Oberösterreicher Juni 2024

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ÖSTERREICHER OBER

Sonderausgabe der Oberösterreicherin

ChatGPT

Was ist dran am Hype der neuen Technologie?

Der Koch der Nationalelf

Seewirt Fritz Grampelhuber über die Lieblingsspeisen von Arnautović & Co.

Ing. Mag. Dr. h.c. Ulrich Kubinger VTA-Gründer & Umweltpionier
Österreichische Post AG, Zul.-Nr. MZ 02Z031267 M, Neu-Media GmbH, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, Retouren an „Postfach 100, 1350 Wien“, Foto: Ines Thomsen Sonderausgabe der Oberösterreicherin JUNI 2024 | 8. Jg. | Nr. 26 | € 7,00 9120003770128 02
“I’M THINKING BEYOND MY TIME TO THE LEGACY I LEAVE BEHIND.” GISELE BÜNDCHEN, WORLD-RENOWNED MODEL, ENTREPRENEUR, AND NYT BESTSELLING AUTHOR

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Vor 85 Jahren als Instrumenten-Uhr mit der Präzision eines Marine-Chronometers konzipiert, ist die Portugieser ein zeitloser und zugleich dynamischer Ausdruck sportlicher Eleganz. Der Chronograph mit seinen für eine optimale Ablesbarkeit vertikal angeordneten Zählern präsentiert sich jetzt zum ersten Mal mit einem aufwendig gearbeiteten Zifferblatt in der Farbe Dune.

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Innovation und Forschung als Weltverbesserer ...

... das Cover der aktuellen Ausgabe des OBERÖSTERREICHERS ziert ein Mann, der genau das im Sinn hat: Umweltpionier Ulrich Kubinger präsentierte mit dem VTA-Hydropower-System seine Zukunftsvision für eine sauberere Welt. Im Rahmen des beeindruckenden Experiments „Wasser brennt“ zeigte er gemeinsam mit seiner Tochter beim 4Gamechangers Festival in Wien, wie ohne externe Energiezufuhr aus Abwasser Wasserstoff erzeugt werden kann, und zog damit Publikum und Juroren in den Bann.

Lesen Sie außerdem unseren Beitrag über die revolutionäre Software ChatGPT, die nicht nur dabei ist, die Arbeitswelt von Grund auf zu verändern, sondern auch im Bildungsbereich bereits Einzug hält. Wir zeigen einen Weg, wie Schüler und Lehrer den Chatbot nutzbringend einsetzen können und dabei die wichtige Fähigkeit des kritischen Denkens und Hinterfragens erlernen und ausbauen können.

Kritisch hinterfragen sollten wir auch unseren Handykonsum. Zu diesem Thema sprachen wir mit Sportpsychotherapeut und Mentalcoach Fritz Weilharter, der in seinem Buch „Die neue Elite“ vor den negativen Folgen übermäßigen Handykonsums von Kindern und Jugendlichen warnt. Im Gespräch plädiert er an Eltern, ihren Kindern analoge Alternativen zu bieten und ihnen so die Möglichkeit zu eröffnen, ihre Talente entdecken und entfalten zu können.

Unternehmer und Investor Philipp Maderthaner legte Ende Mai in einem Vortrag im WIFI Linz dar, wie Unternehmen in Zeiten der Globalisierung und des boomenden Onlinehandels bestehen und wachsen können. Um den vielfältigen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen, empfiehlt er, sich auf drei zentrale Säulen zu fokussieren: Emotion, Effizienz und Exzellenz.

Zu guter Letzt möchten wir Ihnen mit Erik Diewald-Hagen einen kreativen Kopf vorstellen, der sich auf Kollodium Nassplatten Fotografie spezialisiert hat. Diese Art der Fotografie ist eine aufwendige Kunstform, die viel Knowhow abverlangt, deren Ergebnisse aber durch besonderen Charme und einzigartige Ausdruckskraft glänzen.

Ich wünsche Ihnen eine interessante Zeit beim Lesen des aktuellen OBERÖSTERREICHERS!

Der nächste OBERÖSTERREICHER erscheint am 23. August 2024.

Impressum OBERÖSTERREICHER: Eine Sonderausgabe des Magazins OBERÖSTERREICHERIN Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter der URL http://www.dieoberoesterreicherin.at/info/offenlegung/ abgerufen werden. Herausgeber: Josef Rumer, Medieninhaber und Hersteller: Neu-Media GmbH, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, E-Mail: office@neu-media.at, Tel.: 07242 / 9396 8100, Fax: 07242 / 9396 8110, Geschäftsführung: Josef Rumer, Mag. Andreas Eisendle, Prokuristin: Astrid Gruber, Assistentin der Geschäftsführung: Kerstin Artmayr, Büroorganisation: Slavica Haminger, Lehrling: Anna Eder, Redaktionsleitung: Mag. Ulli Wright, E-Mail: redaktion@neu-media.at, Redaktion: Mag. Dr. Maria Russ, Nicole Madlmayr, Mag. Petra Kinzl, Laura Zapletal BA, Praktikum Redaktion: Amelie Gruber, Lektorat: Mag. Christa Schneider, Mag. Dr. Maria Russ, Anzeigenleitung: Josef Rumer, E-Mail: anzeigen@neu-media.at, Anzeigen: Ing. Mag. Richard Haidinger, Mag. Dietlinde Wegerer, Basim Nabi, Victoria Felice, Grafik: Karin Rosenberger, Ana Mrvelj, Thom Trauner, E-Mail: grafik@neu-media.at, Fotos: Thom Trauner, Shutterstock, Verlags- und Herstellungsort: Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, Druck: Druckerei Berger, A-3580 Horn , Vertrieb: PGV Austria Trunk GmbH. 5412 Puch, Morawa Lesezirkel, www.neu-media.at

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INHALT

Coverfoto: Ines Thomsen

Der nächste OBERÖSTERREICHER erscheint am 23. August 2024.

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Der Umweltpionier.

VTA-CEO Ing. Mag. Dr. h.c. Ulrich Kubinger im Talk.

ChatGPT. Ist die Software eine Revolution für die Bildung?

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Fritz Weilharter. Kindern ohne Handy gehört die Zukunft.

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Sturmerprobt. Harald Sturm über Markenentwicklung.

Fritz Grampelhuber. Der Seewirt aus Goisern bekocht die Nationalelf. 30

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Philipp Maderthaner. Der Unternehmer und Investor über die Trends im Handel.

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Foto: Oberösterreich Tourismus GmbH /Martin Fickert 10 ChatGPT 30 Der Koch der Nationalelf
Foto: Shutterstock Foto: Thom Trauner

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Tobias Stumpfl. Vom Piloten zum eigenen Lebensretter.

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Tourismus-Revolutionäre. Touristiker, die die Branche neu definieren.

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So geht Grillen. Tipps von Lukas Nagl und Florian Hütthaler.

Erik Diewald-Hagen Der Fotograf mit den alten Fotos. 64

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Den Sternen so nah. Luxusreisen mit der Weltraum-Kapsel.

Lesenswert. Buchtipps aus der Redaktion. 82

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64 Erik Diewald-Hagen 77 Den Sternen so nah 38 Philipp Maderthaner Foto: Andreas Wenter Foto: Ricardo Herrgott/News Foto: Zephalto 22 Harald Sturm

Die Präsentation „Wasser brennt“ von VTA-CEO Ing. Mag. Dr. h.c. Ulrich Kubinger (r.) und seiner Tochter, VTA-Prokuristin Marlen Kubinger (l.), war zweifelsohne einer der Höhepunkte des diesjährigen 4Gamechangers Festivals in Wien.

Interview: Ulli Wright Fotos: Zaubermensch

WASSER

BRENNT

Das VTA-Hydropower-System wurde als Höhepunkt des diesjährigen 4Gamechangers Festivals in Wien vorgestellt. Umweltpionier und VTA-CEO Ing. Mag. Dr. h.c. Ulrich Kubinger und seine Tochter, VTA-Prokuristin Marlen Kubinger, beeindruckten das Publikum auf der Hauptbühne mit ihrer Zukunftsvision „Wasser brennt“.

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Im Vorjahr zeigte Ing. Mag. Dr. h.c. Ulrich Kubinger auf dem 4Gamechangers Festival in Wien, wie aus Abwasser sauberes Wasser gewonnen werden kann und versprach für 2024 eine noch größere Innovation, nämlich Wasser zum Brennen zu bringen. Dieses Versprechen löste der VTA-Gründer heuer ein und demonstrierte am 16. Mai gemeinsam mit seiner Tochter Marlen Kubinger, Prokuristin bei der VTA Group, die revolutionäre VTA Liquid Engineering Technologie des VTA-Hydropowers. Im Rahmen ihres beeindruckenden Experiments zeigten sie, wie ohne externe Energiezufuhr aus Abwasser Wasserstoff erzeugt werden kann. Im Konkreten bedeutet das, dass aus 20 Litern Abwasser so viel Energie erzeugt werden kann, dass ein E-Auto 200 Kilometer weit damit fahren kann. Wir haben beim Vater-Tochter-Duo nachgefragt.

Prokuristin Marlen Kubinger (19) ist bei VTA Austria GmbH für Marketing & Public Relations zuständig und trägt die Innovationen des Unternehmens in die Welt hinaus. Am 4Gamechangers Festival präsentierte sie den Schwerpunkt VTA Nanocarbon®.

Herr Dr. Kubinger, mit Ihrer Tochter Marlen haben Sie das diesjährige 4Gamechangers Festival in Wien gerockt. Wie hat sich der erste gemeinsame Auftritt auf einer großen Bühne mit Ihrer Tochter angefühlt?

Ulrich Kubinger: Zuerst einmal fühlt man sich sehr stolz, wenn man sieht, dass sein eigenes Fleisch und Blut, sein Kind, seine Tochter, diesen Auftritt auf einer derart großen, internationalen Bühne bravourös gemeistert hat. Daran merkt man, dass Marlen schon mit 13 Jahren als Schülerin im Unternehmen mitgearbeitet hat. Seit gut einem Jahr ist sie nun auch fix bei der VTA Group beschäftigt und nimmt als Prokuristin ihre Aufgabe sehr ernsthaft wahr. Sie ist täglich im Unternehmen und arbeitet sehr engagiert mit. Wer mich beim 4Gamechangers Festival gesehen hat, hat sicher gemerkt, wie stolz ich auf sie bin. Ein Vater, der seine Tochter auf seine Reise mitnehmen darf. Mehr Erfüllung gibt es für mich nicht, ist doch meine Tochter mein Weiterleben.

Marlen, Sie haben beim 4Gamechangers Festival den Schwerpunkt VTA Nanocarbon® präsentiert. Ist Nanocarbon die Lösung für sauberes Wasser und können Sie uns das Verfahren näher erklären?

Marlen Kubinger: Mit dem VTA Nanocarbon®Verfahren können wir bei den Kläranlagen 30 Prozent Belüftungsenergie einsparen. Zusätzlich können wir uns auch den Ausbau der 4. Reinigungsstufe komplett ersparen, was teilweise vom Platz her bei vielen Anlagen nicht

möglich wäre und auch sehr kostenintensiv ist. Diese Kosten fallen mit unserem neuen Verfahren komplett weg. Weiters können wir bis zu 99 Prozent der feinsten Mikroplastikpartikel aus dem Abwasser herausholen. Dadurch, dass die Schlammflocke gebunden wird, haben wir einen klaren Wasserüberstand, der dann geklärt wieder in die Flüsse oder Seen gelangen kann. Auch bei den pathogenen Keimen liegen wir bei circa 99 Prozent. Das bedeutet, die ganzen krankmachenden Keime und Viren wurden aus dem Abwasser herausgeholt, und das Abwasser, das geklärt in die Natur zurückgelangt, ist nicht mehr infektiös und auch wieder sehr sauber. Bei den Spurenstoffen sind wir bei 93 Prozent mittlerer Eliminationsrate und können die von der EU geforderte Kommunalabwasserrichtlinie nochmal um 13 Prozent überschreiten. Ich denke, mehr muss ich zum Thema sauberes Wasser nicht sagen.

Herr Dr. Kubinger, Ihre Hydropower-Präsentation war die Sensation beim diesjährigen 4Gamechangers Festival. Damit leiten Sie die Energiewende auf der Kläranlage ein. Wie darf man sich das vorstellen?

Ulrich Kubinger: Wir wissen, dass wir den Klimaschutz mehr und mehr ins Auge fassen müssen. Die EU hat bis 2030 Klimaschutzziele herausgegeben und wir leisten einen Beitrag, indem wir am Klärwerk durch diese Hydropower-Verfahrensweise Energieautarkheit anbieten können. Wir haben beim 4Gamechangers Festival gezeigt, dass es funktioniert. Aus unserer Sicht ist es heute für VTA

Ein Vater, der seine Tochter mit auf seine Reise nehmen darf. Mehr Erfüllung gibt es nicht, ist doch meine Tochter mein Weiterleben.

Stand der Technik. Wir haben jahrelang daran gearbeitet, haben Patente darauf und ein Traum ist Realität geworden.

Was können wir damit machen?

Diese Lösung verwandelt Kläranlagen von Energieverbrauchern zu Energieerzeugern und trägt entscheidend zur Energie- und Klimaneutralität bei. Das heißt zum einen, dass der Wasserstoff für die Kläranlage restverbleibende Energiedefizite ausgleichen kann. Zum anderen braucht die Kläranlange keine chemische Industrie mehr, um versorgt zu werden, sondern sie versorgt sich selber und ist quasi der Koch in der eigenen Küche.

Für Ihre Präsentation gab es vom Publikum tosenden Applaus und Moderator Marcus Wadsak hat Ihnen auch für nächstes Jahr ein Versprechen abgerungen. Was dürfen wir erwarten?

Wir werden nächstes Jahr ein Verfahren zeigen, wie man mittels Nanotechnologie Abwasser trinkbar machen kann.

INFO

Ing. Mag. Dr. h.c. Ulrich Kubinger ist ausgebildeter Chemiker und gründete die VTA im Jahr 1992 als Einmannunternehmen. Heute produziert die VTA Group am Hauptsitz in Rottenbach sowie an sechs weiteren Standorten in Europa unter dem Motto „We clean water“ ökologisch voll verträgliche High-End-Verfahren. Das weltweit tätige Unternehmen hilft dabei, das Abwasser von mehr als 250 Millionen Menschen täglich zu reinigen. In der VTA Gruppe sind mehr als 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

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ChatGPT

REVOLUTION FÜR DIE BILDUNG?

Die Angst vor ihnen einerseits und der Hype um sie andererseits eint alle neuen Technologien vor allem in der Anfangszeit nach ihrer Einführung. ChatGPT ist hiervon nicht ausgeschlossen. Was es indessen bedürfte, ist Nüchternheit. Ob die Software Potenzial hat, die Bildung zu revolutionieren, darf bezweifelt werden. Eine Entmystifizierung.

WText: Maria Russ Fotos: Shutterstock

enn es ein politisches Ressort gibt, das verlässlich das G egenteil dessen umsetzt, was seinen Zielen, zu denen etwa die Erhöhung des Bildungsniv eaus gehört, zuträglich wäre, ist das jenes der Bildung. Seien es die Gratis-Tablets, die seit dem Schuljahr 2021/22 v on Schülern dazu verwendet werden, sich fortan nicht nur die Frei-, sondern auch die Schulzeit mit den neuesten App-Spielen zu vertreiben, sei es der starke MINT-Fokus, der mit ein Grund ist für den Spr achnotstand an Schulen und Universitäten – eine Entwicklung, die noch schneller voranschreitet als der technologische Fortschritt –, sei es der Wandel des Gymnasiums von der Schule für die Leistungsstärkeren zur Mehrheitsschule, oder sei es das Lehramtsstudium, das in Österreich zwar länger dauert als die meist en anderen Universitätsstudien und auch länger als in jedem anderen europäischen Land,

aber Gymnasiallehrer hervorbringt, die fachlich mit jeder Reform weniger versiert sind – all dies legt den dringenden Verdacht nahe, das Bildungsressort verstehe von Bildung gar nicht so viel, wie sein Name v ermuten ließe. Ausgerechnet ChatGPT jedoch soll nun das Ende von Bildung einläuten. Zu Recht?

Wie hast du’s mit ChatGPT?

Verteufeln, verbieten, euphorisch beklatschen, ignorieren oder gleichgültig hinnehmen, die Gretchenfrage entlarvt den, der sie beantwortet, schnell als technologiefeindlichen Ewiggestrigen, KI-Euphoriker oder Ignoranten. Ersterem entgegenzuhalten ist, dass die Dämonisierung – und damit oft einhergehend: Verbotsforderung – einer mindestens die Berufswelt bereits jetzt stark verändernden Entwicklung angesichts ihrer rasanten Verbreitung und ihrer Nutzenpotenziale weltfremd ist. Wenn die technische Evolution einem Gesetz folgt, dann demjenigen, dass Innovationen nicht durch Verbote aufgehalten werden können. Die KI-Software in verfrühter Euphorie kritiklos zu feiern dagegen ist naiv und zeugt von Unkenntnis (s. Kasten S. XX), und neue Entwicklungen nicht nur technologischer Natur schlicht zu ignorieren, hat noch nie zu wünschenswerten Ergebnissen geführt. Was fehlt, ist eine rationale Antwort. Diese könnte lauten, sich die an und für sich vorteilhafte Erfindung zunutze zu machen, ohne dabei mögliche Risiken, Gefahren und Schwächen sowie ihre Untauglichkeit für gewisse Anwendungsbereiche aus den Augen zu verlieren. Dies gilt ganz besonders für den Bildungsbereich.

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Lernen als analoge Tätigkeit: Wer mithilfe digitaler Technologien lernt, lernt noch lange nicht besser und schneller.

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Leicht entlarvt.

Wurden schriftliche Arbeiten und Referate, von Lehrern selten unbemerkt, einst aus Wikipedia kopiert, so vertrauen Schüler heute ChatGPT. Innert weniger Sekunden spuckt der Chatbot eine Antwort aus, die obendrein sprachlich einwandfrei formuliert und inhaltlich meist mehr oder weniger zufriedenstellend gestaltet ist. Und genau hier liegt die Krux, denn man muss der Software zugestehen, was Konrad Paul Liessmann sinngemäß einmal folgendermaßen auf den Punkt gebracht hat: Sie schreibt or thografisch, grammatikalisch und hinsichtlich Interpunktion einwandfrei – und es gibt keinen einzigen Maturanten in ganz Österreich, der das nur annähernd kann.

Das Entlarven von KI-generierten Hausübungen ist folglich ein Leichtes, Programme, die dabei helfen sollen, brauchen Lehrer nicht. Dass sich künftig immer mehr Schüler ganze Hausarbeiten von ChatGPT schreiben lassen werden, ohne dass ihre Lehrer den Schwindel durchschauen, ist folglich unwahrscheinlich. Auch die Befürchtung, dass Studenten sich wissenschaftliche Arbeiten von ChatGPT schreiben lassen, wird sich nicht bewahrheiten, zumal das KI-Sprachmodell keine Texte erstellen kann, die über die Trainingsdaten, also diejenigen Texte, mit denen die KI trainiert wurde und auf denen die von ihr erstellten Texte basieren, hinausgehen und folglich weder neue Forschungsergebnisse präsentieren noch neues Wissen generieren kann.

Sprachmodell, nicht Wissensgenerator. Weder als Such- noch als Wissensmaschine konzipiert, sondern als „ein Modell, das natürliche und konsistente menschenähnliche Unterhaltungen führen kann“ (ChatGPT), liegt der Hauptz weck der Software in der Generierung natürlicher Sprache. Während ChatGPT, um als

Die Fähigkeit des kritischen Denkens wird in Zeiten

von KI immer wichtiger.

Wissensgenerator verwendet werden zu können, noch zu viele Wissenslücken aufweist, k ann es beim Formulieren tatsächlich vorbehaltlos von Nutzen sein. ChatGPT-4 – und das seit Mitte Mai eingeschränkt verfügbare noch schnellere ChatGPT-4o mit bahnbrechenden neuen Funktionen – sind ein mächtiges Werkzeug zum Erstellen professioneller Texte, ob für das Marketing, den automatisierten Kundenservice, für Blogs und Onlinemagazine, oder von Social-Media-Posts. Zu den Textsorten, die ChatGPT tadellos zu erzeugen imstande ist, zählen Anleitungen, Bewerbungsschreiben, förmliche Behördenbriefe, Zusammenfassungen und Übersetzungen (mit Ausnahme von anspruchsvoller Prosa und Lyrik, hierfür braucht es immer noch menschliche Übersetzer). Texte, die das KI-Sprachmodell dagegen nicht zu erstellen vermag, sind genau solche, die Schüler und Studenten größtenteils zu schreiben haben: Meinungstexte zu mitunter sensiblen Themen aus Politik, Gesellschaft und

Recht, zu Literatur, Kommentare und Bewertungen sowie wissenschaftliche und fachliche Texte. Alle Arten von Texten, die nach einer hohen geistigen Plastizität, nach emotionaler Tiefe und sprachästhetischer Kraft verlangen, entspringen ausschließlich dem menschlichen Geist.

Nutzen und Schaden: zwei Seiten derselben Medaille.

Für eine nutzbringende Verwendung von ChatGPT und Co. im Unterricht bieten sich zahlreiche Möglichkeiten. Lehrer können – und sollten – den Textgenerator gemeinsam mit ihren Schülern einsetzen, um über von der KI generierte Texte, aber auch über präzises Fragestellen zu reflektieren. Fälle, in denen die Antworten unsinnig, falsch oder unvollständig sind, können gemeinsam analysiert werden. Auf diese Weise lernen Schüler nicht nur eine kritische und verantwortungsbewusste Nutzung der Textgeneratoren, sondern werden diese gleichzeitig entmystifiziert und entzaubert. Es liegt in der Verantwortung der Lehrer, ihre Schüler zu ermutigen, die Informationen, die sie von ChatGPT erhalten, stets zu hinterfragen und zu überprüfen. Dass jede KI-generierte Textausgabe kritisch und mit Fachkenntnis gegengelesen werden muss, muss zum Selbstverständnis werden.

Studenten verwenden ChatGPT, um innerhalb von Sekunden eine Vielzahl an klar und präzise formulierten Forschungsfragen zu erhalten. Hierbei handelt es sich um eine für das wissenschaftliche Arbeiten unerlässliche Grundfähigkeit, der Studenten zunehmend nicht mehr mächtig sind. Die Software ist zu jung, um dafür verantwortlich gemacht werden zu können, dass Schüler und Studenten immer mehr Schwierigkeiten haben, präzise zu formulieren,

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und Rechtschreibung und Grammatik immer schlechter beherrschen, das Risiko allerdings, dass digitale Sprachassistenten ihren Teil zu einer Verschlechterung der Deutschkenntnisse beitragen und diese sogar beschleunigen werden, besteht. Dass Texte mithilfe von ChatGPT umgeschrieben, verbessert und korrigiert werden können, birgt die Gefahr, dass Lernende sich gar nicht mehr die Mühe machen, die wichtigen Fähigkeiten des stringenten Argumentierens sowie des orthografisch, grammatikalisch und in Hinsicht Interpunktion korrekten Schreibens zu üben, und all dies folglich immer mehr verlernen. Diesen Teufelskreis gilt es im Sinne der Bildung unserer Kinder zu durchbrechen, am besten dadurch, dass man den Einsatz von ChatGPT unter der Prämisse der Reflexion und des kritischen Blicks erlaubt und Lernende ermutigt, die Software als Lernassistenten, nicht aber als Ersatz fürs Selbstdenken zu verwenden. Diejenigen Schüler und Studenten, bei denen dies nicht gelingt, waren sehr wahrscheinlich auch vor ChatGPT nicht am Praktizieren und Verbessern der eigenen Schreibfähigkeiten sowie am eigenständigen Denken interessiert. Vielleicht muss von einem jungen Menschen zu erwarten sein, dass ihm bewusst ist, dass jede schriftliche Arbeit, die er wortwörtlich von ChatGPT übernimmt, eine ist, die er sich nicht selbst erarbeitet hat, wodurch ihm ein Lern- und Erkenntnisgewinn entgangen ist, was wiederum seiner Bildung nicht förderlich ist.

Digitale Kompetenz setzt analoge voraus. Bildung bedeutet, Chatbot-„Wissen“ stets skeptisch gegenüber zu sein, auch andere Quellen zu konsultieren und aufgrund eines fundierten analogen Wissensgrundstocks richtige von Falschinformation zu unterscheiden wissen. „Um die Schülerinnen und Schüler fit für die Zukunft zu machen, in der KI eine zentrale Rolle spielen wird“, braucht es also nicht, wie Bildungsminister Martin Polaschek Ende letzten Jahres auf standard.de konstatierte, „umfassende digitale“, sondern im Gegenteil möglichst breit gefächerte analoge Kompetenzen. Denn „Quellenkritik und Informationskompetenz sowie ein verantwortungsvoller Umgang mit digitalen Medien und ethisches Bewusstsein“, laut Polaschek zentrale digitale Kompetenzen, sind in Wahrheit klassische Inhalte analoger Fähigkeiten. Der versierteste Benutzer KI-gestützter Sprachmodelle ist nicht derjenige mit den stärksten „digitalen Grundkompetenzen“ oder den besten basalen Kenntnissen im Programmieren, die der neue Pflichtgegenstand „Digitale Grundbildung“ und der Informatikunterricht in der gymnasialen Oberstufe vermitteln sollen, sondern sind die Schüler, die sich im Laufe der Schulzeit einen soliden Grundstock an Wissen angeeignet und gelernt haben, eigenständig sowie kritisch zu denken. Es ist weder eine nennenswerte Leistung noch ein Zeichen von Bildung, wenn

Um Schülerinnen und Schüler fit für die von KI geprägte Zukunft zu machen, braucht es nicht digitale, sondern breit gefächerte analoge Kompetenzen.

ein junger Mensch weiß, wie KI-Textgeneratoren zu bedienen sind. Schließlich spielt die Nutzerfreundlichkeit bei Software im Allgemeinen eine zentrale Rolle und ist deren Bedienung intuitiv. Eine Leistung ist es dagegen vielmehr, zu wissen, wie man durch geschicktes Fragen möglichst genau zu der Information kommt, die man sich vom Chatbot erhofft, und wie diese Informationen hinsichtlich ihres Wahrheits-

gehalts und ihrer Relevanz einzuordnen sind. Die verantwortungsbewusste, reflektierte und tatsächlich nutzbringende Verwendung KI-basierter Sprachmodelle ist denen vorbehalten, die ein gewisses Bildungsniveau erreicht haben, das gänzlich unabhängig ist von digitalen Technologien jeglicher Art. Bildungsbürgerlich formuliert gilt: Nur wer Goethes „Leiden des jungen Werther“ tatsächlich gelesen hat, kann beurteilen, ob die von ChatGPT ausgeworfenen Sätze über den Klassiker der Weltliteratur Relevanz und Richtigkeit besitzen. Das Verwechseln digitaler mit analogen Kompetenzen ist einer der größten Grundirrtümer der österreichischen Bildungspolitik.

Lernen als analoge Tätigkeit. Was sich bei allem technologischen Fortschritt der letzten Jahre und Jahrzehnte nicht geändert hat, ist die Art, wie wir lernen. Kinder lernten damals und lernen heute analog, und zwar mit ihrem Gehirn, das beim Lernen äußere Reize verarbeitet, die über die Sinneszellen die Aktivierung der Synapsen auslösen. Solange der Mensch physischer und psychischer Leib ist, können daran auch KI-Sprachmodelle nichts ändern.

Das bedeutet, für die Bildung ist ChatGPT weniger revolutionär, als viele zu wissen glauben. Bildung bedeutet auch heute noch die Aneignung von Wissen und Kenntnissen, der Fähigkeit zum eigenständigen und kritisch-rationalen Denken, derer sich der Mensch selbst befleißigen muss. Smartphones, Tablets, Internet und ChatGPT hin oder her, Bildung war und ist mit Arbeit verbunden und kann nur durch eigenen Antrieb, Einsatz, Fleiß und Eifer erreicht werden. Die Art des Mediums ist hierbei zweitrangig. Die Nutzung digitaler Medien

Laptops, Tablets, Bücher – digital und analog kombiniert: Lernen ist heute multimedial.
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im Unterricht bietet neue Möglichkeiten, um sich Lerninhalte anzueignen, sie ist jedoch kein Selbstzweck. Losgelöst von der analogen Welt der Kinder sind digitale Medien wirkungslos. Wer glaubt, Handy, Tablet, ChatGPT und digitale Lernprogramme werden das Lernen und die Bildung revolutionieren und unsere Jugend gar zu einem höheren Bildungsniveau führen, erliegt einem fundamentalen Irrtum. Wer mithilfe digitaler Technologien lernt, lernt noch lange nicht besser und schneller.

Weg mit den Smartphones!

Der Nutzen von KI-Textgeneratoren ist groß und im stetigen Ausbau begriffen. Das von Open AI erst Mitte Mai der Öffentlichkeit präsentierte ChatGPT 4.o bedeutet eine Revolution der Revolution: Das „Omnimodel“ schreibt nicht nur, es sieht, hört und spricht auch. Den menschlichen Dolmetscher wird es überflüssig machen, zweifelsohne werden auch andere Berufsbranchen verschwinden. Doch während ChatGPT zahlreiche Jobs gefährdet, sind Bildung und Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen durch eine andere Technologie bedroht: die exzessive Nutzung des Smartphones sowie den übermäßigen Konsum von Social Media, welche die Auseinandersetzung mit der unmittelbaren Umwelt, die das Spielen, Sprechen und Interagieren mit dem Umfeld bereits weitgehend ersetzt haben. Was wir als Eltern, Schulen und Regierungen tun können, um unseren Kindern, Schülern und künftigen Wählern ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen, ist das Gegenteil dessen, was digitalisierungsoffensive Bildungsreformer im Sinn haben. Was die Bildung tatsächlich revolutionieren – und die psychische Gesundheit unserer Jugend schützen – würde, wäre ein flächendeckendes Smartphone-Verbot in Schulen sowie eine stark reduzierte Verwendung digitaler Endgeräte und Zeit auf Social Media im Alltag. Kinder, deren Konsum digitaler und „sozialer“ Medien eingeschränkt und überwacht wird, verlieren nicht, wie häufig befürchtet, den Anschluss in unserer digitalisierten Welt. Der Einwand, dass Kinder, denen Smartphones und Computer vorbehalten werden, nicht vorbereitet seien auf die Arbeitswelt, ist unbegründet. Im Gegenteil können diese Kinder mit ihrer gesunden Psyche und ihren voll funktionsfähigen Gehirnen alles, was ihnen die „Smombies“ an „digitaler Bildung“ voraus sind (wenn überhaupt) und was Jobanwärter in der digitalisierten Arbeitswelt aber können müssen, innerhalb von ein paar Wochen oder Monaten lernen.

Kinder dürfen nicht rauchen, keinen Alkohol trinken und keine Drogen konsumieren, ihnen ist der Zutritt zu Casinos und Bordellen verwehrt, aber entwürdigende und zerstörerische TikTok- und Instagram-Reels werden von einem Großteil von ihnen legal genutzt, pornografische Inhalte sind an digitalen Endgeräten für jedes Kind zugänglich. Wer hier nicht stutzig wird, dem darf unterstellt werden, dass er gar nicht mehr möchte, dass der Mensch im Duell mit den Maschinen die Krone der Schöpfung bleibt.

Was ist ChatGPT und wie arbeitet es?

ChatGPT ist ein Sprachverarbeitungsmodell, das auf der Generative Pre-trained TransformerArchitektur, einem künstlichen neuronalen Netzwerk, basiert. Entwickelt wurde es vom US-amerikanischen Unternehmen Open AI speziell für die Generierung von Texten entwickelt. Der erste GPT wurde 2018 vorgestellt.

Dahinter steckt ein statistisches Modell, das bei der Erzeugung von Texten errechnet, welche Wörter tendenziell zueinander gehören. Der Chatbot tastet sich von Wort zu Wort vor und erzeugt so (meistens) plausible Texte, weshalb man von generativer künstlicher Intelligenz spricht. Der dafür benötigte Input stammt aus einer riesigen Menge an Textdaten aus dem Internet, aus digitalisierten Büchern, wissenschaftlichen Beiträgen, Artikeln, aus Webseiten usw., mit denen der GPT trainiert wurde, sogenannten Trainingsdaten.

Da der Algorithmus auf Wahrscheinlichkeiten basiert, können die Outputs der KI selbst mit der riesigen Menge an Daten, mit denen sie gefüttert wurde, seltsam, moralisch fragwürdig, unkritisch oder schlicht falsch und unsinnig sein. Fehlerhafte Outputs werden Halluzinationen genannt. Sogenannte Feedbackschleifen ermöglichen es Benutzern, unangemessene oder fehlerhafte Texte zu melden. Diese Rückmeldungen werden dann von menschlichen Prüfern kontrolliert, um das System zu verbessern und unerwünschte Ergebnisse zu minimieren. Diese Art von KI-Qualitätssicherung gewährleistet eine stetige positive Weiterentwicklung und Verbesserung des Modells.

ChatGPT vs. Perplexity.ai

Die Stärke von ChatGPT liegt in der Konversation sowie im Beantworten offener Fragen. Was es nicht kann, ist, zu den Informationen, die es ausgibt, Quellenangaben machen. Diese werden allerdings nicht nur in wissenschaftlichen Arbeiten an Universitäten und Hochschulen, sondern auch in sogenannten vorwissenschaftlichen Arbeiten an höheren Schulen vorausgesetzt. Als für Schüler und Studenten brauchbarer kann sich deshalb Perplexity.ai herausstellen, die KI-basierte Antwort auf die traditionelle Suchmaschine. Perplexity greift auf eine Vielzahl an Quellen zu, von Nachrichtenportalen über akademische Datenbanken über soziale Medien. Es extrahiert und präsentiert seine Informationen aus aktuellen Internetquellen und liefert insbesondere bei Faktenfragen genauere und aktuellere Informationen inklusive Quellenangaben, während ChatGPT auf einem festen, wenn auch immensen, Datensatz basiert, weshalb der Trainingsstand dem aktuellen Wissen hinterherhinkt. Welche der beiden KI-Plattformen für die eigenen Ansprüche besser geeignet ist, hängt von den jeweiligen Bedürfnissen ab.

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Weil das E viel ausmacht. Der Volvo EX40 und der Volvo EC40. Volllktrisch.

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Der Volvo EX40 und der Volvo EC40. Volllktrisch.

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Volvo EX40. Stromverbrauch: 16,6 – 19,4 kWh /100 km, CO₂-Emission: 0 g/ km, Reichweite: 435 – 575 km. Volvo EC40. Stromverbrauch: 16,3 – 18,7 kWh/100 km, CO₂-Emission: 0 g/km, Reichweite: 445 – 582 km. Jeweils kombiniert, nach WLTP-Prüfverfahren. Verbrauchswerte basieren auf MY24.5. Symbolfoto. Irrtümer, Fehler und Änderungen vorbehalten. Stand: Februar 2024.

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INTELLIGENTER, KREATIVER, FITTER:

KINDER OHNE SMARTPHONES

Psychologen, Mediziner und Hirnforscher warnen schon lange vor den Folgen exzessiven Handykonsums speziell von Kindern und Jugendlichen. Auch Psychotherapeut und Mentalcoach Fritz Weilharter positioniert sich klar smartphonekritisch. In seinem Buch „Die neue Elite“ erklärt er, warum Kindern ohne Smartphone die Zukunft gehört.

Wer seinen Kindern eine weitgehend analoge Kindheit sichert, verschafft diesen vielfältige psychisch-kognitive, körperlichmotorische und emotionale Entwicklungsvorteile. Nichts ebnet den heutigen Kindern den Weg zur neuen Elite so sehr wie eine analoge Kindheit, ist Fritz Weilharter überzeugt. Dass es weit verbreitet ist, Warnungen vor dem schrankenlosen Bildschirmkonsum als übertriebene Ängste von Technologiefeinden abzutun, stört ihn nicht, die Botschaft ist ihm zu wichtig. Es gehe auch nicht darum, die Kinder vor der allgegenwärtigen Digitalisierung abzuschotten, sondern ihnen analoge Alternativen zu bieten, ihrer körperlichen und seelischen Gesundheit sowie ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit willen.

dig am Handy. Aus psychologischer Sicht: Ab wann gilt die Nutzung des Handys als pathologisch? Sucht ist, wenn es Entzugserscheinungen gibt, etwa kommt es zu vegetativen und körperlichen mehr oder weniger starken Reaktionen, wie Nervosität, Zittern, Schweißausbrüche. Die Sucht ist ein Grenzübergang von der Abhängigkeit zur Sucht. Das ist ein gradueller Übergang, man kann nicht sagen, wo genau die Sucht beginnt, sondern es macht sich zuerst eine schleichende Verhaltensänderung bemerkbar. Kinder verwenden ihr Smartphone in der Schule, in den öffentlichen Verkehrsmitteln, sogar beim Essen und beim Erledigen der Hausübung, das Handy ist durchgehend Teil des Lebens der jungen Menschen. Das ist bedenklich. Wenn es aber gelingt, einen handyfreien Nachmittag einzulegen, wo miteinander geredet, gespielt, Sport gemacht, gelesen wird, wo menschliche Kontakte gepflegt werden, dann ist es keine Sucht. Man kann allerdings auch mehr oder weniger abhängig sein, die Grenze zu ziehen ist schwierig. Ich habe das Buch aber nicht geschrieben, um ein wissenschaftliches Werk mit Zahlen und Daten zu schreiben, sondern um die Alternativen der analogen Kindheit aufzuzeigen.

Herr Weilharter, Sie schreiben im Buch, dass die große Mehrheit unserer Kinder nicht handysüchtig, aber dennoch durch dessen Allgegenwärtigkeit im Alltag massiv betroffen sei. Ist das nicht zu optimistisch? Ich würde behaupten, die Mehrheit der – im Übrigen nicht nur – jungen Menschen ist fast stän- →

Text: Maria Russ Fotos: Shutterstock, Lukas Beck
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Was sind die Alternativen zum Smartphone? Es geht darum, stark und liebevoll Nein zu sagen und Alternativen zu bieten. Die Alternativen sind die analogen Erfahrungen. Man kann als Eltern nur dann erfolgreich und nachhaltig intervenieren, wenn man bessere Alternativen zur Verfügung stellt als die digitale Unterhaltung, die das Kind auch annimmt. Ich sage immer, der Tisch mit den analogen Erfahrungen ist voll gedeckt, die Eltern müssen nur zugreifen. Mit Alternativen ist allerdings keine Beschäftigungstherapie für das Kind gemeint. Ziel ist, dass das Kind wieder eigenständig Interessen und Begabungen nachgeht.

Am leichtesten haben es jene Kinder, deren Eltern die Weichen früh so gestellt haben, dass die Kinder für Handy und Co. gar kein besonderes Interesse entwickeln. Schwieriger gestaltet sich das Angebot von Alternativen mit Kindern, die bereits stark digitalisiert sind. Aber auch digitalaffine Kinder können zur neuen Elite werden, wenn sie die neue Technologie hauptsächlich für den Wissenserwerb verwenden. Wenn das Kind keine der Alternativen, die Sie ihm bieten, annimmt und selbstständig weiterführt, sondern weiterhin die digitalen Geräte bevorzugt, liegt der Verdacht nahe, dass es bereits in den Bereich der Abhängigkeit oder der Sucht geraten ist. In diesem Fall würde ich raten, professionelle Hilfe durch entsprechende Beratungsstellen oder Therapeuten in Anspruch zu nehmen.

Wie können Kinder die intrinsische Motivation für etwas anderes als das Smartphone entwickeln und was kann man als Eltern beitragen?

Die intrinsische Motivation entsteht daraus, dass ich für mich entdecke, dass die Ziele, die ich erreichen will, attraktiv genug sind. Intrinsische Motivation hat vier Prinzipien: Attraktivität der Ziele, ein Bild vom Nutzen meines Tuns, Vertrauen in mein Tun und Wertschätzung der kleinen Erfolge. Es geht darum, dem Kind Freiraum für selbstständiges Tätigsein zu geben, Ressourcen zur Verfügung zu stellen, damit es Tätigkeiten entdecken kann, die seinen Begabungen entsprechen. Es geht – im Gegensatz zum Smar tphone – um das aktive, eigene Tun, darum, die eigene Aktivität zu spüren und auch deren Wirkung wahrzunehmen. Das Gamen oder die Social Media dagegen bieten die sofortige Befriedigung von spontanen Bedürfnissen.

Auch Langeweile ist übrigens ganz wichtig. Wenn ein Kind Langeweile empfindet, ist das fantastisch! Denn in der Langeweile ist das Kind auf sich selbst zurückgeworfen. Man tut seinem Kind nichts Gutes, wenn man seine Langeweile beseitigen will. Stattdessen sollte man ihm die Möglichkeit geben, von sich aus tätig zu werden. Daraus entstehen Neugier, neue Gedanken und Ideen.

Es ist zu beobachten, dass Kinder, die mit Handys zurückhaltender umgehen, bessere Leistungen abliefern.

Sie nehmen in Ihrem Buch die Eltern in die Pflicht, doch diese gehören selbst zu den intensivsten Smartphone-Nutzern ... Eltern sind erwachsene Menschen und mehr oder weniger psychisch, körperlich, mental, sozial gut vorbereitet aufs Leben. Dennoch muss man als Erwachsener reflektiert mit dem Instrument Smartphone umgehen, um zu bemerken, dass man es selber zu schnell und zu oft zur Hand nimmt. Denn wenn ich meinem eigenen Bildschirm- und Handykonsum nicht kritisch reflektiert gegenüberstehe, dann wird es mir schwerfallen, das von meinen Kindern, die mir anvertraut sind, zu verlangen. Ich habe in meiner Rolle als Vater und Mutter eine Verantwortung.

Kinder sind von Geburt an an ihren Eltern orientiert. Schon Babys orientieren sich am Verhalten ihrer geliebten Eltern. Diese sind ihre Vorbilder. Und damit ist jetzt das Wichtigste gesagt: Es geht um die Vorbildfunktion, das heißt, die Eltern sollten, wenn die Kinder um sie herum sind, das Handy weglegen. Weil die Kinder sofort verstehen, dass Mama und Papa da irgendwas in der Hand haben, was ganz interessant ist, was sie folglich auch haben wollen. Es ist tatsächlich so einfach. Mein Verhalten als Erwachsener und meine Vorbildfunktion sind der Kern des Ganzen.

Eines der Hauptprobleme ist, dass der digitale Zeitvertreib die Potenziale und Talente verschüttet … Absolut. Über die Jahre ist zu beobachten, dass jene Kinder, die mit Handys zurückhaltender umgehen, bessere Leistungen abliefern. Dass Kinder, die viele Stunden am Tag mit Social Media und digitalen Spielen verbringen, in ernster Gefahr sind, unter den Gleichaltrigen dauerhaft in das hintere Mittelfeld oder noch weiter zurückzufallen, ist er wiesen.

Viele Erwachsene sind sich dem gar nicht bewusst. Müsste in der Öffentlichkeit mehr Bewusstsein geschaffen werden über die Gefahren übermäßigen Handykonsums?

Ja! Aber es wird nicht darüber diskutiert. Nein, es wird völlig ignoriert.

Was hat es mit dem Wort „Elite“ im Buchtitel auf sich?

Hier muss ich ausholen. Wir hatten zu Beginn, als wir im Verlag über den Buchtitel diskutiert

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hatten, als ersten Ansatz etwas in der Art „Handys machen dick, dumm und faul“ im Sinn. Ich meinte dann, das kann ich nicht tun, denn ich bin nicht dick, dumm und faul, ein solcher Titel könnte Leute kränken. Also sollte er positiv formuliert werden. „Elite“ war für mich als jemand, der aus einer Arbeiterfamilie kommt, immer ein problematisches, negativ besetztes Wort, deshalb war mir für das Buch die Unterscheidung zwischen der sogenannten alten Elite und der neuen Elite wichtig. Ich habe den Elitenbegriff für mich neu definiert. Er ist für mich positiv besetzt

Smartphones und Social Media weg – es war noch nie so leicht, sein Kind zur Elite gehörig zu machen, könnte man meinen.

Ja. Denn alle Eltern wollen für ihre Kinder das Beste, und das Beste ist nun einmal die Elite. Die Elite sind die, die ihre Begabungen und Talente entdecken dürfen und können. Der digitale Zeitvertreib bewirkt das Gegenteil, er verschüttet die Potenziale und Talente und analogen Interessen.

Was halten Sie von einem Handy-Verbot in Schulen?

Da bin ich stark dafür. Man greift hier nicht, wie häufig argumentiert, ins Privatleben ein, denn die Schule ist kein privater, sondern ein öffentlicher Ort, an dem es Regeln einzuhalten gilt. Ich kann Eltern in einer liberalen Gesellschaft nicht vorschreiben, den Konsum digitaler Medien ihrer Kinder einzuschränken und zu über wachen, in der Schule darf das jedoch sehr wohl sein. Aber unser Unterrichtsminister hat vor einiger Zeit eindeutig deklariert, dass es unter ihm sicher kein Smartphone-Verbot geben werde. Kann mir jemand sagen, wofür Kinder in der Schule ein Handy brauchen? Ich bin übrigens kein Technologiefeind. Man kann ja diese neuen Technologien gut finden, aber trotzdem die Kinder davor schützen. Es ist sogar unsere Pflicht als Eltern. Man muss die Kinder nicht, wie es so oft heißt, so früh wie möglich an die digitale Welt gewöhnen, die wenigsten kämen auf die Idee, Kinder möglichst früh an den Alkoholkonsum zu gewöhnen. Beides kann abhängig machen. Je früher, desto besser – das ist in Zusammenhang mit dem Smartphone einfach nicht richtig.

Kinder ohne Smartphone seien aktiver, kreativer, intelligenter und körperlich fitter. Sie sind im Sportbereich tätig – wie ist es um die körperliche Fitness der Jungen bestellt? Kinder oder Jugendliche mit einem Bildschirmkonsum von sechs oder mehr Stunden haben genau diese sechs oder mehr Stunden keine Bewegung gemacht, kein Instrument gespielt, kein Buch gelesen oder keine Konversationen mit Gleichaltrigen geführt. Die Cowboy-Gangar t, das Doppelkinn, die Nacken- und Wirbelsäulenprobleme, die Kurzsichtigkeit – all das ist

ZUR PERSON

Professor Mag. Dr. Fritz Weilharter wurde 1956 in Leoben in der Steiermark geboren und lebt seit 1998 in Linz. Seit 2018 ist er in Berlin als Professor für Sportpsychologie an der BSP Business School Berlin tätig. Der Sportpsychotherapeut, Mentalcoach im Leistungssport, Vortragende, Organisationsberater, Buchautor und ehemalige Gymnasialdirektor hat große Talente in Österreichs Spitzensport mental betreut. Weilharter ist verheiratet und Vater von vier Töchtern.

im Zunehmen begriffen, wie in Studien nachgewiesen wurde. Dass Bewegung für den Körper total wichtig ist, leuchtet jedem ein, dass sie aber auch für die Entwicklung des Gehirns von jungen Menschen von Bedeutung ist, wissen wenige.

Der Tag hat 24 Stunden, mehr Zeit haben wir nicht. Und wenn ich jetzt vier, fünf oder acht Stunden am Smartphone hänge, geht mir diese Zeit ab für Dinge, die meiner kindlichen Entwicklung förderlich sind. Im Übrigen wird auch der Schlaf schlechter. Es gilt: Je mehr Stunden pro Tag für die Handynutzung draufgehen, desto weniger Zeit bleibt für dem Leben Dienliches, etwa für die Entwicklung von Talenten.

BUCHTIPP

Vor mehr als drei Jahren erschienen, aber aktueller denn je: „Die neue Elite. Warum Kindern ohne Smartphone die Zukunft gehört“ von Fritz Weilharter, ISBN: 978-3-99001-473-8; Verlag edition a, € 22

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TIME ZONE

TUDOR erweitert die legendäre Black Bay Kollektion um drei faszinierende Modelle und lässt die feminine Clair de Rose Kollektion wiederaufleben.

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Mit der neuen Black Bay 58 18K stellt TUDOR eine kühne Version seines beliebten Gelbgold-Modells mit transparentem Gehäuseboden, Manufakturwerk und einem Armband aus massivem Gold vor.

Außerdem greift TUDOR die feminine Clair de Rose Linie mit neuen, für die Marke typischen blauen Zifferblättern wieder auf. Die neuen Modelle mit mechanischen Uhrwerken sind in drei Größen und jeweils zwei Ausführungen verfügbar.

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Black Bay Edelstahl, 41 mm € 4.580 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
Tudor
Fotos: Montres Tudor SA
Tudor Black Bay 58 GMT Edelstahl, 39 mm ab € 4.420 Tudor Black Bay 58 18K Gelbgold, 39 mm € 32.300 Tudor Clair de Rose Edelstahl, 26, 30 oder 34 mm ab € 2.530

Text: Petra Kinzl

Die Archetypen-Methode: Gerade durch die vielen medialen Möglichkeiten von heute wird es immer wichtiger, dass Unternehmen effiziente Werkzeuge in der Hand haben, um schnell und effektiv zu handeln. Harald Sturm, Inhaber der Brandingagentur Sturmerprobt in St. Florian am Inn (www.sturmerprobt.com), über die Zukunft erfolgreicher Markenentwicklung durch eine Methodik, die Marken, Märkte und Menschen versteht und deren Verhalten sichtbar macht.

Fotos: Thom Trauner

MARKEN BRAUCHEN IDENTITÄT

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Ob „Mann“ lieber BMW oder Audi fährt, sich lieber in Tommy Hilfiger oder Hugo Boss einkleidet, ist alles kein Zufall. Es hängt damit zusammen, ob bewusst oder unterbewusst, inwiefern er sich mit der jeweiligen Marke identifizieren kann. Auf der anderen Seite bedeutet das: Mangelnde Klarheit in der Unternehmens- und Markenidentität führt zu vergeudeter Energie, Zeit und Geld sowie vielen verpassten Chancen. Davon ist Harald Sturm, Inhaber und Creative Director der Brandingagentur Sturmerprobt in St. Florian am Inn, überzeugt. Dem Werbeprofi geht es darum, eine Marke nicht dem Zufall zu überlassen. Sein Herz schlägt für Markenidentitäten, Markenstrategie und Positionierung. Für den Innviertler, der Mitglied im österreichischen Werberat und im Fachverband Werbung und Marktkommunikation ist, stellt das einen wesentlichen Erfolgsfaktor jedes Unternehmens dar. Was er genau darunter versteht und wie die ArchetypenMethode zum Gamechanger in der Unternehmenskommunikation und im Employer Branding werden kann, verdeutlicht Harald Sturm im Interview.

ZUR PERSON

Der Innviertler Harald Sturm, Markenentwickler, Inhaber und Creative Director der Brandingagentur Sturmerprobt, Medienexperte, Berater und kreativer Geist, begleitet Unternehmen auf ihrem Weg zu klarer Markenidentität und launcht ab Herbst einen eigenen Podcast als „Branddoc“.

Was bedeutet Marke für Sie?

Marke geht ja weit darüber hinaus, als nur ein cooles Logo zu haben. Eine Marke entsteht im Kopf von Menschen. Es ist eine Komposition aus Herz, Hirn und Bauchgefühl. Und genau hier beginnt die Kunst der Kommunikation. Denn um zielgenau zu kommunizieren, muss ich wissen – nicht glauben –, was meine Identität ist. Um diese Identität herauszufinden und daraus Verhaltensmuster abzuleiten, bin ich seit Jahren ein Fan der Archetypen-Methode.

Das heißt also, Marken brauchen Identität. Welche Vorteile hat es, Marken anhand von Archetypen zu entwickeln?

Dadurch ergeben sich klare Wege für Marketing und Kommunikation, klare Handlungsanleitungen für Führungsebene und Mitarbeiter. Es geht nicht um das persönliche Gefallen, sondern wie die jeweilige Zielgruppe am besten abzuholen ist. Entscheidungen können einfacher getroffen werden, wenn ich weiß, wofür ich stehe. Wenn ich mein Identitätsthema kläre, lösen sich viele Fragen von selbst. Beispielsweise beim Recruiting von Personal, wenn ich etwa durch treffend formulierte Stellenanzeigen genau die Menschen aufmerksam mache, die zur Position passen. Gerade durch die vielen medialen Möglichkeiten von heute wird es immer wichtiger, effiziente Werkzeuge in der Hand zu haben, die zielgerichtet und effektiv funktionieren. Nur so kann ich Wettbewerbsvorteile erzielen und den zeitlichen Aufwand minimieren. In unserer Welt reicht es nicht mehr aus, gut zu sein, sondern wir müssen jeden Tag besser werden. Wir müssen vorher mehr denken, damit wir dann bei der Umsetzung mehr vom Richtigen tun. Und deshalb ist es ganz wichtig, sich für das Fundament ausreichend Zeit zu nehmen. Das ist das Wesentliche und die Basis für gute Kommunikation, Marketing und Markenentwicklung.

Worum geht es Ihnen bei Ihrer Arbeit als Markenentwickler?

Wie sind Sie zum Markenbranding gekommen und was hat Sie dazu inspiriert, eine eigene Agentur für Branding und Kommunikation zu gründen?

Das Thema Marke fasziniert mich schon seit meiner Jugend, später auch während meiner langjährigen Tätigkeit als Verkaufsleiter bei Life Radio oder als selbstständiger Berater für Sales und Marketing. Ich habe mich mein Leben lang mit Marken beschäftigt.

Gibt es Marken oder Menschen, die Sie beeindruckt haben, was ihr Markenimage betrifft?

Björn Borg und Niki Lauda waren meine Heros. Es begeisterte mich, wie sie Sport machten und ihre Marken aufbauten. Für mich sind es zwei perfekte Beispiele für erfolgreiches Markenbranding.

Viele haben „zu schnell den Pinsel in der Hand“, wie ich gerne sage. Das bedeutet, es werden Logos oder Designs erstellt, ohne die Markenidentität zu kennen. Mir geht es darum, die Marke nicht dem Zufall zu überlassen. Darum, Unternehmen dabei zu unterstützen, Ziele zu erreichen. Studien zeigen, dass 55 Prozent der Manager ihr Leitbild leider nie zum Leben erwecken. Eine Marke stellt sich nach außen hin dar, es fängt aber innen an. Der wichtigste Aspekt in der Markenentwicklung, aber auch die größte Fehlerquelle, warum Marken nicht funktionieren, ist, wenn man sich zu wenig Zeit nimmt, das Team mit ins Boot zu holen. Des Pudels Kern ist ja, dass jeder unterschiedlich über etwas denkt. Es geht darum, ein klares Zukunftsbild zu schaffen, wer man als Unternehmen sein will. Vom Einkauf bis zur Forschung & Entwicklung soll jeder Mitarbeitende den Charakter, den Kern der Markenidentität, verstehen und mittragen. Denn: Mitarbeiter verkörpern die Marke jeden Tag! Und es geht darum, Stärken zu stärken. So fördert man die Freude an der Arbeit. Auf der anderen Seite müssen wir auch im Zielgrup-

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Viele haben zu schnell den Pinsel in der Hand: Es werden Logos oder Designs erstellt, ohne die Markenidentität zu kennen.

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Wenn ich als Unternehmen meine Identität kläre, lösen sich viele Fragen von selbst, beispielsweise beim Recruiting von Personal.
Harald Sturm

penverständnis tiefer gehen. Weil mir das Thema Markenidentität so am Herzen liegt, werde ich ab Herbst einen eigenen Podcast als „Branddoc“ launchen. Doc steht für Diagnose, Organisation, Communication.

Wie viele Archetypen gibt es eigentlich?

Nach der Methodik des Markencodes, entwickelt von Thomas Börgel in Deutschland, unterscheiden wir 16 Archetypen und 40 Werteräume.

Was ist das Besondere an der Methodik?

Diese Methodik gibt uns Einblick in das Verhalten von Unternehmen, Produkten und Menschen. Aus den verschiedenen Archetypen lässt sich dann eine typgerechte Kommunikation erstellen.

Was heißt typgerechte Kommunikation?

Manche Verhaltenszonen kosten uns mehr oder weniger Kraft und Energie als andere, denn das Gehirn will immer Ressourcen sparen. Typgerechte Kommunikation baut auf der natürlichen Persönlichkeit und dem unterschiedlichen Charakter von Menschen auf.

Wie setzen Sie die Archetypen-Methode in Ihrer Arbeit ein?

Indem wir den Status quo der Marke erheben. Dazu gehört es, Leitbilder zu analysieren und über Gespräche und über Fragenkataloge die persönliche Sicht von Führungsverantwortlichen und Mitarbeitenden einzuholen. Daraus wird eine Markensimulation erstellt: Wie soll die neue Marke sein? Um welche Werte geht es?

Wie wollen wir agieren? Daraus leiten sich Vision, Mission, Leitbild und ganz konkrete Handlungsanleitungen ab, zum Beispiel: Wie muss Kommunikation gestaltet sein? Wie inszeniere ich mich vor Ort? Welches Wording bei Texten? Welche Headline auf Inseraten?

Welcher Fotostil bei meinem Webauftritt? Welches Briefing für die Grafik? Welches Corporate Design? Wie sollen Zahlen aufbereitet werden? Welcher Fokus bei der Teamentwicklung oder im Employer Branding? Und so weiter.

Was ist zusammenfassend Ihre Hauptbotschaft?

Unternehmen, klärt eure Identität! Der Charakter einer Marke ist das A und O jeder Kommunikation.

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INDUSTRIELAND OÖ ERSTMALS UNTER DEN TOP 20 IN DER EU.

Oberösterreich ist erstmals unter die Top 20 der Industrieregionen der EU aufgestiegen. Damit zählt unser Bundesland zu den Spitzenaufsteigern des aktuellen RCI-Industrieregionen-Rankings der EU. Mit diesem Rückenwind wollen wir Oberösterreich im Wettbewerb der Regionen noch weiter voran bringen: Denn nur so können Arbeitsplätze und Wohlstand in unserem Land erhalten und ausgebaut werden.

Mehr Infos: www.wirtschaftslandesrat.at

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DER KOCH DER NATIONALELF

Wenn im Lexikon neben dem Wort „Leidenschaft” ein Foto wäre, dann vermutlich das von Fritz Grampelhuber. Der Goiserer ist Koch des österreichischen Fußball-Nationalteams und brennt neben gutem Essen mit (An-)Pfiff für das Salzkammergut und seinen Betrieb, den Steegwirt. Den führt er in bald 20. Generation gemeinsam mit seinem Bruder Tamino mit Herzblut und Teamgeist.

Text: Christina Tropper/OÖ Tourismus Fotos: Martin Fickert/OÖ Tourismus

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Der Fritz, der kennt sie alle. Und er weiß auch, was sie glücklich macht. „David Alaba isst am liebsten Gamskäsekrainer. Die hab ich ihm schon bis nach Madrid geliefert. So ein zartes Gamsfleisch k annst du nicht züchten, das gibt‘s nur bei uns im Salzkammergut”, sagt Fritz Grampelhuber und grinst spitzbübisch. Da ist so ein Leuchten in den Augen, wie bei einem kleinen Buben, der zu Weihnachten das erste Trikot seiner Lieblingsmannschaft geschenkt bekommt. „Für den Michael Gregoritsch hab ich von Goisern aus ein Beuscherl nach Wien organisiert. So sehr mag er das. Und der Marko Arnautović isst gerne Risotto, Fleischlaberl und Spanferkel.”

Für Michael Gregoritsch hab ich von Goisern aus ein Beuscherl nach Wien organisiert.

Fritz Grampelhuber

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Fritz Grampelhuber vor seinem Betrieb in Bad Goisern am Hallstättersee, den er gemeinsam mit seinem Bruder Tamino führt.

Marko Arnautović isst gerne Risotto, Fleischlaberl und Spanferkel.

Fritz Grampelhuber kennt die Lieblingsspeisen unserer Nationalelf.

Es gibt auch Schweinsbraten

Seit der UEFA EURO 2016 in Frankreich bekocht Fritz Grampelhuber die Nationalelf und gilt somit als festes Teammitglied der Spieler. „Den Speiseplan mache ich selbst. Dann schaut noch ein Ernährungsberater drüber. Es gibt auch manchmal einen Schweinsbraten, aber halt nicht am Tag vor dem Spiel.” Nie fehlen darf jedenfalls der legendäre Schokokuchen mit Latscheneis. „Den mögen alle, aber besonders der Christoph Baumgartner ist ein großer Fan davon.” Gefragt nach der Rezeptur, schaut Fritz geheimnisvoll und sagt im kollegialen Duwort: „Das Kuchenrezept kannst du haben, aber das Latscheneis ist und bleibt ein gut gehütetes Geheimnis. Da müssen die Leute schon selbst zu uns kommen.“

Kochen am offenen Feuer

Zwei Monate im Jahr reist der schneidige Koch mit seinen „Buam” von Training zu Training und kocht in fremden Küchen stets in hervorragender Qualität. „Das ist schon anspruchsvoll, denn es ist jedes Mal ein neuer Arbeitsplatz. In Kasachstan haben wir auf offenem Feuer gekocht. In Israel war am Freitag ab 16 Uhr wegen dem Schabbat niemand mehr erreichbar. Aber die Spieler brauchen natürlich immer gleichbleibend beste Qualität beim Essen. Nur so können sie Höchstleistungen bringen.” Genau diese Verlässlichkeit schätzen die Kicker, die sogar selbst gemachtes Ketchup serviert bekommen.

Fritz Grampelhuber auf seiner Plätte, mit der er auch ab und zu Spieler zum Fischen mitnimmt.

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Von links: Tamino Grampelhuber, Marko Arnautović und Fritz Grampelhuber beim Steegwirt.
Die Spieler brauchen immer gleichbleibend beste Qualität beim Essen. Nur so können sie Höchstleistungen bringen.
Fritz Grampelhuber

Wussten Sie, dass …

... ein Profifußballer zwischen 1.100 bis 1.500 Kalorien pro Spiel verbrennt?

... Oberösterreich bei internationalen Fußballclubs als Trainingsdestination sehr beliebt ist? Vor allem im Nationalpark Resort Dilly trainieren Top-Vereine gerne ihre Ballkunst. Rund 20 Hotels in ganz Oberösterreich beherbergen Fußballspieler, um ihr Spiel und ihre Taktik zu perfektionieren.

... im Oberösterreichischen Fußballverband 380 Vereine gemeldet sind?

... Tormann Heinz Lindner bei Union SaintGilloise nicht nur Oberösterreicher ist, sondern auch Stammgast im Hotel Guglwald?

... das Hotel Freigold und der Loxone Campus auch bald Top-Vereine begrüßen werden?

... Fußballprofis sechs bis sieben Mal pro Woche trainieren und das zweimal am Tag? Vor wichtigen Turnieren sogar noch mehr.

... Clubs wie 1860 München, Fortuna Düsseldorf, Slavia Prag und Slovan Bratislava Stammgäste in Oberösterreich sind?

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Ein Koch als Teammitglied

Wie wichtig der Koch für die Fußballer mittlerweile ist, zeigt sich deutlich in der OriginalDokumentation „Teamgeist – Unser Weg“ auf Canal+. Darin betont Kicker Xaver Schlager: „Der Fritz hat eine ganz besondere Rolle in

echte Freundschaft entwickelt. „Die Trainingslager sind eine Art Landschulwoche. Man freut sich schon richtig drauf.” Des Öfteren kommt es vor, dass einer der Spieler beim Steegwirt vorbeischaut und auf der Plätte mit Fritz und Tamino fischen geht. Da sind mittlerweile Be -

unserem Team. Sein Hauptberuf ist Koch. Das macht er auch gut. Aber in Wahrheit ist er die gute Seele, die Team-Mama.“ Und Marcel Sabitzer fügt hinzu: „Der gehört einfach zu uns.”

Nicht selten kommt es vor, dass das Handy von Fritz klingelt und einer der Spieler nach Rezepten fragt. „Die Jungs sind Genussmenschen und kochen selbst gerne. Sie sind kulinarisch gebildet und essen in den besten Lokalen der Welt. Da sind die Ansprüche schon hoch.” Gerne gibt Fritz dann Kochnachhilfe per Telefon. Immerhin hat sich zwischen den Männern eine

Die Trainingslager sind eine Art Landschulwoche.

der, einer verständnisvollen Partnerin, tatkräftigen Eltern und einem verlässlichen Küchenteam würde das alles nie gehen.”

Und wie k ann jemand, der ständig unter Strom steht, eigentlich entspannen? „Gar nicht. Ich brauche immer etwas zu tun.” Vielleicht gehen deswegen die Träume des Goiserers nach und nach in Erfüllung: „Als Kind habe ich schon gesagt, ich werde einmal Nationalteamspieler. Und irgendwie bin ich das ja jetzt auch.”

kanntschaften fürs Leben entstanden. Gemeinsam wird auf Familienurlaub gefahren, gelacht und philosophier t. Über Fußball und das Salzkammergut an sich.

Betrieb mit Teamgeist Was beim Fußball gilt, gilt auch im Betrieb: Die Erfolgsgeschichte des Steegwirts ist nur mit einem eingespielten Team möglich. „Ich bin das Gesicht nach außen. Aber ich könnte nicht rund um die Welt reisen, wenn ich wüsste, dass zu Hause alles drunter und drüber geht. Ohne dem engsten Steegwirt-Clan mit meinem Bru-

INFO

Echte Begegnungen wie jene mit Fritz Grampelhuber finden Sie im Onlinemagazin von Oberösterreich Tourismus. Dort können Sie das schönste Bundesland Österreichs in all seinen Facetten kennenlernen. Schauen Sie sich um auf oberoesterreich.at/magazin

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Teamgeist im Betrieb: Fritz Grampelhuber (li.) mit seinem Bruder Tamino Das Steegwirt-Beuschel liebevoll angerichtet.

DAS BRAUCHT MAN(N)

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3 © Peek & Cloppenburg

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Text: Laura Zapletal, Amelie Gruber Fotos: Hersteller

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EMOTION EFFIZIENZ EXZELLENZ

Unter dem Titel „Den Wandel erfolgreich meistern – Chancen für Mode und Lifestyle“ hat die Fachgruppe Mode- und Freizeitartikelhandel der Wirtschaftskammer Oberösterreich am 28. Mai ihre Mitglieder ins WIFI nach Linz geladen. Viel Beifall gab es für den renommierten Unternehmer und Investor Philipp Maderthaner, der anschaulich und klar über die wichtigsten Trends informiert hat.

Der traditionelle Handel befindet sich im Umbruch. Steigende Kundenansprüche, die rasante Globalisierung und der Siegeszug des Onlinehandels stellen Unternehmen vor neue Herausforderungen. Um in diesem dynamischen Umfeld erfolgreich zu bestehen, müssen sich Unternehmen neu erfinden und innovative Strategien entwickeln. Philipp Maderthaner, renommierter Unternehmer und Investor, hat klare Antworten auf die drängenden Fragen der Gegenwart. Unter dem Titel „Den Wandel erfolgreich meistern –Chancen für Mode und Lifestyle“ skizzierte er am 28. Mai im WIFI in Linz die wichtigsten Trends und gab wertvolle Tipps für Unternehmen, die im Wandel bestehen und wachsen wollen.

Text: Ulli Wright

Foto: Ricardo Herrgott/News

Eines der zentralen Themen ist die deutliche Veränderung der Kundenansprüche. „Die heutige Klientel ist anspruchsvoller denn je und erwartet herausragende Leistungen“, so Maderthaner. „Ob das gerecht oder ungerecht ist, sei dahingestellt. Die Masse der Kundinnen und Kunden ist von globalen Giganten extrem verwöhnt“, betonte er, was er am Beispiel des Handelsriesen Amazon verdeutlicht hat. „Alles ist immer, sofort und zu jeder Zeit verfügbar, und wenn man mit einem Klick alles erledigen kann, dann sinkt die Bereitschaft, Zeit, Aufmerksamkeit und Muße zu investieren“, so Maderthaner. „Die Gnadenlosigkeit einer globalen Welt ist, dass der Durchschnitt einfach herausgekürzt wird, und das spüren wir jeden Tag. Daher müssen sich Unternehmen differenzieren, um aus der Masse herauszuragen und die Aufmerksamkeit der Kunden zu gewinnen.“

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Regionalität?

Weiters ist er davon überzeugt, dass die Globalisierung und der boomende Onlinehandel die Bedeutung regionaler Nähe verwischt haben. „Der Faktor Regionalität spielt im Handel nach wie vor eine wichtige Rolle, da es bei einer gewissen regionalen Nähe einfacher ist, Beziehungen aufzubauen. Wem ich vertraue, zu wem ich eine Beziehung habe, dort kaufe ich“, ist Maderthaner überzeugt. Er gibt allerdings zu bedenken, dass es im Zeitalter der künstlichen Intelligenz schwer zu unterscheiden sein wird, ob eine KI mit uns eine Beziehung aufbaut oder ein Mensch. „Daher sind Unternehmen gefordert, sowohl online als auch offline eine starke Markenpräsenz zu etablieren, um im Bewusstsein der Kunden präsent zu sein.“

Megatrend Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist zwar nach wie vor ein Megatrend, das Wort wird aber laut Maderthaner häufig missbraucht. Denn wenn wir täglich mit Paketen aus China überschwemmt werden, stellt sich für ihn die Frage: Wo steckt die Nachhaltigkeit in diesem Konsumverhalten?

„Es ist an der Zeit, offen über diese Missstände zu sprechen. Die Ansprüche der Kunden steigen, gleichzeitig ist alles jederzeit und überall verfügbar. In diesem Wettstreit nach ‚schneller, billiger, lauter‘ können nur die Gi­

ganten mithalten.“ Daher wird es für den Handel auch immer wichtiger, sich vom Mitbewerb abzuheben.

Klare Botschaften

„Ich durfte ein paar Staffeln lang als Investor bei der TV­Sendung ‚2 Minuten 2 Millionen‘ dabei sein und habe mein ganzes Leben noch nie so viel veganes Zeug gegessen wie dort. Man bekommt ununterbrochen einen veganen Riegel, den jemand erfunden hat“, schildert Maderthaner. Was einst eine Nische war, füllt heute in den Supermärkten ganze Regale. „Ob die 15. Sorte Mandelmilch wirklich notwendig ist, darf bezweifelt werden“, lacht er. „In einem derart wettbewerbsintensiven Markt voll ähnlicher Angebote reicht es nicht aus, einfach nur da zu sein. Unternehmen müssen sich differenzieren, eine klare Botschaft vermitteln und die Bedürfnisse der Zielgruppe ansprechen. „Um den vielfältigen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen, empfiehlt es sich, auf drei zentrale Säulen zu fokussieren: Emotion, Effizienz und Exzellenz“, so der Unternehmer.

Ob die
15. Sorte Mandelmilch wirklich notwendig ist, darf bezweifelt werden.
Philipp Maderthaner

Emotion

„Emotionale Ansprache ist der Schlüssel zum Kundenherz“, weiß Maderthaner. „Warum tragen die Leute in Wien am Graben oder Kohlmarkt bestimmte Sackerl wie eine Monstranz vor sich her? Einmal in Orange (Louis Vuitton) oder in Grün (Gucci)“, wirft er eine Frage ins Publikum und hat auch gleich die Antwort parat. „Weil sie etwas über sich sagen wollen. Wenn Kunden in einem Geschäft einkaufen, →

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muss das für sie zu einem Statement werden. Am Ende ist das die Marke, und Marke bedeutet, wofür stehe ich, woran glaube ich, wovon bin ich überzeugt“, erklärt er. Daher müssen Unternehmen Geschichten erzählen, Werte vermitteln, positive Erlebnisse schaffen, die Kunden begeistern und mit der Marke verbinden.“

Effizienz

Persönlich

Media,

den auf keinen Fall vorsetzen wollte. Daher führte ihn sein erster Weg als frischgebackener Unternehmer ins Geschirrgeschäft. „Ich wollte nicht irgendein Kaffeeservice, sondern das mit Abstand schönste. Den Keks zum Kaffee habe ich übrigens aus Maria Zell importieren lassen. Ich habe mich richtig ins Zeug gelegt und 700 Euro investiert,“ erinnert er sich und ist bis heute davon überzeugt, dass es eine der besten Investitionen seines Lebens war. Warum? „Weil ich damit meinen Kundinnen und Kunden ein Gefühl der Wertschätzung und des Respekts vermittelt habe. Diese positive emotionale Erfahrung trug maßgeblich zum Erfolg seines Unternehmens bei. „Beachten muss man dabei allerdings, dass Exzellenz keine kurzfristige Strategie ist, sondern eine langfristige Investition in den Erfolg des Unternehmens. Wer sich konsequent auf Exzellenz in allen Bereichen seines Handelns fokussiert, wird langfristig belohnt werden.“

Teures Brot

Philipp Maderthaner

Effizienz ist ein weiterer Erfolgsfaktor und auch dazu bringt Philipp Maderthaner ein anschauliches Beispiel. „Nach der Coronapandemie ist die Konsumlaune nicht zurückgekommen, mit der Folge, dass manche Betriebe in die Insolvenz geschlittert sind. Filialen, die nicht so gut funktioniert haben, wurden oftmals über Jahre von den besser gehenden quersubventioniert. Das funktioniert in Zeiten, die etwas abwerfen, aber in keinem Fall dann, wenn es eng wird. Daher müssen Unternehmen in Krisenzeiten ihre Prozesse optimieren und Kosten sparen, ohne dabei an Qualität einzubüßen. Nur so können sie wettbewerbsfähig bleiben und langfristig erfolgreich wirtschaften.“

Exzellenz

Exzellenz in allen Bereichen ist die dritte Säule des Erfolgs. „Das bedeutet, dass Unternehmen herausragende Leistungen anbieten und die Erwartungen der Kunden übertreffen müssen“, so Maderthaner. Dazu erzählt er eine Anekdote aus seinen Anfängen als Unternehmer. Als er sich mit seinem ersten Büro bei einem Freund eingemietet hat, fand er in der Gemeinschaftsküche ausschließlich abgeschlagene Kaffeehäferl, die er seinen Kun­

Wie man sich mit einem austauschbaren Produkt, wo es um wenig Innovation und Hightech geht, von der Masse abheben kann, veranschaulicht Maderthaner am Beispiel von Brot. „Mittlerweile gibt es in jeder Stadt einen Szenebäcker. In Wien ist das ‚Joseph Brot‘, wo ich jeden Sonntag 15 Minuten vor dem Geschäft in der Schlange stehe, um ein Brot um 8,50 Euro kaufen zu dürfen, obwohl ich weiß, dass ich es bei einem anderen Bäcker billiger haben könnte,“ so Maderthander. Der Grund dafür liegt darin, dass er dort kein Brot kauft, sondern die Überzeugung von Josef Weghaupt, dem Gründer des Bäckereibetriebes. Für ihn ist nämlich ein Brot erst dann ein Brot, wenn der Teig 48 Stunden rastet und zweimal gebacken wird. Wenn nicht, dann ist es für ihn ein Schwamm. „Josef Weghaupt hat verstanden, dass er sich nicht über das differenzieren kann, was er tut, sondern wie und warum er es tut. Und er redet auch lautstark auf Social Media darüber, was ihn am Brot bestimmter Supermarktketten aufregt. Kunden kaufen bei „Joseph Brot“ nicht nur ein Produkt, sondern eine Überzeugung. Sie unterstützen die Philosophie und tragen das „Joseph Brot“­Sackerl stolz als Zeichen ihrer Zugehörigkeit durch die Gegend.

Social Media ja, aber authentisch Am Beispiel von Josef Weghaupt sieht man auch, wie wichtig es ist, sich auf Social­MediaKanälen zu präsentieren. Maderthaner ver­

rät, dass er selbst ein ambivalentes Verhältnis zu diesen Kanälen hat. „Aber die Masse der Menschen lebt hier drinnen (zeigt aufs Handy). Und entweder finden Unternehmerinnen und Unternehmer dort mit dem, was sie tun, statt, oder sie finden im Leben dieser Menschen nur bedingt statt. „Persönlich verbringe ich wenig Zeit auf Social Media, aber ich nutze die Kanäle für mein Geschäft massiv. Kleinund mittelständischen Betrieben empfiehlt er, auf diesen Kanälen authentisch zu sein. „Es geht nicht um die geschönten Bilder, es geht nicht um die perfekte Inszenierung, sondern um Echtheit und um Emotionen. Am besten einfach darüber reden, was einem wichtig ist, und zeigen, worauf man stolz ist. Die Expertise eines Sparringspartners kann dabei nicht schaden“, so Maderthaner.

Mutig in die Zukunft

Abschließend gab Philipp Maderthaner allen Unternehmerinnen und Unternehmern Mut und Entschlossenheit mit auf den Weg: „Scheuen Sie sich nicht vor neuen Herausforderungen und trauen Sie sich, etwas Neues auszuprobieren. Lernen Sie aus Rückschlägen, bleiben Sie fokussiert und geben Sie niemals Ihre Ziele auf.“

„Führen oder geführt werden. Wie wir Teams zum Erfolg navigieren“ lautet der Titel des ersten Teils der neuen Buchreihe „Business Gladiators Mindset“ von Philipp Maderthaner. Der „Leadership Kompass“ in diesem Buch zeigt, was es braucht, um echte Führungskompetenzen zu entwickeln, Teams zu Höchstleistungen zu führen und neue Perspektiven auf Leadership zu gewinnen.

Wir verlosen drei Exemplare im Wert von je € 18. Teilnahmeschluss ist der 4. Juli 2024.

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GEWINNSPIEL
verbringe ich wenig Zeit auf Social
aber ich nütze diese Kanäle für mein Geschäft massiv.
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WIE ZUFRIEDEN SIND SIE IN IHREM JOB?

Berufliche Zufriedenheit spielt eine wesentliche Rolle im Leben eines Menschen. Doch was kann man tun, wenn man merkt, dass die Motivation nachlässt? Und wie kann ein Vorgesetzter dafür sorgen, dass die Mitarbeitenden gern ihren Job machen? Wir haben nachgefragt.

Redaktion:

Nicole Madlmayr Fotos:

Kneidinger Photography

Zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeuten bessere Zahlen und weniger Krankenstände für ein Unternehmen. Doch nicht für jeden ist sein Brotjob die persönliche Erfüllung.

„Das muss gar nicht sein! Eine bezahlte Tätigkeit kann auch dafür da sein, dass man sich in der restlichen Zeit seine Träume erfüllt“, sagt Sonja Bruckner. Sie ist psychosoziale Beraterin und Coach in Linz und erklärt in unserem Interview unter anderem, warum Wertschätzung in der Arbeit so wichtig ist, allerdings nicht von allen Mitarbeitenden gleich wahrgenommen wird.

Welche Rolle spielt die berufliche Zufriedenheit im Leben eines Menschen? Kann das die gesamte Lebensqualität beeinflussen?

Sonja Bruckner: Es spielt eine große Rolle, weil wir sehr viel Zeit in unserem Job verbringen. Es ist somit von Vorteil, wenn man sich in seinem Job wohlfühlt und ihn gern macht. Auf der anderen Seite ist es aber auch so, dass nicht jeder Mensch in seinem Brotjob die völlige Erfüllung findet – und das ist vollkommen in Ordnung. Eine bezahlte Tätigkeit kann im Endeffekt auch dafür da sein, dass man sich in der restlichen Zeit seine Träume erfüllt – im Sport, Ehrenamt oder in einer Vereinstätigkeit. Somit trägt auch dieser Job zur Lebensqualität bei, weil ich mir damit ermöglichen kann, in der Freizeit meinen Traum zu leben.

Warum ist es wichtig, dass man sich in seinem Job wohlfühlt?

Es geht dabei ganz viel um die Sinnfrage, weil der Mensch ein Sinnwesen ist. Wir möchten etwas tun, bei dem wir das Gefühl haben, dass wir selbstwirksam sind und einen Beitrag leisten können – in welcher Form auch immer. Das ist eines unserer großen Anliegen. Wer sich in seinem Job zudem wohlfühlt und so das Gefühl hat, etwas beizutragen, ist auch effektiver und produktiver. Das ist keine Selbstverständlichkeit und dafür darf man durchaus auch dankbar sein.

Führungskräfte sollten ihre

Mitarbeitenden gut im Blick haben, um eine Idee zu bekommen, was ihnen wichtig ist und wie sie ihnen Wertschätzung vermitteln können.

Sonja Bruckner

Und wie wirkt es sich aus, wenn das Gegenteil der Fall ist und man latent unzufrieden ist? Im Extremfall kann dadurch ein hohes Frustrationslevel entstehen. Diese Frustration deutet stark darauf hin, dass Selbstwirksamkeit fehlt. Dass wir keinen Ausweg aus der Situation sehen und es sich so anfühlt, als habe man selbst keinerlei Einfluss darauf. Dauert dieses Gefühl länger an, führt das zu einer hohen mentalen und psychischen Belastung.

Eine Belastung, die sich dann auf das gesamte Leben übertragen kann, weil man es ja selten schafft, das alles in der Arbeit zu lassen, oder? Genau. Das ist ein bisschen die Krux an der Sache. Darum ist es sehr wichtig, darauf zu schauen, wo mein persönlicher Einflussfaktor ist. Wenn mich ein Thema sehr frustriert, kann es unter Umständen sein, dass ich mich über etwas aufrege, worauf ich gar keinen Einfluss habe. Darum sollte man zuerst schauen, ob

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das Thema überhaupt in meinem Einflussbereich liegt. Wenn ja, kann ich versuchen, etwas zu ändern und Möglichkeiten suchen, die ich noch nicht ausgeschöpft habe. Liegt es allerdings außerhalb meines Einflussbereichs, darf ich mir die Frage stellen, wie ich mich dazu positionieren will. Irgendeine Möglichkeit haben wir nämlich immer. Und wenn es nur die Erkenntnis ist, dass ich mich über Sachen aufrege, an denen ich ohnehin nichts ändern kann. Vielleicht kann ich es dann gut sein lassen.

Wie kann der Arbeitgeber dazu beitragen, die Zufriedenheit und damit auch die Motivation seines Teams zu erhöhen?

Besonders wichtig sind Wertschätzung, Ehrlichkeit und Empathie. Das bedeutet zum Beispiel für Führungspersonen, neugierig zu sein, was bei den Mitarbeitenden los ist, nachzufragen und den Willen zu haben, sich auf die Perspektive des Gegenübers einzulassen. Das Thema Ehrlichkeit wiederum hat im Business Setting sehr viel mit Transparenz zu tun – einen transparenten Umgang miteinander und sich die Zeit zu nehmen, um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu erklären, warum sie etwas machen sollen. Damit sind wir wieder bei der Sinnfrage. Menschen können viele Dinge machen, wenn sie das Gefühl haben, dass es sinnvoll ist. Wenn sie das hingegen nicht wissen oder verstehen, kann sich das negativ auf die Motivation auswirken. Besonders wichtig ist auch Wertschätzung. Das ist den meisten vermutlich klar, was uns aber vielleicht nicht so klar ist: Jeder Mensch nimmt Wertschätzung anders wahr.

Wie kann diese unterschiedliche Wahrnehmung aussehen?

Die einen wünschen sich zum Beispiel Lob. Andere schätzen es, wenn sich eine Führungsperson Zeit nimmt, um zu besprechen, was in letzter Zeit alles erreicht worden ist, und Feedback gibt. Lob ist zum Beispiel viel mehr wert, wenn es im Beisein von anderen erfolgt und nicht nur bei einem Vier-Augen-Gespräch. Auch daran sollten Führungskräfte denken.

Ist es auch eine Form von Wertschätzung, wenn man eine Gehaltserhöhung bekommt, oder wird dem Finanziellen oft ein zu hoher Stellenwert eingeräumt?

Das Gefühl, entsprechend finanziell entlohnt zu werden, ist ein wichtiger Punkt. Dazu zählen das Gehalt, aber auch Prämien oder Weihnachtsgeschenke. Allerdings wird das von den Menschen sehr unterschiedlich wahrgenommen und manchen ist es wichtiger als anderen. Darum ist es für Führungskräfte wesentlich, seine Mitarbeitenden gut im Blick zu haben, um eine Idee zu bekommen, was ihnen wichtig ist und wie man ihnen Wertschätzung vermitteln kann.

Wenn sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wertgeschätzt fühlen, sind sie in der Folge auch motivier ter und zufriedener. Inwieweit profitiert dadurch das ganze Unternehmen?

BERUFLICHE (UN)ZUFRIEDENHEIT

Mag. Franz Landerl ist psychosozialer Berater.

Wie fühlt sich Ihr (berufliches) Leben gerade an? Was macht es leicht? Was macht es schwer? Nervt das letzte Telefonat mit einem Kunden? Mit der Chefin?

Berufliche Zufriedenheit hat viele Gründe, Unzufriedenheit allerdings auch. Doch an welchen Schrauben kann man am ehesten drehen, wenn das persönliche Empfinden über den „Job“ im Keller ist?

Zuerst einmal kann ich an den eigenen mir zur Verfügung stehenden Schrauben drehen. Das bedeutet: Der Alltag kann nun mal anstrengend sein. Es gilt, die Erwartung anzupassen und auch manche Tage schlicht und ergreifend durchzutauchen.

Wenn es gerade nicht so läuft, so gilt es, auch auf den Ausgleich außerhalb der Arbeit, des Dienstes, des Berufes zu achten. Den Kontakt mit den Freunden nicht zu verlieren, die Abwechslung in der Freizeit zu genießen oder einfach faul in der Sonne oder auf der Couch zu liegen.

In solchen Situationen ist oft auch Hilfe bzw. Unterstützung von außen angebracht und viele Kolleginnen und Kollegen aus der Berufsgruppe der OÖ Lebens- und Sozialberatung stehen gerne zur Verfügung. Wie in den meisten Fällen, gilt auch hier das Prinzip: Wehret den Anfängen! Man sollte nicht zu lange zuwarten, umso leichter ist dann der Weg zurück.

Bessere Zahlen, weniger Krankenstände – ganz klassisch also. Was man aber nicht verwechseln darf, ist, wenn jemand zum Beispiel sehr effektiv oder sehr schnell arbeitet, diesen Mitarbeitenden dann noch mehr Arbeit zu geben. Das ist keine Wertschätzung!

Was kann man selbst machen, wenn ich feststelle, dass ich nicht mehr ganz so zufrieden bin? Abgesehen von einem Jobwechsel – welche Möglichkeiten gibt es?

Wie bereits angesprochen, sollte man sich mit seinem Frustrationslevel und dessen Ursache auseinandersetzen – und natürlich mit seinen eigenen Bedürfnissen. So wie es ist, möchte ich es nicht mehr haben. Was hätte ich stattdessen gerne? Was sind gerade meine beruflichen Bedürfnisse? Was stört mich? Ist es die Arbeit an sich oder vielmehr der Umgang miteinander? Mit diesen Fragen sollte man sich auseinanderzusetzen, bevor man ein Gespräch mit seinem Vorgesetzten führt oder in das jährliche Mitarbeitergespräch hineingeht.

Oft ist es so, dass man nicht so einfach zuordnen kann, wo die eigene Unzufriedenheit herkommt. Was kann man in dieser Situation machen?

Das ist der Punkt, an dem psychosoziale Beratung und Coaching helfen können. Wir sind dafür ausgebildet, Menschen in solchen Situationen zu begleiten. Wenn sie nicht genau wissen, wo dieses Gefühl der Unzufriedenheit

herkommt, können wir sie professionell unterstützen und gemeinsam mit ihnen Strategien und Möglichkeiten ausarbeiten, die sie dann im Unternehmen deponieren und mit ihren Vorgesetzten besprechen können. Oft ist es sogar besser, mit einem Externen darüber zu sprechen, um eine Perspektive von außen und frische, neue Ideen zu bekommen.

Wann tut man gut daran, sich professionelle Unterstützung zu suchen?

Grundsätzlich gilt: Je früher, desto besser, weil auf diese Weise Frustrationslevel und Leidensdruck nicht so groß werden. Optimal wäre es, wenn man diese Begleitung regelmäßig in seinem Berufsleben hätte. Dann könnte man gewisse Dinge bereits im Vorfeld besprechen und abfedern, bevor sie zum Problem werden.

Fachgruppe OÖ Personenberatung und Personenbetreuung

Berufsgruppe der OÖ Lebensund Sozialberatung

Hessenplatz 3, 4020 Linz

Tel.: 05-90909-4145

E-Mail: pb@wkooe.at www.lebensberater.at

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG 43

UNBEGRENZTE FAHR FREUDE Seit 1973

Bestens beraten im Autohaus BMW Reichhart in Mauthausen.

Der Betrieb „Autohaus BMW Reichhart“ ist ein Familienunternehmen mit Tradition. Als Automobilhändler seit 1973 und BMW-Vertragshändler seit 1978 kümmert sich das Reichhart-Team bereits über 50 Jahre um die sorgenlose Mobilität der Kundinnen und Kunden.

Besonders wichtig sind dem Unternehmen der persönliche und wertschätzende Kundenkontakt sowie langjährige Partnerschaften. Stolz ist man auch auf das breite Know-how im Oldtimerbereich als einer von vier BMW-Classic-Partnern in Österreich sowie auf die BMW M-Partnerschaft.

Der Fahrzeugkauf ist neben dem Eigenheim sicherlich eine der größeren Investitionen, die man tätigt. Nachhaltige, kostengünstige und verlässliche Fahrfreude ist einfacher, als man denkt! Erfahren Sie Tipps und Tricks von den Fachexperten direkt aus dem Autohaus.

© beigestellt, Richard Haidinger
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Unsere Tipps zur Mobilität von morgen:

Simon Reichhart, Geschäftsführer

Für sorgenlose Fahrten ist es immens wichtig, die Serviceintervalle einzuhalten und das Fahrzeug im Originalzustand zu belassen.

Stefan Lindner, BMW-Werkstattleiter

Eine gute und ehrliche Beratung ist besonders wichtig!

Robert Windner, Dipl. BMW-Serviceberater

Besonders im Bereich der Oldtimer verspüre ich eine große Leidenschaft. Hier ist Erfahrung, Hausverstand, ein gutes Netzwerk und ein fundamentales Fachwissen besonders wichtig.

Franz Reichhart, Prokurist, Geschäftsleitung

Wenn ein Schaden entsteht, ist die Qualität der Reparatur ausschlaggebend über den Wertverlust bzw. -erhalt.

Martin Aigner, Leiter Karosserie- und Lackierzentrum

Ein Fahrzeug benötigt Pflege! Durch regelmäßige Kontrollen können Folgeschäden vermieden werden.

Michael Schafelner, BMW-Servicetechniker & Classic Spezialist

Ausstattungen, wie etwa das BMW M-Paket, lassen das Fahrzeug wesentlich sportlicher erscheinen und sind sehr gefragt.

Felix Dietinger, Dipl. Verkaufsberater

Originale BMW-Teile bringen zwei Jahre Teilegewährleistung mit sich und sind perfekt auf das jeweilige Modell abgestimmt.

Petra Gruber, Lagerleitung

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG 45

Text: Petra Kinzl Fotos: Momentum Pictures

ZUR PERSON

• 38 Jahre alt, verheiratet und drei Kinder (7/8/10 Jahre)

nicht der einzige

• auf gewachsen in Bad Schallerbach

• A usbildung: Studium Softwareentwicklung & Wirtschaft an der TU Graz; Ausbildung zum Verkehrsflugzeugführer (ATPL)

• H obbys und Interessen: Klettern, Bergsteigen, Fliegen, Leben, Glück und Essen

• S eit 2015 Geschäftsführer der AV Stumpfl GmbH und seit 2023 Geschäftsführer der Zarastro GmbH in Wallern

Puzzlestein.
Lektinfreie Ernährung war zwar der Gamechanger, aber
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VOM PILOTEN ZUM EIGENEN LEBENSRETTER

Berufspilot, Unternehmer, Extremsportler, Perfektionist – so sah das Leben von Tobias Stumpfl früher aus.

Die Diagnose „Morbus Crohn“ – unheilbar krank –machte den Spross einer Unternehmerfamilie aus Wallern vom leistungsgetriebenen Anerkennungsjunkie zum eigenen Lebensretter und Botschafter einer Ernährung ohne Lektine.

Schneller, höher, weiter. Früher definierte sich Pilot und Unternehmer Tobias Stumpfl (38) durch seine Erfolge. Verglich sich mit anderen. „Ich dachte, nur wenn ich etwas leiste, werde ich geliebt. Wenn jemand besser war als ich, hielt ich das emotional kaum aus. Ebenso hielt ich Ruhe nicht aus. Es musste jeden Tag ein Highlight geben“, so der Geschäftsführer der Firma AV Stumpfl und Zarastro GmbH in Wallern heute. Sein Lebenshunger hat so weit geführt, dass er mit bereits acht Jahren allein mit dem Flugzeug verreiste, mit zwölf Jahren ein Software-Projekt für eine österreichische Fluglinie leitete, mit 14 Jahren auf fast 7.000 Meter hohe Berge in den Anden und später im Himalaya kletterte, bei seiner Pilotenausbildung nach knapp vier Stunden mit einem Fluglehrer schon alleine geflogen ist, Staatsmeister im Streckensegelflug wurde und zu anderen Extremen. Als 2019 die düstere Diagnose „Morbus Crohn“ gestellt wurde, hat er sein Leben radikal verändert. Seine beeindruckende Geschichte erzählt der Unternehmer und Autor von „Seelenhunger“ im Interview.

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Im Frühjahr 2019 erhielten Sie die Diagnose „Morbus Crohn“ – unheilbar. Es handelt sich dabei um eine chronische Entzündung des Dünndarms. Was war Ihr Antrieb, sich gegen eine lebenslange Medikamenteneinnahme zu entscheiden und auf eigene Faust nach Alternativen zu suchen?

Die Perspektivlosigkeit. Rückblickend merkte ich schon länger, dass es „nicht ganz rund lief“ in meinem Körper: Schon Jahre zuvor war ich anfällig für Infekte, hatte Fieber oder Mandelentzündungen, der Blinddarm wurde entfernt. Man wird ja eigentlich nicht plötzlich krank, sondern eher schleichend. Und das ist ein Problem, weil man sich daran gewöhnt. Meine Frau hielt mich für einen Hypochonder, weil ich immer wieder zum Arzt lief. Ich bekam die üblichen Schmerzmittel, Entzündungshemmer und Antibiotika. Dann ging es wieder eine Weile. Hätte mir jemand erzählt, ich solle etwas an meinem Lebensstil, der Ernährung oder meinen Überzeugungen ändern, dann hätte ich unwirsch abgewunken. Heute nenne ich solche „Symptome“ Hinweisschilder.

Wie deuten Sie jene körperlichen „Hinweisschilder“ rückblickend?

Als Einladungen, etwas verändern zu dür fen. Beachtet man sie nicht, kommen größere. Innerhalb kurzer Zeit bekam ich unglaubliche Bauchschmerzen und vom Arzt ein Antibiotikum. Dieses besserte zwar meine Bauchschmerzen nicht, dafür bekam ich beängstigende Nebenwirkungen. Ich konnte kaum mehr gehen, hatte Schmerzen im ganzen Körper. Das Medikament hatte Sehnen, Knorpel und Bindegewebe in meinem Körper geschädigt. Dann die Diagnose: unheilbar krank und ich müsse sofort mit Medikamenten beginnen, die das Immunsystem unterdrücken. Dieses Gesamtpaket war so schockierend, dass ich mir dachte: entweder die Krankheit oder die Medikamente bringen mich um.

Wie sah diese „Reise zur Gesundheit“ aus?

Es gab im Lauf der Jahre einige Stationen wie vegane Ernährung, TCM, F.X. Mayr, Antony Williams und andere Gesundheitsbzw. Lebensphilosophien. Das war ein Auf und Ab und hat meine Symptome etwas abgemildert, aber von Gesundheit war noch lange keine Rede. Durch Zufall entdeckte ich im Wartezimmer eines Arztes ein Buch über „Lektine in Lebensmitteln“ und wie sie im Zusammenhang mit sogenannten Zivilisationserkrankungen stehen. Die Vermeidung von Lektinen in meiner Ernährung war von da an ein Gamechanger: Innerhalb weniger Tage verschwanden die Aphten in meinem Mund und die Bauchschmerzen wurden etwas weniger. Es ging bergauf – auch wenn ich immer wieder Rückschläge erleiden musste, etwa beim Versuch, Schwermetalle wie Quecksilber, Antimon und Cadmium aus meinem Körper auszuleiten. Erst als ich Blut an ein amerikanisches Labor verschickte, wo als Nebenbefund eine Mutation meines MTHFR Gens entdeckt wurde, löste sich ein weiterer Schlüssel zu meinem „Seelenwohl“.

Wann war Ihr körperlicher und mentaler Tiefstpunkt?

Da gab es mehrere, aber der wohl dramatischste war natürlich die Diagnosestellung. Nach der Gabe eines Antibiotikums schmerzte auf einmal mein ganzer Körper – ich hatte das Gefühl auseinanderzufallen, als hielten meine Sehnen und Muskeln nicht mehr und würden jederzeit reißen. Wie ich später erfuhr, war das eine Nebenwirkung des Medikaments. Innerhalb weniger Wochen verlor ich rund 20 Kilogramm an Gewicht, obwohl ich viel gegessen hatte. Ich bekam sogar „hochkalorische“ Sondernahrung aus dem Krankenhaus. Ich war sowohl körperlich als auch mental sehr schwach. Ich verlor meine Fluglizenzen und konnte Arbeit und Hobbys kaum noch nachgehen. Aber nachdem ich den Anfangs-Schock überwunden hatte, begann meine „Reise zur Gesundheit“.

Sie haben Ihr Leben also einem radikalen Wandel unterzogen. Ihr persönlicher Gamechanger war der Verzicht auf Lektine. Wie hat sich das auf Ihre Lebensqualität ausgewirkt?

Wie gesagt waren Lektine zwar der Gamechanger, aber nicht der einzige Puzzlestein. Heute bin ich glück licher, leistungsfähiger und gesünder als vor meiner Krankheit und es entstand für mich daraus ein Hobby – ja eigentlich eine Begeisterung und eine Bestimmung, der ich folge. Ich lese aktuelle biochemische Forschungsarbeiten, tausche mich mit Gleichgesinnten aus, unternehme „Selbstversuche“ und überlege mir, welchen Einfluss diese Erkenntnisse auf meine Gesundheit, mein Wohlbefinden und mein Glücklichsein haben. Da kommt meine strukturierte, analytische Arbeitsweise von früher zum Einsatz, aber heute als bewusst eingesetztes Werkzeug und nicht mehr als Ich-Definition. Ich brauche nur mehr einmal am Tag etwas zu essen, aber nicht, weil ich es mir als hippes Intervallfasten vornehme, sondern weil ich nicht mehr öfter hungrig bin. Ich habe meine Fluglizenzen wiedererlangt, klettere wieder, habe wieder mit dem Geräteturnen begonnen. Und als Unternehmer sehe ich meine Bestimmung darin, eine Umgebung zu schaffen, aus der Energie, Kraft und Freude geschöpft werden kann.

Sie haben Ihre Erkenntnisse im Buch „Seelenhunger“ mit Anregungen und Rezepten herausgebracht. Darin wird die 6-SinneKüche propagiert. Was ist das Wesentliche daran?

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Mit seiner Frau Karin Stumpfl durch dick und dünn. „Meine Frau hielt mich für einen Hypochonder, weil ich immer wieder zum Arzt lief“, schmunzelt Tobias Stumpfl heute.

Niemand will eine Diät. Auch ich nicht. Durch die Vermeidung von Lektinen fallen aber alle bekannten Teig- und Brotwaren weg. Weil ich Brot haben wollte, experimentierte ich so lange, bis ich etwas gefunden hatte, das so aussah, so roch, so verarbeitet wurde und vor allem: so schmeckte wie Brot! Innerhalb von ein paar Monaten arbeitete ich rund 140 Klassiker der oberösterreichischen Küche so um, dass sie meinem bekannten biochemischen Forschungsstand entsprachen. Die 6-Sinne-Küche ist unser Überbegriff für die Säulen, auf denen unsere Philosophie basiert. Das sind einerseits Forschungserkenntnisse rund um Lektine, Fette, Zucker, Mineral- und Spurenelemente, Phospholipide, Kohlenhydrate usw. und andererseits Genuss, Tradition, Kultur. Die 6-Sinne-Küche vereint all diese Dinge und ist die meiner Meinung nach „artgerechte“ Form, sich als Mensch zu ernähren.

Was möchten Sie mit dem Buch bewirken?

Ich will bisherige Versuche und Philosophien keinesfalls abwerten, aber wenn ich mir Auswertungen von Statistik Austria ansehe, aus denen hervorgeht, dass wir in Österreich für Medikamente und unser „Krankheitsmanagement“ mehr als doppelt so viel ausgeben als für unsere Lebensmittel, wir heute schon eine Epidemie an chronischen Erkrankungen haben und rund 50 Prozent der Bevölkerung bereits Antidepressiva einnehmen, dann fühle ich einen starken Impuls, meine Erkenntnisse zu teilen. „Seelenhunger“ ist einer meiner Wege, auf das Thema aufmerksam zu machen. Ich möchte suchenden Menschen einen Weg zeigen und Werkzeuge in die Hand geben.

stand hat sie oft verunsichert. Aber sie haben mich trotzdem geliebt. Durch sie habe ich gelernt: Auch wenn ich schwach bin und ich „keine Leistung“ für sie erbringen kann, darf ich „sein“. Kinder sind ja super Sparringspartner für die Erkennung des Moments.

Sie wuchsen in einer Unternehmerfamilie auf. Ihre Eltern haben mit viel Herzblut einen Betrieb aufgebaut. Würden Sie bestätigen, dass Ihr Werdegang und Ihr Denken vor allem leistungsorientiert ausgerichtet waren?

Ausschließlich. Ich möchte festhalten, dass ich niemandem dabei einen Vorwurf mache. Auch mir selbst nicht. Es macht alles irgendwie Sinn im Leben – auch wenn man das vielleicht in der jeweiligen Situation schwer bis gar nicht erkennen kann: Welchen Sinn soll es haben, dass man Schmerzen hat? Heute weiß ich es. Erfolge beflügeln und erzeugen eine Art „Rausch“. Ich brauchte immer mehr, vor allem mehr Anerkennung.

Aus dieser Spirale konnten Sie zum Glück ausbrechen?

Heute bin ich glücklicher, leistungsfähiger und gesünder als vor meiner Krankheit.
Tobias Stumpfl

Wie lange sind Sie schon Pilot und ist mentale Stärke etwas, was Sie in dieser Zeit gelernt haben?

Ich fliege seit meinem 15. Lebensjahr. Mit 22 Jahren wurde ich Verkehrspilot. Fliegen von hochgradig automatisierten Maschinen ist auch gar nicht so schwierig – solange alles gut läuft. Deshalb wird man in der Ausbildung auf Fälle gedrillt, wo es eben nicht so rund läuft. Gute Piloten zeichnen sich dadurch aus, dass sie vorausdenken sowie strukturiert und besonnen an einer Lösung des Problems arbeiten. Sowohl in der Fliegerei als auch im Unternehmertum sind Vorausdenken, Analysieren, Bewerten oder Emotionslosigkeit gefragte Werte, die ich gut beherrschte.

Werte, die Sie durch Ihre Erkrankung neu überdachten. Wie wichtig war währenddessen der Rückhalt der Familie?

Immens. Ich bewundere meine Frau Karin heute noch für das, was sie für mich ist und auch während der Krise war: mit ihrer unerschütterlich positiven Art, die wichtigste Stütze. Meine Kinder waren noch sehr klein, als ich krank war, und mein schlechter Zu-

Durch meine Reise zur Gesundheit habe ich gelernt, dass ich keine Anerkennung, schon gar nicht von „außen“, brauche. Es mag an dieser Stelle etwas philosophisch klingen, aber ich lernte, einfach „sein zu dürfen“. Meine Voraussetzung für eine grundentspannte und dankbare Haltung, die ich heute habe.

Was hat sich in der Gestaltung Ihres Alltags und der Wochenenden verändert?

Ich „bin“ einfach. Ich erlebe Beziehungen als zwischenmenschliche Bindung – mit meiner Familie, mit meinen Freunden, Kolleginnen und Kollegen sowie anderen Begegnungen. Ich brauche keine Leistung mehr, ich grüble nicht mehr in Vergangenheit und Zukunft umher. In unserer Freizeit sind wir mit unserem Wohnmobil unterwegs, wandern, paddeln mit dem Kajak oder fliegen mit dem Segelflugzeug. Wir genießen den Moment.

Verraten Sie uns noch ein Lieblingsrezept aus dem Buch? Wenn Menschen an gesunde Ernährung denken, dann haben die meisten Menschen so einen grünen Smoothie und irgendeine Avocado-Bowl vor sich, die leider nicht ganz so attraktiv aussehen und duften wie ein Wiener Schnitzel oder die „Innviertler Speckknödel“ – die beide zu meinen absoluten Favoriten zählen, genauso wie das Shakshuka-Frühstück! Übrigens dürfen dazu auch Hühner- oder Straußeneier verwendet werden.

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SHAKSHUKA

ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN:

20 Wachteleier

1 große Zwiebel

1 Lauch

100 g Rinderspeck oder Rindersalami frische Kräuter z. B. Schnittlauch, Petersilie ...

Ghee

ZUBEREITUNG:

Zwiebel schälen, Lauch waschen und beides in Ringe schneiden. Kräuter waschen und fein hacken.

Ghee in einer Pfanne erhitzen und darin die Zwiebel und den Lauch anrösten.

Speck oder Wurst in feine Streifen schneiden und ebenfalls mitrösten.

Die Eier aufschlagen und etwas verquirlen. In die Pfanne geben und auf mittlerer Hitze stocken lassen.

Mit den Kräutern garnieren und servieren.

BUCHTIPP

Seelenhunger

Wenn Ernährung unsere Seele retten kann

Tobias Stumpfl

Amalthea, € 36

50

Empfang via Satellit, Kabel oder Internet

TV1-Moderatorin

Conny Dürnberger

TV1-Geschäftsführer

Christof Bauer

Werbespots, Imagefi lme oder Protraits: die TV1-Medienprofi s setzen Sie in Szene, ganz nach Ihren Wünschen und Vorstellungen! Weitere Infos unter Tel. 0732/7805-350 oder info@tv1.at

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BEGLEITEN IHRE VERANSTALTUNG UND IHR UNTERNEHMEN
Foto: Volker Weihbold
Skurrile Alltagsgeschichten aus ganz Oberösterreich von Filmemacher Ali Andress www.lt1.at

TOURISMUSREVOLUTIONÄRE:

TOURISTIKER, DIE DIE BRANCHE NEU

DEFINIEREN

Vom mit Leidenschaft renovierten Gasthaus bis zum Angebot kulinarischer Geschmackserlebnisse und erholsamer Wellness, vom Betreiben einer kleinen feinen Weinbar inklusive Delikatessladen bis zur Lifestyle-Location am See – allesamt zu finden in der Region Attersee-Attergau: So sehen Männer aus, die ihre Visionen verwirklichen und neue Pfade beschreiten.

Fotos: Karin Hackl →
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ANGELINA EGGL

Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen. Sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.

Antoine de Saint-Exupéry

Als Geschäftsführerin des Tourismusverbandes der Region Attersee-Attergau ist Angelina Eggl zuständig für ein gutes und funktionierendes Miteinander der Tourismusbetriebe in der Region – mit dem gemeinsamen Ziel, den Attersee und den Attergau, national wie international, als Marke sichtbar zu machen. Dazu gehört es, die Verantwortung und die Aufgabe zu übernehmen, einen derart vielfältigen Lebensraum und eine so beliebte Urlaubsregion mit den Menschen, die hier leben oder eben eine Zeit lang zu Gast sind, nachhaltig weiterzuentwickeln. Spannend an dieser Aufgabe ist für Angelina Eggl die Kooperation mit den Touristikerinnen und Touristikern der Region, wie z.B. mit den hier vorgestellten Hoteliers und Gastronomen, und die Abwechslung: Kein Tag ist wie der andere! Die große Kunst ist es, hier die richtige Balance zu finden für die berechtigten Interessen der Einheimischen, der Gäste und Gastgeber und der Zweitwohnungsbesitzer. Daran muss man stetig arbeiten, weil sich die Rahmenbedingungen rund um das Thema Tourismus ja auch laufend verändern. Ihr Lieblingsplatz am Attersee und im Attergau: „Am See liebe ich vor allem ruhig gelegene Plätze, von denen aus ich den See einfach ansehen und die Schönheit der Natur aufnehmen und genießen kann. Im Attergau sind es vor allem Orte, die mir Überblick und Ausblick geben, also höhere Lagen, wie zum Beispiel der Lichtenberg“, verrät die Geschäftsführerin.

www.attersee-attergau.salzkammergut.at
© Moritz Ablinger
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INGO STAUDIGL

www.delingo.at

Die Leidenschaft zum Kochen hatte Martin Kinast schon als Kind, so machte er eine Lehre beim „Böckhiasl“ in Neukirchen. Später sammelte er in verschiedenen Gastronomiebetrieben europaweit Kocherfahrung. In Kitzbühel zum Beispiel in der Fünf-Hauben-Küche von Simon Taxachers Relais & Chateau konnte er mit ehrlicher und naturbezogener österreichischer Küche erstmals die strengen Tester von Gault&Millau begeistern. Im Jahr 2021 eröffnete er gemeinsam mit seinen Freunden Alexandra Strobl und Markus Fussi das Gasthaus „Die Schmiede“ in Pfaffing (Bezirk Vöcklabruck). Dort wird den Gästen authentische österreichische Küche, Geschmackserlebnisse auf kulinarischer Ebene, bodenständig und doch innovativ, geboten. Dabei wird aber auch Wertschätzung zum Produkt in Form von vollständiger Verarbeitung von Tier und Gemüse und Nachhaltigkeit durch regionale und heimische Lieferanten gelebt. Die Leidenschaft zum Kochen hat das Level hochgeschraubt und wurde dafür von den Gourmetkritikern mehrfach ausgezeichnet. „Insgesamt bietet mir die Arbeit im Gastgewerbe eine einzigartige Kombination aus sozialer Interaktion, Teamarbeit, Abwechslung, Kreativität und die Möglichkeit, durch die Zufriedenheit der Gäste meine persönlichen Ansprüche zu erzielen“, erzählt der Gastronom. Privat findet man Martin Kinast beim Wandern in den B ergen wieder. Hier tankt er Energie und findet seinen persönlichen Ausgleich. Auch der Aussichtsturm am Lichtenberg zählt zu den Lieblingsplätzen.

„Wenn einem ein Stein in den Weg gelegt wird, sollte man das Beste daraus machen, auch wenn es einen Umweg bedeutet. Denn dieser Umweg bringt immer eine Herausforderung mit sich und dadurch wächst man in vielerlei Hinsicht.“

MARIO KALLEITNER

www.katamaran-attersee.at www.attersee.bachtaverne.at

Seit 2021 betreibt der gebürtige Tiroler Ingo Staudigl im kulinarischen Zentrum von Nußdorf eine kleine feine Weinbar mit ausgesuchter Speisen- und Weinauswahl. In der Feinkost findet man zusätzlich über 80 selbstgemachte Produkte unter dem Label „Gretchen‘s Delikatessen“. Es werden vor allem Rohwaren von der Umgebung aus Wald, Wiese und Garten selbst verkocht. Ein Muss für alle Feinschmecker, Weinliebhaber und Freunde von lokalen Produkten.

D en Beruf im Tourismus sieht der Gastronom als spannend, chancenreich und abwechslungsreich. „Die Gastgeberrolle ist eine erfüllende Aufgabe, weil man mit einfachen Mitteln, aber authentisch mit viel Herz, seinen Gästen eine sehr schöne Zeit bereiten kann. Nur mit Authentizität, Ehrgeiz, Qualität und Fleiß kann ein Betrieb erfolgreich werden“, gibt er sich im Gespräch zuversichtlich.

Am Attersee und im Attergau tankt Ingo Staudigl Energie für die Arbeit. Berührt von der unglaublichen und vielfältigen Schönheit holt er sich Kraft von dieser wunderbaren Natur, im Wald oder beim Eisbaden im Attersee.

„G enuss zu vermitteln ist eine Kunst, die Kompetenz und Leidenschaft erfordert, und meine Bestrebung ist es, das umzusetzen.”

MARTIN KINAST

www.gasthaus-schmiede.at

Mario K alleitner leitet seit 2001 in siebter Generation das Restaurant „Bachtaverne“, seit 2019 die Lounge & Bar „Das Katamaran“ und seit drei Jahren auch die Relax Lounge „Badehaus“ in Weyregg am Attersee. Weitere Projekte wie „DAS BÜRO“ stehen bereits kurz vor der Eröffnung. Damit geht der Gastronom neue Wege und bietet seinen Gästen eine eigene Anlaufstelle für Reservierungen und Buchungen mitten in Weyregg an, bei der auch Champagner und Snack Boxen direkt aufs Schiff bestellt werden können. Den Job im Tourismus kann Mario Kalleitner jungen Leuten, die etwas erreichen wollen, klar empfehlen. „Nirgends sonst kann man sich selbst so verwirklichen und Karriere machen. Gastronomie ist für mich ein LifestyleProdukt und meine Motivation wächst mit den Erfolgen“, ist er überzeugt. Immer wieder neue I deen umzusetzen und das abwechslungsreiche Tätigkeitsfeld machen für ihn den Job im Tourismus so spannend. Sein Lieblingsplatz ist im „Katamaran“ –mit Blick auf den See bei Sonnenuntergang.

„Erfolg durch Innovation!“

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STEFAN STADLER

www.seegasthof-stadler.at

www.hotel-winzer.at

Das „Hotel Winzer“ gibt es seit 1971 und zeichnet sich durch den großzügigen SpaBereich aus. Mit viel Detailliebe und Herzlichkeit bietet das Hotel den idealen Rahmen für Wohlfühlzeit zu zweit. Markus Winzer führt den Hotelbetrieb nun in dritter G eneration und entwickelt ihn stetig weiter. Dieser stetige Wandel und der Spielraum für Innovation, die abwechslungsreichen Themen und das kommunikative und k ulturell bereichernde Umfeld sind für den Hotelier die Gründe, warum für ihn eine Berufswahl im Tourismus ganz klar war.

Im Bereich Nachhaltigkeit ist das „Hotel Winzer“ in vielen Bereichen ein Vorreiter: eine PV-Anlage mit rund 160 kWp, Fernwärme aus regenerativen Energieträgern, Wärmerückgewinnung in vielen der Anlagen und nicht zu vergessen: der Naturpool, welcher vollkommen ohne Chemie auskommt und durch Sonneneinstrahlung bis zu 26° warm wird. Der Lieblingsplatz im Attergau ist für Markus Winzer die Kapelle am Kronberg – von dort hat man einen einzigartigen Ausblick auf die wunderschöne Region. Kraft tankt der Jungunternehmer an der frischen Luft in der Sonne und in einer gut sortierten Bar mit einem Martini.

„Von nix kommt nix – und wer etwas bewegen will, muss sich anstrengen.“

Stefan Stadler ist Geschäftsführer und Nachfolger in vierter Generation vom „Hotel Stadler“ in Unterach am Attersee. Seit 1925 ist das 4-Stern-Superior-Hotel in Familienbesitz und liegt direkt am See mit eigenem Badeplatz und eigenem Schiffsanlegesteg der Atterseeschifffahrt.

Herausforderungen anzunehmen und sich auch den schwierigen Themen zu widmen, um jeden Tag ein bisschen besser zu werden, ist der Anspruch des Unternehmers an sich selbst. Diese fordernden und abwechslungsreichen Aufgaben machen für ihn auch den Job im Tourismus so spannend. Mit einem eigenen Hirschgehege und Fischen vom örtlichen Fischereibetrieb ist auch das Thema Regionalität im „Hotel Stadler“ selbstverständlich. Der Lieblingsplatz in der Region ist für Stefan Stadler die sogenannte „Stadlerbucht“ mit Blick auf das Höllengebirge. Und wie tankt der erfolgreiche Jungunternehmer Kraft für die Arbeit? „Mit einem Sprung in den See und dem Kopf unter Wasser. So bleiben die Probleme im Wasser und man fühlt sich wie neugeboren“, verrät er seinen persönlichen Frischekick.

„Gute Unternehmen werden von Menschen geführt, die nie aufhören, nach Möglichkeiten zu suchen, ihr Unternehmen noch besser an die Bedürfnisse der Gäste, Mitarbeiter und Lieferanten anzupassen.“

www.haberl-attersee.at

Maximilian Haberl leitet das „Hotel Haberl“ in Attersee in dritter Generation. Das 25-Zimmer-Hotel – mit eigenem Naturbadestrand (exklusiv für Hotelgäste) – gibt es seit 1969 und wird als Familienbetrieb geführt. Seminargäste als auch Individualtouristen freuen sich über den angrenzenden Golfplatz, das Fischrestaurant mit eigener Wildfangfischerei, Maximilian Haberl als Diplom-Sommelier, die eigene Schnapsbrennerei sowie Produkte vom eigenen Bauernhof. Für junge Menschen, die vor der Berufswahl stehen, beschreibt der Hotelier den Job als teamorientiert, vielseitig, interkulturell und wunderbar abenteuerlich. Einzigartige E rlebnisse für Gäste zu schaffen, Herausforderungen anzunehmen und zu lösen, immer wieder neue Menschen kennenzulernen und den Gästen die schöne Attersee-Region näherzubringen, ist das Ziel von Maximilian Haberls Arbeit. Sein Lieblingsplatz in der Region ist mitten am See mit der Fischerzille in der Morgensonne (beim N etzfischen) und Kraft getankt wird bei einer Runde Golf am Golfplatz Attersee.

„S o sama hoid, die Haberls!“

MAXIMILIAN HABERL
MARKUS WINZER
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PETER ECKER

www.bramosen.at

Peter Ecker hat das „Hotel Bramosen“ vor 2 ½ Jahren übernommen und führt es in vierter Generation. Momentan ist das Hotel ein Saisonbetrieb, wird aber mit Fertigstellung Ende 2025 zu einem Ganzjahresbetrieb mit eigenem Wellnessbereich umgebaut. Im „Hotel Bramosen“ gibt es außerdem Trinkwasser aus der eigenen Quelle und geheizt wird mit Hackschnitzel aus dem eigenen Wald. Fleisch kommt aus dem eigenen Hirschgehege, Fisch aus dem See – mehr Regionalität geht fast nicht! „Im Tourismus ist der Traum vom Lehrling zum Generaldirektor noch Realität“, ist der Jungunternehmer überzeugt und bekräftigt weiter: „Man hat super Aufstiegsmöglichkeiten, kann seinen Horizont erweitern und es ist nie langweilig.“ Ein Job im Tourismus ist für ihn eine klare Empfehlung für alle, die gerne mit Menschen arbeiten wollen und die Abwechslung und Herausforderung lieben.

Peter Eckers Lieblingsplatz am Attersee ist im Wald – mit Blick auf den See – zu finden. Bei der Familie und durch Gespräche mit Gästen, die ihn teilhaben lassen, wie sehr sie den A ufenthalt am Attersee lieben, tankt der Touristiker Kraft für die Arbeit. „Wertschätzen, was man zur Verfügung gestellt bekommt, und etwas daraus machen.“

GREGOR GÖTSCH

www.el-barril.at

KILIAN PREM

www.dasattersee.at

Seit 2018 betreibt Gregor Götsch die klassisch spanische Tapas-Bar „El Barril“ in Unterach am Attersee. Nach langen Aufenthalten auf den Kanaren brachte er das spanische Lebensgefühl in seine Heimat nach Unterach. Seither verwöhnt der Gastronom seine Gäste mit spanischen Weinen und Tapas. Zuvor konnte man sein selbstgemachtes „See-Sushi“ in Unterach genießen. Diese Vielfalt und Kreativität liebt G regor Götsch auch an seinem Job. „Im Tourismus gleicht kein Tag dem anderen, es ist immer vielfältig und abwechslungsreich“, schwärmt er über seinen Traumberuf in der Gastronomie. „Man erfährt so viele Geschichten und trifft immer wieder neue nette Leute, das macht für mich den Job im Tourismus so spannend.“

Bei seiner Familie tankt der kreative Gastronom Kraft für die Arbeit und sein Lieblingsplatz ist am und im Attersee – egal wo. „Wir bringen Spanien an den Attersee.“

Seit 2020 betreibt Kilian Prem gemeinsam mit seiner Frau Michaela sehr erfolgreich das Restaurant „Das Attersee“ in Attersee am Attersee. Nach gemeinsamen Stationen beim Stanglwirt, beim Steirereck und in Frankreich beschloss das Paar, sich am Attersee niederzulassen. Als Ganzjahresbetrieb mit 42 Mitarbeitern im Sommer ist das Restaurant mittlerweile eine der Topadressen am See. Mit dem regensicheren Gastgarten ist das Lokal ein gemütlicher Hotspot für jede Wetterlage. „Die G astronomie bietet jungen Menschen eine Chance, die Welt zu bereisen, viel zu erleben, vieles auszuprobieren und doch in einem familiären Umfeld zu arbeiten“, ist sich Kilian P rem sicher. „Das Attersee“ ist für innovative Ideen bekannt und stellt so zum Beispiel den Mitarbeitern für den Arbeitsweg E-Bikes und E-Mopeds zur Verfügung. Damit will man ein Zeichen für nachhaltige Mobilität setzen. Regionalität in der Lebensmittelbeschaffung ist eine Selbstverständlichkeit.

Kilian Prems Lieblingsplatz am Attersee ist natürlich die stimmungsvolle, neu gestaltete Terrasse mit Blick auf den See im „Das Attersee“. Kraft für seine Arbeit tankt er in der A rbeit und durch die Power seiner Mitarbeiter. „Ankommen, abschalten & genießen – das ist unser Anspruch für unsere Gäste!“

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DIE SEESEITN –EIN LEBENSPROJEKT

Actionreicher Wasserspaß, rauschende Feierlichkeiten und regionale Gaumenfreuden: An der SEESEITN in Feldkirchen an der Donau lässt es sich nach allen Stücken der Kunst genießen und das das ganze Jahr über. Wir haben Stefan Kastner in seiner Oase im Herzen des Mühlviertels besucht und dabei die Sonnenseite oder besser gesagt: die Seeseitn des Lebens kennengelernt.

Wakeboarden im kristallklaren Mühlviertler Wasser, Sonnenbaden auf der gepflegten Liegewiese oder im warmen Sand und Feiern in einzigartiger Atmosphäre bis in die frühen Morgenstunden: Was Stefan Kastner hier geschaffen hat, gleicht einem Paradies. Ein Paradies, das jedoch nicht nur mit Sonnenseiten, sondern auch mit harter Arbeit, Rückschlägen und schwierigen Phasen verbunden war. Aufgeben war für den knapp über 40-jährigen Unternehmer aber nie eine Option. Im Gegenteil, er hielt an seiner Vision fest und hat mit der SEESEITN einen Hotspot für Kulinarik, Wassersport und einzigartige Events geschaffen, der heute bis über die Bezirks- und Landesgrenzen hinaus bekannt ist.

Wir haben Stefan Kastner zum Interview getroffen und mit ihm über Highlights, wichtige Learnings und erfolgreiche Unternehmensideen gesprochen.

Text: Laura Zapletal © Oberoesterreich Tourismus GmbH/Martin Fickert
© Alex Winter 58
Sommer, Sonne, Lifestyle!

Der Wakeboardlift lässt seit rund 25 Jahren das Herz von Wassersportlern höherschlagen. Während Profis ihre Stunts verbessern, zieht es auch immer mehr Anfänger an die SEESEITN, für die Sie auch Kurse anbieten. Wie leicht oder schwer ist es, diesen Trendsport zu erlernen?

Mit unserer 2-Mast-Anlage ist das Wakeboarden einfach zu erlernen. Sie startet langsam aus dem Wasser heraus und lässt sich individuell auf eine Person einstellen. Für ein rasches Erfolgserlebnis empfehle ich jedoch, zusätzlich eine private Einheit bei unserem Coach zu buchen. Nach ein bis zwei Sessions kann man in den meisten Fällen schon auf die 4-Mast-Anlage wechseln. Dort können zehn Leute gleichzeitig fahren.

Bekannt ist die Seeseitn Feldkirchen durch den JETLAKE Wasserskilift. Kurse und Personal Coachings sind jederzeit möglich. Infos auf seeseitn.at

Seit Juni 2021 gibt es mit Österreichs größtem Wasserpark eine weitere Attraktion am Feldkirchner Badesee. Worauf dürfen sich Wassersportbegeisterte hier freuen?

Aquaparks sind schon seit Jahren ein großer Trend in Amerika und stellen gerade bei uns eine gute Alternative zum Wassersport dar. Der Aquapark bietet auf insgesamt 2.450 Quadratmeter Fläche Kletter-, Spring- und Rutschspaß für die ganze Familie.

Feinste Brettljause im Mostvierterl und facettenreiche Gaumenfreuden am Seeseitn Kiosk: Der Genuss wird bei der SEESEITN auch in kulinarischer Hinsicht großgeschrieben. Woher beziehen Sie Ihre Speisen?

Wir setzen bei den Speisen stark auf Regionalität. Unsere mittlerweile schon legendären Mostvierterl-Brote stammen von der Bio-Hofbäckerei Mauracher in Sarleinsbach, die Obstsäfte beziehen wir von unseren Obstbauern aus Feldkirchen und unser Fleisch kommt von der Fleischhauerei Ozlberger in Hartkirchen. Der Speck wird von uns selbst gesurt und geräuchert und bekommt seine ganz persönliche Note verliehen. Auch unseren beliebten Schweinsbraten braten wir täglich selbst frisch ein.

Schmankerln im Mostvierterl genießen.

Lichtdurchflutet, modern, harmonisch & ein wunderschöner Blick auf das Wasser und ins Mühlviertel.

Neben einzigartiger Kulinarik lässt es sich rund um den Feldkirchner Badesee auch einzigartig feiern. Was macht die Feste bei der SEESEITN so besonders? Auf jeden Fall der einzigartige Mix aus zeitloser Architektur, großen Glasfronten und der unvergleichlichen Aussicht auf das kristallklare Wasser und die weitläufigen Rasenflächen. Alle Räumlichkeiten sind zudem mit schönem Interieur, warmem Licht und starken Soundsystemen ausgestattet. Ein richtig starkes Eventteam von der Planung bis zur Umsetzung und unsere hauseigenen Spitzenköche, die von der Grillerei bis hin zum Fine Dine alles zaubern, was das Herz der Feiernden begehrt. Die Eventlocation „DasSee“ wird exklusiv gebucht. Die SEESEITN ist vor allem ein beliebter Veranstaltungsort für maßgeschneiderte, auf den Kunden ausgerichtete Firmenevents und Hochzeiten. Der Sieg bei den Austrian Wedding Awards sowie weitere Preise in den letzten Jahren hat uns in unserer Tätigkeit noch einmal bestätigt und hat unter anderem zur Folge, dass wir sehr gut gebucht sind.

Der größte Aquapark Österreichs auf der Seeseitn Feldkirchen.

Was war das wichtigste Learning, das Sie in Ihrer Laufbahn als Unternehmer gemacht haben?

Eine der wichtigsten Erkenntnisse, die ich als Unternehmer gemacht habe, ist, dass man in Krisenzeiten – bis auf wenige Ausnahmen – auf sich alleine gestellt ist. Es kommt weniger darauf an, was ich gut oder schlecht finde, entscheidend ist einzig und allein der Kunde. Und im Falle von Familien sind es die Kinder, die einen maßgeblichen Einfluss darauf haben, was in der Freizeit unternommen wird. Deshalb ist es hier umso wichtiger, den Blickwinkel zu ändern und kundenorientiert zu denken.

Welchen Rat würden Sie Unternehmern geben, die aktuell ans Aufhören denken?

Wenn ein Unternehmer für seine Idee wirklich brennt und sich lediglich in einer schwierigen Phase befindet, kann ich ihm nur raten durchzuhalten. Während auf der einen Seite oft überschätzt wird, was kurzfristig möglich ist, wird auf der anderen Seite massiv unterschätzt, was langfristig möglich ist. Das Unternehmertum besteht aus Kurven, um zu den Höhepunkten zu gelangen, gilt es immer wieder, Tiefpunkte zu überwinden.

Wer Sie kennt, weiß, dass Stillstand nicht Ihr Stil ist. Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?

Frei nach Friedrich Schiller „Erst handeln und dann reden!“ Umgekehrt war nie mein Stil. Man darf auf jeden Fall gespannt sein, welches Vorhaben als Nächstes die Projekt-Pipeline verlässt. www.seeseitn.at

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
© Christian Ciui © Markus Eder © mwair.photographie © Alex Winter
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Redaktion: Nicole Madlmayr

Fotos: Shutterstock, Georg Kukuvec Photography, Karin Lohberger Photography

SO GEHT GRILLEN!

Fisch oder Fleisch? Egal! Hauptsache, gegrillt! Unsere Experten Lukas Nagl und Florian Hütthaler verraten die besten Tipps, wie Fisch und Fleisch vom Grill besonders fein schmecken.

© Shutterstock

Selten schmecken Fische besser als gut gegrillt – mit knuspriger, rauchiger Haut und zartem, saftigem Fleisch. Das findet auch Haubenkoch und Fisch-Experte Lukas Nagl. Außerdem bietet der Grill für ihn unzählige Möglichkeiten zum Experimentieren. Denn Grillen muss nicht zwangsläufig bedeuten, etwas auf den heißen Rost zu legen. „Räuchern, schmoren, indirekt garen, braten – all das gelingt am Griller mit dem richtigen Zubehör hervorragend“, erklärt Nagl in seinem neuen Buch „Fisch gegrillt“ (Servus Verlag, € 20).

Klassisch gegrillt sind sowohl Filets als auch ganze Fische köstlich. Dass viele Grillfans trotzdem Respekt vor dem Fisch-Grillen haben, liege laut Nagl am lästigen Klebenbleiben, das die Sache manchmal ein bisschen komplizierter macht. „Dagegen hilft vor allem Mut zur Hitze“, so der Experte. „Der Rost muss beim direkten Grillen wirklich sehr heiß sein. Wichtig ist außerdem, immer mehrere Temperaturzonen zu schaffen, die Kohle also nicht gleichmäßig unter dem Rost zu verteilen, sondern eine heiße und eine weniger heiße Seite zu haben, auf der dann indirekt weiter gegart werden kann.“

Lukas Nagl ist übrigens ein großer Fan des guten alten Kohlegrills, weil bei dieser Art des Grillens die unverwechselbaren Rauch- und Räucheraromen entstehen, die für ihn einfach unschlagbar sind.

Die besten Tipps zum Fisch-Grillen von Lukas Nagl:

• Filets stets nur auf der Hautseite grillen, bis sie fast gar sind, und dann die Fleischseite nur wenige Sekunden den heißen Rost „küssen“ lassen – so, wie man sie in der Pfanne braten würde.

BUCHTIPP

Fisch gegrillt

Mit Rezepten von Lukas Nagl Servus Verlag, € 20

• Ganze Fische grillt man am besten ungeschuppt, dann kleben sie nicht so leicht an. Auch Fischgitter ersparen einem dieses Problem oder Fischspieße, die wie beim Yakitori ohne Rost über die Glut gelegt werden, etwa zwischen zwei Ziegelsteinen.

• Faustregel fürs Grillen von Filets und ganzen Fischen: Den Fisch auf dem Griller niemals ganz durchgaren lassen. Denn durch die große Hitze zieht das Fleisch nach dem Garen weiter durch. Perfekt gegrillter Fisch wird immer vom Rost genommen, bevor der Garpunkt erreicht ist, und darf dann ein paar Minuten rasten.

• Fische mit nicht ganz so festem Fleisch, zum Beispiel Forelle oder Saibling, sollten immer indirekt gegrillt werden – entweder auf einem Spieß über der Glut, auf einem Salz- oder Pizzastein oder auch eingepackt in einem Blatt. Von Banane über Feige bis Walnuss eignet sich dafür nahezu jede essbare Pflanze.

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© Georg Kukuvec Photography

Wenn es ums Grillen von Fleisch geht, ist Florian Hütthaler absoluter Experte. Er ist nicht nur Geschäftsführer des gleichnamigen Familienbetriebes in Schwanenstadt, sondern hat auch die Meisterprüfung im Fleischerhandwerk abgelegt. Für welche Fleischsorte man sich beim Grillen entscheidet, ist immer auch Geschmackssache und hängt von persönlichen Vorlieben ab. „Besonders gut eignen sich grundsätzlich Rind, Schwein, Lamm und Geflügel“, erklärt er. „Ein Klassiker ist das Rindersteak, beispielsweise ein Ribeye oder ein Filetsteak, weil diese Schnitte aufgrund ihres Fettgehalts und ihrer Textur sehr saftig, aromatisch und zart sind. Schweinefleisch, wie Bauchstücke oder Schopf, eignet sich ebenfalls gut.“

Die Vorbereitung des Fleisches kann laut dem Experten variieren. Eine Marinade, die klassisch Öl, Knoblauch und Kräuter enthält, kann dem Fleisch zusätzlichen Geschmack und Zartheit verleihen. Speziell bei Rindfleisch kann man auch einfach nur mit Meersalz und Pfeffer würzen, um den natürlichen Geschmack zu betonen.

Woran man allerdings immer denken sollte: „Es ist wichtig, das Fleisch etwa 30 Minuten vor dem Grillen aus dem Kühlschrank zu nehmen, damit es Raumtemperatur erreicht“, weiß Hütthaler. „Das sorgt für eine gleichmäßigere Garung. Kaltes Fleisch direkt auf den Grill zu legen, kann hingegen zu ungleichmäßigen Ergebnissen führen. Das würden wir lediglich bei sehr dünnen Rinder-Steaks empfehlen, damit diese nicht zu durch werden.“

Photography

BUCHTIPPS FÜR NOCH MEHR GRILLGENUSS:

Gemüse vom Feuer

Eva & Nicolai Tram, Verlag „gestalten“, ca. € 40

Weber’s Ultimate Heat

Manuel Weyer, GU Verlag, € 40,90

Rock am Grill – Volume II

Alec Völkl & Sascha Vollmer, Südwest Verlag, € 26,80

Veggie Grillen

Cornelia Schinharl, GU Verlag, € 12,30

Profi-Grilltipps

von Florian Hütthaler:

• Das Fleisch nach dem Grillen unbedingt ruhen lassen! Nachdem das Fleisch vom Grill genommen wurde, sollte es für einige Minuten ruhen, bevor es angeschnitten wird. Auf diese Weise können sich die Fleischsäfte gleichmäßig verteilen und das Fleisch bleibt saftig.

• Außerdem sollte man beim Grillen immer darauf achten, das Fleisch nicht zu häufig zu wenden und die Grilltemperatur zu kontrollieren, um ein gleichmäßiges Garen zu gewährleisten. Ein Fleischthermometer kann sehr hilfreich sein, um die ideale Kerntemperatur – gerade bei Rindersteaks – zu erreichen und so ein perfektes Grillergebnis zu erzielen.

• Fett spielt eine wichtige Rolle beim Grillen, weil es dem Fleisch Saftigkeit und Geschmack verleiht. Ein bisschen Fett am Fleisch kann helfen, dass es beim Grillen nicht austrocknet. Insbesondere bei Fleischsorten wie Rind und Schwein kann eine gewisse Marmorierung – so wird das Fett im Fleisch genannt – den Geschmack erheblich verbessern. Beim Geflügel kann die Haut, die Fett enthält, ebenfalls dazu beitragen, dass das Fleisch saftig bleibt.

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© Karin Lohberger
Beste Fleischqualität aus artgemäßer Tierhaltung Weitere Informationen unter: www.huetthaler.at, www.hofkultur.at

Erik Diewald-Hagen liebt das Handwerk der Kollodium Nassplatten Fotografie und die ruhige Beschäftigung mit nur einem einzigen Foto.

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© Andreas Wenter

Text: Nicole Madlmayr

Fotos: Erik Diewald-Hagen, Peter Mayr, Andreas Wenter

DER MIT DEN ALTEN FOTOS

Erik Diewald-Hagen hat sich auf Kollodium Nassplatten Fotografie spezialisiert. In Zeiten von Digitalfotos und Handybildern etwas sehr Besonderes, denn der Entstehungsprozess ist aufwendig und zeitintensiv. Das Ergebnis ist ein Foto, das so einzigartig wie der Mensch selbst ist.

Als Kind hatte Erik Diewald-Hagen den Spitznamen „Daniel Düsentrieb“. Weil er immer alles zerlegt hat und genau wissen wollte, wie es funktioniert. Noch heute ist seine Neugierde ungebrochen und so verwundert es nicht, dass sich der Linzer auf Kollodium Nassplatten Fotografie spezialisiert hat. Diese Art der Fotografie war Mitte des 19. Jahrhunderts populär. Das Ergebnis ist ein Bild, das so ein-

zigartig wie der Mensch und der Augenblick ist, in dem es aufgenommen wurde. Dass es allerdings auch mit großem Aufwand verbunden ist, stört Diewald-Hagen nicht. Im Gegenteil! „Ich liebe den Entstehungsprozess“, sagt er. „Natürlich ist er aufwendig, aber gerade dieses Handwerk, die ruhige Beschäftigung mit nur einem einzigen Foto ist sehr befriedigend – vor allem, wenn man am Ende erfolgreich war und ein wunderschönes Werk in Händen hält.“ →

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Sie sind Fotograf und studierter Physiker. Wie passt das zusammen?

In meiner Kindheit hatte ich den Spitznamen „Daniel Düsentrieb“. Ich habe alles zerlegt, was mir in die Finger kam, weil ich wissen wollte, wie es funktioniert, oder Neues daraus bauen wollte. Die Neugierde für Naturwissenschaft und Technik hatte ich von klein auf, die kreative und künstlerische Ader durfte ich erst später entdecken (lacht). Die Freude an der Fotografie begleitet mich ebenfalls schon lange. Mein erstes selbst verdientes Geld von einem Ferialjob ist in eine – damals analoge – Spiegelreflexkamera geflossen, das zweite Gehalt in ein Diaprojektor-Überblendset.

Wie ist es mit der Fotografie weitergegangen?

Als meine Frau Iris vor knapp zehn Jahren die Ausbildung zur Visagistin und Make-up-Artistin gemacht hat, hat es sich angeboten, die Fotografie wieder zu intensivieren und ein Fotostudio für Porträt- und Hochzeitsfotografie zu eröffnen. Ich wollte meine fotografischen Fähigkeiten ausbauen und bin mit dem mir innewohnenden klaren technischen Ansatz ans Werk gegangen: Man müsse wohl nur die Bedienung einer Kamera erlernen, vielleicht etwas über die Lichtsetzung, dann sollte alles klar sein. Tatsächlich ist es mir dann aber wie in einem alten Comic von Popeye ergangen: In dieser Szene steht er vor einem von außen gesehen kleinen indianischen Tipi-Zelt. Als er hineingeht, eröffnet sich ihm ein riesiger, reich ausgestatteter Palast. So hat sich für mich die Beschäftigung mit der Fotografie angefühlt – wie die Eingangshalle eines Schlosses, wo sich hinter jeder Tür weitere Welten auftun.

weil er es mir ermöglicht hat, rasch und tief die technischen Aspekte und Zusammenhänge zu erfassen. Ich habe das Lernen von strikten Regeln noch nie gemocht, ich wollte immer die Hintergründe verstehen. Fluch, weil ich natürlich eine Schwäche für alles Technische habe und uns gerade die Fotoindustrie vorgaukelt, gute Fotos könne man immer nur mit dem neuesten, besten Equip -

men meiner Großmutter gefunden haben, hat mich die weiche Anmutung der SchwarzWeiß-Fotos fasziniert. So habe ich damit begonnen, intensiver nachzuforschen, mich bei Fachkollegen umzuhören und einzulesen. Am Ende dieser Reise war die „Kollodium Nassplatten Fotografie“, die in den 1850erJahren populär gewesen ist. Damals hat es geheißen, das Verfahren sei das „grässlichste, schmutzigste“ aller fotografischen Techniken, weil viel „Alchemie“, also Umgang mit Chemikalien, und Handarbeit notwendig sind. Historisch gesehen war es das erste für die Allgemeinheit zugängliche Verfahren, um Porträts von Menschen in sensationeller Qualität und Dauerhaftigkeit herzustellen.

Die Kollodium Nassplatten Fotografie war in den 1850erJahren populär und das erste für die Allgemeinheit zugängliche Verfahren, um Porträts von Menschen in sensationeller Qualität und Dauerhaftigkeit herzustellen.

Hat Ihnen Ihr Know-how aus dem Studium dabei geholfen?

(lacht) Mein physikalisch-technischer Hintergrund war Segen und Fluch zugleich: Segen,

ment machen. Die Kameraausstattung ist aber nur ein kleiner von den vielen Räumen des bildlichen Schlosses.

Wie sind Sie dann zur Kollodium Nassplatten Fotografie gekommen?

Meine Neugierde und der Wissensdurst haben mich unweigerlich auch in den Keller und zum Fundament des imaginären Schlosses geführt. Insbesondere als wir Jugendaufnah-

Wie hat Ihr Umfeld auf Ihre Begeisterung für diese Art der Fotografie reagiert?

Meine Frau Iris kennt mich gut und weiß, dass ich neue Dinge und Arbeit magisch anziehe, und wollte mich somit davor bewahren. Fachkollegen haben gemeint, man müsse die Fotos ja gar nicht „wie damals“ anfertigen, das würde doch alles Photoshop oder eine künstliche Intelligenz erledigen können. Tja, was soll ich sagen? Mittlerweile ist Iris genauso begeistert vom Prozess wie ich, die meisten Porträts und Kunstprojekte machen wir gemeinsam. Und auch die Photoshop-Fraktion hat bald erkannt, dass der besondere Charme der Bilder durch die Handarbeit und das haptische Resultat zustande kommt, die weder ein Bildbearbeitungsprogramm noch eine künstliche Intelligenz ersetzen kann. Vor gut fünf Jahren durfte ich dann in einem Workshop bei einem lieben Kollegen dieses großartige Handwerk erlernen. Dann galt es „nur“ noch, die passende Kamera anzuschaffen, zumindest ein erstes Objektiv dazu, eine Dunkelkammer einzurichten und die ganze Labor- und Chemieausstattung zusammenzusuchen. Leider ist es nicht so, dass man im

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Einzigartige Kunstwerke: Kollodium Fotos sind immer spiegelverkehrt und können nicht nachbearbeitet werden.

Der besondere Charme dieser Bilder kommt durch Handarbeit und das haptische Resultat zustande. Weder ein Bildbearbeitungsprogramm noch eine künstliche Intelligenz kann das ersetzen.

Erik Diewald-Hagen

„Fotoladen ums Eck“ einfach ein Starterset kaufen kann. Gerade die Verwendung von Originalobjektiven aus der Zeit von 1850 bis 1900 ist nicht nur aus nostalgischen, sondern auch aus technischen Gründen erforderlich. Allerdings sind funktionstüchtige Objektive teilweise nur noch sehr schwer zu bekommen – vor allem, wenn man ein spezielles Modell haben möchte.

Wie funktioniert die Kollodium Nassplatten Fotografie?

Das Wort Fotografie kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Malen mit Licht“. Eigentlich benötigen wir nur zwei

Dinge: eine „Leinwand“, auf der wir arbeiten, und einen „Klebstoff“, der uns das Licht einfängt und auf Dauer festhält. Passende Hintergründe waren schnell gefunden, für die praktische Arbeit eignen sich Glas- oder Metallplatten am besten. Viel schwieriger war es, eine Möglichkeit zu finden, das Licht auf dieser Platte für die Ewigkeit festzuhalten. Man fand heraus, dass sich bestimmte Salze in Verbindung mit Silber unter Lichteinfluss verändern. Fehlt nur noch der Klebstoff, um diese Salze an die Platte zu binden: Hier kommt das Kollodium ins Spiel! Kollodium ist in Ether und Alkohol aufgelöste Schießbaumwolle und fand im 19. Jahrhundert

in der Medizin eine Anwendung als Wundpflaster: Vorerst flüssig wird das Kollodium an der Luft gelartig und bildet schließlich einen festen, durchsichtigen Überzug. Alles zusammengenommen werden also kleine Mengen der Salze in Kollodium aufgelöst, die gewünschte Platte damit übergossen und in ein Silberbad getaucht, um sie zu aktivieren. Das alles muss in einer Dunkelkammer geschehen, da die Platte ja nicht ungewollt belichtet werden soll. Von da an tickt die Uhr, denn die so hergestellte Fotoplatte verliert den Großteil ihrer Lichtempfindlichkeit, sobald sie eintrocknet! Die Platte kommt in eine lichtdichte Kassette, diese wiederum in die Kamera, in der darauf fotografiert wird. Die eigentliche Belichtung dauert ungefähr acht Sekunden, in der die Person völlig stillhalten muss – Blinzeln und Atmen sind erlaubt! Anschließend geht es sofort zurück in die Dunkelkammer, in der die Platte entwickelt wird. Im letzten Entwicklungsschritt passiert dann der „magische Moment“, in dem aus der vorerst milchig-trüben Platte immer klarer das Bild zum Vorschein kommt und sich Begeisterung gleichermaßen bei mir wie auch der porträtierten Person einstellt! Abschließend

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© Peter Mayr

wird das Foto noch gründlich im Wasserbad von Chemieresten befreit, getrocknet und lackiert – mit einem wohlriechenden Lavendel-Sandarak-Firnis nach historischem Originalrezept!

Was ist für Sie das Besondere an dieser Art der Fotografie?

Da gibt es vieles (lacht). Zuerst – jedes Bild ist ein Unikat! Es gibt keine Bilddatei, die man verändern oder nochmals ausdrucken könnte. Das Foto ist so einzigartig wie der Mensch und der Augenblick, in dem es aufgenommen wurde. Man erarbeitet und erlebt die Entstehung des Fotos hautnah mit, das schafft eine besondere Beziehung und Wertigkeit. Es ist schwer zu erklären, aber ich finde, dass Kollodium Porträts oft einen kleinen Einblick ins Innere, in die Seele eines Menschen, gestatten. Außerdem liebe ich den Prozess an sich. Natürlich ist er aufwendig und umständlich, aber gerade dieses Handwerk, die ruhige Beschäftigung mit nur einem einzigen Foto ist sehr befriedigend – insbesondere, wenn man am Ende erfolgreich war und ein wunderschönes Werk in Händen hält. Dieses „in den Händen halten“ ist seit der Digitalfotografie vollständig abhandengekommen, das Bild existiert zuerst ja nur als Zahlenkolonne auf einem Datenträger. Und das Bild ist wirklich wertvoll, denn alles Helle im Bild ist echtes Silber! Ein Kollodium Porträt zu einem festlichen Ereignis oder Jubiläum, zum Beispiel einer Silberhochzeit, anzufertigen, passt also auch perfekt zum Anlass.

Der handwerkliche Prozess erfordert Know-how und Geduld – vom Fotografen, aber auch vom Model. Ganz anders, als man es vom Fotografieren mit dem Smartphone kennt … Wir wissen ja alle, wie ein Fotoshooting heutzutage üblicherweise abläuft: Man schießt 100 Fotos und ist davon überzeugt, dass schon eines dabei sein wird, das passt. Was, wenn dem nicht so ist? Wäre es nicht besser, nur genau dieses eine Foto zu machen, sich bereits im Vorfeld alles gut zu überlegen und dann nur einmal abdrücken zu müssen? Die Kollodium Nassplatten Fotografie zwingt einen genau dazu. Jedes Foto stellt

Kabarettist Roland Düringer.

Erik Diewald-Hagen ist momentan weltweit der einzige Fotograf, der die spezielle Kombination von Autofotografie und Kollodium Nassplatte anbietet.

einen beträchtlichen zeitlichen und finanziellen Aufwand dar, man ist also bemüht, dass bereits das erste Foto „sitzt“. Darum ist es sehr wichtig, mit dem Model gemeinsam eine geeignete Pose und den richtigen Gesichtsausdruck zu erarbeiten, um das im Foto zu erhalten, was man aussagen möchte. Diese Bildaussage wird massiv von der Lichtsetzung mit beeinflusst. Der Fotograf benötigt also auch umfassendes Wissen über die vielfältigen Möglichkeiten des Lichts und seiner Wirkung. Ich versuche das auch immer in meinen Workshops zu vermitteln: statt 100 Bildern nur eines zu machen und sich das dafür in Ruhe gut zu überlegen. Das ist ein Ansatz, der auch sehr wertvoll für die moderne Digitalfotografie sein kann.

Das Ergebnis ist ein einzigartiges Porträt im Stil längst vergangener Tage. Ist das auch der Grund, warum Menschen zu Ihnen kommen?

Das Besondere und Einzigartige steht auf jeden Fall im Vordergrund. In der unüberschaubaren Flut an Bildern, die ständig auf uns einstürzt,

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© Erik Diewald-Hagen

Austropop-Legende Gert Steinbäcker.

entdecken immer mehr Menschen die Entschleunigung und Ruhe der alten Fotografie. Mir fällt auf, dass besonders Jugendliche das Smartphone zur Seite legen und Opas alte analoge Kamera wiederbeleben, um damit auf Schwarz-Weiß-Film zu fotografieren. Sich mit alten fotografischen Techniken zu beschäftigen, ist viel mehr, als bei einem Handy-Foto einfach auf den Schwarz-Weiß-Filter zu drücken. Die besondere Anmutung dieser Bilder entsteht bereits durch die Verwendung der alten Objektive, von denen jedes seinen eigenen Charakter hat, wie es „mit Licht malt“, welche Weichheit oder knackige Schärfe es aufweist. Ein weiterer Effekt passiert durch die Rezepturen der verwendeten Salze. Wir sind es gewöhnt, dass Fotografien „ortochromatisch“, also farbrichtig, zu sein haben. Ein roter Apfel soll auf dem Foto schließlich rot und nicht grün erscheinen. Das ist bei Kollodium aber ganz anders: Es reagiert stark auf Blautöne und stellt diese sehr hell dar, gleichzeitig ist es sehr unempfindlich für rot, das im Bild fast schwarz erscheint. Warum sich die meisten Menschen auf diesen Fotos besonders gefallen, hat einerseits mit der Wahrhaftigkeit, der Unverfälschtheit des Bildes zu tun, es gibt einfach keine Möglichkeit für Nachbearbeitungen. Ein anderer Grund hat eine simple physikalische Ursache: Kollodium Fotos sind immer spiegelverkehrt! Das mag auf den ersten Blick nachteilig erscheinen. Aber wie kennen wir uns denn selbst am besten? Durch unser Spiegelbild! Und genau das ist es, was ein Kollodium Foto zeigt.

Sich mit alten fotografischen Techniken zu beschäftigen, ist viel mehr, als bei einem Handy-Foto einfach auf den Schwarz-WeißFilter zu drücken.
Erik Diewald-Hagen
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Sänger Thorsteinn Einarsson.
In meiner Kindheit hatte ich den Spitznamen
‚Daniel Düsentrieb‘. Ich habe alles zerlegt, was mir in die Finger kam, weil ich wissen wollte, wie es funktioniert, oder Neues daraus bauen wollte.
Erik Diewald-Hagen

Sie bieten diese Art der Fotografie auch für Hochzeiten und Events an und sind dabei mit einer mobilen Dunkelkammer unterwegs. Ist das nicht sehr aufwendig? Es ist tatsächlich ein großer Aufwand, aber einer, der sich lohnt! Ich hatte schon lange den Wunsch, Kollodium hinaus zu den Menschen zu bringen und Porträts vor Ort anfertigen zu können. Durch einen glücklichen Zufall habe ich einen geeigneten Vintage-Wohnwagen entdeckt, den ich zur mobilen Dunkelkammer ausgebaut habe. Dieser Umbau wurde vorigen Herbst sogar von der Wirtschaftskammer mit dem Handwerkspreis ausgezeichnet. Das freut mich besonders, da die alte Fotografie somit auch als Handwerk gewürdigt wird. Mit „Scotty“, wie ich meinen Wohnwagen nach dem Erfinder der Kollodium Fotografie Frederic Scott Archer nenne, kann ich den Menschen bei Hochzeiten und Events ein besonderes Erlebnis bieten, das kaum jemand in der Form kennt. Das Beste ist, dass die Gäste und Besucher ihr persönliches Unikat am Abend gleich mit nach Hause nehmen können.

Sie haben sich zusätzlich auf Autofotografie spezialisiert. Warum lässt man sein Auto fotografieren?

Gemälde oder Fotos wurden schon immer von Menschen oder Dingen angefertigt, die für jemanden eine besondere Bedeutung haben. Warum also nicht auch

Die Belichtung dauert in etwa acht Sekunden, in denen das Model völlig stillhalten muss. Blinzeln und Atmen sind erlaubt.

© Andreas Wenter 70

Autos? Meistens sind das besondere Fahrzeuge, wie Oldtimer, die dem Besitzer am Herzen liegen. Die Kollodium Fotografie eignet sich gerade dafür auch perfekt, da man eine Metallplatte als Träger verwenden kann. Außerdem sind diese Bilder einzigartige Unikate, somit genauso einzigartig wie das Fahrzeug für seinen Besitzer. Ein richtiges Kunstwerk entsteht, wenn durchsichtiges Glas als Platte verwendet wird: Man erzielt dabei einen Effekt, der das Fahrzeug scheinbar im Raum schweben lässt. Ich arbeite dabei mit Peter Mayr vom „Drehwerk“, einem sehr kompetenten Kollegen, zusammen. Er hat ein großes Studio, das für Autofotografie optimiert ist. Es steht sogar eine große Drehbühne zur Verfügung, mit der das Fahrzeug perfekt ausgerichtet werden kann. Die aufwendige Beleuchtungsanlage ermöglicht es, das Fahrzeug im wahrsten Sinne des Wortes ins beste Licht zu rücken und den Charakter des Fahrzeugs, die Silhouette und Details perfekt hervorzuheben und abzubilden. Aktuell bin ich weltweit der Einzige, der diese spezielle Kombination von Autofotografie auf Kollodium Nassplatte anbietet.

Was möchten sie mit der Kollodium Fotografie noch erreichen? Gibt so etwas wie eine Vision?

Zum einen ist da mein Forscherdrang. Es genügt mir nicht, den Prozess so auszuführen, wie er im „Lehrbuch“ steht. Ich möchte ihn bis an seine Grenzen und darüber hinaus ausreizen. So experimentiere ich aktuell mit dreidimensionalen Effekten, bei denen das Bild auf durchsichtigem Glas aufgenommen wird und im Anschluss vor einem speziellen Hintergrund schwebt, der inhaltlich wieder mit dem Bild zusammenspielt. Ein anderes Projekt beschäftigt sich mit der Verwendung färbiger Platten anstatt der üblicherweise schwarzen. Damit wird die Kollodium Fotografie auch zu einer Kunstform, mit der man den Bildern eine besondere Aussage mitgeben kann, die weit über das rein bildlich Dargestellte hinausgeht. Hier sind aktuell mehrere Projekte in Arbeit, auf der Zielgeraden ist das Projekt „#künst – Kunst im Aufbruch“, bei dem meine Frau und ich über mehrere Jahre hinweg Künstlerinnen und Künstler porträtiert haben und mit ihnen über ihren persönlichen Zugang zu Kunst gesprochen haben. Die Vernissage der Bilder und die Präsentation des zugehörigen Buches mit den Bildern und Texten findet im Jänner 2025 im Linzer Posthof statt.

ZUR PERSON

Erik Diewald-Hagen hat Physik, Mathematik und Informatik studiert. Er arbeitet als Lehrer und Fotograf in Linz. Für Interessierte bietet er auch Workshops für Kollodium Nassplatten Fotografie an. Sein Angebot ist sehr umfangreich: Es gibt verschiedene Ausbildungsangebote, wenn man den kompletten Prozess erlernen und danach selbst mit der Kollodium Fotografie arbeiten möchten. Eine Besonderheit sind auch die Kennenlern- und Teamworkshops, in denen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Kleingruppen auch ohne Vorwissen mit dem Thema beschäftigen und unter Anleitung selbst ein Porträt erstellen können.

Mehr Infos: www.kollodium.at

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MIT GEWICHTSAUSGLEICH POWERBALANCING

DER ROTAX MAX DOME LINZ

Ihre Eventlocation für Kunden-/Teamevents und Seminare in Linz

Der Rotax MAX Dome Linz ö net seine Türen für Unternehmen, die auf der Suche nach einer einzigartigen Eventlocation für Teambuilding-Aktivitäten und Seminare sind. Mit seiner erstklassigen Ausstattung und einem breiten Angebot an Aktivitäten bietet der Rotax MAX Dome die ideale Umgebung, um Teams zu stärken, Wissen zu vermitteln und unvergessliche Veranstaltungen zu erleben.

Fotos: Rotax MAX Dome
JETZT EVENT BUCHEN 72

Teambuilding der Extraklasse Für Unternehmen, die nach innovativen Teambuilding-Aktivitäten suchen, bietet der Rotax MAX Dome Linz eine Vielzahl von Möglichkeiten. Von interaktiven Gruppenspielen bis hin zu herausfordernden Team-Building-Aktivitäten im Indoor-E-Karting-Bereich – hier können Teams ihre Zusammenarbeit stärken, Kommunikationsfähigkeiten verbessern und gemeinsam Spaß haben.

Ein Ort für außergewöhnliche Veranstaltungen

Der Rotax MAX Dome ist mehr als nur eine gewöhnliche Eventlocation. Mit seiner großzügigen Terrasse und modernster Ausstattung bietet er eine attraktive Kulisse für Tagungen, Seminare, Workshops, Weihnachtsfeiern, Kunden- und Teambuilding-Events. Das vielseitige Raumkonzept ermöglicht es, Veranstaltungen von verschiedenster Art durchzuführen, sei es eine kleine Teamsitzung oder ein groß angelegtes Firmenevent.

Seminare mit Stil und Komfort

Mit modernster technischer Ausstattung und exiblen Raumkonzepten ist der Rotax MAX Dome Linz der ideale Ort für Seminare und Schulungen. Die Teilnehmer können sich in einer komfortablen Umgebung austauschen und konzentrieren, während das erfahrene Team vor Ort dafür sorgt, dass alle technischen Anforderungen reibungslos erfüllt werden.

Zentral gelegen und bequem erreichbar

Ein weiterer Pluspunkt des Rotax MAX Dome Linz ist seine erstklassige Lage mitten in Linz. Mit kostenlosen Parkplätzen direkt vor Ort bietet die Location eine bequeme Anreiseoption für Teilnehmer aus der gesamten Region.

Der Rotax MAX Dome Linz ist eine der führenden Eventlocations für Teambuilding-Aktivitäten und Seminare in Linz. Mit seiner modernen Ausstattung, vielseitigen Raumkonzepten und einer breiten Palette von Aktivitäten bietet der Rotax MAX Dome eine einzigartige Umgebung für unvergessliche Veranstaltungen. Abgerundet wird das Erlebnis mit einem individuellen Catering, auch gerne frisch gegrillt auf unserer WEBER BBQ Kitchen, direkt auf unserer Terrasse, auch im Herbst und Winter. www.rotaxmaxdome.com

INFO ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG 73

227.000* Hörer:innen

HURRA! HIT HIT

Fresh vom Radiotest: Life Radio freut sich über

mehr als 40.000* neue

Hörer:innen. liferadio.at

Quelle: offizieller Radiotest 2023_4 im Jahresvergleich zu 2022_4 *Gesamtreichweite, 10+, Mo-Fr, Sendegebiet WEB APP SMART SPEAKER

DOPPELTE RACE-ACTION

Text: Amelie Gruber

Traditionell zieht es im August alljährlich Hunderttausende Fans an den Red Bull Ring in Spielberg, wo sie ihre Leidenschaft für den Motorrad-Rennsport feiern – seit 2016 waren es allein an den MotoGP-Wochenenden weit über eine Million Fans. Diese Erfolgsgeschichte wird nun fortgesetzt. Im Vorfeld des diesjährigen Österreich-Grand-Prix unterzeichneten Dorna CEO Carmelo

Ezpeleta und Mark Mateschitz die Vertragsverlängerung bis 2030. Mit dem neuerlichen starken Bekenntnis zur österreichischen Rennstrecke und zur Steiermark würdigte Ezepeleta auch das Vermächtnis des Red-Bull-Gründers Dietrich Mateschitz.

Bekenntnis zu Österreich

„Es ist die Heimstrecke von KTM und ein wichtiger Teil des beeindruckenden Engagements von Red Bull im Motorsport. Dieser Austragungsort hat eine große Bedeutung für viele unserer Stakeholder sowie für den österreichischen Motorsport insgesamt“, betont der Dorna CEO. „Wer die Begeisterung der Fans hier am Red Bull Ring einmal miterlebt hat, kommt nicht mehr davon los. Ich freue mich, dass wir dieses großartige Event für die Zuschauer mit dem Bekenntnis zu Österreich, speziell zur Steiermark, langfristig am Spielberg sichern konnten“, freut sich Mark Mateschitz.

PS-Show der weltbesten Rider

Doppelte Race Action ist von 16. bis 18. August auf dem Red Bull Ring garantiert, denn um WM-Punkte geht es beim Sprint am Samstag und beim Grand Prix am Sonntag. Ausgelassene Stimmung, eine Traumkulisse und das größte Motorrad-Event des Jahres in Österreich sind garantiert. Am Spielberg genießen die Fans die PS-Show der weltbesten Rider, vereint mit Motorsport-Entertainment und Konzerten in der MotoGP Bike City.

Motorsport-Fans aufgepasst:

Von 16. bis 18. August wird beim MotoGP am Red Bull Ring in Spielberg wieder ordentlich eingeheizt. Die weltbesten Rider fahren beim Sprint am Samstag und beim Grand Prix am Sonntag um WM-Punkte.

Wer die Begeisterung der Fans hier am Red Bull Ring einmal miterlebt hat, kommt nicht mehr davon los.

Mark Mateschitz

Wer sich dieses Spektakel live und hautnah gönnen möchte, kann sich noch Wochenendtickets sowie Plätze für den Rennsonntag sichern! Alle Infos zum „Motorrad Grand Prix von Österreich 2024“ und Tickets gibt es unter www.redbullring.com.

© Philip Platzer Red Bull Ring © Philip Platzer Red Bull Ring 75
© Zephalto 76

Mit einer Weltraum-Kapsel durch die Stratosphäre schweben oder doch lieber eine Weltkreuzfahrt auf einem Luxusschiff? Mit dem nötigen Kleingeld lassen sich die exklusivsten Abenteuer erleben. Und für alle anderen gilt: Träumen darf man immer ...

DEN STERNEN SO NAH

In einer ultramodernen Weltraum-Kapsel geht es ab dem kommenden Jahr für alle, die ein einzigartiges Abenteuer erleben wollen, zu den Sternen – direkt an den Rand des Weltraums, 25 Kilometer über dem Meeresspiegel. Man schwebt dabei in der Druckkapsel, die an einem mächtigen Stratosphärenballon befestigt ist und von zwei Piloten gesteuert wird, durch die Stratosphäre. Anschließend kann man drei Stunden lang den Ausblick in den dunklen Weltraum und auf die Erde genießen. Das Interieur ist sehr komfortabel und luxuriös eingerichtet und wurde in Anlehnung an einen Privatjet gestaltet. Es ist in drei private Bereiche unterteilt und bietet für sechs Gäste Platz. Während der Reise, die insgesamt sechs Stunden dauert, wird auch ein Menü mit Weinbegleitung serviert, wodurch Genuss auf Sterne-Niveau eine völlig neue Bedeutung bekommt.

Entwickelt wurde dieses spektakuläre Erlebnis von dem französischen Unternehmen Zephalto in Zusammenarbeit mit der französischen Weltraumbehörde. Gebucht wird über den deutschen Luxusreise-Spezialisten „Art of Travel“. Die Kosten belaufen sich auf 170.000 Euro pro Person. Geplant sind übrigens 60 Flüge pro Jahr.

LUXUSREISEN DER SUPERLATIVE

Text: Nicole Madlmayr
→ © Zephalto 77

IM PRIVATJET ZUR FORMEL 1

Wenn Adrenalin und Luxus verschmelzen, dann ist man tagsüber beim Formel-1-Rennen in Spielberg und verbringt die Nächte in einer exklusiven Suite im „The Ritz-Carlton“ in Wien. Wie das geht? Das Luxushotel hat für anspruchsvolle Rennsport-Fans ein Package geschaffen, das es in dieser Form noch nicht gegeben hat. „Spielberg – The Whole Journey“ heißt das Arrangement, das insgesamt vier Übernachtungen in einer der drei Signature Suiten am Formel-1-Wochenende von 28. bis 30. Juni beinhaltet.

Dazu gibt es für die Gäste täglich Flüge mit dem Privatjet von GlobeAir von Wien nach Spielberg – in der Luft ist diese Strecke in nur 20 Minuten zurückgelegt. Der Jet landet direkt innerhalb des Red Bull Rings, der nicht nur für seine beeindruckende Streckenführung bekannt ist, sondern auch für die atemberaubende Kulisse der österreichischen Alpen. Dort angekommen begleitet der persönliche Race-Butler die Gäste zum renommierten Paddock Club, einem exklusiven Bereich mit einzigartigem Blick auf die Teamboxen, Start- und Ziellinie sowie die Boxengasse. Wer sich dieses luxuriöse Formel-1-Erlebnis gönnen möchte, muss übrigens mindestens 90.000 Euro auf den Tisch legen.

© GlobeAir © Marriott International © Joerg Mitter/Red Bull Ring 78

EINMAL UM DIE WELT

BITTE!

Wissen Sie schon, was Sie am 11. Jänner 2027 machen werden? Wenn nicht, hätten wir möglicherweise eine feine Idee. Denn an diesem Tag startet das Luxusschiff „Seven Seas Splendor“ seine Weltkreuzfahrt. Die Reise führt von Miami nach New York und erstreckt sich über 140 Nächte. Dabei werden insgesamt 71 Häfen unter anderem in der Karibik, auf den pazifischen Inseln, in Australien, Neuseeland und Afrika angelaufen. Die Gäste legen mehr als 35.000 Seemeilen über drei Ozeane zurück und können 40 Länder auf sechs Kontinenten erkunden. Inkludiert sind mehr als 480 Landausflüge und der Besuch von Stätten, die zum UNESCO-Welterbe zählen, wie die Elephanta-Höhlen in Mumbai und der Botanische Garten in Singapur. An Bord werden die Gäste selbstredend rund um die Uhr verwöhnt.

Besonders, wenn sie sich für die exklusive Regent Suite entscheiden. Diese Suite ist 413 Quadratmeter groß und bietet einen 270-Grad-Blick über den Bug des Schiffes von der großzügigen Veranda. Es gibt einen eigenen Spa-Bereich mit Sauna, Dampfbad und Whirlpool, persönlichen Butler-Service, ein Auto mit Chauffeur bei jedem Landausflug sowie Gemälde von Picasso. So viel Luxus hat natürlich seinen Preis: Die Regent Suite kostet rund 1,5 Millionen Euro für zwei Gäste. Allerdings kann man auch mit einem niedrigeren Budget auf Weltreise gehen. Die Preise beginnen bei gut 83.000 Euro pro Gast für eine Veranda Suite. Reservierungen sind übrigens schon seit April möglich!

©RSSC ©RSSC ©RSSC 79

STAR MOVIE KINOTIPPS

FIRST CLASS KINO FÜR EINE FIRST CLASS ZEIT.

THE BIKERIDERS

Drama mit Austin Butler, Tom Hardy

A KILLER ROMANCE

Action mit Glen Powell, Adria Arjona, Austin Amelio AB 20.06.

Für Kathy (Jodie Comer) ist Benny (Austin Butler) die Liebe ihres Lebens. Schon ein paar Wochen nach ihrer ersten Begegnung sind sie Mann und Frau, auch wenn ihr von Anfang an klar ist, dass er ihr nie ganz gehören wird – zu wichtig ist ihm sein Leben als Mitglied des Motorrad-Clubs Vandals und zu groß seine Loyalität für seinen besten Freund und Vandals-Anführer Johnny. Im Laufe eines Jahrzehnts wird im Mittleren Westen der USA aus einem kleinen rebellischen Motorradclub eine berüchtigte Rocker-Gang. All das, was die Vandals ausmachte, steht ebenso auf dem Spiel wie Bennys Liebe, und er muss sich entscheiden, wem seine Treue gehört.

AB 4.7. BEI STAR MOVIE

Psychologie-Professor Gary Johnson (Glen Powell) führt ein eher unaufgeregtes Leben an der Universität, nur sein neuer Nebenjob beim New Orleans Police Department sorgt für Abwechslung: Als vermeintlicher Killer dient er als Lockvogel, um seine Auftraggeber hinter Gitter zu bringen. Gary zeigt überraschendes Talent darin, sich für jeden seiner Kunden maßgeschneiderte Killer-Persönlichkeiten auszudenken und zu verkörpern. Für Garys erstes Tre en mit der attraktiven Madison (Adria Arjona), die ihren gewalttätigen Ehemann um die Ecke bringen lassen will, denkt er sich die Figur des abgebrühten Killers Ron aus. Madison gefällt ihm sehr und zum ersten Mal versucht Gary, jemanden vor dem Gefängnis zu bewahren. Als Madison sich tatsächlich in den coolen und sexy Ron – alias Gary – verliebt, löst ihre heiße A äre eine unheilvolle Kettenreaktion aus.

© Star
Movie
BEI
STAR MOVIE

ALLES STEHT KOPF 2

Animation, Regie: Kelsey Mann

AB 12.06. BEI STAR MOVIE

In Disney•Pixars „Alles steht Kopf 2“ kehren wir in den Kopf des nun frischgebackenen Teenagers Riley zurück – genau zu dem Zeitpunkt, an dem das Hauptquartier plötzlich abgerissen wird, um Platz für etwas völlig Unerwartetes zu scha en: neue Emotionen! Freude, Kummer, Wut, Angst und Ekel, die seit langem erfolgreich Rileys Kopf managen, sind sich nicht sicher, was sie fühlen sollen, als Zweifel auftaucht. Und es sieht so aus, als ob sie nicht die einzig neue Emotion ist!

F IR ST CL ASS K INO

F ÜR EINE F IR ST CLA SS ZEI T.

AKTUELLES FILMPROGRAMM, BEGINNZEITEN UND RESERVIERUNG UNTER

Zu einem erstklassigen Kinoerlebnis gehören mehr als gute Filme, brillante Bilder und bester Sound. Darum bietet Star Movie Entertainment den 5-Sterne-Service. Angenehm und freundlich, von der Ticketbuchung bis zum Kinobu et, von der Bar bis zum Restaurant. Da bleibt man gern den ganzen Abend! Wenn‘s richtig klass‘ sein soll, dann Star Movie.

Ticket
WWW.STARMOVIE.AT

BUCHTIPPS

Das neue Buch von Leadership-Experten Robin Sharma

Robin Sharma gilt als einer der weltweit angesehensten Experten für Führung und persönliche Entwicklung. In seinem neuen Buch „Reichtum, den du mit Geld nicht kaufen kannst“ zeigt der Bestsellerautor und Leadership-Experte eine völlig neue Sichtweise auf Erfolg und Reichtum. Denn Gesellschaften von heute erziehen oftmals dazu, nach einer Version von Erfolg zu streben, die bei vielen Menschen zu Frust, innerer Leere und Bedauern führt. Basierend auf acht verborgenen Gewohnheiten wahrhaft reicher Menschen, entwickelte Robin Sharma ein System zum Erlangen eines erfüllten reichen Lebens. Vorschusslorbeeren sind dem Erfolgsautor gewiss, denn Sharmas Bücher „Der Mönch, der seinen Ferrari verkaufte“, „Der 5-UhrClub“ und „Der Weg zu deiner wahren Größe“ wurden allesamt internationale Bestseller und in mehr als 92 Sprachen verkauft. Eine Einladung, Erfolg neu zu definieren!

„Reichtum, den du mit Geld nicht kaufen kannst“, Robin Sharma, FinanzBuch Verlag, € 22,70

Verlag

© FinanzBuch

Verblüffendes aus der Welt der Marken

VW-Fahrer sind Teamplayer, Audi-Fahrer sind progressive Individualisten. Männer, die große Logos tragen, sind nicht an langfristigen Beziehungen interessiert und Wein mit dem teuren Preisetikett schmeckt den Menschen besser. Marken sagen, wer wir sind. Durch sie drücken wir unsere Persönlichkeit aus und teilen der Welt unsere Überzeugungen mit. Sie beeinflussen uns, ob wir es wollen oder nicht. Mit unterhaltsamen Geschichten und erstaunlichen wissenschaftlichen Studien erzählt der gefragte Redner und Markenstratege Armin Bonelli, der in Wien lebt, was Marken über uns aussagen und wie wir unsere Mitmenschen anhand ihrer Marken beurteilen. Und, welcher Markentyp bist du?

3 Streifen, 4 Ringe, 1 Apfel. Warum unser Gehirn die Lieblingsmarke für einen Freund hält, warum wir anders kaufen, als wir denken und andere verblüffende Einblicke in die Welt der Marken, Armin Bonelli, ueberreuter, € 22

© Ueberreuter 82

Traditionell innovativ. Natürlich oberösterreichisch.

Oberösterreich handelt rasch zum Wohl des Klimas und der Menschen und setzt dabei traditionell auf innovative Lösungen: Unser Land ist bereits Nummer 1 bei Sonnen- und Wasserkraft und bei Biomasse. Ein eigenes Wasserstoff-Forschungszentrum und der weltweit erste unterirdische Speicher für grünen Wasserstoff sind bereits in Betrieb. Der weitere Ausbau von Photovoltaik- und Windkraft sowie das Schaffen von Green Jobs sind die nächsten Schritte in Richtung Klimaneutralität.

Mehr zur Oö. Klima- und Energiestrategie: www.land-oberoesterreich.gv.at

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