die nachhaltigkeit.
Denken wir einmal an Umwelt und Gesundheit. Edelstahl besticht durch seine optimalen Bedingungen. Er lässt sich schnell reinigen und ist extrem langlebig.
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Das zeitlos elegante Erscheinungsbild bleibt und bleibt und bleibt.Edelstahl fügt sich harmonisch in moderne Architektur, grüne Oasen und Holz ein. Es passt sich immer an und verbreitet eine exklusive Optik.
Das Material fühlt sich gut an, schimmert elitär im Licht, besticht durch die glatte, fugenfreie Oberfläche.
der verstand.
Das Wetter schlägt mitunter seine Kapriolen und da ist es gut zu wissen, dass Edelstahl UV- und witterungsbeständig ist und seinen Glanz und seine Optik immer beibehält. Die zuverlässige Dichtheit und eine einfache Überwinterung machen einen Edelstahlpool zusätzlich attraktiv, denn man hat viel Vergnügen und kaum Arbeit.
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Polytherm GmbH | A-4675 Weibern | Pesendorf 10 Tel. +43 7732-3811 | office@polytherm.at www.polytherm.at
In diesem OBERÖSTERREICHER haben wir uns schwerpunktmäßig dem Grünen Wasserstoff als Hoffnungsträger für die Energieversorgung der Zukunft gewidmet. Denn als Energietransport- und Energiespeichermedium eignet sich dieser geradezu perfekt – er kann sogar durch das europäische Gasnetz transportiert werden. Positiv zu erwähnen ist auch, dass die Wasserstoff-Brennstoffzelle nachweislich bestens für den elektrischen Antrieb von Fahrzeugen geeignet ist.
Allein die Tatsache, dass die Betankungszeit nur wenige Minuten beträgt, ist ein riesengroßer Vorteil gegenüber mit Batterie betriebenen Fahrzeugen, die lange Ladezeiten benötigen. Im Interview auf Seite 18 erklärt Timm Koch, der Autor des Buches „Das Feuer des Wassers“, dass Wasserstoff das Zeug dazu hat, uns zivilisatorisch auf eine ganz neue Stufe der Evolution zu stellen.
Dass es hinsichtlich des Klimaschutzes bereits fünf nach zwölf ist, hat uns Biologe und Fotograf Sepp Friedhuber erzählt, der als Expeditionsleiter auf einem russischen Eisbrecher bereits vor mehr als 15 Jahren beobachten konnte, wie sich die Arktis und Antarktis durch die Erderwärmung rasant verändert haben.
Laut dem Wissenschaftler aus Ansfelden ist ein Umdenken in vielen Bereichen notwendig, nur den Fokus auf die Verringerung des CO2-Ausstoßes zu legen, wird nicht reichen.
Dass Klimaneutralität und Nachhaltigkeit auch in der UNIGruppe großgeschrieben werden, hat uns Eigentümer und Geschäftsführer Andreas Haider im Coverinterview erzählt. Zudem gibt er uns einen interessanten Einblick in die Zukunft des Lebensmittelhandels.
Ich wünsche Ihnen eine interessante Zeit beim Lesen des aktuellen OBERÖSTERREICHERS!
Der nächste OBERÖSTERREICHER erscheint am 02. Juni 2023.
Impressum OBERÖSTERREICHER: Eine Sonderausgabe des Magazins OBERÖSTERREICHERIN
Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter der URL http://www.dieoberoesterreicherin.at/info/offenlegung/ abgerufen werden.
Herausgeber: Josef Rumer, Medieninhaber und Hersteller: Neu-Media GmbH, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, E-Mail: office@neu-media.at, Tel.: 07242 / 9396 8100, Fax: 07242 / 9396 8110, Geschäftsführung: Josef Rumer, Mag. Andreas Eisendle, Prokuristin: Astrid Gruber, Assistentin der Geschäftsführung: Kerstin Artmayr, Büroorganisation: Slavica Haminger, Lehrling: Anna Eder, Redaktionsleitung: Mag. Ulli Wright, E-Mail: redaktion@neu-media.at, Redaktion: Dr. Maria Russ, Nicole Madlmayr, Mag. Petra Kinzl, Laura Zapletal BA, Linnéa Harringer MA, Lektorat: Mag. Christa Schneider, Dr. Maria Russ, Anzeigenleitung: Josef Rumer, E-Mail: anzeigen@neu-media.at, Anzeigen: Ing. Mag. Richard Haidinger, Mag. Dietlinde Wegerer, Lisa Becker, Victoria Felice, Michaela Pöllmann, Grafik: Karin Rosenberger, Ana Mrvelj, Thom Trauner, E-Mail: grafik@neu-media.at, Fotos: Thom Trauner, Shutterstock, Verlags- und Herstellungsort: Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, Druck: Bauer Medien, Wien, Vertrieb: PGV Austria Trunk GmbH. 5412 Puch, Morawa Lesezirkel, www.neu-media.at
DER NEUE VOLLELEKTRISCHE VOLVO EX90.
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Entdecken Sie den neuen Volvo EX90 im skandinavisch-minimalistischen Design mit 7 Sitzen und bis zu 600 km Reichweite. Dank innovativer Safe Space Technology mit Lidar erkennt er sogar Objekte in bis zu 250 m Entfernung – bei Tag und bei Nacht. Das macht den neuen Volvo EX90 zum sichersten Volvo aller Zeiten.
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MEHR INFOS BEI UNS IM AUTOHAUS.
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Volvo EX90. Stromverbrauch: 20,9 – 21,1 kWh/100 km, CO₂-Emission: 0g/km, Reichweite: 580 – 585 km. Jeweils kombiniert, nach WLTP-Prüfverfahren. Die voraussichtliche Reichweite ist vorläufig und beruht auf Schätzungen und Berechnungen von Volvo Cars für den Volvo EX90. Sie dient der Veranschaulichung, diese Ergebnisse sind nicht garantiert. Die Reichweite, der Energieverbrauch und die Ladezeit können unter realen Bedingungen, einschließlich Fahrverhalten, Klima und Batteriezustand, variieren. Abbildung MY24. Irrtümer, Fehler und Änderungen vorbehalten. Stand: Dezember 2022.
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gunskirchen@scheinecker.com
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variieren. Abbildung MY24. Irrtümer, Fehler und Änderungen vorbehalten. Stand: Dezember 2022.Der nächste OBERÖSTERREICHER erscheint am 02. Juni 2023.
08
Andreas Haider. Der Eigentümer der UNIGruppe im Talk.
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Sepp Friedhuber. Der Biologe forschte in der Arktis & Antarktis.
14
Gernot Grabmair. Der FH-Professor zum Thema Wassersto .
28
Die Lust des Cancelns. Konrad Paul Liessmann im Gespräch zum 70er.
18
Das Feuer des Wassers. Autor Timm Koch über sein neues Buch.
150 Jahre Levi‘s. Eine Ikone aus Demim feiert Geburtstag.
44
Paul Ivić. Der Sternekoch setzt auf Gemüse als Hauptakteur.
64
Oben ohne.
Getestet: Das BMW M8 Competition Cabrio.
54
Über kurz oder lang. Wolfgang Köstenwein über die Rolle der Penisgröße.
71
Mühlviertler Antiheld. Kabarettist Benedikt Mitmannsgruber im Talk.
Der Strand ruft. Luxuriöse Villen mit Private Beach.
Am Vormittag einkaufen und klassisch an der Kasse bezahlen, am Nachmittag die Bezahlung selbst per autonomen Self-Checkout abwickeln – in diesen sogenannten Hybrid-Supermärkten sieht Dkfm. Andreas Haider die Zukunft des Lebensmittelhandels. Seit zwei Jahren ist der 54-jährige Visionär Alleineigentümer und Geschäftsführer der UNIGruppe (Unimarkt, Nah&Frisch, UNILogistik). Uns hat er verraten, warum er auf automatisierte Miniläden wie die UNIBox setzt, wie wir in zehn Jahren einkaufen werden und welchen Führungsstil er als Chef von 3.000 Mitarbeitern hat.
ls passionierter Marathonläufer, der die gut 42 Kilometer in durchschnittlich drei Stunden läuft, ist Dkfm. Andreas Haider eines, nämlich ausdauernd. Und diese Eigenschaft braucht der Alleineigentümer und Geschäftsführer der UNIGruppe auch, um als „Kleiner“ im hochkonzentrierten Lebensmittelhandel in Österreich bestehen zu können. Denn nirgendwo im Handel ist der Wettbewerb härter. Warum er bereits nach der Lehre im Großhandelsbereich in die Lebensmittelbranche ging, was ihn täglich antreibt und wie wir in Zukunft einkaufen werden, hat uns der 54-jährige Schwertberger in seinem Büro der UNIGruppe Handels-GmbH in Traun erzählt.
Herr Haider, wann sind Sie in die Lebensmittelbranche gegangen und was hat Sie dazu bewogen? Sind Sie familiär vorbelastet?
Nein, ich bin nicht familiär vorbelastet. Ich habe eine Lehre im Großhandelsbereich gemacht und bin direkt danach im Jahr 1987 in die Lebensmittelbranche eingestiegen. Vor dieser Lehre habe ich überlegt, ob ich Koch werden sollte, daher rührt wahrscheinlich auch mein Bezug zu Lebensmitteln.
Können Sie kochen?
Ja, klar. Die Küche zu Hause gehört mir. Aber da wir berufsbedingt während der Woche kaum zu Hause sind, tue ich mir leicht (lacht). Wir haben hier am Standort in Linz eine gute Kantine, in der frisch gekocht wird – das ist natürlich ein großer Vorteil.
Nachdem Sie vor zwei Jahren von Georg Pfeiffer 80 Prozent der Unimarkt-Gruppe gekauft haben, sind Sie Alleineigentümer der Handelsgruppe. Was hat Sie zu diesem Kauf bewogen? Nachdem ich mittlerweile seit 34 Jahren in unterschiedlichen Stationen in der Firma und seit 1999 bei Unimarkt tätig bin, kenne ich das Unternehmen sehr gut. Nach der Insolvenz der Handelskette Zielpunkt sind der Einzelhandel mit dem Großhandel und Unimarkt verblieben, und ich habe mit Georg Pfeiffer entschieden, mich 2017 mit 20 Prozent am Unternehmen zu beteiligen. 2021 habe ich dann die Option auf 100 Prozent gezogen.
Was macht für Sie den Unterschied vom Teilhaber von 20 Prozent zum Inhaber der gesamten Gruppe aus?
Es gibt für mich keinen Unterschied und es gab auch nie einen. Ob als Angestellter oder als Teilhaber – da ich mich schon immer stark mit der Firma identifiziert habe, habe ich schon immer so agiert als wäre es mein Unternehmen. Somit war es für mich keine Veränderung.
Die Coronakrise mit den Lockdowns hat den Lebensmittelhandel beflügelt. Die Unimarkt Handels-GmbH erzielte im Geschäftsjahr 2021/22 einen Umsatz von 432 Millionen Euro. Wie laufen die Geschäfte derzeit, wo viele Menschen sparen müssen?
Wir haben während Corona einen riesigen Boom erlebt und die Gunst der Stunde für uns genützt. Sensationell war, dass wir auch nach Corona, im Jahr 2021, den Umsatz gut halten konnten und ihn auch 2022 abgesichert haben. Durch die Teuerung haben wir allerdings weniger Mengen verkauft, weil die hochpreisigen Produkte weniger nachgefragt wurden.
Text: Ulli Wright Fotos: Thom TraunerBeim Jahresgespräch im Vorjahr haben Sie angekündigt, dass im Geschäftsjahr 2022/23 vor allem die Standortentwicklung in den beiden Vertriebsorganisationen Unimarkt und Nah&Frisch sowie die stetige Weiterentwicklung im Bereich Nachhaltigkeit und Digitalisierung Priorität haben. Dazu war eine Investitionssumme von rund 15 Mio. Euro geplant. Wie ist hier der Stand der Dinge?
15 Millionen Euro haben wir nicht investiert, weil sich die Rahmenbedingungen deutlich verändert haben. Zum einen war kein Handwerker mehr zu bekommen, zum anderen haben Rohstoffe gefehlt. Daher haben sich die geplanten Bauprojekte verzögert. Eröffnungen, die wir im Dezember 2022 am Plan hatten, haben sich bis ins Frühjahr hinein verschoben.
Wie sehr betreffen Sie die hohen Energiekosten?
Wir haben einen eigenen Energiepool mit zwei Tranchen. Einerseits haben wir die Preise gesichert und zahlen dasselbe wie im Jahr 2021. Wo das nicht der Fall ist, haben wir eine gute Tarifkondition, weil wir die Preise bereits im Jahr 2021 für die Jahre 2022 und 2023 fixiert haben. Parallel dazu arbeiten wir natürlich auch daran, den Energieverbrauch zu minimieren. Das neueste Thema sind Energiegemeinschaften, die lokale Unimärkte mit der jeweiligen Bevölkerung in den Gemeinden bilden.
Können Sie das genauer erklären?
Hauseigentümer, Landwirte, Gewerbetreibende vor Ort können über und an den jeweiligen Unimarkt überschüssigen Solarstrom vertreiben. Gesteuert und abgerechnet wird monatlich
über eine digitale Plattform, private Stromlieferanten werden bar oder mit Unimarkt-Gutscheinen bezahlt. Dieses Projekt haben wir zwei Jahre lang in Waldhausen im Strudengau pilotisiert und digitalisiert. Das Ganze wird über eine App von „neoom“ gesteuert.
Als erster Lebensmittelhändler hat Unimarkt 2015 die österreichweite Hauszustellung von Lebensmitteln angeboten und beliefert bis heute sowohl Ballungszentren als auch ländliche Regionen in ganz Österreich. Wie wird das Online-Service angenommen?
Wir haben jedes Jahr im Onlinebereich ein Wachstum, der große Hype war aber während der Coronakrise zu verzeichnen. Was wir merken, ist, dass der urbane Bereich sehr stark von anderen Onlinehändlern und Zustellern bearbeitet wird. Dadurch ist hier die Konkurrenz größer. Im ländlichen Bereich passt es noch sehr gut und wir arbeiten laufend an unserer Online-Strategie.
Welcher europäische Markt ist im Onlinebereich federführend?
Mit Sicherheit England, wo rund 20 Prozent des Handelsumsatzes bereits online generiert werden. In Österreich hingegen sind das ein bis z wei Prozent. Das hängt allerdings mit der großen Dichte an Supermärkten, die es hierzulande gibt, zusammen.
Unimarkt ist seit mehr als 30 Jahren ein starker Partner für selbstständige Kaufleute. 70 von insgesamt 132 UnimarktFilialen werden von Franchisenehmern geführt, 250 Nah&Frisch-Märkte von eigenständigen Kaufleuten. Ist es schwierig, neue Franchisepartner zu gewinnen?
Bis dato haben wir jährlich circa zehn Unimarkt-Franchisenehmer rekrutiert. Durch Themen wie Krieg in der Ukraine, Inflation und Teuerung ist die Unsicherheit groß. Daher suchen weniger Menschen den Weg in die Selbstständigkeit. Unser Ziel ist, jährlich wieder fünf Franchisenehmer gewinnen zu können.
Was ist der Vorteil von Franchisepartnern?
Eigentümergeführt bedeutet, eigene Initiative zu ergreifen, eigene Entscheidungen zu treffen, kurze Entscheidungswege und das Ohr viel näher beim Kunden zu haben, als ein zentral geführter Standort. Weichere Faktoren wie Kontinuität und Kundenansprache machen den Mehrwert von einem eigentümergeführten Unternehmen aus.
Unimarkt erwirtschaftet ca. 20 Prozent des Umsatzes mit regionalen Produkten und bietet auch ein Bio-Segment mit rund 400 Natürlich-für-uns-Produkten. Seit wann setzen Sie auf diese Produktgruppen?
Im Jahr 2010 haben wir unsere Bio-Marke Natürlich für uns eingeführt, das Thema Regionalität haben wir 2013 zu forcieren begonnen. In all unseren Märkten gibt es einen eigenen regionalen Genussplatz, auf dem unsere Partner ihre Produkte präsentieren können.
Merkt man angesichts der Teuerungen einen Rückgang bei Bioprodukten, die ja bekanntlich teurer sind als herkömmliche Produkte, oder ist der Trend ungebrochen?
Dieser Trend entwickelt sich zwar noch stetig weiter, aber der große Hype ist vorbei. Das merkt man vor allem auch bei den lokalen und regionalen Produkten, weil diese teurer sind wie die Massenprodukte.
Unimarkt arbeitet mit rund 600 lokalen Lieferanten zusammen. Was ist Ihnen im Umgang mit diesen wichtig?
Wir wollen dieser Kleinstruktur in den jeweiligen Standorten und Regionen die Möglichkeit geben, ihre Produkte zu platzieren. In Summe ist es in jedem Standort ein klei-
Um künftig auch in ländlichen Gebieten eine Nahversorgung aufrechterhalten zu können, wird man an der Digitalisierung nicht vorbeikommen.
nes Ökosystem. Die Konsumenten kennen den Bauern, der Bauer produziert und liefert seine Produkte zum Händler, dieser bietet den gesamten Warenkorb, damit der Konsument eine gute Auswahl zu leistbaren Preisen treffen kann.
Bauern kritisieren immer wieder, dass Supermärkte ihre Margen an sie und Verarbeiter weitergeben. Ist diese Kritik berechtigt?
Bei den großen, marktbeherrschenden Industriepartnern ist diese Kritik berechtigt. Es versucht jeder, die Situation auszunutzen, weil dort und da – aufgrund von fehlenden Rohstoffen – eine Verknappung vorhanden war und jener den Zuschlag bekommt, der zu zahlen bereit ist. Da haben wir als kleiner Händler sicher einen Wettbewerbsnachteil, weil wir es so akzeptieren, wie es kommt. Wir brauchen die Ware. Die Großen fighten das Ganze teilweise über die Medien aus. Das schaffen wir nicht und das ist auch nicht unser Naturell.
„Nimm 3, zahl 2!“ – wie stehen Sie zu dieser „Geiz ist geil“-Mentalität?
Wir haben grundsätzlich seit dem Jahr 2010 die Aussage: „Jeder Aktionspreis gilt ab dem ersten Stück.“ Im Vorjahr haben wir damit begonnen, bei Produkten, die lange haltbar sind, wie Mehl, Reis, Grieß und so weiter, auch Familienpackungen oder -angebote anzubieten, aber wir bieten das nicht bei frischen Produkten.
Mit Regionalität, Bio und Nachhaltigkeit lässt sich gut Werbung machen. Glauben Sie, dass da auch viel Schindluder getrieben wird?
Ja, aber mit dem Nachweis in den Lieferketten wird alles nochmal transparenter. Wir waren 2018 sicher die ersten Händler, die das gesamte Unternehmen klimaneutral gestellt haben. Natürlich verursachen wir auch CO2 , aber das Bewusstsein bei den Mitarbeitern, an den Standorten nachhaltiger zu agieren, ist relevant.
Seit 2021 bieten Sie mit den sogenannten UNIBoxen eine Sicherung der Versorgung in ländlichen Gebieten. Zur Erklärung: UNIBoxen sind kleine Selbstbedienungsläden, bei denen Käufer mittels einer Handy-App oder in ausgewählten Standorten auch per Bankomatkarte Zutritt haben und aus einer Auswahl von tausend Produkten einkaufen können. Bezahlt wird mittels Bankomat- oder Kreditkarte an der Kasse. Wie viele UNIBoxen gibt es mittlerweile?
Mittlerweile betreiben wir 17 UNIBoxen in Oberösterreich und in der Steiermark. Nach zwei Jahren Erfahrung wissen wir, welche Standorte funktionieren und welche nicht. In Gemeinden, wo es jahrelang keine Nahversorgung mehr gab, ist es schwieriger, weil viele Menschen, die dort untertags wohnen, digital nicht sehr affin sind.
Andreas Haider (54) wohnt in Schwertberg, ist gelernter Großhandelskaufmann, Bürokaufmann und studierter Betriebswirt. Er lernte das Lebensmittelgeschäft bei Unimarkt von der Pike auf. Seit 2010 ist er Geschäftsführer der Unimärkte, seit 2017 20-ProzentGesellschafter der Unimarkt Handels-GmbH, seit April 2021 Alleineigentümer der Handelskette UNIGruppe.
In einigen UNIBoxen funktioniert bereits der Zutritt mit Bankomatkarte statt mit der Handy-App, was es vor allem für ältere Kundschaften sicher einfacher macht. Warum ist das nicht überall möglich? Das ist ein Sicherheitsthema. In Enns betreiben wir zum Beispiel seit zwei Jahren eine UNIBox am Bahnhof, wo es aufgrund des Klientels schwierig ist. Wir hatten dort seit der Eröffnung sicher an die zehn Einbrüche, die aufgrund der App und der Kameraüberwachung alle aufgeklärt werden konnten. Da würde ein Zugang mit Bankomatkarten nicht funktionieren. In Standorten, wo die UNIBoxen mitten im Ort stehen, funktioniert das hingegen sehr gut, da schauen aber auch viele Augen auf die Box (schmunzelt)
Was hat Sie zur UNIBox inspiriert? Vorbild der UNIBox war „Amazon Go“ in den USA. Denn um in Zukunft langfristig auch in ländlichen Gebieten eine Nahversorgung aufrecht erhalten zu können, wird man an der Digitalisierung nicht vorbeikommen. Daher haben wir uns gefragt, wie wir den digitalen Zugang nutzen können, um etwas zu entwickeln, damit diese Nahversorgung gewährleistet werden kann. Daraus entstanden die UNIBoxen und in weiterer Folge auch unsere Hybrid-Supermärkte, bei denen am Vormittag Mitarbeiter im Geschäft sind und die Kunden bedienen. Am Nachmittag ist kein Personal vor Ort, die Kunden kaufen ihre Produkte in Selbstbedienung und scannen diese an der Kasse selber. Diese Form ist aus jetziger Sicht das zu präferierende System, weil man am Vormittag noch den Mitarbeiter zur Unterstützung hat.
Der erste Nah&Frisch HybridSupermarkt wurde vergangenen Sommer in Gaflenz eröffnet. Wie kommt das Konzept bei den Kundinnen und Kunden an?
Sehr gut! Mittlerweile gibt es bereits in fünf Gemeinden Hybrid-Supermärkte und wir werden heuer noch 20 weitere eröffnen.
Was bringt dieses Konzept betriebswirtschaftlich gesehen?
Wir gehen davon aus, dass wir zwei Mitarbeiter weniger brauchen werden, und das bei längeren Öffnungszeiten. Das macht betriebswirtschaftlich gesehen natürlich Sinn, allerdings unter der Voraussetzung, dass die Kundschaft das System auch annimmt. Vor allem muss man
UNIMARKT hat klein angefangen und Schritt für Schritt expandiert. Der Grundstein für den Erfolg wurde bereits Anfang der siebziger Jahre gelegt. Aus UNITAS wurde schließlich 1975 UNIMARKT. Heute ist UNIMARKT ein österreichisches Unternehmen mit mehr als 130 Standorten in fünf Bundesländern. Unter dem Dach der UNIGruppe – vormals Unimarkt Gruppe – firmieren die Unimarkt Handelsgesellschaft, der UNIGroßhandel (vormals Pfeiffer Großhandel) und die UNILogistik (vormals Pfeiffer Logistik).
der älteren Generation die Scheu nehmen und aufzeigen, dass sie auch ohne Personal im Supermarkt einkaufen können. Diesbezüglich befinden wir uns gerade in einer Transformation.
Was, wenn die Kassa streikt oder etwas nicht funktioniert?
Dann kann man eine Notrufnummer anrufen.
Laut Öffnungszeitengesetz dürfen in Österreich Läden lediglich 72 Stunden in der Woche geöffnet haben, sofern sie nicht an Bahnhöfen oder Tankstellen stehen, selbst wenn kei-
ne Mitarbeiter dort arbeiten. Sie fordern eine 24-Stunden-Öffnung für die automatisierten Miniläden. Gibt es diesbezüglich schon Fortschritte?
Wir sind in Österreich, also nein (lacht). Allerdings hat die Wirtschaftskammer in Oberösterreich abgestimmt, dass man die Ladenöffnungszeiten für diese Struktur auf „konsumentenfreundlichere“ Öffnungszeiten ausweitet, das heißt von sechs bis 22 Uhr. Leider kann aber Oberösterreich vom Gesetzgeber her keinen Alleingang machen, und im Bund wurde das Anliegen wieder abgeschmettert.
Wissen Sie, warum das so schwierig ist?
Weil marktbeherrschende Unternehmen glauben, dass wir diese Ausweitung nicht brauchen, weil wir unsere großen stationären Läden haben.
Wie stehen Sie zur Sonntagsöffnung?
Eine Sonntagsöffnung brauchen wir nicht. Es ist für mich allerdings nicht nachvollziehbar, dass jede Tankstelle am Sonntag geöffnet haben darf, aber Kleinstflächen, wie die UNIBox oder auch Selbstbedienungs-Hofläden, nicht. Da hinkt der Gesetzgeber hinten nach, diesbezüglich ist eine Liberalisierung notwendig.
Wie groß ist die Gefahr, dass der Mitbewerb schon bald auch automatisierte Miniläden und Hybrid-Supermärkte eröffnet?
Natürlich wird der Mitbewerb da nachziehen. Vor allem auch, weil die Herausforderung, qualifizierte Mitarbeiter in dieser Menge zu bekommen, immer größer wird. Der Konsument wird sich daran gewöhnen, gewisse Dinge in Eigenregie zu erledigen. Ich denke da nur an das Bankgeschäft, das ist ein Entwicklungsprozess. Für den Mitbewerb liegt der Schwerpunkt momentan im großen stationären Handel. Da können wir nicht mithalten, also konzentrieren wir uns auf Nischen. Diese werden eine Zeit lang halten, dann wird wieder etwas Neues kommen.
Wo holen Sie sich Inspiration?
Auf internationalen Kongressen, bei denen es um den Handel geht. Beim GDI Handelsforum in der Schweiz zeigen Speaker aus England und Amerika Strömungen, die kommen werden, auf. Natürlich muss man immer nachfragen, inwieweit diese auch bei uns eine Relevanz haben.
Laut Statista beherrschen Spar, die Rewe Group, Hofer und Lidl 94 Prozent des Marktes in Österreich. Wie schwierig ist es, bei einem derartigen Mitbewerb mithalten zu können? Es ist täglich eine Herausforderung. Aber bei uns geht es nicht um dementsprechende Marktanteile. In unserer Struktur und in unserer Größe muss etwas übrigbleiben, damit sich das Unternehmen weiterentwickeln kann.
Wie stehen Sie zu den vielen Märkten auf engstem Raum?
Leider hat der Gesetzgeber verabsäumt, die Raumordnung zu regeln, was jetzt nachgeholt wurde. Man darf nicht mehr ungebremst am Kreisverkehr bauen, jetzt ist wieder die Belebung der Zentren ein Schwerpunkt. Das alles läuft in Zyklen.
Ein großes Thema ist die Lebensmittelverschwendung, wie gehen Sie damit um?
Wie vorher schon angeführt, verkaufen wir Multipacks nur mehr bei Produkten, die lange halten. Wenn Brot und Gebäck zum Ladenschluss hin schon sehr ausgesucht sind, wird nicht mehr nachgebacken. Dann haben wir eben nicht mehr alles, niemand wird verhungern. Lebens-
mittelverschwendung ist in unserer DNA anders zu bewerten wie in einem Konzern. Da hilft uns auch die Strategie mit den Franchisenehmern, und da wir 20 Prozent des Umsatzes mit regionalen Produkten erwirtschaften, sind wir auch näher an den Produzenten in den Regionen dran. Zudem haben wir eine große Mehrwegquote. Unser Grundzugang lautet, bewusster einzuk aufen und nicht stimulierende Maßnahmen für den Mehrkauf zu setzen.
Wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie aktuell? Insgesamt beschäftigen wir mehr als 3.000 Mitarbeiter, davon ca. 1.600 in der Zentrale, in den Eigenfilialen und der Logistik. Die restlichen Mitarbeiter teilen sich auf die Unimarkt-Franchisepartner und Nah&Frisch-Kaufleute auf.
Wie werden wir in zehn Jahren einkaufen? Wir haben eine starke Hybridisierung und es wird nicht mehr überall offene Ware (Fleisch, Wurst) angeboten werden, sondern nur in ausgewählten Läden. Die Qualität der Lebensmittel wird sukzessive steigen. Es geht immer mehr in Richtung kontrolliert produzierte Lebensmittel in Bioqualität. Auch wenn es momentan schwieriger ist, aber wir sind auf einem Produktionslevel, der sich weiterentwickeln wird.
Was motiviert Sie?
Etwas zu bewegen und Dinge zu entwickeln, die sich nicht jeder aneignen kann. Auch kurze, schnelle Entscheidungswege und der Drang, anders zu sein wie die Großen, motiviert mich.
Was ärgert Sie?
Wenn etwas nicht so schnell geht wie angenommen.
Was ist für Sie in Ihrem Job momentan die größte Herausforderung?
Die Organisation auf die neuen Gegebenheiten, die sich laufend ändern, einzustellen. Jeder Mitarbeiter hat seine Routine, durch Ausbruch der Pandemie und den Krieg in der Ukraine wurde alles auf den Kopf gestellt. Die Organisation mit den 3.000 Mitarbeitern auf diese Neuerungen einzustellen, dass plötzlich alles anders ist und anders sein muss als früher, ist die größte Herausforderung.
Wie schwierig ist es, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden?
Bis voriges Jahr war es sehr schwierig, jetzt ist es konjunkturbedingt einfacher. Aber das wird aufgrund der demografischen Entwicklung sicher wieder ändern.
Am Flipchart in Ihrem Büro steht das Zitat: „Great things never come from comfort zones.“ Ist das Ihr Motto?
Ja, ich bin ein Ausdauersportler. Also einen Marathon zu laufen, nur dass ich ihn laufe, funktioniert bei mir nicht. Ich habe immer das Ziel vor Augen, in welcher Zeit ich ihn laufen möchte. Das ist auch im Unternehmen so. Wenn man in so einem konzertierten Umfeld agiert, in dem vier Mitbewerber 94 Prozent des Marktes ausmachen – und daneben gibt es noch ein paar Kleine, zu denen wir gehören –, da muss man sich schon beweisen und kann nicht in den Tag hineinleben. Das ist kein Selbstläufer.
Wie kaufen Sie privat ein? Beim Unimarkt im Ort natürlich.
Geben Sie uns noch einen kleinen Einblick in Ihr Privatleben. Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?
Ich mache fünfmal die Woche je eine Stunde Ausdauersport wie Laufen oder Schwimmen –das brauche ich, um den Kopf freizubekommen. Im Winter gehe ich auf gerne langlaufen und Skifahren. Und ich laufe auch Marathons.
Sind Sie auch ein Genießer?
Ja, nachdem ich gerne koche und viel Kalorien verbrenne, kann ich mir das erlauben. Ich esse viel, gerne und gute Lebensmittel – und ich erlaube mir auch zu Anlässen einmal ein Bier oder ein gutes Glas Wein.
Wie ist Ihr Führungsstil? Kooperativ!
Wie viele Marathons haben Sie schon absolviert und in welcher Zeit?
Insgesamt 15 Marathons in 3 bzw. 3,15 Stunden.
Wie viele Stunden arbeiten Sie in der Woche?
Ich bin Unternehmer, das ist mein Leben. Wenn ich Sport mache, komme ich erst um acht Uhr ins Büro, wenn ich keinen Sport mache, bin ich um sieben Uhr im Büro.
Was ist Ihr Wunsch für die Zukunft?
Wir sind in einer Konsumgesellschaft aufgewachsen und haben nicht nachgedacht, wie Lebensmittel produziert wurden oder wer dahintersteckt. Erfreulich ist, dass die jungen Menschen durch Information und Transparenz wieder bewusst schauen, was dahintersteckt. Man legt wieder Wert darauf, was man zum Tanken für den eigenen Organismus zu sich nimmt. Letztendlich entscheidet immer der Konsument mit seinem Einkauf, in welche Richtung es gehen wird.
Einen Marathon zu laufen, nur dass ich ihn laufe, funktioniert bei mir nicht.
Wasserstoff ist ein großer Hoffnungsträger für die Energieversorgung der Zukunft. Als „Energietransportbzw. Energiespeichermedium gerade für Mitteleuropa“ kann er „zukünftig eine große Rolle spielen“, sagt FH-Professor DI Dr. Gernot Grabmair, Leiter des Fachbereiches Energietechnik an der FH Oberösterreich in Wels.
Text: Maria Russ Fotos: Shutterstock, FH OÖ Grafik: Green Tech Valley Cluster
Erst im Juni letzten Jahres beschloss die österreichische Bundesregierung die lang erwartete Wasserstoffstrategie für die Produktion und den Einsatz des Brennstoffs. Im „Mobilitätsmasterplan 2030“ vom Juli 2021 ist Wasserstoff (H2) aus erneuerbaren Energieträgern als eine der Technologieoptionen auf dem Weg zur Dekarbonisierung genannt. Die österreichische Politik scheint sich einig zu sein: Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein der Energiewende. Als speicherbarer Energieträger soll H2 insbesondere „in jenen Bereichen eingesetzt werden, die einen hohen Bedarf an thermischer Energie aufweisen, sowie in Anwendungen, bei denen die Möglichkeiten der Elektrifizierung begrenzt sind“, wie in der Wasserstoffstrategie des Bundes geschrieben steht. Hierzu zählen die chemische Industrie, die Stahlindustrie, der Flug- und Schiffsverkehr sowie im Energiesystem der „Spitzenlastausgleich für volatile erneuerbare Energien“. Keine prioritären Anwendungsbereiche sind indes der Verteiler-LKW- und der PWK-Verkehr sowie die Beheizung von Räumen, wo der Wasserstoff mit deutlich effizienteren, bereits heute kostengünstig verfügbaren und nachhaltigen Technologien, wie zum Beispiel mit Wärmepumpen oder dem Elektroantrieb von Fahrzeugen, konkurriert. Dennoch besteht freilich auch in diesen Bereichen Handlungsbedarf, ist der Wärmesektor laut Wien Energie in Österreich immerhin für etwa die Hälfte des Endenergieverbrauchs verantwortlich und gehört der Verkehrssektor bekanntlich zu den Hauptverursachern für CO2-Emissionen. Die vollständige Elektrifizierung des Verkehrs scheint aufgrund fehlender Ladeinfrastruktur sowie zu geringer Verfügbarkeit von elektrischer Leistung derzeit noch realitätsfern, Ähnliches gilt für den Antrieb mit Wasserstoff als Energieträger. Gewiss ist also: Die Hauptbedingung sowohl für die vollständige Elektrifizierung des Verkehrs als auch für die Wasserstoffrevolution ist die langfristige Verfügbarkeit von genügend Energie. Damit diese gegeben ist, muss der Ausbau der erneuerbaren Energien dringend weiter vorangetrieben werden. Denn derzeit übersteigt der Bedarf an Wasserstoff die Produktionspotenziale noch stark, weshalb Österreich an den Import aus Drittländern angewiesen ist.
Was viele nicht wissen: Österreich spielt auf dem Sektor der universitären sowie außeruniversitären Erforschung von Wasserstoff als Energieträger in der europäischen Spitzenliga mit, wie die Hydrogen Research Map (s. Bild rechts/links) veranschaulicht. Auch die FH Oberösterreich Campus Wels bringt ihr Knowhow ein. Einer, der sich im Bereich der Wasserstofftechnologie dort besonders engagiert, ist der FH-Professor für Regelungs- und Steuerungstechnik und Leiter des Fachbereiches Energietechnik Wels Gernot Grabmair.
Herr Dr. Grabmair, die wahrscheinlich größte Stärke des Wasserstoffs liegt in seinem Speicherpotenzial. Hierfür muss der Wasserstoff zunächst verdichtet werden. Genau hier liegt auch ein Schwerpunkt der Forschung im Fachbereich Energietechnik an der FH Wels. Können Sie dem Laien kurz erklären, woran Sie arbeiten?
Wir arbeiten an der Erzeugung und Verdichtung von grünem Wasserstoff. Um das Know-how für Firmenpartner und vor allem für unsere Studenten direkt zugänglich und erlebbar zu machen, wurde ein Demonstrator als Kleinanlage geschaffen. Mit diesem gelingt es uns, die Kette von der hauseigenen Photovoltaikgroßanlage, der Wasserstoffproduktion und Speicherung bis hin zur Wiederverstromung darzustellen. Unsere Studenten können dadurch Vorlesungsinhalte und Berechnungsergebnisse direkt durch praktische Messungen an der Anlage verifizieren. Da der Strom, wie gesagt, aus der eigenen Photovoltaikanlage kommt, also an der FH produziert wird, läuft die Erzeugung absolut umweltschonend ab.
Was ist neu an der Methode, die Sie verwenden?
Die Besonderheit unserer Anlage ist ein weitgehend wartungsfreier thermischer Verdichtungsprozess. Zum einen wird dabei auf mechanische Komponenten verzichtet, wodurch keinerlei Lärm entsteht. Zum anderen kann Überschusswärme, welche beispielsweise bei zahlreichen Industrieprozessen anfällt, mit relativ geringer Temperatur für die Kompression (Anm.: Verdichtung) mitverwendet werden.
Welche technischen Probleme gibt es? Generell ist der Gesamtwirkungsgrad für Wasserstoff als Zwischenspeicher oder Transportmedium grüner elektrischer
Energie noch bescheiden im Vergleich zur Direktverwendung von Photovoltaikstrom bzw. zu batterieelektrischen Speichersystemen. Aktuell sehe ich die sinnvollere Anwendung in der Bereitstellung von grünem Wasserstoff als Prozessgas für die Industrie, wo aktuell Großmengen etwa über sogenanntes Reforming aus Erdgas abgespalten werden müssen. Schon damit kann etwaiger grüner „Überschussstrom“ einer sinnvollen Verwendung zugeführt werden.
Was sind die Vorteile der Wasserstoff-Brennstoffzelle gegenüber der Batterie?
Ein wesentlicher Vorteil liegt hierbei in der schnellen Betankungsfähigkeit und relativ einfachen Lagerbarkeit in Großmengen des Wasserstoffs als Energieträger. Damit können lokale punktuelle Ladespitzen vermieden werden bzw. wird zum Beispiel für das Gütertransportgewerbe ein grüner Energieträger erst ermöglicht. →
V.l.n.r.: FH-Prof. DI Dr. Gernot Grabmair mit den Studenten Patrik Oberndorfer, Jakob Rudelstorfer, Wolfgang Lindner, Julian Feichtinger vor „ihrem“ Gerät an der FH OÖ in Wels, das grünen Wasserstoff gleichzeitig verdichtet und speichert.Ein wesentlicher Vorteil des Wasserstoffs liegt in der schnellen Betankungsfähigkeit und der relativ einfachen Lagerbarkeit.
Warum entwickeln fast alle Autohersteller Elektrofahrzeuge, setzen Industrie und Politik voll und ganz auf Elektroautos mit Batterie, während Wasserstoffautos nur am Rande behandelt werden?
Ganz kann man das so nicht mehr sagen, da beispielsweise BMW ein Wasserstofffahrzeug mit Anfang 2023 in Kleinserie regulär produziert – zugegebenermaßen im Premiumsegment, was aber auch für die wirklich ohne Abstriche zu betreibenden Elektrofahrzeuge gilt. Hierzu muss man aber fairerweise beachten, dass eine Ablöse des Energieträgers für hochmobile Systeme wie beim Automobil generell einer der technisch komplexesten Ansatzpunkte für CO2-Einsparungen ist. Politisch hat dies aber den Vorteil, dass die gewaltigen Kosten ganz von selbst auf viele Schultern verteilt werden.
Wo stehen wir in Hinsicht Wasserstoffmobilität? Wann werden Wasserstoff-Brennstoffzellen-Autos Ihrer Einschätzung nach marktreif sein? Hat der Wasserstoffantrieb Potenzial, die „Mobilität der Zukunft“ zu sein?
Die Marktreife im PKW-Premiumsegment ist, wie oben gesagt, erreicht. Ob eine breite Durchsetzung im PKW-Bereich erfolgen wird, ist eher fraglich. Bis zum Mittelstreckenbereich und bei langen Standzeiten an einem Standort mit Lademöglichkeit sehe ich den Einsatz batterieelektrischer Fahrzeuge. Sobald Langstrecken, große Tonnagen und hohe Verfügbarkeit ins Spiel kommen, macht aus aktueller Sicht die
Untersuchung anderer Energieträger wie Wasserstoff Sinn.
Wie muss man sich das Betanken vorstellen?
Ist hier ein ähnliches Problem wie bei den Elektroautos zu erwarten, deren hohen Verkaufszahlen der Ausbau der Ladeinfrastruktur stark hinterherhinkt?
Beim elektrischen Laden stellt nicht nur die Anzahl von Ladepunkten ein Problem dar, sondern vor allem auch die geografisch und zeitlich punktuell verfügbare elektrische Leistung. Sobald sich zu viele Fahrzeuge eine Zuleitung teilen, muss in der Regel die Ladeleistung gedrosselt werden und der Ladevorgang dauert länger. Das stört unter Umständen aber lediglich im Reise- bzw. Güterverkehr. Das Problem lässt sich vorerst nur durch den Ausbau der elektrischen Zuleitungen nebst notwendiger Anlagen oder lokaler Energiespeicherung lösen. Dort liegen wesentlich höhere Kosten als lediglich beim Ladepunkt. Aktuell ist nicht geregelt, ob dafür der Betreiber des elektrischen Energienetzes oder der Ladepunktbetreiber zuständig ist.
Wasserstoff kann vom Prinzip ähnlich transportiert, gelagert und betankt werden wie Erdgas, allerdings sind diverse Sondermaßnahmen nötig.
Welche Sondermaßnahmen sprechen Sie an?
Das sind zum Beispiel Umrüstungen bei den Erdgaspipelines – beim Projekt HyWay 27 in den Niederlanden belaufen sich Kostenschätzung auf ca. 25 Prozent der Neubaukosten –
und beim Betanken die notwendige Temperierung beim Druckangleich zwischen einem fast leeren Tank und dem komprimierten Wasserstoff aus der Tankanlage.
Eignet sich die Wasserstoff-Brennstoffzelle auch zur Hausenergieversorgung? Heizen mit Wasserstoff ist ja bereits möglich, dementsprechende Geräte werden von großen Herstellern wie Viessmann oder Buderus angeboten. Dennoch hört man auch in Zeiten der Energiekrise wenig davon …
Eine Brennstoffzelle ist natürlich komplexer, als lediglich den Wasserstoff für die Wärmegewinnung zu verbrennen. Um selbst Strom zu erzeugen allerdings, stellt die Brennstoffzelle eine relativ einfache Möglichkeit dar.
Wie schon angeklungen löst grüner Wasserstoff nicht das Problem einer Energieknappheit. Wasserstoff kann über längere Zeit gespeichert und einfach auch lokal verstromt werden. Dafür muss er aber zuerst hergestellt werden. Hierfür sind wiederum erhebliche Mengen an grüner Überschussenergie notwendig. Beispielsweise liefert eine Photovoltaikanlage ganz im Süden Europas beinahe den doppelten Stromertrag wie in Mitteldeutschland und den dreifachen wie in Skandinavien. Günstige Windenergiestandorte sind in der Regel an und vor den nördlichen Küsten. Unter diesem Gesichtspunkt kann Wasserstoff als Energietransport bzw. Energiespeichermedium gerade für Mitteleuropa zukünftig eine große Rolle spielen.
Timm Koch ist von den Potenzialen des Wasserstoffs überzeugt. Dieser sei die Lösung unseres Energieproblems. Der Autor im Gespräch über sein neues Buch „Das Feuer des Wassers“.
Timm Koch ist studierter Philosoph, Drehbuchautor für Film und Fernsehen und Buchautor. „Das Feuer des Wassers“ ist sein fünftes Buch, das zweite zum Thema Wasserstoff. Derzeit schreibt der Deutsche an seinem nächsten Projekt, einem Roman. Eine zentrale Rolle darin wird Propaganda und ein totgesagter, bedeutender Protagonist des Naziregimes spielen, den Koch durch Zufall Mitte der 1990er-Jahre in seinem Versteck in Südamerika aufgespürt hat. Der Roman wird voraussichtlich im Frühjahr 2023 erscheinen.
„Wer die Kraft des Windes und der Sonne erntet und in Form von Wasserstoff konserviert, der hält das irdische Perpetuum mobile in den Händen“, lautet eine der Kernbotschaften von Timm Kochs neuestem Buch. Das Perpetuum mobile, das Energie aus dem Nichts erschafft, der unerschöpfliche Energiequell, der ohne weitere Energiezufuhr ewig in Bewegung bleibt und dabei noch Arbeit verrichtet, ist bis heute ein nicht realisierbarer Menschheitstraum. Immerhin jedoch beflügelt die bloße Idee davon den Erfindergeist. Und dieser ist in Zeiten der Klimakrise unbedingt nötig. Denn wenn etwas realistisch dazu taugt, den Planeten zu retten, dann sind das neue Technologien. Das Potenzial des Wasserstoffs hierbei ist enorm, und die Möglichkeiten, Wasserstoff umweltfreundlich herzustellen, sind noch längst nicht ausgeschöpft. Timm Koch plädiert in seinem neuen Buch für einen fundamentalen Wandel in Richtung Wasserstoffgesellschaft. Im Gespräch liest der Autor, der sich seit Dezember letzten Jahres in Mittel- und Südamerika befindet und dort an seinem nächsten Projekt arbeitet, Politik und Lobbyismus die Leviten.
Herr Koch, mit grünem Wasserstoff lässt (oder ließe) sich der Verkehr sauber machen, Stahl schmelzen, klimaneutraler Kunstdünger herstellen, lassen sich Gebäude heizen und vor allem: Mit ihm könnte man in Sachen Energie unabhängig werden von Staaten wie Russland oder Katar. Industrie und Politik interessieren sich immer mehr dafür. Wird hier genug getan? Nein. Hier ist noch ordentlich Luft nach oben. Mobilität bewegt uns im wahrsten Sinne des Wortes. Deswegen blicken die allermeisten Menschen beim Thema Dekarbonisierung erst einmal auf sie. Entsprechend wichtig ist dieses Feld, obwohl durch industrielle Prozesse und Heizen wesentlich mehr Kohlenwasserstoffe zum Einsatz kommen.
Man muss sich einmal auf der Zunge zergehen lassen, dass der Autogigant VW, der übrigens zu 17 Prozent dem aggressiven Öl- und Gasgebilde Katar gehört, nach seiner scheinheiligen Festlegung auf Batterieautos, ein allgemeines „Ende der Technologieoffenheit” einforderte – wohl wissend, dass es nie im Leben zu einer Umstellung der globalen Autoflotte auf Batterietechnik kommen wird, weil der Planet Erde mit höchster Wahrscheinlichkeit gar nicht ausreichend Rohstoffe für diesen Wahnsinn zur Verfügung
stellen kann. Auf der anderen Seite erwirbt VW unter größter Geheimhaltung das Patent für eine hochmoderne Brennstoffzelle, die statt mit Platin oder Kunststoff auf Keramikbasis funktioniert, lässt diese in einer Schublade verschwinden, um kurz darauf zu verkünden, dass das Ende des Verbrenners wohl noch eine Weile auf sich warten lassen dürfte und man ja irgendwas mit E-Fuels anfangen sollte. Man könnte lachen bei all diesen Verrenkungen, wäre es nicht so traurig. Hier wäre ein deutliches Machtwort seitens der Politik angebracht.
Beim Wasserstoff scheint es sich um kein lukratives Geschäftsmodell zu handeln. Wasserstoff ist günstig in der Produktion, Sie schreiben von einem Euro pro Kilo Wasserstoff – mit einem Kilo H2 könnte ein schwerer Geländewagen 100 Kilometer fahren (ich verwende den Konjunktiv, weil die Brennstoffzellen-Technik noch nicht genügend ausgereift ist). Das lässt einen schon den Verdacht hegen, dass es ökonomische Gründe dafür geben könnte, dass Fortschritte in der Wasserstofftechnologie und die Umsetzung derer eher gebremst wird. Eine Verschwörungstheorie?
Der Toyota Mirai mit einem 134-kW-Elektromo-
Text: Maria Russ Foto: Dirk Göttschetor schafft die 100 Kilometer bereits mit einem Kilo H2 – beim heutigen Stand der Technik, die wirklich noch in den Kinderschuhen steckt. Sportlicher sind da die Ambitionen, eben dieses Kilogramm für lediglich einen Euro herstellen zu können, wie Indien dies vor Kurzem verkündet hat. Die ewigen Energien, die uns Wind, Sonne und Strömungen bieten, sind ebenso unbegrenzt vorhanden wie Wasser. Wir halten mit grünem Wasserstoff das Perpetuum mobile in den Händen, den alten Menschheitstraum. Kein Wunder, dass angesichts einer solchen Entwicklung die äußerst mächtigen Energieschurken, die heute noch das Heft in der Hand halten, nervös werden. Eine Blockadehaltung ist da die natürliche Konsequenz und ganz sicher keine Verschwörungstheorie.
Sie schreiben, das Elektroauto, das beim Kauf zwar stark gefördert wird, sei kein „Klimaretter“, sondern eine „Fahrt in die Sackgasse“ … Nebenbei bemerkt, auch die modernen Wasserstoffautos, die nicht mit einem Wasserstoffverbrenner (der übrigens auch seine Vorteile zu bieten hat), sondern mit einer Brennstoffzelle betrieben werden, sind Elektroautos. Denn die Zelle treibt ja letztendlich einen E-Motor an. Wenn Sie mich fragen, sind diese Batteriedinger ganz klar eine Wasserstoffverzögerungsstrategie. Am Ende wird sich ganz sicher die überlegene Technik durchsetzen. Mit den Batterien verlieren wir wertvolle Zeit. Aber so ist das nun einmal in einem politischen System, in dem sich Korruption hinter dem Euphemismus der „Lobbyarbeit” verstecken kann. Umso wichtiger ist Aufklärung, damit sich durch eine demokratische Willensbildung die Dinge beschleunigen lassen können.
Die Energiewende wird sich kaum ohne Speicher für Wind- und Solarstrom umsetzen lassen. Hier liegt die größte Stärke des Wasserstoffs. Mit H2 kann der Nachteil erneuerbarer Energien, die Jahreszeiten- und Wetterabhängigkeit, umgangen werden. Denn Wind- und Photovoltaikstrom kann in Form von Wasserstoff gespeichert werden, das heißt, der erneuerbare Strom wird zur Erzeugung von Wasserstoff genutzt, der später wieder in Energie umgewandelt werden kann. Fehlt hier der politische Wille zur Lösung?
Der politische Wille fehlt sicherlich ganz gewaltig, auch wenn hier langsam Bewegung zu erkennen ist. Würde mit demselben Elan, mit dem jetzt an deutschen Küsten diese Flüssiggasterminals aus dem Schlick des ökologisch einzigar tigen Wattenmeers gestampft werden, die Wasserstoffwende vorangetrieben, wären wir heute schon ein gutes Stück weiter. Wirklich erstaunlich finde ich den mangelnden Enthusiasmus der europäischen Grünen, wenn es um H2 geht. Da kann man sich nur wundern. Ich hätte nie gedacht, einmal lobende Worte für die Liberalen zu finden. Aber die sind in dieser Hinsicht tatsächlich wesentlich fortschrittlicher
aufgestellt. Wenn man einmal von den Querschüssen des ewig gestrigen Wolfgang Kubicki (stellvertretender Bundesvorsitzender der Freien Demokraten, FDP, und Vizepräsident des Deutschen Bundestages, Anm. d. Red.) absieht, der gestern noch die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 forderte und heute nach Fracking für Deutschland schreit.
geht, ein. Wenn in Form von Wasserstoff gespeicherte Energie zukünftig praktisch universell verfügbar sein wird, entfällt der entsprechende Kriegsgrund. Natürlich ist es der menschlichen Spezies zuzumuten, dass ihr dann andere Gründe einfallen, damit wir uns gegenseitig die Köpfe einschlagen ...
Ein nicht gerade geringfügiges Problem stellt die Tatsache dar, dass grüner Wasserstoff –und nur grüner Wasserstoff ist klimafreundlich und macht Sinn – nicht übermäßig verfügbar ist … Grüner Wasserstoff wäre sozusagen unbegrenzt verfügbar, wenn wir uns endlich daran machen würden, ihn ernsthaft zu schöpfen. Zu dem Thema fällt mir folgende Episode ein: Bei einer Podiumsdiskussion in der Villa Lessing in Saarbrücken, zu der Jorgo Chatzimarkakis, der CEO von Hydrogen Europe (europäischer Verband der Wasserstoffindustrie, Anm. d. Red.), zugeschaltet war, berichtete Herr Chatzimarkakis von seiner Reise nach Sharm el Sheikh im Zuge der Weltklimakonferenz. Seiner Aussage nach waren die Ägypter richtig gehend sauer, weil sie mit großem Elan den Aufbau von Wasserstofffabriken betreiben, während Europa nicht mit der versprochenen Bereitstellung von Absatzmöglichkeiten nachzieht. Einen Mangel an Sonne, Wind und Wasser jedenfalls haben wir auf keinen Fall. Mehr braucht es neben der entsprechenden Technik für den grünen Wasserstoff ja eigentlich nicht.
Sie schreiben in Ihrem Buch: „Wasserstoff hat das Zeug dazu, die Erde zu einem friedlicheren Ort zu machen.“ Können Sie uns das kurz erklären?
Der Kampf um die endlichen Ressourcen an fossilen Kohlenwasserstoffen und neuerdings auch der Komponenten für Batterien führt nicht selten zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Als Beispiele fallen mir da aktuell der Konflikt um das ölreiche Irakisch-Kurdistan im Norden des Irak und der Bürgerkrieg im Kongo mit Millionen Toten, bei dem es ganz maßgeblich auch um die Batterierohstoffe Coltan und Kobalt
Das letzte Kapitel im Buch trägt die Überschrift „Wohin geht die Reise?“. Glauben Sie, dass die Wasserstoffrevolution kommen wird, dass Wasser tatsächlich die „Kohle der Zukunft“ sein wird? Was genau wird kommen? Ein paar Zukunftsszenarien bitte. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir in diesen Tagen die Anfänge der Wasserstoffrevolution erleben, auch wenn diese Erkenntnis noch nicht in allen Köpfen angekommen ist. H2 ist sicherlich die Kohle, das Erdöl, das Gas und auch das Uran der Zukunft und wird uns helfen, eine Menge der derzeitigen Probleme zu lösen. Je besser wir uns in dieser Hinsicht informiert halten, desto schneller wird es gehen. Sicherlich werden wir mittel- bis langfristig etwas erleben, was ich die Energieinflation nenne. Mehr oder weniger unbegrenzter Zugang zu billigster Energie wird zu einer Selbstverständlichkeit werden. Davor sollte man aber keinesfalls Angst haben. Im Gegenteil bietet uns das in Kreislaufwirtschaft betriebene Perpetuum mobile namens „Grüner Wasserstoff “ die Aussicht auf vollkommen ungeahnte Geschäftsfelder. Das „Feuer des Wassers” hat das Zeug dazu, uns in zivilisatorischer Hinsicht auf eine ganz neue Stufe der Evolution zu stellen. Ich prophezeie fliegende Autos und die Neuentdeckung des Luftschiffes. Auch die H2-Gewinnung aus Algen ist ein Thema mit immensem Zukunftspotenzial. Der Krieg in der Ukraine zeigt uns, wie verletzlich eine Gesellschaft durch die zentralisierte Energieversorgung wird. Mit Wasserstoff kann das Gegenteil, nämlich die dezentrale, ja sogar demokratische Energieversorgung erreicht werden, was uns weniger verletzlich machen wird.
Timm Koch: Das Feuer des Wassers. Wasserstoff jetzt! Die Lösung unseres Energieproblems , Westend Verlag, ISBN 978-3-86489-916-4; € 14
Grüner Wasserstoff hat das Zeug dazu, uns in zivilisatorischer Hinsicht auf eine ganz neue Stufe der Evolution zu stellen.
Das neue Geschäft von UHREN SCHMOLLGRUBER in Ried im Innkreis präsentiert sich anlässlich eines Umbaus 2021 ganz neu, vergrößert und als architektonisches Highlight.
Architektur und Ambiente spiegeln die Exklusivität der angebotenen Uhren im Premium-Segment. Modelle von IWC und Breitling sind in einer eigenen Lounge zu bestaunen, zu genießen und zu erwerben.
Im Herbst 2022 hat UHREN SCHMOLLGRUBER den Schmuckstars-Award für das „ShopDesign des Jahres“ in der österreichischen Uhren- und Schmuckbranche gewonnen. Nach dem „Web-Star 2019“ und dem „Uhrenhändler des Jahres 2021“ würdigten die hochkarätigen Juroren die überzeugenden Leistungen von UHREN SCHMOLLGRUBER in den Bereichen Architektur, Ambiente, erstklassige Beratung und spezielles Sortiment.
Fotos: Katharina WisataText: Ulli Wright
Fotos: Sepp Friedhuber
Bereits im Jahr 2003 ist Sepp Friedhuber als wissenschaftlicher Mitgestalter der ORF-UniversumDokumentation „Beringia – Klimaalarm in der Arktis” in die Arktis gereist. Von 2004 bis 2016 war der Biologe als Expeditionsleiter auf Eisbrecherfahrten zum Nordpol, nach Nord- und Ostsibirien, Franz-Josef-Land, Spitzbergen, Grönland sowie in die Antarktis unterwegs. Durch seine Reisen und als Alpinreferent der Naturfreunde Österreich beschäftigt sich der 75-Jährige schon seit vielen Jahren mit den Auswirkungen des Klimawandels und weiß sehr genau, wovon er spricht. Ein Interview zum Nachdenken.
Der Ansfeldner Sepp Friedhuber ist nicht nur ein preisgekrönter Fotograf, Dokumentarfilmer, Buchautor und Romy-Preisträger, zahlreiche Expeditionen brachten den studierten Biologen und Lehrer bis in die entlegensten Winkel der Welt. Durch seine Tätigkeit als Expeditionsleiter auf Eisbrecherfahrten konnte er bereits vor mehr als 15 Jahren beobachten, wie sich die Arktis und Antarktis durch den Klimawandel rasant verändert haben.
Im arktischen Raum, zwischen Alaska und Sibirien, ist der Klimawandel besonders spürbar geworden. Wie stehen Sie zum Klimawandel?
Herr Professor Friedhuber, mehrere Male sind Sie auf Ihren Reisen in die Arktis und Antarktis gekommen. Wann waren Sie dort das erste Mal?
Das erste Mal bin ich im Jahr 2003 in die Arktis gekommen. Wir haben damals die ORF-Universum-Dokumentation „Beringia –Klimaalarm in der Arktis“ in Alaska, Ostsibirien und im Mississippi-Delta gedreht. Ab 2004 habe ich auf russischen Eisbrechern und anderen Expeditionsschiffen als Biologe gearbeitet. Durch meine Tätigkeit als Lektor und Expeditionsleiter auf diesen Schiffen bin ich in viele Teile der Welt gekommen, die früher fast unerreichbar waren. Ich war fünfmal am Nordpol und viermal in der Antarktis.
Der Klimawandel findet zweifelsohne statt, es hat ihn aber immer schon gegeben. Fakt ist, dass der Mensch ein massiver Beschleuniger ist. Das größte Problem ist das weltweite Bevölkerungswachstum. Im Vorjahr lebten geschätzte acht Milliarden Menschen auf der Erde, bis 2036 prognostizieren die Vereinten Nationen neun Milliarden Menschen. Durch den Klimawandel werden viele Lebensbereiche von Menschen wegbrechen, was Fluchtund Migrationsbewegungen auslösen wird. Das ist allerdings kein neues Phänomen, denn auch die Völkerwanderung war bereits eine Klimaflucht. Warm- und Eiszeiten gab es schon immer. Zum Beispiel war die Beringstraße (Meerenge zwischen den Kontinenten Asien und Amerika, Anm. d. Red.) vor rund 30.000 Jahren noch begehbar, der Meeresspiegel lag damals bis zu 140 Meter tiefer als heute. Was den Klimawandel betrifft, sind neben der Emission von Treibhausgasen, der Ressourcenverbrauch, Verschwendungswirtschaft, die Überbevölkerung und die Eingrenzung der Lebensräume unsere größten Themen.
Sie waren circa vierzig Mal in Nord- und Südamerika, über achtzig Mal in Afrika. Haben unter anderem beim Dreh des Filmes „Dominica – Berge im Regenwald“ mitgearbeitet und das Buch „Afrika. Berge – Wüsten – Regenwälder“ herausgebracht. Inwieweit sind Klimawandel und Regenwald miteinander verknüpft?
Den Film „Dominica – Berge im Regenwald“ haben wir 1990 in der Karibik gedreht. Schon damals habe ich am grausamen Umgang mit dem Regenwald befürchtet, was auf uns zukommen wird. Die Regenwälder sind die größte Rücknahme- und Speichermöglichkeit für CO2 überhaupt. Da frage ich mich schon, warum man gegen Bolsonaro (von Januar 2019 bis Dezember 2022 Präsident Brasiliens, Anm. d. Red.) keine Sanktionen in Erwägung gezogen hat, als er die „Grüne Lunge der Erde“ abgeschnitten hat. Langsam gibt es durch Lula (aktueller Präsident von Brasilien, Anm. d. Red.) wieder ein Umdenken, nur inwieweit er das realisieren kann, ist eine andere Frage. Was wäre, wenn die gesamte Weltgemeinschaft die Regenwälder von den Brasilianern um „Hausnummer“ 100 bis 150 Milliarden Euro pachten und eine Abholzung verhindern würde? Das wäre ein Anfang, aber damit ist es längst nicht abgetan, denn auch die Regenwälder in Afrika, Asien, vor allem in Borneo, werden vernichtet.
Wo haben Sie die Klimaveränderungen am meisten wahrgenommen?
In der Arktis. Meine ersten Kontakte mit der Arktis hatte ich in den Jahren 2002/2003. 2004 kam ich dann durch meine Tätigkeit als wissenschaftlicher Lektor und Expeditionsleiter auf einem russischen Eisbrecher das erste Mal ins Franz-Josef-Land. Auf dieser Inselgruppe im Nördlichen Eismeer hatten wir damals Mitte Juli das erste Eis am 78. Breiten-
grad. Nur drei Jahre später war die Eisgrenze Mitte Juli 500 Kilometer weiter im Norden. 2004 wären wir im Franz-Josef-Land ohne Eisbrecher keinen Zentimeter weitergekommen. 2007 war zwischen den Inseln kein Eis mehr. Es schwankt, aber die Eisdecke geht kontinuierlich zurück. Als wir 2009 auf einer Forschungsstation nahe dem Nordpol Eisdickemessungen und Eisbohrungen durchgeführt haben, gab es kaum mehr Treibeis, das mehr als ein oder zwei Meter dick war. Im Gegensatz dazu waren es früher vier Meter. In der Arktis geht der Temperaturwandel viel schneller voran, denn je weniger Eis und je mehr Wasserflächen es gibt, desto mehr Wärme wird absorbiert. Man spricht dabei vom Albedo-Effekt, der das Verhältnis von Reflexion über die Eisflächen und Absorption durch die Wasserflächen darstellt. Darum beträgt der Temperaturanstieg dort im Durchschnitt mittlerweile vier Grad Celsius.
Man kann also sagen, dass der Hut brennt? Ja, das kann man. Bei der 21. Klimakonferenz in Paris einigten sich die Teilnehmerstaaten darauf, Maßnahmen zu setzen, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Dieses sogenannte „1,5-Grad-Ziel“ ist meiner Ansicht nach eine Illusion. Dazu passiert seitens der Big Player viel zu wenig. Wenn man bedenkt, dass China 80 Kohlekraftwerke wieder in Betrieb nimmt und die Amerikaner immer noch einen ökologischen Fußabdruck von 5,6 und
wir von 3 haben, dann ist es bereits „5 NACH 12!“ Der Welterschöpfungstag ist Ende Juli, das heißt, dass wir bereits zwei Erden brauchen, um den Ressourcenverbrauch zu decken. Man muss alles tun, was möglich ist, nur muss es realistisch sein. Ich habe auch ein Problem mit Politikern, die irgendetwas in Aussicht stellen und keine Lösungen anbieten. Die Kritiken zur Elektromobilität häufen sich. Der Abbau von Lithium, ein Bestandteil von Batterien und Akkus, hat für die Umwelt und Bevölkerung vor Ort negative Folgen. Es gibt bei allem viele Für und Wider. Wenn man den Maßnahmen gegenüber kritisch ist, wird man sofort als Klimaleugner hingestellt und das bin ich mit Sicherheit nicht. Dazu kenne ich mich zu gut aus und habe auch zu viel gesehen – aber man muss realistisch sein.
Mit diesem Bild hat Sepp Friedhuber die Silbermedaille bei den „Global Arctic Awards“ gewonnen.Mit Energieeffizienz hätte man sich schon vor Jahrzehnten beschäftigen müssen.
Was kann man Ihrer Ansicht nach machen? Man muss in vielen Bereichen umdenken. Wir leben in Wirtschaftssystemen, die auf Wachstum aufgebaut sind. Wenn das Wachstum um ein Prozent zurückgeht, ist das schon eine Katastrophe. Das ist fatal. Bereits vor fünfzig Jahren hat der Club of Rome den Bericht „The Limits to Growth“ veröffentlicht. Eine der Kernaussagen lautete: Die natürlichen Ressourcen würden in wenigen Jahrzehnten erschöpft sein, wenn die Menschheit und die Wirtschaft weiterwüchsen wie bis dahin. Was die Energie betrifft, bin ich der Ansicht, dass vor allem der Verbrauch sinken muss. Aber Energie ist ein riesengroßes Geschäft, daher gab es auch nie Bestrebungen einzusparen, sondern man hat mit Alternativen immer nur die Zuwächse abgedeckt. Die Energiekonzerne haben enorm verdient und Teile des Budgets des Staates, der Länder und vieler Kommunen damit gesättigt. Mit der Mineralölsteuer nimmt der Finanzminister Milliarden Euro ein. Sinnvoller wäre es gewesen, auf 2-Liter-Autos zu setzen, das wollte man aber nicht, daran verdienen die Autokonzerne zu wenig. Das alles ist dem Profit geschuldet und der Wille zum Einsparen war und ist immer noch nicht vorhanden. Mit Energieeffizienz hätte man sich schon vor Jahrzehnten beschäftigen müssen.
Hier wäre also die Politik gefordert?
Dass es eine Emissionsproblematik gibt, kann man nicht leugnen, aber mir kommt vor, dass der Politik Hausverstand und Weitsicht fehlen. Wie wollen wir bis 2035 von fossilen Brennstoffen wegkommen, bei 900.000 Wohnungen, die mit Gas geheizt werden, bei 600.000, die mit Öl geheizt werden und bei ein bis zwei Millionen Autos, die mit Benzin oder Diesel fahren? Das ist alternativ nicht abzudecken, das kann nur über eine Reduktion des Verbrauchs gehen. Das ist das Eine. Das Zweite ist, dass die Alternativenergien wie Wind und Sonne ihre Grenzen haben. In der österreichweiten ZAMG-Auswertung brachte der Jänner 2023 um 30 Prozent we -
niger Sonnenstunden als im vieljährigen Mittel. Auch mit Windenergie lässt sich der Verbrauch nicht abdecken. Denn wenn der Wind zusammenbricht, muss man mit Schattenkraftwerken, die übrigens wieder fossil betrieben werden, dagegen fahren, damit das Netz nicht zusammenbricht. Zudem kommt man jetzt langsam auch drauf, dass die Gletscher zurückgehen und da wird es mit der Wasserkraft auch nicht lustig werden. Was die Gesamtenergie anbelangt, muss man Konzepte entwickeln, um den Verbrauch zu drosseln. Man muss bewusst mit Energie und Ressourcen umgehen.
Seit mehr als 40 Jahren sind Sie Alpin- bzw. Naturschutzreferent der Naturfreunde Österreich und Sie haben sich auch gegen das Vorhaben einer Verbindung der Skigebiete auf der Höss in Hinterstoder und der Wurzeralm in Spital am Pyhrn eingesetzt. Was motiviert Sie dazu?
Ich engagiere mich dort, wozu ich die Kraft habe. Durch den Ausbau und die Erweiterungen des Skigebiets in der Pyhrn-Priel-Region hätte man die ganze Landschaft zerstört, wenn wir nicht dagegen aufgetreten wären. Heute noch Skigebiete zu erweitern, ist unverantwortlich und absurd. Die Schnee- und
Temperaturprobleme des letzten Winters sprechen eine deutliche Sprache. Auch gegen 65 geplante Windanlagen mit 200 Metern Höhe im Voralpenland auf den Bergen sind wir aufgetreten.
Sind Sie gegen Windräder?
Nein, grundsätzlich nicht. Aber wo es aus Gründen des Landschafts- und Naturschutzes sowie aus wirtschaftlichen Gründen nicht zielführend ist, darf es nicht sein. Um Rotorblätter von Windanlagen in der Länge von 65 Metern auf die Berge zu befördern, braucht man eine Sattelschlepper-taugliche Zufahrt. Außerdem braucht ein Windrad mit 200 Metern Höhe ein Fundament von mindestens 24.000 Kubikmeter Beton. Den muss man raufbringen und er ist ein CO2-Fresser par excellence. Noch dazu haben wir in Österreich eine Windausbeute von lediglich 1.500 bis 2.000 Windstunden im
Diese ganzen monokausalen Ansätze der Hochpolitik, bei denen es nur um Emission geht, finde ich grundsätzlich schlecht.
Jahr. Als Vergleich: In Norddeutschland beträgt die Windausbeute 8.000 Windstunden pro Jahr. Da frage ich Sie: Macht das einen Sinn? Aber bei vielen Projekten wird an der Errichtung viel Geld verdient. Der Windstrom hat eine unglaublich hohe Förderung und eine Lobby, die bis ins Umweltministerium geht. Wenn man in den Bergen Tirols oder Salzburgs Windparks errichtet, braucht man Zufahrtswege und man muss dort mit einer Unwetterhäufigkeit rechnen. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin nicht gegen Windkraft, aber bitte dort, wo es Sinn macht.
Was kann man als Einzelner machen?
Als Einzelner werden wir die Welt nicht verändern können. Aber es kann jeder bewusster leben. Das Bewusstsein muss sich konzentrisch entwickeln, man muss bewusst mit Energie und Ressourcen umgehen. Und man wird die Auswirkungen des Klimawandels nur mit sehr vielen „Sowohl-als-Auchs“ lösen können. Diese ganzen monok ausalen Ansätze der Hochpolitik, bei denen es nur um Emission geht, finde ich grundsätzlich schlecht. Zum Beispiel ist die „Wegwerfkultur“ von Lebensmitteln ein großes Übel: Circa die Hälfte der produzierten Nahrungsmittel landet auf dem Müll. Das entspricht einer Anbaufläche in der Größe Kanadas. Dagegen gibt es nur schüchterne Ansätze, aber jeder Einzelne kann hier mehr Bewusstsein und Verantwortung tragen. Auch die Kleidungsproduktion in Asien ist ein Thema unter vielen anderen.
Ihre große Leidenschaft ist die Fotografie. Mit Ihren Vorträgen brachten Sie vielen Menschen die Welt näher. 2021 wurden Sie in der Kategorie „Säugetiere“ Naturfotograf des Jahres, was einer WM-Medaille entspricht. Aktuell haben Sie zwei handliche Bildbände über Linz und über das Salzkammergut herausgebracht. Wie sind Sie zur Fotografie gekommen?
Seit meinem 14. Lebensjahr war ich bergsteigen und habe auf primitivster Ebene zu fotografieren begonnen. Bei meinen Expeditionen habe ich ganz gezielt fotografiert, um diese zu dokumentieren. Mit Vorträgen habe ich mir dann die nächsten Expeditionen finanziert. Die Fotografie ist für mich eine Faszination, weil man sich mit Dingen viel näher beschäftigt. Mit zunehmendem Alter war die Fotografie für mich eine zweite Ebene, um kreativ und gefordert zu sein.
Sie waren so viel auf der Welt unterwegs, stand es nie zur Debatte, woanders hinzugehen?
Nein, ich habe meine Wurzeln hier in Oberösterreich und bin ein sozialer Mensch, der Wert darauflegt, viele Freunde und Bekannte zu haben. Ich habe auf meinen Reisen viel erlebt und habe nirgends den besseren oder schlechteren Menschen gefunden. Gangster gibt es überall, gute Menschen gibt es überall. Durch das Reisen blickt man über seinen Tellerrand hinaus. Wenn Experten, die in der Klimaforschung tätig sind, nicht gesehen haben, was auf der Welt los ist, dann sind sie in einer Künette. Die meisten politischen Entscheidungsträger kennen andere Länder nur vom roten Teppich aus und waren noch nie in einem afrikanischen Slum. Sieht man auf der anderen Seite die Skyline von Dubai, dann weiß man, wie unendlich weit die Schere auf dieser Welt auseinanderklafft. Trotzdem müssen wir positiv denken und tun, was dem Einzelnen möglich ist – im Sinne einer besseren Welt!
Bei Eisdickemessungen und -bohrungen am Nordpol wurde festgestellt, dass die Eisdecke kontinuierlich zurückgeht.
Heute noch Skigebiete zu erweitern, ist unverantwortlich und absurd.
In seinem neuen Buch
„°C – Celsius“ zeichnet
Marc Elsberg ein Szenario, in dem China die Kontrolle über das Klima übernehmen will, um den Himalaya vor dem Abschmelzen zu retten. Es droht ein globaler Konflikt und ein Machtpoker der beteiligten Staaten.
Spionage oder doch Wetterstudien?
Welchen Zweck die chinesischen Ballons hatten, die über dem Nordwesten der USA und Lateinamerika auftauchten, ist noch unklar. Die jüngsten Ereignisse bestätigen jedoch einmal mehr, dass die Zukunftsvision, die „Blackout“-Autor
Marc Elsberg in seinem neuen Science-Thriller
„°C – Celsius“ aufzeigt, gar nicht so weit von der Realität entfernt sein könnte, wie man sich vorstellen mag. Wir haben beim Bestsellerautor und Meister des Science-Thrillers nachgefragt, wie es zum Buch kam.
Herr Elsberg, können Sie uns in drei Sätzen erzählen, wovon Ihr neuer Roman handelt?
„°C“ stellt unsere Vorstellungen vom Klimawandel auf den Kopf. Als China die Kontrolle über das Klima übernehmen will, um den Himalaya vor dem Abschmelzen zu retten, droht ein globaler Kon ikt. Noch ahnt niemand, dass dies erst der Beginn einer noch viel dramatischeren Entwicklung ist.
In „°C“ ist Geoengineering ein Machtmittel und ein Megabusiness. Sind einzelne Staaten auf diesem Gebiet heute tatsächlich schon so weit, dass ein Szenario wie im Buch vorstellbar wäre?
Die meisten Technologien für ein Szenario wie im Buch sind bereits vorhanden. Bei dem in „°C“ beschriebenen Solar Radiation Management simuliert man quasi einen großen Vulkanausbruch und bringt feine Aerosole und Partikel in die Stratosphäre. Großdrohnen, die das Material dorthin transportieren können, existieren noch nicht, könnten aber binnen einiger Jahre entwickelt werden. Eine andere mögliche Transportmethode mit konventionellen Flugzeugen beschreibe ich im Buch. Geoengineering umfasst sehr viele verschiedene Ansätze; viele Ideen sind reine Spinnerei oder viel zu teuer, andere realistischer.
In Ihrem Thriller ist es wie im echten Leben: Auch im Angesicht von Wetter-Katastrophen glaubt niemand an die Unbewohnbarkeit der Erde. Was muss passieren, damit die Menschheit umdenkt und handelt?
So schnell wird die Erde nicht unbewohnbar werden! Eine der faszinierendsten Eigenschaften der Spezies Mensch ist ihre Anpassungsfähigkeit. Diese ermöglichte ihr, sich als eine von wenigen Arten dauerhaft in allen Klimazonen zu etablieren. Anpassung kann allerdings nur eine Teilstrategie im Umgang mit den kommenden Entwicklungen sein, denn die Klimaveränderung und damit Umweltveränderungen geschehen so schnell, dass oft zu wenig Zeit für Anpassung bleibt. In vielen Weltgegenden ist Anpassung an die kommenden Umstände unmöglich: Wenn deine Heimat über utet wird, ist sie weg, und du brauchst eine neue. Wenn das Meer zu warm wird, stirbt die Koralle. Fertig. Da wird „Anpassung“ zu einem zynischen Ratschlag.
Worauf müssten wir konkret verzichten, was ändern, um die Erderwärmung zu stoppen? Die notwendigen Maßnahmen sind bekannt: schnellstmöglicher Umstieg auf erneuerbare Energien, Ausstieg aus der industrialisierten Tierhaltung, Stopp der Tropenwaldabholzung,
Scha ung von CO2-Senken (Wälder, Moore, Mangroven, Holzbau, ...), komplette Neuorganisation unseres Wirtschaftssystems von Konsum- und Wegwerfgesellschaft zu Kreislaufwirtschaft, Bildung besonders auch für Frauen in Schwellen- und Entwicklungsländern, um einige der wichtigsten zu nennen. Vor allem der Westen müsste viel schneller und konsequenter vorgehen als bisher, entsprechende Gesetze erlassen, Umstellungen und Maßnahmen massiv nanziell fördern. Dass der Westen das könnte und das Geld dafür hätte, hat er während der Pandemie bewiesen.
Wenn Sie sich entscheiden müssten: Würden Sie Geoengineering befürworten oder ablehnen?
Derzeit kann ich Geoengineering weder befürworten noch ablehnen, weil wir zu wenig darüber wissen. Der nächste notwendige Schritt wäre ausführliche theoretische und praktische Forschung. Erst wenn wir ausreichend Fakten haben, können wir eine Pro-Contra-Diskussion führen. Wobei: Würden wir viel schneller klimaneutral, als derzeit geplant und abzusehen, würde sich die Diskussion womöglich erübrigen.
Marc
Elsbergblanvalet
ISBN 978-3-7645-0633-9
€ 27,50
© Clemens LechnerKonrad Paul Liessmann , „Wissenschaftler des Jah res“ 2006, ist Träger des Paul-WatzlawickEhren r ings und wurde u.a. mit dem Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik sowie mit dem Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz im Denken und Handeln geehrt. Der Professor für „Methoden der Vermittlung von Philosophie und Ethik“ befindet sich seit 2021 im Ruhestand und widmet sich seither verstärkt dem Schreiben von Essays und Büchern. Im März sind drei Bücher von und mit ihm erschienen: „Lauter Lügen“, „Der Hass. Anatomie eines elementaren Gefühls“ (beide Zsolnay Verlag) und „Canceln. Ein notwendiger Streit“ (Hanser Verlag).
Der Versuch, den politischen Diskurs, die Literatur und die Kunst von ihren Schattenseiten zu befreien, offenbart ein verlorenes Interesse am Menschen, sagt Österreichs bekanntester Philosoph und Universalgelehrter Universitätsprofessor emeritus
Konrad Paul Liessmann. Ein Gespräch zum 70er.
Text: Maria Russ Foto: Emmerich Mädl
Das Rennrad für den Körper, die Philosophie für den Geist. Am 13. April begeht Konrad Paul Liessmann seinen 70. Geburtstag, doch vom Alter keine Spur. 70 sei das neue 60. Mindestens, ja. Dank seiner Begeisterung für das Rennrad körperlich fit und der Liebe zur Weisheit brennend im Geist, bewahrt sein scharfer Blick auf den Zeitgeist und dessen mitunter merkwürdige Auswüchse seine Zuhörer und Leser vor der Falle des einseitigen Denkens. Der emeritierte Universitätsprofessor für Philosophie und Ethik an der Universität Wien, Philosoph und Publizist, der für sein Schaffen zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten hat, nimmt die Aufgabe der Philosophie, zum Verstehen der Wirklichkeit in ihren vielfältigen Dimensionen beizutragen, das große Ganze stets im Blick habend, ernst. Vital, charmant und gewohnt scharfzüngig zeigt sich der brillante Denker Konrad Paul Liessmann im Gespräch im altehrwürdigen Hotel Bristol in Wien.
Herr Professor, demnächst werden Sie 70. Sie haben einmal gesagt, das Alter habe Sie nachsichtiger gemacht. Ist diese Altersgelassenheit – neben der Altersweisheit, die sich
in Ihrem Fall erübrigt hat – das Glück des Älterwerdens?
Ich weiß nicht, ob man das als Glück bezeichnen kann, oder ob die Altersnachsichtigkeit nicht das Unglück des Älterwerdens ist. Man gewinnt diese Nachsichtigkeit aus einer gewissen Lebenserfahrung. Man hat viel gesehen und erlebt, man erkennt, wie sich vieles wiederholt. Als älterer Mensch weiß man, dass es Bewegungen wie die Wokeness und die Cancel Culture, ideologische Auseinandersetzungen dieser oder jener Art immer schon gegeben hat. Man hat also nicht dieses „Problem“ der Jugend, sich für einzigartig und erstmalig zu halten – oder für letztmalig, wie die „Letzte Generation“. Gleichzeitig weiß man aber, man kann nicht mehr so enthusiastisch und zutiefst überzeugt für etwas eintreten, weil das Leben einen gelehrt hat, wie schnell sich die Dinge ändern und wie relativ manches ist. Die Lebenserfahrung sagt einem: Du hast dich oft auch geirrt in deinem Leben, tu nicht so, als hättest du jetzt endlich absolut recht. Nein, offensichtlich ist die Altersweisheit eher ein Unglück und kein Glück.
Das Stichwort ist gefallen. Für die einen ist die Cancel Culture eine gefährliche Ideologie, für die anderen ein neurechter Kampf-
begriff, mit dem die Stimmen von Feministen, schwarzen Menschen, Migranten und queeren Menschen delegitimiert werden sollen, für wieder andere ist sie ein nicht ernst zu nehmender Studentenulk. Wo ordnen Sie das Phänomen ein?
Das ist ganz schwer zu sagen. Ich glaube, man muss versuchen, Cancel Culture und Wokeness unter Gesichtspunkten gesamtgesellschaftlicher Entwicklungen zu sehen. Sie sind Ausdruck eines neuen identitätspolitischen Denkens und reihen sich ein in Emanzipationsbewegungen, die wir seit dem 19. Jahrhundert kennen. Bis zu einem gewissen Grad haben sie auch ihre Berechtigung. Denn es wäre sinnlos zu leugnen, dass es in unserem kulturellen Gefüge nicht Machtgefälle gäbe. Es gibt Menschen, die aufgrund ihrer Herkunft oder anderen Gründen weniger Chancen haben als andere, die keine Möglichkeit haben, ihre Positionen zu formulieren. Die Cancel Culture meint aber nicht, diesen Menschen die Möglichkeit dazu zu geben – da wäre ich sofort dafür –, sondern anderen die Möglichkeit zu nehmen, weil sie angeblich gegen bestimmte moralische Kodizes und ideologische Positionen verstoßen haben. Da beginnt es für mich problematisch zu werden. Besonders prekär wird es dann, wenn sich die Cancel
Culture auf kulturelle Erzeugnisse bezieht, die mit lebenden Menschen gar nichts mehr zu tun haben, wenn zum Beispiel gefordert wird, Shakespeare zu canceln oder Texte der Vergangenheit um oder neu zu schreiben, weil sie den gegenwärtigen moralischen Ansprüchen nicht genügen. Dahinter verbirgt sich die Frage, wie wir grundsätzlich mit Traditionen und der Historie umgehen sollen.
Die Vergangenheit war offensichtlich moralisch verwerflich, böse.
Es behauptet niemand, zumindest ich nicht, dass die Vergangenheit besser gewesen sei als die Gegenwart, aber die Gegenwart ist auch nicht in allen Belangen besser als die Vergangenheit. Es ist schon eine sehr juvenile und kurzsichtige Position zu glauben, dass alles, was wir heute machen, sowohl politisch als auch kulturell dem überlegen sei, was die vergangenen Generationen gemacht haben. Das wäre nur erklärbar aus einem Prinzip des Fortschritts, der ganz seltsam verläuft, nämlich so: Bis zum Jahr 2000 gab es nur Kolonialismus, moralische defizitäre Bewegungen, Unterdrückung, und seit die woke Generation das Licht der Welt erblickt hat, kippt diese fatale Weltgeschichte urplötzlich in eine einzigartige Fortschrittsgeschichte um. So funktioniert Geschichte nun einmal nicht. Klüger ist es, in der Vergangenheit die Traditionen und Wurzeln aufzusuchen, die Fortschritte ermöglichen, sich damit auseinanderzusetzen und natürlich auch das zu kritisieren, was aus unserer heutigen Perspektive falsch erscheint. Die Ge -
schichte ist so gelaufen, wie sie gelaufen ist. Sie ist kein Gegenstand einer moralischen Beurteilung oder Verurteilung. Wenn es zutrifft, dass diese Tendenz besteht, die Vergangenheit zu entsorgen, weil man sie für unzumutbar hält, dann würde ich in der Tat sagen, das ist eine höchst bedenk liche Entwicklung, weil sie natürlich in eine vollständige Geschichtsvergessenheit führen muss.
Welcher Boden war es, der diese „Kultur“ überhaupt hat sprießen und gedeihen lassen?
Die Cancel Culture ist kein neues Phänomen. Es hat sich zwar der Begriff geändert, und auch manche Ausdrucksweise wie auch die Objekte, die gecancelt werden, haben sich verschoben, aber solche Debatten hat es immer schon gegeben. Weil jede Gegenwart sich der Vergangenheit gegenüber im Recht fühlt. Schon in meiner Studentenzeit gab es heftige Diskussionen darüber, was man lesen soll und was nicht, was in den Literaturkanon gehört und was nicht, was rausgekickt oder, heute würde man sagen: was gecancelt gehört.
Die Beanstandungen waren aber ästhetischer und inhaltlicher Natur.
Nicht nur. Auch damals schon ging es um die ideologische Ausrichtung der Autoren. In den 60er- und frühen 70er-Jahren war es etwas ganz Übles, Thomas Mann zu lesen – wenn, dann nur seinen Bruder Heinrich. „Der Untertan“: Ja! „Der Zauberberg“: Nein! Wir linken jungen Studenten wollten Thomas Mann
nicht lesen, weil er der Inbegriff des „Bürgers“ war, Repräsentant einer Erzählkultur, die uns sehr konservativ und rückschrittlich erschien. Gerettet hat ihn nur, dass er dann spät, aber doch Antifaschist geworden ist. Das Lustige ist, heute ist es wieder etwas Übles, Thomas Mann zu lesen, aber aus anderen Gründen. Er wird zwar nicht gerade gecancelt, aber scheel angesehen, weil er kulturelle Aneignung und Schlimmeres betrieben hat. Er hat sich der jüdischen Geschichte bedient, pädophile Neigungen ästhetisch verklärt und auch schamlos plagiiert, lauter Dinge, die man heute unter Verdacht stellt. Das Plagiat war für uns damals übrigens noch gar kein Problem, denn Eigentum war ein bürgerlicher Begriff. Die Enteignung der Eigentümer, und das galt für geistiges Eigentum genauso, war ein revolutionärer Akt und nicht das Problem. Tatsache
Das Geschäft von Kunst und Wissenschaft war es immer, Menschen zu verletzen.
ist, Thomas Mann gibt es noch immer, und auch die gegenwärtige Cancel Culture wird er überleben.
Man könnte auch sagen, wenn es jemandem aufgrund einer gewissen Empfindsam- und Empfindlichkeit nicht passt, wie ein literarisches Werk geschrieben wurde, dann muss er oder sie es ja nicht lesen. Ich wurde als Jugendlicher mit Klassikern der Literatur versorgt, die mit der Anmerkung „für die Jugend bearbeitet von“ versehen waren. Ich wollte „Die Schatzinsel“ aber so lesen, wie sie wirklich geschrieben wurde. Als ich das Buch dann zum ersten Mal in unbearbeiteter Form las, merkte ich erst, was für ein großartiger Roman das ist. Ich denke, das handhaben interessierte junge Menschen nicht anders. Im Gegenteil, diese Triggerwarnungen sind ja eigentlich eine Werbemaßnahme. Wenn ich die Warnung lese: „Achtung, es können furchtbare Szenen vorkommen“, dann lese ich das Buch doch sofort. Als problematischer erachte ich die „sensitivity readers“, die viele Verlage anstellen und die Manuskripte im Hinblick darauf lesen, ob sie ja allen moralischen Standards genügen und sich ja niemand durch etwas verletzt fühlen könnte. Da kann ich nur sagen, das Geschäft von Kunst und Wissenschaft war es immer, Menschen zu verletzen. Man stelle sich vor, Galileo Galilei wäre so vorsichtig gewesen und hätte gesagt, ich habe eine tolle Theorie, kann sie sogar beweisen, aber alle gläubigen Menschen werden sich verletzt fühlen, deshalb sage ich lieber nichts. Oder wie viele Menschen hat Darwin mit seiner Evolutionstheorie verletzt, bis heute! Wenn man auf das alles Rücksicht nehmen muss, gibt es weder einen ästhetischen noch einen Erkenntnisfortschritt.
Wir müssen wegkommen davon, die einzelnen, teils recht amüsanten Fälle von Cancel Culture zu diskutieren, sondern sollten die dahinter liegende Haltung überdenken, nämlich: Schreibe nichts, mache nichts, sage nichts, was nicht einen anderen verletzen könnte. Wir sollten überdenken, was es bedeutet, das Prinzip der Verletzbarkeit zum alleinigen Maßstab zu machen, und uns fragen, ob nicht bestimmte Formen von Verletzbarkeit und Verletzlichkeit zumutbar sind oder zumutbar sein müssen. Mir wäre es recht, wenn es an Universitäten nicht nur Safe Spaces, sondern auch Risikoräume gäbe, wo Studenten bewusst hingehen, weil sie dort mit Literatur, Texten, Theorien konfrontiert werden, von denen sie wissen, diese könnten sie zutiefst verstören, sie aber neugierig genug sind, dieses Risiko in Kauf zu nehmen.
Empfindlichkeit und Verletzbarkeit haben ja eine subjektive Dimension. Das Schöne ist, über meine Gefühle kann nur ich Auskunft geben. In meiner Empfindsamkeit drückt sich meine Subjektivität aus. Ich dar f daran erinnern, dass die große Individua-
lisierungsphase in der deutschsprachigen Literatur mit einer Epoche begann, die unter der Bezeichnung „Empfindsamkeit“ firmiert. Das heißt, plötzlich darzustellen, wie sensibel ich auf die Welt reagiere, was mich alles verletzt, war Ausdruck einer neuen aufkeimenden Individualität, einer Subjektivität, die ganz wesentlich war für die Entwicklung der liberalen Gesellschaft. Der Mensch hat sich nicht mehr
titäten. Sie werfen in Ihrem Buch die Frage auf, ob wir denn vom Menschen mit seinen Abgründen, seiner dunklen Seite vielleicht gar nichts mehr wissen wollen und das der eigentliche Anlass zur Besorgnis wäre.
Man möchte diese dunkle Seite, die Abgründe des Menschseins am liebsten ausblenden – oder auf einen anderen projizieren, denn dann geht es ja wieder. Wenn ich den ganz Bö-
nur als konformes Wesen in einem Kollektiv gesehen. Das Interessante ist, dass diese neue Empfindsamkeit der Woken gerade diese Subjektivität wieder kollektiviert. Ich fühle mich verletzt, weil ich als Angehöriger einer bestimmten Gruppe verletzt worden bin, als Frau, als queere Person oder als PoC, und nicht in meiner tatsächlichen Individualität.
Was man am Identitätsdiskurs vermisst, ist der Blick auf den Menschen, auf sein Wesen, unabhängig von Geschlechts-, ethnischen, kulturellen, sexuellen oder religiösen Iden-
WOKENESS:
meint eine hohe, gelegentlich engstirnige oder mit militantem Aktivismus verbundene Sensibilität für insbesondere rassistische und sexistische Diskriminierung und soziale Ungleichheit.
CANCEL CULTURE:
ist der Versuch, eine Person oder Organisation aufgrund vorgeworfener moralischer und politischer Verfehlungen zu boykottieren und aus dem öffentlichen Diskurs auszuschließen. Auch Kunstwerke, literarische Werke, Theaterstücke und Denkmäler sind Ziel der Zensurbestrebungen.
sen erkannt habe, vereint dieser alles Böse in sich, und alle anderen sind freigesprochen. So einfach ist es eben nicht oder nur manchmal. Wenn ich versuche, sowohl den politischen Diskurs als auch die Literatur oder die Kunst von diesen Schattenseiten zu befreien, dann verliere ich das Interesse am Menschen.
Sie beziehen sich hier auf ein Zitat des dänischen Philosophen Søren Kierkegaard, eines Ihrer Lieblingsphilosophen.
Ja. Kierkegaard stellte schon in den 40er-Jahren des 19. Jahrhunderts fest, dass alle so brav und bieder sein wollen und das zutiefst langweilig ist und er deshalb lieber in der Bibel oder Shakespeare liest, denn dort gibt es noch echte Menschen. Dort wird geliebt und gehasst, verfolgt und gemordet und verraten und Ehebruch begangen, und es wird auch gebüßt und bestraft. Genau diese Fülle des menschlichen Lebens geht uns in der Cancel Culture, in diesem Bemühen um Reinheit und Sauberkeit und eindeutige Identitäten verloren.
Natürlich stimmt es: Wir sind immer Angehörige bestimmter Gruppierungen. Wir sind Frauen, Männer oder etwas Drittes, wir sind einer bestimmten Sprach- und Kulturgemeinschaft angehörig, sind Angehörige einer Religionsgemeinschaft oder Atheisten, wir sind aber mit keiner dieser Teilidentitäten vollständig eins. Ich lasse mich nicht darauf reduzieren, dass ich ein 70-jähriger Mann bin. Ich bin das schon, aber ich bin nicht nur das.
„Wer bei allem und jedem immer ein ‚Ich als …‘ vorausschicken muss, hat sein Ich
In der Cancel Culture, in diesem Bemühen um Reinheit und Sauberkeit und eindeutige Identitäten, geht die Fülle des menschlichen Lebens verloren.
schon aufgegeben.“ Das schreiben Sie in Ihrem neuen Buch „Lauter Lügen“. Ich denke, das Entscheidende ist, dieses „nicht nur“ zu betonen, welches in einem kollektivistisch gedachten Gleichheitsprinzip untergeht. Denn wenn wir auf gewisse Merkmale wie Alter, Geschlecht oder Hautfarbe reduziert werden und nur als Element einer bestimmten Gruppe wahrgenommen werden, hören wir als Individuen auf zu existieren.
Interessant ist, dass Cancel Culture, Wokeness und Identitätspolitik gerade in den westlichen Demokratien, wo Frauen- oder Minderheitenrechte am besten geschützt sind, entstanden und gedeihen. Harald Schmidt hat einmal über kulturelle Aneignung gesagt: „Das sind doch alles völlige FirstWorld-Problems. Wenn aus deinem Wasserhahn kein sauberes Wasser kommt, sind dir Winnetou, Lederhosen oder Dreadlocks völlig wurscht.“ Sind die beschriebenen Erscheinungen ein Wohlstands- und Elitenproblem von privilegierten jungen Menschen?
Das ist, glaube ich, tatsächlich der Fall. Je mehr die Ideale von Gleichheit und Gerechtigkeit erfüllt sind, desto auffälliger ist die Konzentration auf marginale Unterschiede. Solange Frauen nicht studieren konnten, weil es ihnen tatsächlich verboten war, musste man sich darüber aufregen. Die Zulassung der ersten Frauen zum Studium war eine entscheidende Errungenschaft und wurde zu Recht als Befreiung wahrgenommen. Heute kann jede Frau studieren, aber statistisch gesehen gibt es noch immer bestimmte Fächer, wo wenige Frauen vertreten sind, Technische Physik zum Beispiel. Sofort erheben sich Stimmen, die meinen, das dürfe nicht sein, es verletze das Gleichheitsprinzip, mindere die Chancen von Frauen in gut bezahlten Berufen, obwohl es eine Marginalie ist, gemessen daran, was tatsächlich einmal Diskriminierung bedeutet hat – abgesehen davon, dass man offenbar jungen Frauen nicht zutraut, selbst über ihre Studienwahl zu entscheiden. Wir richten unsere Aufmerksamkeit auf die „feinen Unterschiede“, weil die großen Ungerechtigkeiten zumindest dem Gesetz nach beseitigt sind.
Die wichtigste Frage lautet: Wie können wir offene Diskussionen über kontroverse Themen – Migrationskrise, Coronapandemie, Klimakrise etc. – fördern, ohne dass es zu Cancelungen kommt? Es scheint, als ginge das gar nicht mehr.
Zunächst müssen immer alle Beteiligten den guten Willen dazu haben. Es muss bei allen die Bereitschaft da sein, sich darauf zu verständigen, dass es wert ist, etwas kontrovers zu diskutieren. Die Voraussetzung dafür ist immer die stille Vorannahme, ich könnte auch unrecht haben, ist die Bereitschaft, sich einzugestehen, sich zumindest bei einigen Punkten auch irren zu können. Diese Selbstgefälligkeit, dass man eh weiß, was das Richtige und was
das Gute ist, sodass der andere nur noch moralisch denunziert oder therapeutisch behadelt werden kann, sollte man zurücknehmen. Das ist aber natürlich wahnsinnig schwierig.
Ein Interesse am Standpunkt des anderen und Neugierde sind gute Voraussetzungen für offene Diskussionen ohne Ächtung und Boykott.
Ja, denn das, was uns offen macht für Diskussionen und Kontroversen, ist die Neugier. Wenn ich nicht neugierig darauf bin, wie der andere denkt, brauche ich auch nicht mit ihm zu diskutieren. Ich habe den Eindruck, dass hinter der woken Bewegung und der Cancel Culture, mit ihren Motiven, die ich durchaus verstehen und nachvollziehen kann, eines zutiefst bedenklich ist, nämlich diese mangelnde Neugier.
Den Woken fehlt es also an Neugier?
Als junger Student gab es für mich Autoren, die waren politisch so diskreditiert, dass ich sie nicht lesen wollte, und die sollte auch kein anderer lesen. Einer meiner heutigen Lieblingsphilosophen gehörte dazu, Friedrich Nietzsche. Er war der Philosoph der Nazis, ich war folglich nicht neugierig darauf. Glücklicherweise bin ich 20 Jahre später daraufgekommen, was mir entgangen ist. Nicht, ob sich die Fraktion A gegen die Fraktion B in Bezug auf Denkmal C am Campus durchsetzt, sondern dass woke ideologische Gerüste diese Neugier unterdrücken, ist das Verhängnisvolle. Denn wenn die Generation von jungen Menschen, die an den Universitäten ist, nicht mehr neugierig ist, weil sie alles schon weiß, dann wird es problematisch, denn dann ist die Idee des Fortschritts selbst korrumpiert worden. Ich glaube aber, so viel Kultur kann man gar nicht canceln, dass es nicht immer noch Menschen geben wird, die zu neugierig sind auf das, was gecancelt worden ist.
Als Kind der 68er, was glauben Sie: Leiten Wokeness und Cancel Culture, deren Einfluss auch in Europa am Wachsen ist, eine neue Weltrevolution ein? Die letzte war ja nicht besonders erfolgreich … Das Schöne an Revolutionen ist, dass sie immer scheitern. Das Traurige ist, dass sie meistens Millionen von Opfern fordern, da sollte man also vorsichtig sein. Dafür sehe ich heute aber keine Anzeichen. Dieser berühmte alte Satz „Am Ende frisst die Revolution ihre Kinder“ hat seine Berechtigung. Man merkt schon jetzt, dass die Cancel Culture zu einem inzestuösen Kampf wird. Heute cancelt man nicht mehr die alten weißen Männer, sondern Feministinnen, die nicht die neuen Konzepte von Transsexualität akzeptieren wollen. Das wird irgendwann skurril.
Sie sprechen auf Kathleen Stock an, die schottische Professorin und lesbische Femi-
nistin, die die These vertritt, dass das biologische Geschlecht nicht geändert werden könne, und der folglich Transphobie unterstellt wurde. Ihr wurde gar geraten, Personenschutz zu beantragen, um sich vor den Gender-Aktivisten zu schützen. Stock legte ihre Professur letztendlich freiwillig nieder …
Ja, genau. Ich habe jedenfalls das Gefühl, dass diese woke Bewegung gar keine Revolution machen muss, denn sie ist ja schon im Zentrum der Macht. Sie wird unterstützt von vielen Medien. Das Verständnis in der Öffentlichkeit für die Anliegen der Woken ist groß. Niemand wagt, wenn irgendein Student bekundet, er wolle nicht, dass der oder die einen Vortrag hält, weil er sich dadurch verletzt fühle, zu sagen: Nein, der Vortrag wird selbstverständlich gehalten, schließlich haben wir dazu eingeladen. Die Woken spüren, welche Macht sie haben. Das ist auf der einen Seite bedenklich, aber auf der anderen Seite auch tröstlich: Denn wer die Macht schon hat, braucht keine Revolution mehr.
Zuletzt noch einmal zurück zur altersbedingten Nachsichtigkeit. Sie sind auch nachsichtig gegenüber der Cancel Culture?
Bei all dem hier Besprochenen muss man zugestehen, dass es auch unglaublichen Spaß machen k ann zu canceln. Es ist eine Lust, jemandem das Wort zu verbieten, die Macht zu haben, jemanden von einem Sockel zu stoßen. Es ist eine Lust, jemanden zu einem Podium erst gar nicht zuzulassen. So woke kann eine woke Person gar nicht sein, dass sie nicht auch erfüllt ist von diesem Nietzscheanischen Willen zur Macht.
BUCHTIPP „Lauter Lügen und andere Wahrheiten“ von Konrad Paul Liessmann, Paul Zsolnay Verlag, ISBN 978-3-552-07342-5; € 27,50Gemeinsam mit Jacob Davis entwickelte Levis Strauss 1873 die ersten Jeans. Der Rest ist – wie bekannt – eine modische Erfolgsgeschichte. Anlässlich des 150. Jahrestages widmet Levi’s® seinem 501®-Modell ein kultiges Porträt.
Text: Laura Zapletal
Fotos: Shutterstock, Levi‘s® Jeans
„When I wake up in the morning light I pull on my jeans and I feel all right ...“, sang David Dundas 1977 über seine geliebten Jeans und sprach damit vielen aus der Seele. Ein Leben ohne die unverkennbare blaue Hose? Bis heute undenkbar! Dass das heißgeliebte Stück Denim seit jeher unseren Modestil bestimmt, haben wir zwei visionären Männern zu verdanken.
Kleines Update mit großer Wirkung
Namensträger und einer der Erfinder der Jeans: Textilhersteller Levi Strauss
Die Geburt der 501®-Jeans
Aber von Anfang an. Die Geschichte der Jeans beginnt 1873 mit Jacob Davis und seiner Idee, Arbeitshosen mit Kupfernieten zu versehen. Die bahnbrechende Workwear-Innovation war geboren und Davis feierte sofort erste Erfolge. Er brachte die mit Kupfernieten besetzte Latzhose zu seinem Textilhersteller Levi Strauss. Die beiden taten sich zusammen und entwickelten eine verbesserte Version aus Denim und Entenleinen. Herauskam eine Hose, die später als die 501®-Jeans bekannt wurde.
Obwohl die Jeans um die Jahrhundertwende populär waren, befanden sich die Gewinne von Levi Strauss & Co. 1918 auf einem historischen Tiefstand. Eine Lösung musste her und so konzentrierten sich die Gebrüder Stern – die Neffen von Levi Strauss, die das Unternehmen nach seinem Tod übernommen hatten – und ihr neuer Produktionschef Milton Grunbaum darauf, die Haltbarkeit der 501®-Jeans auf Rückmeldung der Kunden zu verbessern. So wurden die Overalls unter anderem mit Gürtelschlaufen versehen und so der veränderten Männermode Rechnung getragen. Bis 1925 ließen die verbesserten 501® Originals die Gewinne in die Höhe schnellen.
DAS ORIGINAL.
Bis heute gelten die 501® von Levi’s® als das bekannteste und meistgetragene Jeans-Modell weltweit.
Vom Wilden Westen nach Hollywood
Levi‘s® wurde bald zum Favoriten unter Cowboys und Rodeoreitern. In den 1930er-Jahren wurde die Marke dann zu einer festen Größe in der westlichen Arbeitskleidung. Die Zeitschrift VOGUE verö entlichte sogar einen Artikel, in dem sie die Levi‘s®501®-Jeans für Frauen empfahl, die auf einer Ranch Urlaub machten. 1939 trug John Wayne im Western „Stagecoach“ ein Paar 501®Originals mit Bündchen und begründete damit eine langjährige Beziehung zu Hollywood.
Eine neue Ära der Freizeitkleidung Nach dem Zweiten Weltkrieg feierten die 501®-Jeans erst richtig ihren Durchbruch. Die Hosen waren ab sofort nicht mehr nur Arbeitskleidung, sondern galten nun auch als Freizeitkleidung – mit einem etwas schlankeren Bein und ohne den hinteren Bund und die
Heimkehrende GIs, Motorradclubs, Künstler, Musiker und vor allem Teenager schätzten die 501® Originals wegen ihres robusten, zweckmäßigen Stils. Darüber hinaus wurden die Jeans durch Marlon Brando im Film „The Wild One“ von 1953 zu einem Statement für gegenkulturelle Coolness.
IKONISCHES ETIKETT. Das 1886 entstandene Logo ist bis heute auf den Jeans-Modellen zu finden.
Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums hat sich Levi‘s® auf die Suche nach den unglaublichsten Geschichten gemacht, die Menschen mit ihren 501®-Jeans erlebt haben. Die wahren Begebenheiten reichen von Bleichversuchen, einem verhängten Trageverbot in einer Schule bis zur strikten Verweigerung eines Mannes, sein geliebtes Modell nach einem Unfall aufzuschneiden.
Denim-Stars
In den 70er- und 80er-Jahren wurden Couture als auch in der zu
Die Geschichte wird fortgesetzt Die 501®-Jeans, die 1999 vom TIME Magazine zum „Modeartikel des 20. Jahrhunderts“ gekürt wurden, setzen ihren unvergleichlichen Erfolg als globale Ikone im 21. Jahrhundert fort.
Jugend & Rebellen
In den 1960er-Jahren waren die 501®-Jeans ein fester Bestandteil der Subkulturen weltweit. Sie wurden von Fans in Woodstock, bei der Bürgerrechtsbewegung und den VietnamProtesten sowie von den Mods und Rockern in Großbritannien getragen. Doch damit nicht genug – sie waren auch in kultigen Filmen und im Fall von Bob Dylan sogar auf einem Albumcover zu sehen. Sie wurden so sehr zum Synonym für die Jugend und die Gegenkultur, dass Blue Jeans oft aus den Schulen verbannt wurden. Ein Umstand, der die Liebe der Teenager zu ihren 501®-Jeans nur noch größer werden ließ.
den die 501®-Jeans weltweit bekannt. Sie waren sowohl in der Haute Couture als auch in der Streetstyle-Mode zu nden. Tech-Mogule wie Steve Jobs trugen sie ebenso wie Rockstars wie Kate Bush und Hip-Hop-Stars wie Run-D.M.C. und N.W.A. Die Folge: Sie wurden zu einer regelrechten Währung, insbesondere auf den Schwarzmärkten der ehemaligen Sowjetunion. In Japan, wo die Popularität von Vintagekleidung explodierte, wurden die 501®Originals zum heiligen Gral.
Rechtzeitig zum 150-jährigen Jubiläum am 20. Mai 2023 launcht Levi’s® eine Neuau age des Denim-Klassikers. Die 501®‚81, die speziell für Frauen entworfen wurden, bestechen mit einem verjüngten Bein und hohem Bund. Bei der 501®‚54 für Männer hat man sich an den originalen Archiv-Schnitten orientiert. Sie brillieren mit unverwechselbarem 501®-Anti-Fit sowie traditionellen Details. Gepaart mit den weiteren innovativen 501®-Modellen, die in diesem Jahr auf den Markt kommen, hat Levi‘s® eine Mission: die Geschichte einer der langlebigsten, zukunftsweisendsten und stilvollsten Hosen, die je hergestellt wurden, weiterzuschreiben.
Während der unverwechselbare Anti-Fit bleibt, präsentieren sich die kürzlich gelaunchten 501®‚54-Jeans für Männer nun mit geradem Beinschnitt.
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Paul Ivić erlernte sein Handwerk in der Spitzengastronomie in Deutschland, Österreich und der Schweiz, ehe er 2011 im TIAN in Wien Fuß fasste. Es ist ihm ein großes Anliegen, als Botschafter der bewussten Ernährung auf den Umgang mit genmanipulierten oder durch Pflanzenschutzmittel vergifteten Lebensmitteln aufmerksam zu machen. Der leidenschaftliche Koch ist ein großer Befürworter biodynamischer Landwirtschaft. Der gebürtige Tiroler ist zweifacher Vater, lebt in Wien und ist übrigens kein Vegetarier.
Bücher:
Der Sternekoch hat bereits drei Kochbücher herausgebracht: Vegetarische Sommerküche, 2015; Vegetarische Winterküche, 2017; Restlos glücklich, 2021 – alle drei erschienen im Brandstätter Verlag.
Auszeichnungen:
1 Michelin-Stern, 1 Michelin „Grüner Stern“ und 4 Gault&Millau-Hauben (für TIAN Restaurant Wien), 3 Gault&Millau-Hauben (für TIAN Bistro am Berg), 50 Best Discovery, A la Carte 93 Punkte, Gewinner der Trophée Gourmet kreativste Küche 2013, Rolling Pin Aufsteiger des Jahres 2011, Nachhaltigkeitskonzept des Jahres 2020 vom Schlemmeratlas, Preis für Nachhaltigkeit und Innovation 2021 von Falstaff u.v.m.
Text:
Ulli Wright
Fotos: Ingo Pertramer/Brandstätter Verlag
Mit dem Ziel, in seiner Küche nicht den Geschmack von Fleisch nachzuahmen, sondern Gemüse von Butz bis Stingel als Hauptakteur einzusetzen, begann im Jahr 2011 die Reise von Paul Ivić als Küchenchef im TIAN Restaurant in Wien. Heute zählt es, mit Sternen und Hauben gekrönt, zu den besten vegetarischen Restaurants weltweit. Was hinter dem großen Erfolg steckt, und dass er auf Speckknödel steht, hat uns der Botschafter bewusster Ernährung im Interview verraten.
Topinambur, Schwarzwurzel, Späternte: Paul Ivićs Menü liest sich wie ein Spaziergang durch den Gemüsegarten. Und Gemüse ist auch der Hauptakteur seiner mit Sternen und Hauben ausgezeichneten Küche. „Das war nicht immer so“, erklärt uns der aus Tirol stammende Koch und Kochbuchautor mit kroatischen Wurzeln im Interview im TIAN Bistro am Berg im Hotel Edelweiss in Zürs und erinnert sich an die Zeiten, wo er beim Lebensmitteleinkauf stundenlang gefeilscht hat, um schließlich das billigere Produkt zu bekommen. Erst eine gesundheitliche Krise brachte ihn zum Reflektieren und Umdenken. Zum Glück, denn mit seinen inspirierenden und bekömmlichen Gerichten sowie seinen Büchern, in denen er zum wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln aufruft, zeigt der 45-Jährige, wie vielfältig vegane und vegetarische Kost sein kann.
Herr Ivić, was hat Sie dazu bewogen, in der vergangenen Wintersaison mit TIAN Bistro am Berg ins Hotel Edelweiss in Zürs am Arlberg zu gehen?
Ich kenne die Gastgeber Irmgard und Karl Wiener vom Hotel Edelweiss schon lange und zwischen uns ist eine große Vertrauensbasis vorhanden. Aber es braucht natürlich mehr, denn die TIAN-Philosophie ist nicht die einfachste Vorgabe, wenn es um die Eröffnung neuer Standorte geht. Man muss sich erst mit den lokalen Gegebenheiten vertraut machen, Produzenten besuchen, testen und experimentieren. Am Arlberg und generell in Vorarlberg haben wir das Glück, mit tollen Produzenten zusammenzuarbeiten, die wir vielleicht von Wien aus so noch nicht auf dem Radar hatten. Es macht einfach Spaß, auf Menschen zu treffen, die Qualität über alles stellen. Sie liefern einem enorm viel Inspiration für Gerichte, die dann im Menü landen.
Gleich in der ersten Saison 2021 heimste Ihr Team am Arlberg drei Hauben ein. War anfangs seitens der Gäste und Einheimischen Skepsis vorhanden?
Ja, natürlich, eine gewisse Skepsis ist immer vorhanden, da sich manche Menschen vor einem veganen oder vegetarischen Abend fürchten. Aber wir präsentieren ein super geiles Produkt, das Spaß und Freude macht, und es hat uns überrascht, dass das TIAN Bistro am Arlberg auf Anhieb so gut angenommen wurde.
Und das, obwohl der Arlberg doch eher im Luxussegment angesiedelt ist.
Ja, aber ich sehe nicht Produkte wie Kaviar, Hummer oder Gänseleber als Luxusprodukte, sondern Lebensmittel, die frei von Toxinen und Quälereien sind.
Wenn man vegetarisch auf diesem Niveau kocht, ist das preistechnisch gesehen gleich wie in der „herkömmlichen“ Haubenküche?
Wie wir kochen, ist schon sehr preisintensiv, weil wir viele Mitarbeiter benötigen. Das ist vor allem unserer No-Waste-Philosophie geschuldet, bei der wir laufend neue Gerichte entwickeln, neue Produkte entdecken, uns ständig hinterfragen und mit unseren Partnern neue Wege gehen. Wir arbeiten mit vielen Lieferanten zusammen, die die gleiche Philosophie verfolgen wie wir: den unaufhaltsamen Fokus auf Qualität. Und ohne ihre phänomenalen Produkte wäre das TIAN-Menü nicht dasselbe. Bei Gemüse muss man mit den allerbesten Produkten arbeiten, um den besten Geschmack zu erzielen.
Sie betreiben das TIAN Restaurant und das TIAN Bistro in Wien, das TIAN Bistro am Meer in Kroatien und das TIAN Bistro am Berg in Zürs. Wie lautet Ihre Philosophie?
TIAN bedeutet nicht, ein Rezept auszugeben und nachzukochen. Meine Mitarbeiter müssen das, was wir machen, auch an den Gast weitergeben. Das funktioniert nur, wenn man lange Jahre dabei ist und die Gedankenwelt von Christian Halper und mir versteht. Das ist ein ganz besonderer Spirit. Aber ich habe ein außergewöhnlich gutes Team, welches das, was ich mache, verkörpert und mitgestaltet. Natürlich möchte ich in allen Restaurants und Bistros dieselbe DNA haben, aber mit unterschiedlichen Charakteren. Alle Mitarbeiter, die bei mir arbeiten, sollen sich entfalten können.
Sie sind neuerdings auch Botschafter für SPAR. Was muss ein Unternehmen bzw. eine Marke haben, um Sie für eine Zusammenarbeit gewinnen zu können?
Es geht immer um die Menschen. Wenn diese die Vision haben, etwas weiterzuentwickeln und man gemeinsam ein übergeordnetes Ziel hat, dann sollte man zusammenarbeiten. Viele Jahrzehnte war der Handel für mich ein Feindbild, aber wenn man am Bewusstsein der Konsumenten ein bis zwei Prozent verändern kann, erreicht man sehr viele Menschen. Als Gastgeber in der Spitzengastronomie bringen wir nicht nur Trends, Genuss, Qualität und Schönheit auf den Teller, sondern nehmen auch unsere gesellschaftliche Verantwortung wahr. SPAR bekennt sich zu denselben Werten wie wir und ich freue mich, künftig gemeinsam mit der Handelskette die Veränderung des nachhaltigen
Genusses und Konsums sowie einer umweltfreundlichen Ernährungsweise vorantreiben zu können. Für eine Partnerschaft brauche ich das Vertrauen, dass die Initiative ernst gemeint ist und es müssen viele Schnittstellen passen.
Bio-Lebensmittel sind teurer als konventionelle Produkte. Glauben Sie, dass man die Konsumenten nur über den Preis zum sensiblen Umgang mit Lebensmitteln gewinnen kann? Ist da ein neues Bewusstsein vorhanden? Ich würde mir ein neues Bewusstsein wünschen, aber die Realität schaut einfach anders aus. Mit dem Ukraine-Krieg gibt es in den Medien so viel Negatives und auch die Teuerungen, die damit einhergehen, veranlassen viele Menschen dazu, Bioprodukten wieder den Rücken zu kehren, weil sie sich diese nicht leisten können. Ich sehe das anders, meiner Ansicht nach können es sich die Menschen nicht leisten, „kranke“ Lebensmittel einzukaufen, um damit krank zu werden. Das, was wir essen, versorgt unseren Körper. Wenn wir eine Veränderung wollen, dann muss die Politik hergehen und jene Lebensmittel, die uns und unseren Planeten zerstören, höher – und jene, die gut für uns sind, niedriger – besteuern. Das würde mit Sicherheit funktionieren. Man kann nicht nur den Konzernen die Schuld in die Schuhe schieben, da ist vor allem auch die Politik gefordert.
Sie gelten als Pionier der vegetarischen Sterneküche, plädieren für nachhaltigen Genuss, faire Produktionsbedingungen und biologische Lebensmittel. Waren Sie schon immer so eingestellt?
Nein, ich bin eigentlich sehr spät draufgekommen, dass diese Haltung durch das Beobachten der Werte meiner Großeltern und Eltern tief in meinem Inneren verwurzelt ist. Es gab eine Zeit, in der ich als Koch komplett anders abgebogen bin, daher weiß ich auch, wie ein Einkauf funktionier t, bei dem man stundenlang feilscht und das billigere Produkt anstelle von Qualität einkauft. Ich habe jahrelang Tonnen an Fleisch eingekauft, das mit Antibiotika und Hormonen verseucht war. Ich habe Tausende Kilos an Garnelen und Lachs eingekauft, die mehr in Chemie als in Wasser geschwommen sind, und natürlich habe ich auch sehr viel Obst und Gemüse eingekauft, das aus kommerziellem intensivem Landbau kam. Ich war ein Teil des zerstörerischen Elements unseres Planeten.
Was hat schließlich zu einer Veränderung geführt?
Ich wurde Gott sei Dank schwer krank und musste mein Leben reflektieren und verändern. Dabei stellte ich fest, dass meine Aufgabe als Koch und Gastronom sehr sinnstiftend sein kann, und dass wir über den Geschmack die Menschen darauf aufmerksam machen können, worum es geht. Ich höre immer das Argument, es ist alles so teuer, aber das stimmt nicht. Als Beweis servieren wir als Teil der Menüs unserer „Seinerzeit“ eine Sto- bzw. Rahmsuppe mit Brot. Das ist eine reine Resteverwertung von sauer gewordener
Früher habe ich mindestens 120 Kilo Fleisch im Jahr gegessen, heute maximal vier bis acht Kilo.
Paul Ivić
Milch. Diese hat man früher nicht weggeworfen, sondern mit Erdäpfeln, Butter und ein bisschen Kümmel aufgekocht. Milch war damals ein richtig gutes Lebensmittel, jetzt tue ich mir beim Großteil von Milch hart, sie als Lebensmittel zu bezeichnen.
Warum?
Viele Kühe werden unter widrigsten Umständen gehalten, haben entzündete Euter, bekommen Antibiotika und Hormone –das ist kein Lebensmittel, das ist pures Gift. Alles, was ein Tier zu sich nimmt, kommt auch wieder raus. Dasselbe gilt für Brot. Heute glauben viele Menschen, dass sie an Zöliakie leiden. Davon ist meiner Meinung nach nur eine ganz geringe Gruppe betroffen. Glutenunverträglichkeit resultiert vielfach daher, dass man Brot zu sich nimmt, das nur eine Stunde Rastzeit hatte. Enzyme müssen aber 24 bis 48 Stunden rasten, um Giftstoffe abzubauen, dadurch wird das Brot bekömmlich und leicht verdaulich. Dort müssen wir wieder hin, und ein Brot, das einen gewissen Preiswert hat, sprich wenn ein Laib sechs oder sieben Euro kostet, wirft man auch nicht so einfach weg, sondern macht Brösel oder Knödelbrot daraus. Dadurch spart man am Ende des Tages Geld.
Sie selber sind kein Vegetarier, oder?
Nein. Früher habe ich mindestens 120 Kilo Fleisch im Jahr gegessen, heute maximal vier bis acht Kilo. Ich habe meinen Fleischkonsum auf jenes Maß reduziert, bei dem es mir gut geht und das ich vertreten kann. Man darf nicht vergessen, dass mehr als 90 Prozent des gesamten Fleischbestandes aus der Massentierhaltung kommen.
Viele Betriebe in der Gastronomie klagen aufgrund von Personalmangel. Sind die TIAN Restaurants und Bistros auch davon betroffen?
Wir haben aktuell 48 Mitarbeiter, viele davon sind schon sehr lange im Unternehmen. Aber natürlich suchen wir laufend Mitarbeiter, weil wir wachsen wollen. Im ersten halben Jahr hören viele Mitarbeiter wieder auf, weil wir sehr viel fordern. Aber wir wollen verschiedene Werte gelebt haben, vor allem, wie man miteinander und mit Lebensmitteln umgeht. Jeden Tag auf den Punkt da zu sein und für den Gast da zu sein, ist nicht jedermanns Sache, aber viele junge Menschen, die bei uns zu arbeiten beginnen, fügen sich super ein. Wir suchen nicht nach Personal, sondern nach Mitarbeitern.
Apropos wachsen, inwieweit wollen Sie expandieren? Wird es vielleicht auch in Linz einmal ein TIAN Bistro geben?
Vorstellbar ist alles, aber wir wollen organisch wachsen. Dazu braucht man vor allem gute Mitarbeiter, denen man das zu- und anvertrauen k ann. Aus Erfahrung weiß ich, dass man unsere Philosophie und Arbeitsweise erst nach zwei bis drei Jahren richtig versteht und diese Zeit will ich uns geben. Ich möchte jedenfalls nicht, dass TIAN eine One-Man-Show ist.
Auf der Homepage tian-zuhause.com bieten Sie Produkte wie Sugo, Kichererbsenragout oder Trüffelrahmsauce in Gläsern zum Bestellen an. Wird man TIAN-Produkte künftig auch bei SPAR kaufen können?
Es wird sicher das eine oder andere Produkt geben, diesbezüglich sind wir gerade im Austausch. Dabei geht es uns auch stark um Lebensmittelverschwendung und zwar darum, was wir in Sachen „Second Life“ machen können. Leider sind im EU-Recht verschiedene Formen von Gemüse nicht zugelassen und landen im Müll, daher ist es unser Bestreben,
herauszufinden, wie wir Produkte, die außerhalb der Norm sind, verwenden können. Übrigens sollte jedes Lebensmittel außerhalb der Norm sein.
Vegetarische Küche ist sehr trendy geworden, wie werden wir uns künftig ernähren?
Ich sehe das, was wir tun, nicht als Trend – ich halte es für eine Notwendigkeit. Theoretisch gibt es auf der Erde genug Nahrung für alle, aber ein Großteil der Ernte wandert direkt in die industrielle Landwirtschaft. Über die vergangenen Jahre hat die Nahrungsindustrie eine Richtung eingeschlagen, die nicht unbedingt die beste für uns und unsere Gesundheit ist. Man denke nur an die Pharmazeutika, die in der intensiven Massentierhaltung verwendet werden. Auf lange Sicht wird das unseren Planeten zerstören. Daher müssen wir uns langfristig betrachtet mehr Gedanken darüber machen, was wir essen und welche Lebensmittel wir kaufen.
Ihr Vater stammt ursprünglich aus Kroatien, Ihre Mama aus Tirol, wo Sie auch aufgewachsen sind. Wie beeinflusst das Ihre Küche?
Was die Speisen anbelangt, habe ich einen starken Tiroler Einfluss, die Esskultur habe ich von der väterlichen Seite, da in Kroatien das Sharing-Konzept Usus war. Die Speisen standen in der Mitte des Tisches, jeder hat zugelangt und man ist stundenlang gesessen, hat gegessen, getrunken, gelacht und auch gestritten. Essen ist mehr als Nahrungsaufnahme, es bringt Menschen zusammen. Aus meiner Perspektive müssen wir auch die Verantwortung über Ressourcen, die wir zur Verfügung haben, übernehmen.
Verraten Sie uns noch Ihr Lieblingsgericht? Ja, gerne, das sind die Speckknödel von meinen Eltern.
Rezepte aus Paul Ivić‘ Buch „Restlos glücklich“ finden Sie auf den folgenden Seiten!
Essen bringt Menschen zusammen! Unter diesem Motto kommen im TIAN Bistro am Spittelberg in Wien beim „Sharing Chef‘s Garden“ mehrere vegane und vegetarische Gerichte zum Teilen und Genießen in die Tischmitte.
Ich sehe das, was wir tun, nicht als Trend – ich halte es für eine Notwendigkeit.
Paul Ivić
Paul Ivić „Restlos glücklich“ –klimafreundlich, nachhaltig, vegetarisch & vegan
ISBN: 978-3-7106-0418-8, Hardcover, Brandstätter Verlag, € 30, E-Book € 19,99
ZUTATEN GEMÜSEBEUSCHEL
3 Karotten
2 gelbe Rüben
½ Knollensellerie
3 Stangen Staudensellerie
2 rote Zwiebeln
6 Kräuterseitlinge
2 EL Kapern
1 Bio-Zitrone
125–150 ml Öl
scharfer Senf
etwas Weizenmehl zum Binden
1 l Gemüsefond
100 g Saure Sahne
1 Schuss Weißweinessig
1 Bund Schnittlauch
ZUTATEN SERVIETTENKNÖDEL
2 Zwiebeln
90 g Butter und etwas mehr zum Garen der Knödel
200 ml Milch
frisch geriebene Muskatnuss
300 g altbackenes Weißbrot (z.B. Baguette)
½ Bund Schnittlauch
50 g Spinat
5 Eier Salz
Pfeffer
1 Zweig Thymian
ZUBEREITUNG GEMÜSEBEUSCHEL
Das Wurzelgemüse schälen, putzen und waschen. Den Staudensellerie waschen, putzen und ggf. entfädeln. Die Zwiebeln abziehen. Die Pilze putzen. Das Gemüse in sehr feine Streifen (Julienne) schneiden und getrennt voneinander beiseitestellen.
Die Kapern abtropfen lassen und sehr fein würfeln. Die Zitrone waschen, trocken reiben, die Schale fein abreiben und den Saft auspressen.
125 ml Öl in einer großen Pfanne erhitzen. Die Zwiebeln und die Kräuterseitlinge darin bei kleiner bis mittlerer Stufe 5–10 Minuten anbraten, gegebenenfalls Öl nachgießen. Die Kapern zugeben, etwas Senf einrühren, alles mit etwas Mehl bestäuben und mit Gemüsefond aufgießen. Karotten, Knollensellerie und Rüben zugeben und alles aufkochen lassen.
Gemüse 3–4 Minuten auf mittlerer bis hoher Stufe köcheln lassen, dann den Staudensellerie zugeben.
Saure Sahne einrühren und alles mit Zitronensaft, Zitronenschale und Essig abschmecken. Schnittlauch waschen, trocken schütteln, in feine Ringe schneiden und unterrühren. Beuschel mit Serviettenknödel anrichten und mit Majoran garniert servieren.
Die Zwiebeln abziehen und sehr fein schneiden. Die Butter in einer Pfanne erhitzen. Die Zwiebeln darin auf kleiner Stufe 5–10 Minuten glasig dünsten. Die Milch zugießen und mit Muskat würzen. Das Brot in ca. 1 cm große Würfel schneiden und in die Milchmischung geben.
Den Schnittlauch und den Spinat waschen, trocken schütteln, grob schneiden und ebenfalls zugeben. Die Eier trennen. Die Eigelbe unter die Brotmasse mengen. Das Eiweiß zusammen mit einer Prise Salz mit den Quirlen des Handrührers zu Schnee schlagen und unter die Masse heben, salzen und pfeffern.
Wasser in einem breiten, flachen Topf aufkochen lassen. Knödelmasse auf ein mit Butter bestrichenes Küchentuch geben (die weniger umweltfreundlichen Alternativen sind Frischhaltefolie und Alufolie), zu einer Rolle formen und die Enden mit Küchengarn gut verschließen. Im köchelnden Wasser auf kleiner bis mittlerer Stufe 20–30 Minuten garen. Alternativ dämpfen.
Anschließend Serviettenknödel aus dem Tuch nehmen und vor dem Servieren in Scheiben schneiden. Die Knödelscheiben in einer Pfanne in etwas Butter zusammen mit dem Thymian von beiden Seiten 2–3 Minuten goldbraun anbraten.
ZUTATEN
Teig
500 g doppelgriffiges Mehl
20 g frische Hefe
220 ml lauwarmes Wasser
3 EL Olivenöl Salz Belag
4 Knoblauchzehen
3 Zweige Rosmarin
4 EL Olivenöl Salz
4 festkochende Kartoffeln
ZUBEREITUNG
Für den Teig alle Zutaten mit den Knethaken eines Handrührers oder mit den Händen gut zusammenrühren und so lange kneten, bis der Teig sich von der Schüssel löst. 40 Minuten gehen lassen, dann zusammenschlagen, zu einer Kugel formen und erneut 30 Minuten gehen lassen. Den Teig vierteln. Viertel jeweils zu Kugeln formen und weitere 10 Minuten gehen lassen.
Für den Belag den Knoblauch abziehen. Den Rosmarin waschen und trocken schütteln. Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, den Knoblauch hineingeben, salzen und auf kleiner Stufe 15 Minuten schmoren. Nach 10 Minuten den Rosmarin hinzugeben. Pfanne vom Herd ziehen.
Die Kartoffeln waschen und in sehr dünne Scheiben schneiden oder hobeln. Die Kartoffeln zum Knoblauchöl in die Pfanne geben und 10 Minuten darin marinieren.
Den Backofen auf 250 Grad vorheizen.
Die Teigkugeln jeweils 8–10 mm dick und rund ausrollen, mit den Kartoffelscheiben belegen und dem Knoblauchöl beträufeln, dabei etwas Knoblauchöl übriglassen.
Pizzen nacheinander im heißen Ofen jeweils ca. 4 Minuten auf der mittleren Schiene oder auf einem Pizzastein auf dem Ofenboden backen. Anschließend nach Belieben mit dem restlichen Knoblauchöl beträufeln.
Gemeinsam schmeckt’s am besten!
„Die Presse“
Brunch Scheck 2023
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Genuss Scheck 2023
€99,–
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Text: Petra Kinzl
Fotos: Angela Albrecht
Wer Altes pflegt und behutsam erneuert, holt es zurück in die Gegenwart und belebt es mit neuem Sinn.
Der Weg zum neuen Lebensraum führt immer öfter über Altbauten. Das Potenzial ist derart groß, dass die Unternehmensgruppe Holzhaider dafür ihre Kräfte bündelt.
ein Netzwerk rund um die Unternehmensgruppe Holzhaider.
Ob Wohnbau, Gewerbe- und Industriebau, historischer Altbau oder Privatbau: Zeitgemäßes Wohnen be ndet sich im Wandel. Über den Tellerrand hinausblicken lautet die Devise. Lagen und Objekte, die gestern noch am Abstellgleis standen, können heute schon interessant sein. Angesichts steigender Grundstückspreise und zunehmender Bodenversiegelung gewinnt das Thema Revitalisierung immer mehr an Bedeutung.
Kräfte bündeln – vom Mühlviertel bis nach Linz
Die neu gegründete Dachmarke „Altbau neu gedacht“ der oberösterreichischen Unternehmensgruppe Holzhaider, die auf 160 Jahre Baukompetenz blickt, will neue Wege des Bauens beschreiten und bündelt dazu ihre Kräfte vom Mühlviertel bis nach Linz. „Wir denken einen Altbau mit Gespür, Erfahrung und innovativen Ansätzen“, erklärt Baumeister René Manzenreiter die Philosophie dahinter. Der Mühlviertler aus Schenkenfelden, der vom Wohnbau bis hin zu Kommunalbauten über eine beträchtliche Zahl an Referenzen als Projektleiter verfügt, zeichnet als Bereichsleiter von „Altbau neu gedacht“ verantwortlich.
Vielfältiges Know-how unter einem Dach Von Massivbau über Holzbau, Dachdeckerei, Spenglerei, Fassadenbau, Liegenschaftsankauf und -entwicklung bis hin zum Immobilienverkauf: Das fachliche Repertoire der einzelnen Unternehmen ergänzt sich zu einem umfassenden Bauangebot für die vielfältigsten Gestaltungsaufgaben. Bei Bedarf wird das Netzwerk exibel erweitert, bis hin zu Planern oder Architekten des Vertrauens. Mit der Kraft der Gruppe wird jede Herausforderung gestemmt, auch als Generalunternehmer. Handschlagqualität und Hausverstand stehen stets im Vordergrund.
Für moderne Individualisten Abseits von Standardlösungen, das ist für „Altbau neu gedacht“ die Norm. Im Fokus stehen hochwertige Projekte für moderne Individualisten, die ihrem Altbau ein neues Gesicht geben wollen. „Ganz persönlich abgestimmt auf individuelle Bedürfnisse ist uns am liebsten“, präzisiert René Manzenreiter. Die Erfahrungswerte der Unternehmensgruppe kommen dem Auftraggeber zugute. So wird an viele Eventualitäten gedacht, die im Zuge eines Lebenszyklus auf eine Immobilie zukommen könnten. Ob exible Nutzung als Wohn- oder Arbeitsraum, Aufstockung von Gebäuden, Revitalisierung eines Industriebaus oder die
Belebung von in die Jahre gekommenen Wohnanlagen: „Es wird getüftelt und konzeptioniert bis eine Lösung am Tableau präsentiert werden kann, die in der Regel begeistert“, so Manzenreiter.
Was Budget und Rendite betri t, soll stets das Maximum für den Auftraggeber herausgeholt werden. Für all das braucht es Weitblick, wirtschaftliches Denken und Umsetzungsstärke. Und darauf baut die Unternehmensgruppe Holzhaider seit Jahrzehnten erfolgreich. ALTBAU
INFO
Leitung: Baumeister René Manzenreiter, MBA
Tel. 0732/66 72 91 329
Mobil: 0664/83 54 623
E-Mail: r.manzenreiter@compact.at
www.altbau-neugedacht.at
Wir denken einen Altbau mit Gespür, Erfahrung und innovativen Ansätzen.RENÉ MANZENREITER, Baumeister und Bereichsleiter Umbau und Renovierung sind das Steckenpferd von „Altbau neu gedacht“,
Über die Bedeutung der Penislänge lässt sich lange diskutieren. Und dieses Thema sollte laut unserem Sexologen Wolfgang Kostenwein tatsächlich nicht zu kurz kommen – allerdings auf andere Weise, als man vermuten würde.
Im Februar wurde eine Meta-Analyse von Penismessungen veröffentlicht.* Die Arbeit fasst insgesamt 75 Studien zur Penislänge im Zeitverlauf von 1942 bis 2021 zusammen, umfasst nahezu 56.000 Messungen weltweit und gibt damit den bestmöglichen Überblick über alle bisherigen Daten.
Die erstaunliche Nachricht: Die Penislänge hat in den vergangenen Jahrzehnten um 24 Prozent zugenommen. Konkret sind die durchschnittlichen Penislängen in Erektion von 12,3 auf 15,2 Zentimeter gewachsen. Die schlechte Nachricht: Sollten diese Messungen den tatsächlichen Durchschnitt abbilden, wären ziemlich exakt die Hälfte der Männer beruhigt, während 50 Prozent aller Männer in eine Perfomance-Depression verfallen könnten. Angesichts dieser Zahlen und der großen Bedeutung für viele Männer zahlt es sich aus, einen sexologischen Blick auf dieses Thema zu werfen.
Zunächst muss hinterfragt werden, ob Studien zur Penislänge imstande sind, tatsächlich brauchbare Zahlen zu liefern. Es ist anzunehmen, dass diejenigen, die bereit sind, ihren steifen Penis abmessen zu lassen, eher nicht diejenigen sind, die ob ihrer Größe Zweifel oder Unsicherheiten haben. Vielmehr muss davon ausgegangen werden, dass die Messergebnisse eher von Männern stammen, die besonders stolz auf ihren Penis sind. Allein schon aus diesem Grund werden die realen Durchschnittsgrößen darunter liegen.
Text: Wolfgang Kostenwein
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Rein körpertechnisch spielt beim heterosexuellen Geschlechtsverkehr die Penislänge eine untergeordnete Rolle. Dennoch wird das Thema Penislänge vorwiegend im heterosexuellen Kontext des Vaginalverkehrs diskutiert. Die durchschnittliche Länge einer Vagina liegt bei etwa zehn Zentimetern. Am hinteren Ende der Vagina befindet sich die Gebärmutter mit dem Muttermund. Stöße am Muttermund werden von den meisten Frauen beim Sex als unangenehm erlebt. Da geht es eher darum, die Position so zu wählen, dass die Penisspitze nicht direkt mit dem Muttermund in Kontakt kommt.
Auch für die Lustempfindung in der Vagina ist weder die Länge noch der Umfang des Penis besonders wichtig. Die sexuell empfindsamen Bereiche liegen bei der Klitoris mit ihren Klitorisschenkeln, also im Bereich der Vulva. Im Inneren der Vagina gibt es nur im Eingangsbereich, ansonsten aber keine Oberflächenrezeptoren für die Lustempfindung. Reibung im hinteren Teil der Vagina k ann also nicht lustvoll wahrgenommen werden.
Auch der Umfang ist weit weniger bedeutsam für das vaginale Spürerlebnis. Die Vagina ist von einem Teil der Beckenbodenmuskulatur umgeben, mit der sie den Penis aktiv aufnehmen kann – egal, wie dick oder dünn der Penis ist. Damit kann die Vagina wie mit einer Hand den Penis umfassen. Auch einen Finger könnten die Vaginalwände komplett erfassen. Die Vagina ist ein sehr aktiver, beweglicher Körperbereich und nicht, wie viele glauben, ein eher starres Gebilde, das durch Penis, Vibrator oder mehrere Finger ausgefüllt werden muss, um Erregung hervorzurufen.
Für die Luststeigerung im Analbereich spielt die Länge des Penis ebenso keine Rolle. Auch beim Analbereich liegen die oberflächlich leicht erregbaren Zonen am Beginn des Analbereichs.
Auf die Technik kommt es an Es ist tatsächlich weniger die Größe, die für ein vaginales Spürerlebnis sorgt, sondern vielmehr das, was der Penis und der gesamte Mensch körperlich macht. Oberflächenrezeptoren sind im Inneren der Vagina nicht mehr vorhanden. Wenn der Penis hineinund hinausgleitet, kann Reibung dort keine Lustwahrnehmung erzeugen. In der Vagina liegen allerdings Tiefenrezeptoren. Diese werden aktiviert, wenn die Bewegung des Penis in der Vagina über eine Beckenschaukel geleitet wird. Diese Bewegungen können die vaginale Spürfähigkeit erhöhen – ziemlich unabhängig von der Penisgröße. Auch hier liefern Pornofilme leider keine brauchbaren Anleitungen, sondern erwecken eher den Eindruck, dass Rein-Raus-Bewegungen in rasantem Tempo Frauen in den sexuellen Himmel befördern.
Beim Sex geht es für viele Menschen aber auch um die optische Komponente. Und hier wirkt ein großer Penis mächtiger und vermittelt Potenz. Er ist schlichtweg das Symbol männlicher (sexueller) Kraft. Natürlich kann das auch beim Gegenüber Eindruck oder sogar Faszination bewirken. Sexuelle Faszination geht aber eher von einem Gesamteindruck des Körpers und der Persönlichkeit aus. Das, was meist anziehend wirkt, sind sexuelle Selbstsicherheit und die spürbare Verankerung im eigenen sexuellen Körper. Dies ist nicht zu verwechseln mit Unsicherheit verdeckender Inszenierung oder platten Sprüchen.
Penisgröße spielt eine wichtige Rolle
Die tatsächlichen Penismaße sind also sowohl körpertechnisch als auch in Bezug auf das optische Auftreten nicht sonderlich relevant. Die Penisgröße spielt aber für den betreffenden Menschen durchaus eine zentrale Rolle. Und hier ist es nicht die reale Penisgröße, sondern das subjektive Empfinden der Penisgröße. Die „gefühlte“ Penislänge darf dabei das Dreifache der realen Maße betragen. Dann kann dieser Mensch auch das verkörpern, was die Größe eines Penis lediglich symbolisiert: sexuelle Kraft und Potenz. Interpretationen hinsichtlich Symbolisierungen von Macht und gesellschaftlicher Überlegenheit sind hingegen völlig unbrauchbar. Sexuelle Selbstsicherheit ist eine Komponente, die entwickelt werden kann. Beispielsweise kann eine Schaukelbewegung des Beckens beim Sex den Penis tatsächlich verlängern und im Zusammenspiel mit der Beckenbodenmuskulatur eine völlig neue Wahrnehmung der sexuellen Kraft erzeugen.
Aus genau diesem Grund sind auch operative Penisvergrößerungen selten unterstützend. Abgesehen von der Tatsache, dass chirurgische Eingriffe teuer und in der Folge auch schmerzhaft sind, führen sie selten in die erhoffte sexuelle Sicherheit. In sexualtherapeutischen Beratungen finden sich daher auch Männer, die sich nach diesem Eingriff erst recht diesem Aneignungsprozess zuwenden müssen, da die OP nicht die erhoffte sexuelle Sicherheit liefern konnte. Die Aneignung des eigenen sexuellen Körpers ist die Grundlage sexueller Selbstsicherheit. Dazu gehört die regelmäßige Beschäftigung mit dem eigenen Penis, aber auch die bewusste Auseinandersetzung mit der Atmung, dem Beckenbodenmuskel und der Beweglichkeit im Sexuellen. Bekommt das eigene Genital auch abseits des Sexuellen Aufmerksamkeit durch zum Beispiel Selbstmassage, wird die subjektive Wahrnehmung der Größe und vor allem Bedeutung des eigenen Penis ebenso beeinflusst wie durch fluide Körperbewegungen. Der subjektive Zugang zum eigenen Penis spielt damit eine zentrale Rolle für die Sexualität, da er ein wichtiger Aspekt sexueller Sicherheit ist. Ob Studien über Penis-Abmessungen dabei unterstützend sind, sei dahingestellt.
Mag. Wolfgang Kostenwein ist Sexologe, Sexualpädagoge und Psychologe. Er hat zudem die psychologische Leitung des Österreichischen Instituts für Sexualpädagogik und Sexualtherapie in Wien über.
Text: Nicole Madlmayr
Fotos: Simon Stark, privat
Mit Mindset und Technik zum Erfolg – das gilt sowohl auf der Skipiste als auch im Job. Denn beides ist sich ähnlicher, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Warum das so ist, erklärt Peter Huber in seinem neuen Buch „Der perfekte Schwung“, einer ungewöhnlichen Mischung aus Sachbuch, Ratgeber und Roman.
Peter Huber aus Traunkirchen ist leidenschaftlicher Verkäufer und mindestens ebenso leidenschaftlicher Sportler. Für ihn gibt es im Spor t viele Parallelen zur Arbeitswelt. Man muss ständig an seinen Fertigkeiten arbeiten, um auch neue Technologien für sich nützen zu können. Man muss sich auf die aktuellen Bedingungen einstellen und Herausforderungen bestmöglich annehmen. „In diesem wirtschaftlich schwierigen Jahr ist das noch wichtiger als sonst“, sagt Huber. „Einfach abzuwarten und zu hoffen, dass man schon irgendwie durchkommen wird, ist zu wenig!“
In Ihrem Buch vergleichen Sie das Geschäftsund Arbeitsleben mit dem Skisport. Wie sind Sie auf diesen Vergleich gekommen? Business und Sport haben mich schon immer sehr interessiert. Um meinen Carving-Schwung zu verbessern, habe ich im Vorjahr zum Beispiel einen Tag lang mit einer Skilehrerin trainiert. Dieser Tag war sehr inspirierend für mich, weil sich so viele Parallelen zur Arbeitswelt aufgetan haben. Die Frage lautet ja, ob man irgendwie die Piste runterkommt oder man Spaß und Freude – gerade auch an der Herausforderung – hat. Um es aufs Business umzulegen: Versuche ich, den Tag irgendwie zu überstehen, oder nütze ich Chancen, die Veränderungsprozesse mit sich bringen, um mich selbst weiterzuentwickeln? Daraus ist die Idee entstanden, ein Buch mit eben diesen Themen zu schreiben.
Das Buch trägt den Titel „Der perfekte Schwung“. Wie lässt sich der perfekte Schwung im Business finden? Was braucht es dafür? Wie beim Carven auf der Piste geht es auch im Job darum, an seinen Fertigkeiten zu arbeiten. Viele verletzen sich, weil sie mit dem Carving-Ski und der Technik nicht umgehen können. Und im Business nützt mir die Digitalisierung nichts, wenn ich sie in unserer beschleunigten Welt nicht richtig einsetzen kann. Auf der Skipiste reißt das Kreuzband, im Job leiden Leistung, Zufriedenheit und die Freude darunter. Das schlägt sich immer auf die Psyche. Dazu kommt, dass wir uns im Geschäftsleben in diesem Jahr auf der schwarzen Piste befinden. Die Herausforderungen sind immens und die Bedingungen werden schwieriger. Doch Resignation ist natürlich keine Alternative! Es geht darum, die Dinge selbstbestimmt in die Hand zu nehmen, denn nur so kann man Spaß und Freude am Job langfristig erhalten. Selbstwirksamkeit ist für mich der Gamechanger in Krisenzeiten.
Ein guter Verkäufer kann sich individuell auf Situationen einstellen. Diesen einen Schmäh, der immer zieht, gibt es nicht mehr.
Peter Huber arbeitet als Berater, Managementtrainer und systemischer Coach. Seine Expertise ist vor allem der digitale Wandel im Vertrieb. In seiner Freizeit ist der 50-Jährige, der in Traunkirchen lebt, Extremsportler und träumt von einer Teilnahme am Ironman Hawaii.
Was bedeutet Selbstwirksamkeit im Job?
Man sollte in seinem Wirkungsbereich handeln und die Selbstwirksamkeit nicht an den Vorgesetzten abgeben, auch wenn das manchmal praktischer wäre. Mir ist bewusst, dass man natürlich nicht alles beeinflussen kann, dennoch gibt es viele Möglichkeiten, in seinem Wirkungsbereich eigenverantwortlich zu handeln. Das ist extrem wichtig, weil man sonst in dieses unangenehme Gefühl der Ohnmacht kommt. Man fühlt sich handlungsunfähig und das ist nie gut.
Dieses Jahr wird für viele Unternehmen eine große Herausforderung. Was kann man selbst – sei es als Mitarbeiter oder Führungskraft –tun, um möglichst gut durchzukommen?
Ich denke, dass es wichtig ist, die Situation erst einmal so zu akzeptieren, wie sie ist. Die klare Sicht ist weg und auch die Planbarkeit ist momentan schwierig. Zu sudern und mit den Umständen zu hadern, bringt allerdings gar nichts! Besser ist es, zuversichtlich zu bleiben und sich bewusst zu machen, was man kann, und weiter an seinen Fertigkeiten zu arbeiten. Wir wissen, dass sich die Bedingungen ändern werden, darauf sollte man sich vorbereiten. Einfach abzuwarten und zu hoffen, dass man schon irgendwie durchkommen wird, ist zu wenig! Natürlich ist es am Anfang immer erst einmal schwierig und mühsam, etwas anders zu machen oder Neues zu lernen. Wir sind soziale Wesen, dar-
um kann es helfen, sich Verbündete zu suchen und Er folgserlebnisse gemeinsam zu feiern. Ich habe mich zum Beispiel intensiv damit beschäftigt, wie ich mein Mailprogramm optimal nützen kann. Das klingt vielleicht banal, doch seitdem kann ich meine Nachrichten besser bewältigen und habe immer ein aufgeräumtes Postfach. Das war anfangs mühsam, aber am Ende des Tages habe ich jetzt weniger Aufwand und mehr Freude damit.
Sie sind selbst leidenschaftlicher Verkäufer. Was macht für Sie einen guten Verkäufer aus? Ein guter Verkäufer ist kundenorientiert, sodass der Kunde immer einen Nutzen daraus hat. Er hat auch ein umfangreiches Handlungsrepertoire, um sich individuell auf Situationen einstellen zu können. Diesen einen Schmäh, der immer zieht, gibt es nicht mehr. Verkaufen ist ein Handwerk, auf das man sich verstehen muss. Es gibt verschiedene Fragetechniken und Möglichkeiten der Gesprächsführung. Und wenn ein Kunde nicht will, dann sollte man ehrlich zu sich selbst sein. Hand aufs Herz: Wie war es wirklich? Allzu oft wählt man den vermeintlich einfacheren Weg, indem man äußeren Faktoren oder den Umständen die Schuld gibt, warum ein Kunde abgesprungen ist. Dabei sollte man sich fragen, ob man tatsächlich sein Bestes gegeben oder man es sich schlicht zu leicht gemacht hat.
Vor einigen Jahren hatten Sie selbst ein Burnout. Inwieweit fließen diese Erfahrungen in Ihre Arbeit als Coach und Autor ein?
Das fließt natürlich alles mit ein. Auch ich musste meine Persönlichkeit und meine Wesenszüge erst einmal verstehen und akzeptieren, damit sie mir im Job nicht im Weg stehen. Bei mir ist es auch viel um das Thema Selbstliebe gegangen – und um die Erkenntnis, dass vermeintliche Schwächen in einem anderen Kontext sogar gut sein können. Ich habe mich früher beruflich immer wieder durchgeschwindelt und etwas vorgegaukelt, was gar nicht war. Bis es mir zu viel geworden ist und gar nichts mehr gegangen ist. Überforderung führt immer auch zu einer enormen psychischen Belastung, die sich natürlich auch negativ auf das Privatleben auswirkt. Darum ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass es auch einmal zu viel sein darf und man das seinem Vorgesetzten sagen darf, wenn man es nicht mehr schafft.
„Der perfekte Schwung“, Peter Huber/Co-Autor Klaus Molidor, Verlag: NBD Valuetainment GmbH, € 14,90
Im Geschäftsleben befinden wir uns in diesem Jahr auf der schwarzen Piste. Die klare Sicht ist weg und auch die Planbarkeit ist momentan schwierig.
Frank Bartl und Jang-Ho Kim sind beide als leidenschaftliche Yogalehrer bekannt. Sie leben in Dubai und von dort aus reisen sie zu ihren Yoga-Events nach Europa und in die ganze Welt. Ab März kommen sie für eine Yoga-TeacherAusbildung mehrmals nach Oberösterreich. Zu diesem Anlass räumen die beiden mit Klischees zu „Männer & Yoga“ auf.
Yoga und Männer passt für viele Männer scheinbar nicht zusammen. „Yoga ist nur Stretching.“
„Man muss vegan werden.“ „Man muss auf Alkohol verzichten.“
„Ich habe keine Lust, Bäume zu umarmen.“ So oder so ähnlich klingen die Klischees. Doch Frank Bartl und Jang-Ho Kim sind die besten Beispiele dafür, dass Yoga im Grunde sehr männlich ist. Yoga wurde sogar ursprünglich insbesondere von Männern praktiziert. Das Image hat sich gewandelt: weg von der Esoterik, hin zu modernem Lifestyle. „Yoga ist keine strikte Religion, sondern ein Lifestyle, welcher komplementär zu allen Religionen oder Lebensstilen sein kann“, sind sich Frank Bartl und Jang-Ho Kim einig. Mit der Mission, auch möglichst viele Männer für diesen Lifestyle zu begeistern, gibt es ab März die seltene Gelegenheit, mit dem Power-Duo ein 200-Stunden-Yoga-TeacherTraining in Österreich, genauer gesagt in Grieskirchen, zu absolvieren.
OBERÖSTERREICHER: Yoga ist also immer weniger Religion und immer mehr Lifestyle. Was genau gibt euch Yoga?
Frank Bartl: Yoga hat mein Leben extrem bereichert. Angefangen von den Übungen auf der Yogamatte bis hin zu meiner Wahrnehmung und meinem Umgang mit mir und anderen. Freundlichkeit ist hierbei eine fundamentale Umgangsform. Das und vieles mehr hat mich Yoga gelehrt.
Jang-Ho Kim: Yoga besteht aus mehreren Bausteinen und die körperlichen Übungen sind ein Baustein. Im Yoga wird der Körper wie ein Zuhause betrachtet und jedes Zuhause muss auch mal geputzt und gesäubert werden. So passiert das Reinigen durch die Bewegungen, durch das Schwitzen und mittels Atemtechniken.
Werden die Vorurteile weniger, sobald sich Männer auf Yoga einlassen?
Frank Bartl: Der Weg des Yoga bringt nicht nur körperliche Fitness mit sich, sondern stützt sich auf eine sehr alte Philosophie. Inwieweit man die Yogaphilosophie in seinem Leben einbettet, ist jedem selbst überlassen. Man sollte keinem Teilnehmer eine Philosophie von außen überstülpen. Die innere Entwicklung/Wandlung sollte sich in ihrem eigenen Tempo vollziehen – ganz individuell. Nur damit Sie wissen: Wir sind auch keine Veganer, wir lieben Steak mit Rotwein.
Jang-Ho Kim: Ja, das ist schon ein Phänomen, dass Männer so viele Vorurteile gegenüber Yoga haben. Und gleichzeitig beobachten wir, dass sich mehr und mehr auf die Yogamatte trauen. Es ist keine Seltenheit, dass sie nach der Einheit ganz anders über Yoga denken und vor allem fühlen, dass Yoga nämlich auch sehr gut zu Männern passt. Also Männer … wir sehen uns auf der Yogamatte!
Yoga-Teacher-Training mit Frank Bartl und Jang-Ho Kim
www.nowyoga.academy
Noch wenige Restplätze für die Yogalehrerausbildung (200 Stunden) in Österreich:
YOGO Yogastudio (Inhaberin Helga Schörgendorfer) Oberer Stadtplatz 7 4710 Grieskirchen
„Also Männer … wir sehen uns auf der Yogamatte!“ – Frank Bartl und Jang-Ho Kim wollen mehr Männer zum Yoga-Lifestyle motivieren.
Yoga ist Lifestyle. Wir sind auch
keine Veganer, wir lieben Steak mit Rotwein.
Text: Nicole Madlmayr
Fotos: Porsche
Der Linzer Thomas Preining hat das, was einen guten Rennfahrer auszeichnet: Er ist ruhig, besonnen und im entscheidenden Moment aggressiv. Nach einer guten Saison im Vorjahr will er heuer mit Porsche den Gesamtsieg bei der DTM holen.
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, heißt es. Und Thomas Preining wurden die Motorsport-Gene sozusagen in die Wiege gelegt, denn sein Vater Andreas war in den 80er- und 90er-Jahren einer der erfolgreichsten Motorradrennfahrer Österreichs. Sohn Thomas bevorzugt zwar vier Räder, mag es aber nicht minder rasant. Der 24-Jährige ist Werksfahrer bei Porsche und hat im Vorjahr sein Debüt bei der DTM gefeiert – und mit seinen Leistungen sämtliche Erwartungen übertroffen. Sein erklärtes Ziel lautet deshalb für heuer, den Gesamtsieg bei der DTM einzufahren. Wir haben mit dem sympathischen Linzer über Erfolge und Rückschläge gesprochen – und warum er vor einem Rennen nicht gern allein mit seinen Gedanken ist.
Ihr Vater Andreas Preining war erfolgreicher Motorradrennfahrer in den 80er- und 90er-Jahren. Hat das auch Ihren Weg in den Motorsport beeinflusst?
Ja, definitiv! Seit ich mich erinnern kann, haben wir gemeinsam im Fernsehen Formel 1, MotoGP und alles, was es sonst noch so im Motorsport gibt, geschaut und mitgefiebert. Irgendwann ist dann der Funke auf mich übergesprungen und ich habe auch damit begonnen.
Wie sind Sie zum Motorsport gekommen? Ich war etwa sieben oder acht Jahre alt, als wir mit Freunden im Urlaub einmal auf einer Kartbahn gefahren sind. Das hat mir richtig getaugt und offenbar dürfte ich nicht gerade langsam gewesen sein. Das Talent war also da (lacht). Ich habe damals auch noch Fußball gespielt, aber ich konnte natürlich nicht beides machen und so habe ich mich für den Motorsport entschieden. Ich habe als Amateur zu fahren begonnen und bin durch gute Leistungen aufgefallen –das hat sozusagen meinen Weg in ein Rennauto geebnet.
Sie fahren seit 2017 für Porsche und haben voriges Jahr Ihr Debüt in der DTM gefeiert. Was war Ihr persönliches Highlight?
Mein Highlight war Ende 2021, als publiziert wurde, dass Porsche in die DTM einsteigen wird und ich als Fahrer dabei sein werde. Das war der absolute Wahnsinn, weil damit ein Traum für mich in Erfüllung gegangen ist. Ich wollte schon immer in der DTM mitfahren. Und dass ich jetzt beides verbinden kann – meinen Job bei Porsche und die Teilnahme an der DTM –, dafür bin ich mehr als dankbar! Ein weiteres Highlight war im Vorjahr dann natürlich mein Heimsieg auf dem Red-Bull-Ring vor heimischem Publikum. Die vielen Fans haben sich total mit mir gefreut und meine Familie war auch da – das war etwas ganz Besonderes!
Ist der Red-Bull-Ring eine Rennstrecke, auf der Sie besonders gern fahren?
Ja, diese Strecke taugt mir und ich bin dort glücklicherweise auch immer sehr erfolgreich. Besonders die harten Bremszonen in der ersten Streckenhälfte liegen mir sehr. Ich bin einer der Stärksten auf der Bremse. Das bedeutet, dass ich sehr effizient auf der Bremse bin. Ich kann mit einem späteren Bremspunkt die gleiche Verzögerung erzeugen wie andere Fahrer, die schon früher bremsen. Das ist zum Beispiel bei Überholmanövern oft von Vorteil.
Einen guten Rennfahrer zeichnet ein guter Mix aus Ruhe und Aggressivität aus.
Thomas Preining wurde am 21. Juli 1998 in Linz geboren und hat bereits in sehr jungen Jahren als erfolgreicher Kartfahrer fünf unterschiedliche JuniorMeisterschaften gewonnen. 2015 hat er sein Monoposto-Debüt in der Formel 4 gefeiert. Er ist in der italienischen und in der deutschen Meisterschaft gefahren, bevor er 2016 zu Lechner Racing gewechselt ist. Seit 2017 fährt er für Porsche und ist seitdem fester Bestandteil des Porsche-Fahreraufgebots. Voriges Jahr war er zum ersten Mal bei der DTM dabei und landete in der Gesamtwertung auf Platz fünf –mit zwei großartigen Siegen am Norisring und am Red-Bull-Ring in Spielberg.
Sie waren voriges Jahr bei der DTM schon sehr erfolgreich und sind sogar um den Titel mitgefahren – bis ein schwerer Unfall am Saisonende in Hockenheim das Ganze doch noch zunichte gemacht hat. Mit welchem Gefühl sind Sie danach wieder ins Auto gestiegen? Fährt da auch ein bisschen Angst mit oder muss man das ablegen?
Ich bin zwar noch jung, habe aber im Motorsport schon sehr viel Erfahrung. Darum weiß ich, dass das Wichtigste nach einem Unfall ist, schnell wieder ins Rennauto zu steigen. Und das habe ich zwei Wochen später auch gemacht. Bei einem Langstreckenrennen auf der Nordschleife war ich schon wieder dabei. Ich hatte im Krankenhaus natürlich Zeit, körperlich wieder fit zu werden, aber ich hatte keine Zeit, mir lange Gedanken über den Unfall zu machen und mich mental hineinzusteigern. Das wäre das Schlechteste gewesen, weil es dann schwierig wird, das Selbstvertrauen wiederzufinden. Natürlich ist mir bewusst, dass dieser Spor t auch Gefahren mit sich bringt, aber das darf nie im Vordergrund stehen.
Wie gehen Sie grundsätzlich mit Rückschlägen um? Etwa wenn ein Rennen nicht so läuft, wie Sie sich das vorgestellt haben? Naja, ich bin schon ein paar Tage lang angefressen, aber dann muss man sich wieder fokussieren und den Blick nach vorne richten. Das war auch nach meinem Unfall so. Wir waren voriges Jahr die Überraschung bei der DTM und haben die Erwartungen sogar übertroffen. Die Gesamtwertung zu gewinnen, wäre ein Bonus gewesen, den wir natürlich gern gehabt hätten, aber der Fokus liegt auf der Zukunft. Und in diesem Jahr werden wir wieder an diesem Ziel arbeiten!
Das erste Rennen der DTM findet Ende Mai im deutschen Oschersleben statt. Wie bereiten Sie sich auf die kommende Saison vor?
Im Winter ist es so, dass ich viele Telefonate mit den Ingenieuren führe und die Arbeit am Simulator im Vordergrund steht. Außerdem bereite ich mich körperlich gut darauf vor und trainiere regelmäßig, damit ich fit bin. Anfang Februar war ich beim 12-Stunden-Rennen von Bathurst in Australien dabei. Das taugt mir, weil die Strecke sehr anspruchsvoll und auch das Teilnehmerfeld immer hochkarätig ist. Außerdem sind die Bedingungen extrem, weil es zu diesem Zeitpunkt in Australien richtig heiß ist.
Welche Ziele haben Sie sich für 2023 gesetzt?
Wollen Sie als erster Österreicher die DTM Gesamtwertung gewinnen?
Es ist auf jeden Fall mein Ziel, die Gesamtwertung zu gewinnen. Die Konkurrenz ist zwar groß, aber wir können auf einer guten Saison aufbauen. Es ist mein Anspruch und der von Porsche, dass wir den Titel holen. Schauen wir, was heuer möglich ist … (schmunzelt)
Wie bereiten Sie sich grundsätzlich auf ein Rennen vor? Gibt es Rituale oder etwas Ähnliches?
Jeder Fahrer hat etwas anderes, was er vor einem Rennen macht. Ich versuche immer, mich mit Menschen zu umgeben, mit denen ich quatschen kann, damit ich gedanklich Ablenkung habe. Ich bin zwar nicht nervös, mag aber trotzdem nicht mit meinen Gedanken allein sein. In einem Rennen kann viel passieren und ich möchte deshalb immer möglichst entspannt reingehen.
Haben Sie auch Vorbilder?
Früher war Valentino Rossi ein absoluter Hero für mich, was vermutlich auch damit zu tun hat, weil mein Papa selbst Motorradrennen gefahren ist. Mittlerweile ist es so, dass ich ja mein eigenes Ding mache, und mich eher an Referenzen messe – etwa, wenn ein anderer Fahrer oft Meister geworden ist. Es gibt natürlich besondere Sportler, wie zum Beispiel Lewis Hamilton, die schon lange auf hohem Niveau fahren. Das ist sowohl körperlich als auch mental eine Riesen-Challenge, was ich sehr bewundere.
Haben Sie auch vor, so lange Rennen zu fahren?
(lacht) Natürlich, ich werde so lange wie möglich fahren – und solange es mir Spaß macht.
Was macht für Sie einen guten Rennfahrer aus?
Es ist ein guter Mix aus Ruhe und Aggressivität, würde ich sagen. Das ist situationsbedingt sehr unterschiedlich und ein guter Rennfahrer trifft in Sekundenbruchteilen die richtige Entscheidung. In der DTM geht es meist sehr heiß her, da ist es umso wichtiger, besonnen zu reagieren und richtig zu entscheiden. Manchmal muss man voll reinhalten, zwei Mal, drei Mal überholen und dann kann es sein, dass man in so einen Flow kommt. Allerdings kann es beim vierten Mal sein, dass es nicht mehr funktioniert. Darum ist es so wichtig, immer die Selbstkontrolle zu haben und mit Bedacht zu entscheiden.
Sie leben nach wie vor in Linz, sind allerdings viel unterwegs. Bleibt noch Zeit für andere Hobbys?
Das stimmt, etwa ein halbes Jahr bin ich unterwegs und nicht daheim in Linz. Wenn man es schafft, im Motorsport Fuß zu fassen und – wie ich – sein Hobby zum Beruf zu machen, muss man zu 100 Prozent dahinterstehen. Somit bleibt nicht viel Zeit für andere Dinge. Wenn ich daheim bin, gehe ich gemeinsam mit meiner Freundin und meinem Hund spazieren oder gern auch mal mit meinen Freunden Fußball spielen. Das ist aber nur im Winter möglich, weil während der Saison die Verletzungsgefahr viel zu groß wäre.
Das Wichtigste nach einem Unfall ist, schnell wieder ins Rennauto zu steigen.
Am Red Bull Ring in Spielberg gastieren auch heuer wieder Formel 1 und MotoGP.
Das steirische Spielberg empfängt auch in diesem Jahr mit der Formel 1 und dem MotoGP die beiden Königsklassen des Motorsports. Dazu gibt es für alle Fans von ikonischen Rennautos, die im vergangenen Jahrhundert Geschichte geschrieben haben,
das Red Bull Ring Classics. Dieses Event im Juni ist ein Feuerwerk des historischen Motorsports mit zehn sehenswerten Serien und einer Fülle an spektakulären Rennwagen aus aller Welt.
Ein Österreicher-Highlight ist für Ende September geplant: Nach dem ersten DTM-Heimsieg eines Österreichers durch den Linzer Thomas Preining (siehe unser Interview dazu auf den Seiten 60 - 62) im Vorjahr wird heuer alles über den Haufen geworfen – oder fast alles. Denn künftig fährt die Rennserie unter der Flagge des ADAC. Damit wird das Rennwochenende, an dem auch das ADAC GT Masters am Spielberg gastiert, zum Österreicher-Highlight. Zahlreiche rot-weiß-rote Piloten sind mit GT3-Traumautos am Start.
NEXT LEVEL
DER RENNKALENDER AM RED BULL RING:
26. – 28. Mai: Histo Cup
9. – 11. Juni: Red Bull Ring Classics
30. Juni – 2. Juli: Formula 1 Großer Preis von Österreich 2023
4. – 6. August: IDM – Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
18. – 20. August: CryptoDATA Motor Grand Prix von Österreich 2023
26. – 27. August: Racing Days 2023/Rupert Hollaus
Rennen
22. – 24. September: DTM
Range Rover Sport: Kraftstoffverbrauch (komb. gewichtet): 11,7–0,8 l/100 km, CO₂-Emissionen (komb.): 266–18 g/km, Stromverbrauch (komb. gewichtet): 29,8–28,1 kWh/100 km, nach WLTP. Weitere Informationen unter www.autoverbrauch.at. Symbolfoto.
Autohaus Seipl GmbH
Welser Straße 91– 93, 4060 Linz-Leonding Tel.: 0732 670027, landrover@seipl.at landrover-linz.at
Text: Nicole Madlmayr
Ein Cabrio, das mit und ohne Verdeck gut aussieht. Dazu ein 625 PS-starker V8-Motor und verheißungsvolles Grollen, sobald man den Startknopf drückt. Das ist das BMW M8 Competition Cabrio. OBERÖSTERREICHERHerausgeber Josef Rumer hat es getestet.
Ein Cabrio ist mehr als nur Autofahren. Es ist ein Lebensgefühl. Die Sonne im Gesicht, den Wind in den Haaren, fühlt es sich immer ein bisschen nach Urlaub an. Und im BMW M8 Competition Cabrio reden wir nicht von irgendeiner Pauschalreise, sondern von Abenteuerurlaub deluxe, denn unter der Motorhaube verrichtet ein 625 PS-starker V8 seine Arbeit. Wie gut er das macht, zeigt sich, sobald man den Startknopf drückt. Der Sound gleicht einem verheißungsvollen Grollen und sorgt ganz nebenbei dafür, dass die gesamte Nachbarschaft Bescheid weiß, wann man wegfährt oder nach Hause kommt.
Einmal beschleunigen, bitte!
Beschleunigt man den Wagen, treibt es den Puls des Fahrers – in unserem Fall OBERÖSTERREICHER-Herausgeber Josef Rumer – in Rekordzeit in die Höhe. Der Achtzylinder schiebt kraftvoll an und freut sich, wenn er „seine Muskeln“ zeigen darf. Dabei liegt das Cabrio großartig auf der Straße, nahezu wie auf Schienen. Kurven ein bissl sportlicher nehmen? Kein Problem! Von null auf 100 Stundenkilometer in 3,3 Sekunden? Schon gar kein Problem! Eher für den Beifahrer, den man netterweise vorwarnen sollte, wenn man vorhat, die Leistung des V8 mal auszureizen. Und wenn der 2,1 Tonnen schwere Wagen doch etwas außer Kontrolle zu geraten droht, greifen die Assistenzsysteme ein – und alles ist wieder gut.
Fotos: Thom TraunerBMW M8 Competition Cabrio
Abmessungen: Länge: 4.851 mm,
Breite: 2.137 mm, Höhe: 1.345 mm
Kofferraum: 350 Liter
Leistung: 460 kW/625 PS
Beschleunigung (0 – 100 km/h): 3,3 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
Verbrauch (kombiniert): 11,5 l/100 km
Preis: ab 221.300 Euro
Preis Testmodell: 266.351 Euro
Offen und geschlossen formschön
Doch natürlich macht es mindestens genauso viel Freude, in dem formschönen Bayern ganz entspannt über die Landstraßen zu gleiten – mit offenem Verdeck versteht sich von selbst. Genau deswegen hat man sich ja für ein Cabrio entschieden. Sehr praktisch: Das Dach lässt sich auch während der Fahrt bei bis zu 50 Stundenkilometern öffnen oder schließen. Der Vorgang dauert 15 Sekunden und beeindruckt ein ums andere Mal wieder. Und selbst bei weniger warmen Temperaturen kann man im M8 offen fahren. Denn für angenehme Wärme sorgen Sitz- und Lenkradheizung sowie Nackenwärmer, die in den höhenverstellbaren Kopfstützen vorne integriert sind und so bei Bedarf den sensiblen Nacken- und Kopfbereich wohlig wärmen. Wenn man sich in unseren Breiten für ein Cabrio entscheidet, soll man schließlich an so vielen Tagen wie möglich auch etwas davon haben. Leider sind die Nackenwärmer nicht serienmäßig mit an Bord, sondern schlagen mit gut 800 Euro zusätzlich zu Buche.
Darf’s ein bissl mehr sein?
Gönnt man sich dann noch ein bisschen mehr an Sonderausstattung, steigt der Preis in schwindelerregende Höhen. Bereits der Basispreis ist mit 221.300 Euro im absoluten Luxussegment angesiedelt, für zusätzliche Feinheiten wie das großartige Diamond Surround Sound System von Bowers & Wilkins oder die M Carbon-Keramik-Bremse (zu erkennen an den goldfarbenen Bremssätteln) legt man weiter ab. Unser Testmodell ist mit allem ausgestattet, was das Herz von Automobil-Fans höherschlagen lässt, und kostet in dieser Version stolze 266.000 Euro.
Sportlicher Luxus
Elegant, sportlich, luxuriös: Das M8 Cabrio gefällt sowohl mit offenem als auch mit geschlossenem Verdeck – und man fällt wirklich überall damit auf. Dass einem die Menschen auf der Straße nachschauen, liegt weder am Fahrer noch an der Fahrerin – so enttäuschend das auch sein mag –, sondern ausschließlich am Wagen.
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Blickfang beim Shooting am Welser Bahnhofplatz: OBERÖSTERREICHER-Herausgeber Josef Rumer und das BMW M8 Competition Cabrio.Lediglich an der extravaganten Lackfarbe scheiden sich die Geister. „M – Isle of Man Grün Metallic“ nennt sich der Farbton unseres Testmodells und es trifft nicht jedermanns Geschmack. Während die einen etwas distinguiert die Nase rümpfen ob des auffälligen Grüns, sind die anderen vollkommen begeistert. Ja, Geschmäcker sind verschieden! Was jedoch allen gefällt, ist die Kombination mit der cognacfarbenen Innenausstattung, die exquisit und äußerst edel wirkt. Dazu kommt die schöne Ambientebeleuchtung, die das Cockpit bei Dunkelheit in angenehmes Licht taucht und sich farblich individuell anpassen lässt. Hat man dann auch noch das bereits erwähnte Bowers & Wilkins Diamond Surround Sound System mit an Bord, fühlt man sich in diesem Wagen schnell mal wie in einem Konzertsaal.
Allerdings hat der Achtzylinder selbst so einen genialen Sound, dass man das gar nicht so oft möchte. Übrigens lassen sich Fahrwerk, Antrieb und Auspuff ganz nach den Vorlieben des Fahrers einstellen und über die beiden roten Tasten M1 und M2 am Lenkrad abspeichern und wieder abrufen. Damit erspart man sich, sein individuelles Setup jedes Mal aufs Neue einstellen zu müssen.
Was man sich mit einem V8 hingegen nicht erspart, ist ein regelmäßiger Stopp an der Tankstelle. Besonders wer’s gern etwas sportlicher mag und dementsprechend am Gas steht, treibt den Verbrauch – schneller als ihm lieb ist – schon mal auf 20 Liter und mehr pro 100 Kilometer. Cruist man ein bissl entspannter über Straßen, pendelt sich der Verbrauch irgendwo zwischen 13 und 15 Litern ein. Jedoch wird selbiger immer verhältnismäßig hoch ausfallen, weil ein Motor dieser Art schlicht und ergreifend ordentlich schluckt. Das lässt sich nicht schönreden, wobei der Spritverbrauch vermutlich nicht das entscheidende Kriterium sein wird, wenn man sich für dieses großartige Cabrio entscheidet
… Exklusive Linienführung: Auch von hinten sieht der Wagen sportlich und gleichzeitig elegant aus. Das Verdeck öffnet oder schließt sich in 15 Sekunden –sogar während der Fahrt bis zu 50 Stundenkilometern. Die Nackenwärmer sind in den höhenverstellbaren Kopfstützen integriert und sorgen an kälteren Tagen für wohlige Wärme im Nacken- und Kopfbereich.#joyelectrified by
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BMW X1 Plug-In Hybrid: von 180 kW (245 PS) bis 240 kW (326 PS), Kraftstoffverbrauch gesamt von 0,7 l bis 1,0 l/100 km, CO2-Emissionen von 15 g bis 23 g CO2 /km, Stromverbrauch von 14,6 kWh bis 16,9 kWh/100 km. Angegebene Verbrauchs- und CO2-Emissionswerte ermittelt nach WLTP.
* Gültig ausschließlich für Privatkunden bei Kaufvertragsabschluss bis 31.12.2023 bzw. bis Beendigung der Bundesförderung. Die E-Mobilitätsförderung 2023 setzt sich zusammen aus dem Anteil des Bundes für Fahrzeuge mit einem Basispreis bis max. € 60.000,- und einer vollelektrischen Mindestreichweite von 60km (Wertangabe brutto, Bedingungen siehe www.umweltfoerderung.at) und dem Anteil der Fahrzeugimporteure (Wertangabe netto). Ein individuelles Beratungsgespräch für Ladeinfrastruktur kann gerne durch unseren Installationspartner Shell Recharge erfolgen.
Text: Linnéa Harringer
Fotos: Thom Trauner
Er trägt Schnauzbart und Norwegerpulli und überzeugt durch seinen trockenen Humor: Benedikt Mitmannsgruber (26), ursprünglich aus Liebenau im Mühlviertel, ist der neue Shootingstar der Stand-up-Comedy-Szene in Österreich.
Seine Kindheit im Mühlviertel hat den Comedian geprägt: Benedikt Mitmannsgruber wuchs mit einem toxischen Männerbild auf – jeden Tag Schweinefleisch am Teller und die mühlviertlerische Abneigung gegenüber Neuem, ein Grund, warum er sich nie dazugehörig gefühlt hat. Seit dem Jahr 2018 verarbeitet der introvertierte Satiriker seine Erfahrungen aus der Heimat nun auf der Bühne und sahnt damit alle Preise ab. Heute trägt Benedikt Mitmannsgruber Ohrring und Schnauzbart, ernährt sich vegan, lebt mit seiner Freundin und ihrem Labrador, den er liebevoll „Schweinsbraten“ nennt, in Linz und tourt mit seinem Programm „Der seltsame Fall des Benedikt Mitmannsgruber“ durch Österreich und Deutschland. Wir haben den sympathischen Newcomer zum Interview getroffen und über Vorbilder, die Grenzen des Humors und die neue, junge Stand-up-Comedy-Szene in Österreich gesprochen.
Benedikt, du hast Deutsch und Geschichte auf Lehramt studiert. Heute lebst du von der Comedy. Wie bist du zum Stand-up gekommen?
Ich habe schon immer gerne lustige Texte geschrieben. Über das digitale Satiremagazin „Der Spor tprophet“ wurden dann meine ersten Texte veröffentlicht. Da hat es mich schon gereizt, das mal auf der Bühne auszuprobieren. Meine Freundin hat mich dann ermutigt, sodass ich im September 2017 meinen ersten Auftritt auf der „Offenen Bühne“ am Salonschiff Fräulein Florentine in Linz hatte. Der erste Auftritt war gut, aber es waren auch fast nur Freunde von mir da (lacht).
Du trägst auf der Bühne immer einen Norwegerpulli. Seit Weihnachten hast du einen neuen. Gibt’s da eine Geschichte dahinter?
Ich hatte den Pulli mal bei einem Comedy-Wettbewerb an, den ich dann gewonnen habe. Ich bin ein bisschen abergläubisch, seitdem ist das mein Glückspulli (schmunzelt). Ich habe Angst, dass es kein guter Auftritt wird, wenn ich den Pulli nicht anhabe.
Aber jetzt wurde er ja ausgetauscht. War das kein Problem?
Ja, das war ein ziemlich großer Schritt für mich, der mich viel Überwindung gekostet hat. Aber ich habe es gewagt, und die ersten Auftritte damit waren super (lächelt).
Benedikt Mitmannsgruber über seinen Humor
Deine Bühnenfigur wirkt sehr stoisch, sprich monoton, und auch etwas traurig à la Olaf Schubert. Wieviel hat der Bühnen-Benedikt mit dem echten Benedikt zu tun?
Sehr viel eigentlich. Ich würde schon sagen, dass ich auf der Bühne sehr authentisch bin. Natürlich ist manches überzeichnet, aber der Bühnen-Benedikt und der private Benedikt sind sich sehr ähnlich.
Wie würdest du deinen Humor beschreiben? Skurril, absurd, trocken und schwarz (schmunzelt).
Hast du Vorbilder?
Ja, da gibt es viele. Früher habe ich immer Josef Hader, Thomas Stipsits und Klaus Eckel geschaut, aber seitdem ich selbst Stand-up-Comedy mache, schaue ich viel US-amerikanische Comedy. Ich bin ein riesengroßer Fan von James Acaster! Auch die britische Stand-up-Szene finde ich total lustig. Olaf Schubert ist natürlich ein Vorbild für mich. Generell gibt es in Deutschland richtig gute Comediennes und Comedians. Von der jüngeren Generation finde ich Till Reiners, Alex Stoldt und Helene Bockhorst richtig gut. Mittlerweile schaue ich also mehr deutsche, britische und amerikanische Comedy als österreichische.
Konntest du schon jemanden davon treffen?
Ja, Olaf Schubert habe ich schon einmal getroffen. Das war schön! Er ist privat eigentlich genauso wie auf der Bühne. Wir waren auf Anhieb beste Freunde (schmunzelt).
Also der Spruch „Never meet your heroes” stimmt in deinem Fall nicht?
Nein, Olaf war wirklich genauso, wie ich ihn mir vorgestellt hatte.
Wie wichtig sind Comedy und Kabarett in globalen Krisenzeiten?
Ich habe während der Coronakrise viele neue Geschichten geschrieben und auch einige Coronathemen mit eingebracht. Also das ist schon cool, wenn man die aktuellen Themen in seine Stand-ups einbauen kann. Meine Comedy ist aber nicht nur politisch, ich habe auch viele Alltagsthemen. Aber wenn jemand richtig gute politische Comedy oder politisches Kabarett macht, finde ich das cool und wichtig! Um darin wirklich gut zu sein, muss man sich in der Thematik auskennen, auch schwierige Themen ansprechen und das Lustige im Makabren finden können.
Was darf Humor? Muss Humor alles dürfen? Nein, da gibt es schon Grenzen. Ich mache mich auf der Bühne zum Beispiel nicht über Minderheiten, zu denen ich nicht gehöre, lustig. Das finde ich auch nicht witzig. Schwierige Themen anzusprechen ist meiner Meinung nach schon sehr wichtig, aber nach unten treten ist einfach uncool. Da mache ich lieber über mich selbst Scherze oder über Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen. Über private Personen mache ich mich nicht lustig – außer über meine Familie, oder eigentlich mehr über meine Mühlviertler Verwandten (lacht).
Die Mühlviertler bekommen in deinem Programm ganz schön viel Fett ab. Du spielst oft mit Klischees über die Provinz. Was magst du an deiner Heimat? Was nicht?
Ich mag meine Eltern, meine Schwester und unser Haus (lacht). Auch die Natur finde ich voll schön im Mühlviertel. Aber die Engstirnigkeit und die Verschlossenheit gegenüber Neuem mag ich gar nicht an den Mühlviertlern. Gerade die Männer sind sehr verschlossen und alles ist ziemlich ober flächlich. Das mag ich nicht so gern.
Warum, was ist los mit den Mühlviertler Männern?
Naja, so habe ich das zumindest in meiner Jugend erlebt. Ich war im Fußballverein und beim Roten Kreuz, da habe ich mich überhaupt nicht wohlgefühlt. Im Mühlviertel wird ein schwieriges Männerbild gelebt, mit dem ich mich nicht identifizieren kann. Es wurde ausschließlich über Autos und Alkohol geredet. Die größten Legenden waren diejenigen, die nach dem Trinken den Magen ausgepumpt bekommen haben (lacht). Das ist heute, glaube ich, immer noch so.
Du lebst jetzt in Linz. Bist du noch oft im Mühlviertel?
Ja, meine Freundin und ich fahren mit unserem Hund oft raus aufs Land und besuchen meine Eltern in Liebenau.
Warst du schon als Kind der Klassenclown? Nein, überhaupt nicht. Als Kind war ich eher schüchtern. Ich bin eigentlich sehr introvertiert.
Das ist in deiner Branche anscheinend gar nicht so unüblich. Der Comedian Felix Lobrecht, der mittlerweile Arenen füllt, sagte mal: „Ich mag Menschenmassen nur, wenn sie wegen mir kommen.“ Dir geht’s also ähnlich?
Ja, das würde ich unterschreiben (lacht). Ich bin privat gar nicht so gerne unter vielen Leuten und im Mittelpunkt. Das mag ich nur auf der Bühne.
Was unterscheidet deine Comedy-Generation von der „alten“ Kabarettszene in Österreich? Ich finde die junge Szene, die derzeit in Österreich und in Deutschland aufkommt, richtig gut. Die ältere Generation macht mehr politisches Kabarett, da werden Szenen gespielt und Nummern extrem lange aufgebaut. Die junge Generation ist stärker von der amerikanischen Stand-up-Comedy beeinflusst, bei der die Erzählbögen viel kürzer sind und mehr mit OneLinern (ein kurzer Witz, der in einem Satz erzählt wird, Anm. d. Red.) gearbeitet wird. Stand-upComedy ist meiner Meinung nach authentischer.
Du schreibst auch für die Satirezeitung „Die Tagespresse“. Wie kam es dazu?
Ja, genau. Ich schreibe zwei bis drei Artikel pro Monat. Der Chefredakteur von „Die Tagespresse“, Fritz Jergitsch, hat selber einmal Stand-up-Comedy gemacht, dabei haben wir uns kennengelernt. Ich bin jetzt seit zwei Jahren bei der „Tagespresse“ und mir macht das satirische Schreiben extrem viel Spaß, fast noch mehr, als auf der Bühne zu stehen. Beim Schreiben hat man kein direktes Feedback. Im Gegensatz dazu bekommt man auf der Bühne sofort bitter zu spüren, wenn die Leute etwas nicht lustig finden.
Ich habe gelesen, dass du gerade an einem Roman schreibst.
Ich versuche es, ja. Ich schreibe einfach drauflos, mal sehen, was am Ende dabei rauskommt (lacht). Es war schon immer mein Traum, einen Roman zu schreiben. Mein Ziel ist es, vor meinem dreißigsten Geburtstag fertig zu werden. Das könnte sich ausgehen (schmunzelt).
Kannst du schon verraten, worum es gehen wird?
Die Geschichte soll im Mühlviertel spielen, mehrere Erzählebenen haben und lustig, aber auch traurig sein.
Der Bühnen-Benedikt und der private Benedikt sind sich schon sehr ähnlich.
Gemeinsam mit deinem Stand-up-Kollegen David Stockenreitner spielst du demnächst auch das Programm „Neue Besen kehren gut“. Worum geht’s?
David und ich haben beide einen „Stuttgarter Besen“ gewonnen. Der „Stuttgarter Besen“ ist ein Kabarett- und KleinkunstWettbewerb, der im Rahmen des Stuttgarter Kabarett-Festivals stattfindet. So entstand der Titel und wir haben geplant, künftig einmal im Monat gemeinsam aufzutreten und dabei einen Teil aus unseren alten und aktuellen Programmen zu spielen, aber auch neues Material zu testen.
Apropos Material testen. Wie entsteht ein Soloprogramm bei dir?
Ich teste alle meine Nummern, bevor sie ins Programm aufgenommen werden. Wenn ich neue Geschichten ausprobiere, bin ich immer unglaublich nervös. Sollten die Leute nicht an der Stelle lachen, an der ich damit gerechnet habe, bringt mich das so stark aus dem Konzept, dass ich völlig den Faden verliere und zum Heulen anfange (lacht). Ich schreibe auch jetzt schon wieder neue Geschichten, weil ich nicht auf Druck schreiben kann. Wenn ich wüsste, ich habe nächstes Jahr Premiere und muss mir jetzt dafür etwas einfallen lassen, dann würde ich komplett die Nerven wegwerfen. Deswegen fange ich jetzt schon einmal zum Sammeln an und teste die neuen Sachen bei Open-Mics (Comedy-Events mit offener Bühne, Anm. d. Red.) in Wien, MixedShows, die ich selber organisiere oder eben bei „Neue Besen kehren gut“ mit David Stockenreitner.
An deinem großen Traum vom eigenen Roman arbeitest du schon. Hast du noch andere große Träume, die du verwirklichen möchtest?
Ich würde gerne ein Drehbuch für einen Film schreiben. Irgendwann im GLOBE WIEN aufzutreten, ist auch ein Traum von mir. Vielleicht schaffe ich das in ein paar Jahren.
Über private Personen mache ich mich nicht lustig – außer über meine Familie, oder eigentlich mehr über meine Mühlviertler Verwandten.
Der Strand ruft! Von Kroatien über Portugal bis hin zu Griechenland und Mallorca, auf den nächsten zwei Seiten zeigen wir Ihnen einzigartige Villen mit privatem Strandzugang.
Text: Ulli Wright
Fotos: firstclass holidays
and zwischen den Zehen, von der Sonne umhüllt und eine leicht salzige Brise in der Nase – der nächste Urlaub kommt bestimmt! Sollte der diesjährige Sommerurlaub privater werden, lohnt sich eine Reise in eine der wundervollen Villen von firstclass holidays. Dort ist man unter sich, genießt jedoch trotzdem den besten Service, denn alle Villen haben einen Concierge-Service, der jeden Wunsch wahr werden lässt. Egal, ob es nach Griechenland, Kroatien, Portugal oder Mallorca geht, alle der folgenden einzigartigen Villen von firstclass holidays liegen direkt am Strand.
Majestätisch thront die Villa Aiolos an der Spitze eines reinen Kaps in Lagomandra, Sithonia. Das eindrucksvolle Anwesen der alleinstehenden Luxusvilla liegt mit Infinitypool und Privatstrand in vollem Einklang mit der Natur und begeistert mit einem beispiellosen Level an Luxus. Während sich im Erdgeschoss der großen Hauptvilla der offene Wohn- und Essraum mit angrenzender Küche befindet, liegen auf derselben Ebene, aber über private Eingänge, zwei individuell designte Schlafzimmer mit Bädern en suite und direktem Poolzugang. Das Untergeschoss wurde als Heimkino mit gemütlichen Sitzpoufs, einem Fitnessstudio sowie einem privaten Spa mit Sauna und Hamam gestaltet. Zwei weitere Schlafzimmer, mit Queen-SizeBett oder getrennten Betten, mit privatem Bad findet man in dem neben der Hauptvilla gelegenen Apartment. Im atemberaubenden Außenbereich findet man neben dem Infinitypool einen Lounge-Bereich mit Grill und großem Esstisch. Am semi-privaten Strand warten auf die Gäste bequeme Strandliegen und schattenspendende Pavillons.
Die Villa Magran befindet sich auf einem 3,8 Hektar großen Grundstück direkt am Meer, an der Nordwestküste der Insel Pag. Die Wanderwege des Anwesens führen durch ein Wunderland aus weitläufigen Olivenhainen, Oleandern und anderen mediterranen Pflanzen, während man den einzigartigen Panoramablick auf das Meer genießen kann. Die oben gelegene Terrasse, der Poolbereich oder der Privatstrand sind die perfekten Orte, um diesen Zauber jeden Tag aufs Neue zu erleben. Die Ausstattung reicht von einem Tennisplatz über Fitnessgeräte bis hin zu Jacuzzi, Grill und Pizzaofen auf der Terrasse. Die schöne helle und elegante Inneneinrichtung versetzt die Gäste sofort in Urlaubsstimmung. Neben dem Hauptschlafzimmer gibt es vier weitere Doppelzimmer mit eigenem Bad.
Luxuriöser Rückzugsort an der Algarve: Diese Architektenvilla bietet Platz für insgesamt zwölf Gäste.
Armação de Pêra ist ein herrlicher Rückzugsort auf der westlichen Seite der Algarve mit goldenen Sandstränden vor dramatischen Felsen und Blick auf den endlosen Atlantik. Das ehemalige Fischerdorf bietet eine tolle Atmosphäre mit authentischen Bars und Restaurants für einen entspannten Urlaub am Meer, denn Villa da Rocha liegt nur einige Schritte vom Strand Praia dos Beijinhos entfernt. Die anspruchsvolle Architektenvilla setzt die Vision von einem modernen Strandhaus großartig um. Insgesamt 380 Quadratmeter Wohnfläche erstrecken sich über zwei Ebenen und bieten luxuriöse Unterkunft für zwölf Gäste in sechs Schlafzimmern. Der große Pool vor der Hauptterrasse bietet Erfrischung an heißen Sommertagen. Vom Garten aus öffnet sich ein direkter Zugang über die Klippe zum nächsten kleinen Sandstrand und einige Meter weiter befindet sich der große Strand.
Diese Villa an der südöstlichen Küste Mallorcas ist das einzige Grundstück im Mittelmeerraum mit einem Anlegeplatz für Yachten mit einer Länge bis zu 25 Metern.
Villa Serena in Cala d’Or an der südöstlichen Küste Mallorcas ist das einzige Grundstück im Mittelmeerraum mit einem Anlegeplatz für Yachten mit einer Länge bis zu 25 Metern. Die Villa wurde 2013 neu erbaut und bietet auf drei Etagen 800 Quadratmeter Wohnfläche. Den Gästen stehen sechs Doppelzimmer mit Bädern en suite zur Verfügung, auf Wunsch kann zusätzlich noch ein siebtes Schlafzimmer im Untergeschoss zur Verfügung gestellt werden. Der Außenbereich erstreckt sich auf 4.200 Quadratmeter. Der Felsenwasserfall sowie eine Lagunenpoollandschaft mit Gartenfläche samt Grillterrasse laden zum Sonnenbaden und Entspannen ein. Neben einem Privatstrand gibt es ein Heimkino, eine Sauna sowie auch einen Spa-Fitnessraum. Das Objekt ist sehr gut für Familien oder Corporate Events geeignet.
Infos zu den Villen erhalten Sie unter www.firstclass-holidays.org
Billy Batson (Asher Angel) ist ein Teenager der etwas besonderen Art. Wenn er das Zauberwort „Shazam!“ sagt, verwandelt er sich in den Superhelden Shazam (Zachary Levi) und wird zu seinem erwachsenen Alter Ego. Doch nicht nur er hat ungewöhnliche Superkräfte, auch seine Pflegefamilie-Geschwister Freddy (Jack Dylan Grazer), Mary (Grace Fulton), Pedro (Jovan Armand), Eugene (Ian Chen) und Darla (Faithe Herman), von denen jeder andere Kräfte mitbringt, sind mit von der Partie. Als sie im Laufe der Zeit lernen, mit diesen Kräften umzugehen, folgt eine unheilvolle Konfrontation mit den Titanen-Töchtern Hespera (Helen Mirren), Kalypso (Lucy Liu) und deren jüngerer Schwester (Rachel Zegler), die im Auftrag des Titans Atlas der Erde einen Besuch abstatten und nichts Gutes verheißen.
Seit er die Welt des Boxsports dominiert, entwickelt sich sowohl Adonis Creeds Karriere als auch sein Familienleben glänzend. Doch dann taucht Adonis’ Jugendfreund Damian, ein ehemaliges Box-Wunderkind, nach einer langen Haftstrafe wieder auf. Damian brennt darauf, sein Können im Ring unter Beweis zu stellen. Das Aufeinandertreffen der ehemaligen Freunde ist mehr als nur ein Kampf. Um die Angelegenheit ein für alle Mal zu regeln, muss Adonis seine Zukunft aufs Spiel setzen und sich Damian stellen – einem Fighter, der nichts zu verlieren hat. AB 03.03.
© 2023 Warner Bros. © 2023 Warner Bros. CREED III: ROCKY’S LEGACY Action mit Michael B. Jordan, Tessa ThompsonIm vierten Teil der Reihe nimmt es John Wick mit seinen bisher tödlichsten Widersachern auf. Während das Kopfgeld auf ihn immer höher wird, zieht Wick in einen weltweiten Kampf gegen die mächtigsten Akteure der Unterwelt – von New York über Paris und Osaka bis nach Berlin.
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Zu einem erstklassigen Kinoerlebnis gehören mehr als gute Filme, brillante Bilder und bester Sound.
Darum bietet Star Movie
Entertainment den 5-SterneService. Angenehm und freundlich, von der Ticketbuchung bis zum Kinobu et, von der Bar bis zum Restaurant. Da bleibt man gern den ganzen Abend! Wenn‘s richtig klass‘ sein soll, dann Star Movie.
© 2023 LEONINE JOHN WICK: KAPITEL 4 Action mit Keanu Reeves, Rina SawayamaText: Linnéa Harringer
Fotos: TV1
Elfriede Schachinger und Hans Stoll verwöhnen in der TV1-Kochsendung
„Was koch i heut‘?“ mit gutem Essen und österreichischen Weinen.
Seit vielen Jahren zählt die Kochsendung mit Elfriede Schachinger „Was koch i heut‘?“ zu den Highlights im Programm von TV1 Oberösterreich. Mit saisonalen und vor allem auch regionalen Zutaten schafft es die Köchin jede Woche (immer montags neu, tägliche Wiederholungen), zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer zum Nachkochen zu animieren. Nachdem das Gericht fertig gekocht ist, stellt Elfriede Schachinger immer die Frage: „Jetzt bin ich neugierig, welchen Wein unser Sommelier uns dazu empfehlen wird!“ Hans Stoll präsentiert seit August 2022 im Rahmen der Sendung ausschließlich österreichische Qualitätsweine. Der ehemalige Lehrgangsleiter der OÖ Sommelierausbildung, Wein-Buchautor und nunmehriger Sommelier der OÖ Nachrichten gibt mit seinen Weinempfehlungen einen zusätzlichen Mehrwert für alle Hobbyköchinnen und -köche in der TV1-Kochsendung. Wir haben Hans Stoll getroffen und wollten von ihm wissen, wie der österreichische Wein zu seiner großen Leidenschaft wurde.
OBERÖSTERREICHER: Herr Stoll, warum ist Wein Ihre Leidenschaft?
Hans Stoll: Ich bin in der Wirtsstube meiner Eltern aufgewachsen, und irgendwie haben mich schon als kleiner Junge Gäste fasziniert, die gute Weine genossen haben. Später hatte
ich das große Glück, einen Lehrbetrieb zu haben, bei dem ich mit allen großen heimischen und internationalen Weinen in Berührung kam. Da war das Eis gebrochen.
Essen und der dazu passende Wein – warum ergänzen sich diese beiden Bereiche so gut?
Na ja, damit sich dieses „Match“ findet, bedarf es mehr als nur oberflächlicher Kenntnisse, ist es doch immer wieder eine Herausforderung, zu den diversen Speisen die optimale Kombination zu finden. Helles Fleisch – Weißwein, dunkles Fleisch – Rotwein, das ist eine längst vergangene Formel. Sobald zum Beispiel eine Sauce im Spiel ist, muss der Wein primär zur Sauce als intensivste Geschmackskomponente passen.
Was unterscheidet den österreichischen Wein von anderen?
Es ist die Vielfalt! Wir haben Weinbaugebiete im nördlichen Klimabereich, im östlichen pannonischen Einflussgebiet oder auch südlich der Alpen, also nicht nur unterschiedliche Klimaeinflüsse, sondern auch unterschiedliche Bodenstrukturen. Grob dargestellt macht das Klima das Aroma und der Boden den Geschmack. Und da fällt mir kaum ein zweites Weinbauland ein, welches so tolle unterschiedliche Voraussetzungen für guten Weinbau hat.
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1. Drücken Sie die Menü- oder Home-Taste auf Ihrer Fernbedienung.
2. Suchen Sie nach dem Menüpunkt „Einstellungen“ oder „Sendersuche“.
3. Bestätigen Sie diesen mit der „OK“-Taste.
4. Gehen Sie auf „manuellen Suchlauf“ und bestätigen Sie erneut.
5. Nun können Sie die Empfangsdaten manuell eingeben.
Einstellungen:
Senderbezeichnung: TV1 OOE NEU
Satellit: Astra digital 19,2 Grad Ost:
Frequenz: 12.692 MHz
Polarisation: Horizontal
Modulation: DVB-S (QPSK)
Symbolrate: 22.000MSymb FEC: 5/6
Hier geht’s zur Kochsendung
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