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OBERÖSTERREICH SCHREIBT

BUCHTIPP

„Alleine“ von Nina Jokesch ISBN: 978-3-200-07453-8 Erhältlich um 14 Euro auf www.alleine-von-ninajokesch.com und in ausgewählten Buchhandlungen. E inen Tag vor dem ersten Lockdown im vergangenen Jahr reist Nina Jokesch in einer Ruckzuck-Aktion zu ihrem Freund nach Nordrhein-Westfalen.

Ihre ohnehin aus der Norm fallende Beziehung wird daraufhin auf eine schwere

Probe gestellt, geprägt von Krankheit,

Traurigkeit und Verzweiflung in einem fremden Land. Dennoch ist die Marketingexpertin aus Linz für diese „schwerste Phase ihres Lebens“ sehr dankbar.

An Spannung wird es in ihrem Buch „Alleine“ nicht fehlen, denn das Leben hat ihr immer wieder gezeigt, dass es einzig an ihr liegt, etwas zu ändern.

OBERÖSTERREICHERIN: Frau Jokesch, Sie haben quasi Ihre Tagebucheinträge als Buch veröffentlicht. Was wollen Sie den Lesern mit Ihrem Buch mitteilen?

Nina Jokesch: Die Entscheidung, diese persönlichen Einblicke zu veröffentlichen, war keine leichte. Sind diese ja doch sehr intim. Nach intensiver Überlegung habe ich mich dann doch dazu entschieden. Ziel ist es, Menschen zu bewegen und zu berühren. Zu motivieren, wenn jemand auch gerade in einer schwierigen Phase steckt. Denn egal, wie das perfekte Leben für jemanden aussieht, eines gilt für alle: Jeder hat Höhen und Tiefen. Jeder hat seine Herausforderungen zu meistern – aber man ist damit nicht alleine.

LIEBEN, LEBEN, LERNEN

Mit „Alleine“ veröffentlicht die Linzerin Nina Jokesch (30) ihr erstes Buch in Form eines intimen Tagebuches und schildert ihre Reise durch die Pandemie sowie das Gefühl von Einsamsein.

Text: Ulli Wright Foto: privat

Einen Tag vor dem ersten Lockdown sind Sie der Liebe wegen nach Deutschland gereist. Ihr Freund erkrankte an Corona, musste auf die Intensivstation. Was war für Sie das Schlimmste in dieser Zeit?

Diese Zeit hat mich von Tag zu Tag mehr gefordert und mir immer neue Herausforderungen vor die Füße geworfen, mit denen ich mich in diesem Moment einfach überfordert fühlte. Es hat sich nach und nach zugespitzt – erst die Hiobsbotschaft, dass Leon ins Krankenhaus musste, dann die Verlegung auf die Intensivstation. Tag für Tag wurde eines draufgesetzt, obwohl ich ohnehin bereits verzweifelt war.

Mittlerweile sind Sie wieder in Österreich. Was haben Sie aus dieser Erfahrung gelernt?

Dass alles immer beim ICH startet. Ich suchte damals die Antworten auf meine Fragen bei anderen Menschen – bei meiner Familie, bei Freunden, bei Leon, sogar bei Leons Freunden. Eines Tages realisierte ich, dass nur ich diese Fragen beantworten kann. Außerdem gibt es kein richtig oder falsch bei Entscheidungen. Jede Entscheidung macht uns zu dem Menschen, der wir sind und lässt uns Erfahrungen sammeln, an denen wir wachsen können. Und das ist gut so. Erfahrung entsteht, wenn man den Mut hat, den nächsten Schritt zu wagen und Fehler zu riskieren. Ich habe gelernt, auf mich und in mich zu hören.

Wie haben Sie es geschafft, an sich zu glauben und positiv zu bleiben?

Das mag jetzt nach Hokuspokus klingen, aber ich habe immer wieder die richtigen Worte und Sichtweisen zur richtigen Zeit von unterschiedlichen Menschen erhalten. Im Buch habe ich beispielsweise von Brian aus Amerika erzählt. Er schrieb mir an diesem einen Abend eine Nachricht und wollte sich nur erkundigen, wie es mir geht. Während der gesamten Zeit waren er und seine Frau dann eine extreme Stütze. Rückblickend kann ich sagen, dass mir das Leben zwar einen riesigen Berg an Herausforderungen gegeben hat. Gleichzeitig aber auch die nötige Stütze gesendet hatte, die ich jeweils benötigte.

LITERATUR AUS OBERÖSTERREICH

DIE WELT WAR EINE MURMEL

In seinem neuesten Roman entführt uns der Schwanenstädter und Bestsellerautor Herbert Dutzler in die Zeit seiner eigenen Kindheit und gewährt uns einen erfrischenden anderen Blick in jenes Früher, in dem nicht wirklich alles besser war, aber an das wir uns so gern erinnern. Idyllisch, authentisch und voller Nostalgie. Haymon Verlag; ISBN 978-3-7099-8101-6, € 22,90

HOTEL WEITBLICK

Vier Führungskräfte einer Werbeagentur kämpfen ein Wochenende lang in einem abgelegenen Hotel um den heißbegehrten Geschäftsführer-Posten. Das Romandebüt der Linzer Autorin Renate Silberer legt einen entlarvenden Blick auf die erlernten Handlungsweisen unserer Gesellschaft und deren zutiefst beunruhigende Ursprünge frei.

SAGENREICHES BAD HALL

Mit Sagen und Geschichten aus fünf Gemeinden sowie Hinweise zu markierten Wanderwegen und Sehenswürdigkeiten entführt uns die Kultursoziologin und Autorin Dagmar Fetz-Lugmayr aus Kremsmünster auf eine einzigartige Reise nach Bad Hall und seine Umgebung.

Verlag Anton Pustet Salzburg; ISBN 978-3-7025-1001-5, € 19,95

VOM LÜGEN UND VOM TRÄUMEN

Was geschieht, wenn sich das Leben auf unvorhergesehene Weise ändert? Birgit Müller-Wieland erzählt in sechs Geschichten von Figuren, die sich auf unterschiedliche Weise den Brüchen in ihren Biografien stellen. Komplex, raffiniert und voller starker Szenen: Mit ihrem neuen Roman ist der gebürtigen Schwanenstädterin wieder ein echter Pageturner gelungen. Otto Müller Verlag;

ISBN 978-3-7013-1283-2, € 22

Durch einen Zufall lernte Autor Franzobel Hanni Rittenschober kennen. Die Mühlviertlerin war für ihn eine Heldin des Alltags.

Maxi Blaha (r.) wird als Schauspielerin und Sängerin in die Rolle von Hanni Rittenschober (l.), die leider am 19. März verstorben ist, schlüpfen.

FRANZOBELS HANNI

Mit HANNI bringt Autor Franzobel am 25. Juni, um 19.30 Uhr, einen Monolog über das Leben der Mühlviertlerin auf die Bühne des Brucknerhauses in Linz.

Text: Ulli Wright Fotos: Georg Buxhofer/Paul Zsolnay-Verlag

Am 10. März 2020 hätte die Uraufführung von Franzobels HANNI im Brucknerhaus in Linz über die Bühne gehen sollen. Auch Hanni Rittenschober wäre dabei gewesen und hätte an diesem Tag ihren 99. Geburtstag gefeiert. Coronabedingt musste der Monolog aufgrund des ersten Lockdowns abgesagt werden. Nun gibt es am 25. Juni, um 19.30 Uhr, einen neuen Termin für die Uraufführung – leider ohne Hanni Rittenschober, die am 19. März 2021 verstorben ist.

Kraft und Lebensmut. Hanni Rittenschober war eine bemerkenswerte Frau. Das Leben der Mühlviertlerin war geprägt von bitterer Not, Armut und Entbehrungen. Mit ihrem Vater wurde sie gezwungen, beim Bau der Baracken für das Konzentrationslager Gusen mitzuarbeiten. Später wurde sie Zeugin der „Mühlviertler Hasenjagd“. Ihre mutigen Versuche, den Häftlingen zu helfen, waren allerdings wenig aussichtsreich. Ihr Mann kehrte 1947 völlig verändert aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Da er alles vertrank und verspielte, musste Hanni allein darum kämpfen, ihre sechs Kinder durchzubringen.

Berührende Geschichte. Auf Grundlage dieser Biografie hat Franzobel ein Monodram für Schauspielerin Maxi Blaha gemacht, zu dem der gebürtige Linzer Gerald Resch die Musik beisteuert. Die von Alexander Hauer inszenierte Uraufführung von HANNI zeigt die große Geschichte aus der Perspektive kleiner Leute, deren unerschütterliche Kraft und Lebensmut vorbildlich sind. „HANNI ist kein Monolog gegen das Vergessen, sondern eine berührende und herzergreifende Geschichte, von der man lernen kann, wie man sich trotz größter Not menschlich verhält. Das ist schon sehr viel. Die Geschichte wird persönlich, anschaulich und damit nachvollziehbar“, schildert Franzobel.

TICKETS:

FRANZOBELS „HANNI“ Uraufführung: 25. Juni 2021, 19.30 Uhr Brucknerhaus Linz, Großer Saal Karten und Infos: Tel.: 0732/77 52 30 E-Mail: kassa@liva.linz.at www.brucknerhaus.at

Zeitlos, humorvoll & elegant

Die Besucher des Musiksommers Bad Schallerbach dürfen sich im Juni auf wertvolle Stunden mit großer Kunst freuen.

ALLE TERMINE AUF EINEN BLICK

Daniel Johannsen & Felix Horn-

bachner, 2. Juni 2021 Symbiose von Tenor & Klavier: „Die schöne Müllerin“ von Franz Schubert

Petersburg Singers, 5. Juni 2021 (abgesagt)

Kurorchester Bad Schallerbach,

6., 13., 20. und 27. Juni 2021, unter der Leitung von Josef Ortner

Sandro Roy Unity Band feat. David

Gazarov, 8. Juni 2021 Ein unvergessenes Konzerterlebnis, das den musikalischen Kern aus Klassik und Jazz miteinander verschmelzen lässt.

Daniela Mitterlehner & Streich-

quartett Sonare, 15. Juni 2021 (ver-

Günter Grünwald Sandro Roy Unity Band

schoben vom 17. Juni 2021)

Name: Sophie Scholl – Eine Jurastudentin, die zufällig den Namen der Widerstandskämpferin trägt und ein Betrugsverfahren zwischen Karriere und Wahrheit.

Günter Grünwald, 24. Juni 2021 (verschoben vom 16. Juli 2020) Der bayerische Kabarettist präsentiert sein neues Programm „Definitiv vielleicht“.

Alex Kristan, 30. Juni 2021 Ein Mafiapate als Nachbar, Technik, die verrückt spielt, und unerwarteter, prominenter Besuch: das Erfolgskabarett „Heimvorteil – die ungebügelte Wahrheit“ von Alex Kristan.

Karten und Rückerstattung

Bereits gekaufte Karten behalten ihre Gültigkeit. Bei Absagen und terminlichen Verhinderungen am Ersatztermin erfolgt die Rückerstattung laut gesetzlicher Verordnung ausschließlich in Form von Musiksommer-Gutscheinen.

KONTAKT

www.musiksommerbadschallerbach.at sowie Verein Kurmusik Bad Schallerbach unter Tel.: 07249/420710

OÖ. Landesausstellung Steyr 2021 24. April bis 7. November ARBEIT WOHLSTAND

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

WORD RAP

Mit viel Herzblut und Können verkauft die Ennserin Mona Hagmayr bei der OÖ Wohnbau – Gesellschaft für den Wohnungsbau gemeinnützige GmbH in Linz maßgeschneiderte Wohnungen. Als Mitarbeiterin im Vertrieb ist die sympathische Blondine meistens in ganz Oberösterreich unterwegs und betreut ihre Kunden von der Erstberatung bis zur Schlüsselübergabe.

Text: Ulli Wright Foto: privat

Langeweile im Lockdown kennt Mona Hagmayr nicht, denn die Immobilienbranche boomt und die Nachfrage an Wohnungen im Grünen ist ungebremst. Wir haben die Immobilientreuhänderin zum

Wordrap gebeten.

Mein Morgenritual ... ... wenn der Wecker läutet, einfach noch fünf Minuten länger liegen bleiben. Danach gibt es einen Kaffee mit viel Milch und ein Marmeladebrot (vorzugsweise Brombeermarmelade von meiner Mama).

An meinem Job mag ich … ... die persönlichen Gespräche mit meinen Kunden und deren Geschichten. Ich freue mich immer mit ihnen, wenn sie ihre Traumwohnung bei mir gekauft haben und begleite sie bis zur Schlüsselübergabe.

Schöner Wohnen bedeutet für mich ... ... wenn das Zuhause ein Ort zur Erholung ist. Zu Hause zu sein, ist einfach ein gutes Gefühl!

Mein Lieblingsplatz daheim ... ... ist im Wohnzimmer auf meiner neuen Couch.

Als Kind wollte ich immer … ... auf einem Bauernhof mit vielen Pferden leben (das will ich übrigens immer noch!)

Herausforderungen sind für mich ... … spannend und ich nehme sie auch sehr ernst.

Es motiviert mich ... ... wenn die Personen um mich herum positiv gestimmt und gut gelaunt sind. Wenn ich nicht arbeite ... ... geh ich gern mit meiner Nichte Lena reiten, sitze am Mountainbike oder hänge bei meiner Familie, meinen Cousins und deren Kids herum. Ich bin aber auch gerne mit unserem Jack Russell Terrier Oskar im Wald unterwegs, treffe Freunde oder besuche meine Lieblingsnachbarin auf einen oder zwei Vintonic :-)

Mein Vorbild ist … ... eine besonders intelligente Freundin, die sehr ehrgeizig ist und alles durchzieht, was sie sich vornimmt! Echt beneidenswert!

Auf meiner Bucket List steht … ... das trau ich mich gar nicht alles niederzuschreiben.

Es ärgert mich ... ... wenn jemand nicht zu seiner Meinung steht und sich wie eine Fahne im Wind dreht.

Davon kann ich nicht genug bekommen ... ... weiße Ritter-Sport-Schokolade mit ganzen Nüssen.

Mein Lebensmotto lautet:

„Der frühe Vogel fängt den Wurm!“

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