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JULI 2020 | 4. Jg. | Nr. 10 | € 7,00 9
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ÖSTERREICHER Bieriger Sommer
Unter Strom
Wasserkraft ist gelebter Klimaschutz
Malziger Genuss aus den Brauereien der Region
Dietmar F. Malli
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Mit coolen Snacks zum Erfolg
Coverfoto: Dominik Derflinger
Österreichische Post AG, Zul.-Nr. MZ 02Z031267 M, Neu-Media GmbH, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, Retouren an „Postfach 100, 1350 Wien“ Sonderausgabe der Oberösterreicherin
Sonderausgabe der Oberösterreicherin
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ZEIT IST EINE FRAGE DES STILS uhren-schmollgruber.at
Rathausgasse 8, 4910 Ried im Innkreis
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WER SOLL DAS BEZAHLEN, WER HAT DAS BESTELLT ... ... wer hat soviel Pinkepinke, wer hat so viel Geld, sang Jupp Schmitz im Jahr 1949. Der Sänger aus Köln wurde wegen seines markanten Oberlippenbarts von den Kölnern auch liebevoll „der Schnäuzer“ genannt und war einer der bekanntesten Karnevalstars der Nachkriegszeit. Damals ging es um die Zeche im Gasthaus. Heute geht es um Hunderte Milliarden Euro, mit denen die Wirtschaft nach dem Corona-Shutdown vorerst einmal gerettet wurde. Wie es weiter gehen wird und wie viele Unternehmen diese schwierigen Zeiten überleben werden, werden wir wahrscheinlich erst nächstes Jahr sehen. Genauso, wie wohl eine saftige Steuererhöhung auf uns zurollen wird.
Foto: Celine Daliot
Für diese Ausgabe des Oberösterreichers haben wir mit dem britischen Journalisten und Bestsellerautor Douglas Murray gesprochen, der uns sehr aufschlussreich über die politische Situation in Europa und der Welt informiert hat. Weiters haben wir uns dem Thema Energieversorgung durch Wasserkraft gewidmet. Energie AG Generaldirektor Dr. Werner Steinecker hat uns erklärt, welch wichtige Rolle Regionalität auch in diesem Bereich spielt – immerhin machen uns unsere Wasserkraftwerke hier in Oberösterreich von Importen fossiler Brennstoffe unabhängig. Gemeinsam mit Wels Strom Geschäftsführer Ing. Friedrich Pöttinger haben wir das nagelneue Kraftwerk Traunleiten erkundet, das seit Jahresbeginn 60.000 Menschen im Raum Wels mit Ökostrom versorgt. Durch die naturschonende Bauweise und einer traumhaft schönen Landschaft ist das Gebiet rund um die Traun zudem der ideale Naherholungsort. Was wäre ein Sommer ohne Bier, haben wir uns gefragt und einen Blick in Oberösterreichs Brauereien geworfen. Auf 16 Seiten zeigen wir Ihnen, welch hohes Maß an Kreativität unsere Brauer in Sachen Hopfen und Malz an den Tag legen. Selbstverständlich wir haben auch einige „bierige“ Rezepte rund um den Gerstensaft für Sie recherchiert. Bleibt uns nur noch Ihnen einen schönen und entspannten Sommer mit allem, was sie sich erträumt haben, zu wünschen. Berge, Seen, Gaumenfreuden und herzliche Gastfreundschaft sind ja bei uns in Österreich zur Genüge vorhanden. Viel Freude beim Lesen Ihr Josef Rumer
Der nächste OBERÖSTERREICHER erscheint am 28. August 2020.
Impressum OBERÖSTERREICHER: Eine Sonderausgabe des Magazins OBERÖSTERREICHERIN Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter der URL http://www.dieoberoesterreicherin.at/info/offenlegung/ abgerufen werden. Herausgeber: Josef Rumer, Medieninhaber und Hersteller: Neu-Media GmbH, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, E-Mail: office@neu-media.at, Tel.: 07242 / 9396 8100, Fax: 07242 / 9396 8110, Geschäftsführung: Josef Rumer, Mag. Andreas Eisendle, Prokuristin: Astrid Gruber, Assistentin der Geschäftsführung: Kerstin Starzengruber (in Karenz), Administrative Assistenz: Sissi Sofie Arthofer, Büroorganisation: Slavica Haminger, Redaktionsleitung: Mag. Ulli Wright, E-Mail: redaktion@neu-media.at, Redaktion: Nicole Madlmayr, Denise Derflinger, Dr. Maria Russ (in Karenz), Mag. Petra Kinzl, Rebecca Mayr, Lektorat: Sonja Humer, Mag. Christa Schneider, Anzeigenleitung: Josef Rumer, E-Mail: anzeigen@neu-media.at, Anzeigen: Ing. Mag. Richard Haidinger, Mag. Dietlinde Wegerer, Lisa Becker, Andrea Hametner, Victoria Felice, Laura Pucher, Grafik: Karin Rosenberger, Laura Koller, Ana Mrvelj. E-Mail: grafik@neu-media.at, Fotos: Dominik Derflinger, Andreas Röbl, Konstantin Reyer, Shutterstock, Verlags- und Herstellungsort: Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, Druck: Druckerei Berger, 3580 Horn, Vertrieb: PGV Austria Trunk GmbH., 5081 Anif, www.neu-media.at
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© Dominik Derflinger
INHALT OBER
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Dietmar F. Malli
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ÖSTERREICHER Bieriger Sommer
Unter Strom
Wasserkraft ist gelebter Klimaschutz
Malziger Genuss aus den Brauereien der Region
Dietmar F. Malli
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Mit coolen Snacks zum Erfolg
Coverfoto: Dominik Derflinger
Österreichische Post AG, Zul.-Nr. MZ 02Z031267 M, Neu-Media GmbH, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, Retouren an „Postfach 100, 1350 Wien“ Sonderausgabe der Oberösterreicherin
Sonderausgabe der Oberösterreicherin
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Der nächste OBERÖSTERREICHER erscheint am 28. August 2020.
© Konstantin Reyer
Coverfoto: Dominik Derflinger
34 Mario Loncarski
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Dietmar F. Malli. Mit kühlen Snacks an die unangefochtene Spitze
Wasserkraft voraus. Energie AG Generaldirektor Dr. Werner Steinecker im Talk
Mario Loncarski. Der Wiener Schwimmtrainer über die Kunst „seines“ Sports
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Ein starkes OÖ. LR Markus Achleitner über das Comeback der Branchen
Unter Strom. Ökostrom aus Wels: Insights ins Kraftwerk Traunleiten
Legende. Jubiläum: der Range Rover wird 50!
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© Wiesergut
© Andy Ngo
© Rahimi & Rahimi
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© OÖ Tourismus GmbH/Robert Maybach
INHALT
90 Stadtflucht
58 Land der Biere
48 Teppich-Talk
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Teppich-Talk. Ali Rahimi ist der Shootingstar der Teppichszene.
Biergenuss. Kochen mit unserem Lieblingsgetränk
Douglas Murray. Der britische Historiker und Journalist im Talk
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Land der Biere. Oberösterreich ist bekannt für sein flüssiges Gold.
Cool summer. Lässige Gadgets für den Mann
Stadtflucht. Diese Hotels versprechen Genuss und Luxus pur.
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Vor 16 Jahren hat Dietmar F. Malli entdeckt, dass gekühlte Milchriegel eine Marktlücke sind, heute ist der 50-Jährige mit seinem Unternehmen TSC „The Chilled Snack Company“ eine ganz große Nummer in der Kühlsnack-Branche und hat Weltmarken wie Milka und Oreo im Portfolio. 10 10-14_Coverstory_OOer_neu.indd 10
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COOLER BIG PLAYER Wenn Sie das nächste Mal in einen kühlen Schokoriegel von Milka oder Oreo beißen, sollten Sie wissen, dass dahinter das Welser Unternehmen TSC „The Chilled Snack Company“ steht. Wir haben Firmengründer und CEO Dietmar F. Malli (50) besucht und erfahren, wie er es vom Unternehmensberater zur ganz großen Nummer in der internationalen Kühlsnack-Branche geschafft hat. Text: Ulli Wright Fotos: Dominik Derflinger
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ir besuchen Dietmar F. Malli im TSC-Headquarter in der Bahnhofcity in Wels und tauchen ein in die Welt der gekühlten Milchriegel. Zum Kaffee können wir zwischen Milka Schoko Snack und Oreo Fresh wählen. So genussvoll könnte jeder Interviewtermin beginnen! Während er uns durch das loftartige zweistöckige Bürogebäude führt, erzählt uns der gebürtige Kärntner, der in Bad Hall aufgewachsen ist, von seinen Anfängen in der Lebensmittelbranche. Vor 16 Jahren hat Dietmar F. Malli mit einem italienischen Partner seinen ersten gekühlten Milchriegel produziert und damit eine Marktlücke entdeckt. Was folgt, ist eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht. Heute erzeugt das oberösterreichische Unternehmen in zwei Produktionsstandorten in Italien mehr als 350 Millionen Snacks im Jahr, beliefert 40 verschiedene Länder und verzeichnet eine Wachstumsrate von mehr als 30 Prozent jährlich. Der große Coup ist dem smarten Businessmann allerdings vor zwei Jahren gelungen: Als Lizenznehmer vom internationalen Lebensmittelriesen Mondelēz entwickelt, produziert und vermarktet TSC kühle Snacks unter Topmarken wie Milka und Oreo, was die TSC nun endgültig zum Big Player in der internationalen Kühlsnack-Branche gemacht hat. Trotz
der Rückgänge beim Außer-Haus-Snacken während der Corona-Krise lässt sich Dietmar F. Malli nicht aus der Ruhe bringen, denn die Umsätze ziehen langsam, aber sicher wieder an und das rund 400-köpfige TSC-Team (40 davon in Wels) steht schon mit neuen Ideen für kreative Snacks in den Startlöchern und ist dabei, den Osten der USA zu erobern.
„Meinen ersten gekühlten Riegel habe ich der Handelskette Hofer angeboten.“
Herr Malli, wann genau haben Sie Ihre Firma gegründet? Die TSC in dieser Form wurde vor mittlerweile 22 Jahren gegründet. Zunächst mit den Schwerpunkten Unternehmensberatung, Marketing- und Vertriebsleistungen sowie Handelsgeschäfte. Das war der Ursprung. Darum auch der Name TSC – Trade, Service, Consulting. Wenn mich heute einer fragt, wofür die Abkürzung steht, sage ich: The Chilled Snack Company (lacht).
Von der Unternehmensberatung zu gekühlten Riegeln. Wie ist es dazu gekommen? Irgendwann bin ich in der Lebensmittelbranche auf die Kategorie der gekühlten Riegel gestoßen. Damals hat Ferrero als einziger Süßwarenhersteller gekühlte Snacks auf den Markt gebracht. Da muss man etwas machen, ein einziger Anbieter ist doch etwas fad, habe ich mir gedacht (lacht). Also habe ich mir einen Partner gesucht, um diese Produkte auch produzieren zu können. So ist das Ganze entstanden. 2004 haben Sie sich dann auf die Entwicklung und Vermarktung der gekühlten Riegel spezialisiert. Wie ist der erste Riegel entstanden? Wir haben den Riegel nach meinen Vorstellungen entwickelt und unser gesamtes Know-how und die Technologien ausschließlich auf gekühlte Snacks ausgerichtet. Seitens der Handelsketten war ein großes Interesse an Handelsmarken, dem sogenannten „Private Label“-Geschäft, vorhanden. Meinen ersten gekühlten Milchriegel habe ich übrigens der Handelskette Hofer angeboten. Dann folgten sukzessive unsere eigenen Marken Milino, Dancing Cow und Bakery D’Oro.
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2018 ist Ihnen dann der ganz große Coup gelungen und Sie arbeiten seither mit dem international tätigen Lebensmittelkonzern Mondelēz zusammen und produzieren und vertreiben den gekühlten MILKA Schoko Snack sowie den OREO Fresh Milk-Snack. War dieser Einstieg in die Markenwelt ein logischer Folgeschritt für Sie? Ja, in jedem Fall. Mittlerweile kauft jede Handelskette in Europa – von Aldi bis Lidl – die Handelsmarken bei uns und wir können in diesem Segment nicht mehr so stark wachsen, wie ich es mir vorstelle. Da wir auch für Industriekunden unter deren Marken produzieren, kamen wir eines Tages in Kontakt mit Mondelēz. Natürlich ist es für uns eine große Herausforderung, Artikel unter weltweit bekannten Brands wie Milka und Oreo zu produzieren und vermarkten, weil es ein völlig anderes Geschäft ist als das Private Label-Geschäft.
Im Besprechungsraum wird über den Marktauftritt für die gekühlten Riegel diskutiert. Auch das gesamte Marketing für die gekühlten Snacks liegt bei der TSC.
Sind weitere Markenprodukte geplant? Ja, wir werden das Lizenzgeschäft weiter ausbauen. Vor Kurzem haben wir einen Vertrag mit „Universal“ in den USA abgeschlossen und bekommen die Rechte für die „Minions“. Es wird also bald gekühlte Minions-Snacks geben. Und auch mit einer bekannten Marke im Spirits-Geschäft sind wir in Verhandlung, schließlich brauchen ja auch die Erwachsenen etwas zum Snacken (lacht). Mittlerweile erzeugt die TSC 350 Millionen Snacks im Jahr und verzeichnet eine Wachstumsquote von mehr als 30 Prozent jährlich. Was waren für Sie die Meilensteine in dieser Erfolgsgeschichte? Unser Wachstum rührt daher, dass wir es immer verstanden haben, neue Märkte zu erschließen und neue Produkte einzuführen. Wir wollten nicht nur ähnliche Produkte erzeugen wie jene, die es am Markt schon gegeben hat, sondern auch neue Snacks entwickeln. Dabei haben wir erfolgreich auf Innovationen und Internationalisierung gesetzt. Das waren die zwei Haupttreiber in dieser Entwicklung.
Erst vor Kurzem bezog die TSC die neuen loftartigen Büros in der Bahnhofcity in Wels.
„Wir haben es immer verstanden, neue Märkte zu erschließen und neue Produkte einzuführen.“
Dietmar F. Malli im Talk mit Chefredakteurin Ulli Wright.
Apropos Internationalisierung, inwieweit waren Sie von der Corona-Krise betroffen? Kann man sagen, dass die Lebensmittelproduktion mit einem blauen Auge davongekommen ist? Ja, das kann man durchaus sagen. Wir haben in unseren zwei Produktionsbetrieben in Italien alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen und hatten unter den 350 Mitarbeitern glücklicherweise keinen einzigen positiven Fall. Daher konnten wir auch während des gesamten Shutdowns produzieren. Aber natürlich hat der Absatz gelitten, weil das Außer-Haus-Snacken komplett weggefallen ist. Da unsere Vertriebsarbeit sehr international aufgestellt ist, konnten wir auch keine Auslandsmessen machen. Wir sind in diesen sechs Wochen nicht gewachsen, mittlerweile ziehen die Umsätze aber wieder an.
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Hat das auch mit der Corona-Krise zu tun? Durch Corona sind wir im Moment, was Asien und die USA betrifft, ganz klar unter den Erwartungen. Aber wir geben Gas und sind guter Dinge. In den USA haben wir mit Prairie Farms bereits einen langjährigen Kunden, mit dem wir sehr gut zusammenarbeiten. Unser Ziel ist es, noch weitere Kunden gewinnen zu können. Da wir in New York eine Niederlassung haben, hat für uns der Osten der USA im Moment Priorität. Das Potenzial ist riesig und die große Herausforderung liegt darin, dass es die Kategorie der gekühlten Milchriegel dort quasi noch nicht gibt. Mit der richtigen Marketingstrategie müssen wir den Konsumenten erklären, was ein MilchSnack ist. In welchen Ländern sind Sie am besten unterwegs? Nummer eins ist nach wie vor Deutschland, gefolgt von Russland und Italien. Das sind unsere drei wichtigsten Märkte. Wir sind in Europa überall gut vertreten und brauchen für das weitere Wachstum vor allem auch die Märkte außerhalb von Europa wie die USA und Südostasien. Wir verzeichnen durchschnittliche Wachstumsraten von bis zu zehn Prozent und das Schöne ist, dass unsere Kategorie immer noch wächst. Wir schaffen mit neuen Produkten Innovationen. Sowohl der Handel als auch die Kunden sind bereit dafür. Mit den neuen Konzepten können wir auch in den bestehenden Märkten noch wachsen.
werden wir unsere Arbeitsmethodik und unser Reiseverhalten bestimmt ein bisschen umstellen. Wie darf man sich die Entstehung eines Riegels für Milka oder Oreo vorstellen? Mit unserer R&D-Abteilung in Italien entwickeln wir die Rezeptur für die Riegel. Dann müssen wir unseren Kunden – in diesem Fall Mondelēz – überzeugen, dass das neue Produkt zur Marke passt. Für die Herstellung des Milka-Riegels verwenden wir original Milka Schokolade, für die Oreo-Snacks die OreoCrumbs. Bevor wir einen Artikel launchen, machen wir viele Konsumententests, um zu sehen, ob das Produkt auch gekauft wird. Ist das der Fall, geht es ins Marketing. Wir übernehmen für diese Produkte auch den kompletten Marktauftritt und Vertrieb. Schmecken Ihre Snacks überall auf der Welt gleich oder gibt es lokale Unterschiede wie etwa bei manchen anderen Lebensmitteln? Nein, die gibt es nicht. Wir verwenden für die unterschiedlichen Produkte überall dieselben Rezepturen.
Wie geht es Ihnen, wenn Sie das erste Mal in einen neu entwickelten Riegel beißen? Das ist natürlich immer ein spannender Moment, auf den wir uns alle riesig freuen. Ich habe fast jeden Tag einen neuen Snack am Tisch und das ist auch wichtig so. Jeden Tag einen neuen Riegel, das sieht man Ihnen figurtechnisch nicht an. (lacht) Als Ausgleich zum Snacken gehe ich leidenschaftlich gerne Radfahren. Während meiner Schul- und Jugendzeit bin ich sogar aktiv bei Radrennen mitgefahren. Das ist sicher mitunter ein Grund, warum ich so gerne im Bezirk Eferding lebe. Das sanfte Obst-Hügel-Land ist perfekt zum Biken und mit dem Kirschblütenrennen gibt es dort auch eines der ältesten Radrennen. Wie viele Stunden arbeiten Sie in einer Woche durchschnittlich? Ich zähle die Stunden nicht, aber meine Arbeit strengt mich nicht an und ich bin auch nicht der große Urlaubsfreak. Ich liebe meinen Job, weil man ganz schön viel bewegen kann – aber natürlich fließen viele Stunden hinein. Warum sind Ihre beiden Produktionsstandorte in Italien? Mein Produktionspartner, mit dem ich das Unternehmen aufgebaut habe, stammt aus
→ Auf der Glasfassade des Gebäudes in der Bahnhofcity in Wels ist das rote Firmenlogo zu sehen.
© TSC
Sie beliefern 40 Länder in Europa, Russland, den GUS-Staaten, USA, Kanada, im Mittleren Osten, in Nordafrika und Südostasien – wo geht die Reise weiter hin? Wir wollen mittelfristig 30 Prozent unseres Geschäftes in Überseemärkten machen. Russland, wo wir seit 15 Jahren aktiv sind und eine eigene Niederlassung haben, zählen wir zu Europa. In den USA, in Asien und Nordafrika wollen wir mittelfristig 30 Prozent des Umsatzes generieren. Auch für Singapur haben wir dieses Jahr eine Niederlassung geplant, um Märkte in Asien zu bedienen. China sehen wir jedoch aktuell nicht als relevanten Markt für uns.
„Durch Corona sind wir sechs Wochen nicht gewachsen, mittlerweile ziehen die Umsätze wieder an.“
Wie viel sind Sie bei Ihren Kunden und Partnern im Ausland unterwegs? Normalerweise bin ich ein bis zwei Mal die Woche unterwegs. Ich gestalte meine Reisen grundsätzlich recht kurz, es sind meist Trips von ein bis zwei Tagen. Ich möchte die Lehren aus Corona ziehen, ob wirklich jedes Meeting vor Ort und jeder persönliche Kontakt notwendig ist. In Zukunft 13 10-14_Coverstory_OOer_neu.indd 13
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40 von den insgesamt 400 Mitarbeitern der TSC arbeiten in Wels.
Italien. Außerdem ist Italien ein guter Boden, was Lebensmittelproduktion betrifft. Ist Ihr Gründungspartner noch im Unternehmen? Nein, er ist nicht mehr mit an Bord. Seit vier Jahren habe ich einen neuen Partner aus Frankreich. Das ist ein großer, familiengeführter Konzern aus Lyon und die Zusammenarbeit funktioniert recht gut. Die Franzosen bringen viel Produktions-Know-how mit ein, weil sie eigene Produktionsstätten auf der ganzen Welt haben. Das ist sehr wichtig, denn so kann ich mich voll und ganz auf die Entwicklung der gekühlten Snacks sowie auf Marketing und Vertrieb konzentrieren. Mit Ihren gekühlten Snacks haben Sie bereits mehrere Preise gewonnen. Wo soll es in Zukunft hingehen? Die Auszeichnungen freuen uns natürlich sehr. Mit Milka Schoko Snack haben wir zum Beispiel die Produkteinführung des Jahres geschafft und in den USA ist uns mit einem Produkt die beste Neueinführung des Jahres gelungen. Ich bin zuversichtlich, dass unsere Reise erfolgreich weitergeht, weil wir echte Innovationen einführen. Wir sind stolz darauf, dass wir starke Marken wie Milka und Oreo ins Kühlregal gebracht haben und mit den „Minis“ haben wir nun auch den ersten gekühlten Snack zum Teilen eingeführt.
Ich bin zuversichtlich, dass unsere Reise erfolgreich weitergeht, weil wir echte Innovationen einführen.
Wie schaffen Sie es, kreativ und innovativ zu bleiben? Wir beschäftigen uns ständig mit Entwicklungen und Innovationen im Lebensmittelbereich und überlegen, was wir anbieten können. Einer unserer Mitarbeiter ist im Entwicklungsteam in Italien für New Business zuständig und wir laden immer wieder Top-Customer ein, sich einzubringen. Viele Neuheiten entwickeln wir auch gemeinsam mit unseren Partnern. Apropos Neuheiten, mit welchen gekühlten Snacks werden Sie uns demnächst überraschen? Wo liegen die Trends? Vegane Snacks, Zuckerreduktion und Protein-Snacks liegen absolut im Trend und sind natürlich ein großes Thema für uns. Wir werden aber auch bald einen pikanten Snack machen. Das sind große Themen, die uns im Moment beschäftigen, und es gibt bereits viele
Entwicklungen dahingehend. Damit wollen wir auch den nächsten Wachstumsschritt gehen. Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? Unser Ziel ist es, unseren Umsatz zu verdreifachen. Wir wollen 30 Prozent unseres Umsatzes außerhalb von Europa generieren – mit einem Gutteil aus Asien und Amerika. Es macht mir nach wie vor Spaß und es ist auch interessant, wenn man sieht, dass Dinge, die man sich überlegt, auch aufgehen.
WORDRAP Das treibt mich an … die Motivation, Snacks für Menschen zu entwickeln, die am Puls der Zeit sind. Und natürlich ist auch das Wachstum sehr spannend. Das inspiriert mich … die Internationalität. Zu schauen, was sich in der Welt da draußen tut, und natürlich meine Mitarbeiter. Beruflich reise ich am liebsten ... nach Russland, Aserbaidschan und Kasachstan. Mein Lieblingssnack … ist der Oreo Snack. Die Verbindung von Keks und Kuchen mit Milch ist eine schöne Konstellation.
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Text: Denise Derflinger Fotos: Land OÖ, Land OÖ / Sabrina Liedl, privat
Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Markus Achleitner erlebt gerade ein Oberösterreich im Comeback-Modus.
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VORSICHT UND ZUVERSICHT Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Markus Achleitner spürt den Wind der Veränderung in den oberösterreichischen Betrieben. Kein Wunder: Mit Kreativität und Innovation machen unsere Unternehmer Schritte in die richtige Richtung – so soll Oberösterreich wieder stark werden.
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ovid-19 und der Lockdown haben unsere heimische Wirtschaft und den Tourismussektor stark ins Wanken gebracht. Doch auch wenn der Sturm aufkommt, gibt es Menschen, die Windmühlen statt Mauern errichten, wie uns Landesrat Markus Achleitner eindrucksvoll im Interview erzählt: Denn viele Betriebe haben aufgerüstet, die Krise als Chance genutzt und sehen ihrer Zukunft positiv entgegen. Wir fragten nach Oberösterreichs Stärken und dem heurigen Urlaubsziel des gebürtigen Aichkirchners. Oberösterreich im Comeback-Modus: Nach der Covid-19-Krise und dem Lockdown kehrt im Land langsam wieder der Alltag ein. Darf man von Erholung sprechen? Wir sind mitten in einem starken Comeback nach dem Einschnitt, der so gut wie alle Branchen, insbesondere den Handel und Tourismus, sehr hart getroffen hat. In den letzten Wochen konnten wir jedoch die meisten Bereiche wieder schrittweise in Betrieb nehmen und gestalten unter dem Motto „Vorsicht und Zuversicht“ die nächste Phase. Abstandregelung, Desinfizieren der Hände etc. bleiben erhalten, doch alleine auf dem Arbeitsmarkt erkennt man den Weg in die richtige Richtung: Sowohl die Arbeitslosenrate als auch die Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit sinken wieder. Unser Ziel ist es, die Menschen rasch wieder in Arbeit zu bringen.
Was ist und war Oberösterreichs Stärke während der Krise? Das war ganz sicher der Zusammenhalt der Menschen, der Betriebe, der Standortpartner. Gemeinsam konnten wir einiges managen und meistern – und das ist ganz schön bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass niemand eine solche Krise kommen sah. Jetzt geht es darum, negative wirtschaftliche Auswirkungen abzufedern und gemeinsam stark aus der Sache rauszukommen. Die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher zieht es nun ganz stark nach „draußen“. Wie merkt man das im Tourismussektor? Und wie wird der Tourismus unterstützt? Nach dem Lockdown konnten es die Menschen gar nicht erwarten, wieder raus zu kommen. Viele besinnen sich heuer auf Urlaub im eigenen Land – erstens, weil es teilweise keine andere Möglichkeit gibt, zweitens, weil Österreich einfach so viel zu bieten hat und die Menschen sich dessen immer bewusster werden. Die Rückmeldungen der Hotels und Gastrobetriebe sind sehr gut, einige sind besser losgestartet als erwartet. Biken, Wandern, Städtetrip, Genussreisen, Wellness, Kunst und Kultur: Oberösterreich macht‘s möglich!
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GUTE ZUKUNFTSAUSSICHTEN. OberösterreicherHerausgeber Josef Rumer und Redakteurin Denise Derflinger im Talk über die Zukunft der Gastronomieund Hotelleriebetriebe Oberösterreichs.
„Jetzt geht es darum, gemeinsam stark aus der Krise zu kommen.“
Was haben sich Unternehmen und Betriebe einfallen lassen, um ihre Kunden und Gäste auch in der zweiten Jahreshälfte ins eigene Boot zu holen? Viele haben die Krise genutzt, um ihre Betriebe zu erneuern, zu sanieren, auszubauen bzw. um Projekte neu zu denken. Mein liebstes Beispiel ist die Salzkammergut Trophy: Normalerweise dauert dieses Mountainbike-Rennen nur eine Woche, nun wurde ein Vier-Monats-Programm gestartet. Anstatt dass alle gleichzeitig an den Start gehen, haben jetzt noch mehr Menschen die Möglichkeit, die Trophy zu erleben – und dabei bestmöglichen Abstand zu anderen zu halten. Kreativität und Innovation gehen bei vielen Unternehmen derzeit Hand in Hand. Wie werden die Sicherheitsvorkehrungen in den nächsten Wochen oder gar Monaten aussehen? Ich glaube, dass die Vorkehrungen, die wir gerade haben, zum Dauerprogramm werden. Vermehrtes Händewaschen und Desinfizieren, Maske tragen in bestimmten Bereichen, Abstand halten … Hier appelliere ich ganz stark an die Selbstverantwortung der Bevölkerung. Das Virus ist nicht weg, aber wenn wir gemein-
sam aufpassen und uns an Regeln halten, gehen wir den richtigen Weg. „Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen“ – dieses Sprichwort aus China könnte treffender nicht sein. Welche Windmühlen haben Sie errichtet? Wir haben schon vor Covid-19 gehandelt und die Digitalisierung in Oberösterreich vorangetrieben. Wir sind die Generation des „New Work“ – ganze Wirtschaftsbereiche haben auf Homeoffice und Videokonferenzen umgestellt, das geht nur mit einer guten Infrastruktur, weswegen wir derzeit das Glasfasernetz weiter ausbauen. Gerade bei kleinen Unternehmen hat man schnell den Trend hin zum digitalen Vertriebsweg, also beispielsweise zum Onlineshop, erkannt – innerhalb von nur drei bis vier Wochen hatten wir so viele Anträge für digitale Förderprogramme wie normal in zwei Jahren! Ganze Branchen haben in der Krise ein neues Bewusstsein erlangt. Das sind wahre Windmühlen. Gründe für einen Besuch in Österreich gibt es viele. Warum sollte man Ihrer Meinung nach Urlaub im eigenen (Bundes-) Land machen? Wir Landsleute können am meisten beitragen, indem wir die österreichische und oberösterreichische Vielfalt stärken. Muss es immer die amerikanische Online-Plattform sein fürs Shoppen vom Sofa aus? Braucht es eine Fahrt über die Grenze, um Natur und Kultur zu erleben? Muss man sich ins Flugzeug setzen, um eine Stadt zu erkunden? Österreich hat so viel zu bieten, an jeder Ecke in jedem Bundesland tun sich Erlebnisse auf, die es zu entdecken gilt.
Land zu machen – aber so richtig wie heuer war es noch nie! Einerseits bietet gerade Oberösterreich Erlebnis pur, andererseits spart man sich Zeit und Geld und außerdem unterstützt man die eigenen Betriebe. Bei einer Nacht im „heimischen“ Hotel profitiert im besten Falle auch der Bäcker und der Fleischer im Ort, die Gastronomie, die Freizeitbetriebe etc. Die Buchungslage in Oberösterreich heuer sieht gut aus: Bei den Sommerferien liegen wir teilweise über dem Vorjahr! Wo machen Sie und Ihre Familie heuer Urlaub? Ob Baumwipfelpfad, Almen oder Gipfel – wir wollen Oberösterreich und Österreich durchwandern, ganz nach dem Motto: „Lerne deine Heimat kennen“.
URLAUB DAHEIM. Auch LR Markus Achleitner wird heuer mit seiner Familie das Heimatland neu entdecken.
Was können wir sonst noch tun, um die Wirtschaft und den Tourismus Oberösterreichs zu stärken? Es ist immer richtig, Urlaub im eigenen
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Lesen Sie die Geschichten hinter den Schlagzeilen.
DiePresse.com/Sonntag
Menschen. Geschichten. Perspektiven.
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WASSERKRAFT IST GELEBTER KLIMASCHUTZ Rund 90 Prozent des in Oberösterreich erzeugten erneuerbaren Stroms kommen aus Wasserkraft. Die 43 Wasserkraftwerke der Energie AG sind eine wesentliche Stütze der Stromversorgung in unserem Land. Wir haben mit Energie AG Generaldirektor Dr. Werner Steinecker über das Handling der Stromversorgung während der Corona-Krise, die Vorteile von Wasserkraft und die Gefahr eines „Blackout“ gesprochen. Text: Ulli Wright Fotos: Andreas Röbl
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eit Beginn ihrer Unternehmensgeschichte setzt die Energie AG Oberösterreich auf nachhaltigeStromerzeugung. Wasserkraft spielte damals wie heute eine wichtige Rolle. Mittlerweile produzieren 43 Wasserkraftwerke sauberen Strom – sie reichen von Ranna im Mühlviertel über zahlreiche Kraftwerke an Traun und Steyr bis nach Großarl im Salzburgerland. Viele davon sind auch mehr als 100 Jahre nach ihrer Inbetriebnahme immer noch eine wesentliche Stütze für die Stromversorgung in Oberösterreich und Salzburg.Von diesem generationenübergreifenden Denken bei der Wasserkraftnutzung profitiert heute das ganze Land, denn in Summe verfügt die Energie AG über eine saubere Stromerzeugung aus Wasserkraft von rund 2.500 GWh im Jahr, was dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von mehr als 700.000 Haushalten entspricht.
Herr Dr. Steinecker, die Energie AG Oberösterreich stellt die Versorgung im Land mit Strom, Erdgas, Wärme, Wasser und Telekommunikationsdiensten sicher. Vor welche Herausforderungen hat Corona die Energie AG gestellt und wie hat man diese bewältigt? Das war mit Sicherheit eine der spannendsten Phasen, die ich in meiner fast 50-jährigen Betriebszugehörigkeit erlebt habe. Span-
„Die Corona-Krise war mit Sicherheit eine der spannendsten Phasen, die ich in meiner fast 50-jährigen Betriebszugehörigkeit erlebt habe.“
nend deshalb, weil niemand am Beginn der Krise Anfang März gewusst hat, wo das Ganze hinführen wird. Es gab pessimistische Ansagen, dass der ganze Sommer ein Shutdown sein wird. Jetzt kann man Schritt für Schritt in Richtung Normalität gehen, auch wenn der Virus noch immer da ist, was auch das Auftreten von Clustern beweist. Wenn man sich anschaut, was in Südamerika oder in Amerika passiert, sind wir in Österreich eine Insel der Seligen, auch innerhalb von Europa. Ich glaube, die Disziplin der Österreicher und Oberösterreicher hat uns Schlimmeres erspart und ermöglicht uns frühzeitig den Weg zurück in einen normalen Alltag.
Mit dem Shutdown Anfang März waren die Menschen über Nacht daheim und die meisten Betriebe stellten auf Homeoffice um. Gab es in dieser Zeit seitens der Energieversorgung Störungen und wenn ja, wie ist man bei der Energie AG diesbezüglich vorgegangen? Was immer man unter dem Begriff „Störungen“ versteht, ist von Branche zu Branche unterschiedlich. Wir machten diese Erfahrungen nicht, was fast an ein Wunder grenzt. Wir haben die drei Monate unbeschadet verbracht und sind zum Glück von gröberen Umweltstörungen verschont geblieben. Denn bei Unwetterkapriolen wie Stürmen oder Hochwasser wären unsere Störungsteams bei aller Einschränkung durch Corona doch sehr gefordert gewesen, die Versorgung gewährleisten zu können. Und stellen Sie sich diese Krise mit unterbrochener Stromversorgung vor. Bei den Menschen steigt ja auch die Aggression, wenn sie keine Strom- oder Internetversorgung haben beziehungsweise die Heizung oder der Fernseher ausfallen. Da waren wir quasi der „Lebensmittellieferant“ und das ist sehr gut gewährleistet worden. Wir hatten stromversorgungstechnisch keine Pannen und konnten die Menschen auch datenversorgungstechnisch weit über das von uns Vermutete hinaus versorgen. Das haben wir in diesem Ausmaß nie zu vor geübt und es ist bestens gelaufen.
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In seinem Bßro im Power Tower in Linz hat uns Energie AG Generaldirektor Dr. Werner Steinecker verraten, warum auch in Sachen Energie Regionalität absolut wichtig ist. 21 20-24_Steinecker.indd 21
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mit
Wie war in dieser Zeit der Verbrauch von Strom im Verhältnis Industrie und privater Bereich? Die klassische oberösterreichische Großindustrie hat bis zu 25 Prozent weniger Elektrizität nachgefragt. Durch Homeoffice und Herunterfahren der Produktion haben die privaten Haushalte etwas mehr Strom verbraucht. Hochgerechnet lag der Einbruch beim Stromverbrauch insgesamt um die 15 Prozent. Wie managt man das, wenn man weniger Stromverbrauch hat? Das öffentliche Stromversorgungssystem ist situationselastisch. Man muss über die Jahreszeiten spezifisch verbrauchen, produzieren und sich immer am Verbrauch des Kunden orientieren. Wenn große Betriebe, wie die voest, Kurzarbeit haben, dann werden die Mengen an Strom, die ja schon im Vorhinein eingekauft wurden, nicht mehr benötigt. Das ist natürlich für unseren Energiehandelsbereich eine Herausforderung, aber das kennen wir bereits von der Wirtschaftskrise 2008. Auch damals hatten verschiedene Betriebe die Produktion zurückgefahren. Klar führt das betriebswirtschaftlich zu einer Corona-Delle, aber wir sind zum Glück sehr breit aufgestellt. Wir haben nicht nur das Stromversorgungsgeschäft, sondern auch Internet, Fernwärme, Entsorgung, Wasser und Abwasser. Vor allem das Müllentsorgungsgeschäft hat richtig geboomt. Unser Superprodukt, Container 24, wo Kunden online bei der Energie AG einen Container bestellen können, war sehr begehrt, weil plötzlich jeder zu Hause war und entrümpeln wollte. Die Krise hat uns gezeigt, dass eine breite Aufstellung günstig ist. Im Bereich der sogenannten „sauberen Energieerzeugung“ betreibt die Energie AG Wasserkraftwerke. Wasser wird schon seit mehr als hundert Jahren zur Stromgewin-
nung eingesetzt. Was sind Ihrer Ansicht nach die großen Vorteile von Wasserkraft? Erstens vermindert Wasserkraft die Abhängigkeit von Importen fossiler Brennstoffe und man hat man eine 85-prozentige Wertschöpfung im eigenen Land. Bei der Photovoltaik hingegen bleiben 80 Prozent der Wertschöpfung in China. Ein zweiter Vorteil ist die approbierte Zuverlässigkeit über das ganze Jahr hindurch. Das Jahr hat 8.760 Stunden, ein Wasserkraftwerk wird mit ungefähr 6.000 Betriebsstunden im Jahr kalkuliert, der Rest sind Maintenance-Stunden. Nicht ganz ein Drittel der Zeit kalkuliert man für Instandhaltung und es kommen auch Hochwasserausfälle dazu, da der Wasserüberschuss energetisch nicht nutzbar ist. Zum Dritten ist die Verlässlichkeit der Wasserkraftwerke sehr hoch. Österreich ist weltweit die Wasserkraftnation, was Turbinentechnologie und den Bau von Kraftwerken anbelangt.
Entspannter Talk im Power Tower der Energie AG. Von links: Josef Rumer (Herausgeber Oberösterreicher), Generaldirektor Dr. Werner Steinecker und Chefredakteurin Ulli Wright.
Die Energie AG betreibt 43 Wasserkraftwerke, wie viele Oberösterreicher können mit Wasserkraft versorgt werden? Wir haben 43 Wasserkraftwerke und mit den Wasserkraftbeteiligungen bei den Ennskraftwerken, die uns zu 50 Prozent gehören, haben wir veritable Beteiligungen. Bei etlichen Donaukraftwerken, die dem Verbund gehören, haben wir ein Bezugsrecht. Das gesamte Portfolio ist ungefähr das, was Herr und Frau Österreicher im Haushaltsbereich an Strom brauchen. Damit sind wir das einzige Unternehmen, das die Haushaltskonten in Österreich mit dem eigenen Wasserkraftportfolio zu 100 Prozent wasserkrafttechnisch versorgen kann. Unsere Haushaltskunden versorgen wir mit Strom aus eigenen Wasserkraftwerken. Das sind rund 1,3 Terawattstunden. Die gewerbliche Industrie verbraucht mehr als 6 Terawattstunden. Hierzu beziehen wir Strom aus heimischer Wasserkraft und ergänzen ihn mit unserer eigenen thermischen Erzeugung in Timelkam. Wie schaut es mit Energie aus Wind und Photovoltaik aus? Wie stark diese Bereiche wachsen, hängt von der Förderkapazität ab. Energieerzeugung mit Wind und Photovoltaik ist zwar von der Produktion her sehr umweltfreundlich, man muss aber auch den Nachteil sehen: Ein Wasserkraftwerk und ein Gaskraftwerk stehen uns produktionstechnisch rund um die Uhr zur Verfügung, eine Photovoltaikanlage jedoch nur 1.000 Stunden im Jahr und das auch nur tagsüber und hauptsäch-
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Dr. Werner Steinecker zeigt sich zufrieden darüber, wie die Mitarbeiter der Energie AG die Versorgung während des coronabedingten Shutdowns gemeistert haben.
lich im Frühjahr und Sommer wenn es nicht bewölkt ist. Gibt es im Bereich der Wasserkraft noch Ausbaupotenzial? Sind hier noch Kapazitäten vorhanden? Oberösterreich ist fast zur Gänze ausgebaut. Wir sind in der beneidenswerten Lage, dass die ersten Wasserkraftaktivitäten zur energetischen Wasserkraftnutzung, bereits kurz vor Beginn des letzten Jahrhunderts gesetzt wurden. Etliche Kraftwerke stammen noch aus dieser Zeit und sind noch immer in Betrieb. In diesen 110 Jahren hat sich ein Portfolio von 43 Wasserkraftwerken ergeben. Das hat dazu geführt, dass sich Oberösterreich als das Wasserkraftbundesland in Österreich etabliert hat. Durch Flüsse wie die Donau, den Inn, die Traun und die Steyr, aber auch die Große Mühl ist Oberösterreich zu 95 Prozent ausgebaut. Wasserkraft und Arbeitsplätze. Wie viele Menschen beschäftigt die Energie AG in diesem Bereich? Wir beschäftigen in ganz Österreich rund 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In Europa beschäftigen wir 4.500 Mitarbeiter, davon mehr als 1.500 alleine in Tschechien. Im Segment Energie mit Erzeugung, Netz und Vertrieb sind es mehr als 500. Umweltschützer sind von Wasserkraftwerken nicht allzu sehr begeistert. Wie kann man Wasserkraftnutzung in Einklang mit der Natur bringen? Es kommt immer darauf an, ob man ein Wasserkraftwerk neu baut oder eine bestehende Anlage umbaut. Davon hängt ab, wie hoch der investive Anteil für der-
Das Kraftwerk Steyrdurchbruch in Molln ist ein Musterbeispiel für umweltverträglichen und nachhaltigen Kraftwerksbau .
WASSERKRAFT
artige Umweltschutzmaßnahmen ist. Ein klassisches Investment, das uns energetisch nichts bringt, aber Geld kostet, ist der Fischaufstieg. Diese wasserbauliche Einrichtung an Fließgewässern ist mittlerweile zu einem europäischen Must geworden. Mit dem Fischaufstieg ermöglicht man Fischen im Rahmen der Fischwanderung die Überwindung von baulichen Hindernissen wie Stauwehren, Wasserkraftanlagen und gegebenenfalls auch Wasserfällen. Das führt auch oft zu kuriosen bautechnischen Maßnahmen, wie zum Beispiel mit einem Fischlift in Gmunden an der Traun.
Seit Tausenden von Jahren nutzen die Menschen die Kraft des Wassers. Sie wurde zuerst verwendet, um Maschinen anzutreiben. Dazu wurden Wasserräder aus Holz mit großen Schaufeln gebaut. Das Rad befand sich dabei in einem Bach oder Fluss und wurde durch die Fließbewegung des Wassers angetrieben. Die Griechen entwickelten um 100 vor Christus sogenannte Wasserturbinen, mit denen sie die Fallhöhe und die Geschwindigkeit der Gebirgsflüsse nutzen konnten. Diese Konstruktionen stellten die Vorläufer der Kaplan- und Peltonturbine dar. In Europa ersetzten im 19. Jahrhundert die Turbinen die Wasserräder. Heute wird mit der Energie des Wassers Strom erzeugt. Dazu werden Wasserkraftwerke, in denen große Turbinen angetrieben werden, errichtet.
Im Vorjahr haben Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner die Energie AG beauftragt, zusätzliche Wasserkraft-Potenziale zu heben. Ist überhaupt noch Potenzial vorhanden? Dort, wo wir Wasserrechte haben, im Raum Salzburg zum Beispiel, sind wir immer am Detektieren, ob Potenzial vorhanden ist. So haben wir auch die Projekte rund um den Neubau der Kraftwerke Dürnau, Traunfall und Weißenbach in Bad Goisern präsentiert. Für den Bau des Pumpspeicherkraftwerks Ebensee haben wir ein fix-fertiges Konzept in der Schublade liegen. Die Umweltverträglichkeitsprüfung ist abgeschlossen, der positive Bescheid ist ergangen und rechtskräftig. Wir könnten morgen mit dem Bau beginnen, es geht sich aber betriebswirtschaftlich noch nicht aus. Wovon hängt das ab? Wann das 150-Megawatt-Kraftwerk gebaut wird, hängt von den Rahmenbedingungen am Strommarkt ab. Der Ausgleich von Erzeugung und Verbrauch wird in den kommenden Jahren eine große Herausforderung zur Sicherstellung der Stromversorgung sein.
ARTEN VON WASSERKRAFTWERKEN Das Laufwasserkraftwerk Dieses Kraftwerk besteht aus einer Wehranlage, einem Einlaufbereich und dem Krafthaus mit den Turbinen. Bei diesem Kraftwerk wird der Fluss oder der Bach zur Stromproduktion durch eine Wehranlage aufgestaut. Es entsteht so ein Stausee. Das Wasser läuft aus dem Staubereich durch die Turbinen in den Fluss zurück. Speicherwasserkraftwerke Im Unterschied zum Laufkraftwerk werden bei diesen Kraftwerken die Niederschlagsmengen von einigen Monaten in Speicherseen gesammelt. So steht ganzjährig die gleiche Menge an Wasser zur Verfügung. Die Speicherkraftwerke dienen aber nicht nur der Stromerzeugung, sondern auch der Trinkwasserversorgung. Pumpspeicherkraftwerke sind eine Sonderform der Speicherkraftwerke: Sie dienen dazu, in Zeiten hoher Stromproduktion zum Beispiel durch Windenergie Wasser von einem Speichersee in einen anderen, höher gelegenen Speicher zu pumpen. Auch wenn bei dieser Art der Energiespeicherung ein Teil der Energie durch das Pumpen verloren geht, sind diese Kraftwerke derzeit die einzig wirtschaftliche Form der großtechnischen Speicherung von elektrischer Energie.
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„Wenn in der voest das Licht ausgeht, ist das noch kein Blackout und auch wenn halb Oberösterreich stromlos ist, spricht man nicht davon.“
Sind Pumpspeicherkraftwerke so teuer? So ein Kraftwerk zu bauen ist sehr teuer, aber wir brauchen das Pumpspeicherkraftwerk am Traunsee als „Batterie“ für Oberösterreich, weil es Strom aus Wind und Sonne zwischenspeichern und dann zur Verfügung stellen kann, wenn er tatsächlich gebraucht wird. Wenn man morgen mit dem Bau des Pumpspeicherkraftwerks in Ebensee beginnen würde. Wann wäre es fertiggestellt? In sechs Jahren. Was ist das Besondere an einem Pumpspeicherkraftwerk? Pumpspeicherkraftwerke werden auch als „grüne Batterien“ bezeichnet, weil sie große Mengen an Energie wahlweise aufnehmen oder abgeben können. In Niedriglastzeiten, also beispielsweise nachts, wenn wenig Strom benötigt wird, kann ein Pumpspeicherkraftwerk Energie speichern, indem Wasser von einem tiefer liegenden Unterbecken, in diesem Fall vom Traunsee, in ein höher liegendes Oberbecken gepumpt wird. Bei Bedarf an Spitzenlast, also beispielsweise untertags, wird das im Oberbecken gespeicherte Wasser zur Turbine abgelassen, wodurch saubere, elektrische Energie erzeugt wird. Mithilfe der Pumpspeichertechnologie ist es möglich, große Mengen an Energie – zum Beispiel aus der erneuerbaren Erzeugung – zu speichern und zu einem späteren Zeitpunkt wieder zur Verfügung zu stellen. Wie viele Pumpspeicherkraftwerke betreibt die Energie AG? Wir haben mit den Kraftwerken der Gosaukette, Ranna und Bartenstein drei kleinere Pumpspeicherkraftwerte aus der guten alten Zeit. Beteiligt sind wir bei den Pumpspeicherkraftwerken im Maltatal und der Reißeckgruppe in Kärnten. Immer öfter ist von einem sogenannten „Blackout“ die Rede, sogar in Gemeindezei-
tungen steht geschrieben, wie man sich darauf vorbereiten soll. Wie groß ist die Gefahr? Lassen Sie uns vorerst den Begriff definieren. International gesehen bedeutet ein Blackout eine großflächige Stromunterbrechung europäischer Dimension. Wenn in der voest das Licht ausgeht, ist das kein Blackout und auch wenn halb Oberösterreich stromlos ist, spricht man nicht davon. Erst wenn die Netzfrequenz im europäischen Stromnetz in zwei Richtungen auseinanderläuft, wie es zum Beispiel 2006 der Fall war, haben wir eine richtige Blackout-Gefahr. Und diese ist bei uns in Österreich maximal gering, weil wir genug Einspeisepunkte haben. Die Energie AG hat 43 Wasserkraftwerke, davon sind allein 19 schwarzstartfähig. Das heißt, dass man mit ihnen das Stromnetz eigenständig wieder hochfahren kann. Fahr nicht fort, kauf im Ort – Regionalität gilt also auch in Sachen Stromerzeugung? In jedem Fall. Man muss sich dessen bewusst sein, dass nur der örtlich dafür befugte Energieversorger und nicht irgendwelche Abenteueranbieter das richtige Maß an Versorgungssicherheit und Qualität liefert. Wenn jemand heute seitens der Politik bis 2030 die CO2-freie Stromversorgung proklamiert und den Begriff Nachhaltigkeit in den Mund nimmt, dann geht das nur, wenn man die Wasserkraft als Rückgrat, und massiven Volumsbringer bekennt und dort, wo
man die Chance hat, auch dementsprechend ausbaut. Wasserkraft ist unverzichtbar, darum sind wir, wenn es um Förderungen für Wasserkraft geht, so sehr erpicht darauf, dass nicht nur die kleinen Einheiten Geld bekommen, sondern auch große Investitionen von der Unterstützung nicht ausgenommen werden. Haben Sie ein Lieblings-Wasserkraftwerk in Oberösterreich? Ja, das Kraftwerk Steyrdurchbruch an der Steyr in der Nähe von Molln. Es ist einerseits ein Musterbeispiel für umweltverträglichen und nachhaltigen Kraftwerksbau, da es seit 100 Jahren sauberen Strom aus Wasserkraft liefert. Es ist aber auch ein Stück lebende Industriegeschichte und gleichzeitig ein historisches Baujuwel des Architekten Mauriz Balzarek. Um welch großartige Ingenieurleistung es sich bei dem Kraftwerk handelt, zeigt, dass das Kraftwerk auch heute noch mit der maschinellen Ausrüstung aus den Gründungsjahren arbeitet. Die drei Francis-Turbinen aus den Jahren 1908 und 1925 sind noch heute in Betrieb. Man muss den vorangegangenen Generationen zu Dank verpflichtet sein, für das, was sie damals aus Investitionsfreude gebaut haben, ohne zu sehen, wann der Payback reinkommt. Sie haben im Glauben an die Richtigkeit und die Chance dieser Technologie gebaut, und das hat sich mehrfach gerechnet. Wasserkraft ist eben gelebter Klimaschutz.
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Text: Ulli Wright Fotos: MARTIN SEIFRIED/duapixel, Dominik Derflinger, Wels Strom
NATURBURSCH
UNTER STROM Seit Jahresbeginn produziert das neue Kraftwerk Traunleiten bei Wels Ökostrom für 60.000 Menschen und spart 85.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Darüber hinaus gilt es als Musterbeispiel für modernen und vor allem ökologisch hochwertigen Kraftwerksbau. Mastermind hinter diesem Vorzeigeprojekt in einem Natura 2000-Gebiet ist Wels Strom-Geschäftsführer Ing. Friedrich Pöttinger. Der Naturliebhaber und Nebenerwerbsbauer hat uns das neue Kraftwerk Traunleiten gezeigt.
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ZUR PERSON Ing. Friedrich Pöttinger MSc (54) wurde in Wels geboren und lebt in St. Georgen bei Grieskirchen. Nachdem er die HTL Braunau absolviert hat, begann er in der OKA (heutige Energie AG) zu arbeiten, wo er anfangs für Netzautomatisierung in Oberösterreich und später im Vertrieb tätig war. Danach war er fünf Jahre in Wien bei der Energie Allianz beschäftigt. Seit 2008 leitet der 54-Jährige gemeinsam mit DI Franz Gruber MBA die Geschäfte von Wels Strom. Fritz Pöttinger hat zwei Töchter aus erster Ehe und lebt mit Journalistin Eveline Doll und deren zwei Töchtern zusammen. In seiner Freizeit ist der Nebenerwerbslandwirt begeisterter Jäger.
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EXKLUSIVE FÜHRUNG. Ing. Friedrich Pöttinger zeigt dem Team des Oberösterreichers das neue Kraftwerk Traunleiten.
I
n der Rekordbauzeit von zwei Jahren hat Wels Strom mit dem Neubau des Kraftwerks Traunleiten eines der modernsten Wasserkraftwerke Europas errichtet. Einige Wochen nach der Inbetriebnahme treffen wir Ing. Friedrich Pöttinger, einen der Geschäftsführer von Wels Strom, direkt beim neuen Kraftwerk Traunleiten und lernen einen absoluten Visionär im Bereich der Elektrizität und E-Mobilität kennen. Bei unserer Ankunft zeigt er uns den Platz, wo das alte Kraftwerk aus dem Jahr 1899 stand und erklärt: „Das alte Kraftwerk haben wir abgerissen und den Zulauf trockengelegt. Daher mussten wir nicht im Fluss bauen, was sicher um einiges teurer gewesen wäre.“ Anschließend führt er uns mit Begeisterung durch das neue Kraftwerk, das tief unter der Erde liegt und zeigt uns stolz dessen Herzstück, die zwei riesengroßen Kaplan-Turbinen, die CO2-freien Ökostrom für alle Welser Haushalte liefern. Kraftwerksbau ohne Proteste. Auch von der hohen Priorität, die der Umwelt- und Naturschutz beim Bau hatte, können wir uns an diesem traumhaft schönen Tag an Ort und Stelle überzeugen. An den Schotterbänken am Flussufer lassen sich mit Sicherheit erholungsreiche Sommertage verbringen. Friedrich Pöttinger zeigt uns, dass im Staubereich auf Gunskirchner Seite ein neues Nebengerinne als Biotop für eine möglichst artenreiche Tier- und Pflanzenwelt geschaffen wurde. Auch beim Bruthügel für Vögel, der in der Nähe des Kraftwerkes angelegt wurde, machen wir halt. „Damit haben wir für gefährdete
Vogelarten ideale Lebensräume und Bedingungen geschaffen“, erklärt uns der leidenschaftliche Nebenerwerbslandwirt und Jäger aus St. Georgen bei Grieskirchen. Bei unserem Rundgang hat uns der 54-Jährige auch verraten, wie es ihm mit seinem Team von Wels Strom gelungen ist, das neue Kraftwerk Traunleiten ohne jegliche Proteste und Beschwerden von Anrainern auf die Beine zu stellen. Herr Pöttinger, ein neues Wasserkraftwerk in einem Natura-2000Gebiet und das ganz ohne Proteste. Wie ist Ihnen dieses Kunststück mit der Wels Strom GmbH gelungen? Dazu braucht es viel Geduld und vor allem auch die richtigen Projektanten und Mitarbeiter, die das Ganze entsprechend umsetzen. Aber natürlich braucht es auch geografisch und geologisch die richtigen Gegebenheiten. Denn um ein Kraftwerk überhaupt in das Gebilde wie in der Au im unteren Traunbereich einbetten zu können, muss vor allem die Fallhöhe passen. Warum ist die Fallhöhe bei einem Wasserkraftwerk so wichtig? Von der Fallhöhe und auch der
Wassermenge hängt ab, wie viel Strom erzeugt werden kann. Während das alte Kraftwerk aus dem Jahr 1899 nur ein paar Gigawattstunden an Arbeit erbracht hat, erzielen wir mit dem neuen 91 GWh. Damit kann der Jahresenergiebedarf für 60.000 Menschen im Raum Wels abgedeckt werden, das ist eine enorme Größe. Nicht umsonst hatten wir zwei Jahre lang die größte und wohl auch spektakulärste Wasserkraftwerk-Baustelle Österreichs. Das neue Kraftwerk Traunleiten ist seit Jahresbeginn in Vollbetrieb. Wie schaut es in Sachen Versorgungssicherheit aus? Was können Sie der Bevölkerung von Wels auch bei etwaigen Problemen bzw. Krisenszenarien wie einem Blackout garantieren? Einerseits haben wir ökologische Kraftwerke vor Ort, andererseits haben wir mit den Gasturbinen auch kalorische Blöcke zur Verfügung. Beides zusammen kann den Bedarf an Energie für den Großraum Wels gut abdecken. Am wichtigsten ist, dass unsere Kraftwerke in Summe schwarzstartfähig sind, das bedeutet das Anfahren eines Kraftwerks unabhängig vom externen Stromnetz. Wir betreuen derzeit zwei Gasturbinen, eine Dampfturbine und fünf Wasserkraftwerke. Dieser Kraftwerkspark kann ohne vorgegebene Spannung von extern hochgefahren werden. Wenn die Transportleitungen zum Beispiel durch Unwetterschäden in Mitteleuropa tagelang außer Kraft gesetzt wären, braucht man in jedem Fall ein Back-up-System, wie Gaskraftwerke, zur Steuerung dazu. Nur mit Wasserkraft alleine würde das nicht funktionieren. Das alte Wasserkraftwerk Traunleiten, das 1899 erbaut worden ist, wurde abgerissen und wenige Meter flussabwärts in einem Natur-
UNTER DER ERDE. Zwei neue Kaplan-Turbinen befinden sich tief unter der Erde. Rund 133 Treppenstufen muss man bewältigen, um vom Turbinenraum ganz unten bis zum Niederspannungsraum ganz oben im Kraftwerk zu gelangen.
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„Mit dem neuen Kraftwerk Traunleiten sparen wir 85.000 Tonnen CO2 im Jahr. Das entspricht rund 13.000 Autofahrten rund um den Globus.“
erholungsgebiet das neue Kraftwerk gebaut. Was war Ihnen und Ihrem Team in Sachen Architektur sowie Umweltund Naturschutz wichtig? Das neue Kraftwerk wurde durch die horizontale Lage der Turbinenachsen beinahe zur Gänze in den Boden gebaut und fügt sich unauffällig in das umgebende Natura 2000-Europaschutzgebiet ein. Die Turbinen sind weit unter dem Niveau des alten Kraftwerkes und werden auch die nächsten 100 Jahre vor sich her mahlen. Die Umgebung rund um das Kraftwerk ist einfach paradiesisch. Beim Rundgang haben Sie uns die Auf-, Ab- und Umstiegshilfen für Fische sowie den Bruthügel gezeigt. Und Sie waren selbst in Sachen Umwelt- und Naturschutz tagelang in der Au unterwegs, sind Sie generell ein Naturbursche? Ja, auf jeden Fall. Ich bin Nebenerwerbsbauer und am Land aufgewachsen, daher habe ich auch eine hohe Affinität zur Natur. Der Umweltschutz ist mir immer wichtig gewesen und so habe ich gemeinsam mit unserem vorsitzenden Betriebsrat Werner Forstinger die Ausbildung zum Naturwachorgan des Landes OÖ gemacht. Das heißt, ich bin manchmal auch als Beamter unterwegs (lacht). Aber Spaß beiseite, durch diese Ausbildung bekamen wir noch mehr Einblick in das, was schützenswert ist und wie viele Güter es in Mitteleuropa gibt. Außerdem war mir beim Bau des Kraftwerks auch eine hohe Transparenz gegenüber der Bevölkerung wichtig. Daher haben wir unsere Vorhaben immer ganz klar kommuniziert und auch bei uns im Haus war eine hohe Akzeptanz vorhanden.
Proteste von Anrainern und Bevölkerung zu bauen, gelungen? Ja, diese Transparenz vor und während der Bauzeit hat sich in jedem Fall ausgezahlt. Die erste Informationsveranstaltung zur Umweltverträglichkeitsprüfung haben wir in der Feuerwache in Wels abgehalten. Normalerweise kommen zu so einer Veranstaltung sicher 200 bis 300 Anrainer. Bei unserer Infoveranstaltung war neben den Gutachtern vom Land Oberösterreich und den Gutachtern von unserer Seite sowie der Verhandlungschefin vom Land OÖ nur ein Anrainer dabei. Das hat uns gezeigt, wie gut im Vorfeld alle informiert waren. Großer Dank gebührt diesbezüglich unserem Kraftwerkschef Gerald Kalchauer und auch Franz Gruber, meinem Kollegen in der Geschäftsführung. Hat es vonseiten des Naturschutzes keine Probleme gegeben? Nein, ganz im Gegenteil. Der WWF hat vor Kurzem eine Studie über Kraftwerksprojekte gemacht. Im Rahmen dieser Studie hat man sich neben der Naturverträglichkeit auch die Rentabilität beim neuen Kraftwerk Traunleiten angeschaut und festgestellt, dass wir hervorragend gearbeitet haben. Wir haben für den Neubau
des Kraftwerkes 48 Millionen Euro geplant und konnten unter diesem Budget abschließen. So etwas kommt eher selten vor. Wir haben das Kraftwerk mit 537 Euro je Kilowattstunde projektiert und nun mit knapp über 500 Euro abgeschlossen. Zum Vergleich: Die Salzburger AG, die Energie AG und der Verbund bauen Kraftwerke um ungefähr 1.000 bis 1.400 Euro je Kilowattstunde. Dieser Vergleich gibt uns die Sicherheit, dass wir es richtig gemacht haben. Also ist Ihnen ein Vorzeigeprojekt in allen Bereichen gelungen? Ja, das kann man so sagen. Das neue Kraftwerk Traunleiten ist sicher vom Investment und auch von der Abwicklung her ein Vorzeigeprojekt, daher auch ein großes Dankeschön an die gesamte umliegende Bevölkerung für ihr Verständnis. Immerhin konnten die Anrainer das Gelände ein paar Monate lang nicht nützen, da die Baustelle ein Gefahrenbereich war. Auch die Bauherren der Firma Felbermayr und Porr als Dienstleister haben super Arbeit geleistet. Das neue Kraftwerk Traunleiten erzeugt 100 Prozent Welser Ökostrom. Wie viel CO2 kann damit pro Jahr eingespart werden? Mit dem Neubau des Kraftwerkes können wir die Leistung an Stromerzeugung im Gegensatz zum alten Kraftwerk
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Da das neue Kraftwerk beinahe zur Gänze in den Boden gebaut wurde, fügt es sich unauffällig in das Natura 2000-Europaschutzgebiet ein.
Ist Ihnen dadurch das schier Unmögliche, nämlich ein neues Kraftwerk, ohne 29 26-30_Pöttinger.indd 29
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um das Doppelte erhöhen und sparen gleichzeitig jedes Jahr 85.000 Tonnen an CO2. Das entspricht immerhin rund 13.000 Autofahrten rund um den Globus. Sie sind auch im Bereich der Elektromobilität sehr engagiert und starteten im Jahr 2017 mit Wels Strom ein E-Carsharing-Projekt für Wels. Was hat Sie dazu motiviert, auch auf diesem Gebiet Pionierarbeit zu leisten? Wenn man die Bevölkerung mit Strom bedienen darf, dann gehört es für mich dazu, auch im Bereich der Mobilität mitgestalten zu können. Für uns ist E-Carsharing ein logischer und wichtiger Schritt in eine nachhaltige Zukunft. Dadurch wird Elektromobilität für viele Menschen ohne große Investitionen erfahrbar. Wie funktioniert das E-Carsharing von Wels-Strom und wie kommt es bei den Welsern an? Interessierte können über das Internet ein Auto reservieren. Die Mietdauer und die Strecke müssen im Vorfeld angegeben werden. Das E-Carsharing wird gut angenommen. In den ersten eineinhalb Jahren wurden mit drei Elektroautos bereits mehr als 70.000 Kilometer zurückgelegt. Mittlerweile stehen der Bevölkerung vier Fahrzeuge zur Verfügung. Wir bieten günstige Tarife und ein Netz von 22 Stromtankstellen mit 34 Ladeplätzen in der Stadt. Für das Projekt „E-Carsharing“ wurde Wels Strom beim Energy Globe 2018 ausgezeichnet. Haben Sie mit einem derartigen Erfolg gerechnet? Wir wussten anfangs nicht, wie das Projekt in Wels angenommen wird, aber es hat sich bestens bewährt und wir werden es sicher weiter ausbauen, wenn wir genug Anfragen haben. Die Nachfrage für E-Carsharing ist vorhanden, für größere
NATURBURSCH. Friedrich Pöttinger vor dem Bruthügel, der für seltene Vogelarten einen idealen Lebensraum schafft. Der Wels StromGF ist übrigens auch Naturwachorgan des Landes OÖ .
Besorgungen oder Umzüge bieten wir sogar einen Transporter an. Gibt es in Sachen E-Carsharing auch etwas Neues zu berichten? Interessant ist unser neuestes Projekt mit einem Immobiliendienstleister in Vorchdorf, wo erstmals E-Carsharing als Eigentumsmodell bei Wohnanlagen realisiert wird. Dabei stellt der Immobiliendienstleister den Hausbewohnern ein Elektroauto zur Verfügung, das durch ein einfaches System unkompliziert und günstig genutzt werden kann. Wir von Wels Strom managen den Betrieb des Fahrzeuges. Die Vorteile des E-Carsharings bei Wohnanlagen liegen auf der Hand: Da PKW-Abstellplätze eingespart werden können, verringern sich die Anschaffungs- als auch die Betriebskosten für Wohnungskäufer. Ich bin mir sicher, dass derartige Projekte Zukunft haben werden. Welches Auto fahren Sie eigentlich? Einen elektrobetriebenen Kia Niro. Er hat im Sommer mit einem „Tank“ eine Reichweite von 400 Kilometer und im Winter von 380 Kilometer. Ich habe kein Zweitauto, wenn ich zum Beispiel nach Wien fahren muss, dann mit der Bahn. Das funktioniert sehr gut. Dennoch ist das Thema E-Mobility teilweise sehr umstritten. Die einen sehen in Elektrofahrzeugen die Zukunft, andere verteufeln sie. Wo sehen Sie die Zukunft? Natürlich war der Umstieg auf ein Elektroauto auch für mich eine gewaltige Umstellung. Allei-
ne schon deshalb, weil man immer bedenken muss, wie weit man mit einem „Tank“ fahren kann. Das ist natürlich im Vergleich zum Auto mit Verbrennungsmotor ein bisschen mühsam, aber das muss man in Kauf nehmen. Hat man allerdings die Umstellung von einem Verbrenner auf ein Elektroauto einmal geschafft, dann erwartet einen ein echtes Fahrvergnügen. Im Bereich der urbanen Mobilität ist die E-Mobility nach derzeitigem Entwicklungsstand optimal, das sieht man auch beim E-Carsharing in Wels. Die Forschung beschäftigt sich derzeit auch mit Fahrzeugen mit Wasserstoffantrieb. Haben Sie hier Erfahrungswerte? Ich habe im vergangenen Jahr für eine längere Zeit ein wasserstoffbetriebenes Auto getestet. Dass der Antrieb mit Wasserstoff optimal ist, steht außer Zweifel, es scheitert aber derzeit noch am Betankungsmodell. Denn die Besorgung von Wasserstoff ist in Wels schwierig. Wir errichten zwar gemeinsam mit der Firma Fronius Wasserstofftankstellen, das Ganze steckt aber noch in den Kinderschuhen. Der Wasserstoffantrieb ist ein großes Zukunftsthema und ich bin mir sicher, dass im Bereich des Güterverkehrs der Wasserstoff ein Schlüssel für moderne Mobilität werden wird.
KRAFTWERK TRAUNLEITEN IN ZAHLEN
NAHERHOLUNGSGEBIET. Das naturbelassene und neu aufgeforstete Naherholungsgebiet rund um das Kraftwerk Traunleiten ist ein wertvoller Freizeitraum in unmittelbarer Nähe zu Wels .
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Erstmals wurden die Neuheiten des Schweizer Luxus-Uhren-Herstellers 2020 online vorgestellt. Wir zeigen Ihnen hier die schönsten Modelle aus den drei neuen Kollektionen. Mit dem Relaunch der legendären Chronomat präsentiert Breitling eine universelle Sportuhr für jedes Unterfangen. Ihre Merkmale erinnern an den Namensvetter aus den 1980er-Jahren und das auffällige Rouleaux-Armband bringt den modernen Retrostil von Breitling perfekt zum Ausdruck. Die Breitling Navitimer Automatic 35, die in vielen Varianten verfügbar ist, wendet sich an die Kosmopolitin von heute. Die Ikone unter den Breitling-Uhren kommt im zarten 35-Millimeter-Gehäuse und passt perfekt auf jedes Damenhandgelenk. Sie verkörpert zeitgemäßes Design und beispiellose Tradition gleichermaßen. Auch heuer wartet Breitling mit einer charismatischen Capsule-Kollektion auf. Die neuen Superocean Héritage ‘57 Modelle sind eine Hommage an den entspannten Lebensstil der Surfer und das uhrmacherische Erbe der Marke. Die Uhren der CapsuleKollektionen sind zwar nicht limitiert, aber nur für eine begrenzte Zeit verfügbar. Viele weitere beeindruckende Zeitmesser von Breitling finden Sie in unserem Geschäft an der Linzer Landstraße. Wir beraten Sie gerne und freuen uns auf Ihren Besuch!
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Text: Ulli Wright, Rebecca Mayr Fotos: Konstantin Reyer
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ZUG UM ZUG ZUR BESTFORM Im Sommer wagen wir wieder den Sprung ins kühle Nass: Schwimmtrainer Mario Loncarski aus Wien klärt uns über die ausdauernde Sportart, bei der viele Muskelpartien gelenkschonend beansprucht werden, auf.
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eim Schwimmen bekommen wir beides: ein effektives Training und die wohlverdiente Abkühlung. Dazu bringt der abwechslungsreiche Sport maximalen Gewinn für die Gesundheit in jedem Alter und gilt als eine der gesündesten Sportarten überhaupt. Schwimmtrainer Mario Loncarski kombiniert Schwimmtraining sowie klassisches Kraft- und Ausdauertraining mit nachhaltigem Ernährungstraining und begleitet uns am Weg zum Ziel. Wir haben mit dem Profi über die richtige Technik und die vielen Vorteile für unseren Körper gesprochen. Warum ist Schwimmen so gut für uns? Schwimmen gehört zu den gesündesten Sportarten. Im Wasser ist man der Schwerkraft weniger ausgesetzt und schont somit Wirbelsäule, Gelenke, Sehnen und Bänder. Beim Laufen etwa müssen unsere Knöchel und Knie das Neunfache des Körpergewichts tragen. Diese massive Krafteinwirkung kommt bei Bewegungen im Wasser nicht vor. Außerdem wird durch den sanften Wasserdruck der Lymphfluss verbessert, das Herz trainiert und die Durchblutung angeregt. Auch die Lunge wird besonders gestärkt, weil sie gegen den Druck arbeiten muss. Schwimmen ist ein Ganzkörpertraining, bei dem viele Muskelpartien gelenkschonend beansprucht werden.
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Muss man sich auf das Schwimmen vorbereiten, um Verletzungen oder Überlastungen des Herz-KreislaufSystems vorzubeugen? Vor Trainingsbeginn sollte man Muskeln und Gelenke aufwärmen. Man bereitet den Körper mit spezifischem Einschwimmen auf eine Einheit vor. Aber egal wie unsportlich man auch ist, Schwimmen ist ein sanfter Einstieg, um Grundausdauer und Muskeln aufzubauen.
Mario, wie wirkt sich regelmäßiges Schwimmen auf unsere Fitness und Gesundheit aus? Schwimmen ist optimal für unsere Ausdauer und hat jede Menge positive Effekte. Durch den Temperaturunterschied verbraucht man mehr Energie, dabei wird der Fettstoffwechsel angekurbelt, ohne dass man wie im Fitnesscenter Gewichte stemmen muss oder die Sprunggelenke wie beim Laufen belastet. Auch die Strandfigur profitiert von der Bewegung im Wasser. Für eine gute Wasserlage ist Spannung im gesamten Körper wichtig und wir bekommen einen starken Rücken als Ausgleich zur Büroarbeit, eine aufrechte Haltung und eine kräftige Bauchmuskulatur. Beim Schwimmen werden so viele Muskelpartien trainiert wie bei keiner anderen Sportart. Kann jeder mit dem Schwimmsport beginnen? Vom Kleinkind bis ins hohe Alter – Schwimmen ist tatsächlich für jeden geeignet! Durch die Entlastung der Gelenke profitieren ältere Personen oder jene, die Probleme mit dem Bewegungsapparat haben, von dieser Sportart. Auch bei Verletzungen oder der Rehabilitation hilft Bewegung im Wasser. Ich traue mich zu behaupten, dass jeder schwimmen lernen kann.
„Beim Schwimmen werden so viele Muskelpartien trainiert wie bei keiner anderen Sportart.“
Wie sollen Anfänger am besten beginnen? Ein paar Schritte im schultertiefen Wasser oder Tauchen sind ein guter Anfang, um sich mit dem Wasser vertraut zu machen. Auch eine Schwimmhilfe kann unterstützend eingesetzt werden. Man merkt schnell, dass es Spaß macht, sich im Wasser zu bewegen. Am sinnvollsten ist es, sich professionelle Unterstützung zu suchen, um keine Fehler einzulernen. Wirkt sich Schwimmen auch positiv auf die Psyche aus? Auf jeden Fall! Durch regelmäßigen Sport wird man stressresistenter und entspannter. Im Wasser kann man sich auf seinen Körper fokussieren und Alltagsbelastungen ausblenden. Wenn wir uns bewegen, schüttet unser Gehirn Glückshormone aus, die sich auf unser Wohlbefinden auswirken. Läufer berichten von einem sogenannten „Runner´s High“ – ein Glückszustand, bei dem Körper und Geist im Gleichgewicht sind. Diesen „Flow“ kann man auch beim Schwimmen erleben.
Wie lange und oft muss man schwimmen, damit der Sport gegen Schmerzen und Verspannungen hilft und einen Zugewinn an Ausdauer und Kraft bringt? Je nach körperlichem Zustand sollte man zwischen 30 und 90 Minuten (zwei bis drei Mal pro Woche) schwimmen, um langfristig gute Trainingseffekte zu erreichen. Am besten holt man sich einen Schwimmtrainer zur Seite, der einen individuellen Trainingsplan erstellt. Kann man auch bei gesundheitlichen Problemen, wie etwa Gelenkprobleme oder kaputte Knie schwimmen? Das Schwimmen hilft beim Muskelaufbau und unterstützt die Durchblutung von Sehnen und Bändern, was die Gelenke kräftigt. Nicht umsonst raten viele Ärzte dazu, Schwimmen als Rehabilitation oder Präventionsmaßnahme einzusetzen. Wichtig ist allerdings, dass die Bewegungsabläufe korrekt eingeübt werden. Welche Schwimmtechniken gibt es und wie weiß man, welche man anwenden soll? Im Schwimmsport gibt es vier Stile: das Delfin-, Rücken-, Brust- und Kraulschwimmen. Bei jedem Stil werden verschiedene Körperpartien unterschiedlich belastet. Die gesündeste Schwimmart ist das Rückenschwimmen. Im Freizeitbereich ist vor allem das Brustschwimmen beliebt. Falsch ausgeführt, kann diese Bewegung jedoch mehr Schaden als Nutzen anrichten. Die meisten Menschen neigen dazu, ihren Kopf nach oben zu strecken, was zu
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Schwimmen hilft beim Muskelaufbau und schont die Gelenke. Nicht umsonst raten viele Ärzte dazu, die Sportart als Rehabilitation oder Präventionsmaßnahme einzusetzen.
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Mario Loncarski wurde in der Juniorklasse Staatsmeister über 50 Meter Freistil. Der Wiener hat Sportwissenschaften studiert und arbeitet in Wien als professioneller Schwimmtrainer und als Model. Verspannungen im Nacken und im schlimmsten Fall zu Schäden an der Wirbelsäule führen kann. Wie sind Sie zum Schwimmen gekommen und Wie haben Sie Ihre Leidenschaft zum Schwimmen entdeckt? Ich habe das Wasser schon als Kind geliebt und war neun Jahre alt, als mich mein Vater zum ersten Mal zu einem Probetraining gebracht hat. Als Jugendlicher habe ich einige Titel „erschwommen“. In der Juniorenklasse wurde ich Staatsmeister über 50 Meter Freistil – mein größter Erfolg. Im Maturaalter habe ich mit dem Leistungssport aufgehört, wollte jedoch weiterhin im Schwimmbereich bleiben. Also habe ich Sportwissenschaften studiert. Meine Bakkalaureatsarbeit habe ich übrigens über das Schwimmen geschrieben. Wie oft in der Woche trainieren Sie? In Spitzenzeiten war ich bis zu acht Mal in der Woche im Wasser, was ungefähr 20 Stunden Training entspricht. Heute hält mich das Schwimmen immer noch fit, aber die Einheiten sind berufsbedingt auf vier bis fünf Mal pro Woche beschränkt. Was taugt Ihnen persönlich am Schwimmen? Beim Schwimmen kann ich mich zu hundert Prozent auf meinen Körper konzentrieren und entspannen: Ich höre niemanden und bin in einer anderen Welt. Was mir am meisten taugt ist, dass ich meine persönlich gesteckten Ziele verfolgen kann. Warum sollte man sich an einen Schwimmcoach wenden? Wenn man mit dem Schwimmen anfängt, eine Technik erlernen oder diese verbessern möchte,
sollte man auf jeden Fall Rat einholen. Gerade zu Beginn werden oft schwere Fehler eingelernt, die sich verfestigen und mühsam herausgearbeitet werden müssen. Ein professioneller Trainer bringt das nötige Wissen und die Erfahrung mit, wenn es darum geht, den richtigen Bewegungsablauf zu erlernen. Wie sieht ein Coaching bei Ihnen aus? Zu Beginn werden der Ist-Zustand und die angestrebten Ziele des Kunden ermittelt. Der nächste Schritt beinhaltet eine theoretische Einführung. Dieser wird oftmals übergangen, ist aber ein wesentlicher Bestandteil des Trainingsaufbaus. Im dritten Schritt geht es bereits direkt ans Training. Dabei werden nach und nach alle Einzelteile der Bewegung erarbeitet, rhythmisiert und zusammengefügt.
Was haben Sie sonst noch im Angebot? Gemeinsam mit meinem Partner Markus Lässig bieten wir als Swim-Coaches individuelles Schwimmtraining im Einzelsetting oder auch im Friendship-Package für Freunde an. Natürlich können auch Gruppenkurse für alle Niveaus gebucht werden. Aber auch Kurse für Kinder ab vier Jahren sind sehr beliebt. Um den Eltern einen entspannten Urlaub zu ermöglichen, bieten wir im Sommer einen zweiwöchigen Intensivkurs für Kinder an. Zur Selbstanalyse gibt es ein „All-inclusive-VideoanalyseProgramm“, bei dem sowohl über als auch unter Wasser gefilmt wird. Die Auswertung sowie ein weiterführender Technik-Trainingsplan sind inkludiert. Auch Workshops, bei denen wir zwei Tage lang intensiv auf alle Teilbereiche rund um das Thema Schwimmen eingehen, sind ein wesentlicher Bestandteil unseres Angebots.
INFO MARIO LONCARSKI Swim-Coach Schwimmtraining, Trainingsplanung Tel.: 0676/730 72 73 www.swim-coach.at
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FREIHEIT SPÜREN MIT JEEP Das Autohaus Thallinger bietet nun auch die Traditionsmarke Jeep an, die seit jeher für Offroad und Abenteuer steht. Warum das auch perfekt mit unserem Bundesland zusammenpasst, erklärt Christina Thallinger im Interview.
Jeep steht seit jeher für Offroad und Abenteuer. Warum passt das auch gut mit unserem Bundesland zusammen? Freiheit war schon immer einer der Kernwerte der Marke Jeep. Wir haben hier im schönen Oberösterreich viele Berge und Seen, Wandern ist zu einer sehr beliebten Freizeitaktivität geworden. Mit den Jeep-Modellen kommen Sie – dank Allradantrieb – auch abseits der Straße immer sicher ans Ziel. Und auch wenn im Winter die Fahrbedienungen schlecht sind, kann durch den Allrad die Kraft besser auf die Straße übertragen werden und der Wagen bietet eine verbesserte Fahrstabilität.
Christina Thallinger vom gleichnamigen Autohaus in Attnang-Puchheim.
Sie setzen in Ihrem Unternehmen besonders auf Beratungsqualität. Warum ist der Faktor Mensch beim Autokauf noch immer – oder gerade jetzt – so wichtig? Der Kunde bzw. Interessent für ein Auto ist meist schon sehr gut informiert, wenn er zu uns kommt. Im Internet lässt sich ja beinahe jede Information finden. Doch unserer Erfahrung nach möchte der Kunde sehr gern persönlich bei uns beraten werden und vor allem möchte er das Auto auch in natura sehen und natürlich testen. Wir schätzen unsere Kunden sehr und gehen individuell auf persönliche Wünsche ein. In der Automobilbranche tut sich gerade sehr viel. Mit der Elektrifizierung und den Umweltemissionen treten viele Fragen und Unsicherheiten auf. Wir stehen unseren Kunden jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Ihr Unternehmensmotto lautet „Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger“. Wie sind Sie darauf gekommen? Ja, das ist von Beginn an das Motto für unsere tägliche Arbeit. Wir reißen uns für unsere Kunden buchstäblich „ein Bein aus“. Die Anforderungen und Wünsche unserer Kunden werden immer komplexer. Die Autobranche kämpft um jeden Kunden, die Konkurrenz schläft nicht. Kundenzufriedenheit ist für uns das A und O. Wir arbeiten jeden Tag daran, unsere Qualität noch weiter zu verbessern, um weiterhin zu den Besten zu gehören.
© Autohaus Thallinger
und den allseits bekannten Jeep Wrangler als Offroad-Ikone.
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eit Juni können Kunden bei Ihnen auch Wagen der Marke Jeep kaufen. Was zeichnet für Sie diese Marke aus? Jeep ist eine US-amerikanische Automarke, die seit 2009 zum Konzern Fiat Chrysler Automobiles gehört. Wir sind bereits seit mehr als 25 Jahre mit dem FCA-Konzern verbunden, daher war es für uns naheliegend, auch diese starke Marke in unser Portfolio aufzunehmen. Jeep produziert ausschließlich Geländewagen, also Fahrzeuge mit Allradantrieb. Derzeit bietet die Marke fünf verschiedene Modelle an – unter anderem den Jeep Renegade, der „Wilde“ mit der kultivierten Seele, den Jeep Cherokee, mit dem man jedes Abenteuer bestehen kann,
Seit Juni können Kunden im Autohaus Thallinger auch Wagen der Marke Jeep kaufen.
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50 JAHRE EINE AUTOMOBILE
LEGENDE
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Im Juni 1970 wurde der erste Range Rover der Öffentlichkeit präsentiert und gilt seitdem als Begründer der Klasse der LuxusGeländewagen. Die Geschichte einer automobilen Legende! Text: Nicole Madlmayr Fotos: Land Rover
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s war Mittwoch, der 17. Juni 1970, als sich die Presse im britischen Cornwall um ein Auto drängt, das es so bis dahin noch nicht gegeben hat. Der Range Rover wird erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Begeisterung ist groß, ebenso die Nachfrage. Doch niemand hätte an diesem Tag gedacht, dass dieser Wagen so etwas wie der Begründer und Vorreiter seiner Klasse werden würde – und somit in die automobile Geschichte eingeht. Denn der Range Rover hat eine völlig neue Klasse im Automobilmarkt geschaffen: das Segment der luxuriösen Geländewagen. Seitdem zählt der Brite weltweit zu den begehrtesten SUVs.
EIN VÖLLIG NEUES AUTO ERSCHAFFEN Die Historie dieses Welterfolgs reicht allerdings noch ein Stückchen weiter zurück, denn bereits Mitte der 60er-Jahre wollte die damalige Rover Company etwas völlig Neues im wachsenden Markt der vierradangetriebenen Fahrzeuge schaffen. Zu dieser Zeit war Charles Spencer „Spen“ King, Neffe der Begründer von Land Rover, als Chefingenieur im Unternehmen tätig. Er wollte den Komfort und das Straßenfahrverhalten einer Rover Limousine mit der Geländetauglichkeit eines Land Rover kreuzen. Denn bis dahin hat es kein Auto gegeben, das gleichzeitig Luxuswagen, großzügiger Kombi, Hochleistungslimousine und Geländewagen in einem war. Spen King hat den Wagen nach äußerst erfolgreichen Testfahrten dann kurzerhand selbst entworfen. Das Ergebnis ist bekannt und die Legende lebt bis heute.
DER RANGE ROVER. Damals wie heute ein Geländewagen der Luxusklasse. Gewisse Designdetails, wie die Silhouette mit „schwebendem“ Dach, sind im Lauf der Jahre immer gleich geblieben und so zum Markenzeichen geworden.
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LEGENDE LEBT BIS HEUTE Verdienterweise, denn in den vergangenen 50 Jahren ist es den Briten immer wieder gelungen, Weltneuheiten im Range Rover unterzubringen. So war er bei seinem Start 1970 der erste Geländewagen mit permanentem Allradantrieb. 1989 folgte das erste ABS in einem Allradmodell. 1992 präsentierte er erstmals eine elektronische Traktionskontrolle in einem Allradmodell und dazu die elektronisch gesteuerte Luftfederung, für die der Range Rover berühmt werden sollte. Seit 2013 verfügt er als erstes SUV überhaupt über eine Vollaluminium-Karosserie, die ihn robuster und zugleich leichter und damit effizienter macht.
Zum Jubiläum gibt es das Sondermodell Fifty, das weltweit auf 1.970 Stück limitiert ist.
IM GELÄNDE ZU HAUSE Seinen Geländeeigenschaften macht er – selbstredend – seit Beginn alle Ehre. So hat der Range Rover das berüchtigte und bis dahin für unpassierbar gehaltene „Darien Gap“ an der Panamericana, dem Übergang von Mittel- zu Südamerika, bewältigt. Und gleich zwei Mal hat er die Rallye Dakar gewonnen. Doch nicht nur was die Fahreigenschaften betrifft ist den Ingenieuren ein wahrer Geniestreich gelungen.
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Der noble Brite wurde 1970 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Das Design ist seitdem so unverwechselbar wie unerreicht.
Auch das Design ist seit 1970 so unverwechselbar wie unerreicht. Das unterstreicht auch die Tatsache, dass der Range Rover als erstes Auto überhaupt in die Ausstellung des berühmten Louvre in Paris aufgenommen wurde.
ERST NUR ALS ZWEITÜRER GEBAUT Die erste Range Rover Generation wurde bis 1996 produziert – zunächst nur als Zweitürer, weil so die Karosserie steifer ausfiel, und zum Selbst-Schalten. Erst 1981 folgte die viertürige Variante, ein Jahr später das Automatikgetriebe. Ab 1986 war der Wagen auch mit Dieselantrieb zu haben. Bereits 1994 kam die zweite Generation auf den Markt und diese zeigte vertraute Merkmale: die Silhouette mit „schwebendem“ Dach, die schalenförmige Motorhaube, die zweigeteilte Heckklappe und die durchgehende Gürtellinie. Diese Designdetails besitzt auch der heutige Range Rover noch.
LIMITIERTES SONDERMODELL Das 50-Jahr-Jubiläum der automobilen Ikone wird übrigens mit einem exklusiven Sondermodell gefeiert. Der Range Rover Fifty wird weltweit in einer Stückzahl von lediglich 1.970 Fahrzeugen erhältlich sein – als Reminiszenz an das Premierenjahr. Für einige wenige Exemplare gibt es sogar drei klassische Lackierungen, die den Tönen aus der Farbpalette der ersten Range Rover Generation nachgebildet sind. Ehre, wem Ehre gebührt!
Im Lauf der Jahre wurde die Range-Familie um drei Modelle erweitert: 2005 kam zunächst der Range Rover Sport dazu, fünf Jahre später der Range Rover Evoque als kompaktes Premium-SUV und seit 2017 gibt es auch den Range Rover Velar. Das Original ist übrigens seit 2013 in der vierten Generation auf dem Markt – seitdem als weltweit erstes SUV mit leichter Vollaluminium-MonocoqueKarosserie, die das Modell insgesamt bis zu 420 Kilogramm leichter macht. Die erste Generation wurde bis 1981 ausschließlich aus Zweitürer produziert. Die zweigeteilte Heckklappe zählt bis heute zu den Markenzeichen des Range Rover. 46 42-46_Land Rover.indd 46
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Mag.
Text: Ulli Wright Fotos: Rahimi & Rahimi
AM TEPPICH GEBLIEBEN Mag. Ali Rahimi ist nicht nur Österreichs bekanntester Teppichhändler, der gebürtige Perser ist auch UN-Sonderbotschafter und ein begnadeter Netzwerker. Bei seinen legendären Charity-Events konnte er bereits Persönlichkeiten wie Bill Clinton, Nicolas Cage, Niki Lauda, Vivienne Westwood oder Ban Ki-moon begrüßen. Wir haben den Shootingstar der Teppichszene in seinem Geschäft in der Wiener Innenstadt getroffen.
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ir treffen Ali Rahimi bei Rahimi & Rahimi in der Spiegelgasse 6, mitten im ersten Wiener Bezirk, im stilvollen Palais Széchényi, wo wir in die sagenhafte Welt der Orientteppiche eintauchen. Herzlich nimmt uns Österreichs wohl bekanntester Teppichhändler in Empfang und zeigt uns sein Geschäft. Wer glaubt, auf den vier Etagen nur auf klassische Perserteppiche zu stoßen, irrt gewaltig. Im Schauraum im Erdgeschoß tummeln sich modernste Designerteppiche sämtlicher namhafter Designer wie Vivienne Westwood, Eli Saab, Paul Smith oder Diane von Fürstenberg. „Als mein Bruder und ich im Jahr 1995 das Geschäft von unserem Vater übernommen haben, hatten wir fast ausschließlich klassische Perserteppiche im Sortiment. Es gab überlieferte Muster aus verschiedenen Ursprungsländern und man hat wenig mit Farben und Design gespielt. Aber seither hat sich viel getan. Vor etwa 15 Jahren hat der renommierte deutsche Teppichdesigner Jan Kath klassische Teppiche neu interpretiert und alles bisher Dagewesene ordentlich entstaubt“, erklärt Ali Rahimi während er uns die stylishen Designerstücke zeigt.
Dennoch treffen wir bei unserem Rundgang durch das Palais auch auf viele Klassiker, was uns jedoch nicht wundert. Denn mit einem Sortiment von 6.000 Teppichen gehört Rahimi & Rahimi zu den größten Anbietern im Fachhandel und man findet vom Läufer und Kelim über Klassiker und moderne Designerteppiche einfach alles, was das Herz begehrt. Gute Geschäfte trotz Corona. Auch den coronabedingten Lockdown hat Ali Rahimis Firma gut weggesteckt. Natürlich war es anfangs ein Schock, aber wir haben das Beste daraus gemacht und unsere Homepage (www.rahimi.at) auf neue Beine gestellt, die im August online gehen wird. Zudem habe ich meiner Frau Carina, die mit ihrer Food-Manufaktur Nussyy in der Lebensmittelbranche tätig ist, unter die Arme gegriffen“, schildert Ali Rahimi gelassen. Entgegen aller Erwartungen trudelten während des Stillstandes laufend Anfragen und Anrufe von Kunden ein, die Interesse an einem neuen Teppich zeigten, und auch als das Geschäft wieder
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ZUR PERSON ALI RAHIMI ist 1964 in Teheran geboren und in Wien aufgewachsen. Er studierte Betriebswirtschaft und machte sich im Alter von 22 Jahren mit dem Verkauf von Designer-Teppichen selbstständig. 1995 übernahm er gemeinsam mit seinem Bruder Reza den väterlichen Betrieb. Das Unternehmen Rahimi & Rahimi mit Sitz in der Spiegelgasse 6, im ersten Wiener Gemeindebezirk, verkauft Teppiche und vertreibt mit anderen Firmen Immobilien und veranstaltet Reisen. Mittlerweile arbeiten rund 100 Personen im In- und Ausland für das Unternehmen. Ali Rahimi ist mit der Oberösterreicherin Carina Pirngruber verheiratet, die mit ihrer Bio-Food-Manufaktur Nussyy sehr erfolgreich in der Lebensmittelbranche tätig ist. Ali Rahimi ist UN-Sonderbotschafter und beeideter Sachverständiger für Orientteppiche. 49 48-52_Ali Rahimi.indd 49
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Im gediegenen Palais Széchényi, in der Spiegelgasse 6 im ersten Wiener Bezirk, findet man auf rund 2.000 Quadratmetern rund 6.000 Teppiche – von modern bis klassisch.
„Natürlich ist es uns ein großes Anliegen, auch leistbare Teppiche zu verkaufen.“
geöffnet hatte, blieben die Kunden nicht aus. „Man merkt schon, dass sich in den letzten Wochen einiges verändert hat. Die Menschen verbringen wieder mehr Zeit in ihren eigenen vier Wänden und wollen es schön und gemütlich haben. Da spielt natürlich auch der Teppich, als wichtiges Wohnaccessoire, eine große Rolle“, so Ali Rahimi. Er stellt aber auch fest, dass die Menschen wieder viel mehr Wert auf Qualität sowie umfassendes Service und vor allem auch auf Nachhaltigkeit legen – und diesbezüglich ist sein Team unschlagbar. Da seine Kunden in ganz Österreich und auch im benachbarten Ausland zu finden sind, fahren seine Mitarbeiter und auch der Chef höchstpersönlich zu ihnen nach Hause, um sie dort eingehend zu beraten. Dass man in der firmeneigenen Werkstätte Teppiche reinigen, restaurieren und lagern lassen kann, ist eine Selbstverständlichkeit. Leistbare Teppiche. Ein erkennbarer Trend ist auch in der Individualität oder besser gesagt im Customizing zu erken-
Ali Rahimi mit seiner Frau Carina. Die gebürtige Oberösterreicherin ist mit ihrer Bio-Food-Manufaktur Nussyy sehr erfolgreich in der Lebensmittelbranche tätig.
nen. „Immer wieder werden bei uns maßgefertigte Teppiche nachgefragt. Erst vor Kurzem haben wir den größten Teppich in unserer Firmengeschichte mit den Maßen 60 mal sieben Meter ins Park Hyatt Hotel in Wien geliefert. Die Kunden entscheiden, welches Design, welches Material und welche Größe sie haben möchten und schon legen wir los“, lacht Ali Rahimi. Aber kann man sich als „Normalsterblicher“ die Teppiche im Palais Széchényi auch leisten? „Ja, natürlich ist es uns ein großes Anliegen, auch leistbare Teppiche zu verkaufen. Unser Angebot reicht vom handgeknüpften Teppich in der Größe von zwei mal drei Metern um 1.000 Euro bis hin zum Perser oder Designerteppich um 100.000 Euro. Wichtig ist uns, dass wir eine gute Qualität zu einem guten Preis bieten. Unter eine bestimmte Qualität gehe ich aber nicht, das kann ich nicht verantworten“, so Ali Rahimi. Apropos verantworten: Größten Wert legt der Geschäftsmann auch auf faire Arbeitsbedingungen in seinem Business. „Mein Großvater hat vor 100 Jahren in Persien mit dem Teppichhandel begonnen. Mittlerweile arbeiten wir mit Partnern im Iran, in Nepal, in Pakistan, in Indien und in Afghanistan zusammen. Wir haben eine langjährige Vertrauensbasis zu hervorragenden Knüpfern und Knüpferinnen in diesen und weiteren Ländern, sind mehrmals jährlich vor Ort, um die Produktion unserer eigenen Kollektionen zu begleiten und besondere Teppiche zu kaufen“, erklärt Ali Rahimi.
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MASSANFERTIGUNG. Der größte Teppich von Rahimi & Rahimi wurde erst vor Kurzem ins Wiener Park Hyatt Hotel geliefert.
STeP-zertifiziert. Seit jeher ist es seiner Familie ein Anliegen, dass es den Menschen, die für Rahimi & Rahimi arbeiten, gutgeht. „Der handgeknüpfte Teppich ist ein reines Naturprodukt. Die Menschen vor Ort tragen dazu bei, dass die alte Handwerkskunst nicht verloren geht, da hat es für uns natürlich oberste Priorität, dass sie faire Arbeitsbedingungen vorfinden. Dass es sich dabei nicht um leere Worte handelt, beweist die Tatsache, dass alle Teppiche aus dem Hause Rahimi STeP-zertifiziert sind und Ali Rahimi übrigens auch eines der ersten Mitglieder von STeP-Österreich war. „Trägt ein Teppich dieses Zertifikat, dann kann sich der Kunde drauf verlassen, dass die Produzenten gute Arbeits- und Lebensbedingungen, gerechte Löhne, keine Kinderarbeit und eine umweltfreundliche Herstellung vorfinden. Denn nur von einem glücklichen Knüpfer bekommt man auch einen glücklichen Teppich“, schmunzelt Ali Rahimi. Begnadeter Netzwerker. Und wer den sympathischen Wiener nicht aus der Teppichbranche kennt, der hat ihn sicher schon des Öfteren in den „Seitenblicken“ gesehen. Denn nicht nur auf dem Gebiet des Teppichknüpfens ist er zuhause, auch in Sachen Kontakteknüpfen beweist
er ein goldenes Händchen. „Diese Gabe habe ich meinem heute 90-jährigen Vater zu verdanken“, verrät uns Ali. „In seiner aktiven Zeit war er mit dem damaligen Wiener Bürgermeister und Landeshauptmann Franz Jonas und dem Polizeipräsidenten Josef Holaubek befreundet. Vor allem Holaubek war ein großes Vorbild für mich und so habe ich schon während der Schul- und Studienzeit viele Leute kennengelernt und zusammengebracht“, erinnert sich Ali. Auch die soziale Ader hat er seinem Vater zu verdanken. „Mein Papa ist vor 60 Jahren nach Wien gekommen und hat unser Geschäft sehr erfolgreich aufgebaut. Seine Dankbarkeit der Stadt Wien und auch den Kunden gegenüber, hat er immer offen gezeigt. Als er sich in den Ruhestand verabschiedete, hat er 60 Seniorenheimen einen Teppich geschenkt, um etwas von seinem Glück zurückzugeben“, so Ali.
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HANDARBEIT. Ali Rahimi reist regelmäßig zu den Knüpfereien nach Persien, Pakistan, Iran, Nepal, Indien und Afghanistan, um die Produktion der eigenen Kollektionen zu begleiten und besondere Teppiche zu kaufen. 51
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„Heuer hätten wir ein großes Projekt mit Gottfried Helnwein gehabt, das mussten wir wegen Corona leider verschieben.“
Immer wieder unterstützt Ali Rahimi Projekte des Jane-Goodall-Instituts.
Ali Rahimi und seine Frau Carina mit Bundeskanzler Sebastian Kurz.
Auf Du und Du mit Promis. Und auch Ali Rahimi nimmt seinen Erfolg nicht als selbstverständlich hin. Immer wieder öffnet er die Tore des Palais Széchényi, um ganz besondere Charity-Events zu veranstalten. Persönlichkeiten wie Bill Clinton, Nicolas Cage, Ban Ki-moon, um einige zu nennen, waren bereits bei ihm zu Gast. Er unterstützt Projekte für das Jane-Goodall-Institut oder Sissi Prölls „Hilfe im eigenen Land“. „Hermann Nitsch hat für uns zwei Teppiche entworfen, die 100.000 Euro für notleidende Menschen eingebracht haben. Heuer hätten wir ein großes Projekt mit Gottfried Helnwein am Radar gehabt. Das mussten wir leider wegen Corona auf nächstes Jahr verlegen. Aber aufgeschoben, ist nicht aufgehoben“, ist Ali Rahimi zuversichtlich. Wir sind jedenfalls beeindruckt von den vielen Teppichen, die in dieser einzigartigen Umgebung präsentiert werden, aber auch von Ali Rahimi, der das Herz zweifelsohne am rechten Platz hat und am Boden oder besser gesagt, am Teppich geblieben ist.
Herzlich mit dem ehemaligen UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon.
Thomas Gottschalk, Bill Clinton und Ali Rahimi im Palais Széchényi
Hermann Nitsch auf seinem designten Teppich.
Vivienne Westwood designte einen Teppich für Rahimi & Rahimi.
Treffen mit Papst Franziskus in Rom.
Toto Wolff, Ali Rahimi und der legendäre Niki Lauda. 52
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Von Mühlviertler Sushi bis zur türkischen Maurerforelle: Philip Rachinger und Küchenchef Stephan Mandl (sitzend) haben für das „Hopfen und Schmalz“ spannende Gerichte kreiert.
Wenn feinstes Sushi auf knusprige Stelzen trifft, dann ist man im „Hopfen und Schmalz“ angekommen. Das neue Brauwirtshaus in Neufelden hat seit Anfang Juni geöffnet und begeistert mit außergewöhnlichen Mühlviertler Schmankerln und Biobier. Hinter dem Konzept steckt ein bekanntes Gesicht: Haubenkoch Philip Rachinger aus dem vielfach ausgezeichneten „Mühltalhof“. Wir haben uns auf Lokalaugenschein ins Mühlviertel begeben!
Text: Nicole Madlmayr Fotos: Stefan Mayerhofer
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ass Philip Rachinger, Haubenkoch im „Mühltalhof“ in Neufelden, ein äußerst kreativer und umtriebiger Kopf ist, hat er schon oft bewiesen. Nach Stationen in Wien, England und Frankreich ist er 2013 ins Mühlviertel zurückgekehrt, um dort im elterlichen Restaurant und Hotel aufzukochen. Im Vorjahr hat er dann gemeinsam mit der Biobrauerei Neufelden zu zwei kulinarischen Events geladen – dem „Fest des Huhnes“ und dem „Glühschwein“. Beide Veranstaltungen waren so erfolgreich, dass daraus die Idee entstanden ist, das Braugasthaus wiederzubeleben. „Alois Meir, der Besitzer der Biobrauerei, hat uns überzeugt, das Wirtshaus einen Sommer lang zu übernehmen“, erzählt Restaurantleiter Benjamin Hartl, der seit Kindertagen mit Rachinger befreundet ist und nun mit ihm gemeinsame kulinarische Sache macht. „Vorerst von Juni bis Ende September werden wir die besonderen Bierspezialitäten in Kombination mit klassischen Brauhausgerichten und außergewöhnlichen Mühlviertler Schmankerln servieren.“ Spannende Speisekarte Und auf der Speisekarte des „Hopfen und Schmalz“ finden sich in der Tat spannende Gerichte, die Philip Rachinger und Küchenchef Stephan Mandl, der auch Sous Chef im Mühltalhof ist, ausgetüftelt haben. Neben der typischen Brettljause finden sich auch außergewöhnliche Vorspeisen, wie die türkische Maurerforelle, tropische Paradeiser und der afrikanisch-griechische Hülsenfrüchtesalat. Die kulinarischen Hauptattraktionen sind allerdings eindeutig Sushi und Stelze. Das Mühlviertler Sushi gibt es wahlweise mit Goldrübe und fermentierter Karotte oder mit Bachsaibling, Gurke und Maiwipferl. „Die Stelzen werden drei Wochen lang mit Salz und geheimen Gewürzen gesurt, bevor sie
„Unsere kulinarischen Hauptattraktionen sind eindeutig Sushi und Stelze.“
zubereitet werden“, erklärt Hartl. „Dann werden sie im Ofen solange gebraten, bis sich das Fleisch vom Knochen löst, und danach noch bei gut 230 Grad aufgeknuspert, bis sie schön golden aus dem Ofen kommen.“ Bier aus der Biobrauerei Dazu wird – wie sollte es in einem Braugasthaus auch anders sein – bestes Biobier gereicht. Hier ist die Neufeldner Biobrauerei so etwas wie Trendsetter und Vorreiter in einem. „Wir waren nämlich Oberösterreichs erste reine Biobrauerei“, sagt Alois Meier, der die Brauerei gemeinsam mit seinem Bruder Martin 2011 übernommen hat. „Unsere vier hauseigenen Bierspezialitäten werden ausschließlich aus biologischen Rohstoffen gefertigt, die überwiegend in der Bioregion Mühlviertel gedeihen. Das sorgt für regionale Wertschöpfung und wir schreiben damit die lokale, seit dem Jahr 1523 bestehende Brautradition fort.“ Benjamin Hartl empfiehlt besonders das hopfengestopfte Zwickl, das der Neufeldner Braumeister speziell für das Lokal kreiert hat. Dabei wird so etwas wie ein überdimensionaler Teebeutel mit Hopfen in das Fass gestopft. Die gestopften Fässer lagern dann acht bis zwölf Wochen im Kühlhaus,
Jung, kreativ und engagiert: das Team rund um Haubenkoch Philip Rachinger (l.), Küchenchef Stephan Mandl (Mitte vorne) und Restaurantleiter Benjamin Hartl (r. hinten).
2011 haben Alois und Martin Meir die Brauerei übernommen. Seitdem werden dort Bierspezialitäten aus biologischen Rohstoffen gebraut.
wodurch der zusätzliche Hopfen das Bier noch ein Stückchen aromatischer macht. Durch das kalte Stopfen gibt der Hopfen kaum Bitterstoffe ab, sondern in erster Linie sein fruchtig-würziges Aroma. „Darum ist es auch mein absolutes Lieblingsbier“, schwärmt Hartl. Ausflugsziel am Wochenende Geöffnet ist das „Hopfen und Schmalz“ übrigens nur am Wochenende, von Freitag bis Sonntag. Dann kommen die Gäste allerdings durchgehend von 12 bis 21 Uhr in den Genuss der warmen Küche. Bei schlechtem Wetter muss man pünktlich da sein oder reservieren, da die Plätze im Lokal sehr begrenzt sind. Besser ist es, bei schönem Wetter einen Ausflug ins Mühlviertel zu planen. Dann kann man auf einer der beiden Terrassen oder im schattigen Biergarten speisen. www.hopfenundschmalz.at
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GRILLEN MIT GUTEM GEWISSEN Das Schwanenstädter Unternehmen Hütthaler steht für verantwortungsvollen Fleischgenuss und setzt seit jeher auf beste Qualität. Überzeugen Sie sich selbst und gewinnen Sie eines von drei Tomahawk-Steaks!
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GEWINNSPIEL Dass man diesen Unterschied auch schmeckt, davon können Sie sich selbst überzeugen! Die Hütthaler KG verlost drei Tomahawk-Steaks. Wer gewinnen möchte, schickt eine E-Mail an gewinnspiel@huetthaler.at (mit Name und Adresse!) und beantwortet folgende Frage: Wie heißt das Tierwohl-Programm von Hütthaler? Teilnahmeschluss ist am 31. Juli 2020. Teilnahmebedingungen unter https://www.hofkultur.at/gewinnspiel/
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ommerzeit ist Grillzeit! Oft werden für den Griller samt Zubehör Hunderte oder gar Tausende von Euros ausgegeben und (nicht nur) deshalb sollte auch auf beste Qualität der Fleisch- sowie Wurstprodukte geachtet werden. Wer hochwertiges Fleisch – noch dazu mit gutem Gewissen – genießen möchte, greift deshalb zu Produkten der Hütthaler KG. Das Familienunternehmen hat das Tierwohl-Programm Hütthalers Hofkultur entwickelt und sich zum Ziel gesetzt, Regionalität, Haltungsart und den Umgang mit Nutztieren wieder mehr in den Mittelpunkt zu stellen. Die Rahmenbedingungen für eine artgemäße Tierhaltung im konventionellen Bereich sollen dafür neu definiert werden und ein verantwortungsvolles Zusammenleben von Mensch und Tier gewährleisten. Beginnend beim Landwirt mit einer artgemäßen Tierhaltung inklusive wertvoller Fütterung über den Transport und dem Schlachthof bis hin zur Verarbeitung sowie dem Handel: Hütthalers Hofkultur ist ein in Europa einzigartiges Tierwohl-Projekt, das über die gesamte Wertschöpfungskette reicht. Denn nur wenn eine optimale Basis für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Tier geschaffen wird, kann auch eine höhere Qualität für die Fleisch-, Wurst- und Schinkenprodukte garantiert werden.
Beste Fleischqualität aus artgemäßer Tierhaltung
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LAND DER
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Oh du schöne blaue Donau, die du bist die sprudelnde Ader Oberösterreichs. Oder etwa nicht? Durch unser Bundesland fließt täglich nicht nur jener Fluss, um den zahlreiche Geschichten ranken, sondern vor allem viel flüssiges Gold in seiner schmackhaftesten Form. Gestatten: Wir sind das Land, in dem das Bier zu Hause ist!
Text: Denise Derflinger
Fotos: OÖ Tourismus GmbH / Patrick Langwallner, Martin Fickert, Robert Maybach, Brauerei Raschhofer
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ühle Nächte und heiße Sommertage bilden die idealen Grundvoraussetzungen für den Hopfenanbau, das kristallklare Wasser aus der Region rundet den Geschmack ab und die besten Rohstoffe ergeben im Gleichklang mit der Kreativität unserer Braumeister Biere in einer einzigartigen Sortenvielfalt. Und vielfältiger kann es kaum werden: Für die Kampagne „Bierjuwel Oberösterreich“ sitzen erstmals Brauereien, Bierregionen, Gastronomie und Oberösterreich Tourismus – insgesamt mehr als 180 Partner – gemein-
sam in einem Boot, um das Lebens- und Genussmittel Bier mit touristischen Erlebnissen aufzuwerten und in die Auslage zu stellen. 59 Braustätten, die höchste Dichte an privat geführten Brauereien, die Bierregion Innviertel und die BierWeltRegion Mühlviertel, Biersommeliers, Gastronomiebetriebe und spannende Projekte rund um das Hopfen- und Malz-Getränk geben heuer den Ton im kulinarischen sowie touristischen Bereich an. Tief verwurzelt in unsere Tradition warten die Ideen nur darauf, auszutreiben. Fruchtbar, wertvoll, innovativ – das ist Oberösterreich, das ist unser Bier.
KÜHLER GENUSS. Oberösterreich ist bekannt für so vieles – und ganz speziell für seine attraktive Biervielfalt.
Hoher Arbeitseinsatz, feinster Genuss. Das Getreide als Körper, der Hopfen als Seele – unsere Landwirte heben die Rohstoffe wie einen Schatz aus den Hügeln der Bierregionen. Das Mühlviertel ist das größte Hopfen-Anbaugebiet Österreichs. Spannend: Die Kultivierung der Pflanze reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück und dank dem besonders guten Klima und Boden der Region „ob der Donau“ schätzen Brauereien aus ganz Österreich und dem Ausland „unsere“ berühmte Hopfenqualität. Angebaut werden bei uns Sorten mit den klingenden Namen Perle, Magnum, Spalter Select und die traditionelle Sorte Malling, die sich durch feinen Geschmack auszeichnen und rund 75 Prozent der Erntemenge ausmachen. Der Hopfen klettert im Frühjahr bis zu sechs Meter an Kletterhilfen entlang, bevor sich die windbestäubten Blüten zu den weiblichen Fruchtzapfen (Dolden) entwickeln. Ab Ende August sind die Dolden dann reif und werden knapp über dem Boden abgeschnitten und von den Gerüstanlagen geholt. Es braucht Know-how, hohen Arbeitseinsatz und die Erfahrung der Landwirte, damit aus dem Grünzeug bester Biergenuss wird. Als eine der wichtigsten Kornkammern Österreichs prägt auch
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Tief verwurzelt in unsere Tradition, warten die Ideen der Braumeister nur darauf auszutreiben.
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das Getreide, das zum Brauen benötigt wird, Oberösterreichs Landschaft. Für die Bierherstellung wird vor allem Gerste (Malz) benötigt, das bekannte Weißbier wird allerdings aus Weizen hergestellt. Doch egal, was reinkommt: Aus der Heimat schmeckt‘s am besten!
Biere mit regionalen Wurzeln. Schon längst wollen wir wissen, woher die Lebensmittel kommen, die auf unseren Tischen landen. Regionalität ist nicht nur das Wort der Stunde – sondern das einer blühenden Zukunft! Denn auch das Bier steht und fällt mit seiner Persönlichkeit, von der man weiß, woher der Hopfen kommt, woher das Malz, woher das Wasser und woher die kleine Prise Abenteuer, die der Brauer bei der Verarbeitung erlebt. Hochwertige Spezialitäten, die nur in kleinen Mengen gebraut werden, feuern zusätzlich die Wertigkeit und Begehrlichkeit von Bier an. Neue Bier-
HOPFEN UND MALZ. Unsere Landwirte bauen mit viel Wissen und Leidenschaft den Hopfen an, aus dem Träume gebraut werden.
stile kamen, um zu bleiben, allen voran die Craft Beer-Bewegung. Einst in den USA als Gegenbewegung zum immer gleich schmeckenden Einheitsbrei erhoben, tüfteln heute auch viele traditionsreiche Brauereien Oberösterreichs an ihren Bieren herum, so werden aus Getränken, die seit Jahrhunderten Genuss garantieren, neue Geschmackserlebnisse, die den Markt im Sturm erobern. Der Mut wird belohnt: Beim „European Beer Star Award“ sammelten heimische Brauereien in den vergangenen fünf Jahren elf Medaillen, davon fünf Goldmedaillen unter anderem für die Brauerei Schloss Eggenberg, die Brauerei Ried und die Braucommune Freistadt. Tradition modern erfasst, das ruft nach schlückchenweise Erfolg. Neue Kampagne „Bierjuwel Oberösterreich“. Bier und Oberösterreich, das gehört
zusammen wie die Wachau und ihr Riesling. Lustbetont und selbstbewusst spielt die Kampagne „Bierjuwel Oberösterreich“ mit dem Wert heimischer Biere. Sie sind kostbar, weil sie in dieser Form exklusiv in Oberösterreich gebraut werden – aus regionalen Rohstoffen, mit dem Jahrhunderte alten Wissen und der innovativen Kreativität ihrer Schatzmeister. Mit einer Schaumkrone versehen, regt uns das heimische Bier an, Fragen zu stellen: Wer sind die Menschen, die solche Kostbarkeiten in Flaschen zaubern? Welche Geheimnisse stecken hinter dem „flüssigen Gold“? Findet man weitere Schätze in den Kellern der Region? Tief graben braucht man nicht, die Antworten liegen nur ein paar Autominuten von Linz, im Mühl- und Innviertel, entfernt. Mit dem Biernetzwerk Bierjuwel ist heuer erstmalig der Schulterschluss zwischen Brauereien, Landwirtschaft, Gastronomie und Tourismus gelungen. Vom eigenen Bier, das sich die Gäste brauen können, über Verkostungen seltener Spezialbiere bis hin zu Festen
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Bier und Oberösterreich, das gehört zusammen wie die Wachau und ihr Riesling.
und Veranstaltungen, die die ganze Region beflügeln: Viel Schaum um viel Bier könnte man sagen. Insgesamt beteiligen sich sieben Brauereien – die Bierregion Innviertel, die BierWeltRegion Mühlviertel, die KultiWirte sowie das Genussland Oberösterreich – gemeinsam mit Oberösterreich Tourismus an der Kampagne. 180 Partner, das sind 180 Unternehmen, Betriebe und Privatpersonen, die maßgeblich Traditionen mit bestem Geschmack verbinden.
DIE BIERJUWELEN OBERÖSTERREICHS Malziger Genuss aus dem Innviertel. Lange Zeit galt Bier als ein Getränk, das sich über die Masse definiert, Biertrinker wurden nur in Ausnahmefällen als Feinspitze und Genießer wahrgenommen. Dass sich das Blatt glücklicherweise gewendet hat, zeigt die „Bierregion Innviertel“: Zehn Brauereien, 26 Wirte, über 80 verschiedene Biersorten
– was vor sechs Jahren aus der Taufe gehoben wurde, hat sich zu einer fixen Größe in der Region und weit darüber hinaus entwickelt. Besucher dürfen sich auf die Biervielfalt bei den Bierregionswirten freuen und von 16. bis 20. September 2020 werden rund um das Innviertler Oktoberfest einige Veranstaltungen des abgesagten Biermärz nachgeholt. Andrea Eckerstorfer ist Projektverantwortliche der Bierregion Innviertel und probiert selbst gerne aus – vom Pils, über dunkle Biere bis hin zu Starkbieren genießt sie die Facetten der Region und zeigt, worum es im Leben und in der Bierregion geht: ums „Sowohl-als-auch“ und nicht ums „Entweder-oder“. www.innviertelbier.at Biervielfalt im Mühlviertel. Die Region Mühlviertel-Niederbayern-Südböhmen ist seit jeher ein Mekka für Bierliebhaber, in der das Mühlviertel dabei einen ganz besonderen Platz in der BierWeltRegion einnimmt. 40 Betriebe haben sich dem flüs-
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TRADITIONELL GEBRAUT. Im Kupferkessel entsteht malziger Genuss, der liebevoll in Flaschen verpackt in Gastrobetrieben und im Handel landet.
sigen Gold mit ganzem Herzen verschrieben und laden zu genussvollen Momenten ein. Doch hier wird nicht nur gekostet und die Herstellung bestaunt: „Bierige“ Wander- und Radwege nehmen Familien mit auf eine Reise durchs hügelige Land, der Bierlehrpfad in Kefermarkt, der Kleine und Große Hopfensteig, die G9-Genussroute und zahlreiche Radrunden geben Einblicke in eines der wertvollsten Güter der Region. So ist man gut gerüstet für die anschließende Schmankerlplatte mit Flüssigproviant. Das Bier gehört einfach zum Mühlviertel – wie seine Hügel und der Granit. www.muehlviertel.at
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Lange Zeit galt Bier als ein Getränk, das sich über die Masse definiert, Biertrinker wurden nur in Ausnahmefällen als Feinspitze und Genießer wahrgenommen.
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KultiWirte – die starke Marke am heimischen Gastro-Himmel. Warum in die Ferne schweifen, wenn‘s daheim so gut schmeckt?! Obmann Karl Wögerer und „seine“ KultiWirte erhalten das typische Wirtshaus am Leben und bekennen sich klar zur oberösterreichsichen Wirtshauskultur. Sie sind 70 an der Zahl, die mit frischer regionaler Küche, „z‘sammsitzen am Stammtisch“ und vertrauter Gastlichkeit punkten, dabei setzen die KultiWirte, ein
auf Freiwilligkeit basierender Zusammenschluss von oberösterreichischen Gastronomiebetrieben, auf ein regionales Speisenangebot, heimisches Bier, eine Auswahl österreichischer Qualitätsweine, oberösterreichischen Most, heimische Edelbrände, einen Stammtisch oder Stehschank zum Plaudern sowie einen Wirt oder eine Wirtin zur persönlichen Ansprache. So geht Wirtshaus – damals wie heute! www.kultiwirte.at
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Ständige Qualitätskontrollen sichern den Geschmack des wertvollen Braugetränkes.
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riau-Raschhofer und ihr Mann Christoph brauen alle ihre Biere acht Stunden lang im 70-Hektoliter-Vollkupfersudhaus, das von einer Flamme direkt am Boden befeuert wird. Diese Technologie ist heute selten geworden, führt aber durch die gleichmäßige Wärmeleitung zu besonders „runden“ ausgewogenen Bieren. In der Biererlebniswelt wird die Familien- und Braugeschichte des Hauses Raschhofer erlebbar, nach der Tour mit dem kundigen Bierführer kommen natürlich Leib und Seele zu ihrem Recht. www.raschhoferbier.at BIERVIELFALT. Noch nie haben sich unsere Brauer so innovativ und vielfältig gezeigt – Glück für uns!
Genussland Oberösterreich. Da wo es Bier gibt, sind auch andere Genüsse nicht weit, das zeigt das Genussland Oberösterreich eindrucksvoll. Hier wird regionalen Betrieben eine Plattform geboten, auf der sie sich, ihre Produkte, Veranstaltungen, Hotels, Wirtshäuser und Erlebnistouren vorstellen können. Gerade der Sommer sprudelt nur so über vor innovativen Ideen, warum also nicht die Tasche packen und ein paar Tage im Zeichen der Heimat verbringen? Eigene Lebkuchen kreieren, auf den Spuren von Wald- und Wiesenkräuter wandeln, in der Bierbuschenschank einkehren, in der Bio-Müsli-Manufaktur der Nase folgen, Brot backen, Bier brauen, Schokolade beim Rinnen zuschauen … Wem da langweilig wird, dem kann man nicht mehr helfen! www.genussland.at Brauerei Freistadt. 20.000 Kilogramm Doldenhopfen braucht die Braucommune jährlich zur Herstellung ihrer Freistädter Biere. Der Hopfen stammt zu 100 Prozent aus der Bierheimat, dem Mühlviertel. Geht‘s noch besser? Wer einmal selbst Hand anlegen möchte, ist hier richtig: Die Freistädter Bierakademie der Braucommune Freistadt lässt Gruppen bis zehn Personen ihr eigenes Bier brauen – und das wie früher ganz ohne technische Hilfsmittel! Eine Brauereiführung, eine Bierverkostung, ein Biergulasch zur mittäglichen Stärkung und ein Abschlussbier runden den Tag ab und komplettieren einen genussreichen Aufenthalt. www.freistaedter-bier.at Brauerei Schloss Eggenberg. Als das Bier zum Salzkammergut bietet die Brauerei Schloss Eggenberg mit ihrer regionalen Eigenart den Einheitsbieren die Stirn. Um sich selbst zu überzeugen, begeben sich Interessierte auf die Führungen durch Brauerei und Schloss. Weiters können sich am 18. September Wald- und
Die Kampagne „Bierjuwel Oberösterreich“ spielt mit dem Wert heimischer Biere.
Bierliebhaber beim Bierjuwel-Event „Bierpicknick im Almtal“ eine Auszeit vom Alltag gönnen. Und statt dem für heuer eigentlich geplanten „Knödelfestival“ wird alternativ geplant, am 4. Dezember den „Eggenberger Bieradvent“ stattfinden zu lassen. www.schloss-eggenberg.at Zipfer Brauerei. Als Franz Schaup im Jahr 1858 seine kleine Privatbrauerei im Herzen Oberösterreichs gegründet hat, legte er damit den Grundstein für eine urtypisch österreichische Erfolgsgeschichte. Traditionsreich ist nicht nur das Bier, sondern auch die Kellerbierabende im Zipfer Braugasthof: Hier werden jeden Donnerstagabend die Zipfer-Kreationen verkostet, auch kulinarisch und musikalisch steht einiges am Verwöhnprogramm. Informationen zu den Brauereiführungen folgen in Kürze auf der Webseite. www.zipfer.at
Stiftsbrauerei Schlägl. In der Stiftsbrauerei Schlägl wird seit mehr als 400 Jahren wertvolles Bier gebraut. Hier steht eine Brauereiführung auf dem Programm: Tauchen Sie ein in die Geschichte des Bierbrauens und der Tradition in Schlägl. Verschiedene Angebote wie „gut geführt“, „gut überliefert, das Geheimnis der Schlägl Abtei Biere“ oder „gut gewachsen – Rohstoff Schlägler Bio Roggen“ geben spannende Einblicke auf die der kulinarische Höhepunkt in Stiftskeller folgt: Ein Menü, dessen vier Gänge mit Bier zubereitet wurden und bei dem zu jedem Gang das perfekt passende Bier gereicht wird. www.stiftsbrauerei-schlaegl.at Brauerei Ried. Brauerfahrung, Wissen und Können sammeln, echte Werte bewahren, Verbundenheit zu Land und Leute pflegen sowie das stete Bemühen, aus Gutem etwas Besseres zu machen – das macht die Brauerei Ried aus. Jeden ersten Donnerstag im Monat sind Bierfreunde herzlich eingeladen, die Traditionsbrauerei zu besichtigen. Und beim Brauseminar können die Teilnehmer einmal selbst in die Rolle des Braumeisters schlüpfen und lernen, wie aus Hopfen, Wasser, Malz und Hefe das fertige Bier entsteht. Begleitet von Biersommeliers werden (fast) alle Biergeheimnisse gelüftet. www.rieder-bier.at
Raschhofer Bier. Seit zehn Generationen, genauer seit 1777, ist die Brauerei Raschhofer in Altheim in Familienbesitz. Das Ziel: die klassische, traditionelle Brauweise zu erhalten. Das heißt: Doris Sche64
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KURIOSES UND SPANNENDES RUND UMS BIER Das liebe Schäumchen
Bierflut wider Willen
Der Schaum macht Sinn, auch wenn viele ihn nicht mögen. Er wirkt wie ein Deckel, bewahrt die Aromen des Bieres und sorgt dafür, dass die Kohlensäure nicht zu schnell entweicht und das Bier länger „zischt“.
Im Jahr 1814 brachen in der „Horse Shoe Brewery“ in London RiesenBierfässer mit ca. 1,5 Millionen Litern Inhalt. Das auf die Straße strömende Bier zerstörte so manches Haus, mindestens sieben Menschen kamen dabei ums Leben.
Bier macht glücklich! Forscher haben herausgefunden, dass Bierkonsum das „Glückshormon“ Dopamin ausschüttet. Wer aber zu Hafer, Bananen, Schokolade oder Kichererbsen greift, dem sind auch Glücksgefühle gewiss – ganz ohne Prozente.
Schmackhaftes Erbe Ein Bier perfekt auf den Geschmack abgestimmt? Die Meantime Brewing Company in London macht‘s möglich! Für 25.000 Pfund kann man sich ein Bier brauen lassen, das zum eigenen DNA-basierten Geschmackprofil passt. Eigener Name inklusive.
Heute schon Bart gehabt? Der Sud für die Sorte Beard Beer der Brauerei Rogue in Oregon wird mit ein bisschen Hefe aus dem Bart von Braumeister John Maier verfeinert. Na Mahlzeit!
Lieblingsgetränk
Girlpower – Frauenbrauer Da es Männern im alten Ägypten verboten war, Bier zu brauen oder zu verkaufen, waren Frauen die ersten Bierbrauer. Apropos Ägypten: Weil Bier gesünder war als das Nilwasser, waren die Pyramidenbauer regelmäßig betrunken.
103 Liter oder 206 Krügerl Bier trinken Herr und Frau Österreicher im Durchschnitt pro Jahr. Damit ist Österreich beim Bierkonsum Vizeweltmeister hinter Tschechien.
In Vino we trust „Bier auf Wein, das lass‘ sein!“ heißt es ja so schön, aber der Wahrheitsgehalt des Spruches liegt bei Null. Es kommt lediglich auf die Menge des Alkohols an, nicht auf die Reihenfolge!
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MACH‘S MIR MIT BIER! Unser Lieblingsgetränk landet diesmal nicht nur in flüssiger Form auf dem Tisch, sondern wird liebevoll verkocht und verbacken. Denn Bier macht auch im Aufstrich, als Sauce und sogar im Brownie eine gute Figur – und sorgt für bodenständige Geschmacksexplosionen!
Text: Denise Derflinger Rezepte: Stevan Paul Fotos: Daniela Haug, Shutterstock
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in italienisches Sprichwort lautet „Wer Bier trinkt, lebt hundert Jahre“. Und auch, wenn uns dazu eine Studie fehlt, ist eines sicher: Bier schmeckt einfach und ist seit Jahrhunderten als Getränk für alle Lebenslagen in unserer Gesellschaft angekommen. CraftBier – vom angelsächsischen Begriff für Handwerk – lautet der Name des Phänomens, dessen Ursprünge jenseits des Atlantiks liegen. Begonnen hat dort alles vor etwas mehr als drei Jahrzehnten als trotzige Reaktion auf die extrem monoton gewordene amerikanische Bierlandschaft. Brauen zur Selbsthilfe sozusagen. Und auch bei uns gibt es immer mehr Experimentierfreudige, die sich beim Brauen selbst verwirklichen und Kreationen auf den Markt bringen, die ganze Generationen begeistern. Auch unsere heimischen Brauereien springen auf den Zug auf und zeigen, was alles aus Hopfen und Malz möglich ist. In Steven Pauls Craft Bee-Kochbuch finden sich ganz wunderbare Rezepte zum Nachkochen und Kochen-lassen. Darf‘s ein ganzes Bier-Menü sein? Dann lassen Sie sich die folgenden Seiten auf der Zunge zergehen.
BUCHTIPP „Craft Beer Kochbuch”, TORSTEN GOFFIN, STEVAN PAUL, DANIELA HAUG Brandstätter Verlag ISBN 978-3-85033-943-8, € 34,90 67
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LIPTAUER-AUFSTRICH „CHEFSTYLER ART“
Mit einem kleinen Umstyling wird aus rustikalem Liptauer eine elegante Creme, die sich auch in bester Gesellschaft sehen lassen kann. Das Bier dazu müssen Sie trotzdem nicht in Champagnerflöten servieren.
ZEIT:
Zubereitung:
20 Minuten
Feta fein zerbröseln und mit Topfen, Frischkäse, Bier und Gurkenwasser glatt rühren. Knoblauch pellen und fein würfeln, Kümmel fein mörsern und beides mit dem edelsüßen Paprikapulver unterrühren. Mit Salz und wenig scharfem Paprikapulver würzen. Zwiebel schälen, in dicke Ringe schneiden und in einer beschichteten Pfanne ohne Fett einseitig anrösten (das gibt ein feines Raucharoma!), salzen und beiseitelegen. Kartoffel in feine Würfel schneiden. Cornichons in feine Scheiben schneiden. Petersilie fein zupfen. Kapern abtropfen. Creme auf einem Teller oder einer Platte anrichten und mit den vorbereiteten Gemüsen und Petersilie garnieren. Mit etwas edelsüßem Paprika bestreuen und mit etwas Öl beträufelt servieren.
ZUTATEN: für 4 bis 6 Personen 100 g Feta 250 g Speisetopfen 100 g Frischkäse 1 EL Bier 1 EL Cornichon-Gurkenwasser 1 Knoblauchzehe 1 TL Kümmelsaat 1 EL Paprikapulver, edelsüß (plus etwas zum Garnieren) Salz Paprikapulver, scharf 1 Zwiebel 1 gekochte, geschälte Kartoffel vom Vortag 4 Cornichon-Gurken aus dem Glas 1 Zweig glatte Petersilie 1 EL Kapern etwas Raps- oder Leinöl
BIERSTILE: Mit Brot gereicht passt der klassische Aufstrich zu den meisten Bieren, insbesondere zu starken und dunklen Bieren wie Strong oder Imperial Ales.
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ENTRECÔTE MIT BALSAMICO-BUTTER-SAUCE UND BROMBEEREN
Süße Brombeeren liegen in feinsäuerlicher Balsamico-Butter-Sauce, die mit einem Hauch Starkbier abgeschmeckt ist und sanft das medium gebratene Steak umschmeichelt. Frische Bachkresse bringt einen leichten Bitterton und eine angenehme Schärfe in die köstliche Angelegenheit.
ZEIT:
Zubereitung:
25 Minuten
Das Fleisch gut 2 Stunden vor der Zubereitung aus dem Kühlschrank nehmen, es sollte bei der Verarbeitung Zimmertemperatur haben. Eine Servierplatte in den Ofen stellen, auf 80 Grad vorheizen. Butter fein würfeln und auf einem Tellerchen auf Backpapier tiefkühlen. Bachkresse waschen, trocken schleudern und mundgerecht zupfen, grobe Stile entfernen. Brombeeren heiß abspülen. Öl in einer großen, beschichteten Pfanne stark erhitzen. Steaks mit Salz und Pfeffer würzen und einlegen. Bis 3 Minuten scharf anbraten, wenden und weitere 2 bis 3 Minuten braten. Auf die Platte im Ofen legen. Bratenansatz in der Pfanne mit Bier ablöschen und aufkochen. Balsmicoessig und Zucker zugeben und 2 Minuten offen kochen. Die gefrorenen Butterwürfel nach und nach mit einem Schneebesen unterrühren. Brombeeren zugeben und durchschwenken. Mit Salz und Pfeffer würzen. Steaks aus dem Ofen nehmen, Bratensaft in die Sauce rühren. Steaks mit der Sauce und der Bachkresse anrichten und sofort servieren.
ZUTATEN: für 2 Personen 2 Entrecôtes à ca. 200 g 80 g Butter 40 g Bachkresse 100 g Brombeeren 2 EL Öl Salz schwarzer Pfeffer aus der Mühle 100 ml Starkbier 2 TL milder Balsamessig (Aceto Balsamico) 1 EL Zucker
BIERSTILE: kräftige, alkoholstarke Biere wie Doppelbock, Dark Ales, Strong/Imperial Ales oder Stouts, insbesondere „barrel-aged“ (d.h. im Holzfass gereifte) Biere.
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SCHOKO-BROWNIE-KUCHEN MIT ORANGE UND GESCHMOLZENEN FEIGEN
Der klassische Brownie in der Festtagsversion mit süßer Schokolade, herbem Bockbier und Orangenmarmelade. Dazu gibt es in Honig und Bier geschwenkte Feigen und eine kühle Orangen-Schmand-Sauce.
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Zubereitung:
15 Minuten (plus 30 Minuten Backzeit plus ca. 45 Minuten zum Auskühlen)
Für den Kuchen: Ofen auf 180 Grad vorheizen. Kuvertüre fein hacken. Butter in einem Topf schmelzen, vom Herd nehmen, Kuvertüre unter Rühren darin auflösen. Eier und Zucker mit den Rührbesen des Handrührgeräts in 5 Minuten dick-schaumig aufschlagen. Schmand und Bier glatt verrühren, dann unterrühren. Schokoladen-Butter-Masse unterrühren. Mehl, Backpulver und Kakao sieben, mit den Haselnüssen unterheben. Boden und Ränder einer Springform (22 cm Ø) mit zugeschnittenem Backpapier auskleiden. Teig in die Form geben und auf einem Gitter im heißen Ofen 30 Minuten backen. Herausnehmen, in der Form auskühlen lassen. Für die Feigen und die Sauce: Für die Sauce Orangenschale fein abreiben, die Orange auspressen. Saft und Schale mit Schmand, Schlagobers und 1/2 EL Honig glatt rühren. Feigen waschen, halbieren und in einer Pfanne im heißen Öl mit restlichem Honig 1 bis 2 Minuten schwenken. Mit Bier abschmecken. Anrichten: Orangenmarmelade in einem Topf schmelzen. Kuchen aus der Form nehmen, Oberfläche dünn mit Marmelade bepinseln. Kuchen quer halbieren. Die untere Hälfte mit der übrigen Marmelade bestreichen, andere Hälfte wieder aufsetzen. Mit Feigen und Sauce servieren.
ZUTATEN: für ca. 12 Stück Für den Kuchen: 200 g Zartbitterkuvertüre 200 g Butter 3 Eier (M) 100 g Zucker 50 ml Schmand 50 ml Bier 100 g Mehl (Type 405) 1 gestr. TL Backpulver 1 EL Kakao 50 g gemahlene Haselnüsse 150 g Orangenmarmelade Für die Feigen und die Sauce: 1/2 Biosaftorange 100 g Schmand 50 ml Schlagobers ca. 2,5 EL Honig 8 Feigen 2 EL Öl 1 Spritzer Bier
BIERSTILE: dunkles Bockbier, Porter, Stout und Imperial Stout
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NAHERHOLUNGSRÄUME
FÜR GENIESSER
Karl Sailer begann schon früh, die Welt der kreativen Gartenkunst für sich zu entdecken. Hineingeboren in den Betrieb seines Vaters, hat er auf Reisen nach Asien seine Leidenschaft für Garten und Design kultiviert und sich ein riesiges Wissensrepertoire angeeignet – heute waltet er selbst über das Unternehmen. Ein Gespräch über den idealen Garten, Nachhaltigkeit und sein Erfolgsrezept.
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TRAUMHAFT SCHÖN. Aus der Hand von Karl Sailer: der Naturbadesee vom Stanglwirt.
Text: Denise Derflinger Fotos: Karl Sailer
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artengestalter Karl Sailer ist seit 40 Jahren ein Geheimtipp für anspruchsvolle Gärten und Sonderprojekte von Wien bis Kitzbühel. Die Liebe zur Gartengestaltung hat er von seinem Vater, Karl Sailer sen., Österreichs Pionier für Naturpoolbau, der ihm 2013 den Familienbetrieb übergab. Mit einem eingespielten Team aus Professionisten und einem modernen Fuhrpark bietet der Fachmann alles aus einer Hand: Von der Gartengestaltung mit ausgesuchten heimischen oder exotischen Gehölzen, Natursteinarbeiten, stilvollen Deko-Elementen und Lichtdesign über Naturpools, Schwimmteiche, Biotope und Bachläufe zeigt Karl Sailer, was alles möglich ist. Denn Garten ist nicht gleich Garten! Vielmehr hebt der Pöndorfer die Gartengestaltung auf ein neues, künstlerisches Niveau, das ihm schon sein Vater vorgelebt
hat. Seine Projekte für Privatkunden und die Hotellerie wurden mehrfach von den Fachverbänden ausgezeichnet. Wir trafen ihn zum Interview im neu gestalteten Schaugarten in Pöndorf bei Straßwalchen. Sie fahren Motorradrennen, lieben schnelle Autos, gutes Essen und edle Weine. Doch Ihre Leidenschaft gilt ganz besonders dem Garten. Was ist für Sie das Besondere an der Gartengestaltung? Mein Anspruch ist es, das was ich in der Natur sehe, im Kleinraum eines Gartens umzusetzen – etwa kunstvolle, naturgetreue Wasserfälle. Diese Liebe zum Gestalten wurde im Familienbetrieb, den mein Vater 1980 aufgebaut hat, früh geweckt und gefördert. Ich konnte viel von ihm lernen. Als feinfühliger Beobachter und zielstrebiger Praktiker zugleich versuchte er stets, die „Un-Ordnung“ der Natur
nachzuempfinden. Unser Ziel war und ist es, mit einer Komposition aus Pflanzen, fließendem und stehendem Wasser, Naturstein und raffinierter Beleuchtung den Betrachter intuitiv zu berühren. Auf ausgedehnten Reisen nach Asien entwickelte ich meinen eigenen Stil. Mit meinen Gartenanlagen will ich erweiterte Lebensräume schaffen, um sich vom Alltag zu erholen, neue Kraft zu schöpfen und seinen Freiraum im Grünen einfach zu genießen. Das „grüne Wohnzimmer“ – so individuell wie nie. Was sind die Wünsche an den idealen Garten? Die Wünsche und Anforderungen an moderne Gärten sind sehr vielfältig und so unterschiedlich wie ihre Besitzer. Sie ändern sich auch abhängig von der Lebenssituation: Der Garten einer Familie mit Kindern schaut ganz
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anders aus als ein DINKS-Garten (Double Income No Kids) – also für ein Paar mit doppeltem Einkommen ohne Kinder, den wir bei der Bio.Garten.Eden 2019 ausgestellt hatten. Die meisten Menschen lieben die freie Natur, frisches Grün und duftende Blüten. Gerade jetzt ist vielen der Wert des eigenen Gartens und die damit verbundene Freizügigkeit noch bewusster geworden. Und sie haben vielleicht entdeckt, dass die Gartengestaltung nicht mehr mit den Gewohnheiten übereinstimmt. Häufig werden auch Lebensphasen wie der Auszug der Kinder oder der Ruhestand zur Umgestaltung des Gartens genutzt. In vielen Gärten gibt es zudem brachliegende Flächen, die man rekultivieren kann – ob als Wohlfühlzone für Yoga, für einen Naschgarten mit Hochbeet oder einen Naturpool, der ungetrübten Badespaß abseits aller Regeln und Öffnungszeiten erlaubt. Ganz nach Wunsch gestalten wir Naherholungsräume, die Freiheit und Intimität zugleich bieten. Dabei gewinnt der Faktor „pflegeleicht“ immer mehr an Bedeutung, um die wenige Freizeit auch richtig auskosten zu können. Wie gehen Sie vor, wenn jemand seine Wohlfühlzone im Freien gestalten will? Wichtig ist, dass ein Garten in Form und Charakteristik die Persönlichkeit seiner Besitzer widerspiegelt und ihre Wünsche und Erwartungen voll erfüllt. Denn nur ein Garten, in dem man sich wohlfühlt, wird auch genutzt und die Menschen können sich das ganze
Jahr über an der Schönheit und Vielfalt der Natur erfreuen. Daher: Egal, ob aus einem üppigen Garten eine pflegeleichte Oase für den Lebensabend werden soll, ein bislang ungenutzter Bereich revitalisiert, der Garten eines Unternehmens als Komfortzone für Mitarbeiter und Kunden genutzt oder eine Parkanlage durch Lichtdesign in eine Ganzjahres-Wohlfühloase verwandelt werden soll – für uns beginnt die Beziehung mit unseren Kunden immer mit einem persönlichen Gespräch. Dafür nehmen wir uns Zeit und sehen uns gemeinsam vor Ort Lage, Bodenbeschaffenheit, Lichteinfall und Besonderheiten sowie den Bestand des Gartens an. Im nächsten Schritt laden wir die Kunden zu uns nach Pöndorf ein. Bei einem Rundgang durch den Schaugarten klären wir Wünsche und Vorlieben in Bezug auf Pflanzen und Materialien und welche Ansprüche das Wohnzimmer im Freien erfüllen soll. Entsprechend der Charakteristik entwickeln wir daraus gestalterisch interessante Räume und strukturgebende Wege – und liefern auf Wunsch alles aus einer Hand. Die Detailpläne zeichnet im Familienunter-
Ein Naturpool der Extraklasse – passt in jeden Garten.
nehmen Sailer übrigens mein Bruder Sebastian, Absolvent der Akademie der bildenden Künste und ein begnadeter Musiker. Glücklicherweise sehnen sich immer mehr Menschen nach Natur pur – auch im Outdoor-Bereich. Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in der Gartengestaltung? Als Gartengestalter achten wir seit 40 Jahren auf den sorgsamen Umgang mit Boden, Wasser und Pflanzen. Dazu haben wir unseren Firmensitz, die Sailermühle, liebevoll restauriert. Seit Jahren funktioniert sie als „altes Haus mit neuer Technik“ in einem autarken System. Der Strom für das Haus und das gesamte Unternehmen kommt aus der eigenen Photovoltaikanlage. Als Mitbegründer der Fachverbände für Schwimmteich- und Naturpoolbau in Österreich und der Internationalen Organisation für naturnahe Badegewässer (IOB) sowie als Mitglied der European Landscape Contractors Association setze ich mich auch auf internationaler Ebene für die Einführung nachhaltiger Trends im Gartenund Landschaftsbau ein. Erfreulich ist, dass
Dreifach ausgezeichnetes Hotelprojekt in Tirol. 78
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„
FAMILIENBETRIEB. Karl Sailer (Mitte) – mit Gründer Karl Sailer sen. – schafft mit seinem engagierten Team mehrfach ausgezeichnete Lebensräume im Grünen.
Als Gartengestalter achten wir seit 40 Jahren auf den sorgsamen Umgang mit Boden, Wasser und Pflanzen.
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das aktuelle Motto der Gartengestaltung „Wilde Schönheit“ geprägt ist vom respektvollen Umgang mit der Natur und den wertvollen Ressourcen. Unser gestalterischer Ansatz geht dabei vom Groben zum Feinen, kombiniert Ursprünglichkeit und Moderne. So entsteht eine gepflegte Wildnis für Mensch und Tier. Naturnahes Baden liegt seit Jahren im Trend – in privaten Gärten ebenso wie in der gehobenen Hotellerie. Wie kam es dazu? Ein Naturpool ist ein echter Mehrwert in jedem Garten. Wer nachhaltig baut, setzt auch beim Baden auf kristallklares Wasser ohne Chemie. Hotels haben biologisch-technische Schwimmteiche längst für sich entdeckt: Denn sie bieten ihren anspruchsvollen Gästen gleichbleibend hohe Wasserqualität bei geringem Pflegeaufwand. Das Wasser ist so rein, dass man es trinken könnte. Es fühlt sich angenehm auf der Haut an und überzeugt sogar Allergiker. Dazu erfolgt bei unseren Anlagen die Aufbereitung mikrobakteriologisch über einen Biofilm durch das spezielle „KS Großflächenfiltersystem“. Unser Ansatz ist es, die Natur durch sanfte Technik zu unterstützen, um eine gleichbleibend hohe Wasserqualität zu erhalten. Unser Name steht
“
Freude am Gestalten, handwerkliches Können, ein großartiges Team und unser Motto „Geht nicht, gibt‘s nicht!“
seither für höchsten Standard. Auf unsere Initiative geht auch die Zertifizierung zurück: Das Qualitätssiegel erhalten Mitglieder nur durch Nachweis jährlicher Weiterbildung und strenger Kontrollen ihrer Anlagen durch unabhängige Prüfer. Wir laden Interessenten gerne ein, sich von der hohen Wasserqualität zu überzeugen: bei uns im Schaugarten, der seit Kurzem auch eine Anlage nach neuestem Standard enthält, oder bei ausgewählten Referenzprojekten. Ihre Projekte werden laufend ausgezeichnet. Nennen Sie uns Ihr Erfolgsrezept? Über die Jahre konnten wir zahlreiche außergewöhnliche Anlagen verwirklichen. Aktuelle Highlights waren aus meiner Sicht der Naturbadesee mit zwei Teichen und einem Kaskadenwasserfall für das Bio-Hotel „Stanglwirt“ in Going. Dieses Projekt – in Rekordzeit von nur vier Wochen im Schichtbetrieb realisiert – wurde als Naturpool 2014 mit der höchsten Stimmenanzahl aller bisherigen Prämierungen ausgezeichnet. Und natürlich der 1.500 Quadratmeter große Kristallsee für das Chalet Resort LaPosch – ausgezeichnet 2017 mit Galabau und VÖSN Fotoaward und 2019 für den internationalen Pondy Award nominiert. Unser Erfolgsrezept ist ganz einfach:
Die Umgestaltung des Schaugartens ist abgeschlossen. Was erwartet die Besucher? Unser 20.000 Quadratmeter großer Schaugarten ist nicht nur eine wundervolle Umgebung für unseren Firmensitz. Wir nutzen ihn auch, um Musterlösungen für Gartengestaltung sowie verschiedene Formen von Biotopen, Schwimmteichen und Naturpools zu präsentieren. Für unser 40-jähriges Jubiläum haben wir ihn neu gestaltet: Der Pflanzenverkaufsbereich wurde terrassiert und ist nun dank barrierefreier Wegeführung und Beleuchtung leicht zugänglich. Das Highlight ist eine weitere Naturpoolanlage, die dem neuesten Standard entspricht. Seit 4. Mai sind Schaugarten und Detailverkauf wieder geöffnet.
KONTAKT KARL SAILER GMBH & CO KG Gartenarchitektur & Naturpoolbau Untermühlham 15, 4891 Pöndorf Tel.: 07684/72 71-0 E-Mail: office@sailer.at www.sailer.at
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COOL SUMMER Exklusiv, stylish, lässig: Es gibt solche Stücke, die das Leben einfach ein bisschen cooler machen. Mit diesen Gadgets ist man(n) im Sommer bestens gerüstet. Fotos: Shutterstock, Hersteller
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SCHร NE AUSSICHTEN
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Gerade im Sommer bekommt das Styling noch einmal einen höheren Stellenwert. Ob Parfüm, After Shave oder Styling Gel: Wir zeigen Ihnen welche Pflegeprodukte diese Saison in keinem Badezimmer fehlen dürfen.
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„WIR MÜSSEN CHINA PAROLI BIETEN“
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Wie der britische Historiker und Journalist Douglas Murray, Autor der Erfolgsbücher „Der Selbstmord Europas“ und „Wahnsinn der Massen“, den Umgang der EU mit der CoronaKrise bewertet, warum er China für die Pandemie verantwortlich macht und weshalb es wichtig ist, auch rückwärts gehen zu können, hat uns der Bestsellerautor im Skype-Interview erzählt. Text: Ulli Wright Fotos: Andy Ngo, Shutterstock
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er britische Autor und Historiker Douglas Murray verurteilt die Vorgehensweise der Kommunistischen Partei Chinas in Bezug auf Corona aufs Schärfste. In unserem Interview fordert der Brite Europa dazu auf, Einheit zu zeigen und in den Verbindungen mit China die Notbremse zu ziehen. „Die Chinesen haben vertuscht, was sie mit dem Virus angerichtet haben. Die Kommunistische Partei Chinas hat die Weltwirtschaft runtergebrannt“, wettert Murray in unserem Skype-Gespräch und er hält fest, dass Covid-19 mittlerweile das dritte Virus dieser Art ist, das wir im letzten Jahrzehnt von China bekommen haben. Wie recht er damit hat, wurde nun erneut bewiesen, als Ende Juni Wissenschaftler in China eine neue Art der Schweinegrippe entdeckt haben, die eine Pandemie auslösen könnte. Mr. Murray, wie bewerten Sie die Vorgangsweise der EU im Umgang mit der Corona-Krise? Da wir Briten ja aus der EU aussteigen werden, halte ich mich mit meinen Aussagen dazu besser zurück. Das wäre ja, als ob man einen Club kritisiert, den man verlassen will (lacht). Trotzdem meine Meinung dazu: Es gab bereits vor Auftreten der Pandemie gewisse Anspannungen in der EU, diese haben sich aber durch die Corona-Krise noch weiter verstärkt. Das Auffälligste für mich war der Umgang der EU mit der Situation in Italien. Von Anfang an wurde das Land alleine gelassen. Das ist extrem hart für Menschen, die an den Traum eines vereinigten Europas geglaubt haben. Länder wie Deutschland und Frankreich hingegen wurden tatkräftig unterstützt, das ist meiner Ansicht nach zutiefst heuchlerisch. Vor allem haben die Menschen in Italien das auch mitbekommen, was sicher problematisch ist. Ende Dezember soll Großbritannien nun endgültig aus der EU austreten. Glauben Sie, dass aufgrund der Corona-Krise auch andere Länder nachziehen werden? Diese Entscheidung hängt im Endeffekt von der Bevölkerung in den einzelnen Ländern ab. Dennoch glaube ich, dass die Schwierigkeiten, die Großbritannien bei den Austrittsverhandlungen hatte, andere Länder abschrecken werden. Einzelne Parteien in Italien, Frankreich oder in den Niederlanden waren sehr EU-kritisch und haben sich mit dem Gedanken eines möglichen Austritts getragen. Aber aufgrund des extremen Schlamassels bei den Austrittsverhandlungen unter Theresa May haben sich sicher die meis-
Douglas Murray beschreibt sich selbst als Neokonservativen.
ten gedacht: „Wenn das für die Briten, die nicht einmal in der Eurozone sind, so schwierig ist, welche Chance haben wir dann?“ Und ich habe mit vielen Politikern in Europa gesprochen, die mir genau das bestätigt haben. Ich denke, dass vieles davon abhängen wird, wie die Briten diesen Ausstieg schaffen werden und auch davon, wie die EU damit umgehen wird. Wenn Großbritannien nach dem Austritt boomt, dann werden
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Diese Krise zeigt uns, dass nichts sicher ist und wir aufeinander aufpassen müssen.
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die EU-Skeptiker offensichtlich feststellen, dass ein Austritt nicht das Ende der Fahnenstange ist, sondern vielleicht sogar die Möglichkeit eines Neustarts. Aber durch die Corona-Krise haben sich die wirtschaftlichen Bedingungen verändert. Letztendlich hängt nun alles davon ab, wie erfolgreich Großbritannien diesen Austritt schaffen wird. Das ist sicher mitunter ein Grund, warum die Europäische Kommission den Ausstieg so schwierig gestaltet, weil man nicht will, dass Großbritannien dabei einen Erfolg zieht.
In Ihrem neuen Buch „Wahnsinn der Massen. Wie Meinungsmache und Hysterie unsere Gesellschaft vergiften“ weisen Sie darauf hin, wie wir im Kampf um Anerkennung unsere gemeinsamen Werte und die Menschlichkeit verlieren. Denken Sie, dass die Corona-Pandemie ein Weckruf für die Menschen ist? Ich denke schon, dass die Gefahr besteht, dass Epidemien und Krisen als Indikation für bereits existierende Probleme hergenommen werden. Es ist nicht gut, wenn Menschen der Pandemie
die Schuld an allem geben. Ich hoffe, dass diese Corona-Krise vor allem ein persönlicher Weckruf für viele Menschen ist und auf die Ungerechtigkeiten in unserem Universum hinweisen. Diese Krise zeigt uns, dass nichts sicher ist und wir aufeinander aufpassen müssen. Dass wir uns um uns nahestehende Menschen und auch um unsere Umwelt und Natur kümmern müssen. Was die einzelnen Regierungen betrifft, dazu kann ich nicht viel sagen. Aber es gibt sicher Politiker, die ihre Projekte auf Kosten der Krise durchsetzen möchten. Manche werden vielleicht damit Erfolg haben. Vor allem die identitären Linken werden die Nachwirkungen dieser Krise in Bezug auf ungleiche Chancenverteilung diskutieren. Wir müssen aufpassen, denn manche Gruppierungen werden der CoronaKrise die Schuld für bereits vorhandene politische Fehltritte in die Schuhe schieben. In Ihrem Buch „Der Selbstmord Europas” schreiben Sie vom Wahlsieg des österreichischen Bundeskanzlers Sebastian Kurz im Jahr 2015 und der darauffolgenden Koalition der ÖVP mit den Freiheitlichen. Damals machte Kurz Einwanderung und Integration zu Wahlkampfthemen. Nach der Ibiza-Affäre im Frühjahr 2019 zerbrach diese Koalition. Nach Neuwahlen im Herbst 2019, bei denen man sich im Wahlkampf auf die Klimakrise konzentrierte, regiert nun die ÖVP mit den Grünen als Koalitionspartner. Wie bewerten Sie diese Änderung? Bis zu einem gewissen Grad scheint
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es, dass die Politik gewisse Krisen zu ihgeben. Was sie allerdings gut kann, ist Hysterie rem Vorteil nützt. Die Flüchtlingskrise unter den Menschen verbreiten. Daher denke 2015 war ein sehr ernsthaftes Problem für ich, dass es möglich, ja sogar einfach ist, die ganz Europa. Die sogenannte Klimakrise Menschen über Krisen zu beeinflussen. ist meiner Meinung nach nur die NeuaufEuropa hat die Flüchtlingskrise 2015 mit einem lage eines bereits seit Langem existierenHeftpflaster verarztet, dabei wäre eine Behandden Dilemmas, das in den letzten Jahren lung auf einer Intensivstation notwendig geweaufgeschaukelt wurde. Vor allem auch sen. Die echten Probleme wurden nicht gelöst. von der jungen Generation. Aber das Ich habe die Migrationsprobleme aus erster Thema ist genau Hand gesehen und kann sawie die Flüchtgen, das, was 2015 los war, „Europa hat die lingskrise sehr war nur ein Vorgeschmack Flüchtlingskrise komplex. Ich findessen, was auf uns zukom2015 mit einem de es von der Grümen wird. Ich glaube, dass Heftpflaster vernen Bewegung nur ganz wenige Politiker unaufrichtig, die in Europa mit dem Ausmaß arztet, dabei Klimakrise zum und der Langfristigkeit der wäre eine großen Thema Immigration zurechtkomBehandlung zu machen, aber men – egal, ob sie dem linauf einer Inkeine konkreten ken oder rechten Lager anVorschläge in der tensivstation gehören. Tasche zu haben, notwendig wie man aus diegewesen.“ ser Krise herausDie Corona-Krise beeinkommen kann. trächtigt die Wirtschaft Das Coronavirus gibt uns nur einen kleiweltweit, eine Rezession droht, angesichts nen Einblick in eine Welt, in der wir leben dessen steigt nun auch vielfach der Ärger auf würden, würde es nach den Grünen gedie Vorgangsweise der Politiker zu Beginn der hen. Wir würden nicht mehr in Flugzeuge Krise. Für wie gefährlich schätzen Sie die Situsteigen, nicht mehr reisen und so wenig ation ein? Energie wie nur möglich verwenden. Im Was mich an dieser Krise enorm stört, ist die TatGegensatz zu dem, was die Grünen versache, dass die Menschen in fast allen Ländern, langen, fühlt sich die Corona-Krise wie die ich beobachtet habe – außer in Amerika ein Urlaub an. Wir müssen uns schon fra– ein großes Vertrauen zu ihren Regierungsgen, ob so ein Leben lebens- und wünchefs haben. Denn das war in den vergangenen schenswert ist. Ich behaupte jedenfalls Jahren nicht der Fall – ganz im Gegenteil, es nein. Was wir brauchen, ist ein besseres herrschte vielfach eine große Unzufriedenheit Verständnis dafür, wie man saubere Enermit diversen politischen Entscheidungen. In gie erzeugen kann. Die Grüne Bewegung der Corona-Krise haben aber viele Menschen ist nicht imstande, darauf Antworten zu festgestellt, dass die Politiker ihren Job in einer
derart unvorhersehbaren Situation so gut machen, wie sie können. Der französische Präsident Emmanuel Macron hat sich sogar bei der Bevölkerung entschuldigt und Fehler, die während dieser Krise gemacht wurden, eingestanden. Das ist sehr interessant. Aber schon nach der ersten Phase gibt es beträchtliche Beschwerden. Hier ist vor allem der Rat von Wissenschaftlern, den sie den Politikern gegeben haben, entscheidend. Denn darauf basiert dieser völlige Lockdown. Die Menschen sind verunsichert und das wird eine große Herausforderung für unsere Gesellschaft werden. Falls herauskommt, dass uns die Experten und Wissenschaftler falsch informiert haben, dann mache ich mir wirklich ernste Sorgen. An der Politik wird es sicher in fast allen Ländern Schuldzuweisungen geben, vor allem auch wegen Lieferausfällen bei Schutzkleidung und -materialien. Die wichtigste Frage, die wir uns hier in Europa stellen müssen, ist die Fragen hinsichtlich unserer Beziehung zu China. Politisch gesehen, war der bersorgniserregendste Moment für mich ein Statement des serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić ganz zu Beginn der Krise über die Art, wie die EU sein Land im Stich gelassen hat, während ihr einziger treuer Freund China war. Wir alle in Europa, egal ob Mitglieder der EU oder nicht, müssen uns die Frage stellen, ob wir uns für die internationalen Menschenrechte engagieren möchten oder uns von der Kommunistischen Partei Chinas kaufen lassen. Die Chinesen haben vertuscht, was sie mit dem Virus angerichtet haben. Die Kommunistische Partei Chinas hat die Weltwirtschaft runtergebrannt. Sie hat gelogen, sie hat irregeführt und sie hat jene Menschen, die etwas dazu sagen wollten, verschwinden lassen. Sie hat einer lokalen Krise erlaubt, eine globale daraus zu machen.
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„Es ist wichtig, auch rückwärts gehen zu können, um den Weg durch unsere komplizierte Welt zu finden.“
Wir dürfen nicht erlauben, dass sie damit einfach so davonkommen und sich ihrer Verantwortung nicht stellen. Wir alle leben in der internationalen Weltordnung und sollten gemeinsam gegen dieses falsche und reiche Regime kämpfen. Wir müssen handeln und Paroli bieten. Welche Lehren sollen wir daraus ziehen? Die meisten Länder haben, wirtschaftlich gesehen, viele Verknüpfungen mit China. Und dafür gibt es einen Grund, nämlich das Streben nach kurzfristigen wirtschaftlichen Vorteilen. Das Problem mit China war schon immer vorhanden und das hat der amerikanische Präsident Donald Trump, wie immer man zu ihm stehen mag, sehr früh erkannt. Jetzt zahlen wir die Rechnung dafür. Wir müssen uns fragen, ob wir wegen kurzfristiger wirtschaftlicher Vorteile, die uns langfristig zerstören werden, die Beziehungen zu China im selben Ausmaß wie jetzt aufrechterhalten wollen. Ich weiß nicht, wie die Situation in Österreich ist, aber wir Briten haben einen Schuldenberg, der mit jenem nach dem Zweiten Weltkrieg, verglichen werden kann. Die Schulden damals waren jedoch für die Bevölkerung noch tragbar, weil man sich ziemlich sicher war, dass so etwas so schnell nicht mehr passieren wird. Aber Corona ist mittlerweile das dritte Virus dieser Art, das wir im letzten Jahrzehnt von China bekommen haben. Und wie man deutlich sieht, kann sich das jederzeit wiederholen. Das kann sich kein Land leisten. Dass das chinesische Außenministerium einen Gastbeitrag von Botschaftern der EU-Staaten für eine chinesische Tageszeitung zensiert hat und einen Halbsatz über die Herkunft des Coronavirus aus China gestrichen hat, ist für mich untragbar. Und schauen Sie sich an, was die Chinesen mit der australischen Re-
ZUR PERSON
gierung gemacht haben. Nachdem die Regierung in Canberra von einer internationalen Kommission die weltweite Verbreitung des Coronavirus untersuchen lassen wollte, hat die chinesischen Führung damit gedroht, dass Touristen und Studenten aus China in Zukunft einen Bogen um Australien machen könnten. Außerdem wurde ein möglicher Boykott australischer Waren angedroht. Das ist sehr besorgniserregend. Daher ist es strategisch wichtig, dass unsere Länder hier in Europa zusammenhalten. Philosoph Jürgen Habermas meinte vor Kurzem: „So viel Wissen über unser Nichtwissen gab es noch nie!“ Wem können wir in Zeiten wie diesen vertrauen? Das ist eine der wichtigsten Fragen, die wir uns im Moment stellen können. Denn was derzeit mit unserer Umwelt und unserer Welt allgemein passiert, können wir kaum mehr verstehen. Die Methoden, die wir in der Vergangenheit zur Verfügung hatten, um die Welt verstehen zu können, reichen heute bei Weitem nicht mehr aus. Vor dem Internet konnte jeder ziemlich unwissend durchs Leben kommen. Das geht jetzt nicht mehr. Wir haben einen Überfluss an Information und es ist sehr schwierig zu filtern, was richtig und falsch ist. Und dieser Überfluss erzeugt Stress
Douglas Murray (Geburtsjahr 1979) ist Mitherausgeber der britischen Wochenzeitung „The Spectator“ und schreibt regelmäßig für eine Reihe weiterer Publikationen wie die „Sunday Times“, „Standpoint“, „The Guardian“ und das „Wall Street Journal“. Er besuchte das Eton College in Eton (Berkshire) und das Magdalen College an der Universität von Oxford. Murray wurde mit dem Charles-Douglas-Home-Gedenkpreis für Journalismus ausgezeichnet und war als Gastredner bereits zu Gast im Britischen sowie Europäischen Parlament und im Weißen Haus. Sein 2017 erschienenes Buch „Der Selbstmord Europas“ führte die Sunday-Times-Bestsellerliste an und war ein internationaler Verkaufserfolg mit starkem Medienecho.
und Unzufriedenheit in unserem Leben. Daher ist es ganz wichtig, unsere Zeit gut zu nützen. Ich halte es wie Schiller, der sagt: „Lebe mit deinem Jahrhundert, aber sei nicht sein Geschöpf.“ Berufsbedingt reise ich normalerweise sehr viel durch die Welt. Während des Shutdowns habe ich Tolstoi gelesen und Anton Bruckner gehört. Es ist sehr wichtig, auch rückwärts gehen zu können, um den Weg durch unsere komplizierte Welt zu finden.
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LESENSWERT
Angesichts der Corona-Krise bekommen Douglas Murrays Bestseller „Der Selbstmord Europas“ (2017) und „Der Wahnsinn der Massen“ (2019) eine neue Aktualität. Der Historiker und Publizist aus Großbritannien ist Mitherausgeber der konservativen Wochenzeitung „Spectator“ und schreibt regelmäßig für die „Sunday Times“, „The Guardian“ und das „Wall Street Journal“. Foto: privat
Douglas Murray
DER WAHNSINN DER MASSEN Douglas Murray, Autor des The Sunday Times #1-Bestsellers „Der Selbstmord Europas“, widmet sich in seinem neuen Buch „Wahnsinn der Massen“ den vielleicht polarisierendsten Themen unserer Zeit. Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern, zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und sexueller Orientierung sind wichtige Errungenschaften unserer Gesellschaft. Doch in unserem Streben nach einer besseren Welt versetzen wir uns regelmäßig in eine Massenhysterie und schießen über das Ziel hinaus. Diese neuen Kulturkriege erleben die Menschen immer häufiger an ihren Arbeitsplätzen sowie den Universitäten und Schulen, oft im Namen der sozialen Gerechtigkeit oder Identitätspolitik. In unserer postmodernen Zeit wird der Kampf im Namen religiöser und politischer Ideologien immer mehr durch das Streben nach individueller Aufmerksamkeit und Anerkennung ersetzt, sodass mitunter auch kleine Interessengruppen immer öfter die politische und gesellschaftliche Agenda dominieren. Murray zeigt, wie wir im Ringen um die Anerkennung jedes Einzelnen unsere Vernunft, unsere gemeinsamen Werte und letztlich unsere Menschlichkeit verlieren. Ein wichtiges Plädoyer für die Redefreiheit, für vernunftgeleitete Diskussionen und gegen den zuweilen aufkeimenden Wahnsinn in einem Zeitalter der Massenhysterie.
DER SELBSTMORD EUROPAS Sinkende Geburtenraten, unkontrollierte Masseneinwanderung und eine lange Tradition des verinnerlichten Misstrauens: Europa scheint unfähig zu sein, seine Interessen zu verteidigen. Douglas Murray, gefeierter Autor, sieht in seinem neuen Bestseller Europa gar an der Schwelle zum Freitod – zumindest scheinen sich seine politischen Führer für den Selbstmord entschieden zu haben. Doch warum haben die europäischen Regierungen einen Prozess angestoßen, wohl wissend, dass sie dessen Folgen weder absehen können noch im Griff haben? Warum laden sie Tausende von muslimischen Einwanderern ein, nach Europa zu kommen, wenn die Bevölkerung diese mit jedem Jahr stärker ablehnt? Sehen die Regierungen nicht, dass ihre Entscheidungen nicht nur die Bevölkerung ihrer Länder auseinandertreiben, sondern letztlich auch Europa zerreißen werden? Oder sind sie so sehr von ihrer Vision eines neuen europäischen Menschen, eines neuen Europas und der arroganten Überzeugung von deren Machbarkeit geblendet?
Douglas Murray: Wahnsinn der Massen Wie Meinungsmache und Hysterie unsere Gesellschaft vergiften, ISBN: 978-3-95972-290-2, € 24,99
Der Selbstmord Europas ist kein spontan entstandenes Pamphlet einer vagen Befindlichkeit. Akribisch hat Douglas Murray die Einwanderung aus Afrika und dem Nahen Osten nach Europa recherchiert und ihre Anfänge, ihre Entwicklung sowie die gesellschaftlichen Folgen über mehrere Jahrzehnte ebenso studiert wie ihre Einmündung in den alltäglich werdenden Terrorismus. Eine beeindruckende und erschütternde Analyse der Zeit, in der wir leben, sowie der Zustände, auf die wir zusteuern. Douglas Murray: Der Selbstmord Europas Immigration, Identität, Islam, ISBN: 978-3-95972-105-9, € 24,99 89 89 89_Lesenswert.indd 89
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LUXURIÖSE STADTFLUCHT Raus aus der Stadt mit ihren heißen Plätzen und Pflastersteinen, rein in eine Welt, die Urlaub, Genuss und Natur pur verspricht: Wenn es Sie schon aufs Land zieht, dann aber bitte mit der Prise Luxus, die Sie verdienen!
Foto: Wiesergut
Text: Denise Derflinger
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STILLES ÖRTCHEN COOLES UNDERSTATEMENT IN HINTERGLEMM
Im Designhotel Wiesergut im Salzburger Hinterglemm lebt man Understatement statt Chichi. Die Gastgeberfamilie Kröll lässt in ihrem Haus Tradition auf Design treffen, natürliche Materialien, Qualität und ein in die Umgebung eingebettetes Design lassen den adaptierten Hof zum Hotspot für gemütliches Zurücklehnen werden. Das Mauerwerk ist jenes des alten Wieserguts, das seit 1350 an Ort und Stelle steht. Für Sepp und Martina Kröll ist Nachhaltigkeit kein Trend, sondern gehört dazu: Eier und Milch vom eigenen Bauernhof, frisches Sauerteigbrot wird von der Oma gebacken, Kräuter und Salat wachsen im eigenen Hochbeet – Farmto-Table, so wird hier Wertschätzung gelebt. 24 Suiten machen den Urlaub perfekt, denn mehr Intimität bekommt man im Hotel selten. Hell und gemütlich lässt man sich hier nur allzu gerne fallen, nachdem das Wanderparadies SaalbachHinterglemm-Leogang am Tage entdeckt und erwandert wurde.
Fotos: Wiesergut
WIESERGUT Wiesern 48, 5754 Hinterglemm Tel.: 06541/63 08 www.wiesergut.com
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Fotos: Malat Weingut und Hotel
WOHNEN ZWISCHEN REBEN
URLAUB IN DEN NÖ. WEINBERGEN Das MALAT Weingut und Hotel im niederösterreichischen Furth mit Blick auf die Weinberge und das Benediktinerstift Göttweig bietet alles für den perfekten Aufenthalt. Die Ausstattung eine Liebeserklärung an Behaglichkeit und Genuss: Betten vom österreichischen Qualitätshersteller Wittmann in Überlänge. Massivholzböden aus heimischer Eiche. Die Bäder mit Regendusche, klar und reduziert im Stil. Modern und stilvoll – wer hier einkehrt, darf genießen. Therese und Alexis führen das Malat Hotel mit leidenschaftlicher Hand und bringen weit (und nicht so weit) gereisten Gästen die natürliche Schönheit der Wachau nahe. Dabei werden sie von Wilma Malat, der „Seele des Hauses“ unterstützt. Sie ist auch die Chefin über das Frühstück, welches mit den besten Produkten aus der Region serviert wird.
MALAT WEINGUT UND HOTEL
Hafnerstraße 12, 3511 Palt Tel.: 02732/829 34
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WOHNEN WIE EIN KAISER
ALPINES PARADIES IN DEN KITZBÜHELER ALPEN Die Kaiserlodge in Tirol, inmitten der Kitzbüheler Alpen, ist ein Haus der Luxusklasse. Hier werden hochwertiges Interieur, abwechslungsreiches Angebot und feinste Genüsse zu einem großen Ganzen verwoben – Natur, See und Berge inklusive. Im hauseigenen Deli & Restaurant essen, die Bar und das Deli-Café mit vielen Köstlichkeiten entdecken, Neues mit dem Kochtisch oder Topfgerichte ausprobieren, endlich mal wieder selber kochen oder in einem der umliegenden Restaurants genießen und das kulinarische Erbe Tirols kennenlernen. Das ist Urlaub. Das ist die Kaiserlodge. Die bis zu 120 Quadratmeter großen Apartments laden ganze Familien zu einer Reise in Österreichs Erbe ein.
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Fotos: Kaiserlodge
KAISERLODGE
Hotel Kaiser in Tirol GmbH & Co. KG Dorf 11, 6351 Scheffau am Wilden Kaiser Tel.: 0535/844 300
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Foto: f-stop fotografie
Empfang via Satellit, Kabel oder Internet
MIT AKTUELLEM AUS DEM NEWSROOM DER OÖNACHRICHTEN Der Sender mit den Themen, über die ganz Oberösterreich spricht – direkt aus den Regionen mit Informationen, Unterhaltung und interessanten Tipps für Arbeit, Freizeit und Zuhause.
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Empfang via Satellit, Kabel oder Internet
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ABSICHERUNG IHRER LEBENSKRAFT Neue Ursachen von Erkrankungen erfordern einen Paradigmenwechsel in der Gesundheitsvorsorge. Sind Sie bereits chronisch erkrankt? Haben Sie viele altbewährte Therapien ohne Erfolg hinter sich gebracht oder suchen Sie ein simples, jedoch höchst wirksames, interdisziplinäres Gesundheitskonzept? Dann sind Sie bei TerraPro® richtig!
S © TerraPro®
eit 1999 forscht TerraPro® in den Bereichen Schlafstörung, Burnout, Depression, Bluthochdruck, Autoimmunerkrankungen, Neurodermitis, Krebs, Demenz, Allergien, Diabetes, Herz- und Gefäßerkran-
kungen. Durch 20-jährige, fachübergreifende Umweltforschung haben wir sechs neue lebensverkürzende Ursachen erkannt, die außerhalb der bisherigen therapeutischen Kompetenz liegen und nicht ursächlich, sondern nur symptomatisch behandelt werden. Durch die Erkenntnis aus dieser universellen Forschung haben wir drei einzigartige, einfach anwendbare Werkzeuge zusammengestellt, die diese Probleme ursächlich lösen. Das haben wir in Oberösterreich bereits im Jahr 2012 in einer Feldstudie mit 123 Kleinkindern bewiesen. Weitere biologische und physikalische Wirkstudien mit hervorragenden Ergebnissen erfolgten bei der TU Graz, der Universität Salzburg und der Universität Irvine in Kalifornien. Bekannte Pioniere wie Nikola Tesla, Rudolph Steiner, Max Planck, Albert Schweitzer oder Wilhelm Reich
waren sich der besonderen Rolle der Natur für die Unterhaltung und Lenkung von allen Lebensprozessen bewusst! Dementsprechend fasste der medizinkundige, russische Ingenieur Georges Lakhovsky seine Forschung über das Leben in drei Sätzen zusammen, was die gesamte Weltraumforschung bestätigt: 1. Das Leben entsteht durch natürliche Strahlung von Erde und Sonne. 2. Das Leben wird durch natürliche Strahlung erhalten. 3. Das Leben wird durch Störung dieses Schwingungsgleichgewichtes vernichtet. Durch die moderne Funktechnologie wird dieses natürliche Schwingungsgleichgewicht erheblich gestört. Die zwangsläufigen Folgen sind: Trennung aus dem natürlichen Informationsfeld für das Leben und die Gesundheit mit allen seelisch-geistigen und physischen Folgen, die sich immer deutlicher erkennbar beschleunigen. Die unabdingbare Komponente des einzigartigen Umweltkonzeptes ist
das TerraPro®-Schlafsystem, denn ohne störungsfreie Rückverbindung zum Heilvermögen der Natur können Therapiekonzepte nur noch kurzzeitige Erfolge erwirken. 100.000 biochemische Prozesse werden pro Sekunde in jeder Zelle von der perfekten Schöpfungskraft gelenkt. Jede einzelne Zelle erfährt dabei ihre individuelle Aufgabe, damit im Zell-Orchester alle Vorgänge harmonisch ablaufen. Weil die perfekte Schöpfungskraft durch nichts kopiert werden kann, liegt die Lösung in der Überwindung des künstlich erzeugten, elektromagnetischen Ungleichgewichtes und in der Herstellung einer störungsfreien Verbindung zur Schöpfung.
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PROBLEME BEIM KLIMAPROBLEM In seinem Buch „Probleme beim Klimaproblem – Ein Mythos zerbricht“ geht Physiker Eike Roth den wissenschaftlichen Streitpunkten im Diskurs um den Klimawandel auf den Grund.
„Klima“ ist der langjährige Mittelwert von Wetterdaten. Sein Wesensmerkmal ist der Wandel. Geändert hat es sich schon immer, es ändert sich jetzt und es wird sich auch in der Zukunft ändern. Bekannt sind der Wechsel zwischen Warm- und Eiszeiten. Auch in der jetzigen Warmzeit gab es erhebliche Klimaschwankungen. Die Temperaturentwicklung der letzten 12.000 Jahre zeigt ein dauerhaftes Auf und Ab und dass die höchsten Temperaturen vor ca 4.500 und 7.000 Jahren waren. In den letzten 4.000 Jahren zeigt sich ein ausgeprägter Zyklus von Wärmeperioden etwa alle 1.000 Jahre.
Seit 1850, also in den vergangenen 170 Jahren, hat sich die Erde durchschnittlich um einen Grad erwärmt. Prinzipiell weiß man aus der Geschichte, dass es der Menschheit insgesamt in den warmen Zeiten stets besser ging als in den kalten Zeiten. In warmen Zeiten entwickelten sich Hochkulturen und die Menschen hatten genug zum Essen. In den kalten Zeiten gab es Kriege und die Menschen hungerten. Der Autor. Dr. Eike Roth, geboren 1941 in Kronstadt, Siebenbürgen. Studium der Physik an der Uni Wien, Promotion 1966. Berufstätigkeit im Kernenergiegebiet, zuletzt war er als technischer Leiter in einem großen deutschen Kernkraftwerk tätig. Er lebt seit seiner Pensionierung wieder in Österreich. Roth beschäftigt sich langjährig und intensiv mit Fragen des Energiebedarfs, seiner Deckung und den daraus resultierenden Umweltproblemen. Es folgen Teilnahmen an zahlreichen Diskussionen, einschlägigen Vorlesungen, Fachbeiträge und populärwissenschaftliche Bücher. Der Autor betrachtet Umweltschutz vor allem als Bringschuld der Wissenschafter an die Öffentlichkeit und will mit diesem Buch einen weiteren Beitrag hierzu leisten und die Diskussion versachlichen.
BUCHTIPP © Shutterstock
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lle CO2-Freisetzungen sofort einstellen! Das ist für viele zur wichtigsten Forderung geworden. Jugendliche fürchten, andernfalls keine Zukunft zu haben. Medien greifen das Thema begierig auf und Politiker wetteifern um den Ruf, der beste Klimaretter zu sein. Diskutiert, sogar heftig gestritten, wird über das Wann und das Wie der CO2-Reduzierung. Das Ob ist tabu, darüber wäre sich die Wissenschaft einig. Aber wenn man genauer hinsieht, ist es mit dieser Einigkeit nicht weit her. Konsens besteht darüber, dass sich das Klima ändert, nicht aber über die Ursachen und die Folgen.
„Probleme beim Klimaproblem. Ein Mythos zerbricht“ von Eike Roth, BoD – Books on Demand, Taschenbuch, 184 Seiten, € 9,80
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Foto: Oberösterreich Tourismus GmbH, Waldness / Peter Baier
MIT MUT UND ZUVERSICHT IN DIE ZUKUNFT. Unser Land steht vor großen Herausforderungen. Viele Landsleute fürchten um ihren Arbeitsplatz, zahlreiche Betriebe wissen nicht, wie es weiter geht. Unser Weg ist daher klar: Mit ganzer Kraft daran arbeiten, Arbeitsplätze in Oberösterreich zu sichern und zu schaffen. Unser 580 Millionen Euro Oberösterreich-Paket unterstützt die Menschen und die Betriebe. Mit Mut, Zuversicht und harter Arbeit wird Oberösterreich wieder ein starkes Land.
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