Business MONAT September/Oktober 2023

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SEPTEMBER/OKTOBER 2023

INTELLIGENZ

Chance oder Gefahr –Künstliche Intelligenz in der Arbeitswelt

DIVERSITÄT

Von Gen Z bis zu Pensionisten – warum jetzt alle gefragt sind

FLEXIBILITÄT

Wie steirische Unternehmen sich erfolgreich in Richtung

New Work bewegen

RESSOURCE MENSCH DaswichtigsteKapital einesUnternehmens

ERSCHEINUNGSORT GRAZ, JG. XV, NR. 5, 15. SEPTEMBER 2023, PREIS: 2,50 EURO, © SHUTTERSTOCK
ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 10Z038473 M, STEIRERIN VERLAGS GMBH, SCHUBERTSTRASSE 29/1, 8010 GRAZ

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shutterstock/FernandoMadeira shutterstock/Horst Petzold

DER GROSSE FEINE UNTERSCHIED

Wohin entwickelt sich der steirische Arbeitsmarkt? Wird Künstliche Intelligenz menschliche Arbeitskräfte ablösen? Ist das „Zurückholen“ von Pensionist:innen in die Arbeitswelt eine mögliche Lösung für den Fachkräftemangel?

Fragen über Fragen. Fragen, auf die wir in dieser Ausgabe des BUSINESS MONAT versucht haben Antworten zu finden. Denn auf eine Frage wissen wir die Antwort definitiv. Was ist der wichtigste Faktor in einem Unternehmen? Der Mensch!

DAS HERZSTÜCK

Die Welt der Wirtschaft ist ständig in Bewegung, geprägt von technologischen Fortschritten, globaler Vernetzung und sich wandelnden Marktbedingungen. Doch inmitten all dieser Veränderungen bleibt eine Konstante bestehen, die über den Erfolg oder Misser-

folg eines Unternehmens entscheidet – die Mitarbeiter:innen. Sie sind das Herzstück jeder Organisation, die unverzichtbare Ressource, die Ideengeber, Innovatoren und Botschafter der Unternehmenskultur. In einer Zeit, in der technologischer Wandel die Art und Weise, wie Geschäfte abgewickelt werden, verändert, sind es die Mitarbeiter:innen, die den großen feinen und vor allem entscheidenden Unterschied ausmachen.

Den vielen Herausforderungen und Strategien zum Faktor Mensch widmen wir uns daher in dieser Ausgabe des BUSINESS MONAT und zeigen Möglichkeiten auf, wie man zielgerichtet und effizient in Humankapital investieren kann.

In diesem Sinne, viel Spaß beim Lesen und Finden der Antworten auf die großen Fragen rund um das Thema „Ressource Mensch“.

IMPRESSUM:

EIGENTÜMER UND VERLEGER: Die Steirerin Verlags GmbH & Co KG, Schubertstraße 29/1, 8010 Graz, Tel.: 0316/84 12 12-0, Fax-DW: 709. INTERNET: www.businessmonat.at.

E-MAIL: office@diesteirerin.at.

GESCHÄFTSFÜHRUNG: Mag. (FH) Nicole Niederl, Mag. Andreas Eisendle. CHEFREDAKTEURIN: Lissi Stoimaier.

REDAKTION: Yvonne Hölzl, Betina Petschauer, Lara Amhofer, Sophie Spiehs. REDAKTIONELLE MITARBEIT: Dr. Josef Puschitz, Helmut Bast. ANZEIGEN: Mag. Irmgard Reiter, Hans-Jürgen Maier, Martina Dreser-Krenn. ASSISTENZ DER GESCHÄFTSFÜHRUNG: Christian Forjan, Julia Kahofer.

ABO- & ADRESSMANAGEMENT: abo@diesteirerin.at. GRAFIK: Micki Weikhard, Daniela „Kasu“ Balazic MA, Natalie Marath; grafik@diesteirerin.at.

LEKTORAT: Viktoria Horn, Bernadette Krogger. HERSTELLER: Bauer Medien Produktions- & Handels-GmbH, Wien. COVER: © Shutterstock. Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 des Mediengesetzes können unter www.businessmonat.at abgerufen werden.

DER NÄCHSTE BUSINESS MONAT

erscheint am 17. November 2023

EDITORIAL
©
THOMAS LUEF
„Auf eine Frage wissen wir die Antwort definitiv. Was ist der wichtigste Faktor in einem Unternehmen? Der Mensch!“
LISSI STOIMAIER Chefredakteurin
3 BUSINESS Monat

INHALT

06 DATEN & FAKTEN

Ein Trend-Ausblick auf den heimischen Arbeitsmarkt bis 2040.

08 MEI BIZ

Persönlichkeiten im Gespräch: Betriebseinrichtungsexperte Christian Prinz.

10 JOBKILLER

Künstliche Intelligenz setzt neue Maßstäbe, aber was bedeutet KI für Jobwelt und Gesellschaft?

14 DIE RÜCKKEHR

Pension ist nicht die Endstation – erst recht nicht, wenn Arbeitgeber immer mehr daransetzen, offene Stellen mit erfahrenen Rentnern zu besetzen.

20 KRÄFTIGES

ZEICHEN

Die Initiative „Kraft:dasMurtal“ zeigt über die Grenzen hinaus auf, wie die Stärkung der regionalen Wirtschaft gelingen kann. Ein Round-Table-Gespräch.

24 FÖRDERN & FORDERN

Vorstandsvorsitzender Gerhard Fabisch im Gespräch über den Fokus der HR-Strategie der Steiermärkischen Sparkasse.

30 MIT HARMONIE

Mehr Erfolg im Unternehmen dank Feng Shui. Wie das geht, erklärt Einrichtungsexpertin Klaudia Deutschmann.

31 STARKE CHANCEN

Abwechslungsreiche Jobs, überdurchschnittlich hohe Löhne und Karrierechancen machen die Industrie zum zentralen Arbeitgeber der Zukunft in der Steiermark.

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AN EINEM STRANG

Jugendkulturforscher Bernhard Heinzlmaier erklärt, warum für viele junge Menschen Arbeitsformen wie New Work oder Work-Life-Balance eine Illusion bleiben.

40 IM INTERNET

Die Jobsuche findet heute längst zum größten Teil im Internet statt. Business-Researcherin Birgit Bauer hat alle relevanten Infos zur Suche im Netz zusammengetragen.

56 BIZOCIETY

62 HEADS & NEWS

Neues aus der steirischen Wirtschaft.

66 NACHGEFRAGT

Vertrauensvolle Personalvermittlung ist das Daily Business von Karin Wagner, Geschäftsstellenleiterin des Personalberatungsunternehmens DIS AG.

© JOHANNA
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LAMPRECHT, GEORG WILKE, SVI AUSTRIA GMBH, SHUTTERSTOCK

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Johann Horzer, Obmann des Vereins der Murbodnerzuchter : :

Zotter aus Riegersburg

Karin Absenger aus Heiligenkreuz am Waasen Backerei Strohmayer aus Graz :

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:
Irene Gombotz, Beerengut Straden

DATEN & FAKTEN

Große regionale Unterschiede bei der Bevölkerungsentwicklung, älter werdende Belegschaften und ein zu erwartender beträchtlicher Mangel an Arbeitskräften. Ein Trend-Ausblick, wie die demografischen Veränderungen der steirischen Bevölkerung den heimischen Arbeitsmarkt bis 2040 beeinflussen.

Der Anteil der über 50-Jährigen steigt von 44 Prozent im Jahr 2022 auf 48,2 Prozent im Jahr 2040, der Anteil der unter 25-Jährigen sinkt im gleichen Zeitraum von 23,4 Prozent auf 22,3 Prozent. Die Bevölkerung der über 65-Jährigen steigt von 2022 bis 2040 um 38,6 Prozent

Die Bevölkerung der Steiermark beträgt im Jahr 2022 knapp 1.250.000 Personen. Bis zum Jahr 2040 wird die Bevölkerung um weitere 1,9 Prozent auf fast 1.274.000 ansteigen.

REDAKTION: LISSI STOIMAIER, QUELLE: AMS STEIERMARK, FOTOS: SHUTTERSTOCK
BUSINESS Monat 6

Auf regionaler Ebene zeigen sich deutliche Unterschiede in der Bevölkerungsentwicklung. In drei Arbeitsmarktbezirken wird die Bevölkerung von 2022 bis 2040 steigen (Gleisdorf +10,5 Prozent, Graz +9,0 Prozent und Leibnitz +5,1 Prozent). In allen anderen wird sie zurückgehen, am stärksten in Murau mit -10,7 Prozent, gefolgt von Mürzzuschlag mit -8,1 Prozent und Judenburg mit -7,1 Prozent

Die Anzahl der nicht erwerbsaktiven Personen über 65 Jahre steigt beträchtlich an, von 263.500 im Jahr 2022 auf 365.300 im Jahr 2040.

Der Anteil der Erwerbsbevölkerung

(15 bis 65 Jahre) steigt von 74,6 Prozent im Jahr 2022 auf 83,1 Prozent im Jahr 2040. Der Frauenerwerbsanteil steigt von 69,2 Prozent auf 80,9 Prozent In den Alterskategorien der 15 ­ bis 25 ­Jährigen und der 25 ­ bis 50 ­Jährigen verändern sich die Erwerbsanteile nur geringfügig. Bei den 50 ­ bis 65 ­Jährigen steigt der Erwerbsanteil von 71,3 Prozent im Jahr 2022 auf 93,9 Prozent im Jahr 2040.

Sollte die aktive Beteiligung am Erwerbsleben nicht in dem Ausmaß steigen, wie es die Trendreihen prognostizieren, so ist aus heutiger Sicht ein beträchtlicher Mangel an Arbeitskräften zu erwarten.

Für die Struktur des Arbeitsmarktes in der Steiermark ist der stetige Rückgang der Personen mit einer Lehrausbildung besonders relevant: Hatte n im Jahr 2011 noch 41 Prozent der Erwerbsbevölkerung einen Lehrabschluss, so sinkt dieser Wert auf 29 Prozent im Jahr 2040.

Alle Branchen in der Steiermark sind von den Auswirkungen der demografischen Veränderungen durch älter werdende Belegschaften betroffen.

Steirischer Arbeitsmarkt –quo vadis?
7 BUSINESS Monat

Persönlichkeiten im Gespräch Mei Biz

CHRISTIAN PRINZ

Bürokonzepte, mit denen Wirtschaftlichkeit und Kreativität gefördert werden, stehen seit über 30 Jahren im Mittelpunkt des Familienunternehmens Prinz Betriebseinrichtungen in Gratkorn.

Geschäftsführer Christian Prinz im Wordrap.

G eboren: 7.4.1977

Ausbildung: H TL für Hochbau in Graz, diverse Weiterbildungen für Bürogestaltung und Ergonomie am Arbeitsplatz

Werdegang: A lle Bereiche von Planung, Kalkulation, Einkauf bis Verkauf bei PRINZ GmbH

Familienstand: L edig, 1 Sohn

Social Networks: Facebook, Xing, LinkedIn

Hobbys: Rennrad, Segeln, Golf … Bewegung, Kochen

Lieblingsessen: Viel zu vieles

T V-Sendung: 2 Minuten 2 Millionen, Kochsendungen

Musik: Rock/Pop, Techno

L etzter Urlaub: Südtirol auf der Alm

Sehnsuchtsort: Segelboot am Meer

Marke, die mir imponiert: Red Bull

Was mich nervt: Pessimismus

Motto: „G eht nicht“ gibt’s nicht

Werte, die mir wichtig sind: Handschlagqualität, Verlässlichkeit, Partnerschaft auf Augenhöhe, Gesundheit

Nr.-1-Zukunftsfrage?

Wie kommen wir wieder zu ausreichend guten Handwerkern?

Wofür ich bedingungslos eintrete: K inder, Familie und Mitarbeiter

Was mir Sorgen macht: Der Studierendenrückgang in den technischen Studien

3 Worte zu meinem Unternehmen: Einzigartig, erfahren, zukunftsorientiert

3 Worte zu meinem Führungsstil: Kompetent, locker, familiär

Was ich von meinen Mitarbeitern erwarte: L oyalität, gewissenhaftes Arbeiten, Freundlichkeit

A nderer Beruf, der mir Spaß machen würde: H in und wieder überlegt, aber kann mir nichts anderes vorstellen

Top-3 -Internet-Links: Google, Strava, LinkedIn

© MARIJA KANIZAJ, BEIGESTELLT
Prinz-GmbH-Geschäftsführer
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Christian (l.) und Michael Prinz

ZUM UNTERNEHMEN

Die Ressource Mensch gewinnt in Unternehmen immer mehr an Bedeutung. Gesundes Arbeiten wird –auch in wirtschaftlicher Hinsicht –immer wichtiger. Arbeitsabläufe optimieren, Wege verringern und damit direkt die Zufriedenheit der Mitarbeiter steigern – von der idealen Ausleuchtung des Arbeitsplatzes bis zum richtigen Sitzen spielen dabei unterschiedliche Faktoren bei der Schaffung eines idealen Arbeitsplatzes mit. Jahrzehntelange Erfahrung und produktunabhängige Beratung in diesem Bereich bieten die Experten von Prinz Betriebseinrichtungen in Gratkorn. „Gerade das produktunabhängige Arbeiten ermöglicht es uns, unseren Kunden Lösungen anzubieten, die optimal auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind“, erklären die Geschäftsführer Christian und Michael Prinz. www.prinz.co.at

Weiterbilden für Green Jobs

Das AMS Steiermark unterstützt Unternehmen beim Personalaufbau für Green Jobs: Gemeinsam werden interessierte Jobsuchende direkt am Arbeitsplatz zu neuen Fachkräften im Umwelt- und Klimabereich ausgebildet.

Die Energie- und Klimawende ist die größte Herausforderung unserer Zeit und kann nur gemeinsam gelingen. Green Jobs sind Berufe mit Sinn und Zukunft – das Arbeitsmarktservice (AMS) Steiermark unterstützt Unternehmen dabei, neue Fachkräfte im Umwelt- und Klimabereich auszubilden. „Die Energiewende erfordert tüchtige Hände und kluge Köpfe“, betont AMS-Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe – die ökologische Transformation sei auch eine Herausforderung für den heimischen Arbeitsmarkt. Aus diesem Grund forciert das AMS gemeinsam mit dem Land

Steiermark und mit Partnereinrichtungen der beruflichen Erwachsenenbildung Schulungen für Green Jobs – im ersten Halbjahr 2023 begannen mehr als 400 Personen mit AMSFörderung eine Qualifizierung in einem klimarelevanten Beruf.

„Wir fördern steirische Betriebe, die bereit sind, interessierte und geeignete Jobsuchende direkt am Arbeitsplatz zu neuen Mitarbeiter:innen auszubilden. Unsere arbeitsplatznahen Qualifizierungen sowie Stiftungen stehen Unternehmen aller Größen und Branchen offen und werden von AMS und Land Steiermark finanziell un-

terstützt“, erklärt Snobe. So werden über die bundesweite Umweltstiftung Aus- und Weiterbildungen für klimarelevante Berufe gezielt mit 17,5 Millionen Euro gefördert. An einer Zusammenarbeit mit dem AMS Steiermark interessierte Betriebe können sich an ihre Beraterin, ihren Berater im Service für Unternehmen wenden.

Mehr Informationen: greenjobs-steiermark.ams.at

Karl-Heinz

Snobe: „Das AMS Steiermark bildet ‚grüne‘ Fachkräfte aus.“

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9 BUSINESS Monat

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

JOBKILLER ODER ZUKUNFTSTECHNOLOGIE?

Künstliche Intelligenz setzt neue Maßstäbe, seit das Programm ChatGPT beeindruckende Möglichkeiten der Texterstellung aufzeigt. Eine diffuse Angst geht seither um: Was bedeutet KI für Jobwelt und Gesellschaft? Studien zeichnen düstere Szenarien, aber auch ein hohes Innnovationspotenzial durch KI.

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TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: IV/PHILIPP HORAK, SHUTTERSTOCK

Alles spricht derzeit von Künstlicher Intelligenz (KI), seit die Firma OpenAI öffentlichkeitswirksam ihr Programm ChatGPT vorgestellt hat und nun quasi jedermann und jedefrau sich einen KI-generierten Text erstellen lassen kann. In nicht mal einer Minute hat man einen mehr oder weniger brauchbaren Text zur Stelle, dem man sogar mehr oder weniger elaborierte Varianten von Tiefgang „anschaffen“ kann. Reale Praxistauglichkeit kann diesen künstlichen Elaboraten (noch) nicht bescheinigt werden, überprüfen durch Menschengehirne ist ratsam, allzu leicht verfällt die KI dem Fehlerteufel. Auch die Bilder- und Filmwelt mit auf realen Bildern basierenden KIgenerierten Bildern und Videos erobern die Plattformen. Die Filmindustrie implementiert KI bereits in ihre Werke: Auf das Gesicht von Indiana-Jones-Star Harrison Ford wurde im derzeit in den Kinos laufenden Teil „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ eine KIMaske seines jüngeren, faltenlosen Alter Egos

programmiert. Der Schein entfernt sich vom realen Sein.

Beim Hype um ChatGPT meint man sich erinnert an jenen von „Industrie 4.0“ (Internet der Dinge etc.) vor rund acht, zehn Jahren, als gleichfalls alle Welt vom dadurch einhergehenden industriellen Epochenwandel mit radikalen Auswirkungen auf die Arbeitswelt und enormen Jobverlusten räsonierte. Gekommen ist es anders, Industrie-4.0-Tools werden mittlerweile relativ geräuschlos in die technologischen Produktionsprozesse integriert. Schlagzeilen gibt es kaum mehr.

Die Industriellenvereinigung (IV) sieht KI als die Schlüsseltechnologie der Zukunft. „Datennutzung und datengetriebene Geschäftsmodelle sind bereits jetzt essenziell und werden immer wichtiger. Die Verfügbarkeit von hochwertigen Daten ist entscheidend für die Etablierung neuer, digitaler Geschäftsmodelle“, sagt IV-Präsident Georg Knill.

In Österreich setzen einige Großunternehmen und Hidden Champions auf zuverlässige und robuste KI-Lösungen. Das Potenzial von KI und neuen Geschäftsmodellen werde aber noch nicht ausgeschöpft. Nur sechs Prozent aller heimischen Unternehmen nutzen Big Data – europäische Spitzenreiter wie die Niederlande kommen auf dreimal so hohe Werte, mahnt die IV. Konkreter Aufholbedarf besteht etwa bei der Verfügbarkeit von hochwertigen Datensätzen für die Entwicklung fortschrittlicher KI-Modelle im Bereich der Cloudnutzung – nur 38 Prozent der heimischen Industrieunternehmen nutzen Big Data, schwedische und finnische Unternehmen kommen auf über 70 Prozent, so die IV.

FORDERUNG NACH RECHTLICHER KLARHEIT BEI KI

Bis zum Jahr 2030 am Standort mehr als 100 Unternehmen als KI-Weltmarktführer etablieren und Österreich als international anerkannten KI-Forschungshotspot weiterentwickeln: Dieses Ziel formuliert daher der IV-Aktionsplan „Digital. Erfolgreich.Industrie. Transformation zum digitalen Österreich 2030+“. Um das zu erreichen, ist ein Schulter-

schluss zwischen Politik und Unternehmen nötig. So muss der Staat etwa rechtliche Klarheit bei der Anwendung von KI-Lösungen schaffen – konkret bei Datenschutz, geistigem Eigentum oder der Haftung bei Schäden. Ein positiver erster Ansatz sei der kürzlich präsentierte KI-Rechtsrahmen der Europäischen Kommission.

Rechtswissenschaftlerin Elisabeth Hödl vom Institut für Rechtswissenschaftliche Grundlagen der Uni Graz moniert ein mangelndes gesamtgesellschaftliches Bewusstsein. „Dabei werden heute AI-Algorithmen bereits auf vielfältige Weise eingesetzt, ohne dass man es wirklich wahrnimmt. Hier findet schon jetzt eine meist nicht wahrgenommene Beeinflussung statt“, so Hödl.

Problematisch sieht dies auch der österreichische Gewerkschaftsbund. Im „ÖGBProgramm 2023 – 2028“ vom Juni des Jahres sieht man den beginnenden Einsatz von KI im Betrieb kritisch, etwa wenn Systeme ihre Entscheidungen auf der Basis von Algorithmen ohne Zutun von Menschen treffen. „Um mögliche Auswirkungen derartiger Systeme zu erfassen, muss ihre Datensammlung und -verarbeitung besonders transparent gehalten werden. Das betrifft vor allem auch die Prozesse, wie Entscheidungen herbeige-

Georg Knill, IV Präsident, sieht in der KI eine Schlüsseltechnologie der Zukunft. Der Staat müsse aber etwa rechtliche Klarheit bei der Anwendung von KI-Lösungen schaffen – konkret bei Datenschutz, geistigem Eigentum oder der Haftung bei Schäden.

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führt werden, wie Diskriminierung ausgeschlossen wird und wo der Mensch überhaupt noch eingreifen kann“, heißt es da. Rechtliche Regelungen, die einen sinnvollen Einsatz solcher Systeme ermöglichen und gleichzeitig Arbeitnehmer:innen, ihre Rechte und ihre Mitbestimmungsmöglichkeiten schützen, seien daher in Zukunft essenziell. Arbeitsrechtliche Bestimmungen und Mitwirkungsrechte dürfen durch den zunehmenden Einsatz von KI-Systemen weder eingeschränkt noch ausgehöhlt werden. Der Ordnungsrahmen für KI-Systeme, den die EU-Kommission geschaffen hat, sei laut ÖGB nicht ausreichend. „Es bedarf der Einführung von gesetzlichen Mindeststandards wie zum Beispiel Transparenz und Nachvollziehbarkeit von Algorithmen, Vorrang menschlichen Handelns und Aufsicht, Verhinderung von Diskriminierung, Sicherstellung der Mitbestimmung und Berücksichtigung von gesellschaftlichem und ökologischem Wohlergehen.“

DIE STRATEGIE HINTER DER KI Kritische Wissenschaftler wie Evgeny Morozov sehen hinter dem derzeitigen KI-Hype denn auch eine Strategie: „Mit dem Versprechen, eines Tages vielleicht eine generelle KI, eine Artificial General Intelligence, also AGI, zu entwickeln, die die Medizin oder die Polizeiarbeit oder was noch revolutionieren würde, treiben Techunternehmen gerade viele, auch öffentliche Gelder ein und schließen Verträge mit staatlichen Institutionen. Wir haben das zum Beispiel bei Palantir ge-

sehen, dem von Peter Thiel mitgegründeten Datenanalyseunternehmen, mit dem Geheimdienste und Militär heute arbeiten. Oder bei Amazon, das die Clouds anbietet, mit denen staatliche Institutionen arbeiten. So werden wir noch abhängiger von diesen Unternehmen, und diese Entwicklung ist gefährlich“, sagte Morozov kürzlich zur deutschen Wochenzeitung „Die Zeit“.

Studien dazu, ob KI ein Jobkiller oder gar ein Jobbringer sein wird, sind mit Vorsicht zu genießen (siehe das Beispiel Industrie 4.0).

In Deutschland weist die Bundeszentrale für Politische Bildung (BPD) auf eine aktuelle Studie der Autor:innen Tyna Eloundou, Sam Manning, Pamela Mishkin und Daniel Rock, die den Einfluss von Sprachmodellen (LLM; Large Language Modell) wie ChatGPT auf Arbeit und Produktivität in den USA erhoben haben, insbesondere wie viele Arbeitnehmer:innen aktuell Tätigkeiten ausführen, die künftig vollständig oder teilweise von LLMs erledigt werden könnten. Fazit: „Die Studie verweist auf enorme wirtschaftliche, soziale und politische Auswirkungen, die aber weniger auf die LLMs selbst zurückzuführen sind als vielmehr auf Technologien und Werkzeuge, die die KI ermöglicht. Der Prognose zufolge werde LLM-basierte Software künftig bei 47–56 % der Arbeitsaufgaben zum Einsatz kommen. 10 % der Arbeitsaufgaben von 80 % der Beschäftigten in den USA könnten von einem LLM erledigt werden, bei 19 % der Arbeitnehmer:innen ließen sich sogar 50 % der Tätigkeiten durch die KI ausführen“, kommentiert das BPD die Zahlen.

MENSCHLICHES TUN WIRD NICHT ÜBERFLÜSSIG

Die Auswirkungen würden insbesondere die Arbeit höherer Einkommensgruppen und Berufe – mit Studien- und Berufsabschluss – treffen. Die Forschenden zählen etwa Autor:innen, Mathematiker:innen, Steuerfachleute, Finanzanalyst:innen, Nachrichtenanalyst:innen sowie Reporter:innen und Webdesigner:innen als stark betroffene Berufsgruppen auf.

Eine weitere Studie von Joseph Briggs und Devesh Kodnani von Goldman Sachs sieht im Fall, dass KI „ihre absehbaren Fähigkeiten voll entfalten kann“, für die USA und Europa 300 Millionen Arbeitsplätze gefährdet: „Etwa 2/3 der aktuell existierenden Arbeitsplätze sind potenziell dem Zugriff von KI ausgesetzt, wenn auch in unterschiedlichem Maße. ¼ der Arbeitsplätze könnte durch generative KI ersetzt werden.“ Allerdings seien auch neue Beschäftigungsmöglichkeiten durch KI zu erwarten.

Wie schon bei der Automatisierung werden sich Aufgaben und Qualifikationsanforderungen ändern, was zunächst verunsichern kann. Insbesondere müssen Beschäftigte in der Lage sein, mit den Systemen umzugehen, Fehler festzustellen und ihren eigenen Verantwortungsbereich als solchen wahrzunehmen. Die große Mehrheit der Studien geht davon aus, dass KI menschlichem Tun in produktiver Kooperation etwas hinzufügen, sie aber nicht überflüssig machen wird.

KI kann menschliche Arbeit durch intelligente Zuarbeit ergänzen, etwa bei Analyse und Diagnose, ersetzen – das betrifft zuerst kodifizierbare Aufgaben wie Sprach- und Bilderkennung und da, wo Flexibilität gefragt ist – und erweitern, indem sie neue Geschäftsmodelle, Tätigkeitsfelder und Aufgaben erschließt und ermöglicht. Insgesamt hat KI bezogen auf Arbeit und den Arbeitsmarkt ein hohes Innovationspotenzial und kann dazu beitragen, die Qualität von Arbeit zu verbessern.

Wie schon bei der Automatisierung werden sich durch KI die Aufgaben und Qualifikationsanforderungen ändern. Insbesondere müssen Beschäftigte in der Lage sein, mit den Systemen umzugehen, Fehler festzustellen etc.

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Die Holding Graz sucht genau Sie!

Die Holding Graz ist eines der führenden Unternehmen in der Steiermark. Für die vielfältigen Geschäftsfelder und das breite Aufgabenspektrum werden engagierte und motivierte Mitarbeiter:innen gesucht. Vielleicht sind es gerade Sie, die/der sich in dieses besondere und dynamische Umfeld einbringen und sich beruflich weiterentwickeln möchte?!

Die Holding Graz ist so breit aufgestellt wie kaum ein anderes Unternehmen. Angestellte wie auch Arbeiter:innen in vielen verschiedenen Bereichen tragen zum Funktionieren der Infrastruktur in Graz bei. Sowohl da wie dort sind in der Holding derzeit Stellen frei. Jobs, die spannend und verantwortungsvoll sind und die auch Perspektiven und Möglichkeiten bieten.

JOBS IM FINANZENBEREICH

Im Angestelltenbereich sucht die Holding Graz verstärkt nach talentierten Fachkräften im Finanzbereich. Dabei stehen Controller:innen an vorderster Stelle, aber auch Buchhalter:innen und Bilanzierer:innen sind gefragt. Sie haben Erfahrung und Fachwissen in diesem Bereich? Die Holding freut sich auf Ihre Bewerbung!

KOMPETENTE FACHARBEITER:INNEN

Auch im Arbeiter:innenbereich ist die Holding Graz auf der Suche nach kompetenten Mitarbeiter:innen. GWH-Installateur:innen können ab sofort das Holding-Team verstärken und auch Elektromechaniker:innen und Elektromaschinentechniker:innen sind willkommen.

Laufend verstärkt die Holding Graz die Teams der Graz Linien: Bus- und Bimfahrer:innen garantieren einen sicheren und zuverlässigen Service für alle Fahrgäste und sichern den reibungslosen Ablauf des öffentlichen Verkehrs.

JUNGE TALENTE GESUCHT

Vielfältig sind die Jobs und Lehrberufe der Holding Graz, die z. B. von Elektrotechnik über Gartenfacharbeiter:in bis hin zu kaufmännischen Berufen reichen.

Um sich vom Unternehmen und der richtigen Berufswahl zu überzeugen, bietet die Holding Graz Schnuppertage an unterschiedlichen Standorten an.

WARUM BEI DER HOLDING ARBEITEN?

Die Holding Graz bietet nicht nur spannende Aufgaben und Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung, sondern auch ein angenehmes Arbeitsumfeld und attraktive Benefits für die Mitarbeiter:innen. Von Betriebskinderkrippe und -kindergarten, einer eigenen Betriebssportgemeinschaft bis hin zum umfangreichen Weiterbildungskatalog. Für die bestmögliche Vereinbarkeit von Beruf und Familie wurde die Holding Graz bereits mehrmals

mit dem staatlichen Gütezeichen „berufundfamilie“ zertifiziert.

Alle Infos zu den Kinderbetreuungseinrichtungen, Weiterbildungsangeboten und weiteren Benefits für Mitarbeiter:innen finden Sie unter: holding-graz.at/karriere

Haben Sie noch Fragen? Schreiben Sie uns unter office@holding-graz.at

VORTEILE FÜR

MITARBEITER:INNEN:

• KlimaTicket Steiermark für Mitarbeiter:innen

• Flexible Arbeitszeiten

• Betriebskinderkrippe und -kindergarten

• Betriebskantinen an mehreren Standorten

• Aus- und Weiterbildungen u. v. m.

INTERESSIERT?

Dann jetzt gleich bewerben unter holding-graz.at/karriere

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DIE RÜCKKEHR AUS DEM RUHESTAND

Pension ist nicht die Endstation – erst recht nicht, wenn Arbeitgeber immer mehr daransetzen, offene Stellen mit erfahrenen Rentnern zu besetzen. Wie Firmen ehemalige Mitarbeiter wieder in den aktiven Berufsstand zurückholen.

Worauf wir alle hinarbeiten: die Pension. Das Ziel vor Augen der erwerbstätigen Bevölkerung lässt den Arbeitsalltag durchhalten, gilt als Inbegriff des geruhsamen Lebensabends – abschalten, fertig sein, nichts mehr tun müssen. Umso bemerkenswerter, dass immer mehr Pensionisten in das Arbeitsleben zurückkehren, und das freiwillig, den Rufen von ehemaligen oder neuen Arbeitgebern folgend. Denn in Zeiten des allgemeinen Arbeitskräftemangels besinnt man sich wieder auf die „alten Hasen“ –und versucht sie mit immer kreativeren Mitteln zurück in den aktiven Dienst zu locken.

Wie das gehen kann, zeigt der Lebensmittelhändler Billa vor. Schon seit Jahren ist es dort üblich, dass Mitarbeiter, die in Pension gehen, auf die Möglichkeit einer weiteren Beschäftigung hingewiesen werden. „Hier steht kein geregelter Prozess dahinter –es ist im Vertrieb eine über viele Jahre gelebte Praxis. Es handelt sich hierbei um geringfügige Anstellungsverhältnisse österreichweit in unseren Märkten“, heißt es aus dem Unternehmen. Intensiviert hat sich diese gelebte Praxis dann Ende 2022, als die Personalsorgen der gesamten Wirtschaft als Nachwehen der Pandemie so richtig spürbar wurden. Billa behalf

sich damit, ehemalige Mitarbeiter, die seit Anfang 2020 in den Ruhestand gewechselt haben, direkt per Brief zu kontaktieren und anzufragen, ob Interesse an einer erneuten Mitarbeit besteht. „Dadurch erhoffen wir uns eine Winwin-Situation für beide Seiten. Wir können unsere offenen geringfügigen Stellen rasch und mit fachkundigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besetzen, und diese erhalten weiterhin die Vorteile einer Anstellung in unserem Unternehmen, beispielsweise die Mitarbeiterkarte und damit viele Vergünstigungen bei Einkäufen und Reisen. Und als ehemalige Billa-Teammitglieder bringen sie wertvolle Er-

fahrungen mit und sind rasch wieder mit den Abläufen im Markt vertraut.“

GEKÖDERT MIT FLEXIBILITÄT

Zusätzlich zur direkten Ansprache per Brief setzte Billa in den Märkten auf eine Plakatkampagne, die sich direkt an die pensionierte Kollegenschaft wandte. Geködert hat man sie auch mit zeitlicher Flexibilität: Auf Wunsch konnte man auch nur für einzelne Tage in der Woche in die Arbeit kommen, etwa an Samstagen. Das zieht – österreichweit sind rund 190 Wiedereinsteiger bei Billa beschäftigt, in der Steiermark zählt man derzeit 20 Pensionistinnen und Pen-

TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: SHUTTERSTOCK, HEILTHERME BAD WALTERSDORF, PRIVAT
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sionisten. Eingesetzt werden sie im gesamten Tätigkeitsspektrum, von der Feinkostabteilung bis hin zur Kassa. Der Lebensmittelhandel ist aber nicht die einzige Branche, die versucht, die Rückkehr aus dem Ruhestand wieder schmackhaft zu machen. Auch im Tourismus fehlt es an allen Ecken und Enden an Personal. Um den Mangel zu lindern, greift man hier auch auf fachfremdes Personal zurück, das sich noch nicht vollständig zur Ruhe setzen will.

Karla Stoiber ist so eine „Ruhelose“: Nach der Handelsschule, Matura in der Abendschule und unter anderem elf Jahren als Mitarbeiterin im Österreichischen Parlament

ist sie am 1. Mai 2022 in Pension gegangen. Die Niederösterreicherin hat die ersten Monate davon sehr genossen, war viel auf Reisen unterwegs und „definitiv nicht auf der Suche nach einem Job. Aber ich habe gewusst, wenn ich wieder arbeiten würde, dann muss das etwas völlig anderes sein, eine ganz neue Tätigkeit.“ Stoiber erfuhr aus den Medien über das Quellenhotel in Bad Waltersdorf, eine Heiltherme, die sich gezielt an Pensionisten wandte, um Joblücken zu füllen. „Ich habe das Interview mit einem pensionierten Kollegen, der dort beim Frühstück hilft, gelesen und hatte schon den Telefonhörer in der Hand. Ich bin sehr entschlussfreudig.“ Mitte März dieses

Deine Idee –90 Sekunden

Was haben eine Liftfahrt und eine zündende Idee gemeinsam?

Sie können dir 5.000 Euro einbringen – kein Witz!

Im Rahmen der Initiative „Elevator Pitch“ haben junge Menschen wie du die Möglichkeit, neue und noch nie dagewesene Ideen für Produkte oder Dienstleistungen in 90 Sekunden – so lange dauert eine Fahrstuhlfahrt – zu präsentieren.

Ohne Schmäh, du präsentierst deine innovative Idee direkt in einem Lift, die Jury und das Publikum fiebern mit. Der große Showdown findet am

16. November in der Energie Steiermark in Graz statt.

Achtung: Für Schüler:innen gibt es eine extra Wertung mit tollen Preisen.

Hol dir die 5.000 Euro und melde dich mit deiner Idee gleich an unter:

www.elevatorpitch.st

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15 BUSINESS Monat
Die glücklichen Sieger des Elevator Pitch 2022

Jahres stieg sie beim Quellenhotel ein und arbeitet seitdem 25 Stunden die Woche.

Zu ihren Aufgaben zählen das Begrüßen der Hotelgäste im Restaurant und das Begleiten zum jeweiligen Tisch. Wenn die Gäste platziert sind, hilft sie dort „bei allem, was so anfällt“. Fünf Stunden dauert ihr Dienst, von 17 bis 22  Uhr. Sie arbeitet immer Donnerstag bis Montag, damit sie am Dienstag wieder in Wien sein kann, wo sie bei einem Chor mitsingt. Diese zeitliche Flexibilität hat es ihr angetan, zudem steht es ihr frei, untertags die Annehmlichkeiten der Heiltherme in Anspruch zu nehmen – volle Verpflegung inklusive. Damit werden die –„enormen“ – Abschläge von ihrer Pension wieder wettgemacht, der finanzielle Aspekt war aber auch nie ausschlaggebend bei ihrer Entscheidung, wieder ins Berufsleben einzutreten: „Ich fühle mich beflügelt durch die vielen sozialen Kontakte, auch wenn sie nur ganz kurz sind. Wenn Zeit ist, ergeben sich immer wieder sehr nette Gespräche. Und auch mit den Kollegen ergeben sich Freundschaften, das sind Leute, die eine Spur jünger sind als ich, und das empfinde ich als große Bereicherung“, sagt Stoiber.

MIT BEWERBUNGEN ÜBERHÄUFT

Die Bereicherung wird auch auf der anderen Seite empfunden. „Wir nutzen die Vorteile von generationenübergreifenden Teams und sehen, dass die interne Zusammenarbeit vom Austausch zwischen unterschiedlichen Altersgrup -

pen profitiert“, sagt Gernot Deutsch, Geschäftsführer des Quellenhotels. Er war es, der mit der Idee eines Jobangebots an Senioren den Betrieb in die Schlagzeilen gebracht hat. „Ich sehe bei uns im Hotel, wie viele Menschen relativ früh oder topfit in Pension gehen. Das sind Menschen, die extremes Know-how und Erfahrung mitbringen.“ Dieser Gruppe wollte Deutsch ein Angebot machen, der erste Versuch endete in einem Lerneffekt: Auf die ursprünglichen Stellenausschreibungen für spezifische Stellen mit fixen Arbeitszeiten gab es kaum Rückmeldungen. Erst als Deutsch die Pensionisten wissen ließ, sie können sich aussuchen, wann und wie lange sie arbeiten wollen, wurde er mit Bewerbungen „überhäuft“.

Auch andere steirische Firmen werden zunehmend auf das große Potenzial an arbeitswilligen Rentnern aufmerksam. Der Modehändler NKD schreibt etwa Jobs in Knittelfeld, Feldbach, Neumarkt und Murau gezielt an Pensionisten aus, wirbt mit „familienfreundlichen Öffnungszeiten“ und verspricht „keine schweren körperlichen Tätigkeiten“.

In Graz ist es der Platzhirsch Kastner & Öhler, der einen „sicheren Nebenjob“ als Pensionist anpreist, auf geringfügiger Basis für sieben Stunden jeweils samstags. Nicht wenige der Angesprochenen dürften auf diese Angebote anspringen: Zuletzt 2021 zählte die Statistik Austria bundesweit 94.700 Menschen, die im Ruhestand erwerbstätig waren. Es werden jedes Jahr ein paar Tausend mehr.

Gernot Deutsch, Geschäftsführer Quellenhotel Bad Waltersdorf

Karla Stoiber war bei Pensionsantritt bei der Wirtschaftskammer Niederösterreich angestellt, jetzt arbeitet sie 25 Stunden im Quellenhotel in Bad Waltersdorf.

WISSENSWERTES ZUM WIEDEREINSTIEG

• Für die Ausübung eines Jobs in der Pension bestehen aus Sicht der Pensionsversicherung kaum Hürden: Neben dem Bezug einer regulären Alterspension ist die Ausübung einer Erwerbstätigkeit, die eine Pflichtversicherung bedingt, ab dem Monatsersten nach Vollendung des Regelpensionsalters uneingeschränkt möglich.

• Vorsicht: Nicht bei allen Pensionen ist ein Zuverdienst möglich. Bei den vorzeitigen Alterspensionen sowie bei der Korridor- und Schwerarbeiterpension darf nur bis zur Geringfügigkeitsgrenze (aktuell knapp über 500 Euro) dazuverdient werden, andernfalls entfällt die Pension für diesen Monat. Bei der Berufsunfähigkeits- bzw. Invaliditätspension führt ein Zuverdienst über der Geringfügigkeit zu einer Kürzung der Pension. Auch bei der Pension für Ehepartner und eingetragene Partner kann es durch eine Erwerbstätigkeit zu finanziellen Einbußen kommen.

• Auch Weiterarbeiten wird belohnt: Tritt man die Alterspension erst nach dem Erreichen des Regelpensionsalters an, erhält man einen „Aufschubbonus“: Die Pensionsleistung erhöht sich um 4,2 Prozent pro Jahr, das man länger arbeitet. Der Bonus ist mit 12,6 Prozent oder drei Jahren gedeckelt.

BUSINESS Monat 16

Warum ein Job bei Raiffeisen?

An einen Traumjob sind hohe Erwartungen geknüpft: nachhaltig, sinnvoll, abwechslungsreich, flexibel, sicher … Gibt’s nicht? Doch! Hier ein paar spannende Argumente, die für Raiffeisen allgemein und konkret für die Raiffeisen-Landesbank Steiermark sprechen.

trag leisten, um nachhaltige, innovative Lösungen zu finden und umzusetzen.

WEIL MICH DIE VIELFALT IM TEAM MOTIVIERT!

Diversität wird bei Raiffeisen als großer Pluspunkt gesehen. Deshalb sind die Teams bei Raiffeisen bunt gemischt – von der frischgebackenen Uni-Absolventin bis zum Senior-Experten, von der Juristin bis zum Bankkaufmann werden Gemeinschaft und Zusammenhalt vom Onboarding an großgeschrieben. Bei sportlichen oder kulturellen Aktivitäten, Betriebsausflügen, Weihnachtsfeiern oder Sommerfesten gibt es reichlich Gelegenheit, die Kolleginnen und Kollegen auch abseits des Jobs kennenzulernen.

WEIL NEW WORK

ZU MEINEM LEBEN PASST!

WEIL EINE BANK VIEL MEHR ALS ZAHLEN IST!

Raiffeisen bietet unglaublich viele interessante Berufsbilder und Arbeitsplätze –nicht nur im klassischen Bankgeschäft der Privat- und Firmenkundenberatung, sondern z. B. auch im IT-Bereich, im Marketing oder in der Logistik. Für Interessierte bietet Raiffeisen die Möglichkeit, ins Unternehmen hineinzuschnuppern.

WEIL ICH MEIN POTENTIAL VOLL ENTFALTEN KANN!

Wer will schon auf der Stelle treten? Stillstand ist für die meisten Menschen

im Privatleben genauso langweilig wie im Beruf. Darum investiert Raiffeisen kontinuierlich in die persönliche Weiterentwicklung der Mitarbeiter:innen – passend zu deren Plänen, ihrer jeweiligen Lebensphase und den Zielen des Unternehmens.

WEIL ICH MIT MEINEN FÄHIGKEITEN DIE ZUKUNFT MITGESTALTE!

Als Teil der Raiffeisen-Familie sind die Mitarbeitenden mit ihren individuellen Fähigkeiten seit jeher wesentliche Mitgestalter und Träger des Erfolges. Im Unternehmen kann jeder einen sinnvollen Bei-

Für einen Job bei Raiffeisen sprechen jedoch auch noch andere Gründe: flexible Arbeitsmöglichkeiten zum Beispiel. Unterschiedliche Arbeitszeitmodelle oder ein aktives Gesundheitsmanagement, das den Ausgleich zwischen Job und Privatleben unterstützt, sorgen dafür, dass New Work nicht nur ein Schlagwort bleibt. In Sachen Familienfreundlichkeit hat sich die RLB Steiermark die Latte besonders hoch gelegt: Als sichtbares Zeichen für das vorbildliche Engagement des Unternehmens auf diesem Gebiet wurde es heuer mit dem staatlichen Gütesiegel „berufundfamilie“ ausgezeichnet.

www.raiffeisen.at/stmk/jobs

BEZAHLTE ANZEIGE © RAIFFEISEN-LANDESBANK STEIERMARK
DARUM!
17 BUSINESS Monat

„MANPOWER ALLEIN

WIRD DEN WALDBRAND NICHT LÖSCHEN“

terinnen und Mitarbeiter bringen das mit, deshalb sind sie gerade jetzt so begehrt.

Was bewegt Menschen im Ruhestand dazu, diesen Rufen zurück in den Berufsalltag auch zu folgen?

Insbesondere Frauen, deren Pension ja deutlich niedriger ist als die der Männer, haben schon auch die Motivation, noch zu arbeiten, um sich die Pension aufzubessern und das Leben leistbar zu machen. Viel stärker ist aber der Antrieb, die über Jahre gesammelten Erfahrungen noch zur Verfügung zu stellen, was auch auf die hohe Loyalität zum Unternehmen dieser Generation zurückzuführen ist. Gerade wer ein Unternehmen lange Zeit begleitet hat, möchte nicht dabei zusehen müssen, wie nach dem Abgang ein Einbruch passiert. Vielen ist es ein Anliegen, dass ihr Wissen nicht verloren geht.

Ein Anliegen der arbeitswilligen Pensionisten ist aber auch größere Flexibilität als im aktiven Berufsleben. Wie können Unternehmen dem entgegenkommen?

Beim Unternehmensberater Deloitte häufen sich die Anfragen, wie Personalmangel mit der Wiederbeschäftigung von Pensionisten gemildert werden kann. Sabine Griesser rät Unternehmen zur Neuausrichtung ihres Aufgabenportfolios – und zur Digitalisierung der Prozesse.

Frau Griesser, in welchen Branchen orten Sie die stärkste Nachfrage nach Pensionisten?

Besonders groß ist der Bedarf in den Pflegeberufen, Anfragen erhalten wir aber auch aus Hotellerie, Gastronomie und dem Industriesektor. Die Unternehmen, die auf uns zukommen, kämpfen nicht nur mit dem Fachkräftemangel, sondern auch mit dem Umstand, dass sie sich mittlerweile in einem Arbeitnehmermarkt wiederfinden. Erschwerend kommt hinzu, dass sie vor der Herausforderung stehen, ihre Prozesse anpassen zu müssen – Stichworte Digitalisierung, disruptive Märkte –, das lässt sich nicht einfach nur mit Neubesetzungen bewerkstelligen. Es braucht langjährig aufgebaute Kompetenzen und Wissen über Branchen, Unternehmen, Abläufe. Pensionierte Mitarbei-

Wir wissen aus persönlichen Gesprächen wie aus Studien, dass das Thema Flexibilität nicht nur auf die Arbeitszeit bezogen ist, sondern auch viel mit den Arbeitsprozessen zu tun hat. Remote Working ist dabei ein zentraler Aspekt – nicht nur Homeoffice, sondern auch Workation, also Arbeit mit Reisen verknüpft, steht hoch oben auf der Wunschliste. Das stellt Unternehmen vor die Herausforderung, Abläufe und Prozesse neu zu gestalten. Positionen wie der Empfang lassen sich natürlich nicht vom Homeoffice aus erledigen, aber viele Aufgaben können digitalisiert werden. Wenn das gelingt, lassen sich diese Prozesse auch leichter von zu Hause aus bearbeiten.

Dann haben also Unternehmen, die vollständige Stellen mit Pensionisten besetzen wollen, einen schweren Stand?

Es ist nicht mehr attraktiv für Pensionisten, sich als Projektleiter einkaufen zu lassen und dann wieder in Vollzeit mit all den Belastungen, dem Druck und dem Ressourcenmanagement eingespannt zu werden. Dazu kommt, dass dieses Thema

TEXT:
BUSINESS Monat 18
JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: SHUTTERSTOCK, DELOITTE

vertraglich gar nicht so leicht abzudecken ist und oftmals schon an den Zuverdienstgrenzen scheitert.

Wir erhalten sehr oft Anfragen, wenn es um die Frage der Zuverdienstmöglichkeiten sowie deren steuer- und sozialversicherungsrechtliche Auswirkungen geht – hier fehlt es unserer Meinung nach an attraktiven Lösungen auf gesetzlicher Ebene. Zudem sind die Möglichkeiten der Zusammenarbeit auf gesetzlicher Basis sehr starr und wenig flexibel gestaltet.

Was raten Sie Unternehmen im Umgang mit Pensionisten?

Vorausdenken. Wir merken, dass immer noch zu wenig präventiv getan wird, wenn es um den Prozess der Nachfolgeplanung bei Pensionierungen geht. Unternehmen sind gut beraten, sich präventiv damit zu beschäftigen und in etwa sieben Jahre vor Pensionsantrittsalter damit zu beginnen, sich mit der Zeit danach ausei-

nanderzusetzen. Talente fördern, den internen Karrieremarkt forcieren – es gibt viele Möglichkeiten, vorausschauend mit betroffenen Personen daran zu arbeiten, ihr Wissen weiterzugeben. Und es sollte zeitgerecht darüber gesprochen werden, ob nicht die Möglichkeit bestünde, das Unternehmen auch in der Pension noch zu unterstützen.

Die Big-Picture-Frage zum Schluss: Werden uns die arbeitswilligen Pensionisten aus der Jobmisere herausreißen können?

Die Wirtschaft versucht gerade, mit allen möglichen Mitteln Ressourcenengpässe bei den Arbeitskräften zu bewältigen. Mit zusätzlicher Manpower allein wird sich dieser Waldbrand aber nicht löschen lassen. Viel wichtiger wird es sein, Aufgaben zu digitalisieren, Abläufe zu optimieren und, ganz zentral, bestehende Mitarbeiter zu halten.

Regional verwurzelt, international erfolgreich

Nachhaltigkeit ist als Begriff derzeit in aller Munde – was Heinzel Pöls aus dem Murtal darunter versteht, geht aber deutlich über das weitverbreitete Verständnis hinaus.

ZUR PERSON

Sabine Griesser ist seit 20 Jahren in der Unternehmensberatung tätig. Bei Deloitte heuerte die studierte Psychologin 2011 an, wo sie als Senior Manager für Human Capital auch mit Themen wie Nachfolgeplanung und Wissenstransfer befasst ist.

Nachhaltigkeit ist bei Heinzel Pöls nicht nur ein Schlagwort, sondern hat höchste Priorität, und das schon lange bevor dieses Thema in der öffentlichen Wahrnehmung angekommen ist. Das Unternehmen, das Zellstoff, Papier und Energie erzeugt, hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2040 CO2-neutral zu produzieren. Schon jetzt

setzt der Standort in Pöls auf Biomasse, Wasserkraft und Photovoltaik, um möglichst energieeffizient zu sein, und versorgt zusätzlich tausende Haushalte in der Region mit Energie.

JOB MIT LEIDENSCHAFT

Und was hier aus dem Werk rausgeht, kann sich sehen lassen: ORION-Zellstoff wird für qualitativ hochwerti-

ges Druckpapier, Magazinpapier und mehr verwendet. Auf zwei der modernsten Papiermaschinen weltweit wird in Pöls STARKRAFT-Papier hergestellt. Heinzel Pöls ist dabei immer wieder auf der Suche nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit Leidenschaft daran arbeiten wollen, die Produkte aus Pöls zu den besten der Welt zu machen.

ZELLSTOFF PÖLS AG Dr.- Luigi-Angeli-Straße 9 8761 Pöls  Tel.: 03579/81 81 E-Mail: office@zellstoff-poels.at www.zellstoff-poels.at BEZAHLTE ANZEIGE © ZELLSTOFF PÖLS 19 BUSINESS Monat

KRÄFTIGES ZEICHEN

Gezielt ein starkes Netzwerk aufbauen. Gezielt die Vorteile der Region Murau Murtal zeigen. Gezielt mehr Frauen als Arbeitskraft gewinnen. Die Initiative „KRAFT:dasMurtal“ zeigt über die Grenzen hinaus auf, wie die Stärkung der regionalen Wirtschaft gelingen kann. Ein Round-Table-Gespräch.

Aus einem Leader-Projekt 2009 heraus entstanden, mit dem Ziel, die regionale Wirtschaft und Identität zu stärken, hat sich die Plattform „K RAFT:dasMurtal“ längst zum Initiator in Standortfragen in der Region Murau Murtal etabliert. Begonnen mit zehn Mitgliedsbetrieben hat sich die Initiative über die Jahre stetig weiterentwickelt. Mittlerweile sind es 99 Partner – vom erfolgreichen Weltmarktführer bis zum innovativen Startup. Das wechselseitige Inspirieren, das voneinander Lernen und das gemeinsame Entwickeln sind angesichts der aktuellen Herausforderungen rund um Teuerungen und Fachkräftemangel wichtiger denn je. Der BUSINESS MONAT hat nachgefragt, welche Schwerpunkte gesetzt werden, um die Aufgaben zu bewältigen.

Herr Hampel, Sie sind Sprecher der Initiative. Wie reagieren die Betriebe auf die aktuellen Herausforderungen?

Florian Hampel : Von gestiegenen Energiekosten bis zu den Lohnkosten wird

es aktuell für die heimischen Betriebe natürlich nicht gerade leichter. Aber gerade, dass wir hier in der Region trotz der erschwerenden Rahmenbedingungen nach vorne blicken, zeichnet uns aus. Zahlreiche Unternehmen haben den Mut und investieren. Teilweise Millionenbeträge. Dazu zählen unter anderem Wuppermann in Judenburg, Stahl Judenburg, Hage in Obdach, Zeman in Scheifling oder Schaffer Holz in Eppenstein.

Markus Schaffer: Das ist der richtige Weg, wenn wir konkurrenzfähig bleiben, den Standort erhalten und Arbeitsplätze sichern wollen.

Gibt es in Österreich eine vergleichbare Initiative?

Bibiane Puhl: Nein, sie ist in dieser Form einzigartig. Wir haben uns seit 2009 ein so großes Renommee aufgebaut, dass unsere Initiative auch über die Grenzen hinaus auf Interesse stößt.

Schaffer: Der Erfolg beruht darauf, dass wir das große Gemeinsame in den Vordergrund stellen. Da gibt es keinen Neid untereinander.

TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: THOMAS LUEF
BUSINESS Monat 20

Starkes „KRAFT:dasMurtal“-Team: Aufsichtsratsvorsitzender Josef Rieberer, Geschäftsführerin

Fast 100 Kraft.Partner gibt es mittlerweile. Wie funktioniert da der Austausch?

Josef Rieberer: Von Informationsmails bis zu Stammtischen und Fachvorträgen wird vieles geboten. Oftmals vernetzen sich die Betriebe auch selbstständig untereinander.

Schaffer: Kleine Betriebe können von der Erfahrung der großen profitieren. Und genauso umgekehrt. Oftmals haben gerade neue Unternehmen einen innovativen Zugang zu Problemstellungen. Man kann von jedem Betrieb etwas lernen.

Hampel: Obwohl wir so stark gewachsen sind, wird der Zusammenhalt immer stärker. Als eine Einheit gesehen, ist die Initiative der größte Arbeitgeber in der Region.

Welche Schwerpunkte setzt

KRAFT:dasMurtal im heurigen Jahr?

Hampel: Wir haben vor kurzem ausgerufen, dass wir die Region Murau Murtal zur frauenfreundlichsten Wirtschaftsregion Österreichs machen wollen. Und sind dabei auch schon mitten in der Umsetzung. In Zusammenarbeit mit der Austrian Business Agency arbeiten die Betriebe daran, das Gütesiegel für innerbetriebliche Frauenförderung „equalitA“ zu erhalten. Mit Mondi in Zeltweg und BDO Murtal haben wir schon Best-Practice-Beispiele in der Region.

P uhl: Die Unternehmen sind gerade dabei, Fragebögen zum Thema auszufüllen. Von der Austrian Business Agency gibt es dazu dann Feedback, an welchen Punkten noch gearbeitet werden muss, um die

„KRAFT:DASMURTAL“

99 Unternehmen im Kraft-Netzwerk arbeiten gemeinsam an der Stärkung des Standortes. Die Initiative zeigt die Potenziale der Region auf und setzt gemeinsame Impulse zur Weiterentwicklung.

Die Initiative bietet mit ihrer eigenen Jobbörse eine umfassende gebündelte und übersichtliche Darstellung offener Job- und Lehrstellenangebote in KraftPartnerunternehmen. Zudem bieten die Kraft-Partnerunternehmen auch eine Vielfalt an Möglichkeiten, Berufspraxis zu sammeln bzw. zu erleben. Die Palette reicht von der Darstellung regionaler zukunftsträchtiger Berufsbilder über Schnupperlehrstellen bis hin zur Betreuung von Abschlussarbeiten und Praktika.

kraft.dasmurtal.at/de/jobs

kraft.dasmurtal.at

Bibiane Puhl, Stv. Sprecher Markus Schaffer sowie Sprecher der Initiative Florian Hampel (v. l.)
21 BUSINESS Monat

MARKUS SCHAFFER

Aufsichtsratsvorsitzender

Auszeichnung zu erhalten. Ein Unternehmen nach dem anderen wird dieses Ziel erreichen und in Summe eine moderne, attraktive Region für Frauen und Männer gewährleisten.

In der Region gibt es viele produzierende Betriebe, die traditionell viele männliche Angestellte haben. Wie sieht das in Ihren Betrieben aus?

Rieberer: Für einen Industriebetrieb haben wir eine stolze Frauenquote von 51 Mitarbeiterinnen bei 171 Mitarbeitenden. Besonders stolz bin ich, dass unsere Abteilungsleitung aus 14 Personen besteht, von denen 7 Frauen sind. Eine gute Durchmischung tut dem ganzen Unternehmen gut.

Schaffer: Wir konnten schon drei junge Damen ausbilden, von denen zwei auch noch immer im Betrieb tätig sind. Wir würden sogar gerne mehr aufnehmen, oftmals fehlen aber einfach die weiblichen Bewerberinnen.

Woran liegt das?

Schaffer: Es gibt zwei große Vorurteile: Einerseits, dass die Arbeit körperlich schwer sei, andererseits wird Frauen oftmals ein mangelndes Interesse an Technik nachgesagt.

Beides hat sich mittlerweile komplett geändert. Durch die fortschreitende Automatisierung gibt es immer weniger körperlich anstrengende Arbeiten. Wir arbeiten auch sehr eng mit Bildungseinrichtungen zusammen. Projekte wie der MINT-Kindergarten oder die MINTSchule sollen verstärkt auch das Interesse bei Mädchen wecken.

Sind bereits Verbesserungen hinsichtlich dieser Vorurteile bemerkbar?

Hampel: Es gibt schon zahlreiche Betriebe, die sich über einen erhöhten Frauenanteil unter den Mitarbeitenden freuen können.

P uhl: Man sieht deutlich, dass man im Bereich der Wirtschaft viel zum gesellschaftspolitischen Umdenken beitragen kann. Von der innerbetrieblichen Frauenförderung bis zum Gleichheit-Herstellen tun unsere Betriebe schon sehr viel. Und nur so kann es funktionieren.

Wie versucht man nun gezielt Frauen anzusprechen?

Hampel: Das Thema der Entlohnung ist sicher ein wesentliches. Einerseits sind die Löhne in der Industrie im Vergleich hoch. Andererseits ist der große Vorteil der Branche, dass wir in der Entlohnung nicht zwischen Mann und Frau unterscheiden. Es gibt gleiches Geld für gleiche Arbeit.

Außerdem wird im Rahmen der Initiative schon länger betriebsübergreifend an Kinderbetreuungsangeboten gearbeitet. Ein Projekt diesbezüglich wurde schon realisiert, ein weiteres ist mitten in der Umsetzung.

Rieberer: Ich merke, dass gerade eine flexible Gestaltung der Arbeitszeit oftmals ein Thema ist. Diesbezüglich ist sicherlich auch ein Umdenken der Betriebe notwendig. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass mit etwas Organisation vieles möglich

ist.
„Mut zu beweisen ist der richtige Weg, wenn wir konkurrenzfähig bleiben, den Standort erhalten und Arbeitsplätze sichern wollen.“
Stv. Sprecher „KRAFT:dasMurtal“, Geschäftsführer Schaffer Holz
„Von Informationsmails bis zu Fachvorträgen wird vieles geboten. Oftmals vernetzen sich die Betriebe auch selbstständig untereinander.“
JOSEF RIEBERER
„KRAFT:dasMurtal“, Vorstand Murauer Bier
„Wir haben vor kurzem ausgerufen, dass wir die Region Murau Murtal zur frauenfreundlichsten Wirtschaftsregion Österreichs machen wollen.“
FLORIAN HAMPEL
BUSINESS Monat 22
Sprecher der Initiative „KRAFT:dasMurtal“, Geschäftsführer Hage Sondermaschinenbau

Welche weiteren Schwerpunkte werden aktuell bei KRAFT:dasMurtal gesetzt?

P uhl: Einer unserer weiteren Schwerpunkte ist es, die Jugendlichen anzusprechen, die ja vielfach für die Ausbildung aus der Region wegziehen. Wir wollen ihnen zeigen, dass sie uns viel wert sind. Dafür bieten wir über das Jahr verteilt eine ganze Reihe von Events wie den KraftSkitag, Betriebsbesuche oder Bockbeat im Herbst (Anm. d. R. siehe auch Infobox) an.

Hampel: Unsere Tätigkeit beruht auf drei Säulen: der Mensch, der Lebensraum, die Wirtschaft. In allen Bereichen gibt es zahlreiche Projekte. Das Thema Nachhaltigkeit wird da beispielsweise auch ganz großgeschrieben. Diesbezüglich passiert sehr viel in der Region. Murauer-Bier zählt dabei zu den Vorreitern.

Herr Rieberer, welche Projekte gibt es da bei Murauer-Bier?

Rieberer: In der Produktion haben wir schon so gut wie alles Mögliche getan,

um unsere CO2-Bilanz zu verbessern. Das große Thema bei uns ist jetzt die Mobilität. Da haben wir durch den Umstieg auf E-Mobilität schon einen ersten großen Schritt gemacht. Das große Ziel ist nun in Zusammenarbeit mit der Energiegenossenschaft in Murau, den Stadtwerken und dem E-Werk Zedlacher, 2026 den ersten Wasserstoff-LKW auf die Straße zu bringen. Ein weiteres Projekt ist, dass wir ab Spätherbst sechsmal die Woche unsere Bierlieferung nach Wien auf die Schiene bringen werden. Das entspricht einer CO2-Einsparung von 75 Tonnen.

Stichwort: Employer Branding. Können sich Unternehmen heutzutage überhaupt noch leisten, nicht auf das Thema Nachhaltigkeit zu schauen?

Hampel: Nein. Man weiß mittlerweile, dass gerade junge Menschen sehr genau schauen, ob der Betrieb nachhaltig agiert. Und das ist auch richtig so.

Anstoßen in der Bierapotheke Murau auf eine starke Zusammenarbeit

PUHL Geschäftsführerin „KRAFT:dasMurtal“

BOCKBEAT 2023

am 20.11.

im Dom im Berg in Graz Ein Musik-Event für Studierende der Region Murau Murtal und darüber hinaus, bei dem Kraft-Betriebe und deren Firmenchef:innen einladen, gemeinsam einen unterhaltsamen Abend zu verbringen, und den jungen Menschen die Chancen der Region näherbringen.

„Wir haben uns seit 2009 ein so großes Renommee aufgebaut, dass KRAFT:dasMurtal auch über die Grenzen hinaus auf Interesse stößt.“
BIBIANE
23 BUSINESS Monat

FÖRDERN UND FORDERN

Den Mitarbeitenden Perspektiven geben, eine starke Arbeitgebermarke und gute Aus- und Weiterbildungen – darauf basiert laut Vorstandsvorsitzendem Gerhard Fabisch der Fokus der HR-Strategie der Steiermärkischen Sparkasse. Mit Erfolg.

Der Mangel an verfügbaren Fach- und Arbeitskräften ist in allen Unternehmensbereichen und Gesellschaften Europas angekommen. Der „War for Talents“ ist längst zum „War for Workforce in general“ mutiert. Daher stehen die Unternehmen im starken Wettbewerb, um „die richtigen“ Mitarbeiter:innen am Markt zu gewinnen und zu binden. Dieser Arbeitskräftemangel ist auch im Finanzsektor bemerkbar. Mit welchen Strategien dem entgegengewirkt wird, erklärt Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender der Steiermärkischen Sparkasse, im Gespräch.

Welche Trends und Entwicklungen im Bereich HR beobachten Sie derzeit?

Gerhard Fabisch: Es zeichnen sich zwei zentrale Entwicklungen ab: einerseits die sprunghafte Entwicklung im Bereich AI und die damit verbundenen Veränderungen im erforderlichen „Skill-Set“ der Mitarbeiter:innen, andererseits die demografische Verknappung von Arbeitskräften. Der Fokus unserer HR-Strategie liegt daher auf Stärkung der Arbeitgebermarke sowie auf guter Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter:innen.

Inwiefern spüren Sie im Finanzbereich den vorherrschenden Arbeitskräftemangel?

Natürlich ist der Arbeitskräftemangel auch für uns als Unternehmen spürbar. Jedoch konnten wir bisher offene Stellen –rund 100 pro Jahr – immer gut nachbesetzen. Wir investieren aber auch stetig in unser Team und die HR-Strategie.

Wie haben sich die Erwartungen der Bewerber:innen im Laufe der Zeit verändert?

Kandidat:innen suchen verstärkt nach Unternehmen, die Stabilität und Sicherheit vermitteln, die eine klare Mission und Werte haben, die Karriere- und Entwicklungsmög-

lichkeiten bieten, moderne Technologien einsetzen, gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und ein gutes Image haben. Vielen ist auch die Sinnhaftigkeit, der „Purpose“ hinter ihrem Tun wichtig und sie suchen dementsprechend ihre Arbeitgeber:innen aus.

Ist Ihrer Meinung nach der Wunsch nach Teilzeitarbeit so groß, wie oft erklärt wird?

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass grundsätzlich die Leute mit dem Wunsch nach einer Vollzeitstelle kommen. Teilzeitarbeit wird meist ein Thema, wenn es zur Familienplanung kommt.

Wie reagieren Sie darauf?

Wir bieten einerseits über die gesetzlichen Rahmenbedingungen hinaus die Möglichkeit der Teilzeitarbeit für Elternteile an. Wir beraten aber andererseits auch unsere Mitarbeitenden, und das sind in Teilzeit noch immer zu einem Großteil Frauen, was es bedeutet, dauerhaft in Teilzeit zu sein – für die finanzielle Unabhängigkeit, die Karriere, die Pension.

Die persönliche Förderung jedes einzelnen Mitarbeitenden ist Ihnen prinzipiell ein Anliegen.

TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: WERNER KRUG
BUSINESS Monat 24

ZUM UNTERNEHMEN

Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern ist der größte Anbieter von Finanzdienstleistungen im Süden Österreichs. 2.989 Mitarbeiter:innen betreuen an 230 Standorten in der Steiermark und in Südosteuropa 933.968 Kund:innen. In der Steiermärkische Sparkasse-Gruppe arbeiten 8.252 Mitarbeiter:innen und betreuen an 465 Standorten rund 2,8 Millionen Kund:innen. Neben ihrem flächendeckenden Engagement in der Steiermark ist die Steiermärkische Sparkasse auch erfolgreich in sechs Ländern Südosteuropas vertreten: Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Nordmazedonien, Montenegro, Serbien und Slowenien. (Stand: 31.12.2022)

www.steiermaerkische.at

25 BUSINESS Monat

Es gibt für jeden im Team ein jährliches Mitarbeitergespräch, um die Möglichkeiten der Weiterentwicklung, Karrierewege, Ausbildungen, Wünsche und Ziele zu besprechen. Menschen sollen gerne bei uns arbeiten, Spaß am Job sowie Karriereperspektiven haben.

Welche Kanäle und Plattformen nutzen Sie, um Ihre Arbeitgebermarke zu kommunizieren und zukünftige Mitarbeiter:innen anzusprechen?

Um erfolgreich am Markt zu sein, bedarf es der Präsenz und Aktivität auf allen Kanälen: online und offline. Von LinkedIn oder Instagram über klassische Inserate bis hin zu Kontakten in den Regionen reicht dabei unsere Palette. Darüber hinaus können junge Menschen über ein Ferialpraktikum unser Unternehmen kennenlernen. Die Aktivitäten umfassen aber auch Vorlesungen, Workshops und Vorträge an Schulen und Hochschulen sowie die Teilnahme an diversen Karrieremessen. Es gibt im Finanzsektor sehr unterschiedliche Tätigkeitsbereiche. Das ist vielen nicht bewusst. Mit unseren Aktivitäten und unserem Engagement möchten wir die Unternehmenskultur beleuchten, Einblicke in das Arbeitsleben geben und Erfolgsgeschichten von Mitarbeiter:innen kommunizieren.

Wie gehen Sie mit dem steigenden Wunsch nach Homeoffice und Remote-Arbeit um?

Wir sind eine klassische Kundenbank, die vor Ort für die Menschen da ist. Der Kontakt zu den Leuten ist wesentlich, aber auch der Kontakt innerhalb der Bank, zwischen den Abteilungen. Homeoffice, Videokonferenzen und Telefonkonferenzen nutzen wir natürlich. Sie sind aber kein zentrales Element, da sie keine Instrumente sind, die den persönlichen Kontakt ersetzen können.

Mitarbeiter:innen sind eines von vier Handlungsfeldern in der aktuellen Nachhaltigkeitsstrategie der Steiermärkischen Sparkasse. Welche Ziele wurden schon erreicht, in welchen Bereichen besteht noch Handlungsbedarf?

Richtig, neben Gesellschaft und Governance, Kund:innen und Umwelt spielen auch Mitarbeiter:innen eine essenzielle Rolle in unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Hier ist uns insbesondere die Diversität ein Anliegen. Unser Ziel ist es, unter anderem die Vielfalt und Chancengleichheit auszubauen. Es ist uns bereits gelungen, den Anteil der Frauen in Führungspositionen auf 22 % zu erhöhen und mit der Initiative „Women Em-

powerment“ die Karrieremöglichkeiten für weibliche Mitarbeiterinnen weiter zu forcieren. Dennoch gibt es für uns in diesem Handlungsfeld noch genug zu tun.

Die Steiermark und die Steiermärkische Sparkasse sind seit rund 200 Jahren eng miteinander verbunden. Was tut die Sparkasse, um den Wirtschaftsstandort weiter zu stärken?

Wir haben 650.000 Kunden bei 1,2 Millionen Einwohner:innen in der Steiermark. Die Förderung unserer Region ist bereits seit der Gründung 1825 fest in unserer DNA verankert. Wir unterstützen bis heute zahlreiche gesellschaftlich relevante Projekte in der Steiermark und fördern verschiedene Projekte in der Finanzbildung, Jugendberatung und in Wissenschaft und Forschung, um so die Zukunft eines kompetitiven Wirtschaftsstandorts zu sichern.

Welchen Rat würden Sie jüngeren Mitarbeiter:innen geben, die eine erfolgreiche Karriere in der Bankenbranche anstreben?

Bleiben Sie neugierig und haben Sie Interesse und Leidenschaft, sich weiterzubilden und weiterzuentwickeln, und zeigen Sie, was Sie können!

„Um erfolgreich am Markt zu sein, bedarf es der Präsenz und Aktivität auf allen Kanälen: online und offline.“
BUSINESS Monat 26
GERHARD FABISCH Vorstandsvorsitzender Steiermärkische Sparkasse

WICHTIGE LINKS

Landesinnung der Metalltechnik: www.metalltechnik.org

Infos zu den Lehrberufen der Metalltechnik: www.bic.at

Plattform

Automatisierungstechnik : www.at-styria.at

Technical Experts: www.technicalexperts.at

Karriere mit Metall

Beste Verdienstmöglichkeiten und Aufstiegschancen: Der Beruf des Metalltechnikers ist nach wie vor beliebtes Traditionshandwerk – und lässt sich als technische Lehre ideal mit der Matura kombinieren.

Diese Branche steht hoch im Kurs. Was früher einmal Schmied und Schlosser mit ihrem Traditi-

onshandwerk umgesetzt haben, macht heute der Metalltechniker. Dabei reicht der technische Beruf von der Metallbearbeitung über die Herstellung von Bauteilen und fertigen Metallprodukten bis hin zur Produktion und Überwachung von Maschinen und Anlagen. „Mit einer Metalltechnik-Lehre stehen jungen Mädchen und Burschen alle Möglichkeiten offen, inklusive eines sehr guten Verdienstes. Zudem ist der Beruf des Metalltechnikers heute ein hochmoderner, kreativer und digitaler Beruf“, betont Landesinnungsmeister für Metalltechnik Johann Hackl. Er will die Lehre für Metalltechnik noch attraktiver machen. „Um wettbewerbsfähig zu bleiben, brauchen die Betriebe Fachkräfte“, so Hackl.

LEHRE MIT MATURA

Je nach Schwerpunkt, der in der Lehre festgelegt wird, werden Ausbildungsinhalte von der Fahrzeugtechnik über

Schmiedetechnik bis hin zu Zerspanungstechnik gelegt. Dabei lässt sich sogar die Matura mit dem Lehrberuf komplettieren.

TECHNICAL EXPERTS

Durch die Initiative „Technical Experts“, durch die Bewusstsein für die attraktiven Berufsmöglichkeiten innerhalb der Metallbranche geschaffen wird, konnte die Zahl der Maturanten in der Lehre enorm gesteigert werden. Gesucht werde das „mittlere Management“ – Werkmeister, Montageleiter und Maschinenprogrammierer, die als neue Fachkräfte oftmals besser verdienen als so mancher Akademiker. „Und in diesem Berufsfeld gibt es viele offene Stellenangebote.“ Unterschiedlichste Weiterbildungen, die Meisterprüfung oder ein Studium nach Lehre mit Matura öffnen einem als Fachkraft, im mittleren Management oder als Unternehmer alle Türen.

GO DIGITAL

In die Menschen zu investieren, sei für Betriebe beinahe alternativlos, so Hackl, dennoch fordert er auch mehr Anstrengungen bei Automatisierung und Digitalisierung in der Metalltechnik-Branche: „So können die Unternehmen trotz Fachkräftemangel weiterwachsen oder zumindest ihren Umsatz halten.“ Generell dürfen die Unternehmen in punkto Digitalisierung nicht stehen bleiben, fordert der Innungsmeister.

Wie wichtig Digitalisierung ist, beweist die Landesinnung der Metalltechniker auch mit den Social-Media-Auftritten auf TikTok und Instagram, um die vielen spannenden Möglichkeiten des Lehrberufs der Jugend näherzubringen.

„Mit einer MetalltechnikLehre stehen jungen Mädchen und Burschen alle Möglichkeiten offen.“
JOHANN HACKL
BEZAHLTE ANZEIGE © SHUTTERSTOCK, KARIN BERGMANN
27 BUSINESS Monat

BERUFSBILDER IM GESUNDHEITSBEREICH AUFZEIGEN

Der Lifescience-Cluster Human.technology Styria (HTS) reagiert auf den Arbeitskräftemangel mit einer Initiative, die neue Talente und erfahrene Experten für einen Job in den Lifesciences begeistern soll.

Dieser Irrtum hätte fast eine Unternehmensgründung nach sich gezogen: Beim BusinessplanWettbewerb „Start!Up-Schule“ der Human.technology Styria (HTS) hatte eine Schülergruppe ihren Beitrag versehentlich beim Empfang der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG abgegeben. Dort nahm man aufgrund der Professionalität der Unterlagen an, dass sich ein innovatives Start-up gemeldet hatte. „Diese Episode ist beispielhaft für die Qualität, die uns schon seit über 18 Jahren bei diesem Wettbewerb für alle steirischen HTLs

erreicht“, sagt Michael Pichler, der beim HTS die Initiative „Talents & Experts for Life Science“ managt. Und dennoch: auch wenn schon jahrelang und auf höchstem Niveau mit den steirischen Schulen kooperiert wird – es braucht noch größere Anstrengungen, um den grassierenden Arbeitskräftemangel zu entschärfen.

Alleine in den rund 150 Cluster-Mitgliedsunternehmen seien laut Pichler hunderte Stellen unbesetzt. Es handle sich dabei weniger um einen Fachkräftemangel, sondern vielmehr um einen Mangel an Arbeitskräften: „Dieses Problem begleitet uns schon seit mehreren Jahren, es braucht neue Lösungsansätze. Ein wichtiger Schritt ist es dabei, aufzuzeigen, dass es neben den Berufsbildern Arzt/Ärztin und Pflegekraft noch zig andere attraktive Arbeitsmöglichkeiten im Gesundheitsbereich gibt.“ Die Beispiele, die Pichler dafür aufzählt, reichen von der App-Entwicklung über Spitzenforschung bis hin zu Klassikern wie Projektmanagement und Marketing. Es sind sowohl die Berufsbilder der Branche, die an einem Mangel an öffentlichem Bewusstsein leiden, wie auch die zahlreichen innovativen Unternehmen selbst, die Jobsuchende oft

nicht am Radar haben. Die Initiative soll das ändern.

PRAKTIKUM ALS KARRIERESTART

Wichtige Zielgruppen sollen dabei alle Altersgruppen im schulischen Bereich sein. HTS will gute Kontakte zu aktiven Schulen und engagierten Lehrern knüpfen. „Wir sind auf der Suche nach Schulpartnern, die auch bereit sind, die Schüler hineinschnuppern zu lassen, was es bedeutet, in einem Unternehmen zu arbeiten“, sagt Pichler. Schon bisher bestehen gute Erfahrungen mit Abschlussarbeiten, die in Kooperation mit Unternehmen aus der HTS-Community verfasst werden. Nicht selten geht damit ein Praktikum einher, das in einer Anstellung gipfeln kann. „Es ist ein großer Vorteil, wenn die Schüler schon früh ein Gefühl für die Tätigkeiten in den Lifesciences bekommen. Sie sind dann auf dem besten Weg, um eine Karriere zu starten“, sagt Pichler.

Noch dazu eine Karriere in einem hochattraktiven Arbeitsumfeld: Dass im Gesundheitsbereich und in den Lifesciences höchst relevante Zukunftsbranchen liegen, hat sich spätestens seit der Pandemie nochmals in aller Deutlichkeit herauskris-

FOTOS: OLIVER WOLF, SHUTTERSTOCK
BUSINESS Monat 28
Michael Pichler

tallisiert. Die Themenpalette reicht dabei vom gesunden und aktiven Altern bis hin zur Prävention: „Wir müssen weg von einem System der Reparaturmedizin, das enorme Kosten für die Gesellschaft und für den Patienten verursacht, und hin zu einer Forcierung der Präventionsmedizin – da gibt es noch viel zu tun“, sagt Pichler, der auf die vielen Innovationen im Lifescience-Bereich hinweist und dabei die hohe Forschungs- und Entwicklungsquote in der Steiermark ins Spiel bringt.

HIGH POTENTIALS

Dass sich der Fokus der breiten Öffentlichkeit seit Corona mehr in Richtung Gesundheit orientiert, merke man auch im Cluster: viel mehr Anfragen, viel mehr Interesse für Jobs im Gesundheitsbereich. Diese erhöhte Aufmerksamkeit will sich der HTS im Zuge der Initiative „Talents

& Experts for Lifescience“ zunutze machen: Nicht nur Schülern, auch Studierenden soll in Kooperation mit dem High-Potential-Programm „Circle of Excellence“ eine Karriere in der Branche schmackhaft gemacht werden. „Dieses Programm läuft bereits seit rund 20 Jahren und hilft dabei, Studierende mit Unternehmen zu verknüpfen. Wir vermitteln gerne gezielt Praktika und unterstützen dabei, in Veranstaltungen hineinzuschnuppern, an Fachschulungen teilzunehmen und, wenn der Wunsch besteht, sogar bei Delegationsreisen mitzufahren“, sagt Pichler.

So viel zu den potenziellen Talenten, für die Experten setzt die HTS-Initiative auf bereits erfahrene Branchen-Insider, die man zum Wiedereinstieg bewegen will. Der Fokus liegt dabei zum Beispiel auf Müttern in der Karenz, denen man dabei

HUMAN.TECHNOLOGY STYRIA

Die Human.technology Styria GmbH (HTS) ist eine 2004 gegründete Cluster-Organisation mit dem Schwerpunkt Humantechnologien. Die rund 150 Unternehmen der Cluster-Community beschäftigen fast 47.000 Mitarbeiter und erwirtschaften einen Jahresumsatz von 5,13 Milliarden Euro. www.humantechnology.at

helfen will, schnell wieder im Unternehmen anzukommen. Mittel der Wahl können dabei Online-Formate, die zeitlich und örtlich unabhängig genutzt werden, sein – um sich auf dem neuesten Stand der Entwicklungen im Unternehmen halten zu können. Die Angebotspalette wird gerade skizziert. Darüber hinaus seien durchaus auch pensionierte Mitarbeiter von Interesse, so Pichler: „Wichtiges Know-how, das über Jahrzehnte aufgebaut worden ist, kann punktuell wieder ins Unternehmen rückgeführt werden. Da geht es um Branchenwissen und Kundenwissen, das sehr wertvoll ist.“ Wertvoll sind auch die Kompetenzen, die ausländische Fachkräfte einbringen können – diese „Expats“ und ihre Angehörigen werden vom HTS ebenfalls angesprochen, in diesem Fall in Kooperation mit dem Club International in Graz.

29 BUSINESS Monat

5 BEISPIELE, wie man Feng Shui in Unternehmen integrieren kann und welche Wirkung diese Maßnahme hat:

1. ORDNUNG SCHAFFEN

Feng Shui basiert auf Ordnung. Ein vollgestopfter Arbeitsraum belastet körperlich und emotional, denn das Gerümpel vereinnahmt die Aufmerksamkeit. Daher ist der erste und wichtigste Schritt das Ausmisten. Ein aufgeräumter Arbeitsplatz bedeutet einen klaren Verstand und steigert die Effizienz.

2. SCHREIBTISCH-/ARBEITSPLATZ-PLATZIERUNG

Die Position des Schreibtisches spielt eine entscheidende Rolle. Idealerweise sollte der Schreibtisch so platziert sein, dass Sie die Tür im Blick und eine feste Wand im Rücken haben. Diese Position schafft ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle, was die Produktivität steigern kann.

ERFOLG & HARMONIE

Mehr Erfolg im Unternehmen dank Feng Shui. Wie das geht, erklärt Einrichtungsexpertin Klaudia Deutschmann.

FOTO: KARIN BERGMANN

Feng Shui ist eine 5.000 Jahre alte Harmonielehre aus China, die das Ziel hat, für die Menschen eine Umgebung zu schaffen, in der sie in Gesundheit und Wohlstand leben und arbeiten können. „Ich glaube daran, dass der Raum, in dem wir arbeiten, eine transformierende Kraft hat, die unser Wohlbefinden, unsere Kreativität und unseren geschäftlichen Erfolg beeinflusst“, ist Klaudia Deutschmann, Geschäftsführerin der Tischlerei Deutschmann in

Gabersdorf, überzeugt. „Die Integration von Feng Shui optimiert daher die Arbeitsumgebung.“ Das Ergebnis: höhere Mitarbeiterzufriedenheit, eine gesteigerte Produktivität und Kreativität, Förderung der Kommunikation und Teamarbeit, sowie die Beseitigung von blockierenden Energien für einen reibungslosen Geschäftsbetrieb. Zusätzlich zieht die nach Feng Shui gestaltete Umgebung Kunden an und das Image des Unternehmens wird positiv beeinflusst.

3. NATÜRLICHE ELEMENTE

Integrieren Sie natürliche Elemente wie Pflanzen, einen Wasserbrunnen oder Holzelemente. Diese Elemente holen die Energie der Natur in den Raum. Besonders gut gepflegte und gesunde Pflanzen bringen Lebendigkeit und Farbe in die Räume, reinigen die Luft und können gezielt Energie lenken.

4. BELEUCHTUNG UND FRISCHE LUFT

Durch eine optimale Beleuchtung und eine gute Belüftung schaffen wir eine angenehme Umgebung und erhöhen die Konzentrationsfähigkeit. Ähnlich wie Pflanzen benötigen auch wir Menschen ausreichend Tageslicht und frische Luft für eine gesunde Entwicklung.

5. EINZIGARTIGKEIT

Machen Sie Ihr Büro einzigartig. Integrieren Sie eine persönliche Inspirationsquelle in Ihren Arbeitsraum. Das kann ein Gemälde, ein inspirierender Spruch, ein Foto, ein Symbol für Ihre beruflichen Ziele, ein Stein und vieles mehr sein. www.klaudiadeutschmann.com

BUSINESS Monat 30

INDUSTRIE Starke Chancen

DIE INDUSTRIE STEHT HOCH IM KURS

Abwechslungsreiche Jobs, überdurchschnittlich hohe Löhne und Karrierechancen machen die Branchen Metalltechnische Industrie, Fahrzeugindustrie und Elektro- und Elektronikindustrie zu den zentralen Arbeitgebern der Zukunft in der Steiermark.

TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: DIEINDUSTRIE.AT/MATHIAS KNIEPEISS, SANDVIK, FOTO FISCHER, BEHRENDT UND RAUSCH, BEIGESTELLT, SVI, AUSTRIA GMBH, AVL-DITEST, JULIA SCHWAGER

Geschäftsführer Metalltechnische Industrie, Fahrzeugindustrie sowie Elektro- und Elektronikindustrie in der WKO Steiermark

Wussten Sie, ... dass rund 35 Prozent der regionalen Wertschöpfung aus der industriellen Produktion –inklusive Energieerzeugung – kommen? … dass die Beschäftigten der Industrie in den innovativsten Branchen der Steiermark arbeiten? … dass 80 Prozent auch nach Lehrabschluss längerfristig beim Ausbildungsbetrieb bleiben? ... oder dass Industrielehrlinge überdurchschnittlich gut verdienen? Ein Lehrling in der Metalltechnischen oder Fahrzeugindustrie verdient beispielsweise im 4. Lehrjahr mindestens 1.870 Euro und mit Lehrabschluss 2.566,17 Euro als Mindestgehalt, ein Lehrling der Elektro- und Elektronikindustrie im vierten LJ 1.950 und mit Lehrabschluss 2.401,38 Euro. „Diese Zahlen unterstreichen deutlich die Stärken der Branchen Metalltechnische Industrie, Fahrzeugindustrie sowie Elektro- und Elektronikindustrie als zentrale Arbeitgeberbranchen jetzt und zukünftig in der Steiermark“, betont Geschäftsführer Helmut Röck.

DIE KLÜGSTEN KÖPFE UND DIE GESCHICKTESTEN HÄNDE

Für die drei Branchenvertretungen ist die Sicherung des Fachkräftepotenzials für die Mitgliedsbetriebe eine Kernaufgabe. Es wer-

den viele wirtschafts-, bildungs- und gesellschaftspolitische Aktivitäten selbst oder in Kooperationen durchgeführt. Das sind unter anderem die gemeinsame Kommunikationsplattform „Die Industrie“ (zusammen mit der IV Steiermark), die Initiativen „Technical Experts“ (Lehre in der Mechatronik oder Metalltechnik nach der Matura), „Faszination Technik“, „Metall macht Schule“ oder die Filmserie „Die Zukunftsmacher“ von „Die Industrie“ gemeinsam mit dem ORF.

GEFRAGT BEI DER JUGEND

Auch immer mehr junge Frauen zeigen Interesse an Tätigkeiten in der Industrie, Tendenz steigend. Bei Frauen ist in der Steiermark mit Metalltechnik ein technischer Lehrberuf unter den Top 4. In den drei Industriebranchen Metall-, Fahrzeug- und Elektro/Elektronik ist die Metalltechnik vor der Mechatronik und den Industrie-/Bürokaufleuten sogar der meistgewählte Lehrberuf von Mädchen!

Und auch die Lehre nach der Matura ist gefragt. 55 % aller Betriebe bekommen Bewerbungen von Maturant:innen. In der Steiermark sind Metalltechnik und Mechatronik immer unter den meistgewählten Lehrberufen von Maturant:innen.

Helmut Röck
BUSINESS Monat 32

INDUSTRIE Starke Chancen

STARKE BRANCHE, STARKE CHANCEN

Die Zahlen sprechen für sich. Die Metalltechnische Industrie sichert rund ein Drittel der heimischen Industriearbeitsplätze, 85 % der Unternehmen sind Familienbetriebe, viele Betriebe sind Weltmarktführer, im F&EBereich werden in Österreich zwei Milliarden Euro investiert. Die Liste könnte noch lange fortgesetzt werden. Kurz gesagt, die Metalltechnische Industrie stärkt die heimische Wirtschaft in vielerlei Hinsicht. Sie ist aber auch gerade für technikinteressierte Arbeitnehmer:innen ein spannendes Betätigungsfeld mit ausgezeichneten Karrierechancen – kommt es doch nicht selten vor, dass Führungskräfte ihre Ausbildung und Weiterbildung im jeweiligen Feld erfahren haben. „Die meisten Betriebe bilden selbst Lehrlinge aus. Die Verdienstmöglichkeiten sind dabei extrem gut. Im vierten Lehrjahr bekommen Lehrlinge bereits 1.870 Euro brutto“, erklärt Alexander Phillipp, Obmannstellvertreter der Metalltechnischen Industrie. „Auf Qualifizierungsmaßnahmen im eigenen Haus zu setzen wird aufgrund der demographischen Entwicklung immer

wichtiger. Auch Quereinsteiger:innen sind gefragt.“

FRAUEN AUF DEM VORMARSCH

In der traditionell eher männerlastigen Branche sind Frauen immer mehr auf dem Vormarsch. „Bereits über 22 Prozent der Lehrlinge sind weiblich. Da ist natürlich noch Luft nach oben. Aber das wachsende Interesse der Frauen wird immer spürbarer.“ Den Bedarf an Arbeitskräften rein über die junge Generation zu decken, ist jedoch unrealistisch. Daher ist laut Phillipp auch die Politik gefragt. „Eine deutliche Ausweitung der steuerfreien Überstunden, ein attraktiver späterer Pensionsantritt und qualifizierte Zuwanderung müssen dringend diskutiert werden.“

Metalltechnische Industrie: 52 900 Beschäftigte in 226 Betrieben

1.847 Lehrlinge

www.wko.at/stmk/mti

Alexander Phillipp Obmannstellvertreter Metalltechnische Industrie Pengg Austria GmbH
33 BUSINESS Monat

E RFOLGSFAKTOR NR. 1

Die Elektronikindustrie boomt. Vom Elektromobil bis zur medizinischen Frühdiagnostik, die teilweise schon übers Smartphone funktioniert – unsere Welt wird immer digitaler. „Wer Schnelllebigkeit und Abwechslung liebt, ist in diesem Bereich genau richtig“, weiß Gerold Grill, Funktionär der Elektro- und Elektronikindustrie. Und gute Arbeitskräfte sind immer gefragt. „Mitarbeiter:innen sind in jedem Unternehmen der ultimative Erfolgsfaktor. Da die Lohnkosten in Österreich vergleichsweise hoch sind, ist es bei uns noch wichtiger, in gute und zufriedene Mitarbeitende zu investieren.“

JOBS MIT PERSPEKTIVE

Kein Wunder also, dass gerade die Elektro- und Elektronikindustrie beruflich ausgezeichnete Perspektiven bietet.

„Von den Aufstiegsmöglichkeiten bis zu der Chance, international tätig zu sein, hat das digitale Zeitalter der Branche einen extremen Schub verpasst.“ Aus der

Praxis weiß Grill, dass Unternehmen stark auf das Thema der Aus- und Weiterbildung setzen. „Die Rolle des Lehrlings hat sich dabei extrem gewandelt. Kaum ein Unternehmen verzichtet auf die Möglichkeit, eigene Fachkräfte auszubilden. Auch Quereinsteiger werden immer gefragter.“

RECRUITING NEU DENKEN

Grills Tipp in puncto Recruiting: „Statt klassischer Inserate auch auf digitale Medien wie Instagram und LinkedIn setzen. So erreicht man schnell und umkompliziert gerade junge Menschen.“

Elektro- und Elektronikindustrie: 19.950 Beschäftigte in 64 Betrieben 648 Lehrlinge www.wko.at/stmk/eei

G erold Grill Funktionär Elektro- und Elektronikindustrie SVI Austria GmbH
BUSINESS Monat 34

INDUSTRIE Starke Chancen

PIONIERGEIST FÖRDERN

Ist der Faktor Mensch in der heutigen Arbeitswelt wichtiger denn je? Nein, ist Gerald Lackner, Vorsitzender der Fachvertretung der Fahrzeugindustrie, überzeugt. „Der Mensch war schon immer DER entscheidende Faktor für den Erfolg von Unternehmen. In der Industrie war das Bewusstsein für die Mitarbeitenden und deren Leistung schon seit Jahrzehnten sehr hoch. Heute sind Arbeitgeber und Arbeitnehmer in dieser Beziehung jedoch noch achtsamer geworden.“ Die Wirtschaftskammer und die Industriellenvereinigung haben das schon lange erkannt und setzen dabei auf viele Initiativen.

„Wir sind aktuell im größten Wandel, den die Fahrzeugindustrie je erlebt hat. In dieser Branche tätig zu sein, ist eng verbunden mit spannenden Aufgabenstellungen und wirklichen Emotionen. Die Menschen in der Branche können aktiv am Wandel teilnehmen und die Zukunft gestalten.“

TREIBER FÜR INNOVATIONEN

Das Vorurteil, dass junge Leute heutzutage nicht mehr arbeiten wollen, kann Lackner dabei nicht nachvollziehen. Im Gegenteil: Sie sind begeistert, motiviert und Treiber von Innovationen. „Wichtig sind Wertschätzung und sinnstiftende Arbeit. Dazu gibt es in der Fahrzeugindustrie viele Möglichkeiten. Für die Betriebe ist es wichtig, sowohl in fachliche Ausbildung zu investieren als auch alles zu unternehmen, um die Menschen wachsen zu lassen. Ein Weg, den wir bei AVL DiTEST schon lange erfolgreich leben.“

Fahrzeugindustrie: 22.800 Beschäftigte in 30 Betrieben 692 Lehrlinge www.wko. at/stmk/fzi

Gerald Lackner Vorsitzender Fahrzeugindustrie AVL DiTEST GmbH
35 BUSINESS Monat

AN EINEM STRANG ZIEHEN

Die Generation Z, die zwischen 1997 und 2012 Geborenen, setzt im Arbeitsleben auf Werte wie Respekt und Gemeinschaftlichkeit. Jugendkulturforscher Bernhard Heinzlmaier erklärt, warum für viele junge Arbeitnehmer Arbeitsformen wie New Work oder Work-Life-Balance eine Illusion bleiben.

ZUR PERSON

Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier, geboren 1960, ist Sozialwissenschaftler sowie Unternehmensberater. Unter anderem ist er Vorsitzender des Instituts für Jugendkulturforschung, das sich seit der Gründung 2000 in zahlreichen Studien damit beschäftigt, was junge Menschen denken.

Den jungen Menschen wurde und wird gerne klischeehaft nachgesagt, sie seien nicht an der Arbeit interessiert, zuerst kämen die (digitalen) Freizeitinteressen; die hohen Arbeitsideale der Eltern und Großeltern, die zu großen Teilen in der Arbeit „aufgingen“, seien nicht ihres. Ein zumindest kompliziertes Verhältnis zur Erwerbsarbeit wird insbesondere der Generation Z, den zwischen 1997 und 2012 Geborenen, nachgesagt. Die große Karriere und Ehrgeiz im Job seien nicht ihr Ding. Die „Z-ler“ haben erkannt, heißt es auf Wikipedia, „dass die Träume der Älteren nur selten Realität würden“, ein moralisch integrer Chef eines mittelständischen Unternehmens sei ihnen lieber, als sich einem ehrgeizigen Startup-Visionär anzuschließen.

Für die Z-ler scheint es auch schwerer zu sein, sich langfristig auf ein Unternehmen einzulassen, sie wünschen sich im Leben eine klare Trennung zwischen Privatleben und Beruf, weshalb das sogenannte „Work-Life-Blending“, die Vermischung von Arbeit und Privatleben, immer schlechter funktioniere; eher gehe es ihnen um Work-Life-Balance. Selbst ein flexibles Arbeitszeitsystem oder Homeoffice wirken für diese jungen Leute eher negativ und abschreckend, da diese meist als System gesehen werden, in dem der Arbeitgeber seine Mitarbeiter ausnutzen möchte. Arbeitsformen, die als New Work eine moderne Antwort auf die engen Formen der nine-tofive-Jobs angesehen werden, entsprechen ihnen eher. Diese Generation sei geprägt von

einer großen Zukunftsunsicherheit, zu nennen sind Klimawandel, Wohlstandserhalt, Krieg.

Der BUSINESS MONAT hat den renommierten Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier zu den Einstellungen der heute jungen Menschen zu Arbeit und Gesellschaft gefragt. Heinzlmaier ist Vorsitzender des Instituts für Jugendkulturforschung, das sich seit der Gründung 2000 in zahlreichen Studien damit beschäftigt, was junge Menschen denken.

SOLIDE EXISTENZ

„Solche Zuschreibungen wie ‚Die Jungen‘ wollen die 32-Stunden-Woche, die 4-Tage-Woche, etc. treffen auf keinen Fall auf eine ganze Generation zu. Wir können nicht von ,der Jugend‘ sprechen. Junge Menschen, die so denken, sind

TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: SHUTTERSTOCK, FOTOSTUDIO WILKE
BUSINESS Monat 36

eine Minderheit. Das ist in großem Maße auch eine Frage des Müssens und des Wollens. Für unterprivilegierte Jugendliche treffen Themen wie WorkLife-Balance, 32-Stunden-Woche, Homeoffice einfach nicht den Kern ihrer Arbeit. New Work betrifft das obere Gesellschaftsdrittel. Wer kann sich eine 30-Stunden-Woche leisten, wenn er oder sie als Gärtnerin, Paketfahrer etc. auf ein Normaleinkommen von maximal 2.500 Euro brutto kommt, wenn überhaupt? Natürlich träumt jeder von einem anderen Leben, so eines, wie in den sozialen Medien dann auch noch transportiert wird, wie es ein Elon Musk oder Bill Gates in einem lebendigen Traum vorführen kann. Aber die Jungen sind realistisch und pragmatisch. Hochfliegende Träume haben sie nicht. Sie

führen eine solide Existenz, sie sind abgeklärt“, interpretiert Heinzlmaier eine aktuelle Studie.

Bernhard Heinzlmaier sieht in Arbeitsphänomenen wie New Work auch eine mediale Problematik: „Medien berichten sehr selektiv über ein Phänomen, das maximal die oberen Gesellschaftsschichten betrifft, bedienen damit diese Schichten und verabsolutieren dieses Thema. Die untere Mittelschicht und die Mittelschicht erheben diese Themen dann zum Ideal: die Viertagewoche, früherer oder späterer Arbeitsbeginn, Homeoffice …“

Es sei dies laut Heinzlmaier ein klassischer Triple-downEffekt: Die Mitte schaut nach oben, die unteren Schichten schauen auf die Mitte. Die Schichten würden sich sehr genau beobachten.

DER RESPEKT DER VORGESETZTEN

Die Berufswahl bei Jugendlichen gründe laut Heinzlmaier im Wesentlichen auf drei Faktoren:

1 Arbeitsplatzsicherheit bedeutet heute nicht ein Arbeitsplatz ein Leben lang, sondern angesichts von Fachkräftemangel, wartet gleich nebenan ein neuer Job.

2 Die Bezahlung muss ausreichend, über dem Medianeinkommen, sein, sodass man gut leben kann

3 Den Jugendlichen geht es um eine harmonische Situation am Arbeitsplatz, um Respekt, sie wollen als ganzer Mensch gesehen werden, Probleme, auch privater Natur, wollen mit den Vorgesetzten besprochen sein. Lehrlinge betrachten ihre(n) LehrlingsausbildnerIn mitunter als Ersatzvater oder -mutter.

„Die harmonischen, gemeinschaftlichen Beziehungen in der Familie werden in dieser Generation ganz stark auch auf die Gesellschaft und die Arbeitswelt projiziert. Ihnen ist das Gemeinschaftliche in der Lebenswelt sehr wichtig“, so Heinzlmaier. Es handle sich dabei um ein posttraditionelles Gemeinschaftsbild: Alle ziehen an einem Strang, lautet das Motto. Ob die Arbeitswelt diesem Ideal auch Möglichkeiten der realen Umsetzung bietet, bleibt jedoch dahingestellt.

37 BUSINESS Monat

Jugendliche suchen auch im Job die Harmonie und den Respekt, den sie im Familienzusammenhang erleben. Werte wie Respekt und wertschätzender Umgang sind in Zeiten des Fachkräftemangels wichtige Themen auch in der Arbeitswelt geworden.

„Dabei spielt auch die Gerechtigkeitsdimension eine Rolle“, so Heinzlmaier, „eine Friseurin hat keine Chance auf ein Homeoffice, der Paketzusteller ebenfalls nicht. Die Frage stellt sich: Wie wird die Unmöglichkeit auf eine derartige Joberleichterung abgegolten für solche Berufsgruppen? Hier taucht schon eine berechtigte Gerechtigkeitsfrage auf, die noch lange nicht beantwortet ist.“ Und eine Frage, die vielfach noch gar nicht einmal gestellt ist, möchte man hinzufügen.

Schlecht bezahlte Berufsgruppen schauen auf die Elite mit einem Blick, der ihnen etwas vor Augen führt, was auch sie haben wollen:

Wohlstand und ein besseres Auskommen. Heinzlmaier: „Diese Problematik hat eine riesige politische Dimension. Der Vergleich, wie andere, etwa ein Arzt, ein Rechtsanwalt leben, was die verdienen ist ja längst Teil eines Transparenzbemühens geworden, das hochgradig politische Auswirkungen zeigt.“

Umfrage- und Wahlerfolge von extremen rechten Parteien wie AfD in Deutschland und der FPÖ in Österreich führt Heinzlmaier auch da rauf zurück, dass diese Parteien populistisch auf als ungerecht hoch empfundene Bezüge von Arbeitnehmern in Institutionen wie ORF oder Arbeiterkammer hinweisen würden.

DIE ELTERN SIND DAS VORBILD

Dabei habe zuletzt auch eine Megastudie, die in der konservativen deutschen „Welt“ erschienen ist, und das Wahlverhalten der Jungen nach 1945 in Deutschland untersucht hat, wieder gezeigt, dass die Jungen „eine Tendenz zu linksliberal“ hätten. Dabei spielten zwei Parameter eine Rolle, einmal das Geschlecht: Frauen tendieren eher zu linksliberal, Männer offen zu rechtspopulistisch –und die soziale Lage: obere Gesellschaftsschichten tendieren zu grün, je weiter unten man angesiedelt sei, desto eher tendiere man zur FPÖ.

„Junge wählen eher eine zuge -

spitzte Position; je älter, desto moderater bildet sich das Wahlverhalten aus“, ergänzt der Forscher.

Viele aktuellere Jugendstudien zeigen, so Heinzlmaier, ein anderes Phänomen: „Die Jugendlichen identifizieren sich viel mehr mit den Eltern, als dies in früheren Generationen der Fall war, die eher in Konfrontation mit den Eltern gegangen sind oder die durch die Arbeit abwesende Eltern erlebt haben. Eltern sind kein Reibebaum mehr, sondern das wichtigste Vorbild, auch weil die Eltern sich heute viel mehr um ihre Kinder bemühen. So sucht man gemeinsam mit den Eltern einen Job, fragt die Eltern, ob eine Firma passt.“

BUSINESS Monat 38

Zu allen Zeiten haben Menschen sich mit dem Erhalt der Gesundheit und der Heilung beschäftigt. Manche Methoden der Behandlung setzen uns heute noch in Erstaunen. So beschreibt schon Hippocrates Operationen am Gehirn. Und zu jeder Zeit stellten Menschen Medizinprodukte her. Die jeweiligen „High-Tech Materialien“ wandelten sich von Stein oder Holz zu Leder und Metall, heute kommen die modernsten Materialen und technischen Möglichkeiten unserer Zeit zum Einsatz.

Heute stehen 750.000 MEDIZINPRODUKTE für modernste Therapien zur Verfügung

Von Anästhesie-Produkten bis zur Zahnspange: Medizinprodukte sind so vielfältig, wie die gesundheitlichen Herausforderungen, die Menschen im Laufe ihres Lebens beschäftigen. Medizinprodukte umgeben uns alle, und das jeden Tag. Die meisten Steirer:innen benutzen sie routiniert in ihrem Alltag. Produkte wie Zahnspangen oder Kontaktlinsen erleichtern unser aller Leben. Aber auch viele weitere Medizinprodukte, wie z. B. in der Labor-Diagnostik oder chirurgische Instrumente, Herzschrittmacher und andere medizinische Implantate, sichern die Gesundheit und Lebensqualität von hunderttausenden Menschen. Es gibt rund 750.000 verschiedene Medizinprodukte die uns in allen Lebensphasen zur Verfügung stehen.

Medizinproduktehandel in der Steiermark in Zahlen

• 505 Medizinproduktehandelsunternehmen

• davon 110 Arbeitgeberbetriebe

• 3,9 % Neugründerquote

• 1565 Beschäftigte in der Steiermark

• davon 16 Lehrlinge

• 862,3 Mio Euro Gesamtbranchenumsatz pro Jahr in der Steiermark

IHRE STEIRISCHEN

DIE STEIRISCHEN MEDIZINPRODUKTEHÄNDLER –kompetente Partner

Der steirische Medizinproduktehandel umfasst rund 505 Unternehmen und 1565 Beschäftigte, davon aktuell 16 Lehrlinge. Viele Unternehmen sind stark international verknüpft. Die Neugründerquote in der Steiermark in diesem Sektor beträgt 3,9 %.

Die Branche und ihre Produkte sind gesetzlich streng reglementiert und kontrolliert, das garantiert Qualität und Sicherheit für alle steirischen Konsument:innen und das Gesundheitssystem.

Die bestmögliche Versorgung mit innovativen Medizinprodukten von höchster Qualität – sowie die Versorgungssicherheit auch in Krisenzeiten – ist das Ziel der Branche. Dafür setzt sich die Fv Steiermark gegenüber Politik und Sozialversicherungsträgern ein.

Ihre steirischen Medizinproduktehändler beraten Sie kompetent und verlässlich –immer, wenn Ihre Gesundheit es braucht.“

MEDIZINPRODUKTEHÄNDLER

Immer wenn Ihre Gesundheit uns braucht!

MEDIZINPRODUKTE – HIGH TECH IN ALLEN ZEITEN
Römische chirurgische Instrumente, Pompeji, 1. Jahrhundert n. Chr. Roboter-assistiertes System für GefäßChirurgie Fotos: alamy, istockphoto, Sissi Furgler

JOBS IM INTERNET FINDEN

Die Jobsuche findet heute längst zum größten Teil im Internet statt. Die Autorin und Business-Researcherin Birgit Bauer hat mit ihrem Buch „Jobsuche im Internet“ alle relevanten Infos zur Suche im Netz im DACH-Raum zusammengetragen. Im Gespräch erzählt sie, worauf es am meisten ankommt.

Wer heute einen Job sucht, nutzt überwiegend das Internet, wo zahlreiche Portale und Seiten Arbeitsuchenden Jobangebote bereit halten. Da kann sich schon ein Gefühl der Unübersichtlichkeit einstellen und man durchblickt das Dickicht an Möglichkeiten nicht mehr. Einen nützlichen Guide für die Arbeitsuche hat die Autorin Birgit Bauer mit ihrem Buch „Jobsuche im Internet“ erstellt. Die erfahrene BusinessResearcherin weiß, worauf es bei der Jobsuche im Allgemeinen und im Internet im Besonderen ankommt.

ÜBER 1.000 JOBPORTALE

„Heute findet die Jobsuche zu 90 Prozent im Internet statt, entweder über Jobportale, die Seiten der Firmen, die einen interessieren, auf Gemeindeseiten oder in den Sozialen Medien. Aber auch persönliche Netzwerke wie Eltern, Schulkollegen, Freunde etc. spielen beim Jobfinden eine

nicht zu unterschätzende Rolle“, weiß Birgit Bauer. Immer mehr in den Fokus rückt, wie Firmen ihre Bewerber:innen finden, was Unternehmen tun können, um geeignete Fachkräfte zu finden. Im DACHRaum allein gibt es über 1.000 Jobportale, Jobbörsen und Suchmaschinen für die Jobsuche im Netz, hat Bauer für ihr Buch herausgefunden. Führende Suchmaschinen finden Anzeigen aus vielen Quellen sehr schnell und stellen ihre Ergebnisse dar. Testrecherchen zeigen etwa einen Tag Verzögerung, manchmal weniger. Doch auch ältere Angebote und Wiederholungen älterer Angebote mit neuem Datum finden sich in den Portalen immer wieder einmal, so die Autorin.

Die Erfolgsquoten auf Jobbörsen und Suchmaschinen schätzt Birgit Bauer mit 50 bis 80 Prozent ein. „Je nach Branche, Funktion und Alter führen zum Teil unterschiedliche Suchstrategien zum Erfolg.

Auch die Ausbildung spielt eine Rolle. Für Technik-Absolventen stehen die Chancen in Firmen, in denen sie schon ein Praktikum gemacht haben, gut“, so Bauer. Auch die altvertraute Initiativbewerbung ist, besonders etwa bei Jungmedizinern, eine nach wie vor wichtige Bewerbungsform.

GUTE CHANCEN FÜR BEWERBER

Traditionelle Unternehmen werben in den bekannten Jobportalen, 70 bis 80 Prozent auch auf der eigenen Website, kleine Firmen etwas weniger. Jobportale listen nach Funktion, Beruf, Region usw. Dazu gibt es Spezialportale etwa für den öffentlichen Dienst, Unis, wissenschaftliches Personal (auch in Zeitungen wie „Die Zeit“, Süddeutsche Zeitung …), Pflegekräfte. Stets gehe es bei Stellenportalen darum, selbst zu bestimmen, was man will: Wo, in welcher Region will ich arbeiten, welche Art von Job soll es sein, kenne ich die Firma oder Leute, die dort arbeiten?

TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: SHUTTERSTOCK, BEIGESTELLT
BUSINESS Monat 40

„Die Stellensuche hat sich für Jobbewerber:innen stark erleichtert. Die Firmen sind flexibler und selbst aktiver in der Suche nach Bewerbern. Längst haben auch Ältere wieder viel mehr Chancen, einen Job zu finden, auch auf Teilzeit steigen die Firmen vielfach ein oder die Viertagewoche“, zählt Birgit Bauer die heutigen Möglichkeiten für Jobbewerber:innen auf.

Wie erhöht man als Jobsuchender seine Erfolgschancen beim Bewerben um einen Job?

„Es kommt auf einen übersichtlichen Lebenslauf und auf das Interview an, hier sollte man gut performen. Es geht auch um eine realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und von dem, was erwartet wird. Die derzeitige Situation am Jobmarkt macht es leicht für Bewerber. Aber mit völlig überzogenen Ansprüchen an Gehalt und Extras riskiert man auch

„Die Jobsuche findet heute zu 90 Prozent im Internet statt.“ Business-Researcherin und Autorin Birgit Bauer mit ihrem Buch „Jobsuche im Internet“. Ein nützlicher Guide für alle, die im Internet auf Jobsuche sind.

heute eine Absage. Eine gute Vorbereitung mit Infos über die üblichen Bedingungen in Branche und Position ist eine gute Basis. Auch dazu findet man einiges im Web“, weiß Birgit Bauer.

Was sollten Firmen tun, um geeignete Bewerber und Fachkräfte zu gewinnen?

„Erfolgreiche Firmen bieten faire Bedingungen. In der Annonce nur die Anforderungen und das kollektivvertragliche Mindestgehalt anzugeben, wird zu wenig sein“, sagt Birgit Bauer.

Für mittelständische Unternehmen stellt sich der Jobmarkt gleichfalls günstig dar, so Bauer. Sie haben für Jobsuchende meist flexible Angebote, auch für Ältere, sogar für über 60-Jährige, bieten mehr Homeoffice an, auch weil sie sich in der Zeit der Coronapandemie besser darauf eingestellt hätten und Infrastruktur dafür bereitgestellt worden ist.

DIE WICHTIGSTEN JOBPORTALE IN ÖSTERREICH Karriere.at • AlleJobs.at • Indeed.com • Jobkralle.at • Jobs.at 41 BUSINESS Monat

GESUNDHEIT: DIE WICHTIGSTE RESSOURCE

Mavie ist ein Experte für ganzheitliches betriebliches Gesundheitsmanagement. Gesundheitsexpertin

Charlyne Hochreiter-Götz spricht im Interview mit dem BUSINESS MONAT dar ü ber, wie das Unternehmen Firmen dabei unterst ützt, sich um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter:innen zu kümmern.

Sie sind Gruppenkoordinatorin für CAP –was kann man sich darunter vorstellen?

Charlyne Hochreiter-Götz: CAP steht für Company Assistance Programs, die als Ergänzung zu EAP (Employee Assistance Programs), also betrieblicher Sozialberatung, gesehen werden können. Im CAP-Setting werden Seminare, Workshops und Teambuildings angeboten.

Was macht Mavie genau?

Bei Mavie dreht sich alles um die körperliche wie mentale Gesundheit der Mitarbeiter:innen. Ein Team aus erfahrenen Gesundheitsexpert:innen – von Psychologie über Fitnesstraining und Ernährungswissenschaften bis hin zu Sporttherapie – hat es sich zur Aufgabe gemacht, niederschwellige Angebote für betriebliches Gesundheitsmanagement zu entwickeln. Jedes zehnte der Top-100-Unternehmen in Österreich geht den Weg zu einer starken und gesunden Organisation bereits gemeinsam mit Mavie.

Was sind die wichtigsten Bausteine?

MAVIE

Das Portal www.mavie.care ist die niederschwellige Mental-Health-Plattform für Unternehmenskunden von Mavie. Sie bietet wissenschaftlich fundierte Themen, Artikel, Videos, Übungen und Selbsttests für alltägliche Herausforderungen wie Stress, Konflikte, Krisenbewältigung und Resilienzstärkung. Ergänzend gibt es wöchentliche Live-Streams über ein aktuelles Thema, bei denen auch Fragen gestellt werden können. Termine für persönliche Beratung und Coaching (telefonisch, per Videochat oder persönlich) können mit den Expert:innen ebenso virtuell vereinbart werden.

Charlyne Hochreiter-Götz ist Gruppenkoordinatorin f ü r Company Assistance Programs und Expertin rund um Mitarbeiter:innengesundheit.

Prävention und Früherkennung. Leistungen werden in vier verschiedenen Bereichen angeboten: Diagnostik, Ernährung, „physische Gesundheit und mentale Gesundheit. Es werden auch umfassende Fitness-Checks und mobile Gesundheitsservices direkt am Firmenstandort durchgeführt.

Welche Themen sind dabei aktuell gefragt?

Unter anderem Resilienz, denn in der Pandemie hat man gemerkt, dass sich da vieles zum Schlechteren verändert hat. Auch Selbstfürsorge ist ein wichtiges Thema, denn

TEXT: BETINA PETSCHAUER, FOTOS: TOM PÖLZ, OLIVER WOLF/UNIQA
BUSINESS Monat 42

wir leben in einer dynamischen und teils überfordernden Welt. Da geht es unter anderem um Motivation und Selbstoptimierung, um nur zwei von vielen Themen zu nennen. Kein Problem ist zu klein und zu unwichtig, um es nicht zu thematisieren.

Wie gut werden diese Angebote angenommen?

Das Interesse wird immer größer. Für die einen sind Angebote für die körperliche Gesundheit interessanter, für die anderen jene für die psychische. Es muss aber noch immer ein bisschen Aufklärung betrieben werden. Zum Beispiel schrecken viele, vor allem Frauen, vor Krafttraining zurück, weil sie dabei an Bodybuilding denken – dabei geht es um gesundheitsorientiertes Erhaltungstraining. Wichtig ist, dass die Angebote so niederschwellig wie möglich sind, damit der erste Schritt leichtfällt. Alles Weitere ergibt sich meist von selbst.

Welche Effekte hat physisches Training?

Dabei wird Stress abgebaut und positive Energie getankt. Außerdem wird das Körpergefühl verbessert, der Stoffwechsel angekurbelt und muskuläre Dysbalancen ausgeglichen – es gibt also Auswirkungen auf unterschiedlichste Bereiche.

Mavie bietet auch digitale Angebote –wie beliebt sind diese?

Die Pandemie hat da viel bewirkt, viele nutzen heute gerne digitale Angebote, besonders wenn sie nur ein kleines Zeitfenster haben oder weiter entfernt sind. Der persönliche Kontakt wird aber nach wie vor geschätzt.

Sind Mental-Health-Angebote heute immer noch ein Tabu?

Leider sind wir hier noch nicht so weit, wie wir gern wären. Es braucht viel Information – von Foldern bis zu Mitarbeitenden, die Kolleg:innen von ihren Erfahrungen mit EAP und CAP berichten. Generell muss aber auch die Akzeptanz in der Gesamtgesellschaft erhöht werden.

3 FRAGEN AN JOHANNES

Welche Vorteile gewinnen Unternehmen durch gezielte Gesundheitsförderung in puncto Employer Branding, aber auch hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit am Markt?

Johannes Rumpl: Unternehmen, die auf die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden achten, fördern gleichzeitig ihre eigene „Gesundheit“: Eine aktive betriebliche Gesundheitsförderung verbessert die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Mitarbeitenden und wirkt sich dadurch auch positiv auf die Motivation und die Arbeitsatmosphäre aus. Unternehmen steigern ihre Wettbewerbsfähigkeit, indem sie Mitarbeitende und somit deren Fachwissen und Erfahrung binden, und profitieren von reduzierten Kosten durch krankheits- oder unfallbedingte Abwesenheiten. Im intensiven Wettbewerb um die besten Talente haben auch jene Unternehmen die Nase vorn, die die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden priorisieren.

Wie hat sich das Bewusstsein für Gesundheit in den letzten Jahren verändert?

Das Bewusstsein nimmt seit Jahren zu, seit der Pandemie hat sich dieser

Johannes Rumpl ist UNIQA Landesdirektor in der Steiermark und weiß, welch große Rolle Gesundheit in jedem Lebensbereich spielt.

Trend weiter verstärkt. Das sehen wir in den Gesprächen mit unseren Kund:innen, die sich verstärkt zur eigenen Gesundheitsvorsorge informieren und Lösungen nachfragen, ebenso wie bei unseren betrieblichen Kund:innen, die wiederum Angebote für ihre Mitarbeitenden schaffen möchten. Denn die betriebliche Gesundheitsvorsorge ist längst kein „Niceto-have“ mehr, sondern hat sich zum „Must-have“ entwickelt. Das gesteigerte Gesundheitsbewusstsein spiegelt sich zunehmend in der Arbeitgeberwahl wider.

Inwiefern unterstützt Mavie UNIQA bei der Umsetzung eines gelungenen Gesundheitsmanagements?

In Zusammenarbeit mit Mavie stellen wir unseren Mitarbeiter:innen und ihren Familienangehörigen aus demselben Haushalt ein umfassendes Unterstützungsangebot zur Verfügung. Dies umfasst individuelles Coaching und umfassende Lebens- sowie Sozialberatung für persönliche und berufliche Anliegen. Unser Ansatz ist geprägt von einem respektvollen Dialog auf Augenhöhe, der immer wieder zu gemeinsamen Lösungen geführt hat. Mavie steht für herausragende Serviceorientierung und bietet eine erstklassige Betreuung.

RUMPL
43 BUSINESS Monat

TOURISMUSBRANCHE MACHT SICH ZUKUNFTSFIT

Der Tourismus floriert in der Steiermark. Aller Voraussicht nach erreichen die Nächtigungszahlen heuer wieder das Niveau von 2019. Die Branche sieht sich jedoch neuen Herausforderungen gegenüber.

nikation und beim Online-Marketing am Puls der Zeit sein“, betont auch Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, deren Ressort die Kurskosten zur Hälfte übernimmt.

VON DER VIDEO ERSTELLUNG BIS

ZUR PRODUKTENTWICKLUNG

Neben der Inflation, die auch der Tourismusbranche höhere Kosten auf der einen Seite und preissensible Touristen auf der anderen Seite beschert, kommt die schwierige Suche nach qualifiziertem Personal sowie das sich immer wieder ändernde Reiseverhalten potenzieller Gäste hinzu. Um zukunftsfit zu bleiben, aber auch zur Erschließung neuer Gästegruppen, setzt man daher in der Branche verschiedene Schwerpunkte – beginnend bei der Digitalisierung.

SCHWERPUNKT DIGITALISIERUNG

Das digitale Nutzungsverhalten von Touristen, die (wieder) zunehmende Internati-

onalisierung sowie teilweise ein genereller Aufholbedarf im Bereich des digitalen Gästemanagements und eine adäquate Präsentation im Netz machen die Digitalisierung zu einem der wichtigsten Themen innerhalb der Tourismusbranche.

Mit einem Kursschwerpunkt am WIFI Steiermark setzt man nun genau hier an. In zehn Kursen werden Touristikerinnen und Touristiker der Erlebnisregionen und der Steirischen Tourismus und Standortmarketing GmbH (STG) digital zukunftsfit gemacht. „Im Tourismus gilt es mit aktuellen Entwicklungen und Trends im Bereich der Digitalisierung Schritt zu halten. Im globalen Wettbewerb um Gäste müssen wir bei der digitalen Kommu-

Das Kursangebot reicht von der richtigen Foto- und Video-Produktion für den Einsatz auf Sozialen Medien über die entsprechende Texterstellung – Stichwort Storytelling für Unternehmen inkl. SEO –bis zu Touristischer Produktentwicklung. Angeboten werden sowohl Einführungs- als auch Fortgeschrittenen-Kursen zur Perfektion bzw. dem Ausbau bereits vorhandener Kenntnisse. „Es freut mich, dass unsere Lehrenden die Tourismusmitarbeiterinnen und -mitarbeiter in vielen Bereichen der Digitalisierung noch fitter machen dü rfen“, so David Schütze vom WIFI Steiermark, das auch die komplette Abwicklung der Kursanmeldung übernimmt.

SCHWERPUNKT TOURISMUS REGION SÜDOST

Einen weiteren Schwerpunkt setzt das WIFI Steiermark mit der Bildungsoffensive Tourismusregion Südost. Im Rahmen der mit dem Rogner Bad Blumau ins Leben gerufenen Bildungsoffensive nutzten allein im vergangenen Jahr mehr als 300 Angestellte regionaler Betriebe die perfekt auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Weiterbildungsveranstaltungen. „Wirt-

TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: ISTOCK/MACNIAK, WIFI STEIERMARK/SCHARF
BUSINESS Monat 44
David Sch ütze und Stefan Partl sind DIE Ansprechpartner am WIFI Steiermark, wenn es um firmeninterne Trainings geht.

schaftlicher Erfolg im Tourismus steht und fällt mit zufriedenen und gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, ist Martina Sonnleitner, Bereichsleiterin Gastronomie & Tourismus am WIFI Steiermark, überzeugt. „Mit dem vielfältigen Kursangebot heben die Betriebe nicht nur die Qualität für ihrer Gäste, sondern auch die Entwicklung ihrer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf ein neues Level.“

VOM LEHRLING BIS ZUR FÜHRUNGSKRAFT

Mit unterschiedlichsten Inhalten deckt man Bedürfnisse und Interessen vom Lehrling bis zur Führungskraft ab – diese reichen von Arbeitsrecht für Führungskräfte, über Feel-Good-Management bis zum Barkeeper-Kurs und Sprachcafé. Das regelmäßig stattfindende Bildungsfrühstück gibt neben einem spannenden Impulsvortrag die Gelegenheit zum Austausch mit Kollegen und Kolleginnen. Und natürlich sind die Kurse auch exklusiv für den eigenen Betrieb buchbar –

Mit maßgeschneiderter Weiterbildung

hebt man nicht nur die Qualität für seine Gäste, sie feuert auch die Motivation der Mitarbeitenden an.

ganz nach Größe und Anforderung wird in diesem Fall ein maßgeschneidertes Programm erarbeitet.

TOURISMUS-BILDUNGSOFFEN SIVE OBERSTEIERMARK

In eine ähnliche Richtung geht auch die Bildungsoffensive Obersteiermark. Wie vielerorts erfuhr die Tourismuskonjunktur hier im ersten Halbjahr 2023 einen starken Aufschwung. „Um diese expansive Phase zu erhalten und das Wachstum der Tourismusbranche in der Region weiter zu forcieren, bedarf es gut ausgebildeter, motivierter Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen“, so Stefan Partl vom WIFI Steiermark. „Neben fairen Arbeitsbedingungen und einer angemessenen Entlohnung sind gute Entwicklungsmöglichkeiten ausschlaggebende Kriterien für die Attraktivität eines Arbeitgebers.“ Die Bildungsinitiative Obersteiermark schließt hier eine Lücke und bietet direkt in der Region ein umfangreiches Bildungsangebot, wie beispielsweise „Beschwerdemanagement als Chance und Instrument zur

Kundenbindung“, „Telefontraining“, „Refreshing-Seminar“ für die Rezeption oder die Ausbildung zur Hausdame bzw. zum Housekeeper. Selbstverständlich finden sich auch Angebote für Führungskräfte und den Weg dorthin mit dem Kurs „Vom Kollegen zur Führungskraft“.

INFO

Firmeninterne Trainings am WIFI Steiermark werden speziell auf die Prozesse und die Unternehmenskultur Ihres Unternehmens zugeschnitten, denn jedes Unternehmen ist einzigartig.

Nähere Infos zum umfangreichen Angebot an praxisorientierten firmeninternen Trainings mit Profis aus der Wirtschaft finden Sie hier

45 BUSINESS Monat

„Beim Unternehmergeist haben wir noch Luft nach oben!“

Die wirtschaftlichen Aussichten waren schon einmal besser. Dennoch muss die Wirtschaft in die Zukunft blicken, denn es gibt einiges zu tun. Über die aktuelle Lage und die größten Herausforderungen der steirischen Gewerbe- und Handwerksbetriebe haben wir mit deren Obmann Hermann Talowski gesprochen.

Beginnen wir mit einem Blick zurück: Corona ist mehr oder weniger aus den Köpfen verschwunden. Ist die Pandemie heute noch ein Thema?

Ich glaube nicht, dass das aus den Köpfen verschwunden ist. Gerade hört man, dass eine neue Welle mit einer neuen Virusvariante im Anlaufen ist. Aber das wird nicht mehr unter dem Namen Pandemie firmieren, sondern einfach Krankenstände bedeuten. Und das wiederum wird die Unternehmen treffen: Viele Betriebe haben keine Luft mehr nach oben, was ihre Personaldecke betrifft, und zwar quer durch alle Branchen. Staatliche Förderungen wird es nicht mehr in dem Ausmaß wie früher geben, das wird sich der Staat – und damit wir alle –nicht mehr leisten können.

Wie schwer ist es aktuell, Arbeitskräfte zu finden?

Es ist schwierig, und zwar sowohl bei der Mitarbeitersuche generell als auch bei den Lehrlingen. Hier gilt es auch, neue Ideen zu entwickeln. Viele Unternehmen sind Klein- und Kleinstbetriebe, die zwar gerne ausbilden würden, aber schlicht und einfach keine Ressourcen dafür haben. Dafür haben wir im abgelaufenen Sommer die Initiative „Sommerakademie für Lehrlinge“ ins Leben gerufen. Die Idee dabei: Ausbildungsbetriebe können Lehrlinge zum

Basis-Training ans WIFI schicken, und zwar bei vollem Kostenersatz. Der Lehrling kommt danach in den Betrieb und kann auch bereits erste Tätigkeiten übernehmen, ohne dass der Ausbildner zu viel Zeit verliert. Denn die ist zumeist nicht vorhanden. Das ist aber nur eine Initiative. Wer immer eine Idee zu diesem Thema hat, soll sich gerne einbringen. Ich bin übrigens auch für einen qualifizierten Zuzug und die Modifikation der Rot-Weiß-Rot-Card, also für leichteren Zugang oder Erleichterung bei den Sprachanforderungen.

Wie lassen sich neue Lebensmodelle mit den Anforderungen der Wirtschaft verknüpfen –Stichwort Teilzeit?

Man sollte wirklich über den Wert und die Stellung von Arbeit nachdenken. Arbeit kann ja auch sinnstiftend sein, Arbeit ist nichts Schlechtes. Man ist Teil der Gesellschaft, gibt der Gesellschaft etwas zurück. Und wer etwas geschaffen hat, auf den sollte man auch nicht neidisch sein, sondern es als Ansporn sehen. Man hört ja sehr oft den Satz: Leistung muss sich lohnen. Das bedeutet nicht nur, dass man gut verdienen soll, es bedeutet auch, dass man Respekt vor der Leistung anderer hat. Da sind wir in Österreich im Denken ein bisschen hinten nach. Wenn man heute auf

herausragende Leistungen von Menschen und Unternehmern blickt, dann tun das viele Menschen mit Missgunst, anstatt zu denken: „Wow, das will ich auch erreichen!“ Was ich damit sagen möchte: Beim Unternehmergeist haben wir noch Luft nach oben!

Kommen wir wieder zu den aktuellen Problemen. Die Unternehmen klagen über eine Fülle an Belastungen. Wie kann man dem konkret entgegenwirken?

Wir müssen mit den Lohnkosten runter. Aber dabei sollen sich nicht die Unternehmen was ersparen, sondern das Geld soll an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen. Beispiel: Warum zahlt man Krankenversicherungsbeiträge für das 13. und 14. Monatsgehalt, wenn man logischerweise nur 12 Monate im Jahr krank sein kann?

Mein Ansatz wäre: Diese Beiträge gehen nicht an die Krankenkasse, sondern an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

„Mehr Netto vom Brutto“, heißt das Stichwort – übrigens etwas, das wir als Sparte Gewerbe und Handwerk schon seit vielen Jahren fordern. Das würde auch die Inflation eindämmen. Auch Überstunden sollten steuerfrei sein, das wäre ein echter Anreiz. Ebenso freiwillige Arbeit in der Pension: Das sollte steuerfrei sein, denn die Person ist ohnehin sozialversichert. Ehe-

malige Handwerker könnten beispielsweise als Ausbildner arbeiten und ihr Wissen und ihr Know-how an die Jugend weitergeben. Ich kann mich nur noch einmal wiederholen: Ideen sind gefragt!

Wie stehen Sie zur 32-Stunden-Woche?

Die wird nie mehrheitsfähig sein im Parlament. Außerdem ist der Staat nicht dafür zuständig, eine Arbeitszeitverkürzung quasi von oben zu verordnen, das ist ein No-go. Wenn Arbeitszeitverkürzung, dann müssen das die Sozialpartner machen, wie es bereits passiert ist. Sowohl die Arbeitgeber- als auch die Arbeitnehmerseite wissen, dass es in gewissen Branchen möglich ist, Arbeitszeit zu reduzieren. Wenn man sich das ausmacht, dann passt es natürlich auch für beide Seiten. Und es mag Branchen geben, wo eine Reduzierung durch Künstliche Intelligenz und Digitalisierung möglich ist, aber was ist beispielsweise in der Pflege, bei der Polizei oder beim Frisör –ich kann nicht dieselbe Anzahl Köpfe in weniger Stunden machen. Und ausgerechnet jetzt, wo wir ohnehin schon einen Fachkräftemangel haben, ist das für die meisten Branchen eben ein Problem. Um das mit einem Vergleich deutlich zu machen: Wenn man 32 Liter Benzin tankt und dafür 40 Liter zahlen muss, wird das keiner akzeptieren.

BUSINESS Monat 46

Wenn so etwas kommen sollte, dann müsste man im Gegenzug andere Sachen streichen –sechste Urlaubswoche, Tag für einen Umzug, Tag für Begräbnis, aber die Frage ist: Wollen wir das? Das alles wird sich nicht ausgehen.

Alle stöhnen unter Inflation und Energiekosten. Welche Maßnahmen braucht es jetzt, um die Unternehmen zu stützen?

Die Regierung hat mit der Energiekostenpauschale richtig gehandelt, wenn auch nicht umfassend genug. Zur Erinnerung: Seit dem 8. August können Anträge für die Energiekostenpauschale der Bundesregierung online eingereicht werden. Das geht relativ unkompliziert: Man muss einen Selbstcheck auf der Plattform www.energiekostenpauschale.at machen und kann dann die Pauschale rückwirkend für das Jahr 2022 beantragen. An sich eine gute Sache, allerdings gilt das nur für Kleinund Kleinstunternehmen, deren Jahresumsatz zwischen 10.000 und 400.000 Euro liegt. Großindustrie und Betriebe mit über 400.000 Euro Umsatz werden aber auch etwas brauchen. Hier muss die Regierung noch nachjustieren.

Wie sieht die aktuelle Konjunkturlage im Gewerbe und Handwerk aus?

Sie spiegelt natürlich auch die Gesamtkonjunktur wider, und da gibt es nicht viel zu bejubeln. Ein großes Thema ist das gesamte Bau- und Baunebengewerbe, das ja das wichtigste Rückgrat der Wirtschaft ist. Hier droht uns im schlimmsten

Fall ein wirklich verheerendes Szenario. Wir haben aus diesem Grund auch einen Termin mit Landeshauptmann Christopher Drexler gehabt und ihm ein detailliertes Forderungspaket mit neun Punkten überreicht. Darin finden sich etwa die Wiedereinführung der Zweckwidmung von Wohnbauförderungsbeiträgen, die Attraktivierung und Valorisierung der steirischen Eigenheim- und Jungfamilienförderungen, die Forcierung der Sanierungsoffensive in Ortskernen und die Einführung einer staatlichen Abwrackprämie für marode Immobilien. Auch die Abschaffung der KIM-Verordnung gehört dazu, ebenso wie die Wiedereinführung der Winterbauoffensive als Konjunkturimpuls und die Einführung eines Handwerkerbonus Neu.

Kommen wir zum Abschluss noch einmal zu einem zentralen Thema Ihrer Sparte, nämlich die

Lehrlingsausbildung. Fast die Hälfte aller Lehrlinge erlernt ihr Handwerk in einem Gewerbe- und Handwerksbetrieb. Warum sollte man im Gewerbe/Handwerk einen Beruf lernen?

Die Lehrlingsausbildung ist eine der wichtigsten Personalressourcen für unsere Unternehmen, keine Frage. Aber der Kampf um die Jugendlichen wird immer heftiger, weil es aktuell immer weniger davon gibt. Wir müssen also in erster Linie darauf schauen, dass die Richtigen in die für sie richtigen Berufe kommen. Das kann im Handwerk sein oder in einer anderen Branche. Fest steht: Handwerk bedeutet Kontinuität, Handwerk hat Tradition und Handwerk hat Zukunft. Zudem haben wir in unseren Betrieben eine sehr familiäre Atmosphäre, wo sich Jugendliche gut aufgehoben fühlen. Diese Wertschätzung ist wichtig.

LINKS ZUR LEHRE:

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Hermann Talowski, Unternehmer und WKOSteiermark-Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk
BEZAHLTE ANZEIGE © LUNGHAMMER 47 BUSINESS Monat

NERVEN AUS STAHL

Der heimische Metalltechniknachwuchs beweist national und international bei Bewerben Genauigkeit, Zielstrebigkeit und handwerkliches Geschick.

BUSINESS Monat 48
FOTOS: SKILLS AUSTRIA, SHUTTERSTOCK

Der Bundeslehrlingswettbewerb der Metalltechniker:innen, organisiert von der Landesinnung Metalltechniker Steiermark, findet vom 6. bis 7. Oktober 2023 in der Landesberufsschule Mureck statt. Unter den 65 Teilnehmern sind auch 12 Lehrlinge aus der Steiermark (siehe auch Infobox). Es ist ein Ereignis, das die besten Nachwuchstalente im metallverarbeitenden Gewerbe Österreichs zusammenbringt und den perfekten Rahmen bietet, ihr handwerkliches Können, ihre Kreativität und ihr technisches Wissen unter Beweis zu stellen. Darüber hinaus ist das Event aber auch eine gute Gelegenheit für Lehrlinge, sich zu vernetzen und zu lernen.

Denn der Bewerb bietet den Teilnehmenden nicht nur die Gelegenheit, ihr Talent zu zeigen, sondern auch die Chance, von erfahrenen Fachleuten und Expert:innen in der Branche wertvolles Feedback zu erhalten. Die Teilnahme ist daher nicht nur eine hervorragende Möglichkeit, sich selbst zu testen, sondern auch eine Gelegenheit, neue Fertigkeiten zu erlernen. Denn die jungen Menschen sind die Zukunft der Branche und tragen dazu bei, die hohe handwerkliche Qualität und das techni­

Zeigte sein Talent bei den Berufseuropameisterschaften in Danzig: Alexander Pfleger von der Mayerhofer GmbH

sche Know­how Österreichs in der Metallverarbeitung aufrechtzuerhalten.

INTERNATIONAL IN AKTION

Auch international stellt der heimische Metalltechniknachwuchs sein Können unter Beweis. Vom 5. bis 9. September fanden im polnischen Danzig die Berufseuropameisterschaften EuroSkills statt. Vor rund 100.000 Fans zeigte dabei auch Alexander Pfleger von der Mayerhofer GmbH in der Kategorie Schweißen seine Skills. Für den Steirer ist alleine schon das Material faszinierend. „Der Werkstoff Metall ist so vielseitig einsetzbar. Und nach getaner Arbeit ist man immer wieder stolz auf das, was man daraus geschaffen hat.“ Sein nächstes berufliches Ziel: „Den Meister machen.“ Jungen Menschen, die sich gerade Gedanken über ihre berufliche Wahl machen, empfiehlt er, einfach einmal die Metalltechnik im Rahmen eines Schnuppertages kennenzulernen. „Die Karriere­ und Ausbildungsmöglichkeiten sind derart groß. Vom Großmaschinenbau bis zur Medizintechnik reicht die Palette. Und Leute werden immer gesucht. Ein sicherer Job mit Perspektive eben.“

INFOBOX

Die steirischen Teilnehmer des Bundeslehrlingswettbewerbs der Metalltechniker:

Fahrzeugbautechnik

• Peter Kohlbacher, Völkl Stahl- und Fahrzeugbau GmbH

• Jakob Hecher, Herbert Tauss

Land- und Baumaschinentechnik

• Markus Retter, Gaugl Landmaschinen GmbH & Co KG

• Lucas Kühr, Landforst Obersteirische Molkerei Lagerhaus & Co. KG

Maschinenbau-, Werkzeugbau- und Zerspanungstechnik

• Julian Luttenberger, Reinhard Holler

• Mario Holzerbauer, Winkelbauer GmbH

Metallbau- und Blechtechnik

• Christoph Sorger, Sorger GmbH

• Florian Allmann, Willingshofer GmbH

Schmiedetechnik

• Johannes Reithofer, Feiner GmbH

• Niklas Panhofer, Feiner GmbH

Stahlbau- und Schweißtechnik

• Maximilian Weissenberger, Blechtechnik Koller GmbH

• Jan Waltersdorfer, Röck Gesellschaft m.b.H.

49 BUSINESS Monat

RECHT HABEN MIT DER JOBWAHL

Junge Menschen erreichen. Mit veralteten Vorstellungen über den Job aufräumen. Wie das funktioniert, beweist die Notariatskammer für Steiermark mit ihrer neuen Video-Kampagne.

Das Notariat ist verstaubt, die Rechtstexte trocken? Von wegen! Genau das transportiert auch die neue Kampagne der Notariatskammer für Steiermark, „Recht hast!“. Im Videoformat kehren Kanzleiassistent:innen auf den Social-Media-Kanälen von „Ihr Notariat Steiermark“, der Plattform der Notariatskammer, dabei alle Vorurteile gegenüber ihrem Beruf vom Tisch und berichten von alldem, was eine Karriere im Notariat für junge Menschen so anstrebenswert macht.

JOB MIT EIGENVERANTWORTUNG

„Jeder neue Fall ist für ein Notariat eine neue Herausforderung. Wir arbeiten an individuellen Lösungen für ebenso individuelle Men-

schen, dementsprechend sind wir als komplettes Team jeden Tag aufs Neue gefordert, kreative Lösungen zu finden. Kanzleiassistent:innen sind eine enorm wichtige Stütze im Notariat. Sie arbeiten mit viel Eigenverantwortung, ihre Jobs sind auch in Krisenzeiten sicher und die 82 steirischen Notariate bieten etliche Weiterbildungsmöglichkeiten an“, fasst Dieter Kinzer, Präsident der Notariatskammer für Steiermark zusammen. Das nun über die Social-Media-Kanäle von „Ihr Notariat Steiermark“ auch nach außen zu tragen, ist gerade in Zeiten von Personalmangel wichtig. „Heutzutage ist eine direkte Kommunikation wichtiger. Der kürzeste Weg ist auf die Handybildschirme und in die Feeds der jungen Menschen“, so Kinzer.

„Kanzleiassistent:innen sind eine enorm wichtige Stütze im Notariat. Sie arbeiten mit viel Eigenverantwortung, ihre Jobs sind auch in Krisenzeiten sicher.“
DIETER KINZER, Präsident der Notariatskammer für Steiermark
BUSINESS Monat 50
FOTO: MARIJA KANIZAJ, STILLS: RODARICH

SEIT JAHREN VORREITER

Als Vorreiter in Sachen digitale Kommunikation gelten die steirischen Notariate schon seit Jahren. So werden etwa auf ihrem Instagram-Account nicht nur wichtige Rechtsinhalte vermittelt, sondern es gibt auch unzählige Tipps von den Notaren selbst. „Was uns auch ganz besonders wichtig ist, ist dass man die Menschen, die in unserem Berufsstand arbeiten, kennenlernt. Immerhin begegnet man ihnen in den wohl wichtigsten Momenten des Lebens“, so Stephan Plankensteiner und Nicolas Kotzmuth vom Stratego-Team der Kammer. Ob Notar:in, juristische:r Mitarbeiter:in oder eben Kanzleiassistent:in. Das Team Notariat kann sich jedenfalls sehen lassen …

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wahr!

AUSGEZEICHNETE ARBEIT

Bereits zum 5. Mal in Folge zählt die Energie Steiermark zu den Top-Arbeitgebern. Wie das erreicht wurde, erklären die Vorstände Christian Purrer und Martin Graf im Gespräch.

Die Energie Steiermark kann wieder überzeugen: als bester steirischer Arbeitgeber mit einer Unternehmensgröße von mehr als 1.000 Mitarbeiter:innen und dem 8. Platz in der österreichischen Gesamtwertung. Gekürt wird diese Auszeichnung vom Wirtschaftsmagazin Trend gemeinsam mit dem Statistik-Portal Statista sowie den Plattformen kununu und Xing.

Wie wichtig ist der Faktor Mensch im Unternehmen?

Erstklassig qualifizierte und motivierte Mitarbeiter:innen bilden die Basis für die gesamte unternehmerische Leistungserbringung, denn ein Unternehmen lebt einfach von den Mitarbeiter:innen. Gerade deshalb sind Teamgeist, Identifikation mit dem Unternehmen, Chancen und vieles mehr so wichtig.

Die Energie Steiermark ist mit rund 2.000 Mitarbeiter:innen ein großes Unternehmen. Inwiefern kann und wird auf die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Personen eingegangen?

Mitarbeitergespräche sind als zentrales Führungsinstrument im Konzern etabliert. Im Rahmen dieser Gespräche werden auf Basis der definierten Unternehmenskompetenzen die Entwicklungsziele mit den Mitarbeiter:innen vereinbart, entsprechende Fördermaßnahmen abgeleitet und im Arbeitsalltag umgesetzt.

Stichwort Personalpolitik. Welche Unternehmensstrategie kommt hier zu tragen?

Der rasche digitale Wandel, die ständige Veränderung der energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen, der demografische Wandel und der Arbeitskräftemangel erfordern eine flexible und langfristige Strategie in der Personalpolitik. Der Energie Steiermark ist es unter diesen Rahmenbedingungen daher besonders wichtig, eine moderne Unternehmenskultur mit einem flexiblen, digitalen und agilen Arbeitsumfeld zu schaffen, Aus- und Weiterbildungsprogramme zu forcieren, Diversität und Chancengerechtigkeit zu fördern und die Gesundheit und Sicherheit aller Mitarbeiter:innen zu unterstützen.

Die Energie-Steiermark-Vorstände

FOTOS: ENERGIE STEIERMARK, KARELLY, SYMBOL, KIRSCHNER Christian Purrer und Martin Graf
BUSINESS Monat 52

Und wie sieht es bezüglich der Nachhaltigkeitsstrategie aus?

Im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie hat es sich die Energie Steiermark zum Ziel gesetzt, einen wichtigen Beitrag zu den SDGs zu leisten. Gerade die Themen Diversität und Chancengerechtigkeit sollten in allen Lebensbereichen selbstverständlich sein. Umso wichtiger sind entsprechende Ziele und Umsetzungsmaßnahmen in Unternehmen.

Denken wir an die Zukunft. Welche Ziele gilt es noch zu erreichen?

Den Mitarbeiter:innen­Zufriedenheits­Index laut unserer Mitarbeiter:innenbefragung, die alle zwei Jahre durchgeführt wird, konstant auf hohem Niveau (über 1,92) zu halten, die Sicherstellung einer qualifizierten Fachkräfte­Nachfolge durch Erhöhung der technischen Lehrlingsquote um 40 %, die Steigerung des Frauenanteils in Führungspositionen auf 25 Prozent bis 2025 sowie die Verbesserung der Lost Time Injury Frequency Rate (unter 5) bis 2025.

AUSWAHL AN BENEFITS FÜR MITARBEITER:INNEN

DER ENERGIE STEIERMARK

• E-Mini-Campus (Kindergarten)

• Diverse Auszeichnungen (equalitA, Bester Arbeitgeber)

• Mobile Working & Homeoffice

• Bildungs- & Entwicklungsprogramme

• Diversity-Management & Barrierefreiheit

• Gesunde Verpflegung & Betriebsrestaurants

• Flexible Arbeitszeiten & Teilzeit-Jobs

• Dialogveranstaltungen & Mitarbeiterevents

• Sportveranstaltungen & Fitnessangebote

• Arbeitsmedizinische Betreuung & Physiotherapie

• Unfallversicherung

• Kinderzulage

• Pensionskasse

• Fahrräder

• Jobticket

• Prämiensysteme

Das Gelbe schmeckt am besten

Die Steiermark hat Geschmack! Knapp 270.000 Hörer:innen* schalten täglich ihren Tagesbegleiter Nummer 1 ein. Antenne Steiermark sagt Danke fürs Einschalten!

Der kürzlich veröffentliche Radiotest beweist erneut: Wenn es um ihren Lieblings­Radiosender geht, gibt es für die Steirer:innen nur eine Antwort: Antenne Steiermark ist der Tagesbegleiter Nummer 1! Der Pionier und Trendsetter unter den österreichischen Privatradios bringt knapp 270.000 Steirer:innen als private Nummer 1 im Bundesland wie gewohnt gut durch den Tag.* Mit einer Tagesreichweite von 28,5 Prozent** liegt die Antenne Steiermark klar auf Platz 1 und ist damit das meistgehörte Regionalradio in der Steiermark. Das ist das Ergebnis des jüngsten Radiotests, der unabhängigen Reichweitenerhebung für Radios in Österreich.

Das Antenne­Team rund um Geschäftsführer Gottfried Bichler (Foto) sagt: Danke!

Fürs Einschalten ebenso wie für das große Engagement. „Wie sehr die Antenne­Familie zusammenhält, hat auch heuer wieder unsere Charity­Aktion Axi auf Achse gezeigt“, ist Bichler stolz. 77.227,46 Euro sind dabei zusammengekommen, um dem fünfjährigen von Geburt an beeinträchtigten Matthias einen Herzenswunsch zu erfüllen und ihm das Leben wesentlich zu erleichtern.

Zusammenrücken – das verlangt manchmal auch das Wetter. Ob Blitz, Donner oder Stau: Auf Antenne Steiermark hört man fünf Minuten früher, wovor man sich in Unwetterzeiten wie diesen in Acht nehmen muss. „Immer und überall“, wie Bichler betont und auf die Spitzenergebnisse für Antenne Steiermark in der jüngsten österreichweiten Online­Reichweitenerhebung Audio Analyzer verweist: „Über unsere digitalen

Empfangswege Web, App und Smart Speaker wurden im vergangenen Quartal über vier Millionen Stunden*** Antenne Steiermark gehört.“

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Quellen:
* Radiotest 2023_2, Tagesreichweite, 10+, Mo–Fr, Basis Gesamtösterreich. ** Radiotest 2023_2, Tagesreichweite, 14–49, Mo–Fr, Basis Steiermark. Alle ausgewiesenen Werte ohne Berücksichtigung der Schwankungsbreite. Alle Angaben ohne Gewähr. *** www.audio-analyzer.at
53 BUSINESS Monat

SPAR STARK FÜR KINDER

Das steirische Familienunternehmen unterstützt seine Mitarbeiter:innen mit innovativen Aktionen bei der Kinderbetreuung.

Dieser Sommer steht bei Spar Steiermark ganz im Zeichen der Familien. Am 9. und 10.  August fand erstmals der „Spar Kids Day“ statt: Über 170 Mädchen und Burschen begleiteten ihre Eltern in die Arbeit und lernten spielerisch die Welt des Supermarkts kennen. Einen Tag Mama und Papa bei der Arbeit helfen: Dieser Traum wurde für Kinder an 46 Spar- und Eurospar-Standorten wahr. Die Kinder durften spielerisch mitanpacken: Am Aufgabenplan standen unter anderem das Anrichten eines Obst- und Gemüse-

tellers für den Mitarbeiter:innen-Raum, das Zubereiten des Traumweckerls in der Feinkost, das Verkosten eines bisher unbekannten Lebensmittels, das Anbringen neuer Preisschilder an den Regalen und eine bunte Aufgabenrallye durch den Supermarkt. Mit dem „Spar Kids Day“ lenkt das Familienunternehmen SPAR den Fokus auf berufstätige Mütter und Väter, die ihren Nachwuchs aktiv einbinden. „Jedes Kind ist neugierig darauf, was die Eltern in der Arbeit machen“, weiß Christoph Holzer, Geschäftsführer von Spar Steiermark und Südburgenland.

SOMMERCAMP MIT REKORD-ANMELDEZAHL

Bereits zum sechsten Mal fand heuer das beliebte Spar-Sommercamp für Kinder von Mitarbeiter:innen und Kaufleuten statt. Mit 52 angemeldeten Mädchen und Buben waren dieses Jahr vom 24. Juli bis 4. August so viele Kinder dabei wie noch nie zuvor. 2018 hat die Zentrale das Sommercamp zur Entlastung der berufstätigen Belegschaft ins Leben gerufen. Sowohl mit dem Kids Day als auch mit dem Sommercamp leistet Spar ein Stück Entlastung für Mitarbeiter:innen

TEXT: BETINA PETSCHAUER, FOTOS: SPAR/WERNER KRUG
BUSINESS Monat 54

„Wir bekommen von vielen Eltern das Feedback, dass es sie sehr entlastet, wenn sie statt einer kostenintensiven externen Betreuung ihre Kleinen firmenintern bestens aufgehoben wissen“, weiß Christoph Holzer, Geschäftsführer von Spar Steiermark und Südburgenland.

mit Schulkindern, die wie viele andere Eltern auch neun Wochen lang Ferienbetreuung organisieren müssen. Als bedeutender steirischer Arbeitgeber und zu 100 Prozent österreichisches Familienunternehmen ist sich Spar der Verantwortung für die eigene Belegschaft bewusst. „Wir machen unseren Mitarbeiter:innen und selbstständigen Unternehmer:innen Angebote, die über das herkömmliche Maß hinausgehen“, erläutert Christoph Holzer. „Dazu gehört auch die Unterstützung bei der Kinderbetreuung. Wir bekommen von vielen Eltern das Feedback,

dass es sie sehr entlastet, wenn sie statt einer kostenintensiven externen Betreuung ihre Kleinen firmenintern bestens aufgehoben wissen.“

NEUES PROGRAMM

Im Sommercamp lernten die 52 angemeldeten Kinder die Spar-Betriebsfeuerwehr kennen, erlebten die IntersparBäckerei hautnah beim Backen eigener Kunstwerke, tobten sich am benachbarten Spielplatz aus und tankten bei gesundem, frisch zubereitetem Essen Energie auf. Drei Neuheiten standen heuer am Pro -

gramm: Mit „The Flight Graz 4D“ unternahmen die Kleinen einen virtuellen Flug durch Graz. Neu war auch die Fahrt mit der Märchengrottenbahn am Schloßberg, die die Mädchen und Buben in eine fantasievolle interaktive Märchenwelt eintauchen ließ. Weiters machte das fahrbare Alt-mach-neu-Mobil „Schrotty und Engy“ Station in der Zentrale: Die Kinder lernten spielerisch defekte oder ungebrauchte Gegenstände einfallsreich in etwas Neues umzufunktionieren – was der ressourcenschonenden Grundhaltung von Spar punktgenau entspricht.

55 BUSINESS Monat

IV-SOMMERFEST

„Die Herausforderungen kommen nicht nacheinander über uns, sondern synchron. Umso wichtiger ist es mir, auch heute wieder zu betonen, worauf wir uns verlassen können, was uns und der Steiermark Mut machen kann“, betonte IV-Steiermark-Präsident Stefan Stolitzka bei seiner Rede im Rahmen des „Sommerfestes unserer Industrie 2023“. Mehrere hundert Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung, Politik und natürlich Industrie waren der Einladung in den Grazer Messe Congress gefolgt.

1. Max Oberhumer (Spartenobmann Sparte Industrie) mit Präsident Stefan Stolitzka

2. Vizepräsident Franz Mayr-Melnhof-Saurau mit Ehrenpräsident Jochen Pildner-Steinburg und Wolfgang Plasser (Pankl Racing Systems)

3. WKO-Steiermark-Direktor Karl-Heinz Dernoscheg (WKO Steiermark) und IV-Vizepräsidentin Nina Pildner-Steinburg

4. IV-Vizepräsidentin Sabine Herlitschka mit Ilse Bartenstein (G.L. Pharma)

LANGE NACHT DER JUNGEN WIRTSCHAFT

Christian Wipfler, JW-Steiermark-Landesvorsitzender und WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk konnten bei der Langen Nacht der Jungen Wirtschaft zahlreiche Ehrengäste und rund 1.000 Jungunternehmer:innen auf dem Grazer Schloßberg begrüßen. Das Abendprogramm umfasste unter anderem spannende Impulse von Katharina Schneider (Unternehmerin, Business Angel und Mentorin) und Patrick Ratheiser (CEO und Founder von Leftshiftone) sowie einen Live-Pitch für eine Wildcard zur Sendung „2 Minuten 2 Millionen“.

1. WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk, Landesgeschäftsführerin Junge Wirtschaft Martina Konrad, JWÖsterreich-Bundesvorsitzende Bettina Pauschenwein und Bundeskanzler Karl Nehammer

2. JW-Steiermark-Landesvorsitzender Christian Wipfler

3. Volles Haus auf den Kasematten

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© NEW FISH MEDIA, WALTER SCHEUCHER © IV STEIERMARK/MARIJA KANIZAJ
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Digitaler „OP-Check“

JOANNEUM RESEARCH mit dem Institut HEALTH entwickelt in einer Kooperation mit der KAGes eine digitale Lösung zur Steigerung der Sicherheit im OP-Prozess bei gleichzeitiger Entlastung der Mitarbeiter*innen.

Ein Meilenstein in der chirurgischen Sicherheit: Die JOANNEUM RESEARCH mit dem Institut HEALTH entwickelt zusammen mit der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) eine digitale Lösung zur Verbesserung der OP-Sicherheit. Die Einführung dieses digitalen Systems ist mit dem Ziel verbunden, Transparenz zu gewährleisten und den administrativen Aufwand für die Mitarbeiter*innen zu minimieren.

Die neue digitale Lösung lässt sich dabei einfach in bestehende Arbeitsabläufe integrieren, vermeidet durch automatische Datenübernahmen redundante Dokumentation, bietet eine moderne benutzerfreundliche Oberfläche, ist mobil einsetzbar und bringt für alle Beteiligten eine durchgehende Transparenz. Ein entsprechend den WHO-Sicherheitskriterien qualitäts-

gesicherter Prozess in der OP-Vorbereitung kann damit optimal unterstützt werden.

SCHRITTWEISE EINFÜHRUNG

Die digitale OP-Prozessunterstützung „OP-Check“ war gegen Ende 2022 so weit, dass sie in zwei OP-Bereichen pilotiert werden konnte. Das geschah im LKH Deutschlandsberg und in der Universitätsklinik für Neurochirurgie des LKH-Univ. Klinikum Graz. „Wir haben nun genug Daten und Rückmeldungen, auf Basis derer wir in die Finalisierung des Produkts gehen können“, erklärt Dr. Franz Feichtner, Direktor von HEALTH, dem Institut für Biomedizinische Forschung und Technologien der JOANNEUM RESEARCH. Und weiter: „Ab September 2023 soll die digitale OP-Checkliste schrittweise in allen chirurgischen Einheiten des LKH-Univ. Klinikum Graz einge-

führt werden und kann in weiterer Folge in allen KAGes-Einrichtungen der Steiermark verwendet werden.“

„Der digitale ‚OP-Check‘ wird zur Steigerung der Sicherheit im OP-Prozess beitragen bei gleichzeitiger Entlastung unserer Mitarbeiter*innen. Bereits existierende Daten werden übernommen, alle relevanten Informationen stehen allen Beteiligten jederzeit und ortsunabhängig zur Verfügung“, betont Univ.-Prof. Ing. Dr. Dr. Gerhard Stark, Vorstandsvorsitzender der KAGes.

www.joanneum.at

BEZAHLTE ANZEIGE © SHUTTERSTOCK 57 BUSINESS Monat

FLUCH ODER SEGEN?

Mit ChatGPT & Co. beginnt ein neues Kapitel in der Kommunikation. Werden Markenstrategie, Kreation in Wort, Bild und Ton, Marktforschung und Mediaplanung in Zukunft von generativer KI erstellt? Nach einer kurzen Einführung von Daniel Kreimer und Lukas Stoppacher vom Institut für Marketing der Uni Graz diskutierten darüber beim 351. Marketing Clubabend in der TU Graz Susanne Hartinger (Geschäftsführerin Hartinger Consulting), Frank Kappe (Institute of Interactive Systems and Data Science, TU Graz) und Rechtsanwalt Stefan Schöller (Piaty MüllerMezin Schoeller Partner) unter der Moderation von Andreas Strebinger, Professor für Marketing und Business Analytics (Uni Graz).

1. Lukas Stoppacher, Daniel Kreimer und Andreas Strebinger (alle Uni Graz) mit den Diskussionsteilnehmenden Susanne Hartinger (Hartinger Consulting), Frank Kappe (TU Graz), Stefan Schoeller (Piaty Müller-Mezin Schoeller Partner) und Thomas Foscht, Präsident des Marketing Club Graz

2. Elisabeth Schreyer (Innolab) und Erich Brugger (Campus 02)

3. Wolfgang Hutter (telequest & Internet Solutions), Rolf Hadolt (Hadolt Group) und Hannes Haring (Porsche Inter Auto)

4. Bernd Lierzer (Magna) und Erich Zunegg

5. Kirsten Puntigam und Bernd Walter (Wo&Wo)

6. Birgit Jungwirth (Österreichische Krebshilfe) und Georg Jungwirth (Campus 02)

7. Daniela Eustacchio (Zeta), Hildegard Liebl (FH Joanneum) und Mariella Kaufmann (Zeta)

8. Gerhard Kroell (Madison) und Karl-Heinz Dernoscheg (WKO Steiermark)

9. Sonja Pieber-Hascher und Christina Schönbacher (beide ams osram)

10. Reges Interesse am Thema ChatGPT in der RooftopMensa der TU Graz

© FISCHER 1 4 7 9 10 8 3 2 5 6 BUSINESS Monat 58

SBF-SOMMERFEST

Ein gelungenes Sommerfest veranstaltete die SBF Steuerberatung OG im Café Promenade. Knapp 200 Gäste, darunter Klienten und Geschäftspartnern, genossen das traumhafte Wetter bei einem köstlichen Barbecue. Die Stimmung wurde von einer Live-Band mit talentierten Studierenden der Kunstuni Graz perfekt untermalt. Ein gelungener Abend voller Freude und Networking.

Beihilfen und Sozialservice des Landes Steiermark

Burggasse 7– 9, 8010 Graz

Montag bis Freitag: 8.00 bis 12.30 Uhr

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1. Sängerin Tanja Filipovic spielte mit Band auf. 2. Silvia und Bernd Milenkovics (Opern Apotheke und Adler Apotheke Graz) 3. Gastgeber Philip Steinle mit Stefan Gary und Dominik Konrad (WiGa Investment und Beteiligungs GmbH) 4. Rechtsanwalt Peter Ivankovics (hba Rechtsanwälte GmbH) mit Gastgeber Markus Feldgrill 5. Konsul Rudi Roth und Notar Martin Lux
© PRONTOLUX
6. Evamaria Rozinski, Astrid Prein und Jasmine Scherr (Saubermacher Dienstleistungs AG) mit Gastgeberin Ingrid Böhm
www.soziales.steiermark.at Bezahlte Anzeige des Landes Steiermark; © Bild: gettyimages.at / NataBene SOZIALSERVICE DES LANDES STEIERMARK Sozial Telefon zum Nulltarif 0800
Aktueller denn je!
20 10 10

Sound on!

Erst der gute Ton macht das gelungene Event. Und dafür ist das Team rund um Soundshades auch bekannt. Doch die Eventtechniker können noch mehr: Veranstaltungen den perfekten Rahmen geben, zum Beispiel.

Die Eventtechnik von Soundshades bietet ganze Gesamtkonzepte –immerhin ist es die Synergie aus stimmungsvollem Licht, perfektem Ton und Special Effects, die ein Event unvergesslich machen. Dieses Jahr wurde beispielsweise die Gesamttechnik für die Lange Nacht der Jungen Wirtschaft von Soundshades geliefert.

Wenn Soundshades die Hand am Regler hat, dann kommt ganz bestimmt eine runde Klangmischung dabei heraus – wesentliches Kriterium, geht es um eine gelungene Veranstaltung. Denn erst das richtige Mikro für die Moderation, die perfekt installierte Bühnentechnik und das harmonisch inszenierte Licht zeichnen den gelungenen Rahmen eines Events. Die Eventtechniker rund um Christoph Salchegger und Gerald Festini sorgen so für die unverwechselbare

Dramaturgie einer Veranstaltung. WowEffekt? Garantiert. Muss es sogar. Das ist nämlich das Erfolgsrezept von Soundshades, das als Schnittstelle zwischen Technik und Kunst fungiert. Durch fein abgestimmte Beschallung, stimmungsvolle Beleuchtung sowie durch Video- und Präsentationstechnik entstehen Events mit dem besonderen Etwas.

AUS EINER HAND

Für den kompetenten Partner für reibungslose Events ist dabei stets die Gesamt-

„Wir lieben nicht nur, was wir tun, wir tun es gerade deswegen, weil wir es lieben.“
CHRISTOPH SALCHEGGER Inhaber
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lösung oberstes Credo – vom Licht über Ton bis hin zur Videoinstallation. Dabei ist die Beschallung einer Konferenz genauso wichtig wie das perfekte Licht und der gute Klang bei einer Firmenfeier. Und für das Tüpfelchen auf dem „i“ bietet Soundshades sogar die Möglichkeit, Veranstaltungen mit einem Feuerwerk abzurunden.

DER TON MACHT DIE MUSIK

Es ist die Atmosphäre, die bis ins letzte Detail Stimmung erzeugt und bei Events eine wesentliche Rolle spielt, weiß Soundshades-Gründer Christoph Salchegger: „Erst fein abgestimmte Komponenten aus Musik, Licht und Video machen eine harmonische Inszenierung möglich – und damit ein unvergessliches Fest.“ Darauf setzen auch Kunden wie Brauunion Österreich, Ankünder Graz, Injoy, LOGICDATA Entwicklungs GmbH, die STEIRERIN oder die Roto Frank AG. „Der Qualitätsanspruch

an uns selbst und für unsere Kunden macht wohl ebenso unser Erfolgsrezept aus“, so die beiden Gründer, die großen Wert auf eine technische sowie im Design einwandfreie Ausführung ihrer Events legen.

Zusammengebracht hat die beiden Gründer, Salchegger und Festini, die Liebe zur Eventtechnik. Daraus ist nach und nach ein eigenes Unternehmen entstanden. „Wir lieben nicht nur, was wir tun, wir tun es gerade deswegen, weil wir es lieben.“ Und diese Liebe zum Detail zeigt sich genau dann, wenn eine Veranstaltung zur Herausforderung wird – die passende Lösung zu finden sei laut den Eventtechnikern gerade dann die größte Motivation dahinter. Alles für einen perfekten Auftritt.

FIRMENEVENTS DER EXTRAKLASSE

Mittlerweile hat sich das Team rund um Soundshades auf Firmenevents mit dem

gewissen Etwas spezialisiert. Auf maßgeschneiderte Konzepte nach Kundenwünschen, um genau zu sein. Diese seien laut den Eventtechnikern gerade wegen der Sonderwünsche besondere Highlights, die die Kreativität fordern. Gut so! Dann werden Events nämlich zu einzigartigen Momenten und diese wiederum zu unvergesslichen Erinnerungen.

SOUNDSHADES OG Höhenstraße 64a 8074 Raaba-Grambach Tel.: 0664/51 26 109 info@soundshades.at
BEZAHLTE ANZEIGE © SISSI FURGLER FOTOGRAFIE, NEW FISH MEDIA, SOUNDSHADES, SHUTTERSTOCK
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Gerald Festini, Geschäftsführer Soundshades

HEADS & NEWS

1 Halbjahresbilanz des steirischen Handels

Der steirische Handel erwirtschaftet im ersten Halbjahr 17,2 Milliarden Euro Umsatz. Das entspricht einem nominellen Umsatzplus von 0,6 Prozent, stellt aber real – also unter Berücksichtigung sämtlicher Preissteigerungen – ein Minus von 4,8 Prozent dar. „Wir sehen in den einzelnen Handelsbranchen mitunter deutliche Abweichungen“, berichtet Spartenobmann Gerhard Wohlmuth. Diese reichen von einem Umsatzzuwachs in der Höhe von +8,7 Prozent im Blumenhandel bis hin zu einem Rückgang von 7,2 Prozent im Elektro- und Möbelhandel. Zu schaffen machen den Betrieben vor allem die hohen Energiepreise (+33,2 Prozent), aber auch die steigenden Personalkosten. „Wir müssen den Teufelskreislauf der Inflation durchbrechen.“

2 E­Bus und Wasserstoffbus

fahren auf Graz ab

Premiere in der steirischen Landeshauptstadt: Erstmals kommen ein WasserstoffBrennstoffzellenbus und ein batterieelektrischer Bus im Linienbetrieb zum Einsatz. Im Rahmen des Projekts „move2zero“ wird der Demonstrationsbetrieb der emissionsfreien

Busse wissenschaftlich begleitet. Ziel ist es, Erkenntnisse für die zukünftige Dekarbonisierungsstrategie zu erzielen.

3 Treibstoff aus Bio­Reststoffen

Saubermacher setzt bei der Abfallsammlung auf den fossilfreien Kraftstoff HVO 100. Der „grüne Treibstoff“ wird aus Rückständen aus der Lebensmittelindustrie sowie Abfällen aus der Pflanzenölproduktion hergestellt und spart bis zu 90 Prozent CO2 ein. Geprüft wird der „Verwertungs-Kraftstoff“ bei 17 Lkw für die Abfallsammlung in der Oststeiermark. Das senkt die CO2-Emissionen bis zum Jahresende um rund 323 Tonnen. Ziel von Saubermacher ist es, den gesamten Fuhrpark bis 2040 vollständig klimaneutral zu betreiben. Foto(v. l.): Josef Ober, Bürgermeister Feldbach; Hans Roth, Saubermacher-Gründer; Manfred Reisenhofer, Obmann Abfallwirtschaftsverband Feldbach

4 Green Jobs

Die Schwerpunktsetzung des Arbeitsbündnisses „Green Jobs“ zeigt Wirkung: Im ersten Halbjahr 2023 begannen mehr als 400 Personen mit AMS-Förderung eine Qualifizierung in einem klimarelevanten Beruf. „Die

ökologische Wende ist eine Herausforderung für den Arbeitsmarkt, der Bedarf an Fachkräften ist hoch: Aus diesem Grund legen wir heuer einen stärkeren Schwerpunkt auf Ausbildungen im Umweltbereich“, betont AMS-Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe. „Green Jobs bieten eine Beschäftigung mit Mehrwert und Sinn.“ Foto: Denise Mock

5 Oldtimer­Check bei AVL DiTEST

Die Ennstal Classic, eine der bedeutendsten Automobilsport­Veranstaltungen Europas, fand dieses Jahr zum 31. Mal statt. Der Oldtimer-Check von AVL DiTEST ist seit vielen Jahren fixer Bestandteil des Events und wurde auch 2023 von Oldtimer-Fans stark frequentiert. Dieses Jahr gingen 200 Teams aus 14 Nationen an den Start. Viele von ihnen nahmen den Service im AVL DiTEST Zelt in Anspruch, um aussagekräftige Ergebnisse über Zünd- und Abgasverhalten der Motoren ihrer Boliden zu erhalten. Außerdem beurteilten die Experten von AVL DiTEST den Zustand der Gemisch-Aufbereitung der Fahrzeuge, kontrollierten die damit verbundene Motorleistungsentfaltung und nahmen Zündanlagen unter die Lupe.

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© BEIGESTELLT, FOTO FISCHER, SAUBERMACHER/PIXELMAKER, GRÜBL, LOIS STRIMITZER, MARIJA KANIZAJ, STG/KONSTANTINOV Neues aus der steirischen Wirtschaft.
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6 2022: Neuer

Allzeit­Rekord für den steirischen Export

Die steirischen Warenexporte stiegen gegenüber 2021 um 3,2 Milliarden Euro (plus 12,6 Prozent) auf den neuen Rekordwert von 28,9 Milliarden Euro. Damit wurde der bisherige Höchststand aus 2019 (26,0 Milliarden Euro) übertroffen. „Der Export ist für die Steiermark ein zentraler Wirtschaftsmotor. Angesichts der Herausforderungen, die durch den Ukraine-Krieg und seine Auswirkungen entstanden sind, ist dies bemerkenswert. Dabei konnten wir sowohl auf unseren Kernmärkten Zuwachsraten erzielen als auch neue Märkte erfolgreich bearbeiten“, so Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl.

7 Grüne Nacht feiert das Grüne Herz

Die Steirische Tourismus und Standortmarketing GmbH lud zum 14. Mal zur Grünen Nacht: Rund 200 Gäste vom Dachstein bis Bad Radkersburg folgten der Einladung. Erstmals wohnten der Gästeschar nicht nur touristische Partner und Weggefährten bei, sondern ein noch breiterer Gästekreis aus den Bereichen Wirtschaft, Forschung und Bildung. Foto (v. l.): STG-Geschäftsführer Michael Feiertag, Landeshauptmann Christoph Drexler, Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang und Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl und begeisterten für das Grüne Herz und riefen zur Fotoaktion „Ein Herz geht um die Welt“ auf.

kanal3 – seit 20 Jahren – das steirische Fernsehen

kanal3 als größter steirischer Privatfernsehsender und Produzent aller Bewegtbild-Arten ist der ideale Partner, wenn es darum geht, Veranstaltungen, Firmen und Personen ins rechte Licht zu rücken.

Einschalten lohnt sich! Die steirischen Regionen, die Wirtschaftslandschaft, interessante Persönlichkeiten, steirische Traditionen und Freizeitangebote, Kultur oder hilfreiche Tipps aus der Steiermark für die Steiermark, das gibt es seit über 20 Jahren auf kanal3 zu sehen.

Die Kameraexpert:innen sorgen dafür, das beste Bewegtbild aufzuzeichnen: Veranstaltungen, Firmen, Produkte, Personen in Interviews ins rechte Licht zu

rücken, sie schaffen auch Bilder, wo eigentlich keine sind.

IDEALE WERBEPLATTFORM

kanal3 als größter steirischer Privatfernsehsender und Produzent aller Bewegtbild-Arten berichtet im steirischen Kabelfernsehen und über die Grenzen hinaus für ganz Österreich über den Senderverbund R9. R9 steht für Regionales Fernsehen Österreich, verbindet die größten Fernsehsender der Bundesländer und bringt so den stei-

rischen Sender kanal3 in rund 2,96 Millionen Haushalte in ganz Österreich.

SIE WOLLEN MIT DER ZEIT GEHEN?

Wer eine Plattform mit Bewegtbild sucht, mit der Zeit gehen möchte, meldet sich am besten ganz unverbindlich und peppt das eigene, das Firmenimage, die Website oder den Social-Media-Kanal mit Bewegtbild auf oder ist bald selbst im kanal3-Sendegebiet zu sehen.

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www.kanal3.tv kanal3-Geschäftsführerin Anna Prugger

1 225 Jahre Merkur Versicherung

Die älteste Versicherung Österreichs feierte kürzlich in der Grazer Messe ihr 225-jähriges Bestehen: Gedankt wurde jenen, die zum Erfolg beigetragen haben und mit Pioniergeist ihrer Zeit immer einen Schritt voraus waren. Denn so wurde aus dem ersten Start-up der Versicherungsbranche eine der führenden Personenversicherungen des Landes. Unterstützer, Partner und Wegbegleiter sowie zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft folgten der Einladung. Foto (v. l.): A. Lechner, Aufsichtsratvorsitzender Merkur Versicherung; M. Zahrnhofer, Vorstandsmitglied Merkur Lebensversicherung; M. Spellmeyer, Vorstandsmitglied Merkur Versicherung; LH Christopher Drexler; Stadtrat G. Riegler; I. Hofmann, CEO Merkur Versicherung; C. Kladiva, Vorstandsdirektor Merkur Versicherung

2 EURECA-PRO bietet neuen Joint Master

Kürzlich unterzeichneten die drei Partner Montanuniversität Leoben, TU Bergakademie Freiberg (Deutschland) und Universidad de León (Spanien) die Vereinbarung für das erste gemeinsame internationale EURECA-PRO Masterprogramm in Responsible Consumption and Production (RCP), welches im akademischen Jahr 2023/2024 starten wird. Die europäische Universität für

verantwortungsvollen Konsum und Produkti on (EURECA-PRO) hat zudem ein neues Stu dienprogramm „Joint Master“ entwickelt, das künftigen Absolvent:innen ein umfassendes Verständnis für die technologischen und be triebswirtschaftlichen Herausforderungen vermitteln und ihnen helfen soll, einen Nach haltigkeitsansatz in ihren Arbeitsbereich zu integrieren. Der gemeinsame Masterstudien gang für verantwortungsvollen Konsum und Produktion richtet sich an Studierende, die sich für SDG12 (Sustainable Development Goal 12) und das Management von verant wortungsvollem Konsum und verantwor tungsvoller Produktion interessieren.

www.eurecapro.eu

3 Exportpreis in Gold für AllergoSan

Die Erfolgsgeschichte des Grazer Familien unternehmens begann vor über 30 Jahren mit dem intensiven Interesse der Gründerin des Institut AllergoSan Anita Frauwallner für die medizinische Bedeutung der Mikro biomforschung. Kürzlich verliehen der Bun desminister für Arbeit und Wirtschaft Kocher, sowie der Präsident der Wirtschafts kammer Harald Mahrer dem Institut Allergo San den Österreichischen Exportpreis 2023 in Gold in der Kategorie Handel. Die Preisver leihung erfolgte im Rahmen der „Exporter

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DIS AG KARIN WAGNER

Vertrauensvolle Personalvermittlung ist das Daily Business von Karin Wagner, Geschäftsstellenleiterin der Grazer Niederlassung des Personalberatungsunternehmens DIS AG.

O4 Eine vertrauensvolle Vermittlung bedeutet … … nach genau abgestimmter Evaluierung der Kunden- wie auch Bewerberwünsche ein „Perfect Match“ und somit Zufriedenheit auf beiden Seiten. Vertrauen ist die Basis für eine langfristige und erfolgreiche Zusammenarbeit.

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Unser Unternehmen steht für … … Beständigkeit und Innovation. Mit mehr als 50 Jahren Erfahrung in der Personalvermittlung begleiten wir als Vorausdenker Unternehmen und Bewerber in die Arbeitswelt der Zukunft – mit all ihren Anforderungen und Chancen.

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Das Schöne am Beruf …

… die Abwechslung, dass man jeden Tag noch was Neues lernen kann, es keinen Stillstand gibt und ständige Weiterentwicklung notwendig ist, und natürlich mein super tolles Team.

O5 Erfolg bedeutet … … Ziele zu erreichen, aus Niederlagen zu lernen, meinen Posteingang jeden Tag halbwegs im Griff zu haben, demütig und dankbar zu sein für das, was man hat, und nichts als Selbstverständlichkeit anzusehen.

O6 Die Steiermark als Wirtschaftsstandort … … verfügt über eine breite Palette von Industriezweigen und ist ein Zentrum für Forschung und Innovation. Die steirische Wirtschaft ist stark exportorientiert und verfügt über eine gut entwickelte Infrastruktur sowie gute Schulen/Studien- und Bildungseinrichtungen, die Fachkräfte für Unternehmen entwickeln. Diese Vielfalt trägt zur Stabilität der Wirtschaft bei.

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Die größte Herausforderung am Arbeitsmarkt aktuell … … Angebot und Nachfrage – der Arbeitnehmermarkt ist gekommen, um zu bleiben. Wir reden nicht mehr nur von einem Fachkräfte-, sondern einem Arbeitskräftemangel. Man muss noch schneller und effizienter agieren, um gute Kandidaten zu finden.

In meiner Freizeit … … genieße ich die Zeit mit meinem Mann, Sport ist ein herrlicher Ausgleich zum stressigen Alltag. Ich liebe es zu essen, bin eine Leseratte, mag gute Gespräche und bin, wenn mich die Muse packt, malerisch kreativ. Weiters bin ich ehrenamtlich tätig, das ist eine schöne und sinnstiftende Abwechslung zum Businessalltag. www.dis-ag.at

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REDAKTION: LISSI STOIMAIER, FOTO: CHRISTOPHER JOERGLER
NACH GEFRAGT
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und Neubauflächen

» Individuelle Mieteinheiten

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» Nahversorger, Reisebüro und Kinderärztezentrum

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