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INSELN DES GLÜCKS IN LITSCHAU
THEATER TRIFFT ZIRKUS. In Zeno Staneks neu konzipiertem Theater- und Feriendorf Königsleitn schlägt Barbara Rosenberger mit „Circusglück“ ein neues Kapitel auf.
INSELN DES GLÜCKS
In Litschau nächtigt man seit Kurzem unterm Dach von Shakespeare, Schnitzler und Goldoni. Was hinter dem Theater- und Feriendorf Königsleitn steht, wie alles begann und was noch kommt.
Text: Viktória Kery-Erdélyi Fotos: Viktória Kery-Erdélyi, Marie-Luise Lichtenthal, Hanna Ergott, Christian Pfabigan
Tag für Tag beobachtete der Landwirt die Theaterleute, wie sie sich morgens auf seiner Wiese versammelten. Wenn er heimfuhr, waren sie noch immer dort. Eines Abends blieb er stehen und sagte anerkennend: „Das ist schon Arbeit, was ihr da macht.“
Aus vielerlei Gründen erinnert sich Zeno Stanek Jahrzehnte später gerne an diese Anekdote, als sie die Komödie „Lysistrata“ probten. Die Einladung zur Vorstellung lehnte der Landwirt höflich ab: „Nein, ich kauf‘ mir eine Karte!“ Litschau und der Herrensee zogen die jungen Visionäre magisch an und die Ortsansässigen empfingen ihr kreatives Tun mit offenen Armen. „Wir waren Studierende am Max Reinhardt Seminar oder an der Schauspielschule Berlin; unsere ersten Produktionen spielten wir bei den Badekabinen unter einer 100 Jahre alten Eiche“, lacht er. „Wir waren alle Theaterfreaks – und nun haben wir hier einen der wichtigsten touristischen Betriebe übernommen“, sagt Stanek euphorisch während er den Golfwagen vorbei an der Ferienanlage in Richtung Großbaustelle lenkt. Neben ihm sitzt Artistin Barbara Rosenberger, die beim Vorbeifahren strahlend auf ihr neues Zirkuszelt zeigt. Vor der einstigen Tennishalle stoppen wir. „Lauter regionale Firmen arbeiten hier“, ruft Stanek in den Lärm gigantischer Holzarbeiten.
Was bisher geschah. In Litschau wurde der Vater der berühmten Brüder Schrammel geboren, den Beinamen „Woodstock des Wienerliedes“ hat der Ort Stanek und Co. zu verdanken, die vor 15 Jahren das „Schrammel.Klang. Festival“ gründeten. „Bis heute ist das so: Theaterleute machen ein Musikfestival“, sagt er. Darin könnte das Erfolgsgeheimnis liegen: Mit naiver Begeisterung erweitern sie das Metier, öffnen sich für andere Stilrichtungen, laden junge Musikerinnen und Musiker wie das Trio Lepschi, Alma oder 5/8erl in Ehr‘n ein. „Wir sprechen von österreichischer Weltmusik.“ Am Ufer des Herrensees spielen genauso Combos aus Kuba, Schweden oder Russland; es geht um die Schwingungen, auf die Sprache kommt es nicht immer an, meint Stanek. 2018 heben dieselben „Freaks“ das Festival „HIN & WEG“ aus der Taufe und schaffen damit eine Spielwiese für Theatermenschen und ihre Fans. Zu den „festen“ gesellen sich Pop-up-Bühnen rund um den See und im Ort; es gibt Gastspiele, szenische Lesungen und Workshops, vieles entsteht live – Publikum ist beinahe überall erwünscht. Die üppig bestückten Festivaltage bestreiten namhafte Künstlerinnen und Künstler Seite an Seite mit Studierenden vom Reinhardt-Seminar, der MUK Wien, dem Mozarteum oder der Ernst Busch Schule Berlin. Gegen den weit verbreiteten Trend, Romane und Filme aufzuführen, will man vorrangig Dramatikerinnen und Dramatiker fördern; „heuer haben wir viele Niederösterreicherinnen an Bord“, sagt Stanek. „Mut & Vergänglichkeit“ lautet das Motto (13. bis 22. August), es geht um das bewusste Erleben oder pointierter: „Das letzte Hemd hat nicht nur keine Taschen, es hat auch keine Handytasche. Indem wir ständig fotografieren und filmen, verpassen wir oft den Moment“, grübelt der Intendant.
Kein Glück. Treuer Partner beider Festivals war stets jenes holländische
KREATIVE AUSZEIT. Das idyllische und weitläufige Theater- und Feriendorf Königsleitn am Ufer des Herrensees
ALLES NEU. In Litschau gibt es ab sofort auch Zirkus- und Theaterworkshops, die alte Tennishalle avanciert zum mächtigen und professionellen Proben- und Veranstaltungshaus – und rechts: die Renaissance des Restaurants.
Ehepaar, das viele Jahre das Hotel- und Feriendorf Königsleitn betrieb. Als sie sich in die Pension verabschieden und verkaufen wollen, beginnt das Zittern um die Zukunft. Noch mehr, als sich lange kein Käufer findet und man laut darüber nachdenkt, den Betrieb zu zerstückeln, die Objekte einzeln zu verkaufen. „Das wäre eine Katastrophe für die ganze Region gewesen“, weiß Stanek. Als man ihm vorschlägt, er solle übernehmen, lacht er. Und doch setzt man ihm einen Floh ins Ohr; immerhin erhielt er zuvor für die touristischen Impulse, die er im Waldviertel setzte, den Ehrenpreis des Landes. Doch wer sollte seine Konzepte auf einer Anlage dieser Dimension finanzieren?
Das erste Glück. „Dann kam der große Glücksfall: der Immobilieninvestor Günter Kerbler“, erzählt Zeno Stanek. Seine Frau, eine Immobilienanwältin, hatte ihm von dem Projekt erzählt; der gebürtige Horner ist interessiert. „2019 haben wir die Verträge aufgesetzt“, strahlt der Theatermann, der damit auch zum Geschäftsführer wurde. Die Neuausrichtung hörte fortan auf den Namen Theater- und Feriendorf Königsleitn; die Neugestaltung des Restaurants markierte die Renaissance. Wenngleich der Ausbruch der Pandemie zunächst ein Schock war, nützte man die Zeit für Pläne und Programme, später für Renovierungs- und Bauarbeiten. Die spektakulärste Baustelle ist jene an der ehemaligen Tennishalle; sie weicht einem riesigen Proben- und Veranstaltungshaus namens „Moment“ – inklusive Kostümwerkstatt, Fotostudio, Bar und Terrasse mit Blick auf den See. Ein Herzensprojekt ist der Fantasiedachboden: Auf mehr als 400 Quadratmetern soll ein Fundus für Theaterrequisiten und Kostüme eingerichtet werden. Geplant ist die Eröffnung für 2022.
Im Theater- und Feriendorf ist der Betrieb bereits angelaufen; die Auszeit – die Appartementhäuser tragen nun Namen berühmter Dramatiker – bereichert ein vielfältiges Angebot an Theaterworkshops für Menschen jeden Alters, für Private, Firmen zwecks Teambuilding, Schulen und Künstlerinnen und Künstler. „Es geht nicht darum, lauter Schauspielerinnen und Schauspieler heranzuziehen“, erklärt Stanek. „Wir wollen zeigen, was Theater alles kann, was es für mein Leben, mein Auftreten oder beispielsweise für eine Rede bringen kann.“
Das Circusglück. Als zuletzt alles auf Schiene schien, kam eine glückliche Draufgabe. Zirkusartistin Barbara Rosenberger fühlte sich für ein neues Lebenskapitel bereit. 17 Jahre lang war sie künstlerische Leiterin eines Circus-Theaters und Pantomime-Projektes; in den Schulmonaten lud sie zu Projekttagen, in den Ferien zu Sommerkursen.
Eines Tages hört sie Zeno Stanek in einem Radiobeitrag und ist fasziniert. „Ich wollte ihn kennenlernen“, sagt sie. Die Sympathie ist prompt da; „wir ergänzen uns sehr gut im Verständnis, was die Arbeit mit jungen Menschen betrifft“, schildert sie. Wenig später besiegeln sie ihre Partnerschaft: Das Areal wird um ein Grundstück vergrößert, dort thront mittlerweile majestätisch eine weitere Fantasiewelt in Rot-Gelb. „Das war nicht in meinem Lebensplan, jetzt in ein Zirkuszelt mit 28 Metern Durchmesser zu investieren“, lacht sie und beruft sich auf ihr Credo: „Alles geht, man muss es nur machen.“
Ab Juli empfängt sie dort bereits Kinder und Jugendliche; wochenweise tauchen sie in eine Zirkuswelt ein, in der sie von Rosenberger und ihrem Herzensteam trainiert und betreut werden. Ob Diabolo, Jonglierringe, Einrad oder Akrobatik, ob mit Vorkenntnissen oder ohne, „bei uns findet jeder seinen Platz“. Die Kids – genächtigt wird am Zirkusareal – kommen jeweils am Sonntag an, am Freitag führen sie bereits den staunenden Eltern ihre Show vor. „Das Flämmchen, das wir entzünden, wirkt sehr nachhaltig“, erklärt die Artistin freudestrahlend. „Jede Sekunde, indem sie mit Diabolos trainieren oder jonglieren, ist eine weniger an Handy und Ähnlichem.“
Bei „Circusglück“ soll jeder sein Tempo finden, ganz ohne Wettbewerb. „Wir alle brauchen Inseln, wo wir ungestört glücklich sein können, wo die Welt stimmt; Theater, Zirkus und das kreative Tun bieten solche Refugien“, ist Barbara Rosenberger überzeugt.
INFOBOX
THEATER- UND FERIENDORF KÖNIGSLEITN
Partnerschaft. Das Theater- und Feriendorf Königsleitn und Circusglück „wohnen“ am selben Areal in Litschau und kooperieren eng, funktionieren aber jeweils autonom. INFOS UND BUCHUNGEN: Theater- und Feriendorf Königsleitn, Buchenstraße 1, Litschau;
www.koenigsleitn.at www.hinundweg.jetzt
Barbara Rosenbergers Circusglück in Litschau:
circusglueck.at
Zwergrind & Flamingo nicht mehr namenlos
Bettina Schartner, ihr Partner Michael Schneller und Sohn Oliver-Emilio mit ihrem Patentier, dem Dahomey-Zwergrind „Malou“ Katarzyna und Daniel Mühlbachler-Pietrzykowski genießen den Aufenthalt in der Flamingoanlage ihres Patentieres Fiona.
Tiernamensgebungen als beliebte Weihnachtsgeschenke wurden nunmehr verwirklicht. Der Grundstock wurde bereits im Vorjahr gelegt, als Michael seiner Freundin Bettina zu Weihnachten das Geschenk einer Tierpatenschaft mit Namensgebung für ein Zwergrind machte.
Malou.
Bettinas Lieblingstiere sind Kühe und sie sammelt alles, was mit Kühen zu tun hat, außer lebende Kühe. Erst jetzt konnte die Namensgebungsfeier im Tierpark Stadt Haag durchgeführt werden. Das Wetterglück war an diesem Tag keinesfalls auf der Seite der Ehrengäste, doch dies tat dem Ereignis und dem freudigen Tag keinen Abbruch.„Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung.“ Ein halbjähriges Dahomey-Zwergrind bekam von Bettina Schartner aus Trumau den Namen „Malou“.
Fiona.
Ihr besonderes Faible zu Flamingos veranlasste Daniel, seiner Frau eine Tiernamensgebung für einen Flamingo zu schenken. Eine Namensgebung eines Flamingos ist in erster Linie eine symbolische Geste. Die Tiere sind sich sehr ähnlich, eine Unterscheidung ist fast nicht möglich. Auch eine Geschlechterunterscheidung existiert praktisch nicht. Flamingos können auf eine lange Geschichte zurückblicken, denn bereits in steinzeitlichen Höhlenzeichnungen Spaniens gibt es Abbildungen dieser Tiere. Auch im alten Ägypten wurde eine Hieroglyphe in Form eines Flamingos in der Farbe rot dargestellt. Auch der legendäre Phönix wurde als Flamingo dargestellt. In den wissenschaftlichen Namen aller Flamingogattungen ist die lateinische Bezeichnung „Phoenic“ zu finden. Die Tiernamensgeberin Katarzyna Mühlbachler-Pietrzykowska aus Theresienfeld wählte den Namen „Fiona“ für einen Flamingo.
www.tierparkstadthaag.at
229428 Radio Arabella Niederösterreich GmbH Kooperation - 1/2 Seite quer Grafik: hoch oder quer
Die Arabella-Morgenshow täglich mit Angie & Andi
Kulthits & das Beste von heute break free“ Freddie Mercury „I want to
ZOO SCHMIDING -
eine tierische Weltreise
Eine spannende Expedition zu vielen faszinierenden Tieren aus der ganzen Welt bietet der Zoo und Aquazoo Schmiding im Herzen Oberösterreichs.
Farbenprächtige Flamingokolonie
So geht es z. B. nach Afrika, hier trifft man auf eine Gruppe von insgesamt sieben Breitmaulnashörnern, die gemeinsam mit Zebras und Rappenantilopen auf ihrer Savanne grasen, oder auf fast sechs Meter hohe Giraffen, die mit ihren langen Hälsen den perfekten Überblick haben. Von
Breitmaulnashörner auf der afrikanischen Savanne Einzige Gorillas in Österreich
Ein Vertreter der asiatischen Fauna – der Rote Panda
Tapire beim Toben im Teich Meeresschildkröte Harpie im riesigen Meeresbecken im Aquazoo Schmiding
den Savannenbewohnern geht es weiter zu den afrikanischen Urwaldbewohnern, den Flachlandgorillas, übrigens die einzigen in Österreich. Auf geht es dann zum nächsten Kontinent, nach Südamerika. Hier begegnet man der wunderschönen, rosa gefärbten Flamingokolonie, in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Tapiren, die in ihrem Teich toben. Aber auch die Fauna Asiens ist im Zoo Schmiding reichlich vertreten. Zum Beispiel in Form der imposanten Hornvögel, der seltenen Mandschurenkraniche, der Krontauben im Tropenhaus, der niedlichen Roten Pandas und natürlich der Sibirischen Tiger. Schließlich trifft man auch auf Vertreter der europäischen Fauna, wie z. B. auf mächtige Geier, die man aus dem Schutz einer Felsformation heraus ohne Gittertrennung beobachten kann. Sogar Australien ist vertreten. Mit den typischen australischen Laufvögeln, den Emus, und natürlich den Bennettkängurus. Die Expedition führt sogar unter den Meeresspiegel zu den Riffhaien, einer Meeresschildkröte und vielen anderen bunten, faszinierenden Meeresbewohnern.
Tipp: Besonderes Highlight sind verschiedene „Meet the keeper“-Stationen, an denen die Tierpfleger über ihre Schützlinge berichten oder man sogar bei der Fütterung live dabei sein kann.
KONTAKT
ZOO UND AQUAZOO SCHMIDING
Schmidingerstraße 5, 4631 Krenglbach Tel.: 07249/46272 Anfahrt: A8 Abfahrt Pichl bei Wels www.zooschmiding.at