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BEST OF KULTUR
KLAUS ECKEL
Kennen Sie auch diese Liebe, die man empfindet, wenn auf der Autobahn ein hupender Porsche Cayenne hinten auffährt? Oder diese Hoffnung, dass der Brief, den Sie gerade öffnen, vom Finanzamt ist? Nein? Dann sind Sie beim neuen Kabarett „Ich werde das Gefühl nicht los“ von Klaus Eckel richtig. Falls schon, dann auch. Am 15. Juni kommt der Kabarettist in das Stadttheater Steyr. www.oeticket.com
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© Wilde Kindheit, Alain Laboile Boudin, 2013
WILDE KINDHEIT
Können sich Kinder bei der heutigen Überbehütung und der fortschreitenden Digitalisierung noch ungebremst entfalten und ausleben? Genau dieser Frage widmet sich das Lentos Linz in seiner neuen Ausstellung und zeigt bis 9. September mit 170 Künstlern Positionen von 1900 bis heute, die kritisch, realistisch differenziert, aber auch mit viel Ironie und Humor kindliches Glück ebenso wie Frustration dokumentieren. www.lentos.at
KULTUR.PARK.TRAUN
Nach der Öffnung im Mai wird auch wieder im Schloss des Kultur.Park. Traun aufgeführt. Am 4. Juni um 20 Uhr lesen Elena Strubakis, die Übersetzerin, und Franz Richard Reiter aus dem Buch „Die Freiheit kam im Mai“. Darin schildert der Autor Iakovos Kambanellis die Zeit seiner Gefangenschaft im Konzentrationslager Mauthausen, die Befreiung am 5. Mai 1945 und die ersten Schritte in eine neue Epoche. Während der Lesung werden an passenden Stellen die Lieder der „Mauthausen Cantata“ und griechische Widerstandslieder aufgeführt. www.kulturpark.at 3
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© Otto Saxinger
HÖHENRAUSCH 2021
Der HÖHENRAUSCH 2021 hat wieder seine Pforten geöffnet. Ein letztes Mal verquickt das populäre Ausstellungsformat im OÖ Kulturquartier zeitgenössische Kunst mit weitreichenden Ausblicken über Linz. Unter dem Titel „Wie im Paradies“ inszeniert und reflektiert die von Martin Sturm und Rainer Zendron kuratierte Ausstellung Träume und Momente des Glücks. Mehr als 40 internationale Künstler verwandeln den letzten HÖHENRAUSCH in ein weltliches Paradies und schaffen Raum für individuelle Träume. Dauer: 6.5. bis 17.10.2021, täglich von 10 bis 20.30 Uhr www.ooekulturquartier.at
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Beim diesjährigen CROSSING EUROPE Filmfestival Linz von 1. bis 6. Juni wird dem CROSSING EUROPE 6 Publikum auch heuer wieder die Möglichkeit geboten, Europa filmisch zu erkunden. Insgesamt stehen bei der virtuellen Tour 120 Spiel- und Dokumentarfilme auf dem Programm. Highlight des Festivals: Die Österreich-Premiere der Doku „Hinter den
Schlagzeilen“ über die Arbeit der Journalisten der „Süddeutschen Zeitung“ an der Ibiza-Affäre. www.crossingeurope.at 7
HOFBÜHNE TEGERNBACH
© Gerhard Sengstschmid Vom Publikum langersehnte Highlights können nun endlich auf der Hofbühne gezeigt werden: Am 2. Juni rocken THE SENSATIONAL BLUES REVIVAL BAND gemeinsam mit RUBY TUBES die Bühne. Für gute Unterhaltung für die Kleinsten ist mit dem Kindertheater „Kleiner Bär & Tiger“ von Janosch am 13. Juni gesorgt, gefolgt von WALTER KAMMERHOFER, der mit seinem Kabarett „Offline“ am 15. Juni das erwachsene Publikum zum Lachen bringt. Abgerundet wird der Kultur-Juni mit einem Konzert von den PRIVATE INVESTIGATORS am 17. Juni und dem Kabarett „HOCHTiEF“ von GERY SEIDL am 23. Juni. Beginn jeweils 19.30 Uhr/Kindertheater 16 Uhr. Karten: 0664/4626256 & info@hofbuehne.at
© Gerald Giedenbacher
AUF INS WIRTSHAUS
Im „Theater am Fluss“ in Steyr geht von 15. Juli bis 14. August die Räuberkomödie „Das Wirtshaus im Spessart“ mit Livemusik über die Bühne. Von der entführten Comtesse, die sich als Bursch verkleidet und dem Räuberhauptmann dient bis hin zur großen Liebelei – es wird lustig werden! Stückfassung: Herbert Walzl, Komposition: Wiff LaGrange, Tickets & Infos auf www.theater-am-fluss.at
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EIN GENIALES DUO
Sie wollen Songs, Gags, Glamour, Dance Moves und ein wenig verrucht darf es auch noch sein? Dann ist „Die Leonhardsberger & Schmid Show“ genau das Richtige für Sie. Während der oberösterreichische Entertainer Leonhardsberger spielt, singt und tanzt, zaubert sein Augsburger Kompagnon Schmid die Musik dazu. Am 3. Juni tritt das Duo im Posthof auf. www.posthof.at 9
© Dominik Maringer
BRUCKNERHAUS LINZ
Im Juni dürfen sich die Besucher des Brucknerhauses wieder auf einige Kulturhighlights freuen: Am 18. Juni widmen sich Gunar Letzbor und sein Ensemble Ars Antiqua Austria in einem Konzertabend den berühmten Violinsonaten des Barockmeisters Johann Heinrich Schmelzer. Am 24. Juni geht es wiederum um die Probleme unserer Zeit. In der Rolle des selbsternannten Universalgenies Prof. Dr. Maringer begibt sich der Schauspieler Dominik Maringer gemeinsam mit dem Ensemble CrossNova auf Zeitreise. Die Mission: die Lösung aller Probleme dieser Welt. Tickets unter www.brucknerhaus.at
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© Andreas Tischler © Luis Zeno Kuhn
OPER IM STEINBRUCH
Nachdem im vergangenen Jahr die Produktion coronabedingt verlegt werden musste, findet Giacomo Puccinis Operndrama „Turandot“ nun heuer von 14. Juli bis 21. August im Steinbruch Sankt Margarethen statt. Der Plot: Alle Männer, die um die Hand der geheimnisvollen Prinzessin Turandot anhalten, müssen drei Rätsel lösen. Als ein namenloser Prinz es schafft, stellt er selbst ein Aufgabe: Sie soll ihm seinen Namen nennen. Bis dieser gefunden ist, verhängt Turandot ein Schlafverbot über ihr Volk.
www.operimsteinbruch.at
Nach der langen Zwangspause freut sich Maria Lohn endlich wieder vor Publikum spielen zu dürfen. Die 40-jährige Schauspielerin wird von 9. Juli bis 7. August im Stück „Madame
Jourdain und ihre höchst wundersame
Reise in die gute Gesellschaft“ im Innenhof im Florianer Freihaus in Enns die
Hauptrolle spielen. Wir haben mit der gebürtigen Hartkirchnerin, die in Wien lebt, über Corona, die Madame und ihre
Liebe zu Oberösterreich gesprochen.
OBERÖSTERREICHERIN: Wie geht es Ihnen Frau Lohn? Wie haben Sie die Coronakrise im letzten Jahr erlebt?
Maria Lohn: Jetzt geht es mir wieder gut, denn nun kommen die Engagements explosionsartig herein! Das vergangene Jahr war von einem kompletten Stillstand geprägt: Das „Theater im Hof“ wurde verschoben, alle Auditions und Castings abgesagt, Theaterprojekte verlegt und Dreharbeiten eingestellt. Ich erkrankte im November 2020 an Corona und erst jetzt, sechs Monate später, geht es mir wieder besser. Ich hatte wirklich lange Zeit körperlich damit zu kämpfen. Als Einstieg zurück in den Beruf habe ich
„ICH FREUE MICH AUF DIE MADAME“
Die gebürtige Hartkirchnerin Maria Lohn (40) spielt von 9. Juli bis 7. August 2021 die Hauptrolle der Madame Jourdain beim „Theater im Hof“ in Enns.
Text: Linnéa Harringer Foto: Lalo Jodlbauer
einen Monat lang einen amerikanischen Horror-Western-Film gedreht, in dem ich die weibliche Hauptrolle spielen durfte. Jetzt freue ich mich auf die Proben für das „Theater am Hof“, die bald beginnen. Ich bin schon fleißig am Text lernen (lacht).
Freuen Sie sich wieder aufs Spielen vor Publikum?
Ich kann es kaum erwarten! Mir fehlen fast die Worte. Nach dieser langen Zeit ist das ein richtiges Geschenk!
Wer ist Madame Jourdain? Was gefällt Ihnen an der Rolle?
Madame Jourdain ist wunderschön, selbstverliebt und glaubt, dass sie einfach alles kann. Im Endeffekt merkt sie aber, dass sie untalentiert ist und leistet sich sich viele Beraterinnen, die ihr den Weg in die gute Gesellschaft ebnen sollen. Ich liebe es, exzentrische Rollen zu spielen, deshalb freue ich mich umso mehr auf die Rolle der Madame.
Worauf darf sich das Publikum beim Theatersommer in Enns freuen?
Die Musik wird ganz sicher ein Highlight. Das Publikum kann sich auf französische Livemusik freuen, wir haben einen wunderbaren musikalischen Leiter und auch unsere Schauspielerinnen und Schauspieler spielen Instrumente. Das wird ganz besonders!
Sie sind Oberösterreicherin und leben seit mittlerweile 20 Jahren in Wien. Wo sind Sie aufgewachsen? Kommen Sie noch oft in die Heimat?
Ich bin in Hartkirchen, im Bezirk Eferding, aufgewachsen. Nachdem ich in Linz am Gymnasium maturiert habe, ging ich nach Wien, um zu studieren. Meine Mutter wohnt immer noch in Hartkirchen und ich besuche sie sehr oft. Seit mein Sohn auf der Welt ist, fahren wir regelmäßig nach Oberösterreich in die Natur und zur Oma. Das ist für mich als Wienerin ein großartiger Luxus!
INFOS & TICKETS
9. Juli – 7. August 2021 Theater im Hof Florianer Freihaus in Enns www.theater-im-hof.at
KulturRaum TRENK.S – gleich zwei Gründe zu feiern
5-Jahr-Jubiläum und Wiederauferstehung im Mai sind Grund genug für das moderne Veranstaltungszentrum, sich in Szene zu setzen.
Am 16. Mai 2016 wurde die Eröffnung des Hauses, in Form einer einzigartigen Gala, zelebriert. Ein Programm, das seinesgleichen sucht, wurde damals den Gästen präsentiert. Von der Geburtsstunde an wurde das kulturelle Niveau dieses, in moderner und schlichter Architektur entworfenen Gebäudes, sehr hochgehalten. Künstler wie Michael Niavarani, Monika Gruber, Angelika Kirchschlager, Monika Ballwein und viele mehr gaben sich seit 2016 die Klinke in die Hand.
Das TRENK.S ist mittlerweile bekannt für außergewöhnliches Ambiente, hervorragende Infrastruktur und besonderes Service durch engagierte Mitarbeiter. Kunden und Gäste genießen eine große Bandbreite an Veranstaltungen, denn das Haus – mitten im Herzen Österreichs – bietet Raum für viele Möglichkeiten.
Der KulturRaum TRENK.S freut sich auf weitere erfolgreiche Jahre mit viel Kultur, Firmenevents und tollen Gästen. Mehr Infos unter: www.trenks.at
KONTAKT
Michaela Mallezek
KulturRaum
TRENK.S
Stadtgemeinde Marchtrenk Tel.: 07243/552-311 E-Mail: m.mallezek@marchtrenk.gv.at
www.trenks.at
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Frühlings t mit der echten Abwechslung
WORT-WELTEN WORT-WELTEN
Von Altaussee in die Welt und wieder zurück. Anlässlich des 80. Geburtstages von Barbara Frischmuth sprachen wir mit der bekannten Autorin über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Text: Lissi Stoimaier Fotos: Thomas Luef, beigestellt
Als Kind wollte sie Tierärztin werden. Ein Glück für die Literaturwelt, dass die Leidenschaft zur Sprache dann doch siegte. Barbara Frischmuth, eine der bedeutendsten Autorinnen der österreichischen Gegenwart, feiert Anfang Juli ihren 80. Geburtstag. Nun erschien ihr neues Buch „Dein Schatten tanzt in der Küche“. Inhalt: Sechs Variationen über Selbstbehauptung und Einsamkeit, sechs Frauenschicksale, sechs Versuche, sich nicht unterkriegen zu lassen – weder von Männern, noch von den Zeitläuften und schon gar nicht vom Alter. Eine Beschreibung, die auch auf das Leben von Barbara Frischmuth zutreffen könnte. Bei einem Besuch in ihrem persönlichen Paradies in Altaussee, verriet die Autorin der OBERÖSTERREICHERIN ihre schriftstellerischen Anfänge, wie sie ihren Geburtstag feiern wird und was auf ihrer To-do-Liste ganz oben steht.
OBERÖSTERREICHERIN: Frau Frischmuth, Sie haben schon immer von starken, sensiblen, sinnlichen Frauen erzählt, die sich behaupten müssen. Auch in Ihrem aktuellen Buch ist das Thema. Wie entstand die Idee zu den neuen Erzählungen?
Barbara Frischmuth: Die Idee war ursprünglich, ein Best-of meiner Erzählungen herauszubringen. Wann würde das besser passen als zum 80. Geburtstag? Anfänglich war es angedacht, nur eine neue Geschichte zu ergänzen. Aber als ich dann anfing zu schreiben, entstand eine neue Erzählung nach der anderen.
Hatten Sie selbst das Gefühl, sich als Frau in der Literaturwelt mehr behaupten zu müssen?
Ich persönlich nicht wirklich. Mir waren auch in jungen Jahren starke Frauen nicht fremd. Meine Mutter musste während des Krieges das Hotel in Altaussee alleine schaukeln. Meine Tante hat Philosophie studiert und immer gerne geschrieben. Durch diese Vorbilder hatte ich einen Vorsprung. Ich habe aber über die Jahre viele Frauen kennengelernt, die andere Erfahrungen gemacht haben.
Das neueste Buch von Barbara Frischmuth: „Dein Schatten tanzt in der Küche“ (Aufbau Verlag)
Sehen Sie heute eine Gleichstellung von Frauen und Männern in der Literatur?
Die Entwicklung ist prinzipiell sehr positiv. Wenn man aber genau hinschaut, sieht man – oft zum Beispiel anhand neuer Buchprogramme –, dass der Anteil von Frauen und Männern sehr selten auf dem gleichen Level ist.
Blicken wir zurück zu den Anfängen – wann begannen Sie denn mit dem Schreiben von Texten?
Schon sehr früh, im Volksschulalter. Unterbrochen wurde mein schreiberischer Tatendrang nur von der Pubertät, da hatte ich andere Dinge zu tun (lacht). Aber schon kurz danach fand ich zu meiner Leidenschaft für Worte zurück.
Sie sind als Förderin junger Talente bekannt. Haben Sie einen Tipp für aufstrebende Autorinnen und Autoren?
Durchhalten, denn der Anfang ist oft sehr schwierig. Heutzutage hat man nicht mehr so viel Zeit, sich zu entfalten. Die Ketten der Wirtschaft ziehen viel stärker an einem.
Stichwort: 80. Geburtstag. Wissen Sie schon, wie Sie das Jubiläum feiern werden?
Coronabedingt in einem sehr kleinen Kreis. Aber das passt mir ganz gut. Ich bin kein Fan von zu großen Festivitäten. Davon hat man selbst oft wenig. Am besten sind gerade so viele Leute, dass alle noch miteinander reden können.
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ZUR PERSON
1941 in Altaussee geboren, studierte Barbara Frischmuth Türkisch, Ungarisch und Orientalistik und ist seitdem freie Schriftstellerin. Seit einigen Jahren lebt sie wieder in Altaussee. Neben Erzählungen und Essays veröffentlichte sie vier literarische Gartenbücher und zuletzt den Roman „Verschüttete Milch“ (2019), der zum Bestseller wurde.
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Das Thema Sterben kommt immer wieder in Ihren Büchern vor. Wie gehen Sie selbst damit um?
Gerade zum anstehenden Geburtstag wird das immer wieder kommentiert. Aber für mich ist es einfach das Natürlichste auf der Welt. Ich sehe das Thema entspannt, vor allem solange ich halbwegs gesund bin und mein Hirn noch funktioniert.
Auf mich machen Sie einen sehr fitten Eindruck.
Das hat damit zu tun, dass ich mich an gewisse Dinge halte. So mache ich täglich in der Früh meine Übungen und auch die Gartenarbeit hält mich fit.
Sind neue Buchprojekte in Planung?
Wenn dann höchstens Aphorismen oder kleine Textstücke. Die Arbeit am neuen Buch war sehr energieintensiv, da brauche ich jetzt eine kleine Auszeit.
Haben Sie eine persönliche To-do-Liste?
Ich war über die Jahre wirklich weltweit unterwegs, aber noch nie in Spanien. Dort würde ich gerne einmal hinfahren. Außerdem will ich weiter wissenschaftliche Literatur lesen, weil ich auf diese Weise die Welt am besten verstehen kann. Und in dem Moment, wo mir etwas einfällt, werde ich auch wieder schreiben.