KEINE AUSREDE
Nachhaltigkeitsforscher
Thomas Brudermann
im Interview
MADE IN STYRIA
Unternehmen zeigen, wie klimarelevantes Handeln funktioniert
AUF SCHIENE
Transformation der Mobilitätsindustrie: die Bahnindustrie im Fokus
2024 ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 10Z038473 M, STEIRERIN VERLAGS GMBH, SCHUBERTSTRASSE 29/1, 8010 GRAZ ERSCHEINUNGSORT GRAZ, JG. XVI, NR. 3, 12. APRIL 2024, PREIS: 2,50 EURO, © SHUTTERSTOCK GREEN FUTUREDiegrüneZukunft beginntinder Steiermark
APRIL/MAI
LISSI STOIMAIER Chefredakteurin
K„Kann man gleichzeitig klimafreundlich denken, aber trotzdem klimaschädlich handeln? Ja!“
ennen Sie Ihren ökologischen Fußabdruck? Ich habe meinen vor Kurzem ausgerechnet. Und ehrlich gesagt: Das Ergebnis war mehr als ernüchternd, und das obwohl ich mich fleischlos ernähre, in den letzten Jahren keine Langstreckenflüge beziehungsweise kaum Kurzstreckenflüge gemacht habe, Müll trenne, versuche Plastik schon beim Einkauf zu vermeiden und vieles mehr. Da stelle ich mir die Frage: Kann man gleichzeitig klimafreundlich denken, aber trotzdem klimaschädlich handeln?
Ja, bestätigt Nachhaltigkeitsforscher und Psychologe Thomas Brudermann. Denn der Mensch ist gut im Finden von Ausreden. Welche psychologischen Mechanismen dahinter verborgen sind, erklärt der Experte im großen Interview ab Seite 12.
Es ist unumstritten, dass die Dynamik des Klimawandels und die Erschöpfung natürlicher Ressourcen eine umfassende Neuausrichtung unserer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen
Systeme fordern. Angesichts dieser Herausforderungen müssen Unternehmen handeln, um eine zukunftsfähige Entwicklung voranzutreiben. Es ist nicht länger ausreichend, kurzfristige Gewinne über langfristige Folgen zu stellen. Vielmehr müssen wir uns auf eine langfristige, ganzheitliche Perspektive konzentrieren, die sowohl ökologische als auch soziale Belange berücksichtigt. Gleichzeitig müssen Regierungen politische Rahmenbedingungen schaffen, die nachhaltiges Wirtschaften fördern.
Dass die Steiermark diesbezüglich bereits eine Vorreiterrolle einnimmt, beweisen wir in dieser Ausgabe des BUSINESS MONAT zum Schwerpunkt „Green Future“. Gleichzeitig zeigen wir aber auch auf, welche Herausforderungen noch vor uns liegen. Denn nur durch kollektive Anstrengungen und eine entschlossene Verpflichtung zur Nachhaltigkeit können wir die Herausforderungen unserer Zeit bewältigen und eine lebenswerte Zukunft für alle schaffen.
IMPRESSUM:
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REDAKTION: Yvonne Hölzl, Betina Petschauer, Lara Amhofer. REDAKTIONELLE MITARBEIT: Dr. Josef Puschitz, Helmut Bast ANZEIGEN: Mag. Irmgard Reiter, Hans-Jürgen Maier, Martina Dreser-Krenn. ASSISTENZ DER GESCHÄFTSFÜHRUNG: Christian Forjan, Julia Kahofer.
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Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 des Mediengesetzes können unter www.businessmonat.at abgerufen werden.
DER NÄCHSTE BUSINESS MONAT
erscheint am 14. Juni 2024
© THOMAS LUEF
EDITORIAL EINDEUTIG ZU GROSS
3 BUSINESS Monat
INHALT
8 DATEN & FAKTEN
Green Start-ups, Investitionen und Auszeichnungen … die Steiermark ist in puncto Green Thinking österreichweit Spitzenreiter.
10 MEI BIZ
Sanieren und Renovieren liegt nicht nur im Trend, sondern ist auch nachhaltig. Das steirische Unternehmen „Niederl – BadHeizung-Sanitär und Bauträger“ ist Experte auf dem Gebiet. Geschäftsführer Jürgen Bauer im Wordrap.
12 SCHLUSS MIT DEN AUSREDEN
Reden wir uns unsere Klimasünden schön? Ja, denn der Mensch ist gut im Finden von Ausreden. Warum das so ist und was es braucht, um sich als Kollektiv für den Umweltschutz einzusetzen, erklärt Nachhaltigkeitsforscher Thomas Brudermann.
18 GEMEINSAM AUF SCHIENE
Die Transformation der Mobilitätsindustrie ist voll im Gange. Die Bahnindustrie steht mit ihrem Potenzial dabei an vorderster Front. Welche Chancen und Herausforderungen es dabei gibt, haben wir beim Round-TableGespräch des BUSINESS MONAT unter die Lupe genommen.
22 INNOVATIVE LÖSUNGEN
Die Elektrizitätswerk Gösting V. Franz GmbH ist als einer der größten privaten Stromnetzbetreiber Österreichs breit aufgestellt. Geschäftsführer Andreas Stugger gibt einen Einblick ins moderne Stromgeschäft.
28 MADE IN STYRIA
Klimarelevantes Handeln ist in der Steiermark längst angekommen, wie zahlreiche Initiativen und Unternehmen beweisen. Ein Überblick.
38 TREIBENDE KRÄFTE
Kooperation und Innovation sind die treibenden Kräfte im Green Tech Valley. Cluster-Geschäftsführer Bernhard Puttinger über die Erfolge und Herausforderungen für die Nachhaltigkeitsbranche.
STEFAN LEITNER, UNIVERSITÄT GRAZ, FOTO FISCHER, BEIESTELLT, THOMAS LUEF 18 38 28 12 22 BUSINESS Monat 4
©
OVERFEEL.
Der neue vollelektrische Taycan.
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Taycan Turbo Cross Turismo – Stromverbrauch kombiniert: 19 – 22 kWh/100 km; CO₂-Emissionen kombiniert: 0 g/km. Stand 04/2024.
Die angegebenen Werte wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren VO (EG) 715/2007 (in der gegenwärtig geltenden Fassung) im Rahmen der Typengenehmigung des Fahrzeugs auf Basis des neuen WLTP-Prüfverfahrens ermittelt.
42 HEIZUNGSTAUSCH LEICHT GEMACHT
10.400 ausbezahlte Förderungen: Noch nie wurden in der Steiermark so viele Heizungen getauscht wie 2023. Heuer wird die Offensive sogar noch ausgebaut.
44 MASSSTÄBE SETZEN
Die Lebensmittelbranche ist im Wandel. Digitalisierung, Automatisierung und kurze Zeitfenster erfordern ein Umdenken –so auch bei Frutura. Dafür braucht es unter anderem: gut geschulte Führungskräfte.
48 BIZOCIETY
52 HEADS & NEWS
Neues aus der steirischen Wirtschaft.
58 NACHGEFRAGT
Die Stadtwerke Fürstenfeld setzen in den Bereichen Energieversorgung, Umwelt und Freizeit aktiv nachhaltige Zeichen. Der BUSINESS MONAT hat bei Franz Friedl, Geschäftsführer der Stadtwerke Fürstenfeld, nachgefragt.
© PHILIP
48 52 44 BUSINESS Monat 6
PLATZER, KLAUS MORGENSTERN, PREMIQAMED GROUP/HANNES LOSKE
GUTES GEWISSEN GUTES GEHALT
In steirischen Betrieben unserer Industrie verdienen Lehrlinge nicht nur überdurchschnittlich, sondern haben auch die Möglichkeit, aktiv an wegweisenden und nachhaltigen Projekten mitzuwirken. Jetzt Jobs mit Sinn entdecken auf: denktneu.at
DATEN & FAKTEN
Green Start-ups, Investitionen und Auszeichnungen … die Steiermark ist in puncto Green Thinking österreichweit Spitzenreiter.
QUELLE: AUSTRIA PRESSE AGENTUR, GREEN TECH VALLEY CLUSTER, FOTO: SHUTTERSTOCK
BUSINESS Monat 8
Der Green Tech Valley Cluster erstreckt sich über die Länder Steiermark und Kärnten, wo etwa auch rund 20 globale Technologieführer aus dem GreenTech-Bereich angesiedelt sind.
Städte mit technischen Universitäten wie Wien, Graz und Leoben verbuchen rund 70 Prozent der Neugründungen im Green-TechBereich. Die meisten Lösungen für die grüne Transformation stammten zuletzt aus dem Bereich der Digitalisierung und der Energie.
Mit sechs Millionen Euro wird die Obersteiermark zur „Green Startupmark“ und damit zu Österreichs Pilotregion für grüne Start-ups.
Die österreichische Start-up-Szene im Green-Tech-Bereich ist im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent gewachsen. Die meisten der 29 Neugründungen hatte 2023 die Steiermark zu verzeichnen. Damit hat die „Grüne Mark“ der Bundeshauptstadt Wien den Rang abgelaufen.
20 (außer-) universitäre österreichische Einrichtungen sind in der Forschung an grünen Wasserstofftechnologien europaweit unter den Top 3. In der aktuellen „H2 Research Map“ sind diese Kompetenzen gebündelt erfasst. Fazit: Die Steiermark bildet rund 60 Prozent dieser wegweisenden Leistungen ab.
Mit einer Forschungsquote von über 5 Prozent ist das Green Tech Valley im EUVergleich Spitzenreiter.
Die oststeirische Region WEIZplus mit ihren 41 Gemeinden, 120.000 Einwohner:innen und rund 5.000 Betrieben plant zukünftig, fossilen Energieträgern Lebewohl zu sagen und damit ihre Energieversorgung selbst in die Hand zu nehmen, und feierte kürzlich den Kick-off zum ersten steirischen Net-Zero-Industry-Valley.
Beim Cluster Management Excellence Label von „The European Secretariat for Cluster Analysis“ setzte das Green Tech Valley mit 100 Prozent neuerlich den globalen Benchmark unter 1.600 auditierten Organisationen in 45 Ländern.
9 BUSINESS Monat
Biz
Persönlichkeiten im Gespräch Mei
JÜRGEN BAUER
Sanieren und Renovieren liegt nicht nur im Trend, sondern ist auch nachhaltig. Das steirische Unternehmen „Niederl – Bad-Heizung-Sanitär und Bauträger“ bietet nicht nur Komplettlösungen für Neubauten und Sanierungen, sondern ist auch Experte auf dem Gebiet Photovoltaik-Anlagen.
Geschäftsführer Jürgen Bauer im Wordrap.
G eboren: 30.7.1983
Ausbildung: Lehre zum Gas-, Wasserund Zentralheizungsbauer, Meisterschule in Gas- und Wasserleitungsinstallation und Meisterschule für Zentralheizungsbauer
Werdegang: 4-jährige Lehre, Techniker im Innen- und Außendienst, Bauleitung – Baustellenkoordinator, seit 2019 Geschäftsführer und Teilhaber Niederl Haustechnik GmbH
Familienstand: verheiratet, 1 Tochter
Social Networks: LinkedIn
Hobbys: Tennis, Laufen, Heimwerken, Lesen
Lieblingsessen: alles, was gut ist, heimische und mediterrane Küche
T V-Sendung: sehe sehr selten TV
L ektüre: Biografien und Thriller
Musik: alles, was auf Ö3 läuft, von den 80ern bis heute
L etzter Urlaub: im Burgenland in der Therme
Sehnsuchtsort: die Insel Formentera
Marke, die mir imponiert: Steiermark
H istorische Persönlichkeit: keinen Bestimmten – wir leben im Jetzt
Satz, den ich nicht mehr hören kann: Ich mag nicht mehr.
Was mich nervt: Egoisten und Jammerer
Motto: Aufgeben tut man einen Brief.
Werte, die mir wichtig sind: Ehrlichkeit, positives Denken, Fairness
M it wem ich mich gerne einmal unterhalten würde: Arnold Schwarzenegger
Nr.-1-Zukunftsfrage? Wie sieht es in 20 Jahren auf der Welt aus?
Wofür ich bedingungslos eintrete: Respekt gegenüber allen
Was mir Sorgen macht: momentane politische Situationen und Spannungen auf der Welt
3 Worte zu meinem Unternehmen: zielstrebig, anpassungsfähig, Qualität
3 Worte zu meinem Führungsstil: offen für neue Ideen, Einbindung der Mitarbeiter, wohlüberlegt
Was ich von Mitarbeitern erwarte: Ehrlichkeit, Selbstständigkeit, Engagement bei jeder Tätigkeit
A nderer Beruf, der mir Spaß machen würde: Hotelmanager
Top-3 -Internet-Links: krone.at, bergfex.at, YouTube Music
© BEIGESTELLT
BUSINESS Monat 10
ZUM
UNTERNEHMEN
„Niederl – Bad-Heizung-Sanitär und Bauträger“ unterstützt in allen Belangen von kleinen Sanierungen und Umbauten bis zur Großbaustelle im Einfamilienhaus/Wohnungen und Büroumbauten – egal ob im Innen- oder Außenbereich. Gemeinsam mit dem Kunden werden die Bedürfnisse des Umbaues erarbeitet, immer mit dem Blick aufs Ganze. Denn: Es hilft die beste Heizung nichts, wenn der Gesamtzustand des Hauses nicht passt. www.niederl.co.at
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BUSINESS Monat 12
SCHLUSS MIT DEN AUSREDEN
Klimafreundlich denken, aber klimaschädlich handeln? Reden wir uns unsere Klimasünden schön? Ja, denn der Mensch ist gut im Finden von Ausreden. Warum das so ist und was es braucht, um sich als Kollektiv für den Umweltschutz einzusetzen, erklärt Nachhaltigkeitsforscher und Psychologe Thomas Brudermann im Interview.
13 BUSINESS Monat
TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: UNI GRAZ/TZIVANOPOULOS, SHUTTERSTOCK, OEKOM VERLAG, BY-ND
Die Menschheit verbraucht jedes Jahr die Ressourcen von drei Planeten und heizt zusätzlich das Erdklima auf. Die meisten Menschen wissen das. Sie sind umweltfreundlich eingestellt und finden, wir müssen unsere Umwelt und unser Klima schützen. Aber warum folgen den Worten so wenige Taten? Eine mögliche Antwort: Der Mensch ist gut im Finden von Ausreden, wenn es darum geht, den bequemen Weg zu verlassen. Mit dem Rad die Kinder in die Schule bringen? Zu gefährlich. Mit der Bahn in den Urlaub? Zu umständlich. Die Fernreise ist nicht so schlimm, ich trenne dafür daheim ja eh den Müll. Wir reden uns unsere Klimasünden schön. Genau dieses Phänomen untersucht der Nachhaltigkeitsforscher und Psychologe Thomas Brudermann in seinem Buch „Die Kunst der Ausrede“ –ohne erhobenen Zeigefinger, mit Verständnis für menschliche Eigenheiten und illustriert mit humorvollen Cartoons.
BUSINESS MONAT: Wir denken klimafreundlich, handeln aber klimaschädlich – wie passt das zusammen?
Thomas Brudermann: Beim Klimawandel fehlt uns das direkte Feedback zwischen Handeln und Wirkung. Mache ich Sport, werde ich fitter. Esse ich gesund, fühle ich mich wohler. Das motiviert. So funktioniert unser Steinzeitgehirn. Fahre ich mit Öffis statt mit dem Auto, spüre ich keine direkte Wirkung auf das Klima. Damit tun wir uns intuitiv schwer.
Kommen hier dann die Ausreden mit ins Spiel?
Genau. Wir Menschen wollen uns prinzipiell gut fühlen. Wenn wir jetzt aber Dinge tun, die schädlich für die Umwelt sind, löst das ein schlechtes Gewissen aus. Mit den Ausreden lässt sich dieses schlechte Gewissen beruhigen. Das ist einfacher, als sein Verhalten zu ändern. Das wäre ja mit Aufwand verbunden.
Man könnte natürlich auch einfach ehrlich sein und sagen: „Ich bin halt nicht umweltfreundlich, mir ist das Klima wurscht“, aber das ist eben auch ein schmerzhafter Prozess. Das Schönreden ist so ein Mittelweg, bei dem wir nichts
ändern müssen und gleichzeitig das positive Selbstbild behalten.
Das heißt, obwohl wir es besser wissen handeln wir klimaschädlich, haben dafür aber gute Rechtfertigungen parat.
Klingt paradox, ist aber so. Es gibt beispielsweise einen psychologischen Effekt, der als „Moralisches Lizenzieren“ bekannt ist. Dabei benutzen wir klimafreundliche Handlungen als Rechtfertigung für die eine oder andere Klimasünde. Ich fahre mit dem Rad, ich trenne meinen Müll, daher ist es okay, eine Fernreise zu machen. Das ist einer von vielen psychologischen Mechanismen, mit denen wir uns prima selbst täuschen können, anstatt uns den unbequemen Wahrheiten zu stellen. In den meisten Fällen sind die wirksamsten Handlungen auch die schwierigsten (siehe Abbildung unten). Bequemer ist es, sich auf die einfachen Handlungen zu beschränken und mit diesen das eigene Gewissen zu beruhigen.
Woher kommt Ihr persönliches Interesse am Thema Nachhaltigkeit?
BUSINESS Monat 14
ZUR PERSON
Thomas Brudermann ist promovierter Psychologe und Professor für Innovations- und Nachhaltigkeitsforschung an der Universität Graz. Neben seinem Buch „Die Kunst der Ausrede“ verfasste er als Autor und Co-Autor über 30 Beiträge in internationalen Fachzeitschriften und Büchern. Er gilt als Experte für menschliches Entscheidungsverhalten und kennt die inneren und äußeren Widersprüche, die uns klimafreundliches Verhalten erschweren.
www.klimapsychologie.com
Die Verbundenheit zu Umwelt und Natur habe ich schon aus Kindheitstagen mitbekommen. Ich war auch immer ein Bücherwurm und habe schon als Achtjähriger Bücher etwa zum Thema Bäume und saurer Regen gelesen. Daraus hat sich ein Interesse entwickelt, das mich bis heute begleitet und im Erwachsenenalter auch beruflich zum Tragen gekommen ist.
Haben Sie also schon immer selbst ein nachhaltiges Leben geführt?
Nein, teils sogar im Gegenteil. Ich habe früher sehr viel Fleisch gegessen, als Kärntner Landkind teilweise dreimal täglich, sieben Tage die Woche. Habe Fernreisen gemacht, viele davon beruflich. Und die kurze Strecke ins Büro bin ich gelegentlich auch mit dem Auto gefahren. Die Umstellung zu einem nachhaltigen Leben war auch für mich ein Prozess, der gedauert hat. Aber wenn man sich wirklich vor Augen hält, welche Konsequenzen solche Verhaltensweisen haben – vor allem dann auf kollektiver Ebene –, fällt einem die Umstellung gar nicht mehr so schwer.
15 BUSINESS Monat
Oftmals hört man den Zweifel, ob man denn als Einzelperson überhaupt etwas mit kleinen Taten bewirken kann.
Wenn wir die großen Herausforderungen im Umwelt- und Klimabereich anschauen, denen wir gegenüberstehen, gibt es nicht diese eine große Lösung. Die Lösung besteht aus sehr vielen kleinen Puzzleteilen und dazu gehören eben auch unsere individuellen Beiträge.
Merken Sie persönlich, dass die Leute zunehmend beginnen umzudenken?
Das ist deutlich merkbar. Es gibt ein gesamtgesellschaftlich gut ausgeprägtes Bewusstsein für die Klimaproblematik. Wir sehen gleichzeitig aber in unseren Langzeitdaten, dass eine gewisse Polarisierung stattfindet – auch entlang parteipolitischer Linien und politischer Einstellungen. Und dann gibt es auch die völlige Verdrängung. Das hat dann nichts mehr mit Schönreden zu tun, sondern mit Wissenschaftsverleugnung, die von einigen Seiten systematisch betrieben wird.
Wie könnte man also mehr Menschen dazu motivieren, nachhaltige Entscheidungen zu treffen?
Der Weg entsteht im Gehen. Es braucht Strukturen und Rahmenbedingungen, innerhalb derer die Ausreden schwieriger werden beziehungsweise einem das klimafreundliche Verhalten leichter gemacht wird.
Haben Sie ein konkretes Beispiel für uns?
Mobilität. Wenn ich am Land lebe, arbeiten gehen muss, aber keine öffentliche Anbindung habe, werde ich zwangsläufig das Auto nehmen. Ist das Gebiet aber gut an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden, fällt der Umstieg schon leichter. Oder beispielsweise Kulinarik. Vor 30 Jahren gab es noch kaum vegetarische oder vegane Mahlzeiten auf den Speisekarten der Restaurants. Heute sieht das völlig anders aus. Diese Strukturen fallen nicht vom Himmel, sondern an denen müssen wir täglich arbeiten.
Trotz des Umdenkens der Menschen und aller Bemühungen schreitet der Klimawandel voran. Glauben Sie daran, dass es dafür eine Lösung gibt? Also ich würde nicht hier sitzen, wenn ich die Hoffnung aufgegeben hätte. Dann würde ich irgendwo am Strand liegen, statt einen Bei-
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trag zu einer nachhaltigeren Gesellschaft leis ten zu wollen.
Es bringt uns sowieso nicht weiter, pessi mistisch zu sein. Pessimismus verengt den Blick und macht uns handlungsunfähig. Wir brauchen diese positive Perspektive, um handlungsfähig zu bleiben. Und da rede ich natürlich nicht von einem blinden Optimismus, aber vielleicht von einem Zweckoptimismus. Und ich bin fest davon überzeugt, dass Änderung möglich ist. Aber wir haben es auf dem Weg dorthin mit allen möglichen Widerständen zu tun.
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Ich würde mir wünschen, dass wir alle unsere Aufgaben machen. Auch die Politik. Diesbezüglich brauchen wir eine ehrliche Diskussion. Momentan gibt es in der Politik hinsichtlich der Klimadebatte einfach zu viele Blendgranaten, Märchenerzählungen oder völlige Ablehnung des Themas.
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GEMEINSAM AUF SCHIENE
Die Transformation der Mobilitätsindustrie ist voll im Gange. Die Bahnindustrie steht mit ihrem Potenzial dabei an vorderster Front. Welche Chancen und Herausforderungen es dabei gibt, haben wir beim Round-Table-Gespräch des BUSINESS MONAT unter die Lupe genommen.
Draußen herrscht geschäftiges Treiben. Das Cargo Center Graz in Werndorf ist nicht nur das modernste Güterverkehrszentrum südlich der Alpen, sondern ist mit einer Fläche von über 100 Hektar, mit rund 2.000 Arbeitsplätzen und einem Investitionsvolumen von über 300 Millionen Euro seit dem Jahr 2003 ein Standort mit internationaler Bedeutung und belebt eine ganze Region. Drinnen, in den Räumlichkeiten der Steiermarkbahn, die sich am Gelände befinden, ist es zwar ruhiger, aber nicht weniger spannend. Werner Hecking, Geschäftsführer der Steiermarkbahn, Martin Joch, Geschäftsführer PJ Messtechnik, und Bernhard Mittelbach, Leiter der Bereiche Rail Systems, Autonome Systeme und Mobilitäts-Services beim ACstyria Mobilitätscluster, beleuchten gemeinsam mit dem BUSINESS MONAT den Status quo der heimischen Bahnindustrie, denn inmitten einer Ära des umfas-
senden Wandels in der Mobilitätsindustrie steht die Bahnindustrie an vorderster Front. Getragen von einem zunehmenden Bewusstsein für ökologische Nachhaltigkeit, ist das Interesse an ihr spürbar gestiegen. Doch hinter der Fassade des Erfolgs lauern Herausforderungen, die echte Hands-on-Qualitäten statt leerer Schlagworte erfordern.
Status quo … wie bewerten Sie die Situation der Bahnindustrie in Österreich?
Martin Joch: Prinzipiell als gut. Es wurde in den letzten Jahren und Jahrzehnten sehr viel investiert. Auch die Wertschätzung der Bahn in der Bevölkerung hat sich gewandelt. Das betrifft vor allem den Personenverkehr. Im Güterverkehr ist aus meiner Sicht noch viel Luft nach oben. Da stehen wir erst am Anfang.
Werner Hecking: Das kann ich unterschreiben. Es gibt sehr viel Licht, aber es gibt auch sehr viel Schatten in der Branche. Österreich nimmt in den wesentlichen technologischen und innovativen Themen im Vergleich zu anderen europäischen Ländern eine Vorreiterrolle ein. Gerade im gesamten Maßnahmenpaket des Personenverkehrs etwa mit Taktverdichtungen oder dem Klimaticket sind wir hervorragend aufgestellt. Der Schattenbereich betrifft den Schienengüterver-
TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: THOMAS LUEF
BUSINESS Monat 18
kehr. Dabei ist es genau dieser Bereich, der zukünftig ein wesentlicher, entscheidender Hebel sein wird, um den Güterverkehr zu ökologisieren.
Bernhard Mittelbach: Die Bahn an sich gilt schon lange als klimaschonende Mobilitätsmöglichkeit. Diese Positionierung ist auch ausschlaggebend für die stete und gute Entwicklung der Branche.
Sie haben erwähnt, dass der Status des Güterverkehrs noch nicht dort ist, wo der Personenverkehr ist. Warum ist das so, wenn man ja doch eigentlich die Notwendigkeit dazu hätte?
Werner Hecking: Eine große Herausforderung ist der grenzüberschreitende Verkehr. Ein Beispiel: Jemand will Güter von Graz nach Spanien transportieren. Auf der Straße geht das recht unkompliziert. Man braucht ein Fahrzeug, das in Europa zugelassen ist, ein, zwei Fahrer, die mit ihrer Lizenz europaweit fahren können, und los geht’s. Im Schienengüterverkehr ist das viel komplexer. Sie müssen, wenn die Systeme der Länder nicht übereinstimmen, die Lokomotive wechseln. Sie müssen das Personal wechseln, da bei der Bahn nicht wie zum Beispiel im Flugverkehr Englisch die Betriebssprache ist, sondern die jeweilige Landessprache gilt Das sind nur einige der Barrieren, die man ganz aktiv angehen muss. Da ist vor allem die Politik gefordert.
Welche weiteren Herausforderungen, aber auch Chancen ergeben sich durch die Transformation der Mobilitätsindustrie?
Im Talk: Martin Joch, Geschäftsführer PJ Messtechnik, Werner Hecking, Geschäftsführer der Steiermarkbahn, und Bernhard Mittelbach, Leiter der Bereiche Rail Systems, Autonome Systeme und Mobilitäts-Services beim ACstyria Mobilitätscluster (v. l.)
Bernhard Mittelbach: Steigenden Energie- und Rohstoffpreisen, hohen Personalkosten und fehlenden Fachkräften stehen neue Märkte, neue Anwendungsgebiete und neue Geschäftsmodelle gegenüber. Mit einer F&E-Quote von 12 % im ACstyria-Netzwerk können die steirischen Unternehmen und Institutionen durchaus aktiv den Wandel mitgestalten.
Was macht gerade die Bahnindustrie als Arbeitgeber attraktiv?
Martin Joch: Die Leute schätzen den nachhaltigen Aspekt und etwas gesellschaftlich Sinnvolles zu tun. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen,
ACSTYRIA MOBILITÄTSCLUSTER
Der ACstyria Mobilitätscluster repräsentiert ein Netzwerk von über 300 Unternehmen in den Bereichen Automotive, Aerospace und Rail Systems – mit über 70.000 Mitarbeitern und einem Gesamtumsatz von mehr als 17 Milliarden Euro. Kernleistung des seit 1995 bestehenden Clusters ist die Vernetzung und Unterstützung steirischer Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Der Mobilitätscluster versteht sich dabei als Bindeglied zwischen Wirtschaft, Industrie, Forschung und öffentlichen Einrichtungen.
19 BUSINESS Monat
DIE THEMENFELDER
Die strategischen Themenfelder des Clusters umfassen:
• Digitalisierung und digitale Geschäftsmodelle
• Innovative Antriebs- und Fahrzeugkonzepte
• Autonome Systeme
• Mobilitäts-Services
• Decarbonized Value Chain
dass wir motivierte Mitarbeiter:innen immer wieder finden, vor allem im hochqualifizierten Bereich.
Bernhard Mittelbach: Die Bahnindustrie ist eine sehr stabile Branche. Das gibt Sicherheit. Mitarbeiter:innen sind im Vergleich zu anderen Branchen deutlich länger in der Bahnindustrie oder in den einzelnen Unternehmen tätig.
Was wäre Ihr Wunsch an die Politik?
Werner Hecking: Der Komplexitätsgrad der Branche ist noch immer viel zu hoch. Das hemmt das Wachstum und steht der schnellen Ökologisierung im Wege. Im europäischen Kontext sollte man sich deshalb wieder auf die ursprüngliche Zielsetzung der 90er-Jahre fokussieren: einen gemeinsamen europäischen Eisenbahnraum zu schaffen – ohne Grenzen. Aktuell sind wir davon sowohl rechtlich wie auch technisch und betrieblich weit entfernt. Auf nationaler Ebene wäre der Wunsch, den Schienengüterverkehr genauso zu stärken, wie das beim Personenverkehr schon geschieht.
Martin Joch: Die Politik sollte nicht nur Schlagworte bringen, sondern sie muss ihre Versprechen auch umsetzen. Auf europäischer Ebene gehört dringend eine Vereinheitlichung geschaffen. Auf regionaler Ebene müssen Fragen wie „Wo siedeln wir Betriebe an? Wie werden diese an den Verkehr angeschlossen? Sind neue Verteilerzen-
tren mit der Bahn erreichbar?“ mehr berücksichtigt werden. Es braucht strategische, langfristige politische Entscheidungen.
Welche Rolle nimmt der ACstyria Mobilitätscluster in der Bahnindustrie ein?
Bernhard Mittelbach: Der ACstyria Mobilitätscluster versteht sich als Bindeglied zwischen Wirtschaft, Industrie, Forschung und öffentlichen Einrichtungen. Wir vernetzen und unterstützen den gesamten Markt, denn nur als gesamtes Konstrukt kann man am Weltmarkt erfolgreich bestehen. Der ACstyria vereint
als einziger Cluster drei Branchen in einer Organisation. Daraus ergibt sich ein branchenübergreifender Know-How-Transfer sowie ein enormes Synergiepotenzial.
Inwiefern? Ist das nicht eher Konkurrenz?
Bernhard Mittelbach: Neue Sichtweisen ergeben neue Perspektiven und Ideen. Ich bin davon überzeugt, dass dieser Austausch ein großer möglicher Mehrwert für die Zukunft ist. Jede Branche hat ihre Eigenheiten u nd Learnings. Die Herausforderungen für die Unternehmen decken sich oftmals. Da können Erfahrungen aus
BUSINESS Monat 20
Martin Joch, Geschäftsführer PJ Messtechnik GmbH
PJM ist ein international renommierter System-Spezialist für den Schienenverkehr. Das Grazer Unternehmen führt weltweit Zulassungsprüfungen durch und ist technologieführend in der Automatisierung des Bahntransports.
„Mitarbeiter:innen sind im Vergleich zu anderen Branchen deutlich länger in der Bahnindustrie tätig.“
Werner Hecking, Geschäftsführer der Steiermarkbahn
Die Steiermarkbahn und Bus GmbH erbringt umfangreiche Personenverkehrsdienstleistungen im S-Bahn- und Regionalbahnverkehr sowie im RegioBus-Netz. Ihre Tochter, die Steiermarkbahn Transport und Logistik GmbH, ist Spezialistin im Schienengüterverkehr und allen damit verbundenen logistischen Dienstleistungen.
„Die Wertschätzung der Bahn in der Bevölkerung hat sich gerade in den letzten Jahren gewandelt.“
Bernhard Mittelbach, Leiter Rail Systems, Autonome Systeme und Mobilitäts-Services beim ACstyria Mobilitätscluster
Im Zentrum der ACstyria-Strategie steht die Begleitung des Transformationsprozesses der Mobilitätsindustrie hin zu einer neuen Mobilität. In den fünf Themenfeldern fungiert der ACstyria als Trend- und Technologiescout, Impulsgeber und Transformationsbegleiter für das gesamte Netzwerk sowie als Internationale Netzwerkplattform und als Initiator von Mobilitätsleitprojekten.
einer ähnlichen Branche durchaus hilfreich sein.
Ausblick 2040 – welche neuen Technologien, Trends oder Veränderungen erwarten Sie, die die Zukunft der Branche prägen könnten?
Martin Joch: Das Thema First/Last Mile wird heutzutage immer wichtiger, um Reisenden eine nahtlose Fahrt von Haus zu Haus zu ermöglichen. Mit einem vernetzten digitalen Verkehrssystem sollte es in Zukunft immer leichter werden, die Komplexität zu verringern. Im Bahntransport halten Digitalisierung und Automatisie-
rung Einzug und werden endlich 100 Jahre alte, manuelle Tätigkeiten ersetzen.
Werner Hecking: Auch die Elektrifizierung der Strecken wird weiterhin voranschreiten, genauso wie die Themen Automatisierung, autonomes Fahren und künstliche Intelligenz.
Zum Abschluss: Was ist für Sie das Faszinierende an Ihrem Job?
„Es gibt bürokratische Barrieren, die man ganz aktiv angehen muss. Da ist vor allem die Politik gefordert.“
Martin Joch: Das Schöne an dem Beruf ist die Gestaltungsmöglichkeit. Es gibt noch so viel zu tun, man kann sehr visionär denken, aber man braucht auch Durchhaltevermögen.
Bernhard Mittelbach: Ich habe beruflich mit sehr vielen Unternehmen zu tun. Die Bahnindustrie schätze ich als sehr offene, stetige und menschliche Branche ein. Ist man einmal mittendrin, lässt einen die Bahnindustrie nicht mehr los.
Werner Hecking: Die Langlebigkeit des Systems und die daraus folgenden Anforderungen an die Qualität und Zuverlässigkeit faszinieren mich immer wieder. Die Bahn ist kein „Wegwerfprodukt“. Wir planen und konstruieren für Generationen.
21 BUSINESS Monat
MIT INNOVATIVEN LÖSUNGEN IN EINE GRÜNE ZUKUNFT
Die Elektrizitätswerk Gösting V. Franz GmbH (kurz: E-Werk Franz) ist als einer der größten privaten Stromnetzbetreiber Österreichs breit aufgestellt: neben den voneinander unabhängigen Bereichen Stromnetzbetrieb, Stromhandel und Stromproduktion ist man auch im Bereich der erneuerbaren Energie tätig. Geschäftsführer Andreas Stugger gibt einen Einblick ins moderne Stromgeschäft.
Das E-Werk Franz mit Sitz im Grazer Norden betreibt ein Stromnetz, dessen über 72 km² großes Versorgungsgebiet die Grazer Bezirke Gösting und Andritz, die Gemeinden Thal, Stattegg und Teile von Hitzendorf, Rohrbach-Steinberg, Semriach, Weinitzen sowie Graz-Lend umfasst. Das Leitungsnetz ist über 1.000 km lang und aufgrund der Anzahl an Zählpunkten ist das E-Werk Franz einer der größten privaten Stromnetzbetreiber Österreichs. Im Bereich Stromhandel versorgt das Unternehmen Privat- und Geschäftskund:innen österreichweit. Außerdem betreibt es in eigenständigen Gesellschaften zwei Kleinwasserkraftwerke und einige PVAnlagen, weitere sind geplant. Zudem ist
das E-Werk Franz verstärkt mit Dienstleistungen im Feld der erneuerbaren Energien und Glasfaser-Internet tätig.
Der traditionsreiche Energiedienstleister feierte letztes Jahr sein 120-jähriges Bestehen, 1903 erhielt der Gründer Viktor Franz die Bewilligung für die Errichtung eines Elektrizitätswerkes mit Leitungsanlagen, um die Versorgung des eigenen Blockeiswerks am Firmenstandort zu gewährleisten. 1905 bekam er die Konzession zur Belieferung der ersten externen Stromkund:innen in Gösting und zur Herstellung elektrischer Anlagen.
Neben den Säulen Energieversorgung, Elektroinstallation und Netzbetrieb ist heute das Segment Dienstleistungen rund um die erneuerbare Energie ein starker
Wachstumsbringer im Unternehmen. „Vor allem mit unserem Dienstleistungsportfolio im Bereich PV- und Speicher-Anlagen und mit Ladestationen für die E-Mobilität – von kleinen AC- bis Highspeed-DCLadern – haben wir in den letzten Jahren ein enormes Wachstum hingelegt. Wir installieren Wallboxen für Kund:innen und sorgen für den Ausbau der E-Ladeinfrastruktur im Raum Graz und Umgebung. Zusätzlich bieten wir ein umfassendes Service von der Planung und Beratung, der Steuerungs- und Regelungstechnik bis zur Montage der elek-trischen Anlagen. Die Kund:innen wissen das zu schätzen, auch weil wir guten Service zu fairen Preisen bieten“, erklärt Geschäftsführer Andreas Stugger. Der promovierte Wirt-
BUSINESS Monat 22
TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: THOMAS LUEF, STEFAN LEITNER
„Mit unserem Dienstleistungsportfolio im Bereich Photovoltaik- und Speicher-Anlagen sowie mit Ladeinfrastruktur für E-Mobilität haben wir in den letzten Jahren ein enormes Wachstum hingelegt. Die Energiewende ist für uns ein wichtiges Thema.“
ANDREAS STUGGER Geschäftsführer E-Werk Franz
schaftsingenieur leitet seit April 2022 das Unternehmen und war zuvor unter anderem im Wasserkraftanlagenbau und in der E-Mobilitätswirtschaft tätig.
RICHTIGE ANLAGENAUSLEGUNG
Interessant für Kund:innen sei auch immer mehr das Modell der Gemeinschaftlichen Erzeugungsanlagen: Hier unterstützt das Unternehmen mit technischer Beratung sowie zu Fördermöglichkeiten, bei der Errichtung und dem Betrieb der Anlagen, aber auch bei der Verrechnung von Energiegemeinschaften. Speziell im Bereich der PV- und Wind-Anlagen sehen die Energieexperten aktuell die größten Herausforderungen für die Verteilstromnetze. Es muss im jeweiligen Fall unter-
sucht werden, ob die produzierte Energie vom örtlichen Leitungsnetz auch aufgenommen werden kann.
„Mit der richtigen Auslegung von PVAnlagen kann man bereits viel erreichen. Gemeinsam mit den Kund:innen sollte das entsprechende Verbrauchsverhalten analysiert werden, um individuelle und bedarfsgerechte Anlagengrößen mit möglichst hoher Eigenverbrauchsquote realisieren zu können. Oftmals ist daher eine Ost-West-Ausrichtung für höhere Vormittags- und Nachmittagserträge, sofern es bauseits möglich ist, sinnvoller als eine etwaige überdimensionierte Süd-Ausrichtung. Letztere hat in der Regel eine hohe Netzeinspeisebelastung zur Mittagszeit zur Folge“, führt Stugger an.
Das E-Werk Franz und seine Fachleute legen daher großen Wert auf Beratung. Ein angepasstes Verbraucherverhalten der Prosumer:innen, also Kund:innen, die mit ihrer PV-Anlage sowohl Strom selbst erzeugen als auch ins Netz einspeisen, kann einen wertvollen Beitrag leisten, um vor der Überlastung der Netze zu schützen und den Netzbetreibern jene Zeit zu geben, die für den Netzausbau erforderlich ist.
Ein weiteres entscheidendes Zukunftsthema stellt infolgedessen, insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien, der verstärkte Ausbau von Stromspeichern dar, um Stromüberschuss dezentral speichern und Bedarfs- und Produktionszeiten noch besser entkoppeln zu können.
23 BUSINESS Monat
„Hierzu könnten die Förderlandschaft sowie auch die rechtlichen Rahmenbedingungen aus Kund:innen- wie Netzbetreibersicht noch unterstützender ausgestaltet werden“, so Stugger.
Grundsätzlich befinden wir uns in Österreich durch unsere Topografie in der glücklichen Lage, unseren Strombedarf bereits heute zu einem sehr hohen Grad aus erneuerbarer Energie in Form von Wasser, Wind, Sonne und Biomasse nutzen zu können. Der zukünftige zusätzliche Netzleistungsbedarf durch die weiteren geplanten Ausbauziele sei dennoch riesig: Sollen die Netze bis 2040 auf erneuerbarer Basis zukunftsfit gemacht werden, müssen gemäß aktueller Studien österreichweit deutlich über 40 Milliarden Euro investiert werden. Stugger: „Dazu müssen jetzt alle an einem Strang ziehen, um das zeitgerecht möglich zu machen.“
INNOVATIONEN
Innovation und Modernisierung auf dem neuesten Stand der Technik, um die Versorgungssicherheit zu garantieren und Kund:innenwünsche bestmöglich umzusetzen, sind in der UnternehmensDNA des E-Werk Franz grundgelegt. Beim Stromnetz setzt man schon lange
auf die Vorteile von Erdkabeln gegenüber Freileitungen. Heute sind rund 99 Prozent des Stromnetzes erdverkabelt, was es besonders ausfallsicher macht. Auch im Geschäftsbereich Telekommunikation bietet das E-Werk Franz Privat- wie Businesskund:innen in seinem Netzgebiet mit seinem forcierten Ausbau von wartungsarmen, energieeffizienten Glasfaser-Datenleitungen modernste technische Standards und attraktive Angebote.
Das Unternehmen beschäftigt heute über 60 Mitarbeiter:innen. Lehrlingsausbildung und eine hohe Frauenquote betonen auch eine moderne und verantwortungsbewusste Firmenkultur. Etwa sind die technische Betriebsleiterin sowie die Abteilungsleiterin für Erneuerbare Energien Frauen.
Die Begeisterung für das Thema Elektrizität gibt das E-Werk auch an die nächsten Generationen weiter. Bereits seit 2002 wird Kindern und Jugendlichen auf dem hauseigenen Energielehrpfad samt eigenem Stromkundemuseum das Thema nähergebracht: Insgesamt 15.000 Kinder wurden seither durch das Haus geführt, um ihnen einen sicheren und umweltbewussten Umgang mit elektrischer Energie zu vermitteln.
www.ewg.at
MEILENSTEINE E-WERK FRANZ
1903
Bewilligung zur Errichtung
einer elektrischen Zentrale samt Leitungsanlage
1905
Konzession zum gewerbsmäßigen Betrieb eines E-Werks, Aufnahme externe Stromlieferung
1946
Inbetriebnahme des im Krieg zerstörten und nun wiederaufgebauten Kraftwerks
1968
Start elektronische Datenverarbeitung, Umstellung auf monatliche Teilzahlungen
1992
Umbaubeginn von Freileitungen auf Erdkabel
2014 – 2015
Modernisierung + Revitalisierung des Franz Kraftwerks am Mühlgang, Start Bau von AC-Ladestationen
2022 – 2023
Bisheriger Rekord bei PV-Anlagen-Errichtung
2023
120-jähriges Jubiläum E-Werk
Franz
BUSINESS Monat 24
SEIT 7 JAHREN
ERFOLGREICH MIT UNSEREN REGIONALEN PRODUZENT:INNEN GEMEINSAM
Abfallwirtschaft weitergedacht
Unter dem Motto „Abfälle sind Wertstoffe am falschen Ort“ macht das steirische Unternehmen Komptech mit Sitz in Frohnleiten die Welt ein bisschen lebenswerter: Der Technologieführer in Sachen Abfallaufbereitung sorgt weltweit für besseres Recycling.
Maschinen, die sich um den Müll kümmern – das ist das Erfolgsrezept des steirischen Unternehmens Komptech. Begonnen hat alles mit einer Wende, konkret mit der Kompostwendemaschine Topturn im Jahr 1992 – im selben Jahr, in dem in der Steiermark die getrennte Sammlung von Bioabfällen eingeführt wurde. Bei der Unternehmensgründung wurde von Anfang an die Vi
sion einer lebenswerteren Umwelt verfolgt. Das erklärte Ziel, das bis heute das Fundament des Vorzeigebetriebs bildet, war, die Aufarbeitung von Biomüll zu modernisieren und zu optimieren. Mit Erfolg: Der Topturn von Komptech ist bis heute einer der am weltweit häufigsten eingesetzten Wender für sogenannte Kompostmieten. Doch beim bloßen Umdrehen wollte es die aufstrebende Firma aus Frohnleiten nicht belassen: Inzwischen hat sich die ehemals kleine Werkstatt zum Technologieführer in der Abfallaufbereitung entwickelt und bietet von der Altholzaufbereitung über die mechanische Vor und Nachbehandlung von Haus, Gewerbe oder Bioabfall und speziellen Aufgaben in der Splitting und Recyclingtechnik bis hin zu Biogasanlagen ein breites Portfolio für Kund:innen aus aller Welt. Und wenn wir „aus aller Welt“ sagen, meinen wir auch „aus aller Welt“: Zu finden sind die Maschinen und Anlagen des steirischen Abfallpioniers nämlich auf allen Kontinenten. So setzen z. B. Ghana, Indien, Japan, Australien, Brasilien und die USA auf Qualität aus Österreich. CSO Ewald Konrad betont: „Jedes Mal, wenn ich auf die Landkarte schaue, bin ich stolz auf die vielen Regionen, die wir mit
unseren Produkten und Lösungen beliefern dürfen. Wir haben bereits mehr als 4.000 Kund:innen in 80 Ländern, Tendenz steigend.“
NEUHEITEN FÜR ALTES
Davon, sich nun erst einmal auf den gesammelten Lorbeeren auszuruhen, will das Unternehmen aber nichts wissen. Mit einem eigenen
Forschungs und Entwicklungszentrum arbeitet es konstant an Optimierungen und neuen Produkten, wie Christoph Feyerer, CTO von Komptech, erklärt: „Für uns geht es auch um neue intelligente Lösungen für eine globale Kreislaufwirtschaft. Ressourceneffizienz, Antriebstechnik, Elektrifizierung, Digitalisierung und künstliche Intelli
NEUES HEADQUARTER IN FROHNLEITEN
Unter dem Motto der Nachhaltigkeit soll auch das neue Headquarter stehen, das seit Februar 2024 in Frohnleiten gebaut wird. Am bereits bestehenden Betriebsstandort entsteht ein neues, 3.000 m2 großes Bürogebäude mit Parkplatz, E-Ladestationen, einem Fahrradabstellplatz mit Flugdach sowie einer neu gestalteten Außenanlage. Denn schließlich ist die Komptech nicht nur Marktführer in Sachen Abfalltechnologie, sondern auch ein innovativer und gefragter Arbeitgeber mit einer professionellen Arbeitsatmosphäre, in der neue grüne Ideen hervorragend gedeihen können.
CSO Ewald Konrad
CTO Christoph Feyerer
BUSINESS Monat 26
genz spielen dabei eine große Rolle.“ So wird der Abfallspezialist im Mai auf der IFAT in München, der wichtigsten Weltleitmesse für Umwelttechnologien, eine weitere Produktneuheit im Bereich der Aufbereitung von Industrieabfällen präsentieren.
ALLES VERNETZT, ALLES UNTER KONTROLLE
Der wichtigste Aspekt der KomptechProdukte ist und bleibt aber der Kund:innennutzen: Die Anlagen müssen benutzerfreundlich und praktisch sein. Digitale Tools wie etwa „CONNECT!“, eine innovative TelematikLösung, die Kund:innen bei der Maximierung der Verfügbarkeit und Effizienz einer Maschine entscheidend unterstützt, helfen dabei, Prozesse in Echtzeit zu überwachen und einen Überblick über beispielsweise Betriebszustand, Statistiken, GPS Lokalisierung und Auslastung seiner Maschine zu behalten. Ein weltweites Netzwerk an Servicepartnern ermöglicht darüber hinaus, dass Service und Reparaturen schnell und kompetent direkt vor Ort durchgeführt werden können.
GREENTECH GOES GREEN
Und nicht zuletzt wäre da auch noch das Thema Nachhaltigkeit. Nun kann ein Unternehmen, das sich dem Thema Recycling widmet, zwar per se schon eine ganz gute Bilanz aufweisen. Doch das genügt dem steirischen Abfallprofi noch nicht. Daher wird nicht nur konstant an Konzepten für weniger CO2Ausstoß und der Einsparung von Ressourcen getüftelt, sondern es wurde unter dem Namen FAIR auch ein eigenes Nachhaltigkeitsprogramm ins Leben gerufen. Zudem sind 60 Prozent der KomptechMaschinen bereits als Hybrid oder EMobileVariante erhältlich. Derzeit liegt der Fokus der Entwicklungsabteilung u. a. darauf, gemischte Abfälle besser voneinander trennen und so eine höhere Recyclingquote schaffen zu können.
Mehr dazu auf
www.komptech.com
Bei der Mietenkompostierung ist regelmäßiges Umsetzen von entscheidender Bedeutung. Der Topturn X ist mit seiner Ausstattung einer der weltweit am häufigsten eingesetzten Mietenumsetzer.
Der Axtor ist eine der vielseitigsten Maschinen für die Holz- und Grünschnittaufbereitung. Durch die Wahl zwischen Schredder- oder Hacker-Modus wird immer das gewünschte Produkt erzeugt.
Die Nemus besticht mit einem Trommelsieb mit optimierter Materialausführung und einem leistungsstarken Austragesystem.
BEZAHLTE ANZEIGE © KOMPTECH, HARALD EISENBERGER
27 BUSINESS Monat
BEST PRACTICE
BUSINESS Monat 28
REDAKTION: JOSEF PUSCHITZ, LISSI STOIMAIER FOTOS: SHUTTERSTOCK, BEIGESTELLT
Klimarelevantes Handeln ist in der Steiermark längst angekommen, wie zahlreiche Initiativen und Unternehmen beweisen. Ein Überblick.
MADE IN STYRIA
NEUER SCHUB
FÜRS LADENETZ
ENERGIE STEIERMARK & HOFER
Eine engmaschige Ladeinfrastruktur zählt zu den kritischen Faktoren im Gelingen der Mobilitätswende. Für die mittlerweile 155.000 Elektroautos auf Österreichs Straßen werden daher immer mehr E-Tankstellen geschaffen. Einen großen Sprung nach vorne bringt die Kooperation der Energie Steiermark mit der Handelskette Hofer: An 95 steirischen Hofer-Standorten entstehen seit Jahresbeginn über 400 neue Ladepunkte, dafür investiert die Energie Steiermark knapp 10 Millionen Euro. „In der Steiermark ist aufgrund der Ausbauoffensive der Energie Steiermark bereits heute kein Haushalt weiter als 15 Kilometer von der nächsten E-Ladestation entfernt, in den kommenden Jahren werden wir rund 1.000 neue Ladepunkte in allen Regionen des Landes bauen“, so die Vorstände der Energie Steiermark Christian Purrer und Martin Graf. Der Energieversorger koordiniert übrigens die Aktivitäten eines bundesweiten Konsortiums, das neben der Energie Steiermark aus Energie Graz, EVN, Kelag, IKB, VKW und Linz AG besteht. Das Ziel: gemeinsam mit Hofer bis 2026 österreichweit an 485 Standorten 2.000 neue Ladepunkte zu schaffen.
EINE TONNE KUPFER PRO TAG RECYCELT AT&S
Als ältester Kohlebergbau gilt der Seegraben bei Leoben, wo schon im Jahr 1606 erste Kohlenfunde belegt sind. Seit dem 18. Jahrhundert wurde dort Kohle im großen Stil gefördert, erst in den 1960er-Jahren war damit Schluss. Gut 60 Jahre später entsteht hier ein anderer wertvoller Rohstoff, allerdings um einiges umweltfreundlicher. Der steirische Mikroelektronikspezialist AT&S hat eine neue Kupferrecyclinganlage am Standort Leoben in Betrieb genommen, die im Vollausbau bis zu 1.000 Kilogramm Kupfer rückgewinnen soll. Die Anlage ist auch für das Recycling von Chemikalien ausgelegt. „Effiziente Rückgewinnungsprozesse sind in der Lage, die Menge an Industrieschlamm, die in der Produktion anfällt und aufgearbeitet werden muss, drastisch zu verringern. Zudem wird auch die Belastung des Abwassers deutlich reduziert. Die Wiederverwendung dieser wichtigen Ressourcen schont sowohl die Umwelt als auch unser Budget“, sagt AT&S-CTO Peter Griehsnig. Das Recycling-System entstand in enger Zusammenarbeit mit der Montanuniversität Leoben und hatte insgesamt acht Patentanmeldungen zur Folge
Christian Purrer (links) und Martin Graf von der Energie Steiermark kooperieren mit Hofer für neue E-Tankstellen.
BUSINESS Monat 30
Innovation in der Rohstoffrückgewinnung: Die neue Recycling-Anlage von AT&S in Leoben schont Umwelt und Budget.
Bereit für die Energiewende
Die weltweite Umstellung auf erneuerbare Energiequellen stellt wichtige Wirtschafts- und Industriesektoren vor neue Herausforderungen. Das MCL – Materials Center Leoben – arbeitet intensiv an den Lösungen der Zukunft.
Das Materials Center Leoben (MCL) gilt als führendes Kompetenzzentrum auf dem Gebiet der Materialforschung und -technologie, dessen Leistungsspektrum kooperative Forschungsund Entwicklungsprojekte mit internationalen Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie umfangreiche materialbezogene Beratungs-, Labor- und Simulationsdienstleistungen umfasst. Mit diesem Angebot unterstützt MCL zahlreiche Unternehmen bei der Entwicklung von leistungsfähigen Materialien, Herstellprozessen und Produkten für den grünen Wandel. Durch die Kombination von Materialprüfung mit computergestützten Technologien beschleunigen die 170 bestens ausgebildeten Mitarbeiter:innen notwendige werkstoffbasierte Innovationen für eine wirtschaftlich erfolgreiche grüne Zukunft.
VERMEIDUNG VON
WASSERSTOFF
VERSPRÖDUNG
D ie weltweite Umstellung auf erneuerbare Energiequellen mit reduzierten oder gar keinen Treibhausgasemissionen stellt wichtige Wirtschaftsund Industriesektoren vor neue Herausforderungen. Große Hoffnungen werden in grünen Wasserstoff als nachhaltige Energiequelle für eine umweltfreundliche Energieversorgung gesetzt. Wie jeder globale Wandel bringt auch der Übergang zu einer Wasserstoffwirtschaft eine
Reihe von Herausforderungen mit sich, die sofortige Aufmerksamkeit erfordern. Die wichtigsten davon sind die kostengünstige und sichere Herstellung, der Transport sowie die Speicherung von Wasserstoff.
Die Lösung dieser Aufgaben erfordert einen neuen Ansatz bei Design und Sicherheitsbewertung der notwendigen Infrastruktur. Eine hohe Werkstoff- und Verarbeitungsqualität ist notwendig, da Materialien unter bestimmten Bedingungen zu Wasserstoffversprödung neigen. MCL kann die Werkstoffe bis aufs Kleinste analysieren und Materialprüfungen bei bis zu 400 bar Wasserstoffdruck durchführen. Mit darauf aufbauenden, compu-
tergestützten Methoden kann MCL den sicheren Wasserstofftransport in neuen sowie umgewidmeten bestehenden Erdgasleitungen gewährleisten. Aber auch für noch extremere Anwendungen kann MCL Lösungen bieten. MCL entwickelt dafür gemeinsam mit führenden Materialherstellern maßgeschneiderte Werkstoffe. Ein am MCL entwickelter Ansatz, der multiskalige Simulationen und Untersuchungen mit künstlicher Intelligenz kombiniert, erlaubt eine substanziell beschleunigte und nachhaltige Entwicklung neuer Werkstoffe für die grüne Transformation. Es ist eines von vielen Beispielen, wie MCL schon heute an den Lösungen für morgen erfolgreich arbeitet.
Roseggerstraße 12
8700 Leoben
Tel.: 03842/45 9 22-0 www.mcl.at
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MCL
©
CENTER LEOBEN FORSCHUNG GMBH
MATERIALS
31 BUSINESS Monat
KLIMAFREUNDLICH CAMPEN MIT E-LUISE SCHAU AUFS LAND
Der Campingwagen ist so ziemlich die letzte Bastion des Verbrenners im Verbrauchersegment: Für Urlauber, die gerne ihre eigenen vier Wände auf Rädern mitnehmen, sind die elektrischen Alternativen noch äußerst rar gesät. Diesen Umstand wollen engagierte
Bastler ändern: Das Grazer Start-up Schau aufs Land werkelt an einem Elektro-Camper auf Basis eines VW-Busses. „Wir lassen unseren VW-Bus von Benzinauf Elektroantrieb umbauen und ergänzen ihn um Solarpaneele, um den Strom in Kombination mit Sonnenenergie zu nutzen”, sagt Leonard Rösner aus dem Gründerteam. „E-Luise“ haben sie den VW-Bulli mit Elektroantrieb genannt, der bis zu 25 Kilometer pro Tag rein mit selbst produzierter Sonnenenergie unterwegs sein kann. Insgesamt verschafft ein Akku mit 60 kWh Kapazität eine Reichweite von rund 300 Kilometern. Das Start-up möchte mit dem Projekt aufzeigen, wie die Freizeitmobilität der Zukunft klimafreundlicher gestaltet werden kann. Diesen Sommer wird der Showcase das erste Mal zu mieten sein.
Karin Gruber-Steffner, Leonard Rösner und Christian Gruber-Steffner sind das Team hinter „Schau aufs Land“.
TIERFUTTER AUS KOHLENDIOXID ECONUTRI
CO 2 vermeiden ist das Gebot der Stunde – wenn das nicht möglich ist, dann sollte es zumindest nicht in die Atmosphäre entfleuchen. Carbon Capture lautet also die Devise: Schädliche Emissionen so gut es geht einfangen und idealerweise einer sinnvollen Nutzung zukommen lassen. Einen Ansatz dafür liefert das Grazer Start-up Econutri, das Mikroorganismen mit CO 2 füttert, um daraus hochwertige Proteine zu gewinnen. Diese lassen sich zu Tierfutter oder Nahrungsmitteln weiterverarbeiten, auch technische Proteine sollen aus dem Fermentationsprozess entstehen. „Unser Ziel ist es, dort anzusetzen, wo am meisten CO 2 freigesetzt wird, und zwar direkt bei großen Industriebetrieben. Das CO 2 würde vom Industriebetrieb direkt in die Econutri-Anlage laufen. Dadurch hat der Industriebetrieb die direkte Möglichkeit, seinen CO 2 -Ausstoß zu verringern“, sagt Gründerin Verena Schwab. Mit ihrer Idee konnte sie bereits finanzkräftige Interessenten überzeugen, im Vorjahr beteiligte sich etwa der Wiener Start-up-Financier RKP InnoInvest mit einer sechsstelligen Summe am Unternehmen.
BUSINESS Monat 32
Helmut und Verena Schwab wollen mit Econutri CO2 von großen Industriebetrieben umwandeln.
Östliche Obersteiermark: die Region für eine gute Zukunft
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SO NAH UND DOCH SO GERN
HUNDERTPROZENT-HOTEL
HI5-HOTEL IN SEIERSBERG
100 kWp Photovoltaik am Dach. Sieben Elektroautos im Fuhrpark. 63 Tonnen CO2, die seit Dezember 2021 mit einem Blockheizkraftwerk eingespart wurden. Die Klimabilanz des HI5 Hotels in Seiersberg kann sich sehen lassen und mit einer weiteren Zahl zusammenfassen: nämlich 100 Prozent klimaneutral. Diese Vision reifte bei der Familie Ess-Silberschneider während eines siebenjährigen USA-Aufenthalts heran, nach der Rückkehr in die Steiermark setzte das Familienunternehmen den Plan in die Tat um. Ergebnis ist ein Hotelbetrieb inklusive Großküche, das mit einem ausgeklügelten Energiekonzept zum Vorreiter in Sachen Klimaschutz wurde. Das Hotel nutzt Wärmetauscher, Warm/Kaltwasserspeicher, kaltes Brunnenwasser. Moderne Regelelektronik sorgt dafür, dass Heizung und Kühlung der Anlage immer maximal effizient laufen. „Am Ende einer Vision steht heute ein durch und durch funktionierendes Unternehmen in Seiersberg-Pirka, welches rund 50 Menschen Arbeit bietet und über das nachhaltigste Energiesystem für die Gastronomie/Hotellerie in Österreich verfügt“, so die Betreiberfamilie.
Das HI5-Hotel in Seiersberg ist als Null-Emissions-Betrieb konzipiert.
Mit 211 neuen Patentanmeldungen geht die AVL List GmbH erneut als Siegerin im österreichischen Ranking der Erfinder:innen hervor. ©
MEISTER DER PATENTE
AVL LIST
Mit 211 neuen Patentanmeldungen geht die AVL List GmbH erneut als Siegerin im österreichischen Ranking der Erfinder:innen hervor. Zwei Drittel der im Jahr 2023 angemeldeten Patente hält das Forschungs- und Entwicklungsunternehmen mit Hauptsitz in Graz auf dem Gebiet der nachhaltigen Mobilitäts- und stationären Technologien. Knapp die Hälfte der Patentanmeldungen betreffen Brennstoffzellensowie Elektrolyseanwendungen. Mit ihrem ungebrochenen Erfindergeist trägt AVL zum Wirtschaftswachstum des Forschungsstandortes Steiermark bei. Helmut List, Vorsitzender der Geschäftsführung AVL: „Ein wesentlicher Faktor ist die Innovationskraft der Mitarbeiter:innen von AVL, die immer wieder neue und nachhaltige Innovationen für eine klimaneutrale Mobilität entwickeln. Ein technologieoffener Zugang steht hier im Vordergrund. Klar ist, dass es unausweichlich ist, die CO2-Emissionen drastisch zu reduzieren. Dazu müssen alle vorhandenen Lösungen dort zum Einsatz kommen, wo die knappe grüne Energie am energieeffizientesten genutzt werden kann. AVL geht hier mit großen Schritten voran, nicht zuletzt, weil wir auch im Jahr 2023 über 10 Prozent unseres Umsatzes in die eigene Forschung investiert haben.“
BUSINESS Monat 34
AVL
Die voestalpine hat mit „greentec steel“ einen klaren Plan für ihren Weg zu einer grünen Stahlproduktion.
GRÜNE
STAHLPRODUKTION VOESTALPINE
Die voestalpine hat mit „greentec steel“ einen klaren Plan für ihren Weg zu einer grünen Stahlproduktion. Den CO2-Fußabdruck zu verringern hat sich nicht nur die voestalpine auf die Fahnen geheftet: Auch immer mehr Kund:innen wollen ihre Klimabilanz unter Einsatz von hochqualitativem CO2-reduziertem Premium-Stahl verbessern. So beliefert der Stahl- und Technologiekonzern mittlerweile 35 Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen mit anspruchsvollen Stahlprodukten in der „greentec steel“-Edition. Designmöbel, Windkraftanlagen oder Kräne sind nur einige Beispiele, die bereits durch einen optimierten Herstellungsprozess nachhaltiger gefertigt werden können. „Mit unserem CO2-reduzierten PremiumStahl treffen wir klar das steigende Bedürfnis unserer Kundinnen und Kunden nach innovativen Produktlösungen, die ihre Klimabilanz unmittelbar und signifikant verbessern und gleichzeitig bewährte Qualität sowie hervorragende Werkstoff- und Verarbeitungseigenschaften bieten“, so Herbert Eibensteiner, CEO der voestalpine AG, über den kontinuierlich wachsenden Markt für umweltfreundlicheren Stahl.
EU-Förderung für regionale Entwicklung
in der Steiermark
EFRE & JTF 2021–2027 – für ein nachhaltiges und zukunftsorientiertes Wirtschaftswachstum
Die Steiermark investiert mehr als € 145 Mio. aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Just Transition Fund (JTF) der Europäischen Union in unterschiedliche Bereiche, kofinanziert mit nationalen Fördermitteln von fast € 24 Mio. Unter anderem werden dadurch Digitalisierungsvorhaben gefördert, regionale Start-up-Ökosysteme gestärkt, KMU-Investitionen in „grüne“ Geschäftsfelder vorangetrieben, Forschung und Entwicklung im Bereich klimarelevanter Technologien und Dienstleistungen unterstützt sowie die Förderung von Investitionen für Beschäftigung und Nachhaltigkeit ermöglicht.
Mithilfe des Förderkompasses unter www.efre.gv.at/foerderungen/foerderkompass können Sie die richtige Förderstelle für konkrete Projekte suchen oder sich im Allgemeinen näher über die Förderungsmöglichkeiten informieren.
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DIGITALE
SAMMELKARTE
DIGI-CYCLE & SAUBERMACHER
Der Frühling steht vor der Tür und damit die Zeit des Frühjahrsputzes – nicht nur in den eigenen vier Wänden, sondern auch in der Natur. Auch beim alljährlichen großen steirischen Frühjahrsputz befreien wieder tausende Freiwillige die Landschaft von Abfall. Mittels der Aktion „Zeig Littering die grüne Karte“ wird die Initiative in der Steiermark auf eine digitale Ebene gehoben. Der Digi-Cycle Recycling Guide zeigt bereits jetzt mehr als 50.000 öffentliche Sammelstellen in ganz Österreich und rund 10.000 davon im „Grünen Herz Österreichs“ an. Im Zuge der Aktion „Zeig Littering die grüne Karte“ sollen noch mehr – und vor allem auch entlegenere – Abfalleimer in der Steiermark erfasst werden. Dafür ist nun die Bevölkerung gefragt. Das Ziel: gemeinsam Österreichs größte digitale Sammelstellen-Karte bauen und Wertstoffe aus der Umwelt in den Recyclingkreislauf bringen.
Die App Digi-Cycle kam erstmals 2021 in einem Gemeinschaftsprojekt von Saubermacher AG und ARA (Altstoff Recycling Austria) AG, zwei erfahrenen Playern der Kreislaufwirtschaft, zum Einsatz.
Green Jobs sind eine wichtige Voraussetzung im Kampf gegen die Klimawende.
NEUE BASISQUALIFIZIERUNG „GREEN SKILLS“ AMS STEIERMARK
„Was bedeutet der ökologische Fußabdruck? Wie gelingt klimaschonendes Verhalten im Alltag? Was sind ‚grüne Fähigkeiten und Kompetenzen‘?“: Fragen wie diese stehen im Zentrum der neuen Basisqualifizierung „Green Skills“, die seit Jänner 2024 das Schulungsangebot des AMS Steiermark bereichert. Während der 20 Wochenstunden werden Themen behandelt wie Klimawandel und Klimaschutz, umweltbewusstes Handeln in Alltag und Arbeitswelt, Energie und Mobilität sowie Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft.
Green Jobs sind eine wichtige Voraussetzung im Kampf gegen die Klimawende und auch eine Chance für weiteres ökologisches Wachstum von Arbeit und Wirtschaft. Die neukonzipierte Nachhaltigkeitswoche bildet ein wertvolles Fundament für weitergehende Qualifizierungen für Green Jobs, ist aber auch Teil von AMS-Kursen zur beruflichen Orientierung. Ins Leben gerufen wurde das einheitlich gestaltete Modul von Partnereinrichtungen des AMS Steiermark in der beruflichen Erwachsenenbildung – die Organisationen gehören gemeinsam mit dem AMS und dem Land Steiermark dem im Vorjahr gegründeten Arbeitsbündnis
Green Jobs an.
Michaela Heigl, Geschäftsführerin Digi-Cycle
© DIGI-CYCLE GMBH
© SHUTTERSTOCK
BUSINESS Monat 36
BusinessNews
POSITIVE BILANZ
Über die Präsentation eines positiven Ergebnisses konnte sich die Volksbank Steiermark bei der jährlichen Bilanzpressekonferenz freuen. Das Betriebsergebnis konnte im Vergleich zu 2022 von 26,78 auf 45,84 Millionen Euro gesteigert werden und stellt ebenso wie das auf 43,81 Millionen Euro gesteigerte Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit einen Höchstwert in der Historie dar. Auch über die Ausrichtung für 2024 wurde gesprochen. „Unsere verbesserte harte Kernkapitalquote und unser regionales Geschäftsmodell bilden eine robuste Grundlage für ein zukünftiges Wachstum im Kundengeschäft. Unter anderem möchten wir uns dieses Jahr verstärkt auch auf die Zielgruppe der jungen Generation fokussieren“, erklärten Generaldirektorin Monika Cisar Leibetseder und Vorstandsdirektor Hannes Zwanzger.
Zukunft grüne Industrie
Als Regierungspartner treiben die Grünen die Transformation der heimischen Unternehmen entscheidend voran und zeigen, dass Industrie und Klimaschutz Hand in Hand gehen können.
Ihr Ziel ist es, die Industrie nachhaltig zu stärken, um die Pariser Klimaziele zu erreichen. Die Strategie zeigt Wirkung: Die Treibhausgasemissionen im Industriesektor sind auf dem niedrigsten Stand seit 2005. Schlüssel zum Erfolg ist die gemeinsame Anstrengung von Politik und Wirtschaft. Nationalratsabgeordneter und Budgetsprecher Jakob
Schwarz: „Wir investieren in den nächsten Jahren rund 5,7 Milliarden Euro, um unsere Industrie klimafit zu machen – damit sie auch in Zukunft erfolgreich ist, gerade weil sie auf Klimaschutz setzt.“
Auch in der Steiermark sind Erfolge sichtbar: Das Stahlwerk Donawitz modernisiert für einen emissionsärmeren Betrieb, die Maschinenfabrik
RAT VOM NOTAR
Guter Rat ist gratis. Einmal im Jahr gehen die Notarinnen und Notare in der Steiermark auf die Straße und verwandeln den Grazer Hauptplatz in das größte Notariat der Steiermark. An diesem Tag werden eine Stunde lang kostenlose Erstgespräche zum rechtlichen Umfeld von Immobiliengeschäften angeboten und alle Interessenten können dieses Angebot vor Ort und ohne Termin nutzen. Die Aktion „Rat vom Notar“ ist seit mehr als 10 Jahren ein Symbol für den raschen und unkomplizierten Zugang zu einem Beratungsgespräch durch eine Notarin oder einen Notar und wird auch noch bis Ende Mai in allen Notariaten der Steiermark angeboten.
Foto: Vizepräsident Martin Lux, Stadtrat Günter Riegler, Notarin Marcella Handl und Präsident Dieter Kinzer (v. l.)
Loben die Innovationskraft der steirischen Industrie: Sandra Krautwaschl und Jakob Schwarz
Liezen entwickelt Güterwaggons für umweltfreundliche Logistik, Stahl Judenburg steigert die Effizienz durch Abwärmerückgewinnung und Solarenergie. Steiermarks Grünen-Chefin Sandra Krautwaschl bestätigt aus den Erfahrungen ihrer Betriebsbesuche: „Unsere Industrie ist schon sehr weit. Die meisten steirischen Betriebe sehen die Energiewende als Chance.“
Eindrucksvolle Beispiele des Fortschritts:
© VOLKSBANK STEIERMARK, MARIJA KANIZAJ
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37 BUSINESS Monat
Bernhard Puttinger ist Geschäftsführer des Clusters Green Tech Valley
„ALLEIN ,DAHEBT‘ MAN VIELE SACHEN NICHT“
Kooperation und Innovation sind die treibenden Kräfte im Green Tech Valley. Cluster-Geschäftsführer Bernhard Puttinger spricht über die Erfolge und Herausforderungen für die Nachhaltigkeitsbranche.
Herr Puttinger, mit den neuen ESGKriterien für das Umweltreporting kommen nicht nur auf Großunternehmen, sondern in weiterer Folge auch auf zahlreiche KMU viele neue Berichtspflichten zu. Wie bereitet sich das Green Tech Valley auf diese Herausforderung vor?
Bernhard Puttinger: Mit den Nachhaltigkeitsberichten trifft die Grüne Transformation die Unternehmen in Papierform. Davon werden alle Branchen und auch unsere 300 Clustermitglieder betroffen sein, dabei werden es die KMU leichter haben als die Großen, von denen man schon einiges im Vorfeld wird lernen können. KMU werden auch einen Aufschub bis zum Jahr 2028 in Anspruch nehmen können, während große Unternehmen schon jetzt an ihren ersten Berichten nach neuen Standards arbeiten. Als Cluster unterstützen wir unter anderem mit der
„Green Transformation Map“, in der wir aufschlüsseln, was KMU wann und wie genau zu tun haben (siehe Infobox).
Die Berichtspflicht bringt vor allem zusätzliche Arbeit, sehen Sie auch zusätzlichen Nutzen?
Bei all den neuen Herausforderungen rund um Berichte wollen wir dazu beitragen, die Chancen der Grünen Transformation sichtbar zu machen und nutzen zu lernen. Welche neuen Technologien können eingesetzt werden, wie können neue Umsätze lukriert und frisches Personal gewonnen werden? Wer die Grüne Transformation vorantreibt, zieht damit vor allem junge Menschen an, die sich sehr stark mit diesem Mindset identifizieren. Zugleich können Unternehmen widerstandsfähiger werden, wenn sie auf effiziente und erneuerbare Energieformen setzen und somit weniger vom volatilen
39 BUSINESS Monat
TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTO: FOTO FISCHER, GRAFIKEN: GREEN TECH VALLEY
Preis für fossile Energieträgern abhängig sind. Wir sehen es als unsere Aufgabe als Cluster, diese Chancen zu nutzen und die Unternehmen bei ihrer Pionierarbeit bestmöglich zu unterstützen.
Einen zentralen Vorteil sehen Sie in der Zusammenarbeit – worin liegt hier das Potenzial?
Um es plakativ auszudrücken: Allein „dahebt“ man viele Sachen einfach nicht. In der globalen Debatte ist immer öfter vom „Zusammenarbeitsvorteil“ (Collaborative Advantage) die Rede – als neue Form des Wettbewerbsvorteils. Dabei wird deutlich, wie sich frühe technische Lösungen schneller realisieren lassen, wenn etwa Start-ups ihre Erfindungen mit großen, internationalen Playern gemeinsam anbieten oder Unternehmen sich ergänzende Kompetenzen rasch als gemeinsame Systemlösung anbieten. In Zeiten der großen Verwerfungen am Markt und der nationalen Bestrebungen der USA oder China bietet eine agile, digital orchestrierte und wirksame Kollaboration über Unternehmensgrenzen hinweg eine zentrale Chance für neue Wettbewerbsfähigkeit.
Auch Forschung und Entwicklung sind in dieser Hinsicht entscheidende Faktoren. Wie ist die Steiermark diesbezüglich aufgestellt?
Acht von insgesamt 11 neuen kooperativen „COMET“-Forschungszentren im Umweltbereich kommen aus dem Green Valley, das zeigt erneut diese treibende Rolle der Steiermark für künftige grüne Innovationen. Die Gründungsdynamik entwickelt sich sehr gut – die Steiermark konnte zuletzt sogar die Bundeshauptstadt Wien bei den Green-Tech-Neugründungen überholen. Der Campus der TU Graz mit Forschungseinrichtungen wie HyCentA, LEC, BEST und vielen Instituten zählt mittlerweile europaweit zu den Top-Drei-Standorten für die Erforschung von Anwendungen für grünen Wasserstoff. Das alles zeigt: Das Green Tech Valley ist nicht nur ein Hotspot, sondern ein Spirit, mit dem Bahnbrechendes entsteht.
GREEN TRANSFORMATION MAP
Jeweils für Großunternehmen und KMU bietet der Green Tech Valley Cluster eine detaillierte Wegbeschreibung der vielfältigen Aufgaben und Chancen, die der Green Deal der EU mit sich bringt. Bis zum Jahr 2026 sind die jeweiligen Aufgabenfelder vorgezeichnet – von den neuen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung bis hin zu den „Green Claims“ in der Kommunikation, die in zwei Jahren gelten werden und dafür sorgen, dass sich wohl nur mehr die wenigsten Unternehmen das Prädikat „klimaneutral“ auf die Fahnen schreiben dürfen.
Die Green Transformation Map kann online unter greentech.at/tools/green-transformation-map abgerufen werden.
Für Leser:innen des BUSINESS MONAT stellt sie der Cluster auch in Printform kostenfrei zur Verfügung: Anfragen an welcome@greentech.at
BUSINESS Monat 40
SO NAH UND DOCH SO GERN
Das Gute liegt oft so nah, dass wir es übersehen. In der Hektik des Alltags entgehen uns die Schätze, die direkt vor uns liegen. Dabei ist gerade die östliche Obersteiermark ein wahrer Fundus an Chancen: Hier warten Top-Jobs mit attraktiven Gehältern in einem urbanen Umfeld, umgeben von traumhafter Natur. Sehen Sie selbst!
Wussten Sie, dass 9 von 10 Euromünzen mit Edelstahl aus Kapfenberg geformt werden? Oder dass Leiterplatten aus Leoben auf der ganzen Welt zu finden sind? Wir könnten lange so weitermachen. Denn in der Obersteiermark sind viele Weltmarktführer, internationale Player und innovative Gründer angesiedelt. Die Werkstofftechnologie spielt hier eine führende Rolle – in der Produktion und bei Bildung und Forschung. Vor allem aber nachhaltige und smarte Lösungen, die die Welt voranbringen, werden hier entwickelt. Wir sind Österreichs Forschungsregion Nummer 1 und haben die Nase vorn.
Unterstützt aus Mitteln des Steiermärkischen Landes- und Regionalentwicklungsgesetzes
Der Job ist wichtig – das Privatleben auch. Am stärksten ist eine gute Kombination aus beidem. Genau dafür steht die Obersteiermark: für eine hervorragende WorkLife-Balance. Ob Konzerte, Festivals, Malerei, Kleinkunst oder Literatur: Auf den großen und kleinen Bühnen findet sich etwas für jeden Geschmack. So auch bei den leidenschaftlichen Gastronomen der Region. Ein wahrer Augenschmaus jedoch – die Berge und Wälder, die direkt vor der Haustür liegen. Die hohe Lebensqualität der Region bietet Familien ein sicheres Umfeld, in dem jedes Familienmitglied wachsen darf.
So stark
Egal, wo Sie stehen im Leben: Ergreifen Sie die Möglichkeiten, die sich Ihnen präsentieren. Dank zukunftsweisender Bildungsangebote wie jene der Montanuniversität Leoben und der FH Joanneum Kapfenberg bestimmen Sie Ihren Weg. Die vielen engagierten Unternehmen der Region begleiten gerne Ihre berufliche Entwicklung. Für welchen Bereich Ihr Herz auch schlägt: Der Branchenmix in der östlichen Obersteiermark steht für gute Jobs und beste Aufstiegschancen. Wer noch fehlt, das sind vielleicht gerade Sie.
So innovativ
So lebendig
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Führungsqualitäten durch Bildung: Frutura setzt Maßstäbe
Die Lebensmittelbranche ist im Wandel. Digitalisierung, Automatisierung und kurze Zeitfenster erfordern ein Umdenken – so auch bei Frutura. Dafür braucht es unter anderem: gut geschulte Führungskräfte.
Schnell, anpassbar, flexibel – in einer anspruchsvollen Branche, die von den Verbraucher:innentrends und der Notwendigkeit einer raschen Bearbeitung der verderblichen Lebensmitteln geprägt ist, hat Frutura im Jahr 2020 entsprechend reagiert. Das Unternehmen setzte sich das Ziel, effizientere Arbeitsabläufe zu entwickeln und eine starke Teamkultur zu etablieren.
So war es von entscheidender Bedeutung, die Führungskompetenzen im Packhaus zu stärken, um optimale und effizientere Arbeitsabläufe
zu ermöglichen – insbesondere vor dem Hintergrund der rund 200 Mitarbeiter:innen, die in diesem Bereich tätig sind. Die Lösung: firmeninterne Schulungen des WIFI Steiermark für die – teils noch nicht so erfahrenen – Führungskräfte, passgenau auf die Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten.
SKEPSIS WEICHT BEGEISTERUNG
Das interne, auf die Ziele des steirischen Unternehmens perfekt abgestimmte Trainingsprogramm stellte einen Wendepunkt dar. Durch die Verknüpfung von theore-
tischem Wissen in fünf Modulen und der praktischen Anwendung in weiteren Modulen entstand ein neues Miteinander. Dieses motivierte nicht nur die Teilnehmer:innen, sondern stärkte auch deren Teamgeist. Standen die Schichtleiter:innen und Vorarbeiter:innen dem Konzept anfangs noch etwas skeptisch gegenüber, wurden sie nach den Praxis-Modulen zu regelrechten Befürworter:innen der Schulungen mit Toni Monsberger, WIFI-Trainer und Lehrgangsleiter für Human Resources Management am WIFI Steiermark. „Der Teamgeist wurde gestärkt – das war sehr schön zu beobachten“, so EvaMaria Weilguny, Leiterin Human Resources bei Frutura. Seither folgen einmal jährlich Follow-up-Trainings mit unterschiedlichen Schwerpunkten im Bereich der Führungsarbeit.
GEMEINSAMES WACHSTUM
Die jährlichen Follow-upTrainings des WIFI dienen jedoch nicht nur dazu, das Gelernte zu vertiefen, sondern auch ein Gemeinschaftsgefühl zu schaffen. „Hier kommen unsere Führungskräfte zusammen, um ihre Erfahrungen zu teilen, gemeinsam zu lernen und nach Lösungen zu suchen“, erklärt Weilguny. In dieser Atmosphäre der Zusammenarbeit werden nicht nur die Führungskompetenzen erweitert, sondern auch das kollegiale Miteinander gestärkt. So entwickelt Monsberger für jedes Modul ein individuelles Konzept –maßgeschneidert an die Ziele und Herausforderungen der Unternehmen. Dabei fokussiert er sich im Programm auf Themen wie die richtige Fehlerkultur, Selbstorganisation, das Treffen von Entschei-
Eva-Maria Weilguny, Leiterin der Human Resources, und Christine Peinsipp, Leiterin des Packhauses, sind von den firmeninternen Schulungen des WIFI überzeugt.
PHILIP PLATZER, FRUTURA OBST & GEMÜSE KOMPETENZZENTRUM
©
GMBH
BUSINESS Monat 42
Führungskräften ausreichende Kompetenzen zu vermitteln, kann die Motivation und das Engagement bei der Arbeit in Unternehmen fördern.
dungen, Wertschätzung, aber auch unternehmerisches Denken sowie die Bereitschaft zur Veränderung.
VON MITARBEITENDEN ZU FÜHRUNGSKRÄFTEN
Das von Monsberger konzipierte interne Training hat somit die Führungsqualitäten der Teilnehmer:innen gestärkt. Durch gezielte Schulungen und praxisnahe Übungen lernen diese nicht nur ihre, Teams besser zu lenken, sondern auch eine Kultur des Vertrauens zu fördern.
Genau diese Entwicklung hat nicht nur das Unternehmen gestärkt, sondern auch den Führungskräften die Sicherheit vermittelt, die künftigen Herausforderungen – geprägt von Veränderungen in einem
innovativen und modernen Unternehmen – bewältigen zu können.
Als Produzent und größter Vermarkter von Obst und Gemüse in Österreich investiert Frutura permanent in die Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter:innen und Prozesse. Die Implementierung neuer Systeme, die Einführung nachhaltiger Verpackungslösungen sowie die kontinuierliche Digitalisierung und Automatisierung des Unternehmens sind nur einige Beispiele dafür. Das interne Trainingsprogramm des WIFI spielt in diesem Prozess eine wichtige Rolle, um die Führungskräfte auf die Veränderungen aufmerksam zu machen und sie für die Zukunft optimal vorzubereiten.
AN DIE BEDÜRFNISSE ANGEPASST
Wie es nun weitergeht? In diesem Jahr findet das achte Modul statt, in dem wieder die individuellen Wünsche und Bedürfnisse sowohl von den Teilnehmer:innen als auch von Frutura im Fokus stehen. Erstmals dabei sind auch Führungskräfte aus der Frischedrehscheibe, um die Kommunikation zwischen den „angrenzenden“ Abteilungen zu optimieren. Schwerpunkte sind heuer neben unternehmerischem Denken, Vorbildwirkungen und Konfliktlösungskompetenz auch der Umgang mit Veränderungen. „Seit der Trainings vom WIFI ist ein anderer Esprit bei den Teilnehmer:innen spürbar“, fasst es Weilguny überzeugt zusammen.
WIFI STEIERMARK
Firmeninterne Trainings am WIFI Steiermark werden speziell auf Ihr Unternehmen zugeschnitten. Egal welche Branche – jedes Unternehmen ist einzigartig und unterscheidet sich durch eigene Prozesse und seine eigene Unternehmenskultur.
Nähere Infos zum umfangreichen Angebot an praxisorientierten firmeninternen Trainings mit Profis aus der Wirtschaft finden Sie hier:
43 BUSINESS Monat
HEIZUNGSTAUSCH –LEICHT GEMACHT
10.400 ausbezahlte Förderungen: Noch nie wurden in der Steiermark so viele Heizungen getauscht wie 2023. Heuer wird die Offensive sogar noch ausgebaut.
Klimaschutzlandesrätin
Ursula Lackner und Finanzlandesrat
LH-Stv. Anton Lang
Allein 2023 sind in der Steiermark mehr als 10.000 Öl-, Gas- und Kohleheizungen getauscht worden – so viele wie noch nie. Die Grundlage dafür hat das Land Steiermark mit einer Förder- und Beratungsoffensive gesichert, die Klimaschutzlandesrätin Ursula Lackner und Finanzlandesrat LH-Stv. Anton Lang auch für 2024 weiter ausgebaut haben. 20,9 Millionen Euro stehen im Umweltlandesfonds zur Verfügung – so viel wie noch nie. Gemeinsam mit der Bundesförderung können Steirerinnen und Steirer so bis zu
75 % der Tauschkosten ersetzt bekommen. Für Bürgerinnen und Bürger mit niedrigen Einkommen werden sogar 100 % der Kosten übernommen.
BUSINESS MONAT:
Warum ist Ihnen der Heizungstausch in der Steiermark so wichtig?
Ursula Lackner: Im Durchschnitt verwenden die Haushalte 80 % ihrer Energie fürs Heizen, Warmwasser und Co. Wenn wir hier auf erneuerbare Energie setzen, kommen wir im Klimaschutz einen großen Schritt voran. Und wenn wir uns beispielsweise die So -
larthermie anschauen: Dort liegt ein Großteil der Wertschöpfung in Österreich und sichert so als positiven Nebeneffekt auch noch wichtige Arbeitsplätze in unserem Land.
Anton Lang: Zugleich sind nachhaltige Heizungen aber auch die Grundlage dafür, dass wir nicht mehr von Öl- und Gas-Importen abhängig sind. Damit können wir den Steirerinnen und Steirern eine nachhaltige, sichere und leistbare Energieversorgung zur Verfügung stellen. Deswegen haben wir uns in der Steiermark darauf verständigt, dass wir im
Klimaschutz ressortübergreifend zusammenarbeiten und so noch weiter vorankommen wollen.
Wie funktioniert die Förderung? Es gibt sicher einiges zu beachten, oder?
Anton Lang: Für uns ist es wichtig, dass wir unsere Maßnahmen immer so konzipieren, dass sie alle Steirerinnen und Steirer mitnehmen und niemand zurückgelassen wird. Deswegen soll das Förderangebot möglichst einfach zugänglich sein.
Ursula Lackner: Das sichern wir mit unserem breiten Energieberatungsangebot ab, das wir über die Jahre in allen steirischen Regionen aufgebaut haben. Niemand in der Steiermark muss sich bei Fragen zur Wärmeversorgung alleingelassen fühlen. Zeitgleich ist bei großen Investitionen –und das ist der Heizungstausch unbestritten – die Planungssicherheit von zentraler Bedeutung. Deshalb haben wir unsere Fördertöpfe so gut gefüllt, dass genügend Fördermittel vorhanden sind. Egal ob die Heizung im Februar oder Dezember getauscht wird: Die Steirerinnen und Steirer können sich auf die dementsprechende Unterstützung verlassen.
FOTO : SPEKNER
BUSINESS Monat 44
Einfach mehr Musik.
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PROBIER‘S AUS!
Bio trifft regional
Die neuen Blumauer Champignons bei Spar vom Gemüsespezialisten Frutura sind echte Alleskönner.
Die traurige Realität bisher: Mangels ausreichender österreichischer Produzent:innen wurden mehr als die Hälfte der hierzulande verspeisten Champignons importiert. Doch ab sofort heißt es: Aus der Region – für die Region, denn Spar führt nun die regionale Alternative in Bio-Qualität im Sortiment. Die neuen braunen und weißen Blumauer Bio-Champignons (auch als Mix erhältlich) wachsen in Bad Blumau und werden vom Obst- und Gemüsespezialisten Frutura gezüchtet. Sie sind ab sofort in den Obst- und Gemüseabteilungen von Spar, Eurospar und Interspar in der Steiermark erhältlich und garantieren durch nachhaltigen Anbau und kurze Transportwege, maxima-
le Frische, eine kompakte Struktur und einen besonders intensiven nussigen Geschmack.
STEIRISCHE INNOVATION
Der familiengeführte Obst- und Gemüseproduzent Frutura ist langjähriger Kooperationspartner von Spar. Die Anbauweise von Frutura ist ein internationales Leuchtturmprojekt. Mit 125 Grad Celsius wird das Thermalwasser an die Oberfläche gepumpt und versorgt 26 Hektar Anbaufläche in Gewächshäusern und Tunnels, in denen bei wohliger Wärme bis zu 9.000 Tonnen unterschiedliche Gemüsesorten pro Jahr wachsen. Danach wird das Wasser abgekühlt und wieder in die Tiefe von 3.500 Metern zurückgepumpt. Bei
BEZAHLTE ANZEIGE © LUKAS STERN, WERNER KRUG, SPAR/IVO VELCHEV
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dem gesamten Vorgang geht kein Tropfen Wasser verloren. Bei der Bewässerung der Champignons wird nur Regenwasser verwendet, das den Pilzen, so wie in der Natur, besonders guttut. Die BioChampignons ernähren sich von einem rein natürlichen Kompostgemisch, das aus 100 Prozent Bio-Produktion stammt. Die Komposterde und Pilzreste werden im Sinne der Kreislaufwirtschaft zu 100 Prozent für den Aufbau von wertvollem Humus in der regionalen Landwirtschaft genutzt. Trotz Computertechnik ist die Zucht an 365 Tagen im Jahr Handarbeit –das Frutura-Team muss mehrmals täglich zu den Pilzen, um das Wachstum mit den eigenen Händen, Augen und dem Geruchssinn zu überwachen. Im Sommer erfolgt die Kühlung mittels eigener Photovoltaikanlage. So ist es Frutura möglich, ganzjährig frische Produkte in höchster AMA-GAP- und Bio-Qualität anzubieten. Die Blumauer Tomaten und Paprika aus der Frutura Thermal-Gemüsewelt gelten außerdem als die geschmackvollsten Österreichs. Frutura sichert mit seiner Inno -
vation aber auch ganzjährig Arbeitsplätze, das Klima wird maximal geschont und die regionale Versorgung gewährleistet.
REGIONALITÄT UND NACHHALTIGKEIT PAR
EXCELLENCE
„Wir haben viel Freude mit dieser Markteinführung: Champignons sind bei Groß und Klein beliebt und unsere Blumauer Bio-Champignons sind obendrein nachhaltig gezüchtet und in der Steiermark gewachsen. So geht Regionalität –wir sind stolz auf diese regionale Partnerschaft“, freut sich Mag. Christoph Holzer, Geschäftsführer von Spar Steiermark. Auch Frutura-Geschäftsführerin Katrin Hohensinner-Häupl zeigt sich zufrieden: „Mit den neuen Blumauer Bio-Champignons können die Spar-Kund:innen beim Kochen besten Geschmack mit gutem Gewissen verbinden. Denn unsere Champignons wachsen ressourcenschonend im Einklang mit der Natur und regional, was die Selbstversorgung unseres Landes stärkt.“
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INNOVATIONSPREIS STEIERMARK 2024
Die diesjährigen Gewinner des Innovationspreises Steiermark, dem offiziellen Wirtschaftspreis des Landes Steiermark, stehen fest. Im Bereich Nachhaltigkeit siegten die TOWERN3000 Projekt- und Medienagentur GmbH aus Schladming (Kleinst- und Kleinunternehmen), die Kiubo GmbH aus Graz (Mittel- und Großunternehmen) und die HyCentA Research GmbH
PFLEGE ROCKT ZUKUNFT
Ganz nach dem Motto „Kompetent und innovativ – Zukunft der professionellen Pflege“ fand das erste Ragnitzer Pflegesymposium in der Privatklinik Graz Ragnitz statt. Ein abwechslungsreiches Programm zeigte viele innovative und positive Aspekte des Pflegeberufs auf und motivierte das Publikum, mutig in die Zukunft zu schauen.
(Institutionen der angewandten Forschung und Entwicklung). Die Sieger in der Kategorie Digitalisierung kommen alle aus Graz und sind die PJ Monitoring GmbH (Kleinst- und Kleinunternehmen), die capito –CFS GmbH (Mittel- und Großunternehmen) und die Virtual Vehicle Research GmbH (Institutionen der angewandten F&E).
1. Landesrätin Barbara EibingerMiedl und Towern3000Geschäftsführer Thomas Buchsteiner
2. SFG-Geschäftsführer Christoph Ludwig, CEO Kiubo Hans Schaffer, Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl und CEO Kiubo Florian Stadtschreiber
3. SFG-Geschäftsführer Christoph Ludwig, Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl, Joshua Eder, Alexander Trattner und Bianca Grabner von HyCentA
4. Landesrätin Barbara EibingerMiedl, PJM-Geschäftsführer Günter Petschnig und SFGGeschäftsführer Christoph Ludwig
5. Head of Internationalization & Co-Founder Capito Klaus Candussi, Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl, CEO & Co-Founder Capito Walburga Fröhlich und SFG-Geschäftsführer Christoph Ludwig
6. LR Barbara Eibinger-Miedl, Entwickler Christoph Pilz, CEO Virtual Vehicle Jost Bernasch und SFG-Geschäftsführer Christoph Ludwig
© PREMIQAMED GROUP/HANNES LOSKE © SFG/MARTIN HUBER, LAND STEIERMARK/ROBERT BINDER, SFG/OLIVER WOLF
1. Starkes Team beim Pflegesymposium: Pflegedirektorin
Barbara Harmtodt mit der wissenschaftlichen Leiterin
Manela Glarcher und Moderatorin Ulrike Resch-Kröll
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2. Robert Seeger bei seiner Keynote beim 1. Ragnitzer Pflegesymposium
ACSTYRIA RECRUITINGDAY
Bereits zum dritten Mal vernetzte der ACstyria Mobilitätscluster beim ACstyria RecruitingDay am Flughafen Graz mehr als 30 Unternehmen und Institutionen aus einer der innovativsten Branchen, der Mobilitätsbranche, mit über 300 Fachkräften der Zukunft. „Die Verfügbarkeit von qualifizierten Mitarbeiter:innen ist für Unternehmen einer der wesentlichsten Wettbewerbsvorteile. Mit dem RecruitingDay hat der ACstyria Mobilitätscluster eine etablierte Plattform in der steirischen Mobilitätsindustrie geschaffen, Arbeitgeber gezielt mit zukünftigen Fachkräften und Schlüsselkräften der steirischen Bildungseinrichtungen zu vernetzen“, so der Geschäftsführer des ACstyria Mobilitätsclusters Michael Liebminger. In Kooperation mit Pflichtschulen, berufsbildenden Schulen, Fachhochschulen und Universitäten konnten am RecruitingDay über 300 Schüler:innen und Studierende aus der gesamten Steiermark mit Leitbetrieben, Klein- und Mittelbetrieben, aber auch Start-ups aus der Automobil-, Luftfahrt- und Bahnindustrie vernetzt werden.
1. Zahlreiche Aussteller aus der Mobilität sindustrie präsentierten sich den Fachkräften der Zukunft
2. & 3. Impressionen vom ACstyria RecruitingDay
© ACSTYRIA
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ORIENTIERUNG GEBEN www.stvp.at
Landeshauptmann Christopher Drexler
DIGITAL FIRST
Libro und Pagro Diskont, zwei renommierte Marken der MTH Retail Group, sind wesentlicher Player im Bereich Papier- und Schreibwaren für Schule und Büro. Wie in fast allen Bereichen des Handels verlangen auch in dieser Branche die Änderung des Kaufverhaltens mit einem gesteigerten Komfortbedarf der Kunden eine kanalübergreifende Strategie, um auf dem Markt erfolgreich zu sein und langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen.
Ulrike Kittinger, Geschäftsführerin bei Libro und Pagro Diskont, berichtete im Rahmen des Marketing Clubabends im Schlossberg Hotel aus erster Hand, wie das Unternehmen die Transformation der Marken und den Übergang von traditionellen Geschäftsmodellen zu „Digital First“ bewerkstelligt.
1. Thomas Foscht, Präsident des Marketing Club), mit Referentin Ulrike Kittinger (Pagro/Libro) und dem Moderator des Abends Andreas Strebinger (Institut für Marketing)
2. Philipp Stoff-Rohsmann, Daniel Kreimer und Lukas Stoppacher (alle Institut für Marketing)
3. Markus Fallenböck (Universität Graz), Markus Kalb (Userwerk) und Harald Gutschi (Unito)
4. Günther Müller (pidas) und Bernd Oberzaucher (OMK Marketing)
5. Alexander Katzmaier mit Markus, Julia und Gudrun Kümmel (alle bergfex)
6. Andreas Jaklitsch (Rotes Kreuz) mit Waldemar Zelinka (Citypark)
7. Bestens besucht war der Vortrag im Grazer Schlossberg Hotel.
© OLIVER
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WOLF
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HEADS & NEWS
Neues aus der steirischen Wirtschaft
1 Im Zeichen des Genusses
Die Steiermärkische Sparkasse und „Wein Steiermark“ feierten den neuen Weinjahrgang. Verkostet wurde er kürzlich bei der Präsentation des Steirischen Weines. Mehr als 100 Winzer:innen füllten die Kostgläser mit neuen Weinen des Jahrgangs 2023 und gern getrunkenen Tröpferln der letzten Jahre. Hauptsponsorin des Abends ist bereits seit 25 Jahren die Steiermärkische Sparkasse. Foto (v. l.): S. Potzinger, Obmann der Wein Steiermark, Weinkönigin S. Friedrich, M. Pein, Vizepräsidentin Landwirtschaftskammer, Weinbaudirektor W. Luttenberger, O. Kröpfl, Vorstandsmitglied Steiermärkische Sparkasse
2 Wolfgang Forstner folgt auf
Waldemar Zelinka
Center-Manager Waldemar Zelinka wechselt nach 20 erfolgreichen Jahren mit Mai in eine beratende Funktion für den Citypark Graz, ehe er Ende 2025 in Pension gehen wird. Auf ihn folgt sein derzeitiger Stellvertreter und seit Längerem als Nachfolger designierte WahlGrazer Wolfgang Forstner. „Waldemar Zelinka hat über viele Jahre das Haus zu einer TopDestination entwickelt. Dafür dankt ihm unse-
re Familie sehr herzlich. Wir sind froh, ihn auch weiterhin bis zu seinem Pensionsantritt im Jahr 2025 als Berater an unserer Seite zu haben“, so Citypark-Geschäftsführer Martin Poppmeier. Foto (v. l.): Citypark-GF Christina Poppmeier, Wolfgang Forstner als neuer Center-Manager, Center-Manager Waldemar Zelinka, CityparkGF Martin Poppmeier
3 Erfolgreiche Partnerschaft
Heinemann wird auch in Zukunft den Duty Free Shop am Flughafen Graz führen. In einem europaweit bekannt gemachten Bieterverfahren erhielt die Heinemann Austria den Zuschlag zum Betrieb eines „Duty Free/Travel Value“-Konzeptes am Flughafen Graz. Die bald 20 Jahre währende Partnerschaft wird somit weitergeführt. „Seit 2005 sind wir gemeinsam gewachsen und haben auch in herausfordernden Zeiten zusammengestanden. Auch in Zukunft werden wir den Passagier:innen am Flughafen Graz ein wertvoller Reisebegleiter sein und mit unserem Sortiment und unseren beeindruckenden Mitarbeiter:innen überzeugen“, so Koch, Managing Director Heinemann Austria. Foto: Roman Koch, Managing Director Heinemann Austria (Mitte)
mit den beiden Geschäftsführern der Flughafen Graz Betriebs GmbH Jürgen Löschnig (l.) und Wolfgang Grimus
4 CO2-reduzierter PremiumStahl
Die voestalpine hat mit „greentec steel“ einen klaren Plan für ihren Weg zu einer grünen Stahlproduktion. Den CO2-Fußabdruck zu verringern hat sich nicht nur die voestalpine auf die Fahnen geheftet: Auch immer mehr Kund:innen wollen ihre Klimabilanz unter Einsatz von hochqualitativem CO2-reduziertem Premium-Stahl verbessern. So beliefert der Stahl- und Technologiekonzern mittlerweile 35 Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen mit anspruchsvollen Stahlprodukten in der „greentec steel“-Edition. Die voestalpine selbst verbaute den grünen Stahl zuletzt bei einer neuen Förderbandbrücke, die künftig auch den geplanten Elektrolichtbogenofen in Linz mit Rohstoffen versorgen wird.
5 Steiermark als Europameister der Kulinarik
Noch nie stand die Kulinarik stärker im Mittelpunkt: Steiermark-Straßenbahnen in Prag,
© MARGIT KUNDIGRABER, SCHERIAU, FLUGHAFEN GRAZ, VOESTALPINE 1 3 4 2 BUSINESS Monat 52
Budapest, Warschau, Amsterdam und Wien, digitale Brandings bei Großveranstaltungen in Deutschland neben vielen digitalen Außenauftritten von Polen über Tschechien bis zur Fassadenwerbung in Wien, viele Podcaster-, Influencer- und Streamingplattform-Kooperationen und vieles mehr: Das sind nur einige Beispiele für den größten nationalen und internationalen Auftritt, den die Steiermark auf sieben Märkten je umsetzte, um das Grüne Herz ins Rampenlicht und damit in die engere Urlaubswahlentscheidung zu bringen. Zusätzlich dazu wird noch eine eigene Sommerkampagne gemeinsam mit allen Erlebnisregionen ausgespielt, die ebenfalls stark die kulinarische Seite der Steiermark betont. Foto: LR Barbara Eibinger-Miedl und Michael Feiertag, GF Steirische Tourismus und Standortmarketing GmbH/STG
6 Ehre, wem Ehre gebührt
Alois Sundl erhielt im Rahmen einer nachträglichen Zusammenkunft am Merkur Campus zu seinem 70. Geburtstag die Goldene Ehrennadel der Merkur Versicherung für besondere Dienste. Der amtierende Gesamtvorstand der Merkur Versicherung, Christian Kladiva, Markus Spellmeyer, Andreas Gaugg und Markus Zahrnhofer, hat sich Zeit genommen, um mit dem Generaldirektor außer Dienst über Erreichtes, Geschaffenes, aber auch Zukünftiges zu sprechen. Alois Sundl war von 2003 bis 2013 Vorstandsvorsitzender der Grazer Traditionsversicherung.
Foto (v. l.): Andreas Gaugg, Christian Kladiva, Alois Sundl, Markus Spellmeyer und Markus Zahrn hofer
7 Das Bundesministerium setzt auf das Know-how steirischer Agenturen
Die beiden Grazer Werbeagenturen idlab media und zwanzgleitner impools betreuen ab sofort das Bundesministerium f ü r Bildung, Wissenschaft und Forschung und dürfen die Image-Offensive „Klasse Job“ forcieren.
Die Image-Offensive „Klasse Job“ wurde bereits vor einigen Jahren vom Bildungsministerium ins Leben gerufen, um dem akuten Lehrermangel entgegenzuwirken. Um diese Kampagne weiter auszubauen, setzt das Ministerium nun auf das Know- h ow dieser steirischen Agenturen. Foto (v. l.): Josef Oberngruber, Michael Radspieler, Johann Zwanzgleitner
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© STEIERMARK TOURISMUS, DANIELA JUWAN, BRAND IMAGES, CHRISTOPHER JÖRGLER
1 „Afterwork in the City“ in Graz
Die steirische Tagungsmesse #treffpunktsteiermark wurde wieder mit Begeisterung von rund 45 Vertreter:innen der heimischen Tagungsbetriebe mit 24 Ausstellungsstationen veranstaltet. Dem Titel „Afterwork in the City“ machte das Event alle Ehre: Die Veranstaltung wurde ganz im Zeichen von Seminaren, Kongressen, Incentive-Trips und Teambuildings im modernen Teil des Grazer Congress ausgetragen. Rund 120 Gäste von Firmen besuchten die steirische Tagungsmesse. Foto (v. l.): C. Kulmer (Magic Entertainment), B. SchagerlPoandl (Teamleitung Steiermark Tourismus), A. Sajben (Leiterin Steiermark Convention), S. Gruber (Stv. Leitung Congress + Event, MCG Graz) und A. Götz (Leitung Congress + Event, MCG Graz)
2 240.000 Euro von Raiffeisen Steiermark
Laut Caritas Steiermark wächst die Zahl der armutsgefährdeten Steirer:innen an. Raiffeisen Steiermark hat daher bereits im Jahr 2022 in Partnerschaft mit der Caritas den Sozialfonds „WIR hilft – für gesellschaftlichen Zusammenhalt“ ins Leben gerufen. Seit Beginn der Aktion konnten mehr als 600.000 Euro
für hilfsbedürftige Steirer:innen gesammelt werden. Caritas Steiermark verzeichnet einen Armuts-Anstieg von beinahe 50 Prozent. „Die steirischen Raiffeisenbanken sowie die Raiffeisen-Landesbank Steiermark wollen in diesen Zeiten als positives Beispiel vorangehen“, so Raiffeisen-Generaldirektor Martin Schaller. Foto: Martin Schaller, Generaldirektor der Raiffeisen-Landesbank Steiermark, und Nora Tödtling-Musenbichler, Direktorin der Caritas Steiermark
3 Pilze und Klimawandel
Der Klimawandel und seine Folgen schlagen sich in verschiedenen Bereichen nieder. Auch die Medizin bzw. unsere Gesundheit bleiben von den Folgen nicht verschont. Eine neue wissenschaftliche Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie sich Klimawandel, Katastrophen und soziale Faktoren auf die Verbreitung von Pilzerkrankungen weltweit auswirken. Für die Med Uni Graz war Martin Hönigl von der Klinischen Abteilung für Infektiologie an der Studie federführend beteiligt. Die Arbeit zeigt auf, wie der Klimawandel eine Zunahme von Pilzinfektionen begünstigt und dass systematische, global koordinierte Interventionen notwendig sind, um dieses Problem in den Griff zu bekommen.
4 200 AMS-Driver
Rund 200 arbeitssuchende Personen wurden über das Programm „AMS-Driver“ zu neuen Lkw- und Busfahrer:innen ausgebildet. Die gemeinsame Initiative von AMS Steiermark, Gewerkschaft vida und WKOSparte Transport und Verkehr wirkt damit nachhaltig dem Arbeitskräftemangel in der Transportbranche entgegen. Die Nachfrage am steirischen Arbeitsmarkt nach Buslenker:innen und Lkw-Fahrer:innen ist anhaltend hoch. Seit November 2021 wird dem Engpass an Arbeitskräften in den Bereichen Gütertransport und Personenbeförderung mit dem Erfolgsprojekt „AMS-Driver“ entgegenwirkt; mit Kevin Rexeis (Foto) startete im März 2024 der 200. AMS-Driver seine neue Besch äftigung.
5 Wachstumstrend der „Steirische Wirtschaft“
Alle zwei Jahre wird die „Leseranalyse Entscheidungsträger“ – kurz LAE –durchgeführt. Diese fußt auf einer Befragung von rund 3.000 Entscheidungsträger:innen, die im Jahr 2023 österreichweit vom Marktund Meinungsforschungsinstitut IFES durchgef ü hrt wurde. Laut dieser LAEUmfrage wird eine Ausgabe der „Steirische
© STEIERMARK CONVENTION/HARRY SCHIFFER, RAIFFEISEN-LANDESBANK STEIERMARK, BEIGESTELLT, SAUBERMACHER, WKO/ THOMAS FISCHER 1 2 3 4 5 BUSINESS Monat 54
Wirtschaft“ von fast jeder/jedem dritten Entscheidungsträger:in des Landes gelesen.
Foto: Das Team „Steirische Wirtschaft“: Mario Lugger (4. v. l.) gemeinsam mit Karin Sattler, Fabian Kleindienst, Andrea Jerkovic, Klaus Höfler, Ulli Glettler, Alexander Petritsch und Christian Edelsbrunner
6 Feiertag f ür Wald und Holz Am internationalen Tag des Waldes (21. März) drehte sich alles um die gr üne Lunge der Natur. Die Steiermark gilt als das grüne Herz Österreichs – und das aus gutem Grund. Ganze 62 Prozent der Landesfläche sind hier von Wald bedeckt.
Erfreulicherweise nimmt die Waldfläche in der Steiermark von Jahr zu Jahr zu. Die steirischen Waldbesitzer:innen wissen, dass heute die Weichen für den klimafitten Wirtschaftswald der Zukunft gestellt werden. Sie sorgen durch nachhaltige Waldbewirtschaftung und Weitblick dafür, dass wir uns auch in 100 Jahren noch an gesunden Wäldern erfreuen können.
Foto: Simone Schmiedtbauer, Agrarlandesrätin , und Paul Lang, Obmann proHolz Steiermark
7 Neue Landesvorsitzende von „Frau in der Wirtschaft“
Nach f ünf Jahren an der Spitze von „Frau in der Wirtschaft“ (FiW) wurde Gabriele Lechner als FiW-Landesvorsitzende wiedergewählt. Vorantreiben wollen Lechner und ihr Team vor allem den Ausbau der Kinderbetreuung. Zudem fordern sie als Stimme der steirischen Unternehmerinnen Steuerfreiheit fürs Arbeiten in der Pension sowie eine Anpassung des Arbeitsrechts an die neuen Lebensrealitäten.
Foto (v. l.): Führungsteam von „Frau in der Wirtschaft“: Isabella Doris Vogl, Gabi Lechner, Silvia Reindl, Viktoria Zotter
Ein „dickes“ Plus für die Hörer:innen von Antenne Steiermark
Schon gehört? Auf antenne.at und in der praktischen Antenne Steiermark App gibt’s jetzt einfach noch mehr Musik. Drei Plus-Channels machen aus dem beliebten Liveprogramm personalisierte Sender mit dem Lieblingssound der Hörer:innen.
So klingt die Zukunft! Radio hat Rückenwind. Rund ein Viertel der Österreicher:innen konsumieren ihre Lieblingssender auch online. Generell steigt die Nutzung aller Online-Audio-Angebote rasant. Antenne Steiermark ist längst auch abseits des „klassischen“ analogen Verbreitungsweges der private Tagesbegleiter Nummer 1 im Bundesland: via App, Web und Smart Speaker. Die Plattformen permanent am Puls der Zeit zu halten ist Teil der Strategie.
Hörer:innen dürfen sich laufend über neue Features und Funktionen freuen, die sich hören lassen können. Das reicht von einem erweiterten Musikangebot bis hin zum Abruf ihrer Antenne on Demand.
EINFACH MEHR
Antenne Steiermark hat das Stream-Portfolio in der App und im Web um drei Plus-Channels erweitert. Auf diesen läuft das beliebte Liveprogramm in der vom Hörer gewählten „Klangfarbe“. Man hört An-
tenne, wie man sie kennt, PLUS mehr Charts, mehr Rock oder mehr Hits der 80er & 90er, je nach Geschmack. Wer die aktuellen Nachrichten oder den Verkehrsservice verpasst hat, kann diese auf Knopfdruck jederzeit nachhören. Und auch unterwegs ist man bestens ausgestattet. Dank Apple CarPlay und Android Auto hat man das gesamte Antenne-Angebot immer und überall dabei. Einfach ausprobieren. Alle Features kostenlos und ohne Abo im Web und via App!
Aufstehen mit Muntermacher Markus
Dietrich und den besten Hits der 80er/90er? Mit dem Antenne Steiermark Plus 80er/90er Stream gar kein Problem!
© CSTROBL, THOMAS LUEF, KLAUS MORGENSTERN
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55 BUSINESS Monat
1 Neuer WIFI-Kurator gewählt
Markus Kohlmeier leitet ab sofort das 15-köpfige WIFI-Kuratorium. Mit diesem soll die Brücke zwischen WIFI und Unternehmen weiter gestärkt werden. Gemeinsam mit der Investition in das „Center of Excellence“ soll so die starke Marktposition des WIFI weiter ausgebaut werden. Foto (v. l.): Karl-Heinz Dernoscheg, Martin Neubauer, Markus Kohlmeier und WKOPräsident Josef Herk bei der Konstituierung des WIFI-Kuratoriums.
2 Komptech baut neues Headquarter
Der offizielle Startschuss für die umfassende Erweiterung des bestehenden Betriebsstandortes der Komptech GmbH in Kühau in Frohnleiten ist gefallen. Dazu gehören der Neubau eines Bürogebäudes mit einer Gesamtfläche von 3.000 Quadratmetern, Parkplätze inklusive E-Ladestationen, ein großflächiger Fahrradabstellplatz mit Flugdach, die Gestaltung der Außenanlage und die Überarbeitung der Zu- und Ausfahrt zur Gemeindestraße. Der Neubau soll als
„Place for Opportunities“ eine professionelle Arbeitsatmosphäre nach den aktuellsten und höchsten Standards schaffen.
3 Historischer Goldrekord
Die Brauerei Murau feiert einen außergewöhnlichen Erfolg. Bei der aktuellen Internationalen DLG-Qualitätspr üfung f ür Bier und Biermischgetränke konnte die Brauerei Murau neun Goldmedaillen f ür herausragende Produktqualität entgegennehmen. Dieser Rekord stellt nicht nur einen historischen Meilenstein dar, sondern unterstreicht auch die besondere Qualität der Murauer Biere. Die neun Goldmedaillen gingen an das Murauer Märzen, Pils, Weißbier, Hoamat Weiße, Bockbier, hm Radler, zitro&bier, preisel&bier sowie an den alkoholfreien Kräuterradler. Foto (v. l.): Erwin Pirker, Braumeister Michael G öpfart, Roman Bacher
4 Tourismus als Wirtschaftsmotor
Laut einer aktuellen Studie des economixs Instituts f ür Wirtschafts- und So -
zialforschung schafft der Tourismus in der Erlebnisregion Sü dsteiermark rund 8.000 Arbeitspl ätze und löst jä hrlich einen Nachfrageimpuls f ür die regionale Wirtschaft von ü ber 521 Millionen Euro aus – ein klarer Beleg daf ür, welch tragende Säule der Tourismus in der Erlebnisregion Sü dsteiermark darstellt. Foto (v. l.): Florian Schwillinsky (Studienautor), Herbert Germuth (Vorsitzender Tourismusverband Sü dsteiermark), Michael Friess (B äckerei Altenburger)
5 60 Jahre Strobl-Bau
1964 ist das Jahr, in dem alles begann. Es wurde nicht nur der sprichwörtliche Grundstein von Baumeister Johann und seiner Frau Johanna Strobl gelegt, sondern auch die solide Basis für Erfolg als Bauunternehmen geschaffen – Tendenz steigend bis zum heutigen Tag. Was als Familienunternehmen begann, ist heute noch immer fest in familiärer Hand. Harald und Margit Strobl leiten gemeinsam mit den Geschäftsführern Johann Harrer und Thomas Hanin gegenwärtig die Firma.
© NEUMAYR TOURISMUSVERBAND SÜDSTEIERMARK, ROLAND RAPPITSCH, KOMPTECH | @KOMPTECH, FOTOALEXANDRA.AT 1 3 4 5 2 BUSINESS Monat 56
6 Die steirische Industrie denkt neu
„Unsere Industrie denkt neu“ zeigt auch im zweiten Jahr, wie neues Denken uns alle für neue Zeiten rüstet. Die Initiative rückt steirische Industrieunternehmen ins Rampenlicht, die innovative Technologien und Ideen entwickeln. „Unsere Industrie denkt neu“ ist daher weit mehr als ein paar Headlines auf Plakaten: Hinter jedem Plakat, jedem Banner und jedem Instagram-Posting stehen nichts als Fakten. Vielfältige Maßnahmen der steirischen Industrie werden pointiert formuliert zum
Hingucker. „KI oder IQ“, „Kind oder Karriere“ sind nur zwei der kommunizierten Aussagen –vermeintliche Gegensätze, die von Industrieunternehmen in Balance gebracht werden. Die Online-Plattform denktneu.at zeigt zahlreiche Unternehmen, die ebendiese vermeintlichen Gegensätze auflösen und neu denken.
7 „Kinderzukunftsindex“ der Arbeiterkammer
Der „Kinderzukunftsindex“ der Arbeiterkammer misst die Qualität der Betreuung und erfasst die Folgen des Personalmangels in Kinderkrippen
und Kindergärten. 1.633 Beschäftigte in steirischen Einrichtungen haben sich an der Umfrage beteiligt. Die Ergebnisse sind ernüchternd: Rund 90 Prozent geben an, dass die Kindergruppen zu groß sind, 60 Prozent melden, dass die Kinder in den Gruppen deswegen nicht mehr ausreichend betreut werden können. Die Arbeiterkammer fordert daher von der Politik einen Masterplan mit klaren Zielen. Foto (v. l.): Beatrix Eiletz, Betriebsratsvorsitzende der Volkshilfe, Patrick Hart, GF des Forschungsinstituts IGSF, AK-Präsident Josef Pesserl und Bernadette Pöcheim, Leiterin des AK-Referats Frauen und Gleichstellung
Nennschluss:
17. April ‘24
GRAZ - INNENSTADT
www.raiffeisenbusinesslauf.at 25. April 2024
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© IV STEIERMARK, AK STMK/DERLER
FRANZ FRIEDL
Die Stadtwerke Fürstenfeld setzen als regional tätiges kommunales Dienstleistungsunternehmen in den Bereichen Energieversorgung, Umwelt und Freizeit aktiv nachhaltige Zeichen.
Der BUSINESS MONAT hat bei Franz Friedl, Geschäftsführer der Stadtwerke Fürstenfeld, nachgefragt.
O1
Unser Unternehmen steht für … … I nnovation, Nachhaltigkeit, Fairness, Langfristigkeit und Regionalität.
O2
Das Schöne am Beruf ist … selbst gestalten zu dürfen und mit einem kompetenten Mitarbeiter-Team Gutes für die Kunden zu tun.
O3
D ie größte Herausforderung aktuell ist … die Entwicklungen am komplexen Energiemarkt zu bewältigen und langfristig abzusichern.
O4
Nachhaltigkeit leben wir…
... t agtäglich mit unserem Unternehmen, unseren Entscheidungen und unseren Projekten – beispielsweise durch die
Errichtung von nachhaltigen Energie-Erzeugungsanlagen wie PV-Anlagen, einer Holzvergasungsanlage und einem Großbatteriespeicher.
O5 Erfolg bedeutet … w ichtige lebensnotwendige Infrastruktur zu errichten und zu betreiben. Derzeit geht in Fürstenfeld die größte Holzvergasungsanlage zur Strom- und Wärme-Erzeugung in Betrieb.
O6
Unsere Vision ist … d ie Herausforderungen anzunehmen und bestmöglich zu lösen und unser Fürstenfeld gemeinsam mit der Stadtgemeinde – Eigentümerin der Stadtwerke – als „die Energie-Vorreiter-Stadt Österreichs“ zu positionieren.
REDAKTION: LISSI STOIMAIER, FOTO: BROBOTERS
NACH GEFRAGT
BUSINESS Monat 58
» Büro-, Lager- und Neubauflächen
» Individuelle Mieteinheiten
» Ausreichend Parkplätze
» Expansionsmöglichkeiten
» Top Infrastruktur
» Nahversorger, Reisebüro und Kinderärztezentrum
» Fitnessstudio und Restaurant
» Kinderbetreuung
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