Alpe Adria Magazin Nr. 47 September 2023

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SEENSUCHT SALZKAMMERGUT

Großes Kino. Atemberaubende Seen, geheimnisvolle Gipfel: die neue Lust an der Spät-Sommerfrische mit Stil

Novigrad

Der Aufstieg der Fischerstadt: Topwinzer, Haubenköche, Weltklasse-Olivenöl

Hüttenzauber

Rauf auf den Berg! Die Top 10 der Kärntner Hütten für einen traumhaften Wanderherbst

Jesolo 2.0

Aufregend wie nie: Wie die Sommermetropole zum neuen Miami an der Adria wird

Österreichische Post AG, PZ 18Z041526 P, Kärntner Monat Zeitungs-GmbH, Eiskellerstraße 3/2, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Nr. 47, September 2023, Foto: Shutterstock.com/Andrew Mayovskyy € 7,90
mit
Wildes schönes Slowenien 13 wahre Naturwunder
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Kroneplatz 1 | Schleppekurve | 9020 Klagenfurt am Wörthersee | Tel. 0463/21 91 11 | danesh.at

MOMENTO!

1. Ihr liebstes Herbst-Hideaway?

2. Auf welcher Restaurant- oder Café-Terrasse die Herbstsonne genießen?

3. Sport oder Kultur im Herbst? Was und wo genau?

Un momento, per favore! Wo nachsommern? Sechs ausgewiesene Alpe-Adriaten verraten, wo für sie der Herbst am schönsten ist.

1. Das „Al Cappello“ mitten in Udine. Oben gibt es charmante Zimmer, unten eine ausgezeichnete Osteria, von der Decke hängen rund 200 Hüte aus aller Welt.

2. Das Palmenhaus in Wien, sehr nett zum Draußensitzen im Herbst bei Sturm und Maroni. Herrlicher Blick auf den Burggarten!

3. Beides! Jazzkonzerte im Porgy & Bess und Wanderungen über den Beethovengang auf den Kahlenberg – mit Heurigeneinkehr und schönem Wien-Blick.

1. Zwei Adressen am Großglockner: Das Collis Hill Mountain Resort direkt am Alpe-Adria-Trail. Oder Tirols höchstgelegener Bauernhof, der Schliederlerhof.

2. Bis Ende September in der Ausserweger Hütte am Staller Sattel an der Grenze zu Südtirol. Alles dort ist selbstgemacht – und so schmeckt es. Dazu der Blick auf die umliegenden Gipfel, das Glockenläuten der Kühe ... feiner geht’s nicht!

3. In Osttirol am liebsten wandern. Die klare Herbstluft und das bunte Laub machen jede Tour zum Genuss. Kultur dann lieber in Salzburg.

1. Ein Spaziergang entlang von Triests Höhenpromenade „Napoleonica“ oder wandern im Val Rosandra nahe Triest.

2. Bei einem Toast oder Panino beim Kiosk Lazzaretto Sunset (Lazzaretto bei Muggia) mit den Einheimischen plaudern oder einfach aufs Meer schauen und die Seele baumeln lassen.

3. Genusswandern im Karst samt Osmiza-Besuch. Weitere Fixpunkte: Das Friuli Doc in Udine (7.–10. 9.) und Gusti di Frontiera in Görz (21.–24. 9.).

Janine

1. Die Thermenwelt Rogner Bad Blumau. Perfekt, um Abstand vom Alltag zu gewinnen und es sich gut gehen zu lassen.

2. Das idyllische Café Rosenhain auf einem sanften Hügel mit Blick auf den Grazer Uhrturm. Im September und Oktober der „Place to be“.

3. In Kitzeck im Sausal wandert man die steilen Weinberge hinab und wieder hinauf. Am Weg gibt es einige ausgezeichnete Buschenschenken und Weingüter zum Einkehren.

1. Die Loserhütte in Altaussee. Das Panorama vom Altausseer See zu Füßen, der Dachstein gegenüber – einzigartig! Lieblingsplätze am Meer sind Grado und Veli Lošinj. Im Herbst ein besonderer Genuss!

2. Die Seewiese am Altausseer See, die mit zwei ausgezeichneten Lokalen gesegnet ist: die wieder eröffnete Seewiese und das Jagdhaus Seewiese.

3. Beides! Auf den Loser strampeln oder auf den Grünberg wandern mit wunderbarem Traunsee-Blick. Kulturell: Der Herbst ist Lesungshochsaison – da darf ich die Ziele meiner Lesereisen selten frei wählen.

1. Im Streklhof in Aich bei Velden. Familie Tschernitz hat hier Schritt für Schritt ein Kleinod geschaffen. Modern, bodenständig und gemütlich.

2. Nach herbstlichen Stand-up-Paddling am Keutschacher See gibt es Kaffee und hausgemachten Kuchen im Café Sunseitn. Wenn es Meerblick sein soll: die Terrasse der Casa Dante in Momjan – mit feinem Trüffelaroma in der Nase.

3. Theater! Die erste Adresse ist das Stadttheater Klagenfurt. Perfekt für ein Kulturwochenende sind auch das Opernhaus in Ljubljana und das Nationaltheater in Rijeka.

insidertipps
Monika Hoeksema, Osttirol Autorin „Gipfelglück“, Styria, 24 Euro Herbert Dutzler, Altausseekrimis-Autor Neuester Fall „Letzter Tropfen“, Haymon, 14,95 Euro Markus Deisenberger, Wien, Krimiautor „Winter in Wien“, Edition Laurin, 26 Euro Iris Hofmeister, ORF-Redakteurin, Moderatorin der Alpe-Adria-Sendung „Servus Srečno Ciao“ Wenzel: Blog gepacktundlos.com, Buch „Wandern für die Seele Steiermark“, Droste, 19 Euro Anita Arneitz, Kärnten Autorin „Radvergnügen Kärnten“, Kompass, 19,95 Euro
Fotos: Beigestellt alpe adria magazin | 3

BIER, BERGE & BIKEN

Die Preise in Kroatien gehen munter in die Höhe, hörte man immer wieder. Immerhin musste man Ende Juni in Korčula für ein kleines Bier an der Promenade bis zu neun Euro hinblättern, schrieb mir ein Kollege. Ein anderer berichtete von recht mager gefüllten Stränden in Istrien. Dazu stieg das Thermometer an manchen Tagen weit über 30 Grad. Nur Momentaufnahmen, aber Sommerfrische sieht anders aus. Klar, unsere geliebten Fische vom Grill, überbackene Jakobsmuscheln und Scampi Buzara, lassen wir nicht sausen, ein herrlich kühles Glas Malvazija im Schatten eines Baums auch nicht und die herzerwärmenden Ausblicke auf eine romantische Bucht mit Fischerdörfchen schon gar nicht.

Dennoch. Wie eine nicht repräsentative Umfrage im Bekanntenkreis zeigte, finden es einige auch ganz charmant, kühlere Alternativen zu suchen. Bei der familiären Urlaubsplanung kommt immer öfter die Frage: Wie wäre es einmal mit den Bergen? Einige Grade weniger entspannen, außerdem kann man die langen Kolonnen auf den Autobahnen elegant vermeiden. Und wenn man schon nicht auf Wasser verzichten will, Österreich hat die ideale Kombination anzubieten: angenehmere Temperaturen, Postkartenseen, hinreißende Berge. Berg-

seen eben. Wo es die schönsten gibt, hat uns Bergfotograf Herbert Raffalt verraten.

Während die einen hinauf auf den Berg zu den Seen wollen, zieht es die anderen hinunter. So wie in Leogang im Salzburger Pinzgau, wo sich die Mountainbiker treffen. Die Downhill-Racer, die am liebsten bergab fahren. Und das möglichst schnell. Viele von ihnen sind aber erwachsen geworden und schätzen gepflegtes Runterkommen nach dem Runterkommen (vom Berg). Da bietet der 3400-Einwohner-Ort eine bemerkenswerte Dichte an großartigen Köchen

und Hotels. Einen Glanz in den Augen bekommen auch viele, wenn man vom Salzkammergut spricht. Dieses Zusammenspiel aus Seen und Bergen ist magisch. „Eine theatralische Inszenierung der Landschaft“, meint Autor Alfred Komarek. Wir bringen ein Roadmovie vom Hallstätter See bis ins Ausseerland. Viel Stoff haben wir aber auch für Fans des südlichen Dolce Vita: Novigrad, Triest, Jesolo, Padua und das Piemont.

Jetzt zu einer lieb gewordenen Routine. Wieder hat eine unserer Autorinnen ein Buch geschrieben. Susanne Schaber brachte in der beliebten Reihe „Lesereise“ des Picus-Verlags „Istrien und die Kvarner Bucht“ heraus. Ein feines Werk. Natürlich ist in diesem Land viel von Genuss und Glück die Rede.

Und noch ein Tipp in eigener Sache: Unsere Facebook-Seite musste aus technischen Gründen umziehen. Jetzt haben wir sie wieder mit Leben gefüllt. Wir freuen uns, wenn Sie vorbeischauen.

IMPRESSUM MEDIENINHABER: Kärntner Monat Zeitungs Ges.m.b.H., Eiskellerstraße 3/II, 9020 Klagenfurt, Telefon: +43 (0)463/47 8 58, E-Mail: alpe-adria-magazin@monat.at (Sekreteriat), Internet: www.alpe-adria-magazin.at. HERAUSGEBER: Mag. Norbert Sternad GESCHÄFTSFÜHRUNG: Alexander Suppantschitsch CHEFREDAKTION: Werner Ringhofer REDAKTION DIESER AUSGABE: Beate Giacovelli, Christa Grünberg, Heinz Grötschnig, Mira Grötschnig-Einspieler, Karin Hauenstein-Schnurrer, Tanja Kovačič, Joschi Kopp, Stefan Maiwald, Oliver Pichler, Susanne Schaber, Eric Sebach, Georg Weindl, Johanna Wohlfahrt, SEKRETARIAT: Gabi Wedam, Alexandra Hassler. GESCHÄFTSZEITEN: 8.15 - 12.00 Uhr und 12.45 - 17.00 Uhr

INSERTIONSANNAHME: Telefon +43 (0) 463/47 8 58 MARKETING: Dr. Otto Wogatai ANZEIGENLEITUNG: Alexander Suppantschitsch, Telefon: +43 (0)463/47 8 58-18. ANZEIGEN: Oliver Pucher, Claudia Markowitz, Madona Ekladious ANZEIGEN ITALIEN: Umberto Tognoni, Telefon: 0039/348/22 93 200. GRAFIK & LAYOUT: Stephan Ragger, Julia Peball, Kärntner Monat Zeitungs Ges.m.b.H., Eiskellerstraße

3/II, 9020 Klagenfurt DRUCK: BAUER MEDIEN Produktions- & Handels- GmbH VERTRIEB: PGV Pressegroßvertrieb Austria, 5081 Anif/Salzburg ABOVERSAND: Österreichische Post AG INTERNET: www.alpe-adria-magazin.at REICHWEITE: 191.000 Leser laut „Cawi Print 2011“ (GfK)
editorial 4 | alpe adria magazin
Herzlichst, Werner Ringhofer, Chefredakteur

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Im warmen See-Bad schwimmen. Abstecher nach China und in den Orient unternehmen. Bergluft atmen und köstliche Speisen genießen. Urlaubsglück vom Feinsten!

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Entdecken Sie einen Herbst voller Möglichkeiten.

8 Molto buono

Genussvolles und Praktisches aus dem Alpe-Adria-Raum.

14 Kärntner Wanderherbst

Der Weg zum Wirt ist ein weiterer Gipfel, die Top-10-Hütten.

24 Feiner Fisch

Frischer Fisch aus Kärntner Seen und Flüssen wird zum Signature Food.

30 Salzkammergut

Wo Berge und Seen so eine großartige Vorstellung geben, tankt jeder Glück.

40 Gmunden

Die Hübsche am Traunsee: Kaiserflair, stimmungsvolle Cafés, Hochkulur.

46 Ab aufs Rad

Genusstour: Bad Ischl, Attersee, Wolfgangsee und Grundlsee.

56 Seelen-Seen

Herbert Raffalt zeigt die schönsten Bergseen Österreichs.

64 Getrüffelte Adria

Novigrads steile Genusskarriere: die besten Restaunts und Winzer.

72 Winzertalente

In Kroatien tut sich etwas: Fünf junge Winzer, von denen man hören wird.

76 Buon Appetito

Unterwegs: Vier Restaurants im Alpe-Adria-Raum im Test.

78 Jesolo

Visionär. Die Sommerstadt entwickelt sich zum Miami an der Adria.

86 Padua

Schön, köstlich, kulturell bedeutend: Der Geheimtipp will entdeckt werden.

94 Piemont

Paradies für Genießer: Wein, Trüffel und Haselnüsse de luxe.

102 Triest

Mit Ex-Skistar Lizz Görgl in ihrem Herzensort am Meer.

110 Erlesenes

Unsere alpe-adriatischen Buchtipps für Reise,Genuss und Unterhaltung.

112 Geheimtipp

Das Städtchen Ribnica verzaubert mit dem Charme der Ursprünglichkeit.

118 Wilde Schönheit

Sloweniens spektakuläre Naturwunder abseits der Trampelpfade.

126 Adrenalin

Leogang ist Österreichs hippster Hotspot für Mountainbiker.

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traumziele 6 | alpe adria magazin
INHALT September 2023

134 Zugspitze

Vorhang auf für ein imposantes Freilufttheater.

146 Süßes Glück

Tiramisù: Italiens beliebtestes Dolce. Sogar als Viagra wird es gehandelt.

152 Kurzurlaubsideen

Für diese entspannten Reisen wurden Wochenenden erfunden.

162 Insiderin

Fotokünstlerin Barbara Essl verrät ihre persönlichen Genusstipps in Triest.

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MOLTOBUONO

Unsere Produktdetektive waren wieder aktiv und haben Köstliches und Praktisches entdeckt: Wein aus Äpfeln, Balsamico aus Grünem Veltliner und ein muskelbetriebenes Radio.

Salzburger Olivenöl | Eigentlich leben Beatrix und Rudolf Nemetschke im Salzkammergut, wenn sie nicht gerade Olivenöl auf ihrem Landgut in Istrien produzieren. Rund 400 teilweise jahrhundertealte Olivenbäume wurden in Sveti Lovreč wieder in die Bewirtschaftung genommen, mehr als 9000 junge Bäume gepflanzt. Aus den Oliven erzeugt das Duo unter dem Namen Avistria erstklassige Öle. So gut, dass sie bei der New York International Olive Oil Competition 2023 gleich sieben Gold-Awards eroberten. Neun Olivenöle, davon ein Istrian Blend und als Rarität ein gemischter Satz aus sieben autochthonen istrischen Sorten werden jetzt im Webshop www. avistria.at zu Ab-Hof-Preisen angeboten. 6er-Karton € 78,– bis € 130,–

Blaue Brause | Trauben aus dem Mittelburgenland, Vinifizierung im Kamptal: Die Langenloiser Winzerin Christina Hugl und der Burgenländer Bernhard Ernst bringen zusammen die „Blaubrause“ auf den Markt – einen Blaufränkisch Pet Nat. Eine prickelnde Premiere. Derzeit reift im Keller das nächste gemeinsame Projekt: ein Blaufränkischsekt Große Reserve mit 36 Monate langer Hefelagerung. Frühestens 2025 auf dem Markt. Erhältlich ist die „Blaubrause“ bei den Winzern ab Hof, über die Onlineshops auf www.christinahugl.at und www.weinguternst.at/products/blaubrause um € 22,00 Euro sowie bei Schaumweinkontor (https:// schaumweinkontor.com)

Sabines Seifen | Luxus für die Haut ist in der Seifenwerkstatt „Sabines Seifen“ in der Südsteiermark garantiert. Als Zutaten verwendet Sabine Mischinger hochwertige Naturöle, die großteils von regionalen Produzenten stammen, außerdem Naturprodukte wie z. B. Molke aus Kitzeck, Hanföl, Kürbiskernöl, Honig, Propolis und Weine aus der Region. Schon beim Lesen der Seifennamen bekommt man Lust, sich die Hände zu waschen: Kaffee-, Kren-, Kernöloder Hopfenseife, Zirben-, Salbei- oder Rosen-Geranien-Seife. Für die ersten 20 Bestellungen ab € 20 (unter dem Stichwort „Alpe Adria Magazin“ unter „Anmerkungen“ im Bestellformular) gibt es einen Rabatt von 20 %. 100 g € 5,90 bis € 9,90, www. sabinesseifen.com

Marillig, chilig | Die Marillenernte war heuer generell nicht üppig, in der Wachau gab es im Großen und Ganzen aber doch zufriedene Gesichter. Auch bei Wieser Wachau wurde wieder Marmelade eingekocht. Dafür wird das Obst in kleineren Chargen verarbeitet. So bleibt die Kochzeit kürzer und das Aroma voll erhalten. Die klassische Marillenmarmelade ist eine Fixbank, mutigere Geister probieren Marille mit Chili mit angenehm dosierter Schärfe. Passt perfekt zu Käse, Fisch und Fleisch. 235 g, € 8,00. wieserwachau.com

Edelmost in der Weinflasche | Wer sagt denn, dass Wein immer nur aus Weintrauben gekeltert werden muss? Konrad Sommerbauer, Koch, Obstbauer und Edelvermoster an der steirischen Apfelstraße, entschied sich, dafür seine Äpfel zu verwenden. Seinen MA Jonagold 2020 baute er nach einer 24-stündigen Maischestandzeit vier Monate auf der Hefe im neutralen Holzfass aus. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ein glockenklarer Edelmost mit Aromen von Bananen, Limetten und Äpfeln kreist im Weißweinglas. Schön ausgereifter Säurebogen, guter Trinkfluss. Reinsortige Edelmoste gibt es auch aus den Sorten Breaburn und Bonita. 0,75 l, € 7,20 bis € 11,90, www.sommerbauer-most.at

Edl ti d Wi fl h M d G k d le C F
shoppingguide 8 | alpe adria magazin

Präzise Fernoptik im weltweit ersten SWAROVSKI OPTIK Store |

Auf dem Weg über Tirol in den Süden lohnt ein Abstecher in den weltweit ersten SWAROVSKI OPTIK Store auf dem Gelände der Swarovski Kristallwelten. Interessierte können vor Ort unkompliziert die neueste Generation an Ferngläsern, Teleskopen und Zubehör ausprobieren. Der Zusatzeffekt: Menschen sollen dazu inspiriert werden, die Natur zu lieben und auf sie zu achten. Nur wer genau hinsieht und den Augenblick bewusst wahrnimmt, erkennt ihre schützenswerte Schönheit. Der Store bei den Kristallwelten in Wattens ist täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Der Zugang ist ohne Eintrittsticket zu den Kristallwelten möglich. www.swarovskioptik.com/at/de/outdoor/store-wattens

Heilmittel „Viagro“ | Woran denken Sie bei „Viagro“? Sorry, falsch gedacht. Das Produkt unter diesem klingenden Namen ist eine kalabresische Würzsauce auf Paprikaund Chili-Basis, obwohl es auf dem Etikett dann doch augenzwinkernd als „Antico Rimedio naturale“, als „natürliches Heilmittel“ beschrieben wird. Was immer es auch sei: 180 g dieser herzhaften Würze für Grillen, Pasta, Bruschetta haben wir in Villach im Shop der „Pasta Mama“ um € 12,30 gesehen, bei www.gutesausitalien.it sind 90 g um € 5,20 zu haben.

SMS auch ohne Netz | Am offenen Meer, in abgelegenen Buchten, Hütten in der Einschicht oder entlegenen Bergregionen findet das Handy auch für Notrufe kein Netz. Ohne dringenden Kommunikationsbedarf ist das kein Problem. Bei Notfällen sehr wohl. Eine im Test bewährte, sehr verlässliche Lösung bietet der inReach-Messenger von Garmin (€ 299,99 plus monatlich ab € 14,99). Via Satellit können immer, auch ohne Handynetz, SMS versendet und empfangen werden. Das kleine Kästchen fungiert als Router. SMS-Versand/Empfang sowie Steuerung erfolgen via „Garmin Messenger App“. Noch ein Vorteil: Steht ein Handynetz zur Verfügung, wird, was Kosten spart, darüber und nicht via Satellit versendet/empfangen. www.garmin.com

Scheuer-Schutz | Haut an Kleidung, Haut an Schuhen oder Haut an Haut – reiben kann es fast überall. Das ist lästig, oft schmerzhaft und extrem unwillkommen, gerade wenn man unterwegs ist. Body Glide verspricht bei Reib- und Scheuerproblemen aller Art Schutz. Es wirkt überall, wo „Gefahr“ droht, als trockener, unsichtbarer Schutzfilm, der wasser- und schweißfest ist. Etwa an Füßen, an Stellen, wo der Rucksackgurt aufliegt, oder überall, wo Haut an Haut reiben könnte. Sieben nach Einsatzbereichen unterschiedliche Body-Glide-Produkte (€ 15,95 bis € 24,95) stehen zur Wahl. www. bodyglideshop.de

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Fotos: Wolfgang Stadlmann, Robert Herbst, Andre Schönherr, Chandler Riley, Beigestellt

Der „grüne“ Balsamico | Christine und Thomas Mayer aus Krems haben eine preisgünstige Balsamico-Variante aus Grünem Veltliner entwickelt: den Veltsam. Dabei wird ungeschwefelter Wein mit Essigbakterien versetzt und anschließend mit eingedicktem Most vermengt. Der Veltsam plus wird durch weiteres Eindicken noch einmal intensiver. Verwendbar ist er für fast alles: für Salat, Fruchtjoghurt, Carpaccio, Erdbeeren oder Vanilleeis. Kein Tradizionale di Modena, aber trotzdem sehr gut. 100 ml „Bio +Veltsam“: € 12,–, 200 ml „Bio Veltsam“ € 12,–. www.mayer-mayer.at

Magische Momente ab 3 Nächten

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Radiohören mit Muskelkraft | Etwas kurbeln oder in die Sonne legen, schon funktioniert dieses Radio dank Kurbelgenerator und eingebauter Solarzelle, ganz ohne weitere Stromversorgung. Natürlich kann man das handliche, robuste „Origin Outdoors Kurbelradio Multi“ (€ 59,95) auch per USB-Kabel laden. Für den Einsatz abseits von zu Hause gemacht, empfängt es alle gängigen Radiowellen, hat einen Kopfhöreranschluss und ist auch Powerbank (1 bis 2 Handyladungen) sowie Leseund Taschenlampe. www.relags.de

Ein Schneider als Brauer | Nach 20 Jahren in führenden Managementpositionen war Michael Schneider klar: Da muss es noch mehr geben. Die Idee von einer Brauerei war geboren und 2017 stellte er seine BrauSchneider-Biere mit einer modernen Brauerei in Schiltern im Kamptal auf professionelle Beine. 13 Sorten haben er und sein Team mittlerweile im Portfolio, seit 2022 biozertifiziert. Hanfbier, India Pale Ale, Marillen Sour, Dark Mild oder Powidl Porter heißen die Biere. Aromatisch, mit ausgeprägten, sortenspezifischen Hopfenaromen, angenehm vollmundig, Craftbeer eben. 12er-Boxen (330 ml pro Flasche) € 24 bis € 28,80, www.brauschneider.at

Mailto: hotel@pulverer.at Homepage: www.pulverer.at www.loystubn.at Tel. 0043 / (0)4240 / 744

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Fotos: Beigestellt A-9546 Bad Kleinkirchheim

Zaubertrank | Von festem zu flüssigem Brot: Das ist in ganz kurz die Geschichte der ehemaligen Bäckerei Kramer, die sich als Kleinbrauerei neu erfunden hat. Karl Kramer & Söhne brauen vier Biere und betreiben in Lavamünd 39 einen Bierladen – ihr „Zaubertrank“

(Eigenwerbung)

ist als Himmlisches IPA, Höllisches Red Ale, Stürmisches Stout oder Goldiges Pils auch anderswo (z.B. im super sortierten „Haus der Region“ in Wolfsberg oder im „Das Liebig“ in Graz) zu beziehen. Mehr Infos auf lavamuender-bier.at

Besser navigieren | (Fast) jeder lässt sich heute von Navigations-Apps in den Urlaub (und manchmal auch in die Irre oder in Teiche) führen. Aber: Welche sind die besten? Die Süddeutsche Zeitung hat kostenlose Navis getestet – und mit Apple Karten den Testsieger mit zehn von zehn möglichen Punkten ermittelt. Zitat: „Topaktuelle Daten und Verkehrsinfos, einfache Bedienung“. Google Maps schafft es mit neun Punkten auf Platz zwei, ex aequo mit AmiGo, der GratisApp von TomTom, der Überraschung dieses Tests.

Nah-Sehen leicht gemacht | Um die Jacht draußen am Meer, das Kreuz am hoch aufragenden Berggipfel, den Vogel im Baum, die Steinbockfamilie in der Felswand oder den prächtigen Vollmond genauer zu betrachten, wünschen wir uns immer wieder, ein Fernglas zur Hand zu haben. Leistungsstark und nicht allzu schwer soll es sein und in Badetaschen oder Rucksäcken bequem Platz finden. „Tour View“ nennt Origin Outdoors eine fünf Modelle umfassende Fernglasserie (€ 37,95 bis € 149,95), die auch ein Modell (im Bild) mit besonders praktischer Zoomfunktion umfasst. Es ist stufenlos fokussierbar (8–20x) und begeistert im Test mit sehr guter Detailauflösung. www.relags.de

Herbstliche Genussauszeit

Erleben Sie eine Wellnessauszeit am Wörthersee mit kulinarischen Highlights und unvergesslichen Events. Machen Sie sich bereit, beim Dinner & Magic verzaubert zu werden, staunen Sie über funkelnde Diamanten bei Österreichs hochkarätigstem Dinner oder lassen Sie sich beim JRE Chef’s Roulette köstlich überraschen.

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MEHR INFOS UNTER falkensteiner.com/schlosshotel-velden

Alpen + Aperif = Alperitif | Reinstes Quellwasser und hochalpine Pflanzen im Tiroler Wipptal inspirierten Werner Ultsch, beides zusammen in Flaschen zu füllen. Ergebnis ist die Marke Alperitif, die Engelswurz und Meisterwurz als Hauptzutaten hat. Die Meisterwurz aktiviert die Selbstheilungskräfte, die Engelswurz ist besonders bekömmlich für die Verdauung. Tut gut und schmeckt auch noch fein. Der Alperitif Alpine Gin ist ein komplexer Auszug von alpinen Wurzeln, Heilkräutern und verschiedenen Beeren. Ganz neu ist der Alperitif Maritim, der Gin-Likör verbindet das Beste der Alpen mit maritimer Leichtigkeit. Alpine Kräuter, Wurzeln und Beerensäfte harmonieren mit den fruchtigen Noten der Pink Grapefruit. 0,5 l € 42,00, www.alperitif.com

Auf gut Däutsch | Auf gut Däutsch sind diese Vorspeisen also anscheinend nur im Winter, bei Kälte zu genießen. Dass man dann aber um 17 Euro gleich die Kasse des Lokals bekommt, könnte sich als gutes Geschäft erweisen (und vielleicht als Käse für den Besitzer). Mit der servierten Kasse (hoffentlich nicht mit zu vielen harten Münzen!) kann man dann auch locker den Dalmatinischen Platter um 23 bestellen – und feststellen, ob es sich dabei vielleicht um einen platten Reifen handelt. Bei manchem Rohschinken ist die Konsistenz ja gar nicht so unähnlich ...

*Gesehen auf einer Speisenkarte auf der Insel Mljet

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Heilkraftschnapsl | Der Lesachtaler Bauernladen, in Maria Luggau direkt unter der Wallfahrtsbasilika, ist eine Fundgrube lokaler (Bau ern-)Produkte, vom gerühmten Lesachtaler Sauerteigbrot über allerlei Gewürze, Süßes, Erzeugnisse aus Schafwolle, Holzkunst bis zu Hoch- oder Mehrpro zentigem. Überzeugt der Johannisbeerlikör aus dem Vorbeterhaus eher durch fruchtige Süße, werden dem Zirben- und dem Nussschnapsl (ja, mit l) Heilkräfte nachge sagt, vor allem die Verdauung lässt sich mit einem Schluck (Schluckerl?) unterstützen (0,2 l um € 12,90). Das idyllische Kärntner Lesachtal ist übrigens Slow Food-Travel-Region. Infos: lesachtal.com

Günstig trüffeln | Herbstzeit ist Trüffelzeit – und wer Trüffelaromen um wenig(er) Geld genießen will, ist mit der Tartufata gut bedient. Das ist eine dickere Sauce aus Champignons, Olivenöl und schwarzen Trüffeln, man kann sie auf Crostini geben, unter Nudeln oder Risotto mischen, als „Unterlage“ für ein Carpaccio verwenden und auch mit manchem Käse harmoniert die Tartufata – eine wirklich gute gibt’s bei Karlic ´ Tartufi (mehrere Shops in Istrien, z. B. in Poreč), 200 Gramm kosten dort € 15,50. Online ist Tartufata z. B. bei delikro.at zu bestellen, 180 Gramm

Promillente Zirbe | Wer zählt sie noch, all die Ginkreationen dieser Welt? Eine sehr besondere nennt sich Mitzii-Gin – das steht für „Mit Zirbe“ (wo das dritte i herkommt, wird aber nicht verraten). Mitzii stammt vom Bergbauernhof Bertlhof der Familie Huber in den Kärntner Nockbergen, bisher haben die sich mit Bauerneis in 160 Sorten einen Namen gemacht. Mitzii gibt’s nur als eine Sorte, mit zirbentypischer Färbung und zart holzigem Aroma. Verkauft wird der Gin ab Hof oder im Minimarkt auf der Hochrindl-Alm, dort kostet die Flasche zirbige 52. Mehr Infos und bestellen: mitzii-gin.com

likro.at zu bes m € 18,90 plus Versand. shoppingguide 12 | alpe adria magazin

chtigen Noten der a dritte i herammt vom ber in den e sich mit ntypischer kauft wird t de r e € .com Fotos: GRÖMEDIA, Beigestellt
Fastfood mit Biss | Wer kennt ihn nicht, den Dawit? Wenn man auf der Durchreise nach Italien einen Abstecher nach Tarvis macht, ist der heimelige Laden in Camporosso auch nicht weit. Eine stimmige Kombination aus Café, Jausenstation, Bar und Delikatessenladen. Unlängst entdeckt: Risotto Carnarolireis in Gläsern – mit Erdbeeren, Schwarzbeeren, Kürbis oder Speck und Radicchio. Nach 18 Minuten Kochzeit ist das Risotto fertig, ein Schnellgericht mit Biss. Im Idealfall. 400 g, € 6,50. Via Alpi Giulie 30, 33018 Tarvis, www.dawit.it
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EINKEHREN vorm UMKEHREN

Die besten Wanderungen führen zu einer Hütte. Oder sie beginnen dort. Damit dieser Wanderherbst durch die Kärntner Berge möglichst abwechslungsreich wird, gibt’s hier unsere Top 10 der Kärntner Wanderhütten.

shutterstock.com/movit wanderhütten 14 | alpe adria magazin
Foto:
alpe adria magazin | 15 wanderhütten

Hochgebirgskulisse, runde Gipfelkuppen, schroffe Felsgiganten oder sanfte Almwiesen? Als Bergwanderland ist Kärnten echt eine Wundertüte an Möglichkeiten. Tauern und Nockberge, Karawanken und Karnische, Gurktaler Alpen, Saualm, Koralpe: Die unterschiedlichen Gebirgsarten, die sich im südlichsten Bundesland aneinanderreihen, eröffnen eine ungeahnte Vielfalt an Bergerlebnissen. Und genauso abwechslungsreich wie die Gipfelwelt sind auch die Wanderhütten, die unterwegs oder am Ende einer Tour eine adäquate Belohnung für geleistete Anstrengung bieten.

Manchmal wundert sich die Wanderin: Die Kärntner Einkehrhütten liegen immer dort, wo man landschaftlich betrachtet ohnehin rasten wollen würde. In exponierter Aussichtslage, im idyllischen Hochtal, auf einem sonnenverwöhnten Plateau oder in Uferlage am kristallklaren Bergsee. Was außerdem auffällt: Die Hüttenwirtinnen und -wirte scheinen den kulinarischen Alm-Ehrenkodex „Regionale Produkte, frisch zubereitet“ durch die Bank ernst zu nehmen. Die Zeiten, als vielerorts Fertiggerichte aus

dem Großhandel als authentische Hüttenkost verkauft wurden, sind Gott sei Dank vorbei. Die Speisekarten sind kleiner geworden, die Küche ehrlicher.

Unverändert ist der unbezahlbare Erholungswert einer Auszeit am Berg. Kontemplatives Gehen in guter Höhenluft, umgeben von traumhafter Bergwelt und angenehmen Mitwanderern, die zwischendurch auch einmal schweigen können. Da rinnt die Zeit ein wenig langsamer, und der Kopf wird ein wenig freier. So soll er sein, der Tag auf der Alm. Eine Handvoll stimmiger Hütten in Kärntens Bergen –egal ob als Ziel oder Boxenstopp – haben wir ausgesucht. Als Inspiration und sehr persönliche Empfehlung.

gene Produkte der Wirtefamilie Pirker. Persönlicher Tipp: die flaumigen Speckknödel! Was außerdem gut in Erinnerung blieb: die Herzlichkeit, mit der Wandergäste hier bedient werden. Da tut man sich den Aufstieg gerne wieder einmal an.

Lage | Verditz Nordhang, knapp unterhalb des Schwarzsee-Plateaus.

Erreichbarkeit | Ca. 2 h Wanderung vom Parkplatz Lärchenboden am Verditz.

Kulinarik | Jause bzw. diverse Brote aus eigener Produktion, Suppen und ausgewählte warme Speisen (Speckknödel, Fleischnudeln, Frigga), Mehlspeisen.

Öffnungszeiten | Mai–Oktober, 10–17 Uhr Telefon | (+43 650) 233 00 42 Web | http://schwarzseehuette.at

2 Pritzhütte Gontal Katschberg

Fünf Gehminuten oberhalb der Hütte liegt der Schwarzsee, der eignet sich gut für einen kleinen Gipfelsieg, sofern man nicht weiter zum Palnock oder zum Mirnock will. Am Rückweg jedenfalls bitte hier einkehren. Auf Augenhöhe mit den Nockbergekuppen und mit Panoramablick ins Gegendtal speist man hier hofei-

Für Hütten wie diese wurde das Wort heimelig erfunden. Ist es das alte Holz, der Duft der Speckgrammerln, das sympathische „Griaß enk“ von Wirt Andi Neuschitzer? Was immer, die Pritzhütte ist die knappe Stunde beinah flachen Spazierens auf der Forststraße von der Katschberghöhe her allemal wert. Das ist ein Grund, die ganze Familie samt klei-

1 Schwarzseehütte am Verditz Fotos: shutterstock.com/
A.
Karnholz, Region Katschberg, Stefan Valthe, Region Villach Tourismus GmbH/infrastil
16 | alpe adria magazin
Genießen und plaudern über der Waldgrenze: Regionale, frische Kost und WLAN-freie Gipfelregionen pushen die Gemütlichkeit von Kärntens Wanderhütten wanderhütten

nen Kindern wieder mal zu einer Wanderung zu überreden. Ein weiterer ist die Ponyalm rund um die Hütte, ein Streichelzoo mit allerhöchstem Niedlichkeitsfaktor. Auf Wunsch bringt Neuschitzer seine Gäste auch mit der Pferdekutsche zur und von der Hütte.

Lage | Im idyllischen Gontal auf der Hinterseite des Katschbergs.

Erreichbarkeit | Ca. 1 h ebener Fußweg vom Parkplatz Katschberghöhe.

Kulinarik | Gute Hausmannskost auf kleiner Karte. Denkwürdige Fleischnudeln, sehr appetitliche Brettljause.

Öffnungszeiten | Mai–Oktober, 10–16 Uhr

Telefon | (+43 664) 28 44 583 Web | www.pritzhuette.com

Dieser Hüttentipp passt in jeder Jahreszeit. Im Winter Skihütte am Sonnenplateau, im Sommer beliebtes (Zwischen-) Ziel verschiedenster Wandertouren im Gebiet rund um den Weißensee. Der Chef Christophe Neveux ist zwar Franzose (man erkennt ihn an knallig bunten Brillen und Kopftüchern), kriegt den

Hofeigene Produkte, herzliche Atmosphäre: In die Schwarzseehütte am Verditz kehrt man gerne zurück

einzigartig

wie wohner.

t’s g ratis d azu. k Se lb st b e d i eem Hüttenflair Der sc h önste hte Wer hier schmalztriefende

Schweinsbraten mit Knödeln aber hin wie ein Kärntner Ureinwohner. Und den guten Schmäh gibt’s gratis dazu. Flottes Essen dank Selbstbedienungsbereich, was dem Hüttenflair aber nicht schadet. Der schönste Platz ist die überdachte Terrasse. Wer sitzenbleibt, erlebt hier schmalztriefende Sonnenuntergänge.

Lage | Südseitiges Bergplateau oberhalb von Naggl am Weißensee. Erreichbarkeit | Ca. 1,5 h Wanderweg ab Naggl. Kulinarik | Brettljause, Brote und Hausmannskost, Suppen, Salate, hausgemachte Säfte (Löwenzahnsirup, Waldbeersirup).

ergplateau ee h se, Brote und HausSalate, hausgen zahnsiru p,

3 Naggler Alm überm Weißensee
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Ein idyllisches Almplateau oberhalb des Weißensees: Die Naggler Alm liegt
wanderhütten
Hüttenwirt Andreas Neuschitzer heißt die Gäste gerne einmal mit der „Quetschn“ willkommen

Öffnungszeiten | Mai–Oktober, 9–17 Uhr

Telefon | (+43 681) 203 267 23 Web | www.naggleralm.at

Als mächtige Kalkriesin ragt die Koschuta hinter der geräumigen Hütte auf. Hierher kann man von Zell-Sele hinaufwandern, E-Biken und notfalls auch fahren, eine Forststraße führt herauf. Im Winter ist das Koschutahaus begehrtes Ziel von Skitourengehern und Rodlern. Wirt Michael Schütz umsorgt sie alle bestens mit ehrlicher Hüttenkulinarik.

Die Suppe kommt ohne Würfel aus, der Braten schmort im eigenen Natursaft, die Kasnudeln sind mit Bauerntopfen und frischen Kräutern gefüllt. So gestärkt kann man gut und gerne noch ein, zwei Stunden weitergehen, etwa auf den Mejnik – und beim Abstieg gleich nochmal einkehren, auf eine hausgemachte Nachspeise.

Lage | Sonnige Aussichtslage unter den steilen Kalkwänden der Koschuta. Erreichbarkeit | Eine gute Stunde Wanderung auf Forststraße ab Zell-Pfarre/Sele-Fara.

Kulinarik | Hausmannskost (Schweinsbraten, Fleisch- und Kasnudel, Knödel), Jause, Suppen, Salate, Mehlspeisen, großteils eigene Produktion bzw. regionale Qualität.

Öffnungszeiten | Mai–Oktober, geführt als Schutzhütte, also auch Übernachtungen möglich. Telefon | (+43 4227) 71 10 Web | www.koschutahaus.at

5 Lammersdorfer Hütte am Millstätter Berg

Kuhglockenbimmeln, Brunnenplätschern, Töpfeklappern aus der Küche. Wer frühmorgens vor der Tour in der wunderbar patinierten Lammersdorfer

Hütte einen Häferlkaffee nimmt, bekommt Almfeeling pur gleich mitserviert. Später dann, wenn die Autos hier das Ende der Mautstraße erreichen, ist mehr los. Viele wollen zum Granattor, der Fototrophäe der Wanderer am Mill-

stätter Berg. Der Gemütlichkeit auf der Hüttenterrasse mit Bergpanorama und Blick auf den Millstätter See tut das keinen Abbruch. Die Küche ist flott, der Service absolut freundlich. Und die Produkte aus der eigenen Almsennerei allesamt Volksfeste für den Gaumen. Persönlicher Tipp für Käseliebhaber: Die Sennerjaus’n. Die exakte kulinarische Übersetzung eines traumhaften Almtages.

Lage | Südlich ausgerichtete Panoramalage unterhalb der Millstätter Alpe.

Erreichbarkeit | Hütte am Ende der Mautstraße ab Obermillstatt (8 Euro). Ab hier Wanderwege zu allen Gipfeln des Massivs bzw. schöner Rundweg übers Granattor.

Kulinarik | Hüttenkost mit durchwegs regionalen Produkten. Dank eigener Sennerei herrliche Milch- und Käseprodukte, Sennereiführungen möglich.

Öffnungszeiten | Mai–Oktober täglich bis 18 Uhr. Hochsaison ab 9 Uhr offen.

Telefon | (+43 664) 160 81 23 Web | www.lammersdorferhuette.at

Diese Lage ist nicht zu überbieten. Am Saualmrücken, vorgelagert auf einem Kogel, thront die Wolfsberger Hütte auf 1850 Metern Seehöhe. Hier kommen zwangsläufig alle vorbei: Eltern mit kleinen Kindern, die das Familienwandergebiet erkunden genauso wie Weitwanderer am Südalpen-Panoramaweg und Mariazell-Pilger. Die Schutzhütte aus gemauertem Naturstein bietet Schlafplätze – und natürlich gutes Essen. Typisches wie Speckknödel, Saubraten und Kasnudeln serviert Hüttenwirtin Brigitte Vogler so-

Foto: Koschutahaus, Martin-Hofer, Monika Jöbstl, Profer Partner, Bergfriedhütte Gmeineck 4 Koschutahaus am Fuße der Koschuta 6 Wolfsberger Hütte auf der Saualm
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Karge Karawankengipfel, herzhafte Hüttenkulinarik: Das Koschutahaus ist ein Erlebnis für sich
wanderhütten 18 | alpe adria magazin
Lammersdorfer Hütte: Ein Traum in puncto Panoramablick und Sennerjaus’n

wieso. Wenn dann im fortschreitenden Sommer die Schwammerln sprießen, darf man sich über köstliches Pilzgulasch freuen. Und mit fröhlichem Hüttenhopping weitermachen. In Wanderweite befinden sich nämlich auch die Ofner, Pöllinger, Ladinger, Steiner und Drucker Hütte.

Lage | Südöstlich ausgerichtete Panoramalage am Saualmrücken.

Erreichbarkeit | Entweder ab Lavanttal mit Auto. Oder ab dem Görtschitztal ca. 1½ h Wanderung ab Steinerhütte oberhalb von Eberstein. Kulinarik | Hüttenstandards wie Suppen, Nudeln, Knödel und Braten. Richtung Herbst tolle Schwammerlgerichte. Öffnungszeiten | Mai–Oktober täglich, geführt als Alpenvereins-Schutzhütte für max. 20 Personen. Telefon | (+43 664) 731 305 30 Web | www.alpenverein.at/wolfsbergerhuette

7 Wolayersee Hütte in den Karnischen Alpen

Die wahrscheinlich fotogenste Wanderhütte Kärntens: Inmitten der unwirklich schönen Gebirgslandschaft der Karnischen Alpen, umringt von Hohe Warte, Seewarte und dem wuchtigen Seekopf, liegt auf knapp 2000 Metern Seehöhe der Wolayersee – und die nach ihm benannte Hütte. Ein begehrtes Etappenziel für Wanderer am Karnischen Höhenweg. Hüttenwirt Helmut Ortner ist ein beliebter Gesprächspartner für Bergfexe, immerhin betreibt er auch die Alpinschule Lesachtal und war selbst schon am Mount Everest, ohne Sauerstoff wohlgemerkt. Die Grenznähe zu Italien ist allgegenwärtig, man palavert in der Stube in beiden Sprachen und die Speisekarte ist zweisprachig

gehalten. Die Weinkarte ist für eine Wanderhütte beeindruckend umfangreich. Auch da schwappt das Dolce Vita über die schroffen Grate der Karnischen drüber.

Lage | Am nördlichen Wolayersee-Ufer, westlich der Hohen Warte in den Karnischen Alpen. Erreichbarkeit | In 3 h von der Hubertuskapelle im Wolayertal oder in 3,5 h von der Unteren Valentinalm am Plöckenpass.

Kulinarik | Hüttenstandards wie Suppen, Brote, Schnitzel, Spätzle, Spaghetti. Viele Kaffee-Varianten, bemerkenswerte Weinkarte. Öffnungszeiten | Juni–Oktober täglich, Übernachtung möglich.

Telefon | (+43 720) 346 141 Web | www.wolayerseehuette-lesachtal.at

8 Bergfriedhütte am Fuße des Gmeineck

Dieser Hüttenname ist hundert Prozent gerechtfertigt. Den inneren (Berg-)Frie-

den gibt’s von der Sitzterrasse aus nämlich kostenfrei dazu, mit herrlichem Blick über den Millstätter See bis hin zu den Karawanken und Julischen Alpen. Die Wirtin sehr freundlich, die Speisekarte klein, aber sorgfältig kuratiert, mit Hüttenklassikern wie Speckjause und Fleischnudeln aus regionalen Zutaten. Da keimt recht schnell der Wunsch auf, länger zu bleiben und die Ruhe weitab des Getriebes im Tal zu genießen. Und auch das geht. Drei entzückende Zimmer mit rot kariertem Alm-Bettzeug gibt’s in der Bergfriedhütte. Und genügend umliegende Gipfel (Steinkopf, Stoder, Gmeineck), um noch ein, zwei Wandertage dranzuhängen.

Lage | Auf 1800 m am Osthang des Gmeineck-Massivs oberhalb von Trebesing im Liesertal.

Erreichbarkeit | Über die Wanderwege Nr. 563 (Trebesing) oder Nr. 564 (Altersberg). Oder über die Mautzufahrtsstraße direkt zur Hütte.

Nomen est omen: Innerer Frieden weitab vom Getriebe im Tal ist garantiert in der Bergfriedhütte
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Am Kogel hoch überm Lavanttal thront die Wolfsberger Hütte mitten im Familienwanderparadies Saualm
alpe adria magazin | 19 wanderhütten
Das Top-Model unter Kärntens Wanderhütten: die Wolayersee Hütte, begehrtes Etappenziel am Karnischen Höhenweg

Kulinarik | Regionale Hüttenkulinarik auf kleiner Karte – Brote, Jausen, diverse Nudelsorten, Mehlspeisen wie Bauernkrapfen und Reindling. Öffnungszeiten | Juni–Oktober täglich, Übernachtung möglich.

Telefon | (+43 660) 22 80 833 Web | www.bergfriedhuette.at

9 Walderhütte am Wöllaner Nock

Sie liegt gut, die Walderhütte. Man erreicht sie im Nu zu Fuß ab der Kaiserburg-Bergstation, per Auto von Arriach oder mit einem ehrlichen Aufstieg von einer der beiden Seiten. Und sie hält noch einen weiteren Höhepunkt bereit, der leicht zu schaffen ist: In einer halben Stunde ist man von hier am Gipfel des Wöllaner Nock. Das nennen wir Optionen. Die hat man übrigens auch kulinarisch. Wirtin Andrea Winkler kredenzt Almklassiker wie Schnitzel, Schweinsbraten und Kaiserschmarrn, aber auch die eine oder andere Kärntner Spezialität wie Ritschert oder Kletzennudeln. Was auch immer, auf

der Sonnenterrasse der gemauerten Hütte lässt sich’s tafeln. Und wer zu müde ist für einen weiteren Auf- oder den Abstieg: Die Walderhütte bietet sechs gemütliche Doppelzimmer für Übernachtungsgäste.

Lage | Am Südhang des Wöllaner Nocks zwischen Bad Kleinkirchhheim und Gegendtal. Erreichbarkeit | Almstraße ab Arriach, erreich-

bar mit Auto oder Bike, zu Fuß ab Bad Kleinkirchheim per Kabinenbahn über die Kaiserburg. Kulinarik | Wechselnde Karte mit Hüttenstandards wie Braten, Jausen, Schnitzel, Kaiserschmarrn. Empfehlung: das hausgemachte Ritschert.

Öffnungszeiten | Juni–Oktober täglich, Übernachtung möglich

Telefon | (+43 4247) 305 10

Web | www.walderhuette.at

Sonnendeck mitten im Wanderdorado Nockberge: die Walderhütte unterm Wöllaner Nock-Gipfel

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Familienurlaub am Katschberg

Erleben Sie einen traumhaften Herbst in Kärnten. Ob Unterhaltung und ein vielseitiges Programm im Club Funimation Katschberg, Aktivurlaub im Hotel Cristallo oder die bestens ausgestatteten Residences edel:weiss. Indoor- und Outdoor Pools, Acquapura SPA, Kinder betreuung und natürlich der unvergleichliche Geruch frischer Bergluft erwarten Sie.

* Limitiertes Angebot nach Verfügbarkeit.

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Fotos: Region Villach Tourismus GmbH/Infrastil, Franz Gerdl
wanderhütten
FMTG Services GmbH Walcherstraße 1A, Stiege C2, Top 6.04 1020 Wien · Christoph Crepaz / Till Schäfer FN304169h · HG Wien MEHR INFOS UNTER falkensteiner.com/katschberg

10 Klagenfurter Hütte im Bärental

Als Wanderziel ist die Klagenfurter Hütte ein Idealfall für Familien. Aus

zwei Gründen: Der Aufstieg vom Parkplatz im Bärental beschränkt sich auf eine gute Stunde bei sehr mäßiger Steigung. Und die Hütte selbst ist ganz auf Kinder eingestellt, mit einem großen

Spielbereich mit Nestschaukel, Rutsche und Boulderwand genauso wie Naturattraktionen wie Bächen und Tümpeln. Die Klagenfurter Hütte – übrigens eine Alpenvereinshütte mit Zimmern und Matratzenlager – ist auch ein tolles Zwischenziel für eine frisch gekochte Stärkung, bevor es weitergeht: auf Hochstuhl, Bielschitza, Kosiak oder Vertatscha – einige der lohnendsten Karawankengipfel.

Lage | Im Karawanken-Hochtal Bärental am Fuße des majestätischen Hochstuhls. Erreichbarkeit | Autoparkplatz Bärental, eine gute Stunde Aufstieg. Auch mit Bike erreichbar. Kulinarik | Wechselnde Karte mit Schnitzel, Gulasch, Nudeln, auch leichtere Gerichte wie Backhendlsalat oder Gemüseplatte. Toller hausgemachter Kaiserschmarrn. Öffnungszeiten | Juni–Oktober täglich, Übernachtung möglich.

Telefon | (+43 4228) 205 16

Web | www.klagenfurter-huette.at

Ob als Tages- oder Etappenziel in den Karawanken: Die Klagenfurter Hütte ist ein Einkehr-Must

6. Tage der Alpen-Adria Küche

7.-24. September 2023

Italienische Spitzenköche wie Terry Giacomello, Gabriella Devetak, Silvia Moro

Österreichische Spitzenköche wie Richard Rauch, Walter Triebl, Ernst Moser

Alpen-Adria am Pfarrplatz von 7.-9. September

2. Kärntner Winzerfest von 7.-9. September

Alpen-Adria Lammfest am 9. September

Alpen-Adria Genussmeile von 14.-16. September

Genussspiele im Ossiacherhof am 22. & 23. September

10 visitklagenfurt.at/alpenadria
wanderhütten

NIMM PLATZ

Herbst-Picknick an besonderen Plätzen am Berg und See

Im Spätsommer und Herbst strahlen die Berge und Seen der Region Nassfeld-Pressegger See, Weissensee und Lesachtal eine Ruhe und Kraft aus, die sich völlig mühelos auf ihre Besucher überträgt. Doppelt genießt, wer die landschaftlichen und kulinarischen Vorzüge der Region bei einem Picknick an besonderen Panoramaplätzen auskostet. Spezielle Natur-Kulissen laden Genießer dazu ein, die Picknick-Decke auszubreiten und Vorzeigeprodukte regionalen Ursprungs auszukosten.

Außergewöhnliche Open Air Plätze

Die Auswahl für deinen perfekten Picknick-Platz in der Region ist riesig. Ob sonnige Berggipfel, wie der Riebenkofel im Lesachtal oder die Kammleitn am Nassfeld. Dahingleitend mit dem Genussfloß über das türkis-schimmernde Wasser am Weissensee oder unter einem schattigen Baum entlang des Slow Trail am Pressegger See. Freu dich auf romantische Zweisamkeit, einen entspannten Familientag oder einen erlebnisreichen Ausflug mit deinen Freunden.

Ein „Best of“

heimischer Produkte

Die Picknickkörbe bzw. -rucksäcke sind prall gefüllt mit heimischen Spezialitäten

Außergewöhnlich: Entlang der Gail oder mitten am See - hier ist für jeden Gemack etas dabei

und typischen Schmankerln aus der Region. Enthalten ist unter anderem Gailtaler Speck g.g.A. und Gailtaler Almkäse g.U., Eingelegtes, Aufstriche, Natursauerteigbrot, hausgemachte Sirupgetränke, Gemüse und Obst. Auf Wunsch wird der Korb bzw. Rucksack mit rein vegetarischen Schmankerln gefüllt. Die außer-

gewöhnlichen Picknick-Plätze erreicht man entweder auf eigene Faust oder im Rahmen von geführten Touren mit Genuss- bzw. Naturbotschaftern, Rangern bzw. Bike-Guides.

Alle Informationen unter nassfeld.at/herbst

Genussplätze: Am Nassfeld, am Weissensee und im Lesachtal lassen sich die besondern Schmankerl aus der Region genießen

GENUSSFREUDIGER SLOW-FOOD

HERBST IN DER REGION NASSFELD –PRESSEGGER SEE – LESACHTAL - WEISSENSEE

Eine Vielzahl an landschaftlichen und kulinarischen Kostbarkeiten lädt

in Österreichs erster Slow Food Travel Region zum Entdecken der

herbstlich kolorierten Natur entlang grenzüberschreitender Wanderouten, zum gemütlichen Dahinrollen zwischen Berg und See und zur genussvollen Einkehr.

Genussvoll am Weg sein

Ausgestreckt zwischen dem Nassfeld - Pressegger See - Lesachtal - Weissenseepräsentiert sich der Herbst von seiner stillen Seite. Wer ihre Gipfel und Seen erkundet, darf sich ruhig Zeit lassen. Beim Wandern von Alm zu Alm etwa lohnt es sich, den Schritt zu verlangsamen und den Blick nicht nur aufs Panorama, sondern auch auf die Schatzkammer an Wildkräutern richten. Wer mit dem Bike gemütlich am Gailtal Radweg dahinrollt, genießt ein Wechselspiel aus reiner Natur und kleinen Dörfern mit alten Bauernhöfen sowie urigen Gaststätten.

Erleben. Verkosten. Mitnehmen. Bei Kochkursen, Verkostungen und der Teilnahme an Slow Food-Erlebnissen zeigen sie Gästen die kulinarischen Besonderheiten ihrer Heimat. Man darf ihnen über die Schulter schauen, zur Hand gehen und sich anschließend die selbstgemachten Kostbarkeiten auf der Zunge zergehen lassen. Prägende Eindrücke, wie der unverwechselbare Duft des Gailtaler Specks oder des Lesachtaler Brots, der Geschmack des „Slow Fisches“ am Weissensee oder der mit Kletzen gefüllten Kärntner Nudeln verschaffen Genuss.

Kärntner Slow Food Küche selbst erleben - und anschließend genießen

Slow Food Betriebe

Erlebe den ultimativen Slow Food Travel Kurzurlaub in einem der Slow Food Travel Partnerbetrieben im Lesach-, Gail-, Gitschtal und am Weissensee. Hier beginnt der Tag mit einem köstlichen Slow Food Frühstück, wo Spezialitäten von regionalen Produzenten eure Gaumen verwöhnen. Gestärkt kann so ein neuer goldener Herbsttag, an der sonnigen Südseite der Alpen, genossen werden.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG, © Franz Gerdl, www.slowfood, beigestellt
Genießen Sie das Herbstpanorama bei einer schönen Wanderung
Alle Termine und Reisen auf einem Blick: www.slowfood.travel www.nassfeld.at www.lesachtal.com www.weissensee.com
Relaxen im Almwellness Resort Tuffbad Alm

FORELLE WOW!

Fade Fischküche war gestern. Dank kreativen Rezepten, neuen Ansätzen und internationalen Einflüssen steigt frischer Fisch aus Seen und Bächen gerade zum Kärntner Signature

Dish und Fish auf.

So lange ist es noch gar nicht her, vielleicht um die 20 Jahre, als Fisch auf den Speisekarten von Gasthäusern und Restaurants in Kärnten noch ziemlich stiefkindlich behandelt wurde. In Normalo-Lokalen abseits der gehobenen Häuser war ein gebratenes Forellenfilet oft das höchste der Gefühle für den feinen Fischgaumen. Doch schon damals gab’s Pioniere in Sachen heimischem Fisch. Die Sicher-Brüder in Tainach etwa mit unkonventionellen kulinarischen An-

sätzen wie dem Kärntner Saiblings-Kaviar. Oder Andreas Hofer aus Feld am See, der sich – nomen est omen – geradezu als Anführer einer qualitätsbewussten Fischzucht in Kärnten hervortat und kräftig mithalf, die fast in Vergessenheit geratene „Kärntner Laxn“ wieder salonfähig zu machen.

Nun, viel Wasser ist die Drau hinabgeflossen seither. Und die Zeiten sind andere geworden, ganz andere! Hei-

mischer Fisch, egal ob aus Seen, Flüssen oder Teichen, egal ob Wildfang oder Zuchtfisch, ist in Kärnten zum Keyword der leichten, regionalen Küche aufgestiegen. Weil’s halt passt wie (B)arsch auf Eimer. Ein Land mit gezählten 1270 stehenden Gewässern, dazu unzählige klare Gebirgsbäche und eine wohl jahrtausendealte Fischerei-Tradition – was läge da näher, als Fisch zum Signature Food eines ganzen Landstrichs zu erklären?

fisch aus kärnten 24 | alpe adria magazin

Das gebratene Forellenfilet gibt’s nach wie vor an allen Ecken und Enden. Gott sei Dank! Trotzdem hat die Kärntner Fischküche in den letzten Jahren massiv an Dynamik gewonnen. Neue Rezepte und Konzepte, neue Zugänge und Zielgruppen prägen den Umgang mit Fisch aus Kärnten, denen sich dieser Text schwerpunktmäßig widmet.

Wild gewachsen, frisch gefangen

Allen voran steht natürlich der Wildfang aus den Seen, auf die wir Kärntner ja aus vielen Gründen (und völlig zu Recht, übrigens) so stolz sind. Martin Müller ist dafür eine Instanz. Der Fischökologe mit eigener Fischerei am Weißensee kennt sein Fischwasser aus praktischer sowie aus wissenschaftlicher Sicht und achtet penibel auf eine gute Balance. Beim Kochcampus am See ließ er Spitzenköche aus ganz Österreich an seinen Erfahrungen teilhaben. „50 bis 60 Tonnen Fischbiomasse ist im See, davon circa die Hälfte Reinanken. Wenn man davon 15 Prozent entnimmt, passiert dem Ökosystem

nichts“, erklärt er. Müller beliefert eine der Top-Fischadressen des Landes, das Hotel „Die Forelle“ in Techendorf, das sein Namensvetter Hannes Müller mit seiner Familie führt. Diese Belieferung funktioniert nach dem Prinzip „er bestellt, was er will und ich liefere, was ich

habe“, erzählt der Fischer. Davon, dass Wildfang als Standard auf der Speisekarte steht, hält er nichts – zu unterschiedlich sei der Fangerfolg von Tag zu Tag.

Solche Schwankungen bestätigt übrigens auch der Wörthersee-Fischer Michael Pontasch-Müller (schon wieder ein

Fotos: Kärnten Werbung/Sam Strauss,, Johannes Puch
Mal
mehr,
mal weniger: Der tägliche Wildfang aus Kärntner Seen unterliegt ganz natürlichen Schwankungen
alpe adria magazin | 25 fisch aus kärnten

Müller!), der einen eigenen Stand am Klagenfurter Benediktinermarkt – einst für Fischer der Region der wichtigste Umschlagplatz – betreibt. „15 bis 20 Fische fange ich an guten Tagen. Manchmal aber auch viel weniger“, erklärt er die ganz natürlichen Schwankungen in der verfügbaren Menge. Der Verkauf am Markt läuft getreu dem Motto: Solange der Vorrat reicht. Eine beinahe ausgestorbene Tugend in Zeiten hochindustrialisierter Nahrungsmittelbereitstellung.

Trendgerichte vom Fisch

Keine Schwankungen kennt dagegen die Qualität des Wildfangs. „Durch das glasklare Wasser und den geringen Nährstoffgehalt gibt’s viele Fischarten in Sushi-Qualität“, erklärt der Weißenseefischer. Kein Wunder also, dass findige Wirte und Wirtinnen daraus einen Trend kreieren. Stefanie und Lothar Krings-Neugebauer zum Beispiel vom Restaurant Neugebauer in der Lölling. Ihre vielen Asien-Aufenthalte, teilweise verbunden mit Sushi-Kursen, waren so prägend, dass der Neugebauer mittlerweile nicht mehr nur für seine Backhendln, sondern für sein „Kärntner Sushi“ landauf, landab bekannt ist. „Unser Sushi wird ausschließlich aus heimischen Fischen wie Saibling oder Lachsforelle zubereitet, der Reis stammt aus dem Piemont und die Sojasoße unter anderem aus dem Mühlviertel“, erklärt das Wirtepaar. Wer in den Genuss dieses japanisch-kärntnerischen Crossovers kommen will, muss es sich aber einplanen – Kärntner Sushi gibt’s nur auf Vorbestellung.

Die internationalen Einflüsse auf die Kärntner Fischküche reichen aber bereits erheblich weiter und erfassen neben gedie-

genen Landgasthäusern auch die schnelle Imbissküche – vor allem im urbaneren Umfeld der Landeshauptstadt. Dafür kehren wir kurz zum Benediktinermarkt zurück zu dem gemütlichen Marktlokal „Edelrock“, das von Doris und Stephen Thompson, einem kärntnerisch-irischen Wirtepaar betrieben wird. Stephen brachte ein originalgetreues Rezept mit von der grünen Insel, Doris den heimischen Fisch aus der familieneigenen Zucht. So entstand das „Fish & Chips“-Gericht, das die beiden – stilecht im Korb serviert – ihren Mittagsgästen offerieren.

Fisch und Vibes

Ein paar Gehminuten weiter, im „Surf Side“, trifft Wildfang aus dem Wörthersee auf Poke Bowl. Dahinter stehen zwei echte Fisch-Auskenner: Josef Huainigg, Spross

der traditionsreichen Fischerdynastie am Wörthersee, macht gemeinsame Sache mit Süßwasserspezialist Benjamin Fehringer. Sie verbreiten in dem kleinen Imbiss in der Klagenfurter Bahnhofstraße kulinarisch und atmosphärisch coole Surfer-Vibes. Und interpretieren zugleich die Kärntner Fischküche vollkommen neu.

Das Surf Side ist nicht die erste Fisch-Adresse der beiden rund um den See. Im Sommer betreiben sie in Krumpendorf nun schon drei Sommer lang das „Fisch Süd“, den bisher einzigen Wildfang-Heurigen Kärntens. Mit Schilfmatten eingezäunt und Lichterketten romantisch beleuchtet, genießt man im Schatten eines alten Stadls frisch gegrillte Reinanke zu einem Fisch-Süd-Craftbeer. So sensibilisiert man auch junge Zielgruppen für die Wertigkeit von heimischem Seefisch.

Neue Zugänge in der Kärntner Fischkulinarik: Beim Landgasthof Neugebauer in der Lölling wird Kärntner Sushi serviert, im Surf Side in Klagenfurt kommt Fisch-Poke-Bowl auf die Tische
26 | alpe adria magazin
Seeidylle mit Tradition: Die Stiftsschmiede am Ossiacher See ist eine von vielen ausgezeichneten Fischadressen in Kärnten
Fotos: Region-Villach-Tourismus-GmbH_/Hermann Henzl, Neugebauer/KK, Wohlfahrt

Am anderen Ende Kärntens schraubt ein Fischkenner an Zubereitung und Haltbarkeit der schnell verderblichen Rohware. Manuel Ressi, Chef des Bärenwirtes in Hermagor, spielt seit geraumer Zeit mit dem Dry-agen von heimischen Fischen. Mit Erfolg. Gerade mit Saiblingen und Huchen hat er gute Erfahrungen im Trockenreifen gemacht, „der Fisch hängt zehn bis 14 Tage im Dry Ager und die Textur des Fleisches bleibt schön, der Fisch frisch“, erklärte er beim Kochcampus am Weißensee, einer Weiterbildungsschiene für österreichische Top-Köche. Mit diesem Ansatz überzeugt er auch Skeptiker: „Wir sagen den Gästen natürlich, dass der Fisch gedryaged wurde, das Gerät steht bei uns im Gastraum. Bisher war jeder, der das kostete, begeistert.“

Es scheint, als hätte Kärnten in der intensiven Beschäftigung mit See- und sonstigem Fisch einen weiteren Schritt in Richtung eigenständiger Kulinarik getan. Und man kann es drehen und wenden, wie man will: Begonnen hat’s mit Fischfilet.

INFOS

Fisch essen in Kärnten

Genießerhotel Die Forelle | Sagenhaft, was Hannes Müller, er zählt zu den „100 weltbesten Köchen“, alles aus Fisch auf den Teller zaubert! Techendorf 80, 9762 Weißensee, +43 4713 2356, www.dieforelle.at

Bärenwirt | Manuel Ressi kocht nach dem Motto „Tradition trifft Moderne“ und experimentiert viel mit Fisch, u.a. im Dry-aged-Zustand. Hauptstraße 17, 9620 Hermagor, +43 4282 2052, www.baerenwirt-hermagor.at

Fischrestaurant Sicher | Hier spielt nach wie vor heimischer Fisch die Hauptrolle, meist im spannenden Duett mit der Ernte aus dem eigenen Garten. Mühlenweg 2, 9121 Tainach, +43 4239 2638, www.sicherrestaurant.at

Stiftsschmiede | Raffinierte, teils in der lodernden Esse zubereitete Fisch-Spezialitäten vor traumhafter Seekulisse. Ossiach 4 in 9570 Ossiach,+43 676 4011 793, www.stiftsschmiede.at

Landgasthof Neugebauer | Heimischen Fisch gibt’s hier klassisch und am Wochenende zu Kärntner Sushi weiterveredelt. Graben 6, 9335 Lölling, +43 4263 407, www.landgasthof-neugebauer.at

Forelle Millstatt | Frische Reinanken am Teller, die morgens aus dem eigenen Fischwasser am Millstätter See geholt wurden. Seekulinarik at its best! Fischergasse 65, 9872 Millstatt am See, +43 4766 20500, www.hotel-forelle.at

Familienhotel Post – Wappenstüberl | Frischer Millstätter-Wildfang, vom Chef des Hauses gefangen, vom Koch verarbeitet. Mirnockstraße 38, 9872 Millstatt am See, +43 4766 2108, www.familienhotelpost.com

Restaurant 1884 in der See-Villa | Fangfrische Regenbogen- oder Seeforellen, fein gewürzt mit Kräutern aus dem Villa-Garten. Schönes Terrassen-Ambiente mit Seeblick. Seestraße 68, 9872 Millstatt, +43 4766 2102, www.see-villa.at

Seegasthof Katschnig | Regional und saisonal ist die Küchendevise, da passt See-Fisch perfekt dazu. Spannende Varianten wie Karpfen mit Letschogemüse. Südpromenade 57, 9122 St. Kanzian am Klopeiner See, +43 664 101 17 37, www.seegasthof-klopeinersee.info

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9871 Seeboden am Millstätter See Tel.: 0043 (0)4762 82000
| www.kollers.at
KOLLERs
Kulinarische
Das Leben am See
SPA | Seen Wellness®
Hochgenüsse

Restaurant Laguna im Seepark Wörthersee Resort | Millstätter Saiblinge oder Seeforellen sind Fixstarter auf der Speisekarte. Inklusive Lendlagunen-Blick. Universitätsstraße 104, 9020 Klagenfurt, +43 463 20 44 99 763, www.dasseepark.at/de/restaurant

Surf Side | Wörthersee-Wildfang in Trendgerichten wie Poke Bowls. Kleiner Imbiss mit kulinarisch wie atmosphärisch coolen Surfer-Vibes. Bahnhofstraße 31, 9020 Klagenfurt, +43 676 44 66 477, www.surfside.at

Restaurant Sandwirth | Fischkulinarik mit frischem Fang aus dem Millstätter See. Freitags immer Fischgerichte, Klassiker wie Kärntner Laxn auf der Standardkarte. Pernhartgasse 9, 9020 Klagenfurt, +43 463 56 209, www.sandwirth.at/mittag-abendessen

Edelrock | Marktlokal mit Fisch-Fokus, kulinarisches Crossover aus Irland und Österreich. „Fish & Chips“ vom heimischen Fisch. Benediktinerplatz, Stand 17, 9020 Klagenfurt, +43 660 55 89 141, www.facebook.com/edelrock.klagenfurt

Fischheuriger FischSüd | Wildfang aus der eigenen Seefischerei in vielen Varianten. Open-Air-Fischpassion inkl. Fischmarkt. Nett! Leinsdorfer Straße 5, Krumpendorf am Wörthersee, +43676 6489474, www.fischsued.net

See.gast.haus Krumpendorf | Fangfrischer Wörthersee-Wildfisch in allerlei Variationen, stimmig serviert direkt an der Marina. Berthastraße 49, 9201 Krumpendorf, +43 4229 3046, www.seegasthaus.com

Wildfang aus Kärntner Seen –Verkauf

Fischerei Huainigg | Angeschlossener Fischmarkt beim Heurigen „Fisch Süd“ (siehe unten), im Juni, Juli & August täglich offen. Leinsdorfer Straße 5, Krumpendorf am Wörthersee, +43 676 6489474, www.fischsued.net

Wörtherseefischer Christian Pontasch | Immer Donnerstag, Freitag und Samstag vormittags am Benediktinermarkt Klagenfurt gegenüber der Marienkirche. Benediktinerplatz 15, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, +43 650 33 26 304

Weißenseefischer Martin Müller | Berufsfischer mit viel Sendungsbewusstsein und eigenem Verkaufsladen. Neusach 6, 9762 Weißensee,+43 676 501 3674, www.weissenseefisch.at

Mosers Wildfang | Alex Moser befischt den Millstätter See und liefert seinen Wildfang bis nach Wien oder ins Steirereck. Ab Hof oder

fisch aus kärnten
Weißenseefischer Martin Müller

online. Dellach 60, 9872 Millstatt am See, +43 4766 2717, www.mosers-wildfang.at

Wilder Fisch von Günter Palle | Der Berufsfischer vom Millstätter See beliefert etwa das lokale Adeg-Geschäft Haller in Seeboden. Frischfisch immer Donnerstag bis Samstag. Hauptstraße 77, 9871 Seeboden, www.adeg.at/ services/maerkte-oeffnungszeiten/adeg-haller

Fischzuchten in Kärnten – Verkauf

Kärnten Fisch | Fischzucht für viele Forellenund Saiblingsarten sowie Huchen und Äsche. Ab-Hof-Verkauf und Möglichkeit zum Selberfischen. Millstätter Straße 77, 9544 Feld am See, +43 4246 2345, www.kaerntenfisch.at

Fischereibetrieb Payr | Ab-Hof-Verkauf von tagesfrisch ausgenommenen Lachs-, See- und Regenbogenforellen, Saiblingen, Huchen und Karpfen. Neualbeck 10, 9571 Sirnitz, +43 664 793545, www.fischspezialist.at

Fischzucht Marzi | Teichzucht von div. Forellenarten, Saiblingen und saisonal auch Karpfen. Fangfrisch oder veredelt ab Hof. Völking 4, 9431 St. Marein/Kärnten, +43 4352 811 65, https://marzi-forellen.at

Forellenhof Jorde | Regenbogen- und Lachsforellen sowie Saiblinge, Karpfen und Stör. Hofladen, Kurse und Angebote zum Selberfischen.

Knopperweg 6, 9073 Klagenfurt am Wörthersee. +43 463 28 17 54, www.derjorde.com

Sigis Natursaibling | Gebirgswasserfrischer Saibling aus der höchstgelegenen Aquakultur Kärntens auf 1300 m Seehöhe. Winkl 64/ Nockalmstraße, 9565 Reichenau, +43 4275 23 138, www.natursaibling.at

Top 6 heimischer Speisefisch

Reinanke | Beliebter See-Fisch, reiner Planktonfresser mit großen, leicht zu lösenden Gräten. Gebraten, gegrillt, geräuchert – alles gut!

Seeforelle | In Kärnten vermarktet als Kärntna Laxn. Zartrosa Fleisch mit kräftigem Geschmack. Perfekt als Filet oder nach Müllerin-Art.

Seesaibling | Festes Fischfleisch, feine Gräten. Gut im Ganzen gebraten, gegrillt, geräuchert oder als Filet zubereitet.

Zander | Zeichnet sich durch festes, weißes Fleisch aus. Kaum Gräten, lässt sich leicht filetieren. Perfekt für Zubereitung in Salzkruste.

Schleie | Wertvoller Speisefisch. Das Fleisch ist fest, fett- und grätenarm und hat einen edlen nussigen Geschmack.

BASENFASTEN MIT GENUSS

im Stift St. Georgen

„Die Forelle“-Chef Hannes Müller: Top-Lage am See und Expertise bei Fisch

Karpfen | Als Speisefisch besonders zu Weihnachten beliebt – im Ganzen im Backofen gegart. Filets werden auch oft gebacken und mit Erdäpfelsalat gereicht.

DEM einzigartigen Kraftplatz der Natur inkl. basischer Vollpension, professioneller ggf-Fastenbegleitung, Bewegungsprogramm, Ernährungsvortrag & Kochworkshop

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Fotos: Martin Steinthaler, Wolfgang Hummer
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(kein Einzelzimmer-Zuschlag)

ENTSPANNEN IM KÄRNTNER HERBST

Der Sommer in Kärnten verabschiedet sich spürbar langsam und reicht dem Herbst die Hand. Mit beständigem Wetter, das für spätsommerliche Temperaturen sorgt, herrlich warmen Badeseen, sanften Bergrücken, raschelnden Laubwäldern und in herbstliche Goldtöne getauchte Landschaften. Kärnten lädt ein zur sanften Auszeit und zur Achtsamkeit. Und dazu, den eigenen Rhythmus wiederzuentdecken, festzuhalten und nicht mehr loszulassen.

In einer Zeit, in der Erholung und Naturerlebnisse an Bedeutung gewinnen, bietet Kärnten genau das, wonach sich Erholungssuchende sehnen. Abseits von traditionellen Angeboten rücken die Bedürfnisse der Menschen in den Vordergrund, und Kärnten präsentiert sich als genau der Schauplatz, der diese Bedürfnisse mit innovativen und mutigen Konzepten erfüllt.

„Dort, wo alles kann, aber nichts muss“: Die Sehnsucht nach herbstlicher Erholung wird im Süden Österreichs auf ganz besondere Weise gestillt. Mit überraschenden Ausblicken und inspirierenden Einblicken, die die Sinne berühren:

Wald -, Wiesen- und Wasserabenteuer.

Für Wellness und Entspannung sorgen die zahlreichen Unterkünfte mit Wellness-Fokus sowie die Thermen in Bad Kleinkirchheim und Villach und die Badehäuser an den Seen. Doch nicht nur das: Beim genussvollen Waldbaden in den Wäldern Kärntens taucht man bewusst in die Natur ein, nimmt die Umgebung intensiv wahr und atmet die heilsamen Düfte der Bäume ein. Diese Art des achtsamen Naturerlebens fördert Entspannung, Stressabbau und innere Ruhe. Insgesamt bieten die achtsamen Naturbegegnungen, die Grüne

Kosmetik und die essbare Landschaft eine einzigartige Möglichkeit, Körper und Seele zu stärken und die heilende Kraft der Natur in vollen Zügen zu erleben. Für außergewöhnliche Erholungserlebnisse steht Kärnten mit verschiedenen Angeboten bereit. Beim Seenwellness-Festival vom 5.- 8. Oktober am wärmsten Badesee Europas, dem Klopeiner See, können Besucher einen einzigartigen Saunamarathon erleben und sich von vitalisierenden Spa-Ritualen verwöhnen lassen. Mit „Bademantel-Welcome-Party“, vitalisierenden Spa-Ritualen, magischen Beauty-Verwöhnprogrammen und aktivierenden Sideevents an mystischen Kraftplätzen. Oder man genießt Meter für

Im Einklang mit der Natur – und sich selbst
Kärntens Badeseen: Angenehme Wassertemperaturen bis spät in den Herbst

Meter eines heilklimatischen Wanderwegs in der idyllischen Kulturlandschaft des Lesachtals mit gesundheitsfördernder Wirkung. Unter fachkundiger Begleitung natürlich und mit dem Ziel, die Gesundheit von Körper und Seele zu fördern.

Kärnten meets India und Tibet.

Frische Energie, Balance und Erneuerung verspricht die individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Massage oder eine maßgeschneiderte Behandlung nach ayurvedischer Lehre eines indisch ausgebildeten Therapeuten: Kärntens erstes authentisches Ayurveda-Hotel neben dem Dom zu Gurk gilt als besonderer Geheimtipp und unglaublicher Kraftplatz. Im einzigartigen, spirituellen Ambiente der ehemaligen Klosteranlage mit seinen barocken Bauten und dem duftenden Kräutergarten erlebt man eine wohltuende Atmosphäre der Ruhe und Meditation. Wer noch tiefer in alte Heilkünste eintauchen möchte, den lädt das Tibetzentrum Österreich in Knappenberg ein, ein in Europa einzigartiges Bildungshaus, gegründet von Seiner Heiligkeit dem Dalai Lama.

Dolce Vita und Namaste an den ungewöhnlichsten Orten.

Auf zur Roadshow italienischer Saunameister am Wörthersee, die ganz genau wissen, wie man den Saunagästen einheizt. Zusätzliche dampfende SPA-Attraktion runden das Wellness-Erlebnis am Wörthersee im Herbst ab. Die Yoga-Retreats geben einem an den schönsten Plätzen rund um den Wörthersee das Gefühl grenzenloser Freiheit. Und ehe man sich`s versieht, wird man zum „Hund“, „Happy Baby“ oder schlicht und einfach zum „Baum“. So wie auch in Bad Bleiberg, wo die Yogamatte im Heilklimastollen ausgelegt wird. Atmen,

Bewegen, Sein und die Kraft der Natur spüren funktioniert im Inneren des Berges von ganz alleine.

Jungbrunnen? Almdoping!

Almurlaub ist ein wahrer Jungbrunnen. Gerade im Herbst ist die Luft klarer und reiner. Das natürliche Doping über 1.000 Meter Seehöhe ist wegen der Staubfreiheit perfekt für Allergiker. Die Sonne liefert ihr volles Lichtspektrum, die vermehrten roten Blutkörperchen sind gut fürs Herz. Herz, was willst du mehr? In den speziellen Green Care-Auszeithöfen wird den Bauernhof-Gästen der Hof gemacht. Sie haben ihren Fokus speziell auf die Burn-out-Prävention und -Regeneration ausgerichtet und unterstützen ihre Gäste bei der Stärkung ihrer Persönlichkeit. Die Bäuerinnen und Bauern sind speziell geschult und stellen ausgefeilte Programme zur Gesundheitsförderung zusammen. So wird ein ganzer Bauernhof zum Gesundheitsresort und hilft beim Energietanken durch Erholung in der Natur.

Individuell, inspirierend, immer von innen nach außen.

Erleben Sie Kärnten auf eine ganz neue Art und entdecken Sie das vielfältige Angebot für Ihre Erholung. Tauchen Sie ein in die heilende Kraft der Natur, probieren Sie innovative Wellnesskonzepte aus und finden Sie zu neuer, innerer Balance. Lassen Sie sich inspirieren und gönnen Sie sich Ihre wohlverdiente Auszeit in Kärnten. Ganz entspannt, in Ihrem Tempo, so wie Sie es möchten. Ihre Entdeckungsreise zu innerem Frieden im Einklang mit der Natur beginnt unter www.kaernten.at/erholung

INFORMATIONEN

Ihre Entdeckungsreise im Einklang mit der Natur beginnt unter www.kaernten.at/erholung

Entspannter Genuss: Seenwellness am Klopeiner See

Entgeltliche Einschaltung, © Kärnten Werbung GmbH, Fotos: lesachtal.com, ©SUEDKAERNTEN Seenwellness Klopeiner See / Amerika-Ho lzer, Stabentheiner
Für Körper, Geist und Seele: Heilklimatischer Wanderweg im Lesachtal Einzigartige Kulisse für Yogafans: Der Heilklimastollen in Bad Bleiberg

Ganz großes KINO

Im Salzkammergut spielt die Natur die Hauptrolle. Und das zu Recht: Wo Berge und Seen eine derart atemberaubende Vorstellung geben, tankt jeder eine große Portion Glücksgefühl. Ein Roadmovie zu Traun- und Hallstättersee und weiter ins Ausseerland. Eintritt frei! WERNER RINGHOFER

Foto: shutterstock.com / DaLiu salzkammergut 32 |
alpe adria magazin

Auch wenn das Wort Mythos inflationär ist, für Hallstatt trifft es zu

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Lieblingsaussichtspunkte? Gibt es viele am Traunsee. Einer davon ist die Terrasse des Seehotels Das Traunsee in Traunkirchen. In der Früh gleiten noch Nebelbäusche übers Wasser, bis sie langsam von der Sonne verscheucht werden. Rechts streckt sich der schroffe Traunstein in die Höhe, an klaren Sommerabenden in Orange und Rosa getaucht. Der glatte Traunsee spiegelt ihn so perfekt, dass man kaum unterscheiden kann, was echt, was Seebild ist – und auf der anderen Seeseite leuchtet weiß wie eine Fata Morgana das sonnenbestrahlte Gmunden.

Gestern Nacht zeigte der See sein anderes Gesicht und mutierte zum Meer, als ein Sturm das Wasser vor sich hertrieb. Heute Nachmittag ist wieder alles leicht, das Licht golden, Lichtreflexe tanzen auf den nahezu unendlichen, kleinen Wellenbergen. Ich sitze mit Traunsee-Hotelier Wolfgang Gröller in seiner Plätte. Geschickt treibt er das schlanke Boot aus einem einzigen Fichtenstamm Richtung Traunstein – an die einsame

Seite des Sees. Wo die Zeit langsamer und es mystisch wird. „Hier fahre ich gerne hin. Es ist fast noch wild, es gibt keine Straßen, nur ein paar Forstwege.“

Urban und trotzdem Salzkammergut

Wolfgang Gröller ist ein quirliger Unternehmer. Als Einheimischer tief verwurzelt im Salzkammergut, er schätzt die Tradition, hält die alten Gebräuche hoch. Er packt aber auch gerne an, entwickelt weiter, womit er sich sicher nicht nur Freunde macht, sondern auch Neider. Neben dem Hotel Traunsee mit Spa und dem Vier-Hauben-Restaurant Bootshaus führt er auch das Hotel Post im Ortszentrum. Ein Traditionshotel, das er und seine Frau ordentlich entstaubt haben.

19 Rooftop Rooms und Suiten sind entstanden, die Einrichtung vereint Tradition und Kultur und ist gleichzeitig elegant-zeitgemäß. Die Berg- und Seekulisse immer im Blick. Wir schauen aufs

Wasser, wie ein Breitleinwandfernseher liegt die Szenerie vor uns: Traunkirchen mit seiner Halbinsel und dem Kirchlein, das blaugrüne Wasser, eingerahmt von beeindruckenden Felsen – dafür wurde wohl das Wort malerisch erfunden.

Die Gröllers denken aber schon weiter. Von Oktober bis 1. Mai wird zugesperrt und weiter umgebaut. Ein großzügiger Berg-Spa mit Seeblick wird angebaut. Und der erste Stock wird zur Gastrozone. „Das Wort Halbpension, ich mag es nicht mehr. Jetzt wird man essen können, wann man will. Jeder kann sich den Tag einteilen, wie er will.“ Bar, Weinkeller, Separees, Terrasse – viele Bereiche wird es geben. Außerdem Kochevents und Weinverkostungen. „Ein urbanes Lebensgefühl und trotzdem Salzkammergut.“

Der Traunsee liegt ein bisschen abseits der Haupttrampelpfade, Ruhe liegt in der Luft, ein Ort zum Schlendern, Denken, Innehalten oder einfach nur zum auf den See-schauen. Auf unserer Route in das steirische Salzkammergut machen wir wei-

Fotos:
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Steiermark Tourismus
www.bigshot.at, traunseehotels.at
Christof Wagner, Heritage Hotels Hallstatt
salzkammergut
34 | alpe adria magazin

ter südlich in Hallstatt halt. Was für ein Unterschied. Wie in einem Setzkasten sind die Häuser neben- und übereinander geschlichtet und krallen sich in den steilen Felshang bis weit hinauf. Platz ist Mangelware, nur über steile Stiegen gelangt man zu den einzelnen Häusern. „Einkaufen wird für die Älteren anstrengend, jedes einzelne Stück muss den Berg hinaufgetragen werden“, erzählt uns die Verkäuferin im Salzkontor, ein Laden mit bunten handgemachten Seifen und Salz.

Kitschig, atemberaubend, rau

Wenn die Sonne alle Wolken wegwischt und sich der blaue Himmel über den Horizont spannt, steht dieses fast schon kitschig schöne Fotomotiv in strahlenden Farben wie frisch gewaschen da. Das Dorf mit 7000 Jahren Salzabbaugeschichte im Rückspiegel, erste Reihe fußfrei am Hallstätter See. Mystisch, unergründlich, oft dunkel wie Tinte, eingefasst von mächtigen Bergen, atemberaubend, aber oft von einer unheimlichen Rauheit. In der Früh, wenn der Nebel über das

Lieblingsmotiv für Instagrammer: der Traunsee mit Halbinsel und dem Hotel Das Traunsee Augenschmaus: die Vier-Hauben-Gerichte von Lukas Nagl im Restaurant Bootshaus
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Der Loser, steinernes Wahrzeichen des Ausseerlands
salzkammergut

Wasser schwebt, spürt man die elementaren Kräfte. „Oder wenn ein Gewitter aufzieht. Ganz plötzlich“, erzählt Simone Lenz, Geschäftsführerin des Heritage Hotels Hallstatt, „dann rollen die Wellen mit Schaumkronen ans Ufer und es schüttet intensiv. Zehn Minuten später ist alles vorbei und die Sonne scheint wieder.“

Eine grandiose Szenerie, die jeden Tag Tausende Menschen aus der ganzen Welt anzieht. „Zu viele“, sagen einige der 700 verbliebenen Hallstätter, der Bürgermeister denkt sogar über eine Besucherbeschränkung nach. Trotzdem, im Vergleich zur Vorpandemiezeit wird man nicht mehr durch den Ort geschoben, die Leute sind disziplinierter. „Dass eine Reisegruppe auf einmal mit gezückten Fotoapparaten im Wohnzimmer eines Einheimischen steht, kommt auch nicht vor“, erzählt Simone Lenz, die mit dem Heritage Hotel große Pläne hat. Vom 8. Jänner bis 22. März wird das Haus Kainz, eines der insgesamt drei Häuser, zugesperrt. Das ganze Erdgeschoss wird umgebaut, das Restaurant geräumiger gestaltet, „weil die Nachfrage groß ist“. Klar, die Küche ist auch die beste im Ort.

Wer Ruhe sucht, ist am Friedhof der katholischen Kirche richtig. Weil der Platz so beschränkt ist, kamen die Hallstätter vor mehr als vierhundert Jahren auf eine platzsparende Aufbewahrungsmethode für ihre Toten. Die Gebeine wurden einfach nach dem Begräbnis im Freien gebleicht und im Beinhaus gestapelt. Hundert Totenköpfe starren uns nun an. Um dem Schrecken Schönheit zu verleihen, bemalte man sie zumindest kunstvoll mit Blumen- und Blattornamenten.

Nur 25 Minuten sind es vom oberösterreichischen Hallstatt nach Bad Aussee auf die steirische Seite des Salzkammerguts. Eine völlig andere Welt, kleinstrukturierter ist die Landschaft, traditioneller ist es und stiller – außer im Fasching, da wird tagelang wild gefeiert. Schon im 19. Jahrhundert übte Aussee eine magische Anziehungskraft auf Künstler wie Hugo von Hofmannsthal, Arthur Schnitzler, Adalbert Stifter oder Franz Grillparzer aus. Und auch heute noch löst es ein Gefühl der Sehnsucht aus. „Es ist ein Fall von Liebe“, sagt der Altausseer Schauspieldoyen Klaus Maria Brandauer, gerade 80 geworden. Inspirie-

Der Grundlsee macht auch im Nebel Stimmung Narzissen-Wiesen-schauen gehört im Sommer zum Fixprogramm für Romantiker Licht an! Der Altausseer See macht bei Morgenlicht gute Figur
salzkammergut
Fotos: Steiermark Tourismus/Volker Preusser, TVB AusseerlandSalzkammergut/Katrin Kerschbaumer, beigestellt

rend, unberechenbar und launenhaft sei dieses Land. „Es kann Angst einjagen und danach mit seiner friedlichen Unendlichkeit die Seele aufreißen.“ Für den Ausseer Erfolgsautor Alfred Komarek macht die Magie „die theatralische Inszenierung der Landschaft aus, als ob sich ein Fremdenverkehrsfachmann und der liebe Gott zusammengetan hätten“.

Das Ausseer Land wird von einer heiligen Dreifaltigkeit bestimmt – von mystischen Seen, dramatisch steil aufragenden Bergen und sattgrünen Wiesen mit Blumenteppich. Vor allem die Narzissen setzen sich im Frühling ins rechte Licht und zuckern die Landschaft strahlend weiß an. Passend zur Schneehaube, die der rosa glühende Grimming am Eingang zum steirischen Salzkammergut im Abendlicht trägt.

Reales Sinnbild für Gelassenheit

Hier ist fast alles ein Wahrzeichen. Lederhosen, Kirtag, Saiblinge, Lebkuchen, Bergwerkssalz, Stammtische sind so typisch Ausseerisch, wie sie nur von hier sein können. An landschaftlichen Höhe-

INFOS

DAS OBERÖSTERREICHISCHE SALZKAMMERGUT

Traunsee

Tourismusbüro | Toscanapark 1, 4810 Gmunden, (+43 7612) 643 05, traunsee.salzkammergut.at

Aktiv

Baden | Almtalbad Vorchdorf, Laudachweg 11; Badeplatz Klostergarten um das ehemalige Klostergebäude im Ortskern von Traunkirchen; Badeplatz Winkl, Ortsplatz 1, Traunkirchen; Naturschutzgebiet Offensee. traunsee-almtal.salzkammergut.at/sehen-erleben/badeplaetze.html

Wandern | Rundweg über Laudachsee und Grünberg (3 Std., leicht), Kaltenbachwildnis und Miesweg (2,5 Std.): Trittsicherheit nötig, landschaftlich atemberaubend. traunsee-almtal. salzkammergut.at/aktiv/wandern.html

punkten kann man sich vom Hotel Wasnerin auf dem Reiterer-Plateau satt sehen, mit dem vergletscherten Dachstein zur Rechten und den Felswänden des Loser zur Linken reicht der Blick bis zum Toten Gebirge. Die Vervielfachung an Romantik ist die Kombination aus Altausseer See, Sonnenuntergang und einem Steirerkasbrot in der Seewiese am Altausseer See liegend. Eine lässige Form von Urbanität hat sich hier nicht entwickelt. Aussee ist das reale Sinnbild für Gelassenheit: See bleibt See, Berg bleibt Berg, und schön bleibt schön. So war es hier schon immer und die Einheimischen achten genau darauf, dass es auch so bleibt.

Obwohl, das stimmt nur zum Teil. Die drei Köche Stefan Haas und seine Freunde Dominik Utassy und Christian Wölkart mit insgesamt sieben Gault-Millau-Hauben bewegen sich abseits des Klassikpfads. Christian Wölkert (eine Haube) holt für das Golfplatzrestaurant Das James in Bad Aussee viele Zutaten aus der Natur – von Schwammerl, Moos bis hin zum Heu für die Heusuppe. Irokesenträger Stefan Haas (drei Hauben) verantwortet im VierSterne-Hotel Mondi mit sagenhaftem

Segeln | Salt Sailing: Segelschule, Verleih von Booten, Surfbrettern, SUP-Boards. salt.co.at/

Tauchen | Tauchschule: www.adventure-diving.at

Rad | Tolle Website mit vielen Touren: www.biken.at

Schiff | Fahrplan: www.traunseeschifffahrt.at

Surfen | The Riverwave in Ebensee, die größte künstlich stehende Surfwelle Europas.

Wohnen

Das Traunsee | Direkt am See, modernisierte Zimmer mit alpinem Flair, alle mit Traum-Seeblick, Mini-Suiten mit privatem Seezugang, exklusiver See-Spa. Exzellentes Personal, großartige Küche, Vier-Hauben-Restaurant Bootshaus mit Lukas Nagl (Gault-Millau-Koch 2023). Tolle Terrasse. DZ ab € 249,–, größere Suiten ab

Blick auf den Grundlsee das Gasthaus Seeblick und das Fine-Dining-Restaurant Wassermann. Und Dominik Utassy lernte bei den Großen, etwa im Tantris in München. Zurück in der ehemaligen Skihütte seiner Eltern verbindet er auf der Geiger Alm in Altaussee französische Küche mit dem Geschmack der Heimat, und das auf Drei-Hauben-Niveau. Auf den Teller kommen Taubenhaxel und Knollenziest, Ennstaler Sauerkraut mit Fregola Sarda und Schwarzkohl oder Seezunge mit Krustentier-Hollandaise. Ordentlich frischer Wind für das beschauliche Salzkammergut.

Knollenziest , Ennstaler Sa um it Fre g ola Sard a w arzkohl o d er mit Kruste na n d aise. O rischer

e sc h a ul ic h e ergut.

In der urigen Geiger Alm wird Drei-HaubenKüche serviert

€ 369,–. Klosterplatz 4, 4801 Traunkirchen, (+43 7617) 22 16, www.dastraunsee.at

Hotel Post am See | Das Traditionshotel wurde rundum erneuert eröffnet, Geschichte und Eleganz harmonieren, dank der 19 Rooftop Rooms & Suiten hat man einen Wahnsinnsblick auf die faszinierende Berg-See-Kulisse. Die Poststube 1327 ist mutiges Wirtshaus und gleichzeitig Gourmetrestaurant. Von Okt. bis 1. Mai wegen Umbaus geschlossen. DZ ab € 222,–. Ortsplatz 5, 4801 Traunkirchen, (+43 7617) 23 07, www. hotel-post-traunkirchen.at

Essen

S’ Paul | Gehobene Wirtshausklassiker, abends ein Genussmenü mit großem Können. Gute Weinkarte. Mitterndorf 23, 4801 Traunkirchen, (+43 7617) 22 19 58, www.spaul-restaurant.at, R Di, Mi

Klosterstube | Authentische portugiesische Bodega. Portugiesisches Paprikahuhn wie bei der Oma oder in Portwein geschmorte Schweinsbacken. Gute portugiesische Weine. Klosterplatz

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1, 4801 Traunkirchen, (+43 664) 990 628 70, www.klosterstube-traunkirchen.at, R Mo, Di Speisekammer | Salzkammergut-Bistroküche mit Ausblick auf die Bergwelt und den Traunsee am Puls der Zeit. Gute Weine, Delikatessenladen. Hauptstraße 28, 4813 Altmünster, speise-kammer.at, im Sommer kein R Mostschenke | Gute Hausmannskost, sehr schöne Anlage mit üppig blühendem Garten, Hofladen, neues, gepflegtes 4-Sterne-Hotel Hochsteg-Gütl (www.hochsteg.at), Almhausstraße 28, 4802 Ebensee, (+43 676) 951 37 46, www.moststadl.com, R Mo, Di

Hallstättersee

Tourismusbüro | Seestraße 99, 4830 Hallstatt, www.hallstatt.net

Parken

Parkplätze nur außerhalb der Altstadt, Shuttle bis zum Hotel vom Parkplatz P1, von dort ca. fünf Minuten zu Fuß in den Ort. www.hallstatt. net/parken-in-hallstatt/pkw/

Aktiv

Wandern | Weltkulturerbeweg: Start Talstation Salzberg-Standseilbahn bis Bergstation (1 Std.), Soleleitungsweg: schönster Abschnitt die ersten 7 km Salzberg bis Steeg. Höhenweg: Start: katholische Kirche, 200 Meter nach der

Mühlbachbrücke über Müllerstiege ins Zentrum (1 Std.). Echerntal: ab Parkplatz Ende Echerntalstraße: Bäche, Wasserfälle (1½ Std.). Ostufer(rad)weg am Hallstätter See (Gehzeit 2 Std.), flach. Touren: www.hallstatt.net, „Übersicht“, „Aktiv Urlaub“ klicken.

Rad | Touren: www.hallstatt.net, „Übersicht“, „Rad & Co“ klicken.

Baden | Hallstatt, Badeinsel, Lahnstraße; Freizeitzentrum Hallstatt: Grillplätze, Liegewiese, 2 km vom Zentrum Richtung Obertraun; weitere Plätze: www.hallstatt.net, „Übersicht“, „Aktiv Urlaub“.

Anschauen

Salzwelten, Aussichtsplattform | Spannende Führung, zwei Rutschen. Erreichbar über Weltkulturerbeweg oder Standseilbahn (Hallstatt-Lahn). Bergstation: Aussichtsplattform 350 Meter über Hallstatt. www.salzwelten.at

Beinhaus | Hundert bemalte Totenköpfe im Karner der katholischen Kirche.

Museum | Hallstätter Geschichte, 3-D-Animationen, Touchscreens, Filme. Seestraße 56, www.museum-hallstatt.at

Hand.Werk.Haus | Ausstellung altes Handwerk, gutes Gasthaus, Shop (Kleidung, Wohnaccessoires, Honig etc.) Rudolf-von-Alt-Weg 6, 4822 Bad Goisern, https://handwerkhaus.at

Schiff | Rundfahrten: www.hallstattschifffahrt.at

Ausflüge | Gosausee: romantischer Bergsee, Dachstein-Blick. Five Fingers: Aussichtsplattform 400 m über dem Abgrund, Dachstein-Eishöhle: bizarre Eisgebilde, www.dachstein-salzkammergut.com, Bad Ischl: Altstadt mit Kaiserflair Wohnen

Heritage Hotel Hallstatt | Liebevoll renovierte historische Häuser, gediegener Luxus, große, helle Räume. Fantastische Kombination aus Seelage und Altstadt, gutes Restaurant. DZ ab € 280,–, größere Suiten ab € 500,–. Landungsplatz 101, 4830 Hallstatt, (+43 6134) 200 360, www.hotel-hallstatt.com

Essen

Café Bäckerei Maislinger | Gute Kuchen, Eis. Seestraße 156, 4830 Hallstatt, www.keltenbrot.at Steegwirt | Obauer-Schüler Fritz Grampelhuber und sein Bruder Tamino kochen am alten Holzofen. Guter Gamsschinken und Schweinsbraten, Schmarren mit Latscheneis. Au 12, 4822 Bad Goisern, (+43 6135) 83 02, www.steegwirt. at, R Mo, Di

Koppenrast | Hochwertige Regionalküche, Schwammerlgerichte. Sehr nett. 4831 Obertraun 123, (+43 6131) 231, www.koppenrast.at, R Di

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Fotos: shutterstock.com
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Andrew Mayovsky, Privat
salzkammergut

Zur Nocken Toni | Gemütliches Landhaus. Klassiker sind Backhendl, Wiener Schnitzel und Tafelspitz mit Apfelkren und Schnittlauchsauce oder Wolfgangsee-Forellenfilets in der Kürbiskernkruste. Schöner Gastgarten mit alten Linden. Köhlerweg 1, 4820 Bad Ischl, (+43 6132) 233 27, www.nockentoni.at, So Abend, Mo, Di

Einkaufen

Salzkontor | Gewürz- und Badesalzmischungen, tolle Seifen. Seestraße 116, 4830 Hallstatt, www.salzkontor.at

DAS STEIRISCHE SALZKAMMERGUT

Die Region

Der steirische Teil des Salzkammerguts ist das Ausseerland und umfasst die Gemeinden Altaussee, Bad Aussee, Grundlsee, Tauplitz, Tauplitzalm und Bad Mitterndorf. ausseerland.salzkammergut.at

Schlafen & essen

Seehotel Grundlsee | Herrliche Lage am Ufer des Grundlsees, große heimelige Zimmer. Feiner Spa über dem See, gute Küche. DZ ab € 215,–. Mosern 22, 8993 Grundlsee, (+43 3622) 860 44, www.seehotelgrundlsee.at

NUR

€ 199,–*

statt ca. € 398,-

HOTEL MOSERHOF****

Hier verbinden sich stilvolles Ambiente, moderner Standard und traditionelle Kärntner Gastfreundschaft miteinander. Die idyllische Lage, nur ein paar Schritte vom Millstättersee entfernt, machen das Hotel zu einem Urlauberparadies mit wohltuenden Wellnessangeboten das ganze Jahr über. Genießen Sie 2 Nächte zu zweit im Doppelzimmer mit Balkon und reichhaltigem Frühstücksbuffet um nur € 199,- (statt ca. € 398,-). www.moserhof.com. Gutschein gültig bis September 2024, ausgenommen Weihnachten und Silvester; auf Anfrage nach Verfügbarkeit.

LESERANGEBOT

Bestellung unter www.alpe-adria-magazin.at.

* Solange der Vorrat reicht. Info-Hotline: 0043 (0) 463/47858-0

reisen mit genuss

Foto: Haus Kain | 39 salzkammergut
Im Haus Kainz im Heritage Hotel Hallstatt genießt man einen Logenplatz am Hallstättersee

Hotel Erzherzog Johann | Das beste Haus am Platz, große Zimmer in warmen Farbtönen, mit sonniger Loggia. Gutes Restaurant. DZ ab € 245,–. Kurhausplatz 62, 8990 Bad Aussee, (+43 3622) 525 070, www.erzherzogjohann.at

Villa Kristina | Netter Jahrhundertwendecharme, Parkgarten mit alten Bäumen und schöner Badeteichanlage, DZ ab 110,–. Altausseer Straße 54, 8990 Bad Aussee, (+43 3622) 520 17, www.villakristina.at

Villa Salis | Sehr geräumige, geschmackvolle Zimmer mit herrlichem Bergpanorama, direkt in Altaussee. Im eigenen Restaurant Berndl serviert man traditionelle Küche, DZ ab € 188,–. Altaussee 21, (+43 3622) 717 73, www.villa-salis.at

Seevilla | Komfortables Haus im Stil der Villen-Architektur. Magischer Platz am Ufer des Altausseer Sees, charmante Zimmer mit edlem Holz und bunten Farben. DZ ab € 242,– inkl. HP. Fischerndorf 60, 8992 Altaussee, (+43 3622) 713 02, www.seevilla.at

Wasnerin | Gelungener Mix aus Moderne und Tradition, wunderschön in der Natur, großer Wellnessbereich, Lesungen bekannter Autoren, 1500 Bücher. DZ ab 330.– inkl. HP. Sommersbergseestraße 19, 8990 Bad Aussee, (+43 3622) 521 08, www.diewasnerin.at

Essen

Wassermann | Im Gasthaus Seeblick serviert Stefan Haas österreichische Tradition mit bestem Handwerk, im dazugehörigen Restaurant Wassermann hat der Mann mit dem Irokesen seine kreative Spielwiese. Drei Hauben. Grandioser Grundlseeblick. Schöne Zimmer. Archkogl 31, 8993 Grundlsee (+43 3622) 84 77-263, www.grundlsee.mondihotels.com

Das James | Von wegen nur Golfplatzbistro. Christian Wölkarts Teller sind eine Augenweide, vom Stil her anspruchsvolle Regionalküche mit Weltaromen. Sommersbergseestraße 392,

8990 Bad Aussee, (+43 676) 847 670 800, www.dasjames.at, R Mi, Do

Geiger Alm | Dominik Utassy lernte bei den Großen, etwa im Tantris in München. Im Hüttenambiente kommen Taubenhaxel und Knollenziest, Ennstaler Sauerkraut mit Fregola Sarda und Schwarzkohl oder Seezunge mit Krustentier-Hollandaise. Drei Hauben. Lichtersberg 85, (+43 660) 939 00 28, www.geigeralm. at, Di–Sa ab 18 Uhr offen

Mayrei | Großteils regionale Produkte werden mit Fine-Dining-Esprit verarbeitet, z. B. Entenleber mit Morchel, Fichte und Moos. Steaks kommen aus dem eigenen Dry-Ager. Fischerndorf 80, (+43 3622) 204 78, www.mayrei.at, R Mo, Di

Seewiese | Edeljausenstation am Altausseersee, Regionales wie Fisch- und Semmelkrensuppe, Kartoffelbaunz‘n, zarte Ripperl und natürlich gebratener Saibling. Fischerndorf 77, 8992 Altaussee, (+43 3622) 712 05, www.seewiesealtaussee.at, R Mo, Di

Blaa Alm | Herzhafte Wild-, Fisch- und Almochsen-Spezialitäten und legendärer Kaiserschmarren. Lichtersberg 73, 8992 Altaussee, (+43 3622) 711 02-0, www.blaa-alm.co.at

Fischerhütte am Toplitzsee | Gemütliche holzgetäfelte Stube, Saiblingskompetenzzentrum. Gößl 172, 8993 Grundlsee, (+43 3622) 82 96, www.toplitzsee.at/kulinarik.html, R Mi

Genuss Gasthaus Kohlröserlhütte | Edler Landhausstil am Ödensee, gehobene Regionalküche. Vinothek mit 600 Flaschen, Genussladen mit selbst gemachten Pestos. Ödensee 144, 8990 Bad Aussee, (+43 3624) 213, www. genussamsee.com, kein R

Kaffee

Lewandofsky | Konditoreiinstitution im Zentrum von Bad Aussee, toller Gastgarten. Kurplatzhaus 144, 8990 Bad Aussee, temmel.com/ portfolio/lewandofsky/

Einkaufen

Trachten | Bad Aussee: Tracht und Mode Steinhuber, Wiedleite 103, (+43 3622) 529 62; Trachten Rastl, Meranplatz 39, www.rastl.info; Ausseer G’wand, Peter Veigl, Kurhausplatz 63–64, www.trachtenveigl.at

Schuhe | Zaisenberger Schuhe, Sonja Grill, Bahnhofstraße 132, 8990 Bad Aussee, www.zaisenberger-schuh.at

Handdruckereien | Mautner Stoffdrucke, Hauptstraße 52, 8990 Bad Aussee, www.mautnerdrucke.at

Erholung

Narzissen Vital Resort Bad Aussee | Modernes Solebad und Suitenhotel, Pötschenstraße 172, 8990 Bad Aussee, www.vitalresort.at

Grimming Therme | Mehrere Indoor- und Outdoorbecken, Relaxbereiche auf mehreren Ebenen, eigener Kinderbereich mit Riesenwasserrutsche, Saunadorf. Imposanter Blick auf das Grimming-Massiv. Moderne, gemütliche Zimmer im Aldiana Club Salzkammergut. Neuhofen 182, 8983 Bad Mitterndorf, www.grimming-therme.com

Anschauen

Lotus-Museum | Ausstellung originaler Lotus-Autos und vieler Erinnerungsstücke an die Formel-1-Zeit. Reitern 11, 8990 Bad Aussee, www.lotusfreunde.com

Salzwelten Altaussee | Geführte Tour mit Bergmannsrutschen und unterirdischem Salzsee. Weitere Salzbergwerke in Hallstatt und Hallein. Lichtersberg 25, 8992 Altaussee, www. salzwelten.at

Tauplitz Alpenstraße | Zehn km lange romantische Alpenstraße, einzigartige Landschaft auf der Tauplitz, dem größten Seenhochplateau Europas. Maut: € 14,–. www.alpenstrasse.at

Kammerhofmuseum | Engagierte Sammlungen über Salzgewinnung, Erzherzog Johann, Originalmasken und Kostüme des Ausseer Faschings. Chlumeckyplatz 1, 8990 Bad Aussee, www.kammerhofmuseum.at

Literaturmuseum | Interessante Ausstellung über die bedeutendsten Literaten (Hofmannsthal, Torberg etc.) in Aussee. Fischerndorf 61, 8992 Altaussee, www.literaturmuseum.at

Aktivitäten

Wandern, Mountainbike | Routen auf ausseerland.salzkammergut.at mit Wegbeschreibungen, Panoramakarte, Infos über Gehzeit, Höhenprofil, Schwierigkeitsgrad.

Foto:
salzkammergut 40 | alpe adria magazin
Picknick mit Aussicht im steirischen Ausseerland: Was gibt es Schöneres?
Steiermark Tourismus/ikarus.cc
HERBST 2023 / Nr. 27 / € 7,00 Österreichische Post AG, MZ 17Z041121 M, Neu-Media GmbH, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, Retouren an „Postfach 100, 1350 Wien“. Foto: Shutterstock 9190001018157 03 IM SALZKAMMERGUT Die schönsten Bergseen © Shutterstock UNSER SALZKAMMERGUT erscheint 4 x im Jahr. ABO-ANGEBOT: zum Preis von € 28,- (Inland), € 42,- (Ausland) www.dieoberoesterreicherin.at/aktuelle-abos/ Ab 8. September im Zeitschriftenhandel erhältlich!

GMUNDEN gefunden

gmunden 42 | alpe adria magazin

Immer schon nutzten Künstler die unvergleichliche Atmosphäre am Traunsee. Nun wird Gmunden Teil der Kulturhauptstadt 2024. Das passt. Und es wird die kreativen Vibes der Stadt wohl weiter verstärken.

Die Frage, warum man als Wörtherseekind im Sommer ins Salzkammergut fahren sollte, stellt sich natürlich schon. Weil: Den berühmten Salzkammergut-Regen kennt man ja und die Seen sind dunkler und etwas frischer, was im Sommer allerdings durchaus willkommen sein kann. Soweit meine anfänglichen Vorurteile. Sie sollten mit jedem Besuch in dem bezaubernden Landstrich nach und nach verblassen. Aber dazu später mehr.

Gmunden soll hier das Thema sein. Jenes Gmunden, mit dem man in Österreich, ach was, im gesamten deutschsprachigen Raum, vor allem zwei Dinge assoziiert. Zum einen: Gediegene Kaffeeservice im ländlichen Design von Gmundner Keramik, die einst ein ganzes Hausfrauenleben lang gesammelt wurden, um dann im Glasschrank vor allem der Repräsentation und kaum dem tatsächlichen Gebrauch zu dienen. Und zum anderen: Klaus Wildbolz und später Albert Fortell, die als fesche, immer freundliche Hotelchefs vor traumhafter Schlosshotel OrthKulisse die Nöte ihrer Gäste mit viel Charme und Schmus in Wohlgefallen auflösten. Folge für Folge für Folge.

Die Fernsehleute wissen halt, wo’s schön ist. Und die Künstlerseelen auch.

Franz Schubert, Johannes Brahms, Béla Bartók, Franz Lehár, Arnold Schönberg, Arthur Schnitzler: Die Liste der treuen Sommerfrischler in Gmunden war immer schon lang und klingend. Sie alle nutzten die unvergleichliche landschaftliche Spannung zwischen dem in allen Blauschattierungen glitzernden Traunsee und dem sich scheinbar aus dem Wasser erhebenden, schroffen Traunstein als

dritten Ort. Hier misst sich die Zeit im wandernden Schatten des Bergs auf der Wasseroberfläche, hier kommen gute Ideen in Wellen, während der Tag vor sich hinplätschert. Hier muss man kreativ werden, ob man will oder nicht.

Refugium eines großen Literaten

Einer ist länger geblieben: Thomas Bernhard. Ein alter, unscheinbarer Vierkanthof im hügeligen Gmundner Hinterland, genauer in Ohlsdorf, ist heute Pilgerstätte für Bernhard-Bewunderer aus allen Windrichtungen. Der Schriftsteller suchte seinerzeit die Einsamkeit am Land bewusst und beschrieb seine Beziehung zu dem Ort und dem Haus in der „Presse“ 1965 so: „(...) mein Hof, von dem ich glaube, dass er mich nicht umbringen, sondern züchtigen für die Zukunft, auf mein Ziel konzentrieren und so wenig als möglich konfus machen wird. (...) Mein Hof verbirgt, was ich tue. Ich habe ihn zugemauert, ich habe mich eingemauert. Mit Recht. Mein Hof schützt mich. Ist er mir unerträglich, laufe ich, fahre ich weg, denn die Welt steht mir offen.“

Tatsächlich ist das heute als Museum geführte Bernhard-Haus ein eigenes Universum hinter einem großen Holztor. Im ehemaligen Stadl werden das literarische Schaffen Thomas Bernhards und sein dramatischer Impact auf die Nachkriegsliteratur (und letztlich auch die Nachkriegsgesellschaft) Österreichs dargestellt. So ist man gut eingestimmt auf die Intimität einer geführten Tour durch die Wohnräume. Auch wenn noch Lodenmäntel des Autors an der Garderobe hängen und die Schreibmaschine dasteht, als wäre sie gerade noch benutzt worden:

Fotos: shutterstock.com/saiko3p alpe adria magazin | 43 gmunden

Dauerhaft bewohnt hat Thomas Bernhard diesen Hof nie. „Bernhard hat ihn im Grunde als Theaterkulisse gestaltet, er enthält sogar einige Requisiten, wie sie in seinen Stücken vorkommen“, erfährt der Besucher. Es war also mehr Idealvorstellung denn Realität einer adäquaten Literatenresidenz am Land. Faszinierend ist das kleine, bis heute von Peter Fabjan, Bernhards Halbbruder, geführte Museum trotzdem.

Einserplatz auf der Esplanade

De facto gewohnt hat der Schriftsteller in einer kleinen Wohnung in einem Mehrparteienzweckbau im Stadtkern Gmundens. Mehr als ein schnörkelloses Schild an der Hausmauer gibt’s hier nicht zu sehen. Aber sie liegt fußläufig zum Rathausplatz, dem zentralen Platz der Stadt, der sich zum See hin öffnet. Im Rathaus-Café Brandl, direkt an der Flaniermeile Esplanade, sah man Bernhard regelmäßig, in die Lektüre der Süddeutschen Zeitung vertieft, sitzen. Noch heute ist das ein Einserplatz, wenn auch die Atmosphäre im Café heute mehr von einer Cocktailbar hat denn von einem gediegenen Kaffeehaus.

Die Esplanade ist ziemlich touristisch, no na. Hier wuseln im Sommer die Gäste und pendeln das Gmundner Ufer-Croissant entlang – vom Schloss Ort (neuer-

dings ohne h geschrieben) im Westen bis zur Gondelstation auf den Grünberg im Osten. Mit der Straßenbahn ginge das zwar schneller, aber mit ihr fahren fast nur Einheimische, die durch die Schönheit dieses Städtchens schon hindurchsehen. Die Esplanade bietet alles auf, was einer Stadt am See würdig ist: von schönen, freien Seezugängen bis zu blühenden Parklandschaften, von entzückenden Eissalons bis zum schön gedeckten Terrassentisch.

Und halt auch die schönsten Spots für Insta-Postings mit Blick auf Schloss, See und Traunstein im Rosa der untergehenden Sommersonne. Wer dieses Foto nicht macht, ist nicht in Gmunden gewesen.

Kunstsinnig in Richtung Kulturhauptstadt

Die Seele der Stadt verbirgt sich woanders. In den engen Gässchen des historischen Altstadtkerns oberhalb des Sees, wo aus versteckten Galerien und Kunsthandwerksgeschäften Stimmen und Musik dringen. Auf der rot gepolsterten Galerie des bezaubernden Stadttheaters aus der Gründerzeit, das während der „Salzkammergut Festwochen“ als Spielort für das hochkarätige Kulturprogramm dient.

Oder in den Sitzgärten in den gepflasterten Gassen der Stadt, weit weg vom Trubel an der Ufermeile. Hier verleben vorwiegend die Gmundner selbst die lauen Sommerabende.

Es ist diese zarte, feinsinnigere Seite der Stadt, die im Rahmen der Kulturhauptstadt, zu der das ganze Salzkammergut 2024 erhoben wird, stärker akzentuiert werden soll. Zum Zeitpunkt, da dieser Text geschrieben wurde, war das Programm noch im Werden, entsprechende Infrastrukturprojekte noch in Bau. Ab September 2023 sollten die Tickets buchbar sein für die Fülle an Ausstellungen, Performances, Konzerte, Lesungen und Theaterabende, die 2024 auf dem Programm stehen. In Gmunden selbst, aber natürlich im gesamten Salzkammergut, das sich unter dem Motto „Kultur ist das neue Salz“ auf sein großes Jahr als Europäische Kulturhauptstadt einschwingt.

Spätestens nächstes Jahr wäre also der beste Zeitpunkt, der wundersam erhabenen Gegend aus felsigen Bergen, satten Wiesen und mystischen Seen eine Chance zu geben. Zum Glück hat es mich, allen falschen Vorstellungen zum Trotz, schon ein paar Jahre zuvor hin verschlagen. Ich bin seitdem immer wiedergekommen. Gmunden hat mich gefunden. Und umgekehrt.

Fotos: TVB Traunsee-Almtal / brainpark, TVB Traunsee-Almtal
Die Gmundner Esplanade: Hier pendeln im Sommer die Touristen am Ufer-Croissant entlang –vom Schloss Ort im Westen bis zur Grünbergbahn im Osten
TOURISMUSINFO gmunden 44 | alpe adria magazin
Toscanapark 1, 4810 Gmunden, (+43 7612) 744 51, https://traunsee-almtal.salzkammergut.at/gmunden.html

In der Manufaktur von Gmundner Keramik gibt’s Führungen und Fabriksabverkauf Gepflasterte Gassen und entzückende Läden in der Altstadt von Gmunden

INFOS

Wohnen

Zum Goldenen Hirschen | Gediegenes Vintage-Boutiquehotel im Herzen Gmundens. Vier Sterne-Standard mit Fitness- und Spabereich. Schöner Restaurantbereich, sehr gute Küche, empfehlenswerte Adresse für Weinkenner. DZ ab € 139,–. Linzer Straße 4, (+43 7612) 234 44, https://hirschengmunden.at

Landhotel Grünberg am See | Gemütliches 3***-Hotel am Ostufer, große Frühstücksterrasse mit Seeblick, hoteleigener Strand, gute, regionale Küche. Kochkurse. DZ ab € 160,–. Traunsteinerstraße 109, (+43 7612) 777 00, www.gruenberg.at

Appartement „Marktplatz Terrace“ | Geschmackvolles, vollausgestattetes Zwei-Zimmer-Appartement mit großer Terrasse zum See im Zentrum Gmundens. Bäckerei fürs Frühstück vor der Haustür, Host nett und hilfsbereit. Fünf

Nächte ab € 278,–. Marktplatz 19, (+43 650) 892 11 76, gelistet auf www.booking.com

La Sonett | Aparthotel im Zentrum mit zehn stilvoll eingerichteten, geräumigen Apartments.

Praktisch: Im Erdgeschoß befindet sich die Patisserie. Ab € 173,–. Am Graben 3, (+43 676) 65 01 993, www.lasonett.at

Hotel Goldener Brunnen | Charmantes 3***Hotel in historischem Gebäude in der Altstadt mit Blick auf die Traun und den See. Geräumige Zimmer, gutes Frühstück. DZ ab € 160,–. Traungasse 10, (+43 7612) 644 31-0, www.goldenerbrunnen.at

Essen & Trinken

LAVI | Entzückende Café-, Frühstücks- und Brunchadresse in der Altstadt. Herrlicher Kaffee, köstliche Bagels. An schönen Tagen sitzt

Klares, frisches Wasser: Auf einem SUP lässt sich der Traunsee bestens er-fahren

man draußen an den Tischen oder auf den umliegenden Steinstiegen mit Gassendurchblick auf den See. Kirchengasse 11, (+43 680) 313 67 06, www.lavi-brunch.at, R So, Mo

Wiener Café | Daran kommt keiner vorbei. Café an der Ufermeile mit atemberaubender Aussichtsterrasse und bestem Blick auf den Traunsee und den Traunstein. Großes Frühstücksangebot! Sparkassegasse 1 Top G13, +43 76 12 71 549, www.wienercafe.com, R Do

Rathaus-Café Brandl | Erste Reihe fußfrei am See – und zugleich am zentralen Platz der Stadt. Hier pulsiert das Leben. War das Stammcafé von Thomas Bernhard. Rathausplatz 1, +43 7612 64 185, kein R

Das Forst | Lässiges Lokal im Industrial Style. Soul Food zum Frühstück und als Mittagsmenüs. Eigenes Bier namens „das försterl“. Klosterplatz 1, (+43 676) 814 28 4000, www.dasforst. at, R Sa, So

alpe adria magazin | 45 gmunden

Frischer Seefisch ist ein Standard in den gutbürgerlichen Wirtshäusern Gmundens

Kulturcafé Villa Lehmann | Am westlichen Ende der Seepromenade. Schönes Ambiente in Jahrhundertwendevilla. Café-Bar-Restaurant. Abends essen im lauschigen Gastgarten oder hellen Wintergarten. Esplanade 27, (+43 7612) 755 79, www.kulturcafe-gmunden.at, R So

Dollmann’s | Tolle Adresse direkt an der Traunbrücke, regionale Zutaten, frischer Seefisch, modernes Ambiente. Netter Sitzgarten vorm Restaurant mit Blick Richtung Zentrum. Schiffslände 3, (+43 7612) 678 74, https://dollmanns. at, R So, Mo

Weinstube Spies | Traditionelle, regionale Küche, kleine Karte, sehr knusprig: das Wiener Schnitzel. Gute Weine, aufmerksamer Service. Kuscheliger Sitzgarten in einer Altstadtgasse. Reservieren! Kirchengasse 3, (+43 7612) 677 70, www.facebook.com/SpiesWeinstube, R So, Mo

Hois‘nwirt | Seegasthof mit wunderschönem Seegastgarten unter Kastanien. Urregionale Kulinarik mit Blunz’n, Krautwickler oder Gmundner Fischsuppe. Traunsteinstraße 277, (+43 7612) 773 33, www.hoisnwirt.at, kein R

Anschauen

Kammerhof Museum Gmunden | Stadtmuseum über Region und Stadt. Besonderheit: „Klo & So“, eine unterhaltsame Ausstellung

historischer Sanitärobjekte. Saisonausstellung heuer: „Alles auf Schiene“ – zur langen Schienenverkehrsgeschichte der Bezirkshauptstadt. Eintritt 6 Euro. Kammerhofgasse 8, (+43 7612) 794 423, https://museum.gmunden.at Schloss Ort | Berühmt durch die TV-Serie „Schlosshotel Orth“, das imposante Seeschloss zählt zu den ältesten Gebäuden des Salzkammergutes (erste Erwähnung 909). Heute im Besitz der Stadtgemeinde Gmunden und öffentlich zugänglich – als Museum und Veranstaltungsort. Ort 1, (+43 7612) 643 05, https:// schlossort.gmunden.at

Gmundner Keramikmanufaktur | Großer Manufaktur-Shop mit dem aktuellen Sortiment und vielen Stücken aus „Special editions“. Manufakturführungen, Keramik-Mal-Workshops. Keramikstraße 24, (+43 7612) 786 70, www.gmundner.at

Aktiv

Wandern | Grünberg, der Gmundner Hausberg, bietet viele Möglichkeiten. Per Gondelbahn zum Familien-Berg-Erlebnis samt Sommerrodelbahn, Baumwipfelpfad und Abenteuerspielplatz. Wer mehr Natur will, wandert von hier zum Laudachsee oder weiter auf den Traunstein. Nette Hütten am Weg, schöne Wege zurück ins Tal. Talstation: Karl-Josef-von-FreyGasse 4, +43 50 140, https://gruenberg.info

NUR

€ 550,–* statt ca. € 880,-

5*****-Grandhotel Lienz - Osttirol

Das luxuriöse Grandhotel Lienz direkt an der Isel gelegen ist der perfekte Ort für den sanften Sommer- und Winterurlaub. Grandhotel-Spa: Auf 1.400 m 2 gibt es exklusive Massageangebote, Privat-Spa, Detox-Packages sowie einen Wellnessbereich mit Pools, Saunen, Dampfbädern, Ruheräumen und Fitnesscenter. Gratis W-LAN. Höchstes Niveau gilt hier – genauso wie in der Küche mit fünf Restaurants. 3 Nächte in einer Superior Suite 38 m 2 für 2 Personen inklusive reichhaltigem Frühstücksbuffet mit Vital- und Teeecke um nur € 550,- (statt ca. € 880,-).

www.grandhotel-lienz.com

Gutschein gültig bis Mai 2025 ausgenommen 26.12.2023/2024 bis 6.1.2024/2025. Auf Anfrage und Verfügbarkeit.

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Fotos: Ulrich Koller, TVB Traunsee-Almtal /
brainpark.traunsee, VOMUS

Schwimmen | Neben dem Strandbad Gmunden (Dr.-Franz-Thomas-Straße 13, www. strandbad-gmunden.at) gibt es beiderseits des Zentrums viele freie Badeplätze, egal ob für einen Badetag oder für ein „Cool-DownSchwimmen“.

Zwei Badetipps | Die Freizeitanlage „Seebahnhof“ am Ostufer (Abendsonne!) nahe der Haltestelle der Traunseebahn Gmunden-Vorchdorf. Getränke und Snacks in der Seelounge, Toiletten vorhanden. Oder die Badewiese „Lehenaufsatz“ neben dem Union Yachtclub Traunsee mit Schloss-Ort-Kulisse und tollem Traunstein-Blick. Man nennt sie auch „Fischwiese“ wegen der lässigen Grillstation des „Fischmasters“.

Mountainbiken | Gut ausgebaute Radwege am See sowie ein weitverzweigtes MTB-Wegenetz rund um den See sowie die umliegende Bergund Hügellandschaft. Mitnahme von Fahrrädern in der Grünberg-Gondel möglich. Mehrere Radverleihservices in und nahe Gmunden: https:// traunsee-almtal.salzkammergut.at/radfahrenmountainbike.html

Kultur/Events

Österreichischer Töpfermarkt | Seit fast 40 Jahren das Highlight für Liebhaber schöner Keramik. Immer am letzten Augustwochenende am Rathausplatz und auf der Esplanade. www. toepfermarkt.at

Festwochen Gmunden | Hochkarätiges Sommerkulturfestival, immer wieder international bekannte Künstler. Theater, Lesungen, Opern, Konzerte, zuletzt mit Thomas Quasthoff, Stephen Gould, Birgit Minichmayr oder Nikolaus Habjan und Phillip Hochmair. Programmpräsentation im März 2024. Theatergasse 10, (+43 7612) 706 30, www.festwochen-gmunden.at

Kulturhauptstadt 2024 | Gmunden ist integraler Bestandteil und Spielort der Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024. Termine: https:// gmunden24dreissig.com/

In der Nähe

Das Bernhard-Haus | Renovierter Vierkanthof des Schriftstellers Thomas Bernhard, in dem er zeitweilig lebte. Heute Museum zu Leben und Werk des großen österreichischen Autors. Im Sommer keine Voranmeldung nötig, offen an Wochenenden und Feiertagen, 14-18 Uhr. Eintritt 10 Euro. Obernathal 2, 4694 Ohlsdorf, (+43 7612) 644 75, https://thomasbernhard.at

Naturmuseum Salzkammergut | Kleines, feines Naturkundemuseum. Gute Regen-Alternative zwischen Bad Ischl und Ebensee mit jährlich wechselnden Themenschwerpunkten zur heimischen Tier- und Pflanzenwelt. Langwieserstraße 111, 4802 Ebensee, (+43 6133) 3218, www.naturmuseum.at

Umgebung erkunden – beim Wandern am Grünberg oder im BernhardMuseum im benachbarten Ohlsdorf

ALMDORF SEINERZEIT

NUR € 399,–* statt ca. € 640,-

Urige Hütten mit hochklassigem Service auf 1400 m. Hier wird das Echte und Traditionelle mit den Vorzügen der modernen Welt in Einklang gebracht. Gesunder Schlaf im Zirbenbett gefolgt vom Pyjama Frühstück im Chalet und Bergerlebnis in den Nockbergen. Herzen höher schlagen lassen, kulinarische Genüsse im eigenen Chalet, im Hauben-Restaurant oder exklusiv in der Holzknechthütte mit privatem Koch. 2 Nächte für 2 Personen im Almhüttenchalet inklusive Frühstück um nur € 399,- (statt ca. € 640,-)

Gutschein gültig bis 28. 4. 2024 ausgenommen Weihnachten und Silvester. Nicht in bar ablösbar. Bitte rechtzeitig reservieren!

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alpe adria magazin | 47 gmunden
salzkammergut 48 | alpe adria magazin

Mit SAIBLING und SALZBIER durchs SALZKAMMERGUT

Wer mit dem Rad länger unterwegs ist, braucht eine gescheite Ernährung. Und wenn man durch das Salzkammergut radelt, kann das zu einer prachtvollen Genusstour werden GEORG

Dass man im Salzkammergut gut einkehren kann, ist ja hinlänglich bekannt. Dazu hat sich die Region in den letzten Jahren zu einer belebten Radregion entwickelt. Gute Gründe, beides miteinander zu kombinieren. Bad Ischl ist dank seiner zentralen Lage der ideale Startort.

Etappe 1: Von Bad Ischl zum Attersee

Stilvoll beginnt unsere Reise im Zentrum mit seinen eleganten Villen und Geschäften. Dann geht es vorbei am Bahnhof an der Traun entlang, bis der Weg links auf die Weißenbachstraße Richtung Attersee abbiegt. Anfangs verläuft der Radweg noch auf der Bundesstraße, zieht aber bald weiter separat und stetig leicht bergauf durch den Wald entlang des Weißenbaches. Unterwegs warten idyllische Badeplätze. Im Sommer ist das reizvoll, wenn man im Schatten der Bäume mitten in der Natur unterwegs ist.

Am Ufer des Attersees fahren wir rechts auf der Uferstraße vorbei an traditionellen Landhäusern bis Steinbach. Zur Rechten in der Kienklause Landesstraße steht ein unscheinbares Gebäude, das es aber in sich hat. In der Bierschmiede von Mario Scheckenberger wird neuerdings

ein Salzbier eingeschenkt. Ein leichtes Bier, das mit Salz und Koriander frisch und würzig rüberkommt, verspricht der Mario, der nach Jahren im Marketing großer Brauereien eine preisgekrönte Biermanufaktur in einem ehemaligen Freizeitzentrum betreibt. Wo früher die Kegelbahn war, reifen heute Pils, Märzen, Weißbier, Imperial Stout, Honigbock und Dörrzwetschgenbier. Zusam-

Solange man den Loser mit seinem kantigen Gipfel sieht, kann man sich im Ausseerland kaum verfahren

men mit einem Steckerlfisch aus dem See liefert das eine gestandene Portion regionaler Genussqualität. Von Steinbach könnte man weiter nach Norden bis Seewalchen radeln und eine Runde um den See machen. Oder man kehrt zurück nach Weißenbach und fährt weiter bis Unterach am Westufer. Von dort sind es nur zwei Kilometer entlang der Seeache bis zum Mondsee.

Fotos: TVB Ausseerland -
alpe adria magazin | 49 salzkammergut
Salzkammergut Tom Lamm, Himsl

Etappe 2: Über den Mondsee zum Wolfgangsee

Weiter geht es am Südufer des Mondsees bis Kreuzstein, wo sich links ein Abstecher zum Wasserfall anbietet. Beim Holzingerbauer kurz vor der Bundesstraße gäbe es noch eine typische und recht gemütliche Jausenstation. Danach wird es ein wenig anstrengend. Hinauf zur Schaufliger Höhe gibt es keinen Radweg, muss man die gut zwei Kilometer bis zur Scharflinger Höhe auf der Straße strampeln. Danach wird es aber richtig gemütlich. Vorbei am schönen Gasthof Batzenhäusl und am Krotensee, der ebenso wie das Schloss Hüttenstein in Privatbesitz ist, kommen wir Richtung St. Gilgen, biegen links ab, fahren vorbei am Euro-

pakloster Gut Aich und erreichen das Ufer des Wolfgangsees. Direkt beim Gasthof Fürberg ist die Anlegestelle für die Schiffe, die uns nach St. Wolfgang bringen. Und beim Fürberg lohnt es sich einzukehren. Die hauseigene Fischerei geht bis auf das Jahr 1579 zurück. Klar, dass man hier Saibling und Reinanken in besonders frischer Qualität serviert bekommt.

Etappe 3:

Vom Wolfgangsee ins Ausseerland

In St. Wolfgang kommen wir auf der Robert-Stolz-Straße zum Zentrum. Die verwinkelten Gassen am Seeufer sind nicht wirklich ideal für Radler. Weiter geht es dann auf dem Radweg Richtung

Strobl vorbei am bezaubernd romantischen Hotel Landhaus zu Appesbach direkt am Ufer, wo man auch exzellent speisen kann. Unsere nächste Station ist das Hotel Bergrose in Strobl, ein ungewöhnlicher Familienbetrieb. Juniorchef Dominik Edlinger ist Sushimeister und hat diese Kunst zu einem erstaunlichen Niveau gebracht. Seine SeeSushi mit Zutaten aus der Region, in der es an Fisch nicht mangelt, sind eine Attraktion, seine Sushi-Workshops sind auf Wochen ausgebucht. Sashimi, Nigiri und die California Rolls, die eigentlich nicht klassisch japanisch sind, wie er verrät, sind besonders gefragt.

Wir landen schließlich wieder in Bad Ischl und gönnen uns eine Landpartie Richtung Ausseerland. Über die Rosenkranzgasse kommen wir zum Ufer des Rettenbachs, den wir etliche Kilometer sanft bergauf begleiten bis zur Rettenbachalm, einem stilgerecht an einer Waldlichtung gelegenen Ausflugswirtshaus mitten im einstigen kaiserlichen Jagdrevier. Bis zur Blaa-Alm, der nächsten Einkehrstation schon auf Ausseer Gebiet, sind es noch drei Kilometer und gute 200 Höhenmeter durch den Wald. Dafür bietet das Gasthaus viel Nostalgie mit neuen Küchenakzenten. Eine Pause

Fotos: TVB Ausseerland-Skgt/Tom Lamm, Oberoesterreich Tourismus Wolfgangsee/Moritz Ablinger
Frühstück auf der Plätte am Grundlsee. Genießen im Ausserland Mit dem Schiff nach St. Wolfgang und dann auf zwei Rädern am Ufer entlang
salzkammergut 50 | alpe adria magazin
Auf der ruhigen Seite des Hallstättersees lässt sich leicht eine Pause einlegen

macht Sinn, denn danach geht die Forststraße bergab bis nach Altaussee. Ein Ausflug über den Altausseer See hinüber zur Seewiese und zu zwei reizvollen Wirtshäusern würde sich aufdrängen. Mit dem Rad ist das auf dem schmalen Wanderweg nicht empfehlenswert. Aber dafür gibt es auch die Altaussee-Schifffahrt, die Anlegestelle ist nur ein paar Meter entfernt. Von Altaussee geht die Reise kurz bergauf nach Obertressen und auf einer ruhigen asphaltierten Straße hinüber zum Grundlsee und direkt vors Seehotel. Ein guter Platz zum Übernachten, vor allem, wenn man sich am nächsten Morgen vom Rastl Hermann vom Hotel mit der Plättn auf den See führen lässt und ein herzhaftes Frühstück mit bestem Seeblick genießt.

Etappe 4: Vom Grundlsee nach Bad Ischl

Die letzte Etappe bringt uns nun auf dem Radweg nach Bad Aussee, am Bahnhof vorbei Richtung Obertraun, wo es nach einer kernigen Steigung entspannt bis Obertraun weitergeht. Das feine Gasthaus Koppenrast bietet sich ebenso wie die Koppenbrühlerhöhle für eine Pause an. Der Radweg begleitet die stillere, östliche Seite des Hallstätter Sees, eröffnet den Blick hinüber nach Hallstatt und absolviert unterwegs auf dem breiten Radweg ein paar kurze Buckel. Am Nordufer gäbe es noch ein paar veritable Badeplätze, bevor wir noch beim Steegwirt vorbeischauen, der unlängst den Titel als „Wirtshaus des Jahres“ bekommen hat. Das letzte Stück am Traunufer entlang bis zum Stadtrand von Bad Ischl ist nun kein romantisches Schlüsselerlebnis mehr. Deshalb wäre ein letzter Einkehrschwung beim Zuckerbäcker Zauner eine Art Abschiedsgruß. 250 verschiedene Torten, 60 Pralinensorten, dabei Klassiker wie der Stollen, Guglhupf, die Zauner Kipferln, die Kaisertorte, Erdbeer-Rouladen und die Ischler Oblaten stehen zur Wahl. Genug Kalorien für eine komplette Tour de France.

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INFOS

Allgemeines

Start und Ziel: Bad Ischl

Länge: 133 km

Höhenunterschied: 1300 m

Verlauf | Diese Tour verläuft in zwei Schleifen von Bad Ischl aus. Die erste Schleife führt an der Traun entlang zum Attersee, dann das kurze Stück hinüber zum Ostufer des Mondsees. Dort geht es kurz bergauf und flach zum Wolfgangsee mit einer Schiffsfahrt nach St. Wolfgang. Über Strobl kommt man zurück nach Bad Ischl.

Die zweite Schleife verläuft südostwärts über die Rettenbachalm nach Altaussee und weiter auf einer ruhigen Nebenstraße hinüber zum Grundlsee. Von dort kommt man auf dem Radweg nach Bad Aussee und weiter nach Obertraun. Das letzte Stück verläuft auf Radwegen entlang des schönen Ostufers des Hallstätter Sees über Bad Goisern zurück nach Bad Ischl.

Schlafen

Landhaus zu Appesbach | Elegantes klassisches Landhotel der gehobenen Kategorie der Tauroa Gruppe direkt am Ufer des Wolfgangsees. DZ ab € 189,–. Au 18, 5360 St. Wolfgang, (+43 6138) 220 90, www.appesbach.com

Hotel Bergrose | Ruhig gelegenes Familienhotel im Grünen bei Strobl. Mit Wellnessangebot, bekannt für kreative „SeeSushi“-Küche. DZ ab €180,–. Weißenbachtalstraße 15, 5350 Strobl, (+43 6137) 54 31, www.bergrose.at

Seehotel | Elegantes Viersternehotel direkt am Ufer des Grundlsees. Spezialität Frühstück auf der Plättn. DZ ab € 180,–. Mosern 22, 8993 Grundlsee, (+43 3622) 860 44, www.seehotelgrundlsee.at

Essen

Bierschmiede | Eine kleine feine Brauereimanufaktur am Attersee mit Verkostungsmöglichkeit im Stüberl. S eefeld 56,4853 Steinbach, (+43 660) 322 11 45, www.bierschmiede.at, R So bis Mi

Gasthof Fürberg | Traditionsreicher Gasthof mit Hotel direkt am Wolfgangsee. Eigene Fischerei. Fürbergstraße 30, 5340 St. Gilgen, (+43 6227) 23 85, www.fuerberg.com, R Mo, Di

Gasthof Rettenbachalm | Einsam gelegenes Gasthaus südöstlich von Bad Ischl. Wildgerichte aus dem Jagdgebiet. Hausgemachte Speziali-

täten. Regenbach 74, 4820 Bad Ischl, (+43 664) 881 074 12, www.rettenbachalm.co.at, R Mi

Blaa Alm | Beliebtes traditionsreiches Gasthaus in einsamer Lage zwischen Altaussee und Bad Ischl. Gute regionale Küche. Tipp: die Cremeschnitte. Lichtenberg 73, 8992 Altares, (+43 3622) 711 02, www.willkommeninaltaussee.at, R Mo, Di

Gasthaus Koppenrast | Traditionsgasthaus bei der Koppenbrüller Höhle. Unlängst renoviert. Feine regionale Küche. Obertraun 123, 4831 Obertraun, (+43 6131) 231, www.koppenrast. at, R Mo, Di

Steegwirt | Renommiertes Landgasthaus direkt an der Straße von Bad Geisern nach Hallstatt. Gehobene preisgekrönte regionale Küche. Au 12, 4822 Bad Geisern, (+43 6135) 83 02, www.steegwirt.at, R Mo, Di

Fotos: TVB Ausseerland –Salzkammergut/Tom
Wie ein Juwel liegt der schimmernde Wolfgangsee da salzkammergut 52 | alpe adria magazin
Lam, Oberoesterreich Tourismus Wolfgangsee / Moritz Ablinger

Wie wird das WETTER?

Oft die Frage aller Fragen. Die Antwort bleibt trotz Vorhersage-Apps vage. Was man vor und während der Reise in Sachen Wetter wissen muss.

Schönes Wetter. Schöner Urlaub. So weit, so klar. Nur, wie lässt es sich vorhersehen und wie ist der nächste Kurzurlaub zu planen, damit das Wetter hält, was man erwartet? Auf der Suche nach Schönwetter holen wir uns Rat vom Villacher Meteorologen Gerhard Hohenwarter.

Gibt es Zeiträume, in denen das Wetter, längerfristig planbar, sicher schöner ist, als zu anderen Zeiten im Jahr?

Gerhard Hohenwarter: De facto ist es im Mittelmeerraum im Sommer drei Monate lang sonnig und bis auf einzelne Gewitter trocken. Das liegt an einem stabilen subtropischen Hoch, das auch im Südalpenraum für mehr Sonne sorgt. Die übrigen Alpen stehen während des Sommers im Einflussbereich der weit nördlich liegenden Polarfront. Im Frühjahr hingegen ist wettermäßig alles möglich. Und Oktober bis Anfang Dezember gelten im Alpe-Adria-Raum als Zeit der kräftigsten Niederschläge.

Warum hat man als Laie den Eindruck, dass der Wetterbericht sehr oft nicht stimmt?

Die verschiedenen Wetter-Apps greifen auf Daten und Wettermodelle zurück, die auch wir Meteorologen verwenden. Die Apps arbeiten meist mit Wahrscheinlichkeiten und zeigen das jeweilige Symbol, etwa Gewitter oder Regen, schon bei geringer Wahrscheinlichkeit an, weil sie zur Schlechtwetterabsicherung tendieren. Deshalb rate ich, die angezeigten Wahrscheinlichkeiten zu beachten.

Wetter 54 | alpe adria magazin

Wo sich Gewitter bilden werden, ist, so Meteorologe Hohenwarter, nicht exakt eingrenzbar

Was ist realistisch prognostizierbar und was nicht?

Großwetterlagen sind gut vorhersagbar. Je kleiner das Wettersystem ist, desto schwieriger ist die Prognose. Beispielsweise sind Position und Auswirkung von Tiefdruckgebieten an der Alpensüdseite extrem sensibel vorherzusagen. Auch bei Gewittergefahr im Sommer gibt es viel Unschärfe. Man kann zwar vorhersagen, dass sie erhöht ist, nicht aber lässt sich örtlich und zeitlich exakt eingrenzen, wo sich Gewitter bilden werden.

Wetter-Apps gibt es viele. Welche sind besonders zu empfehlen?

Weil ich nicht alle kenne, gebe ich keine

Empfehlung ab. Ich weiß, dass vielfach Meteoblue oder Bergfex verwendet werden. Und ich kenne Windy und die norwegische YR. Bei allen Apps muss man selbst herausfinden, mit welcher man gut umgehen kann. In der Handhabung sollte man ihre „Genauigkeit“ nicht überinterpretieren. Zusätzlich zu den Apps gibt es Webseiten für Wetterwarnungen, etwa www.zamg. ac.at oder www.meteoalarm.org.

Wie ist es um die Vorhersagbarkeit von Gefahren wie Gewitter oder Starkregen bestellt?

Gewittergefahr ist gut vorhersagbar, der Ort einzelner Gewitter aber eben nicht genau. Daher ist es bei allen Aktivitäten im

GERHARD HOHENWARTER

Der Villacher ist Meteorologe bei GeoSphere Austria (ehemals ZAMG) in Klagenfurt. In seiner Freizeit vermisst der passionierte Bergsteiger nicht nur den Eiskar-Gletscher in den Karnischen Alpen, sondern veranstaltet auch regelmäßig Wetterseminare. www.gerhardhohenwarter.at

Freien ratsam, das Wolkenbild regelmäßig zu beobachten. Binnen 45 Minuten kann aus einer kleinen Quellwolke ein bis zu zwölf Kilometer hoher Wolkenturm werden. Wenn ein Gewitter aufzieht, sollte man anhand der Zeit, die zwischen Blitz und Donner liegt, dessen Entfernung abschätzen. Drei Sekunden heißt ein Kilometer. Sobald das Gewitter näher als 20 Sekunden ist, sollte man Schutz suchen. Einzelne Bäume oder kleine Baumgruppen, Gipfel, Grate oder Liftstützen sollte man meiden.

IM TEST

Wetterpropheten | Computer-Bild hat nach der besten Gratis-Wetter-App gesucht – und neun Apps getestet. Die zuverlässigsten Prognosen lieferte „Wetter Online“, die App brilliert auch mit großem Funktionsumfang. Mit am Stockerl „Accu-Weather“ und „Wetter.com“, „Weather Pro“ für Android wurde ex aequo mit der Apple Wetter-App Vierter, „Weather Pro Lite“ für IOS (Apple) landete nur auf Platz 7. Nicht getestet wurden österreichische Apps.

Fotos: Shutterstock/ Vincentuilll, Gerhard Hohenwarter
alpe adria magazin | 55 Wetter

SEEN mit SEELE

1 bergseen 56 | alpe adria magazin

Glasklares Wasser, saftig grüne Almwiesen, fernes Kuhglockenbimmeln und imposante Gipfel als Kulisse: Bergseen überwältigen mit ihren alpinen Logenplätzen. Und es gibt nichts Erfrischenderes als ein Bad in luftigen Höhen. Bergfotograf Herbert Raffalt

uns Österreichs schönste Bergseen.

Fotos: Herbert Raffalt
zeigt
alpe adria magazin | 57 bergseen
WERNER RINGHOFER

1 Seebensee

Ein See wie im Paradies

Die türkis leuchtende, glasklare Wasserperle ist einer der schönsten Bergseen in Tirol. Der Aufstieg über den „Hohen Gang“ ist anspruchsvoll. „Als ich dann plötzlich vor diesem paradiesischen See stehe, war das ein richtiges Aha-Erlebnis.“ Am besten in der Früh kommen, ab 11 Uhr setzt der Wind ein und man hat keine Spiegelung mehr im See. Unbedingt eine Runde schwimmen!

Lage: Mieminger Gebirge, 1657 m. Mit der Ehrwald Almbahn (1090 m) über die Seebenalm (1575 m). 1 h Gehzeit

2 Giglachseen

Einem skandinavischen Fjord gleich

Ein steirisches Heimspiel für Herbert Raffalt, hier war er schon Hunderte Male.

„Die Landschaft erinnert mich an einen skandinavischen Fjord. Besonders an herbstlichen Nebeltagen zeigt sich das Giglachkar sehr mystisch.“ Vom Parkplatz des Hüttendorfes der Ursprungalm marschiert man durch den ehemaligen „Heidi“-Drehort und folgt dem Weg Nr. 771 hinauf zum Preuneggsattel. Der Aufstieg entlang des Güterwegs ist gemütlich und schon nach einer Stunde ist die Giglachseehütte auf 1921 Metern erreicht. Badehose einpacken, die beiden Seen nehmen – für diese Höhenlage – nahezu Badetemperaturen an. Einkehr: Ursprungalm, Ignaz-Mattis-Hütte, Giglachsee-Hütte.

3 Mittlerer Kaltenbachsee

Eingerahmt von imposanten Gipfeln

Wer die steirische Berglandschaft im

oberen Großsölktal in Stille genießen möchte, sollte kurz vor Tagesanbruch unterwegs sein. „Wenn die Sonne die Gipfel nach und nach ausleuchtet, brechen sich die Strahlen tausendfach in den Halmen der saftigen Almgräser, wie glitzernde Sterne funkeln dann die taunassen Weiden.“ Der Mittlere Kaltenbachsee (1912 m) liegt traumhaft schön. Nach Westen von steilen Felswänden eingerahmt, nach Nordosten öffnet sich der Talkessel mit Blick auf einige imposante Gipfel.

Start: Parkplatz nahe der Kaltenbachalm (1600 m), 480 Hm, 1,5 h.

4 Zupalsee

Die Venedigergruppe im Seespiegel

Der gespiegelte Blick über den Tiroler Zupalsee (2350 m) auf die Venedigergruppe und die Virger Nordkette ist schlicht

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Fotos: Herbert Raffalt
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atemberaubend. In der liebevoll geführten Zupalseehütte ist die Einkehr besonders gemütlich. „Auch die Lage der Hütte ist einzigartig: Sie steht auf einer sanft geschwungenen Kuppe unmittelbar über dem Ufer des Sees auf einer Geländekante. Fast schaut es aus, als ob sie auf einer Insel gebaut wäre und schweben könnte.“ Ausgangspunkt: Wetterkreuzhütte (2106 m, erreichbar mit dem Wandertaxi), Aufstieg: 430 Hm, 1,5 h.

5 Schwarzhornsee

Eiskaltes Badevergnügen auf 2600 m

Dunkel und geheimnisvoll liegen der Untere und Obere Schwarzhornsee eingebettet zwischen gletschergeschliffenen Felsblöcken. „Im letzten Augenblick erreichten mein Bergfreund und ich den Schwarz-

hornsee. Die Sonne war gerade am Untergehen. Nach dem Fotografieren drehten wir noch eine Runde im See, die Wassertemperatur auf einer Seehöhe von 2600 Metern ist allerdings auch im Sommer ein eiskaltes Vergnügen.“ Wenn das Wetter passt und kein Windhauch die Oberfläche des Kärntner Sees berührt, spiegelt sich die zauberhaft schöne Bergpyramide der Hochalmspitze (3360 m) im Wasser. Ausgangspunkt: Parkplatz Kölnbreinsperre (1902 m), Aufstieg: 813 Hm, 3 bis 4 h.

6 Oberhüttensee Magisch, dieses tiefblaue Glitzern

Die Vögeialm im hinteren Winkel des Salzburger Forstautals bietet einen herrlichen Rundwanderweg über den Oberhüttensee (1860 m). Ein Logenplatz, ma-

gisch, dieser tiefblau glitzernde Bergsee. Und ein perfekter Badesee an der Grenze zwischen Schladminger und Radstädter Tauern. Der Aufstieg lohnt sich auch wegen der Oberhütte. Da wird man mit fantastischen Bauernhofprodukten verwöhnt. „Das Joghurt mit Heidelbeeren ist sensationell gut. Der Topfenstrudel ist der beste im ganzen Land und die Kaspressknödelsuppe ist traumhaft. Ich bin nicht nur ein Schwimmer, ich tauche auch gerne in eine Suppe ein.“ Ausgangspunkt: Parkplatz Vögeialm (1383 m), Aufstieg: 493 Hm, 1,5 h.

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Kleinod im Rücken des Traunsteins

Links vom Traunstein liegt der Traunsee (nicht im Bild), ein Kleinod im Rücken des Bergs ist aber auch der oberösterreichische

5 bergseen 60 | alpe adria magazin
6 7 Fotos: Herbert Raffalt alpe adria magazin | 61 bergseen

Laudachsee (895 m). „Für das Bild bin ich auf den Katzenstein gestiegen. Ein anspruchsvoller Felssteig führt hinauf, oben genießt man einen Traumblick zum Traunstein, auf den Dachstein, tief ins Tote Gebirge, ins Höllengebirge und bis nach Gmunden.“ Von Gmunden kann man mit der Seilbahn auf den Grünberg fahren und von dort zum Sattel gehen – in einer Stunde ist der Laudachsee erreicht. Baden darf man leider nicht, aber man kann ja auf den nahen Traunsee ausweichen.

8 Tappenkarsee

Ein Erlebnis wie eine Erleuchtung

Mit einer Länge von 1,14 Kilometern und einer Breite von 360 Metern einer der größten und auch bedeutendsten Hochgebirgsseen im Salzburger Land. Bekannt ist er für seine besonders guten Fische, selbst die Hoffischerei des Salzburger Fürsten-

hofes bezog ihren Fischbedarf aus dem Wasser des Tappenkarsees. „Im Schatten wandert man in langen Windungen hinauf. Dann geht man durch eine schmale Schlucht und auf einmal kommt man ins Licht und hat das ganze breite Tappenkartal vor sich. Ein Erlebnis wie eine Erleuchtung.“ Ausgangspunkt: Parkplatz Schwabalm (1191 m), Aufstieg: 680 Hm, 2,5 bis 3 h. Einkehr: Gasthaus Jägersee, Tappenkarseealm, Tappenkarseehütte

9 Wildsee

Salzburgs smaragdgrüne Schönheit

Sportliche können den direkten Aufstieg zum geheimnisvoll anmutenden Wildsee (1925 m) in einer knappen Stunde schaffen. Weiteres Highlight ist der Johannes-Wasserfall etwas unterhalb der Felseralm auf dem Weg Richtung Gnadenalm. Einer der spektakulärsten Naturschauplätze Österreichs, über 60 Meter stürzen die rauschenden Wassermassen in die Tiefe. Das Besondere ist eine Steiganlage, auf der man hinter den Wasservorhang gelangt. Ausgangspunkt: Parkplatz Hotel Felseralm (1655 m), Aufstieg: 351 Hm, 1,5 h

HERBERT RAFFALT d beschrieben.

„Unsere schönsten Bergseen, Bergseensucht“. Bergseen sind Sehnsuchtsorte. Mit dem Buch hat sich der Ennstaler Bergfotograf Herbert Raffalt einen langgehegten Wunsch erfüllt. Einen Sommer lang war er mit seiner Kamera unterwegs und hat 50 Wasserperlen in ganz Österreich fotografiert und beschrieben. Der Bogen spannt sich von leicht erreichbaren Zielen für die ganze Familie bis hin zu einsamen Zielen, die man nur nach einer mehrstündigen Wanderung erreicht. Die meisten Seen liegen inmitten einer traumhaft schönen Berglandschaft. Sie laden ein zum Verweilen und Innehalten. Ein Buch, das Lust macht, sofort zu starten.

BERGWELTEN, ISBN-13 9783711200433, 248 Seiten, 30 Euro, www.raffalt.com

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Fotos: Herbert Raffalt
bergseen 62 | alpe adria magazin
Foto: shutterstock.com xbrchx novigrad

An der getrüffelten

ADRIA

In Novigrad startete Istriens steile Haubenkarriere: Der Fischerort bietet speziell im Herbst einen entspannten Mix aus mediterranen Genüssen und authentischem Adriafeeling. HEINZ GRÖTSCHNIG

alpe adria magazin | 65 novigrad

Auf den ersten Blick ist Novigrad ein entspanntes istrisches Ferienstädtchen. Ein wenig im Schatten des mondäneren Rovinj und des Altstadt-stimmungsvolleren Poreč. Aber: Der zweite, genauere Blick offenbart Novigrad als Wiege ambitionierter Kulinarik an der istrischen Küste. Hier ist man dem getrüffelten Mirnatal am nächsten, hier setzte Gault Millau erste kroatische Akzente.

Kurze Rückblende: Zu Beginn der 2000er-Jahre entdeckte der österreichische Gault Millau Istrien als Hoffnungs- und Bewertungsgebiet und war von einem Novigrader Lokal sprichwörtlich verzückt. Bei Damir & Ornella wurde in guter italienischer Tradition adriatischer Frischfisch mit ordentlich Olivenöl zu Crudi (Rohfischteller) verarbeitet –und das Restaurant besaß auch noch die Chuzpe, nur aufzusperren, wenn es genügend Frischware gab. Japanophile verliehen Damir Beletič den Titel Sashimimeister und als erstem Kroaten (!) zwei Hauben und machten Novigrad zu einem

Mekka der Genussfraktion, die mit dem Čok und später mit der kreativen Marina weitere Anlaufstellen bekam.

Schwenk in die Jetztzeit: Dank Schengen darf man endlich wartezeitfrei nach

Kroatien einreisen. Entlang der Straße nach Novigrad weisen zig Hinweisschilder zu Oliven- und Weinbauern. Rote Erde, Olivenhaine, Weingärten – das ist unübersehbar eine Genussregion. War sie, kurze Anmerkung, früher auch, aber

novigrad 66 | alpe adria magazin
Installation: Seit einem Street-Art-Festival vor zehn Jahren ist Novigrad gut beschirmt

der Qualitätsschub der letzten 20 Jahre ist ein enormer – aus oft essig- oder mostverdächtigen Weinen und teils nicht besonders liebevoll gepressten Ölen ist längst Topqualität geworden, istrisches Olivenöl hat sich in der Ölbibel Flos Olei an die Weltspitze gesetzt und auch die Weinbauern sind bei Falstaff & Co. immer angesagter.

Ähnliches gilt auch für die Hotellerie. Gut, für Fünfsterniges muss man nach Rovinj oder Poreč, aber auch Novigrad hat in allen Kategorien kräftig aufgerüstet. Der Palazzo Rainis ist ein stilvolles Haus unweit der modernen Bootsmarina, das Rivalmare ein hippes Boutiquehotel mit Bar und Restaurant direkt am Meer, Maestral und Laguna, die großen Häuser der Aminess-Gruppe, sind für ordentlichen Vier- und Dreisternstandard bekannt. „Unser Schwerpunkt ist der Familienurlaub. Es gibt 3300 Betten in Appartements von insgesamt mehr als 700 Vermietern“, sagt Ingrid vom Tourismus Novigrad. Für sie ist die Fischereitraditon des Städtchens das große Plus: „Es gibt

noch viele Fischer, die vor allem für die heimischen Restaurants arbeiten. Fangfrischen Fisch kann man an einigen Booten auch zum Selberkochen kaufen.“

Ingrid lobt auch die Kaffeehausszene („Bei uns gibt’s richtigen italienischen Kaffee!“) und die nachhaltigen Ansätze im Ferienort. „Forget about your car, connect with the nature – vergiss dein Auto, verbinde dich mit der Natur“, sei die Devise. Ja, es ist fast alles fußläufig und die Strände sind zwar großteils steinig, aber mit vielen Bäumen, also Schattenoptionen, bestückt. So wandert man etwa Richtung Umag immer weiter, von einer Bademöglichkeit zur nächsten. Radler schätzen die Mountainbikestrecken ins Hinterland, ein Radweg ins nahe Poreč ist allerdings noch Projektmusik.

Im Ort selbst gibt es etwa 40 Restaurants und gefühlt noch mehr Eissalons. Abends promenieren Einheimische und Urlauber durchs ziemlich verkehrsbefreite Novigrad, man genießt in den Bars und Restaurants an der Meerespromena-

NOVIGRAD TOP 10

Istrien-Buchautorin Silvia Trippolt-Maderbacher und ihre zehn Favoriten für den Urlaub in Novigrad.

1 Alter Hafen | Den Fischern beim Netzeflicken zuschauen, am besten vom Pervino aus, bei einem Espresso oder einem Glas Malvazija.

2 Loggia | Die Belvedere ist Istriens einzige Loggia – beliebter Fotopoint (Instagram!) in der alten Stadtmauer.

3 Čok | Unser Lieblingsrestaurant – Fisch und Meeresfrüchte in Bestform.

4 Rigo | Stimmungsvolle Lieblingsweinbar in der Altstadt im Palazzo Rigo.

5 Strände | Mein Favorit ist der Strand beim Hotel Maestral – dank der guten Infrastruktur. Für den schnellen Sprung ins Meer empfiehlt sich der Stadtstrand an der Loggia.

6 Piazza Grande | Weinbar & Café gegenüber vom Glockenturm im Zentrum – mein Hotspot für Aperitif und Leute schauen.

7 Palazzo Rainis | Die Nr. 1 in puncto Übernachtung. Hippes Design, wunderbarer Service.

8 Ölmühle Al Torcio | Grandioses Öl, unfassbare Sortenvielfalt. Tipp: Bjelica, Leccino oder Frantoio.

9 Altstadtrundgang | Stadtmauer, Stadttor, Loggia, Lapidarium, Krypta, Palazzo Rigo, Glockenturm besteigen. Alles so schön überschaubar.

10 Amore Bar| Bunter Trendsetter am Meer – schummrige Loungemusik und die schönsten Sonnenuntergänge.

Genießen in Istrien | Der ultimative Istrien-Führer – mit mehr als 300 Genussadressen und vielen persönlichen Tipps der Autorin. Plus zehn Rezepte von Topkoch Josef Trippolt. Styria Verlag, € 29,–

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Fotos: beigestellt, shutterstock.com/Stephan Langhans, shutterstock.com/xbrchx alpe adria magazin | 67 novigrad
Schiffe ahoi: Novigrads moderne Marina mit Blick auf die Weiten der Adria

de sagenhafte Sonnenuntergänge oder nimmt den After-Sea-Cocktail im Piazza grande bei der Kirche. Preislich darf man sich keine Okkasionen mehr erwarten, Billigkroatien, das war (vor)gestern. Nein, preisliches Selbstbewusstsein ist das Gebot der Stunde.

Das stimmungsvollste Achterl genießen wir abends am liebsten in der Weinbar im Palazzo Rigo – die Cuvée vom Refosko hat ordentlich Power, der Trüffelkäse geizt nicht mit Aromen. Am großen Fischerhafen ist die Weinbar Pervino

beliebter Treff mit Malvazija-Kompetenz – und das Glas um 3,20 € noch wohlfeil (etwa im Vergleich mit der Insel Hvar, wo wir in Kneipen unter sieben Euro kaum ein Glas Wein gesichtet haben). Etwas weiter Richtung Umag ist „My Old Lady“, ein an Land „gestrandetes“ Schiff, eine ungewöhnliche, beliebte Wein-Bar-Location. Tierfreunde werden in und bei der „Dog Dreams Beach and Bar“ Richtung Nachbarort Daila Möglichkeiten für Streicheleinheiten und Schwimmen mit Vierbeinern vorfinden. Spannend, wie entspannt sich diese schattige Hundebegegnungszone präsentiert. Das Bier ist übrigens perfekt gekühlt, für Hunde wird ein eigener „Prosecco“ (Dogsecco?) serviert. Nur Hotdogs stehen keine auf der Karte.

Apropos gekühlt: Hochsommer ist in Novigrad – wie überall an der Adria –Badesaison, genuss- und abwechslungsreicher sind Frühjahr und Herbst. Wobei: Baden ist, das Meer kühlt ja nur langsam ab, bis weit in den Oktober möglich. Ab Mitte September sind die Fische und Meeresfrüchte fangfreudiger – und dann geht’s im benachbarten Mirnatal auch den weißen Trüffeln ans Mycel. Kein anderer Küstenort ist näher am Trüffelgeschehen als Novigrad, da lassen sich Adria und Trüffelschmausen perfekt kombinieren. Und nicht nur das: Bei den meisten Winzern und Olivenbauern sind Urlauber gern gesehen, Malvazija und Refosko sind ideale Mitbringsel aus Novigradtagen.

So landen wir bei Al Torcio, dem Olivenspezialisten am Stadtrand von Novi-

grad. In der Ölbibel Flos Olei hat Familie Beleti 95 von 100 möglichen Punkten für ihre Bioöle abgeräumt, sozusagen 4-Hauben-Qualität. Mit 27 Euro für die 0,7 l-Flasche zahlt man natürlich mehr als für schwer definierbare Supermarktöle –das aber für ein unvergleichlich dichteres, komplexeres Öl. Ein paar Häuser weiter verkosten wir bei Ghira – übrigens auch Geheimtipp von Istrien-Buchautorin Silvia Trippolt-Maderbacher – sagenhaft gehaltvollen Malvazija aus Amphorenproduktion. Ein fast ungeschwefelter Naturwein der Sonderklasse.

Im Nachbarort Brtonigla, in dem auch die rustikale Konoba Astarea für Gerichte aus der Peka, dem in die Glut geschobenen Schmortopf, bekannt ist, residiert Veralda, Novigrads Vorzeigeweingut. „Wir konzentrieren uns seit einigen Jahren nur mehr auf Malvazija und Refosko“, sagt Winzer Luciano Visintin, „wurden dafür vom Decanter ausgezeichnet.“ Veralda steht für intensive Malvazijas, komplexe Rote und den ersten weißen Sekt aus der Refoskotraube, auch Olivenöl wird am 25-Hektar-Weingut gepresst.

Fürs angeblich allerbeste Olivenöl muss man die Küste entlang ein paar Kilometer gen Norden Richtung Umag fahren. Produzent Mate ist bei Flos Olei aktuelles, weltweites „Olivengut des Jahres“. Fünf Öle werden aus den Früchten von 27.500 Bäumen gewonnen und in stylishe Flaschen abgefüllt, mit Orangen und Zitronen aromatisierte Öle erweitern das Portfolio. Joghurteis mit ein paar Tropfen Orangenöl oder Gin Fizz mit Zitronenöl – schmeckt

Novigrads Altstadtkern: ein Winkelwerk von bunten Gässchen Hafenszene: Bei manchem Seemann kann man Frischfisch kaufen Foto: beigestellt, Günter Standl
novigrad 68 | alpe adria magazin
Meerjungfrau 3.0? Skulptur an der Altstadtmauer

Da schlägt Feinschmeckers Herz um einige Oktaven höher: Ein istrischer Trüffelhund präsentiert stolz seinen Trüffelfund

echt umwerfend. Mate exportiert etwa 60 Prozent der Produktion nach Italien.

Italien begegnet einem in Novigrad sowieso auf Schritt und Tritt. Neben den Römern und den Habsburgern hat auch Venedig mehrmals über diesen historisch bewegten Landstrich geherrscht, das hat sich klarerweise in der Architektur manifestiert. Auch das Rathaus ist ein schmucker Palazzo, seit 2013 übrigens mit einer bunten Installation aus hoch über der Straße hängenden Schirmen verziert. Die sollen aber nicht auf Regenhäufigkeit verweisen, sondern wohl eher dekorativen und sonnenschützenden Charakter haben.

Die Geschäfts- und Modeszene ist nicht ganz so italophil. Schicke Boutiquen sucht man eher vergebens, da ist mehr breite Masse angesagt. Die auffälligsten Läden sind die kulinarischen Aura-Shops, die allerdings preislich mitunter ordentlich zulangen. In puncto Shopping ist man in Poreč und Rovinj wahrscheinlich besser beraten.

Und, um zum Einstiegsthema zurückzukehren, kulinarisch? 40 Restaurants hat Touristikerin Ingrid genannt, da sollte dem Gaumen auch bei längerem Aufenthalt nicht fad werden. Der kroatische Gault Millau (gibt’s seit 2019) listet das kreative, japanisch inspirierte Marina von Köchin Marina Gaši als beste Location, mit drei Hauben und 16 Punkten. Ebenfalls dreihaubig (15 Punkte) isst man bei Damir & Ornella, den Rohfischpuristen. Warum der ebenfalls engagierte Čok zwar bei Michelin, aber nicht im Gault Millau erwähnt wird, ist seltsam – denn hier gibt’s

ebenso Fischküche auf hohem Niveau, für Istrienprofi Trippolt-Maderbacher ist Čok sogar die Lieblingsadresse. Vorzüglich speist man auch im Navigare in der großen Marina (nicht zu verwechseln mit dem Restaurant Marina!), hier sitzt man mit Blick auf Segelboote und Novigrad-Silhouette. Ein paar Meter weiter hat’s uns in der engagierten Konoba Tri Palme ausgezeichnet geschmeckt, für bodenständige Fischküche wird die Konoba Kod Kristijana im Zentrum Novigrads gelobt und das Restaurant Giardin ist, nomen est omen, besonders gartenstimmungsvoll. Und dann sind da – siehe Infoteil – noch weitere Lokale in der Umgebung, und Poreč ist ja auch nur 15 Kilometer entfernt. Das Trüffelzentrum Motovun und der Künstlerort Grožnjan liegen quasi ums Eck und in Buje und Umag gibt’s auch noch Verkostenswertes.

Nein, fad kann es einem in und um Novigrad an der getrüffelten Adria wohl nicht werden.

BUCHTIPPS

Istrien | Michael Müller Verlag, Lore Marr-Bieger. 7. Auflage 2023 erschienen, 400 Seiten, viele Infos, 48 Karten und Pläne, 22,50.

Gault Millau Kroatien | Tipps für 270 Restaurants und 100 Weingüter, 18, allerdings nur in ausgesuchten TisakPlus-Shops (z. B. in Rovinj) erhältlich. Aber: alle Infos gratis im Internet, www.hr.gaultmillau.com

Charmanter Lieblingsfischwirt vieler Istrien-Kenner: Sergio „Čok“ Jugovac
alpe adria magazin | 69 novigrad
Kroatiens Zweihaubenpionier: Damir & Ornella, Rohfischspezialist

INFOS

Allgemeines

Anreise: Mit dem Auto von Österreich via Ljubljana oder über Triest. Wien (via Maribor) ca. 525 km entfernt, Graz 336 km, Klagenfurt 220 km, Triest 60 km. Mit Bahn/Bus via Ljubljana oder Zagreb, nächster Flughafen ist Triest. Für Parken im Ort ist zu bezahlen.

Die Stadt: Novigrad (italienisch Cittanova) liegt zwischen Piran und Poreč. Im Jahr 381 als Emonia erstmals erwähnt, u. a. unter römischer und venezianischer Herrschaft, dann regierten Napoleon und (1815–1918) die Habsburger, danach war Novigrad bei Italien, Nazi-Deutschland, dem Freien Territorium Triests, Jugoslawien und seit 1941 ist es zu Kroatien gehörig.

TOURISMUSINFO

Büro am Hafen | Mandrač 29a, (+385 052) 757 075, viele praktische Infos gibt’s auf https://coloursofistria.com/de/destinationen/ novigrad

Heute ca. 4400 Einwohner, etwa 66,5 % Kroaten, 10,2 % Italiener. Muttersprache: ca. 80 % Kroatisch, ca. 12 % Italienisch.

Sehenswert: Pfarrkirche mit 45 m hohem Glockenturm (Aussichtsplattform), Lapidarium (Steindenkmälermuseum), Loggia (Belvedere) in der alten Stadtmauer. Rigo Stadtpalais. Neu: Fischereimuseum. Umgebung: Poreč und Rovinj, Künstlerdorf Grožnjan.

Wohnen Preise ohne Gewähr

Villa Rainis | Heritage Hotel & Spa. Stilvolle Villa in Nähe der Marina, DZ ca. ab € 320.–, www.palazzorainis.com

Boutiquehotel Rivalmare | Feines, kleines Hotel direkt am Meer, Restaurant, Radverleih. DZ ab € 170,–, www.rivalmare.hr

Hotel Villa Cittar | Historisches Ambiente hinter der Stadtmauer, kleine Wellness, sehr zentral. DZ ab € 150,–, www.cittar.hr

Hotel Makin | Gepflegt gemütliches Hotel in Strandnähe, Pool, DZ ab € 90,–, www.hotelmakin.hr

Hotel Maestral | Großes ****Haus der AminessGruppe, Wellness, Hallenbad, großer Strand, Pools, DZ ab € 190,–, www.aminess.com

Hotel Laguna | Renoviertes ***-Haus neben Maestral, gute Infrastruktur, DZ ab € 135,–, www.aminess.com

Pension Santa Marija | Gepflegte Zimmer und Appartements in Altstadt, DZ ab € 112,–, www. santa-marija.hr

Guest House Torci 18 | Schöne Altstadtlage an der Stadtmauer, gutes Frühstück, DZ ab € 160,–, www.torci18.hr

Pension Kollo | Ruhige Lage, nette Zimmer, gutes Essen, Pool ca. 5 km nordöstlich, DZ ab € 150,–. www.kolo-restaurant-pansion.com

Camping Aminess Sirena | ****, gepflegt, moderner Campingplatz in bester Meereslage, auch Mobilhäuser, www.aminess-campsites.com

Appartements | Große Auswahl bei Belvedere Holidays, (+385 98) 606 125, www.belvedereholidays.com

Essen Novigrad

Damir & Ornella | Top bei rohem Fisch und Meeresfrüchten, drei Hauben Gault Millau, nur abends. In der Altstadt, Ul Zidine 5, (+385 052) 758 134, https://damir-ornela.com

Marina | Kreatives Restaurant von Marina Gaši, drei Hauben. Sv Antona 38, (+385 099) 812 12 67, www.marinarestaurant.eu

Čok | Hervorragende Fischküche, vom Michelin empfohlen, zentral. Sv Antona 2, (+385 052) 757 643

Navigare | Gepflegtes Restaurant mit großem Garten, Fisch und Meeresfrüchte, tolle Lage an der Marina. Sv Antona 15, (+385 052) 600 400, https://nauticahotels.com

Konoba Tri Palme | Edelkonoba mit Fisch, Hummer und Trüffel, preislich sehr okay. Karpinjanska ul. 14, (+385 052) 757 081

Konoba Kod Kristijana | Mediterrane, einfache Fischkonoba im Zentrum von Novigrad. Bolnička ul. 8, (+385 098) 420 314

Half 8 | Traumlage an der Meerespromenade, Thunfisch, Pasta, Pizza, gehört zur AminessGruppe. Porporela ul. 8, (+385 052) 858 646

Essen Umgebung

Villa Morgan | Toprestaurant auf einem Hügel bei Brtonigla, hohe Fleischkompetenz. Drei

Novigrads edelste Hoteladresse: Villa Rainis, Heritage & Spa Fotos: Günter Standl, beigestellt, Adam Lynk Photography, Hotel Rivalmare Lässige Location: Boutiquehotel Rivalmare
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Gut essen, Boote schauen: das Navigare in der Marina

San Rocco | Gepflegtes, ideenreiches Gourmetrestaurant in Brtonigla im schönen Landhotel. Drei Hauben. Top auch zur Trüffelzeit. Srednja Ul. 2, (+385 052) 725 000, http://san-rocco.hr

Konoba Buščina | Stimmungsvolle Konoba mit tollen Steaks, Top-Trüffelgerichte, ist einen Umweg wert. Umag, Buščina 18, (+385 91) 206 05 04, https://konoba-buscina.hr

Mondo | Beste Adresse im Trüffelhauptort Motovun, charmante Taverne mit zwei Hauben. Rustikales Ambiente, Trüffel in allen Variati-

onen. Barbican ul. 1, (+385 052) 681 791, https://konoba-mondo.com

Konoba Nono | Beliebte, gemütliche Konoba mit authentischer istrischer Fleisch- und Fischküche. Umag, Umaška ul. 35, (+85 052) 740 160, http://konoba-nono.com

Öl, Wein

Mate | In der Olivenölbibel Flos Olei die „Olive Farm of the Year“ – elegante, komplexe Öle. Verkostungen. Savudrija, Zambratija 60/A, www.mateoliveoil.com

Al Torcio | Am Stadtrand von Novigrad, in Flos Olei stets top bewertet, 0,7 l um € 27,–. Strada Kontesa 22a, (+385 98) 929 28 73

Authentische Istrienküche: Konoba Nono in Umag

Ghira | Spannender Amphorenwein, Malvazija, Olivenöl. Geheimtipp. Joakim Rakovac, Strada Kontesa, (+385 98) 191 06 51, www.vinarinovigrad.com

Veralda | Eines der Topweingüter Istriens, Malvazija und Refosko, Sekt, Olivenöl. Verkostungen. Brtonigla, Kršin 4, (+385 052) 774 111, www.veralda.com

Červar | Hochwertige, reinsortige Olivenöle aus Novigrad. Sveti Servul 7 B, (+385 052) 758 091, www.cervar.hr

Rheos | Top-Olivenölerzeuger im Nachbarort Daila, Belvedere 48, (+385 97) 782 94 68, www.rheosistria.hr

Vina Demark | Bekannt für gehaltvolle Malvazija, Teran und Merlot, auch Rosé vom Teran. Degustationen. Novigrad, Stancija Fava 56, (+385 99) 334 91 41, www.istracard.hr

Veranstaltungen

Wine & Walk | 30. September 2023. Das Meer entlang genusswandern, sechs Labestationen mit Verkostungen.

Park Food Fest | Letztes Oktoberwochenende. Genussfestival (Seezungen!) in den Parks und am Hafen von Novigrad.

Trüffeltage | Im nahen Livade im Mirnatal an den Wochenenden von Ende September bis November. Die Website www.istra-gourmet. com hat viele Infos zu istrischen Genüssen.

Hauben Gault Millau. Bracanija 1, (+385 052) 774 520, https://morgan.hr Oft ausgezeichnet: die Ölmühle „Al Torcio“ von Durdica Beleti
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Bei „Flos Olei“ Olivengut des Jahres: Aleksandra „Mate“ Vekič, Savudrija

Junge RÖMER

Was in der Antike mit den Römern begann, setzen Istriens Weinbauern so vielfältig fort wie nie zuvor, und faszinieren damit ebenso wie Falcos Welthit „Junge Roemer“. Wir schließen uns Österreichs größtem Popstar an und ziehen vor dieser jungen Generation den Hut.

Nachdem Istriens Winzerpioniere Mitte der 1990er-Jahre die Renaissance ihrer Zunft in Gang gesetzt hatten, erlebte ganz Kroatien seinen Weinfrühling und rückte in den Fokus internationaler Kenner –Höchstbewertungen bei den renommiertesten Weltweinverkostungen inklusive.

Äußerst wertvoll für diese Positionierung sind drei ausschließlich vor Ort zu findende Rebsorten, die dem Mainstream erfolgreich trotzen: Istarska Malvazija

(weiß), Teran (rot) und ein wenig Momjanski Muškat (weiß). Das lokale Terroir ist ideal für sie und eröffnet im Zusammenspiel mit aufgeschlossenen Weinbauern scheinbar grenzenlose Möglichkeiten, sodass es theoretisch gar keine anderen Sorten auf der Halbinsel bräuchte. Vier Bodentypen prägen den Charakter der Trauben je nach Lage, der Wein reift in Amphoren – wie bei den alten Römern, in Stahltanks und Fässern jeder Art, auch in Akazienholz. Das Ergebnis ist Vielfalt, vom frischen Sommerwein bis zum

ausdrucksstarken Tiefgänger. Nur „Easy-Drinking-Urlauberweine“ zu keltern, ist für Generation zwei nach Istriens Weinbaurenaissance absolut keine Option. Oder um es mit Falco zu sagen: „Junge Römer tanzen anders.“

Ghira – Total regional

Das Weingut Ghira von Damir Mihelic´ trägt den Spitznamen der Familie mütterlicherseits, die Namen der Weine prägt der istrische Alltagsdialekt und die Frage nach

Fotos: Dejan Hren, A.R.T._Standl, Katarina Frankovic
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seinem größten Erfolg beantwortet der junge Winzer so: „Dass ich nach dem Tod meines Vaters im Dezember 2015 nicht aufgegeben habe.“ Als er 2007 ins Familienweingut einstieg, wollte er Wein machen, wie er es in Gorizia (Italien) zwischen Collio und Brda gesehen, in seiner Aus- und Weiterbildung jedoch vermisst hatte. Auch war ihm der damalige Trend, frische Malvasier mit Sauvignonnoten zu produzieren, ein Dorn im Auge. „Ich sah meinen einzigen Weg darin, ein ‚neues altes Kapitel‘ aufzuschlagen.“ Vater Bruno zeigte sich offen: „Mach, was du für richtig hältst“, sagte er und unterstützte ihn Schritt für Schritt, wie auch der Rest der Familie. Heute entstehen bei Ghira konsequent authentischer Malvazija, Teran und Muškat. Die roten, kalkreichen Böden um Novigrad verleihen der gesamten Linie eine mineralische Note.

Juričic´ – Go East

Der Besuch dieses Weinguts in Bartic´i bei Labin war eine echte Überraschung. Im Alter von 18 Jahren beschloss Lari Juričic ´ , sich einen Traum zu verwirklichen, krempelte die Ärmel hoch und pflanzte auf dem Ackerland seiner Eltern die ersten Olivenbäume und Weinstöcke. Eine familiäre Weinbautradition gab es nicht, Rebflächen sind grundsätzlich Mangelware an der über zwei Jahrhunderte vom Steinkohlebergbau geprägten Ostküste. Wer nach der Verkostung einer durchwegs animierenden Linie mit einem Glas ‚Malvazija-Sprudel‘ in der Hand auf das Lavendelfeld und die Olivenbäume rund um den Weinkeller blickt, kann das Leben nur schön finden. Bei uns war es zumindest so. Und dass der Sekt beim Concours Mondial de Bruxelles vergoldet wurde, fanden wir absolut stimmig.

Fakin – Verwurzelt

„Für mich ist Istrien der beste Platz zu leben“ erklärt Marko Fakin überzeugend. Der oft als Shootingstar bezeichnete Winzer freut sich, dass er in seinem Heimatdorf bleiben und die Qualität des Traditionsweingutes auf ein hohes Level heben konnte. Auch, dass er seine gesamte Familie und viele Freunde dort beschäftigen kann. Im hügeligen Hinterland rund um Motovun kultiviert er insgesamt 30 ha Malvazija, Teran und Muškat, verteilt auf mehrere Mikrostandorte mit weißen, lehmig-mergeligen Böden. Der 1952 angelegte Weingarten Kažeta/ Komarso zählt zu ältesten, bis heute mit Malvazija bepflanzten Lagen. „Hier wurzeln die Reben sehr tief und nehmen Mineralien und Nährstoffe auf, die ihre Trauben in positiver Weise prägen.“ Ei-

Qualitätsweinpioniere an der Ostküste: Lari Juričic ’ mit seiner Frau Iris. Wein, Olivenöl und Obst sind bei Ghira biozertifiziert
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Mario Fakin mit seinem Sohn und Blick auf das mittelalterliche Burgenstädtchen Motovun.

ne Empfehlung für alle Weine des Hauses.

Ivan Ipša – Der Lokalpatriot

Als Sohn von Irena und Klaudio Ipša, die mit biologisch erzeugtem Olivenöl eine international erfolgreiche Marke geschaffen haben, wuchs Ivan neben großen Fußstapfen aus den Kinderschuhen – und setzte seine eigenen, nicht minder markanten, daneben. Schon in der Schulzeit war sein Ziel, im idyllischen Heimatort Ipši zu bleiben und in den Olivenhainen mitzuarbeiten. Gleichzeitig wollte er die Produktpalette der Eltern mit ‚etwas Passendem‘ ergänzen. „Nachdem es mich immer in die Natur zieht, war Wein die perfekte Lösung“, erzählt er heute. Ein Praktikum beim Weingut Kabola festigte die Entscheidung. Ivans auf der Maische vergorenen, in Holzfässern gereiften Weine schließen an die Spitzenqualität des Öls an. Die Lage Santa Elena ist mit 420 m ü. d. M. eine der höchsten Istriens. Dass dort immer der Wind bläst, kommt dem biologischen Weinbau zugute.

Radovan – Neuer Keller

Mit 1,5 ha familieneigenem Weingarten starteten Danijela und Franko Radovan im Jahr 1994 in Istriens Weinfrühling. Eine Kühlvorrichtung für Bier

diente zur Temperaturregelung des Mostes, eine funktionelle Improvisation. 1998 wurden die ersten Flaschen mit Malvazija abgefüllt und ernteten prompt eine Goldmedaille bei Istriens Weinmesse Vinistra. Derzeit realisiert Familie Radovan in ihrem Heimatdorf Radovani nahe Poreč eines der wohl schönsten Weinkellerprojekte der Halbinsel, mit viel Gefühl für die lokale Architekturlandschaft. Dass Tochter Anna und Sohn Antonio (Önologe) inzwischen voll im Betrieb integriert sind, war zwar nicht der Grund dafür, hat den Bau allerdings

deutlich erweitert. „Als die beiden einstiegen, beschlossen wir mehr zu expandieren als ursprünglich geplant“ erklären die Eltern und freuen sich enorm.

Veralda – Alles außer gewöhnlich

„Wir haben nicht nur erkannt, dass ‚bio‘ unser Weg ist, sondern dass es einfach keinen anderen gibt“, erklärt Winzerpionier Luciano Višintin die Entscheidung zum kontrolliert biologischen Anbau. „Weil wir es für unsere Kinder und Enkelkinder getan haben.“ In dem von ihm und seiner Schwester Ketti vor rund 30 Jahren gegründeten Weingut Veralda sind auch seine Frau Marina, Sohn Oscar und Tochter Olga aktiv. Letztere hat vor zwei Jahren das Weinbaustudium gemastert und ihren Studienkollegen und Lebensgefährten Nicolò gleich mit nach Hause gebracht. „Nachdem ich seit meiner Geburt von leidenschaftlichen Winzern umgeben bin, sah ich meine Zukunft immer nur im Weinbau“, erzählt sie. „Nicolò und ich arbeiten Seite an Seite mit meinem Vater, dem Mastermind im Weingut, lernen von ihm, geben unsere Meinungen ab und bringen Ideen ein.“ Im Juli 2023 präsentierte Olga einen Malvazija, der erstmals von A bis Z ihre Handschrift trägt: ‚Le Rote‘: Jahrgang 2020, Spontanvergärung, 300 Tage (!) mazeriert, minimale Eingriffe im Keller, kein Holz, schwefelarm, ein Jahr Flaschenreife. Radikal vinifiziert also und richtig spannend.

Franko, Anna, Antonio und Danijela Radovan lieben und leben Wein Schritt für Schritt wuchs das Heimathaus von Familie Ipša zu einem authentischen Juwel heran
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Fotos: M.Gasparovi, Dejan hren, Veralda

INFOS

Die Weingüter verfügen über Verkaufsläden mit jahreszeitbedingt wechselnden Öffnungszeiten, was auch spontane Besuche ermöglicht. Anmeldung oder Buchung über die Websites trotzdem empfohlen (Verkostungspakete, Jausen, Führungen). Viele Winzer produzieren auch feinstes Olivenöl.

Fakin |Bei der Weinmesse Vinistra 2023 räumte Marko Fakin zehn Goldmedaillen ab. Aktuelle Tipps: Teran Il Primo und Malvazija aus der Amphore. Konoba in der schönen Altstadt von Motovun (www.konobafakin.com). Bataji 20, 52424 Motovun-Brkač, (+385 52) 681 714, www.fakinwines.com

Ghira * | Die Weine von Damir Mihelic ´ reifen in Stahltanks, Terrakottaamphoren aus Florenz und slawonischer Eiche. Eigenes Bienenvolk. Weinverkostung nur nach Anmeldung. Joakim Rakovac 4, (Strada Kontesa), 52466 Novigrad, (+385 98) 191 06 51, www.vinarinovigrad.com/en/services/ghira-2

Ipša * | Malvazija, Pinot Gris, Refošk und Teran, Top-Schaumweine. Aktuell: 95 Decanter-Punkte für Malvazija Santa Elena 2018. Superschön traditionell restaurierter Hof mit Ölmühle, Shop und Kostraum. Ipši 10, 52427 Livade, (+385 52) 664 010, www.ipsa-maslinovaulja.com/vina/, ganz neu: Ipša verfügt jetzt auch über einen Webshop!

Juričic´ | Neuentdeckung an der Ostküste. Als Hommage an die lokale Bergbautradition vinifizierte Lari Juričic ´ den Malvazija Sveta Barbara und die rote Cuvée Crno Sloto (schwarzes Gold) erstmals in Barrique, beide mehrfach ausgezeichnet. Bartic´i 2, 52220 Labin, (+385 89) 302 355, www.vina-juricic.hr

Weingut Radovan | Top-Malvazija, Refošk, Merlot, Sauvignon blanc und Chardonnay. Frühling 2024: Neubaueröffnung mit einem liebevoll gestalteten „Kostgarten“ als Highlight. Radovani 14, 52463 Višnjan, (+385 91) 240 18, www.vinaradovan.com

Weingut Veralda * | Malvazija (Tipp: Dorata), Teran und Refošk. Für Sparklingfans: der ungefilterte Schaumwein Pet Nat von Teran und Blanc de Noir. Internationale Spitzenbewertungen. 2023 kürte der Decanter den gereiften Refošk Xtrian 2015, mit „Platin – Best in Show“. Kršin 4, 52474 Brtonigla, (+385 52) 774 111, www.veralda.hr

* zertifizierter Biobetrieb Webshop hier wird auch super Olivenöl produziert

alpe adria magazin | 75 AUS LIEBE ZUR Alle News aus der Region auf einen Klick. Gleich online lesen auf MeinBezirk.at
Der Schnappschuss sagt mehr als 1000 Worte. Von links: Ketti, Luciano, Olga und Marina Višintin, hinten rechts Olgas Lebensgefährte und Önologe Nicolò del Negro.

BUON APPETITO

Salzburg

Alpin, modern, bunt | Der weiße Habachgletscher leuchtet herüber, wir sitzen im Gastgarten unter einem mächtigen Baum, vor uns eine Schönheit von einem Gasthaus: der Weyerhof. Ein alpines Boutiquehotel, zu dem ein Wirtshaus gehört. Die Grundmauern haben das 12. Jahrhundert im Geburtsschein stehen, heute ist es ein bildschön renoviertes Haus. Eine Augenweide für Liebhaber bäuerlicher Salzburger Innenarchitektur von anno dazumal: gedrechselte Säulen, Butzenscheibenfenster, Intarsien in den Möbeln, obligater Kachelofen – alles da. Jedes Zimmer wurde liebevoll frisch, mit historischem Charme gestaltet. Über dem Haus die Weyerruine, ein besonderes Highlight ist der Naturbadeteich mit glasklarem Wasser. In der Küche werken

zwei Könner. Patron Franz Meilinger und Andreas Stotter sind seit einigen Jahren gut eingespielt, das merkt man an den großartigen Tellern. Wirtshausküche mit feiner Hand oder moderne, alpine Naturküche als Überraschungsmenü stehen zur Auswahl: Wir stehen auf Überraschung, beim siebengängigen Menü sind wir dann auch bestens aufgehoben. Zum Einstieg Tomaten und Quitten, dazu Holunder, Mandelcreme und obendrauf Aspik vom Rettenbacher Biolandschwein – einfach ein Traum, diese Frische, Cremigkeit und der Biss. Optisch ein Hit: der Pilzgang mit selbst gezüchtetem, gedämpftem Igelstachelbart, darunter Zwiebelcreme, oben Eisbegonien, rundherum Pilzsud. Die Säure der Blumen wird von der Zwiebelcreme perfekt ausbalanciert. Und dann kommt noch eine Schönheit: Reh aus dem Felbertal, Speckgrießnockerl, Zitronenhollandaise und Broccoli. Bunt, aber

nicht aufdringlich, das Fleisch ist richtig zart, die Zitronenaromen geben der Hollandaise eine angenehme Leichtigkeit – ein perfekter Partner für das Reh. Zu jedem Gang wird ein Schluck Wein serviert, alles aus Österreich, immer fein abgestimmt. So eine Perfektion würde man in Kopenhagen vermuten und nicht in Bramberg am Wildkogel. Und dann noch die Menschen. So viel Herzlichkeit findet man selten.

Der Weyerhof | Weyer 9, 5733 Bramberg am Wildkogel, (+43 6566) 72 38, https://weyerhof.at, R Di, Mi, VS ab € 12,50, HS € 17,90 bis € 34,90; 5 Gänge € 99.–, 7 Gänge € 125.–Essen: 9 Wein: 7

Ambiente: 8 Service: 8,5

Punktebewertung: 1 - max. 10

restauranttests 76 | alpe adria magazin
Unsere kulinarische Alpe-Adria-Rundreise: Wir genossen moderne Küche in einem historischen Haus, entdeckten lässige Bistroküche an der slowenisch-steirischen Grenze und einen Geheimtipp am Traunsee.
TESTGAUMEN M. U. W. RINGHOFER

Slowenien

Genuss für Grenzgänger | Die steirisch-slowenische Grenzregion wird schön langsam zur Geheimtipp-Genussregion. Die Weingüter Gaube und Valdhuber kochen bereits auf, die Hiša Denk ist mit vier Hauben ohnehin schon ganz oben angekommen. Mit dem Opok 27 gibt es nun eine weitere Adresse. Katja und Gregor LeberVračko haben ein fesches Weingut mit Restaurant und Zimmern im modernen Landartstil aufgemacht. Sie studierte Juristin, jetzt im Service. Er ehemaliger Fußballprofi, jetzt am Herd und engagierter Winzer. Die Linie: verfeinerte Regionalküche. Zum Einstieg perlt ein belebender Pet nat aus Grünem Sylvaner. Auf die Teller kommt Vitello tonnato mit Kernölmayonnaise. Ein gelungener Klassiker, das Kalbfleisch war zart, die Thunfischcreme verstand sich gut mit dem knackigen Forellenkaviar und den würzigen Kapernbeeren. Štruklji (gefüllt mit hausgemachtem Topfen, Eierschwammerln und Champignons) gelingen in Slowenien immer. Auch hier, sehr locker und knackig zugleich. Gemüsig intensiv kommt die Kohlrabisuppe mit Kartoffelknödel. Die Gnocchi mit Rinderragout zergehen auf der Zunge. Alles mit leichter Hand. Macht einfach Freude.

Opok 27 | Jedlovnik 27, 2201 Zgornja Kungota, (+386 31) 249 985, https://opok27.si, R Mo–Mi, VS € 12–18, HS € 23–39

Essen: 7 Wein: 6,5

Ambiente: 8 Service: 7

Oberösterreich

Traunsee-Geheimtipp | Jung, produktbewusst, einfallsreich. Paul Wieder ist schon länger ein Geheimtipp, in letzter Zeit hat er sich mit seinen Leistungen besonders positiv entwickelt. Dass er bei großen Namen wie Thorsten Probost (Griggeler Stuba/Lech) und Lukas Nagl (Bootshaus/Das Traunsee) gekocht hat, sieht man sofort. Gehobene Wirtshausklassiker, wie herrliches Milchkalb mit Kräuterknödel und Wachtelei, serviert er mittags, am Abend verlängert man den Genuss mit einem 7-Gang-Menü. Regionale Produkte spielen dabei die Hauptrolle: von Traunseefischen bis zum Rindfleisch vom Wagyuhof Putz in Ohlsdorf. Sehr gelungen war die Ceviche vom Bachsaibling, drei schöne, fleischige Stücke. Die Perlzwiebel sorgten für die nötige Säure als Rückgrat für das Gericht, die Holunderblüten für zart florale Noten. Neusiedler-See-Zander warm und kalt, einmal mit einer arabisch-afrikanischen Sauce Escabeche, dazu Zander in Form von cremigem Eis. Jeder Teller ist wunderbar arrangiert. Ausgezeichnet auch die Weinkultur der sehr sympathischen Restaurantleiterin Erika Holzinger. Ein weiterer Höhepunkt sind die Rohmilchkäse von Maître Bernard Anthony.

’S Paul | Mitterndorf 23, 4801 Traunkirchen, https://spaul-restaurant.at, R Di, Mi, VS € 13,90–19, HS € 18–27, Menü: 4 Gang € 85, 5 Gang € 99, 6 Gang € 112 Essen: 8 Wein: 8 Ambiente:7 Service: 10

KÄRNTEN

1001 Geschmack | Über Umwege kam

Abnoub Shenouda nach Klagenfurt. In der Schweiz war er Küchenchef, im Restaurant Vivanda erhielt er für sein Überraschungsmenü sogar einen Michelin-Stern und 17 Gault-Millau-Punkte – und das bereits mit 23 Jahren. Mit Nicole Decleva eröffnete er 2021 in Klagenfurt ein eigenes Lokal. Der Start gelang, mit einer asiatisch-arabischen Fusionsküche, teils aus regionalen Produkten, trafen sie den Nerv der Zeit. Das Faszinierende ist der exotische Mix. Einige asiatische Elemente wie Edamame (Sojabohnen), Hummus oder Sushi kennt man – und doch ist man überrascht, was serviert wird. Die Spicy Tuna Roll mit Thunfischtatar, Junglauch, Hoisin-Mayonnaise, Karottenstroh und Teriyakisauce begeistert. Auch der Sushireis gelingt perfekt mit der nötigen Säure und Klebrigkeit. Eine schöne vegetarische Variante ist der Veggie Bao (gedämpfte Teigtaschen) mit Falafel, Ziegenkäse, Granatapfel, Salat und Hoisin-Mayonnaise. Eine gelungene Variante der österreichischen Ripperln sind die Sous Vide Ribs mit japanischem Spitzkohlsalat. Ganz weiches Fleisch, süßlich-würzig durch die Tonkatsu-Sauce. Ein rundes Erlebnis.

Okto Dining | St. Veiter Ring 31, 9020 Klagenfurt, www.okto-dining.com, R So, Mo, VS € 15 – € 19, HS € 21,50 – € 32,90

Essen: 8 Wein: 6

Ambiente: 8 Service: 8

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Fotos: Ringhofer, Herbert Lehmann, Monika Loff, beigestellt

Das neue JESOLO

Baden, shoppen, feiern: Jesolo war schon immer Venetiens Sonnenschein. Jetzt erfindet sich die Sommermetropole neu –und verwandelt sich mit atemberaubenden Architekturprojekten zum Miami an der Adria. WERNER RINGHOFER

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Fotos: shutterstock.com Yuriy Biryukov, shutterstock.com / KYNA STUDIO alpe adria magazin | 79 venetien
Traditoneller Leuchtturm und die Piazza Drago, die aussieht wie ein Space Shuttle – beides hat im neuen Jesolo Platz

Wenn beim morgendlichen Strandspaziergang die Füße von angenehm kühlen Meeresschaumkrönchen umspült werden, bleibt man gerne einmal stehen, genießt die stetige Brise um die Ohren und lässt den Wind seinen Job tun: nämlich die Alltagsgedanken wegzublasen. Richtet man den Blick in die Ferne, wird man sich der Dimensionen des Ortes bewusst. Brauner, im Herbstlicht sogar golden schimmernder Sand bis zum Horizont. 15 Kilometer dehnt er sich aus, die Einkaufsmeile ist mit 13 Kilometern die längste Europas und mit seinen vielen Nobeldiscos und Strandclubs ist der Badeort bis in den Spätsommer die Partystadt an der Oberen Adria. Jesolo ist aber nicht nur in die Länge gewachsen, auch in die Höhe streckt sie sich immer mehr.

„Tschesolo“, wie die Meeresstadt von Witzbolden noch immer gerne genannt wird, löst als Urlaubsort nicht immer Bewunderung aus, zu sehr war er früher als Hausmeisterstrand gebrandet. Längst Sand von gestern. Jesolo erfindet sich neu. Mit dem renommierten Stadtplaner Kenzo

Tange begann man Mitte der Neunziger einen Modernisierungsprozess, der

bis heute andauert. Mit einer ganzen Reihe ehrgeiziger Architekturprojekte zeigt die Stadtplanungsoffensive „The City Beach“ eine neue Seite. Moderne Türme und Wolkenkratzer verteilen sich über die 25.000-Einwohner-Stadt, eines der Wahrzeichen sind die zwei spitzen Glastürme an der Piazza Drago, die an zwei Space Shuttles erinnern. „Bisher war Jesolo zweigeteilt in Sommer und Winter, jetzt soll es zu einer modernen Ganzjahresstadt werden“, ist die Vision im Bürgermeisterbüro. Jesolo 2.0.

Ein neuer Bezirk im Designlook

Sogar einen eigenen neuen Bezirk hat man mittlerweile in die Höhe gezogen, den Jesolo Lido Design District. Ein Grätzel, das locker als Mini-Miami durchgehen kann. Typisch sind die streng geometrischen Formen mit geraden Linien, der Look mit viel Weiß und die raumhohen Fensterfronten mit lichtdurchfluteten Innenräumen, sehr elegant alles. „Das Wichtigste ist Licht. Licht ist Leben“, sagt der US-amerikanische Architekt Richard Meier, verantwortlich für die Gestaltung des ganzen Areals, das bereits ordentlich gewachsen ist. The Beach

Houses, The Summer Houses, The Beach Residences heißen die einzelnen Projekte. Wie eine zweite Haut umschließt ein Sicht- und Sonnenschutz aus Lamellen den Großteil der Gebäude. Überragend im Wortsinn wird das nächste Projekt: der 24 Stockwerke hohe Richard Meier Tower – Außenpool, Dachterrasse mit Solarium, SPA und Fitnessbereich inklusive. Zwischen 700.000 und 900.000 Euro sollte man auf der Kante haben und man ist dabei im Klub der exklusiven Wohnungsbesitzer.

Teil des Design Districts ist auch das Falkensteiner Hotel & Spa mit fünf Sternen, ebenfalls in atemberaubend schöner weißer Eleganz kreiert, Miami Style kombiniert mit Dolce Vita. Das Innenleben wurde von Stararchitekt Matteo Thun erdacht. Man hat sich einiges einfallen lassen. Eine Sauna mit Meerblick etwa und einen großzügigen Außenpool. Im Spa-Bereich sorgen fröhliche Kissen in Sonnengelb und warmem Rot sowie Rettungsringe als Dekoelemente an der Wand und eine Loungebar mit hawaiianischen Einflüssen samt farbenfrohen Surfboards für Beach-Club-Flair. Der Sand? Er ist anders hier. Wie Goldpuder

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Baden und bräunen, das ist nach wie vor die DNA von Jesolo
Fotos: shutterstock.com / tanja.vigano, shutterstock.com / AJ165, shutterstock.com / Corrado Baratta
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Spannende Kontraste: die Lagune bei Lio Piccolo, nicht weit von Jesolo entfernt, und die zeitgemäße Optik des amerikanischen Architekten Richard Meier. Im Jesolo Lido Design District wird ein ganzer Bezirk in dieser Miami-Optik gestaltet

rieselt er durch die Finger und streichelt die Fußsohlen. „Ich darf Sie zu Ihrem Platz begleiten“, sagt ein fescher junger Mann, braun gebrannt, mit Spiegelsonnenbrille. Er achtet darauf, dass es einem gut geht, dass die großen Handtücher flauschig und die Drinks schön kühl sind. Sardinengefühl kommt nicht auf, die Liegen stehen großzügig verteilt. Jetzt bleibt nichts mehr anderes zu tun, als auf die sanfte Brise und das Meeresrauschen zu achten. „Jesolo soll sich als Spa-Destination etablieren“, sagt General Manager Alessandro Fichera in bestem Deutsch, „das ganze Jahr über“. Bis 8. Jänner dauert die Saison und kurz vor Ostern wird schon wieder geöffnet.

In der Hauptsaison garantiert das Hoku, ein italienisch-japanisches Fusionslokal, zeitgemäß trendige Küche. Auch das Frühstücks- und Abendbuffet übertrifft alle Erwartungen. Erfrischende Salate, saftige Früchte, herrliche Antipasti, Stationen für frische Pasta und Pizza (auch mit schwarzem Tintenfischteig) warten. Und dann die vielen Desserts! Wie eine Bücherwand sieht das überlange Regal aus, in dem Kekse, Kuchen und Torten fein säuberlich geschlichtet sind, dazu in Extragläsern die jeweils passende Marmelade. Serviert von einem Personal, so freundlich, als ob du ein enger Freund wärst.

Auch die restlichen 14,5 Kilometer Strand außerhalb des Design Districts sind durchaus modern aufgestellt. Auf weißen

Türmchen haben sportliche Rettungsschwimmer in roten Jacken und Badeshorts ein Auge auf das Strandtreiben, die Rettungsboje sofort bei der Hand. Baywatch an der Oberen Adria. Waren die Bademeister früher für das Öffnen und Schließen der Sonnenschirme verantwortlich, funktioniert der Job nun in manchem Strandbad per Knopfdruck. In den Schirmständern ist außerdem ein kleines Fach für Wertsachen untergebracht, das sich mit einem Sensorarmband verschlie-

ßen lässt. Gratis WLAN am Strand gibt es auch und der Bau-Bau-Beach bietet sogar einen eigenen Strand für Hunde.

Radtour zu den Flamingos

Wer zwischendurch einmal eine Pause vom vielen Design braucht, setzt sich aufs Rad. Dafür ist die Gegend geradezu ideal. Sie ist flach und fad wird es auch nicht, das Radnetz dehnt sich auf rund 500 Kilometern aus. Nadelbaumalleen und Schilfgür-

Das Hotel Nummer eins der Stadt: das Falkensteiner Jesolo, das im neuen Designstil glänzt
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Die Caribe Bay: Spaß für die ganze Familie. Der Wasservergnügungspark wurde bereits zum besten Italiens gewählt

tel ziehen vorbei, man passiert kleine Naturhäfen, sieht Fischernetze hängen oder kleine Boote stehen. Besonders malerisch ist die Radstrecke nach Lio Piccolo, wo Flamingos im Wasser herumstaksen. Vom Zentrum Treporti westlich von Lido di Jesolo fährt man über die Via Saccagnana und die Via di Lio Piccolo ca. zehn Kilometer mitten durch die beeindruckenden Salzwiesen zum Weiler Lio Piccolo. Eine karge Landschaft und doch so reich. In der Ferne leuchtet die bunte Insel Burano. In der Lagune hat eine bunte Vielfalt von Pflanzen und Vögeln das Kommando übernommen. Frühaufsteher beobachten Reiher, Wildenten, Blässhühner und Möwen, die Wasserwege wechseln ihre Farbe je nach Sonnenlicht. Heute schimmern sie grün, dann wieder braun oder blau.

Radfahren macht hungrig. Kein Problem, Jesolo hat einige ausgezeichnete Adressen. Alle mit der Null-Kilometer-Philosophie, die meisten Produkte für die Küche kommen also aus der Region und sind so bio wie möglich. Da Omar und Da Guido zählen zu den Spitzenrestaurants, teuer, aber auf hohem Niveau.

Den Sonnenuntergang genießt man besonders schön beim Leuchtturm, wo

der Fluss Sile ins Meer mündet. Sollte hier die Lust auf Lifestyle wieder größer geworden sein, gleich ums Eck wartet die Bar Terrazza Mare mit den passenden Drinks dazu. Weiter geht es im Marina Club in einer 5000 m2 großen Gartenanlage mit Restaurant, Bar und Livebands. Und im Il Muretto, wo schon Ray Charles und James Brown auftraten, quetschen

INFOS

Baden

Wer einmal einen anderen Strand als den vom Hotel probieren möchte, mietet sich per Internet einen Platz. www.visitjesolo.it/de/badeanstalten.html

Schlafen

Tipp: Im Oktober haben die meisten Hotels noch offen – zu wirklichen günstigen Preisen.

Falkensteiner Hotel & Spa Jesolo***** | Design und Glamour vertragen sich gut. Der Privatstrand mit golden schimmerndem Pulversand fällt sanft zum Meer ab. Viel Platz gibt es zwischen den Liegen und Outdoor-Himmelbetten.

sich bis zu 4000 Fans in die legendäre Disco. Sie alle haben nur eins im Sinn: feiern bis zum Morgengrauen.

Feine Cocktails werden am Hotelstrand serviert, man kann aber auch in der bequemen Poolbar Flamingo relaxen. Edler Spa. Geräumige, moderne Zimmer und Suiten, von Stardesigner Matteo Thun gestaltet. Sehr gute Küche, traumhaftes Buffet. Tipp: das Hoku-Restaurant, italienische Küche mit japanischen und peruanischen Aromen. Ausgesprochen nettes Personal, fast wie bei Freunden. DZ/F ab € 259,–. Piazza Le Corbusier 6, (+39 0421) 183 10, www.falkensteiner.com/hotel-spa-jesolo

J44***** | Urbanes Lifestylehotel im Designstil. Lässig, leger, Cocktail trinken in der American Bar Tacco 11 am Dach, Privatstrand. DZ (im Oktober) ab € 162.–. Via Dante Alighieri 46, (+39 0421) 183 03 00, www.j44hoteljesolo.it

Info Point | Piazza Brescia 13, www.jesolo.it TOURISMUSINFO
Sand
Fotos: shutterstock.com Studio MDF, Falkensteiner
/ Walter
/
Galina alpe adria magazin | 83 venetien
bis zum Horizont. Der Strand dehnt sich 15 Kilometer aus
Hotel
Luttenberger, shutterstock.com
Maykova

Der Agriturismo La Barena liegt stimmungsvoll am Rand der Lagune

Hotel delle Rose**** | Recht frisch renoviert, sanfte Farben und modernes Design harmonieren. Engagierte Küche, lässige Bar mit Strandblick. DZ ab € 99,–. Piazza Giuseppe Mazzini, (+39 0421) 972 653, www.rosemar.it

Gardenia Jesolo*** | Nicht luxuriös, aber helle, freundliche Zimmer, alle mit Balkon. DZ ab € 80.–. Via Bafile 5, (+39 0421) 380 718, www.hotelgardeniajesolo.it

Baia del Mar****S | Sympathisches Boutiquehotel am Meer und an der Einkaufsstraße. Zimmer in angenehmen Braun- und Beigetönen, gutes Frühstück am Pool. DZ ab € 104,–. Via Altinate 5, Accesso al mare 2 (nahe Piazza Milano), (+39 0421) 188 61 88, https://baiadelmar.com

Nettuno | Schöne Lage am Strand. Saubere, nette Zimmer, großer Pool. Tipp: der „Romantic room“ mit großer Terrasse zum Meer. Gute Pizzeria mit Strandblick. DZ € 125,–. Via Bafile XXIII Accesso al Mare, www.hotel-nettuno.com

Victoria | Modernes Hotel am Meer. Schöne Terrasse, Privatstrand, Swimmingpool mit 28 °C. Vegetariermenüs. Tipp: die neuen Comfort-Zimmer (mit allergiefreien Stoffen und Naturfarben). DZ ab € 99,–. Via Padova 79 (Westen, nahe Leuchtturm), (+39 0421) 371 100, www.victoriaprestige.com

Camping

Die meisten Plätze sind in der östlichen Pineta, z.B. Adriatico (www.villaggioadriatico.com), Malibu (www.campingmalibubeach.com) Waikiki (www.campingwaikiki.com)

Camping International | Großes Gelände mit Bäumen, modernes Fitnessstudio, riesiger Pool, umweltbewusst (Solaranlage, Elektroautos etc.), internationale Auszeichnungen. Via Alberto da Giussano (Lido West, beim Leuchtturm), www.jesolointernational.it

Sant’Angelo Village | Moderner 4-Sterne-Platz mit großer Poolanlage, Rosengarten, Sandstrand. Saubere Unterkünfte vom Zelt bis zum

Appartement. Via Francesco Baracca 63, 30013 Cavallino-Treporti (westlich von Jesolo Lido), www.santangelo.it

Marina di Venezia | Vier Sterne, modern, viel Schatten, große Pools (auch für Kinder), schöne Bungalows, Kinderanimation. Via Montello 6, Punta Sabbioni, 30013 Cavallino-Treporti, www.marinadivenezia.it

Urlaub auf dem Bauernhof

La Barena | Stilvoller Agriturismo in der Lagune, sehr nette, geschmackvolle Zimmer im Landhausstil. Gemütliches Restaurant mit Gemüse aus Bioanbau. Bootausflüge nach Venedig möglich. DZ ab € 100,–. Via Lio Maggiore 21, (+39 348) 368 13 14, www.agriturismo-labarena.it

Essen

Die Besten

Da Omar | Fine Dining für Fischliebhaber, aber auch Fleischgerichte gibt es. Hohe Qualität und Kreativität – das hat natürlich seinen Preis. Sehr gute Weinauswahl, sehr guter Service. Via Dante Alighieri 21, (+39 0421) 936 85, www.ristorantedaomar.com, R Mi

Da Guido | Seit Jahrzehnten eine Institution. Elegantes Lokal, großzügiger Garten. Gehobene Fisch- und Meeresfrüchtegerichte, wunderbar leicht und farbenfroh. Auch die Weine, viele davon Orange, begeistern. Via Roma Sinistra 25, (+39 0421) 350 380, www.ristorantedaguido.com, R Mo, Di Mittag

Al Torcio | Liebevolle Accessoires und Weinflaschen als Deko. Einfach, aber genial ist der gegrillte Karfiol in einer Mango-Passionsfrucht-Salsa. Ein Traum auch die Pasta mit Tomaten und frischem Thunfisch. Via S. Trentin 80, (+39 0421) 972 153, www.altorcioristorante.it/de, R Mo

Beliebt

La Taverna | Sympathische Gastgeber. Selten hat eine einfache Burrata mit Tomaten und hausgemachtem Basilikumpesto so gut geschmeckt, ebenso die Spaghetti Vongole und die Miesmuscheln im Tomatensud. Via Amba Alagi 11, 30016 Cortelazzo, (+39 0421) 980 113, R Mo Mittag

Magazzino delle Scope | Farbenfroh und leger. Auf regionale Bio-Produkte wird Wert gelegt. Ideal zum Durchkosten sind die kleinen Portionen, alles abseits des Mainstreams. Spannende, eher unbekannte Bio-Weine. Via Foscolo 61, (+39 0421) 375 219, magazzinodellescope. it, R Di (im Sommer kein R)

Laguna | Auch nach der Neuübernahme liegt der Fokus auf ambitionierter, gehobener Fisch- und Meeresfrüchteküche. Gute rohe Fischvorspeisen, Risotto mit Garnelentatar und Krebsfleisch. Gute Weinkarte. Via Bafile 568, (+39 0421) 972 760, www.ristorantelaguna.it, kein R

Pizzeria Capri | Gilt als beste Pizzeria in Jesolo. Der Teig aus Bio-Getreidesorten und Naturhefen geht 24 Stunden. Vorwiegend Zutaten von umliegenden Biobauern. Herrlich die Pizza mit Melanzanicreme, Kichererbsenragout und gerösteten Tomaten. Große Bierauswahl. Piazza Francesco de Santis, 9, (+39 0421) 382 055, pizzeria-capri.it, R Mo

Quattrocchi | Im Reifeschrank hängen schön marmorierte Stücke vom Wagyu- oder KobeRind. Den rohen Fischvorspeisenteller, Spaghetti Busara oder Kamut-Linguine mit Garnelen sollte man auch probieren. Sehr gute Weine und Champagner. Via Bafile 558, (+39 0421) 341 239, R Do

Al Veliero | Nette Deko aus Schiffsrädern und Fischernetzen. Geschmacksintensiv ist die Pasta mit frischem Thunfisch, Oliven und Kapern, die Chefin zerteilt fachgerecht Wolfsbarsch und Goldbrasse vor dem Gast. Alles klassisch und gut. Weintipp: der kupferfarbene Pinot grigio von Winzer Specogna aus dem Collio. Via Altinate 39, (+39 0421) 961 81, R Do

Bucintoro | Sehr gutes Mittagsmenü in drei Gängen. Herrlich ist die Pasta Busara mit geräucherter Burrata, Fisch gibt es gegrillt mit Topinamburchips und Artischocken. Sehr gute Pizza. Via Silvio Trentin 91, (+39 0421) 971 539, R Mi

Gute Adressen in der Umgebung

Osteria dal Pupi | Einheimische kommen gerne, typische, gute Lagunenküche. Via del Prà 1, 30013 Cavallino-Treporti, (+39 379) 276 56 26

Locanda Zanella | Authentische Osteria am Rand der Lagune, traditionelle Meeres- und Festlandküche, Bier von Kleinbrauereien. Piazza Santissima Trinità 5, 30013 Treporti, (+39 041) 530 17 73, www.locandazanella.com, R Mo

Ai do Campanili | Hochklassige Küche mit innovativen Ideen und Liebe zum Detail. Exzellenter Service. Gute Weine, große glasweise Auswahl. Piazza Santissima Trinità 5, 30013 Treporti, (+39 041) 530 17 16, https://aidocampanili.it, R Mi

Pasticceria delle Rose | Gutes Frühstück, Torten, große Auswahl an Konfekt aus eigener Produktion. Via Aquileia 141 (Zentrum)

Fotos: La
Da
Barena,
Guido, Jesolo Tourismus/Clive Handerson
Café
venetien 84 | alpe adria magazin

Vinothek

Zona d’Ombra | 800 Etiketten, kleine Happen (Würste, Scampi, Austern), Piazza 1° Maggio 16 (Alt-Jesolo).

Disco/Bar

Am meisten los ist im Sommer, aber auch im Herbst gibt es coole Events.

Marina Club | 5000 m2 großer Garten, mehrere Bars, professionelle Drinks. Schickes Partyvolk, Jazz- und Blues-Künstler internationalen Formats treten regelmäßig auf. Fisch- und Meeresfrüchteküche. Via Roma Destra 120/b (beim Leuchtturm), www.facebook.com/marinaclubjesolo

Il Muretto | Bis zu 4000 Fans quetschen sich bei Bandauftritten und DJ-Größen wie Sven Väth in die Disco. Via Roma DX 120 (Lido West), www.ilmuretto.org

Vanilla Club | Viele Veranstaltungen mit DJs und Liveauftritten, Garten mit tropisch-kalifornischer Atmosphäre. Via Buonarroti 15 (Lido West, bei Piazza Marina), www.facebook.com/vanillajesolo

Terrazza Mare | In-Adresse für Partys: Großer Außenbereich, exklusiv wie ein Salon, DJ-Musik und Livemusik, Spiaggia del Faro 1 (beim Leuchtturm), www.terrazzamare.com

Shopping

Mode

Prima Visone | Urbaner Stil, der von Converse-Turnschuhen über Fliegerlook bis zu klassischen Fred-Perry-Shirts reicht. Via Bafile 314, www.facebook.com/primavisionejesolo

Zebra a Puà | Jugendlich, außergewöhnliche, sportive Stücke. Via Bafile 62, 464, Piazza Aurora, www.zebraapua.com

Red Store | Taschen, Gürtel, Accessoires, hochwertige Schuhe abseits vom Mainstream. Via Bafile 218, 422, www.red-store.it

Spinazzè | T-Shirts, Jeans, Schuhe, Düfte – kreativ-sportlich von neuen Designern. Via Bafile 452

Am Wochenende mutiert Jesolo bei Nacht zur Partyhochburg

Meeresküche vom Feinsten: Das Da Guido zählt zu den besten Adressen

Gazebo | Originell, ausgeflippte Mode, Möbel, Gemälde, Wohnideen. Via Bafile 335, www. robertotegon.com

I Giardini di Jesolo | Modernes Einkaufszentrum, 37.000 m² groß, Restaurants, Dachgarten mit Blick auf die Lagune. Via Piave Vecchio 47, www.igiardinidijesolo.com

Designer Outlet

McArthur Glen | 160 Designergeschäfte, bis zu 70 % günstiger. Via Marco Polo 1, 30020 Noventa di Piave, www.mcarthurglen.it

Delikatessen

La Salumeria di Bergamo Paola | Käse, Schinken. Via Cesare Battisti 47 (Alt-Jesolo)

Rui Danilo Macelleria | Gute Fleischerei, auch Käse, kleine Gerichte. Via Francesco Guardi 1 (Alt-Jesolo)

La Boutique del pesce | Fischdelikatessen. Via Meucci 46 (nördlich von Alt-Jesolo), www. laboutiquedelpesce.it

Freizeit

Sportlich & relaxen

Segeln | Sail Beach Jesolo: Segelboot- und Katamaran-Kurse, Bootsverleih, Schwimmun-

terricht, Beach-Volleyball, Beach-Tennis. Via Levantina 136 (Lido Ost, Piazza Milano), www. sailbeachjesolo.it

Golf | 18-Loch-Kurs. Auf sandigem Boden, daher bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit bespielbar. Via St Andrews 2, https://golfjesolo.it/de/

Surfen | Windsurfschule von Ex-Weltmeister Peter Bridgman. Via Aquileia 120, (00 39 04 21) 37 06 58, www.bridgman.it

Anschauen

Tropicarium | Reptilien (Schlangen, Schildkröten etc.), Schmetterlinge, Haie. Piazza Brescia 11 (Zentrum), Mai bis Sept. täglich 10 bis 12 Uhr, www.tropicarium.it

Für Kinder

Caribe Bay | Zum besten Wasservergnügungspark Italiens gewählt. Via Buonarroti 15 (Westen, bei Piazza Marina), www.caribebay.it

Jolly Roger | Ausflugstouren im Piratenschiff. www.jollyroger.it

Pista Azzurra-Gokart-Bahn | Gokart-Verleih, Bahnen für Erwachsene und für die Kleinen mit Baby-Karts, Kart-Schule, Restaurant. Via Roma Destra 90 (Lido Zentrum), www.pista-azzurra.com

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Foto: shutterstock.com/Aliaksandr Antanovich padua 86 | alpe adria magazin

ITALIEN für PROFIS

Eine der schönsten, kulturell bedeutendsten und köstlichsten Städte Italiens will entdeckt werden. Worauf warten wir noch? STEFAN MAIWALD

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Stehen bleiben! Fermo tutti! Denn ohne folpetti geht hier gar nichts. Sagt die Frau des Autors, die in Padua geboren und aufgewachsen ist. Und sagt auch die Tochter des Autors, die in Padua studiert.

Denn was wäre ein Bummel durch die zauberhafte Altstadt ohne einen raschen Stopp bei Max und Barbara? Sie kommen jeden Tag gegen elf Uhr mit ihrem Kastenwagen vorgefahren und bauen an der Piazza della Frutta ihren folpetti-Stand auf. Folpetti sind gekochte Tintenfische in Olivenöl, Knoblauch und Zitrone, seit Jahrhunderten eine Spezialität der Stadt; in den Vororten gibt es sogar folpetti-Volksfeste. Die Tintenfische werden von den beiden mit raschen Handbewegungen aus den heißen Töpfen geholt und mundgerecht zerkleinert. Dazu passt ein kühles Glas Wein.

Und da sind wir schon beim Lebensthema dieser Stadt: Denn die Aperitivo-Kul-

tur sucht ihresgleichen. Möglich, dass das an den Studenten liegt, die ein Viertel der Einwohner stellen. Padua hat eine der ältesten Universitäten der Welt, schon Galileo Galilei lehrte hier, und im berühmten Seziersaal wurden Leichen zerlegt, meist frisch hingerichtete Verbrecher. Kühlmöglichkeiten gab es ja noch nicht.

Wo gibt es das beste Glaserl?

Die Aperitivi gibt es an den beiden Plätze Piazza della Frutta und Piazza delle Erbe, zerteilt von dem prächtigen Palazzo della Ragione. Jeder Stadtbummel, auch der Einheimischen, führt beinahe zwangsläufig über eine dieser piazze, und da wäre es doch geradezu eine Verschwendung von Lebensqualität, nicht auf ein Glas Wein oder einen Plausch dazubleiben. Ob nun der Aperitivo im „Nazionale“ auf der Piazza delle Erbe oder in der „Bar dei Osei“ auf der Piazza della Frutta, gleich

neben den folpetti, besser ist, ist genauso schwierig zu beantworten wie die Frage, ob nun Goethe oder Schiller der größere deutsche Dichter war. (Und zu Goethe kommen wir gleich noch.) Die Aperitivo-Kultur ist wirklich einmalig, nicht einmal Venedig kann da mithalten.

Apropos: Lage, Lage, Lage – darum geht es am Immobilienmarkt, aber auch im Tourismus. Diesbezüglich hat Padua ein bisschen Pech. Die Stadt, kein Zweifel, wäre eines der beliebtesten Ziele Italiens, auf Augenhöhe mit Florenz, Pisa oder Siena. Doch der nahe Magnet Venedig, 20 Kilometer entfernt, zieht die Touristen unwiderstehlich an.

Das ist ein Fehler. Denn in Padua gibt es alles im Überfluss; eine brummende Universitätsmetropole, junges Leben und altes Geld, Forschung und Feste, unermessliche Kulturschätze, selbst für italienische Maßstäbe.

Fotos: shutterstock.com/ REDMASON, shutterstock.com/ Stefano Politit Markovina
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Weitläufig und mondän: Der Prato della Valle ist einer der größten Plätze Italiens padua

Am besten spüren Reisende den Charme der 250.000-Einwohner-Stadt bei einem Spaziergang vom Univiertel über die Via Belzoni und die Via Altinate ins Zentrum, nahezu auf dem gesamten Weg unter Arkaden und an Geschäften vorbei, die wie aus der Zeit gefallen scheinen – etwa einem Instrumentenbauer und einem Uhrmacher – und an vielen, vielen studentischen Bars.

Padua ist übrigens die einzige Großstadt Italiens, in der ein anderer Sport als Fußball die Hauptrolle spielt: Rugby wird hier schon in der Schule gespielt. Den Unterschied zwischen Fußball und Rugby erklärte ein englischer Journalist einmal so: „Fußball ist ein Sport, der von Gentlemen erfunden wurde und von Rabauken gespielt wird. Rugby ist ein Sport, der von Rabauken erfunden wurde und von Gentlemen gespielt wird.“ Wo sonst bleibt das Verliererteam traditionell vor den Kabinen stehen und klatscht dem

Siegerteam Applaus? Für den Small Talk am Tresen: Paduas Team heißt Petrarca Rugby, wurde zuletzt 2022 Meister und der Erzrivale ist Benetton Treviso.

Fußläufig zu allen Highlights

Gentlemanlike oder auf Italienisch signorile geht es vor allem im Pedrocchi zu, dem 1831 gegründeten Kaffeehaus, in dem schon Stendhal seine Schwermut pflegte. Heute ist hier durchgehend Betrieb, vom morgendlichen Kaffee über den mittäglichen Snack bis zum Aperitivo am Abend. Es ist ein Ort, der wunderbar die Stimmung der Stadt widerspiegelt, denn Jung und Alt, abgerissen und aufgedonnert, Hoodie und Pelzmantel stehen Schulter an Schulter an der Bar.

Auch Goethe war ganz verzückt von der Stadt und ließ sich im Botanischen Garten, einem der ältesten der Welt, zu seinen naturgeschichtlichen Betrachtungen in-

spirieren. Die berühmte Goethe-Palme, die schon bei seinem Besuch mehr als 200 Jahre gewesen sein musste, ist inzwischen von einem Gewächshaus umbaut, um sie vor allzu kühlen Wintertagen zu schützen. Eine Gedenktafel erinnert an den Besuch des Poeten, der – Vornamen werden hier konsequent italianisiert – „Giovanni Wolfango Goethe“ heißt. Und überhaupt ist der Garten ein wunderbar inspirierender Ort. Wenn nicht gerade eine Schulklasse die Kontemplation stört.

Wie in so vielen italienischen Städten sind alle Sehenswürdigkeiten fußläufig zu

Die Stadt bietet einfach alles, darunter eine ausgeprägte, lebhafte Aperitivo-Szene sowie Kultur von Weltrang wie Giottos Scrovegni-Kapelle, die als eines der bedeutendsten Werke der Kunstgeschichte gilt.
Tourismusbüro | IAT, Piazzetta Cappellato, 35100 Padova, Tel. 049 201 00 80, www. turismopadova.it, weitere Info-Büros in der Piazzale Stazione 1 und der Piazza del Santo. padua alpe adria magazin | 89
TOURISMUSINFO

erreichen, und vom Orto Botanico sind schon die Kuppeln des Antoniusdoms zu sehen, in dem die Überreste des Heiligen bestattet sind. Die meisten Teile des Körpers stecken in einem Sarkophag, einige Reliquien (Zunge, Stimmapparat) können dagegen hinter Glas bewundert werden, was täglich Tausende Pilger auch tun. Rund um den Dom bieten Devotionalienhändler Kerzen, Rosenkränze und fromme Figuren an.

Antonius ist der beliebteste Heilige der Christenheit, vermutlich deswegen, weil er von gläubigen Katholiken mehrmals am Tag angerufen wird. Er ist nämlich unter anderem für das Wiederauffinden verloren gegangener Dinge verantwortlich. Autoschlüssel, Brille oder Handy –ein schnelles Stoßgebet hilft. Jedenfalls meistens.

Kultureller Höhepunkt der Stadt ist aber die Cappella degli Scrovegni. Giotto gilt als der vielleicht wichtigste Künstler der Geschichte, boxte er doch der modernen Malerei den Weg frei und machte die Renaissance erst möglich. Die kleine Kapelle, die heute etwas verloren an einer viel befahrenen Straße steht, schmückte

Giotto mit 38 Szenen vor allem aus dem Leben Marias, Josefs und Jesu aus. Das Licht fällt so raffiniert in den Innenraum, dass vermutet werden darf, Giotto habe auch bei den Bauplänen der Kapelle ein Wort mitgeredet. Sie entstand übrigens aus schlechtem Gewissen, denn Dante hatte den Vater des Auftraggebers Enrico Scrovegni in seiner „Göttlichen Komödie“ in die Hölle geschickt (Delikt: Zinswucher). Interessant: Bei der „Anbetung der Heiligen Drei Könige“ leuchtet ein Komet am Freskenhimmel; es handelt sich sehr wahrscheinlich um die allererste Darstellung des Halleyschen Kometen, der 1301 gut zu sehen war.

Kulinarische Verführungen

Und wie als Draufgabe gibt es auch noch Marmorstatuen von Giovanni Pisano, der ähnlich maßgeblich für die Bildhauerei war wie Giotto für die Malerei. Mehr Kunstgeschichte auf weniger Quadratmetern (es sind gerade mal 160) ist wohl nirgends zu bekommen.

Und die kulinarischen Höhepunkte Paduas? Die Frage lautet vielmehr: Wo anfangen? Vielleicht in den zahlreichen

kleinen Salumerie oder dem „ältesten Supermarkt der Welt“, dem schmalen Gang unter dem Palazzo della Ragione mit seinen vielen Delikatessgeschäften, aus denen Käselaibe und Schinkenkeulen hervorquellen. In den Osterien wie „Ai Fabbri“ im einstigen Ghetto, das sich direkt an die Piazza delle Erbe anschließt, gibt es die typischen Bigoli, ganz dicke Nudeln, und am besten schmecken sie mit Entenragout. Wer es ganz edel mag, lässt sich im „Le Calandre“ bei Massimiliano Alajmo im Vorort Rubano verwöhnen, dem jüngsten Koch, der jemals drei Sterne bekommen hat. Die hält er bis heute. Der Feinkosthändler Caberlotto liegt dagegen direkt an der Piazza.

Doch oft ist es gar nicht so leicht, es bis in eines der Restaurants zu schaffen. Denn zu den oben erwähnten Aperitivi gibt es allzu viele verführerische Häppchen. Und das Leben auf der Piazza (egal, welcher) ist doch viel zu schön, der Weißwein viel zu köstlich kühl, um jetzt schon ans cena zu denken, und manchmal ist aus dem Abend ganz plötzlich Nacht geworden. Augenblick, verweile doch – ob Goethe diesen Satz in Padua erfunden hat?

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So ruhig ist es auf der Piazza della Frutta nur früh am Morgen, denn bald kommen die Marketender mit ihren überbordenden Ständen –und kurz darauf die Studenten zum Kaffee oder Aperitivo

INFOS

Sehenswert

Piazza delle Erbe | Der tägliche Markt auf Paduas Piazza delle Erbe ist einer der schönsten Lebensmittelmärkte Italiens: Vor allem Obst und Gemüse aus der ganzen Welt werden angeboten, aber auch allerlei sonstige Ingredienzen fürs mediterrane Glück, etwa Oliven, Kapern, Pasta und Saucen. Zwei weitere schöne Plätze schließen sich beinahe nahtlos an, die Piazza della Frutta und die Piazza dei Signori.

Palazzo della Ragione | Direkt an der Piazza delle Erbe gelegen, wurde der Regierungspalast schon im Jahr 1218 errichtet. Er gilt als eine der bedeutendsten Bauten aus der Übergangszeit vom Spätmittelalter in die Frührenaissance. Eine Treppe führt hoch in den gigantischen Salone (Ratssaal), der 81 Meter lang und 27 Meter breit ist. Seine gesamten Wände sind mit einem Freskenzyklus bemalt, der nur enzyklopädisch genannt werden kann, stellt er doch astrologische Motive ebenso dar wie Kunst und Handwerk. Eine Kuriosität ist die riesige Pferdeskulptur aus dem Jahr 1466, die anlässlich eines Ritterturniers gefertigt wurde. Feb–Okt 9–19, Nov–Feb 9–18 Uhr, Mo geschl., € 7,–, erm. € 5,–

Cappella degli Scrovegni | Giotto gilt als wichtigster Künstler der Geschichte, hat er doch der Moderne überhaupt erst den Weg frei gemacht. Er experimentierte mit Perspektive, Licht und Schatten sowie Gesichtern, die sehr genaue Details zeigten – eine radikale Abkehr von der mittelalterlichen Malerei. Sein Meisterwerk ist die Scrovegni-Kapelle. Der Freskenzyklus aus dem Jahr 1306, der das Leben von Maria und Jesus Christus darstellt, aber auch das Jüngste Gericht zeigt, gilt als eines der wichtigsten Werke der Kunstgeschichte. Enrico Scrovegni, ein Bankier, hat die Kapelle bauen lassen, um seinen Vater aus der Hölle zu retten – denn dorthin war er als Wucherer laut Dante Alighieris »Göttlicher Komödie« verbannt. Besuch langfristig planen, Tickets werden nur begrenzt ausgegeben; unbedingt via Internet reservieren. Je nach Saison dürfen Besucher 15 bis 20 Minuten in der Kapelle verweilen. Piazza Eremitani 8, www.cappelladegliscrovegni. it, tgl. 9–19 Uhr, € 14,–, erm. € 10,–

Orto Botanico | Er ist sogar Weltkulturerbe: Der älteste botanische Garten der Welt wurde schon 1545 auf Geheiß von Venedigs Herrschern angelegt. Er erstreckt sich über mehr als 20.000 Quadratmeter und beherbergt fast 7000 Pflanzen – fast alle davon im Freien. Via Orto Botanico 15, www.ortobotanicopd.it, Apr/Mai tgl. 9–19, Jun–Sep 9–18, Mo geschl., Nov–März 9–17, Mo geschl., € 10,–, erm. € 5–8,–

Prato della Valle | Mit 9000 Quadratmetern der größte innerstädtische Platz Italiens, in seiner Dimension wahrhaft beeindruckend. Jeden

Samstag findet dort ein großer (ein sehr großer) Markt statt, auch Antiquitätenmärkte werden regelmäßig veranstaltet. Zudem wird der Prato für Feste und Fußballübertragungen genutzt.

Basilica di Sant’Antonio | Antonius ist einer der beliebtesten Heiligen der Christenheit, und hier liegt sein Leichnam, zudem sind viele Reliquien ausgestellt – standesgemäß in einer Kirche aus dem 13. Jahrhundert von imposanten Ausmaßen. Die Basilika ist fast 120 Meter lang, 33 Meter breit und 40 Meter hoch. Und all den Platz

braucht es auch, denn sie gehört zu den meistbesuchten Heiligtümern des Landes.

Arquà Petrarca | Ein kleiner Ausflug, der es wert ist: Der große Petrarca verbrachte in diesem malerischen Städtchen mitten in den Colli Euganei südlich von Padua seinen Lebensabend und liegt auch in einem Sarkophag vor der Kirche Santa Maria begraben. Wohnhaus und Museum: Casa del Petrarca, das Wohnhaus des Dichters. (Via Valleselle 4, 9–12.30, 15–19 Uhr, Mo geschl., € 5,–, erm. € 3,–)

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Das Grab des Heiligen Antonius mit ausgestellten Reliquien – ein Ziel für alle Pilger
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Bezaubernde Oase: Der älteste botanische Garten der Welt verzückte schon Goethe

Parken

Die unübersichtliche Altstadt mit ihren vielen engen Einbahnstraßen sollten Sie möglichst meiden. Parkmöglichkeiten gibt es auf der Piazza Insurrezzione (sehr zentral!), in der Via Trieste 50 und in der Via San Massimo 125. Ca. € 3,–/Std.

Hotels

Le Camp | Zentral in der verkehrsberuhigten Altstadt gelegen, trotzdem gut mit dem Auto zu erreichen (Gäste dürfen in die verkehrsberuhigte Zone einfahren), moderne Zimmer, exzellentes Spa – der perfekte Ort für Padua-Erkundungen.

DZ ab € 152,–. Via Anghinoni 10, (+39 049) 876 21 44, www.lecampsuite.it

BW Net Tower Hotel | Zweckmäßiges

Businesshotel, gut zu erreichen, nicht weit von der Autobahnausfahrt Padova Est. Spektakulärer Blick über die Stadt und das Umland – kein Wunder bei 22 Stockwerken. DZ ab € 120,–. Via San Marco 11, (+39 049) 770 22 11, www.towerhotelpadova.net

Torre Massimago | Mittelalterlicher Turm aus dem 13. Jahrhundert, umgeben von einem kleinen privaten Garten und nah am Brenta-Fluss. Sieben schlicht möblierte, angenehme Suiten mit Parkettboden und Deckengemälden. DZ ab € 200,–. Via Sant’Alberto Magno 10, (+39 328) 891 89 77, www.massimago.com

Restaurants

Radici | Als Antipasto gibt es Baccalà in Bällchenform auf Curry-Kürbis-Creme mit Chicorée, zum Primo die dicken Bigoli-Nudeln in Entenragout, fein abgeschmeckt mit Sellerie, veredelt mit Rote-Rüben-Püree und Orangen. Das Hirschtartar zum Hauptgang mit Kapern und Anis wurde einige Stunden in Bier mariniert. Ebenso köstlich: die zarten Lammkeulchen mit Kastanien auf einem Grünkohl-Karotten-Bett. Via Felice Cavallotti 17, (+39 049) 232 05 25, www.radicirestaurant.it, R So, Mo Abend

Osteria Dei Fabbri | Entspannte, freundliche Atmosphäre, typische Gerichte wie dicke Bigoli-Nudeln mit herzhaften Soßen oder hausgemachte Tortelli und Ravioli mit allerlei Füllungen – auch Vegetarier werden hier glücklich. Via dei Fabbri 13, (+39 049) 650 336, www.osteriadeifabbri.it, R So Abend

Osteria dal Capo | Im ehemaligen Ghetto gelegen, nur einen Steinwurf von den großen Märkten Paduas entfernt. Bei Wirt Michele gibt es gefüllte Kürbisblüten, Fegato alla veneziana, Entenbrust mit Orangenblütenhonig oder Kalbs-Ossobuco mit Pflaumen und Kastanien. Via degli Obizzi 2, (+39 049) 663 105, R So

La Moscheta | Ein Ort der Glücksseligkeit: ausgezeichnete und kenntnisreich zusammengetragene Wein- und Champagnerauswahl zum Ein-

kaufen (700 Etiketten). Zum Aperitivo werden Weine glasweise ausgeschenkt. Außerdem gibt es eine kleine Karte für alle Hungrigen. Corso Milano 58, (+39 049) 660 946, R So

Vecchia Padova | Verblüffendes Konzept, das aber glänzend funktioniert: mittags Buffet für Studenten, Hausfrauen und Geschäftsleute der umliegenden Büros, abends normales Restaurant mit Tischbedienung. Bei Einheimischen ein beliebter Treffpunkt. Via Cesare Battisti 37, (+39 049) 875 96 80, Mo geschl.

La Montecchia | Gourmetrestaurant direkt am gleichnamigen Golfplatz auf einem prächtigen Anwesen, das einst zur Tabaktrocknung benutzt wurde. Exzellente Karte (Tipp: Ravioli mit Wildkräutern, Schnecken, Parmesan und Dill), außerdem finden Degustationen und Kochkurse statt. Via Montecchia 12, Selvazzano Dentro, (+39 049) 805 53 23, R Mo, Di

Caffè Pedrocchi | Eines der bekanntesten Kaffeehäuser der Welt, seit 1831 nobler Treffpunkt Paduas. Schon Stendhal ließ sich hier inspirieren. Die Paduaner treffen sich nicht nur tagsüber zum Kaffee, sondern gern auch abends zum Aperitivo. Via VIII Febbraio 15, tgl. 8–23 Uhr

Montanella | Baccalà und Polenta mit Zauberblick über Weinberge oberhalb von Arquà Petrarca, Italiens schönstem Dorf. Seit drei Generationen ist das Restaurant in Familienhand. Sonntag mittags rücken die Großfamilien an. Arquà Petrarca, Via dei Carraresi 9, (+39 0429) 71 82 00, www.montanella.it, R Mi

Le Calandre | Die Alajmo-Brüder Massimiliano und Raffaele sind die Superstars der Gourmetwelt und residieren in Paduas Vorort Rubano. Mit 28 erhielt Max den dritten Michelin-Stern (Weltrekord). Wie entstehen seine einmaligen Kreationen? „Es geht immer mit einer einzigen Zutat los. Oder mit Eindrücken auf einer Reise, oder einem bestimmten Duft ...“ In solchen entrückten Momenten fallen ihm seine besten Gerichte ein. Wie sein Safranrisotto mit Lakritzpulver. Oder sein Cappuccino aus Tintenfischtinte, ein Rezept, das wohl weltberühmt genannt werden darf. Die Tinte tut so, als sei sie der Kaffee, die Kartoffelcreme ist die aufgeschäumte Milch. Alles wird in einer gläsernen Cappuccinotasse serviert. Für einen ambitionierten Hobbykoch ist das Rezept durchaus nachzukochen (man findet es überall im Netz), aber es ist eben die Idee, die zählt. Wer nicht die ganz große Oper haben will: Im kleinen „Calandrino“ nebenan gibt es unkomplizierte Trattoria-Küche – aber aus den allerbesten Zutaten. Am Morgen werden Croissants aus der eigenen Konditorei serviert. Sarmeola di Rubano, Via Liguria 1, (+39 049) 63 30 00, www.alajmo.it

Die Basilika San Giustina nicht weit von der Basilica di Sant’Antonio ist eine der größten Kirchen der Welt
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Fotos: shutterstock.com/Marco Rubino

FÜNF GENERATIONEN in DREI JAHRZEHNTEN

Der Kia Sportage ist der Klassiker in der Modellpalette von Kia. In fünfter Generation feiert der kompakte SUV nun den 30. Geburtstag.

Als im September 1995 die koreanische Marke Kia in Österreich den Verkauf startete, war der Sportage bereits zwei Jahre auf den internationalen Märkten erfolgreich. Mittlerweile hat der Kia Sportage 30 Jahre auf dem Buckel und ist in der fünften Generation erfolgreicher denn je.

Der kompakte Allradler der ersten Generation basierte damals noch auf einem separaten Rahmen und konnte mit zuschaltbarem Allradantrieb durch die Wälder kraxeln. Als Mitbegründer der Klasse der kleinen SUVs war der kantige Fünftürer sogleich Segmentsführer. Noch heute sieht man ab und zu Exemplare im gebirgigen Raum, meist mit ordentlichen Bullenfängern vorm Grill.

War der erste Sportage noch ein kerniger Kletterer mit separatem Rahmen, folgte 2004 mit der zweiten Generation eine umfassende Umstellung und Modernisierung des Fahrzeugkonzepts. Der Kastenrahmen wich einer schlanken selbsttragenden Karosserie, permanenter

Allrad zog ein in den Antriebsstrang. Die meisten Exemplare wurden nunmehr mit Diesel ausgeliefert. Ein lifestyligeres Design ging mit mehr Raum und Variabilität im Inneren einher. Seit 2007 wurde der Kia Sportage – übrigens bis heute –im slowakischen Žilina gefertigt. Zugleich war der Kia Sportage aus europäischer Fertigung – nach dem Kia Ceed das zweite Modell der Marke mit sieben Jahren Werksgarantie – auch das ist bis heute ein schlagendes Kaufargument.

Der Kia Sportage der dritten Generation feierte 2011 seinen Marktstart in Österreich. Und dieser Sportage war sogar ein bisschen Österreicher, wurde doch der Dynamax® getaufte Allrad von Magna Powertrain in der Steiermark entwickelt. Dazu kam das preisgekrönte Design aus der Feder von Peter Schreyer, der zuvor auch Ikonen wie Audi TT oder VW New Beetle gezeichnet hatte. Das Jahr 2016 brachte mit der vierten Generation des Kia Sportage vor allem einen Technologieschub. Fahrassistenten und

48V-Mildhybrid-System trafen auf rundlicheres Design.

Der modernste Sportage seit Ende 2021 verfügt nunmehr über ein modernes Premium-Interieur mit fahrerzentriertem Design und integriertem, gewölbtem Display für die neuesten Konnektivitätstechnologien. Der kompakte SUV geht mit der Zeit und bietet sowohl bei der Allradvariante wie auch als Fronttriebler wahlweise Benziner oder Dieseltriebwerke mit 48V-Mildhybrid-Technologie. Eine Hybridversion, sowie ein Plug-in-Hybrid mit Steckdose, echtem Allrad und mehr als 50 km elektrischer Reichweite ergänzen das Motorenangebot.

In den fast drei Jahrzehnten seiner Existenz und in fünf Modellgenerationen hat sich der Kia Sportage immer akkurat an die Anforderungen seiner Zeit angepasst. In einem bleibt der Sportage aber immer der Gleiche, nämlich als perfekter Begleiter für Business, Alltag und Reise.

Entgeltliche Einschaltung, © Kia Austria GmbH, Foto: Kia Austria GmbH
Generationentreff: neben dem neuesten Sportage ein Exemplar der zweiten Generation, das im Hotel Harrida am Weißensee seit 2006 zuverlässig Dienst tut
Foto: StevanZZ/shutterstock.com piemont 94 | alpe adria magazin

Paradiesisches PIEMONT

Das sanft geschwungene Weinanbaugebiet Langhe Monferrato Roero ist UNESCO-Weltkulturerbe und kulinarisch eine der spannendsten Regionen Italiens. Vor allem im Herbst, wenn Trauben, Trüffel und Haselnüsse reif sind.

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Wer gerne aus Liebe zu gutem, authentischem Essen und aus Leidenschaft für exquisite Weine reist, ist im Gebiet Langhe Monferrato Roero genau richtig. Im Herzen des norditalienischen Piemont finden Genießer einfach alles, wonach sie sich sehnen: bezaubernde Städtchen, mittelalterliche Burgen, herrschaftliche Weingüter, Abertausende Rebreihen und lichte Haselnusshaine, so weit das Auge reicht. Italienische buongustai, Feinschmecker, pilgern besonders im Herbst gerne in die Weinregion, die seit 2014 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, um entspannt zu wandern, zu radeln, aber vor allem, um göttlich zu speisen. Überall locken urige Trattorien und Osterien, in denen noch unverfälschte cucina casalinga, Hausfrauenkost, wie sie schon seit Hunderten von Jahren Tradition ist, auf den Tisch kommt. Kein Wunder, dass hier die Slow-Food-Bewegung ihren Anfang nahm: in Bra, einer kleinen Gemeinde der Provinz Cuneo.

Barolo, König der Weine

Langhe Monferrato Roero, eines der größten Weinanbaugebiete Italiens, ist

unterteilt in die Langhe rund um das Städtchen Alba, Monferrato um Asti und Roero auf der linken Seite des Flusses Tanaro. „Unsere Gegend war noch bis vor einigen Jahrzehnten bitterarm“, erzählt Matteo Ramello, der uns erst durch sein Weingut Ramello in La Mora und dann durch seine Weinberge führt. „Erst der Barolo hat unserer Region Wohlstand gebracht. Er wird heute in die ganze Welt exportiert.“ Und natürlich schmeckt der „König der Weine“ oder „Wein der Könige“ wie Italiener den tiefroten Barolo nennen, nirgends so gut wie direkt beim Winzer. Weinliebhaber können von Weingut zu Weingut pendeln, die feinen Tropfen verkosten, wenn es die Zeit erlaubt, einen Blick in die cantina, den Weinkeller, werfen und – wie Italiener es gerne tun – Kartons mit Jahresvorräten zusammenstellen. Besonders stimmungsvoll sind die vielen Weinfeste, die im Herbst während der vendemmia, Weinlese, stattfinden, wie zum Beispiel das „La Luna e il Ciabot“ im Dörfchen Govone, wo Einheimische an reich gedeckten Tischen und bei Kostproben hervorragender Weine inmitten von mit Lichterketten beleuchteten Weinbergen das Leben feiern.

Tartufo bianco d‘Alba

Nach Alba, der Hauptstadt der Langhe, strömen im Spätherbst Gourmets aus aller Welt. Wegen einer unscheinbaren, runzeligen Knolle: Dem tartufo bianco d’Alba, dem weißen Alba-Trüffel – einer der teuersten Delikatessen der Welt. Der edle Speisepilz wird nicht nur in Spitzenrestaurants angeboten – die aromatischen Späne schmecken auch in einfachen Lokalen. Unsere Lieblingsadresse ist die Osteria dei Catari in Monforte d’Alba. Da sehen wir fast den Teller vor lauter Trüffel nicht, der hier tüchtig über hausgemachte Gerichte wie Tajarin (feine, lange Eiernudeln) in Butter geschwenkt gehobelt wird. Direkt am Tisch, damit die Gäste mitentscheiden können, wie viel sie für den einzigartigen Geschmack nach feuchter Walderde, einem Hauch von Knoblauch und Honig investieren möchten.

Trüffelfans können im Rahmen von geführten Touren mit trifolai, Trüffelsuchern, und ihren Hunden auf Jagd nach der raren Knolle gehen. Und wer mehr über die italienische Tradition der Trüffelsuche, die seit 2021 zum immateriellen

Fotos: Guido Mignone/Archivio fotografico ATL del Cuneese, shutterstock.com/essevu
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Von Monforte d‘Alba, einem der schönsten Dörfer Italiens, genießt man einen herrlichen Ausblick auf die umliegenden Hügel und Weinberge

UNESCO-Weltkulturerbe zählt, erfahren will, besucht die Universitá dei Cani da Tartufo, die einzige Trüffelhund-Universität weltweit, die 1880 in der kleinen Stadt Roddi gegründet wurde.

Kugelrunde Haselnüsse

„Tonda Gentile delle Langhe“, die sanfte Runde aus den Langhe, nennen Einheimische die kugelrunden nocciole, Haselnüsse, für die das Gebiet Langhe Monferrato Roero in ganz Italien bekannt ist. „Es sind die besten der Welt“, wie Giuseppe Canobbio sagt, einer der besten Zuckerbäcker des Piemont. Einer der Gründe dafür ist seine mürbe „Torta Canobbio di Nocciole“, eine Haselnusstorte, die er seit Jahrzehnten nach geheimem Rezept von Oma Giuseppina zubereitet: mit geriebenen Nüssen der Sorte Tonda Gentile delle Langhe statt mit Mehl. Tag für Tag stehen Giuseppe, Ehefrau Ester und ihre drei Töchter in der nostalgischen Pasticceria La Corte di Canobbio in Cortemilia und stellen verführerische Köstlichkeiten wie Ricci (Schokopralinen mit gemahlenen Nüssen), Nocciole Zuccherate (lose, geröstete Haselnüsse mit Zucker aber auch mit Kurkuma, Kakao oder Ingwer überzogen), Foglie di Nocciola (Haselnusskekse aus Vollkornmehl) oder Morettine (Mini-Nusskuchen mit Marillenmarmelade) her, die man an kleinen Tischen im Freien auf der schönen Piazza Oscar Molinari probieren kann.

Kochen mit Einheimischen

So wie auf Giuseppe Canobbio trifft man in der Weinregion Langhe Monferrato Roero immer wieder Piemonteser mit einer ausgeprägten Leidenschaft für regionale Produkte und Gerichte, wie zum Beispiel auf Diego Bongiovanni, einen im ganzen Land bekannten TVKoch, der Gäste zu Kochkursen einlädt. „Einen Tisch in einem Restaurant buchen kann jeder. Aber nicht jeder hat die Gelegenheit, mit Einheimischen nach authentischen Rezepten zu kochen. Wenn ich im Ausland bin, suche ich genau solche Erlebnisse“, sagt er. In der Küche seines über 200 Jahre alten Elternhauses bereitet er mit Kursteilnehmern piemontesische Klassiker zu, wie etwa

Ravioli del Plin (Teigtaschen gefüllt mit geschmortem Kaninchen- und Rindfleisch sowie gebratener Salsiccia), die in schäumender Butter und frischen Salbeiblättern geschwenkt werden und die als „Ravioli del Plin al tovaglio“ (tovaglio = Serviette) pur – ohne Salbeibutter –selbst in feinsten Restaurants in einer Schüssel auf den Tisch gestellt und mit den Fingern verspeist werden. Nach etwa drei Stunden ist das viergängige Menü fertig, der Wein wird entkorkt und das Essen in Diegos wunderschönem Obstgarten aufgetischt.

Wandern und radeln

Die bilderbuchschönen Städte und Dörfer wie La Morra, Serralunga, Monforte oder Grinzane Cavour sind ideale Ausgangspunkte für Genusswanderungen oder (E-)Biketouren. Zahlreiche Rad- und Wanderwege schlängeln sich durch das hügelige Herz des Piemont und führen vorbei an Weinbergen, Haselnussplantagen, mittelalterlichen Dörfern und befestigten Burgen. Ein besonderes Highlight ist die anspruchsvolle 30 Kilometer lange Tour auf der Alta Via del

Sale, eine spektakuläre Schotterstraße, die sich über 2000 Meter hohe Berge von Limone in der Provinz Cuneo nach Monesi in Ligurien bis ans Meer windet.

Das Piemont ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert, aber im Herbst liegt über den Weinbergen Langhe Monferrato Roero ein ganz besonderer Zauber, wenn das Laub der Reben in warmen Rot- und Gelbtönen leuchtet, ein Traktor nach dem anderen, beladen mit frisch geernteten Trauben oder Haselnüssen, über die sanft geschwungenen Hügel tuckert, in den Restaurants tüchtig duftender Trüffel gehobelt wird und man das Piemont mit allen Sinnen genießen kann.

Tourismusinfo | Ente Turismo Langhe Monferrato Roero: Piazza Risorgimento 2, 12051 Alba (CN), (+39 0173) 358 33, www. visitlmr.it

Italienische Zentrale für Tourismus | ENIT Österreich (+43 1) 505 16 39, www.enit.at

TOURISMUSINFO
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Via del Sale, eine der spektakulärsten Bergstraßen Italiens

INFOS

Allgemeines

Piemont | Grenzt an Frankreich, Schweiz, Ligurien, Emilia Romagna, Lombardei. Einwohner: 4,3 Millionen. Hauptstadt: Turin (2,2 Millionen Einwohner). Provinzen: Verbano-Cusio-Ossola, Novara, Biella, Vercelli, Alessandria, Asti, Cuneo, Metropolitanstadt Turin. Hauptfluss: der Po.

Langhe-Monferrato-Roero | Die Langhe setzt sich zusammen aus Bassa Langa, Alta Langa, Langa Astigiana. Hauptstadt der Langhe: Alba. Hauptstadt der Langa Astigiana: Asti. Größter Ort in Roero: Canale.

Die schönsten Orte

Asti | Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und bekannt für: Asti Spumante und den Palio d‘Asti, einen historischen Umzug mit Pferderennen.

Highlight: die Kathedrale Santa Maria Assunta –größtes Gotteshaus im Piemont, www.visit.asti.it

Alba | Mittelalterliche Türme und von Arkaden gesäumte Gassen prägen die „Stadt der 100 Türme“, die seit 2017 von der UNESCO als Kreativstadt für Gastronomie anerkannt wurde.

Berühmt: Trüffelmesse und der Palio degli Asini, ein spektakuläres Eselrennen. Sehenswert: das Museo del Tartufo, www.museotartufoalba.it

Barolo | Die Namensgeberin des Barolo liegt inmitten von Weinbergen. Nicht verpassen: das mittelalterliche Castello di Faletti, in dem das WiMu, eines der schönsten Weinmuseen Italiens, untergebracht ist, www.wimubarolo.it

Fossano | Blickfang der Altstadt: das majestätische Castello Acaja mit vier quadratischen Türmen. Ein Besuch (mit Führung) lohnt sich, www.visitcuneese.it

Vicoforte | Wahrzeichen der Stadt ist das Santuario di Vicoforte im barocken Stil. Die elliptische Kuppel mit einer Höhe von 75 Metern und Durchmesser von 35 Metern ist weltweit die größte ihrer Art. Ausgestattet mit Klettergurt und Helm kann man sie erklimmen (nur für Schwindelfreie!).

Geführte Touren

Wonderful Outdoor World | Tipps für Genusswanderungen, Rad- und Wanderwege, E-Bike-Vermieter, Golfplätze, Reitställe, geführte Walking- und Wine-Tasting-Touren. (+39 0171) 690 217, www.wowoutdoor.it

Ecomuseo delle Rocche del Roero | Trüffelsuche, Trekking- und Mountainbiketouren, Schloss- oder Museumsbesichtigungen, www. ecomuseodellerocche.it

Piemonte on Wine | Touren zu Weingütern inklusive Verkostungen. Mithelfen bei der Weinlese (Reservierung nötig), (+39 0173) 63 50 13, www.piemonteonwine.it

Via del Sale | Geführte (E-)Bike-Tour von den piemontesischen Bergen bis ans Meer in Ligurien, www.altaviadelsale.com

Bikeverleih

Bike | Bei Roberto Grimaldi findet jeder das richtige Bike. Auch geführte Touren. Corso Piave 219, 12051 Alba (CN), (+39 338) 668 27 96, www.bik-e.it

Rent your Bike | E-Bikes, City-Bikes, Rennräder, Kinderräder, geführte Touren. Via Alba-Barolo 99, 12060 Castiglione Falletto (CN), (+39 0173) 26 21 87, www.rentyourbike.it

Aktiv

La casa del Trifulau | Auf Schatzsuche mit Trüffelhunden und anschließender Verkostung. Strada Canelli 1, 14055 Costigliole d‘Asti, (+39 347) 299 18 32, www.lacasadeltrifulau.it

Yoga im Freien | Yogakurse für Paare, Yin Yoga, Bike & Yoga (mit Picknick), geführte Nordic-Walking-Touren: Denise Giovine, (+39 328) 60 05 223, www.denisegiovinie.com

Kochen mit Diego Bongiovanni | Kochkurs im Haus des Starkochs in Motta di Costigliole. Mit aperitivo und anschließendem Mittagessen. (+39 0141) 17 68 040, www.diegobongiovanni.it

Ballonfahrten | In Barolo starten täglich das ganze Jahr über Ballons, Dauer der Fahrt: eine Stunde. Fly In srl, Via Trinità 50, 12041 Bene Vagienna (CN), (+39 348) 50 12 375, www.fly-in.it

Universitá dei cani da Tartufo | Hier lernt man alles über die Ausbildung der Trüffelhunde. Mit Museum und Trüffel-Shop. Via Carlo Alberto 13, 12060 (CN), (+39 0173) 61 51 56, www.universitadeicanitartufo.it

Lokale Spezialitäten

Trüffel, Edelkastanien aus Cuneo, Haselnüsse, Grissini (erfunden im Piemont), Käse wie Castelmagno, Toma, Raschera. Tajarin (fadenförmige Eiernudeln), Bagna cauda (warme Sardellen-Knoblauch-Sauce), Vitello tonnato, Cruda di fassone (Rindfleischtartar aus der piemontesischen Rasse Fassone), Risotto al Barolo. Piemont ist zudem Europas größter Reisproduzent, in der Po-Ebene werden Risottoreissorten wie Vialone Nano, Carnaroli, Arborio angebaut.

Weine der Region

Die Roten: Barolo, Barbera d‘Asti, Barbaresco, Dolcetto, Roero. Schaumwein Asti Spumante. Weißweine: Arneis, Moscato ... die Liste ließe sich endlos weiterführen.

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Foto: Guido Mignone/Archivio fotografico ATL del Cuneese

Weingüter

Azienda Agricola Sandrone | Weinbauer Luciano Sandrone startete mit der Weinerzeugung in einer Garage, heute gilt sein herrliches Weingut als eines der besten in Piemont. Er produziert sechs Rotweine aus nur drei Rebsorten. Via Pugnane 4, 12060 Barolo (CN), (+39 0173) 56 00 23, www.sandroeluciano.com

Gianni Ramello Vini | Gianni Ramello und Sohn Matteo keltern auf nur drei Hektar Barolo, Dolcetto und Barbera d‘Alba, Verduno Peleverga, Nebbiolo, Favorita. Zur Weinlese sind Gäste willkommen (Voranmeldung nötig). Weinverkostungen mit regionalen Produkten. Via Vassalli 19/a, 12064 La Morra (CN), (+39 347) 222 49 95, www.gianniramello.it

Cantina Maurizio Ponchione | Außer Rotweinen produziert der Familienbetrieb Chardonnay, Roero, Arneis, Spumante Brut. Weinverkostungen mit regionalen Salami- und Käsespezialitäten (auf Vorbestellung). Via Rodolfo Sacco 9/a, 12040 Govone (CN), (+39 339) 605 48 10, www.ponchionemaurizio.com

Cascina Vano | Familie Rivetti produziert in vierter Generation rund 40.000 Flaschen pro Jahr. Darunter zwei Barbarescos – vom Wein-

führer Gambero Rosso mit zwei Gläsern ausgezeichnet. Via Rivetti 9, 12052 Neive (CN), (+39 335) 654 29 67, www.cascinavano.com

Marchesi di Barolo | Einer der größten Traditionsbetriebe in den Langhe und 2022 auf der Liste der 100 weltweit besten Weingüter. Hier wurde der erste Barolo gekeltert. Via Roma 1, 12060 Barolo (CN), (+39 0173) 56 44 19, www. marchesibarolo.com

Enoteken

Enoteca Regionale del Barolo | 120 verschiedene Barolo-Etiketten. Verkostet wird in einem jahrhundertealten Gewölbekeller. Via Acqua Gelata, 12060 Barolo (CN), (+39 388) 626 28 62, www.enotecadelbarolo.it

Enoteca Regionale di Barbaresco | In einer entweihten, freskengeschmückten Kirche können Gäste Barbaresco von 140 verschiedenen Winzern kaufen. Piazza del Municipio 7, 12050 Barbaresco (CN), (+39 0173) 63 52 51, www. enotecadelbarbaresco.com

Enoteca Regionale Piemontes Cavour | Erste in Piemont gegründete Enoteca (1967): regionale Weine, piemontesische Grappa, lokale Spezialitäten. Im angeschlossenen Ristorante gibt es köstliche regionale Küche. Via Castello 5, 12060 Grinzane Cavour (CN), (+39 0173) 26 21 59, www.castellogrinzane.com

Fein speisen

Osteria dei Catari | Urige Osteria mit schöner Terrasse, in einem der „Borghi più belli d’Italia“, einem der schönsten Dörfer Italiens. Auf den Tisch kommt regionale Küche, wie Risotto al Barolo oder cogniglio (Kaninchen) mit Oliven, Tomaten. Via Solferino 4, 12065 Monforte d’Alba (CN), (+39 0173) 78 72 56, www.osteriadeicatari.com

Il Cavolo a Merenda | Tonnato vitello, Ravioli al Plin, Ossobucco auf Safranreis – eine günstige Auswahl (nicht nur) lokaler Spezialitäten kredenzt Chef Mario in seinem gemütlichen Lokal im Herzen der Altstadt Asti. Via Garetti 8, 14100 Asti (CN), (+39 0141) 17 20 250, www.ilcavoloamerenda.it

Fotos: Mikael Masoero, Parallelozero Archivio Ente Turismo, shutterstock.com/ Rostislav Glinsky
Das hübsche Dörfchen Barolo verleiht den großartigen Weinen der Region seinen Namen An der Weinlese teilnehmen, an Seite der Weinbauern, ist eine einzigartige Erfahrung
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Wer die Haarnadelkurven der Via del Sale befährt, sollte es nicht eilig haben

La Tavola del Chiostro | Im mit Fresken verzierten Speisesaal oder Garten, untergebracht in einem alten Kloster, genießt man piemontesische Spezialitäten wie zartes Kalbfleisch der Rasse Fassone. Nur nach Voranmeldung. Piazza Carlo Emanuele II. 4, 12080 Vicoforte (CN), (+39 0174) 56 53 00, www.casareginamontisregalis.com

Trattoria La Coccinella | Drei Brüder führen das weithin bekannte Restaurant (übersetzt: Der Marienkäfer). Zur Auswahl stehen drei Karten: regionale Gerichte, Fisch- und Meeresfrüchte oder ein Trüffelmenü. Tolle Weinkarte. Via Provinciale 5, 12050 Serravalle Langhe (CN), (+39 0173) 74 82 20, www.trattoriacoccinella.com

Piazza Duomo | Drei-Michelin-Sterne-Tempel in einem historischen Palazzo mitten in der Altstadt von Alba. Hier bietet Enrico Crippa, einer der besten Köche Italiens, kreative Küche auf höchstem Niveau. Piazza Risorgimento 4, 12051 Alba (CN), (+39 0173) 26 61 67, www.piazzaduomoalba.it

Pasticceria La Corte di Canobbi | Im Familienbetrieb gibt es Süßes aus Haselnüssen: Gelato, Torten, Pralinen. Selbst Papst Franziskus war hier schon zu Gast. Perfekte Mitbringsel: Haselnüsse mit Karamell, Pfefferoni, Zucker oder Kurkuma. Piazza Molinari 11, 12074 Cortemilia (CN), (+39 0173) 812 62, www.lacortedicanobbio.com

Übernachten

Casa Pavesi | 4-Sterne-Hotel mit zwölf Zimmern in einem Palazzo aus dem 19. Jh. in Panoramalage. Tolles Frühstücksbuffet, hausge-

machte Kuchen. Abends verwöhnt Chef Giorgio Politano Gäste mit herrlichen Fischgerichten. DZ ab 180 . Via IV Novembre 11, 12060 Grinzane Cavour (CN), (+39 0173) 23 11 49, www. hotelcasapavesi.it

Dimora Storica Duchesssa Margherita | Romantisches 4-Sterne-Hotel mit neun Zimmern, Beautyfarm, Sauna, Jacuzzi auf der Terrasse und traumhaftem Blick auf die Kathedrale von Vicoforte. DZ ab 130 . Via S. Rocco 29, 12080 Vicoforte (CN), (+39 0174) 56 50 22, www.duchessamargherita.it

Hotel Palazzo Lovera | 4-Sterne-Boutique-Hotel in der historischen Altstadt von Cuneo mit 40 geschmackvoll eingerichteten Zimmern, sechs Junior-Suiten, Sauna, Fitnesscenter und Gourmetrestaurant. Auch E-Bike-Verleih. DZ ab 110 . Via Savigliano 14, 12100 Cuneo, (+39 0171) 69 04 20, www.palazzolovera.com

Villa Beccaris | Mitten im Barolo-Gebiet liegt die herrliche Villa Beccaris aus dem 18. Jahrhundert. 23 mit antiken Möbeln ausgestattete Zimmer, Pool, Sonnenterrassen. Ein reichhaltiges Frühstückbuffet gibt es im traumhaft schönen Wintergarten. DZ ab 240 . Via Bava Beccaris 1, 12065 Monforte d’Alba (CN), (+39 0173) 781 58, www.villabeccaris.com

Casa Marchini | Ein deutsches Ehepaar vermietet dieses liebevoll renovierte Steinhaus aus dem 19. Jahrhundert. 100 m2 Wohnfläche mit Küche, Ess- und Wohnbereich, Holzofen, Garten, Terrasse. Ab 100 . Via Case Marchini 60, 12070 Mombarcaro, Ortsteil Costa Lunga (CN), (+39 329) 646 11 12, www.casemarchini.com

Events

Fiera Internazionale del Tartufo Bianco d’Alba | Internationale Trüffelmesse, von 6. Oktober bis 3. Dezember 2023 – nur an Wochenenden.

Palio d’Asti | Spektakulärer Umzug mit historischen Kostümen und Pferderennen, Anfang September.

Palio degli Asini in Alba | Umzug in mittelalterlichen Kostümen und Eselrennen am 7. Oktober.

Weinfest La Luna e il Ciabot | Zweitägiges Weinfest mit Abendessen im Govone, inmitten der Weinberge, Anfang September (Reservierung nötig), Weinkellerei Ponchione, www. ponchionemaurizio.com oder www.tourdivini.it

BUCHTIPP s

Piemont mit Ausflügen ins Aostatal | Sabine Becht und Sven Talaron. Kompetenter Reiseführer mit 100 Seiten über Langhe Monferraro Roero. 6. Auflage 2022, Michael Müller Verlag, 21,90 .

-

t
Piemont Turin | Bildatlas vom Verlag Dumont. 120 Seiten: Turin, Lago Maggiore, Langhe Monferrato Roero 0
vomVerlag
piemont 100 | alpe adria magazin
La corte di Canobbio: Ein Paradies für Schleckermäulchen Fotos: Beate Giacovelli
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Ein Ständchen für

JAMES JOYCE

Skidoppelweltmeisterin, Dancing Star und Künstlerin Lizz Görgl besingt Triest und nimmt eine Einladung an, hinter die Kulissen der einstigen Habsburger-Metropole zu blicken. Eine charmante Entdeckungsreise.

triest 102 | alpe adria magazin
ERIC SEBACH, JOSCHI KOPP
Foto: shutterstock.com/Yuri Turkov, Joshi Kopp alpe adria magazin | 103 triest

Und dann fahren wir nach Triest. Lassen unsere Sorgen einfach Sorgen sein.“ Klingt ziemlich verlockend, was Lizz Görgl in ihrem Song über die Hafenmetropole mit den immer noch unverkennbaren Spuren der Habsburger Monarchie zum Besten gibt. Also rein ins Auto, ab nach Trieste zum sommerlichen Bummel mit der ehemaligen Skidoppelweltmeisterin, die sich – wie sie gesteht – „auf den ersten Blick verliebt hat und hier so herrlich abschalten kann“. Puhh, die Sonne brennt schon morgens um zehn und man denkt sich: Raus aus der Mikrowelle und ab in die Badekluft. Aber Paola Alzetta, unser passionierter Guide, kennt kein Erbarmen. „No, No. Ich möchte euch einiges zeigen, was man in Triest unbedingt sehen sollte.“ Paola ist nebenbei Vizepräsidentin des Triestiner Touristenklubs, dem der Song von Lizz so sehr gefiel, dass man sie zur exquisiten Stadtführung lud.

Wie es zu diesem Lied kam, ist jedenfalls ziemlich kurios. „Eigentlich wollte ich in Kitzbühel wandern gehen“, lächelt Lizz beim Schlendern durch so manches enge Gässchen von Triest. Weil das Wetter an jenem Augusttag in Kitz aber wenig wanderfreundlich wirkte, stieg Lizz ins Auto – und brauste nach Triest. „Mich hat’s sofort erwischt. Die Stim-

mung, der Sonnenuntergang, die Meeresbrise.“ Dass Lizz hier auch der Cappuccino an jeder Ecke besser schmeckt als daheim, wundert nicht. „Bei uns wird er oft mit zu viel Milch serviert.“

Die größte Jacht der Welt

Von Cappuccino oder ein paar Minuten Pause will Paola freilich nichts hören. Wir sind mit Lizz in perfekter Zwischenzeit unterwegs und bestaunen an der Piazza Unità den „Brunnen der vier Kon-

tinente“. Wagen einen verstohlenen Blick auf die gemütlichen Sitzmöbel im berühmten Caffè Degli Specchi. Bewundern drei nackte Damen im herrlich klimatisierten Museum Revoltella. Auf Leinwand natürlich, nicht in natura. Dann umarmt Lizz am Canal Grande den großen James Joyce in Bronze. Und zwischendurch schweift unser Blick über den Hafen, wo die Megajacht eines russischen Kohlemilliardärs protzig ruht. 143 Meter lang und 530 Millionen teuer, gilt der Dreimaster von Andrej Melnit-

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schenko als größte Segeljacht der Welt. Beamte der italienischen Finanzpolizei haben das Schiff im Rahmen der EU-Sanktionen gegen Russland im Frühjahr 2022 in Triest buchstäblich festgesetzt.

Apropos sitzen. Paola ist gnädig und führt uns in die ehrwürdige Bar Torinese, wo wir in einem Ambiente der 1920er Jahre Espresso und Acqua senza gas genießen. Endlich! Unsere Ohren werden dabei von einem gewissen Cesare Cremonini verwöhnt. Den kennt zwar keiner

von uns – er klingt aber (fast) so gut wie Ramazzotti. Zuvor waren wir im nagelneuen Caffè Sacher übrigens nicht sesshaft geworden. Auf den ersten Blick ist das Sacher zwar recht gemütlich, wurde doch ein 110 Jahre alter Schuhladen mit viel Liebe in ein nobles Kaffeehaus verzaubert. Mit Sofas im ehemaligen Schaufenster, mit Blick auf einstige meterhohe Schuhregale. Nach ein paar Fotos mit Neo-Gastwirt Dizzi Alfons zieht der „Görgl-Clan“ jedoch weiter. Wollen wir gar nicht wissen, wie diese berühmte Schokotorte fern von Wien schmeckt. Tja, vielleicht, weil der Charme des Gastgebers es offenbar nicht aus den Schuhen geschafft hat ...

Weiter geht’s – Lizz folgt Fremdenführerin Paola auch bei zarten 35 Grad auf Schritt und Tritt. „Es ist so schön da, ich habe das Gefühl, in eine andere Welt einzutauchen.“ Und man spürt, dass es für die ehemalige Spitzensportlerin längst mehr gibt, als mit 130 Sachen ins Tal zu glühen. „Fokussiert bin ich immer noch“, gesteht Lizz, „auf meine Masterarbeit, meine Vorträge, die Musikkarriere“. Aber der Drang, perfekt sein zu müssen, sei nicht mehr so stark, betont die 42-Jährige. Da darf es in Triest zwischendurch auch ein Aperol-Spritzer sein. Oder eine Pizza im Radici, die Lizz wärmstens empfehlen kann. Aber: Bloß keine Müdigkeit aufkommen lassen! Am Weg zur Kathedrale San Giusto (ein Erlebnis!) schnuppert Lizz am wilden Curry-Kraut, posiert

TIPPS VON LIZZ GÖRGL

Rad-Tour | Auf dem „Parenzana“-Radweg, der bis nach Istrien führt. Dazu gibt es Radund Wandertouren im Karst. Zu buchen sind fast alle Touren in den Hotels der Stadt. Im Hotel „Italia“ (Via della Geppa, 15 (+39 040) 369 900, www.hotel-italia.it) gibt es Räder zum Ausborgen.

Castello di San Giusto | Die mittelalterliche Burg und Festung ist neben der Kathedrale von San Giusto eines der Wahrzeichen von Triest. Sie ist von der Stadt aus über einen schmalen Weg oder viele Stufen erreichbar.

Museum Revoltella | Eine bedeutende Galerie moderner Kunst, die durch eine 1872 auf Initiative von Baron Pasquale Revoltella (1795–1869) gegründete Institution ins Leben gerufen wurde. Via Armando Diaz, 27 (+39 040) 675 43 50, revoltella@comune. trieste.it

Antico Caffè San Marco | Mit seiner weitgehend original erhaltenen Jugendstileinrichtung auch als Literatencafé bekannt. Via Cesare Battisti, 18, (+39 040) 203 53 57), www.caffesanmarco.com

Pizzeria Radici | Die wohl beste Pizza der Stadt, am Abend unbedingt reservieren. Via di Cavana, 12, (+39 040) 313 332, www.radicitrieste.com

Ausflug nach Muggia | Mit dem Boot Delfino verde geht es um 4,50 Euro vom Hafen von Triest in den kleinen Fischerort Muggia. Dort sollte man unbedingt eines der beiden Restaurants am Meer probieren: Trattoria Risorta, Riva Edmondo De Amicis, 1/a, (+39 040) 271 219, trattoria-risorta.eatbu. com oder Sal del Mar, Largo Nazario Sauro, 10, (+39 040) 927 89 08, www.saldemar.it

Immer wieder Lizz: Beim Espresso im Caffè Torinese, sportlich vor dem Castello di San Giusto, beim Shooting vor dem Römertor in der Altstadt und in der altehrwürdigen Konditorei La Bomboniera, die im Jugendstil erstrahlt Die Piazza Unità, ein Muss bei jedem Triest-Besuch. Historisch, atemberaubend, und Kaiserin Maria Theresia ist „allgegenwärtig“
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Foto: Tourismusverband Italien, Joshi Kopp

später an einem Brückengeländer und lässt einmal mehr den Blick über den Hafen schweifen. „Mit meiner Lebenszeit bin ich schon immer recht wertschätzend umgegangen – und das wird mir von Tag zu Tag wichtiger.“

Lizz und Triest, das fühlt sich prima an. Dass James Joyce Anfang des 20. Jahrhunderts hier lange lebte, kann sie gut verstehen. Genauso, dass Krimi-Maestro Veit Heinichen seit Jahrzehnten von seiner Villa aufs Meer schaut. Und den Ribolla Frizzante am liebsten an der Piazza San Giovanni in der Gran Malabar trinkt. „Eine Wohnung in Triest, das wär’s“, sinniert Lizz und spitzt die Ohren, als Paola erzählt, dass am Porto Vecchio neue Appartements gebaut werden sollen. Für eine Zwei-Zimmer-Bleibe am alten Hafen werde man freilich mindestens rund 300.000 Euro hinblättern müssen.

Feiner Fisch in Klein-Venedig

Schön langsam wird es Zeit fürs Abendessen. Im Instagram-Video stimmt Lizz an der Mole beschwingt und a cappella ihren Triest-Song an, ehe uns am Schiff nach Muggia ein dezentes Lüfterl um die Nase weht. Herrlich! Ach ja, fein essen lässt es sich in Triest allerorts – im Puro oder im Melograno, im Ristorante Ego genauso wie im typischen Fischlokal Nero di Seppia. Zwischendurch geht auch ein Bagel mit Gemüse im legendären Caffè San Marco. Wir entscheiden uns diesmal aber für die Trattoria La Risorta im venezianisch anmutenden Muggia – und das mit Überzeugung. Schwertfisch, Oktopus, Linguine, Zitronen-Zabaione – alles fantastisch.

Nebenbei lässt es sich mit Lizz prächtig über Gott und die Welt plaudern. Etwa über das neue Album, das „weg vom reinen Pop will“ und auf dem alte und neue Songs mit Cello, Bass, Klavier und Gitarre noch feiner klingen sollen. Erscheinungstermin: 26. September. Oder über ihren Persönlichkeitscoach, der nach Lizz’ Studium zur Systemischen Therapeutin auch als „Sparringpartner“ fungiert. Lizz, eben der Tausendsassa. Ja, das mag der hübsche ORF-Dancing-Star anno 2019 gar nicht widerlegen. Sie trägt

bei Firmenevents vor: „Etwa, wie man auch nach dem dritten Kreuzbandriss auf der Piste schnell sein kann.“ Sie geht mit Managern Ski fahren. Sie schreibt Gedichte, aus denen mitunter Songtexte entstehen. Sie malt, darf sich ausgebildeter Fitnesscoach nennen. „Eine verkappte Innenarchitektin bin ich auch“, lacht Lizz. „Und Fernsehmoderation würde mich reizen.“ Ein Tausendsassa halt. „Ich mag einfach das tun, was ich im Inneren spüre.“

Lizz und Triest? „Ja, ich komme wieder – und zwar bald!“ Paola lächelt, als wüsste sie spätestens jetzt, dass sie einen guten Job gemacht hat. Und die Verfasser dieser Zeilen, zwei bescheidene Tänzer, atmen unterm abendlichen Himmel auf. Der nimmermüde Dancing Star dachte am Vormittag nämlich kurz daran, in Triest einen Walzer wagen zu wollen.

Eine Umarmung für James Joyce. Lizz war am Canal Grande nicht nur von der Bronzestatue des Schriftstellers begeistert
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Der riesige Hafen zog auch Lizz Görgl in seinen Bann. Am Porto Vecchio sollen neue Appartements entstehen

INFOS

Allgemein

Triest, italienisch Trieste, furlanisch Triest, slowenisch und kroatisch Trst, Hafen- und Großstadt mit 230.000 Einwohnern, darunter eine slowenische Minderheit. Triest liegt an der Oberen Adria direkt an der Grenze zu Slowenien, ist Hauptstadt der autonomen Region Friaul-Julisch Venetien und war bis 2017 Hauptstadt der Provinz Triest, bevor diese aufgelöst wurde. Geht es nach dem Pariser Friedensvertrag von 1947, wäre Triest noch immer ein Freistaat.

Anreise | Mit dem Auto von Klagenfurt über Udine sind es ca. 230 Kilometer, über den Loiblpass und Laibach sind es ca. 180 Kilometer. Von Graz über Marburg und Laibach sind es ca. 290 Kilometer. Mit dem Zug von Graz ist es

extrem umständlich, von Klagenfurt über Udine ist es wesentlich einfacher.

Tourismus | Ob es mit dem von Lizz Görgl gesungenen Lied „Triest“ zusammenhängt, lässt sich abschließend nicht sagen, aber Triest entwickelt sich immer mehr zu einem Touristenhotspot. Allein 2023 werden wesentlich mehr Gäste erwartet als vor der Corona-Pandemie 2019. Dass die Stadt auch eine Kulturmetropole ist, verrät Tourismusstadtrat Giorgio Rossi: „2022 hatten wir 195.000 Besucher in unserem Stadtmuseum. Heuer sind es allein bis Mai schon 310.000.“ Guerrino Lanci, Präsident des Hotelverbandes Triest, freut sich, dass „immer mehr Touristen in unsere Stadt kommen. Daher kommen pro Jahr auch ca. zwölf Prozent mehr Gästebetten dazu. Fünf neue Hotelprojekte sind

in der Pipeline für die nächsten Jahre. Um noch mehr Badevergnügen bereiten zu können, wird an der Barcola ein neuer Strand gebaut, der bis zum Schloss Miramare reichen wird.“ Tourismusbüro Triest, Via dell‘Orologio n. 1, 34121 Trieste (+39 335 7429440), www.turismofvg.it

Ansehen –

Arco di Riccardo | Im Herzen von Triest, ein römisches Tor, das vermutlich im 1. Jh. n. Chr. in der alten Stadtmauer des römischen Tergeste geöffnet wurde, die Augustus im Jahre 33 v. Chr. errichten ließ. Piazza del Barbacan

Piazza Cavana | Eine hippe Szene eroberte das frisch renovierte Cavana-Viertel und breitet sich mittlerweile bis zur Piazza Venezia hin aus.

Fotos: shutterstock.com/Andrew Mayovsky, Joshi Kopp alpe adria magazin | 107 triest

Wohnen

Achtung: Vor Buchung im Herbst/Winter unbedingt die Öffnungszeiten erfragen.

Savoia Excelsior Palace****S | Im Stadtzentrum mit Aussicht auf die Bucht von Triest. Stilvoll wohnen in einem historischen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. DZ ab € 260, –. Riva del Mandracchio, 4, (+39 040) 779 41, collezione. starhotels.com

DoubleTree By Hilton****S | Mitten in der Stadt, alles, was wichtig ist, kann man in wenigen Gehminuten erreichen. Sehr eleganter historischer Palazzo. DZ ab € 260,–. Piazza della Repubblica, (+39 040) 971 29 50, www.dttrieste.com

The Modernist Hotel**** | In einem historischen Gebäude am Corso Italia, der Hauptstraße der Stadt. Modern und Vintage verstehen sich. Sympathisch. DZ € 210,–. Corso Italia 12, (+39 040) 064 56 90, https://themodernisthotel. com-hotel.com

NH Trieste**** | Praktische Lage ganz in der Nähe des Bahnhofs. Modern, elegant, hell. DZ 230,–. Corso Camillo Benso Conte di Cavour, 7, (+39 040) 760 00 55), www.nh-hotels.com/de

Urban Design Hotel**** | In der Altstadt, verfügt über einen Glasboden mit Blick auf alte Römerbauten. DZ ab € 140,–. Androna Chiusa, 4 n.b, Via Punta del Forno, 3, (+39 040) 302 065, www.urbanhotel.it

Hotel Italia | Beim Canal Grande, die Zimmer wurden zum Großteil gerade erst renoviert. DZ ab € 140,–. Via della Geppa 15, (+39 040) 369 900, www.hotel-italia.it

Essen/Trinken

Fisch

Osteria Salvagente | Authentische Triestiner Küche. Auf die Teller kommen Seeteufel, See-

zunge, Meeräsche, Meeresspinne, Oktopus, Rotbarbe und Sardine: pesce povero – der Fisch der armen Leute, aber ganz frisch aus lokalem Wildfang. Hier wird er klassisch, ohne Firlefanz zubereitet. Via dei Burlo, 1c, (+39 040) 260 66 99, R Mo, Di

Trattoria Nero di Seppia | Eine Institution, klassisch, ohne Experimente. Natürlich muss auch das Risotto al Nero di Seppia mit intensiver Tintenfischtinte und feinen Tintenfischstreifen sein. Via Luigi Cadorna, 23, (+39 040) 301 377, https://trattorianerodiseppia.com, R So, Mo

Puro | Modernes Bistrorestaurant, klassische Küche, gut umgesetzt. Feine Fisch-Burger, schöne Auswahl an Gins. Via Torino, 31, (+39 040) 302 787, www. puroristoro.it, kein R

Pier the Roof | Liegt direkt an der Mole. Legeres Lokal mit Bar, Dachterrasse, Sitzplätzen am Wasser. Kreativ-leichte Fischgänge, netter Service. Molo Venezia, 1, (+39 040) 322 92 96, www. pierts.it, kein R

Chimera di Bacco | Charmantes Restaurant hinter der Piazza Unità. Spitzenkoch Luca Morgan beherrscht spannende Fisch- und Fleischgerichte. Tipps: das Scampirisotto mit Limone, die Bigoli und der Fritto Misto. Via del Pane 2, (+39 040) 36 40 23, www.chimeradibacco.com, R So

Ai Fiori | Der Fang von in der Früh kommt kreativ auf den Teller. Fleischgerichte sind ebenfalls hervorragend. Gute Karstweine. Piazza Hortis 7, (+39 040) 30 06 33, www.aifiori.com, R So, Mo

Osteria Istriano | Ganz einfaches, nettes Ambiente, Oxana interpretiert Triestiner Gerichte wie Polpo alla Triestina (Oktopus) mit Kartoffel, Sellerie und Apfel, Jakobsmuschel vom Grill kombiniert sie mit Topinamburschaum. Klassiker wie Fritto Misto oder Branzino vom Grill müssen

auch sein. Riva Grumula, 6, (+39 040) 306 664, www.osteriaistriano.com

Caffè

Antico Caffè Torinese | Einen der besten Kaffees der Stadt bekommt man hier, abends gibt es auch Cocktails und Aperitivi, dazu schmecken kleine Happen. Gediegene Atmosphäre mit Holz, Stuck und Kronleuchtern. Corso Italia 2, (+39 389) 654 36 11

Caffè Tommaseo | Das älteste noch betriebene Kaffeehaus in Triest, 1825 eröffnet, heute verbindet es kaiserliche Wien-Triest-Eleganz mit neuem Touch. Piazza Nicolò Tommaseo 4, (+39 040) 362 666

Caffè degli Specchi | Wird von den Touristen gestürmt und oft muss man sich in einer Reihe anstellen, die Lage auf der prachtvollen Piazza Unità und der Meerblick machen aber alles wett. Piazza Unità d’Italia 7, (+39 040) 661 973, www.caffedeglispecchi.it

Triest als Hotspot! Tourismus-Stadtrat Giorgio Rossi (Mitte) mit Assistent Stefano Martucci (links) sowie Guerrino Lanci, Chef der Triestiner Hoteliersvereinigung

Der Kia Sportage machte auch bei unserem Trip nach Triest seinem Namen alle Ehre
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Der Schriftsteller James Joyce verbrachte viel Zeit in Triest. Die Statue am Ponterosso ist beliebter Fotospot

ER-LESENES

Unsere Lesetipps: alpe-adriatische Bücher für Reise, Genuss, Unterhaltung und Spannung.

60 x Genuss | Was war zuerst, die Henne oder das Ei? Diese Frage ist geklärt. Was schöner ist, Wandern und Radeln oder die Einkehr, kann man nicht so eindeutig sagen. Autor Josef Leitner überlässt uns die Wahl. Der Oberösterreich-Insider und leidenschaftliche Genusswanderer erforschte rund 60 besondere Wirtshäuser und reizvolle Wander- und Radwege, Kultur- und Naturschätze. Wir erfahren, wo der größte Smoker-Grill Österreichs angeworfen wird, wo man Bioziegenjoghurt und hausgemachtes Staudensellerieeis bekommt und wo eine der längsten Kastanienalleen der Welt steht. Kurzweilig, praktische kleine Wanderkarten. Oberösterreich genießen, Wandern, einkehren, wohlfühlen, Verlag Anton Pustet, € 25,–

Zagreb-Insiderin | Wie auch bei den anderen Führern der „Direkt“-Reihe im Dumont-Verlag bekommt man mit dem handtaschentauglichen Kleinformat einen kompetenten Begleiter. K.u.K. und Moderne, Mitteleuropa und Balkan: Patricia Friedrich zeigt Zagrebs viele Seiten in 15 anschaulichen Kapiteln. Wir lernen: Der Hauptstadtbesuch zahlt sich das ganze Jahr aus. Im Winter locken die magischen Weihnachtsmärkte, im Sommer die weitläufigen Parks und die mediterrane Innenstadt. Viel Info gibt es auch zu den Themen Restaurants, Bars, Shopping und Hotels. Genaue Stadtteilpläne, übersichtliche Gestaltung. Zagreb direkt, Patricia Fridrich, Dumont, € 14,95

Besser stranden | Sehnsuchtsort Strand. Stella Bettermann geht diesem Phänomen auf den Grund (auf den Sand?) – und wir erfahren, dass Strand nicht nur Sommersache ist. Nein, Strandspaziergänge am herbstlichen Lido di Venezia, Winterschwimmen, Flüge in andere Klimazonen (wo wir winters Sommerstrände genießen), Ganzjahreserlebnisse an Flussufern – Strand hat immer Saison. Interessant: Strandspazieren soll bei Gehgeschwindigkeit ähnlich viel für die Fitness bringen wie Joggen. Viel Wissenswertes – von besonderen Stadtstränden über Stranddrinks bis Strandsex – erfahren wir hier auf 208 kurzweiligen Seiten. Gebrauchsanweisung für den Strand, Stella Bettermann, Piper, € 17,–

Servus die Radln | Kärnten neu entdecken auf zwei Rädern. Anita Arneitz schwang sich aufs Bike und testete 21½ Touren. Da ist für jeden etwas dabei: Touren zum Auslüften nach der Arbeit, Tagestouren und Wochenendausflüge. Beispiele zum Gustomachen: „Durchs Gailtal um den Pressegger See“ oder „Von Velden aus dem Schlösserradweg folgen“. Ganz die Harten probieren die Runde um die Karawanken in zwei Tagen und 14½ Stunden. Genussmenschen biegen lieber zur Hofladentour von Schiefling bis zum Keutschacher See ab – in 1½ Stunden. Gute Touren, viel Zusatzinfo, praktische Karten, flott gemacht. Radvergnügen Kärnten, Anita Arneitz, Kompass, € 19,95

Wasserwege |

Der Grazer Reinhard A. Sudy ist ein leidenschaftlicher Chronist seiner Reisen und Wanderungen. Besonders die Wege und Plätze am Wasser faszinieren ihn. In seinem Buch über das Ausseerland zeichnet er seine Wanderungen entlang der Traun-Flüsse nach, rund um den Salza Stausee, den Grundl-, Toplitz-, Augst- und Ödensee. Die Routen werden genau beschrieben, mit Geschichten, Fotos und Genusstipps angereichert. Uferwege im Ausseerland, Wandern und genießen an Seen und Flüssen, Reinhard A. Sudy, Buchschmiede, € 19,95

Salzburg neu | Salzburg, eine exotische Stadt? Zumindest meinen das Autor Christian Seiler, Fotograf Ingo Pertramer und Andreas Gferer, Hotelier der „Blauen Gans“ im Zentrum von Salzburg und Herausgeber des Buchs. Auf sechs Spaziergängen begeben sich Seiler und Pertramer an bekannte Orte wie die Salzach, den Mönchsberg oder die Getreidegasse. Seiler bedient sich dabei der Kunst des Flanierens. Gedanken, Beobachtungen, Assoziationen treten währenddessen zutage, man wird Zeuge von hochwertigen Essays und Fotos im Gehen. Am Schluss kann man sagen: Ja, Salzburg hat seine exotischen Seiten. Salzburg. Porträt einer exotischen Stadt, Christian Seiler, Ingo Pertramer, Christian Seiler Verlag, € 29,90, www.csv. at, www.blauegans.at

WERNER RINGHOFER, H. & M. GRÖTSCHNIG
buchentdeckungen 110 | alpe adria magazin

Kroatische Zeitgeschichte | Ein berührendes, fast erschreckend ehrliches Buch: Zoran Feri, einer der bedeutendsten kroatischen Schriftsteller, hat seine Familiengeschichte über drei Generationen zu Papier gebracht. Auf fast 500 Seiten geht es durch drei Kriege mit all ihren Wirren und Schicksalen, er erzählt vom Urgroßvater, der eine erfolgreiche Wanderbühne betrieb, vom jüdischen Großvater, der im Zweiten Weltkrieg in den Tod getrieben wird – und landet letztlich beim kleinen Zoran und dessen problembehafteter Kleinfamilie und detailreich geschilderten Liebesabenteuern. Ein dichter, fesselnder Roman, ein Stück kroatischer Zeitgeschichte. Die Wanderbühne, Zoran Feric´, Folio, € 28,–

URLAUBS-LEKTÜRE

Bücher, die einem die Zeit auf Reisen (oder zu Hause) verkürzen.

Waldviertel entdecken | Herbstzeit, Wanderzeit. Und da gibt’s viel zu entdecken, im malerischen Waldviertel. Franz Wille, Wanderspezialist und Wahlwaldviertler, führt in 40 „gehmütlichen“ Touren durch Waldviertel, Thayatalregion, Kamptal und Kremstal. Die Wanderungen und etwaige Sehenswürdigkeiten sind auf 286 Seiten gut beschrieben, bei der Orientierung helfen kleine Karten, Einkehrtipps sorgen dafür, dass das leibliche Wohl nicht zu kurz kommt. Wanderbares Waldviertel, Franz Wille, Verlag Pustet, € 22,–

Auf Glückssuche | Susanne Schaber taucht auf ihren Lesereisen im Picus-Verlag tief ein in die Landschaft, die Geschichten und die Aromen ihrer Reiseziele. Triest, Venedig, Korsika und Island hat sie bereits beschrieben. Ihr neuestes Buch in der Reihe „Lesereise“ führte sie nach Istrien und in die Kvarner Bucht. Natürlich ist hier viel von der Natur die Rede, von türkisgrünen Wellen, magischen Dörfern auf den Hügeln und dem Duft von gegrilltem Fisch und Lamm. Aber auch die Insel Rab ist Thema, wo Idylle und die Schrecken der Vergangenheit nahe beisammen liegen. Nur zwei Kilometer von Rab entfernt liegt Goli Otok, ein Ödland, hier verschwanden politische Gegner in einem Umerziehungslager. Glück und Schatten, beides findet man in der Urlaubsregion, „wo das Glück allerorts um die Ecke biegt“. Lesereise Istrien und Kvarner Bucht, Susanne Schaber, Picus, €16,00

Preiswerte Italo-Küche | Cucina povera, zu Deutsch: Arme Küche. Das ist in Zeiten von Inflation und Rezession ziemlich aktuell – aber auch ohne diese Aktualität sind Rezepte des italo-englischen TV-Kochs Gennaro Contaldo, auch bekannt als Mentor von Jamie Oliver, immer mehr als einen Seitenblick wert. In diesem reich bebilderten Buch verrät der Amalfitaner mehr als 80 preiswerte Rezepte mit einfachen, günstigen Zutaten – z. B. Linsenragout, Kürbis-Parmigiana, Zwiebel-Oliven-Tarte, toskanische Brotsuppe, Huhn in Essig und Minze, Sardellen in Salsa verde, Acquasale-Brotsalat und vieles mehr an leistbaren Köstlichkeiten. Cucina Povera, Gennaro Contaldo, Ars Vivendi, € 29,50

Grimmig | In hintergründigen Essays, in Anekdoten und Gedichten lässt der „titanisch gebildete Denker“ (Eva Menasse) Franz Schuh das Jahr 2022, sein „annus horribilis“, grimmig Revue passieren – und hat dabei einen ausgeprägten Sinn für das Komische im Tragischen. Ein Mann ohne Beschwerden, Franz Schuh, Zsolnay, € 25,70

Komisch | Ein köstliches Buch mit Schmunzelgarantie: Die Kroatin Adriana Altaras erzählt bewegend komisch vom Leben ihrer jüdischen Mailänder Tante, die 101 wurde und die die spanische Grippe, das KZ und ihre Schwiegermutter überlebt hat. Besser allein als in schlechter Gesellschaft, Adriana Altaras, Kiepenheuer & Witsch, € 23,50

Irrwitzig | Nach zehn Jahren Bosnien kehrt Marko nach Fužine bei Ljubljana zurück. Und fühlt sich als Außerirdischer. Seine Freunde sind „normal“ oder Junkies geworden, sein Vater negiert hartnäckig einen Tumor. Derber Slang, irrwitzige Sozialstory ohne Tabus. 18 Kilometer bis Ljubljana, Goran Vojnovic , Folio, € 26,–

Philosophisch | Slowenien in den 1980- und 90ern, eine Gesellschaft im Umbruch. Blatniks Protagonisten, er Sohn einer Durchschnittsfamilie, sie Tochter eines Papas, der es sich stets zu richten wusste, philosophieren sich verliebt durch das sich ändernde Land. Platz der Befreiung, Andrej Blatnik, Folio, € 25,–

alpe adria magazin | 111 buchentdeckungen

Die MAGIE der alten KÜNSTE

Foto: Matevž Petrovič
ribnica 112 | alpe adria magazin

Unaufgeregte Schönheit: Im Herbst legt sich der Nebel über das malerische Ribnica-Tal

Das jahrhundertealte Handwerk aus Ribnica ist in aller Welt bekannt. Das Städtchen in der Region Dolenjska verzaubert mit dem Charme der Ursprünglichkeit, die man heute andernorts vergeblich sucht.

Eine russische Atombombe soll mit einem gekaperten Güterzug in den Irak gebracht werden. Ein Sonderagent der Vereinten Nationen versucht, den Zug zu stoppen. All das spielt sich ganz in der Nähe des beschaulichen slowenischen Städtchens Ribnica ab. Aber keine Sorge, das Szenario ist fiktiver Natur, aus dem Hollywoodstreifen „Death Train“, der vor 30 Jahren auf der Eisenbahnlinie gleich ums Eck gedreht wurde. Hauptdarsteller und Ex-„James Bond“ Pierce Brosnan gab sich ein Stelldichein in dieser Gegend, deren Reiz eigentlich das genaue Gegenteil der Filmhandlung ausmacht: das Unspektakuläre, die unberührte Natur inmitten jahrhundertealter, verzaubert anmutender Wälder, und eine Handwerkstradition von Weltruf.

Fragt man in Slowenien nach den besten Holzwaren, gibt es nämlich nur eine Antwort: in Ribnica, einem Ort, gefangen zwischen den Erhebungen Mala und Velika gora. Hier liegt die Wiege der Holzwarenherstellung, seit der österreichische Kaiser Friedrich III. 1492 das „Hausierpatent“ erteilte und dadurch dem Ribnica-Gebiet zum Aufschwung verhalf. „Die große Handwerkstradition bei uns ist stark mit natürlichen Faktoren verbunden: dem Karstgelände, dem unfruchtbaren Boden, dem für die Landwirtschaft ungünstigen Klima“, erzählt Nejc Lovšin vom Tourismusverein Ribnica. In der Not entwickelten die Einheimischen meisterliche Fertigkeiten in der Herstellung von Töpfer- und Holzwaren, geflochtenen Körben und vielem mehr. Dank des kaiserlichen Patentes durften sie diese im gesamten Kaiserreich verkaufen – und das steuerfrei.

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Noch heute ist die Handwerkskunst identitätsstiftend für die 10.000-Seelen-Gemeinde in der Region Dolenjska/ Unterkrain im Südosten Sloweniens. Wer hier verweilt, wird in die Welt des Ursprünglichen zurückversetzt, wo man seine Muße darin findet, das Korbflechten oder Töpfern von den heimischen Meistern zu erlernen.

Im Herzen des Städtchens bietet sich das Schloss Ribnica, dessen Anfänge in das 12. Jahrhundert zurückreichen, als Ausgangspunkt für eine Erkundungstour an. Im historischen Gemäuer ist heute das Museum Ribnica untergebracht. Spannend: die Hexenausstellung mit Folterinstrumenten wie dem Hexenstuhl, auf dem auch die letzte „Hexe“ Sloweniens –Marina Češarek aus Ribnica – zum Geständnis gezwungen und später verbrannt wurde. Weiter führt der Weg zum Handwerkszentrum/Rokodelski center Ribnica, wo man selbst Hand anlegen kann. Hier unterrichtet Anton Nosar, in dessen Töpferwerkstatt einen das Gefühl überkommt, dass die Zeit stehengeblieben ist. Am Ofen warten Töpfe, alle in gleicher Größe, aufs Brennen. Vor der Werkstatt ein Sammelsurium an fertigen Tonprodukten für bereitwillige Käufer. Und auch wenn Anton im Ruhestand ist, vergeht kein Tag, an dem er sich nicht – wie einst sein Vater –an die Töpferscheibe setzt. „Aus Gewohnheit“, schmunzelt er.

Wie so viele Menschen aus Ribnica verkauft er seine authentischen Produkte auf Märkten in Slowenien und jenseits der Landesgrenzen. Höhepunkt des Jahres ist

der Markt „Ribniški semenj“, der am ersten Septembersonntag 30.000 Menschen ins ansonsten beschauliche Städtchen lockt. Heuer geht die Großveranstaltung am 3. September über die Bühne. „350 Aussteller verwandeln mit ihrer handgefertigten Ware das Stadtzentrum für einen Tag in eine Art Freilichtmuseum. Im Schlosspark laden Konzerte und Tanzdarbietungen ein. Alle übrigen Gassen und Straßen werden zum großen Marktplatz für alles vom Spielzeug über Kleidung bis

hin zum Traktor“, verspricht Nejc Lovšin vom Tourismusverein.

Wer es ruhiger mag, der genießt den goldenen Herbst abseits des Rummels im malerischen Ribnica-Tal, das sich herrlich erradeln lässt. Eine geführte Tour auf geliehenen „Stadtfahrrädern“ bringt uns zu den lokalen Sehenswürdigkeiten, unter ihnen zur weithin bekannten Škrabčeva domačija, 2004 zum Europamuseum ernannt. Das Anwesen in Hrovača an Ribnicas

Fotos: Daniel Vincek/KK, Matevž Petrovič, Luka Ileršič/Občina Ribnica/KK
Das Schloss Ribnica wurde in der Ebene am Fluss erbaut, heute ist es ein Museum
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Die Französische Brücke führt über den Fluss Bistrica

Stadtrand eröffnet einem den Blick in eine vergangene Welt. Der Hof wurde völlig umgestaltet und modernisiert. Aus der Scheune ist ein Kulturzentrum entstanden, aus dem Schweinestall eine luxuriöse Sauna. Und hier lässt es sich außergewöhnlich wohnen. Die Zimmer bieten stylishes Boutiqueflair in nostalgisch behafteter Umgebung. „Selfness“ ist Programm, umgeben von Feldern und Wiesen, über denen im Herbst der Morgennebel alsbald den Sonnenstrahlen weicht. Markierte

Rad- und Wanderwege laden rundum zu Ausflügen.

In kulinarischer Hinsicht sollte man bei David Lesar aus Ribnica vorbeischauen. Bezeichnungen wie „Sloweniens Geschmackswunder“ ist er gewöhnt. Mit seinem Unternehmen BioSing beliefert der Visionär einige der besten Restaurants der Welt. Seine Leidenschaft? Die Herstellung von gereiften Trockenwürsten. Allerdings nicht irgendwelchen,

sondern von handgefertigten Unikatprodukten höchster Qualität. „Ich kehrte von Industrieproduktion zum Handwerkkunstniveau zurück und schloss Konservierungsmittel, Additive und alle industrielle Abkürzungswege aus“, erzählt Lesar, der seine Produkte in einer unterirdischen tönernen Reifekammer unter Berücksichtigung des Mondzyklus reifen lässt. Die Geschichte des Hauses ist eng verbunden mit jenen des Ribnica-Handwerkskunst. „Als der Hausierer

Ribnica ist der Inbegriff von Töpferkunst in Perfektion Die Handwerkskunst wird von Generation zu Generation überliefert
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Das Städtchen hat seine charmante Ursprünglichkeit über Jahrhunderte bewahrt
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aus Ribnica früher durch die Welt reiste, wollte er gut essen. Er nahm das Beste von zu Hause mit: Dauerwürste, die man mit uralten, natürlichen Techniken sorgfältig hergestellte“, so Lesar, dessen Ver-

kostungen im Keller gemeinsam mit erlesenen natürlichen Weinen ein Erlebnis sind. Wie auch die ganze Region in und um Ribnica mit ihrer entspannenden, unaufgeregten Schönheit.

INFOS

Geografie

Ribnica (Reifnitz) ist eine Stadtgemeinde in der Region Dolenjska/Unterkrain in Slowenien, 40 km südlich von Ljubljana, mit knapp 10.000 Einwohnern. In der Stadt Ribnica leben rund 3700 Menschen. Sie zählt zu den ältesten Städten Sloweniens.

Aktivitäten

Grad Ribnica | Das Schloss am Ufer des Flusses Bistrica datiert zurück ins 12. Jahrhundert. Mit Museum, Schlosspark und Theater. 1310 Ribnica, (+386 51) 415 429, https://turizem.ribnica.si/gradovi/

Rokodelski center Ribnica |Das Handwerkszentrum mit Ausstellungen und Workshops in Handwerkskunst. Cesta na Ugar 6, 1310 Ribnica, (+386 1) 836 11 04, www.rokodelskicenter-ribnica.si/

Škrabčeva domačija | Ein historisches Anwesen, in dem man die Lebensweise von früher authentisch erleben kann. 2004 zum Europamuseum ernannt. Außerdem Kunstgalerie und Boutiquehotel. Hrovača 42, 1310 Ribnica, (+386 31) 378 252, www.skrabcevadomacija.com

Spazieren und wandern | Die Erhebung Sveta

TOURISMUSINFO

Info-Point | Im Schloss Ribnica im Stadtzentrum, https://turizem.ribnica.si/

Ana (920 m) ist ein beliebtes Wanderziel. Nicht allzu fordernd, mit Ausblick übers Tal.

Geführte Touren | Mit oder ohne Fahrrad, zum Handwerkskurs, zur Degustation oder zur Flusssafari mit dem Kanu – bei den buchbaren Paketen ist für jeden was dabei. https://turizem. ribnica.si/turisticni-paketi/

Radfahren | Das Tal lässt sich wunderbar mit dem Fahrrad erkunden. Der Ribnica-Rundweg führt über 23 km, die man mit einer Schleife zur Barockkirche Nova Štifta verlängern oder auf 15 km verkürzen kann.

MTB Trail Center Kočevje |Für den Adrenalinkick: elf spannende Mountainbike-Trails unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Kočevska cesta, Dolga vas, 1330 Kočevje, www.kocevsko. com/de/poi/mtb-trail-center-kocevje/

Schlafen

Škrabčeva domačija | Stylishes, ländlich-idyllisches Boutiquehotel in einem Dorf nahe Ribnica. DZ ab € 100.– Hrovača 42, 1310 Ribnica, (+386 40) 667 449, www.skrabceva-domacija.com

Vila De Casa | Modernisiertes Traditionshaus direkt in Ribnica mit sehr hohem Komfort. Idealer Ausgangspunkt zum Erkunden der Region. Nicht

verpassen: die edlen Tropfen der hauseigenen Vinothek. DZ ab € 99.–. Ljubljanska cesta 1, 1310 Ribnica, (+386 1) 837 25 50, https://viladecasa.com

Glamping Happiness | Glamourös schlafen im modernen Holzcottage samt Naturbadeteich. DZ ab €125.–. Sajevec 23a, Ribnica 1310, (+386 41) 227 665, https://glampinghappiness.com/

Kulinarik

BioSing | David Lesars Wurstwaren, allen voran die Salami, werden in den besten Restaurants aufgetischt. Ein Erlebnis: die Degustation mit erlesenen Weinen im Keller des Anwesens. Gorenjska cesta 59, 1310 Ribnica, (+386 51) 235 586, www.biosing.si

Gasthaus & Pizzeria Harlekin | Ribnica ist nicht reich an kulinarischen Adressen, aber hier kann man gut essen. Interessant: Bärenprosciutto mit eingelegten Steinpilzen und Ziegenkäse. Gorenjska cesta 21, 1310 Ribnica, (+386 1) 836 15 32, www.harlekin.si

Veranstaltung

Ribniški semenj | 350 Aussteller und 30.000 Besucher verwandeln Ribnica – heuer am 3. September – in einen großen Markt. Die größte touristisch-ethnologische Veranstaltung des Landes. www.ribniski-sejem.si

Fotos: Marjan Kapele/RC Turizem/KK, Matevž Petrovič
ribnica 116 | alpe adria magazin
Im goldenen Herbst: die verträumte Umgebung erradeln und dann auf David Lesars international berühmte Salami genießen
alpe adria magazin | 117 AUSGABE VERPASST? ABONNEMENT UND EINZELBESTELLUNG: Kärntner Monat Zeitschriftenverlags GmbH | Eiskellerstr. 3| A-9020 Klagenfurt am Wörthersee Tel. +43 (0)463/47 858| office@alpe-adria-magazin.at € 6,80 KAFFEE-GEHEIMTIPPS – GORGONZOLA STEIRISCHE BIOWEINE GROSSES WELLNESS SPECIAL RIJEKA! PASTA (Fast) alles über GLAMPING Besondere Adressen und viele Tipps für VENEDIG Tolle Ideen für den Urlaub 2020 UDINE! Katschberg Osttirol 3 Zinnen Hintertux Wintersport: ITALIEN VIRTUELL – SÖLKTÄLER – ÖSTERREICH-KREUZFAHRT – KURZURLAUBSTIPPS PÖRTSCHACH ISTRIEN Schönste Strände & besondere Plätze Beach-Clubs Obere Adria Wörthersee: Hotspots 2021 Sloweniens beste Lokale Für die Seele: WEISSENSEE GEHEIMTIPP! PONZIANISCHE INSELN Montafon! KÄRNTNER KLETTERSTEIGE KURZURLAUBSTIPPS BAYREUTH – RADTOUR VIACARINZIA VERONA 50 Genusstipps für die Kitesurfen Adria-Hotspots Südsteiermark UMBRIEN Willkommen im Schlaraffenland! ISTRIENS TRÜFFELDÖRFER Stadt der Liebe Trüffel-Geheimtipp RADLAND KÄRNTEN 11 tolle Touren MARIBOR! Nationalpark Hohe Tauern € 6,80 KÄRNTENS BESTE GREISSLER STEIRISCHE GENUSSPRODUKTE KURZURLAUBSTIPPS BERNINA-EXPRESS KÄRNTENS SCHÖNSTE HERBSTWANDERUNGEN MODENA! Die Südstadt: Westfriaul Geheimtipp Klagenfurt CRES-LO∏INJ Die besten Lokale, die schönsten Plätze. Und viele Insidertipps. Grado! Nationalpark Triglav € 6,80 KURZURLAUBSTIPPS – WELLNESS SPEZIAL KAVIAR-PRODUZENTEN – OBEREGGEN SCHLITTENHUNDE IN GASTEIN BAD KLEINKIRCHHEIM Triest-Muggia Abseits der Trampelpfade –mit vielen Insidertipps. Rom YogaUrlaub KITZBÜHEL STEIRISCHE WINTERABENTEUER Die besten Adressen 6,80 WEITWANDERN STEIERMARK – E-FALTRÄDER KURZURLAUBSTIPPS – KÄRNTNER SCHLUCHTEN SOMMERFRISCHE BAD ISCHL TIROLS SCHÖNSTE ALMEN OPATIJA Wanderbares Der Karst Genießen & wandern Tarvisio LUCCA Beste Lokale. Schönste Badeplätze. Tolle Abenteuer. Wunderbare Wanderwege. Viele Insidertipps! BEST OF KÄRNTEN Zauberhaftes Malerische Toskana: SALZBURG Prachtvoll & urig LUST AUF VENEDIG reisen mit genuss Viele Neuigkeiten aus der schönsten Stadt der Welt: grandiose Hotels, feine Restaurants, stimmungsvolle Palazzi PulverParadies Tarvis GünstigSkifahren undDolceVita UST S A AU Wörthersee Leuchtende Bäume, duftende Pool-Position Die besten wohlig warmen Infinitypools: Tipps zum Triest herrliche Tage, garantiert vom Wind geschützt Poreč holt auf Ambitionierte Winzer und neue Lokale locken in Istriens Sehnsuchtsort Wilde Wasser Steirische Wanderungen zu tosenden Klammen und rauschenden Wasserfällen Im Farbenrausch Weltklassefotograf Wolfgang Fuchs fing die Toskana in verzaubernden Bildern ein Österreichische Post AG, PZ 18Z041526 P, Kärntner Monat Zeitungs-GmbH, Eiskellerstraße 3/2, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Nr. 44, September 2022, Foto: shutterstock.com/Marco Florian 7,90 reisen mit genuss PROSECCO-LIEBE Auf der hinreißenden Prosecco-Weinstraße: wunderbare Winzer, charmante Restaurants, romantische Dörfer Das fürParadiesBergfans Entdeckerland Turracher Höhe ALLE JAHRGÄNGE ZUM NACHBESTELLEN!

Die wilde Schönheit SLOWENIENS

Tosende Wasserfälle, smaragdfarbene Flüsse, imposante Höhlen –Sloweniens Natur ist wild, spektakulär und meist noch ohne großen Trubel. 13 wahre Naturwunder.

Fotos: Terme Krka d.o.o./Riccardo Lavezzo and Fiorenzo Calosso; Jošt Gantar, Boris Pretnar
WERNER
naturwunder 118 | alpe adria magazin
RINGHOFER

Naturwunder und Luxus vereinen sich im Wasserschloss Otočec

Bei Tolmin im Soča-Tal liegt eine der schönsten Schluchten

Der Planšar-See wird wegen seiner Herzform auch „See der Liebe“ genannt

alpe adria magazin | 119 naturwunder

Slowenien ist ein Land der Wasserfälle. Einer der beeindruckendsten ist wohl der 78 Meter hohe Savica-Fall westlich des Wocheiner Sees. Die Szenerie hat etwas von „Herr der Ringe“. Der letzte Anstieg zum Aussichtspunkt führt über 555 Stufen, und dann plötzlich: Man sieht die Wassermassen durch eine tiefe Spalte donnern und in ein smaragdgrünes Wasserbecken münden. Mit derartiger Gewalt bricht das Wasser aus dem Felsen, dass die Gischt noch in 50 Meter Entfernung die Brillen benetzt. Wenn im Morgengrauen die ersten Sommersonnenstrahlen das herabstürzende Wasser berühren, entsteht am Wasserfall ein zauberhafter Regenbogen, verraten die Einheimischen. Der Hauptwasserfall ist zwar nicht für Schwimmer zugänglich, ein bisschen unterhalb des Tosbeckens kann man aber in einigen kleineren Becken baden.

Der schönste Wasserfall von allen ist der Kozjak-Wasserfall im Soča-Gebiet bei Kobarid. Man steht auf einer Terrasse und bewundert die mystische Szenerie. Ein steinernes Amphitheater mit einem grünen Pool, in den sich ein weiß schäumender Wasserstrahl ergießt. Der Wasserfall hat eine Art unterirdischen Saal ausgehöhlt, in den sich eine Wassersäule in ein blaugrünes Becken ergießt.

Auf dem Weg zum Wasserfall kommt man durch den Ort Drežnica. Rundherum nur grün, und plötzlich, wie aus dem Nichts, hebt sich eine blütenweiße Kirche mit rotem Dach und hohem Turm ab. Gleich dahinter türmen sich die Bergmassive auf.

11.000 Höhlen

Die ganze Besonderheit Sloweniens offenbart sich aber erst, wenn man einen Blick hinter, oder besser gesagt unter die Kulissen wirft. „Die Weite dieser Landschaft liegt in ihrer Tiefe“, erklärt uns Karstwinzer und Olivenölpionier Vitjan Sancin. Verantwortlich dafür ist das Wasser, das vor allem im Karst ober Triest den Kalk wie einen Schwamm durchlöchert, mit unzähligen unterirdischen Flüssen und zahleichen Höhlen. Rund 11.000 sind bekannt. Und jedes

Die Soča begeistert mit ihrer Wildheit und dem türkisen Wasser Einer der imposantesten Wasserfälle ist der Savica-Fall westlich des Wocheiner Sees
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Fotos: Jošt Gantar (2), Michael Matti, Aleš Zdešar

Die Wasseroberfläche der sieben Seen im Triglav Nationalpark ändert gerne ihre Farbe

20 kleine Moorseen versammeln sich im LovrenskaSeengebiet gar nicht weit von Maribor
alpe adria magazin | 121 naturwunder

Jahr kommen 200 neue dazu, „weil 3000 Höhlenforscher ständig nach unentdeckten Winkeln suchen“, sagen Insider.

Atemberaubend schön ist auch die Höhle von Škocjan (St. Kanzian). Die bizarren Tropfsteine wirken wie Installationen in einer Kunsthalle. Bald erreichen wir die „Rauschenden Höhlen“. Fast wie paralysiert stehen wir erst einmal, so überwältigt sind wir von den Ausmaßen der Höhle. „Der größte Canyon Europas“, erzählt Ranger Borut. Von einer Brücke schauen wir 50 Meter in die Tiefe, wo die Reka im Halbdunkel tost.

Über der Erdoberfläche zeigt sich die Soča beeindruckend. Blaugrün leuchtet das Wasser, am Fluss reiht sich eine Schönheit an die andere. Wasserfälle,

Stromschnellen und enge Felsschluchten: Auf der Soča ist immer etwas los. Das zieht natürlich Wassersportler wie magisch an. Nichts für Romantiker, die ihre Liebste zu einer Ruderbootfahrt auf ruhigem Wasser einladen wollen – hier bewegt man sich per Wildwasser-Kajaking, Rafting und Canyoning.

Man kann auch einen Gang zurückschalten und zu Fuß gehen. Auf einem Rundweg wandert man über die Teufelsbrücke, findet Steinformationen wie den Bärenkopf oder Dantes Höhle, und beobachtet Thermalquellen, die aus dem Fluss sprudeln.

Ein verstecktes Juwel ist die Kolpa. Der glasklare Fluss fließt gemächlich an der kroatischen Grenze, an den Ufern wech-

seln sich saftige Wiesen und Wälder ab. Kanus fügen sich ganz natürlich in die nahezu unberührte Landschaft ein. Zwischendurch springt man ins Wasser, die Kolpa ist schließlich Sloweniens wärmster Fluss.

Auf dem weichen Teppich aus Wiesenrasen spazieren. Endloses Grün. Bäume streicheln. Das erwartet uns im Lovrenska-Seengebiet gar nicht weit von Maribor im Pohorje-Gebirge. Eine Schönheit vom Lande. Das größte Hochmoor in Slowenien: 20 kleine Seen mit einer maximalen Tiefe von 1,2 Metern sind über das weitläufige Torfmoorgebiet verstreut. Seen wie Spiegel, in denen man waschweiße Wolken vorbeihuschen sieht. Im Sommer sind sie von weißen Seerosen bevölkert.

Der Kozjak-Wasserfall im Soča-Gebiet ist wohl der schönste in Slowenien Die Lage des kleinen Orts Drežnica in der Gemeinde Kobarid oberhalb der Soča ist eine Wucht
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Fotos: Iztok Medja, Tomo Jeseničnik, Mediaspeed/Jaka Arbutina, Jošt Gantar

Der Blick hinunter in der Höhle

Das Wasser des Zelenci-Sees am Nordrand des Triglav Nationalparks schimmert smaragdgrün, kühle Quellen bringen den See zum Sprudeln
alpe adria magazin | 123 naturwunder
von Škocjan begeistert

Stundenlang kann man der glitzernden Sonne auf dem Wasser des Wocheiner Sees zusehen

naturwunder 124 | alpe adria magazin

Der See der Liebe

Wer nicht genug von Seen bekommen kann, hat im Sieben-Seen-Tal im Triglav Nationalpark gleich eine Ansammlung davon. Ihr natürlicher Farbenreichtum ist ein Schauspiel – daher auch die Namen Zeleno jezero (Grüner See), Rjavo jezero (Brauner See) und Črno jezero (Schwarzer See). Neben den sieben größeren Seen gibt es noch einige kleinere, die aber von Zeit zu Zeit versiegen. Egal, wann man kommt, ein ständig neuer Blick ist sicher.

Eine Naturschönheit am Nordrand des Nationalparks ist der Zelenci-See. Sein Wasser schimmert smaragdgrün, zahlreiche

glasklare und kühle Quellen bringen den See zum Sprudeln. Baden ist allerdings eine frische Angelegenheit, das ganze Jahr über bleibt die Wassertemperatur auf etwa sechs Grad. Wärme ums Herz vermittelt dagegen der Planšar-See in Jezersko im Norden Sloweniens, wegen seiner Herzform auch „See der Liebe“ genannt. In der Ferne leuchten die markanten Gipfel der Steiner Alpen, ein idealer Ort zum Träumen.

Naturwunder und Luxus vereinen sich im Wasserschloss Otočec im Südosten Sloweniens: eine Kombination aus tiefblauem Wasser und kleinen Inselchen mit sattgrünen Bäumen und dem Fünfsternhotel im Schloss.

Die mystische Stimmung eines Fantasyfilms und die sommerliche Leichtigkeit fröhlicher Wasserabenteuer – beides spielt sich auf der Bühne des Wocheiner Sees ab. Man kann stundenlang damit verbringen, der glitzernden und tanzenden Sonne auf dem Wasser zuzusehen. Die Zahlen des Sees beeindrucken: Vor über 13.000 Jahren durch einen Gletscher entstanden, heute ist er der größte Natursee Sloweniens. Auf bis zu 45 Meter Tiefe bringt es der See, das ist tiefer als der slowenische Teil des Mittelmeers. Als die Menschen den See mit seiner imposanten Bergkulisse sahen, dachten sie früher: „Das muss das Ende der Welt sein.“

Der glasklare Fluss Kolpa an der kroatischen Grenze ist ein Paradies für Kajakfahrer Fotos: Tent Film-Ciril Jazbec, Tomo Jeseničnik
alpe adria magazin | 125 naturwunder

ROCK ’N’ROLL

Wer Berge sagt, meint Leogang. Hier ist das Gipfelglück zu Hause, aber nicht nur für Wanderer – der Geheimtipport im Salzburger Land ist der hippe Hotspot für Mountainbiker. Und was Hotels und Köche können, hat schon etwas von urbanem Chic.

WERNER RINGHOFER Foto: Salzburgerland Tourismus Klemens König
leogang 126 | alpe adria magazin

Bikeparadies. Die Trails vom Hausberg Asitz bieten für jeden etwas

alpe adria magazin | 127 leogang

Ein Duft von Holz schwebt in die Nase – und einer von würzigen Kräutern. Ich stehe auf der Terrasse des Hotels Riederalm und sauge die frische Luft mit einem tiefen Zug ein. Die Berge sind noch in Dunkelblau gehüllt, die Spitze des Birnhorns, der höchste Gipfel der Region, leuchtet von den ersten Sonnenstrahlen aber schon zartrosa. Das Schauspiel könnte man stundenlang bestaunen. Ein ganzer Tag steht uns bevor, gut gefüllt mit allem, was Spaß macht.

„Das Spezielle an Leogang ist die Vielfältigkeit“, sagt Hans-Jörg Unterrainer

vom Kirchenwirt. Leogang hat einen Ortskern, der eine 700 Jahre alte Geschichte hat, viel Kultur, Action, aber auch Ruhe. Das Spannendste: die drei verschiedenen Arten von Bergen – Schieferberge, Grasberge und das Kalkmassiv mit schroffen Gipfeln. Sie alle rahmen das weite, grüne Tal ein. Ein leichtfüßiges Arrangement, besser hätte es ein Designer auch nicht planen können. Für jeden, der sich in der Natur bewegen will, ist etwas dabei. „Der Asitz ist Hollywood, auf dem Berg geht es rund. Da haben wir die Bergbahn, den Flying Fox, den Berg der Sinne mit vielen unterhaltsamen Stationen für Familien und die Mountain-

bikeszene.“ Die anderen Berge erreicht man zu Fuß, ideal für Wanderungen abseits der Trampelpfade.

„Die kontrastreichste Region der Alpen“, damit wirbt Leogang Saalfelden. Und da ist wirklich etwas dran. Einmal abgesehen vom üppigen Kulturangebot – vor allem der Jazzsommer Saalfelden und das großartige Gotikmuseum –, hat Leogang vor allem viel Stoff für Adrenalinjunkies und Heile-Welt-Sucher. Denn man hat etwas geschafft, was so etwas wie ein Jackpot ist. Die Region ist zu einer Ganzjahresdestination geworden. Im Sommer und Herbst stellen sich fast so viele Bergfans bei der Talstation an wie im Winter. Sie haben nur ein anderes Sportgerät dabei, statt Alpin- und Langlaufski ein Mountainbike.

Österreichs größte Bikeregion

Wie Wesen aus einer Science-Fiction-Serie sehen sie aus mit ihren StarWars-Helmen, der spacigen Mode und Schützern an Armen und Beinen. Heute wurlt der große Parkplatz vor der Asitz-Bergbahn förmlich wie ein Ameisenhaufen. Jede Menge Camper stehen hintereinander geschlichtet, alle mit ihren Mountainbikes im Gepäck. Von hier starten die Biker los zum großen Abenteuer auf dem Berg. Die Skipisten von Leogang werden im Sommer zum Zen-

Wanderer und Kletterer: In Leogang finden sie genügend Beschäftigung Fotos: Kirchenwirt, Daniel Roos, Riederalm, Klemens König, Forsthofgut
leogang 128 | alpe adria magazin
Stefan Birnbacher vom Kirchenwirt erkochte vier Hauben

trum für Downhill-Racer, also Mountainbike-Fahrer, die am liebsten bergab fahren. Und das möglichst schnell.

Die Biker haben eine ganz eigene Sprache. Eine Kostprobe: „Flowige Trails, schnelle Downhill-Strecken mit fetten Jumps oder doch lieber richtig verblockte, technische Lines? Auf den über 90 km Lines und Trails findet jeder sein Bike-Glück.“ So oder so ähnlich klingt der „Biker-Sprech“. Das Angebot ist auf jeden Fall wirklich beachtlich. Zusammen mit Saalbach Hinterglemm und Fieberbrunn bietet die Region sieben Berge, die mit neun Bergbahnen erreicht werden können. Österreichs größte BikeRegion.

Anfänger entwickeln in den Beginnerarealen langsam ihr Fahrgefühl, auf den Pumptracks – wieder so ein Fachwort –bauen sie ihre Fähigkeiten aus. An der Talstation der Asitzbahn liegt der Riders Playground, Europas größter Einsteiger-Bikepark mit 10.000 m2 Fläche. „Das ist für Weicheier“, sagt einer oben an der Bergstation, der offensichtlich Härteres gewohnt ist und radelt auf die erste Kurve zu, die einem „Rookie“ schon beim bloßen Zusehen Schauer über den Rücken jagt. Wie es die richtigen Profis anstellen, wie sie Waldwege und Fels förmlich rocken, kann man seit 2010 beim jährlichen Mountainbike-Weltcup in Leo-

leogang
Action. Die Tracks durch den Wald freuen auch anspruchsvolle Mountainbiker Was für ein Panorama. Von der Riederalm schaut man auf eindrucksvolle Kalkberge
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Naturhotel. Im Forsthofgut wartet ein 5700 m2 großer Spabereich

gang bestaunen, 2028 geht sogar die WM über die Bühne.

Wanderer finden ebenfalls genügend Beschäftigung. Ein Höhepunkt ist der Panoramawanderweg Asitz Gipfel. Einfach mit der Asitzbahn zur Bergstation fahren, von dort geht es weiter zum Kleinen Asitz (1872 m) und entlang des Speicherteichs – ein Fest für die Augen, diese Melange aus spiegelndem Wasser, saftig grünen Wiesen und als Kulisse am Horizont die charaktervollen, schroffen Bergmassive. Weiter geht es über den Großen Asitz (1914 m) und über Leos Spielwanderweg wieder retour. Eine leichte, zweistündige Tour und ein feines Gipfelerlebnis – auch für Familien.

50-Meter-Infinitypool

Ja, auch Biker – selbst die coolsten Downhiller –, Wanderer und Kletterer wollen einmal runterkommen nach dem Runterkommen: saunieren, fein dinieren, Kraft tanken für das nächste Naturabenteuer. Leogang ist dafür der perfekte Startpunkt. Denn die Dichte an hervorragenden Hotels ist bemerkenswert.

Aufsehenerregend ist der neue Wellness bereich Atmosphere im FünfSterne-Haus Krallerhof. Ein 5500 Quadratmeter großer Naturbadesee mit integriertem 50 Meter langem Infinitypool, die neue Spa-Welt präsentiert sich mit einem spiralförmigen Atrium und einem alpinen Zen-Garten, in dem das Geräusch von fließendem Wasser schon die erste Entschleunigung bringt. So ein Auftritt zieht natürlich die Blicke auf sich. Als wir mit dem Hausmeister eine Runde im Gelände drehen, fordert er eine Schaulustige höflich auf, dass sie sich doch bitte vom Gelände entfernen möge. „Kommt immer wieder vor“, seufzt er.

Der Krallerhof ist nicht der einzige Anziehungspunkt. Der Bogen spannt sich vom luxuriösen Chaletdorf Priesteregg über das Vollholzhotel Forsthofalm, das Forsthofgut mit einem schicken Alpinlook bis hin zur Mama Thresl mit Kletterwand an der äußeren Hotelwand und dem Salzburgerhof mit Infinitypool auf dem Dach.

Leogang ist mit 3400 Einwohnern nicht gerade eine Metropole, die kulina-

rische Dynamik des Pinzgauer Ferienorts ist allerdings schwer zu überbieten. Mit dem Kirchenwirt und der Riederalm locken gleich zwei Spitzenbetriebe. Der Gault Millau adelte sie als Aufsteiger des Jahres – und dahinter warten noch weitere Lichtblicke. Insgesamt 14 Hauben vergab der Restaurantführer an sechs Restaurants der Region.

Profisnowboarder und Topsommelier

Kirchenwirt klingt nicht unbedingt nach großartiger Innovation, in Leogang wird man allerdings überrascht. Hans-Jörg Unterrainer, der Patron des „Kirchenwirts seit 1326“, wurde von den Jeunes Restaurateurs zu „Europas Sommelier des Jahres“ gekürt, sein Küchenchef Stefan Birnbacher erstmals mit vier Hauben bewertet. Das denkmalgeschützte Juwel mit seinen

luxuriös-lässigen Designzimmern in historischem Ambiente ist dafür die perfekte Bühne. 18 individuell gestaltete Themenzimmer und Suiten mit wunderbar historischer Atmosphäre vermitteln dem Gast Behaglichkeit und Angekommen-sein.

Die Lenker und Denker im Haus sind die Geschwister Barbara Kottke und Hans-Jörg Unterrainer. Seit 2010 führen sie den Familienbetrieb, nachdem beide zehn Jahre lang die Welt bereist haben –sie als Marketingmanagerin, er als Profisnowboarder. Ein Markenzeichen des Kirchenwirts ist der Weinkeller, eine Leidenschaft von Hans-Jörg. Dabei war sein Weg zum Weinexperten alles andere als klassisch. Was ihm half: Schon als Snowboarder eignete er sich ein profundes Wissen über Bodenaufbau, Hangexpositionen und Mikroklimatik an. Das hilft auch beim Verständnis für Wein. Mit einem bemerkenswerten Gespür baute er

Fotos: Krallerhof, Ritzenhof, Eder Hotels GmbH, Holzhotel Forsthofam, creatingclick Superlativ. Ganz neu ist die Atmosphere-Wellnesswelt mit integriertem 50-m-Infinitypool
leogang 130 | alpe adria magazin
Der Ritzenhof: herrlich direkt am Ritzensee mit privater Liegewiese

über die Jahre einen unglaublichen Weinkeller auf.

Neben dem Kirchenwirt profilierte sich auch das Genießerhotel Die Riederalm. Erst im Sommer 2021 eröffnete das hoteleigene Gourmetrestaurant „dahoam“, im Gault Millau 2023 machte es nun einen eindrucksvollen Sprung: Mit 16,5 Punkten (+ 1,5) steht Patron und Küchenchef Andreas Herbst bereits hauchdünn vor der vierten Haube.

Was alles auf eine Kuhhaut geht, demonstriert er im „dahoam“ auf einer Landkarte aus Stierleder. Darauf wurde Leogang gedruckt und das feine Netzwerk an Produzenten und bäuerlichen Betrieben, das sich Andreas Herbst aufgebaut

hat. Das Spektrum der „Produkte mit Stammbaum“ hat eine enorme Vielfalt, es reicht von Gemüse (frisch und fermentiert) bis zu Wildhendl oder Perlhuhn. Vom Schattbachbauern wird Leoganger Wagyu aufgezogen und beim Ottingbauern hat man sogar begonnen, Leoganger Safran anzubauen. Eine mühevolle Sache, jäten, ernten – alles wird per Hand gemacht. Viel Arbeit, die Ernte ist aber vergleichsweise bescheiden. Ein Hektar Acker liefert nur ein Kilo der wertvollen Fäden. Die Qualität ist aber fantastisch. Wir schnüffeln vorsichtig, betörend diese Honig- und Rosenaromen.

All diese Produkte fließen in die Küche von Andreas Herbst ein. Die Verbindung von ausgeklügelter Technik und Handarbeit mit einer kreativen und zugleich bodenverwurzelten Alpinküche ist Herbsts

Handschrift. Für das Gericht Kohlrabi und Frauenmantel gewann er aus Kohlrabi fermentierten Kohlrabisaft, zusammen mit Buttermilch ergibt sich eine Marinade für Ceviche von der Bachforelle. Frauenmantelpesto und -öl, gepickeltes Zwiebeleis, sauer eingelegte Kohlrabiperlen und Blüten wie Taglichtnelke komplettieren das wunderbare Gericht. Nur ein Beispiel für den Aufwand, der hier betrieben wird. Ein Erlebnis. Nicht vergessen, wir sind nicht in Paris oder London, wir sind in Leogang.

leogang
Leoganger Wagyu Tourismusbüro | Leogang 50, 5771 Leogang, (+43 6582) 706 60, www.saalfelden-leogang.com
TOURISMUSINFO
Das Puradies: traumhafte Lage in der Natur und schöner Spa Tradition mit Zeitgeist im Hotel Sepp, der Pool ist am Dach
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Das Holzhotel Forsthofalm liegt traumhaft in der Natur

INFOS

Wohnen & Essen

Forsthofgut***** | Luxuriöses Naturhotel. 5700-m²-Spa, Adults-only-Bereich u.a. mit Altholzsauna, Dampfbädern, Sport- und Whirlpool, Waldspa für Familien mit 70-Meter-Rutsche, großem Garten und Seehaus. Eigene Landwirtschaft, 30.000-m²-Garten und Badesee. Fine Dining mit 3 Hauben im Restaurant „echt. gut essen“. DZ mit ¾-Pension ab € 630,–, Suiten ab € 760,–. Hütten 2, (+43 6583) 85 61, www.forsthofgut.at

Riederalm****S | Das „Good Life Resort“ ist Spa, Familien- und Gourmethotel. Sehr schöne Zimmer vom Doppelzimmer bis zum Spa-Penthouse (63 m2). Zwei feine Wellnessbereiche: Adults only und für Familien mit 57 m langer Rutsche (gesamt 2000 m2). Großartige Kulinarik mit Topprodukten aus der nahen Umgebung. Ausgezeichnetes Mittagsbuffet mit Hausmannskost, abends kreatives 5-Gang-Menü. Im Drei-Hauben-Menü im Restaurant „dahoam“ (extra zu zahlen) zieht Andreas Herbst alle Register. Herzliche Betreuung, Familie Herbst ist immer beim Gast. DZ mit ¾-Gourmetpension ab € 354,–, Suite ab € 426.–. Rain 100, (+43 6583) 7342, https://riederalm.com

Kirchenwirt seit 1326 | Das historische Haus wurde liebevoll mit einem Mix aus edlen Designerstücken und Antiquitäten gestaltet. 18 komplett individuelle Themenzimmer und Suiten. Dahinter stehen die Geschwister und herzlichen Gastgeber Barbara Kottke und Hans-Jörg Unterrainer. Neben der Wirtshauskarte serviert Stefan Birnbacher ein Vier-Hauben-Menü in 7 Gängen. Jahrhundertealter Weinkeller mit etlichen Raritäten. Sympathisch. DZ/F ab € 180,–bis € 370,– . 5771 Leogang Nr. 3, (+43 6583) 82 16, www.hotelkirchenwirt.at

Puradies****S | Das Naturresort in grüner Alleinlage verbindet geerdetes Naturerleben, Design und Gemütlichkeit. Duftendes Holz und herrliche Bergblicke. Man sucht aus zwischen Genießerzimmern im Bauernhaus und Suiten und Lofts im Designanbau. Schöner Spa. Das Gourmetrestaurant ESS:ENZ bekam 2 Hauben, Produkte vom eigenen Biobauernhof. Großes Frühstücksbuffet, Gisela im Service ist eine Seele von Mensch. DZ mit ¾-Pension ab € 340,–, Suite ab € 449,–. Rain 9, 5771 Rain, (+43 6583) 82 75, www.puradies.com

Der Löwe****S | Ruhige Lage im Ortszentrum. Modern eingerichtet, natürliche Materialen, familiäre Atmosphäre. Adults-only-Spa über den Dächern von Leogang. Schöner Außenpool mit Blick auf die Berge. DZ ab € 332,–. Leogang 119, (+43 6583) 74 28, www.loewe.at

Forsthofalm | Auf 1050 m Höhe fügt sich das nach Mondholz duftende Vollholzhotel sanft in Almwiesen und Wälder ein. Vor dem Haus bim-

meln die Glocken grasender Kühe. Sky-Spa mit Pool, Sauna und Wasserbetten auf dem Dach. Abends regionale Küche mit Einflüssen der ganzen Welt. Tägliche Yogaeinheiten. DZ mit ¾-Pension ab € 360,–, Suiten ab € 500,–. Hütten 37, (+43 6583) 85 45, www.forsthofalm.com

Krallerhof***** | Ein Betrieb der Superlative. Ganz neu ist die Atmosphere-Wellnesswelt: ein 5500 m2 großer Naturbadesee mit integriertem 50 m langem Infinitypool und futuristischem Bau. Die „Powersleeping-Zimmer“ sorgen mit naturbelassenen Materialien wie Eichenholzböden und Zirbenholzwänden für guten Schlaf. Raffinierte Küche. Tipp: das japanische Restaurant Mizumi. DZ ab € 578,–, Suiten € 648,– bis € 926,–. Rain 6, (+43 6583) 82 46, www.krallerhof.com

Priesteregg | Feriendorf mit Luxuschalets aus Altholz, Stein und Zirbenholz, Blick auf den Hochkönig. Bad im Holzzuber, Sauna. In Huwi’s Alm in uriger Atmosphäre gibt es Salzburger Hausmannskost. Chalet ab € 314,- p.P. Sonnberg 22, (+43 6583) 825 50, www.priesteregg.at

Salzburger Hof | Beste Lage gleich neben der Talstation der Asitzbahn, ideal für Wanderer und Mountainbiker. Schöne, recht neue Zimmer mit viel Holz und modernem Look. Sehr gute Küche, auch das Mittagsbuffet ist bestens, ausgezeich-

Entspannt blau machen im Pool im Hotel Der Löwe

nete Kuchen und Torten. Sehr freundlich. Top: der neue Spa mit großem Pool am Dach. DZ mit ¾-Pension ab € 366,–. Sonnberg 170, (+43 6583) 731 00, www.salzburgerhof.eu

Mama Thresl | Sportlich-frech für aktive Gäste. Zimmer mit Zirbenholz, Felsendusche, Natursteinwaschbecken, Balkon. DZ ab € 183,–. Sonnberg 252, (+43 6583) 208 00, www.mama-thresl.com

In der Umgebung

Ritzenhof | Herrliche Lage direkt am Ritzensee mit privater Liegewiese. Spa mit Niveau, nur wenige Schritte vom See. Geradlinige, elegante Zimmer, herzliche Gastgeber. DZ mit ¾-Pension ab € 310,–, Ritzenseestraße 33, 5760 Saalfelden, (+43 6582) 738 06, www.ritzenhof.at

Sepp | Adults-only-Hotel. Tradition mit Zeitgeist, lässig gemütlich. Infinitypool und Sauna in einem Airstreamwohnwagen sind am Dach. DZ ab € 247,–. Urchen 8, 5761 Maria Alm, (+43 6584) 773 83 10, www.edersepp.com

Weitere Lokale

Hendl Fischerei | Fast schon mehr LifestyleTreffpunkt als Berghütte ist der Club aus Glas, Leder und Stahl an der Bergstation der Asitz-

In der Riederalm kreiert Andreas Herbst eine Regionalküche auf Drei-Hauben-Niveau
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Fotos: Lorenz Masser, Hotel Der Löwe, Matthias Heschl, Bause

bahn und Steinbergbahn in Leogang. Unser Lieblingsplatz? Die Outdoor-Bar wegen der lässigen Holzoptik und der fantastischen Aussicht in die Berge. Grillhendl und Ripperl bei coolem Sound. Nur im Winter offen. 5771 Pirzbichl 21, www.hendl-fischerei.at

Kralleralm | Restaurant und Bar in einem. Eine hippe Alm im Vintage-Stil mit viel Holz, man bestaunt alte Bügeleisen, historische Spinnräder und viele andere Exponate. Aus der Küche kommen legeres Bistroessen und Pizza. Rain 6, 5771 Leogang, (+43 6583) 824 62 10, www. kralleralm.com, kein R

Hüttwirt | Tradition trifft Zeitgeist, Omas Rezeptbuch wird modern interpretiert. Nicht versäumen: den Heidelbeerschmarren mit Biovanilleeis. Hütten 9, (+43 6583) 82 27, www. huettwirt.com

Rivus | Im Boutiquehotel mit Restaurant in trendig-natürlichem Ambiente werden österreichische Klassiker modern interpretiert. Auch für externe Gäste. Hütten 50, (+43 6583) 200 18, www.rivus.at

Asitzbräu | Gleich bei der Bergstation der Asitzund Steinbergbahn steht Europas höchstgelegenes Braumuseum auf 1760 m. Zum selbstgebrauten Bier gibt es uriges Hüttenambiente, bodenständige Brauhausküche und einen Ausblick auf unzählige Gipfel. Immer wieder locken

Events und Konzerte. Beim Personal rennt der Schmäh. Pirzbichl 21, (+43 6583) 824 645 50, www.asitzbraeu.com

Sinnlehenalm | Urige Alm, Almjause aus der eigenen Almwirtschaft mit frisch gebackenem Brot, Butter, Speck und Käse. Leicht erreichbar, Start von der Ortsmitte in Leogang, 5 km, 1 1/2 h. www.sinnlehenalm.net

Aktiv

Saalfelden Leogang Card | Die Card bietet eine Reihe von Vergünstigungen für beliebte Attraktionen und ausgewählte Gratiserlebnisse (z.B. täglich zwei freie Berg- und Talfahrten in Leogang). Gäste erhalten die Karte bei den teilnehmenden Partnerbetrieben.

Biken | Leogang ist das größte Bikegebiet Österreichs: über 90 km Lines und Trails, Downhill-Tracks und Hunderte Kilometer Touringrouten zusammen mit Saalbach Hinterglemm und Fieberbrunn. Anspruchsvolle Routen, aber auch Areale für Anfänger. Tagesticket: € 57,–. Info über Strecken, Bikeschulen, Verleih, Preise, Events, Workshops: bike.saalbach.com

Wandern | Zwischen schroffen Kalkriesen (Steinernes Meer, Leoganger Steinberge) und sanften Grasbergen erstrecken sich zahlreiche gepflegte Wanderwege für alle Könnerstufen.

Tipps: Saalachtaler Höhenweg, Birnbachloch,

Asitz Gipfel, Einsiedelei (eine der letzten Eremitagen Europas). Umfangreiche Infos (auch Almhütten): www.saalfelden-leogang.com/wandern

Wandertouren | www.saalfelden-leogang. com/wanderkarte, Info über Gepäcktransport: www.saalfelden-leogang.com/wandern-ohne-gepaeck

Klettern | Touren, Schulen, Kletterhallen, wwww.saalfelden-leogang.com/klettern

Flying Fox XXL | Eine der längsten und schnellsten Stahlseilrutschen der Welt, bis zu 130 km/h, 1,6 Kilometer lang, 143 m Flughöhe. (+43 6583) 82 19-390, www.saalfelden-leogang.com/Flying-Fox-XXL

Berg der Sinne | An der Mittelstation der Asitzbahn. Faszinierende Sinneseindrücke, Kneippanlage, zum ersten Mal Mountainbiken im Übungsareal „Riders Playground“ oder Wanderweg mit TONspur Inseln (Konzertmusik hören und Ausblick auf überdachten Holzliegen genießen) und Naturkino (Natur betrachten von Holzliegen, -stühlen und Hängematten), Spielewanderweg. www.saalfelden-leogang.com/Bergder-Sinne-de

Anschauen

Bergbau- und Gotikmuseum Leogang | Die bedeutendste Gotiksammlung des Landes Salzburg, sehr schön aufbereitet. Hütten 10, www.museum-leogang.at

Schaubergwerk Leogang | Führungen Mi–So von Mai–Okt. 11 und 13 Uhr. https://schaubergwerk-leogang.com

Museum Schloss Ritzen | Heimatmuseum mit einer der größten und volkskundlich bedeutendsten Krippensammlungen Österreichs. Museumsplatz 1, 5760 Saalfelden, www. museum-saalfelden.at

Bike Festival Saalfelden Leogang | Renommiertes Bike-Event, Ausstellung mit den News der Bikeszene, Workshops. 15.–17. September 2023 im Epic Bikepark Leogang

Sommerklänge Leogang | Sieben Mottokonzerte der Musikkapelle Leogang an verschiedenen Plätzen in Leogang. Immer im Sommer bis Anfang September. Eintritt frei. www. musileogang.at

Alm:Kultur | Wöchentliche Kunst- und Kulturprojekte auf den umliegenden Almen. Sommer bis Anfang September.

Jazzfestival Saalfelden | Vormerken für nächstes Jahr. Im August kommen internationale Jazzgrößen. www.jazzsaalfelden.com

Weitere Kulturevents | www.saalfelden-leogang.com/de/region-erleben/kultur

alpe adria magazin | 133 leogang
Eines der Kulturhighlights ist das Jazzfestival, Adrenalin garantiert der Flying Fox

Zwischen Fernpass und Reutte lädt die Tiroler Zugspitz Arena in ein imposantes Freilufttheater: Vorhang auf für einen landschaftlich vielfältigen, kulturell und historisch spannenden Landstrich, der den Applaus von Sportlern, Spaziergängern und Faulenzern mehr als verdient hat.

So richtig wohl ist mir nicht. Die ganze Nacht über hat es geblitzt und gedonnert, Stürme haben den Regen gegen die Fenster gepeitscht. Nun hängt der Nebel träge über Ehrwald. Eigentlich wollte ich mich von der Tiroler Zugspitzbahn hinauftragen lassen auf den höchsten Gipfel Deutschlands. Aber würde das Sinn machen bei Wetter wie diesem? Wer weiß, ob nicht schon die nächsten Gewitter hinter den Bergen lauern.

Sei’s drum. Wir sind nur zu viert in der Gondel. Eine Fahrt ins Niemandsland des

Nebels, die meine Fantasie befeuert. Und wenn das Seil akkurat jetzt aus der Führung springt? Da hilft nur die Beschwörung des Optimismus. Ein paar Sekunden später reißt das Gewölk tatsächlich auf und wie durch ein Fenster sehe ich, wie die Kabine auf die zerklüftete Kalkwand zurast und Ausblicke freigibt, die sonst nur Adler und Habicht vergönnt sind.

Und dann die Ankunft auf dem schmalen Zugspitz-Plateau, inzwischen bei Sonnenschein, an einem unwirklich fremden Ort, auf knapp 3000 Metern über

dem Meeresspiegel. Wie ein Flugkörper aus einem Science-Fiction-Film thront die Bergstation im Fels. Im Gestein verankerte Pfeiler und Fundamente tragen die Gebäude: ein meteorologisches Observatorium, mehrere Restaurants und Museen sowie den stillgelegten Grenzposten am Übergang von Österreich nach Deutschland.

Ein Berg in Flammen

Alles nichts gegen das Panorama, das mir den Boden unter den Füßen wegzieht: die Lechtaler Alpen und die Mie-

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Ein BERG und seine BÜHNE

minger Kette, die Ötztaler, Stubaier und Zillertaler Alpen, das Karwendel und ganz hinten Tauern und Großglockner, Dolomiten und Bernina. Der gesamte Alpenbogen, zu bewundern wie kaum anderswo, weil sich keine größere Erhebung aufbaut, die meine Augen stört. Gut gesicherte Plattformen bremsen die Höhenflüge. Wer den gesicherten Bereich verlässt, ist gewarnt: Absturzgefahr.

Was besonders für jene galt, die sich vor wenigen Wochen hier an- und abseilten, um Tausende Fackeln im Stein zu verankern: So beleuchtete man den Kamm und die Felswände des Zugspitzmassivs und sandte brennende Bilder ins Tal. In der Tiroler Zugspitz Arena, dem Gebiet zwischen dem Fernpass und der Ehrenberger Klause bei Reutte, stehen jeweils am dritten Juni-Samstag die Sonnwendfeiern an. Nirgendwo sonst werden Grate und Abhänge von ähnlich prächtigen Kunstwerken aus Feuer erhellt.

Fotos: Tiroler Zugspitz Arena, shutterstock.com/Sina Ettmer Photography
Die Umrundung des Massivs zählt zu den imposantesten Radtouren Tirols
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Fast unwirklich schön: Der Blick von der Zugspitze macht träumen

Ich habe das Spektakel im vergangenen Jahr bewundert. Die Erinnerungen an diese Nacht habe ich wieder vor mir, als ich nun neuerlich auf der Zugspitze stehe, diesmal im Spätsommer. Die Nebel haben sich inzwischen vollends verzogen, das Licht ist durchscheinend klar, der Wetterbericht für die kommenden Tage vielversprechend. Ideale Voraussetzungen also, um die Gegend, die sich wie eine Arena im Schatten mächtiger Berge erstreckt, lustvoll zu erkunden: Schon von hier oben präsentiert sie sich als idealer Abenteuerspielplatz für sportliches Mountain- oder E-Biken und gemütliche Touren zu urigen Hütten wie der Tuftlalm oder der Wolfratshauser Hütte. Sofern man nicht zum Segeln, Surfen oder Tauchen den idyllischen Heiterwanger See ansteuert. Oder gleich Namlos, eines der wundersam beschaulichsten Dörfer der Alpen.

Ich gondle also wieder hinunter nach Ehrwald und entscheide mich, dem Lauf der Loisach durch eine fast zauberisch dahinmäandernde Flusslandschaft zu folgen. Unweit ihrer Quellen, am Fuß des Fernpasses, schmiegen sich der Blind-, Mitterund Weißensee mit ihren türkisblauen Wellen in felsige Mulden: das ideale Terrain für naturaffine Wasserratten. Ich aber spaziere, nun auf einem anderen Weg, zwischen sonnendurchfluteten Föhren- und Fichtenwäldern zurück, diesmal auf der

Via Claudia Augusta, ein historischer Boden: ein ganz besonderes Gefühl.

Auf den Spuren der Kelten

Schon die Kelten durchquerten Zwischentoren, wie das Gebiet früher hieß. Die Römer befestigten den Fahrweg, der heute zur gut ausgeschilderten Wanderund Radroute avanciert ist. In früheren Zeiten war er eine über 600 Kilometer lange Verbindung von Venedig und der Po-Ebene mit der Donau. Entlang der Strecke entstanden Orte wie Ehrwald, Biberwier oder Lermoos. Sie profitierten

vom Aufschwung der Handelsbeziehungen und der wachsenden Zahl an Reisenden. Das Mittelalter und die frühe Neuzeit führten zur Blüte der Region. Mit der Eröffnung der Arlberg-Bahn 1884 aber schien ihr wirtschaftlicher Abstieg unabwendbar. Zu stoppen war er dank der aufkeimenden Begeisterung für den Wintersport und der Errichtung der ersten Zugspitzbahn in den 1920er Jahren.

Der Tourismus ist wichtigster Erwerbszweig geblieben. Natürlich lebt man in der Tiroler Zugspitz Arena mit und von den Urlaubern und passt sich deren Wünschen und Bedürfnissen an. Doch zugleich haben die Menschen, denen ich hier begegne, ihren eigenen Kopf. In den Gesprächen eröffnen sie mir die Sicht auf ihre Welt. Regina Poberschnigg erzählt mir, wie sie zur einzigen weiblichen Leiterin von insgesamt über neunzig Tiroler Ortsgruppen der Bergwacht aufgestiegen ist und gegen alte Rollenbilder zu kämpfen hatte. „Das war schon heftig“, lacht sie, „aber inzwischen werde ich von allen akzeptiert.“

Ähnlich erhellend mein Treffen mit Erich Steiner, einem der Hauptakteure der Sonnwendfeiern in der Tiroler Zugspitz Arena, die 2010 von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe geadelt wurden. „In den Bergfeuern steckt unsere Identität, sie schaffen ein Gefühl des Miteinanders“, erklärt er mir. „Im Alltag geht jeder seines Weges, diese Nacht aber stärkt den Gemeinsinn. Sie gehört nur uns, wir ziehen

Die Fahrt mit der Tiroler Zugspitzbahn ist ein Spektakel für sich
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Kleines Juwel im Schatten mächtiger Felsen: der Seebensee
Fotos: Tiroler Zugspitz Arena/Sam Oetiker, Tiroler Zugspitzbahn/Gaber

da keine Show ab für unsere Gäste. Traditionen haben ihren Wert. Wir müssen halt aufpassen, dass sie nicht verknöchern, sonst sind sie tot.“ Nur nicht in der Folklore feststecken oder in den Fesseln der Geschichte, sondern offen sein für die Welt: eine Haltung, die prägt.

Eine Tour als Seelenbalsam

Am Morgen darauf steige ich von Berwang zur grünen Kuppe des Hönigs hinauf, berühmt für seine über 3000 verschiedenen Pflanzen, davon fast 40 verschiedene Orchideenarten wie Frauenschuh oder Knabenkraut: eine durch und durch friedvolle Landschaft und für mich

INFOS

Allgemein

Am Fuß der Zugspitze und im Herzen des Außerferns erstreckt sich die Tiroler Zugspitz Arena: ein landschaftlich vielfältiger, kulturell und historisch spannender Landstrich, der zudem eine Vielzahl von Sport- und Freizeitangeboten bereithält. Zahlreiche Bergbahnen erleichtern den Aufstieg auf höchste Höhen, was Familien zu schätzen wissen.

Hotels

Zugspitz Resort | Hier fühlen sich Eltern und Kinder, die mit einem Rundumunterhaltungs-

Absturzgefahr! Die Wände der Zugspitze gelten als Herausforderung, selbst für versierte Kletterer

eine der schönsten Touren weithin. Der Sommer ist vorbei, das spüre ich, hier auf der Höhe schon viel früher als unten im Tal. Der Herbst ist eingezogen. Ein paar Wochen noch, und der Winter wird sich auf die Wiesen legen und das Eis die Zugspitze und die umliegenden Gipfel und Grate mit ihrer Kälte umfangen: zur Freude aller, die zum Skifahren, Langlaufen oder Rodeln anreisen.

Oben auf dem Hönig aber wird es im Winter recht still bleiben. Ich packe meine Thermoskanne in den Rucksack und starte talwärts. Die Aussicht auf die Einkehr in der Jausenstation Wechner im Weiler Mitteregg macht mir Beine.

Nehme ich die gebratene Leber vom Reh mit kross gebackenen Zwiebeln, Apfelscheiben und Rosmarinkartoffeln? Oder doch die Kasspatzen, die unter herrlich duftendem, würzigem Käse verschwinden? Nichts für Kalorienzähler, aber eine Küche, die mich zum Schwärmen bringt.

Als ich zurückwandere nach Berwang, fühle ich mich müde und glücklich. Zwischen Wolken und tiefblauem Firmament, das der Abend zu verschlucken scheint, zeigt sich ein türkiser Streifen am Himmel, fast wie ein Versprechen: Der Herbst wird uns lachen – und der nächste Bergfrühling kommen, ganz bestimmt.

programm verwöhnt werden, besonders wohl. Spa und Pool, das sehr gut bespielte Restaurant und die großzügigen Zimmer locken. Zum Hotel gehört auch ein großer Campingplatz in Panoramalage. DZ ab € 304.–, Obermoos 1, 6632 Ehrwald, (+43 56 73) 23 09, www.zugspitz-resort.at

Romantik Hotel Spielmann | Infinity-Felsen-Pool und Stadl-Spa zählen zu den vielen Annehmlichkeiten des familiär geführten Hotels, das herrliche Blicke aus den Fenstern der trendig-rustikal gestalteten Zimmer zu bieten hat. DZ ab € 240.–, Wettersteinstraße 24, 6632 Ehrwald, (+43 56 73) 22 25, www.hotel-spielmann.com

Chalet Resort LaPosch | Die sechzehn luxuriösen Chalets bestechen mit ihrer schönen Lage am Rand des Dorfes und der komfortablen Ausstattung. Einige der Häuser liegen am Bach und an einem kleinen See, viele haben eine eigene Sauna und einen offenen Kamin. Adults only, Ruhe und Erholung garantiert. Chalet ab € 480.–, Schmitte 12, 6633 Biberwier, (+43 56 73) 21 021, www.laposch.at

MOHR life resort | Hausherrin Tina Künstner-Mantl, selbst eine ausgezeichnete Reiterin, zieht mit ihrem Westernstall Pferdeliebhaber an. Gemeinsam mit ihrem Mann Klaus hat sie das Traditionshotel neu gestaltet: stylishe Zimmer,

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riesiger Wellness-Bereich, imposante Penthaus-Suiten. DZ ab € 320.–, Innsbruckerstraße 40, 6631 Lermoos, (+43 5673) 23 62, www. mohr-life-resort.at

Post | Eines der renommiertesten Häuser der Gegend, mit viel Verve und Herzlichkeit von Familie Denk geführt. Die Zimmer im modernen Alpin-Look bieten alle Annehmlichkeiten, das Restaurant ist Treffpunkt der Gourmets. Gut bestückter Weinkeller. DZ ab € 470.–, Kirchplatz 6, 6631 Lermoos, (+43 56 73) 228 10, www. post-lermoos.at

Singer | Relais & Chateau-Hotel im Tiroler Stil, bekannt für Küche und Weinkeller. Die Ausstattung ist gediegen, nichts für Puristen, aber eine edle Unterkunft für alle, die es opulent lieben. Im Winter schwingt man direkt neben dem Skikeller ab. Berwang 52, 6622 Berwang, (+43 56 74) 81 81, www.hotelsinger.com

Fischer am See | Die mit viel Holz und Naturmaterialien gestalteten Zimmer bezaubern mit dem Blick ins Grüne und auf den Heiterwanger See. Gute Küche, sympathische Atmosphäre. DZ ab € 260.–, Fischer am See 1, 6611 Heiterwang, (+43 56 74) 51 16, www.fischeramsee.at

Essen & trinken

Holzerstub’n | Beliebt bei Einheimischen und Gästen, die bei Schlutzkrapfen und ofenfrischer Schweinshaxe ordentlich zulangen. Müllerhofweg 8, 6632 Ehrwald, (+43 56 73) 33 23, www. holzerstubn.at

Das Walters | Bei Lachsforelle aus heimischer Zucht, Perlhuhnbrüstchen oder Angus Beef bestechen die erstklassigen Zutaten und die originelle und raffinierte Präsentation. Schmitte 8, 6633 Biberwier, (+43 56 73) 210 21 10, www. das-walters.at

WeinLounge | 50.000 Flaschen mit 1000 Positionen: Die Weinkarte kann sich sehen lassen. Dazu genießt man österreichische Schmankerln, die auf Klassiker der mediterranen und asiatischen Küche treffen. Danielstraße 3, 6631 Lermoos, (+43 56 73) 242 42 00, www.winelounge.at

180 Grad Restaurant und Konditorei | Ob Moosheusuppe mit Ziegenkäse und Laugencroutons oder die Wangen vom Alpenschwein, serviert mit weißem Speckeis und Portweinzwiebeln: Theo Hofherrs raffiniert-subtile Küche begeistert. Silbergasse 1, 6631 Lermoos, Tel. (+43 5673) 20 931, www.restaurant-180grad.at

Rimmlstube | Ein Wirtshaus, wie man es sich wünscht. Kaminwurzen, Junghirsch und Braten vom Tiroler Almschwein erzählen von der eigenen Jagd und Landwirtschaft. Rinnen 45, 6622 Berwang, (+43 56 74) 20820, www.rimmlstube.at

Wechner | Auf der herrlichen Terrasse der Jausenstation genießt man Wildspezialitäten, viele nach dem Rezept von Oma Julie zubereitet, Kuchen und die herzliche Gastlichkeit. Geheimtipp! Mitteregg 5, 6622 Berwang, (+43 56 74) 82 94, www.mitteregg.at

Sport & Ausflüge

Sportmöglichkeiten | Sportler finden ein reiches Terrain an Möglichkeiten, sich auszutoben: beim Wandern, Biken, Segeln, Paragleiten, Klettern, Raften oder Golfen. Zum Baden laden mehrere naturbelassene Seen ein, so etwa der Blindsee oder der Heiterwanger See. In allen größeren Orten gibt es Berg- und Wanderführer und Sportgeschäfte, in denen sich Räder und mehr mieten lassen.

Drachensee | Vom idyllischen Seebensee, der mit der Ehrwalder Almbahn gut zu erreichen ist, wandert man in 2,5 Stunden hinauf in den Fels, wo der geheimnisvolle Drachensee träumen

Modernes Design, herzliche Gastfreundschaft: das Zugspitz Resort in Ehrwald begeistert Groß und Klein Gediegen im Tiroler Stil und mit herrlicher Aussicht: das Hotel Singer in Berwang
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Fotos: hotelsinger.com, zugspitzresort, Tirol Werbung/Soulas Oliver, Tiroler Zugspitz Arena/C. Jorda

macht und die Coburger Hütte zur Rast einlädt. www.coburgerhuette.at

Tour auf die Zugspitze | Konditionell starke und erfahrene Alpinisten erreichen die Zugspitze über die Gatterl-Tour, die bei der Bergstation der Ehrwalder Almbahn startet: Gehzeit sechs Stunden, Einkehr auf der Hochfeldernalm, (+43 664) 15 63 339, und der Knorrhütte, (+49 151) 144 43 496 möglich. Leichter wird die Tour, wenn man von der Bergstation der Tiroler Zugspitzbahn absteigt.

Hönig | Der Hönig zählt zu den schönsten Blumenbergen Tirols, hier kann sich das Auge am wilden Blühen und an der Fernsicht auf die Lechtaler Alpen erfreuen. Für den Aufstieg von Bergwang über das Älpeletal sollte man mit 2,5 Stunden rechnen, für den Abstieg nach Mitteregg zur Jausenstation Wechner etwas weniger.

Zugspitz 8 | Die landschaftlich abwechslungsreiche, grenzüberschreitende Tour, gut mit MTBs oder E-Bikes zu befahren, umrundet den Daniel und das Wettersteingebirge. Die 112 Kilometer sind in einem oder mehreren Tagen zu bewältigen. Einstieg in allen Orten möglich.

Blindsee-Trail | Der Single-Trail vom Grubigstein, den man mit der Bergbahn ansteuert, gehört zu den schönsten MTB-Touren Tirols: ein flowiger Verlauf, knackige Schlüsselstellen und der Blick auf den türkisblauen Blindsee, in dem man sich aufs Schönste abkühlen kann. Nur für geübte Biker!

Almen & Hütten

Ehenbichler Alm | Von Rinnen kommend steigen Gourmets 1,5 Stunden auf die die Bergwiesen, um sich Köstlichkeiten wie Kaspressknödel, Kasspatzln und Kaiserschmarren sowie ausgesucht gute Weine munden zu lassen. (+43 676) 35 11 681.

Tuftlalm | Nicht jeder will gleich auf den Daniel und zur Upsspitze, um die Fernsicht zu genießen. Ein ähnliches Panorama bietet sich schon von der architektonisch ansprechenden Aussichtsplattform auf den Almwiesen. Der 1,5-stündige Weg startet unweit des Bahnhofs Lermoos. (+43 676) 55 68 202

Wolfratshauser Hütte | Ein Panorama zum Abheben, die Zugspitze liegt zum Greifen nah. Und auch die Schmankerln wie die Brettljause und Heidelbeerstrudel lassen die Herzen höherschlagen. Gehzeit ab Lermoos zwei Stunden, wer es bequemer haben will, erreicht die Hütte von der Bergstation der Grubigsteinbahn aus in 30 Minuten. (+43 676) 599 60 64

Kultur

Sonnwendfeiern | Jeweils am dritten Samstag im Juni. Wenn es dunkel wird, erscheinen auf den Bergen und Abhängen brennende Skulp-

turen wie Adler, Bischofsmütze oder die Friedenstaube. www.bergfeuer.at

Via Claudia Augusta | Die historische Römerstraße ist heute ein Rad- und Wanderweg, der in der Tiroler Zugspitz Arena zwischen Fernpass und Reutte verläuft. Zahlreiche Stationen und Ausgrabungen erzählen von der Zeit, da hier Händler und Soldaten entlanggezogen sind. www.viaclaudia.org

Zugspitzatelier | Mario Gasser, Bildhauer und Maler, behämmert Steine zu kraftvollen Skulpturen. In ihnen trifft die Vitalität der Natur auf die Fragilität unserer Existenz: ein Bild für die Gegend, in der Hartes und Weiches aufeinanderprallen. www.zugspitzatelier.at

Kirche St. Josef | In Bichlbach kann man die einzige Zunftkirche Österreichs bewundern: St.

Josef ist ein barockes Juwel, mit kostbaren Fresken und Dekorationen, errichtet auf Betreiben der lokalen Maurer, Stuckateure und Zimmerleute. www.zunftbruderschaft.at

Museum Drei Mohren | Brigitte Künstner zeigt in ihrem in Lermoos eine sehenswerte Schau zur Geschichte der Region und zur Entwicklung des Fremdenverkehrs. Führungen auf Anfrage, (+43 664) 501 90 14.

In Ehrwald, Lermoos, Berwang, Bichlbach, Biberwier und Heiterwang, den Hauptorten der Region, finden sich Tourismusbüros und Infopunkte. www.zugspitzarena.com

TOURISMUSINFO
Die UNESCO hat die Sonnwendfeuer zum immateriellen Kulturerbe geadelt: sehenswert
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In der Zugspitz Arena finden Alpinisten, Wanderer und Spaziergänger passende Abenteuerspielplätze

8 TIPPS für HERBST-ABENTEUER

Jetzt im Herbst sind Naturgenuss und Bergerlebnis angesagt. Mit diesen Ausrüstungsnews macht es besonders viel Spaß.

Leichte, funktionelle Jacken

Merino-Spezialist Icebreaker liefert ideale Kapuzenjacken für Herbsttage, die etwas windig und nicht mehr sommerlich warm sind. Der Shell+ Merino Cotton Windbreaker ( € 279,95) ist leicht, klein packbar und winddicht. Er hält leichtem Regen stand und besteht aus speziell behandelter Bio-Baumwolle. Dynafits Herbsthit, die Traverse Polartec Alpha Kapuzenjacke ( € 200,–), ist leicht isoliert und daher etwas wärmer, winddicht und wasserfest. www.icebreaker.com | www.dynafit.com

High-Tech-Rucksack

3D-gedruckte Elemente des Lenden- und Rückenbereichs gelten, seit Osprey vor einem Jahr die UNLTD-Rucksäcke präsentierte, als Innovation schlechthin. Waren die ersten Modelle mit über 60 Litern Fassungsvermögen für Mehrtagestouren gedacht, ist der neue UNLTD Hike AntiGravity 32 ( € 350,–) ein idealer Wanderrucksack. Im Test begeisterte er mit bequemem, top-belüftetem High-Tech-Rücken inklusive guter Luftzirkulation im Hüftbereich. Die flexibel einstellbaren Schultergurte sitzen sehr angenehm. Fürs Trinksystem gibt es ein Extrafach. Die Mesh-Taschen rechts und links sind ebenso praktisch wie das Außenfach und die integrierte Regenhülle. www.ospreyeurope.com

Wasserdichter Outdoor-Klassiker

RückenbeJ a h r d ie novation ber ist ein e er mit ben inklusive xibel einh m. Fürs -Taschen Außenfach rope.com

Speedgoat steht bei HOKA seit Jahren für Speedhikingund Trailrunningschuhe der Extraklasse. Top-gedämpft, mit einer robusten, perfekten Halt im Gelände gebenden Vibramsohle ausgestattet, überzeugen sie uneingeschränkt. Neu gibt es die Schuhe auch mit GoreTex-Membran als Speedgoat 5 Gore-Tex ( 180,–) sowie als noch mehr Halt gebendes Mid-Modell (Speedgoat 5 Mid GoreTex € 200,–). Die Gore-Tex-Modelle sind gerade im Herbst ideal, wenn es kühler und feuchter ist. www.hoka.com

OLIVER PICHLER
s a i Go
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Hosen für alle Fälle Jetzt im Herbst sind Hosenmodelle gefragt, die etwas weniger luftig, dafür aber strapazierfähiger sind. Zinal nennt Mammut die dafür gemachte Hosenfamilie. Es gibt sie in lang, kurz, als ZipOff-Hose und als Softshell-Hochtourenmodell. Im Test sehr bewährt haben sich die Zinal Hybrid Zip Off Pants (€ 190,–). Sie haben gegen Nässe auf kniehoch verwachsenen Wegen geschützt, leichtem Regen standgehalten, im Felskontakt keinen Schaden genommen und an morgens kühlen, später heißen Tagen, dank Zip-Off-Möglichkeit, angenehme Frischluftzufuhr ermögwww.mammut.com

Kluger Kopfschutz

Leicht, luftig, fein bei kaltem Wind und leichtem Regen trotzend sind die neuen Kappenmodelle, die Buff und Löffler bieten. 5 Panel Explore Cap (€ 34,95) heißt das sportlich wie städtisch einsetzbare Modell von Buff. Sechs modische Farben stehen zur Wahl. Die Weitenregulierung erfolgt per Kletterseilen nachempfundener Schnürung. Löfflers lässig-sportliche Performance Cap (€ 39,99) ist klein packbar, sitzt bequem stretchig, kühlt, wenn es heiß ist und ist an kalten Herbsttagen warm genug. Im Test eine perfekte universelle Sportkappe. www.buff.com | www.loeffler.at

Sitzen – immer und überall

Kalter Fels, feuchtes Holz und taunasse Wiesen – der Herbst ist nicht die beste Zeit, um sich bequem in der Natur niederzulassen. Außer man hat seine eigene Sitzmöglichkeit im Rucksack mit dabei. Helinox bietet diesbezüglich Vielversprechendes. Etwa den puristisch einfachen Hocker Speed Stool M (€ 94,95) oder den Chair Zero L (€ 159,95) als Stuhl mit Lehne. Sie sind leicht (470 bzw. 640 Gramm), klein packbar, weil faltbar, und doch einfach aufzustellen. Im Test haben uns beide als bequem und praktisch überzeugt. www.helinox.eu

Wasser ist chancenlos

Um Regen und Feuchtigkeit von den Füßen fernzuhalten, gibt es zwei Möglichkeiten: wasserdichte Schuhe oder wasserdichte Socken, etwa die der Firma Dex Shell. Sie setzt dafür eine eigene Membran ein, die Wasserdichtheit und Atmungsaktivität kombiniert. Die stretchigen Socken sitzen gut und bequem, auch wenn sie sich im ersten Moment anfühlen, als wären sie aus dünnem Neopren. Kein Reiben, keine Druckstellen und keine nassen Füße trotz nasser Schuhe. Es gibt etwa Trekking Socks (€ 55,–) mit Merinoanteil oder Ultra Thin Socks (€ 32,50) aus Bambusfasern. www.dexshell.com | www.al-sport.eu

Hüfttasche statt Rucksack Wandern ohne Rucksack? Doch Getränk, Umziehshirt und Windjacke will man mit dabeihaben. Auch Handy, Schlüssel und Geld müssen verstaut werden. Hüfttaschen bieten sich als Lösung an, etwa von Osprey. Tempest 6 (Damen) und Talon 6 (Herren) (€ 90,–) verfügen über ein großes Hauptfach, zwei Seitentaschen und weitere Verstaumöglichkeiten. Rab überzeugt mit der Aeon LT 5L Hüfttasche (€ 45,–), einer noch leichteren Variante mit zwei gleich großen Taschen für beste Gewichtsverteilung. www.ospreyeurope.com | www.rab.equipment

f kn hoch c alpe adria magazin | 141 outdoor-produkte

Die SONNE im GLAS

Obsthof Neumeister: Saures, Süßes, Gesundes und Hochprozentiges aus Bio-Früchten von Apfel bis Zwetschge. Zwölf verschiedene Essigsorten, darunter 25-jähriger Apfelbalsam. Drei Generationen, zwei junge Bauern, eine gläserne Manufaktur.

Einen Obsthof mit sechzigjähriger Geschichte in einen Bio-Betrieb zu verwandeln, ist eine Herausforderung. Die Umstellungszeit beträgt 36 Monate, einige Kulturobstsorten müssen weichen, weil sie ohne spezielle Behandlung nicht überleben können, es gibt viel Schreibkram zu erledigen und jede Menge Neues zu lernen. Ohne Energie, Diplomatie, Durchhaltevermögen und Besonnenheit geht da nichts. Wer aber wie der junge Josef Neumeister aus dem steirischen Straden über

ein ruhiges, bedachtes Wesen verfügt, ist klar im Vorteil.

Neumeister? Straden? Spätestens jetzt dürften Genussmenschen aufhorchen, sind Familienname und Ort doch unmittelbar verwoben mit einem Spitzenweingut und dem Restaurant Saziani Stub’n – beides Pioniere in der steirischen Kulinarikszene, internationale Fangemeinde inklusive. Sie entsprangen dem gleichen bäuerlichen Mischbetrieb wie der Obsthof. Nur, dass letzterer noch ein Geheim-

tipp ist. Auch die Tatsache, dass Straden zu den wärmsten Regionen Österreichs zählt, in der selbst sensible Früchtchen wie die Marille wunderbar ausreifen, konnte daran nichts ändern.

Vielleicht aber eine neue Generation. Seit 2015 ist mit Josef Neumeister jun. nämlich „der dritte Mann“ in der Geschichte des Obsthofs am Werk, tatkräftig unterstützt von seiner Frau Nina. Seit 2018 führen sie das Erbe als anerkannten Bio-Betrieb in die Zukunft. Neben Tafelobst für den Handel und Obstbränden

Fotos: Bernhard Monschein Photography, Der Flor Was sein Großvater 1969 begann und sein Vater beharrlich ausbaute, führt Josef Neumeister jun. als Biobetrieb in die Zukunft
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obsthof neumeister

entwickelten die beiden aus ihren eigenen, rundum angepflanzten Früchten ein vielfältiges Sortiment, mit dem die Gastronomie und (bevorzugt kleine) Genussund Bauernläden in ganz Österreich beliefert werden.

Fast alle Produkte kann man auch am Hof verkosten: Zwölf verschiedene reine Gärungsessige, u. a. aus Paradeisern, Brombeeren, Pfirsichen und Williamsbirnen. Auch den 25-jährigen Apfelbalsam, den noch Josefs Vater in Fässer ge-

füllt hatte. Steirisches Kürbiskernöl, Most, Cider und Frizzante. Vor Ort entstehen auch hervorragende Tresterbrände, pikante Soßen, Fruchtaufstriche und -säfte. Dafür hat Josef eigens alte geschmacksintensive Sorten wie Maschansker, Ilzer Rose und Bohnapfel ausgepflanzt. Um das Verkosten am Hof so angenehm wie authentisch zu gestalten, wurde dann auf dem Fundament der Generationen eindrucksvoll gebaut. 2022 eröffneten die jungen Neumeisters die „gläserne Manufaktur“, ein Gebäude, das

ihr Werk und Werken völlig transparent transportiert, vom Brennkessel bis zum eindrucksvollen Fasskeller, in dem der Essig reift.

OBSTHOF NEUMEISTER

Wieden-Klausen 17, 8345 Straden, +43 3473 8249, +43 664 3802972, www.obsthof-neumeister.at, Mo, Di, Do, Fr 9–12 und 13–18 Uhr, Sa 9–12

Edel, naturverbunden und transparent präsentieren sich Essigmanufaktur und Brennerei
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Vier Naturliebhaber im südoststeirischen Straden: Josef und Nina Neumeister mit ihren beiden Söhnen

DerANDERSMACHER

Urban Food in traumhafter Naturlandschaft. Auch vegetarisch und vegan. Hochwertige regionale Produkte, überraschende kulinarische Events und junge Gastgeber voller Leidenschaft. Der Weinhof Locknbauer am südoststeirischen Kerschenberg ist erfrischend anders.

Lukas Jahn zählt zu den beinahe schon selten gewordenen jungen Menschen, die nach einem lehrreichen Ausflug in die Welt mit neu entflammter Heimatliebe ins Grenzland zurückkehrten, um die Ärmel so richtig hochzukrempeln. Um etwas Visionäres auf die Beine zu stellen, einerseits in der lokalen Tradition verwurzelt, andererseits weit über den lokalen Tellerrand hinausblickend. So wurde der 30-jährige Spross einer Arztfamilie das, wovon er bereits als Bub träumte und wofür man ihn oft belächelte: Bauer. Genauer gesagt: Ein ungewöhnlicher Weinbauer im südoststeirischen Ort Tieschen – wo er auch zu Tisch bittet.

Was war

„Mit vier wollte ich Rinder züchten, dann Obst kultivieren wie die Pichla-

Oma, in ihren Gärten habe ich die schönste Zeit meiner Kindheit verbracht. Später war Weinbauer mein Ziel.“ Mit einer akademischen Laufbahn bedacht, zog der Spross einer Arztfamilie zunächst aber zum Studium nach Wien. „In meinem tiefsten Inneren hatte allerdings schon sehr lange eine kleine Rebe Wurzeln geschlagen.“ Grund genug, mit 23 Jahren spontan zurückzukehren, sich beim Weinbaukolleg Silberberg einzuschreiben, einen Weingarten zu pachten und zwecks Zukunftsgestaltung einen alten Hof mit vier Hektar Grund zu kaufen.

h ab e ich die eit n Ziel “ Mit

Seit 2021 ist Lukas nun Weinbau- und Kellermeister. Dazu Gastgeber der besonderen Art und Organisator von schrägen Veranstaltungen, Happenings eigentlich. Dass seine Weinlinie nach eigener Angabe noch als „wildes Pferd“ über

KARIN HAUENSTEIN
locknbauer 144 | alpe adria magazin
Schräge Vögel mit Bodenhaftung: Weinbauer Lukas Jahn (rechts) und Koch Peter König

die Gaumen galoppiert, ist wohl der intensiven Bautätigkeit geschuldet. Gemeinsam mit der (bei Baubeginn noch studierenden) Architektin Mascha Ritter aus München und spezialisierten regionalen Handwerkern stellte Lukas ein beeindruckendes, 50 Meter (!) langes und nachhaltig umgesetztes Wirtschafts- und Bewirtungsgebäude auf seinen Hof, das ihm prompt den renommierten ZV-Bauherrenpreis einbrachte. Da war der Bau-

herr bereits Gastgeber. Seine mit einem Augenzwinkern verkündete Mission: „Ich möchte mit meinem Team die Zukunft des Buschenschanks einläuten.“ So machte er aus dem eher „Schweren“ etwas Leichtes, die Geselligkeit blieb.

Das Konzept „Zu Tisch beim Locknbauer“ mit steirischen Tapas, vielfach vegetarisch, kam von Anfang an super an. Nicht zuletzt, weil Lukas nahezu immer

präsent ist und auch persönlich serviert. Einen regelrechten Hype lösten die „Sempre Domenica“-Pizza-Sonntage im August aus, für die Lukas’ kongenialer Küchenchef und Freund Peter König den Ofen und authentische Zutaten direkt aus Neapel importierte. Die Originalität zog, 1200 Pizzen gingen an den vier Domenicas über den Tisch.

Was kommt

Bei so viel Umtriebigkeit wundert man sich beinahe über die Ruhe, die der inzwischen 30-jährige Locknbauer ausstrahlt, gepaart mit liebenswerter Offenheit: „Das turbulente letzte Jahr hat mich fast etwas aus dem Tritt gebracht“, erzählt er ehrlich. Aber jetzt kann er wieder mehr Weinbauer sein. Und schon steht das nächste Ziel im Raum: „Ich möchte einfach ein gutes Produkt machen, das ohne extreme Marketingaktionen und Geschwurbel seine Liebhaber findet.“ Die Philosophie? „Ein großer Wein schmeckt nicht nur, er bewegt dich auch in einer gewissen Weise.“ Nachdem er die Kulinarik beruhigt in die Hände von Peter König legen kann, ist er entspannt, schließlich teilt er mit ihm die Neigung zum Produktfanatismus.

Für jeweils sechs Wochen im Frühjahr, Sommer und im Herbst heißt es auch 2023: „Zu Tisch beim Locknbauer“. Außerdem werden die beliebten Brunch-Wochenenden und verschiedenste Events eine Fortsetzung finden (aktuelle Infos unter www.locknbauer.at oder auf Instagram)

Man darf neugierig sein, welche Blüten die Partnerschaft der beiden Freaks noch treibt. Ganz gleich, welches kulinarische Angebot sie gerade ausgeheckt haben –das Ziel ist immer dasselbe: Ihre Gäste sollen einfach genießen und dabei Spaß und eine gute Zeit haben. Ein Happening eigentlich.

WEINHOF LOCKNBAUER

Weinbauer Lukas Jahn: „Mein Wein soll nicht nur schmecken, sondern die Menschen bewegen“

Ofen und authentische Zutaten für PizzaEvents wurden aus Neapel importiert

Fotos: Christoph Platzer, Barbara Majcan, Karin Hauenstein Pichla 58, 8355 Tieschen, (+43 664) 169 07 87, Öffnungszeiten: nach Voranmeldung und lt. Website www.locknbauer.at
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Ein ganz besonderer Platz, ultimativ beim Sonnenuntergang hinter den Weinbergen Triestina, Wien Cantinetta Antinori, Wien Terra Sarda, Finkenstein Michelangelo, Klagenfurt Golfplatz, Tarvisio Aqualunae, Himmelberg Covino, Venedig Made in Sud, Wien Nuovo Mondo, München Mediterraneo, Pordenone Contadino, Udine Le Ville Etonne, Turin Regina Margarita, Wien Kainz, Wolfsberg Costiera, Graz

Süßes GLÜCK

Tiramisù ist nicht nur Italiens beliebtestes und bekanntestes Dolce. Es hat auch eine eigene Weltmeisterschaft, mehrere Väter und wird mitunter sogar als Viagra gehandelt.

Diesen süßen Erfolg reklamieren mehrere Väter für sich: Tiramisù, DAS italienische Dolce schlechthin, ist wahrscheinlich das bekannteste (und beliebteste?) Dessert der Welt. Nur: Wer hat den cremigen Ei-Zucker-Biskotten-Mascarpone-Kaffee-Kakao-Mix erfunden? Nun, da scheiden bzw. streiten sich die Geister.

„Es ist ein einziger Kampf zwischen Friaul und Venetien, wo es erfunden worden ist“, weiß Top-Gastronom Dario Macorig vom Ristorante Campiello in San Giovanni al Natisone. Genau weiß er nur, wo es das beste Tiramisù gibt: „Jeder in Italien glaubt, seines ist das beste.“

Wikipedia, die allwissende Plattform, verortet im Einleitungstext den Ursprung des Tiramisùs in der Region Venetien, im Ristorante Al Camin in Treviso. Friaul hält gleich mit zwei Lokalen – dem Albergo Roma in Tolmezzo und der Trattoria Al Vetturino in Pieris in der Provinz Gorizia dage-

Italia, Tarvisio Arta, Mallorca Mega Express, Corsica Ferries Al Bosco, Grado Melograno, Wien Loretto, Klagenfurt Alla Pace, Grado
Fotos:
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Bruno Masaneta, Grado
GRÖMEDIA

gen und hat 2017 das Tiramisù ins italienische PAT-Register (offizielle Liste traditioneller Produkte, Erzeugnisse) für Friaul-Julisch Venetien eintragen lassen.

In der Lombardei wiederum wird behauptet, das Tiramisù sei in einem Mailänder Restaurant erstmals auf die Tische gekommen, die Toskana bringt die Florentiner Scuola delle Cascine ins Spiel. Diese Kochschule soll schon 1927 ein tiramisùähnliches Dolce kreiert haben, allerdings ohne Kakao und Mascarpone. Noch früher, nämlich im ersten Weltkrieg, sollen – so eine auf Wikipedia verbreitete Legende – italienische Frauen ihre Männer bei Fronturlauben mit einer Art Tiramisù gestärkt haben. Apropos Stärkung: Das Dolce soll in den 30ern in einem Bordell in Treviso, Venetien, zur Potenzstärkung verfuttert worden sein.

Wie eingangs geschrieben: Erfolg ist vielväterig. Was aber ist halbwegs belegbar?

Nun, ab 1939 wurde ein ähnliches Dessert unter dem Namen Coppa Vetturino in der Trattoria Al Vetturino im Örtchen Pieris, Gorizia, serviert. Inhaber Mario Cosolo hatte 1935 besagte Coppa auf dem italienischen Marine-Kreuzer Savoi erstmals zubereitet, allerdings nicht mit Mascarpo-

ne, sondern mit einer Zabaione. Im Al Vetturino soll dann in den 40ern auch ein Gast „Ottimo, c’ha tirato su“ (Ausgezeichnet, das hat mich hochgezogen) ausgerufen und damit den Namen Tirami Sù (Zieh mich hoch) erfunden haben.

Im Albergo Roma in Tolmezzo scheint „Tiramisù“ unter diesem Namen erstmals 1959 auf einer Rechnung auf. Für Treviso wiederum belegt ein Artikel in einem Weinmagazin, dass im Ristorante Le Beccherie Jungkoch Roberto Linguanotto 1972 angeblich dieses Dolce erfunden habe.

Nachdem alle hier genannten Restaurants nicht mehr existieren, wird der absolute Wahrheitsbeweis schwer anzutreten sein. Ist auch egal: Die Kalorienbombe Tiramisù schmeckt trotzdem (fast) allen, und das längst weltweit und in den vielfältigsten Formen und Kreationen. Die Urform besteht aber nur aus Ei, Zucker, Mascarpone, Löffelbiskuits, Kaffee und bitterem Kakaopulver.

„Das Geheimnis eines guten Tiramisùs ist, es klassisch original zu machen, weiß Sebastiano Di Bartolo, der diese süße Klassik in der „La Bottega“ in Klagenfurt

serviert. „Es muss mindestens 24 Stunden durchkühlen. Wir nehmen sehr starken Kaffee, vielleicht mit einem Schuss Grappa. Marsala oder Amaretto mag ich nicht, da wird es zu lieblich. Wir verwenden nur Bioeier und geben etwas Salz ins Eiweiß, für den geschmacklichen Kontrast.“ Schmunzelnd verrät Di Bartolo: „In Italien sagt man auch natürliches Viagra zum Tiramisù, der Kaffee belebt.“

Von Spielarten wie Erdbeer- oder Himbeertiramisu hält er nicht so viel: „Okay, das kann man probieren, aber es ist doch kein Tiramisù. Die echte Glücklichkeit macht nur die klassische Kombination mit Kaffee.“

Enzo Corso, Ex-Wirt der Osteria Veneta in Klagenfurt, findet, dass Tiramisù „am zweiten Tag am besten schmeckt. Wir verwenden keine rohen Eier mehr, sondern pasteurisierte, und geben ein wenig Marsala dazu. In der Sterneküche wird Tiramisu auch gerne dekonstruiert, mir ist die klassische Variante am liebsten.“ Bei Corso wurde Tiramisù in der Schale serviert.

Ja, so ist es: Kaum ein Tiramisù gleicht dem anderen. Es wird auf Teller geklatscht, in Gläsern oder Schalen ange-

Fotos: GRÖMEDIA,
Tiramisu Don Carlo Sternenberg, Hochrindl Osteria Veneta, Klagenfurt
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Orologio, Cormons

richtet, es kommt mehrhügelig oder als kompakte Schnitte daher, rund, quadratisch oder dreieckig, es wird mit Früchten oder Schlagobers dekoriert.

Die Coppa Vetturino, das angebliche Urtiramisù, gibt’s nur im Glas und in ausgesuchten Lokalen. Denn: Flavia Cosolo, Tochter des Erfinders, wacht über authentische Zubereitung. In der Lokanda Devetak in San Michele del Carso nahe Triest gibt’s diese Coppa, Mihaela Devetak ist die Patissière. „In der Coppa gibt’s keinen Kaffee, statt Biskotten ist Pan de Spagna drin, statt Mascarpone eine Zabaione sowie Marsala plus ein Geheimnis, das nicht verraten wird. Unsere Gäste fühlen sich mit diesem Tiramisù um 50 Jahre zurückversetzt.“ Die Coppa Vetturino ist sehr üppig und süß, das in Tolmezzo beheimatete Tiramisù schmeckt – dank Kaffee –deutlich anders.

Familie Devetak beliefert auch einmal pro Woche die Ausstellung „Un dolce da re“ (eine königliche Süßspeise), eine Art Tiramisù-Museum in Pieris San Canzian d’Isonzo, mit Coppe Vetturino für die Besucher.

In Venetien, im ebendort als Tiramisù-Geburtsort favorisierten Treviso,

hat das italienische Aushänge-Dolce sogar eine eigene Großveranstaltung mit mehreren Awards: Alle zwei Jahre findet die „Coppa del Mondo di Tiramisù“ statt, zuletzt im Oktober 2022. WM-Medaillen werden für Original- und für Kreativversionen vergeben, die Besucher des dreitägigen Festes vertilgten mehr als 10.000 Portionen des beliebten Dolce. Auf den Websites der Veranstaltung (siehe Infoteil) findet man auch Rezepte der

Weltmeistertiramisùs sowie Tipps für richtige Tiramisùzubereitung.

Wir lernen: Beim Tiramisù kann man also viel richtig, aber auch viel falsch machen. Und Wirt Di Bartolo weiß: „Die besten Tiramisùs gibt es für mich nicht in Toplokalen, sondern in einfachen Trattorien. Dort, wo sie von der Mama gemacht werden.“ Nach altem, klassischem Rezept.

Spiga, Wien Alla Rocca, Soave Altro Gusto, Tarvisio Vino Vino, Venedig Pizzeria Wern Berg, Wernberg Santa Chiara, Palma
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Das Weltmeister-Tiramisù 2022, Treviso

INFOS

Tiramisù | Der Begriff Tiramisù (tira mi su auf Deutsch: Zieh mich hoch) gehört zu den zehn weltweit bekanntesten Begriffen. Die italienische Süßspeise tauchte unter dieser Bezeichnung erstmals 1959 auf einer Rechnung des Albergo Roma in Tolmezzo auf. Im Italienischen wird Tiramisù mit einem Akzent auf dem U geschrieben. Seit 2017 wird Tiramisù in der offiziellen PAT-Liste als Produkt Friaul-Julisch Venetiens geführt, man will für das Dolce auch das DOP-Siegel bekommen. Neben Friaul beansprucht auch Venetien, Ursprungsland des Tiramisù zu sein und will Treviso als Welthauptstadt des Tiramisù positionieren.

Coppa Vetturino | 1935 auf einem Schiff der italienischen Marine erfundene Tiramisù-Variante, allerdings mit etwas anderen Zutaten –Zabaione statt Mascarpone, Pane Spagna (Bisquitteig) statt Biskotten, kein Kaffee. Das Ristorante al Vetturino in Pieris (Gorizia) gibt es nicht mehr, die Coppa wird in wenigen Lokalen serviert. In der Lokanda Devetak in San Michele del Carso (nahe Triest) und bei Da Nando in Mortegliano nahe Udine.

Tiramisù-Tipps | Das klassische Tiramisù besteht nur aus Ei, Zucker, Löffelbiskotten, Mascarpone, Kaffee, Kakao. Man kann etwas Alkohol (Marsala, Amaretto, Cognac, Rum, Grappa) dazugeben. Es gibt auch eine Menge Variationen mit Früchten (Erdbeeren, Himbeeren usw.). Hier gibt’s klassische Zubereitungstipps von der Website des Tiramisù Worldcups (tiramisuworldcup.com).

Gebäck | Löffelbiskuits bester Qualität verwenden. Bestes Gebäck sind die Savoiardi-Biskotten, mit Pavesini wird das Tiramisù etwas leichter.

Kaffee | Schon am Vortag mit Mokka zubereiten, in verschlossener Flasche nicht im Kühlschrank aufbewahren. Nicht süßen!

Löffelbiskuits | Der Keks (Savoiardo) darf nicht zu einem Schwamm werden. Schnell auf beiden Seiten eintunken, dass der Kern trockener bleibt als die Außenseite.

Mascarpone | Für eine optimale Mascarponecreme nur frische Eier verwenden, möglichst bio. Man kann Marsala oder einen Tropfen Orangenessenz dazugeben, um den Eigelbgeruch abzumildern.

Kakao | Erst vor dem Servieren mit bitterem Kakao großzügig bestreuen. Auf Schokoladestücke verzichten!

Kühlen | Das Tiramisù sollte vor dem Servieren mindestens drei Stunden im Kühlschrank pausieren, besser eine Nacht.

Silberlöffel-Tiramisù | Der „Silberlöffel“ ist so etwas wie die Bibel der italienischen Küche, mit Tausenden Rezepten auf mehr als 1500 Seiten.

Sein Tiramisù-Rezept:

Zutaten (6 Pers.): 2 Eier getrennt, 2 Eigelb, 150 g Puderzucker, 400 g Mascarpone, 200 g Löffelbiskuits, 175 ml Espresso, erkaltet. 200 g Schokolade, gerieben. Kakaopulver zum Bestäuben.

Zubereitung: Eiweiß in Schüssel steif schlagen. Eigelb und Zucker in zweiter Schüssel schaumig rühren. Zuerst Mascarpone vorsichtig unterziehen, dann den Eischnee. Boden einer rechteckigen Form (1,5 l) mit Schicht Löffelbiskuits auslegen, gleichmäßig mit Espresso beträufeln. Schicht Mascarponecreme darauf verstreichen und dünn mit Schokolade bestreuen. Zutaten abwechselnd in Form schichten, bis sie aufgebraucht sind, mit Mascarponeschicht abschließen. Mit Kakaopulver bestreuen und drei Stunden im Kühlschrank ziehen lassen.

Weltmeister-Tiramisù | Das Rezept von Giuseppe Salvador, 2022 Weltmeister des klassischen Tiramisùs in Treviso:

Zutaten: 250 g Mascarpone Lattebusche, 54 g Eigelb Amadori, 69 g Zucker, Löffelbiskuits Vicenzovo Matilde Vicenzi, Kaffee Hausbrandt, Kakao Campagnoli nach Belieben.

Zubereitung: Eigelb abwiegen, Zucker hinzufügen, aufschlagen, bis eine helle Creme entsteht. Mascarpone einrühren und elektrisch aufschlagen, bis die Creme dickflüssig wird. Löffelbiskuits drei Sekunden in Kaffee eintauchen, sie dürfen nicht zu nass werden. Form auf den Teller stellen, mit einer Schicht Biskuits beginnen, darauf großzügige Schicht Creme. Darüber eine weitere Schicht aus Biskuits und Creme. Für die abschließende Dekoration nach dem Herausnehmen aus der Form mit Spritzbeutel Cremestreifen auf das Tiramisù spritzen. Mit Kakao bestreuen, servieren.

Tiramisù-Worldcup | Findet alle zwei Jahre in Treviso, Venetien, statt, der nächste im Oktober 2023. Um Awards in mehreren Kategorien, u.a. Tiramisù klassisch und kreativ, matchen sich 200 Teilnehmer aus aller Welt. In Treviso finden auch unterm Jahr in ausgesuchten Lokalen Tiramisù-Publikumsbewertungen statt. Auf der Website tiramisuworldcup.com findet man auch viele Rezepte.

Tiramisù-Museum | Ausstellung „Un dolce da re“ in Pieris San Canziano d’Isonzo (Gorizia), via Marconi 1, Mittwoch 15.30–18.30 und Samstag 10–12.30 h geöffnet. https://www.ccm.it/ it/18323/Un-dolce-da-re

Tiramisù in Zahlen| Im Jahr 2020 wurden in Italien mehr als 22 Tonnen Tiramisù verspeist. Das größte Tiramisù aller Zeiten wog 3015 Kilogramm, es wurde 2015 im friulanischen Gemona zubereitet. Das längste Tiramisù wurde 2019 in Mailand registriert, es maß 273,5 Meter.

Tag des Tiramisùs | Der 21. März ist der internationale Tag des Tiramisùs.

Urtiramisù? Mihaela Devetak mit der Coppa Vetturino
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Tiramisù mit einem Schuss Grappa: Sebastiano Di Bartolo Fotos: GRÖMEDIA, beigestellt

Aufblühen

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24 feine Ideen für (ent)spannende Auszeiten, die Körper und Seele neue Kräfte verleihen. Und: Es darf natürlich auch ein längerer (Kurz-)Urlaub sein!

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In unserer schnelllebigen Zeit nutzt man den Urlaub oft für ein wenig Entschleunigung. Seit April 2023 gibt es dafür genau den richtigen Ort, ATMOSPHERE by Krallerhof. Das 5-Sterne-Hotel in Leogang im Salzburger Land bietet mit dem ikonischen Spa – mit 5500 m² großem Natur-Badesee samt 50 Meter langem Infinitypool – eine neue Dimension von Erholung, Wellness und leisem Luxus. Der neue Spa, der sich nahtlos in die Landschaft einfügt, wartet mit weitläufigen Wellness- & Wasser-Sphären und einem breiten Ange-

bot für das persönliche Regenerations-Erlebnis auf, das übrigens nur Erwachsenen vorbehalten ist. Kinder und Familien sind an einem eigenen Bereich am See und im bestehenden Spa willkommen. Ausprobieren lässt sich das neue Spa wunderbar mit dem 4-Nächte-Paket „Alpenzauber für Sie und Ihn“, denn es enthält zwei wohltuende Behandlungen jeweils für Sie und Ihn. Ab 1138 Euro pro Person inkl. Krallerhof-Kulinarik (buchbar bis 30.11.2023).

Hotel Krallerhof, Rain 6, 5771 Leogang, +43 6583 8246, office@krallerhof.com, krallerhof.com

ERHOLUNG MIT DER KRAFT DES WALDES

Eine Auszeit in Europas erstem waldSPA genießen, wie wäre das? Das Leoganger Naturhotel Forsthofgut begrüßt seine Gäste dort mit vertikalem Indoor-Wald und Felsendusche, zudem einem Badesee mit Blick auf die majestätischen Leoganger Steinberge, einer 30.000 m² großen Gartenanlage und einer familiären Atmosphäre. Kleine Naturentdecker erleben Abenteuer am Pinzgauer miniGUT und für Pferdeliebhaber wartet ein ganzjährig geöffneter Reitstall mit Reithal-

le. Für kulinarische Genüsse sorgen die hauseigene „ForsthofgutKÜCHE“ sowie das japanische Restaurant „Mizümi“. Kraft und Energie tankt man mit dem 4-Nächte-Angebot „Raus aus dem Alltag“ und der Massage waldDUFT. Ab 1305 Euro pro Person inkl. ¾-Pension (buchbar bis 29.09., von 05.11. bis 07.12. und von 10. bis 22.12.2023, Anreise immer außer Freitag und Samstag) Naturhotel Forsthofgut, Hütten 2, 5771 Leogang, + 43 65 83 85 61, www.forsthofgut.at

CHRISTA GRÜNBERG, HEINZ GRÖTSCHNIG
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Fotos: Krallerhof, Patrick Langwallner, Rupert Mühlbacher, Michael Stabentheiner, Eder Hotels GmbH, Thomas Sobian

LUXURY WITH A TWIST AM HOCHKÖNIG!

Einmal im Leben sollte man Urlaub an einem Ort verbringen, der das traditionelle Urlaubsgefühl der Berge mit einer gewissen Portion Extravaganz verbindet. „Luxury with a twist“ lautet das Motto vom Hotel Sepp – das etwas andere Boutique- und Lifestyle-Hotel in Maria Alm für alle ab 21. In den Zimmern erwartet die Gäste ein Highlight mit einem Überraschungseffekt – von einer Schaukel über den Schallplattenspieler bis hin zum zimmereigenen Beamer mit Leinwand. Zur Wellness geht’s hinauf zur Rooftop-Oase, die für Entspannung und spektakuläre Ausblicke auf den Hochkönig sorgt, entweder vom umgebauten Airstream-Oldtimer oder vom beheizten Rooftop-Infinitypool aus. Und nebenan im Wohnzimmer genießen Langschläfer gemütlich bis in den Nachmittag hinein ihren Brunch und abends Leckereien aus der Showküche. Ab 110 Euro pro Person und Nacht inklusive Frühstück/Brunch (buchbar ganzjährig). Hotel Sepp, Urchen 8, 5761 Maria Alm, (+43 65 84) 77 38 310, www.edersepp.com

HOCHSCHOBER: VIEL LOS IM HERBST

Der Herbst im Hotel Hochschober auf der kärntnerisch-steirischen Turrach ist eine ganz besonders aktive Zeit: Herrlich klare Tage, wohlige Wellness, Erntefrisches aus dem Alpen-AdriaRaum – und dazu gibt es ab 10. September das „SeptemberZuckerl“, ein Zimmer-Upgrade für die Gäste. Heiß und kalt wird es bei den Saunatagen mit meisterlich zelebrierten Aufgüssen von 24. bis 29. September, die positiven Aspekte des Kaltbadens lehrt ein cooler, von zertifizierten Wim-Hof-Trainern geleiteter Workshop von 10. bis 15. September. Die beliebten Yogawochen sorgen von September bis November für mehr Beweglichkeit und Ausgeglichenheit. Viel los also im Hochschober-Herbst – im Hotel, das mehr als alles hat.

Hotel Hochschober, 9565 Turracher Höhe 5, T (+43 4275) 8213, Übernachtung pro Person im DZ ab 197 , www.hochschober.com

WELLNESS FÜR BIKER

Kulinarisch, familiär und romantisch, so ist Urlaub in KOLLERs Hotel. Idyllisch am Millstätter See gelegen, bietet das familiengeführte Vier-Sterne-Superior-Hotel alles, was das Wellness-Herz begehrt. Das charmante Haus wartet mit einem vielseitigen Angebot im Beauty- und Wellnessbereich des SPA und sogar mit einem Relaxschiff auf. Highlight ist der ganzjährig beheizte Schwimmbereich im See. Die täglichen kulinarischen Hochgenüsse von Küchenchef Martin Wieser verstehen sich von selbst. Auch für Biker ist das Haus der ideale Ausgangspunkt für Touren auf Radwegen am Ufer, auf Bergstraßen mit einzigartigem Berg- & Seepanorama oder am Drauradweg. Das 4-Nächte-Angebot „KOLLERs Seen Wellness & Rad“ kostet ab 535 Euro pro Person, inkl. Gourmet-Halbpension, eine Schiffsrundfahrt mit der "MS KOLLERs Swan" plus eine geführte Radtour (buchbar bis 5.11.2023). KOLLERs Hotel, Seepromenade 2-4, 9871 Seeboden, (+43 47 62) 82 000, www.kollers.at

RELAX-TIME IN FRISCHER BERGLUFT

Alltagsprobleme und Stress loswerden, das ist der Sinn eines Urlaubs. Auf der über 1800 Meter hohen Turracher Höhe, umgeben von einer einzigartigen See- und Bergkulisse, geht das ziemlich schnell. Direkt am Turracher See und nahe der Kornock Bahn liegt das Alpin Peaks Lifestyle Aparthotel, das über ein umfangreiches High-class-Angebot für anspruchsvolle Gäste verfügt: 42 komfortable Apartments in unterschiedlichen Größen, damit Paare und Familien gleichermaßen eine unvergessliche Zeit erleben können, Wellness mit Saunen, Entspannungsoasen und Private Spa und, last but not least, kulinarische Kreationen von Küchenchef Andrej. Letzteres wartet auf Gäste in Form eines romantischen Abendessens mit 4-Gang-Menü, wenn sie das 3-Nächte-Paket „Relax & Escape“ buchen. Ab 325 Euro pro Person inkl. Frühstück und Ganzkörpermassage (buchbar bis 1.10.2023). Alpin Peaks Lifestyle Aparthotel, Jägerwirtsiedlung 82, 8864 Turracher Höhe, (+43 664) 52 12 080, www.alpinpeaks.at

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INDIAN SUMMER FÜR BIKER

Lässiger Herbst gefällig? Das Hotel BLÜ in Bad Hofgastein ist dafür wie geschaffen. Dort erlebt man nämlich einen Indian Summer, wie er schöner nicht sein könnte, während man von den Berggipfeln die glasklare Aussicht bestaunt oder im herbstlichen Farbenspiel durch die Natur radelt. Wer die Beine hochlegen möchte, der kommt in das HimmelBLÜ Spa oder relaxt in der Sauna bis spät in den Abend. Natürlich erst, nachdem die BLÜKitchen gezeigt hat, was sie kann: exzellente österreichische Küche vereint mit dem, was in der Welt sonst am besten schmeckt. Radler kommen beim 4-Nächte-Paket „Blü am Bike“ auf ihre Kosten. Ab 289 Euro pro Person inkl. Blü „Halbpension“, Bike-Specials (z.B. Bike- und Trikotwasch-Service) und 1 Tag E-Bike Verleih pro Person (buchbar bis 31.10.2023) Hotel Blue, Kaiser-Franz-Platz 1, 5630 Bad Hofgastein, (+ 43 64 32) 62 30, www.hotelblue.at

WANDERPARADIES GASTEINER TAL

Ob gemütliche Familienwanderung oder hochalpine Herausforderung, 350 km Wanderwege vor der Haustüre machen das Impuls Hotel Tirol in Bad Hofgastein zum Tipp für Wanderurlauber. Spannende Ziele wie Europas höchstgelegene Hängebrücke begeistern Bergfreunde ebenso wie unvergessliche Erlebniswanderungen. Wer den Aufstieg zu Fuß scheut, wird von der Gasteiner Bergbahn bequem zu herrlichen Aussichtspunkten gebracht. Und Gastgeberfamilie Weiermayer und ihr Team wissen, was begeisterte Wanderer wünschen: geführte Wanderungen, maßgeschneiderte Empfehlungen, Frühstücksservice für Gipfelstürmer und Lunchpakete. Zum Relaxen bietet sich im Haus eine Vitaltherme im Freien und eine Ruhetherme indoor an. Für das 4-Nächte-Paket „Wanderherbst im Gasteinertal“ sind ab 630 Euro pro Person inkl. ¾ Pension plus Sportmassage zu berappen (buchbar bis 1.11.2023). HOTEL IMPULS TIROL****S, Grünlandstraße 5, 5630 Bad Hofgastein, (+43 64 32) 63 94, www.hotel-tirol.at

YOGAHERBST IM BERGPARADIES

Im Herbsturlaub geht es oft in die Gasteiner Berge. Aber nicht nur zum Wandern und Biken. Von 12. bis 22. Oktober 2023 findet dort wieder der Yogaherbst statt. Egal ob Asanas oder Entspannungsübungen, es ist ein unvergessliches Erlebnis mit unterschiedlichen Yogastilen für Anfänger und Fortgeschrittene. Einen zentralen Logenplatz zum Wohnen bietet das „Bergparadies“ in Dorfgastein, mit Zimmern für zwei bis hin zum Luxus-Penthouse auf zwei Etagen mit Dachterrasse und Platz für bis zu zehn Personen. Eine Partnerschaft mit der Alpentherme Bad Hofgastein ermöglicht den Wellnessgenießern kostenlosen Zutritt in die Thermenwelt. Empfehlenswert ist das optionale Frühstück, reich gespickt mit Köstlichkeiten vom familieneigenen Biobauernhof. Ab 110 Euro im Doppelzimmer, ab 205 Euro im Apartment pro Nacht! (immer für 2 Personen) Bergparadies****, Bergbahnstraße 25, 5632 Dorfgastein, (+ 43 64 33) 74 44, www.bergparadies.at

ALMWELLNESS FÜR HIKER

Urlaub am Rooftop von Leogang, den verbringt man am besten im Lifestylehotel Forsthofalm. Umgeben von Dreitausendern, ist man in einer Welt aus Genuss, Freiheit und Luxus angekommen. Auf Wanderfans wartet ein Paradies mit Almen, tosenden Bergbächen und überwältigenden Panoramen. Mountainbiker wiederum jumpen direkt vom Frühstückstisch in die Single Trails des Bike-Parks Leogang. Entspannung erfährt man im SPAnorama bei den mit Almkräutern verfeinerten Behandlungen oder beim täglichen Yoga, im SKY SPA oder im warmen Rooftop-Pool mit 360 Grad-Bergpanoramarundblick. Das 4-Nächte-Angebot „Hike & Wellness Package“ bietet außerdem kulinarischen Genuss mit der Essential Elements Kitchen – Bioprodukte von vegan bis fleischig. Ab 671,90 Euro pro Person inkl. 3/4-Pension und 50 Euro SPA-Gutschein (buchbar bis 19.11.2023). Holzhotel Forsthofalm, Hütten 37, 5771 Leogang, (+43 65 83) 85 45, www.forsthofalm.com

154 | alpe adria magazin kurzurlaube
Fotos: Bergparadies, Günter Standl, Karl Steinegger, Hotel Blue, Hotel Impuls Tirol, Hotel Der Löwe

LEOGANGER URLAUBSSCHNÄPPCHEN

„Lebe frei“, was für ein schönes Motto für wohlverdiente Urlaubstage. Im kleinen, aber feinen Umweltzeichenhotel „der Löwe“ in Leogang in den Salzburger Bergen kann man einfach loslassen, genießen und entspannen – und genießt grünen Urlaub ohne Verzicht: in einem der 45 kuscheligen Naturzimmer mit traumhaftem Blick in die Bergwelt, bei hausgemachter, genussvoller Alpe-Adria-Kulinarik und im Adults-onlySPA Leonarium bei individuellen Wellness-Anwendungen bzw. im Family SPA mit Hallenbad oder im ganzjährig beheizten Outdoorpool. Vor der Hoteltüre warten dazu jede Menge Erlebnisse bei Radtouren im Epic Bikepark Leogang oder auf Wanderrouten in den Leoganger Bergen. Das „3 plus 1 geschenkt“-Paket bietet zudem eine Gratis-Nacht. Vier Nächte kosten ab 567 Euro pro Person inkl. Verwöhnpension (buchbar bis 5.11.2023, 3% Umweltbonus auf den Zimmerpreis bei Zuganreise). Hotel Der Löwe lebe frei, Leogang 119, 5771 Leogang, (+43 65 83) 74 28, www.loewe.at

Ein Urlaub im Parkhotel Pörtschach bedeutet vielmehr als nur Badespaß am türkisblauen Wörthersee. Besonders der Herbst und Winter bieten die ideale Gelegenheit für einen Urlaub im Kreise der Familie oder mit den engsten Freunden. Alle Zimmer verfügen über Balkon & Seeblick, in den kälteren Jahreszeiten lädt das großzügige Hallenbad samt SPA-Bereich zum Entspannen ein. Nutzen Sie jetzt unsere abwechslungsreichen Urlaubspauschalen für den Herbst und Winter.

Ferienzeit für die ganze Familie Es erwartet Sie ein umfangreiches Programm mit Streichelzoo, Zauberschule, Kinderbetreuung u.m., Kinder bis 12 Jahren FREI Kurzurlaub mit Freunden Entspannung & Genuss am See inkl. Shopping-Shuttle nach Klagenfurt oder Casino Abend für die Freundesgruppe.

Advent am See Adventschiffsfahrt, Teatime sowie Glühwein und Maron

Brunch2023im HotelWarmbaderhof

03.Sept.“Seafoodatitsbest”

01.Okt.“Warmbaderhofgoes Wild”

05.Nov.“MartiniBrunch”

LOGENPLATZ MIT LIFESTYLE

Der Altausseer See ist ein wunderbarer Ort für eine genussvolle Herbstauszeit. Erst recht, wenn man die Urlaubstage in einer Villa mit viel Geschichte und Lifestyle verbringt. Die Seevilla Altaussee liegt zwischen Bergen und See und war schon immer ein Ort, der Inspiration, österreichische Tradition und Genuss verbindet. Wenn die Natur ihre farbenprächtige Schönheit zeigt und sich der Alltag in der märchenhaften Umgebung verliert, entspannt man hier im Spa Refugium im Wasser, den Ruheräumen oder bei revitalisierenden Beauty- bzw. Massagebehandlungen und kostet prämierte, regionale Spezialitäten, vereint mit moderner Kochkunst und internationalen Akzenten. Oder entdeckt die Geheimnisse des idyllischen Ausseerlands im Herbst, z.B. mit dem 2-Nächte-Angebot „Altausseer Wandergenuss“ inkl. gefülltem Wanderrucksack plus Spa-Behandlung „Frischekick für Wanderer“. Ab 364 Euro inkl. HP. Seevilla Altaussee, Fischerndorf 60, 8992 Altaussee, (+43 36 22) 71 302, www.seevilla.at

25.Dez.“Christtagsbrunch www.warmbaderhof.com Tel: +43 4242 3001 10 | reservierung@warmbad.at DIE BESTE LAGE AM WÖRTHERSEE PARKHOTEL PÖRTSCHACH Hans Pruscha Weg 5, 9210 Pörtschach am Wörthersee, Tel +43 / 4272 / 26 21 0, www.parkhotel-poertschach.at

WELLNESS IN DER BAYERISCHEN TOSKANA

Einmal relaxen in einem Luftkurort in Niederbayern! Bad Griesbach, eingebettet in eine grüne Hügellandschaft mitten im Rottaler Bäderdreieck, bietet dafür die ideale Lage. Und wenn es um Wellness, Gesundheit oder Sport geht, dann stehen die „Resorts Bad Griesbach“ ganz oben auf der Gästewunschliste. Wanderer, Biker und Golfer erleben im Hotel Fürstenhof, einem der drei spezialisierten Hotels, einen aktiven Outdoor-Herbst. Danach dreht sich im 4.400 m2 großen Health– und Wellnessbereich alles um Wohlbefinden und Gesundheit. In der hauseigenen Therme sprudelt gesundes Thermal-Heilwasser, Hot-Whirlpools und Saunen entspannen von Kopf bis Fuß. Kulinarisch wird man sowieso bestens bedient. Das 3-Nächte-Paket “Wellness-Auszeit“ ist ab 321 Euro pro Person inkl. HP zu haben (buchbar ganzjährig). Resorts Bad Griesbach, Kurallee 1, 94086 Bad Griesbach, (+49 08 532) 79 58 00,www.resorts-badgriesbach.com

HERBST-SPECIAL AM WEISSENSEE

Wer für den Urlaub ein Haus mit Blick auf das große Ganze sucht, wird im Neusacherhof fündig! Das Boutique Hotel mit feinem Wellnessbereich am Kärntner Weissensee bietet einen Platz voller Harmonie –durch das wohltuende Zusammenspiel von Farben und Materialien, wie Grün, Türkis und viel Holz. Der traumhafte Panorama-Seeblick vom charmanten Zimmer aus, macht Lust auf sportliche und andere Aktivitäten wie Radtouren, Wanderungen, Almbesuche, Bade- & Taucherlebnisse, sowie Schiffs- & Bootsfahrten. Für Gourmets bringt Pächter und 2-Hauben-Koch Stefan Glantschnig im Wirtshaus Köstlichkeiten aus dem Alpe Adria-Raum auf den Tisch, aus Produkten von Slowenien über Italien bis zum Weissensee also. Das herbstliche Farbenspiel am See genießt man vor allem mit dem 4-Nächte-Angebot „4=3 Herbst Special“ inkl. einer Gratisnacht. Ab 348 Euro pro Person im Doppelzimmer inkl. HP (buchbar bis 19.11.2023). Neusacherhof, Neusach 1, 9762 Weissensee, (+43 47 13) 20 155 www.neusacherhof.at

PERFEKTE AUSZEIT IN SÜDTIROL

Im familiengeführten Wellnesshotel Lindenhof Pure Luxury & Spa Dolce Vita Resort***** im Südtiroler Naturns bei Meran lässt sich hervorragend neue Energie tanken. Umgeben von Weinbergen und einer herrlichen Berglandschaft, laden das riesige Spa, ein großes Sport- und Freizeitangebot und eine feine Gourmetküche zum Entspannen ein. Durch eine geschickte Unterteilung in Adults Only und Familien, sowohl räumlich als auch durch Fokuszeiten, findet hier jeder seinen perfekten Wohlfühlort. Und die 80 Zimmer und Suiten, vom romantischen Honeymoon Zimmer bis zur großen Familien Suite mit eigenem Kino, erfüllen jeden Wunsch. Das Arrangement „Vier Nächte genießen, drei Nächte zahlen“ schenkt dem Gast nicht nur eine Nacht, sondern auch ein Candlelight-Dinner als Extra obendrauf. Ab 564 Euro pro Person inkl. ¾-Gourmetpension (buchbar von 19.11. bis 7.12.2023, inmitten der Adults-only-Zeit).

Lindenhof Pure Luxury & Spa DolceVita Resort, Kirchweg 2, I-39025 Naturns, +39 04 73 66 62 42, www.lindenhof.it

URLAUBSSPASS MIT KIND UND KEGEL

Herbstferien für die ganze Familie! Im Familienhotel Kreuzwirt am Weissensee werden sie Wirklichkeit. Hier können sich Kinder sowohl indoor als auch im 140 Hektar großen Outdoor-Paradies austoben oder mit den Eltern Erholung und Badefreuden im WiesenSpa erleben, im Kinderplanschbecken, im beheizten Außenpool oder in der Familiensauna. Auf dem 4.500 m² großen Abenteuerspielplatz, auf dem Kinder-Bauernhof, oder bei einer gemeinsamen Wanderung warten zudem viele Abenteuer. Mama und Papa können aber auch beruhigt allein entspannen, denn für beste Kinderbetreuung ist gesorgt. Das vielfältige Aktiv- und Verwöhnprogramm lässt sich vor allem mit dem 7-Nächte-Angebot „Family Herbst Special“ genießen. Ab 1662,50 Euro für zwei Erwachsene und ein Kind inkl. Verwöhn-3/4-Pension (buchbar von 16.9. bis 4.11.2023).

Familienhotel Kreuzwirt, Kreuzberg 2, 9762 Weissensee, (+43 47 13) 22 06, www.hotelkreuzwirt.at

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Fotos: Steffen Jahn, Hannes Pacheiner, Karnerhof, VAYA Group, Neusacherhof, Hotel Fürstenhof

AKTIVURLAUB IN DEN KITZBÜHELER ALPEN

Erholung und Entspannung mit Ausblick auf eine magische Bergwelt, das ist Urlaub im VAYA Fieberbrunn. Das Feriendomizil mitten im Wanderparadies der Kitzbüheler Alpen hält die richtige Unterkunft für jeden bereit. Die Auswahl reicht von Zimmern über Suiten bis hin zu Apartments, Penthouses und Chalets, in denen sich die Gäste auf Wunsch komplett selbst versorgen können. Sie alle verbindet das VAYA-Design mit hochwertigen Materialien, großzügiger Raumaufteilung und relaxter Wohlfühlatmosphäre. Letztere herrscht vor allem im Wellness- und Fitnessbereich inklusive In- und Outdoorpool samt Saunen. Für kulinarische Highlights sorgt das VAYA Team. Bei Buchung des 3-Nächte-Pakets „Alpine Lifestyle Midweek“ gibt‘s zehn Prozent Ermäßigung auf den Tagespreis, und einen Spa-Gutschein von 30 Euro pro Person. Ab 540 Euro inkl. HP (buchbar bis 22.10.2023, Anreise So bis Mi).VAYA Fieberbrunn, Brunnau 30, 6391 Fieberbrunn, (+43) 50 12 56 22, vayaresorts.com

5-jährige HÖHERE LEHRANSTALT

GANZJÄHRIGES SEEERLEBNIS

Der Faaker See weckt Sehnsüchte: türkisblaues Wasser, grüne Wälder und imposante Berggipfel – beste Kulisse für perfekte Urlaubstage. Passend dazu das Vier-Sterne-Superior-Seeresort Karnerhof, ein Erholungsrefugium auf 100.000 m² direkt am See. Auch die Spalandschaft lässt keine Wünsche offen: lichtdurchflutete Wohlfühlbereiche, Panorama-Saunawelt mit Finnischer Sauna, Biosauna, Dampfbad, Cool Walk, ein beheizter Außen-Infinitypool, ein Außen-Sprudelbecken mit Whirlliegen, Innenpool und Innen-Whirlpool, Familiensauna, Tepidarium, Fitnessraum und Seesauna. Die Karnerhof-Schnuppertage (4 Nächte von So bis Do) inklusive Halbpension, einer Teilkörpermassage, einer Paraffin Handpackung und einem Solarium Jeton kosten ab 496 Euro pro Person (buchbar bis 7. Jänner und ab 14. März 2024). Hotel Karnerhof, Karnerhofweg 10, 9580 Drobollach am Faaker See, (+43 42 54) 21 88, www.karnerhof.com

2-jähriges KOLLEG FÜR TOURISMUS

DIE LEBENS - UND GENUSSSC HULE IM ALPE-ADRIA-RAUM

GENUSSURLAUB „DAHOAM“ IN LEOGANG

Urlaub in stilvollem Ambiente und in Toplage gefällig? Das Hotel Riederalm ****S direkt an der Asitzbahn Talstation in Leogang bietet eine Vielzahl an Aktiv- und Naturerlebnissen. Wer es lieber entspannt mag, der genießt das große Spa-Angebot auf 2.000 m²: mit dem Mountain Spa inkl. Thermalpool, Saunalandschaft, Relaxzonen. Familien erleben Wasserspaß im Hallenbad mit beheiztem Outdoorpool, Wasserrutsche und Familiensauna. Das besondere Highlight im familiär geführten Genießerhotel ist die Kulinarik von Gastgeber und JRE Andreas Herbst, der mit seinem „Epic Slow Food Leogang“ begeistert. Und dazu noch ein Tipp für Feinschmecker: ein Abend im Genießerrestaurant „dahoam“, ausgezeichnet mit 3 Hauben. Das 3-Nächte-Angebot „Wellnesstage“ gibt’s ab 576 Euro pro Person inkl. ¾-Genießer-Pension und Wellnessgutschein. (buchbar von 10.9. bis 4.11.2023).

Die Riederalm, Good Life Resort Leogang, Rain 100, 5771 Leogang, (+43 65 83) 73 42, www.riederalm.com

FAMILIENAUSZEIT MIT WOW-EFFEKT

Hier ist ein Tipp für einen abwechslungsreichen und naturverbundenen Familienurlaub: das Feuerstein Nature Family Resort im Südtiroler Pflerschtal mit eigenem Reiterhof, 70 Stunden Kinderbetreuung und einem spannenden Aktivitäten-Programm. Egal ob Babys, Kinder oder Teenies, hier kann sich jeder frei entfalten: beim Sandburgenbauen im Matschraum, beim Basteln und Werkeln in der Holzwerkstatt, oder bei spannenden Abenteuern in der Natur. Ausgebildete Betreuer sind immer mit dabei. Das Highlight ist der über 3000 m² große Mountain Spa mit Infinity Outdoor Pool, drei Indoorpools und einer über 100 Meter langen Wasserrutsche. Eltern entspannen derweil ganz für sich im separaten Adults-Only-Spa-Bereich. Schnäppchenjäger buchen eine Woche während den Nature Animal Weeks und erhalten eine Nacht geschenkt. Ab 1446 Euro pro Person inkl. VP (buchbar vom 9. bis zum 30.9.2023). Feuerstein Nature Family Resort, Pflersch 185, I-39041 Brenner, (+39 04 72) 77 01 26, www.feuerstein.info

YOGA AM MILLSTÄTTER SEE

Wer sich den Herbsturlaub mit Yoga versüßen will, der ist im VierSterne-Haus Moserhof am Millstätter See gut aufgehoben. Die Lage zwischen den beiden Nationalparks Hohe Tauern und Nockberge macht das Hotel zudem zu einem perfekten Ausgangspunkt für abwechslungsreiche Wandertouren, mit oder ohne Führung durch die kundigen Gastgeber oder Nationalpark-Ranger. Für Entspannung danach ist ebenfalls gesorgt, im SichtSPA mit topmoderner Saunalandschaft, im warmen Indoorpool oder am Naturbadeteich samt Feingefühloase. Kulinarisch lässt das Haus mit seinem Slow-Food-Restaurant mo.wi aufhorchen. Das Paket „Yoga am See‘ wartet mit täglichen Yogaeinheiten sowie Atemtraining oder Klangschalenmeditation am Nachmittag auf. Ab 333 Euro pro Person inkl. Frühstück (buchbar von 3. bis 15.10.2023). Hotel Moserhof, Hauptstraße 48, 9871 Seeboden, (+43 47 62) 81 400, www.moserhof.com

HERBSTAUSZEIT MIT WEITBLICK

Es wird Zeit. Zeit für ganzheitliche Erholung, Aktivitäten in herbstlicher Natur und genussvolle Momente. Das Natur- und Designhotel DAS.GOLDBERG im Salzburger Land ist dafür die ideale Adresse. Hier entspannen Gäste in einer traumhaften Kulisse ganz im Einklang mit der Natur. Dazu trägt besonders der Spabereich Nature’s Nest mit beheiztem Infinitypool, mehreren Saunen sowie Ruheräumen mit herrlichem Ausblick auf den Nationalpark Hohe Tauern bei. Behandlungen mit Bergsalz oder Honig sowie Tiefenmoor lassen keine Wünsche offen. Attraktive Packages wie „MEIN.BESTES 5=4 TAGE“ erleichtern die Entscheidung: fünf Nächte bleiben, nur vier bezahlen. Und dabei von vielen Inklusivleistungen und einem Wellness-Gutschein im Wert von 30 Euro pro Person profitieren. Ab 770 Euro pro Person (buchbar bis 28.10. und von 5.11. bis 21.12.2023).

DAS.GOLDBERG, Haltestellenweg 23, 5630 Bad Hofgastein, (+43 64 32) 64 44, www.dasgoldberg.at

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Fotos: Das Goldberg, Hotel Moserhof, Vela vrata, Gert Perauer, Lukas Lenhardt, JOHANN Schladming, Sandra Alonso, Riederalm

GENUSS MIT AUSBLICK

Im Urlaub vom Pool aus über die Dächer Schladmings blicken, das geht nur im urban-alpinen Hideaway JOHANN Schladming. Umgeben von schönster Natur und zugleich im Herzen der Stadt entspannen Gäste in der hoteleigenen Saunawelt sowie im beheizten Infinity-Pool auf dem Dach – und das mit spektakulären Ausblicken auf den renommierten Wintersportort der Steiermark. So macht der Wellnessbereich „enJOyness“ seinem Namen alle Ehre. Neben stilvoller Entschleunigung wird auch das Thema Genuss großgeschrieben: Kochkunst, die mit zwei Hauben gewürdigt wurde, kredenzt der JOHANN GENUSSraum, die GENUSSbar serviert Sushi und Cocktails zu lässigen Beats. Im Restaurant ANNA zeigt sich das Küchenteam bodenständig und regional, blickt aber ebenso über den heimischen Tellerrand. Ab 144 Euro pro Person und Nacht im Doppelzimmer ZWEIklang inklusive GENUSSpension (buchbar ganzjährig). JOHANN Schladming, Hauptplatz 10, 8970 Schladming, (+43 36 87) 22 571, www.johann-schladming.at

FEST FÜR FEINSCHMECKER

Genussspechte aufgepasst! Vom 7. bis zum 24. September 2023 wird Klagenfurt wieder zum kulinarischen Hotspot. Kleine, feine kulinarische Veranstaltungen, die sich als köstliche Perlen aneinanderreihen. Innenstadt-Lokale, die regionstypische Rezepte aufgreifen und Speisen kreieren, die die Wurzeln der kulinarischen Region bilden. Die „Tage der Alpen-Adria Küche“ sind ein Reigen an Events, der bereits zum 6. Mal vom Klagenfurter Tourismusverband veranstaltet wird. Bevor handverlesene Produzenten aus Friaul, dem Veneto, Kärnten, der Steiermark und Slowenien ihre edlen Waren bei der Genussmeile vom 14. bis 16. September präsentieren, warten zur Eröffnung noch das „2. Kärntner Winzerfest“ und am 8. September der „Slowenische Abend“. Neu: das Alpen-Adria Food Lab, der Pordenone Abend und das Alpen-Adria Lammfest.Tourismusinformation Klagenfurt am Wörthersee, Neuer Platz 5, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, (+43 463) 28 74 630, www.visitklagenfurt.at

KÖSTLICHES ISTRIEN

Wie wäre es mit einem Trip zum Gourmet-Hotspot Europas, nach Istrien? Lokal und saisonal, das ist die Küche dieser Region, wozu natürlich auch die erstklassigen örtlichen Weine gehören. Im Herbst dürfen auch die Trüffel nicht fehlen, deren Duft sich vor allem von Buzet aus verbreitet. Von September bis November bieten die mittelalterliche Trüffelstadt, aber auch Livade und Motovun, zahlreiche Veranstaltungen, wo man typische Trüffelgerichte probieren und sich an der Trüffelsuche beteiligen kann. In Buzet sollte man zudem unbedingt die Altstadt besichtigen und durch das große StadttorVela Vrata – schreiten. So heißt auch ein dortiges Boutique Hotel mit Wellness Oase, eine der besten Unterkünfte für organisierte Trüffelund Weintouren. Ein Doppelzimmer kostet ab 118 Euro inkl. Frühstück. Vela vrata travel d.o.o., Šetalište V. Gortana 7, HR-52420 Buzet (Stari grad), Istra, Hrvatska, (+385 52) 45 47 50, www. velavrata.net/de

WELLNESSTRÄUME UND GIPFELGLÜCK

Wanderurlaub, dafür ist nicht nur der Herbst perfekt, sondern auch Bad Kleinkirchheim in den Kärntner Nockbergen. Auf rund 1000 km Wanderwegen warten beeindruckende Naturerlebnisse und die Gipfel belohnen mit umwerfendem Panoramablick auf Almen und Berge. Steigt man im luxuriösen und doch so familiären Spa- und Wellness-Hotel Pulverer ab, kann man nach dem Aktivsein herrlich entspannen, in der wohligen Wärme der hauseigenen Thermen- und Saunawelt, z.B. im 1.200 m² großen Naturbadeteich samt beheiztem Thermal-Infinitybecken. Beste Kulinarik versprechen die gehobene Alpe-Adria- und internationale Küche sowie das Haubenrestaurant „Loystubn“. Im 3-Nächte-Angebot „Gipfelticket in Richtung Freiheit“ gibt’s als Zugabe ein Wanderbinkerl für das Gipfelpicknick. Ab 552 Euro pro Person inklusive Halbpension (buchbar bis 25.10.2023 und von 2. bis 9.11.2023) Thermenwelt Hotel Pulverer, Thermenstraße 4, 9546 Bad Kleinkirchheim, (+43 42 40) 744, www.pulverer.at

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NATUR-ESCAPE IN SLOWENIEN

Lust auf eine Auszeit im Ökoresort, das in Sachen Nachhaltigkeit keine Kompromisse eingeht? Im kleinen Boutiquehotel Vila Planinka im malerischen Bergsteigerdorf Jezersko wird um 23 Uhr das Licht im allgemeinen Gästebereich abgedreht. Das spart Energie und ermöglicht Sternebeobachtungen direkt vom stylishen Zimmer aus, wo WLAN nur funktioniert, wenn man ausdrücklich danach verlangt. Wer mag, kann natürlich auch „Digital detox" ausprobieren. Trinkwasser stammt aus einer mineralreichen Quelle vor Ort und wird morgens frisch abgefüllt, gekocht wird das, was Region und Saison hergeben. Ein Spa gibt es übrigens auch nicht, nur eine Sauna. Schließlich passiert hier Entschleunigung fast von selbst. Dem Klima in dem einst von einem Gletschersee gefüllten Tal wird nämlich heilende Wirkung nachgesagt. Das 2-Nächte-Paket „Aktive Verwöhnung“ inkl. HP, 2 Massagen und 2 Leihbikes für einen Tag ist ab 1002 Euro zu haben (buchbar bis 23.12.2023)

Vila Planinka, Zgornje Jezersko 67, 4206 Zgornje Jezersko, (+386 4) 25 59 750, www.vilaplaninka.com

GEHEIMNIS IN DEN ÖTZTALER BERGEN

Darf’s mal ein Urlaub in einer extravaganten, eleganten und einzigartigen Unterkunft mitten in den Tiroler Alpen sein? Dann ist The Secret Sölden genau das Richtige. Mitten in einer Talenge trumpft das Appartement Resort zwischen felsigen Bergen hervor. Doch nicht mal das opulente Entrée lässt erahnen, was einen drinnen erwartet: State of the Art-Suiten mit großzügigen Rückzugsmöglichkeiten, Geselligkeit im Restaurant La'Liv mit dem Wünsch-dir-was-Verpflegungskonzept Open House und französisch-alpiner Fusionsküche oder in der funkelnden Skybar The Vue, Wellness samt Saunen, Dampfbad, Ruheraum, Infinitypool und Fitnessraum im Le Feel. Wer Action braucht, auf den warten direkt vor der Tür lässige Trails zum Wandern und Biken. Für letzteres eignet sich das 4-Nächte Angebot „Bilderbuch-Biken“. Ab 763 Euro inkl. HP und geführten E-Bike-Touren (buchbar bis 29.9.2023) The Secret Sölden, Oberwindaustraße 19, 6450 Sölden, (+43 52 54) 26 00, www.the-secret-soelden.com

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Meine Abovorteile: 30% Rabatt und pünktliche Lieferung frei Haus – keine Versandkosten.

Jahresabopreis für Österreich nur € 31,– (statt € 44,40) Im EU-Raum kostet das Abo € 80,–

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kurzurlaube Kärntner Monat Zeitungsges.m.b.H | 9020 Klagenfurt am Wörthersee | Eiskellerstraße 3 | Telefon 0463/47 858 | kaerntner@monat.at | www.monat.at
Fotos: Vila Planinka, Dominik Rossner, Alps Resorts, Robert A. Herbst

ALMHERBST AUF DER TURRACH

Urlaub inmitten eines der größten zusammenhängenden Zirbenwälder

Österreichs genehm? Auf der Turracher Höhe, ein idyllisches Alm-Seen-Plateau auf rund 1800 m Seehöhe am Passübergang zwischen der Steiermark und Kärnten, finden Bergsteiger im Herbst ein wahres Wanderparadies vor, Mountainbiker erleben lässige Abfahrten – zum Beispiel auf dem Kornock Flowtrail. Wer eine komfortable Unterkunft in unberührter Naturlandschaft in Kombination mit einem vielfältigen Freizeitangebot schätzt, ist im Alpenpark Turracher Höhe von ALPS RESORTS bestens aufgehoben. 49 freistehende Holzchalets für acht bis 16 Personen, mitten im Zirbenwald auf Stelzen gebaut, bieten nicht nur einen wunderbaren Panoramablick, sondern beeindrucken auch durch ihre luxuriöse Ausstattung und den großzügigen privaten Wellnessbereich inklusive Sauna und Whirlpool. Ein Chalet für 8 Personen kostet ab 244 Euro pro Nacht inkl. Butlercard. ALPS RESORTS, Alpenpark Turracher Höhe, Turracher Höhe 271, 8864 Turracher Höhe, (+43 35 37) 20 05 050, https://alps-resorts.com

SÜDSTEIRISCHE GENUSSREISE

Wohnen beim Winzer liegt voll im Urlaubstrend. Das Weingut Sattlerhof mit Hotel, Restaurant und Wirtshaus mitten in den Gamlitzer Weinbergen punktet mit herrlicher Aussicht. Großzügige, komfortable Landhauszimmer und Suiten eröffnen einen weiten Blick in die Landschaft. Wenige Schritte entfernt lässt es sich in der Sauna, bei einer Massage oder im beheizten Swimmingpool wunderbar entspannen. Kulinarisch verwöhnt das Zwei-Nächte-Paket „Sattlerhof Genießertage“ mit erstklassigem Haubengenuss (ein 5-gängiges Genießermenü im 3-Hauben-Restaurant und ein 4-gängiges Klassikmenü im Wirtshaus) plus Weinverkostung. Ab 359 Euro pro Person und Frühstück (buchbar bis 28.10.2023).

Familienweingut Sattlerhof, Sernau 2, 8462 Gamlitz, (+43 34 53) 25 56, www.sattlerhof.at

Das Grandhotel Lienz- Der Ideale Ort für Urlaub an 365 Tagen

Entdecken Sie das Grandhotel LientzIhr perfektes Ziel für einen unvergesslichen Herbsturlaub! Genießen Sie die atemberaubende Schönheit der herbstlichen Natur und erleben Sie unvergessliche Wandermomente in der malerischen Umgebung unseres Hotels.

Unser Hotel bietet Ihnen nicht nur eine erstklassige Unterkunft, sondern auch ein umfangreiches Wellnessangebot, das Ihnen nach einem aktiven Tag in den Bergen die nötige Entspannung bietet. Lassen Sie sich in unserem luxuriösen Spa verwöhnen und tanken Sie neue Energie für Ihre weiteren Abenteuer.

Der Herbst ist die perfekte Jahreszeit, um die umliegenden Wanderwege zu erkunden. Erleben Sie die faszinierende Farbvielfalt der Wälder und genießen Sie die klare Bergluft. Unser erfahrenes Team steht Ihnen gerne mit Tipps und Empfehlungen zur Seite, um Ihnen unvergessliche Wanderrouten zu zeigen. Aber

auch der Winter hat im Grandhotel Lientz viel zu bieten! Starten Sie mit uns in die Skisaison und erleben Sie unvergessliche Tage auf den Pisten. Unser Hotel liegt in unmittelbarer Nähe zu den besten Skigebieten der Region und bietet Ihnen somit den idealen Ausgangspunkt für Ihren Winterurlaub.

Nach einem aufregenden Tag auf der Piste können Sie sich in unserem gemütlichen Wellnessbereich entspannen und Ihre müden Muskeln regenerieren. Genießen Sie eine wohltuende Massage oder entspannen Sie in unserer Sauna und lassen Sie den Tag in unserem stilvollen Restaurant bei einem köstlichen Abendessen ausklingen.

Buchen Sie jetzt Ihren Herbst- oder Winterurlaub im Grandhotel Lientz und erleben Sie unvergessliche Momente inmitten der beeindruckenden Natur. Wir freuen uns darauf, Sie bei uns willkommen zu heißen und Ihnen einen unvergesslichen Aufenthalt zu bereiten.

ANGEBOT

Natur-Wellness-Stadt-GHL

buchbar bis 1. November 2023

* Tägliches Frühstücksbuffet sowie 4-Gang Gourmet-Menü

* 1x 6 Stunden E-Bike Verleih

* 50 Euro Wellnessgutschein

3 Nächte 580 Euro

5 Nächte 930 Euro

Die Preise gelten pro Person im DZ

Grandhotel Lienz*****

Fanny-Wibmer-Peditstrasse 2

9900 Lienz, info@grandhotel-lienz.com

www.grandhotel-lienz.com

Instergram: #grandhotellienz

FB: Grandhotel Lienz Wellness & Spa

Mit dem Code DirektGHL -10% Rabatt auf die Logis

Tel: 0043 4852 64070, Fax: 0043 4852 61874

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Insidertipps TRIEST

Die

Kärntner Fotokünstlerin Barbara Essl verrät uns ihre Genusstipps ihrer zweiten Heimat Triest. Ihre nächste Ausstellung „Lost Places" findet im Palazzo Modello in Rijeka ab Oktober statt.

Was tut sich Neues in Triest? Das erste Sacher (Via Dante Alighieri 1) Italiens hat aufgesperrt, sehr gelungen die Gestaltung. Ein schönes Erlebnis ist auch das „Secret Picnic“ an außergewöhnlichen Plätzen mit Ausblick. Kontakt: Linda Simeone, leviedellefoto@gmail.com

Wo kann man Kultur tanken? Im Salone degli Incanti (https://salonedeglincanti. comune.trieste.it), in der ehemaligen Fischhalle, wo heuer zwei wunderbare Ausstellungen über Banksy und David La Chapelle zu sehen waren. Empfehlenswert ist auch das ITS Museum of Art in Fashion (itsweb.org/its-arcademy) über die Geschichte der Mode in den letzten 20 Jahren.

Drei schöne Plätze am Wasser? Das Bagno Ferroviaro im Porto Vecchio, früher die Freizeiteinrichtung der Eisenbahner, hier wird einfach, aber gut aufgekocht (Viale Miramare 30). Die Canovella de Zoppoli, ein kleiner Badestrand ohne Gebühr, den man von der Costiera (Viale Miramare) aus nur zu Fuß über einen Steig durch die Weinhügel erreicht. Bis Ende September hat hier ein kleines Lokal mit einigen anständigen Speisen offen. Das Filtri di Aurisina am Ende der Via Piccard ist ein kleiner, freier Badestrand mit gröberem Kies, dort gibt es auch das Restaurant Bellariva.

Wo trinken Sie gerne ein Glas Wein?

Mein Favorit für die Wintermonate ist das Al Ciketo (https://alciketo.eatbu.com): Dort gibt es neben Aperol Spritz, Americano und Franciacorta auch eine große Auswahl an Brötchen. Ich liebe Tartara di Manzo, Pesto al Pomodoro, Bacalà und Porchetta. Im Sommer bin ich auf der Dachterrasse des Museums Revoltella (https://museorevoltella.it), heuer sollte sie bis Mitte/Ende September geöffnet sein.

Ihre Lieblingslokale? Die Bar gegenüber der Pizzeria Radici in der Via di Cavana. Jessica und Ervin führen nur kleine Produzenten der Region mit frischen Produkten und fantastischen Weinen. Besonders empfehlenswert ist die Ribolla gialla von Snidero aus Corno di Rosazzo, dazu Sardinen vom Kap Triest und Butter der Malga Losa. Ein Tipp ist auch das Al Bacaro (Riva Nazario Sauro 22a, 17 bis 24 Uhr), dort wird nur der Tagesfang aufgetischt. Reservieren kann man nicht, da niemand erreichbar ist. Herrlich sind die rohen Vorspeisen, Sardinen (sardoni panati) oder Wildfanggarnelen. Ein weiteres

Lieblingslokal: Al Molo im entzückenden Hafen von Grignano (Riva Massimiliano e Carlotta 11). Matteo Martinolli tischt eine besondere Triestiner Spezialität auf: fein gerührte Polenta mit Tintenfisch- oder Stockfischsugo.

Wo trinken Sie am liebsten Kaffee? Meine Numero uno ist das denkmalgeschützte Antico Caffè Torinese im Corso Italia 2. Wunderbarer Kaffee, eine schöne Auswahl an Petits Fours und Brioches. Sehr nett ist das Ginger in der Via dell’Annunziata 3. Neben sehr gutem Kaffee wird auch eine große Auswahl englischer Tees angeboten. Ein Must: die Muffins aus eigener Produktion.

Ein Tipp im Karst? Es gibt unzählige Buschenschänken. Meine Favoriten: die sehr einfache Osmiza Coslovich Elda (Via Commerciale 180), meistens im Oktober zur Segelregatta Barcolana offen. Außerdem die Osmiza Verginella (Contovello 460, www.aziendaagricolaverginella.it) mit großem Sitzgarten und einem weiten Blick über den Golf. Osmize-Info auf: www.osmize.com

VON
BARBARA ESSL
interview 162 | alpe adria magazin
Barbara Essl ist bekannt für ihre Lost Places-Fotos. Tipp: ihr Buch „Timeless, The Abandoned Space“, http://essl-photography.com

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