ÖSTERREICHER OBER
Sonderausgabe der Oberösterreicherin
Alles was unsere Erde braucht, …
… ist schon da. Der von Energiesparpionier und Visionär Wolfgang Neumann ins Leben gerufene „Energy Globe“ zeichnet jedes Jahr visionäre Projekte in den Bereichen Erde, Wasser, Feuer, Luft, nachhaltige Gemeinde und Jugend aus. Die bahnbrechenden Ideen aus über 40.000 Projekten und 190 Ländern machen deutlich: Die Lösungen, die unsere Welt retten können, existieren bereits. Was fehlt, ist nur noch der Wille, diese Innovationen in großem Stil umzusetzen. Wer in diesem Jahr für die besten Umweltprojekte des Landes ausgezeichnet wurde, und ein Interview mit Wolfgang Neumann über sein Lebenswerk, lesen Sie ab Seite 60.
Kulinarische Höhenflüge und eine exquisite Eventlocation erwarten Sie bei den Gastroprofis Mike Süsser und David Daxner im neu renovierten Gmundnerberghaus. Warum man die Gastronomie neu denken muss und was sie verbindet, haben uns die zwei Spitzenköche und Freunde im Interview ab Seite 8 verraten.
Wir verabschieden Direktor Günter Stadlberger von der Raiffeisenbank Wels in den wohlverdienten Ruhestand. Im Interview ab Seite 24 blickt er auf seine erfolgreiche Laufbahn zurück und übergibt das Bankhaus mit dem besten Ergebnis aller Zeiten an seinen Nachfolger.
Darüber hinaus finden Sie in dieser Ausgabe wertvolle Tipps rund um Uhren und Schmuck von S.M. Wild und Uhren Schmollgruber – die perfekte Inspirationsquelle für besondere Weihnachtsgeschenke.
Und natürlich haben wir auch die schönsten Skigebiete Österreichs für Sie im Blick. Tauchen Sie ab Seite 72 ein in die winterliche Traumwelt und lassen Sie sich von verschneiten Pisten verzaubern!
Ich wünsche Ihnen eine interessante Zeit beim Lesen des aktuellen OBERÖSTERREICHERS!
Ihr Josef Rumer
Herausgeber
Impressum OBERÖSTERREICHER: Eine Sonderausgabe des Magazins OBERÖSTERREICHERIN Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter der URL http://www.dieoberoesterreicherin.at/info/offenlegung/ abgerufen werden. Herausgeber: Josef Rumer, Medieninhaber und Hersteller: Neu-Media GmbH, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, E-Mail: office@neu-media.at, Tel.: 07242 / 9396 8100, Fax: 07242 / 9396 8110, Geschäftsführung: Josef Rumer, Mag. Andreas Eisendle, Prokuristin: Astrid Gruber, Assistentin der Geschäftsführung: Kerstin Artmayr, Büroorganisation: Slavica Haminger, Redaktionsleitung: Mag. Ulli Wright, E-Mail: redaktion@neu-media.at, Redaktion: Mag. Dr. Maria Russ, Nicole Madlmayr, Mag. Petra Kinzl, Anzeigenleitung: Josef Rumer, E-Mail: anzeigen@neu-media.at, Anzeigen: Ing. Mag. Richard Haidinger, Mag. Dietlinde Wegerer, Basim Nabi, Victoria Felice, Grafik: Karin Rosenberger, Ana Mrvelj, Thom Trauner, Anna Eder, E-Mail: grafik@neu-media.at, Fotos: Thom Trauner, Ana Mrvelj, Shutterstock, Verlags- und Herstellungsort: Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, Druck: Druckerei Berger, A-3580 Horn , Vertrieb: PGV Austria Trunk GmbH. 5412 Puch, www.neu-media.at
Zukunft zahlt sich aus.
Die Volvo Pure Electric Modelle mit einem Preisvorteil von bis zu € 3.600,–*.
Zukunft zahlt sich aus.
Vollelektrisch – samt Bonus. Mit einem Volvo E-Modell aus unseren ausgewählten Volvo Pure Electric Modellen sichern Sie sich jetzt einen Finanzierungsbonus von bis zu € 1.200,–* inkl. E-Mobilitätsförderung von bis zu € 2.400,–*. So gestalten Sie Ihr Fahrerlebnis mit Volvo schon heute 100 % klimaneutral. Denn zusammen können wir ein Teil der Lösung im Zusammenhang mit Mobilität und Klimaschutz werden. Investieren Sie also jetzt in die Zukunft und genießen Sie die Vorteile.
Die Volvo Pure Electric Modelle mit einem Preisvorteil von bis zu € 3.600,–*.
Mehr Infos bei uns im Autohaus.
Vollelektrisch – samt Bonus. Mit einem Volvo E-Modell aus unseren ausgewählten Volvo Pure Electric Modellen sichern Sie sich jetzt einen Finanzierungsbonus von bis zu € 1.200,–* inkl. E-Mobilitätsförderung von bis zu € 2.400,–*. So gestalten Sie Ihr Fahrerlebnis mit Volvo schon heute 100 % klimaneutral. Denn zusammen können wir ein Teil der Lösung im Zusammenhang mit Mobilität und Klimaschutz werden. Investieren Sie also jetzt in die Zukunft und genießen Sie die Vorteile.
Stromverbrauch: 16,3 – 21,1 kWh /100 km, CO₂-Emission: 0 g/ km, Reichweite: 344 – 582 km. Jeweils kombiniert, nach WLTP-Prüfverfahren. MY24.5. *Allgemeiner Preisvorteil am Beispiel EC40: € 1.200,− Finanzierungsbonus (bei Finanzierung über Volvo Car Financial Services) und € 2.400,– E-Mobilitätsförderung Automobilimporteursanteil. Näheres auf umweltfoerderung.at. Gültig nur für Privatpersonen bis 30. September 2024. Keine Barablöse. Alle Preise sind unverb. empfohlene Richtpreise in Euro inkl. 20 % USt. Irrtümer, Fehler und Änderungen vorbehalten. Stand: Februar 2024.
Mehr Infos bei uns im Autohaus.
gunskirchen@scheinecker.com voecklabruck@scheinecker.com volvocars.at/scheinecker
MY24.5. *Allgemeiner Preisvorteil am Beispiel EC40: € 1.200,− Finanzierungsbonus (bei Finanzierung über Volvo Car Financial Services) und € 2.400,– E-Mobilitätsförderung Automobilimporteursanteil. Näheres auf umweltfoerderung.at. Gültig nur für Privatpersonen bis 30. September 2024. Keine Barablöse. Alle Preise sind unverb. empfohlene Richtpreise in Euro inkl. 20 % USt. Irrtümer, Fehler und Änderungen vorbehalten. Stand: Februar 2024.
INHALT
Coverfoto:
(links) Michael Magulski, (rechts) Volker Debus
8
38 Was Männer mögen!
8 Kulinarischer Höhenflug
18
Gmundnerberghaus neu. Mike Süsser und David Daxner im Covertalk.
Heuchelei. Die Selbsstäuschung hat auch gute Seiten.
22
Scheinheilige Konsumenten. Handelsexperte Dr. Christoph Teller im Interview.
24
Dir. Günter Stadlberger. Aufhören, wenn es am schönsten ist.
38
Bags, Bags, Bags. Modische Männer mögen Taschen.
40
Männer in Mamoka. Die Modemacherin kleidet erfolgreich Herren ein.
48 Golf GTI: eine Ikone
24 Dir. Günter Stadlberger
42
44 Stefan Luegmayr
72 Pistentauglich
44
Tequila Baby. Barchef Daniel Ehrengruber über das neue In-Getränk.
Gesunder Snack. Frischnuss-Riegel aus dem Mühlviertel.
48
Golf GTI. Die „Limited Edition“ der Ikone im Test.
60
Wolfgang Neumann. Das Lebenswerk des Energy-Globe-Gründers.
62
Andreas Gabalier. Der Volks-Rock‘n‘Roller über seinen 40er.
72
Pistentauglich. Inspos und Tipps für die neue Skisaison.
50/50 Chefs.
Nach einem Facelift haben die beiden Gastroprofis und Freunde David Daxner (li.) und Mike Süsser im April das Gmundnerberghaus als exklusive Eventlocation im alpinen Chic neu eröffnet.
KULINARISCHER HÖHENFLUG AM GMUNDNERBERG
Text: Ulli Wright
Strahlender Sonnenschein begleitet mich dieses Mal leider nicht auf meinem Weg von Altmünster hinauf ins Gmundnerberghaus, wo ich den bekannten TV-Koch und Wahloberösterreicher Mike Süsser (53) und den Ebenseer Gastroprofi David Daxner (36) zum Interview treffe. Der Blick von oben auf den Traunstein und den Traunsee ist dennoch majestätisch wie immer. Zeitgleich mit mir trifft auch Sternekoch Mike Süsser ein, der mit der Crew des Gmundnerberghauses vom Oktoberfest in München zurückkommt. „Es war eine Riesengaudi, und wir hatten viel Spaß“, erzählt er lachend – frei nach dem Motto: „Work hard, party hard!“
Schon beim Betreten des runderneuerten Gmundnerberghauses bin ich begeistert: Hier geben moderne Architektur und alpiner Lifestyle den Ton an – vom einstigen Interieur des Naturfreundehauses ist nichts mehr übrig. In der stilvollen Panorama Hall mit Blick auf das Salzkammergut kann jeder Event nur zum unvergesslichen Erlebnis werden. Besonders beeindruckend ist auch das „Sun & BBQ Deck“, wo man auf stylischen Loungemöbeln Platz nimmt. „Statt kommerzieller Bildern aus dem Möbelhaus hängen hier jetzt Porträts von Menschen aus dem Salzkammergut“, erklärt Mike Süsser. Das beweist sehr gut, dass in dieser Location nichts dem Zufall überlassen wurde.
Nach einem Facelift eröffneten die beiden Gastroprofis David Daxner und Mike Süsser im April das Gmundnerberghaus als exklusive Eventlocation neu und geben seither auf 822 Metern Höhe Vollgas. Wie sie zu ihrer Traumlocation im Salzkammergut kamen, was es mit „50/50 Chefs“ auf sich hat und warum man Gastronomie in Zeiten wie diesen neu denken muss, haben uns die zwei Spitzenköche und Freunde im Interview verraten.
Dass die Gastronomie derzeit vor Herausforderungen steht, ist allgemein bekannt. Doch vom Jammern halten Süsser und Daxner nichts. Ihrem Gastronomie-Konzept ging eine intensive Recherche voraus. „Einfach ‚aufsperren‘ reicht heute nicht mehr. Klar, ein Schweinsbraten und Tafelspitz im traditionellen Stil würden zum Gmundnerberghaus passen – und wir lieben diese Küche –, aber damit wären wir nur einer von vielen, der das anbietet. Wir wollten für das Gmundnerberghaus ein Alleinstellungsmerkmal in der Region schaffen.“
Das ist den beiden Freunden zweifelsohne gelungen. Sie öffnen ihre Eventlocation nicht nur für Hochzeiten, Familien- und Firmenevents, sondern veranstalten auch regelmäßig kulinarische Höhenflüge in Form von Menü-Abenden, Gastkoch-Events, Afterwork-Treffen und Tablebrunchs. Und da es sich in den Bergen bekanntlich besonders gut träumen lässt, stehen den Gästen auch zehn Zimmer sowie eine Panorama-Suite zur Verfügung.
Mike und David, wie lange kennt ihr euch schon und wie habt ihr euch kennengelernt?
Mike: Mit 15 Jahren stand David plötzlich in der Küche meiner Kochschule in Gmunden. Seither kennen wir uns. Das war vor 20 Jahren.
David: Mein Vater hat mich damals dazu animiert, beim Gewinnspiel für einen Kochworkshop bei Mike teilzunehmen, also habe ich das Formular ausgefüllt – und gewonnen. Im Nachhinein war das wohl der beste Zufall meines Lebens.
Mike: Ich war beeindruckt, wie geschickt David mit dem Messer umgehen konnte, und wir haben uns sofort super verstanden. Er stammt aus einer Apothekerfamilie aus Ebensee und sollte eigentlich aufs Gymnasium gehen. Aber er wollte viel lieber kochen und fragte mich, ob ich ihn dabei unterstützen könnte. Meine Antwort war: „Ich lege mich doch nicht mit einer Akademikerfamilie an!‘ (lacht). Zwei Wochen später rief mich David an und sagte, dass er jetzt offiziell eine Kochlehre beginnen darf.
David, war es schon immer dein Traum, in der Gastronomie zu arbeiten?
David: Ja, ich hatte wirklich das Glück, früh zu wissen, wohin es beruflich für mich gehen sollte. Im Alter von zwölf und 13 Jahren absolvierte ich meine ersten Praktika bei Wolfgang Gröller im Hotel Das Traunsee. Danach habe ich eine Lehre im Schloss Fuschl absolviert.
Welche Stationen hast du beruflich durchlaufen?
David: Ich habe in der Gastronomie in Salzburg gearbeitet, verbrachte Wintersaisonen am Arlberg, Sommersaisonen am Wörthersee, war in der Schweiz, ein halbes Jahr in Cambridge und später ein Jahr in London. Doch es hat mich immer wieder in die Heimat gezogen.
Mike: Es gibt wirklich viele Parallelen zwischen uns. Wir haben beide im Alter von 15 Jahren eine Lehre begonnen und sind bekennende Fans dieser Ausbildungsform. Beide haben wir Auslandserfahrungen gesammelt, und uns ist nichts geschenkt geworden – wir mussten uns alles hart erarbeiten.
Mike, du hast schon in jungen Jahren dein erstes Lokal in deiner damaligen Heimat Norddeutschland eröffnet. War die Selbstständigkeit schon immer vorprogrammiert?
Mike: Ja, ich hatte schon immer den Wunsch, mein eigener Chef zu sein. Mit 21 Jahren habe ich mich zum ersten Mal selbstständig gemacht und das Lokal fünf Jahre lang betrieben.
Wann seid ihr auf die Idee gekommen, ein gemeinsames Projekt im Salzkammergut anzugehen?
Mike: Als David sich entschied, wieder ins Salzkammergut zurückzukehren, ist er bei mir im Unternehmen als Küchenchef eingestiegen. Die Idee eines eignen Hotel-Restaurants in der Region ging mir nicht mehr aus dem Kopf, und David war bereit, als Partner dabei zu sein. Wir haben uns dann mehrere Grund-
„
Rustikal ist für uns kein Problem, aber wir haben schnell gemerkt, dass das bloße Aufsperren mit Bierbänken und karierten Tischdecken heutzutage nicht mehr ausreicht!
Mike Süsser
stücke angesehen, doch es passte einfach nichts so richtig.
David: Wir wollten nicht nur für uns etwas schaffen, sondern auch für die Region. Als es nicht klappen wollte, begann ich, mich nach anderen Möglichkeiten umzusehen.
Etwa nach dem Gmundnerberghaus?
Mike: Dass wir das Gmundnerberghaus übernehmen konnten, war am Ende ein echter Glücksfall. Ich kenne die Eigentümer, Barbara und Kurt Kaltenbrunner, schon lange. An dem Tag, an dem David meinte, er würde sich anderweitig orientieren, habe ich Barbara angerufen und gefragt, ob das Gmundnerberg-
haus noch verfügbar sei. Bereits am nächsten Tag trafen wir uns mit ihr vor Ort und erzählten ihr von unseren Plänen. Nach etwa 40 Minuten sagte sie: „Dann stoßen wir mal mit einem Glas Wein an – das klingt gut!“ Nach zwei weiteren Treffen waren die Verträge unterschrieben.
Ihr habt das Gmundnerberghaus einem kompletten Facelift unterzogen und eine exklusive Eventlocation daraus gemacht. Inwieweit seid ihr in die Planung eingebunden gewesen?
Mike: Die gesamte Planung, das Branding, Marketing, Interieur und die Gestaltung des Sun & BBQ Decks auf der Terrasse – alles trägt unsere Handschrift. Zugute kam uns, dass die Grundsubstanz des Hauses von der Familie Kaltenbrunner stets in einem hervorragenden Zustand gehalten und kontinuierlich erweitert wurde. Allerdings war es das klassische, ehemalige Naturfreundehaus in rustikalem Stil. Rustikal ist für uns kein Problem, aber wir haben schnell gemerkt, dass das bloße Aufsperren mit Bierbänken, karierten Tischdecken und Bierkrügen heutzutage nicht mehr ausreicht.
David: Wir haben ein Jahr lang intensiv geplant. Es war uns ganz wichtig, diesen radikalen Schritt zu gehen. Einfach, weil es das Haus verdient hat. Wir haben viel Geld in die Hand genommen und dabei auch ein klares Commitment gegenüber der Familie Kaltenbrunner abgegeben, das Ganze als langfristiges Projekt und Zukunftsvision zu sehen.
Mike: Im ganzen Haus sowie in den Hotelzimmern hängt kein kommerzielles Bild aus großen Möbelhäusern mehr, sondern Bilder mit Menschen aus dem Salzkammergut. Dazu haben wir extra ein Salzkammergut-Fotoshooting gemacht. Wir wollen, dass man merkt: Die Jungs haben Werte.
Auf der Homepage steht, dass ihr beide „50/50 Chefs“ seid, wie darf man sich das vorstellen? Wer macht was?
Mike: Wir kokettieren mit diesem Konzept und haben sogar Visitenkarten, auf denen „50% CHEF“ steht – das ist unserem Humor geschuldet (lacht). Wir möchten unseren Mitarbeitern zeigen, dass wir coole Typen sind, die anders ticken und wissen, was sie wollen und was sie können. Gleichzeitig sind uns traditionelle Werte und eine klare Haltung ganz wichtig. Was die Aufteilung betrifft, ist David der operative Geschäftsführer, unsere Entscheidungen treffen wir aber immer im Vier-Augen-Gespräch.
Mike, war das Gmundnerberghaus der Grund, warum du dich als Host von der TVSendung „Mein Lokal, dein Lokal“ verabschiedest?
ZUR PERSON
Mike Süsser , 1971 in Norddeutschland geboren, arbeitete nach seiner Kochausbildung in renommierten internationalen Küchen, darunter in der Schweiz, den USA und auf Kreuzfahrtschiffen. Seit 24 Jahren lebt er in Scharnstein in Oberösterreich, wo er 2004 die „Part of the Crew“-Kochschule gründete. 2009 baute er sein Unternehmen zur Mi.t Gastro Management GmbH aus, das auf Gastronomie-Consulting, Events und Fernsehauftritte spezialisiert ist. Bekanntheit erlangte er durch seine Rolle in der TV-Sendung „Die Kochprofis“ (RTL2) und in weiteren Formaten wie „Mein Lokal, Dein Lokal“ (Kabel 1) und „Konny Goes Wild“ (RTL II). Seine Vielseitigkeit zeigt sich auch in mehreren Buchveröffentlichungen und regelmäßigen Kolumnen für verschiedene Magazine. Mike Süsser ist Vater eines Sohnes und lebt mit seiner Freundin in Scharnstein.
runterzuschalten, um den Kopf frei zu halten. Außerdem ist das Gmundnerberghaus ein echter Traum von mir, vor allem auch deshalb, weil ich es zusammen mit meinem Freund David führe. Diese Location zum Leben zu erwecken und mehr Zeit hier verbringen zu können, ist ein großer Wunsch. Das bedeutet nicht, dass ich das Fernsehen komplett aufgebe. Ich werde weiterhin gern TV-Projekte machen, wenn es passt. Diese Präsenz kann für unseren Betrieb nur förderlich sein. Aber ja, ich möchte mehr in meinem eigenen Bett schlafen, mehr daheim sein und hier vor Ort aktiv unterstützen.
Wie entstand das Konzept, das Gmundnerberghaus als Eventlocation für Hochzeiten, Firmenevents und als Eventrestaurant für jedermann zu führen?
Mike: Ich lebe seit 24 Jahren in Scharnstein in Oberösterreich. Seit neun Jahren moderiere ich „Mein Lokal, dein Lokal“ auf Kabel 1, davor war ich sechs Jahre bei den „Kochprofis“ auf RTL II. Das bedeutet, ich bin seit 15 Jahren ständig unterwegs, schlafe jede Woche in zwei bis drei verschiedenen Betten und fliege jede Woche zwei bis vier Mal nach Deutschland. Insgesamt habe ich 640 Ausstrahlungsminuten pro Woche – kein anderer deutschsprachiger Koch ist so präsent. Aber irgendwann spürt man, dass es Zeit ist, einen Gang →
Mike: Wir haben uns das Umfeld im Umkreis von 60 bis 100 Kilometern genau angesehen und uns gefragt, wie wir uns von den anderen unterscheiden können. Klar, ein Schweinsbraten und Tafelspitz im traditionellen Stil würden perfekt zum Gmundnerberghaus passen – und wir lieben diese Küche, aber damit wären wir einer von vielen, der das macht. Wir wollten für das Gmundnerberg-
Willkommen auf 822 m Seehöhe, willkommen im Gmundnerberghaus!
haus mehr Klasse und ein Alleinstellungsmerkmal schaffen. So entstand das Konzept, das Gmundnerberghaus als erste gezielte Event-Location in der Region zu etablieren.
David: Ich denke, man bekommt vieles mit, was in unserer Branche und generell im Handwerk passiert. Themen wie Fachkräftemangel, steigende Kosten und veränderte Anforderungen prägen die Gastronomie heute stark. Daher muss man Gastronomie neu denken, denn das klassische Modell – sieben Tage die Woche von mittags bis abends geöffnet zu haben – funktioniert einfach nicht mehr und ist nicht mehr machbar.
Mike: Ein Jahr lang haben wir quasi als „Übungs- und Testphase“ genutzt, uns Zeit genommen und uns nicht hetzen lassen. Das ist ein Luxus, den nicht jeder hat, aber wir konnten es uns leisten.
Was bietet ihr euren Gästen im Gmundnerberghaus?
Mike: Wir haben hier die Möglichkeit, Großveranstaltungen für bis zu 130 sitzende Gäste zu organisieren. Hochzeiten sind da natürlich ein Klassiker, aber wir bieten auch Geburtstagsfeiern, Präsentationen und Firmenevents an. Unsere erste große Veranstaltung war die Präsentation des neuen Audi Q6, inklusive Lichtshow auf der Terrasse – das zeigt, wie attraktiv das Haus auch für Unternehmen und private Gruppen ist. Gleichzeitig wollen wir verhindern, dass man uns nur noch als reine Eventlocation sieht.
Darum haben wir auf unserer Website den Button „Evenrestaurant“ eingerichtet. Denn wir sind auch ein Restaurant – mit wechselnden Pop-Up-Themen wie Spargel, Trüffel, mit Gastköchen und Sommerfesten. Wir sind offen für alle und jeder ist herzlich willkommen. Unser Angebot reicht vom Afterwork-Abend mit Pizza und Pasta für 39 Euro bis hin zu exklusiven Events.
David: Unser Ansatz ist, à la carte neu zu interpretieren. Man muss die Leute abholen, und uns ist wichtig, dass sich hier jeder willkommen fühlt. Natürlich bieten wir auch hochpreisige Events an – eine Hochzeit hier ist sicher kein Schnäppchen, aber Location und Kulinarik sind eben auch außergewöhnlich.
Sie bieten auch zehn Gästezimmer sowie eine PanoramaSuite an. Kann man im Gmundnerberghaus jederzeit nächtigen oder nur im Rahmen eines Events?
David: Die Zimmer können wie in einem Hotel mit Frühstück jederzeit gebucht werden. Aber wenn wir eine Hochzeit oder ein großes Event haben, sind sie in der Regel belegt.
Wie groß ist bei einem derartigen Projekt die Angst, dass es nicht funktionieren könnte?
David: Wenn man sich selbstständig macht, darf man ruhig etwas Neues ausprobieren. Auch wir sind nicht davor gefeit, dass etwas schiefgehen könnte. Entscheidend ist, die eigene Identität einzubringen und den Mut zu haben, auch Unkonventionelles zu wagen – selbst, wenn viele Leute zunächst skeptisch sind. Heute ist es wichtiger denn je, sich zu trauen und neue Wege zu gehen.
Mike: Man kann nicht einfach die Tür aufmachen und nichts verändern. Die Gäste müssen reinkommen und denken:
„Wow, hier gibt es eine Barbecue-Area und coole Outdoor-Möbel – das hat es vorher alles nicht gegeben!“ Es geht darum, etwas zu bewegen, auszuprobieren und anders zu sein. Wir nehmen aber auch Strategien wieder zurück, wenn wir falsch liegen. Das ist für mich übrigens das, was Unternehmertum ausmacht.
Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigr ihr aktuell und seid ihr noch auf der Suche nach weiteren?
Mike: Derzeit beschäftigen wir elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und haben das Glück, dass alle, die von Anfang an bei uns sind, bis jetzt geblieben sind. Und ja, wir suchen noch Personal, es ist allerdings nicht so, dass die Bewerberinnen und Bewerber nur so hereinströmen. Die Mitarbeitersuche ist ein herausforderndes Thema, das sich nicht nur der Gastronomie zuschreiben lässt, die zusätzlich noch das Damokles-Schwert der unregelmäßigen Arbeitszeiten und ähnlicher Probleme über sich hängen hat.
David: Da wir uns auf Events spezialisiert haben, können wir unsere Arbeit gut planen. Wir wissen genau, wann wir welche Events haben und wie viele Gäste erwartet werden.
Mike: Wir schließen zu Weihnachten und Silvester, und wir haben hier am Berg ein sehr geiles Umfeld und super Arbeitsbedingungen, das sind unsere Benefits.
Bildet ihr im Gmundnerberghaus auch Lehrlinge aus?
David: Darüber haben wir vor kurzem diskutiert und es ist in unserem Interesse. Da unser Beruf, sei es in der Küche, im Service oder im Hotelbereich, sehr umfangreich ist, bräuchten wir allerdings einen Partnerbetrieb mit À-la-carte-Geschäft. Wir müssen der Jugend die Chance geben, denn wenn wir aufhören, Lehrlinge auszubilden, dürfen wir uns nicht beschweren, wenn es keinen Nachwuchs gibt.
Wenn jemand von außerhalb bei euch arbeiten möchte: Gibt es auch Mitarbeiterwohnungen im Gmundnerberghaus?
Mike: Aktuell kommen die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Region. Wir würden gerne Wohnraum für unser Personal schaffen, indem wir auf bestehenden Parkplätzen modulare Gebäude errichten. Leider stoßen wir in Sachen Genehmigungen auf Schwierigkeiten, da befürchtet wird, dass diese Flächen für Vermietungen oder als Zweitwohnsitze genutzt werden könnten. Wir würden uns freuen, wenn wir dabei mehr Unterstützung erhielten. Wir sind sehr regionsbezogen, auch wenn ich Deutscher bin, bin ich unfassbar verhaftet hier im Salzkammergut.
Woher rührt nach so langer Zeit eure Leidenschaft für den Beruf?
Mike: Ganz einfach, wir haben die Gastro-DNA in uns.
David: Ich glaube, diese Leidenschaft wird einem bis zu einem gewissen Grad mitgegeben. Entweder du machst es zu 100 Prozent oder du lässt es bleiben. Man spürt an jeder Ecke und bei jedem Detail, ob jemand etwas mit vollem Herzen macht oder einfach nur, weil er irgendetwas machen muss. Das ist in der Dienstleistungsbranche generell so. In meinen Augen ist Gastronomie die beste Branche, die es gibt. Natürlich ist es manchmal stressig und anstrengend, aber es gibt auch so viel Schönes. Wir können
ZUR PERSON
David Daxner (36) stammt aus einer Apothekerfamilie in Ebensee. Nach seiner Kochlehre in Fuschl arbeitete er in Österreich sowie in der Spitzengastronomie in der Schweiz, in Cambridge und in London. Seine Liebe zum Salzkammergut beweist auch seine Gin-Marke „Salty Chamber Spirit by David Daxner“. Was vor vielen Jahren als kleines Hobby mit einer Tisch-Destille und großer Lust am Experimentieren begann, hat sich im Duo mit Brenner Christian vom Traunseer Sammerhof zu exquisiten Gin-Sorten entwickelt. Daxner ist Vater von zwei Kindern und lebt mit seiner Freundin im Salzkammergut.
uns glücklich schätzen, denn wir haben schon so viele wirklich tolle Gäste bei uns gehabt.
Wie war das erste halbe Jahr? Wie ist das Gmundnerberghausneu angelaufen?
Mike: Wir haben das Opening mit Bravour bestanden. Das gesamte Branding, die Homepage sowie die Instagram- und Facebook-Seite waren am Eröffnungstag auf Knopfdruck fertig. Die erste Veranstaltung war am 4.4.2024 eine Hochzeit und von der Kulinarik bis hin zum Service und Ambiente – alles hat bestens funktioniert.
David: Gerade auch der Auftritt im Internet und auf Social Media wird immer wichtiger. Ich bin selbst nicht der größte Social-Media-Fan, aber betrieblich gesehen geht es halt nicht mehr ohne.
David, dein regionales GinLabel „Salty Chamber Spirit“ ist quasi auch ein bisschen eine Rückkehr zu deinen Wurzeln als ApothekerSohn. Bist du als GinMacher noch aktiv? →
Die Panorama Hall bietet den optimalen Rahmen für Hochzeiten und Firmenevents. Regelmäßig finden auch Afterworks, saisonale Menüabende und Table-Brunches für jedermann statt. Informationen und Reservierungen auf www.gmundnerberghaus.at
Entscheidend
ist, die eigene Identität einzubringen und den Mut zu haben, auch Unkonventionelles zu wagen.
David Daxner
David: Ja, das ist mein Hobby nebenbei, es ist meine Leidenschaft. Aber Gmundnerberghaus, „Salty Chamber Spirit“, zwei Kinder und eine Freundin – also fad wird mir nicht (lacht).
Das ist sicher bei dir nicht viel anders, oder Mike?
Mike: Das Fernsehen wird auch in Zukunft nicht ganz abreißen, mehr kann ich dazu aber noch nicht verraten. Darüber hinaus bin ich Markenbotschafter für einige Unternehmen, was mit Anwesenheit, Messen, Kochen und Kochkursen verbunden ist. Ich schreibe sehr viel und habe ein EU-Patent auf ein Lebensmittel, das ich nebenbei noch zu promoten versuche. Also auch bei mir ist viel los.
Wobei könnt ihr von euren beruflichen Aktivitäten runterkommen?
David: Ein ganz wichtiger Punkt in meinem Leben sind meine Kinder (fünf und sieben Jahre), für die ich mir genauso wie für meine Freundin möglichst viel Zeit nehme. Und dann bin ich froh, wenn ein bisschen Zeit bleibt, um hin und wieder Sport zu treiben.
Mike: Ich bin auch privat sehr organisiert. In meine jetzige Beziehung habe ich mehr Qualität reingebracht als in meine vorherige Beziehung. Bei mir stand die Arbeit immer an erster Stelle. Das ist leider eine Schwäche von mir, aber es ist besser geworden. Ich habe seit sechs Jahren eine schöne Beziehung. Spazierengehen und Tiere sind bei uns ein Riesenthe -
HOTELBETRIEB: Zehn Hotelzimmer und eine Panorama-Suite können jederzeit gebucht werden.
ma. Meine Freundin hat mich damit schwer angesteckt. Wir haben vor kurzem drei Schafe bekommen und ich dachte zuerst: Was soll der Quatsch? Aber mittlerweile sitze ich im Schafgehege mit einer Flasche Bier und denke mir, dass das sehr schön ist. Das Leben ist schön. Da muss man auch mal ein Dankeschön an unsere beiden Freundinnen aussprechen, weil das nicht selbstverständlich ist.
David: Wir sind beide in der glücklichen Situation, jeweils bessere Hälften zu haben, die genauso gerne arbeiten wie wir. Natürlich ist das hin und wieder mal strapaziös für eine Beziehung. Daher ist es umso wichtiger, dass man aus der gemeinsamen Zeit etwas macht. Mir ist es lieber, weniger Zeit zu haben, aber dafür
qualitative Zeit zusammen zu verbringen, als so nebeneinander her zu leben.
Mike: Es ist natürlich ein Befreiungsschlag, nach neun Jahren als Host von „Mein Lokal, dein Lokal“ aufzuhören. Ich habe es gerne gemacht und gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Jetzt melde mich wieder zum Fitnesstraining an und dann will ich eigentlich arbeiten. Arbeit ist nämlich auch Freizeit, wenn man es gerne macht.
Lassen Sie sich von den neuen Modellen der Herbst- Winter Kollektion verzaubern. Die Wichtlstube hat für jeden Anlass perfekt aufeinander abgestimmte Out ts für sie und ihn.
Auf Ihr Kommen freut sich Familie Holzberger und das Team der Wichtlstube
Trachten
EDT bei Lambach Linzerstr. 20
COMMANDING THE SCREEN FROM THE FIRST FRAME. CHARLIZE THERON WEARS THE NAVITIMER.
BREITLING FEIERT
140 YEARS OF FIRSTS
JETZT BEI UHREN SCHMOLLGRUBER IN RIED
CHRONOMAT 32
Preis: € 8.300
CHRONOMAT AUTOMATIC 36
Preis: € 13.150
CHRONOMAT AUTOMATIC 36
Preis: € 5.950
Stylish und doch elegant – die Chronomat mit modernem Retro-Touch ist eine vielseitige, sportlich-schicke Uhr für jeden Anlass. Die breite Palette an Metallgehäusen reicht von coolem Edelstahl über die zweifarbigen Allrounder bis hin zu luxuriösem 18-karätigem Rotgold. Diamantbesetzte Lünetten und Zeiger sowie farbenfrohe Zifferblätter zaubern auf Wunsch ein zusätzliches Funkeln auf den Zeitmesser für Damen.
NAVITIMER B01
CHRONOGRAPH 43
Preis: € 19.700
NAVITIMER B01
CHRONOGRAPH 46
Preis: € 9.500
NAVITIMER B01
CHRONOGRAPH 43
Preis: € 9.050
Der legendäre Fliegerchronograph von Breitling – für die Reise. Ihr innovatives Design machte die Navitimer zu einem unverzichtbaren Werkzeug für Pilotinnen und Piloten sowie zu einer legendären Ikone der Uhrmacherkunst. Heute, über 70 Jahre später, verbindet sie Tradition mit moderner Innovation und gibt ihr Erbe an neue Generationen weiter.
Text: Maria Russ Foto: Shutterstock
HEUCHELEI:
ZWISCHEN KUNST UND LASTER
Hypokrisie oder Heuchelei gilt als Inbegriff der politischen und gesellschaftlichen – ja, menschlichen – Lasterhaftigkeit. Sie wird von demjenigen, der sie betreibt, zumeist nicht als solche erkannt und, bei Entlarvung, schon gar nicht eingestanden. Ersteres unterscheidet sie von der Lüge, die ein bewusstes Täuschungsmanöver ist: Die Heuchelei ist eine unbewusste Selbsttäuschung. Doch sie hat auch gute Seiten.
Als eines der ältesten und gleichzeitig am meisten verachteten moralischen Übel zieht sie sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Menschheit: Heuchelei. Sie beschreibt die Diskrepanz zwischen den vorgegebenen moralischen Prinzipien und dem tatsächlichen Verhalten. Sehr eindrücklich veranschaulicht Martin Luther die Bedeutung von Heuchelei in folgendem Zitat, das gleichzeitig als erster Beleg des Wortes im deutschen Wörterbuch der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm geführt wird: „Die Heuchler und Schmeichler sind ärger als die Raben, diese stechen den Toten die Augen aus, die Heuchler und Fuchsschwänzer aber verblenden die Lebendigen, dass sie
die Wahrheit nicht sehen können.“ Dass es ausgerechnet der Reformator, Kirchenmann und Judenhasser Luther war, der das Wort Heuchelei im 16. Jahrhundert in die deutsche Hochsprache einführte, erscheint geradezu zynisch. Denn Luthers aggressiver Antijudaismus offenbart eine deutliche Diskrepanz zwischen christlichen Werten wie Nächstenliebe und dem eigenen Denken. Seine hasserfüllten und vor Intoleranz strotzenden Aussagen gegenüber Juden stehen im klaren Gegensatz zu den christlichen Idealen – Heuchelei in Reinkultur.
Die Heuchelei bei Kirchenvertretern war ein Thema in der Aufklärung, als Denker wie Voltaire die Kluft zwischen dem Anspruch religiöser Institutionen und ihrem tatsächlichen Verhalten scharf kritisierten. Sei es die Inquisition, der Ablasshandel oder der Machtmissbrauch der kirchlichen Würdenträger, seien es die Hexenprozesse und andere horrende Taten in der Vergangenheit oder die Missbrauchsskandale und deren Vertuschungsversuche in der jüngeren Vergangenheit, sei es die Sexualmoral oder die Verschleierung von Kirchenvermögen, bis heute sieht sich die katholische Kirche mit dem Vorwurf der Scheinheiligkeit konfrontiert.
Doch nicht nur die Vertreter der Kirche, auch die weltlichen Herrschenden müssen sich seit jeher den Vorwurf der Heuchelei gefallen lassen. Wasser predigen und Wein trinken: Im Original stammt die Redewendung aus Heinrich Heines satirischem Versepos mit dem idyllisch klingenden Titel „Deutschland. Ein Wintermärchen“ aus dem Jahr 1844 und lautet wortgetreu: „Ich weiß, sie tranken heimlich Wein / Und predigten öffentlich Wasser.“ Weniger ein deutsches Märchen in winterlicher Idylle als eine explizit spöttische Gesellschaftskritik und Satire auf den politischen und gesellschaftlichen Winterschlaf, in dem sich der Deutsche Bund mit seinen vielen Teilstaaten zur Zeit der Restauration in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts befand, war das Werk lange umstritten. Als antideutsche Schmähschrift diskreditiert, brachte es seinen Autor als Vaterlandsverräter und Schandmaul in Verruf und ihm sogar einen Haftbefehl ein, der bis zu dessen Tod 1856 bestehen blieb. Zum Verhängnis wurde dem deutschen Dichter der Romantik (geb. 1797), dass er sich dessen verweigerte, wessen er die autoritären, nach dem Vorbild des Absolutismus herrschenden Fürsten und Könige über die deutschen Länder, die auf Repression, Zensur und politische Kontrolle setzten, um den Einfluss liberaler, demokratischer und nationaler Bewegungen zu unterdrücken, in seinem Epos bezichtigte: der Heuchelei.
ZUTIEFST MENSCHLICH.
Unter „heucheln“ wird gemeinhin das Vortäuschen einer falschen Moral oder nicht vorhandener Eigenschaften und Haltungen verstanden, wobei „vortäuschen“ impliziert, dass bewusst geheuchelt wird: Eine Person gibt absichtlich vor, moralische Überzeugungen oder Prinzipien zu vertreten, die sie in der Realität nicht lebt. Die bewusste Heuchelei unterscheidet sich kaum von der Lüge, welche Bewusstsein per Definition
voraussetzt. Beide basieren auf Täuschung, die Heuchelei ist eine subtilere Form der Lüge. Häufiger tritt Heuchelei indes in ihrer unbewussten Form auf und ist als solche nicht nur unter den Mächtigen weit verbreitet: Menschen erkennen oft nicht, dass sie nicht im Einklang mit den Werten, die sie öffentlich vertreten, stehen, dass ihr Verhalten den eigenen Überzeugungen widerspricht. Selbsttäuschung ist ein psychologischer Mechanismus, der dann stattfindet, wenn Menschen so fest von ihren eigenen Überzeugungen und Handlungen sowie von ihrer moralischen Integrität überzeugt sind, dass sie die Widersprüchlichkeiten im eigenen Denken und Handeln nicht erkennen oder es rechtfertigen. Sie halten sich für moralisch im Recht, auch wenn andere ihr Verhalten als heuchlerisch wahrnehmen. Der Hauptgrund für Heuchelei ist demnach die menschliche Natur selbst. Menschen sind komplexe Wesen, die stets zwischen idealistischen Vorstellungen und realen Versuchungen schwanken. Heuchelei ist auch ein Symptom für die Kluft zwischen dem, was wir sein wollen, und dem, was wir sind.
Beispiele für heuchlerisches Verhalten gibt es viele. Greenwashing, die Marketingstrategie, bei der Unternehmen nach außen Umweltfreundlichkeit und ein grünes Image propagieren, anstatt in tatsächliche nachhaltige Maßnahmen zu investieren. Zu betonen, wie wichtig einem der Umweltschutz sei, aber Billigflüge für Ziele nutzen, die auch mit der Bahn erreichbar wären, und ständig neue Elektronik sowie Kleidung kaufen, ohne an Nachhaltigkeit zu denken. Die Unterstützung autoritärer Regime, wenn diese dem eigenen Land wirtschaftliche Vorteile bringt – all dies fällt unter die Kategorie Heuchelei.
HEUCHELEI UND POLITIK. Heuchelei zeigt sich dort, wo gesellschaftlich akzeptierte Werte und Prinzipien instrumentalisiert werden, um moralische Überlegenheit oder Rechtfertigung für Machtansprüche zu behaupten. Der Begriff der Heuchelei wird heute besonders häufig im politischen Kontext verwendet, da Politik per Definition von dem Umgang mit widersprüchlichen Interessen geprägt ist. Politiker vertreten nach außen gewisse Prinzipien, sind aber in der Praxis nicht immer in der Lage, diese konsequent umzusetzen. Dass politische Parteien links der Mitte anfälliger für den Vorwurf der Heuchelei sind, liegt daran, dass sie explizit für moralische Werte wie soziale Gerechtigkeit, Gleichheit, Solidarität und Umweltschutz eintreten – hohe ethische und moralische Prinzipien, die in der Praxis nicht vollständig zu realisieren sind. Der Anspruch, ethisch zu handeln, steht allzu oft im Widerspruch zu den Kompromissen und pragmatischen Entscheidungen, die in einer Demokratie notwendig sind – wie auch zur Lebensrealität im Allgemeinen. Dass eine Politik, die sich stark auf moralische Prinzipien stützt und als Verteidigerin der Rechte von Minderheiten, Arbeitern und Benachteiligten auftritt, eher Gefahr läuft, als heuchlerisch wahrgenommen zu werden, leuchtet unmittelbar ein. Während linke Parteien unter größerem Druck stehen, ihre Prinzipien konsistent zu verfolgen, stellen rechte
chen und moralische Dilemmata, die universell und zeitlos sind. So auch die im Psalm ausgedrückte Wahrheit, die gleichermaßen für das Heucheln gilt, die eine spezielle Form des Lügens darstellt. Der Unterschied zwischen Heuchelei und Lüge besteht darin, dass, während der Lügner andere belügt, der Heuchler vor allem sich selbst belügt. Heuchelei ist Selbstbetrug. Was die Lüge verrät, ist die Wahrheit. Die Enthüllerin der Heuchelei dagegen ist die Selbstreflexion.
Was die Bibel verschweigt, ist, dass das Laster der Heuchelei nicht nur schädlich und verwerflich ist, sondern dass ihm auch Positives abgewonnen werden kann. Heuchelei gedeiht in einem Klima, in dem Menschen das Gefühl haben, eine bestimmte Fassa-
Wir sind alle Heuchler –und das ist nicht nur schlecht.
Parteien weniger moralische Ansprüche an ihre eigenen Handlungen. Den Rechten wird häufig das genaue Gegenteil von Heuchelei zum Verhängnis, nämlich das ungeschönte Aussprechen der Wahrheit oder zumindest dessen, was unter Wahrheit verstanden wird. Das linke Narrativ, dass Migration den Aufnahmeländern bedingungslos nütze und bereichere, oder die Aussage Donald Trumps, dass haitianische Migranten die Haustiere der Amerikaner essen würden – beide Aussagen sind, die Motive außer Acht lassend, Lügen. Erstere impliziert zudem eine Heuchelei, nämlich diejenige, sich moralisch überlegen darstellen zu wollen. Überdies zeugen Aussagen wie diese schlicht von Irrationalität. Da hohe moralische Ansprüche an unrealistische Ideale geknüpft sind, gehen Heuchelei und Irrationalität in der Politik oft Hand in Hand.
WIR SIND ALLE HEUCHLER.
„Ich sprach in meiner Bestürzung: ‚Alle Menschen sind Lügner!‘“ So heißt es (schon wieder die Kirche!) in Psalm 116, 11. Obgleich die Bibel als religiös-spirituelles Buch nicht für ihren Realismus bekannt ist, enthält sie viele tiefgründige realistische Einsichten in die menschliche Natur, in menschliche Schwä-
de aufrechterhalten zu müssen, um gesellschaftlich akzeptiert oder respektiert zu werden. Eine solche Fassade bedingt funktionierendes gesellschaftliches Zusammenleben. Indem ein Heuchler so tut, als sei er tugendhaft, zeigt er, dass er die Bedeutung der Tugend und ihren hohen sozialen Wert zumindest anerkennt. Eine Gesellschaft, die vorgibt, für Gerechtigkeit, Gleichheit oder Umweltschutz einzutreten, selbst wenn dies oft heuchlerisch ist, drängt zumindest in die Richtung, dass diese Werte erstrebenswert bleiben. Heuchelei ermöglicht es, moralische Ideale zu bewahren, selbst wenn diese nicht vollständig umgesetzt werden können. Es gibt gesellschaftliche Konventionen und Höflichkeitsformen, die geradezu zur Heuchelei zwingen. Dass wir uns meistens auch dann freundlich und respektvoll gegenüber unseren Mitmenschen verhalten, wenn wir innerlich eine andere Haltung einnehmen, ist diesem Phänomen geschuldet. Diese Art von „Höflichkeitsheuchelei“ sorgt dafür, dass das soziale Leben nicht durch ständige Konflikte und offene Feindseligkeiten erschwert wird. Die Sinnhaftigkeit des Heuchelns liegt auf der Hand: Indem sie hilft, die Fassade der Harmonie aufrechtzuerhalten, selbst wenn es unter der Oberfläche Abweichungen
gibt, kann Heuchelei ein Mittel der sozialen Ordnung sein. Sie hilft, soziale Spannungen zu entschärfen, Konflikte zu vermeiden und das gesellschaftliche Zusammenleben zu erleichtern. Eine Gesellschaft ohne Heuchelei scheint somit nur auf den ersten Blick attraktiv. Auf den zweiten ist sie eine Dystopie – ein Albtraum.
DIE GOLDENE MITTE.
Eine übermäßige Moral ist keine Moral, sondern bestenfalls dogmatischer, rigider Moralismus. Was für die Moral gilt, zählt auch für die Heuchelei: Entscheidend ist das richtige Maß. Der griechische Ausdruck „Mesotes“ beschreibt gut, wessen es vielen häufig mangelt, ob es um Politik, die eigene Lebensführung, das soziale Miteinander oder den Umgang mit neuen Herausforderungen geht. Mesotes ist die Lehre von der Tugend als einer Mitte zwischen dem Übermaß und dem Mangel, zwischen dem Zuviel und Zuwenig und ist somit Grundprinzip einer Ethik, nach welcher die Extreme vermieden werden sollen. In Bezug auf Heuchelei liegt die Kunst darin, die Balance zu finden zwischen Ehrlichkeit, Authentizität und notwendiger Anpassung an die sozialen Erwartungen und Bedürfnisse anderer. Das richtige Maß zu finden ist in der Tat eine Kunst, denn der Grat zwischen Aufrichtigkeit und Heuchelei ist schmal. Um es zu erlangen, bedarf es – wie Aristoteles erkannte – des Ausschlags zum Entgegengesetzten, damit das Maßvolle und Mittlere für alles Seiende erreicht werden kann. Insofern sind Extreme nicht nur hilfreich, sondern bilden sogar die Voraussetzung, um die Balance zu finden und das Maßvolle in allem zu erreichen.
Heuchelei ist ein tief verwurzeltes menschliches Phänomen, das nie ganz verschwinden wird. Der deutsche Dichter der Aufk lärung Christoph Martin Wieland traf es mit folgenden Worten in seinem Essay „Bonifaz Schleichers Jugendgeschichte“ von 1776: „Wiewohl alle Menschen mehr oder weniger zum Heucheln geneigt sind – doch nur derjenige ein Heuchler heißt, der es in einem so hohen Grade ist, daß wir andern, mit ihm verglichen, für aufrichtige Leute gelten können.“ Niemand ist vor der verführerischen Schwester der Lüge gefeit. Doch die Heuchelei sollte nicht zum Habitus werden. Heuchler sind noch unbeliebter als Lügner.
DIE SCHEIN-
HEILIGKEIT
DER KONSUMENTEN
EBio, fair, nachhaltig und regional muss es sein! Und doch ist es beim Einkaufen für die Mehrheit letztendlich der Preis, der zählt. Universitätsprofessor für Marketing- und Handelsmanagement Christoph Teller über die Diskrepanz zwischen Konsumenteneinstellungen und tatsächlichem Kaufverhalten.
Text: Maria Russ Fotos: Shutterstock
ine vom Institut für Handel, Absatz und Marketing (IHaM) der Johannes Kepler Universität Linz durchgeführte Onlinebefragung unter 1.000 österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten zwischen 16 und 74 Jahren kam zu einem erstaunlichen – und doch nicht ganz unerwarteten – Ergebnis: Die Österreicher betonten zwar, dass regional, bio, fair und umweltfreundlich produzierte Waren beim Einkaufen eine ganz wichtige Rolle spielen, verhalten sich beim Einkaufen jedoch anders. Viele erkennen zwar die Diskrepanz zwischen der geäußerten Einstellung und dem tatsächlichen Kaufverhalten bei anderen, gestehen diese jedoch bei sich selbst nicht ein. Das Fazit des Leiters der Studie Univ.-Prof. Dr. Christoph Teller lautet: „Wir Konsumenten und Konsumentinnen scheinen wahre Meister darin zu sein, unsere eigene Scheinheiligkeit zu leben – oder leben zu müssen.“ Im Gespräch erklärt der Handelsexperte, welche Gründe hinter der Scheinheiligkeit der Konsumenten stehen.
Herr Professor Teller, welche Rolle spielt das Thema Ethik beim Einkaufen für die Österreicherinnen und Österreicher? Was gibt letztendlich den Ausschlag bei der Kaufentscheidung? Nicht zuletzt durch die Krisen der letzten Jahre spielt das Thema Ethik beim Einkaufen für immer mehr Österreicherinnen und Österreicher eine Rolle, das zeigen auch unsere Trendstudien der letzten Jahre. Aber, wie wir aus der Konsumentenpsychologie wissen, besteht eine Diskrepanz zwischen den Einstellungen der Konsumentinnen und Konsumenten und ihrem tatsächlichen Kaufverhalten. Das heißt, trotz des Bekenntnisses vieler Österreicherinnen und Österreicher zu fair, umweltfreundlich, bio und regional bleibt der Preis letztlich das zentrale Kaufargument. In unserer aktuellen Studie gibt zum Beispiel die Hälfte der Konsumenten für sich selber zu, dass ihnen Qualität
zwar sehr wichtig ist, letztlich aber der Preis beim Einkaufen entscheidet. Bio und Regionalität im Einkaufswagen? – Ja, wenn der Preis stimmt!
Warum äußern Konsumenten zwar ethische Präferenzen, handeln aber anders?
In der Handelsforschung lässt sich dies über die sogenannte kognitive Dissonanz erklären. Wir Konsumenten sind wahre Meister im Balancieren widersprüchlicher Überzeugungen und Handlungen. Wir reden uns gerne ein, dass wir das „Richtige“ tun – aber dann kommt uns die Realität dazwischen und plötzlich ist das Sonderangebot zu verlockend. Wirtschaftliche Unsicherheit, die Preissteigerungen beziehungsweise die Teuerungskrise und der damit verbundene wirtschaftliche Druck tragen natürlich massiv dazu bei, dass wir zwar „bio“ denken, aber konventionell kaufen bzw. auch kaufen müssen. Es ist weniger Scheinheiligkeit, sondern mehr eine Form von Überlebensinstinkt im alltäglichen Spagat zwischen Moral und Geldbörse. Oft bleibt uns in der aktuellen Lage gar nichts anderes übrig. Wirtschaftliche Unsicherheit und Sparzwänge tragen erheblich zu dieser Diskrepanz bei.
Was hat Sie dazu veranlasst, dieses Thema zu erforschen? Gaben bestimmte gesellschaftliche Entwicklungen oder Forschungslücken den Anlass?
Als Handels- und Konsumentenforscher versuchen wir immer, am Puls der Zeit bzw. der Praxis zu sein, und genau dort wird die Frustration spürbar, dass der Preis oft als einziges Entscheidungskriterium dominiert. Ethik, Bio und Fairness sind in den Köpfen der Konsument zwar angekommen, das ist die positive Nachricht, aber sobald es an den Geldbeutel geht, führt die Kaufentscheidung über den Preis. Diese Diskrepanz wollten wir tiefer erforschen und mit Daten belegen, um zu verstehen, warum der ethische Anspruch beim Eink aufsverhalten oft auf der Strecke bleibt.
Sie sagen, Sie erheben keinen Zeigefinger, die Studie war also rein deskriptiv, es sollen keine Konsequenzen daraus gezogen werden?
schen Einstellung und Verhalten ist ein Spiegel unserer aktuell wirtschaftlich schwierigen Zeit. Es geht uns da rum, zu verstehen, warum wir handeln, wie wir handeln – und das ohne Schuldzuweisungen. Es gibt keine einfachen Lösungen, aber das Wissen darüber, dass wir alle ein wenig scheinheilig sind, könnte der erste Schritt zu realistischeren und nachhaltigen Konsumentscheidungen sein.
Welche Auswirkungen hat die in der Studie bestätigte Diskrepanz auf Unternehmen und den Handel?
Für Handelsunternehmen ist diese Dis krepanz eine zentrale Herausforderung. Preiswürdigkeit – das Preis-Leistungs-Verhältnis – spielt gerade im Handel eine zentrale Rolle. Es geht darum, Konsumenten zu zeigen, dass sie für ihr Geld etwas Wertvolles bekommen. Doch die Preisgünstigkeit ist in Krisenzeiten noch wichtiger, denn am Ende entscheidet der Preis über Kaufentscheidungen. Wer es schafft, ethische und nachhaltige Produkte zu einem attraktiven Preis anzubieten, hat die besten Chancen, den Markt zu erobern. Denn so sehr uns Werte am Herzen liegen, am Regal gewinnt oft die billigere Option.
Univ.-Prof. Dr. Christoph Teller, Vorstand des Instituts für Handel, Absatz und Marketing an der Johannes Kepler Universität
Wie kann die Kluft zwischen Konsumenteneinstellung und -verhalten verringert werden? Welche Strategien können/sollten Unternehmen verfolgen, um Konsumenten stärker dazu zu bewegen, tatsächlich nachhaltiger zu konsumieren?
Die Diskrepanz zwischen Einstellung und Verhalten ist ein Spiegel unserer aktuell wirtschaftlich schwierigen Zeit.
Genau, wir erheben hier keinen Zeigefinger, wir zeigen nur das Phänomen auf, und zwar auf Basis von empirischen Daten. Wir wollen niemanden belehren, sondern machen auf ein Phänomen aufmerksam und belegen es mit empirischen Daten. Die Diskrepanz zwi-
Der Schlüssel liegt in der Kombination von Preis und Ethik. Unternehmen müssen den Konsumenten zeigen, dass sie keinen Kompromiss eingehen müssen. Wer es schafft, den nachhaltigen Mehrwert zu einem attraktiven (nicht zum billigsten) Preis zu bieten, hat das Potenzial, diese Lücke zu schließen. Außerdem ist Transparenz enorm wichtig. Wenn Konsumenten genau wissen, warum ein Produkt teurer ist – etwa wegen fairer Löhne oder umweltfreundlicher, regionaler Produktion – sind sie eher bereit, den Aufpreis zu akzeptieren. Clevere Platzierungen, ansprechende Verpackungen – alles, was den nachhaltigen Kauf „einfacher“ macht, hilft.
Spielen auch politische Rahmenbedingungen und Gesetze eine Rolle, um das Konsumverhalten zu beeinflussen? Wenn ja, welche? Natürlich können Rahmenbedingungen und Gesetze helfen, aber der nachhaltige Erfolg entsteht nicht durch Zwang oder Subventionen. Echte Veränderung kommt vom Markt selbst, wenn Unternehmen es schaffen, Wert zu schaffen, der klar kommuniziert wird, Konsumenten begeistert und positive Emotionen weckt. Der Pull-Effekt muss stärker sein als der Push durch staatliche Maßnahmen. Die Konsumentin, der Konsument hat die Macht, durch sein Verhalten Veränderungen anzustoßen. Jedes Mal, wenn wir zehn Euro ausgeben, geben wir quasi einen Stimmzettel für Regionalität, Nachhaltigkeit und Fairness ab – oder auch dagegen. Was wir wählen, bekommen wir am Ende, mit allen Konsequenzen. Ein gutes Beispiel ist die asiatische Onlinewelle: Nicht Temu, Shein und Co. sind das vordergründige Problem, sondern dass wir dort einkaufen. Der Markt folgt dem, was wir wollen, und das müssen wir als Konsumenten immer im Blick haben.
Planen Sie in Zukunft weitere Studien zu diesem Thema? Gibt es fortlaufende Forschung zu der Problematik?
Absolut! Wir greifen am Institut für Handel, Absatz und Marketing immer wieder brisante Themen auf und verstecken uns nicht im Elfenbeinturm. Wir setzen thematisch gezielt dort an, wo es im Handel und Konsum schmerzt und beleuchten auch Dinge im toten Winkel der Forschung. Das ist unser Anspruch. Das Spannungsverhältnis zwischen Einstellung und Verhalten der Konsumenten ist dabei nur ein Aspekt – wir bleiben dran!
Mit Ende des Jahres geht Direktor Günter Stadlberger in Pension. Bei seiner letzten Generalversammlung im Juni konnte der erfahrene Banker den rund 350 Mitinhabern und Kunden der Raiffeisenbank Wels ein Rekordergebnis präsentieren: Zum einen wurden im Jahr 2023 mehr als 3.500 Kunden hinzugewonnen, und zum anderen konnte das Betriebsergebnis um 75 % auf über 41 Millionen Euro gesteigert werden.
AUFHÖREN, WENN‘S AM SCHÖNSTEN IST!
Text: Ulli Wright Fotos: Thom Trauner
In seinem Büro hängt ein Bild mit einem Stern am „Walk of Fame“, der Günter Stadlberger gewidmet ist – ein Geschenk seiner Mitarbeiter zu einem Jubiläum. Sie wissen, wem sie den Erfolg der Raiffeisenbank Wels verdanken, und er weiß es auch. „Mein Erfolg ist das Ergebnis eines großartigen Teams“, betont er. Kein falsches Understatement, keine unnötige Bescheidenheit. Günter Stadlberger weiß, wie das Bankenbusiness funktioniert. 1980 hat er bei der Raiffeisenzentralkasse (heutige RLB) in Linz zu arbeiten begonnen. 1995 wurde er Vorstandsvorsitzender der Privat Bank AG in Linz ehe er 2005 die Geschäftsleitung der Raiffeisenbank Wels übernommen hat.
In den vergangenen 20 Jahren hat Günter Stadlberger die Bank durch gute und schlechte Zeiten geführt, ohne je die Bodenhaftung zu verlieren. Das liegt auch daran, dass er immer die Kunden und Kundinnen im Blick hatte. Wir haben beim zweifachen Vater und zweifachen Großvater, der in Steinhaus bei Wels wohnt, nachgefragt, mit welchem Gefühl er sich in den Ruhestand verabschiedet.
Direktor Günter Stadlberger, 20 Jahre lang Chef der Raiffeisenbank Wels, verabschiedet sich Ende des Jahres in den Ruhestand – mit einem Rekordergebnis in der Tasche. „Ich bereue nichts“, sagt er.
Herr Direktor Stadlberger, aufhören, wenn es am schönsten ist – oder in Ihrem Fall, wenn man am erfolgreichsten ist. Als Sie 2005 die Geschäftsleitung der Raiffeisenbank Wels übernommen haben, lag die Bilanzsumme bei 330 Millionen Euro. Aktuell liegt sie bei zwei Milliarden Euro. Mit welchem Gefühl betrachten Sie diese Zahlen? Wenn ich diese beiden Zahlen betrachte, dann natürlich mit einem guten Gefühl. Ich will nicht von Stolz sprechen, aber es ist wirklich gut gelaufen. Worauf ich allerdings stolz bin, ist, dass ich sowohl in der Raiffeisen Privatbank in Linz als auch später in der Raiffeisenbank in Wels immer mit guten Leuten im Team gearbeitet habe. Dazu braucht man auch Glück, und ich hatte das Glück, mit einer großartigen Mannschaft zu arbeiten. Das war entscheidend für den Erfolg.
Sie sind direkt nach der HAK-Matura und dem Bundesheer im Jahr 1980 in die damalige Raiffeisenzentralkasse (heutige Raiffeisenlandesbank) in Linz eingetreten. War es für Sie immer schon klar, in den Bankensektor zu gehen?
Nein, überhaupt nicht. Ich erinnere mich noch gut an eine Exkursion in der vierten Klasse Handelsakademie. Mein Klassenvorstand, Dr. Walter Abel, hatte zusammen mit Dr. Ludwig Scharinger, dem späteren Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, und Dr. Christoph Leitl, dem ehemaligen Wirtschaftskammer-Präsidenten, studiert. Wir besuchten die Ziegelwerke Leitl und die Raiffeisenzentralkasse in Linz, wo mich vor allem das riesige Gebäude am Südbahnhofmarkt beeindruckt hat. Nach der Matura hatte ich zwei Optionen: entweder die Finanzlandesdirektion, wo ich die Aufnahmeprüfung bestanden hatte, oder die Raiffeisenzentralkasse. Ausschlaggebend war letztlich das Gehalt. Bei der Bank bot man mir 200 Schilling mehr – statt 4.900 Schilling bekam ich 5.100 Schilling (lacht).
Innerhalb der Raiffeisen Bankengruppe blicken Sie auf eine steile Karriere zurück. Sie waren Leiter der Vertriebs- und Privatkundenbetreuung der Raiffeisenzentralsparkasse, ehe Sie 1995 Vorstandsvorsitzender der Privat Bank AG in Linz wurden. Was hat Sie 2005 dazu bewogen, die Leitung der Raiffeisenbank Wels zu übernehmen?
Ich hatte das Glück, mit einer großartigen Mannschaft zu arbeiten.
Die Zeit in der RLB in Linz war für mich nicht nur sehr lehrreich, sondern auch eine wirklich tolle Arbeitszeit. Mit Dr. Ludwig Scharinger hatte ich einen Mentor, der mir 1995 zutraute, die Raiffeisen Privatbank zu gründen. Warum bin ich dann weggegangen, wenn alles so gut war? Zum einen lag es daran, dass sich Dr. Gerald Asböck, der Aufsichtsratsvorsitzende der Raiffeisenbank Wels, und der damalige Obmann, Ökonomierat Alexander Bieringer, sehr um mich bemühten. Anfangs habe ich das Angebot lächelnd abgelehnt und gesagt: „Nach Wels gehe ich sicher nicht.“ Aber sie blieben hartnäckig, und menschlich hat es super gepasst. Letztlich waren es aber zwei sachliche Gründe, die den Ausschlag gaben. Erstens bot der Wechsel von einer Spezialbank für vermögende Privatkunden zu einer Universalbank, die auch das Firmenkundengeschäft abdeckt, ein viel breiteres Spektrum an Möglichkeiten. Zweitens eröffnete mir die Position in Wels einen größeren Gestaltungsspielraum. Das soll nicht heißen, dass ich in Linz keinen hatte, aber Dr. Scharinger, als mein Aufsichtsratsvorsitzender, hatte klar umrissene Leitplanken, und in Linz gab es einfach weniger Raum für persönliche Entfaltung.
In den letzten 20 Jahren mussten sich Banken ständig an neue Rahmenbedingungen anpassen – Digitalisierung, neue Regulierungen und veränderte Kundenbedürfnisse. Was waren für Sie die größten Herausforderungen?
Die größte Herausforderung war und ist, das Unternehmen kundenzentriert zu halten. Es geht darum, den Fokus nicht zu verlieren. Denn wer bezahlt unsere Gehälter? Für wen sind wir da? Warum existieren wir überhaupt? Unser Selbstverständnis muss sein, dass der Zweck unseres Unternehmens darin besteht, zufriedene Kunden zu haben. Wir existieren nicht, um regulatorische Anforderungen zu erfüllen – das ist nur ein Mittel zum Zweck, aber niemals der eigentliche Zweck des Unternehmens. Gerade in Zeiten der Digitalisierung und Regulatorik muss der Wert des Kunden immer im Mittelpunkt stehen.
Aktuell beschäftigt die Raiffeisenbank Wels 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Was war Ihnen als Chef wichtig?
Geben, aber auch nehmen können – das war für mich immer das Wichtigste. Ein ausgewogenes Verhältnis ist entscheidend. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren von vielen Vorteilen, etwa dem „Jobrad-Modell“ für Elektroautos, das erhebliche Einsparungen ermöglicht. Ein 40.000-Euro-Auto kostet unsere Mitarbeiter letztlich nur rund 20.000 Euro. Zudem steht ihnen neben zahlreichen weiteren Angeboten eine Ferienwohnung am Attersee zur Verfügung. Unser Motto lautet: den Mitarbeitern so viele Sorgen wie möglich abnehmen. Gleichzeitig erwarten wir, dass sie den Fokus auf das Bankgeschäft legen. Dieser Ansatz hat sich bewährt und spiegelt sich in unseren hervorragenden Pro-Kopf-Kennzahlen wider. Zentral ist, zu wissen, was unsere Werte und Ziele sind und warum wir tun, was wir tun. Dazu haben wir eine „Balance Scorecard“ entwickelt, die unsere Werte und Visionen festhält. Wer diese teilt, gibt ein klares Commitment ab. Für die Zukunft empfehle ich meinem Nachfolger, auf dieser Grundlage aufzubauen und die Strategie weiterzuentwickeln. Es geht nicht darum, das Rad neu zu erfinden, sondern das Bestehende zu verfeinern.
Der erfahrene Banker MMag. Roland Hechenberger wird mit Jahresbeginn 2025 Ihre Nachfolge antreten und ist bereits im August 2024 von der Raiffeisenlandesbank in Linz nach Wels gewechselt. Wie darf man sich diese Übergangsphase vorstellen? Zunächst möchte ich klarstellen, dass wir den BDO-Personalservice in Wien beauftragt haben, jemanden für die Position zu suchen. Herr MMag. Hechenberger war einer von 38 Bewerbern. Anders als bei vielen anderen Geschäftsführer-Positionen benötigt man in unserem Fall die Zustimmung der FMA (Finanzmarktaufsicht). Diese Zustimmung wird nur erteilt,
wenn der Bewerber einen klar definierten Ausbildungsweg nachweisen kann. Das ist ein Prozess, der Zeit braucht. Es ist nicht möglich, als Quereinsteiger diese Anforderungen kurzfristig zu er füllen, schon gar nicht in dem Zeitraum, in dem ich noch in der Bank bin. Deshalb war es notwendig, dass der Bewerber aus dem Bankwesen kommt. Am Ende waren fünf Kandidaten in der engeren Auswahl. Danach lag die Entscheidung, wer Geschäftsleiter wird, einzig und allein beim Aufsichtsrat der Raiffeisenbank Wels, der aus den fünf Finalisten die Wahl getroffen hat und Roland Hechenberger hat das Rennen gemacht.
HAT GUT LACHEN:
Nach 20 Jahren mit Günter Stadlberger an der Spitze ist die Raiffeisenbank Wels heute die größte Raiffeisenbank in Oberösterreich.
Wie darf man sich nun die Einarbeitungsphase vorstellen?
MMag. Hechenberger ist ein erfahrener Banker. Ich kann ihm nichts mehr beibringen, sondern zeigen, wie ich an bestimmte Dinge herangegangen bin, welche Historie dahintersteht und warum die Dinge heute so sind, wie sie sind. Er hat sich als Geschäftsleiter beworben und wird diese Position auch einnehmen, sobald die Zustimmung der FMA vorliegt. Dann trägt er die volle Verantwortung. Was er vor allem braucht, ist weniger fachliches Wissen, sondern die Fähigkeit, sich in der Praxis zu behaupten. Er muss verstehen, wie die Mitarbeiter ticken, welche formellen und informellen Aspekte es zu berücksichtigen gibt, welche Wege man einschlagen muss, wer die wichtigsten Kunden sind und wie die internen Abläufe funktionieren. Dabei kann ich nur als Begleiter fungieren, nicht als Lehrer – und das will ich auch gar nicht.
Welchen Rat geben Sie Ihrem Nachfolger mit auf den Weg?
Mein Rat besteht aus drei Punkten: Erstens, die Anzahl zufriedener Kunden weiter zu steigern. Das ist eine einfache und effektive Marketingmaßnahme, die direkt zum Erfolg beiträgt. Zweitens, den Fokus auf die Mitarbeiter zu legen. Es geht nicht nur um die Qualität der Mitarbeiter, sondern auch darum, eigene Talente auszubilden. Lehrlinge und Maturanten sind unser Zukunftspotenzial. Angesichts des drohenden Personalmangels müssen wir unsere eigenen
Leute ausbilden und ihnen ein Umfeld bieten, in dem sie gerne ihre berufliche Laufbahn verbringen. Drittens, eine Bank ist kennzahlengetrieben und muss jeden Monat solide Kennzahlen vorlegen. Diese sollten immer ohne Auffälligkeiten eingehalten werden, damit sich niemand anderer um dich kümmern muss.
Ende des Jahres wird es ernst. Wie sehen Sie Ihrem Abschied entgegen?
Nach 20 Jahren in der Bank kann ich nicht einfach sagen, es ist schön und gut, während ich mich auf den Abschied vorbereite. Jeden Tag schiebe ich das Ausräumen meines Büros auf, weil immer etwas anderes wichtiger erscheint. Irgendwann wird der Container kommen, und dann muss es schnell gehen. Aber das Leben hört nicht auf; es beginnt ein neuer Lebensabschnitt, auf den ich mich freue. Und dieser bedeutet mehr Zeit für mich, worauf ich mich sehr freue.
Werden Sie der Raiffeisenbank Wels in irgendeiner Form auch nach der Pensionierung erhalten bleiben?
Ich werde mich noch in diversen Bauprojekten, unter anderem beim Umbau des Kaiser-Josef-Platzes in Wels engagieren. Wenn man mich braucht, bin ich gerne dazu bereit, aber ich bin kein Sesselkleber. Lieber gehe ich, wenn die Menschen sagen, schade, dass du gehst und nicht „jetzt wird es dann bald Zeit.“ Jüngere Kollegen sollten die Chance erhalten, die ein oder andere Aufgabe zu übernehmen. Ein solcher Übergang muss nicht von heute auf morgen sein und kann noch ein bisschen dauern. Fakt ist allerdings, dass ich mich künftig nicht mehr mit dem Tagesgeschäft beschäftigen werde.
Sie haben sich neben Ihrer beruflichen Tätigkeit auch immer für Wels, die Unternehmen und die Menschen eingesetzt. Werden Sie der Stadt Wels auch nach Ihrer Pensionierung ehrenamtlich in irgendeiner Weise erhalten bleiben?
Auf Wunsch des Bürgermeisters werde ich meine Funktionen als Vorsitzender des Wirtschaftsbeirats der Welser Messe und als Mitglied des Aufsichtsrats des Tourismusverbands weiterhin wahrnehmen. Auch bleibe ich, sofern keine unvorhergesehenen Ereignisse eintreten, für ein weiteres Jahr im Vorstand des Welser Golfclubs, wo ich für die Finanzen zuständig bin.
Wenn Sie auf Ihren beruflichen Weg zurückblicken, würden Sie etwas anders machen? Gibt es etwas, das Sie bereuen?
Nein, ich bereue nichts. Ich würde nichts anders machen. Ich war gerne in der Bank und habe in der Raiffeisen Privatbank in Linz sowie in der Raiffeisenbank Wels viele tolle Menschen kennengelernt – von Spitzenpolitikern über Wirtschaftsgrößen bis hin zu Sportlern. Eine meiner
Fähigkeiten ist es, mir die besten Dinge von anderen Menschen abzuschauen. Dafür bin ich sehr dankbar. Was ich noch lieber geworden wäre, ist ein Unternehmer. Aber erstens hatte ich nie die zündende Idee, und zweitens fehlte mir wahrscheinlich der Mut.
Worauf freuen Sie sich jetzt im neuen Lebensabschnitt am meisten?
Wenn zum Beispiel ein wunderschöner Tag ist und es geschneit hat, dann gehe ich Skifahren. Ohne um Urlaub zu fragen, ohne einen Termin verschieben zu müssen.
Wo geht es im Bankensektor in Zukunft hin?
Die Raiffeisenbank Wels ist gut aufgestellt und wird auch in schwierigen Zeiten bestehen. Doch die kommenden Zeiten sind nicht rosig. Wir fragen uns, warum in Europa kein Apple oder Google entsteht – der Grund sind die vielen Regeln, die Kreativität verhindern. Als Bank dürfen wir Startups oft kein Geld geben, weil sie
ENGAGIERT, SOZIAL UND SYMPATHISCH. Aufgrund seiner Verdienste um die Stadt Wels wurde Günter Stadlberger im Juni das Große Ehrenzeichen der Stadt Wels verliehen.
wirtschaftlich schlecht dastehen und keine Sicherheiten bieten. Das System blockiert neue Ideen schon im Ansatz. Ein weiteres Beispiel ist die KIM-Verordnung, die seit zwei Jahren vorschreibt, unter welchen Voraussetzungen man ein Haus finanzieren kann. Früher konnten wir mit den Kunden und deren Familien individuelle Lösungen finden. Heute zählt es nicht mehr, wenn ein Vater sagt, er stehe finanziell hinter seinem Sohn oder seiner Tochter. Das hat früher gut funktioniert, aber die Regulatorik greift immer stärker in das Leben und die Wirtschaft ein. Vor 2022 hatten wir in Österreich jährlich 62.000 bis 63.000 Baubewilligungen. Diese Zahl ist jetzt auf 21.000 gefallen. 40.000 Häuser werden nicht gebaut, und dann fragt man sich, warum es der Bauwirtschaft nicht gut geht.
40.000 Häuser werden nicht gebaut, und dann fragt man sich, warum es der Bauwirtschaft nicht gut geht.
Wird es die Bank in der Welt der digitalen Technologie und der KI noch geben? Ja, die Bank wird weiterhin existieren. Aber wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht besser sind als die Programme, die wir in den nächsten Jahren einführen, wird es schwierig. KI wird in vielen Bereichen eingesetzt werden. Sobald die Technologie verfügbar ist, werden wir sie nutzen. Die Kunden werden vieles selbst erledigen können, weil es einfach und benutzerfreundlich wird, ähnlich wie bei einer McDonald‘s-Kasse. Trotzdem werden sie jemanden brauchen, der sich wirklich gut auskennt und dem sie vertrauen. Halbwissen wird jedoch nicht mehr ausreichen. Diejenigen mit Halbwissen müssen sich einen neuen Job suchen.
Werde der Herr deines eigenen Schicksals. Ein Maßanzug ist deine Rüstung für alle Lebenslagen. Entdecke die ungeahnten kreativen Möglichkeiten und bestimme selbst Stoff, Schnitt und jedes Detail. Nimm jetzt deine Zukunft in die Hand ...
Nach Maß. Und nach deinem Stil. Im Wasserschloss Parz und am Stadtplatz 19, 4710 Grieskirchen www.reneschielin.at
GLANZ & GLAMOUR BEI S.M.WILD
Juwelier S.M.WILD macht mit der neuen Ausgabe seines Hausmagazins „S.M.WILDtimes“ Lust auf luxuriöse Zeitmesser und bezaubernde Schmuckstücke.
Auch 2024 haben wir die schönsten Neuheiten sowie die aktuellen Trends in unserem schon traditionellen Uhrenund Schmuckmagazin zusammengefasst. Neben den neuen Modellen vieler Top-Uhrenmarken zeigen wir auf über 40 Seiten umwerfende Kreationen
italienischer Goldschmiedemeister sowie viele charmante Geschenkideen. Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen einen kleinen Auszug aus unserem „S.M.WILDtimes“ vor und präsentieren einige unserer diesjährigen Highlights in Sachen Uhren und Schmuck. Das ganze Magazin finden Sie auf unserer Website unter www. smwild.at/magazin.
Partner seit Generationen
Das Familienunternehmen S.M.WILD gestaltet die Linzer Juwelierszene seit Jahrzehnten mit. Nach dem umfangreichen Umbau unseres zweiten Standortes, S.M.WILD am Taubenmarkt, hat nun auch das traditionsreiche Stammhaus im Palais Kaufmännischer Verein ein weitreichendes Re-Styling erfahren.
Seit Oktober 2024 finden in unserem Stammhaus noch mehr edle Zeitmesser der Marken Tudor und Breitling ihr Zuhause. Die Schmuckfans unter den S.M.WILD-KundInnen können sich auf eine erweiterte Präsenz und noch größere Auswahl bei den Schmuckstücken von Pomellato freuen. Außerdem sind wir stolz, zwei weitere international renommierte Marken nach Linz geholt zu haben. Schauen Sie vorbei, wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Das Familienunternehmen S.M. umfang zweiten weit erwei renommier Besuch!
S.M.WILDtimes
Holen Sie sich Ihr Exemplar in einem unserer beiden Geschäfte an der Linzer Landstraße oder blättern Sie digital darin unter www.smwild.at/magazin
CHANTECLER
Chantecler Paillettes
Roségold mit schwarzem oder weißem Emaille und Diamanten
Collier ab € 4.950,–
Ohrschmuck ab € 3.550,–
Ring ab € 2.250,–
Baume & Mercier
Hampton Roségold, Titan, Lederband, 35*22 mm € 4.300,–
Baume & Mercier
Riviera Roségold, Lederband, 39 mm € 20.500,–
Baume & Mercier
Hampton Edelstahl, Lederband, 35*22 mm € 1.800,–
Hampton Edelstahl, Roségold, 35*22 mm € 3.450,–
€
Pomellato Together
Roségold mit Diamanten
Ohrschmuck € 3.700,–
Armreif € 12.000,–
Ring ab € 2.300,–
POMELLATO
Pomellato Together
Roségold mit Diamanten
Collier ab € 4.200,–
Ohrmanschette € 2.100,–
Ohrschmuck € 3.700,–
Ring ab € 2.300,–
Armreif € 7.700,–
Messika My Twin Roségold mit Diamanten Zweireihiges Collier € 6.320,–Ring € 7.400,–Ohrschmuck € 6.380,–
Messika Move Uno Roségold mit Diamanten Ohrschmuck ab € 2.160,–Ring ab € 1.260,–
Breitling Navitimer Automatic 41
Edelstahl, 41 mm
€ 5.600,–
Breitling Navitimer Automatic 41
Breitling Navitimer Automatic 41
Edelstahl, 41 mm
Edelstahl, 41 mm
€ 5.600,–
€ 5.600,–
Breitling Navitimer Automatic GMT 41
Edelstahl, Lederband, 41 mm
€ 5.650,–
Breitling Navitimer Automatic GMT 41
Breitling Navitimer Automatic GMT 41
Edelstahl, 41 mm
Edelstahl, 41 mm
€ 5.950,–
€ 5.950,–
Dune
18 Karat Yellow Sunrise Gold mit Diamanten
Ohrschmuck € 4.790,–Collier € 24.990,–
ANNAMARIA CAMMILLI
Dune
18 Karat Yellow Sunrise Gold mit Diamanten
Ohrschmuck € 1.990,–Collier € 1.590,–Ring € 3.190,–
Dune Chic Pavé 18 Karat Natural Beige Gold mit Diamanten Ohrschmuck € 5.690,–Ring € 2.890,–
Noch mehr hochwertige Uhren und edlen Schmuck finden Sie in unserem Magazin und unter www.smwild.at
S. M. Wild Gesellschaft m.b.H. & Co. KG., Landstraße 49, 4020 Linz, www.smwild.at. F.d.I.v.: Mag. Tanja Hessenberger-Purgei LL.B.. Gestaltung: Agentur Steinkellner & Schwarz, Salzburg. Alle Preisangaben verstehen sich als Listenpreis zum Zeitpunkt des Erscheinens. Preisänderungen durch den Hersteller sind jederzeit möglich. Copyright Bilder: Chantecler, Baume & Mercier, Pomellato, Breitling, Annamaria Cammilli, Tudor, Messika, Ponte Vecchio Gioielli, Yana Nesper. Satz- und Druckfehler vorbehalten. Preise: Stand Oktober 2024.
WAS MÄNNER MÖGEN!
Das Tragen von Taschen bei Männern ist längst zum modischen Statement geworden. Da die Herren vor allem auf Funktionalität und hohe Qualität Wert legen, sollten sie beim Kauf von Taschen, Backpacks oder Reisegepäck kein Risiko eingehen, sondern auf das Know-how des oberösterreichischen Fachhandels setzen, der für uns die wichtigsten Neuheiten parat hat.
LEDERTASCHEN
Eine hochwertige Ledertasche ist nicht nur praktisch, sondern auch ein stilvolles Accessoire, das das Out t eines jeden Mannes aufwertet. Ob für die Arbeit oder im Alltag – eine Tasche aus Leder strahlt Eleganz und Langlebigkeit aus und ist beim derzeit angesagten „Old Money Style“ ein absolutes Must-have.
WEEKENDER
Für den Mann, der gerne spontan und vor allem stilvoll verreist, ist ein Weekender die perfekte Wahl. Diese geräumigen Taschen bieten genug Platz für einen Wochenendtrip und sind dabei kompakt genug, um sie bequem zu tragen. Ein Weekender aus Leder oder robustem Sto ist nicht nur praktisch, sondern auch ein modisches Statement.
BACKPACK STATT AKTENTASCHE
Mit dem E-Bike oder der Vespa ins Büro zu fahren, ist heute gang und gäbe. Kein Wunder, dass die Aktentasche von damals ausgedient hat. Edle Backpacks im urbanen Stil mit einem Fach für den Laptop und einem funktionalen Innenleben sehen stylisch aus, sie sind obendrein auch sehr praktisch. Ob aus LKWPlanen, Leder oder Kunststo – Rucksäcke und Laptoptaschen aus recycelten Materialien liegen nicht nur voll im Trend, sondern schonen auch die Ressourcen. Der Fachhandel setzt dabei vor allem auf Marken, die innovatives Design und hochwertige Verarbeitung bieten.
KOFFER & TROLLEYS
Neue Leichtmaterialien, integrierte Schlösser, leise und leichtgängige Rollen, bis zur Perfektion ausgestatteter Innenraum – renommierte Hersteller von Reisegepäck wie Hartschalenko er, Trolleys oder Weichgepäck lassen sich laufend neue Innovationen einfallen. Wer viel und gerne verreist, sollte daher beim Kauf auf den Fachhandel setzen. Dort hat man nicht nur die angesagtesten Brands, sondern auch eine eingehende Beratung zu sämtlichen Neuheiten.
Männern sind beim Einkauf vor allem beste Qualität und Funktionalität wichtig.
Gerhard Irrendorfer, Obmann des Mode- und Freizeitartikelhandels der WKOÖ
Herr Irrendorfer, Männertaschen in jeglicher Form gelten mittlerweile als hip und angesagt. Was sollte man beim Kauf beachten?
Taschen, Weekender, Backpacks oder andere Accessoires kauft man am besten im Fachhandel. Erstens gibt es dort exklusive Kollektionen renommierter Marken, und man wird auch hinsichtlich neuer Trends und Entwicklungen am Markt von Pro s beraten. Viele Fachgeschäfte bieten neben Anpassungen auch Gravuren an, um den Stücken eine persönliche Note zu geben.
GÜRTEL
Ein hochwertiger Ledergürtel verleiht jedem Out t den letzten Schli . Wichtig ist beim Kauf, auf Qualität und Verarbeitung zu setzen, denn ein guter Gürtel hält viele Jahre.
Worauf legen Männer bei Taschen und Reisegepäck generell Wert?
Männern sind vor allem beste Qualität und Funktionalität wichtig. Mehr und mehr setzen sie auch auf Nachhaltigkeit in der Herstellung der Produkte, innovatives Design und eine gute Fachberatung. eine stellung der Produkte, innovatives Design
FOTO MIT DAME VOR DEM ATELIER IN DER REINDLMÜHL: Von der Lederhose bis hin zum Kaschmir-Sakko und Leinenanzug, die Mamoka Herrenmodelle von Magdalena Melitta Moser sind so einzigartig wie die Männer, die sie tragen!
MÄNNER IN MAMOKA
Text: Ulli Wright, Fotos: Elke Holzmann
Mit viel Herzblut widmet sich Magdalena Melitta Moser seit 2014 in ihrem Atelier in der Reindlmühl im Salzkammergut ihrer Marke Mamoka. Mit ihrem Slogan „made for you, made with you, made with passion“ kleidet die Modemacherin seit einigen Jahren auch sehr erfolgreich Männer ein.
Wer Magdalena Melitta Moser kennt, weiß, dass die fesche Rothaarige nur so vor Kreativität und Elan sprüht. Sie ist modern, weltgewandt und fest mit dem Salzkammergut verwurzelt. Mit ihrem Label Mamoka macht sie Mode für Menschen, die ihren eigenen Weg gehen. Was ursprünglich mit einem Hirschlederrock für Damen begann, findet sich heute in umfassenden Kollektionen für Frauen und Männer wieder – und das mit einer Geschichte, die so bodenständig wie außergewöhnlich ist.
Markenfindung am Lagerfeuer.
Die Weichen für ihren Beruf als Modemacherin stellte Magdalena Melitta Moser bereits in der fünfjährigen Modefachschule Ebensee. Anschließend sammelte sie Berufserfahrung in einem internationalen Sporttextilunternehmen und absolvierte ein Masterstudium in Wirtschaftsrecht. An die Gründung eines eigenen Unternehmens war damals noch nicht zu denken, obwohl der Name ihres Modelabels Mamoka bereits zwei Jahre vor ihrer Selbstständigkeit entstand. Genau genommen im Jahr 2012, in einer lauen Sommernacht um ein Uhr früh, am Lagerfeuer mit ihrer Freundin Katharina. „Als wir über die Zukunft philosophierten, holte ich Stift und Zettel und kritzelte Mamoka, die Initialien unserer Namen drauf“, erzählt Magdalena.
Handwerk ist bei uns nicht Marketing, es ist Überzeugung und tägliche Arbeit.
Magdalena Melitta Moser in einem handgefertigten Kaschmir-Mantel aus der Mamoka-Kollektion
Hirschlederrock N°1
Ein Jahr später fand sie am Dachboden die 90 Jahre alte, maßgeschneiderte Lederhose ihres Großvaters. Inspiriert von dem Gedanken, ein Stück Familiengeschichte in den Händen zu halten, das über Generationen weiterlebt, hatte sie die Idee, als Pendant einen Hirschlederrock zu entwerfen und setzte sich sogleich an die Nähmaschine. Als Freundinnen und Familie den Rock an Magdalena sahen, war klar, dass auch sie einen haben wollten. Auch auf dem traditionsreichen Altausseer Kirtag zog sie mit Hirschlederrock N°1 die Aufmerksamkeit vieler Damen auf sich. So wurde das Einzelstück, gefertigt aus Leder eines befreundeten Gerbers, zum Markenzeichen – und zum ersten Teil einer sich stetig weiterentwickelnden Kollektion.
Ein Atelier mit Charakter.
„Wege entstehen, weil man sie geht“, lautet Magdalenas Devise – und so ging sie los und gründete 2014 in ihrem Elternhaus in der Reindlmühl ihr Label Mamoka. Die alte Greißlerei ihrer Großmutter, später von ihrer Mutter vergrößert und als Lebensmittelgeschäft weitergeführt, dient seitdem als Atelier und bietet den perfekten Rahmen für den Schaffensprozess von Magdalena und
ihrem Team. Wer Mamoka in der Reindlmühl besucht, taucht in eine ganz besondere Welt ein: Die alten Regale sind heute Ausstellungsflächen, der Boden trägt noch immer die Patina vergangener Jahrzehnte. Stoffe und Hirschleder fühlen, dabei ein Glas Prosecco genießen und sich über Mode austauschen – das Atelier ist ein Ort, der Wurzeln und Flügel verbindet. Wie viele Hirschlederröcke sie schon an die Frau gebracht hat, weiß Magdalena nicht. „Irgendwann habe ich zum Zählen aufgehört“, lacht sie. Ihre Kollektion besteht mittlerweile auch aus maßgefertigten Hirschlederdirndln, Lederhosen, Leder-Loungepants und -jacken, Mänteln, Taschen, Clutches, Kleidern, Schlüsselanhängern und Flip-Flops. Jedes Stück personalisiert und handgefertigt in der Reindlmühl.
Feinster Zwirn aus Italien. Vom Hirschleder bis zum feinsten Zwirn und Kaschmir aus Italien oder Schottland: Magdalena kennt ihre Zulieferer persönlich und nimmt für erstklassige Stoffe weite Wege in Kauf. „Handwerk ist bei uns nicht Marketing – es ist Überzeugung und tägliche Arbeit“, sagt sie. Abseits von Massenware steht Mamoka für Exklusivität und Individualität, für Maßarbeit, die lange hält. „Mein Design ist clean, zeitlos und verbindet kosmopolitischen Stil mit naturnahen Werten – im Fokus stehen immer Material und Verarbeitung“, so die Designerin. Dieser hohe Standard blieb auch von den Herren der Schöpfung nicht unbemerkt, und so kleidet Mamoka mittlerweile auch sehr erfolgreich Männer ein.
Der erste Mamoka-Herrenanzug. Den entscheidenden Anstoß gab Philip Steinkogler, ein Freund aus Gmunden. Vor acht Jahren ließ sich seine Verlobte Christina ihr Brautkleid bei Mamoka schneidern. Als Philip keinen passenden Anzug dazu fand, fragte er bei Magdalena an. Nur zwei Monate später trug er auf seiner Hochzeit den ersten Mamoka-Anzug. Die Zusammenarbeit vertiefte sich, und wiederum zwei Jahre später war Philip auch der erste Mann, der bei Mamoka eine Lederhose anfertigen ließ. Mittlerweile umfasst die Herrenkollektion Anzüge, Lederhosen, Sakkos und Hemden – alles individuell auf den Kunden abgestimmt. Keine Massenware, keine Kompromisse. „Qualität und Material aus der Region sind das A und O“, sagt Magdalena. Ihre Kreationen sind übrigens genauso einzigartig wie die Männer, die sie tragen. www.mamoka.at
Gewinnen Sie mit dem OBERÖSTERREICHER einen Mamoka-Weekender (Größe Medium) aus Hirschleder, handgefertigt in der Reindlmühl 24, 4814 Altmünster am Traunsee im Wert vom € 3.500,-. Das Gewinnspiel finden Sie auf www.dieoberösterreicherin.at.
Teilnahmeschluss ist der 11. Dezember 2024
TEQUILA BABY
Daniel Ehrengruber, seit neun Jahren Barchef im ROOFTOP7-BARRESTAURANT im Hotel Schwarzer Bär in der Linzer City, präsentiert die kunstvollen Keramikflaschen, die den Luxustequila Reposado von Clase Azul enthalten.
Was man auf Ibiza und Mykonos schon seit geraumer Zeit genießt, scheint langsam aber sicher auch bei uns anzukommen. Die Rede ist von hochqualitativem Tequila. Wir haben das neue In-Getränk bei Daniel Ehrengruber, Barchef im ROOFTOP7-BARRESTAURANT in Linz, verkostet.
Text: Ulli Wright
Fotos: Mathias Lauringer, Hersteller
Schon beim Eintreten in das angesagte ROOFTOP7-BARRESTAURANT im siebten Stock des Linzer Innenstadthotels Schwarzer Bär stechen uns zwei große, markante Flaschen in Blau- und Weißtönen ins Auge. Mit floralen Mustern bemalt, erinnern sie uns an mexikanische oder spanische Keramik. Natürlich wollen wir wissen, was sich darin befindet. Die beste Ansprechperson dafür ist Barchef Daniel Ehrengruber. Seit neun Jahren leitet der 42-Jährige die Bar und das Restaurant in der stylischen Location hoch über den Dächern von Linz. Bei 70 Sorten Gin, hochwertigen Spirituosen und edlen Champagnermarken versteht es sich von selbst, dass er weiß, wie in Sachen Trends bei Drinks der Hase läuft.
Gehypter Luxustequilla.
„Hochwertiger Tequila ist momentan absolut angesagt. Urlauber haben den destillierten Weinbrand nicht etwa aus Mexiko, wo er seine Wurzeln hat, mitgenommen, sondern sind auf Mykonos und Ibiza auf den Geschmack gekommen“, erklärt er auf die kunstvollen Flaschen angesprochen und drückt
die als Verschluss getarnte Klingel. In den edlen Keramik-Dekantern befindet sich feinster Tequila Reposado von Clase Azul, schwärmt er und lässt uns 2 cl vom gehypten Luxustequila probieren. Wir schmecken Karamell-, Marzipan- und Rauchnoten und stellen fest, dass das edle Getränk mit unseren jugendlichen Tequila-Erfahrungen rein gar nichts gemeinsam hat. Können Sie sich noch erinnern? Der Tequila kam damals in Shots daher. Nachdem man eine Prise Salz vom Handrücken geleckt hatte, wurde er ex runtergeleert, anschließend hat man in ein Stück Zitrone gebissen. In geselligen Runden wurde dieses Ritual gerne auch öfter praktiziert.
Salz-Zitrone-Ritual entfällt. „Davon sind wir heute weit entfernt“, lacht Ehrengruber. „Vor allem hochwertige Tequilas werden pur oder in Cocktails genossen, um ihre komplexen Aromen besser zur Geltung zu bringen. Besonders bei Tequila-Sorten, die wie der Reposado in aufwändigster Handarbeit hergestellt werden, entfällt das Salz-und-Zitrone-Ritual. Ihr Geschmack ist so fein und vielschichtig, dass sie ohne diese Begleiter auskommen“, weiß er. Überhaupt werden hochwertige Spirituosen heute bewusster konsumiert als die Shots von damals. „Gerne als Abschluss, nachdem die Gäste unsere saftigen Rib-Eye-Steaks, die am Grill frisch zubereitet werden, verspeist haben“, so Ehrengruber. 2 cl vom edlen Reposado von Clase Azul kosten 18 Euro – also genießen. Uns hat das Tequila-Tasting so gut gefallen, dass wir beim nächsten Besuch im ROOFTOP7-BARRESTAURANT das Glöckchen wieder läuten werden.
TEQUILA RESPOSADO
Beim Tequila Reposado von Clase Azul werden die Agavenherzen 72 Stunden lang im Steinofen dampfgegart, bevor mit einer geheimen Heferezeptur die Fermentation statt ndet. In der Copper Pot Still wird der Saft doppelt destilliert und anschließend mit fün ach ge ltertem Wasser aus lokalen Quellen verschnitten, bevor der Tequila acht Monate lang in amerikanischer Weißeiche reift.
Die kunstvollen Keramikdekanter, die in zweiwöchiger Arbeit händisch hergestellt und bemalt werden, kann man übrigens auf Ebay ersteigern. Der Verschluss ist eine Glocke!
TEQUILA - GOOD TO KNOW!
Der goldene Saft aus dem Herzen der blauen Agave ist eines der beliebtesten Destillate Mexikos.
WAS MACHT EINEN TEQUILA HOCHWERTIG?
• 100% Blaue Agave: Nur Tequila, der ausschließlich aus der blauen Weber-Agave hergestellt wird, darf sich Tequila nennen.
• Herkunftsbezeichnung: Tequila stammt aus bestimmten Regionen Mexikos, vor allem Jalisco.
• Reifezeit: Die Reifezeit in Eichenfässern beeinflusst den Geschmack und die Qualität. Blanco (weiß) ist unreif, Reposado reift einige Monate, Añejo mindestens ein Jahr und Extra Añejo mindestens drei Jahre.
• Herstellung: Traditionelle Herstellungsmethoden und hohe Qualitätsstandards sind entscheidend.
BEKANNTE TEQUILA-MARKEN:
• Don Julio: Gilt als Pionier der Premium-Tequila-Kategorie.
• Patrón: Bekannt für seine ultra-premium Produkte und handwerkliche Herstellung.
• Casamigos: Gegründet von George Clooney und Rande Gerber.
• Herradura: Eine der ältesten Tequila-Destillerien.
• Clase Azul: Bekannt für seine einzigartigen blauen Keramikflaschen.
WARUM IST TEQUILA SO BELIEBT?
• Vielfältige Geschmacksnoten: Von fruchtig und frisch bis hin zu komplex und würzig.
• Vielseitigkeit: Tequila eignet sich sowohl pur als auch für Cocktails.
• Mexikanische Tradition: Tequila ist ein Symbol für mexikanische Kultur und Geschichte.
WIE GENIESSE ICH TEQUILA AM BESTEN?
• Pur: Am besten kühl genießen, um die Aromen voll zur Entfaltung zu bringen.
• On the rocks: Mit Eis für eine erfrischende Variante.
• In Cocktails: Margarita, Paloma, Tequila Sunrise sind Klassiker.
WORAUF SOLLTE ICH BEIM KAUF ACHTEN?
• Achten Sie auf die Bezeichnung „100% de Agave“.
• Probieren Sie verschiedene Marken und Sorten, um Ihren persönlichen Favoriten zu finden.
Ich wollte einen Snack entwickeln, der gesund und nährstoffreich ist und dazu noch richtig gut schmeckt.
Stefan Luegmayr
Text: Nicole Madlmayr Fotos: Thom Trauner
DIE ANTI-THESE ZUM MÜSLIRIEGEL
Mit seinem Start-Up „HiNUtS“ revolutioniert Stefan Luegmayr den Snack-Markt. Seine Frischnuss-Riegel werden im Mühlviertel per Hand gefertigt, sind voller Nährstoffe und haben weniger Kalorien als eine halbe Leberkässemmel.
Zehn Kaffees am Tag, nahezu täglicher Alkoholkonsum, Dienstreisen und ein enormes Arbeitspensum: Vor einigen Jahren fühlt sich Stefan Luegmayr aus Peuerbach nur noch gestresst und gereizt. Um aus diesem Hamsterrad herauszukommen, macht er eine Ayurveda-Kur und spürt dabei, dass sich etwas in seinem Leben ändern muss. Die Detox-Kur wird zu seinem Life-Changer. Er beginnt, sich intensiv damit zu beschäftigen, was es braucht, um gesund und fit zu bleiben. Seitdem sind gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit keine leeren Trendwörter mehr für den 40-Jährigen, sondern spielen eine wesentliche Rolle in seinem Leben. Er saugt alles zu dem Thema auf, liest Fachbücher, hört Podcasts und ernährt sich auch selbst sehr bewusst. Denn: Der Wirtschaftsingenieur im Lebensmittelsektor weiß natürlich, dass zu einem gesunden Lebensstil auch eine ausgewogene Ernährung gehört. →
Alternative zu Leberkässemmel & Co. Doch das reicht ihm nicht. Er will auch anderen Menschen dabei helfen, sich bewusster zu ernähren. „Allzu oft greifen wir aus reiner Gewohnheit zu einer Leberkässemmel oder einem vermeintlich gesunden Müsliriegel, wenn es schnell gehen muss“, sagt Luegmayr. „Aus diesem Grund wollte ich einen Snack entwickeln, der gesund und nährstoffreich ist und dazu noch richtig gut schmeckt.“ Also beginnt er, sich auf den internationalen Märkten umzusehen, um zu prüfen, ob es schon etwas in diese Richtung gibt. Fündig wird er in den USA: Dort gibt es tatsächlich eine Riegelmischung aus Erdnussmus und Honig, die ihn überzeugt und die Basis für sein eigenes Produkt liefert.
ECHTE HANDARBEIT:
Michael Reiter produziert die Frischnuss-Riegel in Bad Leonfelden.
Ein
Frischnuss-Riegel stillt den Hunger für drei bis vier Stunden bei nur
240 Kalorien – das ist weniger als eine halbe Leberkässemmel!
Stefan Luegmayr
Ohne Zusatzstoffe und Süßungsmittel Nun ist die Idee zwar geboren, doch bis zum fertigen Produkt ist es ein weiter Weg, denn Stefan Luegmayr ist Perfektionist. Der Riegel muss seine allerhöchsten Ansprüche erfüllen. Der 40-Jährige verbringt Stunden um Stunden seiner Freizeit im Labor und tüftelt an Struktur, Nährstoffzusammenstellung und Geschmack. Bis er ihn nach zwei Jahren schließlich fertig entwickelt hat – seinen feinen Frischnuss-Riegel, der mit nur sechs Zutaten auskommt und frei von Zusatzstoffen und Süßungsmitteln ist. „Es ist eine Nährstoffbombe voll mit gesunden Fetten, pflanzlichen Proteinen und Ballaststoffen, die lange satthalten“, erklärt Luegmayr stolz. „Ein Riegel stillt den Hunger für drei bis vier Stunden bei nur 240 Kalorien – das ist weniger als eine halbe Leberkässemmel! Damit ist er ideal für ein schnelles Frühstück, als Zwischenmahlzeit und Energiebooster an stressigen Tagen oder auch als Lösung für Heißhungerattacken.“
Handarbeit aus dem Mühlviertel
Gefertigt werden die Riegel übrigens von Hand in der eigenen Produktion in Bad Leonfelden – von Michael Reiter, einem passionierten „Meisterbäcker“, und mit einer speziellen Brotmaschine aus den 60er-Jahren, die besonders schonend knetet. „Das garantiert hohe Bio-Verfügbarkeit“, betont Luegmayr.
Erhältlich sind die Frischnuss-Riegel, die es in vier verschiedenen Sorten (Erdnuss-Meersalz, Himbeer, Kokos und Schoko) gibt, im Onlineshop sowie in ausgewählten Reformhäusern und Supermärkten.
Mehr Infos: www.hinuts.com
DATEN & FAKTEN
Golf GTI Limited Edition, 180 kW/245 PS, Herstellerverbrauch: 7,2 l/100 km, Testverbrauch: 8,8 l; Preis Testmodell: 52.018 Euro (ab 43.280 Euro).
OBERÖSTERREICHERHerausgeber Josef Rumer hat einen der letzten 50 GTI mit 6-Gang-Schaltgetriebe getestet.
GOLF EINE IKONE GTI:
Seit 50 Jahren gibt es den VW Golf, und nahezu genauso lange gibt es auch den GTI, der eigentlich nur als Sonderserie von 5000 Stück geplant war. Doch der Wagen mit den drei verheißungsvollen Buchstaben wurde zur automobilen Ikone. Jetzt heißt es dennoch Abschied nehmen, denn ab dem kommenden Jahr ist der GTI nur noch mit Automatikgetriebe erhältlich. Die letzten Schalter gibt es als „Limited Edition“.
Redaktion: Nicole Madlmayr
Fotos: Ana Mrvelj
„08/50“
prangt am Armaturenbrett unseres Test-Golf GTI. Das bedeutet: Dieser Wagen ist etwas Besonderes. Er ist einer von insgesamt 50 in Österreich, die in diesem Jahr als „Limited Edition“ auf den Markt gekommen sind. Denn damit verabschieden sich die Wolfsburger beim GTI vom 6-Gang-Schaltgetriebe. Ab dem kommenden Jahr, wenn der GTI seinen 50er feiert, ist er nur noch mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe erhältlich. Grund genug für uns, mit einem der letzten Schalter noch ein paar Ausfahrten zu machen.
EIN MUSS: das ikonische Karomuster der Sitzbezüge.
Zu erkennen sind die 50 letzten GTI mit Schaltgetriebe an den „Limited Edition“-Schriftzügen außen und einem Batch innen, die jeden Wagen zu einem Unikat machen.
TURBOMOTOR MIT 245 PS
Die Optik des GTI hat sich seit 1975 naturgemäß stark verändert. Was immer gleich geblieben ist, ist seine DNA. Auch heute zeichnen ihn aktives und sportliches Fahrverhalten, kompaktes Handling und ein modernes, unaufdringliches Design aus. Dazu kommt, dass der GTI immer auch mit Alltagstauglichkeit punktet; während unserem Test zeigt er sich in der Welser Innenstadt ganz brav und gesittet. Doch natürlich haben wir den schar fen Wolfsburger nicht für gemütliches Cruisen ausgesucht ...
Kaum haben wir das Ortsschild von Wels passiert, tritt unser Herausgeber Josef Rumer beherzt aufs Gaspedal und der GTI darf zeigen, was er kann. Der Turbomotor mit 245 PS und einem Drehmoment von 370 Nm lässt Sportlerherzen höherschlagen – und natürlich das unseres Herausgebers. „Das ist fast genauso wie bei meiner ersten Fahrt in einem GTI“, sagt er und erzählt dann, dass eine Studienkollegin Anfang der 80er-Jahre einen GTI hatte und er schon damals massiv beeindruckt davon war, wie sehr der Wagen nach vorne schiebt. Auch der Sound ist verheißungsvoll und kernig wie immer. Nur das serienmäßige Sportfahrwerk und die damit verbundene straffe Federung sind auf längeren Fahrten für die Bandscheiben unseres Herausgebers nicht ganz so optimal …
RANGORDNUNG AUF DEN KOPF GESTELLT
Doch genau das ist seit jeher die DNA des GTI. Das macht ihn aus und auch so erfolgreich. Dabei war dieser Siegeszug alles andere als absehbar, denn die Stimmen waren äußerst kritisch, als er 1975 zum ersten Mal offiziell auf der IAA präsentiert worden ist. Geplant war vorerst eine Sonderserie von 5000 Stück, doch der Wolfsburger stellte die automobile Rangordnung auf den Kopf und die Nachfrage übertraf alle Erwartungen übertroffen – es war der Beginn einer Er folgsgeschichte.
TYPISCHE DETAILS SIND GEBLIEBEN
Während sich der GTI im Lauf der Jahre optisch immer wieder verändert hat, sind die typischen Details, wie die breiten Lufteinlässe, die tief angeordneten LED-Scheinwerfer und die unverwechselbare Lichtsignatur am Kühlergrill, der
Dachkantenspoiler, der Diffusor und die beiden außen angeordneten Endrohre, geblieben. Auch beim ersten Blick ins Cockpit geht jedem GTI-Fan das Herz auf: Der Schaltknauf in Golfball-Optik findet sich dort ebenso wie die Sitzbezüge im ikonischen Karomuster. Für beides zeichnet übrigens die deutsche Designerin Gunhild Liljequist verantwortlich, die insgesamt 27 Jahre lang für Volkswagen Lacktöne, Interieurs und Accessoires für Serien- und Sondermodelle entworfen hat. →
GTI: drei Buchstaben, die die automobile Rangordnung Mitte der 1970er-Jahre auf den Kopf gestellt haben.
ERFOLGSGESCHICHTE STARTET
MIT VW GOLF
Dass der GTI so erfolgreich werden konnte, geht eine andere Erfolgsgeschichte zurück – nämlich auf jene des VW Golf. Ende März 1974 starteten die Wolfsburger die Produktion des Kompaktwagens als Nachfolger für den legendären Käfer. Niemand ahnte damals, dass dieser Golf der erfolgreichste Volkswagen und das meistverkaufte europäische Auto aller Zeiten werden würde. Denn der Käfer hatte mit mehr als 21,5 Millionen gebauten Stück ordentlich vorgelegt. Der Golf musste somit großen Erwartungen gerecht werden. Doch die Rechnung ging auf: Das moderne Antriebskonzept, der variable Innenraum und das neue Design überzeugten so sehr, dass bereits im Herbst 1976 die Produktion des einmillionsten Golf gefeiert werden konnte. Heute sind es mehr als 37 Millionen Fahrzeuge in acht Generationen, die gebaut und ausgeliefert wurden. Damit ist der Kompaktwagen das erfolgreichste europäische Auto und zugleich der meistverkaufte VW aller Zeiten.
Wir sind mittlerweile in Grieskirchen angekommen – optisch etwas verjüngt, denn bei dem satten Antritt bügelt es einem kurzzeitig auch gleich mal die Falten glatt. Nur die Lachfalten sind uns geblieben, denn das breite Grinsen bekommt man an Bord eines GTI nicht so schnell aus dem Gesicht. Das hat sich in den vergangenen 50 Jahren nicht geändert …
Zwischen diesen beiden Autos liegen 50 Jahre. Der erste VW Golf wurde im März 1974 gebaut, der erste GTI folgte im Jahr darauf.
KEEP IT
SIMPLE
In Zeiten überinformierter Konsumenten müssen Marketingexperten ihre Botschaften einfach und prägnant halten. Praxisnahe Anregungen dazu geben Markus-Maximilian Eiselsberg, Geschäftsführer von Visiomedia, und Michael Ehrengruber, Marketingchef der Raiffeisenlandesbank OÖ, in ihrem Podcast „#marketinginsights“. Dort kommen regelmäßig erfolgreiche Marketingchefs und -chefinnen zu Wort.
Marketing wird stetig komplexer: Übersättigte Märkte, überinformierte und zugleich kritischere Konsumenten sowie eine zunehmende Anzahl an analogen und digitalen Kanälen bei steigendem Effizienzdruck – das sind nur einige Herausforderungen, mit denen Marketerinnen und Marketer in der heutigen Zeit konfrontiert sind. Im Interview sprechen die Marketingprofis und Buchautoren Markus-Maximilian Eiselsberg und Michael Ehrengruber über ihren neuen Podcast und darüber, wie sich informationsüberflutete Konsumenten in einer volatilen Welt überhaupt noch erreichen lassen.
Herr Eiselsberg, die Regel „Keep it simple, stupid“ besagt im Marketingjargon, dass man eine Botschaft möglichst verständlich und einfach herüberbringen sollte. Gilt dieses Credo immer noch?
Eiselsberg: Ja, einfache Botschaften sind die besten. Nichts ist schlimmer, als komplexe Produkte komplex zu erklären. Da gibt es so viele Beispiele, wie es nicht geht. Der Mensch selektiert ständig und wenn wir etwas nicht auf den ersten Blick erfassen können, schieben wir es weg. Deshalb möchten wir mit unserem neuen Podcast „#marketinginsights“ Praxisbeispiele aufgreifen und mit Persönlichkeiten aus der Branche darüber sprechen, was erfolgreiches Marketing ausmacht.
Wie ist es zum neuen Podcast „#marketinginsights“, der seit Oktober on air ist, gekommen und was ist das Ziel?
Eiselsberg: Der Podcast ist sozusagen der auditive Kanal zu unserem Buch mit dem gleichnamigen Titel „#marketinginsights“, das vor vier Jahren erschienen ist. Wir waren selbst überrascht, wie die Nachfrage im ersten Jahr durch die Decke ging. Wir reden ja schließlich von einem Fachbuch und nicht von Populär-
literatur mit millionenfacher Auflage. Dabei möchte ich kurz ausholen, wie es zum Buch gekommen ist. Es waren die immer wiederkehrenden Fragen meiner Studentinnen und Studenten, die mich dazu inspiriert haben. Wie macht man Konkurrenzanalyse? Wie macht man Positionierung? Und so weiter.
Ehrengruber: Mit der Idee, die Antworten darauf für Studierende, aber auch für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist Markus auf mich zugekommen und daraus ist dann ein 283 Seiten starkes Buch entstanden, das alle praktischen Zugänge zum Marketing umfasst. Mit dem neuen Podcast gehen wir einen Schritt weiter und wollen Themen aus dem Buch mit Praktikerinnen und Praktikern aus dem Marketing besprechen und so den Praxisbezug herstellen. Die Resonanz auf die ersten Folgen ist enorm und bestärkt uns weiterzumachen.
Mit dem Buch „#marketinginsights“ präsentierten Markus-Maximilian Eiselsberg und Michael Ehrengruber vor vier Jahren ihr erstes gemeinsames Projekt der breiten Öffentlichkeit. Nun gehen die Marketer mit ihrem Podcast den nächsten Schritt.
Welche Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Werbung können wir in den ersten Episoden im Podcast erwarten und welche Themen werden dabei im Fokus stehen?
Eiselsberg: Wir laden wichtige Marketingchefinnen und -chefs zur Diskussion ein, wie Michael Wallner, Marketing Director der Brau Union Österreich, Karin Strobl, Leiterin der Unternehmenskommunikation der Energie AG, oder Wirtschaftsphilosoph und Keynote-Speaker Markus Gull. Man darf sich auf viele weitere interessante Gesprächspartner aus Handel, Industrie oder aus Werbeagenturen freuen, wie Vorstandsdirektorin Kathrin Kühtreiber-Leitner, Liwest-Marketingleiterin Marion Orliczek oder Fredmansky-Agenturleiter Ino Karning.
Ehrengruber: In jedem Podcast möchten wir genauere Insights zu einem Thema liefern, das reicht von Positionierung über Storytelling bis hin zu erfolgreichen Kampagnen.
Auch Sportsponsoring oder politisches Marketing soll uns interessante Einblicke liefern. Wir möchten mit jeder Folge einen anderen Aspekt des Marketings beleuchten.
Welche aktuellen Trends und Entwicklungen im Marketing beobachten Sie derzeit?
Ehrengruber: Wir beobachten derzeit vier Megatrends: Künstliche Intelligenz, Neuromarketing, strategisches Marketing und datengetriebenes Marketing. Wobei wir beim strategischen Marketing die größten Defizite sehen. Es genügt nicht mehr, Prospekte zu verteilen oder schöne Bilder zu generieren. Das hat in den 80er- und 90er-Jahren funktioniert, aber seit den 2000er-Jahren reicht das nicht mehr.
ZU DEN PERSONEN
FH-Prof. Mag. Dr. Markus-Maximilian Eiselsberg
Markus-Maximilian Eiselsberg ist Geschäftsführer der Visiomedia in Linz, Fachhochschulprofessor an der FH St. Pölten am Department for Digital Business and Innovation, Lektor an der Fakultät für Management am Campus Steyr sowie Lektor am Institut für Handel, Absatz und Marketing an der Johannes Kepler Universität Linz, Beiratsmitglied im Marketingclub-Linz sowie Allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Marketing und Wirtschaftswerbung.
Mag. Michael Ehrengruber, BSc. Michael Ehrengruber ist Marketingleiter der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG, Mitglied des Marketingclub-Linz, Vorstandsmitglied des JKU Alumni-Clubs Kepler Society sowie Lektor an der FH Oberösterreich und JKU Linz.
Die beiden Podcast-Hosts Max Eiselsberg und Michael Ehrengruber mit Gesprächspartnerin Kathrin Kühtreiber, Vorstandsdirektorin für Marketing der OÖ Versicherung.
Starke Marken schaffen Wiedererkennung,
selbst ohne
Logo.
Markus-Maximilian Eiselsberg und Michael Ehrengruber
Worum geht es dann?
Eiselsberg: Es geht darum, den Kaufknopf beim Konsumenten zu finden. Und das muss man viel strategischer angehen. Jetzt ist die Welt in den letzten Jahren aber sehr volatil geworden. Alle sind im Dauerkrisenmodus und die Konsumentinnen und Konsumenten werden immer unberechenbarer in ihren Entscheidungen. Die Komplexität nimmt zu. Da stellen sich an die Marketer Fragen, wie: Welche Strategien muss ich anwenden, um die Menschen in dieser Flut an Information und Werbung noch zu erreichen? Wie langfristig kann man überhaupt noch planen? Es geht insbesondere darum, den Nutzen des Produkts oder des Geschäftsmodells für die Zielgruppe herauszuarbeiten und genau das fällt vielen Marketern so schwer. Und eine Zielgruppe kann nie „alle“ sein, auch das hören wir immer wieder. Dazu möchten wir mit unserem Podcast und dem Buch Inputs geben.
Wie kann ich die Konsumenten überhaupt erreichen, wenn sie in der Informationsflut versinken und zugleich immer kritischer werden?
Eiselsberg: Nur fünf Prozent der Werbung kommt bei den Konsumenten tatsächlich an. Und das ist natürlich ein Problem für die Marke. Da hat sich viel verändert. In den 80er-Jahren gab es fünf Kanäle: Zeitung, Fernsehen, Radio, Plakat und Kino. Inzwischen sind viele Kanäle dazugekommen. Die Herausforderung von Marketing heutzutage ist es, all diese Kanäle richtig zu bespielen.
Um Konsumenten zu erreichen, braucht es eine Kombination aus Creative, sprich dem Werbemittel, der richtigen Umsetzung der Botschaft und dem richtigen Kanal.
Welche neuen Kanäle sind dazugekommen?
Ehrengruber: In der Literatur unterscheiden wir zwischen drei Arten von Kanälen. Zwischen Owned-Media, sprich Kanälen, die einem Unternehmen gehören, wie eigene Webseite, eigene Plakatständer oder Kundenmagazin. Die zweite Kategorie ist Paid-Media. Dazu gehört alles, was ich mir mit Geld an externer Werbung kaufen kann, z.B. ein Inserat in der Tageszeitung, einen TV-Spot, einen Radiospot. Das dritte ist Earned-Media. Also wenn die Medien nach einer Presseaussendung darüber redaktionell berichten oder wenn etwas auf Social Media transportiert wird.
Wie hat sich die Zielgruppenansprache dadurch verändert?
Eiselsberg: Es geht weniger darum, das Produkt oder die Dienstleistung anzubieten, sondern es geht um den „Need behind the Need“. Es geht um versteckte Bedürfnisse. Jemand geht nicht auf die Bank, um einen Kredit zu nehmen oder zu sparen, sondern er möchte sich etwas schaffen, ein Haus bauen oder kaufen. Oder mit einer Luxushandtasche erkaufe ich mir einen bestimmten Status, da geht es gar nicht um die Handtasche an sich. In unserer Welt sind alle Dienstleistungen und Produkte in einem
derartigen Überfluss vorhanden und entsprechend austauschbar. Da können Marken heutzutage nur noch über Bedürfnisse und zusätzlichen Mehrwert argumentieren. Der USP (Unique Selling Proposition) hat sich zur UVP (Unique Value Proposition) gewandelt, einer wertorientierten Perspektive.
Mit welchen Herausforderungen sehen Sie Marketerinnen und Marketer in den nächsten fünf Jahren konfrontiert und wie können sich Unternehmen darauf vorbereiten?
Eiselsberg: Ich glaube, die größte Herausforderung ist es, sich in der Flut an Themen und Kanälen nicht zu verzetteln, in dem Glauben, man müsste alles bespielen. Es ist gar nicht möglich, alle Kanäle richtig zu bespielen. Das geht nur bei enormem Budget. Für Unternehmen ist es dienlich, Mut zur Lücke zu haben und sich zu fokussieren.
Das heißt, als Marketingmanager brauche ich zuerst die richtige Strategie?
Eiselsberg: Ja. Und die richtige Analyse ist auch ganz wichtig. Und Mut, Mut, Mut. Es geht um den Mut, etwas anderes zu machen und unterscheidbar zu sein. Differenzierung ist alles. Im Marketing geht es gar nicht so sehr darum, wer der Kreativste ist, sondern vielmehr um knallhartes und konsistentes Projektmanagement.
Können Sie uns Erfolgsbeispiele für gute Markenkommunikation nennen?
Eiselsberg: Als perfektes Beispiel für strin-
Eiselsberg und Ehrengruber wollen mit dem Podcast aktuelle strategische Orientierung verbunden mit praxistauglichen Handlungsempfehlungen geben.
gente Markenwerbung lässt sich XXXLutz nennen. Da kann man jetzt über die Familie Putz als Testimonial sagen, was man möchte, aber die Stringenz und die Sichtbarkeit, die damit erreicht wird, und die erzielte Werbewirkung sucht ihresgleichen. Gute Markenkommunikation habe ich, wenn ich den roten Stuhl sehe und an Lutz denke. Wenn ich nichts erklären muss, sondern sofort die Assoziation habe, auch ohne Logo. Das macht starke Marken aus. Auch bei HAKA Küchen, Strasser Steine oder Unilever finden wir Beispiele für gutes Marketing. Schlechtes Marketing herrscht immer dann, wenn ich den Gag oder das Plakat erklären muss.
Ihr gleichnamiges Buch „#marketinginsights“ verstehen Sie auch als „ErsteHilfe-Koffer im Marketing“. Was ist damit gemeint?
Eiselsberg: Mit dem Buch wollten wir einerseits einen sehr generalistischen Überblick zu den theoretischen Grundlagen von Marketing schaffen, gepaart mit praktischen Beispielen sowie Checklisten und Tipps zum Umsetzen. Der Begriff Erste-Hilfe-Koffer trifft es ganz gut, weil es jetzt kein Roman ist, den ich von A bis Z durchlese, sondern es dient als Orientierung und Nachschlagewerk für Marketer zu ganz konkreten Aufgabenstellungen.
Können Sie Beispiele für Erste-Hilfe-Tools nennen?
Ehrengruber: Das reicht von ganz einfa-
chen Checklisten für Veranstaltungen und Event-Marketing über Modelle zur Konkretisierung und Beschreibung der Zielgruppe bis hin zu Praxistipps, wenn ich einen TV-Spot oder einen Radiospot einbuchen möchte.
Seit wann arbeiten Sie zusammen und wie kam es dazu?
Eiselsberg: Wir kennen uns vom Hörsaal an der Universität und begannen unsere Zusammenarbeit vor etwa zehn Jahren. Aus einer Bekanntschaft und der Leidenschaft für Marketing wurde Freundschaft.
Warum, denken Sie, sind Podcasts gerade so beliebt?
Ehrengruber: Ich glaube, es ist ein gutes Tool, um Menschen zu erreichen, seit wir es gewohnt sind, Kopfhörer im Ohr zu haben. Das ist ein spannender Trend. Weltweit betrachtet stieg mit der zunehmenden Verbreitung von AirPods auch der Konsum von auditiven Inhalten. Demzufolge ist der Podcast-Hype ja nicht nur ein Hype, weil das Format auf einmal so toll ist, denn Radio gibt es ja schon lange, sondern weil sich die Menschen daran gewöhnt haben, Kopfhörer im Ohr zu haben. Und wir haben bewusst eine Länge von 20 bis 25 Minuten gewählt, weil das der durchschnittlichen Wegstrecke von und zur Arbeit entspricht und der Podcast so auf dieser konsumierbar ist.
Der Podcast soll sowohl Fachpublikum und Marketer in der Szene als auch Nicht-Marketer ansprechen.
ENERGY GLOBE: VIEL FRISCHER WIND
Die Energy Globe Awards feierten ihr 25-jähriges Jubiläum. Vielfach staunte das Publikum bei der Gala, als die besten Umweltprojekte aus Oberösterreich und ganz Österreich vor den Vorhang geholt wurden.
Text: Petra Kinzl Fotos: Mathias Lauringer
Über 300 Einreichungen zeugen von Innovationskraft und Freude am Engagement für mehr Nachhaltigkeit: regional und national. Die Verleihung der Energy Globe Awards erfolgte Mitte September im ORF Landesstudio Linz, wo zum wiederholten Mal die besten Umweltprojekte aus Oberösterreich und ganz Österreich ausgezeichnet wurden. In den einzelnen Kategorien Erde, Feuer, Wasser, Luft, Jugend und der Sonderkategorie Nachhaltige Gemeinde wurden wieder eine Reihe innovativer Lösungen präsentiert, die zugleich für viel frischen Wind sorgen. Alle Anwesenden konnten sich von der Vielfalt und Innovationskraft der Projekte, die einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen und zum Schutz unserer Umwelt leisten, überzeugen.
Lebenswerk. Ein besonderer Moment: Die Familie des Energy-Globe-Gründers Wolfgang Neumann ehrte sein Lebenswerk und seinen unermüdlichen Einsatz für den Klimaschutz. Er rief vor 40 Jahren die Energiesparmesse in Wels ins Leben, wurde damit zum Energiesparpionier der ersten Stunde und zum großen Visionär. Vom verstorbenen UN-Generalsekretär Kofi Annan über die UNIDO bis in den Vatikan reichen Neumanns Kontakte. Er spannt sein Netzwerk immer noch weiter und führt intensive Gespräche, mit einem großen Ziel: die Welt nachhaltig zu verändern. Mehr dazu im persönlichen Interview mit Wolfgang Neumann. >>
Energy Globe
OBERÖSTERREICH 2024
Erde: Gewinner in dieser Kategorie ist die Leitl Spannton GmbH aus Oberösterreich mit dem Projekt „Ewiger Ziegel“. Durch eine patentierte Technologie bleiben die Ziegel manuell trennbar, ohne ihre Stabilität und Gebrauchstauglichkeit zu verlieren.
Feuer: In dieser Kategorie wurde die LINSINGER Maschinenbau GmbH mit dem Projekt „MG 11 Hydrogen“ ausgezeichnet, die weltweit erste emissionsfreie Gleisbearbeitungsmaschine, die eine Brennstoffzelle mit einem Hochleistungsbatteriespeicher kombiniert.
Wasser: Hier siegte die Hotel AVIVA Betriebs GmbH mit ihrer nachhaltigen Energienutzung im Hotel.
Luft: Das Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf gewann in der Kategorie Luft mit dem Projekt „Narkosegasrecycling“, bei dem verbrauchte Narkosegase mit Aktivkohlefiltern direkt am Narkosegerät gefiltert und gesammelt werden, um Emissionen in die Atmosphäre zu verhindern.
Nachhaltige Gemeinde: In dieser Sonderkategorie siegte die Stadtgemeinde Vöcklabruck mit dem Projekt „Wasserstoff Vöckla-Ager“, bei dem Vöcklabruck vollständig klimaneutral gemacht werden soll.
Jugend: In der Kategorie Jugend gewann Samantha Wanderer mit dem Projekt „The Plastic Eater“, das eine schnellere und effizientere Rückführung von Kunststoffen in den ökologischen Kreislauf ermöglicht. Die weiteren vorgestellten Jugendprojekte – eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Leiterplatten, ein Projekt zur Ausbildung von Energiedetektiven, eine Windwand aus Windrädern und ein Projekt zur Rückgewin-
nung von seltenen Erden aus Elektroschrott – erhielten eine Ehrenmedaille als Anerkennung für ihr Umweltengagement.
Energy Globe AUSTRIA 2024
Erde: Auch national gewann die Leitl Spannton GmbH mit ihrem Projekt „Ewiger Ziegel“.
Feuer: In dieser Kategorie wurde der Alpenverein Austria aus der Steiermark für die autarke Sonnschienhütte ausgezeichnet, die sich durch eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher versorgt, ergänzt durch eine innovative Wasserstoffanlage, die erste ihrer Art auf einer Alpenvereinshütte.
Startup-Sonderpreis: Ein Sonderpreis wurde an die Wärmespeicher Weitendorf GmbH für das Projekt „Sonnenspeicher Süd“ überreicht.
Wasser: Hier siegte die Strebelwerk GmbH aus Wien mit einem Projekt zur Grauwasserverwertung, das den Energieverbrauch und Frischwasserbedarf in Wohngebäuden senkt.
Luft: In dieser Kategorie gab es zwei Gewinner: Die Wald4Leben GmbH aus Niederösterreich mit dem Projekt „Bäume für die Zukunft“, das Unternehmen und Privatpersonen ermöglicht, Bäume zur Unterstützung des Klimaschutzes zu kaufen. Weiters gewann die „Hofer Photovoltaik Offensive“ aus Oberösterreich, bei der auf den Dächern von 230 Filialen Photovoltaikanlagen installiert wurden.
Sonderkategorie Nachhaltige Gemeinde: In dieser Sonderkategorie gewann die Gemeinde Anif & Salzburg Wohnbau GmbH mit dem Projekt „Volksschule Anif – Betonrecycling“.
Jugend: In dieser Kategorie wurde die Berufsschule Mattersburg für Maßnahmen zur Reduktion des Gasverbrauchs ihrer Erdgasheizung ausgezeichnet.
Publikumsvoting: Unter zahlreicher Teilnahme wurde SYNCRAFT GMBH / JOSEF RESSEL ZENTRUM Innsbruck aus Tirol für die smarte Abwasserreinigung mittels Pulveraktivkohle zum Publikumssieger gekürt.
HIER GEHT ES ZU ALLEN SIEGERN UND NOMINIERTEN: OBERÖSTERREICH: www.energyglobe.at/oberoesterreich/2024/projekte
ÖSTERREICH: www.energyglobe.at/austria/2024/projekte
WOLFGANG NEUMANN,
EIN LEBENSWERK
Unglaubliche 40.000 Projekte aus 190 Ländern wurden bislang beim Energy Globe Award eingereicht. Im Interview blickt Energiesparpionier, Visionär und Energy-Globe-Gründer Wolfgang Neumann stolz auf sein Lebenswerk, zeigt aber auch auf, was es noch alles zu tun gibt.
Text: Petra Kinzl Fotos: Thom Trauner, Mathias Lauringer
Im Jahr 1999 vom oberösterreichischen Energiepionier Wolfgang Neumann (76) gegründet, avancierte der Energy Globe zu einem der weltweit renommiertesten Umweltpreise. Ehemalige Laudatoren wie Kofi Annan, Mikhail Gorbatschow, Maneka Gandhi und viele mehr zeugen von der internationalen Bedeutung, die der Award erlangt hat. Ziel der Auszeichnung ist es, innovative und nachhaltige Projekte einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren, denn für viele unserer Umweltprobleme gibt es bereits gute, umsetzbare Lösungen. Das verdeutlicht keiner besser als Wolfgang Neumann, der nach wie vor viel Herzblut und Energie aufwendet, um innovative Lösungen für den Klimaschutz sichtbar zu machen und die Öffentlichkeit für nachhaltige Projekte zu sensibilisieren.
Was war das für ein Gefühl, als Ihre Familie Sie bei der diesjährigen Verleihung für Ihr Lebenswerk gewürdigt hat?
Es war eine gelungene Überraschung, sehr rührend und wunderschön. Ich war ja zeitlebens extrem viel auf der Welt unterwegs und hatte wenig Zeit für die Familie. Deshalb gilt auch ein großer Dank meiner Frau und meinen Töchtern.
Als Energiesparpionier und Visionär haben Sie durch Ihre Reisen und Kontakte viel bewegt. Mit Blick auf ein Vierteljahrhundert Engagement für eine nachhaltigere Zukunft: Wie gut steht Österreich in puncto Nachhaltigkeit international da – ist Österreich eher auf der Gewinnerseite unterwegs oder verliert es den Anschluss? Österreich nahm und nimmt dahingehend schon immer eine Vorreiterrolle ein und ist somit auf der Gewinnerseite unterwegs. Der Energy Globe, zu dem allein in Österreich
jährlich rund 300 Projekte eingereicht werden, zeugt davon. Ich sage immer: Für jedes Problem gibt es bereits eine Lösung. Genau darum geht es beim Award: diese Lösungen einer breiten Masse bekannt zu machen. Ich bin jedes Jahr begeistert, wie viel enorme Kreativität und Innovationskraft in den Projekten steckt. Beeindruckend sind immer auch die Jugendprojekte, denn Jugend steht für Zukunft. Diesmal wurden rund 60 Jugendprojekte eingereicht. Unvorstellbar, welche Entwicklungen es da gibt, wie z. B. das Projekt „The Plastic Eater“ aus Oberösterreich, wo mithilfe von Bakterien Kunststoff zersetzt wird. Oberösterreich und Österreich sind weltweit gesehen also ganz weit vorne.
Was sind denn die großen Stärken Oberösterreichs?
Man könnte sagen, dass mit der Gründung der Energiesparmesse vor 40 Jahren regelrecht ein Hype ausgelöst wurde. Die Menschen hierzulande beschäftigen sich massiv mit Umweltschutz und Energiesparen. Viele Unternehmen haben die Nachhaltigkeit im Fokus, kleine wie auch große, wie z. B. die Voest am Weg zur „grünen Stahlerzeugung“. Große Stärken haben wir in Oberösterreich im Bereich Wohnen durch Bauweise, Sanierung und Einsparpotenziale mithilfe neuer Technologien – die Einführung des Energieausweises war wegweisend dafür. Beim Ausbau von Photovoltaikanlagen liegen wir ganz weit vorne. Und auch bei der Mobilität und der Industrie gibt es viele gute Beispiele für nachhaltiges Handeln. Um den Menschen einen einfachen Zugang zu allem, was es schon gibt, zu ermöglichen, haben wir das Beratungsportal einfachenergiesparen.at eingerichtet. Hier kann man das eigene Haus nachbauen und das weltweit einmalige Portal zeigt kostenlos und interaktiv, wie man in allen Lebensbereichen nachhaltig Vorteile erzielen kann – bei der Sanierung von Haus, Wohnung, aber auch beim Neubau.
Was mich antreibt, ist, der Öffentlichkeit das Wissen an Lösungen zugänglich zu machen.
Wolfgang Neumann
Denken Sie daran, in Zukunft leiser zu treten oder brennt immer noch das Feuer für Klimaschutz und Innovation in Ihnen?
Ja, das Feuer brennt noch in mir. Was mich antreibt, ist, der Öffentlichkeit das Wissen an Lösungen zugänglich zu machen. Aber auch die Angst vor starren Regulierungen, Stichwort Ökodiktatur. Jeder hat andere Lebensumstände und dafür braucht es jeweils die beste Lösung. Ich bin es der Jugend schuldig, Lösungen für eine lebenswerte Zukunft anzubieten! Und da gibt es nach wie vor viel zu tun.
Wo sehen Sie den Energy Globe in zehn Jahren?
Ich bin für alles offen und immer auf der Suche. Der Energy Globe Award ist der einzige dieser Art. Ich möchte für den Energy Globe internationale Institutionen gewinnen. Es gibt dazu Gespräche mit dem Vatikan, der UNIDO und der Europäischen Investmentbank, um eine weltweite Projektdatenbank aufzustellen, Finanzierungen zu sichern und Energie vielerorts nutzbar zu machen. Denn immer noch kochen drei Milliarden Menschen auf der Welt auf offenem Feuer, 600 Millionen Afrikaner haben keinen Zugang zu Strom. Es wäre wichtig, hier die wirtschaftliche Basis zu schaffen. Das würde auch die Migration eindämmen. Großartig ist, dass unser Award auch auf internationaler Ebene stattfindet; da möchten wir den Award noch breiter aufstellen. Die Menschen haben eine Freude, wenn ihr Werk anerkannt wird und jemand zu ihnen sagt: Du bist ein Umwelthero! So kann ich Umweltschutz ins Positive drehen. Das ist der richtige Weg. Und für mich persönlich gibt es nichts Schöneres, als zu helfen.
Text: Katharina Domiter Fotos: Benjamin Gasser
LEBEN HEISST LERNEN
Andreas Gabalier wird im November 40. Wir trafen den Volks-Rock ’n’ Roller zum Interview und sprachen mit ihm über sein gefühltes Alter, die mutigste Entscheidung seines Lebens und warum er froh ist, nicht Taylor Swift zu sein.
Frühjahr 2012: Ein Magic Life Club hat Andreas Gabalier für einen Auftritt in Ägypten gebucht. Zusammen mit einer Handvoll Journalistinnen und Journalisten reiste ich mit, um den Newcomer vor Ort zu interviewen. Es ist zwei Jahre nach zig Dorffesten, bei denen er in Zelten aufgetreten ist, und kurz vor seinem ersten großen Konzert in der Wiener Stadthalle. Er sprach davon, wie unwirklich sich der Karrieredurchbruch anfühlte. Damals erlebte ich Andreas als lustig, lebensfroh, aber auch durchaus zielgerichtet.
ben lässt. Verändert hat er sich kaum, wie ich finde. Er dürfte ein bisschen ruhiger geworden sein, habe ich den Eindruck, irgendwie besonnener. Auch offener. Das, was man im Rahmen eines Interviews halt mitbekommt. Er verrät uns, was ihn zufrieden macht und welchen Tag er in seinem Leben noch einmal gern erleben würde …
Du wirst 40. Wie alt fühlst du dich tatsächlich?
Andreas Gabalier: Wie 20. Ich versuche, mir tatsächlich den jugendlichen Leichtsinn so gut es geht zu bewahren.
Körperlich und mental?
Zwölf Jahre später treffe ich ihn wieder. Mittlerweile ist es für den Volks-Rock ’n’ Roller Standard, in riesigen, ausverkauften Hallen, Stadien und Arenen in Deutschland und Österreich zu spielen. Sein persönlicher Rekord: 80.000 Fans am Hockenheimring. Hinter ihm liegt eine Karriere, die sich eigentlich nur in Superlativen beschrei- →
Beides, ja. Im Ernst: Der einzige Vorteil des Alters ist, dass man bei Kleinigkeiten entspannter wird, die einen früher aufgeregt hätten. Man hat die Wahl: Konzentriere ich mich auf die eine negative Schlagzeile oder auf 99 positive Erlebnisse? Millionen von Menschen machen meine Lieder eine Freude. Das ist der Zweck meiner Musik, vielleicht sogar der Sinn meines Daseins.
ZUR PERSON
Andreas Gabalier, geboren in Friesach und aufgewachsen in Graz, ist ein Sänger und Songwriter, der auch als „Volks-Rock ’n’ Roller“ bekannt ist. Gabalier hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter mehrere Amadeus Austrian Music Awards und den Echo.
Im Sommer 2025 geht Andreas Gabalier auf die neue „EIN HULAPALU AUF UNS-Tour 2025“. Tickets gibt es auf www.eventim.de
Was macht dich nostalgisch?
Die Scheinromantik der alten Zeit. Natürlich war früher nicht alles besser, aber vieles war liebevoller und bemühter. Von dieser Emotion lebe ich, von überzeichnet dargestellten schönen Kindheitserinnerungen auf den Bauernhöfen meiner Großeltern.
Du spielst in ausverkauften Stadien vor bis zu 80.000 Menschen. Gewöhnt man sich irgendwann an diese Dimensionen?
Ja, aber ich nehme es nicht als selbstverständlich an. Mein abwechslungsreicher Alltag ist ein Privileg. Gleichzeitig basiert mein Erfolg unter anderem auf brutal harter Arbeit und extremem Zeiteinsatz. Das geht auch auf Kosten meines Privatlebens … Aber ich war schon immer sehr aktiv. Mit 13 habe ich angefangen, neben der Schule in der Gastronomie zu arbeiten. In den Sommerferien habe ich am Wörthersee gejobbt.
Was hat dich damals dazu bewogen?
Mit drei Geschwistern sind wir finanziell bescheiden aufgewachsen und ich wollte mir mein Taschengeld aufbessern. So konnte ich mir Dinge leisten, wie meine erste Stereoanlage oder eine Jeans, die meinen Eltern zu teuer war. So wie mein erstes Brieftascherl von Diesel, das ich bis heute benutze – damals hat es 700 Schilling gekostet, ein kleines Vermögen. Für mich war es immer erfüllender, etwas zu tun und zu erschaffen, als einfach nur zu Hause zu sitzen.
Wenn du an die Anfänge deiner Karriere denkst, wie hast du dich verändert?
Ich wasche noch immer meine Wäsche selbst und radle zum Bauernmarkt. Viele meiner engsten Freunde kenne ich seit dem Kindergarten und für wichtige Anlässe wie Hochzeiten, Taufen und Patenonkel-Geschichten nehme ich mir so gut es geht Zeit. Aber natürlich habe ich mich auch verändert. Alles andere würde bedeuten, ich wäre stehen geblieben. Das ganze Leben unterliegt dem Wandel.
unangenehm, weil ich denke, dass alles im Leben seine Zeit hat. Als Kind verbrennst du dir die Finger auf der heißen Herdplatte, und dann weißt du, dass du besser nicht mehr darauf greifst. Als Teenager trinkst du Tequila, bis dir schlecht wird. Heute brauche ich das nicht mehr. Leben heißt Lernen. Was ich aber anders mache: Ich versuche, viele Themen emotionsloser anzureden, um Spannungen und Spaltungen nicht zu fördern. Überhaupt nehme ich mich mehr zurück.
40 ist ein prädestiniertes Alter für eine Midlife- Crisis. Spürst du schon was?
zwei intensiven Jahren, in denen ich auf zig Zelt- und Stadtfesten gespielt habe, habe ich gewusst, da geht noch mehr. Die Leute haben mir permanent erklärt, dass ich nirgendwo reinpasse – kein Austropop, keine Volksmusik, kein Schlager. Also kreierte ich was Eigenes: den Volks-Rock ’n’ Roll. Trotz aller Zweifel habe ich an einer Österreich-Tournee gearbeitet und es ihnen bewiesen: Die Stadthalle in Wien war ein Jahr später ausverkauft.
Wenn du jetzt einen einzigen Tag in deinem Leben noch einmal erleben dürftest, welcher wäre das?
Die habe ich noch nicht, vielleicht kommt sie noch!
Noch nicht, vielleicht kommt sie noch (lacht). Momentan kann ich mir nicht vorstellen, dass mir das passiert. Ähnlich wie bei einem Burn-out. Seit 15 Jahren sagen mir die Leute in meinem Umkreis, ich muss aufpassen, in keines hineinzuschlittern. Ich denke, dass es nicht nur etwas mit dem Pensum zu tun hat, sondern dass man eher dazu neigt, in eine Abwärtsspirale zu schlittern, wenn man zu Hause oder im Job permanent unzufrieden ist.
Den 2. August 2006. Der Tag, an dem mein Papa sich das Leben genommen hat. Ich frage mich oft, wäre ich daheim gewesen, hätte ich es dann irgendwie kommen gesehen? Und hätte ich es verhindern können? Wären er und meine Schwestern auf heutigen Fotos plötzlich wieder drauf? Ich weiß es nicht … Vielleicht hat alles einen höheren Sinn. Vielleicht müssen gewisse Dinge, wenn sie auch noch so hart sind, passieren, weil erst aus ihnen etwas anderes entstehen kann.
Was hat die Zeit mit der Trauer gemacht?
Das Schlimmste, was einem im Leben passieren kann, ist mir passiert. Ich wüsste nicht, was mich heute noch aus der Bahn werfen kann.
Wie definierst du Zufriedenheit?
Was ist dir rückblickend peinlich? Nichts.
Auch das Nicht-Gendern nicht?
Nein, meine Meinung dazu ist nach wie vor dieselbe, und hinter der stehe ich. Mir ist nichts
Was war die mutigste Entscheidung deines bisherigen Lebens?
Ich habe schon immer groß gedacht. Größer, als es zum jeweiligen Zeitpunkt möglich schien. Alle im Team haben gesagt: „Werde bitte wieder normal!“, und ich habe daraufhin geantwortet: „Jetzt erst recht!“ 2011, nach
Stundenlang im Garten bei Freunden sitzen bei einem Bier und einer guten Jause. Es geht im Leben immer noch größer, noch erfolgreicher. Aber ich weiß auch, ich muss keine Taylor Swift sein. Man muss schätzen, was man hat. Und man muss sich bewusst sein, dass das größte Glück nicht ewig währt.
Eine Fee erfüllt dir drei Wünsche. Was wünschst du dir?
Eigentlich wünsche ich mir nur, gesund zu bleiben.
Jetzt neuen
Satellitenplatz speichern
„Bei meinen Geschichten stehen immer die Menschen im Vordergrund.“
TV1-Redakteur
Matthias Moser
TV1 OBERÖSTERREICH - AKTUELLES AUS IHRER REGION IMMER UND ÜBERALL
Das gesamte Programm finden Sie völlig zeit- und ortsunabhängig auch online: auf der Streamingplattform JOYN, YouTube und tv1.at. Bequem via Smart-TV oder auf Tablet und Handy verpassen Sie keine Highlights mehr!
Jetzt gleich auch Satellitenplatz neu einspeichern, alle Infos zum Empfang finden Sie auf tv1.at/empfang
Für den Vater, für den Sohn, für den Onkel, für den Großvater – auch Männer beschenken Männer. Wer noch auf der Suche nach dem idealen Präsent ist, wird bei unseren Inspirationen sicher fündig.
Text: Ulli Wright
Produkte: Hersteller
ALL I WANT FOR CHRISTMAS
1. FÜR DARUNTER. Emergen(SEA)-T-Shirt von Ecoalf, UVP: € 45,00 2. FÜR DURCHBLICKER. Die sportliche „Nash“ von Silhouette ist der wahrscheinlich reduzierteste Piloten-Shape der Saison. In Classic Green Gradient, ab UVP € 280,00 www.silhouette.com 3. FÜR COUCHPOTATOES. Ethicalf Pants von Ecoalf, UVP: € 109,90 4. FÜR WINTERFREAKS. Die „Everdown Hooded Jacket“ von Helly Hansen besteht aus einem 10-Denier-Ripstop-Obermaterial aus 100 % recyceltem Nylon kombiniert mit THINDOWN® – dem ersten Gewebe aus echter Daune. Sie ist extrem leicht und bietet eine hervorragende Wärmeleistung, UVP: € 450,00 www.hellyhansen.com 5. FÜR MUSIKLIEBHABER. Dank 40-mm-Neodym-Lautsprechertreibern mit 16 Ohm und erweiterter Audiosignalverarbeitung gibt der Dyson OnTrac™ Musik oder Audiosignale originalgetreu wieder. Mit einer Akkulaufzeit von bis zu 55 Stunden bietet er ein bis zu zwei Wochen langes Hörerlebnis – auch bei aktiver Geräuschunterdrückung. Erhältlich ab UVP: € 499,00 6. FÜR KÜCHENSCHLACHTEN. „Simply Jamie“ heißt das neue Kochbuch von Jamie Oliver mit schnellen 20-Minuten-Mahlzeiten und Expressgerichten aus dem Vorrat. Erschienen im DK Verlag, 288 Seiten, UVP: € 30,80 7. FÜR WEIHNACHTSMÄNNER. Socken aus der FALKE Christmas-Kollektion, UVP: € 22,00 www.falke.com 8. FÜR BRUMMBÄREN. Boxershorts von Intimissimi aus Superior-Baumwolle, UVP: € 19,90 9. FÜR DUFTE TYPEN. „BOSS Bottled Absolut“ ist eine warme und festliche Duftnote. Der goldene Flakon und die edlen Inhaltssto e machen dieses Parfum zu einem besonderen Geschenk für Herren, die in der Weihnachtszeit einen bleibenden Eindruck hinterlassen möchten, UVP: € 143,95 / 100 ml
ARISTOTELES
TO GO
Text: Maria Russ Fotos: Shutterstock
Die Möglichkeit eines schnellen Kennenlernens der Erkenntnisse des großen Denkers und eine Ermutigung zum Nachdenken über grundlegende Fragen des Menschseins bietet der 2001 verstorbene amerikanische Philosoph Mortimer J. Adler mit seinem neu auf Deutsch erschienenen Buch „Aristoteles to go“ und zeigt damit einmal mehr, wie nützlich Philosophie sein kann.
Der aus Stagira im antiken Griechenland des 4. Jahrhunderts vor Christus stammende Aristoteles ist unbestritten einer der bedeutendsten Philosophen und Wissenschaftler aller Zeiten. Es gibt heute kaum ein Wissenschaftsgebiet, dem Aristoteles‘ Ideen und Werke nicht als fundamentale Grundlage dienen, wenngleich der Universalgelehrte so vieles, was die modernen Wissenschaften als weltverändernde Erfindungen und Errungenschaften hervorgebracht haben, noch gar nicht kannte. Es waren die zeitlosen basalen Erfahrungen und existenziellen Fragen des menschlichen Daseins, die Aristoteles besser und tiefer verstand als die meisten Menschen heute.
384 v. Chr. geboren, studierte Aristoteles zunächst an Platons Akademie in Athen und entwickelte sich zu dessen herausragendstem (und zugleich zu seinem unbequemsten, weil Platons Lehren infrage stellenden) Schüler. Nach Platons Tod verließ er Athen, ging an den makedonischen Königshof Philipps II. und wurde der Lehrmeister von dessen Sohn Alexander dem Großen, der selbst zu einer der bedeutendsten Figuren der Weltgeschichte aufsteigen sollte. Aristoteles hatte einen erheblichen Einfluss auf die intellektuelle Entwicklung und Weltsicht des großen Feldherrn. Auch wenn er keine direkte Rolle in Alexanders militärischen Entscheidungen spielte, seine Lehren über Politik und Staatsführung, Rhetorik und Ethik, über Geografie und die griechische Kultur prägten Alexanders Weltbild wie auch seine Art, die von ihm eroberten Gebiete zu regieren und zu organisieren, maßgeblich – und nicht nur das Weltbild Alexanders, sondern das von Wissenschaftlern, Philosophen, Dichtern und Denkern von der Antike über das Mittelalter bis in die Gegenwart. Nach seiner Zeit als Lehrer Alexanders kehrte Aristoteles nach Athen zurück und gründete seine eigene Schule, das Lykeion, wo er bis zu seinem Tod lehrte.
Aristoteles‘ Einfluss vor allem auf die westliche, aber auch auf die islamische Geistesgeschichte, ist tiefgreifend, sein Gedankengut währt bis heute. Einen Teil davon präsentiert Mortimer J. Adler in „Aristoteles to go“ für Laien zugänglich in insgesamt 23 Kapiteln. Fünf anregende Einsichten haben wir im Folgenden abrissartig für Sie zusammengefasst.
DIE DREI DIMENSIONEN DES MENSCHSEINS
ZUR PERSON
MORTIMER J. ADLER
Mortimer J. Adler (1902–2001) war ein bedeutender amerikanischer Philosoph, Pädagoge und Autor. Er ist bekannt für seine Bemühungen, philosophische und intellektuelle Konzepte einem breiten Publikum zugänglich zu machen und komplizierte philosophische Inhalte für Laien verständlich darzustellen. Adler spielte eine zentrale Rolle in der sogenannten „Great Books“-Bewegung, die darauf abzielte, klassische Texte der westlichen Philosophie und Literatur als Kernbestandteil der Bildung zu etablieren. Neben seiner intellektuellen Arbeit war er auch ein aktiver Verfechter einer Bildungsreform, die darauf abzielte, Philosophie und kritisches Denken zu einem Teil der allgemeinen Schulbildung zu machen.
Als physischer Körper hat der Mensch drei Dimensionen: Länge, Breite und Höhe. Als Personen jedoch sind wir mehr als Körper, es kommen weitere Dimensionen hinzu. Die wichtigsten sind das Erschaffen, das Tun und das Wissen. Der Mensch ist Handwerker und Künstler und erschafft durch Handwerk und Kunstfertigkeit Dinge. Im Tun ist der Mensch moralisches und soziales Wesen – jemand, der durch sein Handeln oder Nichthandeln Glück erlangt oder nicht, der richtig oder falsch handeln kann. Die dritte Dimension, das Wissen, bezieht sich auf den Menschen als Lernenden. Im Bereich des Erschaffens geht es um das Schöne, im Bereich des Handelns um Gut und Böse und im Bereich des Wissens um die Wahrheit. Das Wahre, das Schöne und das Gute
sind zentrale Begriffe der Philosophie, die unmittelbar mit den drei Dimensionen des menschlichen Handelns zusammenhängen. Ihnen ging auch Aristoteles nach.
WANDEL UND BESTÄNDIGKEIT
In der gesamten Natur finden Bewegung und Veränderung, Entstehen und Vergehen statt. Kurz: Die Dinge verändern sich. Allerdings verändert sich nicht alles in jeder Hinsicht, es muss bei jeder Veränderung etwas Beständiges geben, so Aristoteles‘ Gedanke. Es gibt eine Bewegung von A nach B, die Aristoteles als Ortsbewegung oder -wechsel bezeichnet. Daneben gibt es eine Veränderung in einer Eigenschaft oder in der Beschaffenheit einer Sache, etwa eine Tomate, die zu einem bestimmten Zeitpunkt grün war und zu einem anderen Zeitpunkt rot geworden ist. Die dritte Art der Veränderung ist eine quantitative, die sowohl künstlich herbeigeführt werden (ein Luftballon, der aufgeblasen wird), als auch natürlich auftreten kann (Wachstum und Gewichtszunahme eines lebenden Körpers). Überdies gibt es noch eine vierte Art der Veränderung: Aristoteles nennt sie Entstehen und Vergehen. Sie ist aus dem Grund besonders, weil sie augenblicklich stattfindet und dabei keine Zeit vergeht, wie etwa beim Bewegen eines Körpers von A nach B. Auch im Entstehen und Vergehen bleibt etwas be -
Alexander der Große:
Aristoteles war der Lehrer des berühmten mazedonischen Eroberers (auf dem Bild: eine Alexander-Statue in Thessaloniki).
werden. Anders verhält es sich mit Konklusionen des philosophischen Denkens, das ohne Experimente und Untersuchungen auskommt. Philosophisches Denken beginnt mit den Meinungen des gesunden Menschenverstandes, wie die meisten Menschen sie vertreten. Es verbessert diese, indem es reflektierter und analytischer ist als das Denken der meisten Menschen. Beide, wissenschaftliche und philosophische Konklusionen, sind Verallgemeinerungen aus der Erfahrung heraus, entweder einer solchen, die sich aus Forschung oder Untersuchungen ergibt, oder aus der allgemeinen Lebenserfahrung.
LEBEN UND GUT LEBEN
Alle Menschen sollten versuchen, einen Plan für ihr Leben zu entwickeln, um so gut wie möglich zu leben. Sein Leben zu planen bedeutet, sich Gedanken darüber zu machen, was auch Gedanken über die Ziele, die man anstrebt, impliziert. Gedankenlos vor sich hin zu leben ist, wie ziellos zu handeln: Es bringt einen nicht weiter. Was wir brauchen, ist aber nicht nur einen Plan, sondern den richtigen Plan, einen solchen, der auf das richtige Endziel ausgerichtet ist. Das, wonach jeder strebt, ist Glückseligkeit: „Eudaimonia“. Aristoteles erkannt an, dass Menschen, die nach Glück streben, nach unterschiedlichen Dingen streben können, und dennoch gibt es nach ihm
einen einzigen richtigen Plan für ein gutes Leben, der für alle Menschen derselbe ist. Er ist universell ...
WIE MAN NACH GLÜCKSELIGKEIT STREBT
Aristoteles bietet uns zwei Antworten auf diese Frage. Die erste Antwort besteht aus einer Aufzählung der wahrhaft guten Dinge, die wir alle brauchen: körperliche Güter, wie Gesundheit, Vitalität und Tatkraft, sind Mittel zum Zweck der Glückseligkeit beziehungsweise eines guten Lebens. Zudem nennt Aristoteles äußere Güter oder Reichtum. Die dritte Art von Gütern sind seelische oder psychische Güter, zu denen Wissen und Fähigkeiten zählen, wie auch Liebe und Zuneigung. Ein Leben, das jeglicher Liebe entbehrt, ist ein Leben, dem es an einem Gut mangelt, das der Mensch dringend benötigt. Sie alle sind Bestandteile für ein gutes Leben als Ganzes. In dem Maße, wie es uns gelingt, all diese Güter zu erlangen, gelingt es uns, gut zu leben. Aristoteles‘ zweite Antwort betrifft gute Gewohnheiten, die gemeinhin auch als Tugenden bezeichnet werden. Eine herausragende Rolle bei unserem Streben nach Glückseligkeit spielt die moralische Tugend. Ein gutes Leben ist nach Aristoteles dasjenige, das sich durch moralische, tugendhafte Entscheidungen auszeichnet.
stehen: Im Fall von künstlich hergestellten Dingen wie Tischen besteht dieses Etwas aus den Materialen, aus denen diese hergestellt sind. Die moderne Wissenschaft nennt dies Erhaltung der Masse oder Materie.
OHNE BEGRÜNDETEN ZWEIFEL
Besonders in der heutigen Zeit, in der fundiertes Wissen oft von vorschnellen und unreflektierten Meinungen verdrängt wird, sind die Erkenntnisse Aristoteles‘ zu Wissen und Meinungen von großer Bedeutung. Der griechische Philosoph unterscheidet strikt zwischen Wissen und Meinung. Für ihn besteht das, was wir wissen, aus notwendigen Wahrheiten. Solche Wahrheiten sind über jeden begründeten Zweifel erhaben. Wir können zum Beispiel nicht daran zweifeln, dass ein endliches Ganzes größer ist als jedes seiner Teile – es ist unmöglich, dass es das nicht ist. Nur sehr wenige Aussagen sind notwendige Wahrheiten, weil sie selbstverständlich wahr sind und ihr Gegenteil unmöglich ist. Alle anderen Aussagen drücken Meinungen aus, die wahr oder nicht wahr sein können. Selbst wissenschaftliche Konklusionen präsentieren keine an sich notwendigen Wahrheiten (was spätestens seit der Coronapandemie jedem bewusst ist). Dennoch gibt es eine große Anzahl wissenschaftlicher Konklusionen, die anerkannt sind und durch unangefochtene Gründe gestützt
„Aristoteles to go“ bietet einen verständlichen und alltagstauglichen Überblick über die komplexen Gedanken des universalgelehrten Denkers. Eingeteilt in fünf Großkapitel ist das Buch als eine praktische Anleitung zur Anwendung der zentralen Prinzipien von Aristoteles‘ Philosophie im modernen Leben in alltäglichen Situationen zu verstehen. Praktisch insofern, als es den Leser dazu befähigen soll, rationales Denken anzuwenden und weiterzuentwickeln, ethische Überlegungen anzustellen und logische Entscheidungsprozesse zu optimieren: Aristoteles lehrt uns, philosophisch zu denken, um alltägliche Dinge besser zu verstehen, und dass diese Fähigkeit für alle Menschen von Nutzen ist.
BUCHTIPP
Mortimer J. Adler: „Aristoteles to go. Der leichte Zugang zu komplexen Gedanken“; Finanzbuch Verlag, ISBN 978-3-95972-762-4; € 19
ENDLICH WIEDER AUF DIE PISTE!
Bald hat das Warten ein Ende und die Skisaison geht los. Wir können es kaum erwarten …
Der Winter steht vor der Tür, und für begeisterte Wintersportler bedeutet das eins: Die Skisaison ist endlich in Sicht! Während die Skier zum jährlichen Service gebracht oder daheim im Keller frisch gewachst werden, steigt die Vorfreude auf rasante Abfahrten und verschneite Pisten. Doch nicht nur Ski- und Snowboardfans kommen in Österreich auf ihre Kosten. Man kann bei uns auch wunderbar Langlaufen, Rodeln oder Schneeschuhwandern. Zwei Highlights in dieser Wintersaison: das Ski Opening Schladming-Dachstein mit drei internationalen Superstars und die alpine Ski Weltmeisterschaft im Februar in Saalbach.
LANGLAUFEN IN OSTTIROL
Die Wintersonne scheint einem ins Gesicht, Schnee knirscht unter den Stockspitzen, immer vorwärts geht’s durch weite Täler, in stillen Wäldern und auf sonnigen Hochplateaus: Kaum eine Sportart verbindet dynamische Bewegung und Landschaftsgenuss so sehr wie Langlaufen. Nordic-Fans und solche, die es noch werden wollen, finden in Osttirol die besten Voraussetzungen: Dort stehen den Wintersportlern mehr als 250 Kilometer präparierte Loipen zwischen 673 und 2052 Metern Seehöhe zur Verfügung.
NEU IN DIESER WINTERSAISON.
In Sillian im Hochpustertal gibt es ab sofort eine gut vier Kilometer lange, mittelschwere Loipe, die als attraktive Rundstrecke durch kupiertes Gelände – teilweise durch den Wald –und zur Gänze ohne Straßenkreuzungen führt. Durch die schattenseitige Lage und zusätzliche Beschneiung ist die Loipe schneesicher.
Ein besonderes Highlight ist der Dolomitenlauf, der im Jänner 2025 stattfindet. Es ist Österreichs größte Langlaufveranstaltung, jedes Jahr nehmen mehr als 2000 Profis sowie Amateure aus 30 Nationen daran teil. Die Strecke führ t auf 1450 Metern durch die hügelige Landschaft rund um Obertilliach im Tiroler Lesachtal – entweder über 21 oder 42 Kilometer. Weniger Konditionsstarke können sich übrigens beim „Easyrace“ über fünf Kilometer messen. www.langlaufen.osttirol.com
Simply Red-Frontman Mick Hucknall, Sting und Bryan Adams waren im Sommer schon einmal in Schladming. Im Dezember stehen sie dann im Planai Stadion auf der Bühne.
GROSSES OPENING MIT SUPERSTARS
Vier Berge, drei Superstars: Das große Ski Opening Schladming-Dachstein wird in diesem Jahr spektakulär, denn am ersten Dezember-Wochenende geben sich gleich drei Weltstars die Ehre. Von 6. bis 8. Dezember stehen Bryan Adams, Sting und Simply Red im Planai Stadion auf der Bühne. Damit wird die Schladminger 4-Berge-Skischaukel (Hauser Kaibling, Planai, Hochwurzen und Reiteralm) zum Event-Hotspot für bis zu 45.000 Besucher.
Wer beim Ski Opening dabei ist, sollte auch seine Ski einpacken. Denn die Chancen stehen nicht schlecht, einem der drei Sänger auf der Piste zu begegnen. Bei einer Pressekonferenz im Sommer haben sie gesagt, dass sie durchaus mit dem Gedanken spielen, die Zeit in Österreich auch zum Skifahren zu nützen.
Den Wintersportlern stehen insgesamt 123 Pistenkilometer zur Verfügung. Highlights sind unter anderem die permanente Rennstrecke inklusive Zeitmessung auf der Planai mit 25 Richtungstoren, 120 Metern Höhenunterschied und – je nach Können – 20 bis 30 Sekunden Fahrzeit sowie der Speed Check mit Geschwindigkeitsmessung auf der Piste Nr. 2 der Reiteralm. Dort können Skifahrer auf einer abgesicherten Schuss-Strecke kostenlos herausfinden, wie schnell sie auf dieser Strecke fahren können.
Wer es gern ein bisschen gemütlicher mag, entscheidet sich für die Klangpiste auf der Planai. Dort wird man auf mehr als 650 Metern von wechselnden musikalischen Klängen begleitet. Beim „Wurlitzer“ können die Gäste aus 10.000 verschiedenen Musiktiteln ihren Lieblingssong auswählen. w ww.schladming-dachstein.at
WILLKOMMEN IN MOUNTOPOLIS
Eingerahmt von mächtigen Dreitausendern im Tiroler Zillertal liegt „Mountopolis“, die Erlebniswelt der Mayrhofner Bergbahnen. Insgesamt 142 Pistenkilometer sowie 61 Liftanlagen warten im Skigroßraum Ahorn, Penken, Finkenberg, Rastkogel und Eggalm sowohl auf Anfänger als auch Profis auf zwei Brettln.
Im Skigebiet Penken geht es zum Beispiel für besonders mutige Skifahrer auf die legendäre „Harakiri“, mit einem Gefälle von 78 Prozent das steilste Pistenerlebnis Österreichs. Auf der „SkiMovie“ Strecke misst und zeichnet eine Kamera die persönlichen Bestzeiten der Wintersportler auf.
Der „PenkenPark“ gilt nicht nur unter Kennern als einer der besten Snowparks in Europa. In die fünf Areas pilgern die Profis der Freeskiund Snowboardszene ebenso gern wie Anfänger, die auf den unterschiedlichen Kickern Tricks und Stunts ausprobieren und trainieren können.
Im RennParadies Unterberg kann man es auf den beiden permanenten Riesentorlaufstrecken den Profi-Skifahrern gleichtun.
Entspannung im Schnee und Genuss-Carven ist hingegen im Skigebiet Ahorn angesagt. Mit Österreichs größter Pendelbahn, der Ahornbahn, geht es in nur sieben Minuten direkt hinauf auf das tief verschneite und meist sonnige Ahorn-Plateau mit seinen leichten, breiten blauen und roten Pisten. Ideal für Anfänger, Wiedereinsteiger und alle, die es beim Skifahren lieber etwas gemütlicher mögen.
Es geht aber auch anders, denn die Talabfahrt Ahorn hat es in sich. 5,5 Kilometer und mehr als 1300 Höhenmeter geht es auf der schwarzen Piste ins Tal. www.mayrhofen.at
„HOME OF LÄSSIG“
Bereits für Ende November ist der Start des Skibetriebes im Gebiet Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn geplant. Die bundesländerübergreifende Region verbindet 270 Abfahrtskilometer, 70 Lifte, 60 gemütliche Hütten und ein ganz besonderes Gefühl – den Spirit des „Home of Lässig“.
Über den Sommer wurden übrigens viele Liftanlagen erneuert. Highlight und ein Meilenstein für Fieberbrunn ist die neue Seilbahn zum Lärchfilzkogel. Mit der Streubödenbahn sind lange Anstehzeiten, Stehgondeln und Umsteigen an der Mittelstation ab sofort kein Thema mehr. Auf der neuen SkiMovie-Strecke am Asitz kann man messen, wer die schnellsten Ski unter den Füßen hat. Actionbegeisterte können sich ab Jänner 2025 über eine neue Funslope- und Funcross-Strecke freuen.
Ein weiteres Highlight: Von 4. bis 16. Februar 2025 gehen in Saalbach die alpinen Ski Weltmeisterschaften über die Bühne. Sämtliche Rennen werden dabei am Zwölferkogel stattfinden. Dank der modernen Infrastruktur kön-
nen Ski-Fans übrigens aus allen Teilen des Skigebietes direkt und unkompliziert auf Skiern zu den Rennen gelangen, denn auch während der WM bleibt der Skibetrieb vollständig aufrecht. www.saalbach.com
Im Februar finden in Saalbach die alpinen Ski Weltmeisterschaften statt. Der Skibetrieb bleibt in dieser Zeit aber vollständig aufrecht.
WIEDERERÖFFNUNG S.M.WILD
Juwelier S.M.Wild feiert die Wiedereröffnung seines Stammhauses im Palais Kaufmännischer Verein.
Nachdem 2023 der zweite Standort „S.M.Wild am Taubenmarkt“ neugestaltet wurde, hat der Linzer Juwelier nun auch sein Stammhaus einem Re-Styling unterzogen.
Am 10. Oktober wurde das traditionsreiche Geschäft in Anwesenheit von Landeshauptmann Stelzer und Vize-Bürgermeister Prammer wiedereröffnet. Das neue Ambiente ist gewohnt stilvoll und lässt das mehrfach ausgezeichnete Geschäft in neuem Glanz erstrahlen. Einige der wichtigsten Marken werden nun in eigens gewidmeten Markenwelten präsentiert - Tudor, Breitling und Pomellato sind damit noch großzügiger vertreten als zuvor.
Ein gelungener Abend mit etwa 400 Gästen, stimmungsvoller Musik und jeder Menge hochkarätigem Schmuck und edlen Uhren.
STAR MOVIE KINOTIPPS
FIRST CLASS KINO FÜR EINE FIRST CLASS ZEIT.
GLADIATOR II
Action mit Paul Mescal, May Calamawy, Denzel Washington
JETZT BEI STAR MOVIE
Vor Jahren musste Lucius (Paul Mescal) den Tod des geliebten Helden Maximus durch die Hand seines Onkels miterleben. Jetzt ist er gezwungen, selbst das Kolosseum zu betreten, nachdem seine Heimat von den tyrannischen Kaisern erobert wurde, die Rom nun mit eiserner Faust regieren. Die Zukunft des Reiches steht auf dem Spiel, und mit Wut im Herzen muss sich Lucius auf seine Vergangenheit besinnen, um die Stärke zu finden, den Ruhm Roms seinem Volk zurückzugeben.
DER VIERER
Comedy mit Florian David Fitz, Julia Koschitz, Friedrich Mücke
AB 28.11. BEI STAR MOVIE
Sophie (Julia Koschitz) liebt ihren Job, Paul (Florian David Fitz) liebt seinen Thermomix. Sophie will noch mal durchstarten, Paul will lieber zusammen abhängen. Der einzige Punkt, in dem sich beide einig sind: Es muss sich etwas ändern. Ein „Vierer“ könnte der Beziehung ein bisschen Pfe er zurückbringen. Wobei Theorie und Praxis dann doch deutlich auseinanderliegen. In der Bar wartet bereits das Date des Abends: die impulsive Mia (Lucía Barrado) und der leicht verstockte Lukas (Friedrich Mücke). Während die Beiden dort schon einmal vorglühen, laufen auch Sophie und Paul zu Hause warm – nur leider anders als gedacht.
DER HERR DER RINGE: DIE SCHLACHT DER ROHIRRIM
Animation/Abenteuer von Regisseur Kenji Kamiyama
AB 12.12.
BEI STAR MOVIE
DF IR ST CL ASS K INO
F ÜR EINE F IR ST CLA SS ZEI T.
er Anime-Film „Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim“ von New Line Cinema führt das Publikum zurück in die epische Welt der „Der Herr der Ringe“-Trilogie, basierend auf den berühmten Romanen von J.R.R. Tolkien. Der Film spielt 183 Jahre vor den Ereignissen der ursprünglichen Filmtrilogie und erzählt vom Schicksal des Hauses von Helm Hammerhand, dem legendären König von Rohan. AKTUELLES FILMPROGRAMM, BEGINNZEITEN UND RESERVIERUNG UNTER
Zu einem erstklassigen Kinoerlebnis gehören mehr als gute Filme, brillante Bilder und bester Sound. Darum bietet Star Movie Entertainment den 5-SterneService. Angenehm und freundlich, von der Ticketbuchung bis zum Kinobu et, von der Bar bis zum Restaurant. Da bleibt man gern den ganzen Abend! Wenn‘s richtig klass‘ sein soll, dann Star Movie.
BUCHTIPPS
Herbert Völker war über 30 Jahre lang Chefredakteur und Herausgeber der führenden österreichischen Automobilzeitschrift „Autorevue“ und genießt heute Kultstatus. Mit Niki Lauda verband ihn eine enge Freundschaft, die bereits begann, bevor Lauda seinen Weg in die Formel 1 fand. Diese jahrzehntelange Verbundenheit ist heute eine wertvolle Quelle für zahl- und facettenreiche Einblicke in die besonderen Momente einer außergewöhnlichen Karriere und Lebensgeschichte.
Für sein Buch begab sich Völker auf eine Spurensuche, die ihn sowohl durch die Dramen einer hollywoodreifen Weltkarriere als auch durch das faszinierende Leben hinter den Kulissen führte. Originalaufnahmen von Lauda lassen dessen großbürgerliche Kindheit lebendig werden und beleuchten seine Entscheidung gegen eine klassische Ausbildung, die ihn –ausgestattet mit Talent und unerschütterlichem Willen – schließlich zum Rennsport führte.
Völkers zahlreiche Begegnungen mit Lauda zeichnen dabei die großen Entwicklungslinien des Grand-Prix-Sports nach, beginnend bei der legendären Figur Enzo Ferrari, dem Gründer von Marke und Mythos. Die Erzählung führt weiter zu den persönlichen Geschichten des dreifachen Weltmeisters: seinen Triumphen und Rückschlägen, seinen Begegnungen mit Persönlichkeiten wie Bernie Ecclestone, Willi Dungl, James Hunt und sogar Bruno Kreisky.
Herbert Völker: Niki. Stories vom Champion. Verlag ecoWING, ISBN 9783711003560; € 25,99 (erscheint am 21. November 2024)
Geschichten vom Champion Ein ungewöhnlicher
Horrorkrimi made in Austria
Nie mehr Schule: Tristan Os bestreitet sein letztes Jahr am Gymnasium und sehnt sich nach dem Beginn seines wahren Lebens. Dass es nicht endet, bevor es losgeht, kann er nur hoffen: Jemand mordet sich brutal durch den Maturajahrgang – und verbirgt sich hinter einer Totenschädelmaske, die Tristan und seinen Freundinnen und Freunden allzu vertraut ist ... Nach dem Theater-Spektakel „FAUST. Teufel komm raus“ gemeinsam mit glashaus, das im August in Wiener Neustadt erfolgreich auf die Bühne gebracht wurde, hat sich Thomas Kodnar einem anderen Genre gewidmet: In seinem Debütroman „Maskierte Mörder*innen: SKULL“ verwebt er gekonnt die Genres Horror und Krimi. Entstanden ist ein Slasher-Roman, den Kodnar so erklärt: „Slasher können sich vieler Themen annehmen, die etwa auch Gesellschaftsromane oder ‚normale‘ Krimis zum Kern haben können. Bloß widmet sich ein guter Slasher diesen Themen, indem er sie zu den Hintergründen einer Mordserie macht, den Konflikt auf blutige Spitzen treibt und erst am Schluss enthüllt, worum es eigentlich geht – für mich ein extrem reizvolles und abwechslungsreiches Erzählschema.“
Buchpräsentation und Lesung mit Autor Thomas Kodnar: am 13. Dezember 2024 um 19 Uhr im Jugend- und Kulturhaus Triebwerk, Wiener Neustadt. Tickets unter: ntry.at/skull, Infos unter: glashauskollektiv.com und thomaskodnar.at
Thomas Kodnar: Maskierte Mörder*innen: SKULL. Verlag Buchschmiede, ISBN 978-3-99129-677-5; € 29
Es ist das elitäre Material, das elegante Erscheinungsbild, die lange Lebensdauer und die Nachhaltigkeit.
Vereinbaren Sie Ihren persönlichen Beratungstermin!
POOLKOMPETENZZENTRUM pools in edelstahl
IWC PORTUGIESER AUTOMATIC.
Portugieser Automatic 42, Ref. IW501707 Vor 85 Jahren als Instrumenten-Uhr mit der Präzision eines Marine-Chronometers konzipiert, hat sich die Portugieser zu einem zeitlosen und gleichzeitig dynamischen Ausdruck schlichter Eleganz entwickelt. Ein schlankeres Gehäuse macht die Portugieser Automatic 42 jetzt noch raffinierter, während randgewölbte Saphirgläser das IWC-Manufakturkaliber 52011 mit 7 Tagen Gangreserve sowie das aufwendig gearbeitete Zifferblatt in der neuen Farbe Obsidian perfekt in Szene setzen.
IWC. ENGINEERING BEYOND TIME.