OBER
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AUGUST 2020 | 4. Jg. | Nr. 11 | € 7,00 9
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ÖSTERREICHER Sonderausgabe der Oberösterreicherin
Wasserstoff statt Diesel
Der Trendforscher über die Zukunft nach Corona
Ohne Emissionen in die Zukunft der Mobilität
Michael Strugl Der visionäre Verbund-Manager
Cover Strugl 2020.indd 1
Coverfoto: Dominik Derflinger
Österreichische Post AG, Zul.-Nr. MZ 02Z031267 M, Neu-Media GmbH, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, Retouren an „Postfach 100, 1350 Wien“ Sonderausgabe der Oberösterreicherin
Matthias Horx
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WASSERSTOFF
SICHER, SAUBER, ZUKUNFTSFÄHIG
Und da Abenteuer ja bekanntlich im Kopf beginnen, wollen wir Ihnen die sensationellen Fotos der Afrika-Reise von Joe Pichler, der den Kontinent mit seiner KTM erforschte, nicht vorenthalten. Weiters stellen wir Ihnen die Neuheiten am E-Bike-Sektor, Modeneuheiten für den Mann und ein traumhaft schönes Weingut in Oberösterreich vor. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen! Ihr Josef Rumer
Foto: Celine Daliot
In dieser Ausgabe des Oberösterreichers widmen wir uns dem Thema Wasserstoff als Treibstoff der Zukunft. Hier geht es vor allem um den grünen Wasserstoff, der ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind, Sonne und Wasserkraft gewonnen wird. Der Vorteil von Wasserstoff liegt darin, dass dieser sehr gut gespeichert und auch transportiert werden kann. Bei einem Besuch bei DI Thomas Rührlinger, der die Forschungsabteilung für Wasserstoff bei der oberösterreichischen Firma Fronius leitet, haben wir erfahren, welche Bedeutung Wasserstoff in der Energiezukunft haben wird. Stark beeindruckt hat uns vor allem die innerbetriebliche Betankungsanlage in Thalheim bei Wels. Die Anlage sieht im Prinzip aus wie eine Tankstelle und erzeugt aus Sonnenenergie sauberen Wasserstoff, der zum Antrieb von Fahrzeugen mit Brennstoffzelle genutzt werden kann. Das Modul ist vor allem für die dezentrale Erzeugung von Wasserstoff geeignet und kann praktisch in jeder Gemeinde oder in jedem Lagerhaus zum Einsatz kommen. Enormes Potenzial hat Wasserstoff im Schwerverkehr für den Antrieb von Bussen, Lkw und auch von Schiffen. Obwohl der Markt noch überschaubar ist, gibt es doch schon ziemlich coole Autos mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb. Wir stellen Ihnen drei spacige Fahrzeuge vor, die definitiv eine Alternative zu Diesel und Co. sein können. Wasserstoff wird in der Brennstoffzelle in elektrische Energie umgewandelt, die den Elektromotor antreibt. Als Emission entsteht dabei lediglich Wasserdampf. Auch Verbund, Österreichs führendes Stromunternehmen, forscht intensiv im Bereich des Wasserstoffes. Seit Anfang 2019 ist Dr. Michael Strugl stellvertretender Vorstandsvorsitzender bei Verbund, mit Jänner 2021 wird er Vorstandschef des Konzerns. Wir haben den Oberösterreicher in Wien besucht und mit ihm über Innovationen, die Gefahr eines Shutdowns und Herausforderungen durch Corona gesprochen. Zumal uns Corona wohl noch länger beschäftigen wird, haben wir Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx zu Wort gebeten. Seine Kernaussage ist, dass sich durch Krisen große Chancen auftun und wir uns einem Epochenwechsel nähern.
Der nächste OBERÖSTERREICHER erscheint am 20. November 2020.
Impressum OBERÖSTERREICHER: Eine Sonderausgabe des Magazins OBERÖSTERREICHERIN Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter der URL http://www.dieoberoesterreicherin.at/info/offenlegung/ abgerufen werden. Herausgeber: Josef Rumer, Medieninhaber und Hersteller: Neu-Media GmbH, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, E-Mail: office@neu-media.at, Tel.: 07242 / 9396 8100, Fax: 07242 / 9396 8110, Geschäftsführung: Josef Rumer, Mag. Andreas Eisendle, Prokuristin: Astrid Gruber, Assistentin der Geschäftsführung: Kerstin Starzengruber (in Karenz), Administrative Assistenz: Sissi Sofie Arthofer, Büroorganisation: Slavica Haminger, Redaktionsleitung: Mag. Ulli Wright, E-Mail: redaktion@neu-media.at, Redaktion: Nicole Madlmayr, Denise Derflinger, Dr. Maria Russ (in Karenz), Mag. Petra Kinzl, Rebecca Mayr, Laura Zapletal, Linnéa Harringer, Lektorat: Sonja Humer, Mag. Christa Schneider, Anzeigenleitung: Josef Rumer, E-Mail: anzeigen@neu-media.at, Anzeigen: Ing. Mag. Richard Haidinger, Mag. Dietlinde Wegerer, Lisa Becker, Andrea Hametner, Victoria Felice, Laura Pucher, Grafik: Karin Rosenberger, Ana Mrvelj, Thom Trauner, E-Mail: grafik@neu-media.at, Fotos: Dominik Derflinger, Andreas Röbl, Shutterstock, Verlagsund Herstellungsort: Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, Druck: Druckerei Berger, 3580 Horn, Vertrieb: PGV Austria Trunk GmbH., 5081 Anif, www.neu-media.at
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Foto: Shutterstock
INHALT OBER
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Modetrends
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AUGUST 2020 | 4. Jg. | Nr. 11 | € 7,00 9
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ÖSTERREICHER Sonderausgabe der Oberösterreicherin
Der Trendforscher über die Zukunft nach Corona
Ohne Emissionen in die Zukunft der Mobilität
Michael Strugl Der visionäre Verbund-Manager
Cover Strugl 2020.indd 1
Coverfoto: Dominik Derflinger
Österreichische Post AG, Zul.-Nr. MZ 02Z031267 M, Neu-Media GmbH, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, Retouren an „Postfach 100, 1350 Wien“ Sonderausgabe der Oberösterreicherin
Matthias Horx Wasserstoff statt Diesel
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Der nächste OBERÖSTERREICHER erscheint am 20. November 2020.
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Foto: Nikola
Coverfoto: Dominik Derflinger
Emissionsfrei
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Michael Strugl. Der Verbund-Manager über Innovationen
Matthias Horx. Die Zukunft nach Corona
Emissionsfrei. So cool sind wasserstoffbetriebene Autos.
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Innovativ. Wasserstoff statt Diesel
Modetrends. Must-haves für Herbst und Winter 2020
Stilvolle Begleiter. Gadgets für urbane Abenteurer
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Foto: www.horx.com), Klaus Vyhnalek (www.vyhnalek.com)
Foto: Dominik Fritz
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Joe Pichler
Foto: Joe Pichler, Renate Pichler
Casa Amore
Foto: bikes&wheel
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Matthias Horx
E-Bike-Report
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E-Bike-Report. Alles rund um die Stars am Fahrradhimmel
Casa Amore. Ausgezeichneter Wein aus Oberösterreich
Auszeit. Die schönsten Hideaways in Familienhand
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Luxus für alle Sinne. Kaiserlich urlauben in Österreich
Joe Pichler. Mit dem Bike durch Afrika
Atelierbesuch. Im Talk mit Maler Lukas Johannes Aigner
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Text: Ulli Wright Fotos: Dominik Derflinger, Verbund
„DIE POLITIK FEHLT MIR NICHT“ Seit Anfang 2019 ist Michael Strugl die Nummer zwei im Energiekonzern VERBUND AG. Mit Jänner 2021 wird der ehemalige oberösterreichische Landespolitiker Verbund-Vorstandschef und damit einer der mächtigsten Energiemanager des Landes. Wir haben mit dem 56-jährigen gebürtigen Steyrer über das Krisenmanagement während Corona, die Vorteile von Wasserkraft und die Zukunft von Wasserstoff gesprochen.
A
m bisher heißesten Tag des Jahres besuchen wir Michael Strugl in seinem Büro bei Verbund, dem größten heimischen Stromkonzern. Mitten im ersten Wiener Gemeindebezirk hat der ehemalige oberösterreichische Landespolitiker eine neue berufliche Heimat gefunden und erzählt, dass er den Schritt in die Wirtschaft zu wechseln an keinem Tag bereut hat. Schon jetzt ist Strugl im börsennotierten Konzern unter anderem für Innovation zuständig und in Innovation sieht er auch einen der wichtigen Treiber für die erneuerbare Energiezukunft. Herr Dr. Strugl, am 1. Jänner 2019 kamen Sie in den Vorstand des Stromkonzerns Verbund AG, zu Jahresbeginn 2021 folgen Sie dem gebürtigen Steyrer Wolfgang Anzengruber als Vorstandsvorsitzender. Haben Sie sich in Wien schon eingelebt? Ja, das ist sehr schnell gegangen. Wien ist eine großartige Stadt, Verbund ein tolles Unternehmen. Es ist wirklich etwas Besonderes hier zu arbeiten und macht mir viel Freude. Gibt es Zeiten, in denen Sie Ihre Tätigkeit in der Politik vermissen? Ich möchte die Zeit in der Politik nicht missen. Es war
schön, aber ich wollte es nicht ewig machen, sondern auch eine Verantwortung in der Wirtschaft übernehmen. Ich bin mit dem Wechsel zu Verbund sehr zufrieden, weil es eine spannende Herausforderung ist, die gerade in den nächsten Jahren sehr viel Veränderungsdynamik bringen wird. Was ist für Sie der gravierendste Unterschied zwischen einer Tätigkeit in der Politik und in der Wirtschaft? Verbund ist das führende Stromunternehmen in Österreich und wir haben ein sehr zukunftstaugliches Geschäftsmodell. Alles, was hier passiert, ist hochprofessionell, mit viel Expertise hinterlegt und sehr rational sowie zahlengetrieben. Das ist ein wesentlicher Unterschied zum politischen Geschäft. Politik funktioniert in Echtzeit, sicher plant man auch in diesem Bereich längerfristig, aber in der Wirtschaft ist alles in Zahlen messbar und man muss sich auch selber messen lassen. Das ist in dieser Trennschärfe in der Politik nicht der Fall. Politik ist viel allgemeiner, mehr Prosa und weniger präzise. Noch dazu ist Verbund ein ATX Konzern, ein börsennotiertes Unternehmen.
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Michael Strugl in seinem Büro mitten in der Wiener Innenstadt mit Blick auf das Luxushotel Park Hyatt.
ZUR PERSON Dr. Michael Strugl wurde 1963 in Steyr geboren. Er studierte Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an der Johannes Kepler Universität Linz und machte Aus- und Weiterbildungen u. a. im Bereich General Management und International Finance in Linz, Toronto (Kanada), Atlanta (USA) sowie zuletzt an der Stanford University in Kalifornien. Sein beruflicher Werdegang führte ihn in der Politik zum Wirtschaftslandesrat der OÖVP und zuletzt zum Landeshauptmann-Stellvertreter von Oberösterreich. Seit Jänner 2019 ist der zweifache Vater stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der VERBUND AG. Ab Jänner 2021 löst er Wolfgang Anzengruber als VerbundVorstandschef ab. Erst kürzlich wurde Strugl auch zum Präsidenten von „Oesterreichs Energie“, dem Interessensverband der Energiewirtschaft, gewählt. 7 6-11_Coverstory Strugl_final.indd 7
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Bei uns gelten die Spielregeln des Kapitalmarktes und diese sind sehr streng. Es ist eine völlig andere Art zu arbeiten als in der Politik. In der oberösterreichischen Landespolitik war ich für ein sehr großes Standort- und Wirtschaftsressort verantwortlich und natürlich geht es da auch um wirtschaftlichen Erfolg, aber der wird ganz anders definiert. Gehen Ihnen die Öffentlichkeit und das große Medieninteresse ab? Ich war lange genug in der Politik und habe diese Medienöffentlichkeit viele Jahre selbst erlebt. Ganz ehrlich, sie fehlt mir nicht! Auch an dem, was Verbund macht, ist ein großes mediales Interesse vorhanden. Das halte ich für viel wichtiger als die Fokussierung auf einzelne Personen. Der Star bei Verbund sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Konzern und was er leistet, das befriedigt mich mindestens genauso. Sie waren zehn Jahre lang im Aufsichtsrat der Energie AG Oberösterreich, sind Sie schon immer – sagen wir mal – „unter Strom“ gestanden? Gab es einen Plan Ihre jetzige Karriere betreffend? Das Engagement bei Verbund habe ich nicht langfristig geplant, das war eine Opportunität, die sich durch die Ausschreibung der Vorstandsposten ergeben hat und da habe ich mich ganz klassisch beworben. Die Energiebranche wurde mir aber schon ein bisschen in die Wiege gelegt. Mein Vater kommt aus dem Baugeschäft und hat bei Kraftwerksbauten mitgearbeitet. Als Schüler habe ich in den Ferien auf Baustellen gearbeitet und dabei zum ersten Mal gesehen, wie ein Kraftwerk gebaut wird. Diese Verbindung von Technik und Natur hat mich schon damals fasziniert. Was-
serkraftwerke sind immer ein Umgang mit natürlichen Ressourcen. So gesehen war das sehr früh angetriggert. Und auch in meiner letzten Funktion in der OÖ Landesregierung war ich für die Energiepolitik zuständig. Zehn Jahre war ich im Aufsichtsrat der Energie AG, zuletzt als Aufsichtsratsvorsitzender und ich war Obmann des Trägervereins des Energieinstituts an der Johannes Kepler Universität in Linz. Dort bekam ich Einblicke in die Forschung, in die Unternehmensseite und in die Regulatorik in der Regierung. Von daher ist es eine gute Voraussetzung für meine jetzige Aufgabe. Gut ein Jahr nachdem Sie in den Vorstand des größten österreichischen Stromkonzerns bestellt wurden, kam Corona. Wie hat Verbund diese Krise, vor allem auch den Shutdown, gemeistert? Unser wichtigstes Ziel war die Stromversorgung aufrechtzuerhalten und das ist uns bestens gelungen. Der sichere
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Die Energiebranche wurde mir durch meinen Vater schon ein bisschen in die Wiege gelegt.
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Betrieb unserer Anlagen, Kraftwerke und Netze hat gut funktioniert, unsere Mitarbeiter haben einen großartigen Job gemacht. Damit im Fall von positiven Corona-Fällen eine Back-up-Kapazität vorhanden ist, haben wir die Teams gesplittet. Im administrativen Bereich waren 1.500 Mitarbeiter im Homeoffice. Auch hier wurden die technischen Voraussetzungen rasch hergestellt. Wurde in dieser Zeit des Shutdowns weniger Strom verbraucht? Ja, natürlich haben wir gespürt, dass praktisch die gesamte Wirtschaft und Industrie runtergefahren wurde. In der Industrie wurde am tiefsten Punkt bis zu 30 Prozent weniger Strom verbraucht, bei den Haushalten hingegen ist der Stromverbrauch um zehn Prozent gestiegen. Wir sind immer noch nicht am Niveau des vergangenen Jahres. Von der Nachfrageseite und auch im Preis gab es einen Einbruch.
(v. l.) Chefredakteurin Ulli Wright, Oberösterreicher-GF Josef Rumer, Ingun Metelko (Unternehmenssprecherin Verbund) und Michael Strugl.
Inwieweit trifft die aktuelle Krise die Energiewirtschaft? Die konjunkturelle Entwicklung hat natürlich eine unmittelbare Rückkoppelung auf die Energiewirtschaft und hier vor allem auch auf die Strombranche. Wir haben zwei Risi-
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Links: Michael Strugls Lieblingswasserkraftwerk, das Verbund-Kraftwerk Abwinden-Asten. Dort hat der Manager bereits während der Schulzeit gejobbt. Foto unten: Die Fischwanderhilfe im Wasserkraftwerk Abwinden-Asten.
ken – ein Mengenrisiko und ein Preisrisiko. Wird weniger Strom verbraucht, verkaufen wir auch weniger. Geht der Preis nach unten, erzielen wir auch weniger Erlöse. In Zeiten schlechter Konjunktur kann beides passieren und das wirkt sich auch wirtschaftlich aus.
VERBUND IN OBERÖSTERREICH
Dennoch will die E-Wirtschaft bis 2030 43 Milliarden Euro in Wasser, Wind, Sonne und Netze investieren und somit zum Konjunkturmotor werden. Welche Rahmenbedingungen braucht es dazu? Um den Stromverbrauch bis 2030 zu 100 Prozent mit sauberem Strom aus Österreich zu decken, sieht das Regierungsprogramm 27 Terawattstunden mehr heimische Erzeugung aus Wasser, Wind und Sonne vor als heute. Das Investvolumen von 43 Milliarden Euro ist auf diese Ausbauziele gerechnet. Um sie zu erreichen, braucht man Erzeugungsanlagen und Infrastruktur – also Netze. Dazu müssen einerseits die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so gestaltet sein, dass sich diese Investitionen rechnen und wirtschaftlich darstellen lassen. Bei den Erzeugungsanlagen von Photovoltaik, Wind und Wasserkraft muss man sich überlegen, wie ein Fördersystem aussieht, damit Unternehmen wie Verbund Projekte umsetzen und investieren. Denn kein Unternehmen wird investieren, wenn es sich nicht rechnet. Auch nicht, wenn die Republik mehrheitlich der Eigentümer ist. Daher sind wirtschaftliche Rahmenbedingungen und mögliche Förderkulissen eine wichtige Voraussetzung. Der zweite Punkt sind die Regulatorik bzw. die rechtlichen Rahmenbedingungen in den Genehmigungsverfahren. Wenn wir Verfahren haben, die viel zu lange dauern oder manche Projekte verunmöglichen, wird es sich ein Investor auch überlegen. In welche Projekte sollen die 43 Milliarden Euro investiert werden? 25 Milliarden Euro in Erzeugungsanlagen, 18 Milliarden Euro in den Netzausbau. Bei
Europas zweitlängster Fluss, die Donau, ist eine wertvolle Lebensader und die größte Energiequelle für die Wasserkraftwerke von Verbund in Oberösterreich. An der oberösterreichischen Donau erzeugen vier der Wasserkraftwerke von Verbund jährlich rund fünf Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom. Sie decken den Bedarf von beinahe 1,5 Millionen Privathaushalten pro Jahr. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag für die Versorgung Oberösterreichs mit elektrischer Energie. Als Partner der oberösterreichischen Wirtschaft arbeitet Verbund mit lokalen Firmen sowie Kleinund Mittelbetrieben zusammen. Als regelmäßiger Auftraggeber für Kraftwerksarbeiten und auch als Arbeitgeber spielen die Kraftwerke eine große Rolle für Oberösterreich. Zudem achtet Verbund darauf, dass die Donau sauber bleibt. Rund um die Kraftwerke werden jährlich Tausende Tonnen Treibgut aus dem Wasser gefischt. Neben Alltagsmüll und Totholz wird auch immer mehr umweltgefährdender Sondermüll geborgen – wie Ölkanister, leere Tresore, Baumaterialien, Gartenbänke oder Autoreifen – und fachgerecht entsorgt. FLORA UND FAUNA BEI DEN KRAFTWERKEN Verbund investiert in Umweltschutz und ökologische Maßnahmen, um die Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen zu sichern oder zu verbessern. Dazu werden rund um die Kraftwerksanlagen Biotope und Habitate angelegt, die zur Biodiversität beitragen. Darüber hinaus werden zahlreiche gewässerökologische Maßnahmen gesetzt, wie die Errichtung von Kiesbänken, die als Adultfischhabitate typischen Donaufischen wie Nase und Barbe dienen. Diese kiesig überströmten Flachwasserzonen sind wichtige Reproduktionszonen für lithophile und rheophile Fischarten.
FISCHWANDERHILFEN – „BARRIEREFREIES“ WANDERN FÜR DIE DONAUFISCHE Von den vier Donaukraftwerken sind bereits drei Anlagen „barrierefrei“: Die erste Fischwanderhilfe an der Donau in Oberösterreich wurde beim Kraftwerk WallseeMitterkirchen errichtet, 2017 folgte der Fischaufstieg beim Donaukraftwerk Ottensheim-Wilhering. Sie ist mit über 14 Kilometern die längste Fischaufstiegshilfe Europas. Der naturnahe und großzügige Umgehungsarm bietet zahlreiche Kiesbänke und Flachwasserzonen – ein wichtiger Lebensraum für Fische wie Frauennerfling, Schied und Zingel. Noch heuer wird der nächste und dritte Fischaufstieg beim Donaukraftwerk Abwinden-Asten eröffnet und bald für Donaufische durchgängig sein. Die Fischwanderhilfen Ottensheim-Wilhering und Abwinden-Asten sind Teil des Projekts „LIFE+ Netzwerk Donau“. Mit einem Gesamtaufwand von rund 25 Millionen Euro und mit den Finanzierungspartnern (Europäische Union, Ministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, Landesregierung Oberösterreich sowie Landesfischereiverband Oberösterreich) verbessert die Verbund AG wesentlich die Fischfauna von vier Natura 2000-Gebieten. NATUR UND FREIZEIT AN DER DONAU Die Verbund-Kraftwerke sind beliebte Freizeit- und Erholungsgebiete. Dazu zählen neben zahlreichen Wanderwegen auch beispielsweise der Donauradweg sowie die internationale Regattastrecke im ruhigen Altarm der Donau bei Ottensheim. www.verbund.com
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den Erzeugungsanlagen teilt es sich auf: elf Terrawattstunden in Photovoltaik, zehn in Wind, fünf in Wasser und eine in Biomasse. Was macht Ihrer Meinung nach am meisten Sinn? Wenn man diese 27 Terawattstunden bis 2030 erreichen will, was ziemlich ambitioniert ist, wird man jede Kilowattstunde aus Wasser, Wind und Sonne brauchen. Zwischen den Technologien würde ich da nichts priorisieren. Die Wasserkraft ist eine bewährte Technologie, bei der die Wertschöpfung im Land bleibt und sie stellt eine gesicherte Grundkapazität dar, da sie kontinuierlich 24 Stunden am Tag Strom liefert. Sonne und Wind sind volatil, sie funktionieren nur, wenn die Sonne scheint und der Wind weht. Allerdings sind sie schon jetzt kostenspezifisch die günstigsten Erzeugungsformen. Bei der Photovoltaik werden wir nicht mit den Dächern auskommen, sondern müssen auch in die freie Fläche gehen. Das wird sicher eine gewisse Herausforderung in der Raumordnung, aber sonst wird man diese elf Terrawattstunden nicht schaffen. Wir erzeugen derzeit 67 Terrawattstunden Strom. Man muss alles nützen und kann nicht sagen, was ist sinnvoll und was nicht. Alles hat eine Berechtigung, es ist alles erneuerbar und man wird alles brauchen. Mit 131 Wasserkraftwerken ist Verbund ist der größte Wasserkrafterzeuger in Österreich und Bayern sowie einer der führenden in Europa. Ist in Österreich noch Potenzial für Wasserkraftwerke vorhanden? Wir haben vor, noch zusätzliche Kapazitäten im Bereich der Wasserkraft zu errichten. Vor allem durch Revitalisierungen, in dem wir bestehende Anlagen effizienter machen. Da ist noch einiges drin. Neubauprojekte sind nur sehr eingeschränkt möglich. Hier kommt es vor allem darauf an, wie die ökologischen Auflagen im Erneuerbaren Ausbau Gesetz, das nächstes Jahr die Grundlage für den weiteren Ausbau sein wird, ausgestaltet werden. Sind diese Auflagen sehr streng, kann man nicht mehr viel machen. Wasserkraft ist eine erneuerbare Erzeugungsform und fällt damit in die Zielsetzung der Bundesregierung, wonach bis 2030 100 Prozent Strom
aus erneuerbaren Quellen generiert werden soll. Die Menge betreffend wird man die Wasserkraft brauchen, denn sonst schaffen wir das Ziel der Regierung und auch die 27 Terrawattstunden, die man laut Regierungsplan zubauen möchte, sicher nicht. Sie sind bei Verbund für Innovationen zuständig. Wird Ihnen dieser Bereich auch als Vorstandsvorsitzender bleiben? Wir sind gerade dabei, die Ressortverteilung zu entwickeln. Derzeit bin ich für Innovation, Personalagenden, Energiewirtschaft, die gesamte Kommunikation, die erneuerbare Erzeugung sowie Handel und Vertrieb zuständig.
Es gibt ein richtiges Schwergewicht bei den Innovationen von Verbund und das ist grüner Wasserstoff.
Sie sagen, dass Innovation einer der wichtigen Treiber für die erneuerbare Energiezukunft ist. Welche Innovationsfelder stehen bei Verbund im Vordergrund? Ein wichtiger Punkt ist erneuerbare Erzeugung. Da geht es darum, dass man diesen Bereich auch technologisch hocheffizient macht, bis hin zu digitalen Technologien. Ein zweiter Schwerpunkt ist die Speicherung und hier vor allem neue Speicherformen. Da gibt es ein wirkliches Schwergewicht in den Innovationsfeldern und das ist grüner Wasserstoff sowie alles, was mit digitalen Technologien zu tun hat und auch neue Geschäftsmodelle, die digital getrieben sind. Die Corona-Krise hat die Digitalisierung vorangetrieben. Wie werden sich die Kunden verändern?
Der Shutdown war sicher ein Katalysator in vielen Bereichen. Vor allem flexiblere Arbeitsmodelle im Homeoffice wurden bei uns im Haus durch diese Entwicklung sehr stark angetrieben und wir werden einiges von dem, was wir in dieser Zeit gelernt haben auch in die Zukunft mitnehmen. Da wir technologielastig sind, ist die Digitalisierung schon lange bei uns eingezogen. Wir haben zum Beispiel in Rabenstein in der Steiermark ein digitales Wasserkraftwerk, wo wir digitale Technologien einsetzen und erproben. Aber auch im Handel haben wir schon seit längerer Zeit Algorithmen und Autotrader im Einsatz, die unsere Ergebnisse optimieren. Neu sind digital-basierte Geschäftsmodelle, wo wir mit jungen Unternehmen zusammenarbeiten, unsere Innovationen testen und diese möglicherweise auch implementieren. Worum handelt es sich hier zum Beispiel? Da gibt es unterschiedlichste Ideen, ganz oft sind das Vertriebsmodelle wie Portale, Plattformen, wo zum Beispiel die Kunden selber mit Strom handeln können bis hin zum virtuellen Kraftwerk. Die Digitalisierung ist einer der großen Trends im Energiesektor, ein anderer ist die Dezentralisierung. Wir haben immer mehr kleinere lokale Erzeugungen wie Endkunden, die auf ihrem Hausdach eine Photovoltaikanlage haben, E-Fahrzeuge fahren, diese zu Hause laden und ihren eigenen Stromhaushalt optimieren. Das kann so weit gehen, dass es lokale Energiegemeinschaften gibt, die ihren Stromhaushalt gemeinsam managen, untereinander handeln und Energie speichern. Während es früher große zentrale Erzeugungseinheiten gab, wächst jetzt alles mehr zusammen. Dezentrale Erzeugungsanlagen muss man allerdings ganz anders managen und darauf achten, dass das System in der Balance bleibt, dass immer genauso viel Strom erzeugt wie verbraucht wird. Das ist eine Herausforderung. Grüner Wasserstoff ist ein Schwergewicht in den Innovationsfeldern von Verbund. Welche Chancen rechnen Sie sich im Bereich der Mobilität aus? Wasserstoff wird in einer ersten Stufe in der Industrie angewendet werden und wir brauchen ihn auch zur Speicherung. In der Mobilität sehe ich Wasserstoff eher beim Schwerverkehr und auf langen Distanzen. Das können Schiene, Schiff, LKW sein. Im motorisierten Individualverkehr sehe ich ihn erst später. Elektroautos sind zum Teil sehr umstritten. Wie stehen Sie dazu? Wir gehen davon aus, dass es zu einem deutlichen Hochlauf kommen wird, weil die Erstausrüster immer mehr E-Fahrzeuge auf den Markt bringen müssen, um die CO2-Ziele der Regierung zu erreichen. Eine Studie spricht von 750.000 Fahrzeugen bis 2030. Das sind schon kritische Massen. Damit wird Ladeinfrastruktur notwendig sein. Elektro wird nicht die einzige Technologie in der Mobilität sein, aber es ist ein Beispiel für Sektorkopplung, die der Schlüssel dafür sein wird, dass man die Transformation des Energiesystems, in Richtung erneuerbare und CO2-arme Wirtschaft überhaupt schafft.
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In Wien und in der Verbund AG ist der Oberösterreicher bereits angekommen. Den Schritt von der Politik in die Wirtschaft hat Strugl nicht bereut.
für das Engpassmanagement. Das ist nur dazu da, Netzengpässe zu vermeiden oder zu beheben. Die APG muss ungefähr 300 Mal im Jahr eingreifen.
Was bedeutet Sektorkopplung? Unter Sektorkopplung wird die Vernetzung unterschiedlicher Bereiche der Energiewirtschaft verstanden, mit dem Ziel, durch eine Elektrifizierung auf Basis erneuerbarer Energien den CO2-Ausstoß weitestgehend zu reduzieren und die Energieeffizienz zu erhöhen. Strom- und Wärmeversorgung, Verkehr und industrielle Prozesse werden gemeinsam betrachtet und sich in Folge gegenseitig ergänzen. Wohin wird es in Sachen Mobilität in Zukunft gehen? Ich gehe davon aus, dass es einen Energiemix geben wird. Es wird Elektromobilität genauso geben wie Wasserstoff. In dem Augenblick, wo die Industrie einen Trend setzt – und das passiert gerade in der E-Mobilität – wird sich dort eine Entwicklung zeigen. Sieht sich Verbund als Wasserstoff-Versorger? Wir sehen uns als Innovationsführer im Bereich Wasserstoff, weil das zu unserem Geschäft perfekt passt. Wenn man aus grünem Strom mittels Elektrolyse grünen Wasserstoff erzeugt, sind wir eine erste Adresse. Die Wasserstoffwirtschaft wird kommen und Verbund kann hier mehrere Rollen spielen. Das eine ist die Erzeugung von grünem Wasserstoff, das andere ist der Betrieb von Flexibilitätsanlagen, etwa bei der Rückverstromung, wenn das sich rechnet. Das dritte ist die Speicherung.
Fast jede Gemeindezeitung bietet Infos, wie man sich im Falle eines Blackouts verhalten soll. Wie groß ist die Gefahr nun wirklich? Auf der europäischen Ebene gab es zum Beispiel in England schon lokale Blackouts. Problematisch wird es sicher, wenn immer mehr gesicherte Kapazität vom Netz geht und durch volatile Erzeuger ersetzt wird. In Deutschland wird bis 2022 die Atomenergie wegfallen und bis 2038 die gesamte Kohle. Das ist europäisch gesehen eine Herausforderung, denn je schwieriger es wird, das gesamte System zu managen, desto eher kann es sein, dass es problematisch wird. Die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts kann man nur verringern, indem man Reservekapazitäten im ausreichenden Ausmaß und eine entsprechende Leitungsinfrastruktur hat, denn auch das Netz ist eine große Flexibilität im System. Sollte sich das einmal nicht mehr ausgehen, dann haben wir ein Problem. Je mehr volatile Erzeugung integriert wird, desto theoretisch höher ist die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts. Wie schaut die Situation in Österreich aus, wir haben ja sehr viel Wasserkraft? Mit der Wasserkraft haben wir eine vergleichsweise sehr gute Situation. Wir erzeugen mit unseren Wasserkraftwerken an der Donau den Jahresbedarf an Strom aller österreichischen Haushalte. Wir haben gute Kapazitäten, aber grundsätzlich ist das Stromnetz gesamteuropäisch konzipiert und wir sind keine Insel. Die Austrian Power Grid (APG) ist verantwortlich, dass das System gemanagt wird und greift auch ein, wenn es eng wird. Wir haben in Mellach ein Gaskraftwerk
Dann müsste man mehr Gaskraftwerke bauen, da die Volatilität zunimmt, oder? Diese Diskussion gibt es in Deutschland, wo nicht wenige Experten sagen, dass man weitere Kraftwerke brauchen wird. Das können entweder kleine Turbinen, sogenannte Peaker sein, die ganz schnell anspringen und wieder vom Netz gehen, wenn diese Peaks auftreten. Es können auch richtige Gaskraftwerke sein, die ständig am Netz sind. Die Diskussion wird sehr intensiv geführt und man argumentiert auch damit, dass man, wenn man Kohle durch Gas ersetzt, 30 Prozent an CO2 einspart. Generell geht es darum, dass man in Richtung erneuerbar geht. Gas ist zwar fossil, aber wir werden es noch eine Zeitlang brauchen. Mit Jänner 2021 werden Sie Verbund-Vorstandvorsitzender, was werden Sie verändern? Das werde ich sagen, wenn es soweit ist (lacht).
IN KÜRZE Glücklich macht mich ... vieles, aber vor allem auch meine Aufgabe bei Verbund. Das treibt mich an ... wenn wir uns ehrgeizige Ziele setzen. Als Chef bin ich ... ein Teamspieler. Am besten abschalten kann ich ... beim Laufen. Meine letzte Karikatur ... ist lange her und war ein Geburtstagsgeschenk für einen guten Freund. Dieses Buch lese ich gerade ... „Der Insasse“ von Sebastian Fitzek. Oberösterreich ist für mich ... meine Heimat. Mein Lebensmotto ... „Leben und leben lassen!“
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„WIR BRAUCHEN
EIN IMMUNSYSTEM GEGEN DIE VERÄNGSTIGUNG
“
„Egal, ob Corona- oder Ehekrise, jede Krise ist ein Ergebnis von Ignoranz und in jeder Krise steckt auch eine Chance“, sagt Matthias Horx im Talk mit dem OBERÖSTERREICHER und erklärt, warum es so wichtig ist, dass wir uns noch über etwas wundern können. Die Corona-Krise sieht der Trend- und Zukunftsforscher als eine Art „reset“, der einen Epochenwechsel ankündigt.
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Text: Ulli Wright Fotos: Matthias Horx, Trend- und Zukunftsforscher (www.horx.com), Klaus Vyhnalek (www.vyhnalek.com)
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„ M
it einem Aufsatz zu Beginn des Lockdowns, der viral mehrere Millionen Zugriffe erzielte, wollte Matthias Horx gegen die aufkommende Corona-Hysterie Mut machen. Das Konzept dieses Essays setzt der gebürtige Deutsche nun mit seinem neuen Buch „Die Zukunft nach Corona“ fort. Im Interview erklärt der Trend- und Zukunftsforscher, welche Story die Corona-Krise für die gesamte Gesellschaft hinterlassen wird, und er verrät auch, warum für ihn dadurch alles noch intensiver und wertvoller geworden ist. Herr Horx, zu Beginn der Corona-Krise haben Sie auf Ihrer Website einen Text veröffentlicht, der einen Blick auf die mögliche Zukunft nach Corona warf. Diese sogenannte Re-Gnose stieß mit mehreren Millionen Zugriffen auf großes Interesse. Wie sehen Sie die Entwicklung heute, fast sechs Monate später? Ähnlich! Ich habe allerdings nicht einfach nur eine Prognose gemacht, sondern das Publikum aufgefordert, sich selbst in die Zukunft zu versetzen und sich dort umzusehen. Die Vermutung war, dass Krisen immer auch eine andere Seite haben, eine Dimension von Bewältigung und Wandel. Und dass wir dieser anderen Seite innere Aufmerksamkeit schenken sollten, statt nur der Angst. Warum haben Sie sich der Re-Gnose bedient? Können Sie uns dieses „Instrument“ genauer beschreiben? In der Re-Gnose versetzen wir uns geistig in die Zukunft und schauen von dort aus zurück. Wir nutzen dabei unseren unbewussten Zukunfts-Sinn, der nicht unbedingt mit unseren „Meinungen“ über die Zukunft übereinstimmen muss, in denen ja meistens Verängstigungen die Hauptrolle spielen. Dadurch kann sich unsere Verbindung zur Zukunft verbessern. Die Zukunft kommt eben nicht „über uns“, wie wir das normalerweise empfinden, sie entsteht MIT uns oder DURCH uns. Darauf können wir hoffen, und vor allem: uns dafür entscheiden. Wundern ist ein Schlüsselwort Ihres Textes „Die Zukunft nach Corona“. Warum ausgerechnet „wundern“?
Zum Zukunftsbewusstsein gehört auch, mit dem Kleinreden der Erfolge und dem Großreden der Unmöglichkeiten aufzuhören.
Die Zukunft kommt nicht über uns, sondern sie entsteht MIT und oder DURCH uns. Darauf können wir hoffen.
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Wundern ist der Moment, in dem wir uns von der Wirklichkeit positiv überraschen lassen. Dann öffnen sich unsere Hirnsynapsen und wir sind in der Lage, zu lernen. Ohne Wundern-können wird man innerlich alt. Das ist dann die Verbitterung, die viele Menschen in sich tragen, die Negativität, die uns glauben lässt, alles werde immer schlechter. Viele Menschen befinden sich heute in einem solchen MINDSET. Aber das muss nicht so bleiben.
Schon während des Shutdowns war zu hören, dass sich durch Corona vieles verändern wird. Spezielle Berufsgruppen (Pfleger, Krankenschwestern, Supermarktmitarbeiter, Lkw-Fahrer ...) werden mehr geschätzt werden. Regionalität wird einen neuen Stellenwert bekommen, Kreuzfahrtschiffe werden aus Städten wie Venedig verschwinden, die Natur wird sich erholen ... Wie lange wird das Bestand haben? Glauben Sie nicht, dass wir relativ rasch wieder dort sein werden, wo wir vor Corona waren? Nein, das glaube ich nicht. In Frankreich bekamen „Frontarbeiter“ des Gesundheitssystems eine Gehaltserhöhung von enormen acht Milliarden Euro, in England stiegen die Gehälter von 800.000 Lehrern, Polizisten und Pflegern deutlich und auch in Deutschland gibt es inzwischen einen kräftigen Aufschlag. Jetzt kann man natürlich sagen: „Geld ist nicht alles und es reicht nicht.“ So machen wir uns Erfolge immer gerne selber schlecht. Ich finde aber, wir sollten diese Sympathiewelle für die Helfer in der Corona-Zeit würdigen, das war eine weltweite Würdigung, in so gut wie allen Ländern. Die Kreuzschifffahrt wird sich verändern. In Venedig zum Beispiel hat sich übrigens eine sehr entschlossene Initiative gegen den Overtourismus gebildet und man wird nicht zulassen, dass alles wieder so wird wie vorher. Ich glaube, dass auch die Passagiere mehr Bewusstsein erlangt haben.
Sie sind Trend- und Zukunftsforscher. Hätten Sie eine Krise wie Covid-19 in irgendeiner Form vorhersagen können? Bzw. war bei unserem Lebenswandel – immer schneller, besser und mehr – absehbar, dass etwas passieren wird? Covid-19 war die am besten vorausgesagte Superkrise von allen. Das nutzt nur nichts, weil es immer eine Frage der Aufmerksamkeit ist – eine Prognose kann völlig ignoriert werden, wenn sie nicht in die jeweiligen Wahrnehmungsraster passt. Deshalb entstehen ja manche Krisen erst: Sie sind sozusagen das Ergebnis von Ignoranzen. Außerdem kann man sich nicht ständig auf alles absichern wollen. Wir werden immer wieder mit unerwarteten Wendungen konfrontiert sein, das gehört zum Leben dazu, zu einer Welt, die sich ständig verändert. Aber das hat auch seinen „Sinn“ – Systeme korrigieren sich immer durch Krisen selbst. Das ist ja auch im Privaten so: Wir kommen nur weiter, wenn wir erschüttert werden. Wenn wir in unseren Komfortzonen hängenbleiben, degenerieren wir. Angst spielt eine zentrale Rolle in der Corona-Krise. Angst vor Krankheit, Existenzangst. Wird in den Medien zu viel Angst geschürt? Nützt die Politik die Angst der Menschen, um ihre Ziele durchzusetzen? Es gibt politische Strategien, die ausschließlich mit Angst arbeiten und sie letztlich in Machtstrategien umformen. Das ist der Populismus mit seinem Ergebnis der Autokratie. Aber Angst ist ja an sich nichts Schlechtes, sie bildet eine evolutionäre Fähigkeit ab, Gefahren zu erkennen und uns dagegen zu mobilisieren. In unserer hypermedialisierten Welt ist Angst jedoch oft ein Mittel der Manipulation. Wir brauchen eine Art Immunsystem gegen die ständige Verängstigung. Einen Mut-Bewusstseinswandel. Dafür trete ich ein. Und ich finde auch, viele gute Politiker haben das begriffen. Wann wird eine Krise zur Chance? Wenn wir das Transformatorische, das in ihr steckt, anerkennen. Nehmen Sie eine Ehekrise. Oft bestehen einer oder auch beide Partner in einer solchen Beziehungskrise darauf, dass „alles wieder so werden muss wie früher“. Das wird nicht selten als Vorwurf und Anspruch an den Partner verwendet. Es kann aber gar nicht so werden wie früher, weil die Krise ja genau ausdrückt, dass es so nicht mehr weitergeht. Das heißt: Man muss sich selbst verändern. Ähnlich ist es heute in der Corona-Krise. Sie fordert uns zu gesellschaftlichem und individuellem Wandel heraus.
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Krisen sind für Matthias Horx immer auch das Ergebnis von Ignoranzen. „Wir kommen nur weiter, wenn wir erschüttert werden“, so der Trend- und Zukunftsforscher.
Wenn wir passiv darauf warten, dass das „alte Normal“ wiederkommt, entsteht Niedergang. Was kann die Wirtschaft aus der CoronaKrise lernen? Vielleicht ist es kein Zufall, dass Covid vor allem Branchen tief getroffen hat, die überbeschleunigt und überkonkurriert und deshalb auf einem fatalen Weg waren. Die Kreuzschifffahrtsbranche, die Fleischbranche, die Flugbranche, auch zum Teil die Kfz-Branche und der Tourismus waren Wachstumsbranchen, die überhitzt waren. Es ging immer mehr um Preis und Effizienz. Solche Turbomärkte laufen früher oder später in einen Kollaps hinein. Siehe die Bankenbranche im Jahr 2009, die Finanzkrise. Es ist unklar, ob diese Branchen jemals wieder an die alte Expansion anknüpfen können. Und das wäre auch gar nicht zu hoffen. Die Krise beendet überkommene Wertschöpfungskonzepte, was aber auch Raum für echte Innovationen gibt. Sie sprechen in Ihrem Buch von GloKALisierung. Hat damit die Lokalisierung ausgedient? Wie der Name sagt, handelt es sich um eine Synthese. Das Globale spiegelt sich in Zukunft im Lokalen und umgekehrt. Ungünstig ist, wenn das Globale alles Lokale überschreibt oder wenn ausschließlich das Lokale
Wir werden immer wieder mit unerwarteten Wendungen konfrontiert sein, das gehört zum Leben dazu.
bleibt, dann wird der Horizont zu eng. Man kann Dialekt UND Englisch sprechen. Wurzeln UND Flügel haben. Das entspricht unseren menschlichen Bedürfnissen. Worin unterscheiden sich Lokalisierung und GloKALisierung? Eben darin, dass der Raum des Lokalen nicht nach außen geschlossen ist und in die Enge tendiert. Wie bewerten Sie die Arbeit der Politik in der Corona-Krise? Wohin wird sich das politische System Ihrer Meinung nach entwickeln? In den meisten Ländern hat das sozial-politische System, also die Verbindung von politischen Organisationen und Bürgern, erstaunlich gut funktioniert. Besonders in kleineren
Ländern, die von Frauen geführt werden. Dadurch ist Vertrauenskapital geschaffen worden. Solche Länder kommen eher besser und gestärkt aus der Krise. Dort, wo diese Vertrauensbildung von Staat und Bürgern nicht gelang, in den USA und in Brasilien, entsteht eine existenzielle Zerfallskrise, eine Katharsis. Viele Menschen im Arbeitsbereich wurden in der Krise extrem kreativ. Dorfwirtshäuser haben über Nacht ein Abholservice gestartet, kleine Boutiquen haben Kleidung ausgeliefert. Was können wir aus Entwicklungen wie diesen lernen? Dass es auch anders geht. Großartig! Die meisten Unternehmen haben im Shutdown auf Homeoffice umgestellt und gemerkt, dass es funktioniert. Statt Geschäftsreisen ins In- und Ausland wurden Videokonferenzen abgehalten. Viele Firmen möchten das beibehalten. War die Corona-Krise ein Treiber für die Digitalisierung? Ja und nein. Sie hat einen bestimmten Digital-Gebrauch hervorgebracht, nämlich schnelle praktische Anwendung. Wir haben uns sozusagen das Internet „von unten“ angeeignet. Aber sie hat gleichzeitig entlarvt, wie enttäuschend die großen alten Digitalisierungsutopien sind. Die künstliche Intelligenz hat uns nicht vor der Seuche bewahrt, sie hat uns am Ende auch keinen Impfstoff verschafft. Die Corona-App ist nur ein Instru-
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ment, das noch nicht einmal besonders gut funktioniert. Es kam auf den Menschen und sein Verhalten an. Ich würde also sagen: Die Krise hat nicht die Digitalisierung AN SICH angetrieben, sondern einen flexibleren Umgang mit flexiblen Arbeitsformen, bei denen AUCH das Digitale eine wichtige Rolle spielt. Sie schreiben in Ihrem Buch, dass die tägliche Bösartigkeit unwichtig wurde. Dennoch gab es viele Denunzianten, die Maßnahmen, die von der Regierung auferlegt wurden, streng kontrollierten. Wie stehen Sie dazu? Wir sollten die Ausnahmen nicht immer als Weltprinzipien nehmen. Es gab Verschwörungsfreaks und Über-Kontrolleure – aber was sagt das? Gleichzeitig gibt es heute einen höheren Konsens in der Gesellschaft, dass man vernünftig und an der Wissenschaft orientiert handeln soll. Wie viele sind das wirklich? Wie wichtig sind die wirklich? Groß werden sie ja vor allem durch mediale Aufmerksamkeit. Sie schreiben „jede Krise hinterlässt eine Story“. Welche Story wird die Corona-Krise hinterlassen? Ich kann mir vorstellen, dass Corona in der Rückschau eine Art „reset“ war, in der die Grundlagen für Wandlungen in Richtung einer postindustriellen Gesellschaft gelegt wurden. In der Geschichte war es gar nicht so selten, dass solche externen Schocks einen Epochenwechsel ankündigten, und jetzt ist wieder ein solcher fällig. Die Story einer Wende menschlicher Kooperationssysteme. Dazu musste erstmal alles in Frage gestellt werden: Ist es das etwa nicht? War nicht auch vorher schon klar, dass es so nicht mehr weitergeht? Veranstaltungen wurden abgesagt, Discos und Clubs haben noch immer geschlossen. Was wird passieren, wenn man uns das Feiern verbietet? Oder haben wir, siehe Ischgl bzw. Ballermann, ohnehin maßlos übertrieben? Es wird immer einen Ballermann geben, das ist sozusagen eine ewige menschliche Instanz. Die Frage ist nur, wie groß und wie wichtig diese Areale sein werden. Menschen sind sehr erfinderisch, was Feiern betrifft. Außerdem wird ja der „heiße Kern“ der Infektion irgendwann vorbei sein, wenn es einen Impfstoff gibt. Die Frage ist nur, ob sich das exzessive Feiern dann noch so gut anfühlen wird wie früher. Die Krise offenbart auch, wie doof manche menschlichen Verhaltensweisen und Exzesse sind. After-Ski-Saufen in Ischgl wirkt plötzlich peinlich.
Für Matthias Horx ist durch Corona alles intensiver und wertvoller geworden.
Mag. Was macht es mit uns, wenn wir nicht mehr Hände schütteln oder uns nicht mehr umarmen können, was ja zu unserer Kultur gehört? Wir finden da Wege, da bin ich sicher. Vielleicht wird sich die „asiatische Begrüßung“ durchsetzen, das Verneigen mit zusammengelegten Händen, eine Respektsform. Oder der „Kumpelgruß“ mit den Ellenbogen. Sitten und Gebräuche sind ja immer in Bewegung. Der schlaffe Händedruck ist sowieso nicht das Gelbe vom Ei – ich kann gut darauf verzichten. Wie schaut die Zukunft unserer Kinder aus? Viele von Ihnen sind durch Corona trauma-
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tisiert, haben Ängste. Was wird Corona mit ihnen machen? Das ist sehr individuell und hängt stark von der jeweiligen Familiensituation ab. Ich habe auch andere Erfahrungen gemacht, die eher in Richtung Stärkung gehen. Kinder sind ja resilienter, als wir denken. Sie können mit Krankheiten und sogar Tod durchaus umgehen. Man kann eine solche Krankheit doch ganz gut erklären. Was hat sich durch Corona für Sie persönlich verändert? Alles ist noch intensiver, noch wertvoller, noch „zukünftiger“ geworden.
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OHNE EMISSIONEN IN DIE ZUKUNFT
Sie sind nahezu geräuschlos, umweltfreundlich und noch eine Seltenheit auf Österreichs Straßen – Autos mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb. Dabei könnte das definitiv die Alternative zu Diesel und Co. sein, denn die Brennstoffzelle ermöglicht das Elektroauto ohne lange Ladezeiten. Wir haben uns auf dem im Moment noch überschaubaren Markt der Wasserstoffmobilität umgesehen und stellen Ihnen drei Modelle vor – einen lässigen SUV, eine elegante Limousine und ein monströser Pick-up. 18 18-21_Autos.indd 18
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Fotos: Hyundai
Das markante Design macht den Nexo auch optisch zum Hingucker.
HYUNDAI NEXO Hyundai beschäftigt sich bereits seit Jahren mit der umweltfreundlichen Brennstoffzellentechnologie. Seit Herbst 2018 gibt es mit dem Nexo einen sportlichen WasserstoffElektro-SUV auf dem österreichischen Markt. Mit bis zu 660 Kilometern Reichweite, autonomen Fahrfunktionen und modernsten Assistenzsystemen bietet der Nexo volle Alltagstauglichkeit. Für dieses Modell haben die Koreaner ihre Brennstoffzellentechnologie übrigens umfassend weiterentwickelt. Das System ist kleiner, leichter und leistungsfähiger, verfügt über eine bessere Luftzufuhr und kurze Tankzeiten. Die Brennstoffzelle gewinnt den Strom für den Elektroantrieb durch eine Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff. Das weltweit erste Dreitanksystem mit drei jeweils 52,2 Liter großen Wasserstoffbehältern schafft zudem ein geräumiges Gefühl im Innenraum des Wagens. Zwei dieser Tanks befinden sich platzsparend vor der Hinterachse der komplett neu entwickelten Fahrzeugplattform, der dritte direkt dahinter.
Die Brennstoffzelle gewinnt Strom für den Elektroantrieb durch eine Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff.
Hyundai wollte mit dem Nexo maximale Effizienz ohne Einschränkungen der Fahreigenschaften bieten. Und das ist den Koreanern auch gelungen: Der Antrieb entwickelt eine Leistung von 163 PS (120 kW) und ein maximales Drehmoment von 395 Newtonmetern. Damit beschleunigt der SUV in 9,2 Sekunden von null auf 100 Stundenkilometer und erreicht bei der Höchstgeschwindigkeit einen neuen Klassenbestwert von 179 Stundenkilometern. Der Preis für den Nexo liegt bei rund 78.000 Euro – Vollausstattung inklusive.
Der Nexo ist das erste Hyundai-Modell mit versenkbaren Türgriffen – für eine klare Linienführung und verbesserte Aerodynamik.
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Fotos: Toyota
SO GEHT ZUKUNFT. Das sportlich-elegante Design kombinieren die Ingenieure bei der zweiten Generation des Toyota Mirai mit einem optimierten Brennstoffzellensystem.
TOYOTA MIRAI „Wir wollten ein emotionales und dynamisches Auto, das den Kunden wirklich Spaß macht“, sagt Yoshikazu Tanaka, der für die Entwicklung der zweiten Generation des Toyota Mirai maßgeblich verantwortlich zeichnet. „Die Kunden sollen sagen, dass sie sich nicht nur deshalb für den Mirai entschieden haben, weil er ein Brennstoffzellenfahrzeug ist, sondern weil sie genau dieses Auto haben wollten.“ Die Produktion der zweiten Modellgeneration startet diesen Herbst zunächst für den japanischen Markt, dann für den europäischen und nordamerikanischen Markt. Mit rund 500 Kilometern Reichweite und kurzen Tankzeiten zeigt der Mirai mittlerweile seit 2015, wie eine saubere und nachhaltige Mobilität mit Brennstoffzellenantrieb in Zukunft aussehen kann. Denn der Wagen ist nicht nur technisch anspruchsvoll, sondern auch im Alltag funktional und praktisch. Das entscheidende Plus soll auch künftig die Antriebseffizienz bleiben. Mithilfe eines optimierten Brennstoffzellensystems und größeren Wasserstofftanks erreicht Toyota ein Reichweitenplus von bis zu 30 Prozent. Wasserstoff wird in der Brennstoffzelle in elektrische Energie umgewandelt, die den Elektromotor antreibt. Als Emission entsteht dabei lediglich Wasserdampf. Dank des intelligenten Packagings haben künftig bis zu fünf Insassen Platz. Der neue Mirai kommt 2021 nach Österreich, Preise gibt es im Moment allerdings noch nicht.
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NIKOLA
Pick-ups sind auf unseren Straßen nicht besonders oft anzutreffen. Anders in den Vereinigten Staaten – die Amerikaner lieben diese riesigen Autos. Kein Wunder, dass sie auch auf den neuen Pick-up-Truck namens Badger von Nikola abfahren! Das auf umweltschonende Sattelschlepper spezialisierte Unternehmen bringt ein Monster von einem Wagen auf den Markt, der sowohl rein elektrisch als auch mit Brennstoffzellentechnologie angetrieben werden kann. Die ersten Daten zum Badger sind jedenfalls beeindruckend: So liegt die Reichweite laut Hersteller bei 965 Kilometern. Die Spitzenleistung wird mit rund 900 PS angegeben, als Dauerleistung bleiben davon – je nachdem für welchen Antrieb man sich entscheidet – noch bis zu 460 PS übrig. Als maximales Drehmoment ist von bis zu 1330 Newtonmetern die Rede. Das bedeutet, dass der Badger auch ordentlich beschleunigen kann. Laut Nikola schafft es der Pick-up-Truck von null auf knapp 100 Stundenkilometer in nur 2,9 Sekunden. Der Wagen ist selbstredend mit Allradantrieb ausgestattet und soll eine Anhängelast von rund 3,6 Tonnen bei bis zu 30 Prozent Steigung bewältigen können. Laut Nikola-Gründer Trevor Milton wird es den Badger ab 2022 in der E-Version geben,
Fotos: Nikola
BADGER
die Variante mit Brennstoffzelle soll erst im Jahr darauf starten. Ob es der Pick-up dann auch in unsere Breiten schaffen wird, ist im Moment noch unklar.
BEEINDRUCKEND VON INNEN UND AUSSEN. Den Badger des amerikanischen Herstellers Nikola soll es erst in der Elektroversion geben und später auch als Variante mit Brennstoffzelle.
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WASSERSTOFF STATT DIESEL
Die Mobilität der Zukunft basiert auf grünen Antriebslösungen. Das oberösterreichische Hightech-Unternehmen Fronius treibt diese Entwicklung aktiv voran und eröffnete 2018 am Standort Thalheim bei Wels die erste grüne, innerbetriebliche WasserstoffBetankungsanlage Österreichs. Bei einem Lokalaugenschein hat uns Thomas Rührlinger, verantwortlich für die Geschäftsentwicklung der Wasserstofftechnologie bei Fronius, die Anlage gezeigt. Bei einer Testfahrt im Hyundai NEXO konnten wir uns vom Fahrgefühl des WasserstoffElektro-SUV überzeugen. Text: Ulli Wright Fotos: Ulli Wright, Fronius
E
in Baucontainer, ein PV-Modul als Dach und eine Zapfsäule – so sieht sie also aus, Österreichs erste WasserstoffBetankungsanlage namens SOLHUB, die Fronius vor zwei Jahren am Forschungsstandort in Thalheim bei Wels eröffnet hat. „Die Anlage erzeugt aus Sonnenenergie sauberen Wasserstoff, der zum Antrieb von Fahrzeugen mit Brennstoffzelle genutzt werden kann. Damit lässt sich erstmals wirklich grüner Wasserstoff aus Sonnenstrom gewinnen – und zwar genau dort, wo er gebraucht wird“, erklärt uns Thomas Rührlinger. Denn die Zukunft der Fortbewegung kann nur ohne fossile Brennstoffe stattfinden. Herr Rührlinger, Fronius beschäftigt sich seit rund zwei Jahrzehnten mit Wasserstoff. Was ist das Besondere daran und wie kann Wasserstoff im Bereich der Mobilität eingesetzt werden? Unsere Unternehmensvision lautet „24 Stunden Sonne“. Damit setzen wir auf eine Zukunft, in der die Energieversor-
gung zu 100 Prozent auf erneuerbaren Quellen basiert. In diesem System braucht es verschiedene Bausteine, einer davon ist die Erzeugung von grüner Energie mit Photovoltaikmodulen, Windkraftwerken und Wasserkraft. Ein wichtiges Thema ist auch die Sektorenkopplung. Da in den Sektoren Mobilität, Industrie und Gebäude heutzutage noch viele fossile Energieträger im Einsatz sind, stellt sich die Frage, wie diese zu dekarbonisieren sind und die Energiewende schaffen werden. Eine sehr relevante Technologie ist Batteriespeicherung. Vor allem bei PKWs im städtischen Bereich wird sich die batterie-elektrische Mobilität durchsetzen. Es gibt aber Bereiche, in denen der Energiebedarf nicht sinnvoll mit Batterien gespeichert werden kann und da kommt dann das Thema grüner Wasserstoff ins Spiel. Wasserstoff wird immer noch fast ausschließlich aus fossilen Energieträgern, genauer aus Erdgas, gewonnen, was aus unserer Sicht nicht das Ziel sein sollte. Unser Ziel ist grüner, erneuerbar erzeugter Wasserstoff.
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Wie kann man sich eine Brennstoffzelle, die ihre Energie von Wasserstoff erhält, vorstellen? In der Brennstoffzelle passiert eine elektrochemische Reaktion aus Wasserstoff und Sauerstoff aus der Umgebungsluft, bei der Strom und Wärme entsteht. Diesen Strom kann man einerseits zum Antrieb in einem Elektrofahrzeug nutzen, andererseits wird die Wärme im Winter zum Beheizen des Fahrzeugs verwendet. Eine Brennstoffzelle im PKW ist ungefähr so groß wie ein Motorblock. Zusätzlich wird auch noch eine Batterie benötigt, diese ist aber sehr viel kleiner als jene in batterie-elektrischen Autos. Warum braucht man zusätzlich eine Batterie? Die Energie aus der Batterie benötigt man, um schnell beschleunigen zu können. Die intelligente Technologie in den Fahrzeugen sorgt dafür, dass die Brennstoffzelle Strom erzeugt, der zum Teil direkt in den Elektromotor fließt und gleichzeitig die Batterie lädt. Dieses Konzept nennt man Range-Extender (Reichweitenerweiterung) und es ist vor allem im Schwerverkehr bei Bussen, LKWs und kommunalen Fahrzeugen, die mehr Energie brauchen, sinnvoll. Sehen Sie die Zukunft der Mobilität in einer Kombination aus E-Mobility und Wasserstoff? In jedem Fall. Wasserstoff mit einer Brennstoffzelle ist elektrische Mobilität und wir sagen ganz klar: Die Zukunft fährt elektrisch! Ob der Strom aus der Batterie oder der Brennstoffzelle kommt, unterscheidet sich je nach Anwendung. Ich bin mir sicher, dass wir langfristig weg vom Verbrennungsmotor müssen. Es wird ja nicht nur CO2 ausgestoßen, sondern auch viele andere Schadstoffe.
Thomas Rührlinger ist bei Fronius für die Geschäftsentwicklung der Wasserstofftechnologie verantwortlich. Am Standort Thalheim arbeiten rund 600 Mitarbeiter in der Forschung und Entwicklung.
Wie viele Wasserstofftankstellen gibt es mittlerweile in Oberösterreich und wie werden diese genützt? Wir betreiben in Thalheim nach wie vor die erste und einzige Wasserstofftankstelle in Österreich, die grünen Wasserstoff produziert und nutzbar macht. Und wir planen bereits eine neue Wasserstoff-Betankungsanlage, bei der man, wenn man sich bei unserem Projekt beteiligen möchte, Wasserstoff tanken kann. Eine öffentliche OMV-Wasserstofftankstelle gibt es in Oberösterreich der-
Mit Wasserstoff kann man große Mengen an erneuerbarer Energie über lange Zeit speichern.
zeit nur in Asten bei Linz. Es ist jedoch schon länger im Gespräch, dass das Netz erweitert werden soll. Unser Konzept ist die dezentrale Einheit, diesbezüglich haben wir eine Lösung entwickelt, die wir an Kunden in ganz Europa vertreiben. Dabei soll Wasserstoff direkt vor Ort bei den Unternehmen oder Kommunen hergestellt werden. Mit Hilfe von Solaranlagen am Dach wird Strom erzeugt, mit dem Wasserstoff produziert wird. Der Wasserstoff wird in Druckflaschen aus Stahl gespeichert und kann für das Betanken des eigenen Fuhrparks genutzt werden. Josef Rumer, GF Oberösterreicher, bei der Testfahrt mit dem Hyundai NEXO: Der SUV ist völlig lautlos und kraftvoll in der Beschleunigung. Auch die Ausstattung spielt alle Stücke.
Wie schaut es mit der Reichweite eines Tankes aus? Wie viel kostet eine Tankfüllung?
Das kommt immer auf die Tankgröße des Fahrzeugs an. Beim Hyundai NEXO haben wir eine Speicherkapazität von sechs Kilogramm. Mit sechs Kilogramm Wasserstoff kommt das Fahrzeug gute 600 Kilometer. Preislich liegt man hier bei ca. neun Euro pro Kilogramm Wasserstoff – sprich bei ca. 54 Euro für eine Tankfüllung. Ich gehe allerdings davon aus, dass es mit grünem Wasserstoff noch günstiger werden wird. Derartige Tankstellen gibt es aber noch nicht. Innerhalb von fünf bis sieben Minuten ist das Fahrzeug vollgetankt. Was ist der große Vorteil von Wasserstoff? Ein großer Vorteil ist die Energiespeicherdichte, das bedeutet, dass man große Mengen an erneuerbarer Energie über lange Zeit speichern kann. Das ist mit Batterien zum Beispiel technisch und wirtschaftlich nicht möglich. Und die kurzen Betankungszeiten sind im Vergleich zu den Elektroautos ein weiterer großer Vorteil. Warum wird Wasserstoff als Antriebsmittel noch so wenig genutzt? Wir sind in Österreich noch ganz am Anfang. Es gibt erst fünf Tankstellen und wenig serienverfügbare Fahrzeuge. Aber es wird sehr stark daran gearbeitet, in den nächsten drei Jahren wird sicher in diesem Bereich viel kommen. Und auch die Kosten der Fahrzeuge sind ein Thema, da im Moment noch keine Serienproduktion vorhanden ist. Wo liegt das Potenzial von Wasserstoff in der Mobilität? Der große Vorteil von Wasserstoff ist die große Menge an Energie, die man damit erzeugen und speichern kann, deshalb ist er, wie schon vorhin angesprochen, besonders interessant für Fahrzeuge, die viel Energie benötigen. Das sind Busse, LKW und kommunale Fahrzeuge wie Müllabfuhr und Straßenreinigungsfahrzeuge. Hier gibt es auch immer mehr Vorgaben seitens der Europäischen Union, um vom Verbrennungsmotor wegzukommen. Denn die Lösung können in diesem Bereich nicht die batteriebetriebenen Fahrzeuge sein.
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MODETRENDS 2020: HERBST/WINTER – die wichtigsten Trends der Saison! Text: Rebecca Mayr Fotos: Mathias Lauringer, Shutterstock
Liebe Herren, aufgepasst! Die kühlere Jahreszeit ist nicht mehr fern und das bedeutet, dass die neuen Trends für Herbst/Winter 2020/21 vor der Tür stehen. Sie sind exzentrisch, aufregend und immer wohldurchdacht. Mit innovativen Materialien sowie neuen Schnitten im Casual-Look zeichnet die Mode der Saison eine optimistische Zukunft. Wir haben uns mit den zwei Experten Gregor Schanda und René Schielin unterhalten und uns die neuen Looks von den Laufstegen der Welt erklären lassen. In unserem Überblick finden Sie die sieben neuen Trends für die neue Saison. 24 24-26_Modetipps.indd 24
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VERSTAND UND VERNUNFT IN DER MODE
Die letzte Zeit hat auch die Welt der Mode auf den Kopf gestellt und die Modehändler stehen einer neuen Generation gegenüber, die aus dem Konsumzwang hinaustritt und wieder weniger einkauft. „Verstand und Vernunft kehrt nach dieser herausfordernden Zeit wieder ein und die Kunden kaufen bedarfsorientierter“, erklärt René Schielin vom Modehaus René Schielin in Grieskierchen. Nur des Kaufens wegen einzukaufen ist demnach out. „Und das ist auch gut so. Die letzte Zeit hat uns gelehrt, wieder Befriedigung in anderen Dingen wie der Natur oder bei uns selbst zu finden.“ Mit dieser Bewegung verändert sich auch die Mode. So wie sich die Bewegung auch mit den vorherigen Geisteshaltungen verändert hat. „Trends führen sich jetzt ad absurdum und wir kaufen nicht mehr nur das ein, was uns die Trendgurus erklären. Die Konsumenten werden immer emanzipierter und kaufen nach ihrem persönlichen Stil und Vorlieben ein“, so Schielin.
2
DIE NEUE LEICHTIGKEIT
Im Herbst setzen wir auch bei den Jacken wieder auf Leichtigkeit. „Der Trend geht Richtung technische Materialien – die zwar hauchdünn sind, aber trotzdem warmhalten. Viele brauchen die Alltagsjacke nur mehr am Weg vom Büro nach Hause und setzen in der Freizeit auf Funktionskleidung“, erklärt Gregor Schanda vom Modehaus Schanda in Kirchdorf, Steyr und Wels. In der Freizeit set-
zen wir bei den Stoffen auf innovative Materialien. „Dabei gewinnen neue Stoffentwicklungen wie Jerseystoffe an Relevanz und schaffen einen wirklich coolen Look – auch für das Frühjahr“, so Schanda.
3
TSCHÜSS GLANZ, HALLO STRUKTUR!
„Bei den Stoffen reduzieren sich überall der Glanz und Schimmer – selbst im Anlass“, so Schielin. Der Anteil der strukturierten und gewobenen Stoffe nimmt im Gegensatz zu. Bei den Mustern verteidigt sich Karo nach wie vor gegenüber Streif und kleingemusterte Strukturen gegenüber großen Mustern. Wer sich mit einem warmen Gefährten ausstatten will setzt demnach laut Schielin für die nächsten Winter auf Wollmäntel oder Wollmischungsmäntel. „Wollmäntel sind ein mittelzyklischer Trend – hält also die nächsten vier bis sechs Saisonen an. Experimentierfreudige können sich auch gerne lange Mäntel probieren.“
4
TRENDFARBE GRÜN
Abgedunkelte Farben sind im Herbst und Winter ja quasi fast Gesetz. „Wir sehen heuer aber ein bisschen hellere Farben für die lichtarme Zeit“, meint Schielin. Wer eine Abwechslung vom Evergreen Blau haben möchte, setzt auf die Trendfarbe Grün. „Vor einigen Jahren war Grün völlig unverkäuflich. Jetzt ist es meiner Meinung nach der Farbe der Saison und in Abwandlungen mit Blau ein wahrer Hingucker.“
HIGHLIGHT DER SAISON? Smarte Stretchhosen, die sehr eng anliegen aber dabei so elastisch sind wie Jogginghosen. Eine Form von Hybridmode, die es so noch nicht gab. Gregor Schanda
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5
HIGHLIGHT DER SAISON? Die Männerfarbe der nächsten Saison wird Grün in all seinen Abwandlungen. Die Farbe wird an Farbplatzierung gewinnen und die Saison dominieren. René Schielin
ANZÜGE WERDEN JETZT BEQUEM!
Da waren sich die Experten einig: Die Antwort der Textilbranche auf den bedarfsorientierten Käufer sind neue und vor allem bequeme Materialien. „Wir nennen diesen neuen Trend die Casualisierung“, erklärt Schanda. „Die neue Mode nimmt den Homeoffice-Look mit ins Büro und stattet uns mit Anzügen und vor allem Hosen aus, die sich wie ein Jogginganzug anfühlen, aber einen eleganten Look verleihen.“ Vor allem in der Männermode nimmt diese entspannte Sportivität zu und die neuen Materialien verleihen einen coolen und trotzdem bequemen Look. „Mein Highlight sind die neuen Formen von Stretchhosen, die zwar eng anliegen, aber trotzdem so elastisch wie Jogginghosen sind. Diese hybride Hose zwischen Anzughose und Jeans ist nicht nur smart, sondern sieht auch cool aus“, meint Schanda.
6
BLAU IST DAS NEUE SCHWARZ
„Der schwarze Anzug ist tot und wird schon seit einiger Zeit durch Blau ersetzt. Es ist auch die
Farbe, die den meisten Männern gut zu Gesicht steht“, erklärt uns Schanda. Dabei bietet die Farbe neben dem typischen Marineblau vielfältige Varianten. „Kräftige Blautöne wie ein cooles Oceanblue sind die absolute Nummer eins und wirken besonders ästhetisch. Dazu passt ein leichter Schal, der gerne auch die Krawatte ersetzt und drinnen getragen werden kann.“
7
REVIVAL DER KRAWATTE?
„Ich bin ein chronischer Krawattenliebhaber“, gibt René Schielin sofort zu. „Die letzten 40 Jahre wurde die Krawatte immer mit Zwang und Arbeit verbunden und dadurch auch gerne mal schlecht kombiniert. Diese Zeit ist jetzt vorbei!“ Daher prognostiziert der Experte eine Renaissance des Accessoires. Jetzt sind Männer nicht mehr gezwungen eine Krawatte zu tragen und so verwandelt sie sich nach und nach in ein wahres Liebhaberstück. „Die Krawatte trägt zum gepflegten Erscheinungsbild eines Gentlemans bei.“ Wer trotzdem eine Alternative zur Krawatte sucht, ist mit der Retro-Kombi aus Fliege und Hosenträger nach wie vor gut bedient.
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Die Chronomat ist Breitlings universelle Sportuhr für jedes Unterfangen: sei es zu Hause, im Büro, auf dem roten Teppich oder am Strand. Mit der neuen ChronomatKollektion wird eine neue Generation der Uhr vorgestellt, die Breitlings mutige Entscheidung unterstreicht, an seinen rechtmäßigen Platz als Hersteller großartiger mechanischer Chronografen zurückzukehren. Chronomat B01 Chronograph 42 „Edition Bentley“ € 7.900
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INFO
Hauptstraße 77, 4040 Linz Tel.: 0732/734320 Montag bis Freitag: 09:00 bis 19:00 Uhr Samstag: 09:00 bis 13:00 Uhr E-Mail: tamara@beautyandwellness.at www.beautyandwellness.at
© Shutterstock, privat
Frau Möstl, immer mehr Männer nehmen kosmetische Behandlungen in Anspruch. Welche Behandlungen bieten Sie für Männer an und was erwartet Ihre Kunden dabei? Da Männer sehr technokratisch veranlagt sind, legen sie großen Wert auf einen Soforteffekt. Dies wird unter anderem mit zellularer Wirkstoffkosmetik, Behandlungen gegen Rasurbrand sowie verschiedenen Gesichtsbehandlungen für unreine und gestresste Haut, Fältchen und Augenringen erzielt.
Welche positiven Effekte hat eine Behandlung, neben einem gepflegten Äußeren, noch? Ein Besuch in meinem Kosmetikstudio tut Körper und Geist gut und gibt den Kunden Zeit für sich selbst. Außerdem steigert ein frisches und strahlendes Erscheinungsbild das Wohlbefinden - und das mit Soforteffekt!
Auf was sollten Männer bei der täglichen Pflege besonders achten? Die Struktur der Haut ist zwar robust und rau, dennoch leiden Männer oft unter eingewachsenen Barthaaren. Aus diesem Grund gehört die sensible Haut unter dem Haarwuchs gut und schonend mit der richtigen Reinigung behandelt.
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er glaubt, dass ein Besuch im Kosmetikstudio reine Frauensache ist, der irrt. Denn auch die Herren der Schöpfung legen großen Wert auf ein gepflegtes und frisches Erscheinungsbild. Das weiß auch Tamara Möstl. Die Geschäftsführerin des Fachinstituts für Hautgesundheit hat aus diesem Grund in ihrem Kosmetikstudio in Urfahr ein exklusives Männer-Programm zusammengestellt, in dem man(n) auf ganzer Linie gepflegt und verwöhnt wird.
Gibt es bestimmte Behandlungen, die von Männern besonders gerne gebucht werden? Meine Kunden fragen besonders gerne nach apparativen Behandlungen mit Laser oder Ultraschall, aber auch Mesobehandlungen und Micro-Needling gegen Hautalterung werden gerne gebucht.
über ein Hangover-Serum bis hin zu Tagesund 24-Stunden-Pflegeprodukten biete ich alles an, was ma(n) im Alltag benötigt.
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Ihre Tracht für jeden Anlass Die Trachten Wichtlstube ist die Top-Adresse, wenn es um Tracht geht. Wir bieten den Kunden von sportiv bis traditionell eine Vielfalt in allen Preisklassen sowie Kleidergrößen. Die Palette reicht vom modisch kurzen bis hin zum handgezogenen Dirndlkleid. Für den Herren bietet sich die Lederhose oder der festliche Anzug an. Die Accessoires können dann für Damen und Herren aufeinander abgestimmt werden. Eine große Auswahl und kompetente Beratung zeichnet die Trachten Wichtlstube in Edt bei Lambach aus. Auf Ihr Kommen freut sich Familie Holzberger und das Team der
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EXPERTEN FÜR GROSSE GRÖSSEN Seit mehr als 30 Jahren bietet MAX Great Menswear trendige Markenmode für Herren in großen Größen und das gleich vier Mal in ganz Österreich.
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pezialisiert auf den Mann ab Größe XXL bis Größe 12XL bietet MAX Great Menswear hervorragende Beratung und alles, was das modische Männerherz begehrt. Die vier Filialen in Wien, Linz, Salzburg und Liezen überzeugen mit einem umfassenden Sortiment und einer breiten Palette an Marken. Wir haben Inhaberin Martina Schatz in der Linzer Filiale besucht und zum Interview gebeten.
der Erfahrung mit der Ursprungsfirma MAX Herrenmode GmbH. Eine Geschäftsübernahme ist für alle Beteiligten etwas Spannendes. Wie geht es Ihnen? Martina Schatz: Es geht mir gut. Ich bin seit meinem fünfzehnten Lebensjahr im Handel und bereits seit fünfzehn Jahren in der Linzer Filiale von MAX Great Menswear tätig. Es war schon immer mein Traum das Unternehmen zu leiten und ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung.
OBERÖSTERREICHER: Frau Schatz, seit 1. August sind Sie Inhaberin von MAX Great Menswear. Ihr Know-how und die langjährige Expertise Ihrer Mitarbeiter basiert auf
MAX Great Menswear ist der Experte für Herrenmode in großen Größen. Was ist Ihre Unternehmensphilosophie? „Für jedes Mandl sein Gwandl“ (lacht). Starke
Männer können genauso stylish gekleidet sein wie schlanke Männer. Auch ihnen sind, modisch gesehen, keine Grenzen gesetzt. Wir füllen mit unserer Philosophie immer noch eine Marktlücke und sind österreichweit einzigartig. Welche Größen führen Sie? Was ist Ihre kleinste Größe, welche die größte? Wir führen alle Größen von XXL bis 12XL. In Konfektionsgrößen übersetzt bedeutet das von Größe 58 bis Größe 74 oder in Kurzgrößen - Größe 28 bis Größe 40. Wir haben für jede Figur und Größe das Passende im Sortiment.
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Mag. Text: Linnéa Harringer Fotos: Dominik Derflinger, Heinrich Donaubauer
Welche Kleidung erwartet den Mann bei MAX Great Menswear? Wir sind ein Herren-Komplettausstatter. Von der Unterwäsche über Socken, Shirts, Hemden, Badewäsche, Sport- und Wanderkleidung bis hin zum Anzug und Smoking unsere Kunden finden bei uns alles, was das Männerherz begehrt. Wie würden Sie den Stil von MAX Great Menswear beschreiben? Unsere Menswear ist sportlich-elegant. Es ist für jeden Herren, jeden Anlass und jede Geldbörse etwas dabei, von günstig bis hochpreisig.
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Welche Marken haben Sie im Sortiment? Wir bieten eine breite Auswahl an Marken. Für die junge und junggebliebene Generation haben wir Brands wie s.Oliver und JACK & JONES. Weitere Marken sind Digel, Brax, Eterna, BOSS, Joop, Eurex, Kitaro, Casa Moda, Authentic, Tommy Hilfiger, Paul&Shark, Schöffel, Maier Sports etc. Eine übersichtliche Auflistung unserer Marken finden Sie auf unserer Homepage. Wie wichtig ist Beratung im Übergrößensegment? Da unsere Kunden oft von der Auswahl in den gängigen Modehäusern frustriert sind, freuen sie sich, bei uns genau das Richtige für alle Größen zu finden. Daher ist Beratung das Um und Auf. Der starke Herr möchte in der Regel nicht zu lange im Geschäft sein und auch nicht allzu viel anprobieren. Unsere Mitarbeiterinnen haben ein geschultes Auge für Größen und Stil. Wir sehen am ersten Blick, welche Größen passen und beraten unsere Kunden typgerecht. Die Konfektions-
größen unserer Stammkunden haben wir gespeichert, was vieles erleichtert. Und sollte einmal etwas nicht perfekt sitzen, bieten wir einen Änderungsservice an. Kann man bei MAX Great Menswear auch online einkaufen? Ja, unser Onlineshop mit kostenlosem Rückversand kommt vor allem bei unseren jungen Kunden sehr gut an. Wir bieten auch die Möglichkeit, online zu bestellen und die gewünschte Ware anschließend bei uns im Shop abzuholen. Für viele Männer ist Shopping keine Passion. Darum haben Sie die kreative „MAX Mensbox“ entwickelt. Wie darf man sich diese vorstellen? Unsere „MAX Mensbox“ ist optimal für Herren, die auf gute Beratung setzen, aber nicht ins Geschäft kommen können. In diesem Fall beraten wir die Herren telefonisch und stellen dann eine Box mit den gewünschten Artikeln in der richtigen Größe zusammen. Die „MAX Mensbox“ schicken wir direkt zu den Kunden nach Hause, wo sie die Outfits in aller Ruhe probieren können. Falls etwas nicht passt, schicken sie das Paket an uns retour, ohne dass Kosten entstehen. Diesen Service schätzen unsere Kunden sehr. Was sind Ihre Pläne für die Zukunft? Worauf freuen Sie sich? Ich freue mich sehr über die neue Herausforderung. Mein Team und ich lieben es, zu beraten und ich bin überzeugt, dass MAX Great Menswear großes Potenzial hat. Viele glückliche und zufriedene Kunden sind unsere schönste Motivation.
Geschäftsleiter Dietmar Heidenreich ist bei MAX Great Menswear für den Einkauf und Vertrieb zuständig.
INFO MAX GREAT MENSWEAR Filiale Wien Wiedner Gürtel 2/Ecke Prinz-Eugen-Straße 1040 Wien 01/40 86 522 Filiale Linz Blumauerstraße 25 4020 Linz 0732/617 662 Filiale Salzburg Fürbergstraße 30 5020 Salzburg 0662/649 444 Filiale Liezen Hauptstraße 7 8940 Liezen 03612/20808 Parkmöglichkeiten bei den jeweiligen Filialen finden Sie auf unserer Homepage unter www.great-max.com Shopping per Telefon Sie erreichen uns unter 0676/7777 047 Mo-Fr 09:00 bis 18:00 Uhr Sa 09:00 bis 17:00 Uhr MAX Great Menswear Onlineshop Sie erreichen uns 24 Stunden unter www.great-max.shop
MAX Great Menswear-Inhaberin Martina Schatz (2. v. r.) mit ihrem kompetenten Team in der Linzer Filiale. 33 32-33_Max Menswear.indd 33
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HÖHER,
WEITER,
SCHNELLER! In der Stadt, beim gemütlichen Ausflug mit Freunden oder in den Bergen – E-Bikes sind die neuen Stars am Fahrradhimmel. Was es alles vor dem Kauf zu beachten gibt und wie wir unseren getunten Drahtesel in Form halten, zeigen wir Ihnen in unserem großen E-Bike-Report.
Text: Rebecca Mayr Fotos: SalzburgerLand Tourismus, Shutterstock, bikes&wheels
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Die Husqvarna E-Bikes der Pierer Mobility AG stehen für die neue Generation der E-Mobilität. Erhältlich bei bikes&wheels in Wels.
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ür viele leidenschaftliche Biker ist das sogenannte Elektrobike ein absolutes No-Go, trotzdem gibt es mittlerweile viele Gründe wieso der elektrische Gefährte immer beliebter wird. Wir haben uns mit zwei Experten über den Trend unterhalten und konnten so einiges über die neuen Mobilitätsgaranten erfahren.
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Entscheidend für die Wahl des E-Bikes ist der Untergrund, auf dem man unterwegs ist.
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E-Bike oder Pedelec? Zuallererst gibt es zwischen E-Bikes und Pedelecs einen Unterschied. Denn was die meisten von uns als E-Bike bezeichnen, ist streng genommen gar kein E-Bike, sondern eben ein Pedelec. Der Unterschied liegt im Antrieb: Das Pedelec unterstützt den Fahrer nur dann zusätzlich, wenn er selbst in die Pedale tritt. Das E-Bike hingegen gibt auch dann Antrieb, wenn man nicht in die Pedale tritt. Daher sind E-Bikes, im Gegensatz zu Pedelecs, auch zulassungspflichtig. Weniger Kraftaufwand. Ein geringerer Kraftaufwand klingt zuerst vielleicht un-
sportlich – ist es aber auf keinen Fall! Ist man mit dem E-Bike in den Bergen unterwegs, ist das Fahren mit Motor genauso mit Anstrengung verbunden wie ohne. Allerdings kann der Fahrer jetzt auch steile Streckenabschnitte fahren und weitere Strecken zurücklegen. Dabei entscheidet man selbst, wie viel Unterstützung wann benötigt wird. Trotz der motorisierten Hilfe sollte man aber immer die persönlichen Grenzen im Auge behalten und steile Passagen auf keinen Fall unterschätzen. Auch für gezieltes Training lässt sich das E-Bike bestens einsetzen, insbesonders wenn man einen regelmäßigen Puls bei unterschiedlichen Steigungen behalten will. Geringere Belastung und umweltfreundliche Alternative. Vor allem nach Verletzungen oder für Senioren ist das E-Bike eine gute Wahl. Beim Fahren schont die motorisierte Alternative die Gelenke, Knie und Oberschenkel – setzt den Körper also einer geringeren Belastung aus. Neben der sportlichen Aktivität ist das E-Bike bestens als Alternative zum täglichen Pendeln oder Einkaufen geeignet. So kommt man, ohne übermäßig zu schwitzen, entspannt an seinem Ziel an und spart sich volle U-Bahnen oder Staus beim Autofahren.
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7 Tipps für Ihr neues E-Bike
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In kaum einem Fahrradsegment ist aktuell mehr Musik als bei den E-Bikes. Hochentwickelte Hightech-Motoren und Akkus, smarte Steuerungen und spannende Bike-Konzepte begeistern. Was man alles vor und nach dem Kauf beachten soll, erklärt uns Johann Pötscher, Berufsgruppensprecher des Sportartikelhandels in der WKOÖ.
Ohne Motor kein Antrieb! Motor und Akku sind ausschlaggebende Komponenten eines E-Bikes, allerdings sind sie nicht das Hauptargument für das Bike – Geometrie und Größe spielen eine wichtigere Rolle. Es gibt Hub-mounted-Motoren, die sich im Zentrum eines Reifens befinden oder Mid-Drive-Motoren, die im Zentrum des Bikes vorzufinden sind. Letztere sind der Standard bei E-Mountainbikes. „Hier muss der Kunde einerseits entscheiden, welche Position optimal für seine Bedürfnisse ist, aber andererseits auch, wie schnell er wegfahren will - was übrigens nichts mit der Leistung zu tun hat. Hier geht es rein um das Sicherheitsgefühl.“
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Wo bin ich unterwegs? „Entscheidend für die Wahl des richtigen E-Bikes ist der Untergrund, auf dem man unterwegs ist“, erklärt Pötscher. Dazu hat sich im E-Bike-Sektor nämlich einiges getan. Vor fünf Jahren waren nur zwei unterschiedliche Modelle (Mountain- und Tourenrad) auf dem Markt verfügbar. Heute gibt es vom Kinder- bis zum Trekkingrad die verschiedensten Modelle. Daher ist es wichtig zu wissen, wo der Kunde sich bewegen will – ob im Burgenland auf Radwegen oder im Mühlviertel auf Waldtrails.
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Ohne Akku auch kein Motor! Bei einer E-Bike-Batterie handelt es sich meistens um eine Lithium-Ionen-Batterie. Der Vorteil gegenüber anderen Batterien ist die sehr hohe Energiedichte bei sehr geringem Gewicht. Dabei kommt der durchschnittliche Fahrer mittlerweile 120 Kilometer. Die Kapazität der Batterien wird in Watt/Stunden angegeben. „Moderne E-Bike-Batterien der unterschiedlichen Hersteller haben ca. 500 bis 600 Watt“, so Pötscher. Wie lange der Akku aushält, kommt auf das Gewicht der Person, die Steigung der Strecke sowie die Nutzung des Motors an. „Wenn man sich selber plagen will, schaltet man auf Eco-Modus und wenn man gar nichts tun will, wählt man den Turbo.“
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Die richtige Sitzposition Es spielt außerdem eine wichtige Rolle, wer mit dem E-Bike unterwegs ist. „Ein junger Kunde sitzt sportlich auf dem Rad und trägt die Balance vorne bei den Händen. Da ist ein möglichst bequemer Sitz zweitrangig. Die richtige Balance ist bei der älteren Zielgruppe dann schon viel wichtiger. Hier gilt es vor allem Schmerzen am Hals und Gelenkprobleme zu vermeiden“, so der Experte.
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Der richtige Service Nicht die Marke des Bikes, sondern der richtige Betrieb sollte ausschlaggebend für den E-Bike-Kauf sein. Denn der optimale Service garantiert die Langlebigkeit des fahrbaren Untersatzes. „Viele vergessen, dass das E-Bike zwei Mal so schwer ist und zwei Mal so schnell fährt als ein normales Rad. Daher brauche ich immer die perfekten Bremsen, die regelmäßig kontrolliert werden müssen“, erklärt der Experte. „Bremsscheiben ohne Belag sind lebensgefährlich und auch die Updates beim Service sind ausschlaggebend für die Batterieleistung.“ Aber auch selbst kann man für mehr Langlebigkeit sorgen. Die Batterie sollte nie leer gefahren und dann nicht mehr aufgeladen werden. „Auch im Winter ist die richtige Lagerung das A und O.“
Federung – vorne und hinten? „Neben der Sitzposition ist auch die Federung ausschlaggebend“, erklärt Pötscher. Mountainbikes gibt es entweder mit Federung vorne oder mit Federung vorne und hinten, sogenannte Fullys oder Full-Suspension-Fahrräder. Diese Bikes dämpfen mehr Stöße und bieten bessere Kontrolle in unebenem Gelände. Hardtails, wie der Name schon sagt, sind nur vorne mit einer Federgabel ausgestattet. Der Vorteil dieser Bikes ist, dass die Kraftübertragung direkter ist.
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Die Geometrie beim Rad „Die Rahmengeometrie ist noch vor Motor und Batterie ein wichtiger Faktor“, erklärt Pötscher. E-Bikes werden nämlich in unterschiedlichen Größen und auch spezifisch für Frauen produziert. Auch die Reifengröße wird in verschiedenen Varianten von 26 bis 29 Zoll angeboten. Dabei sind 26 Zoll jedoch eher ungewöhnlich für E-Bikes, denn umso größer, desto laufruhiger ist der fahrbare Untersatz.
Johann Pötscher, Berufsgruppensprecher des Sportartikelhandels in der WKOÖ
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Text: Linnéa Harringer
Die schönsten E-Bike-Touren Mit dem geräuschlosen Elektromotor setzt der Hilfsantrieb genau dann ein, wenn die bewährte Muskelkraft an ihre Grenzen kommt. Die Tour wird dadurch für jeden machbar und Sie können entspannt Natur und Kultur genießen. Unsere Tipps für drei wunderschöne E-Bike-Touren durch Oberösterreich:
Große 4-Seen-Runde Die Panoramatour im Salzkammergut für alle Berg- und Seenbegeisterte: Entlang der traumhaft schönen Seen Altausseer See, Grundlsee, Hallstätter See und Traunsee. Die Tour ist eine der anspruchsvolleren in der Region, deshalb super geeignet um mit dem E-Bike Muskelkraft zu sparen. Die Rundtour führt von Gmunden über Gschwandt und Vorchdorf, weiter über Kirchdorf vorbei an Micheldorf entlang der Pyhrnpass Straße. Folgen Sie der Pyhrnpass Straße weiter nach Bad Aussee, Bad Ischl und entlang des Traunsees zurück nach Gmunden.
Auf den Spuren der Rennrad-Profis Von Mondsee bis Steyr führt die 199 Kilometer lange Oberösterreich-Etappe der Österreich Rundfahrt. Die 198 Kilometer lange Strecke ist eine Herausforderung für alle Hobbysportler und verläuft ausgehend von Mondsee entlang des Wolfgangsees über Bad Ischl zum Attersee und weiter nach Altmünster am Traunsee. Weiter geht es durch das Voralpenland nach Stadl-Paura in nordöstlicher Richtung nach Bad Hall und zum Etappenziel Steyr.
Große Traunviertel-Tour in sieben Tagesetappen Diese E-Bike-Genusstour ist mit ca. 460 Kilometern und ca. 5.000 Höhenmetern perfekt für eine Woche E-Bike-Urlaub in Oberösterreich. Wer nicht ganz so viel Zeit hat, kann auch einfach Tagesetappen, die mit drei und sechs Stunden Fahrzeit angegeben sind, „er“fahren. Die Strecke führt gut markiert meistens auf Landesradwegen entlang von Flüssen und Gewässern vom Steyrtal über das Kremstal und das Almtal bis Gmunden, weiter am Übergang zum Alpenvorland nach Bad Hall, über Wolfern und Steyr ins Ennstal und über das Reichraminger Hintergebirge in die Pyhrn-Priel-Region und retour nach Steyr. Auf der Strecke finden Sie viele fahrradfreundliche Betriebe und E-Bike-Ladestationen.
Ausgangspunkt: Toscanaparkplatz Gmunden Zielpunkt: Toscanaparkplatz Gmunden Dauer: 3 Std. 51 Min. Länge: 213,7 Kilometer Schwierigkeit: schwer Höhenmeter (aufwärts): 3.027 Meter Höhenmeter (abwärts): 3.012 Meter Geeignet für: Alleinreisende, Paare, Freunde, Badebegeisterte
Ausgangspunkt: Mondsee am Mondsee Zielpunkt: Steyr Dauer: 7 Std. Länge: 205 Kilometer Schwierigkeit: schwer Höhenmeter (aufwärts): 2.481 Meter Höhenmeter (abwärts): 2.663 Meter Geeignet für: Alleinreisende, Paare, Freunde, Hobbysportler
Ausgangspunkt: Steyr Stadtplatz Zielpunkt: Steyr Stadtplatz Dauer gesamte 7-Tages-Tour: 30 Std. Länge gesamte 7-Tages-Tour: 440 Kilometer Schwierigkeit: mittel Höhenmeter (aufwärts): 5.230 Meter Höhenmeter (abwärts): 5.230 Meter Geeignet für: Paare, Freunde, Kulturbegeisterte, Naturliebhaber
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Husqvarna E-Bicycles ist Trendsetter in Sachen E-Mobility. Was zeichnet die Marke aus? Bei den Husqvarna E-Bicycles trifft Design auf Technik. Die Bikes sehen nicht nur optisch gut aus, sondern haben eine unschlagbare elektrische Unterstützung und Schaltung. Vom coolen Citybike bis zum Premium E-Mountainbike setzt die Marke durch verschiedene Motoren auf Individualität. Besonders bei den E-Mountainbikes hat man das Gefühl, selbst noch Mountainbiker zu sein und dabei die doppelte Tourenreichweite und Höhenmeter zu schaffen.
Pedal It Out! Die Pierer Mobility AG geht mit einem eigenen Flagship-Store an den Start: bikes&wheels in Wels ist der Ansprechpartner, wenn es um die neue E-Mobilität am Bike geht. Anfang Juli wurde der erste Fahrradfachhandel für Bikes und E-Bikes der Pierer Mobility AG eröffnet. Auf insgesamt 700 Quadratmetern finden (E-)Bike-Fans alles, was das Herz begehrt: von umfangreichen Kaufberatungen über eine überdachte Teststrecke bis hin zu einer Bikefitting-Station, auch speziell für E-Biker. Verkauft werden im Shop „bikes&wheels“ die konzerneigenen Marken Husqvarna (E-)Bicycles, R RAYMON sowie die Partnerbrand Trek Bikes. Schon beim Look des Stores waren wir überzeugt. Die innovative Gestaltung spiegelt den Service und die Modelle im Shop wider. Wir haben uns mit Geschäftsführer Reinhard Forstner über die innovativen Husqvarna (E-)Bicycles sowie die optimale Beratung unterhalten.
Ein Schwerpunkt bei bikes&wheels ist das sogenannte Bikefitting. Genau, beim Bikefitting führen wir ein intensives Beratungsgespräch mit unseren Kunden. Wir messen die Person von Kopf bis Fuß aus. Der Computer hat im Hintergrund alle Räder hinterlegt und berechnet aufgrund der Messungen die ideale Rahmengröße und Sitzposition. Dadurch wird der Verkäufer entlastet und der Kunde weiß mit Sicherheit, dass er die optimale Wahl getroffen hat. Aufgrund dieser Basis kann man sich von Gelenkschmerzen oder ähnlichen Beschwerden verabschieden.
Vom urbanen Pendler bis zum Downhiller – warum setzen sich E-Bikes überall durch? Mit der wachsenden Community spricht sich das neue Fahrgefühl immer mehr herum. Vor allem die schöneren Tourenerlebnisse und weiteren Strecken überzeugen mittlerweile auch Mountainbiker wie mich komplett. In der Stadt trägt die Kombination aus Pendeln und Freizeitmöglichkeit zur wachsenden E-Mobilität bei. Wir decken im Store dabei die gesamte Zielgruppe ab – vom Einsteiger bis zum Höchstleistungssportler. Bei unseren Marken profitieren wir außerdem vom Netzwerk der Pierer Mobility AG, durch das wir über einen schnellen Zugriff zu neuen oder beliebten Modellen verfügen.
„Keep the customer riding“ ist das neue Motto von bikes&wheels. Das hat auch mit einem zukünftigen Bikehotel zu tun. Was kann man zu den neuen Services schon verraten? Wir wollen Trendsetter für perfektes und schnelles Service sein. Daher gilt bei uns auch „Weniger ist mehr“: Unsere Mitarbeiter sind auf die Marken, die wir führen, speziell geschult und in Zukunft werden wir uns beim Service auf die Bikes unserer Stammkunden konzentrieren. Mit dem Bikehotel lagern wir in Zukunft die Räder unserer Kunden über den Winter ein. Nach dem „Winterschlaf“ werden sie geputzt, serviciert und auf Wunsch sogar via Bringerdienst ausgeliefert.
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Die Pierer Mobility AG hat mit bikes&wheels den Startschuss für eine neue Radcommunity gesetzt. 43
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CYCLECHIC Das E-Bike verwandelt sich vom Fortbewegungsmittel und Sportgerät zum stylishen Statussymbol – wir zeigen Ihnen sowohl praktische als auch stilvolle Gadgets, um die neue Mobilität gekonnt in Szene zu setzen. Text: Rebecca Mayr Fotos: Shutterstock, Hersteller
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LEICHTFÜSSIG UNTERWEGS! Sport Socks Transtex von Löffler um € 14,99 E-TREKKING. Der Cross Tourer 5FS von Husqvarna Bicycles ist Teil der neuen Kollektion 2020 und um € 4.499
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HOCH HINAUS MIT REDL BAU
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Bis zu 150 Meter hoch und 30 Meter tief – das Linzer Bauunternehmen REDL BAU setzt als einzige Baufirma auf eine eigene Industriekletterabteilung.
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edl Bau aus Linz ist das einzige Unternehmen in Österreich, das eine eigene Industriekletterabteilung in einer Baufirma integriert hat. Jetzt wird der Bereich aufgrund der hohen Nachfrage ausgebaut: Mit mehr als 30 Industriekletterern wurde die Kapazität seit 2019 verdoppelt. Die Dienstleistungen reichen dabei weit über Baumeisterarbeiten hinaus. Spenglerund Schlosserarbeiten an schwer zugänglichen Bereichen führt Redl Bau ebenso fachgerecht durch wie Spezialreinigungen von Objekt- und Fassadenflächen in lichten Höhen und engsten Tiefen. Auch in der Natur spielen Industriekletterer ihre Stärke aus, um
vor allem Verkehrswege vor Stein- und Felsstürzen zu sichern. „In Bereichen, wo Kräne, Steighilfen und Gerüste an ihre Grenzen stoßen, beginnt die Welt des Industriekletterns. Dabei werden nicht nur Kosten, Zeit und Nerven gespart, sondern auch Lärmbelästigung oder Flurschäden vermieden“, betont Geschäftsführer Baumeister Ing. Günther Wiesmeier. Umfassender Einsatzbereich für Industriekletterer. „Egal wie hoch, tief oder komplex ein Gebäude ist, wie unüberwindbar Naturlandschaften sich darstellen, wir können mittels modernster Seiltechnik rasch die notwendige Arbeitsposition erreichen“, so Redl
REDL BAU erweitert den Bereich der Industriekletterei jetzt deutlich und hat als einzige Baufirma in Österreich eine eigene Industriekletterabteilung.
Bau Bereichsleiter Gerold Gassner. Von der Spechtlochsanierung, mit der vor 15 Jahren alles begann, bis hin zu Sanierungs-, Instandhaltungs- und Inspektionsarbeiten in Höhen bis zu 150 Meter oder Arbeiten in engen Räumen und Schächten bis zu 30 Meter Tiefe. Redl Bau weiß als führende Baufirma, wann der Einsatz von Höhenkletterern bei Altbausanierungen sinnvoll ist und unterstützt mit jahrelanger Erfahrung bei der Planung von Gebäuden. Ohne Gerüst auf neue Betätigungsfelder. Ein großer Vorteil der Industriekletterer ist, dass sie ohne ein Gerüst auskommen und so der laufende Betrieb aufrechterhalten werden kann. Außerdem können ebenso historische Objekte wie Kirchen, Schlösser und Burgen von den Arbeiten der Industriekletterer profitieren. Neben diesem neuen Betätigungsfeld zählen vor allem Hausverwaltungen, Sachverständige und öffentliche Institutionen zu den Auftraggebern. Sämtliche Mitarbeiter, die sich gesichert im Seil bewegen, verfügen über eine anerkannte Ausbildung zum Industriekletterer. Mit ihnen beschäftigt Redl Bau insgesamt 80 Mitarbeiter, die im vergangenen Jahr auf über 2.000 Baustellen tätig waren. Nähere Informationen unter www.redlbau.at
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UND SCHLÜCKCHENWEISE LIEBE IN OBERÖSTERREICH In der Casa Amore wird gelebt, geliebt und geschuftet. Dass die Arbeit von Armin Kienesberger Früchte trägt, sieht man auf den ersten Blick: Sattgrün hängen sie da, die Trauben, aus denen (Genuss-)Träume gemacht sind. Doch hier, im Weingarten in Schlüßlberg, nimmt das Besondere erst seinen Anfang. Eine kleine Reise durchs Weinanbaugebiet Oberösterreich.
Text: Denise Derflinger Fotos: Dominik Fritz, Philipp Lipiarski
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in Quereinsteiger: Dieser Begriff ist für Armin Kienesberger quasi gemacht. Ursprünglich im Beruf des Steinhauers tätig, bezieht sich sein „Hand-Werk“ seit 2014 auf Weinlese, Arbeit in den Weinbergen und alles rund um das gesunde Früchtchen. Zum rasanten Wandel kam es, als vor ein paar Jahren seine innere Stimme laut wurde. Die Stimme, die dem Drang, Lebensmittel mit Mehrwert zu erzeugen, genauso viel Platz einräumte, wie den Worten „Bio“ und „Demeter“ in seinen Flaschen. Mit viel Leidenschaft führt er seine Casa Amore in Schlüßlberg vor den Toren Grieskirchens. Die Ausbildung zum Weinbau- und Kellermeister, diverse Praktika und jede Menge Herzblut waren nötig, um dieses Ziel zu erreichen. Es dauerte nicht lange, da wurde sogar der Restaurant- und Weinführer Gault&Millau auf das Weingut aufmerksam und kürte die Casa Amore zur „Entdeckung des Jahres 2020“. Klingt alles so einfach. Armin Kienesbergers Weg? Oft steinig. Doch für die Weinstöcke am Hang ist ihm kein Schweißtropfen zu schade. Wir trafen den sympathischen Neo-Winzer im toskanisch anmutenden Eigenheim – und tauschten uns bei einem Kaffee über Wein in Oberösterreich aus. Herr Kienesberger, Österreich als Weinland ist aller Welt bekannt, dass nun aber auch Oberösterreich mit Anbaugebieten mitzieht, über-
Mit seinem Wein wurde der Neo-Winzer zur „Entdeckung des Jahres“ gekürt.
Für die Weinstöcke am Hang ist Armin Kienesberger kein Schweißtropfen zu schade.
rascht viele. Was macht „unsere“ Lage hier im Herzen Europas aus? Oberösterreich unterscheidet sich von der Lage her gar nicht so sehr von anderen typischen Weinbaugegenden in unserem Land. Das größte „Problem“ ist das fehlende bzw. verloren gegangene Wissen der jetzigen Generation. Ein Blick zu unseren niederösterreichischen Nachbarn oder auch ins Burgenland zeigt, dass hier Wein-Wissen schon seit Jahrhunderten innerhalb der Familie weitergegeben wird. In Oberösterreich hingegen werden die alten Wurzeln nur langsam wieder aus dem Dornröschenschlaf geweckt – dürfen sich dafür aber besonders gut entfalten. Wind und Wetter, Nebel, Stürme, Hitze, Regengüsse und Dürreperioden: Alleine vom Studieren der Wetteraussichten wird den Landwirten oftmals ganz anders. Wie ist das bei Ihnen? Mag der Wein unser Wetter?
Wie bei allen Landwirten sorgen die Tücken des Wetters natürlich auch im Weinbau für die größten Probleme. Temperaturmäßig finde ich unsere Gegend allerdings sehr interessant, da die kühlen Nächte für die Ausbildung des Aromas toll sind. Im Winter fällt bei uns viel Niederschlag, der die Böden mit Wasser nährt, das im Frühling, zum Start der Vegetationsphase, an die Reben abgegeben wird. Hier im Weingarten in Schlüßlberg bei Grieskirchen bauen Sie die Rebsorten Müller-Thurgau, Sauvignon Blanc, Weißburgunder, Grüner Veltliner, Blauer Zweigelt und Pinot Noir an. Wie sind die Bodenbeschaffenheiten? Die Hanglage ist nach Süden ausgerichtet und weist ein Gefälle von 40 Prozent auf, was besonders effektiv für uns und den Wein ist. Bei Regen sickert die Nässe nach unten in den sandigen Verwitterungsboden und löst dort Nährstoffe, während die obere Bodenschicht schnell auftrocknet und Krankheiten somit keine oder weniger Chance haben. Das Grundstück wurde kaum landwirtschaftlich befahren, was mir natürlich auch entgegenkommt: So konnte keine Bodenverdichtung entstehen, Mikroorganismen und Kleinstlebewesen stehen wortwörtlich alle Wege frei, um sich auszubreiten und Luft sowie Hohlraum für die Belüftung der Rebwurzeln zu schaffen. Haben Sie eine kleine Geschichte über den oberösterreichischen Weinbau parat? Die Römer haben den Wein nach Oberösterreich gebracht – und dass auch der Bezirk Grieskirchen und die Umgebung hier ein Zentrum der gelebten Weinkultur waren, davon zeugen noch Namen wie Weinberg oder Weinzierl, die überall aufscheinen. Auch spannend: Die Rebflächen alleine in Oberösterreich waren damals annähernd so groß wie die Flächen der typischen Weinanbaugebiete jetzt in ganz Österreich!
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LIEBLINGSORT. Das toskanisch anmutende Haus der Familie Kienesberger.
Casa Amore ist mehr als ein Weingut, hier werden Tradition und Innovation verbunden, es steht für Leben und Arbeiten im Einklang mit der Natur. Deswegen haben Sie sich auch für die Demeterzertifizierung entschieden – und sind das einzige Weingut Oberösterreichs mit dieser Betriebsweise. Was ist der Unterschied zu herkömmlichen Weinen? Hier muss ich weiter ausholen und erst einmal die Frage klären, was konventionell, Bio und Demeter eigentlich heißt. Im Gegenzug zum konventionellen dürfen beim biologischen Weinbau bestimmte Spritzmittel nicht verwendet werden, es zählen auch andere
In Oberösterreich werden die alten Wurzeln nur langsam wieder aus dem Dornröschenschlaf geweckt – dürfen sich dafür aber besonders gut entfalten.
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Richtlinien im Keller. Biodynamisch geht über biologisch hinaus: Bei Demeter, dem ältesten ökologischen Verband weltweit, geht es um die Beziehung zwischen Mensch, Tier und Pflanze. Innerhalb eines Betriebs entsteht so ein geschlossener Kreislauf, der im besten Fall nichts von „außen“ braucht. Siehe bei uns: Aus dem Mist unseres Esels und der Ziegen und den Resten unseres Weinkellers, also Trestern und Kämmen, wird Kompost gemacht, der im Weingarten ausgebracht wird. Kräuter und Blumen, die ideal am Weinberg gedeihen, lockern mit ihren Wurzeln die Erde auf, bieten Lebensraum für Nützlinge und werden für Jauchen und Tees verwendet, die
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Bei der biodynamischen Landwirtschaft darf der Boden leben.
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ZEIT MIT DER FAMILIE. Für Armin Kienesberger das wertvollste Gut!
Unsere Weine werden oft als „glücklich“ und „zufrieden“ bezeichnet, das ist ein großes Kompliment.
In Fässern bekommt der Wein die Zeit, die er braucht, um reifen zu dürfen. 52
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AUFFALLEND. Die italienische Ape stand Modell für das hauseigene Logo, das von Ehefrau Ute entworfen wurde.
als Pflanzenstärkungsmittel dienen. Für einen Demeter-Landwirt ist der Boden eine Schatzkiste, die sich dann öffnet, wenn sie liebevoll behandelt wird. Das hat schon vor langer Zeit funktioniert – und tut es auch jetzt noch. Spritzmittel auf unseren Feldern werden schon lange eingesetzt. Wie stehen Sie dazu? Es gab eine Zeit, da wurde so viel künstlicher Stickstoff produziert, dass man gar nicht mehr wusste wohin damit. Man hat ihn auf den Feldern ausgebracht und bemerkt, dass die Pflanzen besser wuchsen, mehr Ertrag brachten – aber auch, dass mehr Unkräuter und Pilzkrankheiten aufkamen. Diese wiederum wurden mit Spritzmitteln bekämpft. Gewinner der Negativspirale waren Monsanto
und Co., der Verlierer eindeutig die Natur. Der Beruf des Landwirts bekam eine wirtschaftliche Extreme, altes Wissen wurde auf die Seite gelegt und vergessen, weil man sich nur noch auf wissenschaftliche Erkenntnisse in der Landwirtschaft stützte. Es geht um Ertrag und das ist gefährlich, denn Lebensmittel sollen dafür da sein, Körper, Geist und Seele zu nähren – mit Qualität und Natürlichkeit. Zwei Hektar Grund, 7.000 Reben, 7.000 Flaschen Wein, jede Menge Herzblut. Was macht Ihren Wein so besonders? Bis der Wein in der Flasche landet braucht es ca. 100 Arbeitsschritte. Während in der industriellen Weinerzeugung mit jedem Schritt ein Stück der Lebendigkeit des Weines „weg-
genommen“ wird, geben wir vielmehr etwas dazu: Zeit, Know-how, Würde, Liebe. Unsere Weine werden oft als „glücklich“ und „zufrieden“ bezeichnet, das ist ein großes Kompliment. Es ist, wie wenn man den eigenen Kindern beim (Auf )Wachsen zusieht – jede Veränderung wird kritisch beäugt, es wird sich gefreut, es wird gelitten, man durchwandert Höhen und Tiefen … Und dann kommt irgendwann der Moment, wo man seine Kinder anschaut und sich denkt, wow, alles richtig gemacht. Unser Wein sprüht vor Leben. Das riecht und schmeckt man. Immer mehr Menschen steigen auf Bio um – sowohl Konsumenten als auch Erzeuger. Wie sehen Sie diese Entwicklung? Was kann
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Strenge Kontrollen und viel Zeit in den Weinbergen lassen den Wein der Casa Amore zu etwas Besonderem werden.
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In der Casa Amore sind ‚Zuhause‘ und ‚Liebe‘ untrennbar miteinander vereint.
jeder Einzelne tun, um die Welt ein kleines Stück weit lebenswerter zu machen? Jeder Einzelne kann etwas bewirken, in dem er zu guten, hochwertigen Produkten greift. Im Supermarkt ist der Bio-Trend groß, es gibt eine hohe Nachfrage und der Markt reagiert prompt – leider manchmal auch weit weg von der Grundidee, für Marketingzwecke. Das Angebot biodynamischer Produkte beim Lebensmittelgroßhändler ist allerdings kaum machbar – und das ist gut so! Demeter will nicht Geisel des Marktes werden, deswegen gibt es unsere Produkte nur in Bio- und Hofläden und in Greißlereien. Wir Demeter-Erzeuger machen unsere Arbeit aus tiefster Überzeugung. Ich mache ein Produkt für mich und meine Familie, nach meinen Vorstellungen, mit meinen Ideen. Die Menschen, die dieses Produkt dann kaufen, sind ganz sicher ebenso Profiteure und bekommen schönste Natur in flüssiger Form nach Hause geliefert. Die Früchte Ihrer Arbeit findet man nicht nur in Ihren Weinen: Zahlreiche Auszeichnungen zeugen davon, dass es richtig ist, wie Sie Ihre Arbeit angehen. Können Sie uns ein paar nennen? Die erste und für mich schönste Auszeichnung war, als wir vom Demeter-Verband aufgenommen wurden. Hier musst du nicht nur mit deinem Produkt und deiner Qualität überzeugen, sondern auch menschlich dazu passen. Auch sehr gefreut habe ich mich, dass wir als eines von nur 400 ausgewählten Weingütern Österreichs im Vinaria Weinguide stehen und seit Herbst 2019 ebenso im Gault&Millau Gui-
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de. Von letzterem wurden wir sogar als „Entdeckung des Jahres“ neben namhaften Winzern ausgezeichnet – kann es eine schönere Betitelung geben?! Unsere Weine bekommt man in vielen oberösterreichischen Haubenrestaurants und seit Anfang August sogar im Ikarus in Salzburg. Auch in Wien findet man uns in tollen Lokalen – zwei Anfragen aus Norwegen und Amerika mussten wir aber ablehnen, dafür reicht die Menge nicht! (lacht) Mit Mut und der Freiheit nichts kopieren zu müssen, möchten Sie individuelle Weine hervorbringen, die Sie selber gerne trinken – das steht so auf Ihrer Webseite. Was ist für Sie ein Wein mit Charakter? Ein Wein mit Charakter darf Ecken und Kanten haben, er soll eine Geschichte erzählen können – vom Wetter, dem Boden, den Umständen, wie er wachsen und reifen durfte. Demeter-Weine bleiben Natur pur, ihnen darf auch im Keller nichts zugegeben und weggenommen werden, also nichts mit Schönungsmitteln, tierischen Präparaten, industrieller Reinzuchthefe. Konventionell produzierte Weine werden meist „geglättet“ und in einen Rahmen gepresst, hier nimmt jeder Arbeitsschritt dem Wein Lebendigkeit. Haben Sie schon einmal einen Demeter-Wein gekostet? Der bleibt lange am Gaumen, darf einen Gerbstoff haben und die natürlichen Hefekulturen dürfen sich entfalten. Lady Orange, Push The Sky Away, Into My Arms und Amore Naturale – so ausgefallen Ihr Weingut, so ausgefallen auch Verpa-
Wo immer es möglich ist, hilft die ganze Familie im Weingarten mit.
ckung und Betitelung Ihrer Produkte. Wer kümmert sich um Marketing? Ich darf ehrlich behaupten, dass Marketing ein Teil meines Talentes ist. Wenn man ein Unternehmen von null weg startet, muss man auffallen, sonst geht man schnell wieder unter. Mit einem „Weingut Kienesberger“ wollten wir uns nicht zufriedengeben – und nachdem unser toskanisch anmutendes Haus, Esel Alberto, unser Gefährt, eine italienische Ape, und ganz viel Leidenschaft etwas echt Südländisches haben, passt Casa Amore perfekt. Denn „Zuhause“ und „Liebe“ sind für uns untrennbar im Weingut vereint. Die Namen der Weine erfinden wir selbst, das Logo hat meine Frau gezeichnet und besonders stolz macht mich die Zusammenarbeit mit Künstler Erwin Burgstaller aus Gallspach, den ich sehr schätze und der für zwei unserer Weine das Etikett gestaltet hat. Gerade die Weine „Push The Sky Away“ und „Apollo“ wecken meine Aufmerksamkeit … Die auf 500 Flaschen limitierte Edition „Push The Sky Away“ spiegelt meine Persönlichkeit
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Paul, Antonia, Armin, Ute und ihr Australian Shepherd: gemeinsam ein unschlagbares Team, das einander unterstützt und miteinander lacht!
wider. Er zeigt, dass man an Dinge glauben und den Mut haben soll Dinge zu tun, die andere als verrückt abgestempelt haben. „Apollo“ ist ein Pet Nat, also ein natürlich prickelnder Perlwein, der gerade in der hippen Barszene einen großen Aufschwung erlebt. Bei dieser ältesten Form der Sekterzeugung wird Wein in der Endgärung in die Flasche gebracht und baut dann in der Flasche durch das Fertiggären die Perlage auf. Unfiltriert und ohne Schwefelzusatz heißt es bei unserem Produkt mal wieder: Natur pur mit Geschmack! Das Leben am Hof hat viele Sonnenseiten, es muss ein Traum sein, hier zu leben. Ist wirklich immer alles so schön, wie es wirkt? Und wie leben Sie und Ihre Familie am Hof Casa Amore? Hier wird ja nicht nur Wein angebaut … Natürlich ist der Weinbau eine körperliche Arbeit, bei der man schon mal ordentlich schuften muss und an seine Grenzen geht. Doch spätestens dann, wenn man am Abend bei einem guten Glas Wein im Garten sitzt, weiß man, wofür man seine Schweißtropfen ver-
Ein Wein mit Charakter darf Ecken und Kanten haben, er soll eine Geschichte erzählen können. gossen hat und dass alles, was wir wollen, hier ist – ganz ohne materialistischen Blödsinn! Ich lebe hier mit meiner Frau Ute, die in einem anderen Beruf tätig ist, mir aber in jeder freien Minute unter die Arme greift und eine riesige Stütze ist, mit meinem Sohn Paul, der bald nach Salzburg zieht, und mit meiner Tochter Antonia, die eine Tourismusschule besucht. Auch ein paar Tiere teilen sich Haus und Garten mit uns. Jetzt – während der Corona-Krise – wurde mir wieder einmal bewusst, wie viel Glück wir haben, hier in Schlüßlberg.
Sie sind selbst erst seit einem Jahr Vollzeitwinzer, mussten davor den Spagat zwischen Weinbergen und „Brotberuf“ schaffen. Können Sie auch mal ein paar Momente Stillstand genießen? Was werden wir in Zukunft von Ihnen hören? Natürlich ist es eine Challenge, ein Unternehmen aufzubauen. Dann aber zu sehen, wie das „Baby“ wortwörtlich reift, ist Lohn genug. Ich war immer sehr sportlich unterwegs, hier muss ich derzeit leider zurückstecken. Mit der Familie findet man mich aber oft in der Natur, auf den Bergen, an den Seen, beim Genuss unserer wertvollen Lebensmittel aus Österreich. Ja, ich esse und trinke für mein Leben gern! Künftig werde ich weiterarbeiten wie bisher und auch weiterhin Führungen und Verkostungen für Gruppen ab zehn Personen anbieten. Wenn ich in den Weinbergen sitze, einen Hasen vorbeihoppeln sehe, eine kurze Pause genieße, dann weiß ich, wir sind auf dem richtigen Weg. Ich bin mein eigener Chef unterm Himmel, genieße mein Leben, wie es ist und möchte nichts daran ändern.
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AUSZEIT IN OBERÖSTERREICH DIE SCHÖNSTEN
HIDEAWAYS Ob Romantik- oder Genießerhotel, Familienresort oder Chaletdorf: Oberösterreichs Familienbetriebe sind so facettenreich wie die Landschaft selbst. Begleiten Sie uns auf die Reise zu den beliebtesten familiengeführten Hotels des Landes. Fotos: Seehotel Das Traunsee, Alexander Kaiser, Christof Wagner, Oberösterreich Tourismus GmbH/Robert Maybach, INNs HOLZ
Verliebte können im Hotel Guglwald die Ruhe des Böhmerwaldes genießen.
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erge, die es zu erklimmen gilt, glasklare Seen mit Trinkwasserqualität, Wiesen, Wälder, geschichtsträchtige Städte und ein Reichtum an Aktivitäten: Wer heuer Österreich neu entdecken will, dem tun sich Erlebniswelten auf! Schon seit vielen Jahren zieht es Urlauber nach Oberösterreich. Kein Wunder, steckt das Bundesland doch voller Überraschungen. Die familiengeführten Hotels in der Region eignen sich als perfekte Ausgangspunkte, um Oberösterreich zu entdecken – doch auch im Inneren haben sie so einiges zu bieten, was Herzen höher schlagen lässt … hier unsere Lieblingshotels für 2020!
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Juniorchef und 3-Hauben-Koch Philip Rachinger, Mühltalhof.
Gaumenfreuden mit Haube In dritter Generation betreibt Familie Gröller „Das Traunsee“ in Traunkirchen. Sämtliche Zimmer haben Seeblick. Küchenchef Lukas Nagl verwöhnt im Haubenrestaurant „Bootshaus“ seine Gäste mit kulinarischen Köstlichkeiten aus dem Traunsee. Eine Nacht inkl. 6-Gang-Gourmetmenü im Bootshaus und Feinschmeckerfrühstück bei Anreise am Sonntag gibt es ab € 179/Person. Ein Sehnsuchtsort für Genussmenschen ist der Mühltalhof in Neufelden. Die Gastgeberfamilie Rachinger-Eckl überzeugt durch Mühlviertler Naturküche auf Haubenniveau – und das in sechster Generation! Juniorchef und 3-Hauben-Koch Philip Rachinger schwingt hier den Kochlöffel. Ab € 312/Person ist ein Kurzurlaub für zwei Nächte an der Großen Mühl zu haben.
Entspannung pur lautet die Devise im Hotel Guglwald im Mühlviertel .
Romantische Stunden zu zweit „Verliebt in Guglwald“ heißt es im Vier-Sterne-Superior Hotel Guglwald, wo Familie Pilsl in sechster Generation für das Wohl der Gäste sorgt. Genießen Sie die Ruhe des Böhmerwaldes mit allen Sinnen. Zwei Nächte für zwei Verliebte ab € 553. Traute Zweisamkeit genießen lässt sich auch im Bergergut, dem Urlaubspa(a)radies für Romantiker im Mühlviertel. Dort lädt Familie Pürmayer zur Genusszeit inklusive Kochworkshop ein. Zwei Nächte im Doppelzimmer gibt es ab € 410. Im Adults-Only-Hotel Winzer der gleichnamigen Gastgeberfamilie in St. Georgen im Attergau steht „Kuscheln à la Carte“ auf dem Programm. Schokofondue mit Früchten und süße Überraschungen am Zimmer krönen die prickelnde Auszeit (zwei Nächte € 311). Familienabenteuer im Grünen Als erstes Wellness-Golfhotel für Kinder wartet das Vier-Sterne-Superior Haus der Familie Dilly auf. Rundum Kinderbetreuung bedeutet wohlverdiente Ruhe und Entspannung für die Eltern. Fünf Nächte im Familienzimmer buchbar ab € 624/Person. Im Fünf-Sterne-Familienresort Dachsteinkönig Familux Resort der Familie Mayer in Gosau gehört Austoben im Indoor-Spielbereich für die Kids zum Tagesprogramm. Eltern lassen sich im Wellnessbereich verwöhnen. Ab € 173/Person und Tag in der Familiensuite für maximal fünf Personen.
Aktiv innehalten Bei Familie Grubers INNs HOLZ im Böhmerwald kommen Outdoorfans in den Genuss unterschiedlichster sportlicher Aktivitäten. Von Golf über E-Bike bis zu den Wanderge(h)nusstagen im Chalet ab € 866/Person. Der private Wellnessbereich in den Chalets gilt als besonderer Rückzugsort und verspricht die ersehnte Erholung. Bewegungsfreudige kommen im familiären Hotel AVIVA in St. Stefan am Walde auf ihre Kosten. In einzigartiger Lage am Balkon des Mühlviertels ist von Wandern, Mountainbiking bis zu Zumba und Tanzkursen für jeden etwas dabei. Vier Nächte „Herbstgold Yoga“ gibt es zum Beispiel ab € 685. Mehr Infos und Urlaubsangebote gibt es auf www.oberoesterreich.at
Bewegungsfreudige kommen bei „Herbstgold Yoga“ im Hotel AVIVA in St. Stefan am Walde auf ihre Kosten.
Ideal für eine Auszeit: die Chalets im INNs HOLZ.
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URLAUBSFEELING AM SEE Wenn es um Kulinarik und Ambiente geht, lässt das THALHAMMERs in Feldkirchen an der Donau keine Wünsche offen. Mit insgesamt 450 Plätzen und einzigartiger Seelage bietet das Lokal das ganze Jahr über die perfekte Location für jeden Anlass.
URLAUBSFEELING PUR. Das ganze Jahr über lockt das THALHAMMERs Genussliebhaber nach Feldkirchen.
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ngenehme Musik spielt leise im Hintergrund, in der Luft liegt der Geruch von gebratenem Fleisch und backofenfrischer Pizza, an der Bar hört man das Klirren von Weingläsern: Wenn man das THALHAMMERs in Feldkirchen an der Donau betritt, fühlt man sich wie im Urlaub. Spätestens wenn man im gemütlich-modernen Ambiente Platz genommen hat und eine der zahlreichen kulinarischen und regionalen Köstlichkeiten am Gaumen spürt, scheint jeder Alltagsstress vergessen. Seit vier Jahren kann dieses Urlaubsfeeling dank neuer Öffnungszeiten das ganze Jahr über genossen werden. Wie er es geschafft hat, aus einem Sommerbetrieb einen Ganzjahresbetrieb zu machen, welche kulinarische Highlights und Events die Gäste im Herbst erwarten, verrät uns Geschäftsführer Robert Thalhammer im Interview. Herr Thalhammer, Urlaubsfeeling wird bei THALHAMMERs großgeschrieben. Auf was können sich die Gäste bei ihrem Besuch freuen? Unsere Gäste erwartet bei uns ein Urlaubstag, vollgepackt mit Genuss und zwar das ganze Jahr über. Morgens kann man mit unserem Frühstück in den Tag starten, im Sommer genießt man den Nachmittag am THALHAMMERs Beach, an dem man für 38 Euro zwei Sonnenliegen mit Sonnenschirm und wahlweise mit einer Flasche Wein Jolie & Pitt oder einer Flasche Schlumberger on Ice Ibiza-Feeling pur erlebt, und am Abend lässt man den Tag bei unseren kulinarischen Köstlichkeiten ausklingen. Die Sonnenterrasse bietet dabei das ganze Jahr hindurch das perfekte Seeambiente und wird auch im Winter gerne im Rahmen eines Punschempfangs genossen.
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Text: Laura Zapletal Fotos: Stefan Wolfsteiner
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VISIONÄR. Was die Zukunft des THALHAMMERs betrifft, hat Geschäftsführer Robert Thalhammer noch viele Ideen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Seebetrieben haben Sie das ganze Jahr über geöffnet. Wie haben Sie es geschafft, aus einem Sommerbetrieb einen erfolgreichen Ganzjahresbetrieb zu machen? Unsere Lage zwischen zwei Seen ist perfekt. Sowohl im Sommer als auch im Herbst und Winter bietet unser Lokal einen wunderbaren Blick auf die Seen und ein ganz besonderes Ambiente zum Essen, Feiern und Wohlfühlen. Unsere Terrassen sind alle überdacht und regengeschützt. Im Winter sorgen neben den warmen Sonnentagen Heizstrahler für angenehmes Sitzen im Freien. In Kombination mit unserem kulinarischen Angebot haben wir das ganze Jahr über viele Eventanfragen und treue Stammgäste. Das beste Konzept würde aber nicht ohne mein sensationelles Team funktionieren, das das ganze Jahr über großen Wert auf Qualität legt. Im November feiert das THALHAMMERs bereits sein vierjähriges Bestehen. Wie lautet Ihre Unternehmensphilosophie? Uns ist es wichtig, dass sich unsere Gäste mit allen Sinnen wohlfühlen. Das Licht, die Musik, die Einrichtung, die Architektur, das Essen, der Service, das Ambiente – es ist ein Zusammenspiel aus vielen Kleinigkeiten, die das große Ganze ausmachen. Ihre Speisekarte hält jede Menge kulinarische Specials bereit. Wie würden Sie das Angebot beschreiben? In unserer Speisekarte ist für jeden Geschmack etwas dabei. Einerseits sind wir trendbewusst mit Speisen wie Burger, Falafel und echter italienischer Pizza, andererseits bieten wir aber auch bodenständige Küche, neu interpretiert, an. Im Sommer genießen unsere Gäste jeden Donnerstag und Freitag feinstes Grill-BBQ. Dabei haben wir unseren Fokus auf regionale und saisonale Zutaten gelegt. Im Herbst kann sich der Gast auf saisonale Gerichte aus Kürbis, Pilze und Wild freuen.
zahlreiche Veranstaltungen. Welche Events stehen in der Herbst- und Wintersaison an? Donnerstags haben wir immer Livemusik bei uns im Restaurant, bei denen professionelle Musiker das Essen musikalisch begleiten. Hier freuen wir uns sehr im September „Johnny Rockers“, „Norain“, „Sound Snacks“ und „Zimt & Zucker“ begrüßen zu dürfen. Außerdem veranstalten wir im Oktober ein Winemaker-Dinner, im November ein Kabarett-Dinner und im Jänner findet unser beliebtes und gut gebuchtes Krimi-Dinner statt. Für besondere Anlässe, wie Hochzeiten, Firmenfeiern und Familienevents, bietet das THALHAMMERs die perfekte Location, welcher Service wird den Kunden hier geboten? Unsere Location ist perfekt für Hochzeiten bis zu 100 Personen. Wir bieten eine komplette Pauschale, vom Aperitif über Menü, Mitternachtsjause und Getränke. Es ist auch möglich, auf der wunderschönen Terrasse mit Blick auf den See standesamtlich zu heiraten. Die beste Zeit für eine Hochzeit bei uns sind die Monate Mai, September und Oktober. Auch Winterhochzeiten, mit Blick über den verschneiten See, sind im THALHAMMERs einzigartig. Bei Firmenfeiern, Geburtstagen und
Ob große Firmen-Weihnachtsfeier oder Fest im kleinen Rahmen: Das Lokal bietet für jeden Anlass die perfekte Location.
anderen Events kann man ein Menü oder eine kleine Karte buchen, ganz wie der Gast es wünscht. Für eine Feier im kleineren Kreis steht das exklusive Kaminstüberl mit 40 Sitzplätzen zur Verfügung. Unsere flexible Raumgestaltung bewährt sich vor allem in der Corona-Zeit. Die Corona-Krise hat auch leider die Gastronomie nicht verschont. Welche Maßnahmen werden für die Sicherheit der Gäste gesetzt? Unser großer Vorteil ist, dass wir viele wetterfeste Outdoor-Plätze haben. Die Gäste möchten jetzt, noch mehr wie sonst, draußen an der frischen Luft sitzen. Da wir unser Lokal auf zwei Seiten öffnen können, sind wir diesbezüglich perfekt aufgestellt. Natürlich halten wir auch alle anderen Hygiene- und Sicherheitsvorschriften ein, sodass ein sicheres und angenehmes Miteinander gewährleistet ist. Wie man im THALHAMMERs sehen und erleben kann, sind Sie äußerst kreativ und trendsicher. Verraten Sie uns noch, was Sie in naher Zukunft vorhaben? Ich will nicht zu viel ausplaudern, nur soviel, in Zukunft wird auch der Urlaubsgast bei uns auf seine Kosten kommen.
KONTAKT THALHAMMERs Badeseestraße 2 4101 Feldkirchen an der Donau Tel.: 0699/116 019 58 E-Mail: reservierung@thalhammers.at Online reservieren unter www.thalhammers.at oder über die THALHAMMERs App Öffnungszeiten: September und Mai Di. bis Sa. 08.00 bis 24.00 Uhr So. bis 22.00 Uhr Oktober bis April Mi. bis So 08.00 bis 24.00 Uhr So. bis 22.00 Uhr Juni bis August täglich von 08.00 bis 24.00 Uhr So. bis 22.00 Uhr www.thalhammers.at
Neben kulinarischen Köstlichkeiten bietet das THALHAMMERs seinen Gästen auch 59 58-59_Thalhammers.indd 59
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LUXUS
FÜR ALLE SINNE HIDEAWAY ZUM VERLIEBEN Fotos: Golden Hill
Die sanften Hügel des südsteirischen Sausals und wohlduftende Lavendelfelder bieten die perfekte Kulisse für das exklusive Urlaubsrefugium „Golden Hill Country Chalets & Suites“. Hier haben die Gastgeber Barbara und Andreas Reinisch Schönes geschaffen: vier luxuriöse Chalets jeweils mit Private Spa, in denen man der Hektik des Alltags entflieht. Und ein exklusives, einzigartiges Loft, das durch seine Eleganz und Natürlichkeit ganz von selbst zum Energieplatz wird. Auch kulinarisch hat das Golden Hill jede Menge zu bieten: Private Dining, eine Champagner-Lounge und Erlebnis-Weinverkostungen sind nur ein paar der lukullischen Möglichkeiten. Tauchen Sie ein in die Steiermark – und genießen Sie sich selbst in vollen Zügen!
GOLDEN HILL COUNTRY CHALETS & SUITES Steinfuchsweg 2 / Waldschach, 8505 St. Nikolai im Sausal Tel.: 0650/350 59 36
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KAISERLICH NÄCHTIGEN Fotos: Kaiserlodge
Manche nennen es das alpine Paradies: Die Kaiserlodge in Tirol, inmitten der Kitzbüheler Alpen, ist ein Haus der Luxusklasse. Hier werden hochwertiges Interieur, abwechslungsreiches Angebot und feinste Genüsse zu einem großen Ganzen verwoben – Natur, See und Berge inklusive. Im hauseigenen Deli & Restaurant essen, die Bar und das Deli-Café mit vielen Köstlichkeiten entdecken, Neues mit dem Kochtisch oder Topfgerichte ausprobieren, endlich mal wieder selber kochen oder in einem der umliegenden Restaurants genießen und das kulinarische Erbe Tirols kennenlernen. Das ist Urlaub. Das ist die Kaiserlodge. Die bis zu 120 Quadratmeter großen Apartments laden ganze Familien zu einer Reise in Österreichs Erbe ein.
KAISERLODGE HOTEL KAISER IN TIROL GMBH & CO. KG Dorf 11, 6351 Scheffau am Wilden Kaiser Tel.: 0535/844 300
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Zeit, die Seele baumeln zu lassen. Und wo geht das besser als im wunderschönen Österreich, dem Land, wo Seen, Berge und Täler nur einen Katzensprung von Städten und zauberhaften Orten entfernt sind? Hier bekommt man Urlaub pur, vor allem in diesen Hotels der Extraklasse ...
Fotos: Hari Pulko
Text: Denise Derflinger
WOHNEN IM GUTSHOF Slow Food, Outdoorpool und nur 24 Suiten: Im Designhotel WIESERGUT im Salzburger Hinterglemm lebt man Understatement statt Chichi. Die Gastgeberfamilie Kröll feilte viele Jahre lang an dem Konzept, reiste durch die Welt, verwarf viel und schaffte letztendlich Raum für ihre Vision, dem Hotel eine moderne Identität zu geben und gleichzeitig die Werte und Traditionen des Familienbetriebes zu erhalten. Das Mauerwerk ist jenes des alten Wieserguts, das seit 1350 an Ort und Stelle steht. Für Sepp und Martina Kröll ist Nachhaltigkeit kein Trend, sondern gehört dazu: Eier und Milch vom eigenen Bauernhof, frisches Sauerteigbrot wird von der Oma gebacken, Kräuter und Salat wachsen im eigenen Hochbeet – Farmto-Table, so wird hier Wertschätzung gelebt. Insgesamt 17 GutshofSuiten sowie vier Gartenund drei HideawaySuiten bestechen durch naturverbundenen Luxus in puristischem Design.
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FREIHEIT AUF ZWEI RÄDERN
Cool, zäh und furchtlos – mit diesen Worten kann man Joe Pichler (60) wohl am besten beschreiben. Seit mehr als 30 Jahren brettert der Salzburger mit seiner KTM zu den entlegensten Teilen der Welt. Am Sozius immer mit dabei ist seine Frau Renate (62). Indien, Australien, Afrika, Asien und die Südsee sind nur einige der Destinationen, die das Paar bereits bereist hat. Seit 2002 lassen uns die Pichlers in ihren Livereportagen an ihren Abenteuern teilhaben. Im Interview erzählt Joe Pichler von seiner ersten Reise, unglaublichen Erlebnissen und den Einschränkungen durch Corona. Wir nehmen Sie auf den nächsten Seiten mit auf eine faszinierende Reise durch Afrika. Text: Ulli Wright Fotos: Joe Pichler, Renate Pichler
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OUTSIDE AFRIKA. Bei ihrer letzten Afrika-Reise im Jahr 2018/19 bretterten Joe und Renate Pichler mit der KTM Adventure auch durch die Borkou WĂźste im Tschad. Neben einer sensationellen Landschaft findet man hier faszinierende Felsgravuren bei Kouroudi. Ganz wichtig: Nie im Sand bergauf stehen bleiben!
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Die letzte Etappe im Tschad führte Joe und Renate Pichler ins Ennedi Gebirge, in eine faszinierende Felslandschaft und in das einzigartige Guelta d‘Archei. Das Ennedi-Massiv in der Sahara ist fast so groß wie die Schweiz und trotzdem einer der unbekanntesten Orte der Welt. Die UNESCO hat das Gebirge im Tschad zum Welterbe ernannt.
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Unter dem Titel „Inside Afrika“ begaben sich Joe und Renate Pichler auf 22.000 Kilometer durch Wüste, Busch und Regenwald. Ihre Erlebnisse teilen die beiden mit einer sensationellen Livereportage, die ab Herbst 2020 wieder durch Österreich tourt.
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Wie beim Motorradfahren im Sand ist es im Leben wichtig, immer nach vorne zu blicken.
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orona hat auch Joe Pichler im wahrsten Sinn des Wortes ausgebremst. Seine Vorträge über die letzte Afrika-Reise im Frühjahr wurden abgesagt und auf Herbst verschoben. Die geplante Reise, die ihn und seine Frau von Brasilien über Französisch-Guayana, Surinam, British Guayana, Venezuela, Kolumbien und durch das Amazonasgebiet wieder zur Küste nach Brasilien geführt hätte, wurde vorerst einmal auf Eis gelegt. Dennoch blickt der Weltenbummler positiv in die Zukunft. „Denn wie beim Motorradfahren im Sand ist es immer wichtig, nach vorne zu blicken“, weiß Joe Pichler. Und bevor er sich, wann auch immer, auf seine nächste Reise begeben wird, erkundet er unbekannte Landschaften in Österreich und frischt seine Spanischkenntnisse auf. Livereportagen im Herbst Um das Fernweh etwas zu stillen, laden wir Sie auf den nächsten Seiten mit Joe und Renate Pichler nach Afrika ein und zeigen Ihnen die schönsten und spannendsten Seiten dieses faszinierenden Kontinents. Wenn Sie dann auf den Geschmack gekommen sind, sollten Sie sich die Livereportagen „Outside Afrika“ nicht entgehen lassen. Denn Reisen beginnt ja bekanntlich im Kopf. Herr Pichler, Sie sind Globetrotter und Abenteurer – immer wieder machen Sie sich auf den Weg, um weltweit Magic Moments einzufangen. Wie hat sich das ergeben? Joe Pichler: Das ist ewig lang her! Meine erste Motorradreise machte ich im Jahr 1983 mit einer Suzuki 500. Damals war ich 23 Jahre alt und mit einem Freund in Italien unterwegs. Wir haben ohne Zelt einfach irgendwo im Freien geschlafen und sind bis Neapel gefahren. Eines Abends haben wir nach drei Viertel Rotwein gesagt: „Einmal im Leben müssen wir nach Marokko fahren.“ Das ist mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Wann haben Sie sich nach der Italienreise erneut ins Abenteuer gestürzt? Ein Jahr danach bin ich vier Monate rund ums Mittelmeer gefahren. Ich war alleine unterwegs.
1986 habe ich dann beschlossen, mich überhaupt dem Reisen zu widmen. Ich habe meinen Job in einem Ingenieurbüro, wo ich in der Planung und Bauleitung tätig war, gekündigt und bin einfach losgezogen. Da haben Sie Ihre Frau Renate schon gekannt, oder? Ja genau, knapp bevor ich weggefahren bin, habe ich Renate kennengelernt. Ich war 13 Monate unterwegs und wir haben uns Briefe geschrieben. WhatsApp oder E-Mail gab es damals noch nicht. War es schwierig, Freundin, Job, Familie und Freunde einfach so hinter sich zu lassen und loszuziehen? Am schwierigsten ist zu sagen: „So, ich mache das jetzt.“ Wenn man dann einmal unterwegs ist, wird alles leichter. Aber die Entscheidung, einen gut bezahlten und interessanten Job aufzugeben, die Wohnung zu kündigen, das Auto zu verkaufen und natürlich die Liebe hinter sich zu lassen, ist nicht einfach. Als ich damals loszog, habe ich nicht gewusst, wann ich wieder zurückkommen werde. Es hätte theoretisch auch sein können, dass ich überhaupt im Ausland geblieben wäre. Es war eine Reise mit Open End. Haben Sie sich schon damals mit dem Gedanken getragen, Vorträge über Ihre Reisen zu machen? Nein, überhaupt nicht. Ich hatte keine Ahnung vom Fotografieren. Mein Vater hat mir eine Kamera mitgegeben und gezeigt, wie sie funktioniert. Erst im Jahr 2002, als Renate ihren Job als Zahnarztassistentin aufgegeben hat, haben wir uns entschieden, aus den Abenteuerreisen ein Geschäft zu machen. Bis dahin war alles „just for fun“ und das ist es
auch heute noch. Denn wenn der Hauptgrund meiner Reisen einmal der Job ist, dann höre ich auf. Daher begebe ich mich auch in Länder, die unüblich sind und wo man nicht so einfach hinkommt. Denn wer würde schon freiwillig in den Tschad reisen (lacht). Sie wollen also den Menschen hier bei uns zeigen, wie es auf der Welt aussieht? Primär ist es mein Ziel, eine geile Reise zu machen. Aber natürlich möchte ich den Menschen, die zu meinen Vorträgen kommen, einen Einblick in diese Länder geben. Man ist wirklich in einer anderen Welt und das gefällt meinen Zusehern. Wir haben Fans, die uns mittlerweile seit 20 Jahren begleiten. Egal ob wir Bilder aus dem Iran, Südamerika oder Südafrika zeigen. Haben Sie den Schritt, alles aufzugeben und Abenteuerreisen zu machen, je bereut? Nein, ich habe weder den Schritt alles aufzugeben bereut und auch nicht den Schritt, im Jahr 2002 mit den Livereportagen zu starten. Sie sind mit dem Motorrad unterwegs, warum nicht mit dem Auto? Wäre das nicht bequemer? Genau das ist der Nachteil vom Auto, dass es bequem ist (lacht). Nein, Spaß beiseite. Mir macht das Motorradfahren einfach einen Riesenspaß und der große Vorteil liegt darin, dass man mit dem Motorrad viel flexibler ist als mit einem Auto. Wir haben zum Beispiel das Motorrad mit dem Flugzeug in den Tschad transportiert und waren dann in Gegenden, wo man mit dem Auto nicht hinkommt, weil es keine Straßen gibt, sondern nur Wege. Und wenn es keine Brücke gibt, dann
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Seit 1999 ist Abenteurer Joe Pichler auf seinen Reisen mit KTM-Motorrädern unterwegs.
WÜSTE IST EINSAMKEIT. Ihre Reisen führen Joe und Renate an die entlegensten Orte der Welt. In ihren Livereportagen, die mittlerweile eine große Fangemeinde haben, lassen sie das Publikum an ihren Magic Moments teilhaben.
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Die Seen von Ounianga im Nordosten des Tschad sind unterirdisch miteinander verbunden und der Überrest eines viel größeren Seesystems. Heute liegen die derzeit 18 Seen in der Ennedi-Region der Sahara, mit jährlich weniger als zwei Millimeter Niederschlag.
verladen wir das Motorrad in ein Boot. Außerdem ist man mit einem Motorrad überall die Attraktion und tut sich mit dem Fotografieren leichter. Man ist näher dran und auf das angewiesen, was es vor Ort gibt. Mit welchem Motorrad sind Sie derzeit unterwegs? Seit 1999 bin ich mit KTM Motorrädern unterwegs. Mittlerweile habe ich einen sehr guten Draht zum Werk und fahre immer mit den neuesten Modellen. Wie wählen Sie die Reisen aus? Im Prinzip versuche ich einfach Gebiete zu finden, die spannend sind und die mich interessieren. Je mehr man gesehen hat, desto schwieriger wird es. Außerdem machen es die politischen Situationen in vielen Ländern und jetzt auch das Coronavirus schwierig. Aber klar, es gibt noch Flecken auf dieser Erde, die extrem spannend für mich sind. Welches Reiseziel ist Ihr absoluter Favorit? Das kann ich nicht sagen. Bei der Art zu reisen, wie wir es machen, sollte man nicht vergleichen. Natürlich gibt es Trips, die sich ins Hirn einbrennen. Renate und ich waren drei Mal in Tibet, die Landschaft und die Menschen dort haben uns extrem fasziniert. Aber ich bin auch ein totaler Afrika-Fan und habe mittlerweile sicher dreieinhalb Jahre mit dem Motorrad dort verbracht.
Was taugt Ihnen an Afrika? Es gibt keine Gegend auf der Welt, wo man so fremd ist, und ich finde die Menschen dort extrem spannend. Sie sind sehr offen und es ist eine völlig andere Kultur. Ich mag die Menschen, das Land und die Musik. Drum bin ich gerne dort. Haben Sie schon einmal eine Reise abgebrochen oder das Handtuch geworfen? Das Handtuch haben wir noch nie geworfen. Wir mussten aber schon des Öfteren die geplanten Routen ändern oder sind, wie in China, auf den Zug umgestiegen, weil das Motorrad kaputt war. Aber eine Reise abgebrochen, haben wir Gott sei Dank noch nie. Wie ist es, wenn Sie zu zweit fünf Monate mit dem Motorrad unterwegs sind. Ist das nicht auch eine Zerreißprobe für die Beziehung? Wenn es Probleme gibt, muss man die vor Ort ausdiskutieren, auf die lange Bank schieben kann man da nichts (lacht). Haben Sie auf Ihren Reisen schon dem Tod ins Auge geschaut? Also im Sinne von, dass einer mit dem Gewehr in der Hand vor dir steht und sagt: „Geld oder Leben!“, das ist mir noch
Einmal im Jahr, am Ende der Regenzeit, treffen sich Wodaabe Nomaden im Tschad zum GerewolFest. Südlich von Dourbali trafen Joe und Renate die Clans der Sudusukai und Jabto.
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nicht passiert. Aber ich bin schon zwei Mal in der Sahara, wo vielleicht alle drei Tage einmal ein Mensch vorbeikommt, mit dem Motorrad bei 100 km/h gestürzt. Wenn da das Motorrad drei Meter neben dir einschlägt, hast du Glück gehabt. Wenn es auf mich draufgefallen wäre, säße ich jetzt nicht mehr da. Gibt es da eigentlich eine Kommunikation? Nein, null! Was ist, wenn dort das Motorrad den Geist aufgibt? Dann hat man ein gröberes Problem und muss versuchen, es zu reparieren. Und wenn man krank wird? Muss man schauen, dass man aus der Wüste rauskommt. Das ist ja nicht so tragisch, so lange man noch Motorrad fahren kann.
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Einer der Vorteile beim Reisen mit dem Motorrad: Man ist Ăźberall, wo man hinkommt, absolut im Mittelpunkt.
Die Landschaft, die Menschen, die Kultur und die Musik, all das begeistert Joe Pichler immer wieder aufs Neue.
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Man muss die Einsamkeit genießen, damit die Freiheit nicht zur Qual wird.
Sie leben am Stadtrand von Salzburg und waren so viel auf der Welt unterwegs. Ist es nie im Raum gestanden, die Zelte in Österreich abzubrechen? Nein, definitiv nicht. Nirgends ist es so schön wie bei uns in Österreich. Ich bin in den Bergen aufgewachsen und mag sie und ich mag auch die Jahreszeiten. Ich könnte mir nicht vorstellen, in einem Land zu leben, wo es keinen richtigen Winter gibt. Bei uns ist es einfach genial und ich habe noch keinen Platz gefunden, wo ich so gerne leben würde wie in Österreich. Ihre Livereportagen werden mittlerweile gehypt. Warum ist das so, was wollen Sie rüberbringen? Wir sind einfach authentisch, da ist nichts gefakt, da ist nichts geschönt, es ist einfach so, wie es ist. Ich glaube, das ist auch der Hauptgrund, warum so viele Leute kommen. Unsere Reisen mit guter Fotografie gepaart, diese Kombi hat sich gut entwickelt. Unser erster Vortrag war bei Weitem nicht so professionell wie jene, die wir heute machen, aber schon damals kamen viele Zuseher und haben es cool gefunden. Was bedeutet Abenteuer für Sie? Das Unbekannte zu erleben und auszubrechen aus der gewohnten Umgebung. Aber Abenteuer ist immer relativ. Wenn ein sechsjähriges Kind vom Wohnzimmer raus in den
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Wald geht und etwas Neues sieht, dann ist das ein Abenteuer. Bei mir hat sich der Level natürlich verschoben. Meine erste Reise mit dem Motorrad nach Italien war damals ein Abenteuer. Es gab kein Navi, wir waren mit Landkarte unterwegs und haben nicht gewusst, wo wir schlafen werden. Bei Ihren Reisen sind Sie oft auch tagelang alleine. Wie gehen Sie mit Einsamkeit um? Da gibt es einen Spruch, der heißt: „Man muss die Einsamkeit genießen, damit die Freiheit nicht zur Qual wird.“ Das ist das Um und Auf. Wenn man das nicht will oder kann, hat man ein Problem. Aber ich liebe das. Wenn Sie in der Wüste in Afrika oder in anderen abgelegenen Gebieten unterwegs sind, wo schlafen Sie, wo essen Sie? Das kommt ganz darauf an. Überall wo es dichter besiedelt ist, nehmen wir ein Hotel oder ein Zimmer und wir essen das, was es vor Ort gibt. Meistens hat man da keine große Auswahl. In abgelegenen Gebieten schlafen wir im Zelt. Wie gefährlich ist es, in der freien Wildbahn von Tieren angegriffen zu werden? Wenn man von Tieren angegriffen wird, hat man etwas falsch gemacht. Man muss nur aufpassen, wenn man die Motorradstiefel
vor dem Zelt stehen lässt. Die sollte man vor dem Anziehen ausschütteln, denn es könnte sein, dass ein Skorpion reinkrabbelt. Und der würde dann angreifen, weil er erschrickt. Was ist das für ein Feeling, wenn Sie bei größter Hitze durch die Wüste düsen oder unter schwierigsten Bedingungen unterwegs sind? Je schwieriger die Bedingungen sind, umso besser ist es für mich. Denn nur so kommt man auch in die abgelegensten Gebiete, die meistens am schönsten und spannendsten sind. Wenn man nur auf Hauptstraßen fährt, sieht man vieles nicht. Vom Feeling her würde ich so einen Wüstenritt mit dem Bergsteigen vergleichen. Man plagt sich auf den Berg rauf und wenn man oben steht und die Aussicht genießt, dann ist das klasse. Wenn du durch die Wüste im Tschad fährst und plötzlich sind da 15 Seen vor dir, dann ist das unbeschreiblich. Da vergisst man, dass man sich im Vorhinein stundenlang durch den Sand geplagt hat.
INSIDE AFRIKA
Livereportage im Herbst 2020 Es gibt sie noch, die unbekannte Welt tief im Herzen des Schwarzen Kontinents. Renate und Joe Pichler haben sie auf ihrer KTM Adventure neu entdeckt: 22.000 Kilometer Spurensuche mit Abenteuergarantie. Am Beginn der Reise lockt der unbekannte, extrem faszinierende Tschad. Der heiße Extremritt durch die Zentralsahara wird belohnt durch atemberaubende Eindrücke und dem Gerewol Fest der Wodaabe Nomaden. Auf schwierigen Schlammpisten geht es in die Zentralafrikanische Republik zu den Waldelefanten und Flachlandgorillas, die im Dzanga-Sangha-Nationalpark Schutz gefunden haben. Die Spurensuche führt weiter durch Kamerun, Nigeria und Westafrika bis Benin. Dort entdecken sie Ganvié, das größte Pfahlbaudorf Afrikas. In Ghana stoßen sie auf Elmina, den ersten europäischen Handelsstützpunkt südlich der Sahara und im Norden Senegals wartet das drittgrößte Vogelreservat der Welt - der Djoudj-Nationalpark. Angekommen in Mauretanien muss die Sahara dann noch einmal durchquert werden, um das magische Chinguetti, das einst wichtigste Zentrum des Karawanenhandels, zu erreichen. Fünf Monate später endet die abenteuerliche Reise in den Souks von Fes in Marokko. TERMINE: 30.9. Bad Ischl, 1.10. Linz, 2.10. Steyr, 5.10. Hof bei Salzburg, 17.10. Salzburg, 18.10. Deutschlandsberg, 19.10. Graz, 21.10. Waldegg News und Ticketreservierung unter: www.josef-pichler.at
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Lukas Johannes Aigner: Der Linzer ist in der oberösterreichischen Hauptstadt aufgewachsen – und immer wieder zurückgekehrt. 74 74-78_Lukas Aigner.indd 74
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Text: Denise Derflinger Fotos: Florian Schwalsberger, Robert Maybach, Inga Shakaryan, Lukas Johannes Aigner
KÜNSTLER OHNE KÜNSTLERHUT „Malerei ist wie Tagebuch führen auf optischer Ebene“ – selbst ein Interview mit Maler Lukas Johannes Aigner ist Kunst. Schon lange geht er seinen eigenen Weg, abseits von den Fußstapfen seines Vaters Fritz Aigner, einem der bekanntesten österreichischen Expressionisten.
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er Name Aigner ist nicht nur bei Kunstkennern in aller Munde, mit seinen Arbeiten überzeugt Lukas Johannes seit Jahren selbst große Kritiker. Im Gegensatz zur Jungfrau, die zum Kinde kam, schlug er seinen Weg bereits früh ein und hat seinen ganz persönlichen Stil gefunden: Blumenstillleben, Landschaftsszenen, Selbstporträts. Das Besondere an seiner Kunst? Dass Lukas Johannes Aigner seinen Malereien Leben einhaucht, dass man sich in ihnen verlieren kann und in jeder Perspektive Neues entdecken darf. Wir trafen den passionierten Künstler in seinem Atelier „Kunstversorger“, sprachen mit ihm über seine Arbeit, seine Liebe zu Linz, darüber, warum ihn Blumen besonders faszinieren – und natürlich über seinen berühmten Vater Fritz Aigner. Wo sind Sie jetzt in Ihrem künstlerischen Weg angekommen? Durch meine intensive Auseinandersetzung über
viele Jahre, habe ich nun eine ganz eigene Bildsprache entwickelt, die schon auf den ersten Blick erkennbar ist. Ich habe alles abgeschüttelt, das mir nicht entspricht und habe mir das Maximum an Lebendigkeit zum obersten Ziel gemacht. Gelingt mir das, dann wird ein Bild für mich besonders und wertvoll. Woher nehmen Sie Ihre Inspiration? Und wie heißt die Malweise, mit der Sie arbeiten? Ich muss nicht die ganze Welt bereisen, muss keine großen Abenteuer erleben, um daraus schöpfen zu können. In den letzten Jahren haben mich vorwiegend Blumen inspiriert. Meine Frau hat mich dazu ermutigt, mich wieder dem Floralen zu widmen, schon 2012 sind meine ersten großen Blumenstillleben
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Da die Kunst eine Erfindung des Menschen ist, ist sie auch durch den Menschen begrenzt.
Ehefrau Oksana kommt in vielen der Malereien als Sinnbild fĂźr das Weibliche vor.
Von 2003 bis 2009 war Philipp Hochmair Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater.
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entstanden und trotz „Exkurs“ in die Welt der landschaftlichen Themen durch meinen Aufenthalt in Bad Ischl 2014, hat es mich zurückgezogen. Meine Malweise ist eine Mischtechnik aus vielen verschiedenen Pigmentverbindungen. Mit Öl male ich schon länger nicht mehr, das würde mich zu sehr einschränken. Ich lasiere in vielen Schichten und erzeuge dadurch eine Tiefenwirkung, die Farben zum Leuchten bringt. Ich male eigentlich wie die „Alten Meister“ – jedoch mit den modernsten Mitteln. Ihre Frau Oksana Kuzo kommt immer wieder in Ihren Bildern vor. Ist sie nicht nur Modell, sondern auch eine Muse für Sie? Auf jeden Fall! Sie hat mich in den letzten Jahren zu vielen Bildern inspiriert, wo sie darin auch selbst als Sinnbild für das Weibliche vorkommt. Als Gestalt bleibt sie jedoch zum Teil verborgen, da sich dem Betrachter oft ein florales Rankenwerk in den Weg stellt. So baue ich eine Spannung auf und schaffe eine Art Distanz, die auch etwas Magisches, Geheimnisvolles haben kann. Das Porträt ist mir hier nicht so wichtig, vielmehr soll die Fantasie angeregt werden.
vorragend für mich, um die eigene Handschrift sichtbar zu machen. Ich verzichte nun auf fast alles Inhaltliche, da aus diesem Naturalismus eine Abstraktion entsteht, die viel Projektionsfläche bieten kann. Geschichten, Empfindungen und Verhältnisse entstehen nun subtil durch die Interaktion mit dem Betrachter. Die Bilder sind von Raum und Zeit gelöst und folgen keinem Trend. Sie sollen vielmehr Trost spenden und Freude bereiten. Gab es Momente in Ihrem Leben, wo Sie der Kunst den Rücken kehren wollten? Nein, aber es ist ja nicht alles zur Kunst geworden, das ich zum Entstehen gebracht habe. So gesehen, ist sie mir schon manchmal abhandengekommen, den Rücken habe ich ihr aber nie zugekehrt. Meine Malerei ist ja mein Standpunkt und mein Zuhause. Ich verknüpfe alles Erlebte mit ihr und wenn ich eine Pause einlege, dann nur um einen gewissen Abstand zu meinem Erschaffenen zu bekommen. Wobei ich da wiederum auch damit
beschäftigt bin, über das Gemalte zu reflektieren und eine kritische Haltung zu entwickeln. Ihr bekannter Vater, Fritz Aigner, war auch Künstler und titulierte sich selbst sogar als Genie. Ist es nicht schwer, da seinen eigenen Weg zu finden und aus dem Schatten herauszutreten? Und war der Name Aigner in Ihrem Leben bisher Türöffner oder manchmal auch das Gegenteil? Mein Vater hat zwar immer behauptet, er würde sich nicht einmischen – aber das hat natürlich nicht immer funktioniert. Ich war durch seine Malerei von klein auf beeinflusst und habe mich befreien müssen, um zu mir selber zu finden. Durch neue Strategien und Herangehensweisen hat sich meine Kunst dadurch über die Jahre hin fast völlig erneuert. Alles, was mir geschadet hat, wurde über Bord geschmissen. Das ist ein Reifungsprozess, der seine Zeit braucht! Den barocken Pinselschwung habe ich aber nicht abgelegt. In ihm sehe ich noch am ehesten das Talent, welches ich möglicherweise von meinem Vater geerbt habe. Seine kritische Haltung zum Selbstverständlichen ist mir auch geblieben. Eine sehr persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema Alkoholmissbrauch brachten Sie 2007 auf Papier bzw. auf die Leinwand. Persön-
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Mischt Oksana sich auch manchmal in Ihre Arbeit ein? Meine Frau ist meine härteste Kritikerin und sagt mir schonungslos, wenn etwas nicht stimmig ist. Das schmerzt manchmal – und doch erkenne ich meistens, dass sie objektiv recht hat. Sie ist ja selber Künstlerin: Als Pianistin hat sie einen Spürsinn für die feinen Zwischenklänge entwickelt und erkennt schnell, wenn ein Werk gelungen ist oder ob etwas fehlt. Ursprünglich kommt sie aus der Ukraine, ein Land mit viel kulturellem Potenzial! Sie liebt ihre Heimat, Oberösterreich hat sie aber absolut ins Herz geschlossen! Riesige Blumen, Pflanzenwelten, in die man eintauchen möchte, angenehme Farben – Ihre floralen Kunstwerke ziehen alle Blicke auf sich. Was fasziniert Sie so an Blumen? Blumen haben einen hohen Abstraktionswert und eignen sich her77 74-78_Lukas Aigner.indd 77
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lich deswegen, da Sie durch Ihren betroffenen Vater früh mit dem Thema konfrontiert wurden. Wie haben Sie die Zeit als Kind erlebt? Die Serie entstand aus der allgemeinen Debatte über die Jugend- und die Alkopop-Kultur. Das hab ich zum Thema gemacht bzw. meine Gedanken darüber zum Ausdruck gebracht. Mein Vater hat den Alkohol sehr geliebt, das ist kein Geheimnis. Für meine Mutter war das natürlich ein riesiges Problem, wir Kinder konnten gut damit leben, da unser Vater trotzdem für alles Schöne da war: fürs Malen, Basteln, Essen gehen … Er hat sich seinen Tag gut eingeteilt, ab einer gewissen Uhrzeit am Abend war es dann vorbei mit dem Rhythmus. Ich lebe ganz anders als er, rauche nicht, halte Ordnung und trinke gerne guten Wein. Ihre beiden Brüder Paul Florian und Matthias Claudius sind ebenfalls als Künstler tätig. Inwiefern unterscheiden sich Ihre künstlerischen Tätigkeiten? Wir sind ein guter Beweis dafür, dass eine Familie zu sein und als solche derselben Tätigkeit nachzugehen nicht bedeutet, dass das Gleiche rauskommt! Jeder von uns hat seine ganz persönliche Sicht auf die Kunst, jeder geht seinen eigenen Weg. Nachdem wir – natürlich auch gemeinsam mit unserem Vater – schon immer als Künstlerfamilie gesehen wurden, dauerte es seine Zeit, die von außen sichtbaren Ketten zu lösen. Matthias Claudius hat ein breites Repertoire, mit dem er arbeitet, Paul Florian ist Bildhauer. Konnten Sie aus Ihrer Ausbildung einen besonders positiven Aspekt mitnehmen? Den Umgang mit Farbe hat mir mein Professor Wolfgang Herzig im Laufe meines Studiums an der Universität für angewandte Kunst vermittelt – viel besser sogar als mein Vater! Professor Herzig habe ich zum ersten Mal im Rupertinum in Salzburg entdeckt, als ich noch am Mozarteum Bühnenbild studierte. Seine Malerei hat mich fasziniert, da sie so frei von allen Strömungen ist und zu einer sehr klaren Sprache gefunden hat. Sein Wissen über die Farbenlehre und die vielen Gestaltungsmöglichkeiten hat er an seine Studenten erfolgreich weitervermittelt.
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Ich male eigentlich wie die „Alten Meister“ – jedoch mit den modernsten Mitteln.
Kunst kennt keine Grenzen – würden Sie das so unterschreiben? Welche Grenzen kennt Ihre Kunst? Da die Kunst eine Erfindung des Menschen ist, ist sie auch durch den Menschen begrenzt. Ich begrenze meine Kunst auf das Medium Malerei, da bin ich vielleicht sehr konservativ. Ich halte aber nicht viel von Kunst, die überall dabei sein will und dadurch beliebig und austauschbar wird. Auch wenn Sie weit über die Grenzen Oberösterreichs und auch Österreichs bekannt sind, so sind Sie unserer Landeshauptstadt Linz treu geblieben. Ist Linz ein guter Standort für Kunst? Nach meinem Studium bin ich nach Linz zurückgekehrt, da ich meine Geburtsstadt als idealen Ort des kreativen Schaffens ansehe. Linz hat kurze Wege und
viel Natur – eine Mischung, die ich absolut schätze! Das Leben hier ist im Allgemeinen, gemessen an der Einwohnerzahl, sehr bunt und vielfältig. Linz hat ein enormes Potenzial, das vielleicht noch nicht ganz ausgeschöpft ist, lebenswert ist die Stadt aber auf jeden Fall! Nach mehreren Ateliers habe ich im Linzer Zentrum Räumlichkeiten anmieten können, die bis heute ideal zum Malen und Präsentieren sind. Auf über 250 Quadratmetern wird in Ihrem Atelier, dem „Kunstversorger“ in der Linzer Waltherstraße, Kunst präsentiert. Der Raum ist aber auch Ihr Ort des kreativen Schaffens – entstehen alle Werke hier? Der Kunstversorger – so nenne ich das Atelier, das mir auch als Galerie dient und wo zahlreiche Bilder entstanden sind – war über neun Jahre auch ein Ort der Begegnung. Leider wird das Haus verkauft und muss anschließend einem Neubau weichen. Ein Stück Linzer Kulturgeschichte geht damit verloren. Nicht zuletzt haben ja auch einige Bands bei mir gespielt, es gab Lesungen, Feste und vieles mehr. Mittlerweile ist eine Vielzahl an Werken aus Ihrem „barocken Pinselstrich“ entstanden. Gibt es eine Lieblingszeichnung von Ihnen? Das ist spannenderweise sogar eine Kinderzeichnung von mir: Ich habe damals meine schlafende Mutter gezeichnet. Ich weiß den Moment heute noch genau, habe eine schöne Erinnerung daran. Malerei ist wie Tagebuch führen auf einer optischen Ebene – und meine Malereien und Zeichnungen fangen meine Gefühlswelt ein.
RAUMFÜLLEND. In jedem seiner Kunstwerke wird die Handschrift von Lukas Johannes Aigner sichtbar.
Ihre Bilder sind meist von einer melancholischen Stimmung geprägt. Ein Ausdruck Ihres Charakters? Wie sind Sie, „menschlich“ gesehen? Ich bin ein typischer „von-bis-Typ“. Ich kann konzentriert und ernst sein bei der Arbeit, lass mich aber auch schnell mal ablenken, setze mich mit Freunden zusammen, schätze gutes Essen und verbringe liebend gerne Zeit mit meiner Frau, koche, trainiere … Man sieht mir nicht an, dass ich Künstler bin, ich trage keinen Künstlerhut! (lacht)
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Das STEGREIF.orchester interpretiert bei seinem Brucknerhaus-Debüt die 3. Sinfonie von Johannes Brahms avantgardistisch neu und bezieht dabei auch einen kurzen Auszug aus der 4. Sinfonie von Anton Bruckner mit ein.
Mit einem spektakulären Programm an Klavier und Orgel kehrt der Publikumsliebling Kit Armstrong auf die Brucknerhaus-Bühne zurück.
INTERNATIONALES
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#freebrahms Eines von ihnen ist das STEGREIF.orchester. Erstmals in Linz zu Gast, macht sich das Orchester am 22. September um 19.30 Uhr mit „#freebrahms“ daran, den avantgardistischen Funken zu befreien, der in der 3. Sinfonie von Johannes Brahms schlummert. Dabei kommt das Orchester ganz ohne Noten, Dirigenten und Stühle aus und erschafft in vier 15-minütigen Sätzen ein völlig neues Musikerlebnis. Kit Armstrong Ebenfalls mit von der musikalischen Partie ist Kit Armstrong. Im letzten Jahr vom Publikum enthusiastisch bejubelt, kehrt er als Pianist und Organist am 5. Oktober um 19.30 Uhr mit einem spektakulären Programm auf die Brucknerhaus-Bühne zurück. In seinem
Konzert widmet sich das Multitalent Julius Reubkes schmalem Œuvre, das aus drei solistischen Werken für Klavier und Orgel besteht und kombiniert es mit je einer Klavier- und Orgelkomposition von Reubkes Lehrer Franz Liszt.
INFO Alles Infos zum Brucknerfest und zu den Konzerten finden Sie unter www.brucknerfest.at und www.brucknerhaus.at.
E N T G E LT L I C H E E I N S C H A LT U N G
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m letzten Drittel des 19. Jahrhunderts wurde Wien zum Schauplatz eines handfesten Streits zwischen zwei Parteien. Auf der einen Seite Anton Bruckner, der als „Neutöner“ und Wagnerianer zur „Fortschrittspartei“ gerechnet wurde, auf der anderen Seite Johannes Brahms, der als „Akademiker“ galt und sich als Hüter der Tradition und Verfechter einer „absoluten Musik“ verstand. Das diesjährige Brucknerfest nimmt diesen sogenannten Musikstreit zum Anlass, um zu bilanzieren, was von der damaligen Gegnerschaft übriggeblieben ist und stellt den Werken Bruckners Kompositionen von Brahms unmittelbar gegenüber. Für die Konzerte konnten wie jedes Jahr zahlreiche international renommierte Ensembles und Interpreten und Interpretinnen gewonnen werden.
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Unter dem Motto „Kontroverse – Bruckner und seine Zeit(genossen)“ beschäftigt sich das diesjährige Brucknerfest vom 4. September bis zum 11. Oktober mit dem musikalischen Streit zwischen Anton Bruckner und Johannes Brahms.
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