ganzen See keinen reinen Berufsfischer mehr, die Netzfischerei wird von fünf Fischern im Nebenerwerb betrieben.

Laichfischfang und Anglerglück Einer davon ist Josef Huainigg, der seit über siebzig Jahren am See fischt. „Meine Urgroßmutter ist noch mit der Pferdekutsche zum Fischverkaufen auf den Markt gefahren“, erzählt er. Heute ist er mit seinem jungen Helfer unterwegs, um einen Teil von fünf Millionen Mini-Reinanken im See auszusetzen, rund vier bis fünf Prozent davon werden überleben. Seit Jahren unterstützen die Fischer des Sees so die autochthone Vermehrung der Reinanke: Die Fischeier werden im Winter von Wörthersee-Reinanken entnommen und ausgebrütet. Begonnen egonnen wurde damit vor rund 20 Jahren, weil „einfach nix mehr drin war im See und die Reinanke einer der besten Speisefische ist“, erklärt Huainig. Sein Boot ist schmal und lang, der 82-Jährige ein erfahrener Lenker mit jugendlichem Fahrstil. Schon haben wir die Seemitte erreicht, Bauwerke der prägenden Wörtersee-Architektur rauschen vorbei, dann werden die ein bis zwei cm kleinen Fischkinder vorsichtig ausgesetzt. „Die Atmosphäre am See macht süchtig“, sagt Huainigs junger Begleiter, der von Mai bis September jeden Tag um fünf Uhr früh mit dem alten Fischer auf den See hinausfährt. 10 bis 15 kg Fisch holen sie dann täglich aus den Netzen und beliefern Freunde und ausgewählte Wirte am See. Unterhalb nterhalb von Schloss Freyenthurn, am Südhang des Falkenbergs


Das Farbenspiel der üppigen Natur hat zu jeder Jahreszeit seinen Reiz, das Türkis des Wassers entsteht durch Kalk und Algen, der Otter ist auch "Berufsfischer"

thronend, kann man mit Glück im Frühjahr ein weiteres Naturschauspiel beobachten: Die jeansblauen Balzkleider des Balkan-Moorfrosches. Aber auch Biber und Fischotter haben sich wieder im See und seinen Abflüssen angesiedelt, in den wildromantischen Buchen-Mischwäldern am Sattnitzrücken werden auch Wildschweine gesichtet. Ein anderer Star des Wörthersees macht sich besonders rar: Die ungiftigen und europaweit stark gefährdeten Würfelnattern sonnen sich lieber ungestört. Keine Chance auf Privatsphäre haben andere Nachkommen des Lindwurms, der einst als Wasserdrache im Sumpfgebiet des Sees gehaust haben soll und Klagenfurts Wappentier ist: Im artenreichsten Reptilienzoo Österreichs der Familie Happ beim Minimundus in Klagenfurt können an die 1000 Tiere besichtigt werden.

Eine Stelze und zwei Hauben 7.00 Uhr, Friedelstrand Klagenfurt, Ostbucht Wörthersee: Eine humane Uhrzeit für

Die Vogelwelt des Wörthersees ist vielfältig. Auch Lach-, Sturm- und Mittelmeermöwen zählen zu den Bewohnern

ein Meeting mit einem Ornithologen (Vogelkundler), die ja für Sonnenaufgangsexpeditionen bekannt sind. Werner Petutschnig, Naturschutzsachverständiger des Landes Kärntens, lauscht kurz, und sagt: „Hier sehen wir mindestens zehn verschiedene Vogelarten.“ Er erkennt sie am Gesang und an der Optik. 241 Vogelarten leben am Wörthersee, rund 70 davon als Brutvögel, am häufigsten sind Blässhuhn, Stockente und Höckerschwan. Ein Griff zum Fernglas zeigt: Auf der Boje vor dem malerischen Schloss Loretto sitzt ein Kormoran, daneben einige Knäckenten, ein Blässhuhn steuert auf uns zu und gleich bei den Stegen vom Klagenfurter Strandbad zeigen sich zwei Haubentaucher. Die Nackenfedern frech gesträubt, machen sie aber keine Anstalten, uns ihren imposanten Balztanz inklusive Pinguin-Pose (wiederholtes gemeinsames Auf- und Abtauchen) vorzuführen. Petutschnigs Augen blitzen und der Vogelexperte zeigt Richtung Strandbad: Eine zierliche Bachstelze fliegt in Richtung des Natura 2000-Schutzgebietes Lendspitz-Maiernigg. „Die zunehmende Verbauung vor allem im letzten Jahrhundert hat dem See und seinen Bewohnern sehr zugesetzt, es ist erstaunlich, dass sich die Vögel halten können“, sagt Petutschnig. Auch sehr seltene Vögel wie Raubmöwe, Singschwan, Dreizehenmöwe, Eis- und Ohrentaucher konnten am See schon beobachtet werden, wenn auch als Ausnahmeerscheinungen.

Eindrucksvoller Naturschutz Besonders eindrucksvoll zeigt sich die Flora und Fauna in den Naturschutzgebieten Lendspitz-Maiernigg in der Klagenfurter Ostbucht, am Reifnitzbach, auf der Halbinsel Walterskirchen und der Kapuziner-insel, wo man noch einen Eindruck davon bekommt, wie der See mit seinem natürlichem Schilfgürtel einmal ausgesehen hat. Klaus Krainer, Chef der Arge Naturschutz, sagt: „Wunderschön ist das Umland des Sees, der WörtherseeRundwanderweg führt durch wildromantische Gegenden, über die Aussichtsplätze der hohen und niederen Gloriette, den Marmorsteinbruch in Töschling und das ganze Nord-ufer mit seinen Sonnenhängen. Abseits des Trubels kommt man in eine andere Welt, wenn man dann den richtigen Augenblick erwischt, kann man schon Gänsehaut bekommen“, sagt Krainer. Oder, um es mit „Wahl-Wörtherseer“ Gustav Mahler zu sagen: „Man komponiert nicht, man wird komponiert von der Schönheit und Größe der Natur.“ ■ universum wörthersee | alpe adria magazin

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INFO: Wörthersee Natur erleben Allgemein

Mit seiner Fläche von 19,39 km2 und 16,5 km Länge ist der Wörthersee der größte Badesee Kärntens. Enstanden durchs Abschmelzen des Draugletschers hat sich die Seewanne in drei Becken gegliedert, die durch Inseln, Halbinseln und unterseeische Schwellen gekennzeichnet sind. Seinen Namen hat der See aus dem Althochdeutschen: Der Name Werdersee (Inselsee) bezieht sich auf die (damals) vier Wörtherseeinseln. Zwei der Inseln, Maria Wörth und Maria Loretto bei Klagenfurt, wurden durch die Absenkung des Sees zu Halbinseln. Begrenzt durch die Hügellandschaften Mittelkärntens mit dem Pyramidenkogel (850 m), den Ossiacher Tauern (höchster Gipfel: Taubenbühel 1068 m), dem bewaldeten Sattnitzzug (höchste Erhebung Tanzboden 929 m) und dem Klagenfurter Falkenberg liegt der See auf 439 m Seehöhe, geschützt durch die markante Gebirgsformation der Karawanken. Eine Vielzahl an kleinen und kleinsten Gewässern mündet in den See,

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der bedeutendste ist der Reifnitzbach am Südufer. Auch die Umgebung der Glanfurt (auch: Sattnitz), die den See über Glan und Gurk zur Drau hin entwässert, stellt ein bedeutendes Naturschutzgebiet und einen idyllischen Rückzugsort für seltene Tier- und Pflanzenarten dar.

Trinkwasserqualität

Laut Kärntner Seenforschungsinstitut kann Seewasser keine Trinkwasserqualität haben, alleine aufgrund der natürlich vorkommenden Algen und Mikroorganismen. Der Terminus ist eine Schöpfung der Werbung. Was nichts an der ausgezeichneten Badewasserqualität des WörtherseeWassers ändert. Umfassende Infos, Tiefenkarte: www.kis.ktn.gv.at

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(Auszug) Landschaftsschutzgebiete sind naturnahe Gebiete, die einen besonderen Charakter, hohen ästhetischen oder Erholungswert haben. Lendspitz-Maiernigg: Öffentlich zugänglich, romantische, naturnahe Badeplätze, das

letzte unverbaute Seeufer in der Ostbucht. Ausgedehnte Röhricht- und Bruchwaldflächen. Entlang der Glanfurt (Sattnitzbach) findet sich auch ein sehr ruhiges, naturnahes Bad: Das Kalmusbad in Ebenthal. Walterskirchen: Halbinsel am Nordufer des Wörthersees. In Privatbesitz. Nicht öffentlich zugänglich. Reifnitzbach: Öffentlich zugänglich, der Bach entwässert den Keutschacher See in den Wörthersee und ist sein wichtigster Zufluss. Beschilderter Naturlehrpfad durch das Reifnitzer Moor bis zum „Hexenstein“ aus der Mitte des 8. Jahrhunderts. Kapuzinerinsel: Naturdenkmal. Zwischen der Pörtschacher Halbinsel und Maria Wörth. Rückzugsort für seltene Tierarten, sollte nicht betreten werden. Hier wurden Reste von Pfahlbausiedlungen gefunden. Blumeninsel: Die zweite Wörtherseeinsel ist teilweise Landschaftsschutzgebiet. Früher wurde sie aufgrund ihrer Form Schlangeninsel genannt. Über eine 100 Meter lange Holzbrücke mit dem “Landspitz”, dem Ausläufer der Pörtschacher Halbinsel, verbunden. Lendkanal: Kein Schutzgebiet, aber ein schöner Spazier- und Radweg vom See bis zum romantischen Lendhafen in Klagenfurt. Der vier Kilometer lange Kanal wurde im 16. Jhdt. zu Transportzwecken gebaut, als Angelrevier vor allem für Anfänger und Jugendliche geeignet.

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Schöne Wanderungen Gratis mit Wörthersee Plus Card. Informationen: Wörthersee Tourismus, (+43 42 74) 38 2 88, www.woerthersee.com bzw. www.wandern.woerthersee.com bzw. Wanderkarten auch in den regionalen Tourismusbüros. Kathreinkogel: Wanderung von Velden über Augsdorf zur archäologischen Ausgrabungsstätte. Ausgangspunkt: Schiffsanlegestelle Velden. Dauer: ca. 4 Stunden.

Drei-Seen Wanderung: Von der Schiffsanlegestelle Velden durch den lieblichen Ort, weiter zur Römerschlucht bis zum Saisserund Forstsee. Der Höhenunterschied beträgt ca. 250 m, reine Gehzeit ca. drei Stunden. Gloriette Wanderung: Von der Pörtschacher Promenade um Schloss Leonstain und weiter zur Aussichtsplattform „Hohe Gloriette“. Dauer: ca. 2 Stunden. Informationen: Tourismusbüro Pörtschach (+43 42 72) 23 54 Auf den Spuren von Kaiser Arnulf: Vom kleinen Karolingermuseum in Moosburg in die Naturlandschaft rund um das „Schloss Moosburg“ und die Moosburger Teiche. Dauer: ca. 3,5 Stunden. Kräuter der Steinzeit: Eine Reise in die Welt der Pfahlbauer inkl. kulinarischer Steinzeit-Wildkräuter-Überraschung. Termine: Jeden Dienstag von 12. Juni bis 17. Juli und von 14. bis 28. August. 9 Uhr Treffpunkt Tourismusinformation Keutschach, Dauer: ca. 2,5 Stunden. Keine Anmeldung. Spaziergang der achtsamen Art: Am Yogaweg durch den Teufelsgraben. Dauer ca. 2 Stunden. Informationen: Tourismusinformation Velden. Themenwanderungen Keutschach: Je nach Saison Themen wie Honig, Kräuter, Zwergohreulen, die Geschichte am Kathreinkogel, die Moorlandschaft im Ramsar Gebiet oder der Pyramidenkogel. Informationen: Tourismusinformation Keutschach

Kräuterwanderung Pörtschach: Jeden Mittwoch von 2. Mai bis 26. September. 9.30 Uhr Treffpunkt Tourismusinformation Pörtschach. Keine Anmeldung. Kräuterwanderung Velden: Jeden Donnerstag von 14. Juni bis 23. August, 14-tägig. 9.30 Uhr Treffpunkt Tourismusinformation Velden. Dauer: ca. 2 Stunden. Keine Anmeldung.

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Die Stars der Tierwelt VOGELWELT Die häufigsten Vögel sind Blässhuhn, Stockente und Höckerschwan. Aber auch Eisvögel, Lach-, Sturm- und Mittelmeermöwen sowie ein Graugänse-Paar leben am Wörthersee. Haubentaucher: Ein wunderbares Naturschauspiel der auffälligen Schilfbewohner mit der markanten Federhaube: Das Kopf-anKopf-Liebeswerben im Frühjahr mit gemeinsamem Ab- und Auftauchen. Rund 80 bis 100 Brutpaare am See, eine größere Population nur am Bodensee. Blässhuhn: Mit ca. 1800 Exemplaren im Winter eine der häufigsten Vogelarten.

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Kunterbunt: Am Wörthersee fliegen mehrere Libellenarten Der pechschwarze Vogel mit dem charakteristischen weißen Fleck auf der Stirn baut Schwimmnester und hat als Kulturfolger wenig Scheu vor dem Menschen. Kormoran: auch „schwarzer Seerabe“, der auffälligste Wintergast. Trocknet sein Gefieder gerne mit ausgebreiteten Flügeln in der Wintersonne.

FISCHE Ursprünglich 18 Fischarten, heute 27 Arten bekannt. Durch Besatz: Aal, Flussbarsch, Kaulbarsch, Seeforelle, Seesaibling, Sonnenbarsch und Zander. Häufigste Fischarten: Rotaugen, Mairenken sowie Flussbarsche. Relativ häufig: Lauben, Sonnen-

barsche, Rotfedern und Reinanken. Reinanke: Einer der besten Speisefische. Bestände waren durch die intensive Nutzung rückläufig. Seit einigen Jahren wird durch Laichfischfang und Aufzucht die autochthone Vermehrung unterstützt. Welse: Die großen Raubfische sind tagsüber in Schlupfwinkeln verborgen und werden erst nachts aktiv. Mairenke (Seelaube): In Kärnten nur im Wörthersee. Anfang Mai laichen ca. 50.000 der grünlichen Exemplare pro Tag im Reifnitzbach. Früher wurden die „Grünlinge“ mit Eimern abgefischt und an die Schweine verfüttert, heute sind sie ganzjährig geschont.

Wintergast: Ein Kormoran hebt ab Krebse: Vor rund 15 Jahren in den Zuflüssen noch sehr viele Steinkrebse, der Edelkrebs war fester Einwohner. Sie wurden durch eingeschleppte Arten wie den Signalkrebs verdrängt. Fischotter: Seit einigen Jahren wieder heimisch: Entlang der Glanfurt und der Glan kommen sie bis in das Stadtgebiet von Klagenfurt. Zum Ärgernis der Fischer und zur Freude der Naturschützer. Biber: Auch ein „Heimkehrer“, erste Sichtung 2006 am Lendspitz in Klagenfurt. Balkan-Moorfrosch: Lendspitz, Hallegger Teiche und Freyenthurn. Die Männchen färben sich während der Paarungszeit jeans-

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#marktgeflüster

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in Klagenfurt am Wörthersee

Am Benediktinermarkt bieten Bauern aus ganz Kärnten und aus den benachbarten Regionen Friaul (Italien) und Slowenien, Köstlichkeiten für Küche, Keller und Tisch an. Der Benediktinerplatz ist auch stimmungsvolles Kommunikationszentrum, wo man sich auf einen Plausch und Kaffee trifft oder bei den verschiedenen Ständen kulinarische Schmankerln verkostet. /klagenfurtermaerkte Öffnungzeiten: Mo - Fr 7 - 13 Uhr › Wochenmarkt: Do & Sa 6 - 13 Uhr › Biomarkt: Fr 6 - 13 Uhr

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blau, um wenige Tage später wieder im schlichtem Braun zu erscheinen. Würfelnattern: Die wärmeliebenden Reptilien sind ungiftig und sehr scheu. Zur Verteidigung haben sie Stinkdrüsen. In ganz Europa stark gefährdet. Sumpfschildkröte: Vor allem in der Ostbucht und im Uferbereich Krumpendorf. Die Sonnenliebhaber gehören zu den heimischen Reptilien, waren aber schon fast verschwunden. Libellen: Azurjungfrau und Pechlibelle sind die häufigsten Vertreter. Besonderheiten: die feuerrote Adonislibelle oder die Gemeine Smaragdlibelle.

Naturwisschenschaftliche Angebote NATURWISSENSCHAFTLICHER VEREIN KÄRNTEN: Publikationen über den Naturraum Kärnten, Exkursionen, auch rund um den Wörthersee. Beispiel: Vogelstimmenexkursion im Naturschutzgebiet Lendspitz, Europapark Klagenfurt, Pflanzenvielfalt im Sommer, Exkursion in das Keutschacher Sentas uva. Schnupperexkursion für Nichtmitglieder möglich. Tipp: Mitgliedschaft lohnt! Infos: (+43 50 536) 30 5 74, www.naturwissenschaft-ktn.at ARGE NATURSCHUTZ: Exkursionen und Aktionstage (auch rund um den Wörthersee), Beispiel: “Gemma Abendsegler schauen”. Einblicke in den Lebensraum der nächtlichen Flugkünstler. Keine Fachkenntnisse nötig. Kontakt: (+43 463) 32 9 666, www.arge-naturschutz.at

Die Klagenfurter Ostbucht: Eines der letzten Rückzugsgebiete für die Tierwelt des Alpensees

BUCHTIPPS Der Wörthersee. Aus Natur und Geschichte, Wolfgang Honsig-Erlenburg & Werner Petutschnig (Hrsg.), Naturwissenschaftlicher Verein Kärnten, 2011, www.naturwissenschaft-ktn.at

Fische Kärntens, Wolfgang HonsigErlenburg, Naturwissenschaftlicher Verein Kärnten, 2016, ISBN: 978–3–85328–029–3, www. naturwissenschaft-ktn.at

Reiseführer Kärnten, Sabine Becht, Sven Talaron, 2019, Michael Müller Verlag, ISBN 978-395654-204-6, www. michaelmueller-verlag.de

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#seensuchtsorte Die Fotoplattform Instagram ist für viele Inspirationsquelle für den nächsten Urlaub. Wer sich dort genauer umschaut, findet für Kärnten so manches verborgene Juwel. TEXT Johanna wohLFahrt FOTOS Von genannten instagrammern BeigesteLLt, Kärnten werBung, Visitwoerthersee.com

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s gibt da diesen markanten Berggipfel in der Reißeckgruppe mit dem noch markanteren Namen: Böse Nase. Quasi schräg darunter ist die Autorin dieser Zeilen aufgewachsen. Konnte schon als Kleinkind mit ausgestrecktem Zeigefinger zielsicher auf die Bergspitze deuten. Allein ihr Name fachte die kindliche Fantasie an. Doch die Idee, da mal raufzusteigen, entstand erst knapp 40 Jahre später. Genauer: Seit diesem einen Foto auf Instagram, das die Wahnsinnsaussicht von dort oben über Millstätter See, Nockberge, das untere Drautal bis hin zu den Karawanken zeigt, darüber tiefblauer Himmel. Seit damals ist die Böse Nase ein ganz persönlicher Sehnsuchtsort. Geübte Instagrammer würden jetzt #hikinggoals hashtaggen. Aber zoomen wir heraus aus dem Mikrokosmos eines einzelnen und so gewöhnlichen Lebens. Erfahrungsgemäß geht’s nämlich eh allen anderen gleich. Jeder Instagram-User hat sicher seine eigene Böse Nase. Ganz viele Menschen eben, die sich auf der Fotoplattform für Freizeit und

Herrlicher Blick von der Bösen Nase, eingefangen von Julia Trampitsch

IN SID ER -TI PP S

Christina Schöffmann,

@alwaysremembertosmiile Ihre Top Kärntner Motive? Der Wildensteiner Wasserfall. Auch auf den Magdalensberg verschlägt es mich immer wieder, der „Troadkasten“ ist das perfekte Fotomotiv! Wie stehen Sie zu Insta-Filtern? Eine gute Möglichkeit, mehr aus Fotos rauszuholen, man sollte nur nicht übertreiben. Bei Instagram gibt es z. B. die Funktion, die Intensität der Filter über einen Schieberegler anzupassen. Hier ist weniger mehr. Tipps für außergewöhnliche Perspektiven? Nicht einfach aus Augenhöhe das nächste Foto schießen. Ich nehme gerne Blumen oder Blätter unscharf in den Vordergrund, indem ich mich einfach in den nächsten Busch stelle oder auf den Boden lege. Da darf einem nichts peinlich sein.

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Eine echte Motivperle: das türkise Bodentaler Meerauge


So farbenp rä Bernhard K chtig postet von Lorett noll den Seeblick o aus

IN SID ER -TI PP S

Bernhard Pichler-Koban,

@bernie_piko Top-Fotospot in Kärnten? Der Pyramidenkogelturm - durch die Mischung aus Architektur und Landschaft. Geheimtipps rund um den Wörthersee? Das Hohe Kreuz, das man über den Slow Trail entlang der Römerschlucht erreicht. Ein perfekter Sonnenuntergangsplatz. Oder Sternberg, das ist aus allen Richtungen schön. Was geht gut auf Insta? Ein Freund und Profifotograf sagte mal: Aus Schrott kann man kein Gold machen. Es geht um gute Motive, passende Lichtstimmungen, man muss viel unterwegs sein. Die Unart auf Instagram, massenweise Filter drüberzulegen, macht noch kein gutes Foto.

Urlaub inspirieren lassen, deren Fernweh sich an einem wundervollen Foto entzündet und im festen Vorsatz endet: DA will ich hin!

Urlaubswahl-Plattform.

Ein Insta-Hotspot überm Faaker See: Taborhöhe

Mit dieser Wörtherseeente gelang Michael Stabentheiner ein Top-Shot

Zahlen belegen diese Sehnsuchts-Dynamik bereits. In einer groß angelegten Instagram-Umfrage aus 2017 gaben 48 Prozent der Teilnehmer an, dieses soziale Netzwerk unterwegs zu nutzen, um sich über die nächste Reise-Destination zu informieren. Ein Drittel nutzt Instagram zur Inspiration und um neue Orte zu entdecken. „Die Plattform hat einen immensen Einfluss auf die Urlaubsentscheidung der neuen Generation“, meint Renate Leitner, Leiterin der Socialweb-Agentur aus Innsbruck. Vor allem sind die genannten Prozentwerte hochinteressant angesichts der überwältigenden Grundgesamtheit: Mittlerweile IN SID ER -TI PP S

Michael Stabentheiner,

@michael.stabentheiner Ihre Kärntner Lieblingsmotive? Viele. Definitiv gehören Dobratsch und Wörthersee dazu. Ihr erfolgreichstes InstaFoto bisher? Die Stockente im Wörthersee. Sie wurde nicht nur von unterschiedlichsten Seiten mit mehreren 100.000 Followern geteilt, sondern auch in Hamburg zum Pressebild des Jahres Österreich und auf Rang zwei in der Kategorie „Social Media International“ gekürt. Ihr Kärntner Motiv-Geheimtipp? Für viele ist es zwar kein Geheimtipp mehr, aber viele meiner Lieblingsbilder habe ich im Lesachtal und am Wolayersee aufgenommen.

instagram | alpe adria magazin

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Begehrte Instamotive: Der InfinityPool am Feuerberg (o. l.) und das Granattor auf der Millstätter Alpe (o. r.). Spannende Perspektiven dank Drohne: Abendsonne am Pyramidenkogelturm (li.) oder der Faaker See-Schilfgürtel (re.)

IN SID ER -TI PP S

Daniel Fischer,

@danielfischer.photo Lieblingsspot in Kärnten? Jeder Gipfel hat seinen Reiz, vom Tal aus gefällt mir besonders der Trogkofel, die Westseite des Dobratsch und die Südseite vom Staff. Welches Foto kam gut? Ein Foto von einem herrlichen Sonnenaufgang mit Blick auf den Mangart. Der ganze Himmel glühte rot und zugleich trafen uns schon die ersten Sonnenstrahlen. App-Tipps zur Fotobearbeitung? Fürs Smartphone Snapseed und Lightroom mobile. Beide bieten alle Möglichkeiten der Bildbearbeitung und sind noch dazu kostenfrei.

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zählt Instagram rund eine Milliarde Nutzer weltweit, allein in Deutschland sind’s 20 Millionen. Österreich hat seine Nutzerzahlen in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt und liegt nun bei 2,4 Millionen. Die Nutzer sind überwiegend sehr jung. Über 60 Prozent sind aktuell zwischen 18 und 24 Jahre alt, 90 Prozent unter 35. Da gibt es – vor allem was die Langfrist-Perspektive angeht – wahrlich schlechtere Zielgruppen im Tourismus.

Foto-Feschak Wörthersee. Alle denk- und machbaren Seeansichten, viele Sonnenuntergänge, stimmungsvolle Gegenlichtaufnahmen, dazwischen immer wieder Ikonisches wie der Pyramidenkogel, das Seepanorama von der Hohen Gloriette, das Badehaus der Villa Schnür, die Schlangeninsel als Drohnenaufnahme: Der Wörthersee ist ein Insta-Magnet und die Region weiß dies zu bedienen – mit einem der erfolgreichsten Insta-Profile unter Kärntens Tourismusregionen: @visitwoerthersee. Über 11.000 Abonnenten lassen sich seit 2014 beinahe täglich zu

einem visuellen Kurzurlaub am See verführen. Täglich werden es mehr. „Wir erkennen schon den Trend, dass immer mehr Follower uns in Bildern oder InstaStories markieren. Wenn die Leute ein schönes Bild machen, möchten sie auch, dass wir das mitbekommen“, sagt Tina Loigge, die den Account gemeinsam mit zwei Kolleginnen betreut. Teils machen sie die Fotos selbst, teils werden diese von Usern zur Verfügung gestellt. „Wir wollen ein Bilderbuch vom Wörthersee zeigen, das Lust darauf macht, diese Ansicht selbst und live bei uns zu erleben“, sagt Loigge. Inwieweit solche Schmacht-See-Fotos schon buchungsentscheidend sind, wurde noch nicht im Detail erhoben. Der Anstieg der Follower in den vergangenen drei Jahren – von 1.600 auf über 11.000 – ist jedenfalls bemerkenswert.

Digitale Sehnsuchtsorte. Aber fragen wir die einzelnen Instagrammer doch selbst, wonach sie suchen. Bernhard Knoll zum Beispiel, dessen Profil @berni_running_4_life ein Wörthersee-


IN SID ER -TI PP S

Sabrina Püringer,

@sabsi_pxx Ihr Lieblingsmotiv in Kärnten? Ganz generell liebe ich Sonnenauf- und Sonnenuntergänge. In Kärnten die Berge und die Seen, am besten in Kombination. Ihr Tipp für außergewöhnliche Perspektiven? Am besten ein wenig herumprobieren. Es kann schon mal vorkommen, dass ich irgendwo am Boden liege, weil es aus dieser Perspektive einfach besser aussieht. Ihr erfolgreichstes Insta-Foto? Ein Gipfelfoto von einer Tour auf die Koralm.

Die Wörthersee-Inselwelt ist ein Lieblingsmotiv von Instagrammer Daniel Hager

Panoptikum par excellence ist. Als Trailrunner schießt er seine Fotos quasi im Vorbeilaufen und spart in der Nachbearbeitung nicht mit Farbe. „Ich versuche, die einzigartigen Stimmungen an den verschiedenen Orten einzufangen“, erzählt er. Extreme Lichtspiele zu gewissen Jahres- und Tageszeiten und ein Gewässer – meist eben sein Lieblingsmotiv Wörthersee – am Foto kommen besonders gut an. „Die Rückmeldungen zeigen, dass diese Bilder die Sehnsucht der Menschen wecken. Besonders bei Kärntnern, die weggezogen sind.“ Einer, der sich dagegen auf die Kärntner Bergwelt spezialisiert hat, ist der Gailtaler Daniel Fischer. Sein Profil @danielfischer.photo strotzt nur so vor schroffen Gipfeln, türkisen Gebirgsseen und Bergpanoramen im Sonnenuntergang. Dazwischen immer wieder seine offensichtlichen Lieblingsberge: der Dobratsch und der Mangart. „Reisen“, so der leidenschaftliche Landschaftsfotograf, „muss ich eigentlich nicht. Die Gailtaler, Karnischen und Julischen Alpen liegen vor meiner Haustür IN SID ER -TI PP S

Bernhard Knoll,

Ein Kärntner Motivklassiker ist der Dobratsch. Daniel Fischer setzt ihn oft in Szene

@berni_running_4_life Wonach wählen Sie Ihre Motive aus? Ich möchte Menschen zur Bewegung in der Natur motivieren. Je nach Jahres- und Tageszeit versuche ich, einzigartige Stimmungen einzufangen, am besten mit starken Farben. Drei Kärntner Motivklassiker? Der Landspitz in Pörtschach am Wörthersee, von der hohen Gloriette aus fotografiert; die Burg Hochosterwitz; der Blick von Zell Pfarre aus auf die Koschuta. Dein Lieblingsmotiv? Der Wörthersee. Da gibt’s so viele Locations für Freizeitaktivitäten mit zugleich wunderschönen, ganz verschiedenen Ansichten vom See. instagram | alpe adria magazin

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IN SID ER -TI PP S

Großes Blau um die Drau, zweifellos auch ein Eyecatcher

Andrea Bergner,

@thehikingfox Müssen’s immer außergewöhnliche Motive sein? Herkömmliche Urlaubsmotive gehen genauso gut. Durch eine andere Perspektive und ein bisschen Kreativität kann man aus jedem Motiv etwas Besonderes machen. Mein Tipp: Einfach auf Instagram inspirieren lassen. Lieblingsmotiv in Kärnten? Besonders schöne Fotospots gibt’s in der Region Nassfeld am Gartnerkofel. Filter ja oder nein? Von Instagramfiltern rate ich eher ab. Ich bearbeite Bilder fast ausschließlich mit der App Lightroom. Die bietet einfache Handhabung und viele Möglichkeiten zu professioneller Bildbearbeitung.

und bieten alles, was ich brauche.“ Er ist einer, der für ein gutes Foto vor Ort einfach viel ausprobiert und gerne mal die Perspektive wechselt. Und ja: Er lässt sich gerne auf Instagram für künftige Reisen und Foto-Hotspots inspirieren.

Kärntner Lieblingsmotive. Derer gibt’s ja auch in Kärnten zur Genüge. Unsere Gespräche mit den genannten und anderen Instagrammern (einige Profilnamen siehe Info) ergaben ein paar eindeutige Motiv-Favoriten. No-na den Wörthersee, vorzugsweise in Sonnenuntergangsstimmung. Manche suchen nach unüblichen Ansichten wie Panoramablicken vom Wörtherseerundweg aus oder Aufnahmen aus dem Abseits wie am Lendspitz. Dann den Dobratsch, vor allem die fotogene und abwechslungsreiche Westseite. Landschaftliche Besonderheiten wie den IN SID ER -TI PP S

Stefan Kobald,

@stefan.kobald Top-Fotoplätze in Kärnten? Mehrere. Kölnbreinsperre, Pyramidenkogel, Magdalensberg und natürlich der Wörthersee. Meistgeliktes Motiv? Eine Luftaufnahme von der Blumeninsel in Pörtschach, an der ein Speedboot vorbeifährt. Dicht gefolgt von einer Luftaufnahme des Pyramidenkogels in Keutschach. Beide wurden auf Instagram oft geteilt und lösten viele Interaktionen aus. Ideen für Indoor-Motive in Kärnten? Ich fotografiere hauptsächlich draußen in der Natur. Die Sportanlage Megapoint in Klagenfurt eignet sich wunderbar für Streetstyle- und Sport-Fotos.

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alpe adria magazin | instagram

Der Seepool vom Hotel Hochschober ist definitiv „instagrammable“


Schönes Licht! Krumpendorfer Sonnenaufgangsfoto von Johannes Wartberger

Wildensteiner Wasserfall oder das Meerauge im Bodental. Bauwerke samt Landschaft wie den Troadkasten am Magdalensberg oder der Pyramidenkogelturm. Einladende Fotopoints wie die Aussichtsplattform am Zwergsee-Slowtrail oder das Granattor. Und ausgefallenere Bergklassiker wie Mittagskogel, Gartnerkofel, Mirnock, Saualm oder Hochobir. Wobei: Ja, es besteht die Gefahr, dass das eine oder andere herrliche Platzerl plötzlich großen Zulauf bekommt. Das räumt sogar die Österreich Werbung auf ihrem Blog ein: „Es ist gar keine Seltenheit, dass ehemalige Geheimtipps via Instagram breite Bekanntheit erlangen. Der Pragser Wildsee ist so ein Beispiel.“ Aktuell zeigen knapp 300.000 Fotos unter dem Hashtag #lagodibraies dieses Naturidyll inmitten der Südtiroler Dolomiten. „Und täglich werden es mehr. Genau wie die Anzahl der Gäste. Bislang unentdeckte Orte werden so zu Instagram-Wallfahrtsorten.“

Touristische Bilderwelten. Neue Gäste anzuziehen, davon träumen logischerweise touristische Betriebe. Und manchen gelingt es, Ikonisches zu etablieren. Der Infinity-Pool am Feuerberg ist so „instagrammable“, dass der Acoount zusammen mit einer durchdachten Strategie und einer konsequenten Contentplanung quasi zum Selbstläufer wurde. Rund 18.000 Follower zählt das Profil, wohl das erfolgreichste Hotel-Instaprofil Kärntens. „Instagram dient ja als Inspirationsquelle für den nächsten Urlaub. Ob aufgrund unseres Kanals neue Gäste kommen, ist schwer zu beurteilen. Auf jeden Fall ist unser Unendlichpool ein begehrtes Fotomotiv auf Instagram. Viele Gäste markieren uns auf ihren Bildern“, sagt Marie Ogris vom Feuerberg-Team. Die Entscheidung, den Kanal zu nutzen, fiel leicht: „Unser Betrieb arbeitet hauptsächlich mit Bildwelten und daher ist Instagram optimal, um die wunderschönen Fotos mit den Followern zu teilen.“ Zum Erfolg auf Instagram können ganz unterschiedliche

Strategien führen. Das Insta-Profil des Biohotels Daberer in St. Daniel beispielsweise wird ausdrücklich „ausgedacht, geschrieben, fotografiert, kuratiert von mir, Marianne“, wie die Chefin des Hauses, Marianne Daberer, ihre Follower wissen lässt. Drei, vier Postings pro Woche aus Hotel und Urlaubsregion im Gailtal mündeten mittlerweile in fast 10.000 Follower. Ähnlich hoch, wenn nicht höher, ist die Postingfrequenz vom Hochschober auf der Turrach mit 7.000 Followern. Und auch am mit Laufkundschaft so verwöhnten Wörthersee gibt’s immer mehr Betriebe, die Instagram für sich entdecken. Das „Saag Ja“ mit über 3.000 Followern beispielsweise, etwas drunter liegen Seefels, Werzer's oder das Schlosshotel Velden. Obwohl es nicht leicht ist, was Unverwechselbares zu schaffen auf Instagram. Social-Media-Expertin Renate Leitner verrät: „Österreichs Destinationen präsentieren sich auf Instagram oft mit allzu ähnlichen Bildern. Ein schöner See, ein tolles Landschaftsfoto, das aus einem Imagekatalog stammen könnte: Die Bilder sind durchwegs austauschbar. Eine Destination unterscheidet sich damit nur unwesentlich von einer anderen.“ Ihr konkreter Tipp: „Ein Erkennungsmerkmal kann dabei helfen, dass eine Destination ein unverkennbares Gesicht für die Betrachter erhält.“ Dafür brauche es Mut zur Kreativität und Inszenierung. Und sie nennt ein gelungenes Beispiel: Den offiziellen Insta-Auftritt der Kärnten Werbung, @visitcarinthia mit derzeit über 21.000 Followern.

Von Usern für User. Wobei: Auch hier machen Einzelne, also Urlauber und begeisterte Einheimische, die Qualität. Und nicht etwa ein in sterilen Agenturbüros ausgedachter ContentSchlachtplan. „Wir stellen auf unserem Account ausschließlich User Generated Content, dar“, sagt der Social-Media-Verantwortliche der Kärnten Werbung, Michael Hartenberger. Nur Fotos und Videos also, die von „frei laufenden“ Instagrammern zur Verfügung gestellt werden. Keine Influencer, keine Marketingmaschinen: „Es besteht keine Kooperation mit Instagrammern, die Bilder werden nach ihrer Qualität ausgewählt. Reichweite oder Bekanntheit der Profile sind hier nicht die ausschlaggebenden Kriterien.“ Auf die passenden Bilder wird die Kärnten Werbung aufmerksam, sofern sie mit #visitcarinthia getagged

IN SID ER -TI PP S

Johannes Wartberger,

@watti.photography Liebster Fotoplatz in Kärnten? Der Wörthersee. Er ist vor meiner Haustüre und bietet so viele gute Spots und Motive, dass es nie langweilig wird. Welches Foto gefiel bisher am besten? Ein Sonnenaufgangsbild in Krumpendorf vom Jänner diesen Jahres, trotz wolkenbedeckten Himmels. Ihr Geheimtipp? Der Forstsee bei Techelsberg. Die Landschaft dort erinnert an Kanada oder Skandinavien.

worden sind. So, sagt Hartenberger, könne man aktuellen, authentischen Inhalt zeigen. Auch wenn, und so ehrlich muss man sein, manches Foto stark nachbearbeitet und mancher Gipfel wohl nicht für jeden Halbschuhtouri ohne Weiteres erreichbar ist. Es ist freilich zu befürchten, dass das auch auf die Herrlich-Fotos vom Gipfel der Bösen Nase zutrifft. Sicher kann man halt erst sein, nachdem man selbst oben war, es wird nix helfen. Oder, wie die Instagrammer es nennen: #challengeaccepted. IN SID ER -TI PP S

Karin Leeb,

Chefin Hotel Hochschober, @hotelhochschober Warum ist der Hochschober auf Instagram? Instagram ist neben Facebook, GoogleAdwords und Suchmaschinen-Optimierung ein wichtiger Mosaikstein in der Kommunikationsstrategie. Wir vernachlässigen die traditionellen Kanäle nicht, prüfen auch neue Phänomene, zurzeit etwa TikTok. Wie gehen Sie als Tourismusbetrieb auf Instagram vor? Wir haben eine Social Media-Strategie, die gewisse „Personas“ - Zielgruppen, Typologien oder Sinusmilieu-Gruppen - vorsieht. Deren Bedürfnisse und Sehnsüchte sprechen wir an. Unsere Inhalte müssen „instagrammable“ sein – also auf Instagram funktionieren. Kooperieren Sie mit Influencern? Ja, die helfen uns, über ihre Kontakte Aufmerksamkeit zu bekommen. Je mehr deren Positionierung und die der Marke Hochschober sich überlappen, umso besser funktionieren diese Kooperationen. Ich bin überzeugt, dass wir Social Media wie eine Fremdsprache lernen können, aber für den Erfolg die „Millenials“ und die „Generation iPhone“ brauchen. Wie überall in der Kommunikation gilt auch hier „einmal ist keinmal“ – man muss an den Themen und Kontakten dranbleiben. Der erfolgreichste Post bisher? Ein Foto vom dampfenden See-Bad vom Dezember 2019. Es hält derzeit bei über 500 Likes. instagram | alpe adria magazin

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INFO: INSTAGRAM @KAERNTEN Top-Insta-Profile aus Kärnten Zum Gustoholen für den nächsten Ausflug/ Urlaub! @visitcarinthia. Der offizielle KärntenTourismusaccount. Ein toller Querschnitt durch die bekannten und weniger bekannten Schönheiten des Landes plus ein paar sympathische Einsprengsel wie lustige Tierfotos etc. @kaerntengoodlife. Schöne und große Sammlung von User-Content, Fotos teilweise von spannenden, tollen Plätzen in der Bergwelt und an den Seen. Gute Inspirationsquelle für Orte, die man mal kennenlernen möchte. @carinthia.austria. Wer hinter diesem Profil steht, war nicht zu eruieren. Es hat jedenfalls sehr viele Follower und wirbt mit den „Secrets of Carinthia“ – die sich dann doch eher als reine Landschaftsaufnahmen entpuppen. Aber schön anzusehen allemal. Dasselbe gilt für den zweiten Account, der da offenbar dazugehört: @woerthersee. austria @fotoalbum_kaernten. Ansprechende Fotosammlung diverser Kärntner Instagrammer. Auch die eine oder andere spannende Anregung dabei. Gut gemacht!

Wörthersee geht auf Insta immer, zu allen Jahreszeiten und Lichtstimmungen

Ausgewählte Instagrammer mit Schwerpunkt Landschaftsfotografie Kärnten (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) @stefan.kobald. Tolle Drohnenaufnahmen, schöne Gegenlichtfotos @alwaysremembertosmiile: Christina Schöffmann. Sehr stimmungsvolle und landschaftlich reizvolle Motive.

@danielfischer.photo. Fotografiert vor allem Dobratsch, Julische und Karnische Alpen @kaerntner_madl: Angelika Komposch. Ein herrliches Bilderbuch von Kärnten und über dessen Grenzen hinaus. @sabsi_pxx. Sabrina Püringer ist eine Bergsportlerin. Und eine spannende Quelle für wunderschöne Touren und Gipfel.

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Auswahl Insta-aktiver Kärntner Regionen auf Instagram @visitcarinthia @visitwoerthersee @visit.klagenfurt @regionvillach @millstaettersee @visitweissensee @nationalpark_hohetauern @katschberg.at @bad_kleinkirchheim @nockberge @nassfeld @marktplatzmittelkaernten @visitklopeinersee @visitgrossglockner @slowfoodtravel

Eine Hammer-Fotolocation waren die Kraftorte am Mirnock schon vor dem Insta-Boom @piet_flosse. Peter Maier. Auch ein BergAfficionado, Schwerpunkt Hohe Tauern. Zeigt teilweise auch schöne Platzerln im Mölltal, die selbst Einheimische kaum kennen. @michael.stabentheiner. Vorwiegend ein Kärnten-Panoptikum voller schöner Stimmungen und feiner Motive. Tolle Anregungen.

@physiotherapie.trampitsch. Julia Trampitsch postet vorrangig wundervolle Fotos ihrer sportlichen Freizeitaktivitäten. Unter anderem das besagte Gipfel-Foto der Bösen Nase.

Informative Hashtags für den Urlaub in Kärnten #visitcarinthia #kärnten #kaernten #carinthia #kärntenlustamleben #kärntenisleians #kaerntengoodlife #carinzia #igerscarinthia #igcarinthia #wörthersee #woerthersee #visitwoerthersee

Abschalten und den Wörthersee genießen

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ter Halbinsellage, sondern auch genügend Raum und Platz für einen wunderschönen entspannten Aufenthalt - ob als Hotelgast oder einfach auf einen Besuch auf der Seeterrasse.

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Outdooraktivitäten sind gerade in dieser Sommersaison sehr nachgefragt: Ob Golfen, Tennis (3 Tennisplätze), Wandern oder Radfahren – wir sind der perfekte Ausgangspunkt dafür. Wir haben durchgehend von Mai bis Jänner 2021 geöffnet. www.parkhotel-poertschach.at

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Die Top-Fotoplätze in Kärnten Der Wörthersee aus allen Perspektiven, zu allen Jahres- und Tageszeiten Pyramidenkogel Dobratsch Troadkasten Magdalensberg Fischerhütte Hörzendorfersee Mittagskogel Mirnock Hochobir Infinity Pools Pacheiner und Feuerberg auf der Gerlitzen Seepools Hochschober Turrach, Millstätter und Wörthersee Werzer's Badehaus Balkon Schilfgürtel Faaker See und Bleistätter Moor per Drohne Nockalmstraße per Drohne Wildensteiner Wasserfall Meerauge Bodental Pyramide Millstätter See Granattor Millstätter Alpe Heiligenblut mit Kirche und Glocknergipfel Aussichtsplatz Taborhöhe Faaker See Aussichtsplatz Kitzelberg Klopeiner See

Aussichtsplattform Millstätter See/ Zwergsee Anhöhe Glanz oberhalb Millstätter See

Tipp-Sammlung für Instagram von Renate Leitner, CEO Agentur Socialweb sowie einzelnen Instagrammern. Die Tipps betreffen vor allem Landschaftsfotografie. Möglichst einzigartige Motive. Bekannte Motive aus anderer Perspektive fotografieren (liegend, mit Blumen oder Ähnlichem im Vordergrund, Drohne), neue Motive finden. Oder spezielle Lichtstimmungen abwarten. Helle Fotos erzeugen mehr Aufmerksamkeit als dunkle. Authentische Stilmittel einbauen, niemand will sterile Reisekatalogfotos auf Insta. Sensibel bei Bearbeitung und Filtern. Intensive Farben okay, aber allzu gut sollte man es im Nachhinein damit nicht meinen. Effektheischerei fällt vielleicht auf, meist aber unangenehm. Orte markieren. Orte gehören neben Hashtags und Profilnamen zu den beliebtesten Suchbegriffen. Fotos mit entsprechenden Markierungen helfen gerade in der Tourismus- und Urlaubsszene allen Beteiligten weiter.


BUSINESS UND FREIZEIT AM WÖRTHERSEE:

ee s r e h t r ö W

e x u l e d

ANKOMMEN, WOHLFÜHLEN UND GENIESSEN Entspannen Sie auf der Terrasse unserer Deluxe Suite und geniessen Sie den Blick in den Sonnenuntergang über dem Wörthersee bei einem Gläschen Prosecco. Eingebettet zwischen dem Wörthersee und der sonnigen Stadt Klagenfurt sind wir der ideale Platz für eine kleine Pause aus dem Alltag. Ja, das ist schön! Bernhard Knolls Kamerablick von der Hohen Gloriette Internationalität. Instagram ist eine globale Plattform, man postet vorrangig auf Englisch. Befinden sich die Follower vorwiegend im deutschen Sprachraum, gerne auch zweisprachig. Eigene Stimme finden. Je nachdem, wie sich die Community zusammensetzt, muss die Tonalität der Bildunterschriften passen. Eher locker-flockig? Eher freundschaftlich? Eher humorig? Straight und sachlich lieber nicht, weil das zu distanziert wirkt. Und unsympathisch. Hashtag-Mania. Themenrelevante Hashtags verwenden, Insta schlägt bei Eingabe von selbst verwandte Schlagwörter vor. Oder man sieht nach bei hashtagify.me. An die 30 Hashtags pro Post dürfen es laut Expertin sein. Idealerweise versucht man selbst, einen Hashtag zu etablieren. Stärkt das Profil. Interagieren. Instagram ist nix für Autisten. Man reagiert auf Likes, antwortet auf Kommentare, gibt Auskunft, verschenkt seinerseits Likes, folgt Profilen zurück, etc. Ein soziales Netzwerk im besten Sinne also. Video-Boost. Wie überall: Bewegtbild fesselt mehr als

Standbilder. Auch auf Instagram. Zwischendurch auch mal Kurzvideos als Post einbauen oder in der Story-Funktion verwenden steigert die Aufmerksamkeit. Und wirkt lebendiger.

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Wörthersee-Feeling: Seelebaumeln und lässige Locations

Klagenfurts Nr. 1: Stephan Vadnjal in seinem feinen Dolce Vita

Wörthersees Nr. 2: Top-Küche und Design im Caramé in Velden

Nach

Hauben tauchen Österreichs Feinschmeckerriviera: Der Wörthersee hat von den heimischen Seen die meisten Toprestaurants. Hier gibt’s die 50 besten Wörthersee-Ess-Adressen aus Gault Millau, A la Carte und Falstaff.

J

heinz grötschnig, mira grötschnig-einsPieLer TEXT grömedia, KK FOTOS

a, ja, der Haubentaucher. Der fesche Vogel ist (auch) am Wörthersee heimisch. Er bevorzugt Seen mit reichem Fischbestand, weil er sich am liebsten von rohen, ultrafrischen (eigentlich: noch lebenden) Fischen ernährt. In Italien würde man sagen: Er liebt das Crudo (allerdings ohne Olivenöl). Und der Haubentaucher ist so etwas wie der aufgelegte Verbalelfer für eine kulinarische Seenstory. Denn in Österreich sind dank Gault Millau Hauben das Synonym für gutes Essen. Voilà: Wenn Gern-Esser heuer – wie aufgrund der Reisebedin-

32alpe adria magazin top 50 von wörthersee

gungen zu erwarten – vermehrt an Kärntens Riviera urlauben, können sie hier beim „Haubentauchen“ aus dem Vollen schöpfen. Am See – und in dessen Dunstkreis – gibt es 15 Haubenlokale, insgesamt tragen Seeköche 27 dieser begehrten Kochmützen auf ihren Häuptern. Dazu kommen noch etliche (See)Sterne aus dem A la Carte und Gabeln aus dem Falstaff. Platzhirsch – in der Vogelsprache wohl: Seeadler – ist in allen Guides Hubert Wallner vom Seerestaurant Bad Saag. Er ist auch Österreichs amtierender „Koch des Jahres“ im Gault Millau und hat als

solcher ein „Koch des Jahres Menü 2020“ kreiert. Wir haben es vorverkostet und so gut wie jeden der vielen Happen und Gänge mit mehreren Rufzeichen markiert. Die Lachsforelle Hausfrauen Art: purissimo. Die Bio-Entenleber: zartschmelzender Wahnsinn. Die Soße zum gedämpften Huchen: Aroma zum Niederknien. Das Milchkalb: Bitte noch einmal! Das ZotterSchoko-Dessert: Süße trifft zitronige Fruchtigkeit. Das hat natürlich seinen Preis: Als kleinere Reise 120, als größere 150 Euro. Aber: Am See wird nicht nur große


Koch & Köchin Nr. 1: Wallner (Bad Saag), Rosi Trabelsi (La Torre, St. Veit)

Oper zelebriert. Wallner (siehe Interview auf Seite 38) schwört auch selbst aufs knusprige Backhendl aus dem Landgasthaus Falle in Lind ob Velden, wir können selbiges aus dem Zocklwirt in Pörtschach wärmstens empfehlen und schauen auch bei Da Leopoldo in Velden gerne auf eine Pizza oder am Sternberg auf einen Schweinsbraten vorbei. Sie sehen: kulinarisch von bodenständiger Hausmannskost bis Gourmetküche volle Bandbreite am und um den See.

Gefragt: erste Reihe fußfrei Natürlich sind Erste-Reihe-fußfreiPlätze am Wasser die begehrtesten. Davon gibt es einige – siehe unser Infokasterl „Essen am Wasser“. Für alle gilt: An Hochsommertagen und -abenden früh genug reservieren. Corona ist 2020 unter See-Kulinariern selbstredend DAS Thema. „Wir haben für Juli und August keine Sorgen. Kärnten rechnet mit vielen Urlaubern,“ sagt Günther Faderl vom Caramé in Velden, der Nr. 2 vom Wörthersee. Faderl weiter: „Wir hatten schon vorher die geforderten Abstände zwischen den Tischen und haben wieder die volle Crew verpflichtet.“ Ähnlich optimistisch sieht auch des Wörther-

Thomas Gruber: Schlossstern zu, jetzt volle Kraft fürs Seespitz

sees Nr. 3, Stephan Vadnjal vom Klagenfurter Dolce Vita, die Zukunft. „Nach der Schließung ist es sofort gut angelaufen. Die Leute waren so dankbar, ich denke, dass die Wertschätzung für gutes Essen noch gestiegen ist.“ Vadnjal büßt in seinem Bistro wohl einige Plätze ein, im Sommer wird das aber durch den Gastgarten ausgeglichen. Gar keine Plätze gibt es 2020 im einstigen See-Spitzenreiter Schlossstern im Falkensteiner Schlosshotel Velden. Das Lokal wurde geschlossen, Küchenchef Thomas Gruber kann sich voll auf das großartig am Ufer gelegene Seespitz konzentrieren. Er plant „Bistroküche auf SlowFood-Basis, es wird auch ein Sharing-Menü geben.“ Wenn wir schon bei Änderungen sind: Das Rosé aus Auen ist in die Villa Bulfon im Zentrum Veldens übersiedelt, Stefan Sternad hat das Pavillon in Velden verkauft und konzentriert sich nun voll auf den Sternberg, das romantische, bodenständige (Pfarr-)Wirtshaus am Bergerl über Wernberg. Auch eine Location, die die Bandbreite der Wörthersee-Gastronomie unterstreicht. Damit nicht genug: Im Anhang gibt’s noch zehn weitere, besondere KärntenTipps. Für Haubentaucher, die auch abseits derRiviera kulinarisch tauchen wollen.

BUCHTIPPS Gault Millau 2020. 820 Restaurants plus 320 Tipps, Hotels, Almhütten. Testesser bewerten die Lokale, Maximum wären 20 Punkte, fünf Hauben. Alle Wertungen auch auf www.gaultmillau.at A la Carte 2020. 800 Lokalempfehlungen. Testesser bewerten, maximal 100 Punkte. Letzte Buchausgabe, erscheint ab 2021 als Magazin. www.alacarte.at Falstaff 2020. 1750 Restaurants, hier bewerten Gäste die Lokale mit maximal 100 Punkten bzw. vier Gabeln. 9,90 €. Alle Wertungen auch auf www.falstaff.at

Ein Hotspot am Wörthersee Nur von niedrigen Glaswänden beschirmt sitzt man in Griffweite zum Wasser oder im ersten Stock mit atemberaubendem Blick über den Wörthersee. Untertags gilt das Motto Drinks, Snacks und feinster Lounge-Sound. Abends hingegegen genießt man Casual Fine Dining. Das rundum verglaste Obergeschoss bietet zudem den perfekten Ort für Veranstaltungen. Das JILLY_BEACH lädt für Kulinarikliebhaber zum Träumen ein und ist bestimmt die einzigartigste Eventlocation am Wörthersee!

© Steinthaler

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© Florian Gunzer

© Steinthaler


Die TOP 50 vom Wörthersee Gut essen am und um den Wörthersee – die Kombiwertung aus den 2020er Lokalführern Gault Millau (GM), A la Carte und Falstaff. Mit allen Hauben und Punkten.

Traumterrasse: La Terrasse im Seefels bei Pörtschach

Oscar: Gepflegt speisen in Klagenfurt

GM = Gault Milau 1. Hubert Wallner, Bad Saag GM |18 A la carte 96 Falstaff 98 Kärntens bester Koch in allen Lokalführern! Hubert Wallner kreiert feine Gourmetmenüs – großartiges Ambiente und TopWeinauswahl direkt am Wörthersee, zwischen Pörtschach und Velden. www.saag-ja.at 2. Caramé, Velden GM |17 A la Carte 87 Falstaff 95 Modern designtes Ambiente, Thomas Guggenberger zaubert kreative Menüs aus internationalen und regionalen Zutaten. Im Zentrum von Velden, gegenüber Casino. www.carame.at 3. Dolce Vita, Klagenfurt GM |16 A la Carte 86 Falstaff 92 Stephan Vadnjal ist ein Meister der mediterranen Küche. Italophiles Bistro im Zentrum von Klagenfurt, interessante Orange Weine. www.dolce-vita.at 4. La Terrasse, Seefels, Pörtschach GM |14,5 A la Carte 83 Falstaff 92 Terrasse mit herrlichem Seeblick trifft auf Richard Hessls erlesenes Fine Dining im eleganten Fünfsternhotel Schloss Seefels. www.seefels.at 5. Die Yacht, Velden GM |15 A la Carte 83 Falstaff 85 Das Essen im Casino Velden ist kein Glücksspiel – das Team um Marcel Vanic lässt in puncto Geschmack nichts anbrennen. Schöner Seeblick. www.velden.casinos.at

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alpe adria magazin

top 50 von wörthersee

Lässige Location: 151 bei Klagenfurt

Erste Reihe fußfrei, Pörtschach: Jilly's Beach

Modern Styling am See: Lake's, Pörtschach

6. Fischerhaus, Moosburg GM |12 A la Carte 80 Falstaff 89 Bei Werner Fischer (daher Fischerhaus!) gibt’s neben toller Vinothek ausgezeichnete, mediterran inspirierte Küche. Am Golfplatz Pörtschach-Moosburg. www. fischerhaus-moosburg.at 7. Werzer's Badehaus, Pörtschach GM |12 A la Carte 84 Falstaff 85 Erste Reihe fußfrei am See – was für eine Lage. Die Küche spannt einen interessanten Bogen, von internationaler Klassik bis zu (Kärntner) Tapas. www.werzersbadehaus.at 8. Wispelhof, Klagenfurt Falstaff 85 GM |12,5 A la Carte 79 Behutsam modern interpretierte Wirtshausküche ist das Geheimnis der Nr. 2 von Klagenfurt. Etwas außerhalb des Zentrums, gut beschattete Gastgartenterrasse. www.wispelhof.at 9. La Balance, Pörtschach GM Tipp A la Carte 84 Falstaff 87 Beliebtes Urlaubshotel oberhalb von Pörtschach – Andrea Grossmanns Team kocht Heimisches und Internationales mit Liebe und Können. www.balancehotel.at 10. Bistro 151, Klagenfurt GM |12 A la Carte 77 Falstaff 83 Der Dauerbrenner zwischen Klagenfurt und dem Südufer des Wörthersees. Toller Romantik-Gastgarten, innen gehobene Bistro-Atmosphäre, spannende Karte. www.151.at

Top am Markt: Kochwerkstatt

11. Jilly Beach, Pörtschach GM Tipp A la Carte 73 Falstaff 87 Lässige Location in erster Uferreihe der Pörtschacher Bucht – ideal für mediterranes Speisen am Wasser, für Cocktails und für People-watching. www.jilly.at 12. Lake’s, Pörtschach GM Tipp A la Carte 77 Falstaff 83 Modern gestyltes Restaurant mit Gastgarten am Seeufer – die Küche setzt auf heimische Kost und auf Mediterranes. www.mylakehotel.com 13. Südsee, Dellach GM Tipp A la Carte 75 Falstaff 85 Das Zweitlokal von Hubert Wallner, Kärntens bestem Koch. Tolle Lage am See, die Küche will heuer ein neues, lockeres (Gourmet-)Konzept verwirklichen. www.sued-see.at 14. Kochwerkstatt, Klagenfurt GM |12,5 A la Carte Tipp Falstaff 86 Der Renner am Klagenfurter Benediktinermarkt im Zentrum – kleine, spannende Karte mit mediterranen und regionalen Kreationen, interessante Weine glasweise. Stets voll! T (0 66 4) 21 78 877 15. Oscar, Klagenfurt GM |12 A la CarteTipp Falstaff 85 Gepflegtes Stadtrestaurant im BKS-Bank-Gebäude gegenüber Cityarkaden. Gehobene Küche mit mediterranen Akzenten, günstiges Mittagsmenü. www.oscar-restaurant.at


Portofino: Bester Buchtblick in Velden

Engagiert bei Krumpendorf: Soleo

Gartenoase im Zentrum von Velden: Hubertushof

Lässige Küche meets Wörthersee: Lakeside in Reifnitz

16. Seespitz, Velden GM A la Carte 80 Falstaff 89 Angesagtes Strandlokal des Schlosshotels in Logenlage, herrlicher Seeblick. Lässige Drinks, mediterrane Kulinarik, SlowfoodMenüs. Heuer neu: Seespitz-Lounge. schlossvelden.falkensteiner.com 17. Portofino, Velden GM A la Carte 76 Falstaff 88 Was für ein Buchtblick! Das Portofino thront im Park des Seehotels Europa über der Veldener Bucht, das Essen (international und mediterran) ist ausgezeichnet. www.seehotel-europa.at 18. Laguna, Klagenfurt GM A la Carte 70 Falstaff 81 Interessant designtes Restaurant des Seeparkhotels – mit Gastgarten an der Lagune des Lendkanals. Inspirierte, mediterranregionale Küche. www.seeparkhotel.at 19. Restaurant Leiten, Karnburg GM |13 Falstaff 84 Rundum die steilen Weingärten des Weinguts Karnburg – ja, hier isst man liebevoll gekochte Menüs in schönster Lage und mit herrlichem Weitblick. www.restaurant-leiten.at 20. Hubertushof, Velden GM |12,5 Falstaff 85 Mix aus „trubeligem“ Bistro und Gartenoase, kleine Karte mit sympathischen Gerichten nach dem SlowfoodPrinzip. Anregende Weinkarte. www.seehotelhubertus.com

21. Osteria Veneta, Klagenfurt GM |11 Falstaff 85 Das authentischste Italo-Lokal im großen Umkreis – mit ausgezeichneter Cucina Italiana, unser Favorit sind die CanestrelleMuscheln. www.osteriaveneta.at 22. Rosé, Auen (jetzt Velden) GM |12,5 A la Carte 74 Die Bewertungen stammen noch aus dem Rosé im Velden-Nachbarort Auen – jetzt ist das trendige Restaurant (mit feiner Küche und großer Weinauswahl) nach Velden in die Villa Bulfon übersiedelt. www.villabulfon.at/de/restaurant-rose.html 23. Lakeside, Reifnitz Falstaff 86 GM Tipp Dauerbrenner als Lieblingslocation vieler Gäste. Man sitzt direkt am Wasser an der Bootsmarina, die Küche ist unkompliziert lässig, von regional über Sushi bis Thai. www.lakesidelounge.at 24. Soleo, Pritschitz GM A la Carte Tipp Falstaff 85 Engagiertes Lokal in kleinem Hotel zwischen Krumpendorf und Pörtschach, interessante, Thaigewürze-inspirierte Küche, spannende Weinkarte. www.soleo.at 25. Beach Club, Bad Saag GM Tipp Falstaff 84 Ein Ort zum Verlieben. Man speist unkompliziert bistromäßig nah am Wasser – und kann beim Wein vom benachbarten Nr. 1-Restaurant von Hubert Wallner partizipieren. www.saag-ja.at

Design in Toplage: Laguna im Seeparkhotel, Klagenfurt

Pörtschach Krumpendorf

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Klagenfurt

Reifnitz

Essen am wasser

Erste Reihe fußfrei am See. Im Uhrzeigersinn von Klagenfurt rund um den See. Maria Loretto, Klagenfurt Lakeside, Reifnitz Südsee, Dellach Linde, Maria Wörth Sol Beach Club, Velden Seespitz, Velden Portofino, Velden Bad Saag Seerestaurant, Techelsberg Beach Club, Bad Saag La Terrasse im Seefels, Pörtschach Porto Bello im Seefels, Pörtschach Werzer's Badehaus, Pörtschach Lake's, Pörtschach Jilly Beach, Pörtschach Parkhotel, Pörtschach Schlossvilla Miralago, Pörtschach Seerestaurant Kropfitschbad, Krumpendorf

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Maria Loretto: Seensucht in Klagenfurt

Cucina Italiana in Klagenfurt: Osteria dal Conte

26. 151 geküsst, Velden GM A la Carte Tipp Falstaff 84 Lässig! Cool möblierte und designte Location im Zentrum von Velden. Und Mischa Bauer kann auch köstlich kochen, der Weinkeller ist gut gefüllt. www.bistro-151.at 27. Höhenwirt, Pyramidenkogel GM A la Carte Tipp Falstaff 82 Auf halber Höhe zum beliebten Aussichtsturm wird über dem Keutschacher See vorzüglich gekocht. Hausmannskost, frische Seefische & Co. www.hoehenwirt.at 28. Landhaushof, Klagenfurt GM Tipp Falstaff 81 Das gutbürgerlichste Wirtshaus Klagenfurts – Spezialität ist Tafelspitz à la Plachutta. Historisches Ambiente, schöner Gastgarten. www.gut-essen-trinken.at 29. Sol Beachclub GM A la Carte Tipp Falstaff 81 Karibikfeeling am Ufer des Wörthersees, beim Essen wird’s aber asiatisch, von Sushi bis Sashimi. Cocktails und Bar. www.solbeachclub.at 30. Die Bucht (Werzer's), Velden GM Tipp A la Carte 78 Das Restaurant im Hotel Werzer’s Velden – mit schöner Terrasse über der Bucht von Velden. Küche? Regional und mediterran. www.velden.werzers.at 31. Porto Bello Falstaff 87 Das lockere Strandristorante des *****Hotels Schloss Seefels. Mediterrane Küche, man speist erste Reihe fußfrei am Wasser an der Bootsmarina. www.seefels.at

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Karibik? Nein, Parkhotel Pörtschach

Hautnah am See: Kropfitschbad

32. Maria Loretto, Klagenfurt Falstaff 86 Traumlage, romantischer Ostbalkon über dem See. Das Loretto ist vom Ambiente Klagenfurts Vorzeigelokal, die Küche ist stark bei Fisch und Regionalem. www.restaurant-maria-loretto.at 33. Osteria dal Conte, Klagenfurt Falstaff 85 Antipasti, Pasta und Risotto, Steaks und Fische im Herzen Klagenfurts, einen Steinwurf vom Lindwurm entfernt. Guter Hauswein. www.osteria-dal-conte.at 34. Parkhotel Pörtschach, Falstaff 85 Palmenrestaurant mit 60er JahreZitaten in Traumlage am See – klassisch-traditionelle Küche. www.parkhotel-poertschach.at 35. Schlossvilla Miralago, Pörtschach Falstaff 85 Idyllische Parklage am Wörthersee, die Küche zelebriert kreative, 4- bis 8-gängige Degustationsmenüs. Unbedingt voranmelden. www.miralago.at 36. Landhaus Kutsche, Velden Falstaff 85 Rustikales Landhaus oberhalb von Velden, schöne Bergblicke. Klassische, fleischbasierte Küche, schöne Weinkarte. www.landhaus-kutsche.at 37. Weidenhof, Klagenfurt Falstaff 84 Gemütliches ***Hotel nahe dem Südufer des Wörthersees – sehr gute, klassisch herzhafte Küche. www.weidenhof.at

Best Backhendl: Falle in Lind ob Velden

Super Steaks in Velden: Goritschnigg's

38. Goritschniggs, Velden Falstaff 84 Im Zentrum Veldens – mittags gibt es klassisch gutbürgerliche Speisen, abends Vorspeisenbuffet und tolle Steaks. Interessante Weinkarte. www.goritschnigg.com 39. Linde, Maria Wörth Falstaff 83 Traumterrasse über dem Wörthersee, gepflegte mediterran-österreichische Küche, Fische aus eigenem Fischwasser. www.hotellinde.at 40. Orathai (ehemals Schiffwirt), Pörtschach Falstaff 83 Zwischen Krumpendorf und Pörtschach wird im mit Filmstarbildern dekorierten Lokal 1. thailändisch und 2. österreichisch-mediterran aufgekocht. www.orathaischiffwirt.com 41. 7. Himmel, Klagenfurt Falstaff 82 Unkompliziertes Innenstadtlokal, die Küche ist regional mit mediterranen Akzenten (Meeresfische!). Günstige Mittagsteller. T (0 46 3) 55 339 42. Seerestaurant Kropfitschbad, Krumpendorf Falstaff 82 Top, die Lage (fast) im Schilfgürtel des Wörthersees. An kühlen Tagen gibt’s drinnen einen offenen Kamin. Sehr gute Hausmannskost und Mediterranes. 43. Sandwirth, Klagenfurt Falstaff 81 Gepflegtes Hotel im Zentrum, die Küche bewegt sich zwischen Klassik und behutsam modernisierten Gerichten. Beliebtes Café. www.sandwirth.at


10 x out of Wö rthersee Bad St Leonhard

Großglockner

Heiligenblut

Friesach Obervellach

Bad St. Leonhard

Gmünd

Bad Kleinkirchheim

Wolfsberg

Millstätter See

Längsee

Spittal

Ossiachersee

Weißensee

Hermagor

Presseggersee

Klagenfurt

Villach

Wörthersee Faaker See

Götzlstube: Fine Dining mit Blick auf Faaker See und Mittagskogel

Toller Ausblick: Kutsche, Velden

44. La Bottega, Klagenfurt Falstaff 81 Pizza, Pasta, Italophiles (Fisch!). Die Bottega ist immer voll, das liegt wohl an der Qualität der Pizza. Süffiger Hauswein, top Tiramisu. www.labottegakl.com 45. Falle, Lind ob Velden Falstaff 81 Das steirische Backhendl ist legendär, auch die Hausmannskost (Kasnudel) schmeckt hier vorzüglich. Hausgemachte Mehlspeisen. www.landgasthaus-falle.at 46. Joainig, Pörtschach Falstaff 80 Gemütliches Gasthaus in Seenähe, traditionelle Küche, aber auch Garnelen und Tintenfisch. Schöner Kinderspielplatz. www.joainig.com 47. Zocklwirt, Pörtschach Falstaff 80 In Pörtschach, aber am Waldrand und am WörtherseeRundwanderweg. Richtig gute Landhausküche (Backhendl!), gute Mehlspeisen. Gastgarten! www.zocklwirt.at 48. Aqua, Velden Falstaff 80 Vor dem Lokal die Ausgehmeile Corso, dahinter der Wörthersee.

Zehn besondere Lokale, die vom Wörthersee aus einen Ausflug wert sind. La Torre, St. Veit Auf zu Kärntens bester Köchin. Rosi Trabelsi kocht im Restaurant in der alten Stadtmauer St. Veits wunderbar mediterran – auf 3-HaubenNiveau. www.latorre.at Sicher, Tainach Süßwasserfisch in seiner Vollendung. Den gibt es beim Sicher in Tainach zwischen Klagenfurt und Völkermarkt. 4 Hauben! Und ein großartig gestalteter Gastgarten. www.sicherrestaurant.at

Feinste Fische: Sicher in Tainach

Und im Lokal gibt’s mediterrane Kost, natürlich Pizza, Pasta und vorzügliches Eis. www.aqua-velden.at 49. Sternberg Gasthof Messnerei, Wernberg Falstaff 80 Wirtshaus für die Seele. Idyllisch am Sternberg gelegen, ausgezeichnete Küche (Schweinsbraten), schöner Gastgarten. www.sternberg-messnerei.at 50. Krumpendorferhof, Krumpendorf Falstaff 78 Lust auf Wirtshausklassiker? Dann isst man in diesem traditionellen Lokal an der Hauptstraße richtig. Mitglied der Kärntner „Aufkocher“. www.krumpendorferhof.co.at Angaben ohne Gewähr. ZUR ERKLÄRUNG: Die Reihung ergibt sich aus den zusammengezählten Punktebewertungen der Guides Gault Millau (hochgerechnet auf die 100-Punkte Systeme der Mitbewerber), A la Carte und Falstaff. Nicht alle Lokale wurden in allen Führern bewertet .Bei Gault Millau und A la Carte gibt es Lokale, die ohne Punkte als Tipp empfohlen werden. Diese haben wir für die Kombinationswertung mit 50 Punkten berechnet.

Top in Villach: Feines Haus Frierss, Feines Haus, Villach Die erste Adresse im nahen Villach. Perfekte Kombi aus Feinkostladen, gehobenem Wirtshaus und abendlichem Gourmet-Eck, von Stephan Lastin meisterlich bekocht. www.feines-haus.at Forelle, Techendorf am Weißensee Kärntens bestes HotelRestaurant. Hannes Müller und Martin Nuart setzen auf regionale Grundprodukte, die sie großartig & kreativ veredeln. 4 Hauben! Tolle Terrasse. www.dieforelle.at Liegl am Hiegl, St. Peter ob Taggenbrunn Kärntens beste Kasnudeln? Beim Liegl oberhalb des Längsees sind die Kärntner Nudeln extrafein – perfekte Landhausküche (eigene Landwirtschaft) und großartige Nachspeisen. www.lieglamhiegl.at Harry’s Farm, Ledenitzen Urig & US-amerikanisch. Bei Harry im Farmhouse gibt’s die besten (und größten) Steaks, köstliches Beef Tatar und tolle Weine. Nahe Faaker See. www.harrys-farm.at

Wolfsberg

St. Veit

Ferlach Zell

Völkermarkt Klopeinersee

1 Hut, 3 Hauben: Trippolt Trippolt, Bad St. Leonhard Sepp Trippolt steht für gehobene Menüs ohne Chichi und Schnickschnack, geschmackssicher und fein weinbegleitet. 3 Hauben! www.zumbaeren.at Götzlstube im Karnerhof, Faaker See Seit ewig eine Einserbank für vorzügliches Essen: Im Karnerhof speist man mehrgängige Menüs in Superlage mit Blick auf See und Mittagskogel. Top-Weinauswahl. www.karnerhof.com Löwenzahn, Neusach am Weißensee Alles andere als alltäglich, dieses Restaurant. Speisekarte in handgeschriebener Buchform, ungewöhnliche Kreationen, ungewöhnliches Ambiente. www.dasloewenzahn.at

Urig: Kleinsasserhof, Spittal Kleinsasserhof, Kleinsass bei Spittal Kärntens wundersamstes Wirtshaus. Schräg, museal, abgefahren. Muss man gesehen – und gekostet haben. Richtig good old Wirtshausküche, feine Weine. Und staunen nonstop. www.kleinsasserhof.at

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Nächstes Jahr:

Südsee

Hubert Wallner, Kärntens bester Koch, über typische Wörthersee-Küche, die Folgen der Coronakrise und seine Lokalpläne für die Zeit nach Bad Saag. Interview heinz grötschnig FOTOS GRÖMEDIA, KK

AAM: Was ist die typische Wörthersee-Küche?

HUBERT WALLNER: Eine, die den See vermittelt, eine leichte, interpretierte Fischküche. Zum Beispiel Ceviche von der Reinanke oder Seeforelle oder Seebarsch Hausfrauenart. Welcher Seefisch ist der Beste?

Der Seebarsch, den gibt's aber leider nicht immer. Auch die Reinanke vom Huainig ist gut. Einmal hatten wir einen Karpfen mit 24 Kilo, der war ein Wahnsinn – wie Thunfisch. Hecht? Waller?

Hecht ist ebenfalls sehr gut, für die Y-Gräten gibt’s einen speziellen Schnitt. Waller passt auch, man muss ihn aber gut wassern, weil er schlammig unterwegs ist. Anderes Thema: So viele Haubenlokale wie der Wörthersee hat kein See in Österreich. Wie lebt es sich mit so viel Konkurrenz?

Ich sehe das als Mitbewerber und unsere Küche ist sowieso anders. Mittlerweile ehrt es mich auch, dass von uns immer wieder abgekupfert wird. Unterschiedliche Kulinarik ist ganz wichtig, so kommen mehr Gäste an den See. Sind es zu viele Behaubte?

Nein. Die Vielfalt macht es, am Wörthersee gibt es alles, vom einfachen Backhendl bis highend. Die Saison ist kurz, wie überlebt man da?

Gut kalkulieren, auf die Kosten schauen und ein ehrliches Produkt anbieten. Wir haben 85 Prozent Stammgästeanteil, so überleben wir auch den Winter. Heuer ist’s wohl besonders schwierig – Ihr Rezept gegen Krise und Corona?

Wir bleiben unserem Konzept treu. Natürlich wird sich der eine oder andere Gast fragen: Will oder kann ich mir den Wallner leisten? Für Neueinsteiger haben wir deshalb ein spezielles, preiswerteres JRE-Feinschmeckermenü kreiert, zum Kennenlernen. Und wir haben unsere Bistros, die günstiger sind.

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Glauben Sie, dass alle Betriebe am See überleben werden?

Nein. Es wird wohl Insolvenzen geben, die Politik kann nicht jedem helfen. Um der Gastronomie zu helfen, müsste man unsere Sicherheit, die besondere Landschaft und die Kulinarik mehr bewerben. Wie würden Sie Corona handeln?

Die Maßnahmen mit der sofortigen Schließung waren sicher perfekt, das Wiederhochfahren geht aber für einige zu langsam. Wie reagieren Sie auf die Krise?

Wir kaufen mehr in Österreich ein, z. B. keine Gänseleber sondern heimische Entenleber, um unsere Produzenten zu unterstützen. Die neuen Abstandsregeln?

Das passt. Unsere Tische stehen weit genug auseinander, wir haben fast nichts verloren. Wenn sich die Fallzahlen nicht erhöhen, sollte man aber schon diskutieren, ob man Clubs und Discos unter strengen Auflagen wieder aufsperrt. Angst, dass der Tourismus zu einer neuen Welle führt?

Eine zweite Welle wäre für alle ein Desaster. Wir haben vorsorglich befristete Verträge mit unseren Mitarbeitern gemacht. Ich fürchte mich mehr vor dem Herbst, wenn die Grippe dazukommt und vielleicht ein Hybridvirus entsteht.

Hubert Wallner, 44, betreibt am Wörthersee drei Lokale. Das Seerestaurant Bad Saag und den benachbarten Beach Club Bad Saag (die er beide mit Jahreswechsel verlassen muss) sowie das Südsee in Dellach am Südufer. Beim Südsee sollen nun auch das Gourmetrestaurant und ein Hotel entstehen. Der gebürtige Niederösterreicher ist verheiratet, hat zwei Kinder. Welcher Kärntner Wein ist der Beste?

Der vom Marcus Gruze vom Längsee, auch die Taggenbrunn-Weine von Alfred Riedl haben Potenzial. Wie geht es weiter am See – Bad Saag müssen Sie ja zu Neujahr verlassen. Geht es ab in das Südsee?

Jeder Gast sollte bitte die Verordnungen mittragen. Wir werden nicht zulassen, dass Tische zusammengestellt werden.

Ja, das Gourmetrestaurant kommt nächstes Jahr bei unserem Bistro Südsee in Dellach am anderen Ufer des Sees neu. Ein Jahr später folgt dort unser Hotel mit irrsinnig großer Wellness, auch für Tagesgäste. Die Lage ist großartig, das Südsee hat einen wahnsinnig schönen Sonnenuntergang.

Kulinarische Tipps: Welches Landgasthaus um den See empfehlen Sie?

Das Kropfitschbad zwischen Klagenfurt und Krumpendorf ist auch noch aktuell?

Das Backhendl vom Landgasthaus Falle in Lind ob Velden ist berühmt, wir gehen auch gerne in die Kutsche bei Velden, die kochen ausgezeichnet.

Ja, um das wird aber noch wild gerungen. Wenn es klappt, wollen wir dort ein junges, ganzjährig geöffnetes Beachclub-Bistro machen. Mit großem Fogolar und offener Küche. Haubenlokal, in dem ich selbst koche, kann es aber nur eines geben – beim Südsee.

Was raten Sie Wörtherseetouristen?

Welche Buschenschank?

Ich bin gerne beim Jost in Velden – sehr gute Qualität, immer freundlich.


Markus und Gerlinde Longitsch von Hasshold

Hassholds gute Genussprodukte für Ihren Urlaub zuhause Der Familienbetrieb Hasshold legt großen Wert auf Partner mit Handschlagqualität und Menschen, die auf höchstem Niveau produzieren. Mit Herbaria geht man schon seit der Geschäftsgründung einen erfolgreichen Weg, und zählt zu den größten Herbaria BIO Partnern in Österreich. Die Genussboutique bietet neben zahlreichen Herbaria Gewürzen, Spezialitäten wie edle Essige & Öle, herausragende Schokoladen & Weine. Gönnen Sie sich etwas Besonderes oder verschenken Sie genussvolle Freude.

Optische Genussreise: einige Gänge aus Hubert Wallners Menü "Koch des Jahres 2020"

Wir sind Montags bis Freitags von 8 –18 Uhr und Samstags von 8 – 12.15 Uhr für Sie da! BlumenGenuss Hasshold Friesacherstr. 1, 9330 Althofen www.hasshold.at

Beste Lage: Seerestaurant Saag (l.). Coronabedingt mit Mundhauben: Wallner, Sommelier A. Katona In Kooperation mit Herbaria www.herbaria.com


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Wer mit Liebe, Neugier und offenen Augen durch Kärnten reist, wird immer wieder Neues entdecken. An besonderen Plätzen sollte man innehalten, damit Zeit zum Staunen und für Abenteuer bleibt. Hier sieben besondere Tipps für einen Urlaub im Süden. Für mich, für uns. It’s our life! 1. Bootsfahrt mit Picknickkorb am Millstätter See Zeit zu zweit am Millstätter See. Wie einst, als die Menschen noch zur Sommerfrische aufbrachen, über den See in eine verschwiegene Bucht ruderten, um im Stillen zu genießen. Beim buchbaren Package mit dem Ruderboot ist auch ein Picknickkorb mit regionalen Schmankerln für zwei enthalten. Ein unvergessliches Erlebnis für Romantiker! www.millstaettersee.com

2. Bacherlebnisweg Er lockt als wunderschöne Familienwanderung entlang der Lieser – hier noch ganz Bach – ins Natur- und Landschaftsgebiet Pöllatal. Entlang des Weges sind elf informative Schautafeln aufgestellt, welche die Wanderer jeden Alters zum Beobachten, Lauschen und Entdecken anregen. Für die Kinder gibt es bei jeder Tafel eine spezielle Rätsel- oder Spielaufgabe. Die Kochlöffelhütte ist Jausenstation, die mit lokalen Genüssen verwöhnt. Info: www.katschberg.at

3. „Malteiner Wasserspiele“ Dieser Naturerlebnisweg lädt ins Hintere Maltatal, das sich hier ganz wild und romantisch zeigt. Von der Mautstelle beim Restaurant Fallerhütte führt eine bequeme, rund zweistündige Wanderung etwa fünf Kilometer entlang des Flusses taleinwärts. Einmündende Bäche und Wasserfälle spielen mit der Landschaft, besonders idyllisch zeigt sich der „Blaue Tumpf“ in der Schönau. Die beste Einkehrmöglichkeit ist die Gmünder Hütte, wo eine zünftige Jause serviert wird. Info: https://maltatal.rocks/malteiner-wasserspiele/

WERBUNG © Kärnten Werbung, Franz GERDL, Anze Furlan, Anita Arneitz, Martin Hofmann, Daniel Gollner

7 Mal Vorfreude


4. Draupaddelweg Der Draupaddelweg, der im Endausbau von Lienz in Osttirol bis Ptuj in Slowenien reichen soll, wurde auch heuer weiter ausgebaut. Die Etappe 10 führt von Seidendorf nach Dullach. Während die vorherigen Etappen durch viele meditative Paddelschläge geprägt waren, wird es am Völkermarkter Stausee wieder ein wenig lebendiger. Doch zuerst heißt es langsam ankommen. Beim Einstieg in Seidendorf wird im ersten Stück durch ein grünes Naturparadies gepaddelt, hier ist der Fluss schmal und das Ufer ganz nah. Mit jedem zurückgelegten Kilometer öffnet sich der Fluss – und verbreitert sich schlussendlich zum Völkermarkter Stausee. Schwierigkeit: leicht; Distanz: 15,5 km; Dauer: 3 bis 3,5 Stunden. Info: https://www.draupaddelweg.com 5. Flying Fox Parcours am Wildensteiner Wasserfall Ein Abenteuer-Tipp für die ganze Familie: Der neue Flying Fox Parcours am Wildensteiner Wasserfall. Mit 54 Metern ist dieser einer der höchsten frei fallenden Wasserfälle in Europa. Eine kurze Wanderung führt auf eine Plattform, die den freien Blick auf das atemberaubende Naturschauspiel gewährt. Nicht nur ein Naturjuwel, sondern auch ein ganz besonderer Kraftort. Mehr Info: www.klopeinersee.at

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6. Karnische Milchstraße Ein neuer Weitwanderweg durch die Wunderwelt aus von schroffen Zinnen behüteten Käsealmen von Thörl-Maglern bis nach Birnbaum im Lesachtal. Er vereint das Beste aus dem berühmten Karnischen Höhenweg mit neu ausgearbeiteten „Sternbild“-Wanderungen, die all die wunderbaren Geschichten um die Almen, Berge und Menschen – die Heimat des berühmten Gailtaler Almkäse g. U. - erzählen. Fazit: Die Karnische Milchstraße macht den Karnischen Höhenweg neu erlebbar! Info: www.nassfeld.at. Für den neuen Weitwanderweg wurde auch ein eigenes Infound Buchungsportal eingerichtet! Hier steht das Team der Trail Angels mit Rat und Tat zur Seite: https://www.bookyourtrail.com/trail/ diekarnische-milchstrasse

Noch mehr Tipps für besondere Plätze, tolle Natur Aktiv Programme und die besten kulinarischen Erlebnisse zwischen Bergen und Seen gibt´s auf www.kaernten.at

7. Slow Food Villages geführte Dorf-Erkundungen Es ist noch nicht lange her, da wurden die weltweit ersten sieben Slow Food Villages aus Kärnten ausgezeichnet. Dies sind Arriach, Berg im Drautal, Millstatt, Natur- und Kräuterdorf Irschen, Nötsch, Obervellach und St. Daniel im Gailtal. Ab heuer zeigen die ersten Slow Food Dörfer mit eigenen Erlebnisprogrammen Besuchern ihren Ort des guten Lebens und führen zu kulinarischen Stationen im Dorf. Im Mittelpunkt dabei stehen kleine bäuerliche Produzenten, die nach den Prinzipien von „Gut Sauber Fair“ Lebensmittel mit handwerklichem Können herstellen, genauso wie Wirtshäuser, die frisch, unverfälscht und ehrlich kochen. Info: www.kaernten.at/kulinarik Jetzt kostenlos bestellen unter info@kaernten.at oder +43 (0) 463-3000: Der 1. Slow Food Kärnten Guide lädt zur kulinarischen Reise durch Kärnten. Er verrät beliebte Slow Food-Restaurants, Buschenschenken, Almhütten, Hofläden und Genuss-Shops.


Werzer’s Badehaus, Inbegriff der Sommerfrische. Mit einer herrlichen Suite obenauf

Comeback der Sommerfrische

Der Wörthersee bereitet sich auf eine besondere Urlaubssaison vor. Mit einem charmanten Mix aus außergewöhnlichen Angeboten und wohlbekanntem Wörthersee-Feeling.

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TEXT JOHANNA WOHLFAHRT FOTOS von den Betrieben/Beherbergern beigestellt

it dem Urlaub am Meer wird’s in diesem Sommer vermutlich schwierig. Aber was soll’s, Österreich hat ja seine Seen. Nach dem Motto: „Wenn ich den See seh, brauch ich kein Meer mehr“ werden wir uns heuer also an den Gestaden heimischer Gewässer niederlassen, chillen, sonnenbaden, abkühlen. Sommerfrische wie einst. Kärnten ist dabei mit den meisten Badeseen ein besonderer

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Hotspot. Und hier wiederum ist einer der erklärte King: der Wörthersee. Österreichs Badewanne, Sehnsuchtsort von Großstädtern und Berglern gleichermaßen, die türkisgrüne Riviera der Südalpen.

Flut an Buchungsanfragen Spätestens Ende April, als klar war, dass Wirte und Hoteliers bald öffnen können, brach ein Anfragensturm überm Wörthersee

los. Von „Wahnsinn, was gerade los ist“ über „wir gehen unter in Buchungsanfragen“ bis zu „das Telefon läutet durchgehend“ hörten wir in Gesprächen mit Hoteliers und Rezeptionisten, Privatvermietern und Pensionsbetreibern, dass das Interesse an einem Wörthersee-Urlaub riesig ist. Dasselbe gilt allerdings auch für die Unsicherheit, auf Seiten der Touristiker wie auf der der Gäste. Andreas Rieser, Direktor des Seehotels Jilly in Pörtschach, etwa sagt: „Wir hatten


Das Lake’s in Pörtschach überzeugt mit viel Platz zum Wohlfühlen

Lendlagune zu Füßen und Traumaussicht übern See im Seepark Wörthersee

Romantik nach Strich und Faden in der gleichnamigen Suite im Schlosshotel Velden

schon früh viele Inlandsbuchungen, auch für längere Zeiträume. Doch es gibt Unsicherheiten, viele Gäste fragen nach flexiblen Stornobedingungen.“ Unter den neuen Abstands-Bedingungen und Hygieneregeln, die nun gelten, um Urlauber beherbergen und bewirten zu dürfen, kristallisierten sich gewisse Umstände bald als Vorteile heraus. Abgeschlossene Wohneinheiten etwa, also Ferienwohnungen oder Appartements, wo man familienfremden Menschen nicht zu nah kommen muss. Oder eine adäquate Kleinheit des Anbieters, wie z. B. der Gutshof Gundersdorf nahe Klagenfurt: „Wir haben nur vier Zimmer und zwei Ferienwohnungen, da hat man viel Platz zum Abstandhalten. Im Speisesaal verteilen sich die vier Tische gut, im riesigen Garten läuft man sich kaum über den Weg“, erzählt Besitzerin Alexandra Horner.

Viel Platz, viel Natur Große Grünflächen, besonders wenn die am Seeufer liegen, sind jetzt eindeutig im Vorteil: „Auch wenn man zwei Meter Mindestabstand einhalten müsste, wäre das bei uns leicht möglich. Schöne Badetage sind also gesichert“, sagt Jilly-Chef Rieser. Wie überhaupt die Fülle an Naturaktivitäten, die im

Kärntner Sommer möglich sind, sich in Zeiten von verordnetem „social distancing“ als Vorteil erweisen. Die Region Villach setzt mit ihrer „Mit Abstand der schönste Urlaub seit langem“Kampagne genau da an. Geschäftsführer Georg Overs: „Von den Wandermöglichkeiten über Wassersport an den Seen bis hin zum Radangebot sind die umfangreichen Sportmöglichkeiten von Grund auf schon kompatibel mit den strikten Auflagen, die zu erfüllen sind.“ Ähnliche Schwerpunkte setzt auch die Kärnten Werbung, die eine Werbekampagne in TV, Radio und Printmedien startete. Man konzentriert sich dabei auf Natur, Radfahren, Wandern, Familie und auch Kulinarik. In erster Linie zielt sie auf den Inlandsgast ab, „wir sind auch auf den des ausländischen Marktes vorbereitet, müssen aber die weitere Entwicklung abwarten“, sagte Christian Kresse, Chef der Kärnten Werbung. „Die Grenzöffnung zu Deutschland wäre wichtig“, hofft auch Julischka Politzky, Hotelierin aus Velden. Fürs Erste hofft sie, dass der österreichische Gast den Sommerurlaub in Kärnten verbringen wird. Dafür hat sie attraktive „Sommerfrische“-Packages geschnürt, „damit unsere Gäste ihr Urlaubsbudget im Auge haben können.

Mitten im pu ls Casinohotel ierenden Herz Veldens mit eigenem : Badestrand

Ein See, viele Optionen In Summe wird es wohl ein Mix aus größtmöglicher Abgrenzung, aktivem Naturerleben, preislicher Attraktivität und der Sehnsucht nach altbekanntem Urlaubsfeeling sein, der die Sommersaison 2020 am Wörthersee bestimmen wird. Das Gute ist: Die Beherberger stehen Gewehr bei Fuß. Egal, ob man auf außergewöhnliche Unterkünfte wie Troadkasten, Architektenhaus und Gutshofzimmer steht. Ob man ein großzügiges Haus sucht oder ein winziges Hideaway. Oder ob man auf klassischen Hotelurlaub direkt am See setzt. In der folgenden Auflistung sollte für alle Geschmäcker, Konstellationen und Börserln etwas dabei sein. wörthersee wohnen | alpe adria magazin

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Architektonisches Juwel in einer der schönsten Seebuchten: Miralago

Besonderer Style für besondere Tage: Turmsuite im Schlosshotel Seefels

INFO: Wörthersee Wohnen Seeurlaub, außergewöhnlich Sommerfrische im Märchenschloss In einer der schönsten Wörtherseebuchten in Pörtschach, umgeben von einem Park, steht die märchenhafte Schlossvilla Miralago. Nur sechs Suiten und sechs Doppelzimmer garantieren handverlesenen Urlaub am See mit liebevollen Details und edler Möblierung. Ein seltenes architektonisches Juwel ist das vorgelagerte Badehaus, wo auf Wunsch Champagnerfrühstück oder abendliches Galadinner serviert werden. Preisbeispiel: Junior Suite mit Balkon ab 250 Euro/Nacht mit Gourmetfrühstück Infos: (+ 43 42 72) 24 30, https://schlossvilla-miralago.at/

Troadkasten in Seenähe Kuscheliger Urlaub im „Troadkasten“. Auch das geht in Seenähe, in Krumpendorf. 200 Jahre hat der ehemalige Getreidespeicher schon am Buckel und ist somit authentischer Geheimtipp für Individualurlauber, gerne auch mit Hund: Das 60-m2-Appartment für zwei ist ein rustikales Hideaway, mit Bad, Küche, Schlaf- und Wohnzimmer und sichtgeschützter Liegewiese. Fünf Gehminuten sind’s zum Strandbad. Preis: 80 bis 95 € pro Nacht. Infos: https://seehauslechner.at/jaegerstoeck

Turmsuite mit 180-Grad-Seeblick Jemals in einem Turmzimmer geschlafen? Nein? Dann wird’s höchste Zeit. Die zweistöckige Turmsuite im 5-Sterne-Schlosshotel Seefels in Pörtschach wurde nach Udo Jürgens benannt. Udo hätte sich in der 55 Quadratmeter großen Suite mit 180-GradSeeblick, Master-Bett und Möbelunikaten wahrscheinlich ziemlich wohl gefühlt. Preis: 518 bis 918 €/Nacht und 2 Personen inkl. Gourmet-Halbpension. Infos: (+ 43 42 72) 23 77, www.seefels.at

Im Badehaus relaxen. Und bleiben. Exklusiver geht’s wohl nicht. Die Sunset Suite Werzer's ist in der Oberetage des Werzer's Badehauses in Pörtschach untergebracht, das an sich ja schon eine exklusive Geschichte ist. Während unten Tagesgäste im SPA entspannen, hat man oben – über privaten Zugang – die schöne, sonnenuntergangsfreundliche Lage ganz für sich allein. Inklusive Seeterrasse und Badewanne mit freiem Blick auf den See. Preis: ab 153 € mit Halbpension. Infos: (+ 43 42 72) 22 310, www.werzers.at

So buchstabiert man Romantik Nach dem Motto „Klotzen, nicht kleckern“ ist die Romantik-Suite im Schlosshotel Velden das Richtige für einen unvergesslichen Aufenthalt. Die hohe Holzdecke

Geheimtipp für Individualurlauber: Troadkasten in Krumpendorf

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verleiht ihr eine Atmosphäre von Grandezza. Und die Rundumentspannung geht auf der Dachterrasse oder in der suiteeigenen Sauna bzw. im Whirlpool ganz leicht. Preis: Ab 909 € pro Nacht. Infos: (+ 43 42 74) 520 000, www.falkensteiner.com/de/hotel/schloss-hotel-velden

Chillen im Bootshaus Gemütlich, dieses verträumte Bootshaus in der Reifnitzer Bucht, das über einen Badesteg erreichbar ist. Die 50 m2 bieten Platz für zwei bis drei. Dusche, WC, Küche, alles da, was der Urlauber braucht. Auch nicht übel: die große Holzterrasse für Sonnenanbeter und die private Treppe ins Wasser. „Urlaub am See“ im besten Sinn des Wortes. Preise: 203 €/Tag (Hochsaison). Infos: Tel. (+ 43 42 73) 22 45, www.seenixe.at

Stilsicher im Architektenhaus Wow! Die „Villa Sunset“ ist so etwas wie das Ideal für Individualurlauber am Wörthersee. Das Architektenhaus mit 60 m2 privatem Lounge-Strand steht in der ruhigen Pritschitzer Bucht vor Pörtschach. Die Riesen-Fensterfront fängt die Lichtreflexe des Sees und die Natur wunderbar ein, auch der Verlauf der Sonne wurde bei der Fensterplanung berücksichtigt. Da der Besitzer außerhalb der Saison sein Haus selbst bewohnt,

Rustikal und doch modern in feiner Lage: Streklhof


Wohnen auf Zeit im Architektenhaus in der Pritschitzer Bucht ist alles Nötige da – vom Smoker bis zu Gartenkräutern. Preis: 390 bis 540 €/Tag. Mietbar ab 6 Tagen. Infos: www.see-haus.at

Reminiszenz an die 60er Dieses Spiel mit dem 60er-Style hat Charme! Fichtenholzvertäfelung, Mustertapete, Holzbetten, alles da, was an Klischees zu bedienen war. Die Einzel- und Doppelkabinette in der Pension Ria in Pörtschach sind aber nicht alt, sondern wurden auf alt gemacht. Und somit schon wieder kultig, sofern man vor WC und Dusche am Gang nicht zurückschreckt. Und: Günstiger kann man im Zentrum Pörtschachs kaum unterkommen. Preise: ab 40 € pro Nacht im Einzelkabinett, ab 80 € im Doppelkabinett. Frühstück inklusive. Infos: (+43 42 72) 23 59; www.pensionria.at

Alpin wohnen in Alleinlage Auch das ist Urlaub in Velden: Traumhafte Ruhelage auf einem Hochplateau oberhalb des Ortes und atemberaubende Ausblicke auf die Bergwelt. Im 500 Jahre alten Hof, mit vier Sternen zertifiziert, wohnt es sich unkompliziert und entspannt mit alpiner Note. Ein wenig schräg, ein wenig modern, mit natürlicher Behaglichkeit. Preis: Familienzimmer „Mittagskogel“ ab 92 €/Person,inkl. Frühstück. Infos: (+ 43 42 74) 25 01,www.streklhof.at

Leben wie einst die Mizzitant’ Ein Schlossgut nahe Klagenfurt mit riesigem Garten und nur vier Zimmern ist in

Die Mizzi-Tant prägte das Interieur dieses Gutshofzimmers in Gundersdorf

Coronazeiten ein heißer Tipp. Jedes Zimmer hat seine eigene Geschichte. So wie das entzückende Tante-Mizzi-Zimmer: In den Räumen hatte Ururgroßtante Maria einst Wohnrecht. Die Originalmöbel samt Kachelofen blieben erhalten. Und über die Mizzitant erfährt man: „Bekannt war Tante Mizzi für köstliches Apfelkompott, das sie am liebsten kochte. Und für ihre bedingt liebevolle Art, die Verwandten herumzuscheuchen.“ Preis: ab 84 € mit Frühstück Infos: (+43 463) 43 2 15, www.schlossgut-gundersdorf.at

Atelier auf Stelzen Eine sehr spezielle Privatunterkunft in Schiefling: Das auf Stelzen stehende Atelier ist mit 25 Quadratmetern groß genug für einen Kreativtrip oder eine paarweise Auszeit vom Alltag. Ein mit Holz beheizbarer Zusatzherd sorgt für den GemütlichBonus. Kochgelegenheit, Badewanne, Kühlschrank und ein fantastischer Fensterblick auf Felder und Karawanken machen das Stelzenatelier zum Vollwert-Urlaubsdomizil. Und wer Lust hat, kann bei der Hausherrin Filzen lernen. Preis: 35 €/1 Person; 50 € für zwei. Infos: (+43 650) 31 92 500, www.filzentfaltung.at

Seeurlaub, klassisch Neue Zimmer am Palmenstrand Tolle Lage in Velden, große Wellness- und SPA-Landschaft, SOL Beachclub am See und neu renovierte bzw. umgestaltete Zim-

Fesch und frisch renoviert: Das Parks ist eine schöne Bleibe am See

mer und Suiten: Im Hotel Parks lässt es sich urlauben! Am Palmenstrand im SOL Beachclub locken feinste Kulinarik und köstliche Sushi Variationen. Und Wörthersee-Atmosphäre pur. Preisbeispiel „Schnuppertage“: Zwei Nächte im neu renovierten Doppelzimmer, inkl. Frühstück und Mittagessen um 119 Euro/Person. Info: (+43 42 74) 22 98, www.parks-velden.at

Logenplatz am See Nicht zu groß und nicht zu klein, dafür klassisch elegant und an einem 1er-Platz in der Pörtschacher Bucht: das Seehotel Jilly. Der große hoteleigene Strandbereich bietet auch im Ausnahme-Sommer 2020 genug Platz für einen entspannten Urlaub am See. Preis: Modern eingerichtete Zimmer mit Balkon und Seeblick, teilweise Klima, inkl. Verwöhn-Halbpension mit fünfgängigem Wahlmenü und Frühstücksbuffet, Strandbenützung mit reservierten Liegen und Sonnenschirmen ab 129 € pro Person. Info: (+43 42 72) 22 58. www.jilly.at

Traumhafte Aussichten Die Lage des Seepark Wörthersee Resorts ist einzigartig: In einer Lagune in der Wörthersee-Ostbucht am Rande von Klagenfurt. Das Hotel mit der charakteristischen Loch-Fassade ist bekannt als TopAdresse für Genuss-Urlaube inklusive Wellnessbereich und erstklassiger Kulinarik. Preis Package „Candlelight deluxe“: 1 Nacht in der Deluxe Suite mit Panoramaba-

Platz am Strand ist im Seehotel Jilly niemals Mangelware wörthersee wohnen | alpe adria magazin

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Seeblick ist immer heiß begehrt, wie hier im Seehotel Europa dewanne, inkl. Genießerfrühstück, 4-Gänge-Menü abends, Wellness und 1 Flasche Prosecco: 336,20 €/Nacht. Info: (+43 463) 20 44 99 730; www.seeparkhotel.at

Apartes Boutiquehotel mitten in Velden: Villa Bulfon

Refugium am Seeufer

Im Herz von Velden

Legendäres Wörthersee-Feeling Eingebettet zwischen großem Park mit altem Baumbestand und der Veldener Bucht liegt das Seehotel Europa - wahrscheinlich an einem der schönsten Plätze Kärntens. Urlauber, die jenes legendäre Wörthersee-Feeling suchen, das illustre Gäste aus aller Welt anzieht, werden hier bestimmt nicht enttäuscht. Preis: Doppelzimmer mit Buchtblick, Gourmetfrühstück ab 107 €/Person/Nacht. Info: (+ 43 42 74) 27 70, www.seehotel-europa.at

An der Uferpromenade, neben dem Spielcasino und direkt am See liegt das Seehotel Engstler. Eine perfekte Mischung aus Ruhe und dem High-Life von Velden. Neben Wasserratten und Wellnessliebhabern finden hier vor allem passionierte Golfer eine zweite Heimat. Preisbeispiel Package „5 x Gold im Dreiländereck Alpe Adria“: 7 Nächte im DZ mit Seeblick und GenießerHalbpension, 4 - 5 Greenfees auf 20 Golfplätzen in Kärnten und Friaul, gratis Training mit Golf-Pro ab 700 € pro Person. Info: (+43 42 74) 26 44-0; www.engstler.com

Von seiner ruhigeren Seite zeigt sich der Wörthersee im Vital Resort Hermitage in Dellach. Reduktion auf Wesentliches ist hier das Thema, Fastenprogramme werden laufend angeboten. Die fünf zum Resort gehörigen modernen Villen sind das perfekte Refugium für eine kurze oder längere Auszeit am See. Und das „Bistro Südsee Hermitage“ ist einer der neuen Places-to-be am See. Preis: Ab 250 €/Nacht. Alle Appartements mit Seeblick. Info: (+ 43 42 73) 20 144, www.hermitage.at

Seensucht? Die Saison beginnt! Die Sommersaison am Wörthersee beginnt am 29. Mai und das neu renovierte Hotel Parks erwartet Sie mit hoteleigenem Seezugang und SOL Beachclub in perfekter Lage in Velden.

* 2 Nächte ab EUR 119,- / Person

im neuen Doppelzimmer inkl. Frühstück & 2-Gang-Mittagessen im SOL Beachclub Gültig bis 8. September 2020 Auf Anfrage und nach Verfügbarkeit

Direkt am See logieren Sie in neuen Zimmern und entspannen in der 1.800 m² großen Wellness- und SPA-Landschaft inkl. Pool, Sauna und Dampfbad. Alle Zimmer zur Seeseite wurden außerdem mit Klimaanlage ausgestattet – damit Sie eine noch komfortablere Auszeit am See genießen. Neben einem reichhaltigen Frühstücksbuffet mit frisch zubereiteten Eiergerichten verwöhnen wir Sie außerdem mit feinster Kulinarik und traumhaften Sushi Variationen direkt am Wasser im SOL Beachclub. Bei Ihrer Ankunft parken Sie bequem auf einem der kostenlosen Parkplätze direkt beim Hotel.

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Kontakt & Buchung: HOTEL PARKS VELDEN Seecorso 68, 9220 Velden am Wörthersee +43 (0) 4274 2298 • office@parks-velden.at www.parks-velden.at

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simply good times.


Offensichtlich nicht gelogen! Die "Paradise Suite" im Parkhotel Pörtschach

Wohlfühlen am Wasser Wer Urlaub am Wasser will, ist im Lake’s Hotel & Spa in Pörtschach richtig. Das Haus bietet 70 großzügige Studios, Suiten und ein exklusives Penthouse, großteils mit Seeblick und viel Platz zum Wohlfühlen. Hochwertige Materialien, freundliche Farben sowie optische Blickfänge sorgen für Behaglichkeit. Und: Plätze zum Wohlfühlen findet man auch außerhalb des Zimmers zahlreiche. Preis: Park Suite (51-72 m2) mit getrenntem Schlaf- und Wohnbereich: ab 135 €. Info: (+ 43 42 72) 20 505, www.mylakehotel.com

Bei Tag chillen, nachts flanieren Der ideale Platz für alle, die Beach- und Nightlife in Velden verbinden wollen: Das

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Richtiger Mix aus Ruhe, Strand und High-Life im Seehotel Engstler

zentral gelegene Casinohotel Velden. Es verfügt über 41 moderne Zimmer oder Suiten als perfekte Homebase zwischen dem hoteleigenen Strand tagsüber und dem regen Nachtleben an der Flaniermeile Veldens. Preis: Package „Sommerfrische 2020“ für 2 Personen mit 2 Kindern: 7 Nächte in DZ oder Junior Suite mit Frühstück plus 490 € Gutschein für Konsumationen in PolitzkyBetrieben um 1870 Euro. Info: (+43 42 74) 51 233; www.casino-hotel.at

Boutiquehotel mit Geschichte Diese Villa ist ein Wahrzeichen Veldens. Seit 1481 steht die Villa Bulfon mit ihren geschichtsträchtigen Mauern mitten im Ort. Direkt am Wörthersee, mit eigenem Badestrand, ist es ein einzigartiges Boutique Hotel für Individualisten, die das Außergewöhnliche suchen.

Preis: 3 Nächte (gültig im Juni Donnerstag Sonntag) im DZ Classic für 528 €, inkl. Frühstück, Yoga u. a. Sportaktivitäten, Badestrand. Info: (+ 43 42 74) 26 14, www.villabulfon.at

Hotel auf der Halbinsel Die Lage auf der Pörtschacher Halbinsel ist ebenso genial wie der 60er-Jahre Charme des Parkhotels. Und der Blick von den Zimmern auf den See ist sowieso „unique“. 195 Zimmer und Suiten sowie eine Küche, die vorwiegend saisonal und regional arbeitet, harren der Sommergäste. Preis: „Paradise Suite“ (80 m2, 2-4 Personen) von 214 bis 374 € pro Person inkl. Halbpension. Info: (+43 42 72) 26 210 www.parkhotel-poertschach.at

NO ROCKET SCIENCE

1 Nacht ab EUR 69,- / Person

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im Doppelzimmer mit Balkon inkl. Frühstück & Seezugang

LAKE STYLE

Gültig von 2. Juni bis 3. Juli 2020 Auf Anfrage und nach Verfügbarkeit

EIN RESTAURANT, EIN HOTEL, EIN BISTRO, EINE BAR. Sommerurlaub im Zentrum von Velden inklusive Seezugang zum schönen Wörthersee. Das Rocket Rooms wartet ab 29. Mai mit modernen Zimmern inkl. Klimaanlage und hoteleigenem Restaurant in top Lage auf Sie. Ob urban und stylisch oder inmitten der traumhaften Seekulisse: Wählen Sie zwischen dem Seezugang im SOL Beachclub unter Palmen oder dem großzügigen Badestrand in der Villa Bulfon und genießen Sie einzigartiges Summerfeeling in Kärnten! Kontakt & Buchung Hotel Rocket Rooms Velden | Koschatpromenade 2 | 9220 Velden am Wörthersee +43 (0) 4274 50777 | velden@rocket-rooms.at | www.rocket-rooms.at


Tipps für Ihren Urlaub in Kärnten

Mittelkärnten – voller Genuss

D

er „Marktplatz Mittelkärnten“, der mehr als 60 Handwerker und Produzenten vereint, eine nach Jahrhunderten wiedererwachende Weinregion und mehrere Wirtshäuser und Restaurants mit Gault Millau-Hauben: Mittelkärnten ist eine Region für Genießer. Die Stadt St. Veit an der Glan gilt als Eintrittstor in die Region, die durch Hochosterwitz, Gurk, Friesach, Hüttenberg und Metnitz geschichtlich und kulturell weitum bekannt ist. Durch die naturbelassenen Täler führen zahlreich Rad- und Wanderwege, vorbei an Ausflugszielen, aber auch zu ausgezeichneten Gastronomiebetrieben. Eine Besonderheit ist der Marktplatz Mittelkärnten, hier haben sich eine Menge qualitätsorientierter Hand-

werker, Produzenten, Gastronomen und einfach Querdenker zusammengefunden, um Traditionen mit neuen Visionen gemeinschaftlich in die Zukunft zu führen. Genussliebhaber kommen voll auf ihre Rechnung, denn eine Reihe von ausgezeichneten Haubenküchen sind in der Region zu finden. Das Kulturwirtshaus Bachler in Althofen ist u. a. auch für seine fantastische Käse- und Weinkultur bekannt. Die Besinnung auf die Wurzeln ist das Geheimnis des Erfolgs vom Gasthof Liegl am Längsee, wo man sich auch mit Tortenkreationen einen Namen gemacht hat. Vorwiegend Produkte aus der eigenen Bio-Landwirtschaft prägen die Karte des Gasthofes Dorfschmied in Klein St. Paul. Im Landgasthof

Neugebauer in Lölling besteht die Speisekarte aus „kreativer“ und aus „altbewährter Landhausküche“, letztere unter anderem mit einem der besten Backhendl Kärntens. Im Restaurant Leiten in Karnburg ergänzt sich das Lokal stilsicher mit dem Weingut Georgium. Kultstatus genießt nicht zuletzt das Wirtshaus Gelter in Goggerwenig, das mit dörflicher Wirtshauskultur mit origineller, hochqualitativer Kärntner Küche kombiniert mit der hauseignen Mini-Brauerei aufwartet. Tourismusinformation Mittelkärnten Unterer Platz 10, 9300 St. Veit an der Glan, Tel.: +43 (0) 4212 45608, office.tourismus@kaernten-mitte.at www.kaernten-mitte.at und www.marktplatzmittelkärnten.at

Klopeiner See – Der wärmste Badesee Europas

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alerische Natur, Seen und Berglandschaften, ein im wahrsten Sinne grenzenloses Aktivangebot, spannende Ausflugsziele für große und kleine Gäste und sieben warme Seen mit Trinkwasserqualität – das und noch viel mehr bietet die Region rund um den Klopeiner See in Südkärnten. Wo Erholung auf Erlebnis trifft. Bereits ab Mai betragen die durchschnittlichen Wassertemperaturen des Klopeiner Sees 24°C und im Sommer bis zu 28°C, was ihn zum wärmsten Badesee Europas macht. Am See stören auch keine Motorboote und kein Schiffsverkehr das Badeund Wassersportvergnügen. Und auch rund ums Wasser wird einiges geboten: beste Bedingungen für Aktivitäten in der Natur, vielfältige Ausflugsziele, Muwww.karnten.at

seen und ein 18-Loch-Golfpark mit Panoramablick, E-Biken, Genussradfahren, Mountainbiken, die einzige durchgehende Seepromenade Österreichs oder die neu errichtete Aussichtsplattform am Kitzelberg. Das neue Spielehaus am Klopeiner See ist bereit zu öffnen. Dort können sich Kinder auf Kletter-Parcours, Riesenrutschen, Boulderwand und Trampolin austoben. Ebenfalls neu: Ein spektakulärer Flying Fox Parcours am Naturjuwel Wildensteiner Wasserfall, der Drau-Paddelweg lädt zum Erkunden ein und der Flow Trail Steinerberg, ein Familien-MTB-Trail, ist kostenlos zu befahren. Apropos kostenlos. Mit der Aktiv Card Südkärnten erleben Gäste viele Aktiv- und Erlebnisangebote völlig gratis!

Was es hier zu erleben gibt: • Slow Trail Kitzelberg • Stand Up Paddling • Obir Tropfsteinhöhle in Bad Eisenkappel oder die Griffner Tropfsteinhöhle • Auf dem Weg zum Wildensteiner Wasserfall oder auf Expedition durch das Sablatnigmoor • Walderlebniswelt • Vogelpark Turnersee • MTB ZONE Bikepark Petzen • Kanutour durch die Unterwelt der Petzen • Die Wunschglocke bei der Kapelle am Georgibergl läuten • Museum Werner Berg und Museum Liaunig Info: info@klopeinersee.at oder +43 (0) 4239 2222, www.klopeinersee.at


E NTG E LTL IC HE E INSCHALTUNG

© Gert Perauer, Leopold Hermann, Steinthaler, Piotr Skrzypiec, Elias Jerusalem (3), Franz Gerdl (2), Arnold Pöschl (2), Helge Bauer (2)

Tipps für Ihren Urlaub in Kärnten

Seestadt mit Esprit Die Vorteile der Stadt Klagenfurt und des Wörthersees gemeinsam genießen? Dazu jede Menge Radwege entlang von Flüssen und Seen bis hinein ins historische Herz Kärntens? Shopping in der pittoresken Renaissance-Innenstadt mit südländischem Flair und Gustieren am Markt? Das wird heuer im Sommer in Klagenfurt möglich sein – herzlich und kärntnerisch südlich. Der Süden ist heuer besonders nah – mediterranes Flair begegnet Gästen in der südlichsten Großstadt Österreichs auf Schritt und Tritt. Und mit dem Wörthersee ist in Klagenfurt die schicke Alpen-Riviera gleich mit dabei. Genussradfahrer herzlich willkommen Direkt vom Herzen der Innenstadt – dem Neuen Platz vorm Rathaus, wo auch der große Lindwurm-Brunnen steht – führen überregionale Radwege in alle Himmelsrichtungen. Der Wörthersee- Radweg startet hier und lädt zu einer Tour entlang des Nordufers über

Pörtschach bis Velden, mit gemütlichen Zwischenstopps am See, wo man sich bei freiem Seezugang da und dort auch abkühlen kann.

Alpen-Adria auf Schritt und Tritt Bei einem Spaziergang durch die Klagenfurter Innenstadt eröffnet sich die Vielfalt der verträumten Renaissance-Innenhöfe – Museen, Galerien, kleine Geschäfte und Boutiquen verteilen sich zu einer Entdeckungsreise durch die City. Klagenfurt – Top 5 To Do’s • Genussradtour entlang der Stadtflüsse und Halt beim romantischen Kalmusbad

• Bummel mit abschließendem Latte Macchiato am Alten Platz • Verkostung regionaler Köstlichkeiten am Benediktinermarkt • Besuch des Stadtpfarrturms samt Panoramablick mit Bergen und See • Restaurant-Hopping zwischen österreichischer, italienischer, kroatischer und slowenischer Küche Ideal für Entdecker & Familien: Stadt & Wörthersee Pauschale • 4 Tage, 3 Nächte inkl. Frühstück • Tageskarte Wörthersee Schifffahrt • Altstadtführung • Kärnten Card ab 518 € für 2 Erwachsene im 3-Sterne-Hotel Doppelzimmer (Preisbeispiel) ab 785 € für 2 Erwachsene und 2 Kinder bis 10 Jahre in der 3-Sterne-Pension (Preisbeispiel) Angebote & Hotels online buchbar unter visitklagenfurt.at Anfragen unter info@visitklagenfurt.at oder 0463/287 463-0 www.karnten.at


REISEFRAGEN „Trüffelöl für alle“ Er urlaubt gerne am Wörthersee und in Istrien, für diesen Sommer denkt er aber an eine Wohnmobil-Tour durch Österreich: Gernot Kulis, Callboy der Nation, im Reisefragen-Wordrap. INTERVIEW HEINZ GRöTSCHNIG FOTOS ORF, HANS LEITNER

Ein Callboy auf Reisen: Tauchurlaub am Roten Meer, steirische Weinstraße, Griechenland und Rovinj (v. l.) An welche Reise erinnern Sie sich gern?

An meine erste Tauchsafari im Roten Meer. Wir waren sieben Tage auf offener See. Natur pur! Rund um uns sammelten sich Delfine, Haie und Muränen. Dazwischen hab ich die Eindrücke am Schiff verwertet und neue Texte fürs Programm geschrieben. An welche am wenigsten gern?

Ich war mit meinem Bruder 1996 auf Kuba. Wir sind mitten im Hurricane gelandet und durften zehn von zwölf Tagen das Zimmer nicht verlassen. Am elften Tag sind wir ins Freie und mit einem unvergessenen Sonnenbrand nach Hause geflogen. Ihr Lieblingshotel?

Vom Seeparkhotel in Klagenfurt über das städtische Augartenhotel in Graz bis zu den Lürzer Hotels in Obertauern. Es gibt noch einige mehr. Wo urlauben Sie privat am liebsten?

In Kroatien, am Wörthersee, im Winter in Obertauern. Ich bin aber auch ein Reisender, der Inspiration für die Live-Programme sucht. Deshalb urlaube ich auch gerne an exotischen Plätzen, wie… Villach.

Was taugt als Souvenir?

Kuli(s)narik. Alle in der Verwandtschaft werden mit Trüffelöl aus Istrien versorgt. Was nervt am Massentourismus?

Nach der Coronakrise wird man sich sagen: Juhu. Endlich wieder uneingeschränkter Massentourismus! Ich vermeide ihn eher – aber es kommt immer auf das Hotel an. Ganz alleine auf einer Hütte halte ich auch keine zwei Wochen aus. Das bin nicht ich. Ein gutes Reiseziel für Comedians?

Ich finde überall Inspiration. Beim Stierlauf von Pamplona, Ausflug nach Amsterdam oder bei der Tauchsafari am Roten Meer. Ein Lieblingskabarett oder Theater?

Das ändert sich ständig. Die liebste Reiselektüre?

Ich bin Reiseführer-Fan, egal ob mobil oder als Buch. Ihre Lieblingsmusik?

Von den besten DJs bis hin zum Opernsänger. Meistens bin ich eher rockig unterwegs. Das wichtigste Reiseaccessoire?

Meine Familie. Wir verreisen gerne alle gemeinsam.

Der ideale Ort für einen Zweitwohnsitz?

Ihr Lieblingsplatz im Alpe-Adria-Raum?

Wenn man es sich leisten könnte, wahrscheinlich am Wörthersee mit Seezugang oder in Kroatien am Meer. Istrien wäre schnell mit dem Auto erreichbar und ist vor allem im Landesinneren sehr schön.

Das Kropfitschbad am Wörthersee, die Südsteirische Weinstraße, die slowenische Küste Richtung Kroatien.

50alpe adria magazin | reisefragen

Ein Lieblingslokal im Lavanttal?

Beim Sternweiss in St. Paul einen Ischler es-

sen. Beim Schaller eine Jause. Im Gasthof Deutscher in St. Andrä ein Schnitzel. Ein besonderer Tipp in oder um St. Paul?

Die Ruine Rabenstein, inklusive Wanderung über Johannes- und Josefsberg. Wohin geht die nächste Reise?

Im Sommer nach Kärnten und vielleicht bereisen wir Österreich, meine Tochter wünscht sich eine Wohnmobil-Tour.

ZUR PERSON Gernot Kulis, 43, ist Kabarettist & Comedian, sein aktuelles Liveprogramm heißt Herkulis. Der Kärntner geboren in St. Paul im Lavanttal - ist österreichweit als Ö3-Callboy bekannt. Im Dezember soll es die Show "Best of 20 Jahre Ö3-Callboy" geben. Ursprünglich hatte er Fußballprofi werden wollen und spielte u. a. beim SK Sturm Graz in der Nachwuchsmannschaft. Seine Radiokarriere startete er bei der Antenne Steiermark, 1999 ging Kulis zu Ö3. Der Pointen- und Stimmenprofi ist verheiratet und hat zwei Kinder.


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Wärmstens zu

empfehlen

Der Klopeiner See hat keine Allüren, und ist doch ein Star der wärmste Badesee Europas ist zugleich mediterran angehauchte Urlaubshochburg und Eldorado für Naturliebhaber. TEXT TANJA KOVAČIČ FOTOS FLORIAN MORI (3), UWE GEISSLER/KÄRNTEN WERBUNG, TINE STEINTHALER/KÄRNTEN WERBUNG, FRANZ GERDL, LEOPOLD HERMANN, DANIEL ZUPANC, TOMO JESENIČNIK, GERT STEINTHALER/KÄRNTEN WERBUNG, PATRICK RIEPL, JAROSLAW ROLAND KRUK, WAGNER MOMENTISSIMO, GEPA PICTURES/RED BULL SALZBURG, WALTER SCHRAMM, SHUTTERSTOCK, TOURISMUSREGION KLOPEINER SEE-SÜDKÄRNTEN, KK

Paradies in Türkisblau: Der Klopeiner See mit einem Hauch von Süden und Nostalgie

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an sitzt am Ufer, vor einem das türkisblaue Wasser, die Sonne strahlt, irgendwo im Hintergrund hat jemand „Bacardi Feeling“, den Gassenhauer anno 1991 ausgegraben. Passt irgendwie eh, auch wenn der blütenweiße Sandstrand und die Palmen aus dem damaligen Video fehlen. Macht aber nichts, das hat der Klopeiner See nicht nötig. Hier ist das kristallklare Wasser in trinkbarer Qualität der Star. Und den Titel des wärmsten Badesees Europas trägt er. Seine wohligen 28 bis 29 Grad im Sommer verdankt der 1,8 Kilometer lange und im Schnitt 23 Meter tiefe See der Tatsache, dass er nur schwach durchströmt wird. Man mag kaum glauben, dass er eigentlich der Überrest eines nacheiszeitlichen Riesensees ist, der sich einst bis weit über die heutige Staatsgrenze erstreckt hatte. Mutter Natur hat diesen Landstrich aber mit weit mehr bedacht als nur dieser Seeperle. Blickt man auf die mächtigen Berge der Karawanken, geht vor Demut ein bisschen das Herz auf. In Seenähe liegen zahlreiche gemächlichere Gipfel, die erkundet werden wollen: der Georgiberg mit seinem Kirchlein und der Kitzelberg, der mit einem spektakulären Ausblick über das gesamte Jauntal entlohnt. Gleich ums

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Der Klopeiner See lädt zum Badevergnügen im Wasser, das man sogar trinken könnte. Einmal im Jahr steht der See "in Flammen", das Herz des Feinschmeckers entflammt spätestens beim Saiblingskaviar im Fischrestaurant Sicher

Eck vom Strand startet man auf Wanderwegen Richtung oben und darf in 45 Gehminuten Ruhe und Kühle des Kitzelberg-Waldes aufsaugen. Mühsam ist anderswo. Unser Junior ist nach dem Gipfelsieg trotzdem stolz: „Ich glaube nicht, dass der Mount Everest viel höher ist.“ Na ja, ein bisschen vielleicht. Zurück unten am See flaniert man, wie es schon vor Jahrzehnten die Sommerfrischler hier getan haben. Sehen und gesehen werden heißt es auf der Seepromenade am Nordufer, wo im Sommer Menschenscharen das Flair genießen. Ein Hauch von Lignano & Jesolo ist da über die Grenze hereingeweht. Es reihen sich Steg an Steg, Strandbad an Strandbad, und links von der Promenade glänzen Drei- und Viersterneunterkünfte, die nach dem Boom der 80er Jahre in einen Dornröschenschlaf verfielen, sich mittlerweile aber allesamt fein rausgeputzt haben.

Tüteneis & Bummelzug Vor dem Italo-Eissalon im Herzen des Seeortes Klopein drückt der Eisverkäufer Flanierenden Süßes in Tüten mit ein bisserl Schmäh obendrauf in die Hand. Da ist das vinophile Mochoritsch Eck mit seinen feinen Snacks. Die Tapas sind ein Gedicht, ebenso der Rindfleisch-Salat. Und danach

IN SID ER -TI PP S

Gerry Friedle alias DJ Ötzi,

Chartstürmer Eine schöne Erinnerung an den Klopeiner See? Mein erster DJ-Job war im „Rondo Veneziano“ in Klopein. Hier waren die ersten Menschen, die an mich geglaubt haben. Lieblingsplatzerl am See? Damals das Strandbad Wutte vis á vis vom Cafe Reichmann. Ihr persönlicher Geheimtipp? Das Restaurant Seerose.

Michael Sicher,

4-Hauben-Koch in Tainach Ein lesenswertes Buch zur Region? „Geschmackshochzeit Die Vermählung von Alpen und Adria/ L’unione di Alpi e Adria/ Poroka Alp in Jadrana“ von Lojze Wieser. Das Besondere der Gegend? Sie ist ein Kraftort und hat alles – den wärmsten Badesee, perfekte Radwege, die Petzen mit Alpin Trekking und Mountainbiken. Und den Golfpark Klopeiner See. Ihr Wandertipp? Im grenzüberschreitenden Geopark Karawanken das geologische Erbe erkunden.


Tipp: Die leichte Wanderung auf den Kitzelberg entlohnt mit einem Ausblick in die Kärntner Weiten

Idyllische Radwege fĂźrs emissionsfreie Erkunden des Jauntales

Actionerlebnis im Hochseilpark und am Baumwipfelpfad der Walderlebniswelt

triest-muggia | alpe adria magazin

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Breiter Erlebnisbogen: von der Drauschifffahrt in malerischer Flusslandschaft (l. o.) über das Fühlen unberührter Natur bis zum Kulturabenteuer im augenfälligen Bau des Museums Liaunig (l.)

IN SID ER -TI PP S

Ingolf Wunder,

Pianist Wo genießt man am besten die Ruhe? Das Hotel Amerika ist sehr entspannend – und hat ein gutes Restaurant. Eine tolle Wandertour? Auf den Hochobir. Ein Lieblingsstrand? Das Ostufer – hier habe ich früher auch oft Tennis gespielt.

Zlatko Junuzović,

Fußballprofi bei Red Bull Salzburg Ein sportlicher Erlebnistipp? Ein Lauf um den Klopeiner See. Ein kulinarisches Muss? Eine Kärntner Brettljause. Ein „Must do“ für Urlauber? Auch einmal an den schönen Wörthersee schauen. Ist ganz nahe.

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alpe adria magazin | klopeinersee

gibt es hausgemachte Gibanica. Rundum scharen sich die Lokale, die abends zum gepflegten Cocktail mit Seeblick oder zum Abtanzen locken. Ein bisschen Remmidemmi ist eigentlich immer. Da und dort ein Verkaufsstand mit modischer Anlehnung an die italienischen oder kroatischen Touristenhochburgen. Ach ja, und da tingelt auch noch der (unvermeidliche) Bummelzug durch, der alle um den See chauffiert, die die einzige Rundum-See-Promenade Kärntens nicht zu Fuß in Angriff nehmen möchten. Wer hier aber nur mit See-Tunnelblick urlaubt, versäumt die mit Schätzen gesegnete Umgebung. Dass die Gemeinde St. Kanzian in den goldenen 70er und 80ern jährlich über eine Million Nächtigungen verbuchte - heute sind es übrigens fast wieder 900.000 – und dass auf 1.000 Einheimische fast 1.900 Gäste-

betten entfallen, ist nämlich nicht nur Sache des Klopeiner Sees. Nein, die Region ist mit der Volksgruppe der Kärntner Slowenen und der allseits präsenten Zweisprachigkeit schon rein linguistisch ein Unikat am Schnittpunkt der Kulturen in Richtung Süden – und hinsichtlich landschaftlicher Attraktionen sowieso. Da wären zunächst einmal all die anderen Badeseen, etwa der ruhigere Turner See oder der Gösselsdorfer See, die gechillteres Kontrastprogramm liefern. Auch dem Wanderherz sind wenig Grenzen gesetzt. „Wasser und Berge liegen so nahe beieinander, dass man von der Bergwandertour direkt in den See zum Abkühlen springt“, meint Ex-Skistar Rainer Schönfelder. Sein persönliches Paradies – beim Spitznamen „Petzenbär“ eh klar – die Petzen. Auf dieser kommen Hardcore-Bergsteiger ebenso auf ihre Kosten wie gemächliche Wanderer, die mit der Gondel hoch fahren, um den Bergsee spazieren und dann in einer Hütte einkehren. Ein unvergessliches Erlebnis: die vom Team des UNESCO Geopark Karawanken geführten Sonnenaufgangs- und Vollmondwanderungen. Geschichte hautnah erleben kann man am Hemmaberg, einem Kraftort und Pilgerziel mit Ausgrabungen aus der Römerund Keltenzeit und der Rosaliengrotte mit


IN SID ER -TI PP S

Larissa Marolt,

TV-Star, Model und Hotelierin Wo trifft man Larissa Marolt am Klopeiner See? Beim Waldspaziergang oder mit meinem kleinen Ruderboot am See. Ein sportlicher Erlebnistipp? Ein Kurs im Windsurfen, habe ich auch gemacht. Ein Tipp für Feinschmecker? Das Fischrestaurant Sicher in Tainach. Ich empfehle das Saiblingscarpaccio.

Peter Liaunig,

Für Mutigradler: der elf Kilometer lange Flow-Country-Trail auf der Petzen

ihrem vermeintlichen Heilwasser. Und wer schon da ist, sollte dem Schloss Elberstein in Globasnitz einen Besuch abstatten. Hier hat Künstler und Handwerker Johann Elbe seit den 70er Jahren eigenhändig ein kleines Prunkschloss errichtet. „Ich begann mit damals 23 Jahren und 2.000 Schilling in der Tasche“, erinnert sich der Schlossherr heute.

Eldorado für Mountainbiker Was man im nahen Jauntal mit dem Rad anstellen kann, weiß Ex-Radprofi Peter Wrolich, übrigens Kärntner Slowene: „Die Petzen ist DIE Mountainbike-Destination südlich der Alpen, aber auch abseits davon kann man selten sowohl Rennrad-, Trekking- und Freizeittouren in dieser Qualität genießen.“ Entweder stürzt man sich wagemutig den spektakulären elf Kilometer langen Flow Country Trail von der Petzen oder den Familientrail (1,3 km) am Steinerberg runter, macht eine geführte Mountainbike-Tour – oder Kanufahrt – in einen ehemaligen Bergwerksstollen der Petzen Richtung Slowenien oder genießt die idyllischen Fleckchen am vielfach ausgezeichneten Drauradweg. Die Walderlebniswelt mit Baumwipfelpfad, Hochseilpark und der brandneuen Indoor-Spielewelt, der Vogelpark Turnersee, eine Schifffahrt auf der Drau sowie ein Besuch der Tropfsteinhöhlen in Bad Eisenkappel oder Griffen sind Pflichtprogramm, nicht nur für Familien. Wer es kulturell mag, wird sich Richtung Blei-

burg orientieren: Das dem Maler Werner Berg gewidmete Museum präsentiert jedes Jahr ein Special - 2020 zeigt es Werke des Cartoonisten Manfred Deix. Wenige Kilometer weiter beherbergt das Museum Liaunig in Neuhaus eine der größten Privatsammlungen moderner Kunst Österreichs (und ganz nahe, beim Hafner, gibt es köstliche Kärntner Nudel). In Bleiburg kann man sogar Kultur-behütet schlafen, hat das Hotel des Brauhauses Breznik doch Themenzimmer, die heimischen Künstlerikonen von Kiki Kogelnik über Werner Berg bis zu Karlheinz Miklin gewidmet sind. Bei der Gelegenheit sollte man auch gleich die süffigen hauseigenen Bierkreationen durchtesten. Zurück am Klopeiner See bieten unterkunftsmäßig fast 350 Häuser Klassisches, aber auch Außergewöhnliches. Da kann man etwa bei TV-Star und Model Larissa Marolt absteigen, die mit ihren Eltern Heinz-Anton und Elke das schmucke Hotelresort Klopeinersee am Südufer betreibt. Im Viersternehaus nennt man für die Dauer des Aufenthaltes einen riesigen privaten Badestrand sein eigen. Und 2021 soll nebenan ein ganzjährig nutzbares Badehaus errichtet werden. Winterschlaf ist künftig am See also passé. Dann wären da das 4*-Superior-Haus Amerika-Holzer oder das Familienstrandhotel Orchidee, dem 2019 dank der völligen Barrierefreiheit der Österreichische Inklusionspreis verliehen wurde. Kulinarisch verwöhnt wird man u. a. bei Silvia im gleichnamigen See- und Genusshotel am

Architekt, Leiter des Liaunig-Privatmuseums Kulturtipps neben dem Liaunig-Museum? Das Archäologische Pilgermuseum in Globasnitz, Werner Berg Museum und das Stift St. Paul mit überragender Bibliothek. Was schätzen Sie am Jauntal besonders? Seen, Radwege, die Petzen, die Jauntalbrücke für Wagemutige und die alte, idyllisch gelegene Lippitzbachbrücke samt Klamm. Ein kulinarischer Tipp? Das Landgasthaus Luckner in Schwabegg, der Gasthof Hafner in Neuhaus und das Gasthaus Hartl haben sich dem Hadn, also dem Buchweizen, verschrieben. Auch in Slowenien lässt es sich gut schmausen.

Julia Cencig,

Schauspielerin, SOKOKitzbühel-Ermittlerin Ihr Lieblingsplatzerl am See? Das Strandbad Unterburg. Es hat total nostalgischen Flair und den schönsten Sonnenuntergang. Wo gibt’s das beste Essen? Im Restaurant Moritz in Grafenstein. Ein Kulturtipp? Das Acoustic-Lakeside-Festival am Sonnegger See.

Peter „Paco“ Wrolich,

Ex-Radprofi,RadProjektmanager Wohin mit dem Rad? Auf den mit fünf Sternen prämierten Drauradweg. Mit dem Mountainbike auf die Petzen zu den weltweit besten Trails. Wie kann ich Kultur mit dem Drahtesel verbinden? Das Liaunigmuseum liegt am Drauradweg. Das Werner Berg Museum in Bleiburg ist nahe, ebenso Griffen, die Heimat des Nobelpreisträgers Peter Handke. Das Besondere der Region? Die Zweisprachigkeit, wunderbare Seen, die Nähe zu Slowenien, der Sonnenort Diex, Kultur und Kulinarik.

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Rainer Schönfelder,

Ex-Skirennläufer und COOEE alpin-Hotelier Ein Lieblingsplatzerl am Klopeiner See? Der Golfpark KlopeinerseeSüdkärnten. Wo holt man sich den Adrenalinkick? Beim Downhill mit dem Mountainbike von der Petzen. Mein Tipp: vorsichtig angehen! Ein Veranstaltungstipp? Der Petzenkirchtag am letzten Juliwochenende.

Die Kulisse der Romantik: Abendstimmung im Hotelresort Klopeinersee der Familie Marolt

Jasmin Wedenig,

Miss Kärnten 2017 Ein Lieblingsplatzerl rund um den Klopeiner See? Die Aussichtsplattform beim Strandbad Camping Süd. Mit Sicht über den ganzen See und auf wunderschöne Sonnenuntergänge. Ein Lieblingsstrandbad? Das Strandbad Camping Süd. Dort ist gemütlich Sonnenbaden und Beachvolleyball angesagt. Hotspots zum Abfeiern? „Lake Night“ ist die beste Cocktailbar. Auch top: BURG cafe-bar-lounge KlopeinerSee.

Hannes Jernej,

Mochoritsch-Wirt Warum ist die Region kulinarisch eine Reise wert? Weil es von der Buschenschenke über das gute Wirtshaus bis zu Haubenlokalen alles gibt. Ein Kraftort? Der Hemmaberg mit seiner Rosaliengrotte. Zur Stärkung geht es dann in den Berggasthof Benetek. Ihr Tipp für Kunst und Kultur? Mit Werner Berg-Museum und LiaunigMuseum hat die Region zwei Highlights.

Christina Ackermann,

Ex-Skistar, Klopeiner See-Testimonial Was verbindet Sie mit der Region? Meine Mama stammt vom Klopeiner See. Ich habe einen großen Teil meiner Kindheit hier verbracht. Das Einzigartige hier? Man kann im Klopeiner See von Mai bis zum Herbst baden - das hat er dem tollen Klima zu verdanken. Fast wie in Italien. Auf welchen Berg sollte man wandern? Auf die Petzen oder auf den Hochobir.

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Fishery Steffan: Das einzigartige Fischerdorf liegt direkt am Draustausee

Westufer, wo Silvia Pukart Gutes aus der Südkärntner Wirtshausküche auftischt. Hier wurde nicht nur die Klopeiner SeeSchnitte erfunden, man bringt auch alles von der Kärntner Laxn, zu gut Deutsch Seeforelle, bis zur Lammkrone auf den Teller. „Ein kulinarisches Aushängeschild der Region ist die Jauntaler Salami, die wir aus eigener Produktion bei Degustationen anbieten“, erzählt die Gourmethotelierin.

Hauben-Sterne-Kulinarik Mit Falstaff-Empfehlung speist man am nahen Drau-Stausee im Restaurant Fishery Steffan. Hier ist mit dem gleichnamigen Fischerdorf in den letzten Jahren ein europaweit einzigartiges Eldorado für Sportangler und Naturliebhaber entstanden. Zwei in den Fluss ragende Halbinseln wurden teils aufgeschüttet, heute stehen dort 24 neue Holz-Apartmenthäuser für den außergewöhnlichen Urlaub. Still ist es hier, Autos müssen draußen bleiben. Auch die Straße endet beim Resort und hier geht es nur noch per Boot, Rad (am Drauradweg!) oder zu Fuß weiter. Angeln kann man am eigenen kleinen Steg oder aus einem der Ruderund Motorboote. Wer sich durch die Kulinarik der Region schlemmen möchte, muss länger bleiben. Einer der Kulinarikpioniere ist Familie Jernej, die mit drei Mochoritsch-Lokalen das Jauntal und all seine Besucher im

großen Stil bekocht. „Über 80 Prozent unseres Fleisches stammen aus Bio-Produktion und mehr als die Hälfte aller Rohprodukte ebenso“, erzählt Hannes Jernej, der seinen Gästen das Beste aus dem AlpenAdria-Raum auftischt. Mit vier Gault-Millau-Hauben und einem Michelin-Stern gekrönt isst man im Restaurant Sicher in Tainach. Hier wird selbst gezüchteter Süßwasserfisch zelebriert. Michael Sichers Saiblingskaviar ist eine europaweit gefragte Spezialität, darüber sind sich auch die heimische Prominenz von Larissa Marolt über Rainer Schönfelder bis hin zu Pianist Ingolf Wunder einig: „Hier kommt das beste Essen auf den Tisch.“ Im Sommer tafelt man im speziell gestalteten Sitzgarten mitten im Grünen. Zu hören sind nur das Plätschern des Baches und das Zwitschern der Vögel. Unweit von Grafenstein glänzt das „Restaurant Moritz“ mit idyllischem Park und drei Gault-Millau-Hauben. Wer zum Essen Seeblick genießen will, sollte das Ostufer des Klopeiner Sees aufsuchen, wo in der Seerose Küchenchef Christian Podlesnik mit Falstaff-Empfehlung aufkocht. Beim Bio-Bachsaibling mit cremig-mediterranem Safranrisotto, jungen Spinatblättern und Bio-Leinöl darf man sich auf der Terrasse direkt am Strand vom längsten Sonnenuntergang verzaubern lassen. Und dann vielleicht einfach noch einmal reinspringen, in die ruhigen Wellen des wärmsten Badesees Europas. ■


INFO: Klopeinersee Der See ter

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Sommerliche Wassertemperaturen von 28°C sind für den im Südosten Kärntens gelegenen Klopeiner See keine Seltenheit. Er ist 1,8 km lang, 110 Hektar groß, im Schnitt 23 m tief. Tiefster Punkt: 48 m. Vor etwa einem Jahrhundert startete der Tourismus durch und erlebte in den 70er und 80er Jahren seine Hochblüte. Damals verbuchte man 1,1 Mio. Nächtigungen im Jahr. Seit 2015 erlebt die Region aufgrund des vielfältigen Angebotes und des naturnahen Tourismus wieder einen großen Aufschwung.

Eberndorf St. Veit im Jauntal

Hotel Orchidee: alles barrierefrei

Turnersee

Anreise Mit dem Auto über die A2 bis Völkermarkt Ost, von dort sind es wenige Minuten zum See. Per Bahn bis nach Klagenfurt oder Kühnsdorf und dann per Bahnshuttle-Service direkt zur Unterkunft. Nächste Flughäfen: Klagenfurt (25 km), Laibach (85 km) und Graz (112 km).

Übernachten Die Urlaubsregion bietet ca. 350 Unterkünfte vom Viersterne-Superiorhotel bis zum Erlebnisbauernhof.

Hoteltipps am See Golf-Tennis-Wellneshotel Mori****. Für Sportliebhaber und Aktivurlauber - mit Wellness, 18 In- und Outdoortennisplätzen sowie Privatstränden am Klopeiner See und am Kleinsee. Ab 68 €/Person/Nacht inkl. HP. www.hotel-mori.at Hotel & Spa Sonne**** und Baby+Kinderhotel Sonnelino****. Familie Mateidl betreibt zwei Top-Hotels direkt am See. Miniclub für Kids, Seeterrasse am Wasser. Ab 75 € mit HP (Sonne) bzw. 74 €/Person/Nacht inkl. VP (Sonnelino). www.sonne.info und www.sonnelino.at Familien-Strandhotel Orchidee****. Völlig barrierefrei und behindertengerecht bis an den Strand, Rundumangebot für Familien. Ab 69 €/Person/Nacht inkl. HP. www.orchidee.at Amerika-Holzer Hotel & Resort****s. Außergewöhnliche Kulinarik an einem der schönsten Badeplätze mit idyllischem SeeBerg-Panorama. Ab 119 €/ Person/Nacht inkl. HP. www.amerika-holzer.at Hotel Klopeinersee****. Naturhotelresort mit Traumseeblick und 8.000 m² großem privatem Badestrand. Ab 75 €/Person/Nacht inkl. HP. www.hotelresort-klopeinersee.at

TOURISMUSINFO Tourismusregion Klopeiner See Südkärnten, Schulstraße 10, 9122 St. Kanzian, T (+43 42) 39 2222, www.klopeinersee.at Urlauber-Vorteilscards: Viele Aktiv- und Erlebnisangebote erlebt man mit der Aktiv Card Südkärnten kostenlos, sie ist bei den meisten Betrieben bereits ab einer Übernachtung gratis. Alternativ: Die Kärnten Card kostet in der Sommersaison 48 €, dafür gibt es kärntenweit über 100 Ausflugsziele, Bergbahnen und Bonuspartner vergünstigt oder gratis.

Unverstellter Seeblick: Hotel & Spa Sonne See- & Genusshotel Silvia***s. Urgemütliche Unterkunft und Geheimtipp mit kärntnerisch-kreativen Genüssen aus der Küche. Ab 73 €/Person/Nacht inkl. HP. www.hotel-silvia.at

Erlebnisbauernhöfe Hier sind Urlaub mitten im Grünen, Streichelzoo & Ponyreiten inklusive – und wer mag, darf auch im Stall mithelfen: Erlebnisbauernhof Urak (www.urak.at), Erlebnisbauernhof Markohof (www.markohof.at), Erlebnisbauernhof Tschische (www.tschische.at), Erlebnisbauernhof Hobel (www.pensionhobel.at), Erlebnisbauernhof Tschom (www.ferienidee.at).

Weitere Wohn-Tipps Glamping Turnersee. Am Campingplatz der Familie Breznik kann man auch piekfein im luxuriösen Glamping-Lodgezelt oder im Mobilheim Carinthia übernachten. Ab 64 €/ Unterkunft/Nacht. www.breznik.at Arlitscherhof. Brandneue Chalets und Ferienwohnungen am Bauernhof in traumhaft ruhiger Lage in Bad Eisenkappel. Hofladen. Ab 110 €/Unterkunft/Nacht www.arlitscherhof.at Fishery Steffan. Traumhaft ruhig gelegenes Fischerdorf am Draustausee. 24 moderne Holzblockhäuser und Doppelzimmer im Hauptgebäude laden passionierte Angler, Radfahrer und Naturliebhaber ein. Ab 125 €/Unterkunft/Nacht bzw. Ab 70 €/Person/Zimmer/ Nacht inkl. Frühstück. www.fishery-steffan.at Brauhaus Breznik. Kleines, gemütliches Hotel in der Kulturstadt Bleiburg – mit originellen Künstlerzimmern. Wirtshaus mit Gasthausbrauerei! Ab 34 €/Person/Nacht inkl. Frühstück. www.brauhaus.breznik.at Gasthof Pension Sablatnighof. Nette Familienpension inmitten unberührter Natur, direkt am Sablatnigmoor. Ab 39 €/Person/ Nacht inkl. Frühstück. www.sablatnighof.at

Hotel Mori: Tennis, Golf und Wellness Petzencamping & Pension Pirkdofer See. Urlaub vor der imposanten Bergkulisse Kärntens am Fuße der Petzen und am malerischen kleinen Badesee. Ab 45,50 €/Person/ Nacht inkl. Frühstück. www.pirkdorfersee.at Chaletpark Petzen. Chalets an der Talstation des Berges, perfekter Ausgangspunkt zum Wandern & Mountainbiken. Ab 88 €/Nacht. www.pirkdorfersee.at

Camping In der Region gibt es neun familienfreundliche und komfortabel ausgestattete Campingplätze, u. a. das Camping Nord am Klopeiner See, das Terrassen- und Panoramacamping Ilsenhof am etwas ruhigeren Turnersee (toller Ausblick auf den See und die Karawankeen!), das Sonnencamp am Gösselsdorfer See, das Petzencamping am Pirkdorfer See und das Stauseecamping direkt am Ufer der Drau. www.klopeinersee.at/camping

Strandbäder Abseits der Hotelstrände gibt es um den Klopeiner See elf öffentliche Strandbäder. Ein heißer Erlebnistipp ist das Gemeindebad Camping Nord mit Kinderbecken, Sprungturm und Wasser-Abenteuerlandschaft. Weitere Highlights mit dem längsten Sonnenuntergang: Strandbad Bellevue und Strandbad Unterburg am Ostufer.

Wassersport und Action Stand up Paddling- und Surfkurse gibt es am Ostufer bei der Sportschule Fun Sports Wutte (www.wutte.at). Internationale Tauchausbildungen bietet die Tauchschule EasyDive (www.easydive.at). Freunde des Rudersports müssen ein paar Kilometer auspendeln: Das Rudersportzentrum Völkermarkt an der Drau bietet neben dem Rudersport Trainingsmöglichkeiten für Fitnessbegeisterte (www.rudern-voelkermarkt.at).


Beef Tatar à la Seerose, am Strand des Ostufers Weiteres Klopeiner See-Highlight: Der am Südufer in erster Seereihe gelegene Fitnessbeach – der erste seiner Art in Kärnten – ist ein Fitnesscenter unter freiem Himmel. Wer die WillFit Loting-Methode ausprobieren möchte, wendet sich an den Fitnessguru der Region: Willi Pinter entwickelte dieses Fitness-Programm. Auch Nordic Walking- und Lauftreffs mit dem Coach (www.willfit.at).

Kulinarik See- & Genusshotel Silvia***s. Exzellente Küche von Kärntner Spezialitäten über Fischgerichte bis hin zu Alpe-Adria-Kulinarik. www.hotel-silvia.at Seerose Klopeinersee. Falstaff-gelobte ausgezeichnete Küche mit Terrasse direkt am See. Geöffnet: von Mai bis September täglich, Küchenzeiten: 11.30 bis 21.00 Uhr. Ostuferstraße 22, 9122 St. Kanzian, www.seerose-klopeinersee.at

Mochoritsch. Das Mochoritsch-Eck in Klopein beim See, das Landgasthaus Mochoritsch im nahen Rückersdorf, die Griffen-Rast an der A2 bei Griffen: Hier tischt Familie Jernej alles von herzhaften Kärntner Spezialitäten über Alpe-AdriaKüche bis zu vegetarischen Verführungen auf – alles in hochwertiger und großteils Bio-Qualität. Im Mochoritsch Eck beim See gibt’s dazu noch feine Tapas und tolle Weine, im Landgasthaus in Rückersdorf auch Spezialitäten vom Peka-Grill. Landgasthaus Mochoritsch, Rückersdorf 5; Mochoritsch Eck, Westuferstr. 16, Klopein; www.mochoritsch.at Fischrestaurant Sicher. Süßwasserfisch vom Feinsten - mit vier Hauben eine der Topadressen Österreichs. Mo. und Di. zu. Mühlenweg 2, 9121 Tainach, www.sicherrestaurant.at Landgasthof Hafner, „Hadnwirt“. Hausherr Peter Rupitz ist Gründervater des „Jauntaler Hadns“ (= Buchweizens). Der berühmte Tafelspitz von der Almkalbin, die hausgemachten Hadnnudeln oder Kärntner Nudeln sowie die Hadntorte sind ein Gedicht. Mo., Di. zu. Oberdorf 14, 9155 Neuhaus, www.hadnwirt.info Der Hambrusch. Genuss-Wirtshaus in Grafenstein. Im Sommer donnerstags Grillabend. Mo., Di. zu. Klopeiner Straße 1, 9131 Grafenstein, www.derhambrusch.at Restaurant Moritz. Klein, aber oho und großartiger Gastgarten – beim Moritz in Oberwuchel wird kreativ aufgekocht, auch das Ambiente ist stimmig. Drei Hauben. So., Mo. zu. Oberwuchel 5, 9131 Grafenstein, www.restaurantmoritz.at

Imbisse, feine Weine,Tapas: Mochoritsch-Eck Don Carlo. Bella Italia im Herzen Völkermarkts – 2017 vom Falstaff zur beliebtesten Pizzeria Kärntens gekürt. Di. zu. www.doncarlo.at Buschenschenke Kordesch. Bekannt für feine Brettljause. In Hof bei Eberndorf. www.buschenschenke-kordesch.at Weinbau. Wer edle Tropfen schätzt, ist bei den ausgezeichneten Weinen Südkärntens gut aufgehoben.Die jahrhundertealte Weinbautradition von Sittersdorf wurde wiederbelebt. Winzertipp: Vino Hren in Sittersdorf (Weinberg 45, T 0676/7885407; www. facebook.com/VinoHren) oder Weingut Werzi in der Nähe von Ruden. (Eis 110, 9113 Ruden; T 0664/4121250; www.werzi.at)

Ausgehen Die Partymeile im Zentrum Klopeins bietet einiges an Nachlokalen, Diskos und (Cocktail-)Bars, etwa den 20s Bar Lounge Club, die enJoy Bar oder die LakeNight Bar &

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Gemütlich und aussichtsreich: der Kitzelberg Lounge, wo die besten Cocktails gemixt werden. Am Ostufer die BURG cafe-barlounge, in St. Kanzian kehrt man im Rumpelstilzchen ein, in Kühnsdorf ist mit der Discothek Cabana ein größerer Partytempel, der allerdings ein paar Wochen Sommerpause macht.

Ansehen, Ausflüge Walderlebniswelt Klopeiner See. Baumwipfelpfad, Hochseilpark, Riesenhüpfkissen und unterirdischer Fuchsbau, ab 2020 mit Indoor-Spielehaus. Schulstraße 8, 9122 St. Kanzian, www.walderlebniswelt.at Vogelpark Turnersee. Auf einer Fläche von über 20.000 m² tummeln sich mehr als 300 heimische und exotische Vogelarten. Außerdem: Reptilienausstellung, Streichelzoo und Kinderspielplatz. Vogelparkweg 8, 9123 St. Primus, www.vogelpark.at

Kitzelberg. 45-minütige, leichte Wanderung mit Start in Klopein vorbei am Kleinsee zum Gipfel mit herrlichem Ausblick über das Jauntal. www.klopeinersee.at/aktiv/ wandern/slow-trail-kitzelberg Wandern im UNESCO Geopark Karawanken. 14 Gemeinden aus Österreich und Slowenien bilden den Geopark Karawanken, der sich von der Petzen über den Hochobir bis zur Koschuta über eine Fläche von 1067 km² erstreckt. Hier gibt es alles von Geotrails über Lehrpfade und geführte Wanderungen bis zum Stollenbiken und Kanufahren im alten Bergwerk in der Unterwelt der Petzen. Extratipp: geführte Vollmond- und Sonnenaufgangswanderungen. Infos im Geoparkinfozentrum in Bad Eisenkappel (Hauptplatz 7) und www.geopark-karawanken.at Sablatnigmoor. Im Naturschutzgebiet kann man 1.700 Tier- und 300 Pflanzenarten hautnah erleben, am besten mit dem Rad oder zu Fuß auf dem 4,5 km langen Rundwanderweg. Startpunkt: Buschenschenke Kordesch (Hof 4, 9141 Eberndorf), von dort aus zu Fuß zum Besucherzentrum in der Tomarkeusche, (Infos T 04236/2497) www. sablatnigmoor.at Obir Tropfsteinhöhlen. Atemberaubendes Naturschauspiel in der Unterwelt mit mystischen Grotten und Seen. Anfahrt bis Bad Eisenkappel zum Kartenbüro am Hauptplatz. Von dort mit Höhlenbus auf den Berg. Infos: 04238/8239, www.hoehlen.at Trögerner Klamm. Wildromantische, familientaugliche Schlucht nahe Bad Eisenkappel, der Türkenkopf-Klettersteig ist aller-

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Naturschauspiel: Wildensteiner Wasserfall dings nur für geübte Kletterer geeignet. www.bad-eisenkappel.info/tourismus/themen/erleben-natur-brauchtum-und-kultur/ naturschutzgebiet-troegerner-klamm.html Schlossberg Griffen. Die Burg Griffen, eine ehemalige Wehrburg im Mittelalter, thront heute als Ruine über der Gemeinde. Der Naturlehrpfad zur Burg führt durch das Naturschutzgebiet Griffner Schlossberg. Weitere Highlights des Berges: ein anspruchsvoller Klettersteig, die Griffner Tropfsteinhöhle und die Schlossbergschänke. Wildensteiner Wasserfall. Mit einer Fallhöhe von 54 Metern einer der höchsten frei fallenden Wasserfälle Europas. Der Anmarsch aus dem Ort Gallizien ist einfach. Neu 2020: der spektakuläre Flying Fox Parcours. www.klopeinersee.at/regionentdecken/ausflugsziele/wildensteiner-wasserfall Drauschifffahrt. Auf fünf Touren kann man die Südkärntner Flusslandschaft genießen. Startpunkt: Draustausee. www.drauschifffahrt.at

Sie suchen noch nach einem echten Urlaubshit?

ine Genussreise wäre schön. Oder eine Radreise mit genussvollen Abstechern. Nur: Das zu planen ist echte Arbeit. Muss es aber nicht sein: Marion Patricia Hagleitner hat sich auf das Planen solcher individuellen Reisen spezialisiert – mit außergewöhnliche Esserlebnissen, Übernachtungen im Premium Bereich, komfortablen Gepäckservice. Man kann bei ihr auch Verkostungen oder Kochkurse buchen, den Ciclovia Alpe Adria Radweg organisiert befahren, Weingüter in Italien besuchen usw. Organisiert wird ab einer Person, bis zur großen Gruppe. Auf der Homepage www.hagleitner-touristik.at gibt`s eine Menge Genuss– Rad–Reise-Angebote.

Organisiert Genuss(rad)reisen: Marion Patricia Hagleitner

INFO: Hagleitner Touristik, Josef-Grani-Str. 7., Tel. (+43 664) 2041379, www.hagleitner-touristik.at


Kunststadt Bleiburg: 2020 “gastiert” Manfred Deix

Kultur, Architektur & Geschichte Hemmaberg. Der Berg mit den archäologischen Ausgrabungen und der Rosaliengrotte mit ihrer Heilquelle gilt als Kraftort. Pilgermuseum in Globasnitz. Kulinarisch kehrt man am besten beim Berggasthof Benetek oder im Restaurant Pirkdorfersee ein. www.museum-globasnitz.at, www. klopeinersee.at/regionentdecken/hemmaberg

Museum Werner Berg. Im Museum in Bleiburg wird das Werk eines der berühmtesten heimischen Künstler des letzten Jahrhunderts gezeigt, jährlich ergänzt durch ein spannendes Thema – 2020 zeigt man die Werke des Cartoonisten Manfred Deix. www.wernerberg.museum/home/ Museum Liaunig. In diesem architektonischen Meisterwerk wird die edle Privatsammlung zeitgenössischer Kunst der Industriellenfamilie Liaunig gezeigt (9155 Neuhaus 41). www.museumliaunig.at Benediktinerstift St. Paul. Das „Schatzhaus“ Kärntens mit hochwertigen Kunstschätzen und einer der wertvollsten privaten Sammlungen Österreichs. In der Gemäldegalerie sieht man Werke von Rubens, Van Dyck oder Holbein, ebenso das älteste Buch Österreichs, den Ambrosius Codex. Sehenswert ist auch der Barock- und Kräutergarten. In St. Paul im Lavanttal. www.stift-stpaul.at Kunst- und Kulturradweg. Verschiedene Rad-Routen durch das Jauntal entlang alter Kirchen, Schlösser, Brücken, Kulturdenkmäler, moderner Skulpturen und Heilquellen. www.kunst-radweg.at, www.klopeinersee. at/aktiv/radfahren/genussrad/kulturradwegvoelkermarkt Südkärntner Sommerspiele. Die für den August 2020 geplante Produktion „Pygmalion” von George Bernard Shaw, das Bühnenstück zum weltweiten Erfolgsmusical „My Fair Lady”, wird aufgrund der Coronakrise im Sommer 2021 im Stift Eberndorf zu sehen sein. www.klopeinersee.at/regionentdecken/suedkaerntner-sommerspiele

Fairways to Heaven: Golfpark Klopeinersee Schloss Elberstein. Johann Elbe hat in Globasnitz seinen Traum vom eigenen Prunkschloss verwirklicht – eigenhändig. Zu besichtigen nach Voranmeldung (Tel. 04230/667). www.museum-globasnitz.at/3-0-Schloss.html

Radfahren & Golf & Action Golfpark Klopeinersee-Südkärnten. Fast ganzjährig bespielbarer Golfplatz inmitten

365 Tage Wellness & Sport im Grand-Style im sonnigen Osttirol

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uch nach 10 Jahren gibt es ein jährliches Aufblühen mit zwei Lilien und dem Luxus von Europe's Leading Wellness Hotel 2017: Das Grandhotel Lienz der Familien Simonitsch und Westreicher ist ein außergewöhnlich luxuriöses Fünfsternehaus – und ein echtes „Energiebündel“ für Körper, Geist und Seele. Es hat die perfekte Ausgangslage für Herbstwellness auf der Sonnenseite der Alpen und liegt nur ein paar Gehminuten vom Hauptplatz der charmanten Osttiroler Dolomitenstadt entfernt, direkt an der Isel. Der herrliche Platz zwischen Nationalpark Hohe Tauern und Dolomiten sorgt für Hochgefühle und ist ideal für alle, die Skifahren oder einfach die Seele baumeln

lassen wollen. Dazu wissen Chef de Cuisine Christian Flaschberg und Chef de Service Florian Wallensteiner mit welchen exquisiten Tafel- und Service-Standards sich Feinschmecker „einkochen“ lassen. Gründe genug, warum das Grandhotel Lienz zu den bestbewerteten Fünfsternehotels in Österreich zählt. IN FOB OX

Grandhotel Lienz***** Fanny-Wibmer-Peditstrasse 2 9900 Lienz, info@grandhotel-lienz.com www.grandhotel-lienz.com Instergram: #grandhotellienz FB: Grandhotel Lienz Wellness & Spa Tel: 0043 4852 64070, Fax: 0043 4852 61874

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Erle uns

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Genuss-Seefest. Genuss-Produzenten, Winzer und Künstler bilden an der Westuferstraße des Klopeiner Sees eine kulinarisch und kulturell ausgerichtete Genussmeile – 10. September 2020 Großes Diexer Volksfest. Traditionsreiche Unterhaltung in Diex (ob Völkermarkt), dem sonnenreichsten Ort Österreichs am 12. und 13. September 2020 Gipfeltreffen der Chöre. Ein musikalisches Fest auf der Petzen am 19. September 2020 Jauntaler Hadnfest. Hier wird der heimische Buchweizen zelebriert - rund um den Landgasthof Hafner in Oberdorf bei Neuhaus am 19. und 20. September 2020 Rosalienkirchtag. Ein Fest mit alljährlich tausenden Besuchern am Hemmaberg am 20. September 2020 Sittersdorfer Weinfest. Für Freunde eines edlen Tropfens am 27. September 2020 (rund um das Gemeindeamt Sittersdorf).

Europaweit einzigartig: Bergstollenpaddeln in der Unterwelt der Petzen faszinierender Landschaft. Adresse: Am Golfpark 7,9122 Grabelsdorf. www.golfklopein.at Tipp: Alpe Adria Golf Card für 20 Golfanlagen in Kärnten, Slowenien, Friaul. Drauradweg. Der gesamte Drauradweg führt über 510 Kilometer entlang der Drau von Südtirol durch Kärnten bis an die kroatisch-slowenische Grenze bei Varaždin. In Südkärnten bietet der Radweg spektakuläre Naturerlebnisse und gemütliche Einkehrmöglichkeiten. www.drauradweg.com E-Bike. Am See gibt es spezialisierte E-BikeProfigastgeber mit Verleih, Infrastruktur und Tourangeboten. www.klopeinersee.at/ aktiv/radfahren/e-bike Flow Country Trail. Wagemutige Mountainbiker stürzen sich über den 11 km langen Trail von der Petzen, bis vor kurzem längster Flow Trail Europas. Auf den Berg geht es mit der Gondel. Nur für Profis: der „Thriller“-Trail. Einmal im Jahr gastiert hier die Enduro World Series – Spektakel garantiert. www.mtbzone-bikepark.com/petzen

Stollenbiken. Bergmannshelm aufsetzen, Grubenlampen einschalten und ab in den Stollen. Bei acht Grad Celsius radelt man durch das alte Bergwerk in der Unterwelt der Petzen von Kärnten nach Slowenien der Herr der Ringe lässt grüßen. Abenteuer für die ganze Familie. www.klopeinersee.at/ aktiv/radfahren/stollenbiken-in-der-petzen Kanu im Stollen. Ein europäisches Unikat: Die Petzenstollen kann man auch mit dem Kanu erkunden. Zum Startpunkt geht es mit dem alten Knappenzug, zum Abschluss wartet dann die traditionelle Knappenjause im Bergwerk. www.klopeinersee.at/aktiv/aktiv-am-see/ stollenkanu-in-der-petzen

Veranstaltungen 2020 627. Bleiburger Wiesenmarkt. Größtes Volksfest Unterkärntens auf der Bleiburger „Wiesn“ vom 4. bis zum 7. September 2020 Coppla Kaša Fest. Bäuerliches Brauchtumsfest in Bad Eisenkappel am 5. September 2020

HINWEIS: Die angeführten Veranstaltungen entsprechen dem Informationsstand zu Redaktionsschluss. Aufgrund der aktuellen Ereignisse und der Ausnahmesituation sind Änderungen jederzeit möglich.

BUCHTIPP Kärnten. Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag, von Sabine Becht & Sven Talaron. 3. Auflage 2019. Mit vielen Tipps auch für die Region Klopeiner See. 456 Seiten, 20,60 €

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Wein und Weite: Im Burgenland laden Weinberge zur Rast

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Genussradlers

Paradies

Die Paradiesroute durchs südliche Burgenland lädt zur kulinarischen Entdeckungsreise. Genussradler haben auf den 260 Kilometern der Rundfahrt reichlich Gelegenheit, ungewöhnliche Gaumenerlebnisse zu sammeln. TEXT ULRIKE ERIKSEN & EDUARD GOSSNER FOTOS ULRIKE ERIKSEN & EDUARD GOSSNER, ©BURGENLAND TOURISMUS/CROCE&WIR, TV OBERWART ROBERTB.

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Mit viel Enthusiasmus hat Andreas Schmidt seine Whiskey-Destillerie aufgebaut

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enn Andreas Schmidt im Testing Room vom Hand Bottling schwärmt, ist man im Whiskey-Paradies angekommen. Denn was gibt es Schöneres für einen Whiskey-Fan als eigenhändig die edlen Tropfen in Flaschen zu füllen? „Die bekommen eigene individuelle Etiketten. Das hat für die Leute dann eine besondere Wertigkeit“, so Andreas Schmidt, der seit 20 Jahren in seinem Gasthof Rabenbräu Bier braut und seit 2004 aus der Maische Whiskey destilliert. Der Gasthof gehört zu den „Paradiesbetrieben“, die entlang der Paradiesroute die Radler mit regionalen Produkten immer wieder zu willkommenen Pausen verlocken und auch gemütliche Unterkünfte bieten. Bei der unterhaltsamen Einführung in die Whiskey-Welt erklärt Schmidt: „Das Entscheidende ist das Fassmanagement.“ Er füllt seinen Whiskey in alte Sherry-, Bourbon-, Cognac- und Weinfässer, die innen „getoasted“ sind, d. h. sie werden per Gasflamme ausgebrannt. Anders als andere Whiskeydestillerien experimentiert Schmidt auch damit, die Fässer natürlichen Temperaturschwankungen auszusetzen. „Das gibt erstaunliche Effekte. Als wir einmal eine Whiskeyflasche beim Verladen verloren haben, blieb sie zwei Jahre

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in der Hecke hängen. Als wir sie schließlich wiederfanden, bekam sie bei einer Verkostung sehr gute Bewertungen.“

Ein Hauch von Afrika Das Südburgenland hält nicht nur für Whiskeyfans Paradiesisches parat. Genussradler, die gerne auf kulinarische Entdeckungsreise gehen, kommen in dem grünen Winkel zwischen Österreich, Ungarn und Slowenien voll auf ihre Kosten. Im ehemaligen Deutsch-Westungarn, das nach einer Volksbefragung 1921 zu Österreich kam, vermischen sich mehrere Kulturen, Traditionen und Sprachen – von Ungarisch über Kroatisch bis hin zu Romanes. Selbst ein Hauch von Afrika findet sich abgeschieden in der hügeligen Waldlandschaft des Naturparks Raab-ÖrségGoricčko. Unvermittelt steht man hier plötzlich einer Herde von Straußen gegenüber. Der neunjährige Zuchthahn Alois und die fünfjährigen Hennen Berta, Frieda und Mimi drängen neugierig an den Zaun. Kein Wunder, Alfred Donner hält auch Maiskörner bereit – für die großen Laufvögel offensichtlich unwiderstehliche Leckerbissen. Ungestüm werden sie dem Straußenzüchter aus der Hand gepickt. „Jeden Morgen gehen die richtig ab, ren-

nen durchs Gehege, drehen sich wild und tanzen richtig“, erzählt Alfred Donner. „Anders als man es erwarten würde, vertragen die Tiere Kälte recht gut, sogar besser als große Hitze. Die sind das ganze Jahr über draußen, im Winter auch bei minus 20 Grad.“ Früher haben Monika und Alfred Donner Straußenfleisch, Eier und Kunsthandwerk vermarktet und „Straußensafaris“ angeboten. Doch das Geschäft mit Straußen-Leberkäse und -Wurst war wenig rentabel. Bis heute gibt es aber im Hofladen als besondere Rarität StraußenEierlikör.

Zerbrechliche Kunstwerke Ebenfalls in der Eierbranche ist Wilma Zieserl aus Stinatz, einem der südburgenländischen Dörfer, in denen die Einheimischen unter sich noch Kroatisch sprechen. Deshalb heißt Wilmas Kunsthandwerk auch „Jaje krocat“, was soviel wie Eierkratzen bedeutet. In erstaunlicher Geschwindigkeit und mit noch erstaunlicherer Präzision kratzt sie mit Hilfe eines geschliffenen Vierkanteisens Muster auf die zuvor eingefärbten Eier. „Ich musste mir erst mal Eier ohne Stempel besorgen“, so Wilma, „denn die Farbe deckt die Stempel nicht ab.“ Das war gar nicht so leicht, doch inzwischen hat sie eine zuverlässige Quelle


An heißen Sommertagen lockt das kühle Nass fast unwiderstehlich

Winzer Thomas Wachter lässt einen fruchtigen Uhudler in den Gläsern prickeln


Kurioses am Wegesrand: Kunstvolle Radinstallation im Baum und Zuchtstrauß Alois

für ungestempelte Hühnereier. Außerdem bearbeitet sie auch Gänse- und Straußeneier. „Das ist aber schwer, weil Straußeneier so uneben und rau sind“, erklärt Wilma, während sie ein Testei hervorholt, an dem sie die Schärfe ihres Eisens prüft. Daran dürfen sich auch einmal Besucher probieren, nur um ganz schnell festzustellen, dass Jaje krocat wirklich viel Geschick und Fingerfertigkeit erfordert, die Wilma in 40-jähriger Praxis erworben hat.

Süße Schneckenpralinen Auf so viele Jahre Erfahrung kann Christian Janisch noch nicht zurückblicken. Seit einem Jahr widmet er sich hauptberuflich einer besonderen Leidenschaft: In vier umzäunten Beeten hegt und züchtet er bis zu 150.000 französische Weinbergschnecken. „Im Spätsommer fressen die reich-

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lich was weg“, erzählt der Schneckenzüchter. „Dann brauchen sie täglich 200 bis 300 Kilogramm Futter.“ Auf dem Speiseplan stehen Salat, Gurken, Möhren und Kraut. Dazu kommen Getreideschrot und Kalk. Nach einem Jahr sind die Tiere reif für den Kochtopf. Die Verarbeitung ist reine Handarbeit und ziemlich mühselig. Das Ergebnis serviert Christian Janisch mit Kräuterbutter gratiniert in der Schneckenpfanne – eine brutzelnde Köstlichkeit. „Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt“, so der Züchter. „Im Internet finden sich über 500 Schneckenrezepte bis zur Schneckenpraline mit Schokoladenhülle.“

Kurzweilige Begegnungen Es sind die Menschen entlang der Paradiesroute und ihre Sitten, Gebräuche und kreativen Ideen, die diese Radreise zu

einem besonderen Erlebnis machen. Entsprechend sollte man sich Zeit nehmen für unterhaltsame Begegnungen am Wegesrand. Deshalb ist es von Vorteil, die Route in sechs Tagesetappen aufzuteilen. Zunächst geht es vom Ausgangsort Oberwart in nordwestlicher Richtung an die Lafnitz und dann am Fluss entlang südwärts. Über Jahrhunderte war die Lafnitz als Grenze Schauplatz zahlreicher Auseinandersetzungen. Die kriegerischen Kuruzzen überschritten den Fluss Anfang des 18. Jahrhunderts immer wieder. Ein rekonstruierter Wachturm erinnert bei Burgau an diese unruhigen Zeiten. Heute schlängelt sich das kleine Flüsschen friedlich dahin und darf sich seinen Lauf noch selbst suchen. Als eine der wenigen noch erhaltenen natürlichen Flusslandschaften steht das Gebiet unter Naturschutz. Von Jennersdorf aus stößt die Route in das südlichste Burgenland bis an das Dreiländereck Slowenien, Ungarn und Österreich vor. Dann geht es ostwärts vorbei an der weithin sichtbaren Burg Güssing nach Heiligenbrunn, wo das Kellerviertel auf ein Gläschen Uhudler einlädt. Was es mit dem lokalen Wein und den Vorzügen der Rebsorte auf sich hat, erzählt Harald Kaiser, Präsident des Uhudler-Verbandes: „Die Direktträgerrebe ist äußerst robust und widerstandsfähig gegen Reblaus und


INFO: PARADIESROUTE Allgemein

Gastlichkeit und Leckereien: Kellerwirtschaften in Heiligenbrunn und Christian Janisch mit seinen französischen Weinbergschnecken

Pilze. Ende des 19. Jahrhunderts wurde sie aus Amerika importiert, weil sie als einzige Rebsorte der damals grassierenden Reblausplage standhielt.“ Heute ist der Wein mit seinem charakteristischen Erdbeer-, Himbeer- und Robinien-Bouquet eine regionale Spezialität, die auch in Marmeladen, Schokolade, Käse und sogar in Wurst verarbeitet wird. An der ungarischen Grenze führt die Paradiesroute nordwärts, mitten ins Kernland des burgenländischen Weines bis Eisenberg, wo auf eisenreichen Böden der Blaufränkische angebaut wird. Von hier geht es noch auf einen Abstecher hinüber nach Ungarn und in einem weiten Bogen zurück nach Oberwart. Dort schließt sich die Runde durch das Südburgenland – eine ganz besondere Radtour durch ein kleines kulinarisches Paradies. Denn wo sonst gibt es Kürbiskern-Uhudler-Wurst und Gourmettaubenbrust? Wo sonst kann man Schneckenpralinen mit Straußeneierlikör hinunterspülen, an heißen Sommerabenden am Pool einen Uhudler-Frizzante im Glas prickeln lassen und dazu WhiskeySchokolade naschen? Wo sonst kann man beim Hand Bottling heimischen Single Malt in eine ganz persönliche Flasche abfüllen? Das und noch mehr gibt es nur im südlichen Burgenland. ■

Der Tourismus im Südburgenland wird von Golf, Wellness und Gesundheitsangeboten dominiert. Der Radtourismus wächst kontinuierlich, auch dank der Paradiesroute, dem Flaggschiff des regionalen Radurlaubs. Sie entstand 2015 aus der Kombination verschiedener Radtouren zu einer 260 km langen Rundfahrt durch das Südburgenland. Die Idee stammt von Radreiseveranstalter Martin Ochsenhofer: „Wir wollten neun verschiedene Routen zu einer verknüpfen.“ Er realisierte das Projekt gemeinsam mit Gerald Ehrenhöfer, der 19 von 20 Radverleihstationen entlang der Route betreibt.

Die Tour Auf sechs Tagesetappen verteilt ist die Tour trotz 2.500 Höhenmetern auch für Familien leicht zu schaffen. Die wenigen längeren, steilen Anstiege sind mit E-Bikes kein Problem. Das Gepäck wird von Unterkunft zu Unterkunft gefahren, sodass man ganz gemütlich dahinrollen kann. Entlang der Route laden 50 Mitgliedsbetriebe des Paradies e.V. zu Zwischenstopps ein (www.erlebnisparadies.at). Vom Hofladen bis zur Whiskeybrennerei bietet die Vermarktungsgemeinschaft Interessantes und Kurioses.

1. Etappe Oberwart – Pinkafeld – Neustift a. d. Lafnitz, ca. 26 km, ca. 2 Std., leichte Etappe zum Einstieg zumeist auf Asphalt, nur an der Autobahn A2 geht es ein Stück über einen raueren Waldweg, auch am Anreisetag noch zu bewältigen; Übernachtung: Braugasthof Schmidt, Lafnitz 64, 7423 Neustift an der Lafnitz, DZ inkl. Frühst. ab 67 Euro p.P., T (+43 33 38) 23 30, www.rabenbraeu.com Tipp: Einkehr und Rast im hübschen Städtchen Pinkafeld mit einer Imkerei und einer Mosterei als interessante Paradiesbetriebe. In Neustift gibt es den idyllisch gelegenen Heurigenstadl Ehrenhöfer mit Bauernladen und südburgenländischen Delikatessen. An heißen Sommertagen lädt der Neustifter Baggersee zu einem kühlenden Bad, abends empfiehlt sich eine Whiskey-Führung im Braugasthof Schmidt.

TOURISMUSINFO Burgenland Tourismus GmbH, Johann Permayer-Straße 13, 7000 Eisenstadt, T (+43 26 82) 63 38 40, www.burgenland.info Tourismusverband Oberwart, Wiener Straße 2, 7400 Oberwart, T (+43 33 52) 31 76 1, www.suedburgenland.info

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Harald Kaiser mit seinem Uhudler

2. Etappe Neustift a. d. Lafnitz – Markt Allhau – Wolfau – Neudau – Burgau – Deutsch Kaltenbrunn – Rudersdorf, ca. 48 km, ca. 3 Std. 15 Min., auf ruhigen Wegen und Nebenstraßen an der Lafnitz entlang, hin und wieder direkt an dem Flüsschen, meist aber in einiger Entfernung; Übernachtung: Landgasthof „Zum alten Weinstock“, Hauptstraße 13, 7571 Rudersdorf, T (+43 33 82) 71 62 1, www.zumaltenweinstock.at Tipp: Rast an der Lafnitz, eine der letzten naturbelassenen Flusslandschaften, die als Europaschutzgebiet unter besonderem Schutz steht; Abkühlung im Erlebnisbad Wolfau. Der kurze Kuruzzenwanderweg bei Burgau führt zu einer „Tschartake“, einem ehemaligen Grenz-Wachturm, der von der bewegten Vergangenheit der Grenzregion erzählt.

3. Etappe Rudersdorf – Dobersdorf – Königsdorf – Gillersdorf – Jennersdorf – Neumarkt – St. Martin – Oberdrosen – Tauka – Neuhaus – Mühlgraben – Minihof-Liebau, ca. 46 km, ca. 3 Std. 40 Min., bei Königsdorf verlässt die Route die Lafnitz und führt über eine Hügelkette hinüber an die Raab, die durch Jennersdorf fließt. Dort muss man aufpassen, um die richtige Abzweigung zu nehmen. Über einen Höhenzug geht es auf und ab Richtung Süden bis in die Nähe des Dreiländerecks, dann in einem Bogen bis nach Minihof-Liebau, wo in einer charmant umgebauten Mühle übernachtet wird. Naturidyll-Hotel Landhofmühle, Windisch-Minihof 48, 8384 Minihof-Liebau, DZ inkl. Frühst. ab 42 Euro p.P., T (+43 33 29) 28 14, www.landhofmuehle.at

Feines Kernöl aus der Fritz-Mühle Tipp für Zwischenstopps: Paradiesbetriebe in Rudersdorf (Kürbiskernmühle Fritz Mühle, Obstverarbeitung Himler, Weingut Kleber) und in Königsdorf (Hofladen Thamhesl's), Lebenstherme Loipersdorf, Künstlerdorf Neumarkt, Abstecher zum Straußenhof Donner (www.straussenhof.at).

4. Etappe Minihof-Liebau – Jennersdorf – Mogersdorf – Heiligenkreuz – Güssing – Heiligenbrunn – Hagensdorf, ca. 55 km, ca. 4 Std. 10 Min., über eine ruhige Landstraße geht es zurück nach Jennersdorf, von dort an einer stärker befahrenen Straße ostwärts. Dann über eine steile Bergetappe Richtung Güssing. Von dort durch Hügelland zum Tagesziel; Übernachtung: Landhotel Schwabenhof, 7522 Hagensdorf, Nr. 22, DZ inkl. Frühst. ab 40 Euro p.P., T (+43 33 24) 73 33, www.schwabenhof.at Tipp: Besuch der Burg Güssing, Einkehr im Kellerviertel von Heiligenbrunn, der Hochburg des Uhudler-Weines, in den urigen, strohgedeckten Kellerstöckln wird Uhudler ausgeschenkt.

5. Etappe Hagensdorf – Maria Weinberg – Eberau – Bildein – Deutsch Schützen, ca. 29 km, ca. 2 Std. 20 Min.; über ruhige Nebenstraßen geht es eben dahin, vorbei an zahlreichen Kellerstöckln entlang der Weinberge des südlichen Burgenlandes; Übernachtung: Wohnothek am Ratschen mit hervorragendem Restaurant, Wachter & Wiesler – Wohnothek, Am Ratschen 5a, 7474 Deutsch Schützen, DZ inkl. Frühst. ab 67 Euro p.P., T (+43 66 44 1) 80 70 5, www.wohnothek.at Tipp: Weinberge mit hübschen Kellerstöckln bei Moschendorf und Gaas

6. Etappe Deutsch Schützen – Eisenberg – Burg – Schandorf – Rechnitz – Markt Neuhodis – Stadtschlaining – Bad Tatzmannsdorf – Oberwart, ca. 60 km, ca. 4,5 Std., bei Eisenberg eine „Bergetappe“ mit herrlichem Ausblick, dann weiter mit einem Schlenker nach Ungarn hinein. Danach flach bis sanfthügelig zurück Richtung Oberwart. Tipp: Eisenberg mit den Weinbergen, Abstecher nach Ungarn, evtl. zusätzliche „Bergetappe“ entlang der Flanke des Geschriebensteins (884 m), der höchsten Erhebung des Burgenlands mit schönen Ausblicken, Burg Schlaining in Stadtschlaining, Therme Bad Tatzmannsdorf. Malerisch: Ausblick auf Burg Güssing

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Heiligenbrunn: auf ins Uhudler-Kellerviertel

Wein Rund 500 ha Weinanbau im Südburgenland. Auf 100 davon steht die Uhudler-DirektTrägerrebe. Ansonsten dominieren Blaufränkischer und Welschriesling. Beste Bedingungen für Rotweine mit feinster Mineralik gibt es in Eisenberg mit seinen besonderen Bodeneigenschaften.

Burg Güssing Die älteste Burg des Burgenlandes thront auf den Überresten eines Vulkans. Die Geschichte der Festung reicht zurück bis ins Jahr 1157. Von der Terrasse des Burgrestaurants lässt sich ein spektakulärer Panoramablick über die Güssinger Fischteiche bis hinüber in die ungarische Ebene genießen. Burg Güssing, Batthyanystr. 10, 7540 Güssing, www.burgguessing.at

Genusstipps Café Crustulum, Hauptplatz 10, 7521 Eberau, www.mehlspeis-paradies.com Südburgenland Schnecke, Unterbergen 4, 7551 Stegensbach, www.suedburgenlandschnecke.at Weine vom Eisenberg Thomas Wachter, Winzerweg 1, 7474 Eisenberg, www.thomwachter.at Uhudlerweinbau Kaiser, Hagensdorf 51, 7522 Heiligenbrunn

Organisierte Radtouren Rundum vororganisierte Touren inklusive Radverleih von modernen E-Bikes bis hin zum MTB-E-Bike bietet Fox Tours in Oberwart: Reisebüro Fox Tours, Wienerstraße 27, 7400 Oberwart, T (+43 33 52) 34 58 00, www.foxtours.at

Infos www.ebikesuedburgenland.at

BUCHTIPP Paradiesroute Roadbook mit Karten und umfangreichen Informationen, erhältlich bei Südburgenland Tourismus, www.suedburgenland.info GPS-Daten. GPS-Download für die Paradiesroute gibt es bei www. bergfex.at.


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Vorfreude aufs Land der Sonne Der Frühsommer ist da. Und mit ihm die Lust aufs Land. Aufs Burgenland, wo Sie die Weite der pannonischen Landschaft erwartet – auf dem Bernstein-Trail mit seinen komfortablen Wandererlebnissen. Und beim Genussradeln auf 2.500 attraktiven Radwegekilometern ...

Auf dem neuen Bernstein Trail Ost erwarten Sie eindrucksvolle Wandererlebnisse. Die Tour führt über 13 Etappen und insgesamt 306 km entlang der historischen Bernsteinstraße – vom symbolträchtigen Heidentor bei Carnuntum bis ins südburgenländische St. Martin an der Raab. Und das mit allem Komfort.

Denn der Bernstein Trail ist der erste komplett online buchbare Weitwanderweg im Burgenland – mit Packages, attraktiven Nächtigungsmöglichkeiten, Gepäcktransfer und Shuttleservice.

Mit Abstand beste Gastfreundschaft Ganz gleich, ob Sie mit dem Drahtesel unterwegs sind oder per pedes durch die Weite des Seewinkels oder sanfter Hügellandschaften ziehen: Am Wegesrand finden Sie gemütliche Heurige und Gasthäuser, die Ihnen köstliche Weine und bodenständige Schmankerl servieren – selbstverständlich mit gebotenem Abstand! Abends erwarten Sie feine Unterkünfte von der einfachen Pension bis zum Wellness-Hotel, wo Sie gemütlich der nächsten pannonischen Etappe entgegenträumen. www.burgenland.info

FOTO Steve Haider

Erleben Sie den Iron Curtain Trail, eine der pannonischen Top-Radrouten, die Kultur- und Raderlebnis verbindet. Er führt entlang des ehemaligen "Eisernen Vorhangs", der bis 1989 Europa teilte. Auf 290 km begegnen Ihnen in acht Etappen Schlösser, Burgen und Museen ebenso wie Denk- und Mahnmale. In Mörbisch und bei Rechnitz bietet Ihnen der Iron Curtain Trail Anschluss an den Neusiedler SeeRadweg bzw. an die südburgenländische Paradiesroute. Diese beiden Genussradrouten zählen zu den Klassikern unter den pannonischen Radwegen.


Die langsamere Welt Wo Schafe lachen und Bäume umarmt werden. Eine Reise ins Mühlviertel, zu Bierbrauern, Wasserbüffeln, Waldluftbadern, Genusswanderern und gescheckten Häusern. TEXT HEINZ & MIRA GRÖTSCHNIG FOTOS GRÖMEDIA, RÖBL, HAWLAN, ERBER, ENZENHOFER, DIESENREITHER, HOCHHAUSER

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Rudolf Wizani führt als Nachtwächter durch Freistadt. Auch tagsüber

Wanderbares Mühlviertel: mit großartigen Steinformationen

Die Pferdeeisenbahn fährt noch - allerdings nicht weit

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Mühlviertler Alm, größtes Reitzentrum Europas. Der Burgen- und Schlösserweg führt nach Böhmen, Kulturpromotor Wolfgang Steininger steht für Literatur und Kinofreuden

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ns Mühlviertel fahrst? Wozu das denn?“ In der Tonart wurde ich gleich mehrmals gefragt. Nun, ja. Ähnlich hatte ich ein Jahr zuvor beim Waldviertel ja auch gezweifelt. Aber dann war das eine unserer schönsten, entschleunigsten Erkundungsfahrten. Seither haben es mir die Viertel im oberen Österreich – Wald-, Most-, Mühl- und Weinviertel angetan. Und diesmal geht es, allen Zweiflern zum Trotz, eben ins Mühlviertel. Wie geht man einen Landstrich an, von dem man so gut wie gar nichts weiß (nicht einmal, dass der Name nicht einer großen Anzahl von Mühlen, sondern den drei Flüssen Große, Kleine und Steinerne Mühl geschuldet ist). Man schaut, was es an Büchern gibt. Und, schau, schau, da haben wir gleich den Rother Wanderführer „Mühlviertel“ mit 50 Touren zwischen Donau und Böhmerwald – wanderfad wird einem da also nicht werden. Im Oberösterreich Natur-Kultur-Führer aus dem Trescher Verlag nimmt das Mühlviertel 64 Seiten in Beschlag, aufgeteilt in Böhmerwald, Kernland und Mühlviertler Alm. Was hätten Sie gewählt? Ich dachte: Kernland klingt so nach Mittelpunkt, nach Verdichtung. Und da wiederum sticht Freistadt ins Auge: bekannt für schmuckes Ortsbild und die Brauerei, die sich im Eigentum von 149 Freistädter

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Hausbesitzern befindet. An die alljährlich als Dividende zwischen 15 und 140 Eimer Bier zu je 58 Litern ausgeschüttet werden (nicht wortwörtlich, das wäre doch schade). So eine Braucommune sei in Europa einzigartig, erklärt Brauhausgeschäftsführer Helmut Satzinger beim Brauereirundgang. Den Brau-Brunnen mit Urgesteinswasser schüttender Figur hat übrigens der dafür namentlich prädestinierteste österreichische Künstler geschaffen: Arik Brauer.

Tipps vom Nachtwächter Sie merken: Wir sind bereits in Freistadt im Mühlviertler Kernland gelandet, haben im „Haus in der Höll“, der Dependance der Pension Hubertus, eingecheckt und nach ersten Zweifeln (ist das Schlafen in der Höll’ ein gutes Omen für einen Wanderurlaub?) gleich einmal die Umgebung einer ersten Prüfung unterzogen. Und, ja: sympathisch. Weitläufiger Hauptplatz, verspielte Architektur, hoher Kirchturm, eigener, doppelfreier Radiosender (Freies Radio Freistadt), gepflegter Rundumstadtgraben und eine schöne Anzahl an Lokalen (sogar für Wein, die lässige Bar „Il Vino“). Sehenswerte Fassaden, Innenhöfe und Stadttore zeigt uns dann Rudolf Wizani, der in Nachtwächter-Uniform Touristen durch Freistadt führt, von früheren Groß-

bränden und daraus resultierender Mantelmauernbauweise erzählt und bei einem (natürlich Freistädter) Bier in „Foxis Schlosstaverne“ auch Tipps für Wanderund Radwege zum Besten gibt. Wir erfahren: Freistadt war einmal eine reiche Stadt, weil es an der Handelsroute nach Böhmen lag und durchreisende Händler gezwungen waren, hier eine Zeit lang zu verweilen und Geld auszugeben (Das möge man unserer Tourismusministerin erzählen: Man könnte ja auch heute Urlauber, die Österreich Richtung Italien, Kroatien, Slowenien usw. durchqueren, zu einem Zwangsaufenthalt verpflichten, das Budget würde es ihr danken). Auf Herrn Wizani sind wir durch das Tourismusbüro Freistadt gekommen, das Gäste großzügig mit Mühlvierteltipps versorgt. Einer dieser Tipps führt ins nahe Hirschbach, wo nach dem Besuch des liebevoll gestalteten Bauernmöbelmuseums in der Edlmühle Renate Breinesberger ihre Kräuterwanderung mit einem Besuch der Kirche beginnt. Denn: Dort gibt es eine Krippe mit lachenden Schafen, was als Besonderheit gilt, denn Schafe haben normalerweise wenig zu lachen. Entweder müssen sie Wolle oder Milch oder vor Ostern sogar ihr Leben lassen. Die Kräuterfachfrau erzählt von Mühlviertler Bergkräutergenossenschaften, die dank intakter Um-


Linzer Tor in Freistadt (oben), tolle Bikeerlebnisse auf der Alm

SteinbloĂ&#x;häuser, der Waldluftbademeister, Romantikbaden in der Feldaist


Überall: Wanderwege und Kraftorte. Nicht überall, nur bei Leopoldschlag: die Wasserbüffel von Natura 2000

welt tonnenweise Kräuter vermarkten. Frau Breinesberger verwendet etwa den fast jeden Gartenbesitzer nervenden Giersch als Petersilersatz und zur Regelung des Basenhaushaltes, sie empfiehlt Weidenröschen als Männerkraut, Hagebutte als Vitamin-C-Spender und den Spitzwegerich als Steinpilzgeschmacksträger. Ja, so ein Kräuterwanderweg macht einen klüger, man müsste nur noch ein Antivergessenskraut empfohlen bekommen, damit man sich die Kräuter, ihr Aussehen und ihre Wirkungen alle merkt. Zum Abschluss landen wir im Abrahamshof, den 100 Schafe (keines hat hier gelacht!) mit Milch für köstliche Käse beliefern. Auf die Frage, was die große Kunst beim Käsen sei, antwortet Bauer Ernst Freudenthaler: „Die Mitte finden.“ Ich denke: Die finde ich eh immer, mithilfe des Käsemessers.

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Stimmungsvoller Sparzwang Der Abrahamshof ist ein Steinbloßhaus. Dieses weiß-grau-scheckige Mauerdesign schaut gut aus, ist aber dem Sparzwang geschuldet: Früher war Kalk Mangelware, deshalb hat man die aus Naturstein erbauten Häuser nur in den Zwischenräumen gekalkt. Mitunter wird durch Sparen also sogar optische Aufwertung erzielt. Steinbloßhäuser sieht man im Mühlviertel oft – und deshalb erwandern wir auch gleich den (in Hirschbach beginnenden) Steinbloßrundwanderweg, der an viel scheckigem Mauerwerk und am kleinen Zeißberg vorbeiführt. Die Beschilderung ist semiperfekt, deshalb machen wir einige Extrameter, was aber mit feinen Landschaftsblicken belohnt wird.

Auch die Gastronomie ist mitunter hinter Steinbloßmauern anzutreffen: Besonders stimmungsvoll ist da das Kulturwirtshaus Pammer bei Hirschbach – die Küche ist sehr einfach und deftig, es gibt z. B. Leberschädel, was sich als Fleischlaberl aus Leber entpuppt. Das ist eher etwas für Leute ohne cholesterole Bedenken. Ein Steinbloßwirtshaus mit besonderer Küche ist dagegen die „Elzer Stub’n“ bei Kefermarkt (in der Ortskirche vorher den berühmten, fünfflügeligen Altar ansehen). Dort ist mit Michael Just ein Spitzenkoch am Werk, der allerdings kulinarisch am Boden bleibt, denn mit Kreativküche würde er bei den Einheimischen wohl nicht überleben. Das Mühlviertel ist eine bodenständige Region. Da übersiedeln wir gleich ins nächste Wirtshaus, das zwar nicht Steinbloß, aber Slow Food ist: Das „Populorum“ in Pierbach überzeugt mit fruchtiger Brennesselsuppe, würzigem Beuscherl, flaumigen Grammelknöderl und herrlich süßen Mohnnudeln. Pierbach liegt auch an zwei bedeutenden Weitwanderwegen: Der eine ist der Burgen- und Schlösserweg, der Richtung Böhmen auf 215 Kilometern an 19 zu besichtigenden Burgen und Schlössern vorbeiführt (siehe Infoteil). Der zweite ist der spirituelle Johannes-Rundwanderweg, dessen zwölf Stationen man in drei bis vier


Im Färbermuseum geht's um den Blaudruck, auf den Hopfenfeldern ums Mühlviertler Bier, bei Renate Breinesberger um Kräuter

Tagen erwandert – einige Betriebe (auch das Populorum) bieten Gratis-Wandertransfers, man wird also abends „heim“ gebracht und morgens zum Start der nächsten Etappe chauffiert. Für Kürzerurlauber wie uns sind Kurzwanderwege erste Wahl: Ein besonderer ist der Aisttalweg – die Feldaist ist ein malerisches Flüsschen, das man von Pregarten aus ein Stück flussabwärts begleitet. Vorbei an Badeplätzen, an Felsbrocken, auf denen sich (junge) Leute sonnen, vorbei an Kletterfelsen, über lauschige Waldpfade und über Stock und Stein. Entschleunigung pur.

Waldluft hilft gegen Stress Aber das lässt sich noch steigern. In Leopoldschlag treffen wir Herbert Wiederstein, seines Zeichens Waldluftbademeister. Keine Angst: Die Waldluft steht hier nicht unter Wasser, beim Waldluftbaden soll man das Grün unter Bademeisters Anleitung intensiver erleben und auf sich wirken lassen. „Wir umarmen die Bäume auch“, verrät Wiederstein, „aber das hat nichts mit Esoterik zu tun. Es beruhigt einfach.“ Waldluftbaden ist eine Mühlviertler Spezialität und wirkt besonders intensiv, wenn man barfuß geht. Und gesund ist es auch. Wiederstein: „Baumharz ist natür-

liches Cortison mit 900 Inhaltsstoffen.“ Da ist dann garantiert der passende Heilstoff dabei. Nahe Leopoldschlag, am Ufer des Grenzflusses Maltsch, treffen wir aber nicht auf Wald- oder Flussbader, sondern auf mächtige Tiere. Wolfgang Sollberger von Natura 2000 verhilft uns zu einem Rendezvous mit Wasserbüffeln, die dafür sorgen, dass dieses nasse Vogelbrutgebiet nicht verbuscht. Sollberger hat viel zu erzählen: Von Flussperlmuscheln in der Maltsch, von brütenden Wachtelkönigen und Braunkehlchen, von Luchsen und Wölfen, die in diesen Schutzzonen zu Tschechien leben oder öfter mal vorbeischauen. Und wenn er einen mit Infos versorgt hat, ist noch Zeit für eine Kurzwanderung am Töpferweg. Ja, das ist eine besondere, eine langsamere Welt. Wir erwandern am Burgenund Schlösserwanderweg die sehenswerte Burg Reichenstein, besuchen in Gutau das Färbermuseum, in dem diese Mühlviertel-typischen tiefblauen Stoffmuster – der Blaudruck – erklärt werden. Sehr sehenswert! Wir schauen in Gutau im „Zum Edi“ vorbei – dem einzigen Mühlviertler Lokal, das man auch im „Gault Millau“ findet. In Neustadt bei Gutau ist Brenner und Essigspezialist Dambachler zu Hause – wer es (hoch)geistig oder fein-

sauer mag, sollte sich für eine Verkostung anmelden. Zurück in Freistadt, langsam müssen wir an die Heimreise denken. Die Anfangsfrage „Mühlviertel, wozu?“ hat sich längst erledigt, eine Woche war doch viel zu kurz. Im Cafe Suchan (die rösten selbst Kaffee) neben der Kirche plaudern wir mit Kulturpromotor Wolfgang Steininger, der Literaturtage veranstaltet und als Cineast Filme in Freistadts Straßen, vor Schlössern und auf Hütten spielt. Am Nebentisch sitzt Kabarettist Josef Hader, der mit Steininger einen Auftrittstermin vereinbart. Er will sein neues Programm hier, im Mühlviertel, ausprobieren. Im Suchan treffen wir auch Otto Ruhsam, einen Freistadt-Passionierten, der das Forschungsinstitut Freistädter Unterwelt betreibt und uns durch die spannenden Untergeschosse der Stadt führt und der stundenlang über Freistadt und über seine Kellerfunde erzählen kann (und will). Schnitt. Seither ist ein Jahr vergangen. Aber die Begeisterung der Mühlviertler für ihre Region hat uns angesteckt. Klar, man kennt diesen Landstrich als Urlaubsgebiet (noch) nicht so – aber das wird sich ändern. Denn immer mehr Menschen wünschen sich eine langsamere Welt. Im Mühlviertel kann man so eine entdecken. ■ mühlviertel | alpe adria magazin

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INFO: Mühlviertel Allgemein Das Mühlviertel bzw. der Mühlkreis erstreckt sich in Oberösterreich nördlich der Donau bis Südböhmen (Tschechien), es grenzt westlich an Bayern, östlich an Niederösterreich. Die Region umfasst 3080 km2, vier politische Bezirke (Freistadt, Perg, Rohrbach, Urfahr-Umgebung) mit 120 Gemeinden mit ca. 250.000 Einwohnern. Touristisch gibt es die Verbände Mühlviertler Kernland, Mühlviertler Alm, TraumArena und Böhmerwald sowie die Projekte Naturpark Mühlviertel und Sterngartl Gusental sowie die ARGE Mühlviertler Wandersleut’. Die wirtschaftsschwache Region setzt auf sanften Tourismus. Sie ist bekannt für Granitlandschaften und Kultplätze, höchster Berg ist mit 1378 m der Plöckenstein. Seinen Namen verdankt das Mühlviertel drei Flüssen – Große Mühl, Kleine Mühl und Steinerne Mühl.

Anreise Auto: Von Wien über Westautobahn oder via Krems, Zwettl, von München via Braunau oder Passau, von Süden über Triebener Tauern und die A9 (Pyhrn-Autobahn). Entfernungen: Freistadt – Wien 195 km, Klagenfurt 285 km, Graz 260 km, München 275 km. Flugzeug: Nächster Flughafen Linz Bahn, Bus: Gute Verbindungen, aktuelle Daten siehe www.oebb.at

Anschauen Freistadt. Städtebauliches Kleinod mit prächtigem Hauptplatz, Freistädter Schloss, Stadtgraben, Brauerei, besondere Stadttore. Stadtführungen freitags 19 h gratis – Infos im Tourismusbüro Freistadt, Stadtführung durch Freistädter Unterwelt: www.ottoruhsam.at Nachtwächter-Führung Freistadt mit Rudolf Wizani, T. (+43 664) 50 34 489 Hirschbach. Gemeinde nahe Freistadt mit Bauernmöbelmuseum, denkmalgeschützter Pfarrkirche und Herbalix Kräuterlehrpfad und -wanderweg. Hirschbach ist Hauptort der Genussregion Mühlviertler Bergkräuter. Geführte Wanderungen T (+43 664) 64 15 323, www.kraeuterkraftquelle.at Gutau. Färberstadt mit sehenswertem Färbermuseum – hier erfährt man alles über den Blaudruck. Geöffnet nur mit Führung, Infos www.gutau.at und T (+43 676) 68 54 983. Gutau hat auch einen Vogelkundeweg, die imposante Burg Prandegg (mit Taverne) ist ca. 4 km entfernt. www.prandegg.com

TOURISMUSINFO Tourismusverband Mühlviertler Alm Freistadt, Zentrale: Bad Zell, Lebensquellplatz 1 / 4283 Bad Zell, T ( +43 5) 07263 Tourismusbüro Freistadt, Waaggasse 6, T (+43 79 42) 75 700, www.freistadt.at, www.muehlviertel.at

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TE L TO P 10 MÜ HLVI ER

Burgruine Reichenstein. In Tragwein nahe Pregarten im Waldaisttal, mit Oberösterreichischem Burgenmuseum, das den Lebensraum Burg thematisiert. Schöne Wanderung von Pregarten zur Burg. www.burg-reichenstein.at Kefermarkt. Weltberühmter hölzerner Flügelaltar in der Wallfahrtskirche St. Wolfgang. Oberhalb von Kefermarkt thront Schloss Weinberg, heute Veranstaltungszentrum und Hochzeitsort. Ottenschlag im Mühlkreis. Der Steinbloßvorzeigeort, dank seiner 22 Steinbloßhäuser, im Dialekt Stoabloßhäuser. Eindrucksvolles Ortsbild. Leopoldschlag. Zeilendorf an der böhmischen Grenze, Töpferkurse im Hafnerhaus, Töpferwanderweg. Rundum Natura 2000-Schutzgebiet mit Grenzfluss Maltsch und Wasserbüffeln. Im Ort: Natura 2000-Infozentrum. www.muehlviertel.at/ oesterreich-poi/detail/ 430002989/natura2000-infozentrum.html Naturpark Mühlviertel. 11 km2 großer Naturpark zwischen Bad Zell, Rechberg, St. Thomas am Blasenstein – spannende Naturerlebnisse, auch Führungen www.naturpark-muehlviertel.at Pferdeeisenbahnmuseum. In Kerschbaum, erinnert an die Pferdeeisenbahn, die einst Linz mit Budweis verband. Kerschbaum war der höchste Punkt dieser Strecke. Heute gibt es einen 76 km langen Pferdeeisenbahn-Wanderweg, der teils auch mit dem Rad zu befahren ist. www.pferdeeisenbahn.at G’selchter Pfarrer. In der Krypta der Pfarrkirche von St. Thomas am Blasenstein ist die Mumie eines Ortspriesters zu sehen, die im Volksmund „luftg’selchter Pfarrer“ genannt wird. In der alten Schule am Markt kann man ein Puppenhausmuseum bewundern. MÜK. Das Mühlviertel-Kreativ Haus in Freistadt (ums Eck vom Hauptplatz) zeigt und verkauft viele spannende Produkte aus dem Mühlviertel – von Mode über Kulinarik bis zu Kunst & Design. Toller Laden. Samtgasse 4, www.muehlviertel-kreativ.at Dambachler. Top-Brennerei, Florian Prückl erzeugt nahe Gutau feine Schnäpse, Birgit Stutz zeichnet sich für feine Balsam-Essige aus. Genussshop. Neustadt 4, dambachler.at

Aktivitäten Burgen- und Schlösserweg. 19 zu besichtigende Burgen und Schlösser liegen am 215 km langen Weitwanderweg zwischen Grein und Velešín, tolle Natur und Panoramen. Der Einstieg ist in mehreren Orten (z. B. Freistadt, Bad Zell, Gutau) möglich. Kostenlosen Wanderführer unter T (+43 79 56) 73 04 bzw. office@muehlviertleralm.at anfordern, Gratis-App mit Audioguide zu jeder Burg, jedem Schloss. Infos Burgen- und Schlösserweg, Verband Mühlviertler Alm, 4273 Unterweißenbach, www.buschweg.at Johannesweg. 84 km langer, spiritueller Rundwanderweg, Pendant zum Jakobsweg, Einstieg in mehreren Gemeinden

Für Stefan Wunderle, Chef des Tourismusverbandes Mühlviertler Alm Freistadt, ist das Mühlviertel der „grüne Diamant für Urlauber“. Hier verrät er seine persönlichen Mühlviertel-Top-10: 1) Freistadt als historische mittelalterliche Stadt und einzigartige Braucommune. https://www.freistaedter-bier.at https://freistadt.city 2) Hedwigsbründl – die uralte Quelle von Bad Zell, Namensgeber der Kuranstalt St. Hedwig, ein beliebtes Pilgerziel www.muehlviertel-urlaub.at 3) Johannesritt im Pferdereich – Wanderreiten auf der Mühlviertler Alm www.pferdereich.at 4) Tour de Alm – tolle Erlebnisse mit Mountainbike oder Rennrad www.tourdealm.at 5) Bierradtouren – Radausflüge zu Orten der Braukunst und Hopfenfeldern https://www.muehlviertel.at 6) Stoakraftweg im Naturpark Mühlviertel mit dem Schwammerling aus Granit. Start in Bad Zell. www.naturpark-muehlviertel.at 7) Johannesweg – der spirituelle Wanderweg, www.johannesweg.at 8) Mühlviertler Waldluftbaden www.waldluftbaden.at 9) Burgen- & Schlösserweg www.buschweg.at 10) Jagdmärchenpark – Fun- und Action-Erlebnis auf der Hirschalm www.jagdmaerchenpark.at (z. B. Pierbach, Schönau, Weitersfelden) möglich. Gehzeit: 3 – 4 Tage, Pauschalangebote mit Transfer in Quartiere. www.johannesweg.at Flusswanderung Feldaisttal. Wildromantische Wanderung entlang der Feldaist, Ausgangspunkt ist die Bruckmühle in Pregarten. Tolle Granitfelsformationen, Badeplätze, Kraftorte. Einkehr in der Kriehmühle, bekannt für Fischspezialitäten. www.kriehmuehle.at


Tja, im Hubertus logiert man in der Höll' Thurytal-Wanderung. Romantische, leichte Wanderung entlang der Feldaist, Start in Freistadt. Unterwegs Rast- und Badeplätze, Kneipp-Möglichkeiten. Auch Rundwanderung Hammerleitenrunde (8,5 km) möglich – siehe www.bergfex.at Steinbloß-Mauer-Weg. 11,2 km langer, architektonisch interessanter Rundwanderweg, der einem die „stoanige“ Landschaft näherbringt. Steinbloßhöfe, Mauern aus Granitfindlingen, wunderschöne Landschaft. Start und Ziel ist Hirschbach, ca. 3,5 Stunden Gehzeit. Pferdeeisenbahn-Wanderweg. Führt von Bujanov (Tschechien) über Leopoldschlag nach Urfahr. 76 km lang, teils auch mit Rädern befahrbar. Planetenweg. 16 km langer Wanderweg von Freistadt zur Sternwarte in Sandl, unser Planetensystem wurde in elf Stationen maßstabsgetreu nachgebaut. Buchung mit Sternwartebesichtigung im Tourismusbüro Freistadt.

Töpferwanderweg. 4,5 km langer, gemütlicher Erlebniswanderweg mit inforeichen Stationen, Start am Marktplatz Leopoldschlag. www.bergfex.at Kräuterwanderweg. In Hirschbach – siehe Rubrik "Anschauen" Waldluftbaden. Achtsames Erleben und Wahrnehmen des Waldes, auch unter Anleitung von diplomierten Waldluftbademeistern. Dient der Entschleunigung, dem Stressabbau. Neu: Waldluftbaden-Gesundheitstour führt als Rundweg 170 km durch zwölf Gemeinden der Region Freistadt. www.waldluftbaden.at Reiten. Die Mühlviertler Alm gilt mit 700 km Reitwegen als größtes Reitregion Europas. www.pferdereich.at Golf - https://www.gcstoswald.at Bogensport - https://www.muehlviertelalmfreistadt.at/bogensport.html

Wohnen Hotel-Garni Hubertus. Familiär geführtes nettes Hotel nahe Linzertor mit Café. Frühstück im Gastgarten über dem Stadtgraben. Höllplatz 2, Freistadt, T (+43 79 42) 72 354, www.hotel-hubertus-freistadt.at Hotel Lebensquell. Gesundheits- und Wellnesshotel ****s, Bad Zell, www.lebensquell-badzell.at Hotel Rockenschaub. Verspricht eine Auszeit 1000 m über dem Alltag, **** Hotel mit Wellness und Programmen für Biker und Motorradfahrer, Liebenau 5, www.hotel-rockenschaub.at Landgasthof Pammer. Urlaub in ländlicher Idylle im Steinbloßhaus, 3-Blumen-Biohof mit Wildgehege in Mardetschlag, Gemeinde Leopoldschlag. www.pammerjahn.at

Dambachler steht für feine Schnäpse Löschgruberhof. Vier-Blumen-Bauernhof in Hiesbach (Rechberg), ideal für Familien mit Kindern, Spielplatz, Streicheltiere, Ponys. Loeschgruberhof.at Hirschalm Hüttenurlaub. Liebevoll eingerichtete Hütten und Blockhäuser für bis zu sieben Personen, Wellness, nahe Jagdmärchenpark. www.hirschalm.at Gasthof Mader. Gepflegter ***Gasthof in Kefermarkt, nahe Freistadt und Pferdeeisenbahn-Wanderweg, Mühlviertler Küche. www.gasthofmader.at Gasthof Rameder. Gast- und Reiterhof in Mönchdorf mit Programmen für Wanderer, Reiter und Bogensportler. www.rameder.cc Bergergut. ****s Hideaway in Afiesl, nahe der tschechischen Grenze. Luxuriöses Genießerhotel im Nordwesten des Mühlviertels, ausgezeichnete Küche. www.romantik.at

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Essen/Trinken Freistadt 1. Die Freistädter Brauerei ist ein mächtiger Bau mit gepflegtem Brauwirtshaus, Biershop. Brauhausstr. 2, T (0 79 42) 72 772, www.freistaedter-bier.at Freistadt 2. Das gutbürgerliche, gemütliche Gasthaus im Zentrum von Freistadt heißt Vis-a-vis. Salzgasse 13, T (0 79 42) 74 293, www.gasthaus-visavis.at Freistadt 3. In Foxi’s Schlosstaverne am Hauptplatz 11 gibt’s Hausmannskost, Biere, Whiskydegustationen. T (0 79 42) 73 930, www.foxis.at Freistadt 4. Im „Il Vino“ gibt es, nomen est omen, gute Weine (auch glasweise) und Imbisse – zentrale Weinbar. Eisengasse 2, il-vino.at Hirschbach. Sehenswertes Stoabloß-Haus, einfache, deftige Küche im Kulturwirtshaus Prammer in Gutenbrunn 3 bei Hirschbach, T (0 79 48) 230, www.kulturwirtshaus.at Gutau. Edi Priemetshofer steht Im Landgasthaus zum Edi für engagierte bodenständige Küche mit modernen Akzenten. St. Oswalderstr. 3, T (079 46) 63 02, www.zum-edi.eu Kefermarkt 1. Spitzenkoch übt sich in der Elzer Stub’n in Bodenständigkeit – tolles StoabloßhausAmbiente, feine Küche. Elz 1 (zwischen Lasberg und Kefermarkt), T (0 79 47) 20 698, www.elzerstubn.at Kefermarkt 2. Die Schlossbrauerei Weinberg neben Schloss Weinberg steht für herzhafte Küche und die erste o.ö. Gasthausbrauerei, von Conrad Seidl 2011 zum Bier- und Käselokal des Jahres gekürt. Weinberg 2, T (0 79 47) 71 11, schlossbrauerei.at Pregarten. Inmitten der Hopfenfelder findet man die gepflegte Bierbuschenschank Ederbräu – gute Jausen, Hopfenzupfermenüs und vier Biere zur Wahl. Netzberg 32 (nahe Kefermarkt), T (0 72 36) 20 940, ederbraeu.at

So kocht der "Edi" in Gutau Wullowitz. An der Grenze zu Tschechien, nahe Leopoldschlag, findet man den Franzosenhof. Hier gibt’s herzhafte Hausmannskost. Wullowitz 1, T (0 79 49) 82 84 Pierbach. Das Populorum ist ein Slow Food-Gasthaus mit sehr guter, regionaler Küche, auch Zimmer. Dorfstr. 5, T (0 72 67) 82 13, populorum.at St. Thomas am Blasenstein. Super Wirtshausküche und hausgemachte Mehlspeisen im Gasthaus Ahorner. Markt 9, T (0 72 65) 54 74, www.st-thomas.at Bad Zell. Der Färberwirt ist bekannt für gute Wirtshausküche, netter Innenhof. Kurhausstr. 10, T (0 72 63) 74 34, www.faerberwirt-badzell.at Tragwein. Die „Beer Buddies“ sind eine angesagte (Craft)BierBrauerei, Bierverkostungen, Seminare. Zeller Straße 44, T (0 67 6) 84 72 65 200, thebeerbuddies.at Aigen-Schlägl. 150 verschiedene Biere kann man bei Biersommelier-Weltmeister Karl Schiffner im Biergasthaus Schiffner verkosten – dazu gibt’s passende Kulinarik. Linzer Str. 9, T (0 72 81) 88 88, biergasthaus.at

BUCHTIPPS

Oberösterreich – Natur und Kultur zwischen Böhmerwald und Alpen. Autor Gunnar Strunz. Inforeicher OberösterreichFührer im Trescher Verlag, 376 Seiten, 17,50 €

Mühlviertel – 50 Wanderungen zwischen Donau und Böhmerwald. Autor: Wolfgang Wittmann. Detailreicher Wanderführer aus dem Rother Verlag, Wanderkarten und GPSTracks zum Download, 15,40 €


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LESERREISEN PROGRAMMDETAILS Freitag, 11. September 2020 • Individuelle Anreise nach Krems • Unterbringung im 4-Sterne-Superior-Hotel Steigenberger Samstag, 12. September 2020 Die Wachau ist seit dem Jahr 2000 Weltkulturerbe

Ein Tag mit Starwinzer Franz Hirtzberger 11. bis 13. September

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ostkartenlandschaft an der Donau, Weine von Weltruf, imposante Klöster, romantische Burgen: Die Wachau ist Österreichs Naturjuwel und seit 2000 auch Weltkulturerbe. „Es ist nicht schwer, auf diese Landschaft stolz zu sein“, meint der begnadete Winzer Franz Hirtzberger jun. zum Alpe Adria Magazin. In diese herrliche Landschaft und zu diesem Winzer führt auch die nächste Leserreise unseres Magazins. Untergebracht werden Sie im Steigenberger Hotel in Krems. Dieses 4-Sterne-Superior-Hotel genießt eine malerische Lage in der Wachau und

Das Steigenberger Hotel in Krems bietet einen herrlichen Ausblick auf Krems und die Donau

überblickt das Zentrum der zwei Kilometer entfernten Stadt Krems. Nach einem ausgiebigen Frühstück am Samstag (12. 09.) bringt der Bus unsere Gäste zur Vinothek Fohringer (6.000 Weine zur Auswahl!) in Spitz an der Donau. Nach einem „Wachauer Aperitif“ mit kleinen regionalen Köstlichkeiten unternehmen wir eine Zillenfahrt auf der Donau mit Starwinzer Franz Hirtzberger. Die Fahrt führt von Spitz bis nach Dürnstein, wo eine Besichtigung der Weinkellereien „Mathias & Franz Hirtzberger“ folgt. Am Abend werden die Gäste in der „Hofmeisterei“ der Familie Hirtzberger in Wösendorf mit einem 4-Gang-Menü inklusive Weinbegleitung verwöhnt. In diesem 3-Hauben-Restaurant serviert Spitzenkoch Erwin Windhaber eine hervorragende regional-kreative Küche. Abschließend geht es mit dem Bus zurück ins Hotel nach Krems. Der letzte Tag unserer Leserreise steht zur freien Verfügung. Empfehlenswert ist zum Beispiel ein Besuch der Kunsthalle Krems mit einer großartigen Sammlung zeitgenössischer Kunst.

• Frühstück im Hotel • 10:00 Uhr Busfahrt zur Vinothek Fohringer in Spitz an der Donau • "Wachauer Aperitif" mit kleinen, regionalen Köstlichkeiten • Anschließend Zillenfahrt nach Dürnstein mit Starwinzer Franz Hirtzberger, inklusive Weinverkostung • Besichtigung der Weinkellerein „Mathias & Franz Hirtzberger“ • Ca. 18:00 Uhr, 4-gängiges Abendessen inklusive Weinbegleitung im 3-HaubenRestaurant Hofmeisterei in Wösendorf • Abschließende Rückfahrt mit dem Bus in das Steigenberger Hotel in Krems Sonntag,13. September 2020 • Frühstück im Hotel • Tag zur freien Verfügung, individuelle Heimreise Preis pro Person im Doppelzimmer: € 550.Einzelzimmerzuschlag: € 125.Mindestteilnehmerzahl: 20 Personen Anmeldeschluss: 24. Juli 2020 Buchungen bei unserem Partner Springer Reisen, Tel.: +43 463 38 70 777 Frau Christina Musel Christina.musel@springerreisen.at

Besuch bei den Starwinzern Franz Hirtzberger und Hirtzberger jun.


Insel für alle

Versteckte Buchten, wunderschöne Strände, kristallblaues Meer, mediterrane Vielfalt und zauberhafte Altstadt. Die Kvarner-Insel Rab bündelt sonnige Urlaubsträume wie kaum eine andere. TEXT Silvia Trippolt-Maderbacher, LEA FRIESSNER FOTOS Kvarner Tourismus, ART-Redaktionsteam, Villa Barbat, Rab-Tourismus, Vista Lopar, Valamar Collection, Trippolt

Magischer Anblick: Rab zur blauen Stunde

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Strahlend schรถn: Altstadt von Rab

Der beliebteste Strand der Insel: der Paradiesstrand in Lopar

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Die grüne Insel als Wanderparadies. Vielleicht gibt’s dann ein Stück Raber Torte?

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as Paradies ist etwas sehr Persönliches. Eines davon liegt in der Kvarner Bucht. Die liebenswerte Insel Rab. Rückt unser (besonders in Zeiten wie diesen) lang ersehnter Adria-Urlaub näher, steht folgendes auf der „Raber To-DoListe“: Würzigen Salbeihonig bei Josip bestellen. Mediterrane Salzsardinen im „La Perla“ genießen. Auf ein Meeresleuchten hoffen. Unter dem großen Zitronenbaum frühstücken. Nach einer geheimnisvollen Flaschenpost Ausschau halten. Mit dem Boot in eine versteckte Bucht schippern und dort den ganzen lieben langen Tag ins Wasser springen. Sie merken es bereits: Das Raber Urlaubsprogramm steht vor allem für eines – für unbeschwerte Ferien, fröhlich und unkompliziert. Die Adria-Insel gehört zur kroatischen Gespannschaft Primorje-Gorski Kotar, ist 22 Kilometer lang und zwischen drei und elf Kilometern breit. Der Velebit-Kanal, durch den bisweilen tüchtig die Bora braust, trennt die rund 9500 Einwohner vom Festland. Knapp die Hälfte der Insel ist mit Wald bedeckt. Ja, da haben wir auch laut gelacht, als wir zum ersten Mal die Fähre von Stinica nach Misnjak genommen haben. Grüne Insel? Na, wo denn? Dass sich der dichte Wald, die üppigen Weingärten, die silbern schim-

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mernden Olivenhaine sowie die mediterrane Macchia auf der anderen Seite der Insel befindet, kann der Anreisende noch nicht erahnen. Denn von der Festlandseite zeigt sich die Insel karg, felsig, wild und schroff – ungefähr vom Charme einer Mondlandschaft. Ein Tipp, wenn Sie die Anhöhe vor dem Ort Barbat erreicht haben: Autofenster öffnen, Augen schließen und tief einatmen. Der herrliche Duft aus wildem Thymian, Salbei, Fenchel, Anis, Rosmarin und Lavendel überwältigt einen. So sehr, dass Nase und Mundwinkel automatisch nach oben wandern. Für uns ist dieses olfaktorische Potpourri ein Zeichen des Ankommens.

Rabs glücklicher Altstadtmix Nach dem bunten Ferienort Banjol mit dem großen Campingplatz taucht auf einer Landzunge gelegen die hinreißende Stadt Rab auf. Ihre trutzigen Wehrmauern aus Kalksteinen scheinen in den Himmel zu wachsen, darüber erstrahlen die vier Kirchtürme, die gemeinsam als Wahrzeichen der Stadt gelten. Hier, zwischen den kopfsteingepflasterten Altstadtgassen, finden wir einen glücklichen Mix aus allem: Restaurants, Souvenir-Ständen, Cafè-Bars, Clubs, Pizzerien, kleinen Läden, Galerien

und Ateliers. Im Hafen schaukeln überall Boote, sonnengebräunte Menschen lagern auf bequemen Sitzkissen und nippen an eleganten Drinks. Alles sehr entspannt. Uns kommt am liebsten ein Slavina, ein Malvasia oder ein Plavac Mali des Raber Bio-Winzers Franjo Jureša ins Glas. Seine Reben auf 1,8 Hektar wachsen fast bis zum Meer – direkt neben einem der angesagtesten Beachclubs am PudaricaStrand. Nach dem zweiten Schluck winkt uns bereits Denis zu. Der kantige Insulaner studiert in Rijeka und zeigt uns sein neues, schnittiges Motorboot. Wir schütteln ihm anerkennend die Hand (soferne man wieder darf ...). Das alte Familien-Tuk-Tuk? „Habe ich verkauft. Für gute Preis.“ Den macht er uns übrigens auch. Da wir nämlich keine Yacht besitzen, bringt uns Denis morgen zu einer unserer Lieblingsbuchten. Wir verraten nur so viel: Suha Punta – Pinien, Schatten, Glitzerwasser, Türkis, Kiesel, Felsen, Schnorcheln, Steckerlfisch. Zuvor kraxeln wir in der Altstadt den romanischen Glockenturm neben dem Kloster St. Andreas hoch: vier Stockwerke, 26 Meter. Der höchste der Insel. Der Mistral, der freundliche Sommerwind, weht uns um die Nase. Auf Augenhöhe mit den Möwen erblicken wir im Norden drei weitere imposante Kirchtürme sowie den Hafen.


Die Altstadt von Rab: aus Stein erbaut, mit großzügigen Plätzen

Das lieben wir: Eintauchen ins Gassen-Gewirr

Sportinsel Rab, richtig cool biken

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Winzer Franjo Jureša (links oben) keltert autochthone Bio-Weine, Kajaken in einsame Buchten. Würziger Honig von Natura Rab (rechts unten)

Dazwischen: Palmen, Zypressen und überall rote Ziegeldächer. Im Süden entdecken wir das fuzzikleine Inselchen Sveti Juri. Es liegt mit einer schützenden Mole gegenüber der zweiten Padua-Bucht. Dort wächst eine riesige Agave, in deren Blätter Verliebte ihre Initialen geritzt haben. Ob wir unsere auch noch finden würden? Unterhalb des Klostergartens bei der Maria Himmelfahrts-Kathedrale schließt der Stadtstrand an. Einer von mehr als 30 wunderschönen Stränden der Insel. Der bekannteste Strand ist Rajska plaža, der 1,5 Kilometer lange Paradies-

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strand in Lopar. Eltern wissen diesen Strand mit dem seichten Wasser besonders zu schätzen und krönen ihn zum beliebtesten Badeort. Für FKK-Fans lohnt sich ein Ausflug an den Kanderola-Strand – der älteste Naturistenstrand Kroatiens. Bei allerfeinstem Badewetter sorgt die Insel auch für sportliche Abwechslung: mit über 300 Kilometer langem Netz aus Rad- und Wanderwegen, mit Tauchzentren, Tennisplätzen, Funsport-Aktivitäten, Kajak, Jagd-Möglichkeiten und Fischfang. Ein Bergpfad führt auf den höchsten Berg der Insel: der

Kamenjak auf 408 Metern Seehöhe. Für alle, die lieber am Wasser spazieren: Die kilometerlangen Meerespromenaden steigern das Urlaubsfeeling fast ins Unendliche. Dazu der Duft der frisch gebackenen Raber Torte in der Früh und der gebratene Fisch am Abend. Statt schummriger Loungemusik dudelt aus dem Radio leise slawische Volksmusik. „Silvija, ja te volim“ von Tomislav Ivčić zum Beispiel – „Silvia, ich liebe dich“. Das erdet die mediterrane Leichtigkeit und macht Urlauber glücklich. Vor allem, wenn man selbst eine Silvia ist. ■


INFO: Rab Kurzprofil Die Adria-Insel Rab liegt in der Kvarner Bucht und gehört zur kroatischen Gespannschaft Primorje-Gorski Kotar. Auf der 22 km langen und bis zu 11 km breiten Insel leben rund 9500 Einwohner. Der illyrische Name bedeutet „grüne Insel“, da sie fast zur Hälfte mit Wald bedeckt ist. Die sieben Orte außer der Stadt Rab heißen Banjol, Barbat, Kampor, Mundanije, Palit, Lopar und Supetarska Draga. Tourismusverband, (+385 51) 724 064, www.rab-visit.com

Anfahrt Flugzeug: Flughafen Rijeka. Pkw: Fähren von Stinica nach Misnjak auf Rab, im Hochsommer alle 30 Minuten, www.rapska-plovidba.hr, Überfahrten auch von Krk nach Lopar oder von Rijeka.

Reisezeit Ideal von April bis Oktober. Mediterranes Klima mit rund 2600 Sonnenstunden. Wassertemperatur bis zu 25 Grad.

Strände 30 Sandstrände und viele kleine Buchten mit Kiesel oder Felsen. Familientaugliche Sandstrände rund um Lopar, in Kampor, Donja und Supetarska Draga. Am bekanntesten sind der „Paradiesstrand“ und die Buchten Sahara und Ciganka bei San Marino/Lopar. Schöne Kieselstrände bei Barbat und Banjol.

Wandern Mehr als 100 km Rad- und Wanderwege. Tipp: Halbinsel Kalifront, mit Naturreservat Dundo. Aussicht genießen am Berg Kamenjak auf 408 Metern Seehöhe. Wanderwege ab Stadt Rab, Banjol oder Lopar. Ausblick auf das Velebitgebirge und die umliegenden Inseln. Auch Anfahrt mit dem Pkw ab Mundanije bis zum Gipfel. Familienfreundlich: Der Premužic’ Geo-Pfad von Rab Stadt nach Lopar. 11 km, viele Infotafeln.

Radfahren Gutes Netz an Radwegen. Der Premužic’Pfad darf auch mit den Rädern befahren werden, Rab hat sich in den letzten Jahren den Ruf einer ausgezeichneten Sportinsel erarbeitet, viele Veranstaltungen und Wettbewerbe.

Valamar Collection Imperial Hotel. Zentrale Lage zwischen Stadtpark und Meer Hinter der Stadtmauer beginnt der traumhafte Waldpark Komrčar mit 100-jährigen Pinien, Zypressen und Feigen bis zur Uferpromenade. Rab ist auch kulturelles Zentrum der Insel, im Sommer viele Veranstaltungen mit kroatischen und internationalen Künstlern, Ateliers und Ausstellungen im Freien, lebhafte Atmosphäre.

Wohnen Arbiana Heritage Luxury Boutique Hotel. Traumlage in der Altstadt, romantischer Garten. DZ ab 45 €/P. Obala Petra Krešimira 12, 51280 Rab, (+385 51) 775 900, www.arbianahotel.com Valamar Collection Imperial Hotel. TopLage neben Stadtpark, Strand und Altstadt. Elegantes Hotel mit ausgezeichnetem Restaurant. DZ ab 75 €/Person. M. de Dominisa 9, Rab, (+385 51) 724 522, www.valamar.com

Essen Šanpjer. Einfache Konoba an der Promenade. Gute Qualität bei Käse, Fisch und Wein. Probieren: Sardellen. Obala Kralja

Petra Krešimira IV 6, Rab, (+385 51) 724 183, http://sanpjer-rab.com Santa Maria. Schönes Lokal mit luftiger Terrasse, Bauform als Schiffskajüte. Top Fischküche, kreative Desserts. Dinka Dokule 6, Rab, (+385 51) 724 196 Konoba Rab. Uriges Lokal in der Altstadt, sehr gute Küche. Peka-Gerichte. Desserttipp: Rabska torta, Kneza Branimira 3, Rab, (+385 51) 725 666 Velum. Modernes Restaurant, nördlich vom Hafen. Guter Vorspeisenteller mit Pršut, Wildsalami und Käse, große Fischplatten, trendiges Geschirr, kreative Küche. Palit 71, (+385 51) 774 855, www.velum.hr Konoba Borik. Nordwestlich vom Hafen. Pilzrisotto, Steaks, aber auch Fisch- und Fleischgerichte, sehr freundliches Service, Reservieren! Palit 157, (+385 51) 771 061 Nada. Schönes Ambiente, exzellente (Fisch-)Küche, kompetenter Service. Wohlfühlatmosphäre, Terrassen. Nördlich der Stadt Rab. Unbedingt reservieren. Palit 201, (+385 51) 724 845

Feste Mittelalterfest. “Rabska fjera”, Mehr als 10.000 Besucher, Ende Juli, Stadt Rab. Raber Ritterspiele. Monatlich von Mai bis August, Stadt Rab. „Festival der Sandfiguren“, SandburgenWettbewerb im Juni, Lopar.

Wichtige Orte Stadt Rab Auf einer Halbinsel zwischen dem Stadthafen und der Bucht Eufemia gelegen. Wahrzeichen: vier Glockentürme. Beliebter Treffpunkt ist der Trg Municipium Arba mit Palmen und vielen Restaurants und Cafés, besonders schön am Abend zum Flanieren.

Was wäre ein Urlaub ohne unsere geringelten Freunde – Calamari vom Rost

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Design-Studios und Infinity-Pool: Vista

Einkaufen Natura Rab. Auf der Insel erzeugte ökologische Produkte: Wein, Olivenöl, Honig, Kräuter. Barbat 656a, 51280 Rab, (+385 98) 281 308, www.natura-rab.hr

Lopar Beliebter Ferienort. Umgeben von der Bucht von Lopar im Westen (mit Fährhafen, Restaurants, Pensionen) und der Bucht Crnika (mit Hotelsiedlung San Marino, vielen Restaurants, Camping, Sportplatz und dem „Paradiesstrand“) ist Lopar die zweitgrößte Siedlung der Insel, berühmt für lange Sandstrände.

Wohnen Luxury Suites Bellevue. Sehr schönes, familiengeführtes Hotel in moderner Villa. 8 Gehminuten zum Rajska-Strand. DZ ab 60 €/P, ausgezeichnetes Restaurant mit

Luxussuiten: Bellevue Lopar kreativer Küche. 51281 Lopar 574, (+385 51) 775 613, www.bellevue-lopar.com

Essen Bistro Navigator. Sehr gute kroatische Küche, Fisch und Steinofenpizza, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, freundliches Service. Lopar 533, (+385 51) 775 217 Konoba Ankora. Etwas versteckt am Hang gelegenes Lokal, große Portionen. Oktopus aus der Peka. Lopar 103, (+385 51) 775 461

Banjol Stark frequentierter Urlaubsort mit den drei Padova-Sandstränden an den Ausläufern des Kamenjak. Schöne Meerespromenade für traumhafte Spaziergänge in die Altstadt. Angrenzend zu Banjol findet man den „jüngsten“ Ort der Insel, Palit.

Top: Valamar Collection Padova Hotel

Wohnen Valamar Collection Padova Hotel. Stylishes 4-Sterne-Hotel. Direkt am Meer, wunderschöner Strand. Banjol 322, Rab. (+385 52) 465 000, www.valamar.com Hotel Villa Barbat. Traumlage, nur 30 m vom Sandstrand, fast alle Zimmer mit Meerblick. Ausgezeichnete Küche. Liegt zwischen Barbat und Banjol. Banjol 366, Rab, (+385 51) 721 858, www.hotel-barbat.com

Essen La Perla. Damir Pende serviert direkt am Meer frischen Fisch und Meeresgetier. Bezaubernde Terrasse, wunderschöne Sonnenuntergänge. Auch Apartments. Banjol 588, (+385 91 377 7029), www.perla-rab.com Raber Torte. In der Bäckerei-Konditorei Vilma in Banjol bäckt Ružica Ribarić die beste „Raber Torte“, kulinarisches

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LESERANGEBOT

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Insel Dolin. Hier findet man Ferienwohnungen und Pensionen oft direkt am Meer, viele Stege, Boote und schöne Kiesstrände. Die Uferpromenade führt bis in die Altstadt von Rab. Eine sehr ruhige Gegend bis auf den bekannten Club Santos beim PudaricaStrand. Liegt allerdings ein paar Kilometer von Barbat entfernt.

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Supetarska draga Einer der ältesten Orte, auf der Halbinsel Gomar, umgeben von kleineren, unbewohnten Inseln mit romantischen Naturstränden. Ort mit vielen Neubauten und Marina an der tiefen, gleichnamigen Bucht. Die Kirche Sv. Petar ist das beliebteste Touristenziel, sie ist die älteste Benediktinerabtei auf der Insel.

Wohnen B&B Garni Toni. Sehr nett mit kleinem, mediterranen Garten, schöner Terrasse und Blick aufs Meer. Freundliche Gastgeber, Top-Frühstück. DZ ab 45 €/Person. Supetarska Draga 456.

Essen Vojko. Direkt im Hafen, großer Gastgarten. Kroatische und internationale Küche, Spezialität: Fischgerichte und Lamm/Spanferkel vom Grill. Supetarska Draga 454 (+385 51) 776 805, www.vojko.hr Vista by Zlatni Zalaz. Superstylishes Restaurant mit tollem Meerblick und moderner Küche, Design-Studios und Apartments mit Infinity-Pool, top Frühstück. Supetarska Draga 379, (+385 51) 222 875, zlatnizalaz.hr Restaurant More. Top-Gastgarten am Meer, tolle Sonnenuntergänge. Gegrillter Fisch, auch Steak mit Trüffel und kroatische Klassiker. Supetarska Draga 321, (+385 51) 776 457, www.more-rab.com

Barbat Südlichster Ort der Insel (4,5 km südlich der Stadt Rab), gegenüber der unbewohnten

Essen Leut. Eines der besten Restaurants der Insel, supernette Gastgeber. Top: Drachenkopf und rohe Scampi. Auch Pension mit schönen Zimmern. Barbat 421, (+385 51) 721074, www.leut-rab.com Aco. Seit Jahrzehnten gute Adresse für mediterrane Meeresküche und geschmacksvolle Fleischgerichte. Unsere Favoriten: die Peka-Gerichte und die klare Fischsuppe mit Muscheln und Fisch. Einfache, nette Zimmer. Barbat 458, (+385 98) 329 075, www.aco-rab.com

Bio-Weingut Franjo Jureša ist Biowinzer und keltert auf 1,8 Hektar Inselweine wie Plavac Mali, Merlot, Malvasia, Slavina. Seine Reben wachsen fast bis zum Meer. Direkt neben dem Strand Pudarica. Seine Frau schenkt den Wein im Familienbetrieb, dem Restaurant „Leut“, aus. Barbat 421, (+385 51) 721074, www.leut-rab.com

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Die exklusive Ferienwelt am Adria-Strand! Kroatiens schönster Strand und das Hotel PALACE BEACH in Crikvenica/Kroatien! Hier ist der Sommer wandelbar, natürlich, vielseitig und lebendig! Das Strandfeeling am hoteleigenen Strandabschnitt am öffentlichen Sandstrand von Crikvenica, nur 3 min. fußläufig vom Hotel entfernt gelegen, verspricht Relaxen pur. Ein herrlicher Sand-/Kiesstrand lädt zum Plantschen, Schwimmen und Wassersport in der angenehm temperierten Kvarner Bucht, hier kommen sowohl die Großen als auch die Kleinen voll ins Schwärmen. Die einen bauen Sandburgen, die anderen angenehm schläfrige Traumschlösser, ähnlich sind die herrlich entspannten Glücksgefühle, die sich langsam aber sicher breitmachen, während Cocktails und Gelati warten.

Ul. Brace Dr. Sobol 1 | HR-51260 Crikvenica | Tel.: +385 (0) 51 38 00 00 | hotel@kvarnerpalace.info | www.kvarnerpalace.info


Slowenologie Noah Charney, US-amerikanischer Erfolgsautor, ist begeisterter Wahlslowene. Seine Liebeserklärung an Land und Leute gibt’s nun als Lebe- und Reisebuch auch auf Deutsch – hier verrät er seine liebsten Slowenien-Tipps. TEXT JOHANNA WOHLFAHRT FOTOS NOAH CHARNEY/KK, SLOVENIA.INFO, SHUTTERSTOCK.COM

Im Städtchen Kamnik ist Charney heimisch geworden


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Immer ein guter (natürlich bekannter) Tipp an der Küste: Piran

„Mittelerde“, eindeutig: Der Autor ist fasziniert von der Velika Planina

s ist eine spannende Konstel- Bestes Land der Welt lation: Ein US-amerikanischer Kunsthistoriker und Wobei das „beste Land der Welt“, wie im Bestsellerautor, der sich nicht Subtitel formuliert, natürlich Koketterie nur in eine slowenische Frau, sondern ist. „Das erregt Aufmerksamkeit und polagleich auch in ihr Heimatland so sehr ver- risiert. Auswärtige Leser denken wahrliebt, dass er alle Welt an seinen Slowenien- scheinlich: Was? Das soll das beste Land Entdeckungen teilhaben lässt. Und mit alle der Welt sein? Und Slowenen denken: Das Welt meinen wir umfangreiche Essays für ist sicher nicht das beste Land der Welt!“, renommierte Zeitungen wie die Washing- schmunzelt der Autor. Für ihn persönlich ton Post oder The Guardian. Wir meinen allerdings herrschen in Slowenien paradieModeratorenjobs für den Discovery Chan- sische Zustände. Als Weltbürger, der schon nel oder National Geographic. Oder eben in acht Ländern gelebt hat, steht ihm dieses die zwischen zwei Buchdeckel gegossene Urteil wohl zu. „Das Gesundheitssystem, Liebeserklärung an seine Wahlheimat, die gratis Kindergärten, bezahlte Karenzzeiten, nun auch auf Deutsch erschienen ist: Slo- sogar kostenlose In-vitro-Fertilisationen. wenologie. Vielsagender Untertitel: Leben Viele meiner amerikanischen Freunde könund Reisen im besten Land der Welt. nen gar nicht glauben, dass es so etwas gibt. Die Rede ist hier von Noah Charney. Die Versorgung hier bietet sehr hohe QuaSchon 2007 gelang dem heute 40-Jährigen lität zu sehr geringen Kosten.“ Und nicht mit seinem in mehrere Sprachen über- zuletzt sei es ein schönes und extrem vielfälsetzten Roman „Der tiges Land. Binnen zwei Kunstdieb“ ein BestselStunden Autofahrt könne ler. Und auch „Sloweman verschiedenste Landnology“ war, gemessen schaften durchqueren, die an slowenischen VerEinflüsse mehrerer Kulhältnissen, ein Verturen genießen. Ein facetkaufsschlager. Wie’s zu tenreicher Mix auf kleinsdem Buch kam? „Das tem Raum. „Für einen hatte mehrere Gründe. Artikel in der Washington Meine Frau und ich Post war ich einmal vorwohnten ja zuerst in mittags Ski fahren und Italien. Als wir Kinder nachmittags schwimmen wollten, war klar, dass im Meer. In welchem wir nach Slowenien zieLand sonst ist das möghen. Denn hier funktilich?“ Zugleich räumt oniert für Familien alCharney ein: „Als ZugezoNoah Charney, Bestsellerautor, les, während in Italien Kunsthistoriker und Wahlslowene gener kriegst du wahrnichts funktioniert“, scheinlich das Beste ab. meint Charney. In der Folge wollte der Au- Denn die Slowenen tendieren dazu, zu tor das Land kennenlernen. Sein Zugang Fremden viel freundlicher zu sein als zu war der über Interviews mit spannenden Einheimischen.“ slowenischen Persönlichkeiten, die er dann Zeitungen im anglo-amerikanischen Raum Unkonventionelle Tipps anbot. Und über Essays über dieses Land, das den Amerikanern doch so fremd ist. Ir- Noah Charney wohnt mit seiner Familie in gendwann war die Sammlung an Slowe- Kamnik, einer 30.000 Einwohner-Stadt, in nien-Texten so groß, dass sie in ein Buch der er schon so manchen Geheimtipp auspasste. Angereichert mit konkreten Aus- gehoben hat (siehe Infoteil). Im nahen flugs- und Reisetipps war bald ein umfang- Ljubljana hat er einen Lehrauftrag an der reiches und ungewöhnliches Nachschlage- Kunst-Uni, auch dort kennt er viele intewerk zu Slowenien im Allgemeinen und im ressante und verborgene Ecken. Seine Besonderen auf der Welt. Wie ein Ameri- Tipps sind immer persönlich gefärbt, mit kaner das kleine Land sieht, quasi. Char- einem sehr amerikanischen Blick auf die ney: „Es ist ein sehr subjektives Buch, ich Dinge, im Vergleich zu klassischen Reisewollte das so. Versuchte Objektivität inte- führer-Empfehlungen oft unkonventioressiert mich auch als Leser kaum. Ich su- nell. Aber sie machen in jedem Fall neugieche eher persönliche Erfahrungen und rig. „Es ist offenbar überzeugender, wenn Meinungen.“ ein Zugezogener erzählt, welche tollen slowenologie | alpe adria magazin

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Slowenologie querbeet: Botanischer Garten „Arboretum“, Plečnik-Weg durch Ljubljana, Schloss Otočec, Schokomanufaktur in Olimje

Plätze es in einer Region gibt, als wenn dies ein Einheimischer tut“, meint der WahlSlowene. „Slowenologie“ sieht er nicht als Sammelsurium aller coolen Plätze Sloweniens, „ich möchte viel lieber auf das hinweisen, was ich auch meinen Freunden empfehle, wenn sie zu Besuch kommen.“ Sein Fokus liegt berufsbedingt auf kunsthistorischen Kleinoden. Der Carpaccio in der Kathedrale von Koper gehört dazu, ebenso das Totentanz-Fresko in der kleinen, idyllischen Kirche von Hrastovlje im Karst. In Ljubljana empfiehlt Charney den Plečnik-Weg entlang der architektonischen Meisterwerke und liefert die Wegbeschreibung im Buch gleich mit. Außerdem die Nationalgalerie, „die Werke der slowenischen Impressionisten stehen denen der französischen um nichts nach.“ In seiner unmittelbaren Nachbarschaft in Kamnik hat er ein spannendes Privatmuseum mit kunsthistorischen Juwelen ausgeforscht. Und dann ist da noch die Vorliebe für sehr lokale oder spezialisierte Kulinarik. Fila zum Beispiel, „eine Omelette-Masse aus Ei, Brot und Wurst, die in Fleischtaschen, am besten zwischen Schweinerippen, gefüllt und im Ofen gegart wird. Köstlich!“ Im Laibacher Gourmetrestau-

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rant JB von Drei-Haubenkoch Janez Bratovž kommt gelegentlich Bärenfleisch auf die Teller. „In Slowenien darf ja eine gewisse Anzahl an Bären jährlich geschossen werden. Für die berühmten Bärentatzen von Janez war ich bisher immer zu spät dran, die lässt sich jedes Mal ein Paar aus Österreich reservieren“, lacht der Autor. Oder dieses unscheinbare Restaurant in Ljubljana, in dem ausschließlich Pferdefleisch-Gerichte auf der Speisekarte stehen (siehe Infoteil).

Weitere eitere Slowenien-Bücher Mit it „Slowenologie“ hat Noah Charney jedenfalls etwas angestoßen, das sich stetig weiterentwickelt. „Ich bin der einzige englischsprachige Autor hier, weshalb viele mit mir zusammenarbeiten wollen.“ Nach einem slowenischen Kochbuchprojekt mit dem erwähnten Starkoch Janez Bratovž ist nun ein Buch über Wein und Weingüter in

der Goriška Brda geplant, außerdem ein Buchprojekt für Bled, das intern bereits unter „Bledology“ läuft. Danach stehen Charney-Bücher über die Julischen Alpen und die Region rund um Kamnik auf der Warteliste. „Der große Zuspruch hängt wohl auch mit meiner amerikanischen Art zusammen. Wir gehen generell sehr positiv und absolut selbstbewusst an die Dinge heran. Hier in Slowenien geht man anfangs eher davon aus, dass etwas nicht funktionieren wird.“ Sein Fazit: „Ich denke, sich in der Mitte zu treffen ist ein Ansatz, der Sinn macht.“ ■ Janez Bratovž ist mit seinem JB für Charney DER Gourmettipp in Slowenien


Slowenien-Tipps einer Kennerin Für Slowenien-Fans ein Muss: Der Reiseführer des Michael-Müller-Verlages. Autorin und Slowenien-Insiderin Lore Marr-Bieger verrät hier vorab ihre Top-Tipps. Eine besondere Unterkunft?

Schwierig, nur eine Location zu finden, deshalb gleich vier. Zum einen das Schlosshotel Otočec/Relais Chateau: idyllische Lage am Fluss Krka, von einem Landschaftspark gesäumt. Hier lässt es sich in den Schlossmauern aus dem 17. Jahrhundert ruhig nächtigen, vorzüglich und komfortabel ausgestattet. Dann Vila Podvin nahe Bled, ein modernisierter, ehemaliger Gutshof mit Zimmern/Suiten und einem feinen Restaurant, das schmackhafte 3- bis 8-GängeMenüs und bestes Ambiente bietet. Für Camper: Camping Šobec, 20 Hektar Wald, Wiesen, Badesee und SavaLage mit bester Ausstattung – auch Bungalows mitten im Wald. Und natürlich Garden Village Bled, hier gibt es neben Glamping-Zelten am Bach Jezernica schöne Baumhäuser. Zudem einen Naturpool, ein Gewächshaus, aus dem das frische Gemüse und die Kräuter kommen. Links: www.terme-krka.com; www.vilapodvin.si; www.sobec.si; www.gardenvillagebled.com Wohin zum Essen?

Ich liebe die touristischen Bauernhöfe, hier wird man bei sehr gutem Preis-Leistungsverhältnis mit traditioneller und bester Hausmannskost mit den Produkten vom eigenen Hof oder aus der Umgebung verwöhnt. Unter anderem bei TK Urška bei Zreče in Richtung Pohorje oder im Weinanbaugebiet Jeruzalem in der Gostilna & Vinothek Brenholc oder in der sonnenverwöhnten hügeligen Brda, etwa bei Belica oder im Schlösschen Vipolže. Bei Feinschmeckerlaune fährt man nach Kobarid zu Ana Roš in die Hiša Franko. Links: www.kmetija-urska.si/de, (+386 31) 249 812 www.brenholc.com, (+386 2) 719 4504 www.belica.si, (+386 5) 30 42 104 www.villavipolze.eu, (+386 8) 20 554 20 www.hisafranko.com/de/, (+386 5) 389 4120 Welche regionalen Speisen sollte man kosten?

Premurska gibanica aus Murska Sobota. Feinster Strudelteig, geschichtet mit einer Masse aus Topfen, Mohn, Äpfeln und Walnüssen. Köstlich ist aber auch die Prleška gibanica, hier sind sieben hauchdünne Schichten mit Topfenmasse gefüllt. Und Štruklji, gekochter Strudelteig mit

Quark (Topfen) gefüllt und gerollt, dazu gibt es Wildgulasch. Der schönste Platz Sloweniens?

Der Triglav-Nationalpark. Der Weitblick vom Triglav-Gipfel bis zur Adria ist fantastisch. Vom Berg Vogel gegenüber genießt man den majestätischen Triglav-Anblick. Link: www.slovenia.info/de/die-julischen-alpen Die Musts in Ljubljana?

Ich liebe den Marktplatz und die Markthalle, davor gibt es nette Cafés. Oder hinauf auf die Burg und den herrlichen Rundumblick auf die Stadt, bis hin zu den Kamniker und Savinjer Alpen genießen. Ein Ritual bei jedem Hauptstadtbesuch. Es macht auch Spaß, entlang der Ljubljanica zu radeln, zum Beispiel zum Schloss Fužine mit Architektur- und Designmuseum. Links: www.visitljubljana.com/de/poi/zentralermarktplatz/ www.ljubljanskigrad.si/de/ www.culture.si/en/Fužine_Castle Wo kann man schön wandern?

Per Auto zum Vršič-Pass und von dort zum Sleme wandern: herrliche Aussicht auf die Karawanken bei maximal vier Stunden Gehzeit. Oder zur Planina Golica, am besten im Frühjahr, wenn die die Narzissen blühen: Ein weißer Blütenteppich erstreckt sich dort. Oben auf der Alm Golica gibt es schmackhafte Hausmannskost und wer noch kann, geht bis zum Gipfel. Der Blick erstreckt sich auf die österreichische Seenplatte, gen Villach und natürlich gen Stol im Osten, im Süden liegen die schneebedeckten Gipfel der Julier (insgesamt ca. vier Stunden Gehzeit). Links: www.slotrips.si/; www.exploringslovenia.com Welche Veranstaltung sollte man erleben?

Den Kuhball in Bohinj, wenn die geschmückten Kühe durch den Ort laufen, jährlich an einem Sonntag Mitte/Ende September (2020: 20. September). Die Museumsnacht in Ljubljana am 3. Samstag im Juli mit Gratiseintritt in alle Museen, zudem ist alles hübsch mit Kerzen illuminiert. Oder den Karneval in Ptuj mit den gruseligen Masken. Links: www.bohinj.si; www.visitljubljana.si; www.ptuj.info

Kennt sämtliche Ecken Sloweniens: Autorin Lore Marr-Bieger Baden an der Küste - wo?

Ich liebe abgeschiedene Badeplätze, die finde ich an der slowenischen Küste nur unterhalb vom Kap Strunjan. Baden in der Therme? Wo?

Tradition hat Rogaška Slatina mit seinem Donat-Mineralwasser. Die Anwendungen sind vielseitig und auf hohem Niveau, die hübschen k.-u.-k.-Prachtbauten vermitteln auch ein nettes Flair. Oder man fährt nach Portorož ans Meer und lässt sich an den Salzfeldern in Sečovlje von Lera im Thalasso Spa Lepa Vida mit Salzmassagen und Peelings verwöhnen. Links: www.visit-rogaska-slatina.si/de/; http://www.thalasso-lepavida.si/de Buchtipp Reiseführer Slowenien, Lore MarrBieger, Michael Müller Verlag. 564 Seiten, farbig, 332 Fotos, 48 Detailkarten. 23,60 Euro. Die 6. aktualisierte Auflage erscheint im Juli 2020

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Sloweniens Riviera: Die Top 6 Slowenienkennerin Lore Marr-Bieger liebt es aussichtsreich, eher ruhig und sportiv. Hier verrät sie Lieblingsplätze an der slowenischen Küste. 1. In Piran muss es der Spaziergang vom Tartinijev trg hinauf zur zinnenbewehrten Stadtmauer sein. Die Stadt und das Meer liegen zu Füßen, und der Weitblick gen Triest und die Dolomiten sowie gen Kap Savudrija ist traumhaft, ebenso die Sonnenuntergänge. 2. In Koper sitze ich gerne am Altstadtplatz Titov trg und lasse in der Loggia bei einem Macchiato den prachtvollen Prätorenpalast wirken. Nett sitzt man auch auf den Holzbänken vor der Bar Miramar am Carpaccio trg bei Käse, Pršut und einem Gläschen Refošk. 3. Den schönsten Blick auf Izola genieße ich bei einem Spaziergang vom Hotel Belvedere (südwestlich von Izola) gen Kap Ronek – der Blick aufs Städtchen mit seinem großen Jachthafen bis gen Triest ist fantastisch. Vom Kap Ronek, einem Naturreservat, führt ein schmaler, steiler Pfad hinab zum Meer. Abends, zum Sonnenuntergang, trifft man auf nur noch wenige Badende. Link: www.belvedere.si/de

Herrliche Kulisse in der Altstadt Kopers

Sonnenuntergang vor Izola

4. Die zypressengespickten Wege am Hügel von Seča, südlich von Portorož, mit dem Skulpturenpark Forma Viva haben eine ganz eigene Faszination, ebenso die Weitblicke über die Salinenfelder von Sečovlje. Unterhalb dieser Landzunge liegt die Gostilna Ribič mit Garten und Blick auf die Salinenfelder von Lera und Schiffskutter am Kanal. Herrlich ist es für mich auch, frühmorgens durch die Salinenfelder von Fontanigge zu spazieren.https://ribic.hr

Berg Slavnik (1028 m). Unterwegs blüht es fantastisch, die Rundumsicht ist herrlich, ob gen Koper, Triest und die Dolomiten, über Istrien und auch gen Nanos.

5. Herrlich finde ich – am besten im Frühjahr - eine Wanderung zum aussichtsreichen

6. Auch das hügelige, weinreiche Hinterland mit seinen kleinen Weilern ist faszinierend, vor allem per Mountainbike. Ein Stopp muss im Dörfchen Marezige beim Weinbrunnen von Karjola und im idyllischen Korte sein – die Stara šola, eine Pension mit Restaurant, ist hier mein Lieblingsplatz. Link: https://stara-sola.com/

GOLF- UND SEEHOTEL ENGSTLER****

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An der Uferpromenade direkt neben dem Spielcasino, liegt das First-Class-Hotel Engstler. Der ideale Platz für Ihren Urlaub, die perfekte Mischung aus erholsamer Ruhe und dem High Life von Velden. Ein sagenhafter Blick auf den kristallklaren Wörthersee wird Sie 2 Nächte begleiten. Genießen Sie sommerliche Badefreuden, Wellness vom Feinsten und einen Golfurlaub der Extraklasse mit kostenlosem Golftraining mit dem Golf-Pro Michael, Schwunganalyse, moderner Indoor Golfanlage u.v.m. im Doppelzimmer mit Terrasse oder Balkon mit Seeblick und Halbpension für 2 Personen um nur € 355,- statt ca. € 560,-. www.engstler.com Gutschein gültig 2 Jahre ab Ausstellungsdatum. Ausgenommen Juli und August Bestellung unter www.alpe-adria-magazin.at. * Solange der Vorrat reicht. Info-Hotline: 0043 (0) 463/47858-0 alpe adria magazin | slowenologie

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LESERANGEBOT

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TIPPS von Noah Charney

Ausgewählte, zitierte Tipps aus dem Buch und solche, die er persönlich obendrauf gelegt hat.

Ljubljana Gourmetküche Strelec. Innovative Küche aus traditionellen Zutaten sowie mediterrane Speisen. Beeindruckende Location in einem Turm der Burg von Ljubljana. Sitznischen auf den Burgmauern erlauben einen Killerblick auf die Altstadt. Ljubljanski Grad, (+386 31) 687 648, http://www.kaval-group.si/STRELEC,,.htm JB. Eines der Top-Restaurants der Stadt, zählt zu den besten 100 Restaurants der Welt. Chef ist Janez Bratovž. Miklošičeva 19, (+386 1) 430 70 70, https://jb-slo.com/ en/home/

UNGARN Murska Sobota Gozd Martuljek Ribœev Laz, Stara Fužina, Studor, Bohinjska Bistrica

Veliki Kozjak Soœa (Höhlen-Wasserfall)

Drežnica Kobarid Tolmin

ITALIEN

Zajamniki

ÖSTERREICH

Jeruzalem

Trzic

Bled

Bohinjsko jezero (Wocheiner See)

Slovenske Konjice

Jamnik

Kranj

Logar-Tal

Savica Slap (Savica-Wasserfall)

Postojna

Celje

Ljubljana

Nova Gorica Cerknica (Zirknitz) Cerknisa jezero (Zirknitzer See)

Novo Mesto

Križna Höhle Pivka

Krupa

Metlika (Kolpa)

Koper

Besondere Lokale Čad. Für mich das beste Balkanrestaurant der Stadt, nahe des Zoos im Haus des PENClubs. Erinnert an feine Clubrestaurants in London. Viel Kunst an den Wänden, literaturinteressierte Gäste. Cesta na Rožnik 8, (+386 1) 251 34 46, http://www.gostilna-cad.si/ Krušič. Halb geheimes Restaurant - kein Schild an der Fassade. Hier werden ausschließlich Gerichte aus Pferdefleisch serviert. Ernsthaft gut! Außerdem ein Spaß, weil es ein kleines Abenteuer ist, es zu finden. Bezenškova ulica 11, (+386 1) 544 61 41, http://www.mesarstvo-krusic.si/kuhinja-krusic/

Maribor

Jesenice

KROATIEN

Beste Torten/Kuchen Zvezda ist eine kleine Kette von durchgestylten Patisserien in einer Stadt voller guter Bäckereien und Konditoreien. Die eigenen Kreationen probieren: čokoladne sanje (Schoko-Haselnuss-Kuchen), čokolatina (Kuchen mit fester und geschmolzener Schokolade) oder die hruškina krostata (Birnen-Karamell-Torte). Kavarna Zvezda, Šmartinska 15/Slovensak 34/Wolfova 14/ Prešernova 24, http://www.zvezdaljubljana.si/

HOTEL KARNERHOF****s Exklusiver Verwöhnurlaub am Faakersee!

Für kulinarische Entdecker Ljubljananjam. Geführte kulinarische Touren durch Ljubljana. Je nach Vorliebe buchbar, von Mikrobrauereitouren über die Erforschung des Marktes bis zu Kochkursen. https://ljubljananjam.si/

Kulturelles Plečnik-Weg durch die Altstadt. Plečnik hat Ljubljanas Stadtbild geprägt wie Gaudí jenes von Barcelona. Dieser Spaziergang entlang seiner Werke ist der beste Weg, in diese charmante, gemütliche, eminent wohnliche Stadt einzutauchen.

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LESERANGEBOT 97 slowenologie | alpe adria magazin


Starköchin Ana Roš darf in keiner Tippsammlung für Slowenien fehlen www.visitljubljana.com/en/visitors/planyour-visit/tours-and-trips/walking-tour-ofplecniks-ljubljana/ Nationalgalerie. Hier steht der originale Robba-Brunnen unter einem Glassturz, sozusagen eine kleine Version von Berninis Brunnen der vier Flüsse in Rom. Absolut sehenswert auch die Werke der slowenischen Impressionisten. www.ng-slo.si

Kamnik Kavarna Veronika. Bestes Cafe der Stadt. Mein Wohnzimmer, wo ich einen extra starken "kava z mlekom" (Milchkaffee) bekomme. Der Besitzer bietet nun auch Eier-Sandwich im amerikanischen Frühstücksstil an, ich bin wohl der einzige Gast, der es bestellt. Glavni trg 6, (+386 41) 876 082, http://www.kavarnaveronika.com Orient. Die besten Čevapčiči, die ich je gegessen habe. Familiäre Atmosphäre und verrückt niedrige Preise. Es gibt nichts Besseres, als hier am Fluss zu sitzen und zu essen. Maistrova ulica 13,(+386 41) 892 585 Craftbeer. In Kamnik gibt’s gerechnet auf die Einwohner die meisten Craftbeer-Brauereien Sloweniens, nämlich sechs. Die besten Biere zweier Mikrobrauereien sind für mich Mali grad „Pale Ale“ und Maister „Vega“. www.facebook.com/tocilnica.maligrad/; http://www.maisterbrewery.com Zlata ptička. Der beste Greißler für Qualitätsprodukte lokaler Produzenten. Ich bekomme hier meinen Kaffee (Escobar), mein Bier (Mali Grad), Säfte, den besten Trinkjoghurt mit außergewöhnlichen Geschmacksrichtungen wie Bratapfel, Müsli, etc. www.zlatapticka.si

Kamniks kulturelle Geheimtipps Bibliothek im Franziskanerkloster. Rund 10.000 Bücher, darunter eine große Zahl an Inkunabeln (die ersten gedruckten Bücher vor 1500). Viele Bücher in Latein und Deutsch, einige der ältesten Bücher in slowenischer Sprache. Man muss sich allerdings vorher anmelden. http://franciskani.rkc.si Privatmuseum Sadnikar. Gemälde, Ikonen, Schnitzereien, aber auch archäologische Funde wie Eisbärknochen und eine Auswahl an Waffen und Rüstungen - all das wurde von Familie Sadnikar in mehr als 100 Jahren zusammengetragen. Wichtigste slowenische Privatsammlung mit vielen Werken slowenischer Impressionisten. Wertvollstes Stück ist ein Gemälde von Tintoretto. Besichtigung nach Anmeldung. http://www2.arnes.si/~ljsikka3/sadnikar/

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Ausdrückliche Empfehlung: Poesie- und Weinfestival in Ptuj

Kamnik Umgebung Arboretum. Eleganter botanischer Garten fünf Autominuten von Kamnik mit tollem Kinderspielplatz, Orchideenausstellungen, Kakteen, Enten- und Schildkrötenteichen, Schmetterlingshaus, neoklassischen französischen Gärten, Heckenlabyrinth, lebensgroßen, sich bewegenden Dinosauriern, unendlich weiten Tulpenfeldern. www.arboretum.si/de/ Velika Planina. Eine Hochalm im Look von „Mittelerde“, mit isländisch anmutenden Hobbithöhlen-Holzhäusern und der kleinen Holzkirche „Maria im Schnee“. Unbedingt den dort hergestellten Trnič-Käse probieren. Die Hütten sind teils bewirtschaftet, teils werden sie vermietet (in spartanischer oder Luxus-Ausführung). Kamniška Bistrica. An der Straße oberhalb von Kamnik gibt es einen kleinen Teich, in dem sich Schwimmer im Sommer gerne erfrischen. Wunderbare Waldpfade, ein Landgasthaus und dieser magische Pool – herrlich! Außerdem liegt im Wald ein verborgenes Partisanenlazarett.

Sehenswert in Slowenien Radovljica. Mittelalterliches Städtchen nahe Bled, noch hübscher als Kamnik, mit guten Restaurants. Ich empfehle die Gostilna Lectar (www.lectar.com) samt Lebkuchenmuseum im Keller. Das Essen ist ein Traum, mein Tipp ist der Schwarze Rettich als Vorspeise. Sogar Bill und Hillary Clinton sind offenbar Freunde dieses Lokals, wie ein gerahmter Brief der beiden erahnen lässt. www.radolca.si/de Koper. Pirans „Arbeiterklasse-Cousin“. Hier gibt’s das einzige Weltklasse-Gemälde Sloweniens: ein Altarbild von Vittore Carpaccio in der Kathedrale. Koper hat eigenen Charme, einen geschäftigen Handelshafen und eine enge, gassenreiche Altstadt, die man vergnüglich durchwandern kann.

Hrastovlje. Kleine Wehrkirche zur Heiligen Dreifaltigkeit mit makellos erhaltenem Fresko-Zyklus, einem Totentanz aus 1490, der bis 1949 unter einer dicken Putzschicht verborgen war. Ein wunderbares Kunstwerk. www.istria-culture.com/de/allerheiligenkirche-in-hrastovlje-i13 Ptuj. Am besten im August, während der „Tage der Poesie und des Weins“. Die Straßen Ptujs sind dann voll von Poeten aus aller Welt. Im Schloss über der Stadt befindet sich eines der besten Kunstmuseen des Landes. www.ptuj.info/de/ Slowenischer Karst. Weintour durch die Karstregion, zwischen Štanjel, Vipava und Goriška Brda. Mit Verkostungen auf den Weingütern Movia, Kabaj und Burja. Štanjel ist ein Juwel von einem Dorf und ein großartiger Platz fürs Mittagessen. Olimje. Im Kloster befindet sich eine der ältesten Apotheken Europas. Gleich daneben ein sehenswertes Schokoladengeschäft mit Schoko in allerlei Formen. Oben auf dem Hügel ist das wunderbare SlowFood-Restaurant „Jelenov Greben“ mit fantastischen Mehrgänge-Menüs und erstaunlich akzeptablen Preisen. www.visitpodcetrtek.com/de; www.jelenov-greben.si/de/, (+386 3) 582 92 91

BUCH & LINKS Das Buch: Slowenologie. Leben und Reisen im besten Land der Welt. Noah Charney. Beletrina Verlag. 19 Euro. Weblog (Englisch): www.slovenology.co.uk Podcast (Englisch/Slowenisch): Slovenology – Living and Travelling in the world’s best country

Hingucker in lieblicher Landschaft: das Kloster Olimje

Instagram: @slovenology. Impressionen von Charneys Recherchetouren durchs Land.


Erleben Sie einen Tag mit neuen Seiten.

DiePresse.com/Sonntag

Menschen. Geschichten. Perspektiven.


Pompeji des Nordens Aquileia ist zur Durchreise viel zu schade: Der Ort nahe Grado bietet viel Historie und Kultur – aber auch der Genuss kommt nie zu kurz.

TEXT Stefan Maiwald FOTOS Gianluca Baronchelli, Fabrice Gallina, Matteo Lavazza Seranto, Alessandro Castiglioni, Mario Verin, Max Zambelli, Ulderica da Pozzo, Turismo FVG


Bezaubernder Ort, bewegte Vergangenheit, berühmte Kathedrale – und deftige Köstlichkeiten überall

E

r war einer der ganz großen Bösewichte der Bibel: König Herodes, Statthalter Roms in Jerusalem, ordnete die Tötung jedes Neugeborenen an – übrigens auch die Hinrichtung seines eigenen Kindes. „Es ist besser, Herodes‘ Schwein als sein Sohn zu sein“, bemerkte Kaiser Augustus aus sicherer Entfernung. Einige erstaunliche Dinge über Herodes: Es hat ihn wirklich gegeben, wenngleich das Ausmaß der Kindstötungen bis heute umstritten ist. Seinen 16-jährigen Schwager jedenfalls ließ er nach einer Party von Dienern im Schwimmbad ertränken, später mussten seine Stiefsöhne dran glauben. Auch seine eigene Frau ließ er töten, und als er sterbenskrank war, verhaftete er die angesehensten jüdischen Bürger. Sie sollten sofort nach seinem Tod hingerichtet werden, damit, so sein Plan, das ganze Land etwas zu beweinen hätte. Ja, dieser Herodes war ein echter Sonnenschein. Was das alles mit unserer Geschichte zu tun hat? Herodes wirkte nicht nur im fernen Jerusalem, sondern besuchte auch Aquileia. Der Erzschurke flanierte tatsächlich dort, wo heute die Autos von Cervignano nach Grado vorbeirauschen, dem unbeschwerten Sommerurlaub entgegen. Ein faszinierender Gedanke, wie nah Geschichte doch manchmal ist.

Doch nicht nur Herodes, sondern auch die Kaiser Augustus und Marc Aurel waren in dem Ort, und Kaiser Quintillus kam in Aquileia unter zweifelhaften Umständen ums Leben, nach nur 17 Tagen als Regent; römische Kaiser starben selten friedlich in ihren Betten. Attila höchstselbst nahm ein paar Jahrhunderte später hier ebenfalls Quartier. Aquileia – das ist mehr als eine Ansammlung von Ruinen. Reisende sollten sich bewusst machen, wie bedeutend die Stadt einst war. Um die Zeit von Christi Geburt lebten hier mindestens 30.000 Menschen, doch einige Schätzungen gehen von weit über 100.000 Einwohnern aus. Aquileia war eine der größten Städte des Reiches und ein wichtiger Stützpunkt der Legionen, um Eindringlinge aus dem Osten aufzuhalten. Auch noch im Mittelalter war Aquileia als Bischofssitz und Pilgerziel von Bedeutung, was an der beeindruckenden Basilika aus dem elften Jahrhundert deutlich wird, die auf 750 Quadratmetern das größte zusammenhängende Bodenmosaik Italiens bietet. Auf dieses faszinierende Mosaik mit allerlei wunderlichen Gestalten stieß man per Zufall, nachdem man bei Restaurierungsarbeiten eine dicke Lehmschicht vom Boden entfernt hatte. Einst herrschte der Bischof von Aquileia von hier aus sogar über diese merkwürdigen amphibischen

Menschen, die weiter westlich in einem schlammigen Lagunendorf namens „Venedig“ in windschiefen Schilfhütten hausten und so verrückt waren, zu glauben, man könne aus ihrem Slum ein internationales Handelszentrum machen. Tipp: Reisende sollten unbedingt den Campanile neben der Basilika besteigen und die Aussicht von den schneebedeckten Alpengipfeln bis zur einladend funkelnden Adria genießen. Allerdings sollte man angesichts der krummen Stufen im Glockenturm fit zu Fuß sein. Ganz leicht zu bewältigen ist dagegen die Via Sacra, ein Wanderweg, der unter schattenspendenden Pinien an zahlreichen Ausgrabungsstätten bis zum einstigen römischen Flusshafen führt. Obwohl der Ort heute nur noch 3.300 Einwohner zählt, ist die ruhmreiche Vergangenheit noch überall zu spüren. Wohl jeder Grado-Reisende kennt die Ruinen des Forum Romanum, dessen Säulen aus dem zweiten Jahrhundert v. Chr. noch stolz direkt an der Staatsstraße aufragen. Hier war der Mittelpunkt des römischen Aquileia, man traf sich zu Versammlungen und Verkündigungen, aber auch zum Einkaufen – war das Forum Romanum doch von zahlreichen Geschäften umgeben. Ein guter Ort, um tief in die Vergangenheit einzutauchen, ist das Museo Araquileia | alpe adria magazin

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Auch die Umgebung lohnt sich – etwa Palmanova, Görz oder Grado

cheologico, gelegen inmitten der Ausgrabungsstätten und nach zweijähriger Arbeit von Grund auf restauriert. Die Sammlung des Museums gilt als bedeutendste in Norditalien. Zu bestaunen sind zahlreiche Waffen, Münzen, Haushaltsgegenstände, Schmuck, Bekleidung, Statuen und Urnen aus der Römerzeit. Die Bedeutung des Ortes wird bei uns gern unterschätzt, dabei gehört Aquileia zu den interessantesten Ausgrabungsstätten Europas. Warum das nicht mehr Leute wissen? Das hat auch mit der etwas verstockten Lokalpolitik des Ortes zu tun: Ein touristischer Boom ist nicht so recht erwünscht, man will sich nicht dem „Kommerz“ ergeben und legt Wert auf seine eigene Identität. Zum Glück hat sich in den letzten Jahren dennoch einiges für uns Reisende bewegt. Als engagierte Bürger vor einigen Jahren das „Aquileia Film Festival“ ins Leben riefen, war zwar so mancher im Ort dagegen, doch inzwischen ist das Festival perfekt integriert, denn es hat sich auf archäologische Dokumentationen spezialisiert. Und was könnte es für einen besseren Rahmen geben als die Piazza mit der Basilika, wo Ende Juli im Open-Air-Kino die spannendsten Filme gezeigt werden? Auf dem Hauptplatz steht übrigens nicht etwa

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der Markuslöwe des nahen Venedigs, wie in so vielen anderen Städten im Umland, sondern demonstrativ die Kapitolinische Wölfin, die Romulus und Remus aufzog, die Gründer Roms. Mit Venedig hat man es nicht so eng, denn der Aufstieg der Lagunenstadt bedeutete das Ende der Bedeutung von Aquileia. Aquileia – das ist kein turbulenter Städteurlaub mit lärmender Aperitivo-Kultur und Livemusik. Hier geht es beschaulich und entspannt zu. Die Atmosphäre ist inspirierend, die Reisenden genießen schlendernd, haben etwas zum Lesen dabei und trinken den Kaffee mit Blick auf die Basilika. Aquileia ist ein perfektes Ziel für ein langes Wochenende bei deftigen friulanischen Spezialitäten oder köstlicher Fischküche. Auch die Lage Aquileias spricht dafür, einen Kurzurlaub in Erwägung zu ziehen. In zehn Minuten sind Reisende am Strand von Grado, in zwanzig Minuten in den Weinbergen des Collio, auch Udine ist in dreißig Minuten zu erreichen. Im Sommer wählen viele Reisende Aquileia als preiswertes Ausweichquartier – tagsüber Strandvergnügen in Grado, abends zurück ins preiswertere, weniger trubelige Hinterland. Aquileia lässt sich eben auf vielerlei Arten erleben und genießen. ■

Fangfrischer Fisch ist stets zu haben …

… und dazu passen die Collio-Weine


INFO: AQUILEIA Allgemein

Tarvisio Ampezzo Tolmezzo

Region: Friaul-Julisch Venetien. Provinz: Udine. Rund 3.300 Einwohner. Der Ort liegt 10 km von Grado entfernt. Die Region ist kulturell anders als der Rest Italiens, nicht zuletzt durch seine Grenzen an zwei andere Länder (Österreich und Slowenien). Zudem gehörten große Teile des Friaul bis zum Ersten Weltkrieg zur österreichischen Doppelmonarchie, was zu einer Bereicherung in kultureller und kulinarischer Hinsicht führte. Heute präsentiert sich das Friaul dezidiert italienisch, wenngleich so manches Porträt von „Francesco Giuseppe“ in Trattorien hängt – die Vergangenheit unter Kaiser Franz Joseph wird gern verklärt.

Tagliamento

FRIULI-VENEZIA Maniago

Pordenone San Vito al Tagliamento

Codroipo Palmanova

Isonza

Cervignano Aquileia Latisana Grado

Gorizia Monfalcone

Trieste

Flug: Der Aeroporto di Trieste liegt in Ronchi dei Legionari bei Monfalcone, mithin näher an Aquileia (ca. 15 km) als an Triest. Bahn: Der Bahnhof in Cervignano ist aus dem Norden nur etwas umständlich erreichbar; dafür eignet er sich gut etwa zum Tagesausflug nach Venedig (stündliche Direktzüge). Auto: Die A23 von Villach/Tarvisio nach Palmanova ist eine vergleichsweise entspannte Autobahn mit wenig Staus.

Via Sacra. Ein Spaziergang durch die Vergangenheit, an römischen Ruinen und Ausgrabungsstätten vorbei. Karten und InfoBroschüren im Infobüro. Via Gemina, 8.30– 19 Uhr, gratis

WOHNEN HOTELS IN AQUILEIA

Parken In der Via Iulia Augusta ist ein großer Autound Busparkplatz (1.- €/Std.), ansonsten Plätze rund um die Basilika (kostenpflichtig).

Anschauen Einmalig: antike Kunstschätze

Casa Delneri. Neues Bed & Breakfast, gegründet von Luigi Delneri, früherem Fußballtrainer von Juventus Turin. Sechs individuelle Zimmer mit Parkett- oder Marmorfußboden, dicke Holzbalken, unverputztes Mauerwerk – romantisch! Bar im Erdgeschoß. DZ ab 100.- €, Via XXIV Maggio 18, 33051 Aquileia, (+39 0431) 911 71, www.casadelneri.it Patriarchi. Traditionshotel an der Hauptstraße mit gutem Restaurant, viele Zimmer blicken auf die Basilika. Die Hausbar ist Treffpunkt des Ortes. DZ ab 88.- €, Via Giulia Augusta 12, 33051 Aquileia, (0039 0431) 91 95 96, www.visitaquileia.com

HOTELS UMGEBUNG

TOURISMUSINFO Infopoint, Via Iulia Augusta (auf dem Busparkplatz), 33051 Aquileia, (0039 0431) 91 94 91, www.turismofvg.it, www.visitaquileia.com

Spilimbergo

Udine

Anreise

Museo Archeologico. Frisch renoviert, bedeutende Ausstellungsstücke auf mehreren Stockwerken – faszinierend für die ganze Familie. Via Roma 1, 8.30–19.30 Uhr, Mo geschl., 7.- €, erm. 3,50.- € Basilika Santa Maria Assunta. Beeindruckende Kirche, Mosaikfußboden mit Fabelwesen, Krypta mit Wandfresken im byzantinisch-venezianischen Stil. Piazza Capitolo 1, tgl. 9–18 Uhr, jeden So 10–11.30 Uhr geschl., 3.- €, mit Krypta 5.- €, Campanile 2.- €

Gemona del Friuli

Einladend: rustikale Trattorien

Castello di Spessa. „Die Weine im Castello waren exzellent“, erinnerte sich Giacomo Casanova in seinen Memoiren, denn er lebte auch im Castello di Spessa bei Gorizia, mitten im Collio. Inzwischen ist aus dem Castello aus dem Jahr 1200 ein traumhaftes Resort mit Weinbergen, Postkartenpanorama und 18-Loch-Golfplatz geworden. In der dazugehörigen Tavernetta gibt es deftige Spezialitäten und reichhaltige Wein-Auswahl. Ganz neu ist das Spa mit Wein-Therapie. DZ ab 150.- €, Via Spessa 1, 34070 Capriva, DZ ab (0039 0431) 80 81 24, www.castellodispessa.it Venica & Venica. Ein kleines grünes Paradies im Collio: Das Weingut produziert brillanten Friulano und fantastischen Sauvignon Blanc. Zimmer und Ferienwohnungen; Radverleih; Swimming-Pool, Tennisplätze, Spielwiese. DZ ab 100.- €, Loc. Cero 8, 34070 Dolegna del Collio, (0039 0481) 612 64, www.venica.it Savoy. Traditionshaus in Grado, nahe am Hauptstrand. Einziges Hotel mit Außenund Innenpool. DZ ab 180.- €, Via Carducci 33, 34073 Grado, (0039 0431) 89 71 11, www.hotelsavoy-grado.it

Das Castello di Spessa bietet Golf und alles Gute im Überfluss aquileia | alpe adria magazin

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Genießer gesucht: delikate Fasolari-Muscheln Sunset & Sunrise. Schicke neue DoppelHerberge am alten Strand, mit stilvollen Möbeln, schmucker Lounge samt Weinkühlschrank, einige Zimmer mit Meerblick. Unser Tipp: die Familienzimmer im Sunrise. DZ ab 115.- €, Via Pola 2, 34073 Grado, (0039 389) 215 94 67, www.sunsetgrado.com Laura e Christian Rooms. Laura Fortuna, Grado-Kennern als Chefin des vorzüglichen Altstadt-Restaurants „Laura e Christian” ein Begriff, bietet sechs geschmackvolle Zimmer unweit vom Fischerhafen. DZ ab 80.€, Via Leopardi 10, 34073 Grado, (0039 339) 686 33 55, www.ristorantelauraechristian.it Palazzo Lantieri. Prächtiges Anwesen aus dem 14. Jh. im Zentrum Gorizias. Schon Napoleon, Papst Pius VI., Goethe, Schiller und Casanova waren zu Gast. Die mit Antiquitäten möblierten Zimmer befinden sich im piano nobile, zudem gibt es eine Turmsuite. Wechselnde Installationen zeitgenössischer Künstler als Kontrast zum geschichtsträchtigen Hintergrund. DZ ab 140.- €, Piazza Sant’Antonio 6, 34170 Gorizia, (0039 0481) 53 32 84, www.palazzo-lantieri.com

RESTAURANTS IN AQUILEIA Locanda Aquila Nera. Stimmungsvoller Dorftreffpunkt mit herzhaften Gerichten wie Frico mit Polenta, auch Pizzen. Preiswert. Auch Zimmer (DZ 75.- €). Piazza Garibaldi 5, 33051 Aquileia, (0039 0431) 910 45, kein R. Corallo. Gute Fischküche, köstliche Risotti. Das Pasticcio ist eine Lasagne, aber mit allerlei Meeresfrüchten statt mit Ragout – eine fabelhafte Idee. Via Beligna 3, 33051 Aquileia, (0039 0431) 9 10 65, R. Mo. Ai Cjastinars. Typische friulanische Gerichte wie Frico, Grillspezialitäten, üppige Portionen. Bei Einheimischen wie Touristen beliebt. 2 km außerhalb, seit Neuestem auch Gästezimmer. Borgo Pacco 1, 33059 Villa Vicentina, (+39 0431) 96 90 37, R. Fr. Ai Rosari. Schlichter Agriturismo. Die Familie hält Gänse und Enten – das köstliche Ragout ist „Kilometer Null“, der Hauswein dagegen sehr, sehr bodenständig.

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Wochenends manchmal Live-Musik. Via Eugenio Curiel 4, 33051 Aquileia, (0039 0431) 91 88 34, R. Mo., Di. Break & Bike. Neue Aperitivo-Bar mit kleiner Karte. Typisch friulanische Aufschnittplatten mit Montasio-Käse, belegte Brote, allerlei Süßes, gute Weinauswahl. Ideal für die vielen Fahrradtouristen, die auf der Route parallel zur Hauptstraße unterwegs sind. Via Beligna 4, 33051 Aquileia, (0039 333) 410 20 94, R. Do.

CAFÉ Mosaico. Eine der besten Konditoreien der Region, gegenüber der Basilika, köstliche Torten, Schnittchen und Süßspeisen, auch eigener Kaffee, hausgemachte Schokolade und sonstige Verführungen. Piazza Capitolo 17, 33051 Aquileia, kein R.

RESTAURANTS UMGEBUNG Al Granaio. Die ehemaligen Besitzer des „Alla Pace“ in Grado haben ihren Bauernhof in Fiumicello zum Bio-Restaurant umgebaut. Man sitzt urig, isst gut und saisonal. Via Tiel 24, 33050 Fiumicello, (0039 339) 725 88 94, R. Mo., Di. Alla Buona Vite. Zwischen Aquileia und Grado vor dem Damm links abbiegen und etwa 2 km fahren – dort liegt ein romantischer Agriturismo, mit köstlicher Küche

(rohe Vorspeisen oder Maltagliati-Nudeln mit Scampi und Spargel) und gutem eigenem Wein. Via Dossi 15, 34073 Grado-Belvedere, (+39 0431) 198 60 74, R. Do. All’Androna. Typische Gerichte wie Boreto, edel aufbereitet und im stimmungsvollen Ambiente im Schatten von Grados Kirche serviert. Weiters: CrudoPlatte, Scampi al vapore, wunderbar leichtes Fritto misto. Calle Porta Piccola, 34073 Grado, (+39 0431) 80 950, R. Di. Laura e Christian. Romantisch, herzliche Gastgeber, fantasievolle Vorspeisen, köstliche Pasta, erstklassige Spaghetti bottarga. Der ursprüngliche Name „Spaghetti House“ verblasst zu Recht. Früh reservieren. Via Gradenigo 27, 34073 Grado, (0039 0431) 82 687, R. Di. In Stralonga. Gute Pizzen und Pasta, ein Wohlfühlort mit Blick auf Kirche und Fußgängerzone. Achtung, keine Tischreservierung möglich. Piazza Duca d’Aosta 55, 34073 Grado, kein R. Santa Lucia. Das Restaurant hat umgebaut. Jetzt gibt es mehr Platz, um Antonios ausgezeichnete Fischküche zu genießen. Gute Pizzen. Die Enoteca gegenüber ist ein beliebter Treff. Campo Porta Nuova 1, 34073 Grado, (0039 0431) 85 639, R. Di. Alla Luna. Uriges Görzer Lokal, erstklassige Produkte, typische Küche wie Gulasch mit Polenta. Via Guglielmo Oberdan 13, 34170 Gorizia, (0039 0481) 53 03 74, R. So., Mo. Vito Primozic. Seit 1922 wird hier gute, deftige Hausmannskost serviert. Gnocchi mit Pflaumen, paniertes Huhn, Gerstensuppe, Gulasch oder geschmorter Baccalà sowie der obligatorische Apfelstrudel, natürlich hausgemacht. Viale XX Settembre 134, 34170 Gorizia, (0039 0481) 82 117, R Sa. Al Giardinetto. Giorgio Zoppolatti serviert in Cormons Feines wie Perlgraupensuppe, Teigtaschen mit Steinpilzpüree und Steinbuttfilet mit gerösteten Mandeln und Weißweinsauce. Via Matteotti 54, 34071 Cormòns, (0039 0431) 602 57, R. Mo., Di. Zago. Bezaubernder Borgo in einem Vorort von Udine. Luigi Zagos Spezialität: lauwarme Insalata catalana mit Hummer, Gamberi, Kartoffeln und Oliven. Großartiges Pilzrisotto oder Drachenkopf in Salzkruste. Eine der besten Weinkarten der Region. Via San Giuseppe 51, 33019 Laipacco di Tricesimo (Udine), (+39 0432) 157 39 85, R. So. Abend, Mo.

Die Locanda Aquila Nera ist ein Wohlfühlort


(fast) genau so aus wie vor 400 Jahren. Infopoint, Borgo Udine 4, 33057 Palmanova, (+39 0432) 92 48 15

Gorizia Keine andere italienische Stadt hat in Kunst, Küche und Kultur mehr Einflüsse aus dem Norden und Osten in sich aufgenommen – aus Österreich, Bayern, Ungarn, Slowenien, Kroatien. Seit 1918 gehört eine Hälfte der Stadt zu Italien (die andere zu Slowenien). Vorher begeisterte sich schon Casanova. „Hier kann ein Fremder frei leben und alle Annehmlichkeiten des Gesellschaftslebens genießen“, befand er. Auch Sigmund Freud, der mit der legendären Bahnlinie Transalpina Gorizia besuchte, hielt sie für „eine Offenbarung“. Viele Aristokratenfamilien des Kaiserreichs verbrachten den Sommer im „Nizza Österreichs“. www.provincia.gorizia.it Ausflugstipp: Die Piazza Libertà in Udine bietet venezianisches Flair

WINZER ca’ tullio. Führendes Weingut in Aquileia, gut zu erreichen (Ortsausgang Richtung Grado). Berühmt für typischen Traminer, der hier traditionell angebaut wird. Via Beligna 41, 33051 Aquileia, (0039 0431) 91 97 00, www.catullio.it Masùt da rive. Fabrizio und Marco Gallo haben das kleine Weingut an die Spitze gebracht – mehrfach prämiert sind Pinot Bianco, Sauvignon, Merlot „Semidis“ und Pinot Nero. Via Manzoni 82, 34070 Mariano, (0039 0481) 69 200, www.masutdarive.com volpe Pasini. Eines der ältesten Weingüter der Region, 1596 gegründet. Wunderbarer Friulano, ausgezeichneter Pinot Grigio. Via Cividale 16, 33040 Togliano, (0039 0432) 71 51 51, www.volpepasini.it Jermann. Einer der bekanntesten Namen des Collio. Seit Jahrzehnten Garant für autochthone Sorten, auch ausgezeichneter Pinot Nero „Red Angel“. Località Trussio Ruttars 11, 34070 Ruttars, (0039 0481) 88 80 80, www.jermann.it

FESTE IN AQUILEIA cabossa. Große Feuer werden angezündet, um das neue Jahr zu begrüßen und den Winter zu vertreiben, dazu gibt es

Wein, Musik und deftige Spezialitäten. 4. - 6. Januar. aquileia film festival. Spezialisiert auf archäologische Dokumentationen, OpenAir-Leinwand auf dem Hauptplatz. Ende Juli, www.archeologiaviva.it festa de l‘unità. Großes Ortsfest, das aus einer Zeit stammt, als man Kommunismus noch für eine gute Idee hielt. Viele Stände mit Essen und Trinken, Musik, Rummel, historische Aufführungen. Erste Augustwoche. Mercatino di natale. Handwerkermarkt, auf dem Künstler ihre Werke ausstellen – nicht nur weihnachtliche Objekte. Traditionell nur am 8. Dezember, dem italienischen Feiertag.

AUSFLÜGE Grado Die besten Fischrestaurants der Region sind hier zu finden. Es gibt florierenden Kurbetrieb, allerdings sind die Anlagen etwas betagt; demnächst soll ein neues Thermenzentrum entstehen. Ein Spaziergang am Strand sorgt für Mußestunden. Infopoint, Viale Dante Alighieri 66, 34073 Grado, (0039 0431) 87 71 11, info.grado@promoturismo.fvg.it

Barbana Die Klosterinsel ist die prächtigste der vielen Inseln in der Gradeser Lagune. Im Jahr 582 soll zwei Fischern eine Madonna mit Kind erschienen sein. Patriarch Elia ließ Kirche und Kloster errichten. Inzwischen ist das Kloster den Minoriten anvertraut. Die Mönche kümmern sich um die Pilger und Touristen, es gibt auch ein kleines Restaurant. Boote mehrmals täglich von Grado (Überfahrt ca. 10 Minuten).

Palmanova

Spezialität: Der Montasio-Käse

Es war vielleicht das größte Experiment in der Renaissance: Aus dem Nichts sollte eine perfekte Festungsstadt entstehen, ästhetisch und geometrisch perfekt, repräsentativ und für alle Bewohner gleichermaßen nützlich. Und so bauten zunächst die Venezianer und dann die Habsburger ab 1593 die symmetrische Stadt. Sie sieht

Cormòns Schlaraffenland und Hauptort der CollioRegion, alles dreht sich um den Genuss. Die Enoteca am Hauptplatz Piazza XXIV Maggio ist beliebter Treffpunkt. Dort lässt sich das Weinwunderland erschmecken, auch Winzer kommen auf ein Glas vorbei. Flaschenverkauf aller umliegenden Weine. Recht schlicht sind die Weine der Kooperative, die am Ortseingang verkauft werden.

Cividale Stadt der Langobarden – jenes Volkes, das im Jahr 568 im Friaul einzog. Cividale wurde von Julius Cäsar gegründet. Daher hieß die Stadt auch lange Forum Julii, ein Name, der später von den Langobarden auf das von ihnen besetzte östliche Oberitalien übertragen wurde. Später entstand daraus das italienische Friuli (Friaul). Vom Ponte del Diavolo, der „Teufelsbrücke“ aus, ist der Blick auf Cividale am schönsten. www.cividale.net

Udine Die Piazza della Libertà gilt als schönster venezianischer Platz außerhalb Venedigs. Das älteste und kunsthistorisch bedeutendste Monument ist die Loggia del Lionello, die an den Dogenpalast erinnert. Im Castello: Musei Civici mit der Galleria d’Arte Antica. Sehenswert: Altarbilder und Fresken von Tiepolo im Dom Santa Maria Annunziata und Tiepolos Fresken im Palazzo Patriarcale. Infopoint, Piazza I Maggio 7, 33100 Udine, (+39 0432) 29 59 72

BUCHTIPP venetien und friaul, Stefan Maiwald, ADAC Verlag. Reiseführer mit vielen Infos und Geschichten, Lokal- und Quartiertipps, Insider-Informationen. 144 Seiten, 9,99 €

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BUON APPETITO Unsere kulinarische Alpe-Adria-Rundreise: Diesmal speisten wir am Weißensee und im Mühlviertel hinter Steinbloßmauern, fanden am Reinischkogel allerbeste steirische Hüttenkost und ließen uns in Wien mit Cucina Italiana verwöhnen. Testgaumen H. & M. GRÖTSCHNIG FOTOS GRÖMEDIA

Gasthaus in Schräghanglage, schräg eingerichtet und die Gerichte sind geradewegs gut

KÄRNTEN Der besondere Newcomer Der Weißensee, Sehnsuchtsort so vieler. Denn: was für ein entschleunigendes Landschaftsidyll, kein Durchzugsverkehr - und gut essen kann man auch. Natürlich bei Hannes Müller und Martin Nuart in der „Forelle“, das Vierhaubenhaus ist das kulinarische Zugpferd am See. Auch Weißenseerhof (vegetarisch!) und Zimmermann (bodenständig) sind bewährte Adressen. Jung, modern und etwas schräg wird’s

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mit zwei Newcomern in Neusach: Das „Bootshaus – Sushi“ am See ist eine lässige, sommerliche Open-air-Location, „Das Löwenzahn“ ein besonderes Ganzjahresrestaurant. Ambiente farbenfrohe Schulklasse mit großfenstrigem Seeblick, schöne Terrasse. Speisekarte: spannend. Ein handgeschriebenes Buch in immer wieder neuen Kapiteln – plus ein paar Klassiker. Was soll man sagen: Das Essen ist von A - Z gut. Vorweg das hausgemachte, saftige Brot mit Leberpastete am Holzbrett, dazu dezent süßes Ingwerkarottensüppchen. Fruchtig fein die Rotkrautschaumsuppe, ein

Augenschmaus die wie eine Blüte arrangierte gebeizte Lachsforelle auf Sauerkraut und Quitte. Schön klassisch die Grießnockerlsuppe, schön kross der Zander mit süßer Tomate und Blutwurst. Perfekt zart der Lammrücken mit Karotte, Kichererbsen und Ingwer. Alles schmeckt schlüssig, ist von bester Qualität. Nur beim Dessert hat die Küche einen leichten Durchhänger: Der Kaiserschmarren dürfte/sollte knusprig sein, ist aber von etwas zäher Außenhaut. Nein, das können sie auf den Hütten rundum besser. Aber das soll die Leistung und die Besonderheit dieses Lokales

nicht schmälern. Auch weinmäßig ist das Löwenzahn gut aufgestellt und der Service übt sich in Charmanz. Eine neue Attraktion am Weißensee. Das Löwenzahn. Weißensee, 9762 Neusach 46, T (+43 47 13) 93 080, Dienstag Ruhetag, www.dasloewenzahn.at, Preise: Menü 68 – 90, Suppen ab 6,50, Vorspeisen ab 13, Hauptgerichte 21 - 29 €, Desserts ab 9, Flasche Wein ab 36 €. Küche: ****(*) Getränke: **** Ambiente: ****


MÜHLVIERTEL

STEIERMARK

WIEN

Sterne-Mann im Steinbloßhaus

Zum Niederknien

Adria trifft Wien

Das Mühlviertel ist (noch) keine Gourmetregion. Hier dominieren eher die gutbürgerlichen Lokale. Natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel – das „Landgasthaus zum Edi“ in Gutau ist engagiert, das „Populorum“ in Pierbach Slowfood-Vorzeigebetrieb. Und dann ist da auch Michael Just (Foto oben), einer, der u. a. bei Juan Amador (drei Michelin-Sterne!) und im „Palais Coburg“ (zwei Sterne) in Wien gedient hat. Dieser Top-Koch hat den „Sepp’n Wirt“ in Elz bei Kefermarkt übernommen. Aber der gebürtige Kefermarkter will im wunderschönen Steinbloßhaus nicht mit Sternenküche, sondern mit behutsam modernisierter Bodenständigkeit glänzen. Gut so, denn letztlich muss er doch von den Einheimischen leben. Man bestellt also die Rindsuppe mit Frittaten – schön kräftig, vielleicht etwas zurückhaltend gesalzen. Das fein passierte Gazpacho mit Garneleneinlage (das geht auch am Land durch) ist ausgewogen gewürzt. Ausgezeichnet die Rindsroulade mit Wurzelgemüse und die fast flaumigen Spätzle. Das Backhendl ist richtig schön saftig und die Panier passt perfekt, dazu gibt’s herzhaften Kartoffel-Gurkensalat. Fürs nächste Mal vorgemerkt: gebackenes Kalbsbries und Zander mit Kürbis-Lauch-Risotto. Ach ja, die Nachspeisen: herrlich flaumig-locker-süße Schwarzwälder-Kirsch und aromatisches, hausgemachtes Vanille-Eis mit Suchan-Kaffee.

Der Reinischkogel – im Schilcherland nahe der Pack an der Grenze zu Kärnten – ist eine kulinarisch ertragreiche Gegend. Beim „Jagawirt“ isst man herrlich bodenständigen Braten vom Freilaufschwein, der „Wassermann-Wirt“ ist für sein feines Wild bekannt und die „Hahnhofhütte“ hat uns eines der weltbesten Backhendl und den ultimativen Bohnensalat serviert. Den Tipp verdanken wir Mrs. Steirerkrimi Claudia Rossbacher, die am Reinischkogel zweitwohnsitzt und sich gerne von den emsigen Frauen dieser gastlichen Hütte bekochen lässt. Denn: Hier schmeckt (nicht nur ihr) alles so richtig gut. Der Bohnensalat glänzt tiefgründig mit sehr viel Kernöl, reichlich Zwiebel und der idealen Bohnenkonsistenz. Zum Niederknien. Die Grießnockerlsuppe ist eine Benchmark für Grießnockerlsuppen. Das Backhendl superresch & supersaftig, das Wiener ebenso und so portioniert, dass man die Hälfte einpacken muss. Zum mürben Tafelspitz gibt’s gut rahmiges Kohlrabigemüse und Erbsen auf Großmutterart, die Röstkartoffeln sind ordentlich geröstet (heutzutage fast eine Seltenheit). Nur der Kaiserschmarren – der ist gut, aber den wünschen wir uns dann doch etwas flaumiger. Macht nix, danach trinkt man den g’sund-bitteren Blutwurz und „verwandert“ die Kalorien in der Umgebung. Ach ja, Schilcherland: Klar, dass es in der Hahnhofhütte anständige Steirerweine gibt.

Obere Adria trifft Napoli – und das mitten in Wien. Ja, das ist ein (Fisch-)Restaurant, in dem man in Vienna speisen kann wie in Grado. Von dort stammt Andrea Cipriano, der Koch. Partnerin Carmela Bisogno, sie schupft den Service, ist Neapoletanerin. Das Lokal – unweit von Westbahnhof und Mariahilfer Straße, ist großzügig lichtdurchflutet. Aus der Rubrik „Zum Naschen“ (allerdings salzig!) probieren wir exzellente Grissini und Artischocken in Öl. Sodann: Die Erbsensuppe mit Burrata ist mollig, fruchtig, aromatisch – mit schön cremiger Burrata. Das Stockfischmus – Baccala mantecato – ist klassisch cremig und mit Paprikawürfeln angereichert. Schmeckt wie in Grado. Die Cozze, günstigstes Gericht des Hauses, sind großteils schön fleischig, dazu werden Petersilpesto und Crostini gereicht. Den würzigen Sud tunkt man gerne auf. Als Fisch des Tages gibt’s auf den Punkt gegarten Seeteufel mit Tomatensauce und sautiertem Gemüse – alternativ hat uns Carmela vorab einiges an Frischfisch präsentiert, allerdings größere Tiere, für eine Person zu viel. Die Cucina Cipriano ist auch für rohe Fische und Meeresfrüchte bekannt, von Messermuscheln bis Mazera-Garnelen. Zum Thema Tiramisu hat sich Andrea Alternatives einfallen lassen: Das wird hier am Stiel serviert - als Eis unter Schokokruste mit Biskotten-Croutons. Auf der Weinkarte findet man spannende Italiener, einiges wird glasweise ausgeschenkt.

Elzer Stub’n. 4292 Lasberg, Elz 1, (+43 79 47) 20 698, Dienstag, Mittwoch zu, www.elzerstubn.at. Preise: Suppe ab 4, Hauptspeisen ab 14 €, Torte ab 3 €. Gourmetabende mit 4-Gang-Menü um 65 €. Küche: **** Keller: *** Ambiente: ****

Hahnhofhütte. 8563 Sommereben 17 am Reinischkogel (Schilcherland) ,T (+43 31 43) 81 11, Do – So 8 – 19 h, www.hahnhofhütte.at. Preise: Suppe ab 3,60, Salate ab 4,20, Hauptspeisen 9,90 – 16,50, Nachspeise ab 3,60 € Essen: **** Trinken: ***(*) Ambiente: ***

Cucina Cipriano. 1060 Wien, Aegidigasse 15, T (+43 660) 16 47 608, Sonntag zu, cucinacipriano.at Preise: kleine Antipasti ab 4,30, Vorspeisen ab 10,20, Secondi ab 14,90 €, Glas Wein ab ca. 4 €. Küche: ****(*) Keller: **** Ambiente: ***(*)

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Urig, zünftig und rosig: das Schilcherland

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Schilchers Sprungbrett Der Rosé ist das Markenzeichen, das Schilcherland aber ist um einiges bunter: Urige Buschenschänken, kreative Globalküche, bodenständige Menschen und (sogar) spannende Weiß- und Rotweine machen beschwingt. TEXT WERNER RINGHOFER FOTOS LAG Schilcherland, Steiermark Tourismus/Harry Schiffer, Michael MArkl, Foto Augenblick, Peter Kremser, Christian Jungwirth

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Genusstour: mit Schilchersekt, Forelle blau im Rauch-Hof oder einer Fahrt im nostalgischen Flascherlzug

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m weststeirischen Weinland ist der Lebensrhythmus ein, zwei Gänge langsamer als beim Bruder im Süden, die Kehren in die Weinorte sind auch freier befahrbar. Während wir ohne Eile auf den Hochgrail gondeln, poppt ein Gedanke auf: „Was, so schön ist es hier? Viel zu lange nicht mehr da gewesen.“ Wiesen mit knorrigen Obstbäumen, Kastanienwälder und goldig flirrende Weingärten ziehen vorbei. Eingebettet in diese gelungene Melange liegt der Hochgrail, ein erhabener Bergrücken und das Wohnzimmer des Schilchers. Sicher, im Schilcherland sonnen sich die Weinreben auf insgesamt 611 Hektar, aber hier wird der Schilcher ganz besonders. Die Lage ist zwar schwer zu bewirtschaften, „sie ist so steil, dass man stehend ins Gras beißt“, meint Winzer Walter Lazarus grinsend. Doch der Aufwand zahlt sich aus, der Weinberg gibt dem Schilcher salzige, würzige Noten, formt eine elegante Persönlichkeit, lebhaft und mineralisch. Ja, man spricht im Schilcherland von Weinen wie von Menschen.

Rosige „Rabiatperle“ Das war nicht immer so. Als „Rabiatperle“ war der Wein aus der Blauen Wildbachertraube verschrien. Aber die Zeiten sind

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vorbei, als der Roséwein mindestens elf Promille Säure haben musste. Jetzt zeigt er sich zugänglich(er) – mit Aromen von Cassis, Walderdbeeren, Himbeeren, Brennnesseln und Paprika. Den Schilcher nur auf den Schilcher zu reduzieren, wäre aber echt unfair. Als Gleichgepresster schafft der Wildbacher den Seitensprung ins Weißweinfach, fruchtig-fröhlich blubbert er als Frizzante oder Sekt. In reifen Jahrgängen brilliert er auch als kräftiger Rotwein oder als restsüße Spät- und Auslese. Keine andere Rebsorte hat so eine Bandbreite drauf. Der Selbstfindungsprozess ist aber noch nicht abgeschlossen. „Wir haben auch im Weißweinbereich ein starkes Profil entwickelt“, ist Winzer Stefan Langmann aus St. Stefan ob Stainz überzeugt. Als er Anfang der 90er-Jahre Sauvignon blanc und Weißburgunder pflanzte, wurde er noch belächelt. Als er 2002 mit einem Sauvignon Landessieger wurde, sprangen aber auch andere Kollegen auf die Weißweinwelle auf. „Unsere Region passt optimal“, bestätigt Jungwinzer Stephan Hiden, „die kühlen Fallwinde von der Koralm und die großen Tag-Nacht-Unterschiede bei der Temperatur bringen aromareiche Weine hervor.“ Statt wie früher 70 macht der Schilcher bei ihm nur noch 40 Prozent aus, die Weißweine haben schon die Mehrheit.

Ganz neu ist der Riesling auf dem Hochgrail, auf den wir jetzt noch immer auf kleinen Sträßchen sanft hinauf mäandern. Wie auf einer Perlenkette aufgefädelt stehen zum Teil 200 Jahre alte Kellerstöckeln auf einer Länge von 1,5 Kilometern, die längste geschlossene Häuserzeile der Steiermark. Tief unten ragen die eigelben Türme der Stiftskirche von Stainz in die Höhe, über die Felder und Wiesen wurden kleine Häuser wie bunte Tupfen darübergestreut. Man hat das Gefühl, auf einem Sprungbrett zu stehen, unter uns das weite Land, in das man förmlich eintauchen kann. Der Grazer Hausberg Schöckl, die oststeirischen Vulkane, die südsteirischen Weinberge und Slowenien leuchten herüber. Das Schilcherland gilt ein bisschen als Geheimtipp, aber immer mehr Zugereiste finden dort ein neues Zuhause. Die Wiener Krimiautorin Claudia Rossbacher, bekannt für ihre Steirerkrimis, hat sich mit ihrem Mann Hannes, einem Pop-ArtKünstler, in einem Holzhäuschen am Reinischkogel eingenistet. Was macht sie nun aus, die Faszination dieser Gegend? „Die Ruhe. Der ganze Wahnsinn der Welt geht uns hier nichts an“, erzählt sie und fügt gleich hinzu: „Mit den Einheimischen ist sofort eine große Innigkeit entstanden. Und wenn man Hilfe braucht, packen sie einfach an.“ Aber nicht nur die Menschen


Früher auf Schilcher fokussiert, heute sind in den Weingärten des Schilcherlands auch Weißweine zu Hause

Sonniger Wanderund Weingenuss im Schilcherland Steiermark Genüsslich entlang der Schilcherweinstraße durch Weingärten oder duftende Laub- und Nadelwälder spazieren: Wandern in der Heimat des Schilcherweins - von St. Stefan ob Stainz, Stainz, Deutschlandsberg und Frauental - kann so schön sein. Das Schilcherland punktet im Sommer aber nicht nur sportlich und landschaftlich, sondern auch kulinarisch. Ein Glas schillernder Wein in Kombination mit regionalen Schilcherland Spezialitäten ist nach dem Wandern oder Radfahren schließlich die beste Belohnung. Tipp: Die Weingärten Hochgrail, Sieger bei ORF 9 Plätze, 9 Schätze

Stefan Langmann und seine Frau keltern großartige Schilcher, Weißweine und Sekte

ANGEBOT Urlaub an der Schilcher Weinstraße • 3 Nächte, 5 Nächte oder 7 Übernachtungen in der Unterkunft Ihrer Wahl inkl. Frühstück sowie • 1 Begrüßungsgetränk • Optional: Bike- und E-Bike-Verleih TIPP: Wählen Sie einen der GenussCard-Betriebe in der Region und besuchen Sie an die 200 Ausflugsziele kostenlos! 3 Nächte im Hotel/Gasthof/ Privatzimmer ab € 132,– Preis pro Person im Doppelzimmer zzgl. Nächtigungsabgabe, gültig bis 31.12.2020. Buchung online unter www.schilcherland.at Yves Michel Müller beweist Kompetenz bei französischen Rotweinen

TV Schilcherland Steiermark GF Mag. (FH) Stefanie Schmid office@schilcherland.at +43 34627520


Gurken und dicke Milch gibt es in seiner Buschenschank. Ein Rezept, so alt, dass es schon wieder neu ist. Die Regler am Kreativmischpult schieben auch die Köche weit nach oben, besonders Johann Schmuck. Der Dreihaubenkoch serviert in seinem neuen Restaurant Broadmoar in Oisnitz mit viel skandinavischem Weiß und dunklen Holztramen Menüs aus 10 bis 15 Gaumenfreuden. Da erlebt man Gänge wie 63-°CStunden-Ei, Miso, Sauce Hollandaise, Süßkartoffelpüree und geriebenen Ziegenkäse. Und ein weiteres Beispiel für jugendliche Kraft: Jungwinzerin Katrin Strohmaier, 20, aus Pölfing-Brunn hat mit Miss Rósy den ersten Schilcher-Wermut entwickelt – frech und feinwürzig.

Betörendes Kürbiskernöl

Vielfältiges Land: am fjordartigen Stausee Soboth, bei der Kernölverkostung oder bei der herzhaften Jause in den Buschenschänken

machten dem Ex-Model den Umzug so leicht, auch die Buschenschänken wurden für sie zu zweiten Wohnzimmern.

Herzhafte Verführung Das Urmeter aller Buschenschänken – von urig bis edel – ist die Brettljause. Da breiten sie sich also aus, die Schilcherland-Spezialitäten: schmelziges Verhackertes und saftiges Hausbrot, deftiges Brüstl, zarter Rohschinken, von Kernöl schwarz glänzende Bohnen, cremige Aufstriche, gepflegt scharfer Kren und weiche Schilcherstraube. Wir fahren zum Weingut von Edi Weber. Ein Schmuckkästchen mit romantischer Holzfassade, einer Terrasse über den Weingärten und neuer Buschenschank, die alt und einen Schuss Design harmonisch vereint. Vor dem Haus fällt der Weingarten dramatisch steil ab. Kein Problem für Kira, eine fesche Labradorhündin. Sie rennt das Gelände kerzengerade hinunter und bringt jedes Stöckchen,

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das Hausherrin Susanne Weber wirft. Es duftet nach frischem Brot und auf der Karte hat die Sommelière, was ihr gerade an Köstlichkeiten so einfällt: zum Beispiel Hendlsulz oder Vitello tonnato mit Forellen-Kernöl-Creme. In unserem hübschen Winzerzimmer bei Stefan Langmann kommen wir erst nachts an. Das ist schlecht, wenn auf einmal am stockdunklen Parkplatz ein Geräusch irritiert. Irgendetwas rennt auf uns zu, immer schneller, immer lauter – und dann springt es auch noch. Das „Es“ ist ein bulliger Hund, der uns bis zum Zimmer nicht aus den Augen lässt. „Ach, der Bruno. Ja, unser Haushund, ein völlig harmloser Kerl“, sagt Stefan Langmann am nächsten Morgen. Tja, so sind die Leute im Schilcherland. Bodenständig, kernig, herzlich und so herrlich gelassen. Stefan ist ein Pionier. Ein Mordstrumm von Mann, der seine Energie dafür verwendet, den Weinbau mit neuen Ideen voranzutreiben. Er ist aber auch ein Bewahrer. Sterz, Grammeln,

Nicht alles muss neu erfunden werden, das Kürbiskernöl ist auch im Schilcherland eine gleichbleibende Konstante. Der Duft der Sonne ist im grünen Gold gespeichert. Betörend nussig, zartes Karamell und frische Brotrinde. Ein exklusives Naturparfüm. Kaum zu glauben, aber bis in die 70er-Jahre war Kürbiskernöl nur eine lokale Größe, erst in den 80ern begann sein fabelhafter Aufstieg, heute schwören sogar Sterneköche darauf. Als Marinade adelt es jeden Salat, als Verfeinerung für Schafskäse, Suppen, Brot, Kuchen und Vanilleeis ist es eine Wucht. Eine Spezialität ist das „Kernöl-Schmölzi“, da wird dieses Öl über Eierspeise geträufelt. Großartig! Eine Steigerung ist aber noch möglich. Der Höhepunkt ist die Kombination der Genüsse: Erst Wandern oder Mountainbiken von der hochalpinen Koralm bis hinunter zu den Weinbergen, dann im kühlen Nass des fjordartigen Sobother Stausees entspannen und schließlich in eine urige Buschenschank einkehren – ein guter Plan, um die Leichtigkeit des Lebens zu erkunden. Ich stehe mit August Schmölzer auf einem Weinbergkamm und wir betrachten die Hügelketten unter Sonnenuntergangswolken, die Aussicht ist so rosig wie der Wein in unseren Gläsern. Der Schauspieler lebte in München, Hamburg und New York. Was ihn nun zurück nach St. Stefan gezogen hat? „Erst als ich weg war, wurde mir klar: Ich liebe diese Landschaft, das Klima, ich brauche die Jahreszeiten. Dieser Ort ist mein Grundnahrungsmittel.“ ■


INFO: SCHILCHER WESTSTEIERMARK Ihren Ruf begründet das weststeirische Schilcherland (Hauptorte: Ligist – St. Stefan – Stainz – Bad Gams –Deutschlandsberg – Schwanberg – Wies-Eibiswald) mit dem Schilcher aus der Rebsorte Blauer Wildbacher. Aus Wildbacher werden auch restsüße Spät- und Auslesen und kraftvolle Rotweine gekeltert. In den letzten Jahren setzen die Winzer verstärkt auf Weißweine wie Sauvignon blanc und Gelber Muskateller.

WINZER St. Stefan ob Stainz (8511) Friedrich. Zu 100 Prozent auf Blauen Wildbacher konzentriert: gleichgepresste Weiße, Schilcher, Frizzante, Sekt, Rotwein. Langegg 18, (+43 34 63) 812 52, www.friedrich-schilcher.at Hiden. Tipp: Schilcher Hochgrail – elegant, mineralisch, feine Säure, auch feine Weißweine. Gute Buschenschank: Schweinsbrüstel, Sterzterrine. Hochgrail 66, (+43 34 63) 818 17, www.weingut-hiden.at Langmann. Ausgezeichnete Lagen-Schilcher (Langegg, Hochgrail), gute Sauvignons und Sekte, die Große Reserve kommt 2021. Ein Renner ist der Schilcher Pet Nat (in der Flasche ohne Zusätze fertig vergoren). Geniale Buschenschank, schöne Zimmer. Langegg 23, (+43 34 63) 61 00, www.l-l.at Lazarus. Schilcher in allen Varianten: knochentrocken, aber auch mit mehr Restsüße. Stimmungsvolle Buschenschank, Wahnsinnsterrasse, schöne Zimmer (ab 38 € p.P.). Langegg 20, (+43 34 63) 62 00, www.weingut-lazarus.at Strohmeier. Biodynamische, hochwertige Weine: Blauer Wildbacher, Weißburgunder, Sauvignon blanc, Zweigelt. Lestein 148, (+43 676) 383 24 30, www.strohmeier.at Weber. Elegante, feingliedrige Schilcher. Buschenschank mit Designelementen, Kreativgerichte. Lestein 73, (+43 664) 736 526 95, weingutweber.at

Wernersdorf/Wies (8551) Jöbstl. Zahlreiche Schilcher-Variationen (Tipp: Ried Schilcherberg). Interessant der portweinartige Schilcher „Alter Freund“. Am Schilcherberg 1, (+43 34 66) 432 10, www.joebstl.eu Reiterer. Umfangreiches Schaumweinangebot, Tipp: Frizzante ZERO (ungefiltert, ohne Schwefel). Zugängliche Schilcher: Engelweingarten Alte Reben. 8551 Wies, Lamberg 11, (+43 34 65) 39 50, www.weingut-reiterer.com Domaines Kilger. Der Münchner Unternehmer Hans Kilger betreibt das Weingut, Christian Reiterer vinifiziert die Weiß- und Roséweine. Highlights: Sauvignon blanc Ried Kranachberg, Rosé Dosage Zéro. 8551 Wies, Lamberg 11, (+43 664) 881 833 70, www.domaines-kilger.com

Pölfing-Brunn (8544) Jauk. Schilcher, Schilcherlikör, BarriqueTresterbrände im modernen Gewölbe. Brunn 45, (+43 34 65) 2443, www.jauk-wein.at

Birkfeld

Thomas & Margaretha Strohmaier. Sortentypische Schilcher. Highlight: der reife, dunkelgetönte Schilcher Ried Aibl. Tipp: Schilcher-Wermut Miss Rósy (www.missrosy.at). Brunn 41, (+43 34 65) 23 22, www.strohmaier.schilcher.com

Eibiswald (8552) Peiserhof. Gepflegtes Gut zwischen Weinreben, nette Zimmer und Wohnungen, Pool. Neben den Schilchern sind Welschriesling, Gelber Muskateller Sauvignon erwähnenswert. DZ ab 78 €. Haiden 50, (+43 34 66) 424 14, www.peiserhof.at

Groß St. Florian (8522) Domäne Müller. Neben feinen Weißen entstehen charaktervolle Schilcher. Hohe Rotweinkompetenz: Merlot, Cabernet Sauvignon. Grazerstraße 71, (+43 34 64) 21 55, www.der-wein.at

LOKALE Burghotel Deutschlandsberg. Historische Atmosphäre, moderne, leichte Küche. Großartiger Weinkeller, schöne Zimmer. DZ ab 135 €. Burgplatz 1, 8530 Deutschlandsberg, (+43 34 62) 56 56-0, www.burghotel-dl.at, R. So, Mo Kaminstub’n. Aus fünf Bauernhäusern entstanden, Seerosenteich. Gebackene Klassiker, Steaks, Tafelspitz von eigenen Wasserbüffeln. Kresbach 80, 8530 Deutschlandsberg, (+43 34 62) 47 37, www.kaminstubn.at, R. Di, Mi Koralpenblick Ella. Vieles dreht sich ums eigene Bio-Styria Beef: Lungenstrudelsuppe, Carpaccio, Zwiebelrostbraten und T-Bone-Steak. Zimmer. DZ ab 80 €. Trahütten, Rostock 15, 8530 Deutschlandsberg, (+43 34 61) 210, www.koralpenblick.at, Sommer kein R. Theresas, eine ART-Gasthaus. Liebenswert schräg. Die Accessoires reichen vom alten Filmplakat bis zum Kaiser-Franz-JosefPorträt. Lustvoller Küchenmix aus steirischurig und Italien. Sehr gute Weine, auch gereifte Bordeaux. Kirchengasse 2, 8530 Deutschlandsberg, (+43 34 62) 391 82, R. So Landhaus Oswald. Klassisch Steirisches, Wolfgang Eder beherrscht aber auch den Mix aus lokalen Aromen und Exotik. Unterbergla 15, 8522 Groß St. Florian, (+43 34 64) 22 70, www.landhaus-oswald.at, R. Mo, Di Die Mühle. Lässiges Bistro-Food: Burger, Sushi, Pizza. Rathausplatz 2, 8510 Stainz, (+43 664) 238 28 60, www.muehle-stainz.at, R. So Broadmoar. Kreative Menüs mit 10 oder 15 Gängen von Dreihaubenkoch Johann Schmuck, spannende Weine. Großartig! Oisnitz 36, 8503 St. Josef, (+43 664) 238 28 60, www.beimbroadmoar.at, R., So–Di Rauch-Hof. Romantische Stube, Forelle, Spargel, Kürbis vom eigenen Gut. Verträumter Garten, Romantikzimmer. Sympathisch! DZ ab 80 €. Wald 21, 8510 Stainz, (+43 34 63) 28 82, www.rauch-hof.at, R. Mo, Di Schlosstoni. Backhendl, Cordon bleu, Zwiebelrostbraten und Spinatknödel mag man eben. Pichling 66, 8510 Stainz, (+43 34 63) 22 90, www.schlosstoni.at

Oberwart

Hartberg Weiz Pischeldorf

Bad Waltersdorf

Gleisdorf

GRAZ

Laßnitzhöhe

Markt Hartmannsdorf

Feldbach

Fürstenfeld

Fehring

Jennersdorf

Wildon St. Nikolai/ Draßling Leibnitz

Tischen

St. Peter Mureck

Bad Radkersburg

SLOWENIEN Weinbaugebiet

Jagawirt. Wandvertäfelung, Kachelofen, Großmuttervorhänge und Holzdecke schaffen Behaglichkeit. Eigenes Gemüse, Schweine, Säfte, Slow-Food-Idyll. Sommereben 2, 8511 St. Stefan, (+43 31 43) 81 05, www.jagawirt.at, R. Mi, Do Wassermann. Damwild und Rothirsche aus eigenem Gehege. Klassiker: Wildsulz, Carpaccio vom Hirschrücken. Urig, gemütlich. 8511 St. Stefan/Stainz, Sommereben 8, (+43 31 43) 81 13, www.wassermann-wirt.at, R. Mi, Do Hahnhofhütte. Wunderbar bodenständiges Gasthaus am Reinischkogel – siehe auch „Buon Appetito“ auf Seite 107. Sommereben 17, T (+43 31 43) 8111, www.hahnhofhuette.at

BUSCHENSCHÄNKEN Garber. Urig und zeitgemäß. Aus eigenen freilaufenden Wollschweinen werden Schinken und Lardo hergestellt. Großartiger Ausblick. Aichberg 36, 8552 Eibiswald, (+43 34 66) 427 36, www.buschenschank-garber.at Jöbstl Stammhaus. Hübsches Holzhaus im weststeirischen Stil, Ziegeltonnengewölbe mit urigen Holztischen und Designerlampen. Hauseigener Gin mit Lavendelaroma. 8552 Aibl 8, (+43 664) 232 28 38, www.joebstl-stammhaus.at Fischbuschenschank Toni Peter. Klar, Brettljause ist Pflicht, aber auch Köstliches vom Karpfen schmeckt. Gersdorf 21, 8524 Bad Gams, (+43 34 63) 33 54 Machater. Kachelofen, Holzpaneele, urige Buschenschanksessel. Ein Highlight sind die saftigen Stelzen. Gundersdorf 3, 8511 St. Stefan ob Stainz, (+43 34 63) 816 49 Fellner. Feine Jausen, Spezialität sind Apfelweine, Apfelmost, Fruchtsäfte, Liköre, Edelbrände. Schamberger Straße 29, 8523 Frauental, (+43 664) 734 253 28, www.fellner-obstbau.at

TOURISMUSINFO Schilcherland Steiermark. Hauptplatz 40, 8530 Deutschlandsberg, (+43 34 62) 7520, www.schilcherland.at

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Buschenschänken hiden, langmann, lazarus, weber siehe Winzertipps

ÖLMÜHLEN Echtes Kürbiskernöl muss mit dem Zusatz g. g. A. versehen sein: „Geschützte geografische Angabe“ garantiert, dass die Kürbiskerne aus einem geografisch definierten Gebiet in Österreich stammen, dass das Öl nach traditionellem Verfahren hergestellt wurde und es sich um 100 % reines Kürbiskernöl aus Erstpressung handelt. hamlitsch. Stimmungsvoller Mühlenladen: Kernöl (zum 17. Mal mit Gold prämiert), Kürbiskernpesto, Biolein- und -hanföl, Knabberkerne u.v.m. Führungen. Wirtschaftspark 28, 8530 Deutschlandsberg, www.hamlitsch.at hartlieb. Spannende Führungen in der vorbildlich renovierten Mühle mit Verkostung. Großer Shop: Ölraritäten, u. a. Argan-, Chia-, Schwarzkümmel-, Erdmandel-, Hanf- und viele andere Öle. Mühlweg 1, 8451 Heimschuh, www.hartlieb.at herbersdorf. Im 600 Jahre alten Gewölbekeller wird man mit Weinen und Köstlichkeiten der Region verwöhnt. Führungen nach Anmeldung. Herbersdorf 9, 8510 Stainz, www.oelmuehle.herbersdorf.at leopold. Beim Kernölpressen zusehen und frisches Öl probieren. Charmanter Verkaufsladen mit vielen Sorten Knabberkernen, Schokolade, Edelbränden, Weinen etc. Frauentaler Straße 120, 8530 Deutschlandsberg, www.oelmuehleleopold.at lorenz. Idyllisch an der Schwarzen Sulm, kleiner Laden. Sulb 35a, 8543 St. Martin im Sulmtal. www.kernoelmuehle-lorenz.at

SÜSSES café & haus ebner. Entzückendes Holzhaus, 20 frisch gemachte Mehlspeisen. 8511 St. Stefan ob Stainz 145, cafehausebner.at, R. Di café & Konditorei leitner. Über 35 hausgemachte Eissorten. Freidorf-Auweg 1, 8523 Frauental, www.konditorei-leitner.at eisdiele frühstücks- und tagescafé Kainz. Kreative Eissorten aus Biomilch und -früchten. Hauptplatz 16a, 8511 St. Stefan ob Stainz, www.facebook.com/EiscafeKainz/ lex. Franz Lex ist Sammler österreichischer Gegenwartskunst, die im Café ausgestellt ist. Zum Illy-Kaffee kommen handgemachtes Gebäck oder frische Torten, etwa Orangen- oder Schoko-Ingwer-Torte. Hauptplatz 19, 8510 Stainz, www.cafelex.at valentino. 70 Eissorten. Führungen mit Verkostung. Radlpassstraße 11, 8530 Deutschlandsberg, www.valentinoeis.at

SCHLAFEN langmann, lazarus, Peiserhof siehe „Winzer“. Burghotel deutschlandsberg, rauch-hof, Koralpenblick ella siehe „Restaurants“.

URLAUB AM BAUERNHOF theisslhof. Hühner, Enten, Hasen, Katzen, Zwergziegen, Haflingerpony, Rotwild. Schönes, neues Ferienhaus am Hofgelände mit urigen Winzerzimmern und einer Winzerwohnung. Liege- und Spielwiese, gratis Leihfahrräder. Ab 23  p.P. Ettendorf 75, 8510 Stainz, (+43 34 63) 57 23, theisslhof@aon.at

Priegl. Nur Natur auf 950 m Seehöhe. Viele Tiere, großer Wald zum Schwammerlsuchen, Spielplatz. Wanderwege, herzhafte Küche mit Produkten vom eigenen Biohof. Kruckenberg 6, 8530 Trahütten, (+43 676) 592 66 60, www.priegl.at

ERLEBEN Wandern Viele Tourenmöglichkeiten vom hochalpinen Gelände bis in die romantischen Weinberge. weinlehrpfad. Entlang der Weingärten. Höhepunkt: Burg Deutschlandsberg mit Panoramablick über die Stadt. Start: Hauptplatz Deutschlandsberg, 3,5 km, Dauer: 1.45 h, Aufstieg/Abstieg: 150 m. Kleiner hochgrail-rundweg. Wohl der schönste Weinberg der Region, Rundwanderung über 5,5 km. Start: SchilcherlandParkplatz St. Stefan ob Stainz, 5,4 km, Dauer: 1.40 h, Aufstieg/Abstieg: 177 m, höchster Punkt: 490 m hollenegger rundweg. Sonnige Runde auf kaum befahrenen Straßen und Waldwegen zum beeindruckenden Schloss Hollenegg. Start: Hauptplatz Deutschlandsberg, 13,1 km, Dauer: 3.30 h, Aufstieg/Abstieg: 243 m, höchster Punkt: 514 m Koralm Kristall trail. Weitwanderweg über 75 km (zwischen 1100 und 2140 m), vier Tagesetappen über Gaberl, Hebalm,Speikkogel, Soboth. info. Wandertouren auf www.schilcherland.at/wandern oder App: Süd & West Steiermark Touren

Mountainbiken Ausgedehntes Mountainbikenetz in der Region Eibiswald: 21 Panoramatouren, grenzüberschreitend 20 weitere Touren in den slowenischen Nachbargemeinden Radlje und Podvelka. Neu: 3Eiben Kids BikePark. www.schilcherland.at/de/Erlebnisbereiche/Natur-Bewegung-Sport/Radeln-Biken

Stainzer Flascherlzug Seit 1892 ist die Dampflok mit den bunten Waggons eine Institution. Bahnhofstraße 28, 8510 Stainz, (+43 664) 961 52 05, www.flascherlzug.at

Greith-haus. Konzerte, Lesungen, Theater, Ausstellungen mit bekannten Persönlichkeiten wie Gerhard Haderer, Philipp Hochmair, Klaus Maria Brandauer etc. Kopreinigg 90, 8544 St. Ulrich i. Greith, www.greith-haus.at Kulturinitiative Kürbis wies. Engagiertes Programm: Lesungen, Theater, Vernissagen. Oberer Markt 3, Wies, www.kuerbis.at info. www.schilcherland.at/de/Erlebnisbereiche/Kunst-Kultur

Baden Stausee Soboth. Malerischer, fjordartiger Bergsee. Kipferlbad. Naturbadeteich mit großem Kinderspielbereich, Sportmöglichkeiten. Badstraße 13, Pölfing-Brunn wiP – erlebnisbad wernersdorf. 2004 neu errichtetes Freibad, solar beheizt, Bodenblubber, Massagesitzbank etc. 8551 Wernersdorf 44 Gamsbad. Naturbadesee mit großzügigen Liegewiesen, Beachvolleyball-, Tennisplätzen, Fußballfeld. Bad Gams freibad Schwanberg. Gepflegte Grünanlage, 8000 m² Wasser, Riesenrutsche, Beachvolleyball, Kinderspielplatz, Minigolf. Forst 16, 8541 Bad Schwanberg heilmoorbad Schwanberg. Hotel oder für Tagesgäste. Hauptplatz 1, Bad Schwanberg, (+43 34 67) 82 17, www.heilmoorbad.at

BUCHTIPP Steirerherz, claudia rossbacher. LKAErmittler Sandra Mohr und Sascha Bergmann untersuchen diesmal einen Mordfall im Schilcherland. Launig, viel Lokalkolorit. Gmeiner-Verlag, € 12.

Kultur Schloss Stainz. Österreichs größtes Jagdmuseum, nach Besichtigung gibt’s einen gut gefüllten Picknickkorb. Schlossplatz 1, Stainz, www.schloss.stainz.at Burg deutschlandsberg & Burgmuseum archeo norico. Archäologie und Kelten, antiker Schmuck und Glas, Waffen- und Folterkammer. Burgplatz 2, Deutschlandsberg, www.archeonorico.at

Steirisches weinland, Südwest-Steiermark, Wanderkarte 1:50.000. Beiliegendes Informationsheft mit Wanderund Radwegen, Mountainbikestrecken, Reitwegen. FreytagBerndt, € 9,90

Schloss hollenegg. Imposantes Renaissanceschloss mit spätbarocker Kirche. Gruppenführungen, immer im Mai hochwertige Designausstellung. Schloss Hollenegg 1, Schwanberg, www.schlosshollenegg.at

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Inser


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Es kommt nicht auf die Größe an: Rudolf Malle betreibt im Dorf Oberwollanig bei Villlach die kleinste Kärntner Brauerei

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erkürzte Darstellungen können irreführend, ärgerlich oder aber – wie in diesem Fall – auch lustig sein. Rudolf Malle aus dem Dorf Oberwollanig bei Villach betreibt Kärntens kleinste Brauerei. Der nervöse Moderator einer Bierverkostung machte daraus einmal die Bezeichnung „Kärntens kleinster Braumeister“. Malle – er ist übrigens 1,80 Meter groß – nimmt's mit Humor, erzählt die Anekdote gerne weiter und geht bei der entsprechenden Pointe immer grinsend in die Knie. Kein Wunder, dass der Mann Spaß versteht. Er hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Der „Kleine“ betreibt die nach ihm benannte Brauerei Mallebier als Alleineigentümer und Alleinmitarbeiter in Personalunion seit 2014, nachdem er mehr als zehn Jahre lang als Hobbybrauer geübt hatte. Der Betrieb im ehemaligen Abstellkammerl seines Wohnhauses ist 8,5 Quadratmeter „groß“. Als vor der offiziellen Inbetriebnahme eine ganze Beamtenschar anrückte, um über die erforderliche Betriebsstättengenehmigung zu beraten, hieß es für die Behördenvertreter wie beim Arzt: „Bitte einzeln eintreten!“ Alle sieben Damen und Herren

inklusive Antragsteller hätten zwischen den Gerätschaften nie gemeinsam Platz gehabt. Malle braut Bier – heraus kommen maximal 120 Liter pro Brauvorgang – in reiner Handarbeit. Eine computergesteuerte automatische Anlage wird man in seinem kleinen Reich vergeblich suchen. Damit gilt er als Kärntner Paradebeispiel für Craft Beer. Die Bezeichnung hat nämlich nichts mit der Stärke des Getränks zu tun, sondern bezieht sich auf die Art der Herstellung. Sie kommt vom Englischen „to craft“, was so viel wie „handwerklich arbeiten“ bedeutet. Der Trend zu mehr Qualität und Vielfalt aus Hopfen und Malz entstand in den USA. Er war und ist eine Trotzreaktion auf die Marktdominanz großer Player und deren industrielles Einheitsgebräu.

Alte Bierstile Mittlerweile ist jedes zehnte Bier, das in den Vereinigten Staaten gezapft wird, ein Craft Beer. Weltweit liegt der Marktanteil der „handwerklichen“ Brauer erst bei zirka 2,5 Prozent, allerdings verbrauchen sie 20 Prozent der globalen Hopfenernte. Das erklärt ein weiteres Merkmal der Craft-Beer-Szene: Das Bier darf und soll wieder schmecken. Dafür werden alte Bierstile neu entdeckt und man experimentiert kreativ wie Malle. Seine Abnehmer sind Privatkunden und eine Handvoll Lokale im Raum Villach, darunter das 2015 vom österreichischen Bierpapst Conrad Seidl zum „Kärntner Bierlokal des Jahres“ geadelte Turmstüberl in Villach. Dessen Junior-Chef Philipp Schuster hat im Sommer 2019 die Veranstaltungsreihe Crafted ins Leben gerufen. An sieben Tagen konnten in der Villacher Altstadt insgesamt 99 verschiedene „handwerkliche“ Biere aus 35 Brauereien im Alpen-Adria-Raum verkostet werden. „Eine wahnsinnige Vielfalt“, schwärmt der Organisator und berichtet von einem überraschenden Echo. „Vor allem die experimentellen Biere sind gut angekommen.“ Viele waren in Villach völlig unbe-


Craft-Beer-Pioniere: Turmstüberl-Wirt Leo Schuster aus Villach (l. o.) und die Loncium-Brauer Klaus Feistritzer und Alois Planner (r. o). Auch das gibt's: Kaffee-Bier (u.)

Ohne Hopfen geht in der Craft-Beer-Szene gar nichts (oben). Die Schleppe Brauerei darf sich für ihr Pale-Ale „Schleppe No. 1“ regelmäßig über internationale Auszeichnungen freuen (rechts) craft-beer | alpe adria magazin

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Philipp Schuster, der Macher von Crafted

Bier-Kultur macht Spaß, wie das Festival Crafted in Villach zeigt

kannt. Schuster hatte das Craft Beer im Vorfeld direkt in den Brauereien eingekauft und dafür einige tausend Kilometer zwischen Villach, Ljubljana, Zagreb, Udine und Venedig zurückgelegt. Ein Ausreißer auf der Reiseroute führte den jungen Kärntner nach Osten. Denn wer auf Craft Beer schwört, kommt an Vasja Golar nicht vorbei. Er gilt als Popstar der Szene und betreibt im steirischen Bad Radkersburg die Mikrobrauerei Bevog. Der gebürtige Slowene hat das Unternehmen 2013 direkt an der Grenze zu seinem Heimatland auf die grüne Wiese gestellt – auf österreichischer Seite. Das klingt nach einem schönen Alpen-Adria-Gedanken, hatte aber ursprünglich knallharte wirtschaftliche Gründe. Weil ihm die slowenischen Behörden beim Bezug des fürs Bierbrauen notwendigen Wassers Steine in den Weg legten, wechselte Golar einfach von der Štajerska, der slowenischen Unter-

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steiermark, in die rot-weiß-rote Steiermark.

Fantasie & Fantasy Seine Bevog-Biere genießen längst international Kult-Status, der Braukunst wegen sowieso, aber auch aufgrund ihrer fantasievollen Namen. Tak zum Beispiel, Zo, Deetz, Kramah oder Beep. Die Bedeutung liegt im Klang. „Unsere Biere heißen so wie sie schmecken“, erklärt Golar, der manchmal Stunden mit der Namensfindung und mit dem dazugehörigen Kosten verbringt. Beim Design der Etiketten, Dosen und Bierdeckel kommt zur Fantasie dann noch ordentlich viel Fantasy. Der kroatische Comic-Künstler Filip Burburan gibt den Namen eine bunte Form. Das können Monster sein, Skelette oder zwei Elche, die sich gerade paaren.

Nur nicht normal: Das gehört zum Craft Beer wie der Hopfen. Ein besonders schräges Beispiel dafür ist die Borderline Brewery aus Buttrio bei Udine. Marco Simoni hat die nach einer schweren Persönlichkeitsstörung benannte Brauerei gemeinsam mit drei Partnern 2014 in einer Lagerhalle gegründet. Das Quartett aus Italien treibt Reinheitsgebot-Fanatiker mit voller Absicht in den Wahnsinn. „Wenn bei der Gärung kiloweise Pfirsiche oder Ananas dazukommen, schmeckt man das natürlich“, schwärmt Schuster, der die Kreationen der Borderliner auf seinem Crafted-Festival erstmals in Österreich präsentiert hat. Die Truppe aus Buttrio bedient einen Trend, bei dem die Italiener im Alpen-Adria-Raum im Moment die Nase vorn haben: Sauerbier. Sorten dieser Art kommen in unterschiedlicher Abstufung absichtlich säuerlich daher. Sie sind fruchtiger und spritziger, was die klassische Biernote überlagert. Das macht Sauerbier zum perfekten Sommergetränk. Ein ganz anderes Konzept verfolgt Carlo Antonio Venier aus Villacaccia, einem Dorf 20 Kilometer südwestlich von Udine. Der Landwirt braut seit 2013 unter der Namen Villa Chazil (so hieß Villacaccia früher) sein im wahrsten Sinne des Wortes eigenes Bier: 100 Prozent der Rohstoffe stammen aus eigener Produktion, wovon sich Besucher persönlich überzeugen können. Der stylishe Verkostungsraum der Brauerei – in Ös-


Die Bevog-Biere aus Bad Radkersburg genießen international Kult-Status. Abgefüllt werden sie auch in Dosen

terreich würde ihn man wegen seiner Größe eher schon als Bier-Buschenschank bezeichnen – liegt inmitten der dazugehörigen Gerste- und Hopfenfelder. Gebraut wird „klassisches“ Craft Bier in verschiedenen Sorten. Die Etiketten ziert ein süßer Igel, aber nicht wegen der Stacheln. „Das Bier ist zwar markant, jedoch in einem so gefälligen Rahmen, dass auch Nicht-Craft-Bier-Trinker Gefallen daran finden“, urteilt Schuster.

Bier-Spa in Istrien Ähnliches gilt geschmacklich für eine Kleinbrauerei, die sich zu einem kleinen Imperium gemausert hat: San Servolo bei Buje im kroatischen Nordwesten der Adria-Halbinsel Istrien. Zu der 2013 von den Gebrüdern Simon und Goran Grbac eröffneten Brauerei gehören mittlerweile ein Delikatessenshop sowie ein hervorragendes Bier- und Steakhouse und seit 2016 ein 4-Sterne-Boutiquehotel. Das San Servolo Resort setzt sogar in seinem „Beer Spa“ genannten Wellnessbereich auf die wohltuende Wirkung von Hopfen und Malz. Gebraut wird mit Wasser aus der Sveti-Ivan-Quelle im nahen Mirna-Tal, mit Hopfen und Malz aus Deutschland, mit Hefe aus Frankreich und mit ganz viel Ruhe. Nach 60 Tagen kommt das Bier zu einer zweiten Gärung in die Flasche. Auf der Rückreise bietet sich in Slowenien für Craft-Beer-Kenner und sol-

che, die es noch werden wollen, ein Stopp in Vrhnika an. Der Ort – er liegt direkt an der Autobahn A1 zwischen Koper und Ljubljana – gilt als Geburtsstätte der mittlerweile bunten Kreativbier-Szene im Land. Hier ließ sich 2008 der Australier Matthew Charlesworth nieder, um die erste Craft-Beer-Brauerei Sloweniens zu gründen. Ihr Name ist ein Ergebnis seines Slowenisch-Unterrichts. Als dort die Tierarten auf dem Programm standen, wollte ihn die Lehrerin über den im Karst beheimateten Grottenolm aufklären. Allerdings fiel ihr der englische Name dafür nicht ein, weshalb sie die slowenische Bedeutung von Grottenolm (Deutsch: menschlicher Fisch) einfach 1:1 übersetzte: human fish. Das gefiel Matthew derart gut, dass er seine Brauerei so nannte und ihr im Lauf der Zeit eine dazugehörige Legende für Erwachsene verpasste. „Für gutes Bier braucht man gutes Wasser“, sagt er. „Wir haben das beste.“ Und den Rest des Zitates (sicherheitshalber auf Englisch): „Because human fish fuck in it.“ Wie auch immer: Human Fish zählt tatsächlich zu den Besten. Besonders bekannt ist das sogar von irischen Gästen als „bestes der Welt“ gelobte Stout (das ist ein Guinness-Bierstil). Kosten kann man beides und noch viel mehr direkt in der Brauerei. Das Ambiente entspricht der Kreativität der Betreiber: moderne Kunst, laute Musik, alles sympathisch chaotisch, aber mit viel Humor. Zum

WC des Lokals geht’s zum Beispiel durch (!) einen Wandschrank. Über die Geschichte mit dem Sex der Grottenolme kann man allerdings streiten: Die Tierchen haben relativ selten Sex. Sie leben auf Sparflamme, bewegen sich nur fünf Minuten pro Tag und können deshalb bis zu zehn Jahre ohne Nahrung auskommen – da bleibt wenig Energie für Vergnügen. Dafür strotzt die Craft-Beer-Szene des Alpen-AdriaRaumes vor Energie und beschränkt sich in Kärnten längst nicht mehr auf die jungen Wilden. Die heimischen Traditionsbetriebe mischen ebenfalls fleißig mit. In Klagenfurt setzt die immerhin mehr als 400 Jahre alte Schleppe-Brauerei auf den Kreativbier-Trend und darf sich für ihr PaleAle „Schleppe No. 1“ regelmäßig über internationale Auszeichnungen freuen. Und Hirter braut ein begehrtes „Beerique“-Bier: Es reift elf Monate, unter anderem in einem Barrique-WhiskeyEichenfass. Konkurrenz ist in der Szene eher ein Fremdwort. „Die Nachfrage übersteigt das Angebot“, weiß Gastronom Schuster. „Egal ob die Brauerei groß oder klein ist: Craft Beer geht regelmäßig aus.“ Und bei Veranstaltungen wie „Crafted“ stehen die Brauer ohnehin friedlich nebeneinander, kosten und diskutieren in einem Kauderwelsch aus Deutsch, Slowenisch, Italienisch und Englisch diverse Geschmacksfragen. craft-beer | alpe adria magazin

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INFO: CRAFT-BEER Historie

Wer hat’s erfunden? Der Titel „Braumeister Nummer 1“ gebührt Menschen vor 10.000 Jahren im Vorderen Orient. Ein Brotbäcker, so die gängigste Erklärung, ließ einen Teig im Regen stehen. Die Hefekulturen setzten den Gärprozess in Gang. Ein mutiger Durstiger kostete und wurde mit dem belohnt, was man in Österreich dezent „Damenspitz“ nennt. Der Rest ist eine Erfolgsgeschichte, die von den Kelten und Römern über die Mönche des Mittelalters bis zu den Dampfbrauern der industriellen Revolution und dem heutigen Trend zum Craft Beer reicht. Die neue Vielfalt ist eine Folge der Prohibition in Amerika. Von 1920 bis 1933 war es in den USA verboten, Alkohol zu produzieren. Das Experiment förderte vor allem die Ausbreitung der organisierten Kriminalität. Auf der anderen Seite des Gesetzes überlebten die Prohibition nur wenige Großbrauereien, die sich in der Zwischenzeit mit der Herstellung von „near beer“ (einer Art Malzbier mit unter 0,5 % Alkohol) über Wasser gehalten hatten. Diese Marktbereinigung zugunsten der Giganten und deren späterer „Einheitsbrei“ förderte die Entstehung kleiner kreativer Brauereien.

Bierwissen

Obergärig. Bei obergärigen Bieren steigt die Hefe während der Gärung nach oben (daher obergärig). Sie haben meist ein fruchtigeres Aroma. Obergärige Biersorten sind zum Beispiel Ale, Altbier, Gose, Kölsch, Porter, Roggenbier, Stout und Weizenbier. Untergärig. Das Gegenteil von obergärig – die Hefe sinkt nach dem Gärungsprozess nach unten. Diese Biere benötigen Reifezeit, sind aber länger haltbar. Untergärige Biersorten (Auswahl): Export, Helles, Lager, Märzen, Pils, Schwarzbier. Ale. Sortenbezeichnung für obergärige Biere nach britischer Brauart, weltweit verbreitet seit der Kolonialzeit und nun durch den Craft-Beer-Boom. Durch wärmere Vergärung bei bis zu 25 Grad können besonders fruchtige Biere entstehen. Pale Ale. Diese hellste aller Ale-Sorten gehört zum Standardprogramm vieler Craft-Beer-Brauereien. Sie wird mit speziellem hellen Malz gebraut. Pale Ale ist stärker gehopft. India Pale Ale. Diese stärkere Pale-Ale-

Variante (Alkoholgehalt 6 bis 9 Prozent) wurde im 19. Jh. in England für die Soldaten in den indischen Kronkolonien gebraut. Um Platz beim Transport auf den Schiffen zu sparen, sollte es erst vor Ort mit Wasser zu einem normalen Pale Ale verdünnt werden. Das passierte selten und ist heute sowieso nicht mehr der Fall. Pils. Benannt nach der tschechischen Stadt Pilsen, zeichnet sich dieses untergärige Bier durch starkes Hopfenaroma aus. Entstanden ist die Pilsner Brauart aus der bayerischen: 1842 holte das Bürgerliche Brauhaus in Pilsen Braumeister Josef Groll aus Vilshofen in Niederbayern nach Pilsen, wo dieser den ersten Sud nach Pilsner Brauart braute. Porter. Sehr dunkles, stark gehopftes, meist obergäriges Bier, das bei englischen Lastenträgern (Porter) beliebt war. Mit der Zeit wurden in England Zutaten wie Lakritze, Alaun, Ingwer und Weinstein dazugegeben. Letztendlich sogar Drogen, worauf die Herstellung von Porter verboten wurde. In Deutschland steht Porter für untergäriges, dunkles Starkbier mit bis zu 9 % Alkohol. Stout. Die ebenfalls in England beheimatete obergärige Biersorte ist stark gehopft und von schwarzbrauner Farbe. Stout wird mit gerösteter, unvermälzter Gerste gebraut. Der Name geht auf „Stout Porter“ (starkes Porter) zurück und wurde später einfach mit Stout abgekürzt. Das bekannteste Bier dieser Art ist Guinness Stout aus Dublin. Steinbier. Der Begriff bezeichnet eine vor allem in Kärnten, in der Steiermark und in Slowenien historische Brauart. Da Kessel aus Metall unerschwinglich waren, braute man auf Bauernhöfen jahrhundertelang Bier in Holzbottichen. Sie konnten nicht direkt beheizt werden, weshalb man die Maische aus Hafer durch glühende Steine zum Kochen brachte, die man hineinkippte. Die letzte Steinbierbrauerei in Kärnten stellte 1917 den Betrieb ein.

Craft Beer aus/in Kärnten

Schleppe Brauerei. Seit mehr als 400 Jahren wird in der Schleppe-Kurve in Klagenfurt Bier gebraut. Wer so verwurzelt ist, muss nicht jede Modeerscheinung mitmachen – außer sie passt zur eigenen Tradition. Und das ist beim Trend zum Craft Beer der Fall. Die Schleppe-Brauerei setzt schon seit 2014 auf in Handarbeit hergestellten Bierspezialitäten und heimst dafür regelmäßig internationale Auszeichnungen

Auch der Traditionsbetrieb Hirter mischt mit dem Beerique und mit Honigbier mit

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Kreatives „Best of“ aus dem Alpen-Adria-Raum ein. Besonders bekannt und beliebt ist das Pale Ale „Schleppe No. 1“, erhältlich sind die Kreationen in Handel, Gastronomie und im Abholmarkt in der Brauerei. Führungen durch den Betrieb (Verkostung inklusive) auf Anfrage. Schleppe Brauerei, SchleppePlatz 1, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, www.schleppe.at Hirter Bier. Echtes Bier, Genuss mit Leidenschaft und Regionalität: Mit diesem Rezept bietet Hirter als größte Kärntner Privatbrauerei der internationalen Konkurrenz Paroli: Die Brauerei in Micheldorf wurde anno 1270 gegründet. Wer sich für Bier über das bloße Trinken hinaus interessiert, ist hier goldrichtig. In der hauseigenen Genussakademie bildet Hirter Biersommeliers aus, außerdem kann man einen Tag im Betrieb verbringen und selbst Bier brauen. Normale Führungen werden ebenfalls angeboten. Ein Muss ist der Besuch im Shop, der auch über die eigenen Biere hinaus gut sortiert ist. Hirter Bier, Hirt 1, 9322 Micheldorf, www.hirterbier.at Loncium. Als Klaus Feistritzer und Alois Planner 2007 in Kötschach-Mauthen in Omas Suppentopf mit dem Bierbrauen begannen, ahnte niemand, dass daraus ein kleines Imperium entstehen sollte. Mittlerweile gehört zu ihrer Biermanufaktur Loncium (so hieß Mauthen zu Zeiten der Römer) ein Bierhotel mit „Brew Pub“. Das Duo braut mehr als zehn Sorten und heimst regelmäßig Auszeichnungen ein. Die Kreationen gibt’s im Handel und ab Hof (werktags 8 bis 13 Uhr). Biermanufaktur

Unkonventionelle Braukunst aus Klagenfurt


Bevog und das dazugehörige Lokal in Gornja Radgona, Topseller Schleppe No. 1, Pelicon-Biere aus dem Vipava-Tal (von links) Loncium, Mauthen 60, 9640 KötschachMauthen, www.loncium.at Mallebier. Kärntens kleinste Brauerei verkauft ab Hof nach telefonischer Anmeldung. Begleitend zum Essen kann man sich „ein Malle“ in einigen Wirtshäusern im Raum Villach servieren lassen, z. B. im Gasthaus Gatternig in St. Leonhard oder in der Pizzeria Francobollo in St. Jakob/ Rosental. Mallebier, Hochpirkachweg 3, 9500 Villach, Tel. (+43 660) 76 24 040, www.mallebier.at Mahler Artisan Brewery. Erste Craft Beer Brauerei Klagenfurts, erzeugt werden Pale Ales, auch Bierlikör und Bieressig. Zum Brauen werden hauptsächlich Bio-Zutaten verwendet. Preisbeispiel: 6er Pack 15 €. Verkauf in Nicht-Corona-Zeiten samstags am Benediktinermarkt in Klagenfurt, ansonsten via Web-Shop auf www.mahlerbeer.com Shilling. Unter dem Namen Shilling (oder manchmal auch ganz britisch: Shilling’s) hat sich Uli Bacher, Wirt des Gasthauses Gartenrast in Untertweng bei Radenthein, 2014 seinen Traum von der eigenen Brauerei erfüllt. Die Suche nach dem perfekten Hopfen für sein Nock Ale führte Bacher bis in die USA und nach Neuseeland. Mittlerweile beliefert er mehr als 20 Gasthäuser und Hotels. Die Brauerei hat Freitag und Samstag von 17 bis 23 Uhr bzw. nach Vereinbarung geöffnet, der Brauereigasthof Gartenrast Mittwoch bis Sonntag von 11 bis 22 Uhr. Shilling’s, Gartenraststraße 12, 9545 Untertweng, www.shilling.at Turmstüberl. „Bierpapst“ Conrad Seidl war hier schon mehrmals zu Gast und offensichtlich begeistert. Der Fachjournalist verlegt den österreichischen Bierguide und kürte das Turmstüberl in der Villacher Altstadt zum „Kärntner Bierlokal des Jahres 2015“. Vielfalt statt Einfalt ist das Motto von Wirt Leo Schuster. Offen zapft er u. a. Hirter, Wimitzer, Malle, Bevog und Schneider Weisse. Neue Welten entdecken Gäste am besten, wenn sie einfach nur eine Überraschung bestellen. Achtung, es kann ein Sauerbier sein! Turmstüberl, Widmanngasse 44, 9500 Villach. Abends ab 18 Uhr. Crafted. Die Termine für die Fortsetzung des Craft-Beer-Festivals in der Villacher Altstadt werden im Internet bekannt gegeben: www.craftedvillach.at Alpen-Adria Craft Beer Festival 2020. Geplant (aber noch nicht sicher) 25. – 26. September im Lendhafen in Klagenfurt, zu verkosten sind mehr als 150 Biersorten von ca. 20 Brauern aus dem Alpen-Adria Raum. Dazu gibt’s Streetfood und Livemusik.

Verrücktsein gehört zum Konzept: die Pelicon-Brauer www.alpenadriacraft.com Weitere Brauer: Brauhaus Breznik, Bleiburg, www.breznik.9150.at Braumann, Diex, www.braumanufaktur.at Fein Brewery, Faak am See, www.feinbrewing.com Gelter Bräu, Goggerwenig, www.wirtshaus-gelter.at Halle Bräu, Glanegg, www.hallebräu.at Katschbeer, am Katschberg, www.katschbeer.at Carantana Craftbeer, Bio-Bier, Klagenfurt, www.carantana.beer

Craft Beer aus/in der Steiermark

Bevog. Klein, fein, international - das Brauhaus Bevog des Slowenen Vasja Golar in Bad Radkersburg. Organisiert oder individuell kann man sich durch die Kreationen im Brauereilokal kosten (Montag bis Freitag von 8 bis 18, Samstag 10 bis 18 Uhr). Das freie Feld neben dem Bevog war zuletzt im August Austragungsort des „The Who Cares for Beer“-Festivals. In einem Zirkuszelt werden dabei ca. 90 Bierspezialitäten aus Europa ausschließlich vom Fass (!) ausgeschenkt. „Das war das letzte Mal“, jammert Bevog-Chef Golar regelmäßig angesichts des Aufwands, um die Veranstaltung dann doch wieder ausrichten.

Infos über das Festival auf der Bevog-Webseite. Brauhaus Bevog, Gewerbepark B9, 8490 Bad Radkersburg, www.bevog.com Pivohram Golar. Dass Bevog-Gründer Vasja Golar gerne Grenzen überschreitet, beweist er auch kulinarisch. Auf der slowenischen Seite der Mur betreibt er in Gornja Radgona (Oberradkersburg), in der nur durch den Fluss getrennten Nachbargemeinde von Bad Radkersburg, das Restaurant Pivohram Golar an der Murbrücke. Es ist vor allem für US-amerikanische Küche bekannt und beliebt. Burger, Ribs und eine lange Bevog-Bierkarte – was will der Cholesterinspiegel mehr?! Pivohram Golar, Jurkovičeva ulica 29, 9250 Gornja Radgona, Slowenien, www.pivohram.si Weitere Brauer: Erzbergbräu, Eisenerz, www.erzbergbraeu.at Handbrauerei Forstner, Kalsdorf, www.forstner-biere.at Moarbräu, Stubenberg am See, www.moarpeter.at Tom & Harry Brewing, Craft Beer aus Hanf, Kapfenberg , www.tomandharry.beer Walhalla Genusskulisse, Fehring, walhalla-genusskulisse.at

Craft Beer aus/in Slowenien

Human Fish. Außergewöhnliches Bier, außergewöhnliches Ambiente. Gruppen können Führungen durch die Brauerei Human Fish buchen, bei denen die Marketingleiterin dann in gelben Gummistiefeln auf einem Stuhl stehend locker, aber fachkundig doziert (Englisch). Mit dem Craft Beer wird nicht gegeizt, in der Brauereikneipe kann man Bier „to go“ kaufen – weit unter den im Handel verlangten Preisen! Das Lokal hat täglich geöffnet, im Winter eingeschränkte Öffnungszeiten von Mittwoch bis Sonntag. Pivovarna Human Fish, Tržaška cesta 27, 1360 Vrhnika, Slowenien, www.hfb.si Pelicon. Seit er als 18-Jähriger in London auf den Ale-Geschmack gekommen ist, braut der junge Slowene Matej Pelicon Bier. Und was für eines! Gemeinsam mit Anita Lozar darf er sich regelmäßig über internationale Auszeichnungen für seine Craft-Beer-Kreationen freuen. Der Betrieb befindet sich in Ajdovščina im Vipava-Tal. Pelicon braut zum Beispiel „The 3rd PILL“. Das IPA im klassischen American Style mit vier Malz- und vier Hopfensorten ist der craft-beer | alpe adria magazin

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Tektonik, Ljubljana, www.tektonik.beer Thirsty River Brewing, Bovec, www.thirstyriverbrewing.com Time Brewery, Radlje ob Dravi, www.time-brewery.com Crazy Duck Brewery, Breznica pri Žireh, www.crazyduck.si Ressel Pivovarna, Podbočje, www.pivo-ressel.si

Craft Beer aus/in Kroatien

Kreative Vielfalt aus Kärntens köstlichstem Eck: Loncium Bestseller. Der Biername nimmt Bezug auf den Film „Matrix“, in dem die Protagonisten zwischen einer roten und einer blauen Pille wählen können, um entweder in der Matrix zu bleiben oder ihr zu entkommen. „Unser IPA ist die dritte Pille“, lacht Anita. Noch mehr Insiderwissen braucht man, um den Namen des Hoppy Red Ale von Pelicon zu verstehen. Es heißt „Out of China“, weil Slowenen ihren ausländischen Gästen damit die korrekte Aussprache von Ajdovščina erklären. Liest sich nicht so, kommt aber hin, wenn man es laut vor sich hin sagt. Auch im hauseigenen Craft-BeerShop – geöffnet Donnerstag bis Samstag – setzt Pelicon auf Klasse statt Masse. Größere Gruppen müssen in den FeinkostShop Faladur im Stadtzentrum (Lokarjev drevored 8, 5270 Ajdovščina) oder in eine

der lokalen Bars ausweichen, die einige Sorten des einheimischen Bieres offen führen: Kavarna Ave (Lavričev trg 5, 5270 Ajdovščina) oder – nahe der Brauerei – Hiša Mladih (Cesta IV. Prekomorske 61a, 5270 Ajdovščina).Wichtig beim Bestellen: Vergessen Sie das Tier mit dem Schnabel! Das c in Pelicon spricht man auf Slowenisch nicht als k, sondern wie ein z aus. Pivovarna Pelicon, Cesta IV. Prekomorske 61b, 5270 Ajdovščina, www.pelicon.beer weitere Brauer: Castra, Ajdovščina, www.castra.beer Kranjsko pivo, Kranj, www.facebook.com/ kranjskopivo Reservoir Dogs, Nova Gorica, www.reservoir-dogs.beer

San Servolo. Aus ersten Brauversuchen der Brüder Simon und Goran Grbac in einer Garage ist bei Buje in Istrien ein kleines Imperium geworden. Zur Brauerei San Servolo gehören ein Delikatessenshop sowie ein Bier- und Steakhouse und das 4-SterneBoutiquehotel San Servolo Resort mit seinem „Beer Spa“. Im Bier- und Steakhouse sollte man sich die Beef-Tatar-Show nicht entgehen lassen. Die Vorspeise wird bei Tisch nach den Wünschen des Gastes zubereitet. Dazu gehören Bierempfehlungen zu einzelnen Gerichten, die bis zum Trüffel-Bier reichen. Chef Simon Grbac bevorzugt das rote San-Servolo-Premiumbier zu Schafskäse mit Honig und Olivenöl, Nudeln mit weißen Trüffeln oder Pršut aus Istrien. Das blonde San-Servolo-Lager passe hingegen eher zur Spargelcremesuppe, Frischkäse oder unter der Peka-Tonglocke zubereitetem Kalbfleisch. Vorab unbedingt reservieren! An Wochenenden stehen Gäste aus ganz Kroatien, Slowenien und Italien Schlange. Das Steakhouse hat täglich außer Dienstag ab 12 Uhr geöffnet. Im Brauerei-Shop an der Hotel-Rezeption kann man auch am Ruhetag einkaufen. Bujska pivovara San Servolo, Momjanska ulica 7, 52460 Buje, Kroatien, www.sanservolo.beer (Brauerei) und

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Craft Beer aus/in Italien Borderline. Wenn die Nachfrage den technisch möglichen Nachschub übersteigt, geraten sogar die gemütlichsten Craft-BeerBrauer in Stress. Dem Team der Borderline Brewery in Buttrio bei Udine scheint das öfter zu passieren – einen echten Shop wird man in ihrem Reich, einer schmucklosen Lagerhalle, deshalb vergeblich suchen. Bier kaufen kann man trotzdem, man sollte sich allerdings vorher unbedingt per Mail oder Anruf anmelden, sonst ist die Chance groß, vor verschlossenen Türen zu stehen. Kosten kann man das Kreativbier auch in Lokalen in der Region, z. B. in der Trattoria Al Cacciatore bei Cormons (Via Subida 52, 34071 Cormons, www.lasubida.it). Borderline Brewery, Via A. Malignani, 4, 33042 Buttrio, Italien, www.borderlinebrewery.it villa chazil. Klimaneutraler geht’s nimmer: Während draußen der frische Hopfen wächst, kann man in der Brauerei Villa Chazil in Villacaccia kosten, was aus ihm später wird. Dazu werden in der Bierbuschenschank bäuerliche Produkte serviert – eine gelungene Kombi! Das Lokal hat Donnerstag bis Sonntag ab 17 Uhr geöffnet.

Das San Servolo Resort setzt sogar im Wellnessbereich auf die Wirkung von Hopfen und Malz Agribirrificio Villa Chazil, Via Vittorio Veneto 89, 33050 Nespoledo Lestizza, Italien, www.villachazil.it weitere Brauer: Birrificio B2O, Caorle, www.birrificiob2o.com Crak Brewery, Campodarsego, www.crakbrewery.com Evoque Brewing, Trebaseleghe, www.evoqebrewing.com Monpier de Gherdeina, Ortisei/St. Ulrich, www.monpier-gherdeina.it Birrificio Casamatta, Enemonzo, www.birracasamatta.com

Hinweis Die meisten angeführten Öffnungszeiten stammen aus der Zeit vor der Coronakrise. Wenn Sie einen Besuch planen, empfiehlt sich vorab ein Kontrollblick ins Internet oder ein Anruf.

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Nachhaltig wandern In Bergsteigerdörfern des Alpenvereines wandert man auf Tuchfühlung mit den Bergen. Zell/Sele und Mallnitz in Kärnten sind zwei dieser Orte, deren touristisches Credo gerade mit dem Zeitgeist eine Schnittmenge bildet: die Nachhaltigkeit. TEXT ANDREAS KANATSCHNIG

FOTOS Peter Angermann (4), Nationalpark Hohe Tauern/ Franz Gerdl, Andreas Kanatschnig (4), Shutterstock (3)

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Wer in den Karawanken wandert, bewegt sich oft im Grenzbereich zwischen Slowenien und Kärnten

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alpe adria magazin | bergsteigerdörfer

er am Hauptbahnhof Klagenfurt in die Schnellbahn 3 steigt und die Lindwurmstadt Richtung Süden verlässt, taucht alsbald in ein Wäldchen. Durchs Blätterdach blinzelt die Sonne. Tock-tock, tock-tock rattert der Zug über die Schienen. Der Kopf lehnt verträumt an der Glasscheibe. Wenig später weitet sich der Blick und ein mächtiges Bergmassiv rückt zugfensterfüllend ins Blickfeld. In der Abendsonne glühen die Felsen, als hätte im Inneren dieser Zacken jemand ein Feuer entfacht. Man nennt diese Berge Koschuta. Hinter dem Berggipfel der Dicken Koschuta, der Tolsta Košuta, im Osten, und dem Hochturm, dem Veliki vrh, im Westen, erstreckt sich Slowenien. Am Fuße dieser Felskette liegt das kleine zweisprachige Örtchen Zell-Pfarre. Sele nennen die Gemeinde die slowenischsprachigen Kärntner. Zell/Sele ist einer von 29 Orten im Alpenraum, der sich Bergsteigerdorf nennen darf. „In Österreich gibt es nur noch wenige Orte, die die strengen Kriterien erfüllen“, erklärt Marion Hetzenauer vom Österreichischen Alpenverein. Und diese Kriterien treffen vielleicht genau den Zeitgeist: Bergsteigerdörfer dürfen keine großen Skige-

biete haben, sie müssen abseits der Hauptverkehrsströme liegen und eine hohe ökologische Qualität mit sich bringen. Und Qualität, so Hetzenauer, müsse immer vor Quantität kommen. Ein zentrales Merkmal der Bergsteigerdörfer ist auch der Umweltgedanke im Sinne der Alpenkonvention, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, eine nachhaltige Entwicklung im Alpenraum zu sichern. Vielleicht lädt man ja einmal Greta Thunberg zum Urlauben ein. „Diese Orte müssen verkehrsgünstig erreichbar sein und alpine Tradition haben“, sagt Peter Angermann, Obmann der Alpenvereins-Sektion Mallnitz. Angermann selbst hat sich um die Aufnahme von Mallnitz in diese Wertegemeinschaft bemüht. Während der Zug in Richtung Süden in Weizelsdorf endet und man Richtung Zell/Sele auf den Bus umsteigen muss, liegt Mallnitz direkt an der Tauernbahn. „Unser Wanderbus fährt auch vom Bahnhof weg“, ist Angermann stolz auf das örtliche Verkehrskonzept. Mallnitz liegt im Nationalpark Hohe Tauern, umrahmt von mächtigen Dreitausendern.

Gutes Wanderwege-Netz Vom Bahnhof aus führen schöne Wanderwege in die Berge. Dieses gut ausgebaute Wegenetz ist auch ein wichtiges Merkmal der Bergsteigerdörfer, die keineswegs Bergsteigern vorbehalten sind. Ein Bergsteigerdorf ist auch und vielleicht sogar vor allem ein Wanderdorf. Uralte Wege führen von Mallnitz über die Berge nach Salzburg. Schon vor den Römern wurden Saumpfade über den Korntauern genutzt. „Der Saumverkehr bestand bis 1909, dann kam die Eisenbahn. Von Süden her wurden Wein und Gewürze gebracht, im Norden gab es große Nachfrage nach unseren Forellen“, erzählt Angermann, dessen Großvater Lorenz „Lenz“ Angermann in seiner Kindheit säumte, später Bergführer und Hüttenwirt des Hannoverhauses wurde.


Während die Faszination von Mallnitz (links) in der Weite der hochalpinen Landschaft liegt, bezaubert Zell (unten) durch die Schroffheit der Karawanken und durch selten begangene Wege wie den auf den Jauernik

Die Koschuta erstreckt sich etwas über zehn Kilometer: ein besonderer Weg führt durch die Mela (oben). Die Hochalmspitze ist der zweithöchste Berg Kärntens (3360 Meter) bergsteigerdörfer | alpe adria magazin

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Verschieben Sie ihre persönlichen Grenzen: Egal ob am Säuleck-Klettersteig oder am Hannoverhaus, in den Hohen Tauern blickt man in die Ferne

am Beginn der Saison mittels Hubschrauber zum Schmid-Haus geflogen werden. Eine logistische Meisterleistung, die vom Küchenchef umsichtige Planung verlangt.

Wilde Wege

Die Hagener Hütte liegt an einem alten Saumpfad zwischen Kärnten und Salzburg

„Unter alpiner Infrastruktur versteht der Alpenverein nicht nur die Hütten, bewirtschaftete Almen und Klettersteige, sondern besonders auch Wege, Beschilderung, Markierungen. Gerade für jene Gäste, die zum Genusswandern in die Alpen kommen, ist das ein wichtiges Service“, sagt Hetzenauer. Neben dem Hannoverhaus zählen auch das Arthur-von-Schmid-Haus und die Hagener Hütte zu den drei bewirtschafteten Schutzhäusern der Gegend. Ein gut ausgebautes Versorgungsnetz an Schutzhütten gehört genauso zum Repertoire der Bergsteigerdörfer wie alpine Tradition. Wer nach Mallnitz fährt, unternimmt auch eine Reise in die Geburtsstunde des Alpinismus. Der 3250 Meter hohe Ankogel war 1762 der erste aus alpinistischen Gründen bestiegene Dreitausender der Alpen. Aber es muss nicht gleich der An-

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kogel sein, eines der lohnendsten Ziele ist der Weg ins Dösental. Auf gut ausgebauten Wegen schlängelt sich ein Wanderpfad immer höher. Unterhalb von Auernig, den Törlköpfen und der Mares'nspitz bis zum Arthur-von-Schmid-Haus. Das 2272 Meter hoch gelegene Schutzhaus lockt mit Blick auf einen herrlichen Gebirgssee, einen Blockgletscher und das über dreitausend Meter hohe Säuleck. Die gemütliche Hütte bietet wohl auch eines der ganz wenigen Hüttenzimmer im gesamten Alpenraum, das mit einem eigenen WC und Dusche ausgestattet ist. Den Blick auf den Dösener See gibt es als Draufgabe: An einem warmen Sommertag nach einer anstrengenden Tour wagen Mutige sich sogar ins kalte Wasser. Pia und Bernd Fuchsloch, zwei Hessen, führen das Haus seit dem Vorjahr. Essen und Getränke müssen

In Zell sind die Berge zwar nicht ganz so hoch, aber nicht weniger imposant. Der Hochobir (2139) leuchtet von Weitem, die mit Wäldern bewachsenen Flanken des Freiberges (1923) grüßen den Wanderer ebenso wie die mächtigen Felswände der Koschuta. Gleich am Anfang des Ortes schlängelt sich eine Straße bis hinauf zum Koschutahaus, dem Ausgangspunkt für viele Bergtouren. Wer auf den Koschutnikturm oder den Lärchenturm will, startet beim Koschutahaus, das mit hervorragender Hausmannskost auch viele Tagesausflügler lockt. Bis vor die Türe der Schutzhütte führt eine gute ausgebaute Mautstraße. Eine der beeindruckendsten Touren ist der Wanderweg durch die Mela-Koschuta. Vom Koschutahaus wandert man hoch ins Kar, überquert den Wilzesattel und gelangt schließlich zum Potoksattel. In der Mela selbst fühlt man sich plötzlich wie entrückt. Bizarre Felstürme ragen in die Luft. Schon bald gibt es kein Grün mehr und man findet sich inmitten einer


INFO: Bergsteigerdörfer Die Bergsteigerdörfer

Mallnitz warb schon in den 1930er Jahren mit den Bergen um Touristen

wüsten Berglandschaft wieder. Der Weg führt schließlich über die Grenze nach Slowenien, wo man sich plötzlich auf einer lieblichen Alm befindet. Die Koschuta zeigt sich von ihrer Südseite nicht schroff und abweisend, sondern saftig grün. Wer in dieser Grenzgegend wandert, trifft oft den ganzen Tag keinen einzigen Menschen. Der Massentourismus ist ziemlich weit weg. Heribert Kulmesch, Bürgermeister von Zell-Pfarre, kommt auch ins Schwärmen, wenn er von der Koschuta spricht: „Der Lärchenturm ist mein persönlicher Favorit. Auch wenn auf diesen Turm nur ein schwieriger Klettersteig führt, bietet die Koschuta vor allem von Süden viele liebliche Almwege. Zell, so der Bürgermeister, sei das „Herz der Karawanken“. Zwar fehle es noch an Beherbergungsbetrieben, aber für Wanderer und Bergsteiger biete sich das Koschutahaus zur Übernachtung an. „Die Marke der Bergsteigerdörfer ist allerdings eine große Chance für uns“, sagt Kulmesch. Die Idee des sanften Tourismus wird in den nächsten Jahren an Fahrt gewinnen. Orte wie Zell-Pfarre passen da genau ins Bild: keine Autobahnen, keine Skilifte, kein Megarundum. Im zweisprachigen Hochtal an der Grenze entpuppt sich das Gute als selbst mitgebrachte Jause am Gipfelplateau des Jauernik oder als Kaffeepause am Wilze-Pass mit Blick auf die wilden Karawanken. ■

2005 wurde die Initiative der Bergsteigerdörfer vom Österreichischen Alpenverein ins Leben gerufen. Das vorrangige Ziel war es, einen Tourismus zu leben, der mit den Kriterien der Alpenkonvention vereinbar ist. Aus den anfänglich 15 Dörfern sind mittlerweile 29 geworden. Da die Aufnahmekriterien streng sind, gibt es in Österreich und Deutschland kaum noch Dörfer, die sich eignen. Der Alpenverein forciert daher eine Ausweitung des Projektes in Slowenien und Italien. „Es gibt einige Bewerber, die sich dem internationalen Entscheidungsgremium vorstellen werden“, sagt Marion Hetzenauer, beim Alpenverein Österreich zuständig für die Bergsteigerdörfer. Credo der Bergsteigerdörfer: Nähe ohne Respektlosigkeit, Genuss auf hohem Niveau, Bewegung aus eigener Kraft, Anregung ohne Hektik, Belebtheit ohne Lärm. Die Alpenkonvention ist ein völkerrechtlicher Vertrag, der den Schutz der Alpen, aber auch deren nachhaltige Entwicklung vorsieht. Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Schweiz, Slowenien und Monaco sind jene acht Alpenstaaten, die sich dem Schutz der Alpen verschrieben haben. Aufnahmekriterien: alpine Kompetenz, Qualitätstourismus, Mobilitätsqualität (gute Anbindung an den Verkehr), alpine Infrastruktur. Darunter versteht der Alpenverein Hütten, bewirtschaftete Almen, Klettersteige, aber auch Wege, eine Beschilderung und Markierungen.

Die Dörfer Österreich: Großes Walsertal, Vent im Ötztal, Region Sellraintal, St. JodokSchmirn- & Valsertal, Ginzling im Zillertal, Weißbach bei Lofer, Hüttschlag im Großarltal, Steirische Krakau, Lesachtal, Lunz am See, Steinbach am Attersee, Grünau im Almtal, Villgratental, Tiroler Gailtal, Lesachtal, Mauthen, Mallnitz, Malta, ZellSele, Johnsbach im Gesäuse, Gschnitztal. Deutschland: Kreuth, SchlechingSachrang, Ramsau bei Berchtesgaden. Italien/Südtirol: Matsch, Lungiarü, Val di Zoldo. Slowenien: Jezersko. Luče

Zwei Regionen im Detail Mallnitz Der auf 1191 Meter Seehöhe gelegene Ort liegt an der Tauernbahnstrecke im Herzen des Nationalparkes Hohe Tauern. Wichtige Berggipfel sind die Hochalmspitze (3360 Meter), der Ankogel (3246) und das Säuleck (3086). Gemeinde Mallnitz: (+43 4784) 255-0, www.mallnitz.gv.at

Anreise Mit der Bahn von Salzburg und Klagenfurt über die Tauernbahnstrecke. In Mallnitz befindet sich auch der Verladebahnhof der Tauernschleuse der ÖBB. Mit dem Auto erreicht man Mallnitz von Salzburg

Großglockner

Heiligenblut

Friesach Obervellach Mallnitz

Gmünd

Bad St. Leonhard

Bad Kleinkirchheim

Millstätter See

Spittal

Längsee Ossiachersee

Weißensee

Hermagor

Presseggersee

Villach

Klagenfurt Wörthersee

Faaker See

Wolfsberg

St. Veit

Ferlach Zell

Völkermarkt Klopeinersee

über die Tauernschleuse, auf Kärntner Seite über die B105 Mallnitzer Straße.

Abseits der Berge Das Tauernbad ist ein Erlebnisbad mit Sauna, Massageangebot und Solarium (ab Mitte Juni geöffnet) sowie Restaurant „Bad Wirtin“. Telefon: (+43 676) 758 25 46 (ab Ende Mai geöffnet)

Wandertipp Arthur-v.-Schmid-Haus: Mit dem Zug bis Mallnitz oder mit dem Auto bis zum Bahnhof. Von dort geht man auf der Straße Richtung Süden. Am Parkplatz aufs Schild „Dösental“ achten, Straße bis zum nächsten gelben Schild, wo der Weg 510 in Richtung Arthur-von-Schmid-Haus angeschrieben ist, folgen. Man umrundet das Umspannwerk und gelangt bald zu einem weiteren Schild. Dem Weg 510 folgen. Bis zum Arthur-von-Schmid-Haus sind es viereinhalb Stunden. Durch das Dösener Tal führt bis zum Arthur-von-Schmid-Haus, das am Dösener See liegt, ein guter Wanderweg. Der Abstecher auf den Seeriegl (2339) lohnt sich und belohnt mit seiner Aussicht. Dauer: 8 Stunden (hin und retour). Der Weiterweg vom Arthur-von-SchmidHaus auf das Säuleck ist ein Top-Tipp, jedoch viel schwieriger: Der gut markierte Weg 534 führt von der Schutzhütte über Blockgelände bis auf das 3086 Meter hohe Säuleck. Achtung: Nicht versehentlich den Weg zum Klettersteig einschlagen, dieser ist vorschriftsmäßig ausgerüsteten Klettersteiggehern vorbehalten (sehr schwierig). Am Gipfelaufbau braucht man immer wieder einmal auch die Hände (kein normaler Wanderweg mehr). Für geübte Bergwanderer kein Problem. Einzig seine Kräfte muss man einteilen, denn vom Bahnhof Mallnitz sind es stolze 1900 Höhenmeter.

Schutzhütten Arthur-von-Schmid-Haus: 2281 Meter hoch am Dösener See gelegen. Das von Pia und Bernd Fuchsloch betriebene Haus ist meist ab Mitte Juni bewirtschaftet. Besonderheit: Eine Suite mit eigenem Bad und Blick auf den See, hier kostet das Zimmer 29 Euro für erwachsene Alpenvereinsmitglieder, 39 für Nichtmitglieder (Zweierbelegung notwendig). Matratzenlager ab 13 Euro. Sehr engagierte Küche (der Hüttenwirt ist vom Fach), obwohl man die Produkte mit dem Hubschrauber hochfliegen muss. T (+43 664) 250 19 81. E-Mail: bernd@fuchs-loch.de Hannoverhaus: 2566 Meter Seehöhe. Erreichbar mit der Ankogelbahn (Infos www.ankogel-ski.at). Das Hannoverhaus

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Zell-Sele Nur 600 Einwohner zählt die kleine Gemeinde am Fuße der Koschuta. Der auf 948 Meter Seehöhe gelegene Ort ist von Koschuta, Hochobir und Freiberg eingerahmt. Gemeinde Zell-Sele: T (+43 42 27) 72 100

Anreise Mit dem Auto von Klagenfurt über die Loiblbundesstraße bis Ferlach und von dort weiter bis in das Tal an der Nordseite der Karawanken. Mit dem Bus von Klagenfurt aus.

Abseits der Berge

Wegen guter Hausmannskost kommen die Gäste auch „nur“ zum Essen ins Koschutahaus liegt inmitten einer beeindruckenden Bergkulisse. Wer mit der Gondelbahn anreist, landet ohne Wanderung im hochalpinen Gelände. Diese Schutzhütte besticht durch ihre Aussicht. Im Hannoverhaus gibt es auch Zweibettzimmer: Hier zahlen Erwachsene 32 Euro (Alpenvereinsmitglieder) bzw. 42 (als Nichtmitglieder). Dusche und WC vorhanden. Geöffnet ab Ende Juni. Telefon: (0043) 4784 213 45 E-Mail: hannoverhaus@outlook.com hagener hütte: Auf 2446 Meter Seehöhe gelegen. Geöffnet ab Ende Juni. Erreichbar über die Jamnigalm (Wanderbus!). Mehrbettzimmer und Matratzenlager. Kosten: Erwachsene 15 (Alpenvereinsmitglied) oder 26 € im Mehrbettzimmer; 12 (Mitglieder)

beziehungsweise 23 € (Nichtmitglieder) im Lager. Dusche und WC. Telefon: (+43 664) 403 66 97, E-Mail: hagenerhuette@gmx.at weitere Übernachtungsmöglichkeiten: hotel alpengarten in Mallnitz, Rabisch 11, (+43 4784) 8100, www.alpengarten.at hotel Kärntnerhof in Mallnitz, Hannoverstraße 14, (+43 47 84) 413, www.kaerntnerhof-mallnitz.at hotel Bergkristall, Mallnitz 15, (+43 676) 50 49 952, www.bergkristall-mallnitz.at

Pauschale In Kooperation mit dem Tourismusverband bietet der Alpenverein im Herbst ein Pauschalangebot für Mallnitz an: „Bergsteigerdörfer hautnah“.

Freibacher Stausee: Malerisch gelegener See, der zur Stromgewinnung genutzt wird. Am Fuße des 2139 Meter hohen Hochobirs. Im Sommer Badebetrieb mit Restauration.

2 Wandertipps für Geübte: Ausgangspunkt ist Zell-Freibach (durch Zell hindurch bis Terkl, dort die Abzweigung in Richtung Sportplatz. Am Sportplatz vorbei durch den Wald bis zur Abzweigung Potoksattel). Schotter- und Waldweg bis zum Potoksattel (1411). Der Weg bis zum Beginn der Mela ist nicht allzu schwer, die Mela selbst erfordert allerdings alpine Erfahrung: Immer wieder sehr steiles, vor allem sehr schottriges Gelände, an manchen Stellen auch ausgesetzt. Die Mela ist wenig erfahrenen Bergwanderern nicht zu empfehlen. Orientierung erforderlich, nicht immer gut sichtbare rote Punkte als Markierung. Sobald man das steile und bizarre Gelände der Mela durchquert hat, gelangt man auf eine Alm. Ein Schild markiert den schwarz markierten Weg auf die

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weg vom Užnikkreuz zum Jauernik: Der Weg 603 ist allerdings ungleich schwieriger als der steile Weg auf den Freiberg, immer wieder führt der Weg entlang sehr steil abfallender Wiesen und Hänge (Absturzgefahr), schwierige Stellen sind seilversichert.

Übernachten

Schmid-Haus: Berg, See, Gemütlichkeit Dicke Koschuta: Eine sehr steile Almwiese führt zum Gipfel der Dicken Koschuta (2059), wo die steilen Felswände nach Norden abfallen. Rückweg wie Hinweg. Dauer: Um die 6 Stunden (hin und retour). Für Bergwanderer: Die Wanderung auf den Freiberg beginnt an der Volksschule Zell-Pfarre (Parkplatz). Von dort aus folgt ein sehr schöner Wanderweg über Wiesen und durch Wald bis zum Užnikkreuz (1304 m). Gleich am Beginn der Wanderung hat man einen sehr schönen Ausblick auf Zell-Pfarre. Am Užnikkreuz hält man sich rechts, der Wanderweg 631 führt direkt auf den Freiberg (1923). Dauer: Etwas über 4 Stunden (hin und retour). Eine Alternative (für geübtere Bergwanderer) wäre der Weiter-

Koschutahaus: Über eine Mautstraße mit Auto von Zell-Pfarre erreichbar. Das einzige Schutzhaus im Gemeindegebiet von Zell liegt auf 1280 m Seehöhe. Ausgezeichnetes Essen, auch besondere Weine, Champagner. Übernachtungsmöglichkeit. Einzel-, Doppel- und Mehrbettzimmer sowie Lager. Übernachten mit Frühstück um 33,50 € im Zimmer und im Lager um 30 € (Naturfreunde-Mitglieder). T (+43 4227) 7110, E-Mail: koschutahaus@gmx.at Terklbauer: Gasthaus Terklbauer, Zell-Freibach 1, Telefon (+43 42 27) 71 01, ab 32 € pro Person und Nacht mit Frühstück. Urlaub am Bauernhof: Ein Geheimtipp ist der Urlaub am Raunighof oder dem Hof Duar (beides nahe Freibacher Stausee): Familie Ewa und Michael Johann vermieten liebevoll hergerichtete Bauernhöfe. Der Raunighof (Platz für 14 Personen) ist ein Traum für Alltags-Aussteiger. Mit Feuerstelle, gemütlicher Stube und einem riesigen Saal, der sich auch für große Feiern eignet. Duar ist etwas kleiner und bietet in der „Alten Tenne“ Platz für zwei bis vier und in der großen Wohnung für bis zu neun Personen. Selbstversorger. Infos: T (+43 664) 266 85 48

Web- und Buchtipps Infos im Internet: www.bergsteigerdoerfer.org Über fast jedes Dorf informiert ein Buch aus der Reihe „Alpingeschichte kurz und bündig“ sowie eine Broschüre, die Tipps über Wanderungen, Skitouren oder Klettertouren enthalten. Die Broschüren stehen als PDF (kostenlos) zum Download auf der Internetseite zur Verfügung. In der Reihe „Alpingeschichte kurz und bündig“ werden die Orte alpinhistorisch beschrieben. Zu Zell-Sele schrieb Hans M. Tuschar ein Buch, in dem er auf die alpine Erschließung der Koschuta eingeht. Über Mallnitz schrieb Erich Glantschnig ein sehr detailreiches Buch. Beide Bücher sind unter www.bergsteigerdoerfer. org downloadbar. In Buchform sind sie in den Bergsteigerdörfern erhältlich. Außerdem erscheinen Broschüren, wie „Das Lesachtal. Ausgezeichnet naturbelassen“ mit Tourentipps für Sommer und Winter. Bestelladresse: Marion Hetzenauer, Österreichischer Alpenverein, Olympiastraße 37, 6020 Innsbruck; Telefon: (+43 512) 595 47 31; E-Mail: info@bergsteigerdoerfer.org

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2| 1|IN DEN NOCKY MOUNTaINS

2|KICK-OFF IM ÖTZTaL

Auf der Suche nach dem Hotel, das Gästen (fast) jeden Wunsch von den Augen abliest, landen wir immer wieder auf der Turrach in den wunderbar weitläufigen Nockbergen, auch liebevoll Nocky Mountains genannt. Das Hotel heißt Hochschober und man könnte es mit „Was das alles hat“ bewerben. Da ist einmal richtig viel Platz, allein der Wellnessbereich umfasst 5000 m², der Außenbereich über dem See auch 4000 m². Das beheizte Seebad (siehe Foto oben) ist ein wohliges Ganzjahreserlebnis, es gibt große Ruheräume, Saunen, Fitnessräume, Yoga, eine riesige Bibliothek, Teezeremonien, Wander- und Wassererlebnisse, rundum Zirbenwälder und noch vieles, vieles mehr. Auch zum Thema Coronaprävention hat man sich hier eine Menge kluger Gedanken gemacht. Einziges „Problem“ des Hauses: Ein Kurzurlaub wird einem hier ziemlich sicher immer – zu kurz. Preise? Pro Person mit Halbpension im Sommer ab 148 €. Hotel Hochschober, 9565 Turracher Höhe 5, T (+43 42 75) 82 13, www.hochschober.com

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6| 3| (aKTIVE) aUSZEIT FÜR ERWaCHSENE

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Wie wäre es mit einer Auszeit in einem der schönsten Hochtäler Europas? Im Tannheimer Tal in Tirol schweift der Blick über Alpenwiesen und Berghänge bis hin zum tiefgrünen Haldensee, wo neuerdings das gleichnamige Wellnesshotel mit einem ganz speziellen Konzept lockt. Das Haldensee ist nämlich auf erwachsene Gäste ab 16 Jahren fokussiert. Und dafür ist das Vier-Sterne-Haus geradezu ideal. Hier sorgt nicht nur der direkte Seezugang für perfekten Badegenuss, sondern auch der herrliche Infinity-Pool. Wer Entspannung braucht, findet diese in der weitläufigen Wellnesslandschaft inklusive Gartenanlage mit Saunabereich, Ruheräumen, Salzgrotte und Whirlpool. Für Aktive bietet sich das 5 - 6 Nächte-Paket „aktiv am see 2020“ an. Denn ab 694 Euro inkl. ¾ Pension bekommt man einiges geboten: etwa geführte Wanderung, gemeinsamen Fahrradausflug, eine Wellnessbehandlung, Yoga, SUP-Ausflug (buchbar vom 02. 08. - 25. 10. 2020). haldensee, Haller 27, 6672 Nesselwängle, (+43 56 75) 20 727, www.haldensee-hotel.com

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6|NaMaSTE aM DaCHSTEIN Hirschgeweihromantik und Jägerstüberl sind natürlich okay, im 4-SterneS-Hotel Höflehner wird alpine Gemütlichkeit aber anders definiert. Luxus des Natürlichen wird das Schöner-Wohnen-Gefühl dort genannt. Die Zutaten: trendig-gemütliche Zirbenzimmer, rundherum pelzig-grüne Wiesen plus die eindrucksvollen Bergspitzen der Naturarena Schladming-Dachstein und das Rotwild, das neugierig vom Gehege herüberlugt. Der Spa dehnt sich auf 3000 m² aus, die Logenplätze sind der Naturbadeteich und der 35 °C warme Whirlpool, der in die Bergwelt hinauszufließen scheint. Aktivmenschen fühlen sich beim Bergyoga wohl, fünf Einheiten trainiert man in der Yogawoche. Zum Runterkommen ist auch Alpaka-Wandern mit den hauseigenen Tieren geeignet. Die Alpakas gehen ihr eigenes, gemütliches Tempo. Passt perfekt, so schalten wir im Gleichschritt einige Gänge runter. 7 Nächte inkl. 5 Yogaeinheiten ab € 986 p.P., Gumpenberg 2, 8967 Haus/Ennstal, www.hoeflehner.com kurzurlaube | alpe adria magazin

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7|FEINE aUSZEIT aM HOCHKÖNIg

9|KUSCHELN aUF DER aLM

Kurz mal weg an einem Ort für alle Sinne: in der neuen „Hochkönigin“ in Maria Alm im Salzburger Land. Im schicken, gemütlichen 4-Sterne-Superior Hotel mit den großen Glasfronten erlebt man „Naturkino“ pur, auch das Innendesign spiegelt die einmalige Natur wieder. Im 2000 Quadratmeter großen SPA-Bereich auf drei Stockwerken und vier Pools, verschiedenen Schwitz- und Relaxattraktionen und einem Adults-Only Bereich erlebt man ungetrübtes Wellnessvergnügen. Gleich vor der Türe wartet die Ferienregion Hochkönig, die keine Wünsche offen lässt: 340 km Wanderwege, mehr als 20 herrliche Touren für Mountain- und E-Biker, Attraktionen für die ganze Familie wie z. B. der Prinzenberg mit einer der besten Sommer-Bergbahnen Österreichs, Waldrutschenpark sowie Waldseilgarten, Bogenparcours u.v.m. Von den köstlichen Genießermenüs mit Zutaten aus dem eigenen Bio-Hof Ebengut ganz zu schweigen. Das 4-Nächte-Angebot „Kurz mal Weg 4 = 3“ kostet ab 351 € pro Person und Aufenthalt inkl. Genusspension Plus (buchbar von 29. 05. bis 05. 07., bzw. vom 30. 08. bis 02. 11. 2020, 4=3 bei Buchung von So bis Do). die HOCHKÖNIGIN, Hochkönigstraße 27, 5761 Maria Alm, (+43 65 84) 74 47, www.hochkoenigin.com

Dieser Urlaub auf der Alm ist komfortabel und auch etwas für Romantiker! Auf 1.200 m Seehöhe inmitten der idyllischen Bergwelt der Region Schladming-Dachstein, umgeben von Almwiesen, Wäldern und Natur-Schwimmteich, wartet das Almdorf Reiteralm mit etwas ganz Besonderem auf: mit dem Kuschel-Chalet Kaiseralm. Vom urig-gemütlichen Wohn-Essbereich lässt sich die herrliche Panoramasicht auf den Dachstein gleich doppelt genießen und erst recht vom exklusiven Wellnessbereich mit finnischer Sauna, Dusche und eigener Wellness-Wanne im Freien. Und dazu gibt’s alles von der Zirbe – für die absolute Tiefenentspannung. Das 3-Nächte-Paket „Zirben-Verwöhntage“ im Chalet kostet 1280 €, inklusive Frühstück im Almhotel Edelweiß und einem ZirbenEntspannungspaket (Zirbenschnaps, Zirbenöl für Sauna und Badewanne, Zirbenkissen für Zuhause und Zirbeninfoblatt; buchbar bis 02. Juli und von 30. August bis 04. Oktober 2020). Almdorf Reiteralm, Preunegg 66, 8973 Pichl/Enns, (+43 64 54) 72 44 40, www.almdorf-reiteralm.at

8| HIMMELBLaUE BaDETagE aM URMEER Kurzurlaub am Meer - und doch in Österreich? Die Therme Rogner Bad Blumau macht‘s möglich! Hier lässt es sich genauso sonnenbaden, nur noch bunter, vielseitiger und schöner. Egal wie das Wetter ist. Viel Freiraum, Rückzug und Ruhe genießt man in der einzigartigen Vulkania® Badelandschaft, im Sommer übrigens geteilt in das Vulkania® Urmeer mit 37°C und in den Vulkania® See mit angenehmen 27°C. In den Becken der Innen- und Außentherme gleitet man durch den Indischen Ozean oder auch die Südsee. Abkühlung à la Nordsee findet man im Kaltwasserbecken in der Saunalandschaft. Oder wie wäre es mit einer Schwimmrunde im Olympischen Sportbecken – mit Wörthersee-Temperatur und Adria-Wellenbad? All das enthält das Paket „Himmelblau“, ab 99 Euro pro Person und Nacht inkl. Halbpension (buchbar von 29. Mai bis 12. September 2020). Rogner Bad Blumau, Bad Blumau 100, 8283 Bad Blumau, (+43 33 83) 51 000, www.blumau.com

132alpe adria magazin | kurzurlaube

10|WOHNZIMMER aM WÖRTHERSEE Wie wär’s mit einem Kurzurlaub der Extraklasse, voller Unbeschwertheit und Individualität? Die luxuriösen Zimmer, Appartements und Suiten des Boutiquehotels Wörthersee mit ihrem herrlichen Panoramablick auf See und Berge laden zum Relaxen und Träumen ein. Auch die Traumlage am schönsten Platz in der Veldener Bucht mit eigenem Badesteg am See trägt dazu bei, dass man sich hier pudelwohl fühlt. Und selbst für Gäste, die ein bisschen Trubel nicht scheuen, ist gesorgt. Schließlich befinden sich das Casino Velden, die Schiffsanlegestelle der Wörthersee Schifffahrt und der malerische Seecorso in unmittelbarer Nähe. Dieses zweite Zuhause mit Charme gibt’s ab 112 Euro pro Zimmer, Appartement oder Suite und Tag inkl. Frühstücksbuffet (mit der Belegung zwei bzw. vier Personen, buchbar bis 29. 09. 2020) Boutiquehotel Wörthersee Velden, Seepromenade 3, 9220 Velden am Wörthersee, (+43 42 74) 25 62, www.velden.com


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11|IM ZIRBEN-TROaDKaSTEN

13|HERRENURLaUB aM FaaKER SEE

Diese Hütte ist etwas ganz Besonderes. Nämlich ein ZirbenTroadkastn. Der ehemalige Getreidespeicher aus Zirbenholz, der heute über Wohnbereich, Küche, Badezimmer und zwei Schlafzimmer auf zwei Geschoßen verfügt, liegt gleich neben dem Schintlhof, auf über 1000 m Seehöhe am Fuße der Wimitzer Berge in Kärnten. In Alleinlage direkt am Waldrand hat man hier einen herrlichen Blick ins Tal und auf die Karnischen Alpen und kann 24 Stunden lang die Seele baumeln lassen: vom Frühstück am Balkon mit köstlichen Hofprodukten über eine Wanderung auf einem der hofeigenen Wege bis hin zur Entspannung im Panorama-Wellnessbereich oder beim knisternden Lagerfeuer am Schwimmteich. Ab 48 Euro pro Tag und bei Belegung von zwei Personen (möglich sind drei) inkl. Endreinigung (auf Wunsch Brötchenservice; Verfügbarkeit bitte anfragen). Zirben-Troadkastn, Grassendorf, 9556 Liebenfels, (+43 699) 10 90 05 00, https://www.urlaubaufderalm.com/hoefe/troadkastn-topitschnig

Balancieren über Bretter und Balken, am Seil hängend die Baumwipfel bestaunen oder an einer Seilrutsche durch den Wald sausen – all das in geselliger Herrenrunde und in einer der schönsten Ecken Kärntens! So einen Kurzurlaub speziell für Männer bietet der Karnerhof am Faakersee, inklusive Ausflug in den Waldseilpark „Hochhinauf“. Da kommen Abenteuerlustige auf ihre Kosten. Für vertrauliche Gespräche zwischen Vater und Sohn (oder unter Freunden) wartet dagegen eine zweistündige Ausfahrt mit dem Elektroboot. Gutes für die Männerhaut gibt’s obendrein und fürs leibliche Wohl ist auch bestens gesorgt. Schließlich gilt das Genießerhotel Karnerhof als eines der besten Gourmethotels in Kärnten. Das 3-Nächte-Paket „Men’s Escape“ ist ab 468 Euro pro Person zu haben, inklusive eine Men’s Beauty-Behandlung und Karnerhof Genießer-Halbpension (buchbar bis 03. 11. 2020). Hotel Karnerhof, Karnerhofweg 10, 9580 Drobollach am Faaker See, (+43 42 54) 21 88, www.karnerhof.com

12|BESONDERES DOMIZIL aM WEISSENSEE In Zeiten wie diesen tun besondere Plätze besonders gut. So ein besonderer Platz ist der Kärntner Weißensee. Großteils unverbaut und naturbelassen, ein Refugium für die Seele. Ein besonderes Domizil am Weißensee ist das **** Seehotel Enzian. Im Traditionshaus fühlten sich von James Bond Timothy Dalton bis Bruno Kreisky schon sehr viele wohl – und das Haus wurde immer wieder der Zeit angepasst. Man logiert im romantischen Haupthaus oder in einer der großzügigen, bis zu 66 m² großen Designer-Suiten, freut sich über vorzügliche Küche, See-Spa und 2000 m² Liegewiese am See. Rundum stehen Bergerlebnisse, Schwimmer, Wandern, Biken – und Erholung am Programm. Preislich geht es bei 100 € pro Person und Tag los, natürlich inklusive Verwöhn-Halbpension. Seehotel Enzian, 9762 Weißensee, Neusach 32, T (+43 47 13) 22 21, www.seehotelenzian.at

14|BIOURLaUB aM WEISSENSEE Gibt es bessere Vorschusslorbeeren? „Geo Saison“ hat das Biohotel Gralhof in Neusach unter die 100 schönsten Hotels in Europa gereiht. Ja, dieser Gralhof liegt ruhig am Ufer des wunderbaren Weißensees in Oberkärnten, ist bio und klimaneutral, setzt also voll auf Nachhaltigkeit. Von handgefertigten Lärchenholzmöbeln und geöltem Lärchenboden in den Zimmern bis zum selbstgebackenen Brot, vom Granderwasser bis zur Bio-Halbpension. Ein modernes Refugium in alten Mauern, mit 3000 Quadratmetern Badestrand, Boots- und Saunahaus, Fahrrädern für die Gäste und spannenden Aktivitäten. Für den Herbst vormerken: Geomantische Wandertage, Mountainbike-Camp, Trail Kulinarik und Yoga-Retreats. Und: Ein Preis gilt fürs ganze Jahr - ab 129 € pro Person und Tag, inklusive Bio-Halbpension. Biohotel Gralhof, Familie Knaller, 9762 Weißensee, Neusach 7, T (+43 47 13) 22 13, www.gralhof.at

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15|aUSZEIT MIT KOMFORT

17|SOMMERFEELINg MIT BUTLER

Ein Kurzurlaubstipp für anspruchsvolle Gäste: Die Almhütte Chalet Nikola liegt weit weg von Hektik und Alltagsstress auf ca. 1300 Metern Seehöhe, ist für zwei bis acht Personen und genau das Richtige für eine Auszeit mit Komfort. Draußen ist man ganz allein, nur umgeben von Natur, Wald und Wiesen. Drinnen umgibt einen stilvoller Luxus in Holz: Drei romantische Schlafzimmer, geschmackvoll und urig eingerichtet, ein barrierefreies Badezimmer mit WC, Dusche und Doppelwaschbecken, ein extra WC, Wohnküche mit Holzherd, Kühlschrank und Backofen. Dazu wartet noch ein neuer Wellnessbereich inklusive Fasssauna mit Holzofen am kleinen Fischteich plus ein großer Fischteich extra zum Schwimmen. Ab 33 Euro pro Tag und Person bei Belegung von sechs Personen inkl. Endreinigung (auf Wunsch Brötchenservice; verfügbar von 14. bis 27. 06. und 13. bis 30. 09. 2020). Almchalet Nikola, Hinteregg 74, 8832 Oberwölz Lachtal, (+43 664) 33 78 056, https://www.urlaubaufderalm.com/hoefe/almchalet-nikola

Ein Kurzurlaub am wärmsten Badesee Österreichs: Mit vielen Sonnenstunden, mediterranem Flair, funkelndem Glitzerwasser, herrlicher Landschaft, südlich herzlicher Gastfreundschaft, genussvoller Alpe-Adria-Kulinarik, entspannender Ruhe, sportlichen Ambitionen, vergnügtem Wasserspaß, Wohnkomfort zum Wohlfühlen und „Fernsehen a la Sonne“ – mit einzigartigem Blick auf Berge und See. Das alles verspricht ein Aufenthalt im Vier-SterneHotel & Spa Sonne am Klopeiner See. Hier genießt man Wärme im Sonne-See Bad, in der See-Sauna mit Panoramablick oder in Kräuterbadl und Dampfbad. Für genügend Liegen und Schirme sorgt der Strandbutler. Den See spüren, so nennt man das. Ab 100 € pro Nacht und DZ inkl. Frühstück (buchbar bis 18. Oktober 2020). Hotel & Spa Sonne, Westuferstr. 1, 9122 St. Kanzian, (+43 42 39) 23 37, www.sonne-klopeinersee.at

16|URLaUB IN LEgENDENaTMOSPHÄRE Das Beste aus zwei Welten: Exklusiver Service eines gehobenen Hotels und doch die ganz private Atmosphäre eines Ferienappartements an einem der abwechslungsreichsten Seen Kärntens, verbunden mit einem Hauch der Atmosphäre faszinierender Persönlichkeiten. Den spürt man nämlich bisweilen in den Wohnungen des Apart Hotel Legendär am Ossiacher See, die liebevoll und detailreich mit persönlichen Accessoires von Casanova, Leonardo da Vinci oder Alma Mahler-Werfel bestückt sind. Ob Ferien mit Kind, Pärchenurlaub oder Erlebnis im Freundeskreis – die vier Appartement-Kategorien richten sich ganz nach den Bedürfnissen der Gäste. Allen sind aber Balkon oder Terrasse, separate Wohn- und Schlafbereiche, ein großer Essbereich mit moderner Küche samt Induktionsherd und erlesener Weinauswahl gemein. Und natürlich die großzügige Gartenanlage direkt am See mit eigener Marina, Liegewiese und Badesteg plus ein Pavillon mit vier Saunen sowie Beauty- und Massageangebote. Ab 184 € pro Nacht für zwei Personen inkl. Frühstücksservice (buchbar bis 01. 11. 2020). Apart Hotel Legendär, Uferweg 47, A-9552 Steindorf am Ossiacher See, (+43 42 43) 45 664, www.aparthotel-legendaer.com

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18|URLaUB IM MÜHLENCHaLET Rauf auf die Alm und rein in die 250 Jahre alte Mühle. Das gemütlich-edle Innere wirkt eher wie ein Chalet und besticht durch viel Altholz, eine über eine Holztreppe erreichbare Galerie, einen Kachelofen und das mächtige, geschmackvoll in den Wohnraum integrierte, Mühlrad. Außerdem verfügt das Mühlenchalet über ein Doppelund ein Dreibettzimmer, voll ausgestattete Küche, die keine Wünsche offen lässt, ein großes Bad mit Badewanne, Regendusche und Doppelwaschtisch, Altholzsauna plus Outdoor-Tauchbecken und einen großzügigen Außenbereich. Und erst diese einmalig ruhige Panoramalage zwischen Saalfelden und Maria Alm mit Blick auf die majestätischen Leoganger Steinberge und das Steinerne Meer! Das einzige Geräusch, das hier die Stille durchbricht, ist das Rauschen des Deutingbaches, der ursprünglich die Mühle antrieb. Ab 130 Euro pro Tag (bei Belegung mit zwei Personen, fünf sind möglich) inkl. Endreinigung, Brötchenservice ist möglich. Verfügbarkeit bitte anfragen. Die Mühle, Deuting 2, 5760 Saalfelden am Steinernen Meer, (+43 664) 23 73 604, www.chalet-saalfelden-leogang.at


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Vorteilstage 4=3

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19|THERMENgLÜCK MIT ZUCKERL Im Urlaub einmal nichts tun, sich nur im Thermalheilwasser treiben zu lassen, damit es seine gesundheits- und schönheitsfördernde Wirkung entfalten kann. Und das inmitten der sanft gurgelnden Quellen, der duftenden Berghänge und der mannigfaltigen Natur der Kärntner Nockberge. Das alles lässt sich im luxuriösen und doch so familiären Spa- und Wellnesshotel Pulverer in Bad Kleinkirchheim erleben. Behagliche Zimmer mit modernstem Komfort, kulinarische Hochgenüsse und die wohlige Wärme der 2100 Quadratmeter großen, einzigartigen Thermenwelt mit eigener Heil-Therme und vielfältiger Sauna-Landschaft – schon ist der Alltag vergessen. Mit „Pulverers Thermen Zuckerl“ gibt’s obendrein noch einen Gutschein im Wert von 30 Euro für eine der Massagebehandlungen und Beautyanwendungen der Vital-Oase. Ab 143 Euro pro Person und Nacht in einer Junior Suite (buchbar von 10. 06. bis 31. 07. 2020). Thermenwelt Hotel Pulverer, Thermenstraße 4, 546 Bad Kleinkirchheim, (+43 42 40) 744, www.pulverer.at

20| MagISCHE WELLNESS-MOMENTE Ein paar entspannte Wellnesstage zwischendurch für neue Energie und Abwechslung! Ja, das ist eine gute Idee für einen Kurzurlaub. Und wenn das Ganze dann auch noch dort stattfindet, wo Menschen seit Jahrhunderten Kraft und Wirkung der Natur in Kärnten erleben, dann ist das 5-Sterne-Traditionshotel Warmbaderhof in Warmbad-Villach das Ziel. Hier erlebt man sogar dreifaches Thermenerlebnis: im hoteleigenen 1.800 m² großen Wellnessbereich VIBE SPA & Beauty, im Fun, Fit & SPA der Kärnten Therme und - nur einen Bademantelgang entfernt im stimmungsvollen Thermal Urquellbecken. Im 3 Nächte-Paket „Wellness-Momente“ inklusive Gourmet-Halbpension mit Vital- und Genussfrühstück und mehrgängigem Abendmenü ist zudem eine entspannende Massage nach Breuss und eine VIBE Gesichtsbehandlung für Sie und Ihn enthalten. Ab 459 Euro pro Person (ganzjährig buchbar). HOTEL WARMBADERHOF *****, Kadischenallee 22-24, A-9504 Warmbad-Villach, (+43 42 42) 30 01 13 01, www.warmbaderhof.com

Von Sonntag bis Donnerstag einen richtig ausgedehnten Urlaub genießen. Worauf haben Sie Lust? Saunieren, Wandern, Fitness, Relaxen, Ausflüge im Alpe-Adria-Raum? Kein Problem in Ihren 5 Urlaubstagen haben Sie jede Menge Zeit um unser Hotelangebot bestens zu nutzen. • 4 Nächte inkl. ¾-Verwöhnpension* • Freier Zugang zum 2.500 m² großen Wellnessbereich • Aktivprogramm (Yoga, Pilates, Wanderungen, etc.) • Alle Bleibergerhof Inklusivleistungen

ab € 315,-

pro Person im Doppelzimmer Comfort Anreisetag: Sonntag. Auf Anfrage und nach Verfügbarkeit. *Unsere Verwöhnpension beinhaltet: reichhaltiges Frühstück, Mittagssnack sowie ein hochwertiges 4-Gänge Abendmenü.

Gesundheits- & Wellnesshotel Bleibergerhof**** Thermenweg 28, 9530 Bad Bleiberg/Villach - KÄRNTEN T: +43 (0)4244 2205 | E: urlaub@bleibergerhof.at

www.bleibergerhof.at


ER-leSeneS Unsere er-lesenen Tipps: Bücher für Alpe-Adria-Reisende, Kulinarier, Krimifans. TEXT h. & M. GrÖtSchniG FOTOS KK

erzählflunkern

Er ist so etwas wie Österreichs Paradekreativer, ein begnadeter Phrasenjongleur, Gärtenverzauberer, Stimmungs(ein)fänger. André Heller, 73, Großmeister der Fantasie, hat sein neues Buch mit 48 Texten aus vier Jahrzehnten gefüllt. Autobiografisches und Anekdoten, (Kurz)Geschichten, die von Wien bis Marokko spielen und mal mehr, mal weniger berühren. Für Kurzweil ist allemal gesorgt, wenn Heller von der Weltmeisterschaft im Händefalten, vom glücklichsten Menschen Wiens oder von seiner ersten Clownbegegnung erzählt – er tut dies alles mit einem Augenzwinkern und so verläuft die Grenze zwischen Erzählkunst und Flunkern fröhlich fließend. „Zum Weinen schön, zum Lachen bitter“, André Heller, Zsolnay, 23,70 €

ein Bauch in wien

Vincent Klink ist deutscher Sterne- und Fernsehkoch. Sein Bauch, der 2015 für ein Buchprojekt durch Paris spaziert ist, hat sich nun Wien durchgekaut. Hier wird aber nicht spaziert, sondern lustgewandelt. Und zwar durch die österreichische Küche, die Wiener Kultur und Geschichte, in Klinks Lieblingslokale und -hotels. Natürlich sind das Adressen, die „man“ zumeist eh kennt – trotzdem ist es spannend, dass der Stuttgarter Starkoch einen ähnlichen Geschmack hat wie man selbst. Und: Auch die Rezepte aus der Wiener Küche – vom Tafelspitz bis zum Kaiserschmarren – sind lesenswert und mit persönlichen Klink-Tipps angereichert. Einziger Kritikpunkt an diesem sympathischen ReiseKulinarik-Kulturführer: Bei den Lokalbeschreibungen fehlt als praktische Info die Telefonnummer.

88-mal weinviertel

In Zeiten wie diesen sucht der Mensch nach neuen Reisezielen. Tja, und das Gute liegt, wie so oft, so nah: Das Weinviertel steht für selige dörfliche Ruhe und heitere Wellenlandschaft, bezaubert mit Kellergassen und flachen Wanderwegen, mit Donau- und Marchauen, besonderen Erlebnissen und auch mit Schlemmer-Plätzen. Gabriele Dienstl führt uns in „Lieblingsplätze Weinviertel“ (Gmeiner, 17,50 €) zu 88 Zielen, die man ja während eines Urlaubs erkunden könnte ...

Kärntner Genussführer

Slow Food Land Kärnten: Österreichs sonniger Süden hat die Slow Food Travel Region, Slow Food Villages – und nun auch einen eigenen Slow Food Kärnten Guide. Der beinhaltet mehr als 200 von einer fachkundigen Jury ausgewählte Genussadressen – Restaurants, Wirtshäuser, Almhütten, Buschenschänken, Feinkost, Bauernmärkte – die alle den nachhaltigen Slow Food-Gedanken leben. Auf 232 großzügig bebilderten Seiten geht’s auch um die schönsten Feste Kärntens, um besondere Produzenten, ums Brotbacken und die besten Greißlereien. Der Slow Food Kärnten Guide ist gratis – und reicht als kulinarischer Ideengeber locker für mehrere Kärnten-Urlaube. Slow Food Kärnten Guide 2020, Herausgeber: Kärnten Werbung, kostenlos auf www.kaernten.at bestellen

der Bienenschmuggler

Egidius Arimond, wegen Epilepsie aus dem Schuldienst entlassener Professor, hält sich 1944 in der Eifel mit den Erlösen aus der Imkerei und einem gefährlichen Nebengeschäft halbwegs über Wasser. Sein Zusatzverdienst: Egidius schmuggelt Juden in präparierten Bienenstöcken an die belgische Grenze. „Winterbienen“ erzählt in Tagebuchform vom gefährlichen Treiben des Protagonisten, von seinen Frauengeschichten, von Entdeckungsängsten und den Problemen, Medikamente gegen seine Epilepsie zu besorgen. Ein feinfühlig geschriebenes berührendes Buch, das auch auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis 2019 zu finden war. Unbedingter Lesetipp. Winterbienen, Norbert Scheuer, C. H. Beck, 22,70 €

Karnien erkunden

Die Unikum-Bücher – dieses ist nun das siebente Wander-Reise-Lesebuch – sind etwas Besonderes. In Text, Fotografie (großteils schwarz-weiß) und Routenführung abseits des Wanderbuchmainstreams führen sie in Landund Bergstriche, die man getrost als Geheimtipps bezeichnen kann. In „Aus der Enge“ ist Wandern und Einkehren im Nordwesten Friauls, also in Karnien, das Thema. 27 Wandervorschläge führen aus der Enge entlegener Bergtäler ins sanfte Hügelland – und auch in die eine oder andere „Ein Bauch lustwandelt durch Wien“, Vincent Osteria oder Trattoria. Zu jeder Wanderung gibt es eine Kartenskizze, WegKlink, Ullstein, 24,70 € beschreibungen und die wichtigsten Tipps und Infos, manch Text wird literarisch verfeinert. Das Wander-Reise-Lesebuch ist 506 Seiten stark. Weitere Infos Die Geschichte eines wahnwitzigen Lebens: gibt’s auf www. Die Erlebnisse von Johann Kaiser, vom (Halb-) unikum.ac.at, dort Waisenkind zum Hochstapler, Weltenbummler erfährt man auch und zum Staatsfeind Nr. 1 des kleinen Alpenalles über die staates Liechtenstein. Dabei will Johann ja nur beliebten UnikumGerechtigkeit gegenüber zwei Peinigern – aber Wandertage. weil er die nicht bekommt, bringt er mit gestoh„Aus der Enge“, G. lenen Bankdaten das kleine Fürstentum in Pilgram, W. Berordentliche Bedrängnis. Eine irre, facettenreiche ger, W. Koroschitz, und mit Stilwechseln garnierte LebensgeUnikum Drava, schichte, ein von traurig über pointiert bis span29,80 € nend geschriebener Krimi. 580 Seiten, die immer schneller vergehen, je wahnwitziger das Ganze wird.

wahnwitzig

Für immer die Alpen, Benjamin Quaderer, Luchterhand, 22,70 €

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Steirerfall nr. 10

Zehnter (Steirer-)Fall für die LKAErmittler Sandra Mohr und Sascha Bergmann. Luigi, Bassist, ist im Haus seiner Geliebten, der Starsängerin Jessica Wind, ums Leben gekommen. War es Mord? Oder doch ein Unfall? Hat ein irrer JessicaStalker etwas damit zu tun? Mohr und Bergmann ermitteln im Murtal und am Österreich-Ring und müssen auch Familienbande miteinbeziehen. Denn: Welche Rolle spielt David, Gitarrist bei Jessica und Sascha Bergmanns Sohn, in der Causa? Zu schlechter Letzt kommen auch Mord und Entführung dazu und der Chefinspektor hat zu allem Überfluss mit einer Wespe zu kämpfen. Viel los also in Claudia Rossbachers neuestem, gewohnt spannendem Steirerkrimi – wir sind schon gespannt auf die Verfilmung. „Steirerstern“, Claudia Rossbacher, Gmeiner Verlag, 16 €


venedig befreien

Nach drei historischen Venedig-Krimis um seinen „Spion des Dogen“ ist Stefan Maiwald in die Jetztzeit übersiedelt. Der in Grado lebende Deutsche lässt nun einen deutschen Kommissar im Duo mit einer venezianischen CarabinieriMajorin ermitteln. Darum geht’s: Anschläge auf Promis sollen (langfristig) die Touristen aus der Lagunenstadt vertreiben. Ein populärer Plot, den Maiwald da humorvoll und detailreich ausbreitet. Der Braunschweiger schreibt mit leichter Feder, verrät dem Leser einiges an Venezia-Background und treibt die Spannung gekonnt und mit originellen Formulierungen – „dumm wie Schafskäse, genial wie Toastbrot“ auf ein Grande Finale zu. „Wenn die Gondeln untergehen“, Stefan Maiwald, dtv, 15,40 €

33 Stadtabenteuer

„Stadtabenteuer“ heißt die neue Buchreihe im Michael-Müller-Reiseverlag – und da wird der klassische Stadtführer witzig-frechkreativ weiter gedacht. In Wien führt Judith Weibrecht zu besonderen Orten abseits des Mainstreams, ins Cafe Jelinek (auch unser Lieblingscafé), in einen Weanarisch-Kurs, zu „eitrigen“ Würsten, ins Tanzcafe Jenseits, frühmorgens auf den Naschmarkt, in Klangwelten im Haus der Musik, ins Gelb der Ringtram, ins legendäre Burgkino, mit dem Rad auf den Wiental-Highway und zu anderen Highlights. Insgesamt sind 33 Stadtabenteuer zu erleben, als Draufgabe gibt’s Tipps zum Ausgehen, Essen, Shoppen, Schlafen. Michael Müller Verlag, 15,40 €

(K)ein Kochbuch

„Der Geschmack Europas“ – als TV-Serie (ORF, 3sat) in bislang 24 Teilen, als Buch nun die dritte Ausgabe. Und wieder: Ein reich bebildertes Monumentalwerk, das zehn weitere Stationen des Verlegers/ Filmers Lojze Wieser beschreibt. Diesmal geht’s vom Elsass über Montenegro, Wales, Alentejo, Korsika bis Schlesien – uns hat das Kapitel „Westliches Friaul“ besonders interessiert. Dem sind im 438-Seiten-Wälzer etwa 40 Seiten gewidmet – eine Mischung aus persönlichen Eindrücken, Kulinarik, Historie und Rezepten. Allerdings ist die Struktur etwas undurchsichtig und die Bilder korrespondieren nicht immer mit dem Text, bei den Rezepten wären genauere Angaben und vor allem Fotos hilfreich. Klar: Das soll laut Eigendefinition ein Journal, ein Nachlesebuch, und kein Kochbuch sein. Aber: Die Vorgängerbände wurden als Kochbuch bei Awards eingereicht und ausgezeichnet. „Der Geschmack Europas III“, Wieser Verlag, ORF, 30 €

Bulli im Blut

Bulli – das ist kein Auto, sondern eine Weltanschauung. Sie verstehen nur Bahnhof? Okay, Bulli ist das Synonym für den VWBus, seit 1950 millionenfach gebaut und als Camper der Traum vieler, die die nahe und fernere Welt erkunden wollen. Dieter Kreutzkamp, 74, Abenteurer, Fotograf, Weltenbummler, Bulli-Fan, erzählt Geschichten von und um dieses Fahrzeug, vom ersten Bus T1 (1950) bis zum T5 mit Allrad, dem vorletzten Modell des Allzeitbestsellers. Es sind Erlebnisse aus aller Welt, Storys über die ungewöhnliche Bulligemeinde, die alles auf der Welt sucht, solange es individuell ist und die nach dem Motto lebt: Einmal Bulli im Blut, immer Bulli im Blut. „Bulli! Freiheit auf 4 Rädern“, Dieter Kreutzkamp, Malik Verlag, 22,70 €

Klagenfurt zur Brust genommen

Es ist informativ, vergnüglich, kurzweilig: Also volles Lob für Egyd Gstättners neues Buch? Jein, dem steht die Subzeile des Buchtitels entgegen: „Was der Tourist sehen sollte“ – das stimmt nämlich so nicht ganz. Denn: Gstättner nimmt „den Touristen“ anfangs zwar an der Hand, lässt ihn aber bald (wie den Lindwurm) links liegen. Der in Klagenfurt lebende Autor erzählt eine Menge Klagenfurt-Geschichten, aber ob man als Tourist damit viel anfangen kann? Dazu fehlen Basisinfos und so mancher Lageplan, oft wäre auch Vorwissen gefragt. Nein, dieses Klagenfurt-Lesebuch dürfte eher den Einheimischen interessieren. Getreu dem Text auf dem Umschlag: „Gstättner nimmt sich seine Heimatstadt zur Brust – hemmungslos subjektiv, sachkundig und schräg, voll Ironie und Zuneigung.“ Ja, die Ironie kommt nicht zu kurz, auch Seitenhiebe werden großzügig verteilt - Gstättner eben, wie man ihn aus seinen Zeitungskolumnen kennt. „Klagenfurt – Was der Tourist sehen sollte“, Egyd Gstättner, Picus, 20 €

URLAUBSleKtÜre

Bücher, die einem die zeit auf reisen (oder auch zu hause) verkürzen. frech. Aus dem Leben (und Liebesleben) von Ivo, AustroStarkicker mit bosnischen Wurzeln, dem Engagement bei einem englischen Topverein und jeder Menge Kohle. Ein fiktives, rasant geschriebenes Porträt, rotzig, frech, amüsant, amourös. Ein cool verwandelter Buchelfmeter. Nicht wie ihr, Tonio Schachinger, Kremayr & Scheriau, 22,90 € einfühlsam. Eine Familiengeschichte – aber was für eine. James Wood erzählt vom Engländer Alan Querry, der seine depressive Tochter Van in Upstate New York besucht und dort so langsam zu verstehen beginnt. Tiefgründig, philosophisch, einfühlsam. Upstate, James Wood, Rowohlt, 22,70 € verrückt. Was für eine wilde Geschichte. Isaak Rubinstein, von den Nazis verfolgter Jude im Nürnberg der 40er Jahre, schlüpft zur Tarnung in die Rolle eines deutschen Sonderermittlers, um einen Mordfall zu klären. Das Ergebnis: Krimispannung auf höchstem Niveau. Unter Wölfen, Alex Beer, Limes, 16,50 € Spannend. Kommissar Kühn auf Diät. Das sorgt bei einem Gourmand wie ihm natürlich für schlechte Laune. Trotzdem muss er den Mord an einer jungen Frau lösen – und um seine Beförderung zittern. Spannender Fall, toll geschrieben – wie man es vom Autor ja längst gewohnt ist. Kühn hat Hunger, Jan Weiler, Piper, 22,70 € Bedrückend. Nein, das ist kein Wohlfühlbuch. Dominik Barta erzählt von einer Bauernfamilie am Land, von Aufund Absteigern, von Integration und Fremdenhass, vom Verzweifeln und der Sprachlosigkeit der Bäuerin Teresa. Sprachstark, facettenreich, bedrückend. Vom Land, Dominik Barta, Zsolnay, 18,50 €

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PEPEroncino alpe adria

in

Kärntner Seen. In Zeiten wie diesen vielleicht sogar angesagter denn je. Österreichs Süden hat für Badeurlauber die besten Voraussetzungen. Und rundherum die schönsten Wanderund Aktivmöglichkeiten.

Elefantös Corona und der Abstand: Warum unser Savannenland in spe den Babyelefanten zur Maßeinheit erklärte.

Ö

italorecycling. Das coronagebeu-

telte Land ist laut Süddeutscher Zeitung grün: 79 % des Abfalls werden wiederverwertet (in Deutschland nur 43 %). Und: 15,2 % der Italobauern sind bio, in Germanien nur 7,3 %.

deepl.com. Die Website hat Google in Tests beim Übersetzen geschlagen. So kann man alpe-adriatisch mit Italien besser kommunizieren (Slowenisch, Kroatisch gibt's leider noch nicht, Englisch natürlich schon). almhütten. Allein urlauben, umgeben von herrlicher Natur, wandern, entschleunigen, ausspannen. Das Quartier der Stunde.

alpe adria

out Kreuzfahrten.

Umweltunfreundliche Schwerölschleudern und zu Coronazeiten mitunter riesige Quarantänestationen - es ist jetzt wahrlich ein Kreuz mit diesen monströsen Hotelschiffen.

airbnb wien. Der OGH hat kurzfristige Vermietungen untersagt. Weil es hier ja sehr oft längst nicht mehr ums Teilen, sondern um saftige Gewinne auf Kosten einheimischer Wohnungsmieter geht. verschwörungstheoretiker. Mit

ihren Fake News, Halb- und Unwahrheiten wollen sie verunsichern und Keile in die Bevölkerung treiben. Fragwürdige "Experten" haben derzeit Hochsaison und treffen leider auf dankbare, verunsicherte Abnehmer.

138alpe adria magazin | pepe roncino

heinz GrÖtSchniG

sterreich wundert sich (natürlich wundert sich nicht das Land per se, sondern dessen Bürger wundern sich, aber man sagt halt so). Österreich wundert sich über das Maß eines Babyelefanten, der als Vorbildmaßeinheit aller Dinge beim Abstandhalten bezüglich des CoronaVirus dienen soll. Man hätte auch sagen können: bitte einen oder eineinhalb Meter, ein Kalb, eine Ziege, einen Rottweilerrüden, zwei Kätzchen mit ausgefahrenem Schwanz. Aber nein. Bitte halten Sie einen Babyelefanten Abstand. Das mag manchem seltsam erscheinen. Denn der Babyelefant ist - ebenso wie der Erwachsenenelefant - in Österreich nicht heimisch. Genauer: noch nicht. Denn - und das wird wohl hinter dieser neuen Abstandsmaßeinheit stecken: Man hat hier den Klimawandel schon miteinbezogen und eine Maßeinheit genannt, die in wenigen Jahren bei uns Alltag sein wird. Dann ist der (Baby-) Elefant aufgrund der höheren Temperaturen in der mittelösterreichischen Savanne längst heimisch und wir sind es gewohnt, in Babyelefanten (die überall herumstehen, herumlaufen, herumtrompeten) zu denken und zu handeln. Was sagt uns das? Dass die Verantwortlichen damit rechnen, dass das Coronavirus uns so lange erhalten bleibt, bis (Baby-)Elefanten zum Straßenbild gehören. Klingt nicht wirklich optimistisch, oder? Die Experten sind sich ja oft uneinig: Auf die Frage, wann es eine Impfung (gegen das Virus, nicht gegen Babyelefanten!) geben wird, hört man so ziemlich alle Zeiträume zwischen einer Sekunde und niemals. Gut: Eine Sekunde klingt eher unglaubwürdig, aber es gibt garantiert Experten, die auch das für möglich halten. Denn: Mittlerweile gibt es für jede Meinung, jeden Zeitraum und jedes Babyelefantenmaß den passenden Exper-

ten (sofern Sie dennoch keinen finden - ich stelle mich gerne zur Verfügung). Auch die Frage, ob jemand am oder mit dem Virus das Zeitliche gesegnet hat, ist je nach Expertenlage unterschiedlich. Es ist für den Betroffenen zwar eher blunzn, hilft aber den omnipräsenten Verschwörungstheoretikern dabei, ihre Theorien weiter zu pflegen. Das gilt auch für das sogenannte schwedische Modell: Das werden einige auch dann noch zum Vorbild nehmen, wenn es keine schwedische Bevölkerung mehr gibt - aber vielleicht wäre ja Österreich auch ohne Österreicher schöner. Manche scheinen so zu denken. Corona hat es jedenfalls geschafft, die Meinungsvielfalt zu befeuern. Die Grundrechnungsart lautet: vier Experten, fünf Meinungen. Im selben Atemzug, in dem eine Studie Kinder zu Virusspreadern erklärt, werden diese von der nächsten Expertise als völlig harmlos eingestuft. Im selben Atemzug, in dem einer die Maske als unabdingbar erklärt, wird sie vom nächsten als übrig verdammt. Nur der Babyelefant ist und bleibt in puncto Corona die verlässliche Größe. In den sozialen und asozialen Medien sind die Meinungen ebenfalls geteilt: In solche, die mit den Maßnahmen gegen Corona zufrieden sind und in solche, die sich lieber an Schweden, Belgien, Bergamo oder den USA orientiert hätten. Klar, ich weiß: So schlimm wäre es in Österreich nie gekommen, da hätte man vorher schon einen Hannibal gefunden, der mit einer Armee von Babyelefanten gegen dieses Virus in den Krieg gezogen wäre. Sicher ist aber derzeit nur eines: Wir lernen in puncto Corona jeden Tag dazu. Was gestern galt, ist heute vielleicht schon vorvorgestriger Schnee. Was heute vorvorgestriger Schnee ist, ist alsbald vielleicht übermorgigvorgestrige Vergangenheit. Nur eines bleibt gesternmorgen gültig: Halten Sie bitte mindestens einen Babyelefanten Abstand - ganz besonders zu ausgewachsenen Elefanten. ■


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