Unser Salzkammergut 2019

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Fuschlsee

TRADITION & NATURVERBUNDENHEIT

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Österreichische Post AG, MZ 17Z041121 M, Neu-Media GmbH, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels

HERBST 2019 / Nr. 11 / € 7,00

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Genießen Sie den goldenen Herbst! Tradition, Gastfreundschaft und Naturverbundenheit sind Werte, die die Fuschlseeregion zu einem ganz besonderen Flecken Erde machen.

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ingebettet in traumhaft schöner Mittelgebirgslandschaft zwischen Salzburg und dem Wolfgangsee liegt der Fuschlsee und zeichnet sich vor allem durch seine atemberaubende Schönheit sowie Trinkwasserqualität aus. Der smaragdgrüne See hat ein fast unverbautes Ufer, besticht durch vielfältigen Fischreichtum und hat mit dem Fuschlsee-Moor ein Naturschutzgebiet. Am besten erkundet man ihn mit der „Fuschlerin“. Beim lautlosen Dahingleiten mit der elektrisch betriebenen Zille kann man so richtig abschalten und die romantischsten Plätzchen rund ums Ufer entdecken. Malerisch liegt die Schlossfischerei direkt am Fuschlsee und bietet Einheimischen wie Gästen frische Fische, die in den Gasthöfen der Region bestens zubereitet werden. Abtauchen und die schönen Seiten des Lebens genießen, lässt es sich im Hotel Schloss Fuschl, das bereits in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts als Jagdschloss erbaut wurde. Für lange Zeit

diente es als Sommerresidenz der Salzburger Erzbischöfe, in den 1950iger-Jahren wurde es sogar zur Filmkulisse für die „Sissi“-Filme mit Romy Schneider. Auf der Terrasse bietet sich ein atemberaubender Blick über den Fuschlsee und im Gourmetrestaurant kommen Feinschmecker und Weinliebhaber auf ihre Kosten. Aber auch für all jene, die gerne hoch hinaus wollen, hat die Fuschlseeregion einiges zu bieten. Der goldene Herbst ist die ideale Zeit, um die Wanderschuhe zu schnüren. Absolut empfehlenswert ist ein Ausflug aufs Zwölferhorn. Ein AlmFrühstück mit Aussicht in charmanter Atmosphäre lässt sich auf der Bartlhütte oder Lärchenhütte am Zwölferhorn genießen. Auf der Mayerlehenhütte und der Waldhof Alm werden Sie mit regionalen Schmankerln verwöhnt. Wenn die Spätsommertage ins Land ziehen, steht in der Region der Bauernherbst am Programm und bietet neben regionaltypischen Gerichten, traditionelle Handwerkskunst

sowie musikalisches Brauchtum. Für Liebhaber alter Fahrzeuge und deren Geschichte haben wir das Manro Classic Museum in Koppl und die Ferdinand Porsche Erlebniswelten in Mattsee besucht. Ernst Piëch, der Enkel von Ferdinand Porsche, hat uns höchstpersönlich durch seinen „fahr(T)raum“ geführt. Was Sie dort sehen und erleben können, lesen Sie auf Seite 118. Weiters sind wir mit Jäger Christoph Burgstaller und Spitzenkoch Rudi Obauer auf die Pirsch gegangen und bringen Ihnen ab Seite 82 die Jagd sowie auch g‘schmackige Wildrezepte zum Nachkochen näher. Bleibt mir nur, Ihnen viel Freude mit dieser Ausgabe von „Unser Salzkammergut“ und einen schönen Herbst zu wünschen! Ihr Josef Rumer, Herausgeber Schreiben Sie mir unter: unser.salzkammergut@neu-media.at

Impressum UNSER SALZKAMMERGUT Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter der URL http://www.dieoberoesterreicherin.at/de/impressum/651.html abgerufen werden. Herausgeber: Josef Rumer Medieninhaber und Hersteller: Neu-Media GmbH Bahnhofplatz 2, 4600 Wels E-Mail: office@neu-media.at, Tel.: 07242 / 9396 8100, Fax: 07242 / 9396 8110 Geschäftsführung: Josef Rumer,

Mag. Andreas Eisendle Prokuristin: Astrid Gruber E-Mail: astrid.gruber@neu-media.at Assistentin der Geschäftsführung: Kerstin Starzengruber E-Mail: office@neu-media.at Büroorganisation: Slavica Haminger Redaktionsleitung: Mag. Ulli Wright E-Mail: redaktion@neu-media.at, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, Tel.: 07242 / 9396 8102 Redaktion: Zivana de Kozierowski, Nicole Madlmayr, Denise Derflinger, Mag. Petra Kinzl, Dr. Maria Russ, Sonja Humer, Rebecca Mayr, BA, Nadine Wiesmüller Anzeigenleitung: Josef Rumer, E-Mail: anzeigen@neu-media.at

Anzeigen: Mag. Dietlinde Wegerer, Lisa Becker, Andrea Hametner, E-Mail: anzeigen@neu-media.at Grafik: Karin Rosenberger, Laura Koller, Ana Mrvelj, E-Mail: grafik@neu-media.at Fotos: Andreas Mühlleitner, TVB Traunsee-Almtal/Andreas Röbl, Mona Lorenz, Monika Löff, Shutterstock Illustrationen: Laura Koller Verlags- und Herstellungsort: Bahnhofplatz 2, 4600 Wels Druck: Druckerei Berger, 3580 Horn Vertrieb: PGV Austria Trunk GmbH, 5081 Anif

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Die nächste Ausgabe von UNSER SALZKAMMERGUT erscheint am 15. November 2019.

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Inhalt 06

DIE FUSCHLSEEREGION ZUR 5. JAHRESZEIT EIN AUSFLUG MIT DER „FUSCHLERIN“

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ZU FUSS RUND UM DEN FUSCHLSEE Wandertipp von Fotograf Andreas Mühlleitner

MANRO CLASSIC MUSEUM Die Crème de la Crème der Autowelt unter einem Dach

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WENN DER VATER MIT DEM SOHNE ... ... im Salzkammergut Schwammerlsuchen geht

Mit der Zille über den See gleiten

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Foto: Armin Walcher

46 Schwammerlsuche

Vom Bauernherbst bis zu den Glücksplätzen

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Foto: Karin Lohberger

6 Bauernherbst

Foto: Salzburger Land Tourismus

82 Jaga & Koch

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DER URURENKEL VON KAISER FRANZ JOSEPH Ein Interview mit Künstler Leopold Altenburg

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Foto: Carletto Ferrari

74 Kulinarisch unterwegs

Foto: Monika Löff

Foto: Monika Löff

28 Ausflug mit der „Fuschlerin“

128 Künslterbesuch Foto: Monika Löff

Coverfoto: Shutterstock

38 Manro Classic Museum

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KULINARISCH UNTERWEGS

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Besuch in der Schmiedewerkstatt

„Beisltour“ mit Foodbloggerin Catrin Neumayer

82

DER JAGA & DER KOCH Wildrezepte von Spitzenkoch Rudi Obauer

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RUNTER INS TAL „Schaftag“ der Gosauer Schafe

WENN DIE MESSER GLÜHEN

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FAHR(T)TRAUM Mit Ernst Piëch in den Porsche Erlebniswelten

124 BEST OF KULTUR Das ist los im Herbst im Salzkammergut

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WER STILLE UND RUHE SUCHT, findet in der Fuschlseeregion lediglich 20 Minuten von der Stadt Salzburg entfernt sein Glück: Am Fuschlsee, wo keine Motorboote erlaubt sind, oder in Hintersee am neuen JosephMohr-Gedenkweg, benannt nach dem Dichter des Weihnachtsliedes „Stille Nacht, heilige Nacht“.

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Die Fuschlseeregion zur 5. Jahreszeit

Nach dem Sommer kommt der Bauernherbst. Und dann erst der Herbst. Im Salzburger Land drängt sich eine fünfte Jahreszeit dazwischen. Auch die Menschen am Fuschlsee und am Hintersee lassen von August bis November ihre bäuerlichen Traditionen mit Pomp und Gloria hochleben. Es geht aber auch ruhiger zu. An Glücksplätzen, vor beschaulichen Mühlen und auf Almen. UNSER SALZKAMMERGUT stellt die schönsten Wege vor, die Gegend zu erleben. Und zu verstehen. Text: Petra Kinzl Illustrationen: Laura Koller Fotos: Andreas Mühlleitner, SalzburgerLand Tourismus, Oberhinteregger Hof, Servus TV/Hannes Schuler, TVB Fuschlseeregion, Fuschlseeregion/Christian Kremser, Fuschlseeregion/Erber, Shutterstock

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DER FRAUENKOPF (1.303 Meter) ist über den gut markierten Schoberrundweg zu erreichen. Im Herbst ist die Fernsicht besonders klar und der smaragdgrüne, vier Kilometer lange Fuschlsee sowie die umliegenden Gipfel scheinen zum Greifen nah.

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maragdgrüne Seen, schroffe Berggipfel, bewaldete Hügel: Liebevoll wie eine Mutter schließt die Region ihre Arme um die Orte Fuschl am See, Hof, Faistenau, Thalgau, Ebenau, Hintersee und Koppl. Sanft erheben sich darin die Gipfel von Schober, Osterhorngruppe, Strubklamm, Gaisberg und eingebettet liegt der Salzburg Ring. Mittendrin funkeln zwei blaue Juwele um die Wette: der malerische Fuschlsee und der Hintersee, ein Gebirgswassersee. Ruhe ist hier mehr als eine Floskel, denn nach Motorbooten kann man lange Ausschau halten. Ein motorisierter Untersatz ist lediglich der Wasserrettung und dem Fischer von der Schlossfischerei erlaubt. Dorfcharakter. „An der Fuschlseeregion schätzen viele die natürliche Lage, die Landschaft, die Ruhe und den dörflichen Charakter“, beschreibt der Bürgermeister von Fuschl am See, Hotelier Franz Josef Vogl, seine Heimat als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. Ursprünglich war der Fuschlsee als Trinkwasserreservoire für die Stadt Salzburg gedacht, doch der Bedarf hielt sich in Grenzen. Die Trinkwasserqualität hat sich der einzige See, der sich zur

„Der Bauernherbst ist die fünfte Jahreszeit im Salzburger Land.“ Bürgermeister Franz Josef Vogl, Fuschl am See

Gänze auf dem Bundesland Salzburg befindet, zum Glück bis heute erhalten. Vier Kilometer lang, misst er an seiner tiefsten Stelle 67,3 Meter. Die Sichttiefe beträgt bis zu erstaunliche sechs Meter. Das Fischereirecht ist dem Schloss Fuschl vorbehalten. Der kleine Bruder Hintersee liegt etwa elf Kilometer entfernt etwas versteckt in einem Seitental und präsentiert sich nicht weniger reizvoll. Hier endet die Straße und Naturliebhabern öffnet sich die zauberhafte Bergwelt der Osterhorngruppe.

VOM MÄHEN MIT DER SENSE bis zum Anfertigen von Schindeln: Der Bauernherbst bringt den Menschen fast vergessenes bäuerliches Handwerk wieder näher.

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Fuschler Zeitspuren: von „Poistazipfen“ und „Pschoatpakke“. Es versteht sich von selbst, dass die 1.500-SeelenGemeinde Fuschl am See stolz auf ihre Traditionen und ihr Brauchtum ist. Dass sich zwei Damen aus seiner Herde um den Erhalt von Mundartausdrücken angenommen haben, freut den Bürgermeister schon fast so, als hätte eine Henne ein goldenes Ei gelegt. Josefa Fritz und Brigitta Koch, eine Lehrerin und eine Lehrerstochter, haben den regionalen Sprachschatz der Fuschlseeregion in unzähligen Gesprächen aufgearbeitet und vor drei Jahren in den „Fuschler Zeitspuren“ zum Nachlesen und sogar Nachhören dokumentiert. Viele Begriffe und Volksweisheiten daraus sind bäuerlichen Ursprungs. Wer vergessen hat, was es mit „Pipm“, „Poistazipfen“ oder „Pschoatpakke“ auf sich hat, wird so eines Besseren belehrt. Ein wahrer Fundus, um die Menschen in der Region besser kennen zu lernen. Und zu verstehen.

DER SALZBURGER BAUERNHERBST erlebt jetzt seine Blütezeit. In den Heustadeln steht schon der prachtvolle Kopfschmuck für die Kühe zum Almabtrieb bereit.

KLÖPPELN ist eine alte Handwerkskunst, wo Garne in stundenlanger Arbeit Tischwäsche, Altartücher oder Dirndlblusen verzieren. Salzburger Spitze zählt sogar zum Kulturerbe Österreichs.

Bauernherbst is‘. „Von Wurzeln und Wipfeln – Einatmen. Laubrauschen. Ausatmen“, so lautet das Motto des Salzburger Bauernherbstes 2019. Brauchtum und Volkskultur erleben zu Unser Salzkammergut | 9

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Sei‘s wias sei, stirbt de Kua bleibt des Hei. Fuschler Zeitspuren, Sprüche und Volksweisheiten

dieser Jahreszeit ihre Höhepunkte. Gemächliches Kuhglockengeläut, G‘stanzl singen und Paschen, dazu feine Krapfen und duftende Schwarzbeernockn: So klingt und schmeckt der Bauernherbst im Salzburger Land vom 24. August bis 3. November, welchen 72 BauernherbstOrte mit rund 2.000 Veranstaltungen wie eine „fünfte Jahreszeit“ zelebrieren, was auch Fuschls Bürgermeister Franz Josef Vogl bestätigt: „Nach dem Sommer kommt der Bauernherbst. Und dann erst der Herbst.“ Wenn die Senner nach dem Almsommer mit dem Vieh ins Tal zurückkehren und die Bauern ein letztes Mal vor dem Winter aufs Feld hinausrücken, um Heu einzufahren und Obst, Getreide oder Gemüse zu ernten, dann ist die Zeit gekommen, um Marmeladen einzukochen, Säfte zu pressen, Obst fürs Schnapsbrennen einzumaischen oder Speck und Würste zu selchen. All diese frisch erzeugten Produkte tragen die Bauern auch auf die zahlreichen Bauernherbstmärkte, wo sie an den Ständen verkostet und gekauft werden können. Nach getaner Arbeit darf aber auch das Feiern nicht zu kurz kommen: gemeinsam wird musiziert, getanzt und gelacht. Geselliges „Hoagascht“, was soviel heißt wie Beisammensitzen, gehört einfach dazu. Bauernherbst-Wirte verwöhnen zu dieser Jahreszeit mit typisch regionalen Schmankerln wie dem Kartoffelgericht „Erdepfinidei“, Salzburger Bierfleischknödeln, frisch geernteten

Fröhliches Bauernkrapfen-Mampfen.

GEPFLEGTES BRAUCHTUM. Die Holzhacker marschieren auf.

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VON FESTLICHEN UMZÜGEN und prächtigen Almabtrieben über aufwendige Heufiguren an den Ortseinfahrten bis hin zu juchzenden Schuhplattlergruppen – der Bauernherbst bietet all diesen alten Traditionen eine Bühne, um die Volkskultur zu pflegen.

Salzburger Bauernherbst in der Fuschlseeregion von Ende August bis Anfang November • Sa., 14. September: Almabtrieb in Hintersee, von der Gruberalm nach Lämmerbach

• Sa., 5. Oktober: Aussigråsn – a volksmusikalischer Saitensprung in Faistenau

Samstag Bauernfrühstück (bis 26.10.) www.faistenauer-hofkaeserei.at

• Sa., 14. September: „Trakai Treff“ – Traktortreffen in Faistenau

• Auf Oberhinteregger‘s Erlebnisbauernhof in Faistenau: jeden Dienstag Führung durch den Kräutergarten (bis 29.10.), jeden Donnerstag Kinderkochkurs (bis 03.10.), jeden Freitag Imkerführung (bis 25.10.), jeden

• Rumingmühle: Jeden Dienstag Brotbacken und Jausentag (bis 24.09.), jeden Freitag Mühlenvorführung und Jausentag (bis 28.09.) Tel.: 06226/838 418.

• So., 15. September: Bauernherbst- und Erntedankfest in Fuschl am See

www.salzburgerland.com/de/bauernherbst/ Unser Salzkammergut | 11

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BIOBÄUERIN Alexandra Oberascher bewirtschaftet mit ihrem Mann den Vordergrubenbachhof im 450-Seelen-Dorf Hintersee, wo neben zwei Söhnen einige Mutterkühe und ihre Kälber, Hühner, Hasen, zwei Ziegen und eine Katze zur Familie gehören.

Lungauer Eachtling, Wildgerichten von Reh und Hirsch oder mit süßen Bauernkrapfen, Apfelradl oder Hollerkoch. Hackbrett und Alphorn auf der Alm. Jedes Jahr kommen circa 500.000 Besucher zu den Veranstaltungen des Bauernherbstes und feiern mit den Einheimischen, den Bauern, Wirten und Vereinen. Hier bietet sich die seltene Gelegenheit, dem bäuerlichen Leben bei Handwerksvorführungen, Wanderungen, Kochkursen, Erntedankfesten, Almabtrieben und Brauchtumsveranstaltungen aus nächster Nähe beizuwohnen. Ein besonderes Erlebnis ist es, wenn Volksmusikanten die familiäre Stuben-Musi mit Hackbrett, Gitarre und Akkordeon, Alphornbläser, Jodler und Gstanzlsinger auf Almhütten und auf Hoffesten zum Klingen bringen. Unvergesslich bleibt auch eine von Musik begleitete Almroas, wie sie alljährlich im August am Faistenauer Schafberg miterlebt werden kann.

Über 200 Kräuter gedeihen im liebevoll angelegten Kräutergarten am Oberhinteregger Hof.

Textverfassers Joseph Mohr, liegt der Vordergrubenbachhof von Familie Oberascher, welcher eine kleine Pension beherbergt. „Die Leute können von der Haustür zu den vielen Almen und Gipfeln der Osterhorngruppe aufbrechen oder im Winter von hier aus die Pisten erobern“, schwärmt Biobäuerin Alexandra Oberascher. Das Biofrühstück, Kneippen im kristallklaren Gebirgsbach neben dem Haus und im Winter hundert Prozent Naturschnee würden von den Gästen sehr geschätzt.

Die Langlaufloipe führt direkt hinterm Haus vorbei. Wer familiäre Atmosphäre am Bauernhof sowie am Tag ein frohes Muhen, Meckern und Gackern der Tiere und Stille in der Nacht einem Hotelaufenthalt vorzieht, wird sich bei Auszeiten auf Höfen wie dem Vordergrubenbachhof wie im siebten Himmel fühlen. Oberhinteregger‘s Erlebnisbauernhof. Vom Leben und Arbeiten am Hof, davon kann auch Familie Klaushofer vom Oberhinteregger Hof ein Lied singen.

OBERHINTEREGGER‘S ERLEBNISBAUERNHOF in Faistenau: Im hofeigenen Räucherhäuschen mit Backofen bäckt Brigitta Klaushofer frisches Bauernbrot oder räuchert dort zarten Fisch.

Stille Nächte am Biobauernhof. Neben dem bäuerlich geprägten Faistenau hat sich auch Hintersee seine ländliche Idylle bewahrt. Hier, am Gedenkweg des „Stille Nacht, heilige Nacht“-

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KATHI‘S BLUMENCAFÉ. Am elterlichen Bauernhof zaubert Kathi Klaushofer mit Naturzutaten unglaubliche Pralinen und Torten.

„Håt da Schowa an Sawe, wiads Weda misarawe; håt da Schowa an Huat, wiads Weda guat.“ „Hat der Schober (Berg) einen Säbel (Nebelgebilde unterm Gipfel), wird das Wetter miserabel; hat der Schober einen Hut, wird das Wetter gut.“ Fuschler Zeitspuren, Sprüche und Volksweisheiten

Essbare Nähmaschine, kreiert in Kathi‘s Blumencafé.

„Wir backen unser Holzofenbrot nach eigenem Rezept“, nickt Brigitta Klaushofer, während sie flink einen Laib in den Schlund des Ofens einschießt. Doch nicht nur für das schmackhafte Sauerteig-, Sonnenblumen-, Nuss-, Weiß- und Dinkelvollkornbrot ist der Hof bekannt, auch andere Produkte aus eigener Erzeugung werden von den Besuchern geschätzt, wie selbst hergestellter Käse, naturtrübe Säfte, Marmeladen, Holunderliköre, Schnäpse sowie Naturkosmetik mit Holunder. Wie süßer Bienenhonig gewonnen wird, dabei lässt sich Ehemann Simon in der Hofimkerei über die Schulter schauen. Ob zum Frühstücken, Mittagessen, Kaffee und Kuchen oder auf eine Bauernjause: Wer den Erlebnisbauernhof besucht, wird herzlich empfangen, gerne auch zu einer Führung durch Imkerei, Käserei, Backstube, Hofladen, Sàgstüberl, Kräuterstüberl und den herrlich duftenden Kräutergarten, wo über 200 Arten gedeihen. Zum Schmecken, Riechen und Verkosten sollte man sich hier also viel Zeit nehmen. Die Bekanntheit des Bauernhofes zieht weite Kreise. Neugierig hat sogar schon Servus-TV an die Tür von Familie Klaushofer geklopft und einen Beitrag gedreht, der im August zum Thema „Salzburger Bauernherbst“

„Mutter Erde ist nichts anderes, als eine große Apotheke Gottes.“ Kathi Klaushofer, Kathis Blumencafé

im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Denn vor allem zu dieser fünften Jahreszeit gibt es am Oberhinteregger Hof viel zu sehen. Kathi‘s Blumencafé. Und seit sich Tochter Katharina entschlossen hat, ein eigenes Blumencafé am Oberhinteregger Hof in Faistenau einzurichten, finden die Kräuter, Gewürze und Blumen aus dem Hollergarten oder der Wiese ihre Erfüllung auch in zauberhaften Torten, Desserts und Pralinen. Naschen mit gutem Gewissen lautet die Devise. „Es ist mir wichtig den Menschen etwas Gutes zu tun und ihnen zu zeigen, dass Mutter Erde nichts anderes ist, als eine große Unser Salzkammergut | 13

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„Drum liaba Hergott me , beschütz mai d‘Hoamat fe , åi unsa Guat und Såch und a de Muattaspråch! Schütz uns‘re Bräuch und Leit Weil‘s Di gwis seiba g freit, wånns‘d siegst wia sch åis is: des Paradies! Fuschler Zeitspuren, Sprüche und Volksweisheiten

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Ziagt da Newe iwan Fiweng ausse af Hof, wiads Weda sch , ziagta hine af Songging, wiads Weda schlecht. Fuschler Zeitspuren, Sprüche und Volksweisheiten

die in die idyllische „Ebenauer Plötz“ führt, einem Glücksplatz mit Wasserfällen am mittleren Rettenbach, Felswannen und Bauernmühlen aus der Neuzeit. Auf dem zweieinhalbstündigen Weg geben fünf Bauernmühlen Zeugnis vergangener Jahrhunderte: die Waschl-Mühle, die man als Ausgangspunkt für eine Rundtour wählen kann, die Schroffenau-Mühle, die Eder-Mühle, die Pertiller-Mühle und die Hofbauer-Mühle.

DIE RUMINGMÜHLE. Wo früher die Bauern ihr Getreide zum Mahlen brachten, kehrt man heute auf eine herzhafte Jause ein oder beobachtet bei einer Vorführung, wie Getreide zu Mehl wird.

Hundsmarktmühle und Rumingmühle. Alles über das Müllerhandwerk anno dazumal lässt sich in der denkmalgeschützten Hundsmarktmühle in Thalgau erfahren, die 1570 als Mühle am Gailnbach erstmals urkundlich erwähnt wurde und in reizender Landschaft direkt am Fuschlseerundweg liegt. Die Räumlichkeiten des heutigen Museums, das sich über Mahlkammer, Tenne und Mostkeller hin zum ehemaligen Stall erstreckt, werden auch gerne für Feiern, Hochzeiten, Tagungen und Ausstellungen genutzt.

Apotheke Gottes“, unterstreicht Konditorin Kathi, die liebend gerne Milch, Topfen und Eier aus der hauseigenen Landwirtschaft und Honig aus Papas Imkerei zu Höherem beruft. Ebenauer Mühlenwanderweg. „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach: Klippklapp …“ Wer kennt es nicht, das Volkslied aus der Zeit der Romantik. Eine Gegend besonders reich an Mühlen ist „das Dorf der alten Mühlen“ Ebenau. Hier lässt sich eine herrliche Mühlenwanderung unternehmen,

Die denkmalgeschützte Hundsmarktmühle liegt in reizender Landschaft direkt am Fuschlseerundweg.

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NICHT NUR FASSADE. Die Hundsmarktmühle, die 1570 erstmals urkundlich erwähnt wurde, ist heute Museum und Austragungsort für Hochzeiten, Tagungen und Ausstellungen.

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„Da summa der is aussi, muss I obi in‘s tal. Pfiat enk gott schene alma, pfiat enk gott tausend mal!“ Hubert von Goisern

Die Bäume werfen schön langsam ihr Blätterkleid ab, der Herbst zieht buchstäblich ins Land. Aber noch ist nicht aller Tage Abend. Auch Daniela Herbst und ihr Mann Markus lassen es den Gästen an nichts fehlen. Von Mai bis September lockt die Rumingmühle zur Einkehr am Ellmaubach: Es gibt Käse und Speck aus eigener Erzeugung und viele regionale Schmankerl. Erst nach langem Suchen haben die Mühlenbetreiber einen originalen Holzbackofen gefunden und aufgebaut. Nun backen fleißige Hände jeden Dienstag frisches Holzofenbrot. Wo früher die Bauern des Ortes Fuschl am See ihr Getreide zur Mühle brachten, um dieses vom Müller mahlen zu lassen, lebt heute die alte Tradition des Getreidemahlens für die Besucher wieder auf. Wöchentlicher Jausentag ist der Freitag, wo gleichzeitig Mühlenvorführungen spannende Blicke hinter die Kulissen der alten Wassermühle ermöglichen. Schlossfischerei am See. Für alle, die sich lieber g‘schmackigen Räucherfisch auf der Zunge zergehen lassen, gibt es eine hervorragende Anlaufstelle am Fuschlsee: Die Schlossfischerei. Morgens frisch gefangen landen die Fische flugs in der Räucherkammer unmittelbar neben dem See, unweit vom weltweit bekannten Schloss Fuschl. „Was braucht es mehr, als sich an

EINKEHR IN DER SCHLOSSFISCHEREI. Seit über 30 Jahren sind der Fuschlsee und die Schlossfischerei sein Arbeitsrevier. Gerhard Langmaier ist Fischer mit Leib und Seele. Vor oder nach einer Fuschlsee-Umrundung kann er frischen Räucherfisch aus der Schlossfischerei wärmstens empfehlen, dazu eine Scheibe Schwarzbrot, Kren und einen einzigartigen Ausblick auf Wasser und Schloss.

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einem lauen Nachmittag an den Ufern des Fuschlsees niederzulassen, um eine geräucherte Reinanke zu genießen?“ Dazu eine Scheibe Schwarzbrot, Kren, ein kühles Glas Wein und fertig ist das Rezept für kulinarische Sommerfrische in Reinkultur, schwärmt Gerhard Langmaier, seines Zeichens Salzburger Landesfischermeister. Seit mehr als 30 Jahren ist der Fuschlsee sein Arbeitsrevier, wobei die nachhaltige Bewirtschaftung des Sees mit Trinkwasserqualität für ihn an oberster Stelle stehe. In der vor drei Jahren vollständig neu gebauten Fischerei werden ganzjährig qualitativ hochwertige Frisch- und Räucherfischspezialitäten angeboten. Als Verdauungsspaziergang lädt im Anschluss der Fuschlseerundweg ein, welcher während einer rund dreistündigen Etappe exponierte Ausblicke auf den See und die umliegenden Wälder, Berge, Wiesen und Weiden ermöglicht. Herbstzeit ist Bergzeit. Auch für richtige Bergfexe hat die Fuschlseeregion allerhand im Angebot. Also Pschoatpakkei pack‘n und auf geht‘s! Mit der Vorfreude auf die zünftige Jause aus

Ersehnter Frischekick aus dem Holzgrander auf der Gruberalm in Hintersee.

Reizende Almen und 30 bewirtschaftete Hütten lassen das Wanderherz höher schlagen: Am Faistenauer Schafberg, der Anzenbergalm, auf der Bergalm, Feichtensteinalm, Genneralm oder der Spielbergalm.

dem Rucksack wandert es sich gleich viel leichter. Schöne Almwanderungen mit Hütteneinkehr versprechen zum Beispiel die Gruberalm in Hintersee, die Oberwiesalm oder die Sausteigalm in Faistenau. 30 bewirtschaftete Almhütten warten darauf, sich um das Wohl der Wanderer zu kümmern. Gipfelstürmer wählen den Aufstieg zum Schober oder Filbling, den Faistenauer Schafberg oder erklimmen den Nockstein über den Ostgrad. Ob kurze Fitnesseinheit oder mehrtägigen Tour: Alle Wege führen ans Ziel. Zertifizierte Bergguides sind gerne bei der Planung behilflich oder stehen als Begleiter ins Abenteuer zur Verfügung. Darüber hinaus genießen Wanderer in der Fuschlseeregion einen speziellen Rundumservice. 14 Wanderbetriebe haben sich zusammengeschlossen und versorgen ihre Gäste mit einem Dach über dem Kopf, Wanderkarten, Tourenbeschreibungen, Frühaufsteher-Frühstück, Verpflegung, Verleih von Wanderausrüstung, Rückholservice bei Notfällen, GPS-Daten und dem aktuellen Wetterbericht. Wenn sich das goldene Licht des Herbstes auf die Landschaft legt, ist die Fernsicht besonders klar und die Gipfel der umliegenden Berge scheinen zum Greifen nah. Für welchen Weg man sich auch entscheiden mag, in der Fuschlseeregion gönnen sich Körper und Geist stets eine willkommene Auszeit.

Die schönsten fünf Wege die Fuschlseeregion im Herbst zu erleben: 1. Den Bauernherbst mitfeiern 2. Besuch am Erlebnisbauernhof 3. Mühlen erkunden 4. Einkehr in der Schlossfischerei 5. Wanderung zu Almen und Hütten

Bräuche, Traditionen und Veranstaltungen: www.fuschlsee.salzkammergut.at www.salzburgerland.com/de/fuschlsee/

Wandern: www.wanderbetriebe.at

Mundart-Wörterbuch: www.fuschler-zeitspuren.at

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Verschnaufpause am

Fuschlsee Wer die Gegend nicht ohnehin schon in sein Herz geschlossen hat, findet an dieser Stelle die besten Adressen zum Kennenlernen: Naturerlebnisse, Weitblicke, Ruhe, Traditionsverbundenheit und Geselligkeit. Unsere Genusstipps: ofenwarmer Räucherfisch oder Süßspeisen vom Holler auf urigen Hütten. Wem da nicht das Wasser im Mund zusammenläuft ... Text: Petra Kinzl

Illustrationen: Laura Koller

RUND UM DIE MÜHLE

HUNDSMARKTMÜHLE Am Wanderweg rund um den Fuschlsee liegt die reizende Hundsmarktmühle aus dem 16. Jahrhundert, die das Müllerhandwerk von einst näherbringt. Beliebt für Veranstaltungen, Trauungen und Feste. Seestraße 20, 5303 Thalgau www.hundsmarktmühle.at

EBENAUER MÜHLENWANDERWEG Ein Natur- und Erlebnisweg in Ebenau, dem „Dorf der alten Mühlen“. Neben den Mühlen ist der „Wasserfall Plötz“ ein rauschendes Erlebnis. Gehzeit 2,5 Stunden. www.ebenau.at

RUMINGMÜHLE Idylle pur bietet die Wassermühle aus dem Jahr 1872. Jeden Dienstag wird frisches Brot gebacken, jeden Freitag Mehl gemahlen. Mai bis September, freitags ab 14 Uhr Mühlenvorführung und Jausentag. Mühlenweg in Fuschl am See, Tel.: 06226/838418.

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KULINARIK

Redakteurin Petra Kinzl vor Ort im Salzkammergut, um herzerfrischende Geschichten zu recherchieren.

SCHLOSSFISCHEREI Die Schlossfischerei direkt am See, die seit 2016 in neuem Glanz erstrahlt, wird von Einheimischen und Gästen geschätzt. Weithin beliebt und bekannt ist der ofenwarme Räucherfisch. Hotel Schloss Fuschl – Fischerei, Schloss-Straße 2, 5322 Hof bei Salzburg

FORSTHAUS WARTENFELS Fondue Restaurant und Romantikherberge auf der Alm: Seit mehr als 100 Jahren ist das Forsthaus Wartenfels Treffpunkt für Genießer und Naturliebhaber. Die Forsthaus Stuben posierte schon oft für Film- und Fotoshootings. Aussichtstipp in der Nähe: Ruine Wartenfels. www.forsthaus-wartenfels.at

RESTAURANT BRUNNWIRT Verköstigt tagsüber die Red Bull-Belegschaft von gegenüber, abends eine ausgewählte Gästeschar. Die Brandstätters betreiben die Gourmetadresse, die seit 600 Jahren in Familienbesitz ist, in Fuschl am See. www.brunnwirt.at

HOLLERALMEN In der Fuschlseeregion tischen etwa die Mayerlehenhütte und die Waldhof Alm viele Produkte rund um die schmackhaften weißen Blüten und dunklen Beeren auf. Auch der Hofladen Oberhinteregg in Faistenau ist eine feine Adresse für Holunderprodukte – von Marmeladen bis zur Hollersalbe. www.holleralmen.at, www.faistenauer-hofkaeserei.at

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FREIZEIT

FAMILIEN-WALDKLETTERWEG Für kleine Tarzans, die nicht allzu hoch hinauswollen. Der Parcours mit 68 Stationen liegt zwischen dem Hinter- und dem Fuschlsee und führt in moderaten 80 bis 120 Zentimetern Höhe von Baum zu Baum – ein großartiges Erlebnis für Groß und Klein. www.waldkletterweg-faistenau.at

FUSCHLSEE RUNDWEG Führt 11,8 Kilometer durch schattige Wälder und ist auch für Kinder bestens geeignet (ca. 3 Stunden). Ausgangspunkt: Fuschlseerundweg Nr. 30 in Fuschl am See. Wer nicht die ganze Runde gehen möchte, kann mit dem Bus (ab Sheraton Hotel Jagdhof) oder im Sommer mit der Zille zurückfahren.

WALDHOFALM Pause und Jause: Ideale Labstation für Wanderer oder Golfer. Bei wöchentlichen Veranstaltungen und zünftigen Hüttenabenden trifft man lokale Musikanten und Künstler. Special für Golfgruppen ist das „Bradl in der Rein“ um 44 Euro pro Person inklusive Greenfee. Schoberstraße 20, 5330 Fuschl am See, www.golfclub-waldhof.at

ZILLENSCHIFFFAHRT Die „Fuschlerin“ wird das elektrisch betriebene Holzboot liebevoll genannt. Lautlos gleitet sie über den glasklaren See, vorbei an Buchten und dem weltberühmten Schloss Fuschl. April bis Oktober, Einstiege an der Promenade in Fuschl am See oder bei der Schlossfischerei. Je Strecke ca. 30 Minuten. www.ebners-waldhof.at

FELSENBAD FAISTENAU Im Eingangsbereich des Strüblweiher-Stausees gelegen bieten die wildromantischen, beckenartigen Gumpen auch Wanderern eine willkommene Gelegenheit, um ihre Füße zu erfrischen, etwa retour von der Plaikwanderung, bei einer Tour zum Zwölferhorn oder auf den Lidaun, dem Hausberg der Faistenauer.

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Symbiosen Beziehungen, die einander guttun

STERNENNACHT UND MORGENTAU Wo Nacht der Sterne Wesen lichtet Wo Geist in tiefe Stille rückt Wo Blick sich gegen Himmel richtet Wo Sein in ewige Fülle blickt Wo Osten grau ins Dunkel webt Wo junges Licht den Nebel hellt Wo kühler Tau die Sicht belebt Wo Leben sich dem Weltgeist stellt © Gerold Schodterer Ring – Tahiti- und Südseeperle Sterlingsilber / 18 kt. Gelb- und Weißgold / Brillant 24 | Unser Salzkammergut

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in Großteil der Biomasse besteht aus symbiotischen Lebensgemeinschaften: Systeme, die voneinander profitieren. Viele Korallen benötigen bestimmte Algen in der Außenhaut des Polypen, um zu überleben. Eine Zweckgemeinschaft mit Vorteilen für beide Seiten. Doch was hat das mit der Arbeit eines Goldschmieds zu tun? „Symbiose“ bezeichnet das Zusammenleben zweier Individuen, nicht aber deren Abhängigkeit voneinander. Beziehungen, die einander guttun. Derselbe Gedanke trägt unsere Partnerschaft und fließt in die Gestaltung unserer Schmuckunikate ein, wobei sich viele Möglichkeiten ergeben, Lebensthemen künstlerisch auszudrücken. Übergänge zwischen Edelstein und Edelmetall oder die Fortführung besonderer Einschlüsse erlauben eine Verschmelzung von natürlicher und künstlerischer Formgebung. Edelsteine sind kein reiner Besatz, sondern Teil der Geschichte eines Schmuckstückes. Eine Symbiose, die mehr als die Summe ihrer Teile ist.

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Auch die Farbenlehre kennt Symbiosen als Farbkombinationen, die das menschliche Auge besonders erfreuen. Das Rot der Koralle und das tiefe Blau des Lapislazuli bilden ein perfektes Farbenpaar. Die helle Südsee- und die dunkelgraue Tahitiperle sind wie Tag und Nacht, eine Geschichte über das Sich-Vertiefen in den Sternenhimmel und das Hineingleiten in einen neun Tag. Auf Wunsch erhalten Sie die Meisterstückeedition 8 – 2019 auf dem Postweg zugesandt. Vielleicht verlieben Sie sich ja in eines der Unikate und es ergibt sich eine herzerwärmende Symbiose.

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©Wolfgang Stadler Bad Ischl

KONTAKT

GEROLD UND KAROLINE SCHODTERER Goldschmiede-Atelier für bedeutungsvolle Schmuckunikate 4820 Bad Ischl, Pfarrgasse 11 Tel.: 06132/237 29-0, 0664/357 50 04 www.schodterer.at office@schodterer.at Wenn Sie gefunden haben, was Sie nie suchten, waren Sie bei uns…®

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Besonders romantisch ist eine Fahrt mit der Fuschlerin. 28 | Unser Salzkammergut

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Mit der „Fuschlerin“ in den Herbst

Vom sommerlichen Smaragdgrün wechselt sein Farbspiel in ein herbstliches Taubenblau – der Fuschlsee! Warum dies der klarste und sauberste See im Salzkammergut ist und was er alles zu bieten hat, erzählt uns Hotelier und Linienschifffahrtsbetreiber Herbert Ebner. Ein Ausflug zu Wasser auf der „Fuschlerin“ ...

Text: Zivana de Kozierowski

Fotos: Monika Löff Unser Salzkammergut | 29

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err Ebner, Sie betreiben seit Jahrzehnten das 4-Sterne-SuperiorHotel „Ebner‘s Waldhof am Fuschlsee“ und sind zugleich Betreiber der Linienschifffahrt am See. Was ist das Besondere am Fuschlsee? Seit 50 Jahren betreibe ich den Waldhof am See nun als Senior, die Linienfahrt seit bald 25 Jahren. Da hat man schon einiges zu erzählen. Eine der Besonderheiten ist, dass nach dem Zweiten Weltkrieg dieser See als Wasserreservoir für die Stadt Salzburg vorgesehen war und deshalb seither ein absolutes Motorbootverbot besteht (abgesehen von Wasserrettung und Fischerbooten). Aus diesem Grund ist das Wasser qualitativ besonders hochwertig und sauber, es hat Trinkwasserqualität. Dazu kommt, dass rund um den See ein strenges Bauverbot gilt. Sehen Sie nur, wie unverbaut das Ufer ist! Beides kommt uns hier sehr zugute. Ist es deshalb so ruhig und beschaulich? Ja, durchaus. Will man den See um-

Hotelier und Betreiber der Linienschifffahrt am Fuschlsee, Herbert Ebner.

„Der Fuschlsee ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Golfer!“ Herbert Ebner

runden, so geht dies ausschließlich zu Fuß. Da bei uns keine Autos durchfahren können und die Badegäste an einem der vier Badeplätze am Süd- und Ostufer schwimmen gehen, ergibt sich im Ort eine sehr ruhige Situation. Hier bei uns an der Sonnenseite sind einige wunderschöne Buchten, die man nur zu Fuß erreichen kann.

Gibt es denn eine Wanderroute rund um den See? Ja, der sogenannte „Fuschlsee-Rundweg“ ist einer der beliebtesten Wanderwege hier in der gesamten Region. Ein geübter Wanderer braucht allerdings im Schnitt drei Stunden für diese zwölf Kilometer lange Strecke. Und geht man die ganze Runde, so muss man immer wieder Felsvorsprünge überwinden und macht in Summe bis zu 170 Höhenmeter! Außerdem gibt es hier im Ort Fuschl am See sowie am gegenüberliegenden Ufer eine exzellente Auswahl an Gastronomie. Insgesamt eine sehr gute, touristische Situation.

Die elektrisch betriebene Holzzille gleitet lautlos über den See. 30 | Unser Salzkammergut

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Und alle, die den Wasserweg wählen, fahren mit der Holzzille? Genau, hier kommen unsere „Fuschlerinnen“ zum Einsatz, zwei elektrobetriebene Zillen. Die eine für den Linienverkehr, die andere für besondere Ausflüge und Festivitäten. Jedes der Boote hat eine Kapazität für bis zu 20 Personen. Das Linienboot hat einen fixen Fahrplan, die Festtagszille kann man mieten. Und die Strecke? Wo legen die Boote an? Es gibt zwei Anlegestellen am Fuschlsee, nämlich die Promenade hier vor unserem Hotel und die Schloss-Fischerei am anderen Ende des Sees. Der am schönsten ausgebaute Fischereibetrieb im Salzkammergut gehört zum historischen Jagdschloss aus dem 15. Jahrhundert, das sich heute als Hotel Schloss Fuschl einen Namen gemacht hat. Bei der Schloss Fischerei kann man Fisch kaufen oder diesen vor Ort direkt am See essen. Man kann natürlich diese exzellenten Salzkammergut-Fische auch auf der wunderschönen Terrasse des Hotels Schloss Fuschl genießen. Früher war der gesamte Fischfang aus dem See ausschließlich für die Tafel des Salzburger Erzbischofs bestimmt. Damals nutzte der bischöfliche Hof das Schloss Fuschl noch für Jagdausflüge. Daher ist manchen auch noch die Bezeichnung „Hofküchensee“ für den Fuschlsee geläufig. Wandern, schwimmen und exzellentes Essen – ist der Fuschlsee nicht auch ein Ziel für Golfer? Und ob! Das ist sogar eines der Highlights hier am See. Dazu haben wir uns die „Golf Seeroas“ einfallen lassen. Golfbegeisterte können während der Monate Juni, Juli, August und September mit dem Linienschiff zwei wunderschön gelegene Neun-Loch-Golfplätze besuchen. Die Reihenfolge kann man individuell auswählen. Der eine Golfclub ist bei uns auf der Waldhof-Alm im Norden des Sees; wobei Gäste, die bei uns mit dem Linienschiff an der Esplanade anlegen, mit dem Golfcar hinaufgefahren werden, um anschließend zünftig jausnen zu kön-

Die „Fuschlerin“ bringt die Fahrgäste vom Ort Fuschl zur Anlegestelle „Schloss Fuschl Fischerei“. Unser Salzkammergut | 31

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Tipp: Eine Besonderheit für Waldhof-Gäste sind die Aperitif-Fahrten auf der „Edelplätte“, wo man der gefühlvollen Musik eines Weisenbläsers am Flügelhorn lauschen kann.

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Interview an Bord!

DIE FAHRGÄSTE. (v.l.n.r.) Alina, Christina, Gabi mit Leon, Alexander, Alina und Mia.

nen. Alternativ dazu können Golfer auf der zweiten Hälfte der Route bei der Anlegestelle Schlossfischerei einkehren und danach mit dem Golfcar zum Golfclub Schloss Fuschl hinaufgefahren werden. Dort wird dann mit dem Abschlag oder der Golfrunde fortgesetzt. Dieses Angebot kommt bei unseren Gästen sehr gut an. Also steht Ausflüglern, Golfern und Feinschmeckern diesen Herbst nichts mehr im Wege! Es muss nur noch schönes Wetter kommen.

Apropos Wetter: Der Fuschlsee ist aufgrund seiner fast 700 Meter Seehöhe frei von Bodennebel! Wenn man im Herbst oben auf unserem Hausberg, dem Schober steht und Richtung Norden und Osten schaut, sieht man ein einziges Nebelmeer. Und der Fuschlsee ist völlig nebelfrei! Noch ein guter Grund mehr, um hier her zu kommen! Nähere Infos unter: www.ebners-waldhof.at

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Auf in die Natur am

Seerundweg! Naturbadestrände, Schilfgürtel und farbenfrohe Blumenwiesen: Andreas Mühlleitner nimmt uns mit rund um den Fuschlsee und verspricht tolle Erlebnisse im Einklang mit der Natur.

A

n den meisten der großen Salzkammergutseen zieht man es eher vor, sich zum genussreichen Wandern in die umliegenden Berge zurückzuziehen. So schön die Seen auch in die Landschaft eingebettet sind,

befinden sich an ihren Ufern oft verkehrsreiche Straßen, die zum Spazieren weniger einladend sind. Man denke nur an den Attersee, der kaum mehr natürliche Uferabschnitte aufweist und wo allzu viele private Seegrundstücke einen vielerorts gar nicht mehr an sein Was-

ser heranlassen. Ganz anders ist das am Fuschlsee. Naturspektakel am Fuschlsee. Schilder mit der Aufschrift „Betreten verboten“ stellen hier die Ausnahme dar. Dafür findet man verteilt um den See noch herrliche Naturbadestrände, ausgedehnte Schilfgürtel, farbenfrohe Mischwälder und saftige Blumenwiesen. Kein Wunder also, dass sich der Seerundweg durch solch abwechslungsreiche Natur großer Beliebtheit erfreut. Auf den rund zwölf Kilometern Weglänge kann man hervorragend ausspannen und zur Ruhe kommen, ob beim Gehen oder beim Pausieren am Wasser. Dazu sollte im Rucksack eine Picknickdecke nicht fehlen, um sie bei Gelegenheit an einem Platzerl im Grünen auszubreiten.

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BUCHTIPP

© Andreas Mühlleitner

An einigen Kiesstränden und Aussichtspunkten stehen auch Bänke bereit, von denen aus man das zauberhafte Farbenspiel des türkisblauen Fuschlseewassers auf sich wirken lassen kann. Lebensraum für Flora und Fauna. Sogar durch ein Naturschutzgebiet führt die Weganlage. Am Nordwestende des Sees, gar nicht weit vom bekannten Schloss Fuschl entfernt, trifft man auf eine weitläufige Moorlandschaft. Großteils sind es Streuwiesen, die vor einigen Jahren einer Renaturierung unterzogen wurden. Wie früher, als die Ernte dieses speziellen Wiesentyps noch zur Einsträu in den Ställen verwendet wurde, werden sie nicht gedüngt und nur einmal im Jahr gemäht. Das freut viele selten gewordene Blumenarten genauso wie den Großen Brachvogel, der in diesem Biotop einen idealen Lebensraum gefunden hat. Was also sollte einen davon abhalten, sich auf diese erlebnis-

wie genussreiche Wanderung zu begeben? Selbst das Wetter braucht dazu keinen blauen Himmel zu versprechen. Schließlich kann man auf dem Rundweg nirgendwo verloren gehen.

TOURENINFO Als Ausgangspunkt für die Rundwanderung bietet sich der Ort Fuschl am See an oder aber auch das Naturstrandbad Hof in der Nähe des Naturschutzgebiets. Die gut beschilderten Wege können außer bei Schneelage im Winter das ganze Jahr über gefahrlos begangen werden. Je nach Gehgeschwindigkeit benötigt man für die Runde drei bis vier Stunden. Einkehren kann man in einem der Cafés an der Uferpromenade im Ort Fuschl am See. Oder man gönnt sich eine geräucherte Forelle bei der unterhalb vom Schloss Fuschl gelegenen Schlossfischerei.

Naturerlebnis Salzkammergut Begeben Sie sich in diesem Bildband auf eine Entdeckungsreise zu den schönsten Naturschauplätzen des Salzkammerguts. Von den großen Seen Oberösterreichs über das Ausseerland bis hin zu vielen kleinen und oft gar winzigen Seen spannt er einen weiten Bogen. Auf seiner Schatzsuche spürt Andreas Mühlleitner außergewöhnlichen Orten nach und zeigt uns auf Spaziergängen und Wanderungen die ganze Vielfalt einer beeindruckend schönen Natur. Unser Salzkammergut | 35

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Wanderherbst

Immer beliebter werden Wanderpauschalen: Lediglich mit Tagesrucksack ausgestattet, wird während der Wanderung das Gepäck bequem in die nächste Unterkunft transportiert.

Wenn sich die Fuschlseeregion im Herbst in ihrem goldenem Kleid zeigt, laden die Almen und Gipfel – die Wälder und Wiesen zum herbstlichen Wandervergnügen im Salzburger Salzkammergut ein! Ob Gipfeltour, gemütliches Einkehren auf einer Alm oder ein entspannter Spaziergang um einen der beiden Seen – die Fuschlseeregion bietet für jeden Wanderer die richtige Tour!

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er goldene Herbst eignet sich wunderbar, um die letzten, späten Sommertage bei einer Wanderung in das wunderbare Tal Faistenau Hintersee zu genießen oder diverse Themenwege, wie den Joseph Mohr Gedenkweg, zu erforschen. Der türkisfarbige Fuschlsee und der moosgrüne Hintersee sind die Herzstücke der gleichnamigen Urlaubsregion. Nur wenige Kilometer von der Festspielstadt Salzburg entfernt, sind sie zugleich das Tor zum weltberühmten Salzkammergut.

Entspannung pur am Hintersee.

GIPFELSTÜRMER. Atemberaubende Aussicht vom Faistenauer Schafberg.

In den sechs Urlaubsorten Fuschl am See, Faistenau, Koppl, Hintersee, Ebenau und Hof bei Salzburg findet man rund ums Jahr sein persönliches Urlaubsparadies. Die Fuschlseeregion ist ein fantastisches 36 | Unser Salzkammergut

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©TVB Fuschlseeregion E N T G E LT L I C H E E I N S C H A LT U N G

Wanderparadies mit vielfältigen Möglichkeiten: Hier ist von der herausfordernden Gipfelbesteigung bis hin zur kulinarischen Almentour alles möglich. Allein das Almengebiet Faistenau Hintersee verfügt über ein 150 Kilometer langes Wanderwegenetz und garantiert faszinierende Eindrücke und Ausblicke. Rund 30 bewirtschaftete Almhütten, viele von ihnen zertifizierte Almsommerhütten, laden zur urigen Einkehr. So etwa die Holleralmen, die sich auf die Zubereitung feinster Holunderschmankerl spezialisiert haben. Die biologisch geführte Mayerlehenhütte der Familie Matieschek auf der Gruberalm ist eine Einkehradresse mit unvergleichlicher Atmosphäre: Hier kann man rustikal im Heu schlafen, zelten, am Lagerfeuer grillen oder mit den Tieren spielen. Wandertipp: Mehrtageswanderung „4 Berge – 3 Seen“. Für Naturliebhaber, welche die Wanderlust gepackt hat und die einfach „MEHR“ wollen, ist die Pauschale „4 Berge – 3 Seen“ genau das Richtige. In vier Tagen führt die Tour durch die schönsten Landschaften im Salzkammergut. Pro Etappe wandert man ca. vier bist fünf Stunden. Damit die Gäste die Natur auf bequeme Art und Weise erleben können, wandert man lediglich mit einem Tagesrucksack, denn das Gepäck wartet bereits in der nächsten Unterkunft auf die Gäste. Der Gepäckstransfer, alle Unterkünfte, Verlängerungsnächte, inkludierte Bootsund Seilbahnen, eventuell Verpflegungen oder Sonderwünsche werden aus einer Hand maßgeschneidert angeboten. Alle Wanderwege führen auf landschaftlich reizvolle Strecken: markierte Wanderwege, Forststraßen, Steige und dergleichen. Ab 459 Euro pro Person im Doppelzimmer, Buchung und Information: 06226/83 84 11; incoming@fuschlseeregion.com, www.4berge3seen.at

Joseph Mohr Gedenkweg.

100 Prozent Wanderurlaub. Unsere 14 Wanderbetriebe in allen Kategorien bieten einen besonderen Rundumservice und lassen Wanderherzen höher schlagen. Die Häuser sind Basis für ausgedehnte Touren und stehen gerne beratend und mit entsprechenden Informationen bereit. Sie bieten zum Beispiel ein Frühaufsteher-Frühstück an, haben aktuelle Wetterinfos parat oder stellen umfangreiches Kartenmaterial zur Verfügung. Sie helfen Ihnen das richtige Wanderziel zu finden, organisieren einen Transfer oder stellen Ausrüstungen wie Regenschutz, Wanderstöcke oder Trinkflaschen zur Verfügung. Finden Sie Ihren perfekten Wanderbetrieb auf www.wanderbetriebe.at. Gustostückerl zum Ge(h)nießen. Rundwandern und genießen – das ist jetzt auch im Salzkammergut möglich. Seit einem Jahr gibt es den Salzkammergut BergeSeenTrail, der auf 350 Kilometern Länge und in 20 (oder mehr) Tagesetappen die Schönheiten dieser legendären Sommerfrischeregion erschließt. Eine Erfolgsgeschichte, die drei Bundesländer, 35 Seen, eine Gebirgsquerung und 15 Gipfel einschließt. Es locken einfache bis mittelschwere, aber auch anspruchsvolle Touren und viele schöne Erlebnisse unterwegs. Ein Gemeinschaftsprojekt des Salzkammergut Tourismus, aller acht Tourismusregionen des Salzkammerguts, der Naturfreunde Salzkammergut und des Österreichischen Alpenvereins.

Wanderparadies für Jung und Alt.

Wandernadeln in der Fuschlseeregion. Ob auf dem Salzkammergut Weitwanderweg, rund um den Fuschlsee oder bei einem Spaziergang am Zwergerlweg zur Rumingmühle kann man die traditionellen und beliebten Wandernadeln von früher am Smartphone sammeln. Wer ein fleißiger Wanderer ist, hat im nu nicht nur die digitale „Wandernadel der Fuschlseeregion“ erreicht, sondern kann im Tourismusverband Fuschlseeregion, unter vorzeigen der digitalen Nadel, die Echte zum Anfassen und Anstecken gratis abholen. Infos unter: fuschlseeregion.com/summitlynx KONTAKT

Fuschlsee Tourismus GmbH Lebachstraße 1, 5322 Hof bei Salzburg, AUSTRIA Tel.: 06226/83 84, E-Mail: info@fuschlseeregion.com www.fuschlseeregion.com

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„Engländer und Italiener sind mir am liebsten“ Wer ein Faible für edle Karossen aus dem 20. Jahrhundert hat, sollte unbedingt dem Manro Classic Museum zwischen Salzburg und dem Fuschlsee einen Besuch abstatten. Hier steht die Crème de la Crème der Autowelt: Retro-Klassiker und extrem seltene Sammlerstücke sorgen für beschleunigten Puls bei Autofans.

Text: Zivana de Kozierowski

Fotos: Monika Löff

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Therese Rotschne, Museumsleiterin, in einem Fiat 2300 S Coupe Serie I, Baujahr 1965. Unser Salzkammergut | 39

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S-Ikonen in Reih und Glied, schön nebeneinander. Der Lack frisch aufpoliert, jedes Exemplar ein Stück Autogeschichte. Hier der strahlend rote und vor allem überaus coole Jaguar E-Type, in einer bescheidenen Auflage von nur 2.801 Stück im Jahr 1967 produziert – einen davon fuhr Jerry Cotton, legendärer Romanheld und FBI-Agent, in einem ebenso legendären Kinofilm. Legenden mit Drive. Daneben eine ganz andere Rarität, die Europaversion des goldenen Maserati Khamsin, Baujahr 1977 – designt von Marcello Gandini für Bertone, dem großen italienischen Karosseriehersteller und -designer des letzten Jahrhunderts, der unter anderem für Fiat, Lamborghini und Alfa Romeo entworfen hat. Von diesem Auto wurden weltweit überhaupt nur 421 Stück gebaut, wovon lediglich 123 Exemplare in Europa verblieben. Therese Rotschne, Museumsleiterin und Tochter des Sammlers Manfred Rotschne, öffnet die Tür des Maserati Khamsin und lässt uns einen Blick ins Wageninnere werfen: „Acht Zylinder, 320 PS und seit 25 Jahren im Familienbesitz“, informiert uns die attraktive junge Frau und bestätigt gleichzeitig, dass hier das Faible für Oldtimer eindeutig im Erbgut der Familie liegt.

„Der Jaguar E-Type ist für mich das Kultauto schlechthin.“ Therese Rotschne

„Mit diesem goldenen Maserati Khamsin wurden wir 2017 zum Goodwood Festival of Speed in England eingeladen, wo der Wagen schließlich bei dem von Cartier gesponserten ‚Concours d‘Élégance‘ ausgestellt wurde. Das ist die größte Ehre, die einem Automobilsammler zuteil werden kann“, erzählt Rotschne stolz. Bei diesem Festival traf sie gemeinsam mit ihrem Va-

ter internationale Top-Prominenz, die ihre Leidenschaft für Oldtimer teilt: den ehemaligen Formel-1-Chef Bernie Ecclestone, den früheren finnischen Formel-1-Piloten und zweifachen Weltmeister Mika Häkkinen oder etwa den englischen Schauspieler und OldtimerLiebhaber Rowan Atkinson alias „Mr. Bean“. Mit dem Autovirus infiziert. Thereses Großeltern waren Fiat-Händler im oberösterreichischen Freistadt – damals war die Marke übrigens noch unter dem Namen „Steyr-Fiat“ in Österreich bekannt. „Mein Vater“, so Rotschne, „das jüngste von neun Kindern, hat sich vor diesem Hintergrund natürlich schon von klein auf mit dem Autovirus infiziert.“

Die dunkelroten Skyleder-Sitze des Fiat 2300 S Coupe Serie I.

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Bei jeder Ausfahrt werden Wassertemperaturanzeige sowie Öldruck kontrolliert.

„Baujahr 1950“, fügt die Museumsleiterin mit einem Augenzwinkern hinzu und meint damit ausnahmsweise kein Automobil, sondern das Geburtsjahr ihres Vaters. „Damals ging‘s mit den Autos so richtig los.“ Manfred Rotschne hat bei General Motors, bei Toyota und bei Porsche gearbeitet, bevor er sich in der Immobilienbranche selbstständig machte. Seit gut 30 Jahren sammelt er nun Oldtimer – aber nicht nur. Baby, you can drive my car ... Zu den gezählten 55 Edel-Limousinen kommen noch um die 15 nicht weniger spektakuläre Motorräder, 20 Jukeboxen, eine Reihe von Modellautos, Modellflieger und so manches mehr. Denn

nicht nur Autos erinnern hier an die wilde Aufbruchsstimmung der 1960erund 1970er-Jahre. Zwischen den extravaganten Limousinen stehen zudem noch die berühmtesten „Pilzköpfe“ der Popgeschichte und geben mit ebenso leidenschaftlich gesammelten RetroGitarren ein imaginäres Konzert: die Beatles, fast ein bisschen wie bei Madame Tussauds, als lebensgroße Puppen in Szene gesetzt, mit perfekt getrimmten Frisuren und umgehängten Gitarren. „Mein Vater ist nicht nur leidenschaftlicher Autosammler, sondern auch ein großer Musikliebhaber dieser Zeit“, erklärt Rotschne. „Früher hat er sogar selber in diversen Bands gespielt, daher wurde ein Teil des Museums der Musik gewidmet.“

„Besonders erfreut sind unsere Besucher, wenn sie bemerken, dass die Musikboxen von ihnen auch Betrieb genommen werden können“, erzählt Therese Rotschne. In puncto Auto schwelgt dann so mancher Besucher gerne in Nostalgie und Erinnerungen. „Viele der Autofreaks, die hier herkommen, erzählen mir von persönlichen Erlebnissen, die sie mit oder in einem ganz bestimmten Auto hatten. Das sind dann sehr berührende Momente, wo man sich für ein und dieselbe Sache begeistert.“ Der Weg ist das Ziel! „Schließlich bin ich ja auch mit diesen Autos aufgewachsen. Sehr spezielle Erinnerungen habe ich zum Beispiel an diesen weißen ‚MG A 1600 Roadster‘, unser Familienerstbesitz, 1961 gebaut und immer noch mit den original Ledersitzen ausgestattet! Es war für mich als Kind völlig normal, zu Oldtimertreffen und Autorallyes zu fahren oder Ausfahrten mit extravaganten ‚Kutschen‘ zu machen. Schon damals habe ich von meinem Vater gelernt, dass, wenn man mit einem Oldtimer fährt, der Weg das Ziel ist!“ Ausfahrten werden mit den seltenen Sammlerstücken auch gemacht, jedoch werden die edlen Modelle ausschließlich von Manfred und Therese Rotschne gesteuert. „Besonders gerne habe ich den Sound der alten Motoren“, Unser Salzkammergut | 41

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„Das Motorengeräusch eines Oldtimers ist wie Musik!“ Therese Rotschne

schwärmt die Oldtimer-Expertin. „Es fährt sich nicht nur jedes Modell anders – jeder Wagen hat auch seine Eigenheiten. Und der Klang des Motors ist bei jedem dieser Autos einzigartig“, erklärt Rotschne. Die „Engländer“ und die „Italiener“ erkenne man zum Beispiel an ihrem sonoren Grundton. Wenn

Therese Rotschne ist mit Auto-Raritäten aufgewachsen.

man da Gas gibt, spüre man die Kraft des Motors im gesamten Wagen. „Die ‚Amerikaner‘ blubbern dagegen eher wie ein Motorboot, und die Ferraris aus den 1970er- oder 1980erJahren sind etwas aggressiver und schriller im Motorengeräusch.“ Kurz denkt Rotschne nach und ergänzt: „Eigentlich ist der Sound eines Oldtimers wie Musik. Man kommt gar nicht auf die Idee, im Auto das Radio anzumachen, weil dieses ‚Tac-tac-tac‘ so schön ist. Außerdem müsste man das Radio so laut aufdrehen, damit man den Mo42 | Unser Salzkammergut

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Der Wagen inkl. Ledersitze des Ferrari 365 GT – noch original aus dem Jahr 1971.

tor übertönt. Das wäre dann ohnehin zu laut“, ist sie überzeugt. Die Autos von früher wurden zwar sehr sorgfältig und luxuriös gebaut, für das Fahren selbst, so Rotschne, brauche es jedoch extrem viel Feingefühl. Allein schon die Bedienung der Kupplung verlangt höchstes Fingerspitzengefühl, und die Wassertemperaturanzeige sowie den Öldruck sollte man, speziell bei warmen Außentemperaturen, stets im Auge behalten.

ich ja ‚Italiener‘ und ‚Engländer‘, denn die sind so spritzig zu fahren. Doch ich steh auch total auf unsere neue Eroberung hier“, und zeigt uns einen goldenen Ford Mustang Cabriolet „1964 ½“ mit einer stolzen Länge von 4,6 Metern. Dieses Modell wurde 1964 in Dearborn (Michigan, USA) gebaut. „Der Wagen ist einer der ersten dieser Serie, der ausgeliefert wurde, ein Ur-Mustang

sozusagen! Mit diesem Wagen wollte man einen leistbaren Sportwagen für das junge, aufstrebende Amerika machen. Unser Ford Mustang hier hat fast sein gesamtes Leben in Las Vegas verbracht. Er könnte wahrscheinlich eine ganze Menge verrückter Geschichten aus der Wüste Nevadas erzählen ...“ Nähere Infos unter: www.manro-classic.at

Autos mit Geschichte. Nachdem wir uns ausführlich umgesehen haben zwischen all den seltenen Glanzstücken von Fiat, Lancia, Maserati, Ferrari, Alfa Romeo, Jaguar, Triumph, Mercedes, Corvette und wie sie alle heißen, frage ich die Sammlerin, für welche dieser Raritäten ihr Herz denn am meisten schlage? Therese Rotschne geht auf ein Auto zu, das erst vor ein paar Wochen neu erworben wurde, und meint: „Eigentlich bevorzuge Unser Salzkammergut | 43

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Der Heimatverein Hof und der örtliche Tourismusverband lassen Tradition wieder aufleben.

Hoamatgfü Echte Musik, Tanz und gutes Essen – am Samstag, 12. Oktober lebt die Tradition durch den Heimatverein Hof bei Salzburg im Rauchhaus „Mühlgrub“ wieder auf.

S

eit mehr als 500 Jahren steht der Denkmalhof Rauchhaus „Mühlgrub” auf einem Höhenrücken zwischen Hof bei Salzburg und Thalgau. Kein Ort wäre passender für einen traditionellen Abend, an dem der Heimatverein Hof bei Salzburg Volkstänze wieder aufleben lässt und Musikgruppen wie „D‘Arikogler“ und die „Aberseer Musikanten“ an unsere

musikalischen Wurzeln erinnern. Aber auch neben der einzigartigen Veranstaltung haben sich das Rauchhaus und der Heimatverein Hof als wahre Institutionen in Sachen Brauchtum und Tradition etabliert. Heimatverein Hof. Brauchtum und Tradition sind die Eckpfeiler, um die es sich beim Heimatverein aus Hof bei Salzburg dreht. „Besonders die

Erhaltung des Volkstanzes und des Schuhplattelns liegen uns am Herzen“, betont Obmann Johannes Enzinger, der gemeinsam mit Obmann Michael Schweighofer seit 2017 den Verein führt. Um diese Brauchtümer aufrecht zu erhalten, bietet der Verein jedem an, selbst das Tanzbein zu schwingen und neben Standardtänzen auch volkstümliche Paartänze zu erlernen. Neben Aufführungen bei Veranstaltungen wie

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Das Rauchhaus „Mühlgrub“.

© Isabella Enzinger, Heimatverein Fuschlseeregion, RauchhausMühlgrub ©Hubert Mayr

„Hoamatgfü“ rückt der Verein auch bei traditionellen Prozessionen aus und trägt jedes Jahr mit dem Maibaumaufstellen zur Aufrechterhaltung unseres Kulturerbes bei. „Engagiert geben wir allen nachkommenden Generationen die Freude am Brauchtum weiter.“ Zeitreise in die Vergangenheit. Das Rauchhaus ohne Kamin, mit offener Feuerstelle und noch erhaltenem Inventar wurde um 1461 erstmals urkundlich als Ritterlehen „Muhlgrub“ erwähnt. 1972 wurde das Museum Rauchhaus eröffnet, bis 1983 bot sich den Gästen ein „lebendiges Museum“ der besonderen Art, denn bis dahin bewohnten noch die Geschwister Schöndorfer das Haus und führten die Gäste herum. Auch das „Plumpsklo“ mit dem berühmten Herzchen an der Tür erinnert an die einfache Zeit von damals. Das Rauchhaus ist ein typischer Einhof (Wohnung, Stall, Bergeräume in einem Mehrzweckgebäude vereint) mit ebenerdiger Mitteltenne, umgeben

von einer alten Streuobstwiese. Die Besonderheit ist das Fehlen eines Schornsteins. Der Rauch zog frei durch das Dach ab und trocknete das im Obergeschoss gelagerte Getreide. Brauchtum verbindet. Volkstanz und Schuhplatteln – bei den Auftritten des HeimatBei der Veranstaltung vereins dreht sich alles um unsere musikalischen Wurze ln. „Hoamatgfü“ lässt der Heimatverein Hof gemeinsam mit Katharina Langmaier vom Tourismusverband Fuschlseeregion Brauchtum und die Tradition wieder aufleben. Neben Erleben Sie einen traditionellen Abend fesch‘n Dirndln und zünftigen Ledermit echter Musik, Tanz und gutem Eshosen gibt der Heimatverein traditisen. Der Tourismusverband Fuschlseeonellen Volkstanz und Schuhplatteln region und der Heimatverein Hof laden zum Besten. Abgerundet wird das Sie in die urige Tenne des 500 Jahre Programm durch ein Wechselspiel alten Rauchhaus Mühlgrub ein. der zwei Musikgruppen mit lustigen Gstanzl‘n und Geschichten aus der ReInfos & Tickets unter 06226/838 421 www.fuschlseeregion.com gion. Natürlich dürfen dabei regionale Schmankerl nicht fehlen.

INFOS & TICKETS

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Wenn der Vater mit dem Sohne! Wenn Günther und Lorenz Andorfer aus Seewalchen am Attersee Schwammerlsuchen gehen, dann kommt am Abend eine Schwammerlsauce mit Knödeln auf den Tisch. Wir haben Vater und Sohn in den Wald begleitet und wissen jetzt, was es bei der Suche zu beachten gilt. Wo genau man die besten Steinpilze findet, verraten wir allerdings nicht. Text: Ulli Wright

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chon von Kindesbeinen an ist Günther Andorfer begeisterter Schwammerlsucher. Kein Wunder, dass Sohn Lorenz diese Sammelleidenschaft teilt, wurde er bereits als kleiner Bub von seinen Eltern in den Wald mitgenommen. Und auch heute pflegen die beiden Männer dieses gemeinsame Hobby. Kaum fängt es im Spätsommer zu herbsteln an, machen sich Vater und Sohn auf in den Wald, denn zu dieser Jahreszeit findet man, wenn von den Bedingungen her alles gut passt, die

Fotos: Karin Lohberger

besten Schwammerl. „Das Wechselspiel von Regen und Wärme ist für das Wachstum der Pilze äußerst förderlich. Da sprießen sie regelrecht aus dem Boden“, erklärt Günther Andorfer. Nichts für Langschläfer. In aller Herrgottsfrüh marschieren die beiden los, reden über Gott und die Welt und halten dabei Ausschau nach offenen Waldflächen, die mit Moos bewachsen sind. „Schwammerl wachsen am besten dort, wo genug Licht und Feuchtigkeit hinkommen. Offene Lichtungen, Hang-

lagen oder Abbruchkanten bei Wegen sind ideale Plätze“, weiß Lorenz. Und wo wird man im Salzkammergut fündig? „Na ja, hat man einmal einen guten Ort gefunden, sollte man diesen auf keinen Fall verraten, denn Schwammerlsucher teilen in der Regel nicht gerne“, schmunzelt Günther. Das ist auch der Grund, warum sie schon ganz zeitig in der Früh mit Stoffsackerl und Messer bepackt losgehen. Macht man das nicht, könnte ein anderer ambitionierter Schwammerlsucher schneller gewesen sein und die besten Pilze sind bereits

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NATUR PUR. Lorenz Andorfer inhaliert den Geruch vom frisch gepflĂźckten Steinpilz.

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vergriffen. Und auch beim LieblingsSchwammerlgericht sind sich Vater und Sohn einig. Noch am selben Abend werden die Schwammerl gekocht und kommen entweder als Schwammerlsauce mit Serviettenknödel oder als Pastagericht auf den Teller. „Aber auch Steinpilze in Butter mit Zwiebel angebraten, zählen zur Leibspeis der beiden. Erfahrung schützt. Angst, einen ungenießbaren oder sogar giftigen Pilz mitzunehmen, haben die Herren Andorfer nicht: „Um sich nicht zu vergreifen, ist viel Erfahrung notwendig und die haben wir“, so Günther. Am Anfang ist das Auge eines erfahrenen Schwammerlsuchers unerlässlich. Auch mit Hilfe von bildgebenden Ratgebern kann man sich orientieren.

Wer Schwammerl finden will, muss bald aufstehen. Daher machen sich Lorenz (l.) und Günther Andorfer schon frühmorgens auf in den Wald.

WISSENSWERTES ZUM STEINPILZ: Der Steinpilz ist einer der edelsten Speisepilze in unseren Breiten, was sich auch auf den Verkaufspreis niederschlägt. Vor dem „Ernten“ sollen Steinpilze das richtige Alter haben. Zu Junge sollte man stehen lassen, damit sie noch wachsen und gedeihen können. Alte Pilze verteilen ihre Sporen, sodass für ausreichend „Pilznachwuchs“ gesorgt ist.

An Ort und Stelle werden die Steinpilze zugeputzt.

Will man die Steinpilze nicht sofort verzehren, kann man sie trocknen. Dadurch entfalten sie ihren Geschmack noch stärker. An der Luft kann man Steinpilze nur an warmen, sehr trockenen Tagen trocknen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich Schimmel bildet. Die Steinpilze sollten nicht zu nah beieinander liegen, um gut trocknen zu können. Im Ofen kann man Steinpilze bei rund 40 Grad Celsius und Umluft trocknen. Steinpilze erkennt man daran, dass sich das Fleisch und die Röhren beim Drücken oder schneiden nie blau verfärben – tun das die Fundstücke, Hände weg!

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© Shutterstock

Pasta mit Steinpilzen

Zutaten für 4 Personen

Zubereitung

750 g frische Steinpilze 200 g durchwachsener Speck 2 Schalotten 500 g Nudeln 250 ml Schlagobers 1 EL Olivenöl 1 EL Butter 1 Knoblauchzehe Salz, Pfeffer

Die Steinpilze putzen (nicht waschen!) und in Scheiben schneiden. Eine Pfanne mit der geschälten Knoblauchzehe einreiben und Olivenöl dazugeben. Die klein geschnittenen Schalotten darin anschwitzen. Speck ebenfalls klein würfeln und mit den Steinpilzen sowie etwas Butter dazugeben und braten, bis die Pilze eine leichte Bräunung annehmen und das Wasser verdampft ist. Mit Salz und Pfeffer nach Geschmack würzen und mit Obers aufgießen. Leicht einköcheln lassen, bis die Sauce eine leicht cremige Konsistenz hat.

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MORD am Kirtag

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ine Leiche am Altausseer Kirtag, und das ausgerechnet am Montagmorgen – dem Tag, an dem die Einheimischen so richtig feiern. Eine absolute Katastrophe! Doch Polizist Franz Gasperlmaier entscheidet sich, die Leiche beiseite zu schaffen, damit das Fest weitergehen kann. Aus diesem Stoff ist der Krimi „Der letzte Kirtag“ von Herbert Dutzler gemacht.

(v. l.) Lisa-Lena Tritscher, Julian Pölsler und Cornelius Obonya drehen derzeit in Altaussee. Der Dutzler-Krimi wird im Frühjahr 2020 auf ServusTV ausgestrahlt.

In Altaussee starteten vor Kurzem die Dreharbeiten für die jüngste, fiktionale Eigenproduktion von ServusTV. Der Sender setzt dabei den ersten Roman „Letzter Kirtag“ aus der erfolgreichen Reihe der Altaussee-Krimis von Herbert Dutzler in Szene. Für Regie und Drehbuch zeichnet der preisgekrönte Regisseur Julian Pölsler („Die Wand“, „Polt“-Krimis) verantwortlich. Aus-

gestrahlt wir der Krimi im Frühjahr 2020. In die Rolle des liebenswürdigen und authentischen Dorfpolizisten Franz Gasperlmaier schlüpft kein geringerer als Cornelius Obonya. Sein Pendant, die zuständige Ermittlerin Dr. Renate Kohlross, wird von Lisa-Lena Tritscher („M – Eine Stadt sucht einen Mörder“) verkörpert.

© ServusTV / Film AG

Schauspieler Cornelius Obonya ermittelt im September und Oktober für Servus TV in Altaussee.

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Buchtipp Debütroman von Maler und Bildhauer Max Leonhard Max Leonhard, in Bozen geboren, ist Herzchirurg und Künstler. 1997 ließ er sein Leben als Mediziner hinter sich, um ein neues Leben als Maler und Bildhauer im Salzkammergut zu beginnen. Heute lebt und arbeitet der 54-Jährige als Künstler in Strobl am Wolfgangsee. Zu den bildenden Künsten hat sich inzwischen die Schriftstellerei gesellt. Vor zwei Jahren veröffentlicht Leonhard seinen ersten Roman „Bielers Dilemma“. Spannend, intelligent und doppelbödig erzählt, geht die Kriminalgeschichte psychologisch und philosophisch in die Tiefe. Nicht die Suche nach dem Mörder steht im Vordergrund, sondern die Fra-

ge, ob es ein gerechtes Motiv für einen Mord geben könnte. Zum Buch: Der Chefchirurg einer deutschen Herzklinik wird in Zürich ermordet aufgefunden. Kommissar Bieler ermittelt und stößt auf eine Mauer des Schweigens ... Jeder der Verdächtigen hat letztlich ein Alibi und ist doch auf seltsame Weise in die Geschichte verstrickt. Möglicherweise aber spielen alle Akteure nur ein ausgeklügeltes Spiel. Was wie ein Krimi beginnt, entwickelt sich mehr und mehr zu einem Roman über Recht und Gerechtigkeit, Moral und Machenschaften der Medizin, Justiz und Gesellschaft. www.max-leonhard.de

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ROTE NASE

Der Ururenkel von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth ist Schauspieler, Regisseur und Rote Nasen Clown: Leopold Altenburg lebt in Berlin und hat durch Zufall begonnen, sich mit seiner Herkunft auseinander zu setzen. Jetzt hat er dazu ein Buch veröffentlicht. Eine „Spurensuche“ in der Kaiservilla Bad Ischl …

Text: Zivana de Kozierowski Fotos: Monika Löff

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as Gespräch findet im „Damensalon“ statt, nur ein paar Räume weiter steht der Schreibtisch des ehemaligen Kaisers von Österreich-Ungarn. Unser Gesprächspartner ist ein ebenso sympathischer wie humorvoller Kosmopolit sowie vielseitiger Künstler und hat eine außergewöhnliche Vergangenheit: Leopold Altenburgs Großvater, Erzherzog Clemens, war der Lieblingsenkel von Kaiser Franz Joseph und gleichzeitig der Vater von Prinz Peter, Leopold Altenburgs Vater. Prinz Peter wuchs während des Zweiten Weltkrieges und in den Jahren danach in der Kaiservilla Bad Ischl auf. Leopold Altenburg in der Kaiservilla Bad Ischl. 54 | Unser Salzkammergut

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„Für mich war es wichtig, nicht zu viel mit dieser Vergangenheit in Verbindung zu bringen – das war ein emanzipatorischer Schritt.“ Leopold Altenburg

laufen, also musste ein „Plan B“ her. Sie schrieb an den Veranstalter: „Hiermit teile ich Ihnen mit, dass mein Mann und ich eine Vorstellung von ‚Elisabeth‘ besuchen wollen. Mein Mann geht nicht gerne in Musicals, aber diesmal konnte ich ihn überreden, schließlich geht es um seine Ururgroßmutter ...“

Bei einer Besichtigung der Villa zeigte Prinz Peter seinem Sohn das Haus und u.a. diese Spieluhr.

Wir nehmen Platz in äußerst bequemen „kaiserlichen“ Fauteuils aus dem 19. Jahrhundert und Leopold Altenburg macht mit seinen Erzählungen rund um die Familie Habsburg – untermalt von Gesangseinlagen auf der Gitarre – das Museum für kurze Zeit sehr lebendig. Herr Altenburg, was war der Auslöser für Ihr Buch „Der Kaiser und sein Sonnenschein“? Der Auslöser war ein Besuch des Musicals „Elisabeth“ in Berlin. Meine Frau liebt Musicals. Leider war bei Ihrer Kartenreservierung etwas schiefge-

Was passierte dann? Zuerst war ich ehrlich gestanden erleichtert, weil keine Antwort kam. Aber dann meldete sich die Pressestelle des Veranstalters und fragte, ob unser Besuch den Medien mitgeteilt werden dürfe. Wir gingen davon aus, dass nur einige Fotos gemacht und ein paar Fragen gestellt werden würden. Tatsächlich erwarteten mich ca. 50 Fotografen und ich musste Interviews für Fernsehen, Radio und Zeitungen geben. Schließlich wurde ich gefragt, ob ich nicht ein Buch über meine Herkunft und meine Geschichte schreiben möchte. Wie sind Sie bei Ihrer Recherche vorgegangen? Glücklicherweise gibt es von meinem Vater eine Familienchronik. Da bin ich zunächst eingetaucht. Außerdem habe ich mit meiner Mutter viele Gespräche geführt. Und ich habe Bücher gelesen: Biografien über Kaiser Franz

Joseph, Kaiserin Elisabeth, Kronprinz Rudolf, Erzherzog Franz Ferdinand, Kaiser Karl ... Ihre Familiengeschichte ist ja zugleich die Geschichte der österreich-ungarischen Monarchie. Ja, genau. Ich habe mich immer mehr in diese Zeit vertieft, vor allem in die Zwischenkriegszeit. Die fand ich besonders spannend, weil da die Habsburger nicht mehr im Rampenlicht standen. Das war auch die Zeit, wo mein Großvater, Erzherzog Clemens, aufgewachsen ist und sich in meine Großmutter verliebt hat. In Europa blieb damals ja kein Stein auf dem anderen. Ursprünglich war Österreich ein Vielvölkerstaat mit Wien als Hauptstadt von über 50 Millionen Menschen. Und plötzlich war diese Stadt lediglich Hauptstadt eines Kleinstaates von sechseinhalb Millionen Einwohnern. Welche Auswirkungen hatten diese politischen Veränderungen auf die Familie Habsburg? Die Monarchie hatte aufgehört zu existieren. Die 640 Jahre Habsburgerherrschaft waren zu Ende. Alle Mitglieder des Hauses Habsburg wurden aufgefordert, eine Erklärung zu unterschreiben, mit der sie auf jeden Herrschaftsanspruch verzichteten. Wer diese Erklärung unterschrieb, durfte sein Privatvermögen behalten und im Land bleiben. Wer nicht unterschrieb, wurde enteignet und musste ins Exil. Ihr Großvater Erzherzog Clemens hat seinen Namen geändert, weil er eine sogenannte „morganatische“, also „nicht standesgemäße“ Ehe einging. Die Namensänderung auf Altenburg aufgrund der Verehelichung mit meiner Großmutter, Gräfin Elisabeth Rességuier war eine freiwillige Entscheidung meines Großvaters. Er hätte auch – wie bei anderen Familien in der Situation

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Der Künstler singt uns das Ständchen „Es ist einmal im Leben so“ aus der Operette „Im Weissen Rössl“.

Leopold Altenburg im Gespräch mit der Redaktion „Unser Salzkammergut“.

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Leopold Altenburg setzt sich in seinem aktuellen Buch mit seinen Wurzeln und seiner Herkunft auseinander.

– den Titel Graf und Gräfin Habsburg annehmen können, doch das wollte er nicht. Er hat gemeint, wenn seine Frau nicht akzeptiert wird als Erzherzogin, dann will er lieber Klarheit haben und einen anderen Namen wählen. Dafür musste er extra nach Spanien zur Kaiserin Zita reisen. Die hat das dann genehmigt. Hat Ihr Vater von dieser Zeit erzählt? Doch, wenn Besuch da war, hat er schon erzählt. Unsere Familiengeschichte wurde immer dann besonders greifbar, wenn am Wochenende Onkel und Tanten zu uns kamen. Da haben sich meine Eltern mit den Verwandten dann über die Vorfahren unterhalten. Als Kind dachte ich, dass die alle noch leben würden, aber dann hörte ich, dass die schon seit 300 Jahren tot sind! Dann wurde wieder über noch lebende Verwandte gesprochen. Die sind da ganz schön zwischen den Persönlichkeiten und den Jahrhunderten herum gesprungen. Auf dem Tisch standen bei diesen Treffen dann zum Beispiel Gläser aus dem Besitz der Kaiserin Elisabeth. 58 | Unser Salzkammergut

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„Bei uns zu Hause sind die österreichischen Adelsfamilien ein- und ausgegangen und haben sich mit meinen Eltern über die gemeinsamen Vorfahren unterhalten.“ Leopold Altenburg

Das war ganz normal. Es gibt eine sehr berührende Stelle im Buch, wo Ihr Vater Ihnen die Kaiservilla hier in Bad Ischl zeigt ... Ja, anlässlich des 70. Geburtstages meines Vaters – meine Eltern und ich waren gerade zu Besuch bei meiner älteren Schwester am Attersee, schlug mein Vater plötzlich vor: „Wir zwei fahren jetzt nach Bad Ischl. Ich zeige Dir die Kaiservilla.“ Er telefonierte mit seinem Cousin und meldete uns kurzfristig an. Wie von einem geübten Reiseführer wurde ich von meinem Vater durch die Villa geführt. Eines der Dinge, die er mir damals zeigte, war diese Spieluhr hier. Ein kunstvoll verziertes Ei aus Holz, das durch Knopfdruck einen Mechanismus auslösen sollte, mit Bewegung und Musik. Leider war es nicht aufgezogen ... Gibt es ein persönliches Erinnerungsstück aus der Familiengeschichte in Ihrem Besitz? Naja, es ist vielleicht kein besonderer Gegenstand, aber aufgrund seiner Geschichte doch wieder eine Besonderheit: Ich besitze einen Wasserkrug, den Kaiser Franz Joseph am Gründonnerstag benutzt hat: Jedes Jahr wurden da die Füße von zwölf Ehepaaren vom Kaiser höchstpersönlich gewaschen. Diese

Paare waren aus ärmlichen Verhältnissen und der Brauch sollte zeigen, dass der Kaiser der Diener des Volkes war und nicht der Herrscher. Sie spielen Theater, machen Kabarett, arbeiten für Film und TV und führen selbst auch Regie. Was machen Sie am liebsten? Ich mag es, wenn die Tätigkeiten Schauspiel, Singen, Kabarett etc. ineinander greifen. Für meine Buchpräsentation habe ich eine Art „Leser-Show“ entwickelt, wo ich eben nicht nur lese, sondern zwischendurch auch singe und Geschichten erzähle. Und Ihre Arbeit für die Rote Nasen Clowns International ...? Das mache ich wirklich am liebsten. Man gibt dabei den Menschen, denen man begegnet, etwas und die Menschen geben einem sehr viel zurück. Das können Demenzkranke in einem Seniorenheim sein oder Kinder auf der onkologischen Abteilung im Krankenhaus. Menschen, die man sonst im Alltag nicht treffen würde. Das ist eine unglaublich starke Erfahrung ... Nähere Infos unter: www.leopoldaltenburg.com www.kaiservilla.at

BUCHTIPP DER KAISER UND SEIN SONNENSCHEIN Geschichten meines Großvaters Erzherzog Clemens und meines Vaters Prinz Peter ISBN: 978-3-99060-110-5 ISBN E-Book: 978-3-99060-111-2 Unser Salzkammergut | 59

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Handwerk

Das Hand.Werk.Haus erstrahlt im neuen Glanz.

NEU gerahmt

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eit­ der­ Eröffnung­ des­ Hand. Werk.Haus im Mai 2009 hat diese Ausstellung in den beiden Obergeschoßen zum Ziel, das­ Schaffen­ der­ Handwerksbetriebe darzustellen und „viel Handwerk und Kultur unter einem Dach“ für die zahlreichen Besucherinnen und Besucher sichtbar zu machen. Die neue Ausstellung kommt bei den Besucherinnen und Besuchern gut an. Es sei ein völlig neues Raumgefühl, so hört man, und – was besonders positiv bewertet wird – die Architektur der 200 Jahre alten Gebäudesubstanz mit ihrem modernen Glasanbau sei nun in eine Art

NEUES RAUMGEFÜHL. Die Neuordnung im Haus bringt ein völlig neues Raumgefühl mit sich.

Dialog mit dem Innenleben, d.h. mit der Ausstellung getreten. Einig sind sich Handwerkerinnen und Handwerker wie Besucherinnen und Besucher auch darin, wie sehr Traditionelles Modernes positiv unterstreicht und umgekehrt. „Es möbelt sich quasi gegenseitig auf “. Das Handwerk hat also neue Rahmen bekommen, das Innenleben dieser Rahmen haben die Handwerkerinnen und Handwerker selbst gestaltet und so entdeckt man bei einem Streifzug durch die Welt des Handwerks beinahe alles: das handgeschneiderte Leinenhemd, kunstvolle­ florale­ Objekte,­ kleidsame­ Hüte, lodene Schuhe, glasierte Tonziegeldächer, eine upgecycelte Holz-Radltruhe oder Stilofen, Kastenfenster und Guazalwerk … Um zu unterstreichen, dass es um Handwerk geht, haben die Betriebe

gleich noch ganze Werkzeugvorhänge aufgehängt – für alle Fälle. Die Neuordnung im Haus, das völlig neue Raumgefühl und das schöne Ambiente bieten nun auch einen besonderen Rahmen für Veranstaltungen, die „Location Hand. Werk.Haus“ kann auch angemietet werden! Was viele Besucherinnen und Besuchern bzw. Familien besonders freut, sind die neuen „Tun-Stationen“. Eine Werkbank, eine Schnitzbank, ein Nagelstock und Handbohrer stehen zur Verfügung, um einfach einmal nur auszuprobieren, selbst Hand anzulegen. Denn was für nicht wenige im Salzkammergut zu naheliegend scheint, ist für andere ungewohnt und besonders: einfach das eigene manuelle Geschick auszuprobieren.

Eintritt: € 3,50; bis 18 Jahr frei

© Wolfgang Stadler

Am 15. Juni, anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Hand.Werk.Haus Salzkammergut wurden die neu inszenierten Ausstellungsräume erst­mals­der­Öffentlichkeit­ präsentiert.

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Über Wald und Wetter

IHRE FREUNDE NENNEN SIE GUNDI. Hildegund Schirlbauer (41), Chefin des Tourismusverbandes Fuschlseeregion, liebt es, mit der Landkarte in der Hand zu reisen und schöne Berggipfel zu Fuß zu erklimmen.

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eit elf Jahren ist Hildegund Schirlbauer, verheiratet und Mutter von zwei Kindern, mit Herz und Seele Tourismuschefin am Fuschlsee und kümmert sich um Belange rund um Marketing, Veranstaltungen, Werbemittel, Projekte wie Wandern, Langlauf, Rad oder die Zukunftsentwicklung im Tourismusverband Fuschlsee, der seit 1. Jänner 2017 die Orte Fuschl am See, Hof bei Salzburg, Faistenau, Koppl, Ebenau und Hintersee unter einem Dach vereint. Frau Schirlbauer, wie sehen die Nächti-

gungszahlen in der Fuschlseeregion aus? Die Region verzeichnet im Tourismusjahr 2017/18 ca. 490.000 Nächtigungen. Davon fallen 105.000 auf das Electric Love Festival im Juli. Im Winter stehen 2.600 Betten zur Verfügung und im Sommer 3.200. Vom Bauernhof bis zum 5-Stern-Superior-Hotel bietet die Region jegliche Möglichkeiten. Wo bemerken Sie eine steigende Nachfrage? Wir bemerken zurzeit einen großen Zuwachs an Pauschalen, wie zum Beispiel Langlauf- oder Wanderpauschalen inklusive Gepäcktransfer.

Tourismuschefin Hildegund Schirlbauer darüber, was Gäste anlockt und wohin die Reise in der Fuschlseeregion geht. Text: Petra Kinzl

Fotos: Fuschlseeregion/Langegger

Was fehlt in der Region? Eine Bergbahn, die Sommer wie Winter im Gebiet Gaissau/Hintersee Gäste befördert und auch Aufstiegshilfe für unser Almengebiet ist. In Zeiten des Klimawandels wird der Stellenwert von Wald wieder wichtiger. Wie reagieren Sie im Tourismus darauf? Wald soll Erholung für alle bieten – und je wärmer es im Sommer wird, umso wichtiger wird der Lebensraum Wald. Es braucht hier keine baulichen Maßnahmen oder künstliche Bespaßung, der Wald ist für sich schon ein Erlebnis für Groß und Klein. Wichtig ist uns, dass

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Nacht- und Ruhezeiten eingehalten werden und man sich über bestimmte Richtlinien als Gast und auch als Einheimischer nicht hinwegsetzt. Das Wirtschaftsmagazin GEWINN schreibt in seiner Juli/August-Ausgabe, wie Wirtschaftsbosse verstärkt in Österreichs Wälder investieren. 2001 erwarb Red Bull-Tycoon Didi Mateschitz 600 Hektar Wald hinter der Red-Bull-Zentrale in Faistenau, inklusive den Hausbergen Ellmaustein und Filbling. Wie wirkt sich das auf Tourismusbelange aus? Wir streben ein gutes Einvernehmen an mit Jagd und Forst – egal ob es die private Hand oder die Österreichischen Bundesforste betrifft. Unser Tourismus ist nachhaltig und sanft geprägt, jedoch möchten wir auch mit der Zeit gehen und einige sinnvolle Lenkungsmaßnah-

„Wir haben so viele Möglichkeiten für unsere Gäste, auch bei Regenbogenwetter.“ Gundi Schirlbauer

men für Wanderer und Mountainbiker für die zukünftige Nutzung erschließen. Was wünschen Sie sich als Tourismusverantwortliche für die Zukunft? 300 zusätzliche Qualitätsbetten in der gesamten Region. Auch die Nachfrage nach Chalets ist sehr groß und würde gut in unsere Region passen.

Ausflüge ist stets das Wetter: Welches Wetter hätten Sie gerne das ganze Jahr über? Ganz ehrlich, ich liebe den Regen nach zwei Wochen Hitze – aber natürlich auch umgekehrt. Wir haben so viele Möglichkeiten für unsere Gäste, auch bei Regenbogenwetter: von Stand-upPaddeln über Canyoning und Rennradfahren bis zum Weitwandern und Elektrobootfahren. Wichtig ist bei uns, dass man Bewegung in der Natur liebt (lacht). Zwei Veranstaltungen, die man im Herbst auf keinen Fall versäumen sollte? Der Histo Cup am Salzburgring von 20. bis 22. September. Und die Bauernherbstfeste in Fuschl am See, Faistenau und Hof bei Salzburg.

Ein wichtiger Faktor für Urlaub und

Es gibt so viel zu sehen.

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Goldene Herbsttage ©Johann Resch Jun ior

am Attersee und im Attergau

Im Nebel ruhet noch die Welt, Noch träumen Wald und Wiesen, Bald siehst du, wenn der Schleier fällt, Den blauen Himmel unverstellt, Herbstkräftig die gedämpfte Welt Im warmen Golde fließen. Septembermorgen von Eduard Mörike

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er sich ein paar Auszeittage am Attersee oder im Attergau gönnt, wird Eduard Mörike beipflichten. Wenn sich die ersten morgendlichen Nebel lichten und die goldene Herbstsonne den tiefblauen Attersee und die sanften grünen Hügel des Attergaus in ihr weiches, warmes Licht taucht, dann freuen wir uns auf die klaren, goldenen Tage, die sich so wunderbar zum Entspannen, Wandern und Radfahren eignen. Das Bergsteigerdorf Steinbach am Attersee ist ein Ort der Inspiration. Die schroffen Felswände des Höllengebirges laden zum Bouldern und Klettern ein. Mit über 200 Boulder-Routen, verteilt

auf über 100 Blöcken, ist das Bouldergebiet Attersee eines der größten erschlossenen Bouldergebiete im Salzkammergut. Auch in puncto Schwierigkeit ist für jeden etwas dabei: ob Anfänger oder Hardmover, hier kommen alle auf ihre Kosten. Und wenn sich im Herbst die Nebeldecke einmal gar nicht heben mag, scheint beim Aussichtsturm am Lichtenberg zum Trotz die Sonne. Diese Tatsache macht den Lichtenberg zu einem beliebten Ausflugsziel für Radfahrer und Wanderer. Den beeindruckenden Weitblick über den Dachstein, zum Schafberg, dem Attersee sowie Bayern kann man sich, dank einer PanoramaWebcam, auch bequem und live unter www.lichtenberg.panomax.com nach Hause holen.

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©Johanna Kiebler

Das Bouldergebiet Attersee zählt zu den größten erschlossenen Bouldergebieten im Salzkammergut.

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© Gudrun Loindl

© Attersee-Attergau Klaus Costadedoi

NATURIDYLLE. Der neue „Zeitreiseweg“ in Unterach lädt auf knapp zwei Kilometern und mit wunderbaren Aussichtsplätzen zum Erkunden ein.

Veranstaltungstipps Naturparkroas zum Zwetschkenfest am So., 15.09. ab 09 Uhr auf der Kreuzing Alm in Weyregg.

Kastanienfest am 19.10.

BESTE SICHT. Der Aussichtsturm am Lichtenberg.

ab 15 Uhr am Marktplatz in Unterach.

Weihnachtsmarkt

Tarock – „das Spiel der Könige“ – hat im Attergau Tradition. Vor mehr als zwanzig Jahren wurde der Tarockradweg R100 eröffnet, der neun Gemeinden im Attergau miteinander verbindet. Entlang der 43 Kilometer langen Strecke, vorbei am Haushamerfeld, dem Originalschauplatz der „Frankenburger Würfelspiele“, werden immer wieder Einkehrmöglichkeiten in traditionellen Gasthöfen, wo heute noch ein Tarockiertisch zu finden ist, geboten. Der original Brief von Adam Graf von Herberstorff zur Einberufung auf das Haushamerfeld ist im Uhrenmuseum in Vöcklamarkt aufbewahrt, welches neben einer einzigartigen Uhrensammlung auch einen Kaufmannsladen und Interessantes über die Römerzeit zeigt, und so ein lohnenswertes Ausflugsziel für die ganze Familie darstellt.

Zum Verweilen, Staunen, Erholen und Abschalten für Groß und Klein lädt auch das „Ideen-Reich“ des Frankenmarkter Künstles Gustav Schobesberger ein.

Auf Zeitreise in Unterach Orte verändern ihr Aussehen meist langsam, jedoch stetig. Wer tagtäglich durch seinen Heimatort wandert nimmt diese Veränderungen oft gar nicht mehr wahr. Welche Spuren die Zeit bei den Menschen und in der Landschaft hinterlässt, das zeigt der im Mai in Unterach eröffnete „Zeitreiseweg“. Dieser gibt auch Einblicke in das Lebensgefühl der noblen Gesellschaft zu Beginn der „Sommerfrische“ am Attersee.

© Kons. Gerharad Hofmann

Radln auf den Spuren des Tarockradweges

© Sabine Steinbichler

im Schloss Stauff von Fr., 29.11. ab 16 Uhr bis So., 01.12. ab 10 Uhr.

KONTAKT

Tourismusverband Attersee-Attergau Nußdorferstr. 15 4864 Attersee am Attersee Kontakt: Johanna Kiebler, Presse-Abteilung E-Mail: kiebler@attersee.at www.attersee-attergau.at

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TOP-Ausflugsziele Attersee – Attergau Unternehmungslustig in den Herbst

KLIMT-ZENTRUM SCHÖRFLING. Sandra Tretter.

BIENENHOF ATTERSEE. Michael Ryba.

BIERSCHMIEDE ATTERSEE. Mario Scheckenberger.

NATURPARK ATTERSEE-TRAUNSEE. Clemens Schnaitl. SEE-ALPAKA WEYREGG. Alexander Renner.

Frau Mag. Schreckeneder, Sie sind Sprecherin der Top-Ausflugsziele und Ihr Motto lautet ja „Wir verbinden Menschen, Orte und die schönsten Ausflugsziele!“ Welche Highlights legen Sie den Attersee- und Attergau-Besuchern in Verbindung mit der AtterseeSchifffahrt ans Herz? 15 Top-Ausflugsziele am Attersee und im Attergau sind ein Garant für den gelungenen Herbstausflug für die Familie und für außergewöhnliche Gruppenausflüge. Unser Rundkurs Nord mit einer Dauer von eineinviertel Stunden lässt sich wunderbar mit einem Besuch im Bienenhof in Attersee, den See-Alpakas in Weyregg, mit dem Gustav-KlimtZentrum in Schörfling und dem Pfahlbaupavillon in Seewalchen verbinden. Der Rundkurs Süd – wegen der imposanten Villen auch Villenkurs genannt – dauert zwei Stunden und 20 Minuten und kann perfekt mit einer Wanderung im Naturpark Weyregg oder der Bierschmiede in Steinbach verbunden werden. Je nach Schiffseinsatz und Rundkurs gibt es an Board kleine regionale Schmankerl wie ein geräuchertes Forellenfilet vom Attersee, Klimt-Törtchen der Konditorei Ottet, Frankfurter von der Metzgerei Ragginger in Nußdorf und eben auch regionale Biere, wie das vielfach prämierte Bier der Bierschmiede. Alle Ausflugsziele liegen wenige Gehminuten von den Schiffsanlegestellen entfernt, man kann die Rundkurse ein-

Mag. Doris Schreckeneder.

mal unterbrechen und dann zum Ausgangsort zurückfahren, oder die Schifffahrt vor oder nach dem Besuch des Ausflugszieles absolvieren. Ist die Atterseebahn auch mit den Erlebnissen dieser wunderschönen Region kombinierbar? Gerade mit der Atterseebahn und Attersee-Schifffahrt gibt es wunderbare Packages für Gruppenausflüge wie „Genuss für alle Sinne“, welches eine Besichtigung und Verkostung bei der Schokoladenmanufaktur „Frucht & Sinne“, der Erlebnisgärtnerei Bergmoser, eine Fahrt mit der Atterseebahn und einer Sommervillenfahrt mit dem Schiff – nach Wunsch mit Mittagessen – beinhaltet. Ganz besonders empfehlen kann ich auch die Kristallsalzwelt im Attergau. Was ist Ihre Empfehlung für den Herbst? Für die Urlaubsgäste in unserer Region bietet die Vielfalt unserer Angebote ein Programm für die ganze Urlaubswoche. Unser Programm „Wandern mit der Attersee-Schifffahrt“ hat bestimmt für jeden passende Top-Ausflugsziele dabei. Mehr Informationen auf: www.attersee-attergau.at www.atterseeschifffahrt.at www.top-ausfugsziele.at

ERLEBNISGÄRTNEREI. Dietmar Bergmoser.

KristallSalzWelt. Diana Hollacher. 66 | Unser Salzkammergut

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FRUCHT & SINNE SCHOKOLADENMANUFAKTUR. Familie Kibler.

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© Klaus Costadedoi

UNESCO WELTKULTURERBE. Pfahlbau.

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HERBERT RAFFALT, STEFAN VALTHE, SHUTTERSTOCK.COM

www.alpe-adria-magazin.at

Tolle Tipps für den Herbst!

Feine Knolle: Istriens Trüffeldörfer und Trüffelgeheimtipp Umbrien

Im neuen Magazin: Große Stadtporträts Verona und Maribor

Gut Wind! Alles übers Kitesurfen an der Adria

10 tolle Radtouren durch Kärnten

Herrliche Berge: Nationalpark Hohe Tauern

Viele Genusstipps für die Südsteiermark

Der Herbst kann kommen: Das neue Alpe Adria Magazin hat wieder jede Menge Tipps für köstliche Reisen, Ausflüge, Wanderungen. Plus Lokaltests, Kurzurlaubstipps. Das neue Magazin bekommen Sie ab 6. September im Zeitschriftenhandel. Auf www.alpe-adria-magazin.at können Sie das Magazin auch downloaden. Am besten ist aber ein Abo: Bestell-Hotline (0 46 3) 47 858, office@alpe-adria-magazin.at

Ab 6. Sept. im Handel

Alpe Adria Magazin abonnieren, dann wird es bequem per Post ins Haus geliefert. Alle älteren Magazine sind vollinhaltlich im Internet abzurufen: www.alpe-adria-magazin.at Da können Sie auch den Alpe Adria Guide mit mehr als 500 Tipps bestellen. Alpe Adria.indd 67

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Aktivzeit ist Waldhofzeit Aktiv- oder Entspannungsurlaub? Am besten Beides! Das ****Superior Hotel Ebner‘s Waldhof am See bietet ein unschlagbares Angebot für Körper, Geist und Seele.

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alzburger Bergwelten, Sonnenstrahlen auf der Haut und die grandiose Kulisse des glasklaren Fuschlsees – die besten Voraussetzungen für einen Aktivurlaub mit unvergesslichen Relax-Momenten. Die meisten

AKTIV WERDEN. Die vielen Freizeitangebote in der Nähe laden zur sportlichen Betätigung ein.

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mögen bei Urlaub am See an den Sommer denken, aber das Salzkammergut bietet auch zu jeder anderen Jahreszeit eine Vielfalt wie kaum eine andere Region Österreichs. Am frühen Morgen im taubedeckten Gras auf den Hausberg, den

Schober, wandern – belohnt mit dem herrlichen Ausblick auf den Fuschlsee – endlich Urlaub! Durchatmen, den Tag genießen und sich auf das freuen, was noch kommt. „Wir bieten unseren Gästen ganz individuelle Möglichkeiten zur Gestaltung ihrer wertvollsten Zeit des Jahres – egal ob Wandern, Biken, Tennis, Golf oder Laufen – die Angebote in unserer Region sind schier grenzenlos“, erklärt Seniorchef Herbert Ebner. Ein modern ausgestattetes Fitnessstudio im Hotel oder auch besondere Highlights wie Stand-up-Paddeln werden angeboten. Ein eigener Fitnesscoach im Haus

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NATUR ERLEBEN. Beim Mountainbiken oder Wandern lässt sich die Gegend rund um das Hotel erkunden.

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© Superior Hotel Ebner‘s Waldhof am See

PURE ENTSPANNUNG. Im Waldhof Spa kann man die Seele baumeln lassen und neue Energie tanken.

berät und betreut die Waldhofgäste bei ihren Plänen. Ein besonderer Geheimtipp ist der zwölf Kilometer lange Rundweg um den Fuschlsee, der teilweise direkt am Wasser angelegt ist. Relaxen mit allen Sinnen. „Tu deinem Körper Gutes, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen“. Das Zitat von Teresa von Avila könnte passender nicht sein. Wellness vom Feinsten kombiniert mit feinster Genießer-Kulinarik sind das perfekte Pendant für Sportler. Wie schön, dass beides selbstverständlich ist – hier im Ebner‘s Waldhof am See. Der 4.000 Quadratmeter große

Waldhof SPA lädt seine Gäste mit verschiedensten Saunen, Dampfbad oder dem Kräuter-Solebad zum „Ankommen und Loslassen“ ein. Düfte wie Lavendel oder Minze aus der hauseigenen Kräuterküche verstärken den Wohlfühleffekt. Alpine Wellness mit heimischen Zutaten und Gewürzen wird auch in der speziellen Vitalküche im Ebner‘s Waldhof am See groß geschrieben. „Gesundheit von innen ist der Gedanke an dieser besonders schonenden und feinen Art zu Kochen“, erklärt der Küchenchef, während er den fangfrischen Saibling mit duftenden Kräutern verfeinert. Ein bewegungsreicher Tag, erholsame Well-

ness und genussvolle Abende – Unvergessliche Urlaubsmomente im Ebner‘s Waldhof am See. KONTAKT

****Superior Hotel Ebner‘s Waldhof am See Seestraße 30 5330 Fuschl am See Tel.: 06226/82 64 E-Mail: info@ebners-waldhof.at www.ebners-waldhof.at

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Goldener Herbst bei Aldiana Diesen Herbst präsentiert sich Aldiana erstmalig mit gleich drei traumhaften Clubs in Österreich. Die frische Herbstluft genießen, im wohlig-warmen Thermalbecken relaxen, zauberhafte Reitausflüge durch den Hausruckwald erleben oder das unvergessliche Bergpanorama am Hochkönig genießen.

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ervus im AusseerlandSalzkammergut. Malerische Berge in goldener Pracht und glasklare Seen rund um den Aldiana Club Salzkammergut laden auf idyllische Wanderungen ein. Ob alleine, in trauter Zweisamkeit oder zusammen als Gruppe mit unserem Guiding Team. Um nach einer langen Wanderung so richtig zu entspannen, schnappen wir uns die kuschligen Bademäntel vom Zimmer, gehen von dort direkt in die GrimmingTherme. Sprudelliegen mit

Massagedüsen, Relaxbecken und ein Ruheraum mit Komfortliegen laden ein, die Seele baumeln zu lassen. Im Anschluss geht‘s in das großzügig angelegte Saunadorf. Gleich neun verschiedene Saunen und geführte Spezialaufgüsse bieten ein wahres Sauna-Erlebnis ganz nach unserem Geschmack. Morgen starten wir in den Tag mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet mit regionalem Gebäck, Aufschnitten und alles was das Herz begehrt. Nachmittags können wir uns in der Theaterbar bei einer traditionellen Jause nochmal richtig

stärken. Am Abend heißt es Abendgarderobe an und ab ins ausgezeichnete Restaurant. Nationale und regionale Speisen werden hier täglich frisch zubereitet und präsentiert. Bei den Live-Cooking-Stationen werden die Gerichte direkt vor unseren Augen angerichtet und nach Wunsch verfeinert. Nach einem rundum gelungenen Dinner wird bei einer humorvollen Show im Theater ausgelassen gelacht und im Anschluss lassen wir den Abend gemütlich an der Kaminbar bei einem Glas Wein ausklingen.

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Tauche ein in die Welt von Aldiana und genieße den Goldenen Herbst Von 01.10. bis 04.11.2019 ab € 89 p. P. / Nacht • HP Plus inkl. Tischgetränke zum Abendessen im Salzkammergut und am Hochkönig • VP Plus in Ampflwang • Kinderbetreuung ab 2 Jahren • Moderne Reitanlage mit 50 Pferden in Ampflwang • Fitness und Guiding Programme fürs Biken und Wandern • Eigener Bike-Verleih und -Service • Outdooraktivitäten wie Tennis, Golf, Bogenschießen uvm. • Live-Entertainment • Eintritt in die GrimmingTherme im

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© Aldiana

Salzkammergut Herbstzauber im Hausruckwald. Traumhaft präsentiert sich uns der Aldiana Club Ampflwang. Hier wird Sport, Kulinarik, Entspannung und Spaß großgeschrieben. Absolutes Highlight in diesem Resort ist die moderne Reitanlage mit 50 Schulpferden und Ponys. Ein gemütlicher Ausritt durch den märchenhaften Hausruckwald macht unseren Herbsturlaub zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die hügelige Landschaft lädt förmlich dazu ein, sie am nächsten Tag mit dem Rad oder im Rahmen einer gemütlichen Wanderung zu erkunden und die traumhafte Natur wirken zu lassen. Auch unseren Kindern wird hier auf keinen Fall langweilig. Das Flosse Abenteuerland ist ein riesiger Indoorspielplatz, der auf über 500 Quadratmetern die Kinderherzen höherschlagen lässt. Während sich unsere Kinder im Flosse Land unter Betreuung des Animationsteams austoben und Spaß haben, entspannen wir genüsslich im Welldia-

na Club Spa. Hier wird uns alles für das Wohlbefinden geboten. Massagen, Kosmetik und Spezialanwendungen, welche – basierend auf den fünf Elementen – für jeden Gast individuell zusammengestellt werden. Sauna, Pool und Ruheraum laden zum Entspannen und Loslassen ein. Der Club bietet im Zuge der Vollpension Plus, welche auch die Tischgetränke bei allen Hauptmahlzeiten beinhaltet, kulinarischen Genuss von früh bis spät und die neu eröffneten und äußerst stilvoll gestalteten Bars laden zum gemütlichen Miteinander am Abend ein. Der Aldiana Club Hochkönig ist ein wahres Wanderparadies und bietet uns neben Mountainbiken und Wandern auch noch die Möglichkeit zum Rafting und Canyoning. Bis 12. Oktober hat der Club mit Halbpension noch geöffnet und steht ab 14. Dezember wieder für die Wintersaison bereit.

Buchbar in deinem Reisebüro, unter www.aldiana.at oder Tel.: 0800/100 388

Aldiana Club Hotel Bad Mitterndorf GmbH & Co. KG Neuhofen 183, 8983 Bad Mitterndorf E-Mail: reservation.austria@aldiana.com Buchung unter Tel.: 0800/100 388 www.aldiana-salzkammergut.at www.aldiana-ampflwang.at www.aldiana-hochkoenig.at Unser Salzkammergut | 71

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Brustzentrum Salzkammergut – erste Anlaufstelle für Brustkrebspatientinnen Ein Knoten in der Brust ist zunächst ein Schock für Betroffene, denn Brustkrebs ist in Österreich nach wie vor die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Besteht der Verdacht auf eine bösartige Erkrankung, braucht es bestmögliche Abklärung, Diagnostik und Therapie.

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us diesem Grund wurde 2015 am Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck das Brustzentrum Salzkammergut etabliert, das sich seither zum wohnortnahen onkologischen Vollversorger für Brustkrebspatientinnen entwickelt hat. Seit vier Jahren ist das Zentrum Erstanlaufstelle für all jene Frauen in der Region, bei denen ein Verdacht auf Brustkrebs besteht. Bestens betreut werden diese Patientinnen von einem multiprofessionellen, interdisziplinären Team. Eingebunden sind neben Experten der medizinischen Fächer (Gynäkologie, Chirurgie, Onkologie, Radiologie, Pathologie, Nuklearmedizin, Radio-Onkologie und Palliativmedizin) unter anderem auch speziell geschulte Pflegemitarbeiter (Breast Care Nurses), klinische Psychologen und Sozialarbeiter. Sie alle unterstützen betrof-

fene Frauen sowohl fachlich als auch menschlich einfühlsam und begleiten sie auf ihrem Weg von der Diagnosestellung über den gesamten Behandlungsprozess bis hin zur Nachsorge. Pflege mit Hirn und Herz. Insbesondere die Breast Care Nurses sind Beraterinnen, Unterstützerinnen sowie Koordinatorinnen und verstehen sich als Bindeglied zwischen den Patientinnen und den Fachärzten, Psychologen, Sozialarbeitern, Therapeuten und Seelsorgern. Auf Wunsch binden sie auch gerne die Angehörigen in die Gespräche mit ein. Im vergangenen Jahr suchten 8.810 Patientinnen das Brustzentrum Salzkammergut im Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck auf, bei 139 von ihnen wurde Brustkrebs diagnostiziert.

Hohe Betreuungsqualität bestätigt. Ein internationales Auditorenteam, bestehend aus englischen und italienischen Fachleuten, überprüfte kürzlich das Brustzentrum Salzkammergut und stellte ein sehr gutes Zeugnis hinsichtlich Qualität, Organisation und KoIm Brustzentrum Salzkammergut werden die Patientinnen kompetent und einfühlsam operation aus. Insbedurch Diagnostik und Therapie begleitet. sondere die Mamma-

Prim. Dr. Johannes Berger Leiter des Brustzentrums Salzkammergut sowie des trägerübergreifenden Brustgesundheitszentrums.

Boards wurden positiv hervorgehoben. Dies sind Besprechungen, bei denen Experten aus unterschiedlichen Kliniken und Fachrichtungen gemeinsam die bestmögliche, individuelle Behandlung jeder Patientin festlegen. „Das Audit bestätigt uns in unserem täglichen Tun und zeigt, dass komplexe onkologische Erkrankungen – wie etwa Brustkrebs – am besten in medizinischen Zentren behandelt werden können“, sagt Prim. Dr. Johannes Berger, Leiter des Brustzentrums Salzkammergut sowie des Brustgesundheitszentrums der beiden Spitalsträger OÖ Gesundheitsholding und Ordensklinikum Linz, das als eines von 29 Zentren in Europa und als einziges in Österreich nach EUSOMA zertifiziert ist. „Gerade bei einer Diagnose wie Brustkrebs, die von einer Minute auf die andere das gesamte Leben der Betroffenen auf den Kopf stellt, ist es für unsere Patientinnen gut zu wissen, dass sie bei uns in den besten Händen sind.“

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Knapp 1.900 Babys erblicken jährlich im Salzkammergut Klinikum das Licht der Welt

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© OÖG

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Die Geburtshilfeabteilungen des Salzkammergut Klinikums Bad Ischl und des Salzkammergut Klinikums Vöcklabruck sind bei werdenden Müttern der Region sehr beliebt. Die Frauen schätzen die Kompetenz der medizinischen und pflegerischen Teams und die persönliche, liebevolle Betreuung, die es ihnen ermöglicht, sich bestmöglich um sich und um ihre Neugeborenen zu kümmern.

m Vorjahr taten insgesamt 1.897 Babys ihren ersten Schrei in einer der beiden Kliniken der Oberösterreichischen Gesundheitsholding (OÖG). Die Kaiserschnittrate beider Spitäler liegt deutlich unter dem österreichischen Durchschnitt von rund 30 Prozent. In beiden Häusern wird der Wunsch werdender Mütter nach einer natürlichen Geburt – also, das Kind in einer intimen und vertrauensvollen Umgebung ohne große medizinische Eingriffe auf die Welt zu bringen – sehr unterstützt. „Dies bedeutet, dass hauptsächlich Hebammen jeder Frau ganz individuell zur Seite stehen und sie in ihrer Fähigkeit zu einer selbstbestimmten Geburt bestärken – natürlich nur, sofern dies der Schwangerschafts- und Geburtsverlauf medizinisch erlauben“, erklären Prim. Dr. Wolfgang C. Baschata (Leiter der Gynäkologie und Geburtshilfe am SK Bad Ischl) und Prim. Dr. Johannes Berger (Leiter der Gynäkologie und Geburtshilfe am SK Vöcklabruck) unisono. In Bad Ischl legt hierfür ein zwölfköpfiges bzw. in Vöcklabruck ein 25-köpfiges Hebammenteam sehr großen Wert auf individuelle und achtsame Begleitung. 541 Babys in Bad Ischl. Das Geburtshilfeteam im SK Bad Ischl unterstützt werdende Mütter u. a. mit einem gut durchdachten Konzept zur frühen Mutter-Kind-Bindung. Nicht umsonst ist das Klinikum seit 2013 als „Babyfriendly“ Hospital zertifiziert – eine internationale Auszeichnung, die die

besondere Förderung des Stillens bescheinigt und auch das Ermöglichen der frühen Bindung zwischen Säugling und Mutter. Hoher Kuschelfaktor. Sowohl bei einer vaginalen Entbindung wie auch bei einem Kaiserschnitt fördert das Team den ersten Hautkontakt zwischen Mutter und Kind („Bonding“), der extrem wichtig ist, um die Beziehung zu festigen und dem Baby den Umstieg auf die Umgebung außerhalb des Mutterleibs zu ermöglichen. 1.356 Babys in Vöcklabruck. In vier freundlichen, nach Farbenlehre konzipierten Kreißzimmern, einem Wehenzimmer, einem Entspannungszimmer und einem Aufnahmeuntersuchungszimmer können sich schwangere Frauen in ihrem ganz eigenen Tempo auf die bevorstehende Geburt vertrauensvoll einlassen. Auf eventuelle Notfallsituationen oder Komplikationen während der Geburt ist das Team der Abteilung mit angeschlossener Neonatologie bestens vorbereitet. Integrative Wochenbettstation. Auch nach

der Entbindung bietet das SK Vöcklabruck, einem ganzheitlichen Ansatz folgend, liebevolle Geborgenheit und Unterstützung: Das Team der integrativen Wochenbettstation vermittelt den Müttern mehr Sicherheit für zu Hause, indem es ihnen unter fürsorglicher Anleitung die Pflege ihrer gesunden Neugeborenen überlässt.

Die Teams der Geburtshilfe-Abteilungen des Salzkammergut Klinikums an den Standorten Bad Ischl und Vöcklabruck gewährleisten werdenden Müttern und ihren Babys fachliche Kompetenz und individuelle, fürsorgliche Betreuung. Am Bild: Prim. Dr. Wolfgang C. Baschata, Leiter der Gynäkologie und Geburtshilfe am SK Bad Ischl.

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Das kulinarische Salzkammergut Catrin Neumayer, vielfach ausgezeichnete Foodbloggerin, Autorin und leidenschaftliche Kรถchin, ist besonders gern im Salzkammergut zu Gast und holt sich dort kulinarische Anregungen. Dieses Mal hat sie das 1er Beisl im Lexenhof am Attersee und den Seegasthof Gamsjaga am Wolfgangsee besucht. Text: Nicole Madlmayr Fotos: Carletto Ferrari

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en Attersee kennt Catrin Neumayer (www. cookingcatrin.at) gut. Als sie noch in Salzburg gewohnt hat, hat sie nämlich einige Sommer am Attersee verbracht. „Darum war mir natürlich auch das 1er Beisl im Lexenhof als eine der Top-Locations für Genießer bekannt“, erzählt die Wahl-Kärntnerin. „Man munkelt ja sogar, dass es das beste Lokal am See sei. Und nach unserem Besuch können wir dem nur zustimmen!“ Denn diesen Sommer hat es sie samt Mann Carletto Ferrari wieder an den Attersee und in den schattigen Gastgasten des 1er Beisls gezogen. Kreative Präsentation. Das Haubenlokal von Hans und Sabine Lugstein wurde im Vorjahr als eines der besten Wirtshäuser Österreichs ausgezeichnet. Dementsprechend groß ist die Vorfreude bei Catrin Neumayer. Die Speisekarte ist klein, aber sehr fein. Sie bestellt als Vorspeise ein Lachs-Apfel-Avocado-Tartar, ihr Mann entscheidet sich für eine

Gamsjaga-Wirtin Christine Weber serviert fangfrischen Fisch vom Grill.

Sabine und Hans Lugstein vom 1er Beisl im Lexenhof mit Catrin Neumayer in ihrem neuen Kräutergarten.

kleine „Speckjause“, die – sehr kreativ – auf einer Wäscheleine serviert wird. „Hier wird viel Wert auf die Präsentation gelegt“, ist Catrin sichtlich begeistert. „So wird auch nicht klassisch eingedeckt. Das Besteck für die bestellten Gänge finden sich in einer eleganten schwarzen Holzbox. Das finde ich richtig cool!“

rin. Tatsächlich hat diese Süßspeise beiden dermaßen gut geschmeckt, dass sie sie am nächsten Tag, als sie den neuen Kräutergarten der Lugsteins besuchen, gleich noch einmal ordern und genießen. Kulinarischer Montags-Stammtisch. Wer sich im 1er Beisl mit einem Menü überraschen lassen möchte, sollte

Marillenknödel als Empfehlung. Der nächste Gang folgt: Mini-Grammelknödel für den Herren, frittierte Salbeiblätter aus dem hauseigenen Kräutergarten für die Dame. Die Hauptspeise muss natürlich Fisch sein. Es gibt eine feine Attersee-Forelle „blau“ – wunderbar angerichtet und wieder kreativ präsentiert. Catrin und Carletto sind begeistert. Den süßen Abschluss des Menüs bildet ein flaumiger Marillenknödel auf Beeren. „Für Carletto war es der beste Marillenknödel, den er je gegessen hat – und ich muss zugeben, dass ich ihm nicht widersprechen kann“, lacht CatUnser Salzkammergut | 75

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Der Fisch im selbstgeflochtenen Weidenkรถrberl, das am Grill die Fischzange ersetzt.

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montags einen Tisch reservieren. Da gibt es laut Hausherr Hans Lugstein ein „Menü Surprise“, den so genannten kulinarischen Montags-Stammtisch. Drei Gänge sind um 35 Euro zu haben, fünf Gänge um 45 Euro. Kein Wunder, dass an diesen Tagen der Gastgarten bis auf den letzten Platz gefüllt ist. Und Sabine Lugstein fügt lächelnd hinzu, dass dann die Wiese rund ums Haus und jedes Eckerl im Gastgarten genützt werde. „Ich würde mir wirklich wünschen, dass die beiden eine Dependance bei uns in Kärnten aufsperren“, sagt Catrin zum Abschied. Nächster Stopp: Gschwand am Wolfgangsee. Den nächsten kulinarischen Stopp legen Catrin Neumayer und Carletto Ferrari am Wolfgangsee ein, genauer gesagt beim Seegasthof Gamsjaga in Gschwand und dessen herzlicher Wirtin Christine Weber. Sie ist auch Jägerin und liebt die Natur mit

Wundervolle Stimmung im lauschigen Gastgarten des 1er Beisls.

all ihren Pflanzen und Kräutern. Ihr erster Weg führt sie deshalb jeden Morgen durch die taufrische Wiese zum

See – egal zu welcher Jahreszeit. Im Frühling, Sommer und Herbst barfuß. „Und wenn die Gänseblümchen blühen,

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Zum gegrillten Fisch reicht Christine Weber in ihrem Seegasthof zwei Salate: Karotte-Schwarzwurzel und Erdäpfel-Löwenzahn.

Die einzelnen Speisen werden im 1er Beisl besonders kreativ angerichtet.

pflückt sie auch gleich welche, die dann direkt ins Frühstück kommen“, erzählt Catrin. „Das finde ich großartig.“

fang aus dem Wolfgangsee packt sie in ein handgeflochtenes Körberl aus dem Wald. Genial!“

Ein Menü vom Grill. Die beiden sprechen lange über kreative Ideen in der Küche, wie das Gams-Curry und Wildburger. Christine Weber erzählt auch von ihrer Philosophie, den unzähligen Wildkräutern, die sie beim Kochen verwendet, und warum ihr regionale Produkte so wichtig sind. Dann machen sie sich auf zur Terrasse des Seegasthofes, denn dort grillt die Chefin des Hauses jede Woche – unter anderem für die Gäste des nahegelegenen Campingplatzes. Auch heute wird sie für ihre Kärntner Gäste den Griller anheizen. Als ersten Gang serviert sie würzigen Schafskäse im Speckmantel vom Grill. Der Käse stammt übrigens von den berühmten Aberseer Schafen aus der Gegend.

Christine Weber nennt ihre Küche übrigens auch „alpines Superfood“, weil sie besonders gern Kraft und Geschmack der Wildkräuter nützt.

Fisch im handgeflochtenen Weidenkörberl. Das kulinarische Highlight ist für Catrin Neumayer der gegrillte Salzkammergut-Fisch im handgeflochtenen Weidenkörberl, das am Grill die Fischzange ersetzt. „Bei diesem Gericht zeigt sich die Philosophie von Christine ganz deutlich“, meint Catrin. „Den Wild78 | Unser Salzkammergut

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Wirtin aus Leidenschaft. Als es kühler wird, verlassen Gamsjaga-Wirtin Christine und Catrin die Terrasse und setzen ihr Plauscherl im gemütlichen Stüberl des Seegashofes fort, der im Jahr 1865 als Gasthaus zum „Stoanwirt“ erbaut wurde. Seit 1899 befindet sich das traditionsreiche Haus im Besitz der

Familie Weber. Damals erhielt es auch den Namen „Zum Gamsjaga“. Christine Weber führt den Betrieb seit nunmehr 20 Jahren – und das mit viel Herzblut und Engagement. „Zwischen Kreitln klauben, Jagen und See bin ich daheim“, sagt sie. Sie ist hier gern daheim und sie ist auch Wirtin aus Leidenschaft. „Das spürt man“, sagt Catrin anerkennend, „und das schmeckt man vor allem!“ Auf den nächsten Seiten dürfen wir zwei herbstliche Rezepte von Catrin Neumayer präsentieren und viel Freude beim Nachkochen wünschen!

Im 1er Beisl wird nicht klassisch eingedeckt. Das Besteck finden die Gäste in einer eleganten Holzbox.

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Saftiger Apfel Nuss Kranz (zuckerfrei)

ZUTATEN: 200 g Zuckerersatz (alternativ: Zucker) 4 Eier 160 ml Sonnenblumen- oder Rapsöl 125 ml Milch 380 g Vollkornweizenmehl 1 Pkg. Backpulver 1 TL Chai Gewürz 1/2 TL Zimt 100 g geriebene Nüsse 2 große Äpfel FÜR DIE FORM: Butter Semmelbrösel

ZUBEREITUNG: Zuckeralternative, Eier und Öl schaumig rühren. Die Milch einrühren. Mehl und Backpulver mit Chai-Gewürz, Zimt und den geriebenen Nüssen vermischen. Die Äpfel reiben und sehr gut ausdrücken. Die Mehlmischung unterrühren. Geriebene Äpfel unterheben. Eine Kranzform gut buttern und mit Semmelbröseln ausstreuen. Die Masse einfüllen und im vorgeheizten Backofen bei 175 Grad Heißluft für 40 Minuten backen.

TIPP Dazu passt ein Chai Latte oder ein Kaffee.

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Fischerschnitzel mit ErdäpfelLinsen-Salat ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN: 8 Fischfilets (entgrätet; heimisch z.B. Zander, Saibling) Saft einer Zitrone ZUM PANIEREN: ZUBEREITUNG: Mehl 4 Eier Salz, Pfeffer Semmelbrösel 1 Schuss Schlagobers 250 ml Pflanzenöl (zum Frittieren) FÜR DEN ERDÄPFELLINSEN-SALAT: 225 g rote Linsen 1 violette Zwiebel 600 ml Gemüsesuppe 750 g Kartoffeln 100 g Vogerlsalat 10 EL Apfelessig 10 EL Öl Salz, Pfeffer etwas Öl zum Braten 4-5 Zweigerl Rosmarin

Die Kartoffeln (nach Wunsch schälen) und in reichlich Salzwasser gar kochen. Die Gemüsesuppe aufkochen und die Linsen darin gar kochen, von der Hitze nehmen und ca. 25 Minuten ziehen lassen. Die gekochten Linsen mit dem Vogerlsalat in eine Schüssel geben, mit Salz, Pfeffer, Apfelessig und ca. zehn Esslöffel Öl abschmecken. Die Zwiebel schälen und in dünne Streifen schneiden, mit den Linsen vermischen. Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen. Die Rosmarinzweige hinzufügen und die Erdäpfel darin knusprig braten. Für die Fisch-Schnitzerl drei Schüsseln oder tiefe Teller vorbereiten. Mehl in eine Schüssel geben. Die Eier in der zweiten Schüssel aufschlagen und mit

Salz und Pfeffer würzen. Einen Schuss Schlagobers hinzufügen und verquirlen. Die Semmelbrösel in die dritte Schüssel füllen. Die Fischfilets waschen, trocken tupfen und mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft würzen. Im Mehl wenden. Anschließend durch die verquirlten Eier ziehen und in Semmelbrösel wenden. Dabei etwas andrücken, damit die Semmelbrösel gleichmäßig haften bleiben. Öl in einem Topf erhitzen. Die panierten Fisch-Schnitzerl im heißen Öl knusprig ausbacken, dabei mehrmals wenden. Die Schnitzerl aus dem Fett holen und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Den lauwarmen Kartoffel-Linsen-Salat mit den Fischschnitzerln und den Erdäpfeln anrichten und sofort servieren.

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PremiumBehandlung nach Maß

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© Sabine Schneider Wellfell

Im Beauty-Studio „Wellfeel“ von Sabine Schneider werden die Premium-Behandlungen individuell an Kundinnen und Kunden angepasst.

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lles neu bei Sabine Schneider in Gmunden: Ihr Beauty-Studio hat mit „Wellfeel“ nicht nur einen neuen Namen bekommen, sondern bietet ab sofort auch Premium-Behandlungen nach Maß. „Am Beginn steht immer ein ausführliches Beratungsgespräch“, erklärt die Expertin. „Ich möchte meine Kundinnen und Kunden nicht nur mit meinen hochwertigen Pflegeprodukten verwöhnen, sondern echte und nachhaltige Hautgesundheit erzielen. Denn ein frischer, attraktiver Teint ist immer die Summe aus mehreren Komponenten, die nur im Zusammenspiel ihre optimale Wirkung entfalten können.“ Das bedeutet, dass die Premium-Behand-

lung nach Maß weit über bisherige Standards hinausgeht und den Menschen als Ganzes in den Mittelpunkt stellt. Als Beauty Advisor und Vital Coach setzt Sabine Schneider auf systematische Gesichts- und Körperpflege mit hochaktiven Wirkstoffen, die auf den Hauttyp abgestimmt sind und auch den Lifestyle des Menschen berücksichtigen. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist das ausgewogene Verhältnis an hochwertigen Vitaminen und Mineralstoffen, die der Körper für einen geregelten Hautstoff wechsel braucht. Nach einer Vitalstoffanalyse empfiehlt Sabine Schneider daher gezielt und nach Maß aus ihrer Palette an Vitalstoffen eben jene, die helfen, individuelle Lücken zu schließen. Die letzte Säule für ganzheit-

liche Hautpflege bildet die Kombination aus Ultraschall-, Radiofrequenz- und Lymphdrainage-Behandlungen. „Diese durfte ich in den vergangenen Monaten bereits an vielen Kunden in meinem Beauty-Studio durchführen – mit sichtbaren Erfolgen“, erzählt Schneider. „Das bestätigt meinen neuen Weg!“ KONTAKT

WELLFEEL Sabine Schneider An der Pferdeeisenbahn 14 4810 Gmunden Tel.: 0664/421 34 19 E-Mail: info@wellfeel-schneider.at www.wellfeel-schneider.at Unser Salzkammergut | 81

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JAGA & KOCH. „Respekt vor der Schöpfung und Einklang mit der Natur, darauf kommt es bei der Jagd und der wirklich guten Küche an“, sind sich Spitzenkoch Rudi Obauer (l.) und Berufsjäger Christoph Burgstaller (r.) einig.

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DER JAGA & DER KOCH Was herauskommt, wenn man einen passionierten Jäger und einen Spitzenkoch gemeinsam auf die Jagd und in die Küche schickt, haben Christoph Burgstaller und Rudi Obauer im Buch „Der Jaga und der Koch“ festgehalten. Wir geben auf den nächsten Seiten einen kleinen Einblick ins Buch und stellen unsere Lieblingsrezepte daraus vor. Text: Ulli Wright

Fotos: Armin Walcher

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erbstzeit ist Wildzeit, was man alleine schon an den Speisekarten vieler Gasthäuser und Restaurants aus erster Hand mitbekommt. In ihrem Buch „Der Jaga und der Koch“ gehen Spitzenkoch Rudi Obauer und Berufsjäger Christoph Burgstaller gemeinsam auf die Pirsch und nehmen die Leser mit ins Revier und auch in die Küche vom Restaurant und Hotel Obauer in Werfen. „Sich in den Dialog zwischen Koch und Jaga einzubringen, ist eine gleichermaßen schöne wie auch wichtige Sache. Denn wir leben in einer Zeit, in der die normalsten Dinge nicht mehr normal sind und neue definiert werden“, schreibt Schauspieler Tobias Moretti im Vorwort des Buches, dass dem Leser die heimischen Wildtiere auf mehreren Ebenen näherbringt. Fantastisch bebildert mit Fotos von Armin Walcher, wird gezeigt, wie gelebte jagdliche Ethik und die waidgerechte Ausübung zum Selbstverständnis einer verantwortungsvollen Jägerschaft gehören. Spitzenkoch Rudi Obauer begleitete den Jäger in den Wald und ließ sich von der Natur für die zahlreichen Wildgerichte im Buch inspirieren. Es wurden Kräuter und Beeren für über 60 Rezepte gesammelt, die der Werfenwenger Spitzenkoch mit dem Wildbret veredelt hat. Gesundes Wildbret. „Wer gesund lebt, ist auch gesund – das erweist sich auch am Fleisch von Wildtieren“, weiß Rudi Obauer. Wildbret hat wertvolle Inhaltsstoffe und hat vergleichsweise wenig Kalorien. Wildtiere wachsen zu 100 Prozent natürlich auf und haben daher ihr Leben lang keinen Kontakt mit Medikamenten und wachstumsfördernden Mitteln. Da Wildbret vor dem Verkauf von einer kundigen Person begutachtet werden muss, kann sich der Konsument

AUF DER PIRSCH. Berufsjäger Christoph Burgstaller (r.) geht mit Koch Rudi Obauer ins Revier.

EGON. Schweißhund in Ausbildung mit einem hochsensiblen Geruchsorgan, ideal für die Jagd geeignet.

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FRISCH AUS DEM WALD. Der Wald und die Wiesen bieten unzählige Delikatessen, wie den Butterpilz, der um nichts weniger wertvoll ist als der Steinpilz.

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PARTNERSCHAFT. Das Herz bekommt der Hund. Das ist sein Lohn dafür, dass er Christoph Burgstaller bei der Jagd unterstützt.

GENUSS. Grillen ist die Garmethode mit der größten Nähe zur Natur, daher auch für die Zubereitung von Wildfleisch bestens geeignet.

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VERWERTEN. Wild besteht nicht nur aus Edelteilen wie Keule oder Rücken. „Aus den Innereien kann man genauso gute Gerichte zubereiten“, weiß Rudi Obauer.

sicher sein, dass das erlegte Tier frei von Krankheiten und Belastungen war, die auch dem Menschen schaden könnten. Gute Vorbereitung. Um das Beste aus dem Wildbret zu holen, sollte vor allem der Vorbereitung des Fleisches, den Garmethoden und den Garzeiten höchstes Augenmerk geschenkt werden. Vorbereitung bedeutet beispielsweise, die Teile richtig zu zerlegen, um feinere

Stücke von robusteren zu scheiden. Es bedeutet auch, manche Teile von kräftigem Federwild oder Wildschwein zu marinieren oder zu suren bzw. Teile von Hirsch, Gams oder – wenn sich die Gelegenheit aufdrängt – auch Steinbock oder Auerhahn zu trocknen.

sammenwächst und gedeiht. Beeren passen zu sehr vielen Arten von Wildbret, der Wacholder zu fast allen. Kräuter bringen frische Würze rund ums Jahr – vom Bärlauch zum Maibock bis zum Gebirgswermut zu Hirsch und Gams. Pilze hingegen liefern das passende Waldaroma.

Kreativ kochen. Für den kreativen Umgang mit Wildbret gibt es eine Faustregel: Zusammenführen, was zu-

BUCHTIPP: DER JAGA UND DER KOCH Christoph Burgstaller & Rudi Obauer Servus Verlag 370 Seiten / 23 x 28,5 cm Hardcover ISBN: 978-3-7104-0206-7 Preis: € 48

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Tauernroggen-Pizza mit luftgetrocknetem Wildschinken

ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN FÜR DEN TEIG 90 g Butter 200 g glattes Mehl 180 g griffiges Mehl 150 g fein gemahlener Tauernroggen Salz FÜR DEN BELAG 10 dag durchzogener Speck 200 g Hirsch- oder Gamsschinken 1 Stange Porree 250 g Schotten oder Crème fraîche Majoran Quendel (Bergthymian) Salz Nussöl

ZUBEREITUNG: Für den Teig kalte Butter in Würfel schneiden und mit Mehl, Roggen, Salz und kaltem Wasser nach Bedarf zu einem elastischen Teig kneten. Backblech mit Mehl bestreuen, Teig auf einer mit Mehl bestreuten Arbeitsfläche messerrückendick ausrollen und auf das Blech legen. Porree putzen. Porree und Speck in dünne Streifen schneiden. Teig mit Schotten oder Crème fraîche bestreichen und mit Porree und Speck belegen. Mit Majoranblättchen

(Dost) und/oder Quendel sowie wenig Salz bestreuen. Blech in den vorgeheizten Backofen schieben und die Pizza bei maximaler Hitze (Umluft) backen, bis die Ränder knusprig und braun sind (dauert 8 bis 15 Minuten). Pizza vor dem Servieren mit Nussöl beträufeln und mit fein geschnittenem Wildschinken belegen.

nambur anreichern oder als Topinambur-Pizza vegetarisch zubereiten. Dafür Topinambur gut waschen oder – noch besser – unter fließendem Wasser bürsten, in dünne Scheiben schneiden und auf die Pizza streuen. Wenn man kleine Pizzen backen will, formt man den Teig zu einer Rolle, schneidet davon Scheiben ab, drückt die Scheiben flach und belegt diese Törtchen wie beschrieben.

ZUR VARIATION: Diese Pizza kann man zusätzlich mit Topi-

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ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN 4 Wachteln Salz Honig Bachkresse o. Rettichsprossen Erdnussöl evtl. Kürbiskernöl Zucchini Pfeffer FÜR DEN HONIGSIRUP 1/16 l Himbeer- oder Brombeeressig 2 EL Honig Portwein oder Sherry FÜR DIE ROLLGERSTE 150 g Rollgerste 1 Zwiebel oder 4 Schalotten Erdnussöl 50 g Speck Butter weißer Balsamessig schwarzer Pfeffer Salz Honigwachteln mit Rollgerste Federwild

Gerste zugedeckt weich kochen (dauert ca. 20 Minuten). 1 EL Butter einrühren, mit Essig, Salz und Pfeffer abschmecken.

ben. Fleisch durch den Honigsirup ziehen und auf Rollgerste anrichten. Eventuell mit geriebener Limettenschale bestreuen.

Für den Honigsirup Essig mit Honig und einem Schuss Portwein oder Sherry aufkochen. So lange kochen, bis ein leicht fließender Sirup entstanden ist.

ZUR VARIATION: Die Wachteln machen sich auch in einer arabisch-nordafrikanisch inspirierten Zubereitung gut, indem man den Honigsirup mit Zimt, Muskatnuss, Kardamom und Piment aromatisiert und statt der Rollgerste Couscous als Beilage gibt.

Fleisch aus der Marinade heben, trocken tupfen und in Öl anbraten, nach 20 Sekunden wenden und im Backofen bei 180 °C fertig braten; das Fleisch sollte im Kern rosa blei-

Honigwachteln mit Rollgerste

ZUBEREITUNG: Wachteln am Brustbein einschneiden, Fleisch von den Knochen schneiden und in Bruststücke und Keulen trennen (die Keulenknochen werden nicht ausgelöst). Fleisch in einer Mischung aus 1/2 l Wasser, 12 g Salz und 1 TL Honig über Nacht suren (dadurch werden die Wachteln beim späteren Braten besonders weich und saftig). Rollgerste über Nacht in kaltem Wasser einweichen. Zwiebel oder Schalotten schälen und in Spalten schneiden. Wasser von der Gerste abgießen, Gerste in 2 EL Öl anschwitzen. 1/2 l Wasser oder Gemüsefond zugießen, Speck, Zwiebel, Salz und Pfeffer einrühren. Unser Salzkammergut | 89

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Gegrillte Hirschkoteletts mit Pilzen und Pilzpaste ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN 8 gut abgelegene Hirschkoteletts (am Knochen) schwarzer Pfeffer Wacholderbeeren Pilze wie Steinpilze, Parasole, Maronenröhrlinge und/oder Wiesenchampignons Rosmarin FÜR DIE PILZPASTE 2 EL getrocknete Steinpilze 2 EL getrocknete Wildkräuter wie Brennnesseln, Gebirgswermut, Dost, Quendel, Minze etc. schwarzer Pfeffer 1 Zehe Knoblauch Maiskeimöl oder Schweineschmalz Chilipulver Salz

ZUBEREITUNG: Hirschkoteletts rund um gut mit zerdrücktem Pfeffer und zerdrückten Wacholderbeeren einreiben. Auf den Grill über Buchenholzglut legen. Die Vorbereitung der Glut kann gut und gerne eineinhalb Stunden dauern. Grundsätzlich gilt beim Grillen: nichts übereilen, abwarten und keinen Tee, sondern Bier oder Wein trinken. Das Fleisch am besten auf die Seite des Rosts legen, sodass die Hitzeeinwirkung mäßig ist. Je gemächlicher der Garprozess vor sich geht, desto besser. Alarmsignal: Wenn das Fleisch Krusten ansetzt, hat man etwas ganz falsch gemacht. Gemeinsam mit dem Fleisch in Scheiben geschnittene Steinpilze, Kappen von Parasolpilzen, Wiesenchampignons, Speck und/oder Wildwürstel grillen. Kurz bevor das Fleisch gar ist – die Druckprobe gibt Auskunft (das

Fleisch soll sich nur noch im Kern weich anfühlen) – einen Zweig Rosmarin oder Wacholder auf die Glut legen. Während des Grillens gesellig Bier oder Wein trinken, aber jedenfalls eine Paste zubereiten: Getrocknete Steinpilze und Kräuter mahlen, mit Pfeffer, einer zerdrückten Knoblauchzehe, einem Schuss kochenden Wasser und einem guten Schuss Öl oder einem Löffel Schmalz verrühren.

TIPP Wer keinen Grill hat, kann die Koteletts natürlich aber auch in der Grillpfanne zubereiten. In diesem Fall nicht auf das Beilegen eines Kräuterzweigs verzichten, denn dieser bringt den feinen Duft.

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ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN FÜR DIE NOCKEN 1/2 kg Schwarzbeeren (Heidelbeeren) 20 dag glattes Mehl ca. 1/5 l Milch ca. 2 EL Butterschmalz Salz Staubzucker Kristallzucker FÜR DAS KOMPOTT 8 Quitten 400 g Zucker 2 Sternanis Zimt Vanille

Schwarzbeernocken mit Quittenkompott

ZUBEREITUNG: Schwarzbeeren mit Mehl und einer Prise Salz vermischen, unter ständigem Rühren so viel kochende Milch zugießen, dass eine zähe Masse entsteht. In einer großen Pfanne Butterschmalz erhitzen, die Nockenmasse löffelweise in die Pfanne setzen und anbraten. Nocken wenden, Deckel auf die Pfanne legen. Nocken noch ein paar Minuten braten. Mit Kristallzucker und Staubzucker bestreut servieren. Dazu passt zum Beispiel Quittenkompott. Dafür Quitten schälen, in Spalten schneiden und die Kerne ausschneiden. Quitten in Einweckgläser legen. 2 Liter Wasser mit Zucker, Sternanis, einem Stück Zimtrinde und einer halben aufgeschnittenen Vanilleschote aufkochen, bis sich der Zucker gelöst hat. Diese Flüssigkeit auf die Quitten gießen (die Quitten müssen von Flüssigkeit bedeckt sein). Gläser verschließen und die Quitten im Wasserbad bei 90 °C ca. 50 Minuten garen. Als weitere Ergänzung kann man Zimtobers geben. Dafür Obers mit einer Prise Zimt, Staubzucker nach Geschmack und ein wenig Sauerrahm steif schlagen.

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EINE STARKE ALLIANZ FÜR EINZIGARTIGE PRODUKTE UND REGIONALE WERTE

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ie Zeiten ändern sich und manchmal hat man das Gefühl, das geschieht schneller denn je. Und doch gibt es Dinge, die immer schon ihren Platz hatten und nach wie vor perfekt in unser Leben passen. Mit dem einzigartigen Design „Geflammt“ in Grün, Rot, Grau, Blau und Gelb aus der Gmundner Keramik Manufaktur werden die Bilder von Familienfeiern, Hochzeiten, Taufen oder einfach einer schönen Zeit mit wertvollen Menschen schnell wieder lebendig. „Jedes Produkt der Gmundner Keramik Manufaktur ist ein Unikat – von Hand

gefertigt und bemalt und so einzigartig, wie die Menschen, die es kaufen. Umso mehr freut es uns, wenn diese jetzt gemeinsam mit den einzigartigen und hochqualitativen Produkten der Gmundner Milch auf dem FamilienTisch genossen werden“, so Mag. Bernhard Kletzmair, Geschäftsführer der Gmundner Keramik. Es sind Werte wie die stilvolle Tisch-, Ess- und Genusskultur, Traditionsbewusstsein und die Verbundenheit mit der Natur, die die beiden Leitbetriebe Gmundner Milch und Gmundner Keramik einen. Schon seit einigen Jah-

ren strahlen die Käsespezialitäten der Gmundner Milch aus den Kühlregalen. „Wir freuen uns, dass in den kommenden Monaten neben Gmundner Milch Käsespezialitäten auch unsere vielen anderen Milchprodukte im Design der Gmundner Keramik in den Regalen zu finden sein werden“, so Gmundner Milch Geschäftsführer Mag. Michael Waidacher. Ab Herbst 2019 können Konsumentinnen und Konsumenten mit den Milchprodukten der Gmundner Milch ein echtes Stück regionales Lebensgefühl auf den Tisch zaubern.

© Gmundner Milch

Gmundner Milch und Gmundner Keramik zaubern gemeinsam echte Erlebnisse für alle Sinne auf die Tische. Der Gruß aus dem Salzkammergut begeistert durch farbenfrohe Designs und regionale Frische.

TRADITION VERBINDET! Erfolg mit Geschichte und regionaler Einzigartigkeit. Neu ab Herbst 2019 erwartet Konsumentinnen und Konsumenten ein großes Angebot im Design „Geflammt“ der Gmundner Keramik Manufaktur. Alle Produkte auf www.gmundner-milch.at

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„Es gibt kaum etwas, das besser die Werte unserer Region verkörpert als unsere regionalen Lebensmittel, kombiniert mit der Gmundner Keramik“ Gmundner Milch Geschäftsführer Mag. Michael Waidacher.

© Gmundner Molkerei, Hois‘n Wirt, Gmundner Keramik

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(v.l.n.r.) Mag. Bernhard Kletzmair (Geschäftsführer Gmundner Keramik) mit Mag. Michael Waidacher (Gmundner Milch Geschäftsführer).

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Heiße Käsetipps! Die perfekte Zutat beim Backen, Braten und Gratinieren.

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ir alle kennen unseren Käse als Zutat bei Pizza oder zum Gratinieren von Aufläufen. Wie regionale Käsespezialitäten auch als raffinierte Zutat eingesetzt werden können, weiß Fernsehköchin Victo-

ria Stranzinger. Je nach Käsesorte, Reifegrad oder Schmelzeigenschaften können Gerichte mit Käse verfeinert werden. Unser Gmundner Milch Koch-Coach hat uns einmal mehr mit einem kreativen Rezept überrascht.

WEISSBROT MIT CHILI-RACLETTE-KÄSEFÜLLUNG

REGIONALE KÄSESPEZIALITÄTEN IMMER EIN GENUSS Ob zum Kochen, am Brot oder einfach so mit etwas Obst oder Gemüse. Die Vielfalt der Gmundner Milch Käsespezialitäten bietet für jeden Geschmack etwas. Alle Sorten finden Sie auf www.gmundner-milch.at

ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN:

500 g glattes Mehl 20 g Butter 1 Packung Trockenhefe 300 ml Milch 1 TL Salz 2 TL Zucker

100 g Gmundner Milch Chilikäse in Würfel geschnitten 200 g Gmundner Milch Raclette-Käse in Würfel geschnitten ZUBEREITUNG:

Den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Das Brot für ca. 3540 Minuten backen, danach kurz abkühlen lassen und noch warm servieren. Wer aber trotzdem Lust auf Pofesen hat, schiebt danach die Brotscheiben bei 150 °C (Heißluft) für fünf Minuten in den Backofen.

© Fotolounge Blende8

Das Mehl zusammen mit Salz, Zucker und Trockenhefe in einer Schüssel vermengen. Zerlassene Butter und Milch zum Mehl geben, danach in der Küchenmaschine mit dem Knethaken oder mit den Händen zu einem glatten Teig verarbeiten. Den Teig abgedeckt etwa 25 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat. Mit den Käsewürfeln füllen. Den Teig abdecken und nochmal 15 Minuten gehen lassen.

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Pünktlich zu Herbstbeginn bietet Hütthaler wieder frische Blut- und Leberwurst an. Die saisonalen Spezialitäten sind ab September im Handel erhältlich.

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Von der Blutwurst zum Filet im Speckmantel

Gemeinsam in Richtung Zukunft: Florian, Dagmar, Claudia und Herbert Hütthaler setzen Trends in Sachen Tierwohl.

In Zeiten von Klimaschutz und Ressourcenschonung bewegt sich der Trend bei Fleischliebhabern immer mehr in Richtung Tierwohl und Regionalität.

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iesem Trend entsprechend ernährt sich der Mensch wesentlich bewusster, möchte wissen, woher das Fleisch kommt, ob das Tier zuvor mit Respekt behandelt wurde und bei der Schlachtung nicht leiden musste. Wer sich mit biologisch und Tierwohl beschäftigt, sollte jedoch auch darauf achten, dass nicht immer nur die Gusto-Stückerl wie Karree oder Schinken am Teller landen. Fakt ist nämlich, dass nicht so beliebte Fleischteile oft ins Ausland exportiert werden müssen. Tierwohl in der Fleischerei? „Hütthalers Hofkultur“ – so nennt sich Österreichs erfolgreichstes TierwohlProgramm. Mit einem ganzheitlichen Ansatz und einer Vielzahl an besonderen Eigenschaften präsentiert sich das Programm als visionärer Glanzpunkt in der heimischen Nutztierwirtschaft und Aushängeschild in der Fleischverarbeitung.

Wie der Name schon sagt, steckt hinter „Hütthalers Hofkultur“ der oberösterreichische Familienbetrieb Hütthaler, der sich seit 2014 intensiv mit dem Thema Tierwohl beschäftigt. Ungewöhnlich für eine Fleischerei? Nein, ganz und gar nicht … From nose to tail! „Hütthalers Hofkultur“ ist ein in Europa einzigartiges Tierwohl-Projekt, das über die gesamte Wertschöpfungskette reicht: beginnend beim regionalen Vertragslandwirt, über den Frächter und dem 2019 neueröffneten Schlachthof bis hin zur Veredelung im eigenen Haus und dem Handel. Alles aus einer Hand, aus Hütthalers Hand, „from stable to table“. Naheliegend, dass auch der Ansatz „From nose to tail“, also die Verarbeitung möglichst aller Teile eines geschlachteten Tieres vom Kopf bis zum Schwanz ein weiteres Charakteristikum dieser einmaligen Tierwohl-Marke ist. „Darüber hinaus erweist eine vollständige Verarbeitung dem Tier und auch dem

Landwirt den nötigen Respekt“, so Dr. Florian Hütthaler, Geschäftsinhaber des Schwanenstädter Familienbetriebs. Verantwortungsvoller Umgang. Das Thema der ganzheitlichen Verwertung wird bei Hütthaler nicht nur aufgrund eines kulinarischen Trends aufgegriffen, sondern sehr wohl auch aus Überzeugung in die Tat umgesetzt. Eine über Generationen gesammelte Erfahrung in der Fleisch-, Wurst- und Schinkenverarbeitung ist die optimale Basis für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Nutztieren. „Unser Ziel war es, unsere Hofkultur-Tiere als Ganzes zu vermarkten, um so die Wertschöpfung garantieren zu können und den Mehrpreis nicht nur auf einzelne Edelteile abwälzen zu müssen. Tierwohl sollte für alle Menschen leistbar sein. Mit unserem breiten Tierwohl-Produktsortiment und einer ausgezeichneten Qualität ist uns das optimal gelungen“, erklärt Dr. Florian Hütthaler weiter.

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Hütthalers Hofkultur stärkt die heimische Landwirtschaft.

Positive Ökobilanz. In Zeiten der klimatischen Veränderung, sollte dank dem ressourcenschonenden und nachhaltigen Umgang die ganzheitliche Verwertung auch das Mittel der Wahl sein. „Letztendlich wirkt sich die Vermarktung eines ganzen Tieres auch positiv auf die Ökobilanz aus und stärkt zusätzlich die heimische Landwirtschaft. Bleibt die Wertschöpfung im eigenen Land, profitiert der Landwirt von einem stabileren Preis und kann sich so dem Tierwohl bestens widmen“, so Tierarzt Mag. Med. vet. Dominik Eckl, Projektleiter Hofkultur.

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© Hütthalter KG

KONTA K T

Hütthaler KG Linzer Straße 1, 4690 Schwanenstadt E-Mail: office@huetthaler.at, Tel.: 07673/22 30-0 Facebook: hütthalers hofkultur Instagram: huetthaler_kg www.hofkultur.at, www.huetthaler.at shop.huetthaler.at

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#fleischverliebt

Alles aus einer Hand: Bei Hütthaler hat das Wohl der Tiere oberste Priorität.

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Berge, Hänge und Gletscher - Kaum eine Landschaft bringt einen so schön auf Touren wie das Salzkammergut. Text: Rebecca Mayr

Wie jedes Jahr findet der Schaftag auf der Iglmoosalm am letzten Samstag im September statt.

Unter den Ski der Schnee, rundherum nichts als klare Winterluft und die schneebedeckte Landschaft. Die verschneite Bergwelt des Salzkammerguts ist wie geschaffen für unvergessliche Skitouren. Im eigenen Rhythmus erfolgt Schritt für Schritt der Aufstieg und der Lohn für Schweiß und Anstrengung ist der überwältigende Ausblick und eine herrliche Abfahrt über tief verschneite Hänge in der unberührten Natur. Egal ob Anfänger oder erfahrener Skitourengeher – im Salzkammergut findet jeder sein perfektes Skierlebnis ganz im Einklang mit der Natur.

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Wenn der Berg die Schafe ruft ... Aufgrund einer Urkunde aus dem Jahre 1862 verbringt auch heute noch ein Großteil der Gosauer Schafe den Sommer auf der Alm. Dabei bleiben die Tiere – ob auf der Iglmoosalm oder auf den Almweiden von Rußberg und Kalmberg – weitgehend auf sich allein gestellt und genießen das Leben in der freien Natur. Ende September, am traditionellen „Schaftag“, werden sie wieder zurück ins Tal geholt.

Text: Zivana de Kozierowski Fotos: Monika Löff Unser Salzkammergut | 99

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er letzte Samstag im September ist für die Bauern und Schafbesitzer in der Gosau ein ganz besonderer Tag. Fein herausgeputzt in Tracht, Lederhose mit Steirerrock und grünen Wadenstutzen die einen, die anderen in Arbeitskleidung: Dieser Tag ist tatsächlich ein Festtag und einer der wichtigsten Tage im Jahr eines Schafbesitzers. An diesem Herbsttag werden die Schafe, die den ganzen Sommer oben auf der Alm verbracht haben, von ihren Besitzern gemeinsam zurück ins Tal geholt. Was für die Kühe der Almabtrieb, ist für die Schafe der Schaftag, auch als Schafmusterung bekannt.

Gerhard Renner (Revierleiter ÖBF), Harald Wallner (Obmann Bad Goisern), Hans Gamsjäger (Hirte), Hubert Kalß (Obmann und Ausschreier).

Kerbungen im Ohr sind heute verboten und werden durch Ohrmarken ersetzt.

Sunn- und Schattseite. Den Almabtrieb gibt es sowohl auf der „Sunnseiten“, die vom Pass Gschütt bis zum Ende des Gosautals geht und die Almgebiete der beiden Kalmberge und des Rußbergs umfasst, als auch auf der „Schattseite“ des Berges, welche die Almgebiete des Plankensteins umschließen. Schon frühmorgens fahren die Schafbesitzer mit ihren Traktoren und den zu Viehtransportern umgebauten Anhängerwagen in Richtung Iglmoosalm. Dort, wo später die Tiere der „Sunnseiten“ in einem Sammelgehege zusammengeführt werden, treffen wir den Obmann der Schafweidegemeinschaft Kalmberg-Wiesalm, Hubert Kalß. Er ist zugleich auch der „Zeremonienmeister“ bei der Schafmusterung.

Hütte auf der Iglmoosalm.

Herr Kalß ist für den Ablauf der Veranstaltung verantwortlich – alles muss reibungslos funktionieren. Seit fast 15 Jahren ist er nun in Amt und Würden und schon einigermaßen routiniert. Um 10 Uhr soll es hier mit der Musterung losgehen. Die Schafbesitzer sind bereits 100 | Unser Salzkammergut

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gemeinsam unterwegs, um ihre Tiere oben auf den Almen und in den umliegenden Wäldern aufzuspüren. „Mehr als 80 Prozent der Schafe werden auf diese Art und Weise wieder ihren Besitzern zugeführt“, erklärt der Obmann. „Der Rest – also alle danach noch fehlenden Tiere – wird am Nachmittag oder an den darauffolgenden Tagen gemeinsam gesucht.“ Ein alter Brauch. Eine Urkunde, das sogenannte Regulierungsrecht aus dem Jahr 1862 für Weide-, Holz- und Streubezugsrecht, legt genau fest, welche Liegenschaften in der Gosau berechtigt sind, wie viele Rinder, Pferde und Schafe zu halten sind. Hubert Kalß ist schon als Jugendlicher mit seinem Großvater am Berg gewesen, um die Schafe heim zu holen, und er schöpft heute noch aus den schönen Erinnerungen dieser Tage. Mittlerweile hat er selbst zwei Liegenschaften zu verwalten, mit einer genau

festgelegten Anzahl an berechtigten Schafen. Die eine Liegenschaft ist für vier Rinder und ein Schaf berechtigt, die andere für neun Rinder und sechs Schafe. Wie man damals auf die Zahl gekommen sei, lasse sich heute kaum noch nachvollziehen. Die Urkunde habe sich jedenfalls in mehr als 250 Jahren, abgesehen davon, dass sie aus der alten Kurrentschrift übersetzt wurde, nicht verändert. „Doch im Vergleich zu heute ging es damals für die Bauern ums Überleben. Daher mussten sie sich organisieren. Zusammenhalt war überlebenswichtig – für Mensch und Tier“, so Kalß. Damals wurde ein gemeinsamer Hirte bestellt, der den ganzen Sommer auf der Alm verbrachte. „Heute“, so der Obmann, „sind die Schafe im Sommer mehr oder weniger sich selbst überlassen.“ Ganz allein sind sie dennoch nicht, denn gemeinsam mit zwei anderen Bauern bzw. Schafbesitzern schaut Kalß regelmäßig nach den Tieren. „Un-

sere Arbeit ist es, zu vermeiden, dass die Schafe da oben in die Rinderweiden reinkommen.“ Versammlung der Schafe. Eine Sisyphusarbeit: Weil die Weideflächen so groß sind, kann es durchaus vorkommen, dass man als Schafbauer nur Rinder findet und der Rinderbauer am Berg nur Schafe sieht und keine Rinder“, lacht Hubert Kalß. Da komme es gelegentlich auch zu Konflikten, doch das müssten sich die Bauern dann untereinander ausmachen. Schließlich macht sich der Obmann auf den Weg zur Alm, da auch er seine „Schäflein ins Trockene bringen“ möchte. In der Zwischenzeit versammeln sich Schafbegeisterte, Bauern, Angehörige und ein paar Touristen – alle zusammen, Jung und Alt – beim Sammelplatz bzw. dem Gehege der Iglmoosalm und harren der Dinge. Es dauert auch nicht lange, bis man aus der Ferne das erste Unser Salzkammergut | 101

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Am Hut der Schafbesitzer stecken die traditionellen „Raifbuschen“.

Schafgeblöke vernimmt. Die Spannung steigt unter den Wartenden – und plötzlich kommen die ersten Schafe aus dem umliegenden Wald gelaufen: allen voran die großen, älteren Tiere, gefolgt von den Jungtieren und kleinen Lämmern, umzingelt und „verfolgt“ von den Besitzern. Die Schafbesitzer haben einen Strick um die Hüfte gebunden, mit dem sie später die ausgerufenen Schafe zum Transporter bringen werden, und auf ihren Hüten prangen die traditionellen „Raifbuschen“, farbenfrohe Blütengebinde aus getrockneten Almblumen und -gräsern, für den Schaftag eigens von den Sennerinnen liebevoll gefertigt. Oben auf der Hütte werden diese Buschen verteilt und am obligaten grünen Filzhut oder auch am Steirerhut angebracht und von so manchem Schafbesitzer oft den ganzen Winter über stolz getragen.

Bauern ein: „Die haben ja das schönste Leben da oben!“ Kalß, der mittlerweile auch seine Tiere zurück ins Tal geführt hat, ist als Zeremonienmeister nun mitten im Geschehen. Der „Schreiber“ führt genau Buch darüber, welche Tiere abgeholt werden bzw. welches der Tiere fehlt. Und der „Ausschreier“ ruft jetzt jedes Tier einzeln auf, nachdem eines nach dem anderen aus der Herde von drei kräftigen jungen Burschen am Fell gepackt wird und vom Gehege in eine Art Vorgehege kommt, um von hier aus den rechtmä-

ßigen Besitzern übergeben zu werden. Dabei nimmt der Hauptausrufer das Schaf rittlings zwischen die Beine und liest an beiden Ohren (hier sind die Tiere von Alters her gekennzeichnet) die „Måårį“ bzw. „Markŋ“ ab und teilt das Ergebnis dem vor dem Gatter wartenden Publikum mit. Was man dazu wissen muss, ist, dass jedem Bauerngut eine besondere Art der Ohr-Merkung gehört. Die Identifizierung dieser Merkung und dessen Ausrufung wird im inneren Salzkammergut als „Lampöbzw. Lampėmusteruŋ“ bezeichnet. Die lautstarke Kundgebung der Kennzeich-

Ein Spektakel für alle. Schließlich wird die Herde von den Schafbauern ins Gehege getrieben. Gut 200 Tiere werden von den heute noch 28 (ursprünglich waren es 80) berechtigten Schafbesitzern auf die Alm gelassen; wie viele davon wieder zurück in den Sammelkobel „Aį(n)fåŋ“ („Einfang“) gefunden haben, wird sich im Laufe der nächsten Stunden weisen. „Freiwillig gehen die ‚Lampö‘ da nimmer runter“, wirft einer der 102 | Unser Salzkammergut

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nung, das sogenannte „Aussaschraį(n)“ ist dialektologisch gesehen der interessanteste Teil der Prozedur, und wer von auswärts kommt und zum ersten Mal bei einer Musterung dabei ist, wird wohl kaum ein Wort verstehen. Zurück in den Stall. So hört man hier am letzten Samstag im Monat auf der Iglmoos-Alm Ausrufe wie „Dęŋk Ęęl zwęę(n) Schniid – ręchts a Loo!“, was so viel bedeutet wie „Linkes Ohr zwei Einschnitte – rechtes Ohr Ausstanzung in der Ohrfläche“. Wobei zu erwähnen ist, dass Ohr-Kennzeichnungen im alten

Stil, welche zum Teil qualvoll für das Tier waren, nun verboten sind. Heute handelt es sich um Einschnitte bzw. Ausstanzungen im Ohr, die schon beim Jungtier durchgeführt werden. Und seit Neuestem tragen die Schafe zudem gelbe Ohrklipse mit der laufenden EUKennnummer als Kennzeichnung. Auf den ersten Blick mag es für Außenstehende etwas brutal wirken, wenn ein störrisches Lamm mit dem sogenannten „Lampeschtriig“, einem mitgebrachten Seil, von seinen Besitzern zu den bereitstehenden Anhängern und

Traktoren gezerrt wird. Denn in dem Moment, wo das Schaf die Schlinge um den Hals bekommt und heimwärts gehen soll, fängt es an, wie wild auf- und abzuspringen – eine Herausforderung für Mensch und Tier und ein Bild für sich, wenn der Schafbesitzer mit aller Kraft seinem im Schnitt 85 Kilo schweren Schaf zu zeigen versucht, wo es lang gehen soll. „Man merkt den Tieren ganz einfach an, dass sie den Sommer oben am Berg keine Menschenseele zu Gesicht bekommen haben“, meint Hubert Kalß, der nun fast alle Tiere registriert hat. Der Tag einer schönen und alten Tradition geht zur Neige. Das ein oder andere Schaf wird wohl noch gesucht werden müssen, aber der Großteil der Tiere ist schon auf dem Weg zu den Stallungen – bis zum nächsten Frühling und bis zu dem Zeitpunkt, wo die Schafe dann wieder anfangen werden zu blöken und ihren Kopf zum Berg drehen werden. „Es gibt wirklich einen bestimmten Zeitpunkt“, so Kalß, „man würde es nicht für möglich halten, aber das haben die Tiere im G’spür. Es kommt also der Zeitpunkt, wo sie wieder weg wollen. Dann mach ich das Gatter auf, und die alten Tiere gehen voran, gefolgt von den Jungen. Jahr für Jahr denselben Weg ...“

Die Schafbesitzer warten vorm „Einfang“, bis ihre Tiere ausgerufen werden. Unser Salzkammergut | 103

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„Aufi am Berg“ Genussreiches Wandern im Salzkammergut ist immer wieder eine Freude. Wir präsentieren unsere fünf liebsten Gipfelziele, die einige landschaftliche Schmankerl zu bieten haben. Fotos: Shutterstock, Verlag Anton Pustet Kartenmaterial: Arge-Kartographie

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as Salzkammergut ist seit jeher bekannt für seine atemberaubend schönen Seen und die naturbelassene Landschaft. Aber auch in der Höhe hat die Region so einiges zu bieten: Die Berge des Salzkammerguts bieten eine Vielzahl an schönen Wanderungen und Bergtouren für alle Outdoor-Liebhaber, egal, ob für Familien, den Laien, den Wanderprofi oder den Kletter-Fan – sie alle finden ihren ganz persönlichen Lieblingspfad. In seinem

jüngsten Bergband „100 große Gipfelziele. Normalwege und alternative Routen“ widmet sich der Salzburger Alpinist und Autor Thomas Neuhold der gesamten Gipfelprominenz der Region. Die technischen Anforderungen reichen von der einfachen Bergwanderung über moderate Gletschertouren bis zum seilfreien zweiten Grad. Der exzellente Gebietskenner hat zusätzlich jede Menge alternativer Routen und Zusatztipps parat. Wir nehmen schon mal unsere fünf Lieblingsziele vorweg – und machen Lust auf mehr!

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DER WÄCHTER DES SALZKAMMERGUTS TRAUNSTEIN 1.691 m Vom Osten kommend ist der „Wächter des Salzkammerguts“ der erste Gruß der Alpen. Obwohl der Traunstein überaus häufig besucht wird, darf man den rassigen Kalkklotz am Traunseeufer keinesfalls unterschätzen. Alle drei Normalwege führen durch Absturzgelände. Über 130 dokumentierte Tote sprechen eine deutliche Sprache.

Ausgangspunkt/Anfahrt: Traunstein-Parkplatz (431 m). Von Gmunden der Uferstraße folgend nach Süden am „Hois‘n“ vorbei.

nun entweder weiter oder (landschaftlich schöner) am Miesweg zum Einstieg des Naturfreundesteigs vor der Lainauerbrücke. Die Steiganlage gliedert sich in fünf Etappen: Klammerreihe und Seilpassage, dann Gehgelände in die Sulzkogelscharte; es folgt der klettersteigähnliche Part mit einer langen Leiter, dann wieder Gehgelände hinauf zum „bösen Eck“; zuletzt versichert (Felsenfenster) zum Traunsteinhaus und dann einfach auf den Gipfel. Abstieg retour an der Gmundner Hütte vorbei Richtung Traunsteinhaus bis zur Abzweigung (Wegweiser). Hier steil, schroffig und fallweise gesichert am Mairalmsteig hinab ins Lainautal (kurzer Abstecher zur Mair- oder Moaralm bachaufwärts lohnend) und die Forststraße hinaus Richtung See.

Route: Vom Parkplatz am See entlang beim Moaristidl vorbei zum ersten Straßentunnel,

Einkehr: www.traunsteinhaus.at, www.gmundnerhuette.at,

Anforderung: T5. Leichter Klettersteig (A/B), Stellen I, nur für Geübte ohne Selbstsicherung. Abstieg über Mairalmsteig steil, Absturzgelände, Schlüsselstellen versichert. Anstieg 1.250 Höhenmeter, 3,5 Stunden. Gesamtgehzeit 6,5 Stunden.

www.moaralm-gmunden.at, www.moaristidl.com VARIANTE: Von der Schwierigkeit dem Naturfreundesteig ähnlich (A/B) ist der Anstieg über den Hernlersteig. Einstieg rund 500 Meter vor dem eigentlichen TraunsteinParkplatz. Von hier durch den Wald hinauf zu einer Forststraße und bei der Abzweigung Kaltenbachwildnis (Wegweiser) dem Hernlersteig folgen. Achtung: Der Steig ist bei Nässe unangenehm und gefährlich.

SCHROFFE SCHÖNHEIT RINNKOGEL 1.823 m Der Rinnkogel gehört zu jenem Gebirgszug in den Salzkammergutbergen, der im Osten bei Bad Ischl mit der Katrin seinen Ausgang nimmt und über Rettenkogel und Bergwerkskogel nach Süden zum Braunedl und zum Gamsfeld zieht. Eine schroffe, stille und erstaunlich abgeschiedene Welt: Unten schützt die Berge ein steiler Waldgürtel, oben heißt es schon das eine oder andere Mal in den Fels oder in die Seile greifen. Dafür wird man mit einem Rundblick über weite Teile des Salzkammerguts belohnt. Anforderung: T3. Anspruchsvolle Bergwanderung. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit obligat. Bei Schnee oder Vereisung gefährlich. 1.150 Höhenmeter und 3,5 Stunden im Anstieg. Ausgangspunkt/Anfahrt: Abzweigung Sulzaustraße von der Postalmstraße. Zufahrt

zur Postalmstraße von Strobl (Maut) aus bis zur ersten Kehre (718 m). Route: Von der Postalmstraße folgt man der abgeschrankten Sulzaustraße nach Süden, an der Simonhütte vorbei, bis man bald nach einer Brücke zur Sulzaustube (Wegweiser, 745 m) kommt. Nun beginnt ein längerer Waldanstieg, dabei wird einmal eine Forststraße gequert. Nachdem man die Rinnkogelschlucht passiert hat, geht es nach Süden auf einen Absatz und weiter ostwärts bis zu einer freien Fläche nahe der Jagdhütte Rinnstüberl (1.324 m, Wegweiser). Hier dreht der Steig auf Nord, an einer Untertsandshöhle (1.440 m) vorbei, in die Lärchen- und Latschenzone. Bei etwa 1.620 m Seehöhe steht man vor einer seilgesicherten Rinne. Diese ist technisch nicht schwierig (Steinschlag durch weiter oben Gehende möglich). Zuletzt auf den luftigen

Grat und seilversichert nach Osten zum Kreuz. Abstieg wie Anstieg. Einkehr: Jausenstation Bergheimat nahe der Mautstelle VARIANTE: Will man sich die Mautkosten sparen, kann man direkt von der Mautstelle (655 m) starten. Von hier führt ein Wanderweg über die Unterbergalm (735 m) parallel zur Straße zur Felmayeralm und mündet direkt bei der Sulzaustube in den oben beschriebenen Anstieg (plus 1 Stunde). Unser Salzkammergut | 105

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DER VARIANTENREICHE

DONNERKOGEL 2.054 m Der Große Donnerkogel ist der westliche Zacken im Hahnenkamm des Gosaukammes. Im Vergleich zu vielen anderen Gipfeln ist er hier eher einfach zu besteigen. Bei Nässe sollte man das Gelände aber nicht unterschätzen. Anforderung: T3. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. 600 Höhenmeter, 1,5 Stunden. Ausgangspunkt/Anfahrt: Bergstation Donnerkogelbahn. Von Gosau zum Vorderen Gosausee, dann Auffahrt mit der Seilbahn (www.dachsteinwest.at).

Route: Von der Bergstation auf dem Wanderweg an der Gablonzer Hütte vorbei hinauf in den Törlecksattel (1.618 m). Dann kurz am Austriaweg absteigen bis zu einer Wegteilung (Wegweiser). Hier links haltend anfangs durch Gebüsch und Latschen die Hänge des Kleinen Donnerkogels queren, dann dreht der Steig auf Ost und man steigt über Karren, Geröll und Felsstufen (teilweise ist der Steig hier ziemlich ruppig, kurz nach Absturzgelände) hinauf auf die Gipfelflanke, an der Abzweigung zum Strichkogel vorbei zum Kreuz. Abstieg wie Anstieg. Einkehr: www.gablonzerhuette.at VARIANTE 1: Ohne Seilbahnunterstützung geht man vom Vorderen Gosausee über die Krautgartenhütte (1.260 m) hinauf zur Gablonzer Hütte (600 Höhenmeter, 1,5 Stunden).

VARIANTE 2: Spannend ist der Anstieg von Süden: Vom Pommer-Bauern (Zufahrt von Annaberg bei der Abzweigung nach Astau) hinauf zur Stuhlalm (1.462 m) und auf dem markierten Steig Nr. 631 zur Strichkogelscharte (1.940 m, Warntafel). Nun eine steile Schlucht hinunter und in mäßiger Kletterei auf den Südgrat des Steinriesenkogels. Hier klettert man ziemlich ausgesetzt (bis ll, Schlüsselstelle) hinauf und gelangt so auf den Steinriesenkogel (2.008 m). Der Abstieg leitet in die Scharte zwischen Steinriesen- und Donnerkogel oberhalb der Goasriesen. Der Aufschwung hinauf zum Donnerkogel-Normalweg verlangt wieder Klettergeschick (seilversichert). Am oberen Ende des Hengstfeldes trifft man auf den Normalweg. Abstieg wie oben zum Austriaweg und auf diesem retour nach Süden zur Stuhlalm (www.stuhlalm.at). (T4, ll, A/B. Anspruchsvolle Bergtour. Mit Gegenanstiegen rund 1.150 Höhenmeter. Gesamtgehzeit: 6 Stunden. Kletterhandschuhe)

EIN BERG FÜR GENIESSER SCHÖNBERG 2.093 m Ein Blick auf die Landkarte genügt: Wer auf den Schönberg will, kann sich auf einen ausgefüllten Tag einrichten. Ein konditionelles „Schnäppchen“ ist der höchste Gipfel im westlichen Toten Gebirge nämlich nicht. Anforderung: T2. Einfache, konditionell fordernde Bergwanderung. 1.600 Höhenmeter, 4,5 Stunden Anstieg. Ausgangspunkt/Anfahrt: Parkplatz bei der Rettenbachalm (636 m) im Rettenbachtal. Zufahrt über die Umfahrungsstraße Bad Ischl, dann über die Südausfahrt den Wegweisern durch den Ortsteil Reiterndorf folgen.

Route: Auf der Straße taleinwärts, bald nach der Solestubeins Karbachtal nach der Solestube ins Karbachtal abzweigen und nach ca. 500 Metern nach rechts (Süden) auf den Zustieg zur Ischler Hütte. Dann über den Beerensattel (1.428 m) und zur Hütte. Von dort weiter nach Nordosten bis zur Abzweigung (Wegweiser) unter dem Altarkögerl. Hier nach rechts (Nordost) und etwas mühsam im Karstgelände an einer Doline vorbei auf den West- und den Ostgipfel (2.091 m bzw. 2.093 m). Abstieg wie Anstieg. Einkehr: www.rettenbachalm.info, Ischler Hütte www.alpenverein.at/bad-ischl

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DER „CHEF“ DES TOTEN GEBIRGES

Anforderung: T3. Konditionell anspruchsvolle, etwas ruppige Bergwanderung. Trittsicherheit erforderlich. 1.800 Höhenmeter, 5 Stunden Anstieg. Ausgangspunkt/Anfahrt: Almtalerhaus (714 m). Zufahrt über Grünau (OÖ) taleinwärts, dann Abzweigung Gasthof Jägersimmerl. Route: Entlang des Wanderwegs Nr. 215 taleinwärts zur Materialseilbahn (942 m), dann teilweise steil nach Südosten mit kurzen versicherten Stellen zur weithin

sichtbaren Welser Hütte (1.726 m). Nun weiter nach Süden Richtung Fleischbanksattel über eine seilgesicherte Stufe bis zu einem Wegweiser bei den Fleischbänken. Hier geradeaus nach Süden auf den Fleischbanksattel (2.123 m, Wegweiser). Zum Priel geht es weiter nach Osten auf dem breiten Rücken bis zur Vereinigung mit dem Weg, der vom Prielschutzhaus heraufkommt. Auf dem etwas schmaleren Grat auf den Gipfel. Abstieg wie Anstieg. Einkehr: www.welserhuette.com, www.almtalerhaus.at, www.prielschutzhaus.com VARIANTE: Obwohl gemeinhin als „Normalweg“ bezeichnet, ist der Zustieg über das Prielschutzhaus etwas schwieriger als jener über die Welser Hütte. Ausgangspunkt ist der Parkplatz beim Johannishof (605 m, Wegweiser) an der L 552, die im Zentrum von Hinterstoder nach Süden abzweigt. Von hier auf dem Hüttenzustieg am Schieder-

weiher vorbei, zur Polsterlucke und über die Märchenwiese zum Prielschutzhaus (1.420 m). Von der Hütte durch Latschen nach Westen an der Spitzmauer-Abzweigung vorbei ins Kühkar. Hier über ein steiles Schneefeld zu den Felsen und seilversichert auf die Brotfallscharte hinauf. Weiter nach Norden, bis man auf den Weg von der Welser Hütte trifft und dann wie oben. Abstieg wie Anstieg. (T4. A/B. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit obligat. 1.900 Höhenmeter, 6 Stunden Anstieg. Kletterhandschuhe)

© Mike Vogl-Neumayr

GROSSER PRIEL 2.515 m Sagen Sie nie in Beisein eines oberösterreichischen Bergsteigers, einer oberösterreichischen Bergsteigerin etwas Abschätziges über den Großen Priel. In der oberösterreichischen Community ist der höchste Gipfel des Toten Gebirges so etwas wie ein heiliger Berg. Das überdimensionierte Gipfelkreuz zeugt von seiner Stellung in der Region.

100 GROSSE GIPFELZIELE Vom Höllengebirge bis zu den Nockbergen, vom Wilden Kaiser bis zum Dachstein, von der Glocknergruppe bis in die Niederen Tauern, von den Kitzbüheler Alpen bis zum Watzmann – der Salzburger Alpinist und Autor Thomas Neuhold widmet seinen jüngsten Bergband den großen Gipfeln der jeweiligen Gebirgsgruppen. In dem Auswahlführer versammelt sich auf über 200 Seiten die gesamte Gipfelprominenz der Region, inklusive Alternativrouten, Kartenskizzen und Einkehrmöglichkeiten. Thomas Neuhold; Verlag Anton Pustet, ISBN 978-3-7025-0931-6, € 22

Der Alpinjournalist Thomas Neuhold hat eine besondere Vorliebe für die Bergwelt des Salzkammerguts – und versammelt seine liebsten Gipfelziele und zahlreiche Insidertipps in einem Buch.

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DIE AUSRÜSTUNG: Grundsätzlich muss die Basisausrüstung auch bei einfachen Unternehmungen immer komplett mit. Schon ein kleiner Wetterumschwung kann aus einer einfachen Wanderung eine viel anspruchsvollere Tour machen, aufkommender Wind kann durch den Windchill-Effekt auch in mittleren Höhen die Temperaturen eisig werden lassen, ein kleines Wehwehchen ist ohne entsprechende Ausrüstung oft höchst unangenehm.

Zur Basisausrüstung zählt: • Bergtaugliche Bekleidung (Schichtenprinzip, Funktionswäsche und -stutzen) • Wechselwäsche • Wind- und wasserdichte Jacke • Handschuhe • Haube • Sonnenkappe • Rucksack • Bergschuhe mit stabiler, rutschfester Profilsohle • Trinkflasche (mindestens ein Liter) • Jause (nicht zu fett, wasserhaltiges Obst und Gemüse)

• Biwaksack • Rucksackapotheke mit Verbandszeug • Signalpfeife • Handy • Stirnlampe • Sonnencreme, Lippenschutz • Sonnenbrille • Landkarte • Höhenmesser/Kompass/eventuell GPS • Papiertaschentücher • Werkzeugmesser • Geld für Verpflegung auf Hütten oder in Gaststätten

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Seines Glückes Schmied Heißes Feuer brennt in der alten Schmiede, der harte Stahl glüht rot auf, das Messer nimmt seine Form an: Bernd Rutzinger lässt die jahrhundertealte Handwerkskunst des Messerschmiedens als Almspitz in Lambach wieder erklingen.

Text: Rebecca Mayr

Fotos: Michaela Huber

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as Messer gehört zu den ältesten Werkzeugen der Menschheit. Es ist in allen Kulturen verbreitet, ist Symbol, ein Zeichen der Macht, Kunstobjekt und begleitet die gesamte Menschheitsgeschichte. Das Handwerk aber, das dieses wichtige und verbreitete Werkzeug herstellt, existiert in unserem Kulturkreis nur noch vereinzelt. Messer sind zu Produkten der Industrie geworden. Werden sie noch von Hand gemacht, so sind das Einzelstücke, die mit viel Liebe zu wahren Schätze der Handwerkskunst verwandelt werden. Auch Bernd Rutzinger war lange auf der Suche nach dem richtigen Messer und kam so auf die Idee, ein eigenes nach seinen Vorstellungen zu kreieren. In der Deinhammerschmiede in Lambach versuchte er sein Glück und war schnell erfolgreich. Seither hat den Schweißtechnologen die Faszination des Schmiedens nicht mehr losgelassen. „Mit der Zeit konnte ich meine Ideen immer besser realisieren und es entstand ‚Der Almspitz‘!“ Der Name bezeichnet jene Landzunge, die die Flüsse Alm und Traun vor ihrem Zusammenfluss trennt. Eintauchen in die Geschichte. In den alten Kulturen galten Schmiede als Menschen, die mit den Göttern in Verbindung standen. Die hohe Materie mithilfe des Feuers in Waffen zu verwandeln, erschien als reine Magie. Auch im oberösterreichischen Alpenvorland wurde bereits während der Keltenzeit Eisen in Brennöfen zu Werkzeugen und Waffen geschmiedet. „An der Alm befanden sich bis ins 20. Jahrhundert viele wasserbetriebene Schmieden. Somit setze ich eine jahrhundertealte Tra-

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dition in unserer Region fort“, erzählt uns Rutzinger, dessen Logo ein Ambos schmückt – das Symbol des Schmiedehandwerks. Die Qualität des Ausgangsmaterials hat sich zwar geändert, doch die Tätigkeit selbst ist bis heute gleich geblieben. So auch in der Schmiede, wo die Messer vom „Almspitz“ gefertigt werden. Es war einmal ... ein runder Stahlklotz. Ein Messer entsteht immer mit einer Skizze. Mit viel Vorstellungskraft wird schon beim Design die Geometrie und das Material des vollendeten Handwerks festgelegt. „Die Kunst ist es, die Dreidimensionalität ab dem ersten Bleistiftstrich im Kopf zu behalten“, erklärt der begeisterte Hobbyschmied. Das Rundmaterial, der Kohlenstoffstahl aus dem jedes Messer gefertigt ist, wird immer wieder im offenen Feuer erhitzt und geformt. „Die Form, die

Geometrie: All das sieht man über das Auge und bearbeitet es freihand. In dem Feuer wird die Form dann grob geschmiedet.“ Erst zu guter Letzt kommt die aufwendigste Arbeit: das Schleifen und Feilen. Mit präzisen Handbewegungen entsteht durch die Feinarbeit eine scharfe, edle Klinge und wird mit einem Griffstück aus Holz oder Hirschhorn vollendet. „Die Metallurgie des Eisens, das Vorstellungsvermögen, um die nötige Symmetrie zur erreichen, das mechanische Handwerk und die Formensprache – all diese Komponenten müssen beim Schmieden eines Messers beachtet werden und machen es zu einem interdisziplinären Handwerk“, so der Handwerksliebhaber. Die Deinhammer-Schmiede. „Die Schmiede ist ein lebendiges Museum“, erklärt uns Herr Rutzinger. Sie wurde etwa 1650 gegründet und befindet sich mittlerweile in dritter Generation im Besitz der Familie Deinhammer.

Im Feuer wird die Form des Messers grob geschmiedet.

In den frühen 1990er-Jahren ging der letzte Schmied in Pension. „Ursprünglich wurden die Maschinen wie Federhammer, Blasebalg und Schleifstein mittels Wasserrad angetrieben. Die Umstellung auf elektrischen Antrieb erfolgte Mitte des 20. Jahrhunderts. Ansonsten hat sich in den letzten 150 Jahren nicht viel verändert“, so der Schmied. Heute können Besucher im

Alles beginnt mit einer Skizze und geometrischer Vorstellungskraft.

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Bernd Rutzinger schmiedet in der Schmiede der Familie Deinhammer, die bereits 1650 gegründet wurde.

Zuge der werkschule.at die einzigartige Kulisse genießen und sich einen Tag selbst als Schmied versuchen. Um ein Gefühl und ein Auge für dieses Handwerk zu erlangen, braucht es jedoch um die 100 bis 150 Versuche und jahrelange Erfahrung. Vom Jäger bis zum Trachtenträger. Jedes hergestellte Messer ist ein Einzelstück und wird mit größter Sorgfalt verarbeitet. Der hohe Kohlenstoffanteil des Stahls ermöglicht fein ausgeschliffene, schneidhaltige Klingen. Durch die hohe Qualität besitzt das Messer außerdem eine lange Lebensdauer. „Ich fertige vor allem Jagdknicker oder Trachtenmesser für die Lederhose an“, erzählt Rutzinger. Jedes Messer wird individuell gefertigt und so kann man ein

Handwerkstück auch auf Wunsch mit Schmuckelementen aus Materialien wie Mokume-Gane veredeln lassen. Auch Griffe, Parrierstücke sowie Endkappen werden von Herrn Rutzinger selbst gefertigt. „Als Brennstoff für mein Schmiedefeuer verwende ich ausschließlich heimische Holzkohle. Bei Bedarf kann ich außerdem eine Scheide aus Leder als Schutz für Messer und Benutzer nähen.“ Die Werkstücke des Almspitz‘ sind bereits über die Landesgrenzen hinaus bekannt. So hat der Handwerker auch schon nach Island oder Ungarn exportiert. Jedes Messer ist www.almspitz.at ein individuelles www.werkschule.at Handwerkstück.

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„Wir bringen die Menschen ans Wasser“ Immobilien am See sind rar. Walter Mairinger, Inhaber von Attersee Exclusiv, sitzt an der Quelle und weiß, wie der Traum davon am heiß umkämpften Markt wahr werden kann und wo aktuell Neubauten entstehen.

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a die Uferlängen an den Seen nicht vermehrbar sind, bleiben die Güter am Wasser weiterhin knapp. Walter Mairinger hat sich als unabhängiger Immobilien-Fachmann mit seinem Unternehmen Attersee Exclusiv mit Sitz in Nußdorf am Attersee darauf spezialisiert, seinen Kunden zum Wunschobjekt zu verhelfen. Herr Mairinger, viele Menschen träumen von einem Haus oder einer Wohnung am See. Wie leicht lassen sich – realistisch gesehen – solche Träume verwirklichen? Angesichts der geringen Neuproduktion von Wohnraum in der ersten Reihe und der Zurückhaltung der Eigentümer bleiben die Güter direkt am Wasser knapp. „Ich hätte doch vor Jahren kaufen sollen“, ist eine Selbsterkenntnis mancher Kunden, die ihre Chance nicht genutzt haben. Der Attersee zieht Linzer Unternehmer genauso an wie russische Oligarchen. Ist eine Immobilie am Attersee vorwiegend etwas für Wohlhabende?

Der Großteil der Interessenten kommt aus dem Inland und die große Angst des Ausverkaufs an das Kapital aus dem Ausland ist aus meiner Sicht überzeichnet. Aber eines stimmt sicher: Beim Ankauf einer schönen und exklusiven Immobilie am Wasser schadet es nicht, über ausreichende Mittel zu verfügen.

„WEM SICH DIE CHANCE BIETET, DER SOLLTE SIE SCHNELL ERGREIFEN.“ Walter Mairinger

Mit welchen Quadratmeterpreisen muss man für Haus, Wohnung, Grundstück oder Badeplatz rechnen? Grundstückspreise bei Badeplätzen beginnen bei rund 1.000 Euro und erreichen im Einzelfall mehr als 2.000 Euro pro Quadratmeter. Bauplätze kosten je nach Lage, Größe, Bebaubarkeit und Konfiguration ab 3.000 Euro aufwärts. Wohnungen am See sind in der

Zwischenzeit nicht mehr unter 10.000 Euro pro Quadratmeter zu bekommen. Einheitspreise zu nennen ist schwierig, es kommt wirklich auf die detaillierte Betrachtung jeder einzelnen Immobilie am See an. Wenn nicht gleich ein ganzes Haus – wie hoch steht die Chance, einen Badeplatz oder ein kleines Grundstück zu ergattern? Die Knappheit am Wasser ist nicht auf Haus oder Wohnung beschränkt. Kleine Grundstücke oder Badeplätze sind in der Zwischenzeit genauso schwierig zu bekommen. Moderat, kräftig oder explodierend: Wie würden Sie die Preisentwicklung der letzten Jahre bezeichnen und wie schätzen Sie die Zukunft ein? Die Entwicklung der letzten Jahre war kräftig bis teilweise explodierend. Die Anstiege werden sich in den nächsten Jahren weiter fortsetzen, weil das Angebot knapp bleiben wird, die Zinsen im Keller sind – und bleiben – und Geld weiter auf der Suche nach Alternativen sein wird.

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© Walter Mairinger

Auf welchen Ebenen unterstützt Attersee Exclusiv seine Kunden beim Erwerb oder Verkauf von Immobilien? Durch unsere langjährige Erfahrung können wir sowohl für Käufer als auch Verkäufer die Besonderheiten der einzelnen Objekte genau analysieren und zu realistischen Preisen kommen. Begleitende Unterstützung bei allen Behörden sind für uns genau so selbstverständlich wie Gespräche mit der Österreichischen Bundesforste AG, wenn es um See-Einbauten, Bojen, Pachtverträge von Uferflächen oder Grundstücksbereinigungen geht. Sie sind als Immobilienmakler, Projektentwickler und Berater von Bauträgern tätig und verfügen über eine langjährige Erfahrung auf dem Terrain. Wie hat sich der Immobilienmarkt am Attersee in den letzten Jahren entwickelt? Seit Beginn der sogenannten Finanzkrise ist die Nachfrage nach den stark limitierten Liegenschaften direkt an den Seen stetig angestiegen. Das Geld ist auf der Suche nach beständigen Werten. Seeliegenschaften bieten zwar nur einen geringen Ertrag, sind aber wertbeständig und vor allem nicht vermehrbar.

Seewalchen, Weyregg, Steinbach, Unterach, Nußdorf oder die Gemeinde Attersee. Welche ist die teuerste Gegend am Attersee? In Relation am teuersten sind Kleinstgrundstücke mit einem Haus am Attersee-Nordostufer – von Schörfling bis Weyregg. Hier kauft das Umfeld aus dem Bezirk ein. Und welche Plätze sind am begehrtesten? Begehrt sind die Plätze mit ruhigen Uferzonen, wo die Straße weit weg ist. Hier wird in erster Linie Nußdorf bevorzugt. Die Nordseite des Attersees ist natürlich auch durch die kurze Anbindung an die Autobahn von Vorteil.

Kräftig bis explodierend war die Preisentwicklung bei Gütern am See in den letzten Jahren, stellt Immobilien-Fachmann Walter Mairinger fest. Entspannung sei noch keine in Sicht.

am Attersee im Repertoire? Nein, auch die anderen Seen im Salzkammergut sind begehrt. Am Traunsee steht eine Wohnanlage mit 15 Einheiten und einem 1.000 Quadratmeter großen Badeplatz kurz vor Fertigstellung. Auch kleinere Grundstücke mit Altbeständen werden dort angeboten. Am Wolfgangsee wird eine Wohnanlage mit 19 Einheiten im Zentrum von St. Wolfgang errichtet. Auch hier verkaufen sich die Einheiten schon vor Baubeginn erfreulich gut.

Gibt es aktuelle Neubauprojekte, die für unsere Leser interessant sein könnten? Im Südosten des Attersees sind auf einem rund 4.000 Quadratmeter großen Areal mit einer Uferlänge von mehr als 40 Metern die Errichtung von nur acht Wohneinheiten geplant. Das Interesse ist riesengroß. Die Hälfte der Einheiten ist bereits vor Baubeginn vergeben.

Haben Sie selbst schon Ihre Traumimmobilie gefunden? Unsere Familie lebt in einem Mehrparteienhaus im Zentrum von Nußdorf am Attersee und wir verbringen unsere Freizeit auf einem ruhig gelegenen Seegrundstück nicht weit weg von unserem Wohnhaus.

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AUTOMOBILGESCHICHTE. Ernst Piëch mit dem Sportwagen aus dem Jahr 1929 von Automobilrennfahrer Hans Stuck. Alle Fahrzeuge im „fahr(T)raum“ sind übrigens noch fahrtüchtig.

Hommage an Ferdinand Porsche Dass der „fahr(T)raum“ in Mattsee alles andere als nur ein „Museum“ ist, haben wir bei einem Rundgang mit Ernst Piëch (90) höchstpersönlich erfahren. Im Interview hat uns der Enkel von Ferdinand Porsche erzählt, was ihn dazu bewogen hat, vor sechs Jahren die Ferdinand Porsche Erlebniswelten zu eröffnen. Und er hat uns verraten, dass er privat einen Jaguar fährt. Text: Ulli Wright

Fotos: Andreas Röbl

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enau 65 Jahre, nachdem der erste Porsche unter der Konstruktionsnummer 356 in Gmünd in Kärnten von Ferdinand Porsche angemeldet worden war, eröffnete dessen Enkel Ernst Piëch am 15. Juni 2013 die Ferdinand Porsche Erlebniswelten „fahr(T)raum“ in Mattsee. Und der Erfolg gibt ihm recht: Denn schon drei Jahre nach der Eröffnung schrieb das „Museum“ schwarze Zahlen, was beweist, dass das Interesse an der Geschichte des Automobils nach wie vor ungebrochen ist. Und wer glaubt, dass man in der ehemaligen Schuhfabrik in Mattsee nur Oldtimer und alte Traktoren bestaunen kann, der irrt gewaltig. „Jedes der Fahrzeuge läuft und ist funktionstüchtig, ich will ja keine Leichen hier drinnen haben“, erklärt uns Ernst Piëch am Anfang unseres Rundgangs. Voll Begeisterung und Elan zeigt uns der 90-Jährige den Prinz-Heinrich-Wagen, der als der erste Sportwagen gilt, und erklärt uns, dass es mit dem Lohner-Porsche „Mixte“ schon 1901 einen Elektro-Benzinwagen gab.

© ebihara Photography

Alles andere als verstaubt. Dank vieler interaktiven Möglichkeiten wie Touchscreens, Videos oder Soundglocke mit originalen Motorengeräuschen ist es Ernst Piëch gelungen, einen Ort zu schaffen, an dem echte historische Fahrzeuge nicht zu statischen Museumsobjekten verstauben, sondern lebendige, begreifbare Zeugnisse der Automobilgeschichte sind. Man darf und soll angreifen, ausprobieren und kann im Rennsimulator sogar Highspeed hautnah erleben.

MODERN UND HELL. Die Oldtimer und Exponate im „fahr(T)raum“ werden modern und ansprechend präsentiert. Vorne rechts der Lohner-Porsche, der erste Hypbridwagen. Unser Salzkammergut | 119

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LEIDENSCHAFT. Ernst Piëch (90) hat den „fahr(T)raum“ als Hommage an seinen Großvater Ferdinand Porsche initiiert.

Auf besonderen Wunsch steht Ernst Piëch den Besuchern auch persönlich für Führungen zur Seite und plaudert dabei interessante Anekdoten aus. „Die Faszination für Oldtimer und Autos generell rührt sicher von meiner Beziehung zu meinem Großvater Ferdinand. Ich war sein ältester Enkel und habe ihn sogar herumchauffieren dürfen. Mit einem VW Käfer, ohne einem synchronisierten Getriebe, das war eine ganz schöne Herausforderung“, erzählt er. Und erwähnt auch, dass er sich mit seinem Großvater recht gut verstanden hat. Dieser hätte den Enkel zwar gerne als den Ingenieur der Zukunft gesehen. Ernst Piëch hat ihn aber schnell eines Besseren belehrt. „Nach drei Monaten hinter dem Reißbrett, habe ich meinem Großvater mitgeteilt, dass das nicht das Richtige für mich ist. Also hat er mich in die Werkstätte geschickt, wo ich von Maschine zu Maschine gegangen bin und die Arbeitsvorbereitung gelernt habe. Die Fertigung ist mir viel mehr gelegen als die Konstruktion. Diese hat dann mein Bruder Ferdinand übernommen und das sehr gut gemacht“, schildert Ernst Piëch und zeigt uns stolz den „Louisewagen“, der an Eleganz kaum zu übertreffen ist.

Der „Louisewagen“ von Frau Mama. „Dieser Austro Daimler AD 35, ein Vierzylinder-Wagen, hat meiner Mutter Louise gehört. Sie besaß bereits mit 14 Jahren einen Führerschein und mit 16 hat sie das Prachtstück von meinem Großvater als Geschenk bekommen“, erzählt uns Ernst Piëch. Jedes Fahrzeug hat seine eigene Geschichte und wir erfahren aus erster Hand, dass Ferdinand Porsche vor und während des Ersten Weltkrieges auch Motoren für Luft-

schiffe und Flugzeuge konstruiert hat oder wer sich den KdF-Wagen „Volkswagen“ tatsächlich leisten konnte. Aber wie kommt man zu all den Fahrzeugen und Exponaten? „Das ist eine längere Geschichte“, sagt Ernst Piëch und erzählt: „Eines Tages wurde mir in England ein Austro Daimler Prinz-Heinrich-Wagen zum Kauf angeboten. Es handelte sich um eines von den insgesamt 52 Modellen, die je

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IM TRAKTOR-STADL. Der Keller im „fahr(T)raum“ ist Traktoren und Landmaschinen gewidmet. Ernst Piëch hat zwei Jahre lang bei der Firma Allgaier Arbeitsvorbereitung gelernt.

erzeugt wurden. Bei der Besichtigung des Fahrzeuges sind wir draufgekommen, dass der Motor kaputt und das Auto nicht fahrbar ist. Als der Verkäufer erfahren hat, dass ich der Enkel von Ferdinand Porsche bin, ist er mit dem Preis durch den Plafond gegangen und wollte für dieses Wrack 500.000 Pfund haben. Also habe ich ihm klargemacht, dass wir über den Preis dann diskutieren können, wenn das Auto fahrtüchtig ist. Dieser ‚Prinz Heinrich‘ wurde übrigens bis heute nicht verkauft, was mich immer noch wütend macht.“ Ein Traktor-Stadl im Porsche Museum. Interessant ist auch, wie er zum 1906er Austro-Dymler gekommen ist und dabei zufällig erfahren hat, dass dieser den ersten Benzinmotor hatte, den sein Großvater konstruiert hat. „Das war ein absoluter Glücksfall“, freut sich der Porsche-Enkel noch heute und fordert uns auf, ihm in den „TraktorStadl“ im Keller des „fahr(T)raums“ zu folgen. „Aber was machen Traktoren in den Porsche Erlebniswelten?“, frage ich mich, als ich die Landmaschinen in Reih und Glied aufgestellt sehe und werde von Herrn Piëch an Ort und Stelle aufgeklärt. Großvater Ferdinand hat

„Als der Verkäufer merkte, dass ich der Enkel von Ferdinand Porsche bin, ist er mit dem Preis durch den Plafond gegangen.“ Ernst Piëch

sich bereits ab 1915 mit der Motorisierung der Landwirtschaft befasst und entwickelte den Volksschlepper, von dem 1938 die ersten Prototypen gebaut wurden. In Zusammenarbeit mit der Firma Allgaier kam 1950 der erste Dieselschlepper „System Porsche“ auf den Markt, der mit vielen technischen Neuheiten wie Luftkühlung, Leichtbauweise und ölhydraulische Kupplung die ganze Landwirtschaft begeisterte. Aber auch Ernst Piëch hat eine spezielle Beziehung zu Traktoren. „Von 1950 bis 1952 habe ich zwei Jahre lang bei den Allgaier Traktorenwerken in Deutschland Arbeitsvorbereitung gelernt, ich machte sogar meinen Führerschein

auf einem Traktor, der von meinem Großvater konstruiert wurde“, verrät er uns. Ein Drittel der Traktoren im „fahr(T)raum“ sind übrigens eine Leihgabe vom Traktorclub Mattsee. Große Pläne. „Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Zukunft nicht verstehen“, dieses Zitat, an einer Wand im „fahr(T)raum“ regt mich zu meiner nächsten Frage an: „Elektroautos, Brennstoffzelle, Wasserstoff – worin sehen Sie die Antriebsart der Zukunft und wie stehen Sie der Mobilität in Zukunft generell gegenüber?“ „Sehr positiv“, sagt Ernst Piëch und verrät, dass innerhalb seiner Familie interessante Projekte am Laufen sind. „Wir sind an einer Firma in Shanghai beteiligt, die Wasserstoffkonverter macht. Diese Firma beliefert bereits Drohnen und bekam vor Kurzem einen großen Auftrag, Wasserstoffbusse für China zu entwickeln“, erklärt er. Vieles ist derzeit in Entwicklung, welche Antriebskraft in Zukunft das Rennen macht, darin ist sich auch Ernst Piëch nicht sicher. „Aber irgendwann hat jemand die Idee. Womöglich sollten wir alle ein bisschen mehr hungern. Schauen Sie, im Krieg wurden die besten Erfindungen gemacht. Warum?

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© ebihara Photography

INTERAKTIV. Man darf und soll angreifen und ausprobieren. Fahrsimulatoren, eine Carrera Rennbahn und viele interaktive Möglichkeiten werden geboten.

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Facts & Figures: Eröffnung der Erlebniswelt: 15. Juni 2013 Initiator: Ernst Piëch (90), Enkelsohn des Automobilkonstrukteurs Ferdinand Porsche Ausstellungsfläche: ca. 2.000 Quadratmeter auf 2 Ebenen

KÄFER-LIEBE. Der VW Käfer Baujahr 1942 hat Chefredakteurin Ulli Wright und Geschäftsführer Josef Rumer (r.) besonders begeistert.

Attraktionen: Carrera Rennbahn, Prinz-HeinrichFahrsimulator, BlueTiger Motion Simulatoren, 401 Full-Motion Simulator, Kinder-Werkstatt Veranstaltungslocation für bis zu 300 Personen

Weil wir Hunger hatten. Die größten Innovationen entstehen nur aus Mangel“, weiß der 90-Jährige. Eine Ausfahrt mit dem Oldtimer. Fast drei Stunden sind wir jetzt schon im „fahr(T)raum“ unterwegs und saugen vielen Geschichten rund um die Entwicklung des Automobils auf und das ist noch lange nicht alles, was der „fahr(T)raum“ zu bieten hat. Folgendes Highlight möchte ich allen ans Herz legen, die das Salzburger Seenland einmal im Oldtimer erleben möchten. Im „fahr(T)raum“ kann man nämlich auch chauffierte Ausflüge buchen und sich vom umsichtigen „fahr(T)raum“-Team ein Picknick einpacken lassen. Sollten Sie übrigens unbedingt machen ;-) Auch Ernst Piëch ist immer wieder gerne in seinen Oldies unterwegs. „Ich fahre sehr gerne Auto. Es ist mein Hobby und meine große Leidenschaft, mit den Oldtimern auszufahren“, schwärmt er und erzählt, dass er privat einen Jaguar fährt. „Wie können Sie nur?“, stellen wir verwundert fest. „Als ich bei Porsche ausgeschieden bin und kein VW- oder Porscheprodukt mehr fahren musste, habe ich mir sofort einen Jaguar gekauft.“ „Warum das?“ „Na ja, ich hatte Rückenprobleme und der Jaguar ist sehr weich“, schmunzelt Ernst

„Die größten Innovationen entstehen nur aus Mangel.“ Ernst Piëch

Piëch. Mit seinem „fahr(T)raum“ hat der sympathische Mattseer übrigens noch große Pläne. „Nächstes Jahr werden wir über den Parkplatz eine Halle bauen, da kommen dann die ‚Klemm‘ (Flugzeug der Leichtflugzeubau Klemm GmbH, Anm. d. Redaktion) und andere Fahrzeuge, die wir jetzt aus Platzmangel ausgelagert haben, unter. Wir platzen nämlich schon aus allen Nähten“, so Ernst Piëch. Ein Glas Sekt zum Abschied. Zum Abschluss schenkt er uns noch ein Glas Danebury Sekt von seinem eigenen Weingarten in England ein. Wenn er nicht in Mattsee weilt, ist der dreifache Vater mit seiner Frau auf seinem Anwesen westlich von London zu Hause. Eine Frage haben wir noch: „Haben Sie den Ausstieg aus dem Porsche-Betrieb je bereut.“ Und auch hier bekommen wir eine sehr ehrliche Antwort. „Mein Vater ist an einem Herzinfarkt gestor-

Öffnungszeiten: Täglich von 10 bis 17 Uhr

ben, mich hat es noch nicht erwischt. Wäre ich im Unternehmen geblieben, wäre das wahrscheinlich auch bei mir so“, erklärt Ernst Piëch. Auch wenn er aus dem Porsche-Betrieb ausgeschieden ist, seine Liebe zu Autos und den großen Respekt seinem Großvater gegenüber sind geblieben. Der „fahr(T)raum“ in Mattsee ist eine Hommage an Ferdinand Porsche, der als einer der bedeutendsten Automobilkonstrukteure der Welt Geschichte geschrieben hat. Ernst Piëch ist überzeugt, dass die Erlebniswelt, die er Ferdinand Porsche gewidmet hat, ganz im Sinne seines Großvaters gewesen wäre. KONTAKT

fahr(T)raum Passauerstraße 30 5163 Mattsee Tel.: 06217/592 32 E-Mail: office@fahrtraum.at www.fahrtraum.at

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© Maria Frodl © Magdalena Weyrer

BEST OF

Bläserensemble Federspiel.

KULTUR Was das Salzkammergut im Herbst in Sachen Kultur zu bieten hat, lesen Sie auf den folgenden Seiten.

BLÄTTERRAUSCHEN Im Rahmen des Herbstfestivals „Blätterrauschen“ vom 10.10. bis zum 10.11. präsentieren die Salzkammergut Festwochen Gmunden 2019 wieder ein vielfältiges Programm: Den Auftakt machen Bariton Adrian Eröd, Andrea Linsbauer am Klavier und Christoph Wagner-Trenkwitz in der Moderation mit „Zum Schmunzeln, Grinsen und Lachen“ (am Do., 10.10., 19:30 Uhr). Am Sa., 12.10., 19:30 Uhr, präsentieren die Musiker des Bläserensembles Federspiel ihr „Best of“ und

zerlegen im Rahmen dessen Volksmusik aus aller Welt, bauen sie um, setzen sie neu zusammen und lassen sie neu erklingen. Weiter geht es mit Literatur, wenn der in Wels geborene und vielfach ausgezeichnete Autor Christoph Ransmayr, dessen Bücher in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden, seine „Arznei gegen die Sterblichkeit“ präsentiert: am Sa., 19.10., 19:30 Uhr. Den Abschluss macht „Der Nussknacker by Alexandra Dariescu“ – Auszüge aus Peter Iljitsch Tschai-

Autor Christoph Ransmayr.

kowskys „Der Nussknacker“ op. 71 in Bearbeitung für Klavier – am So., 10.11., 16 Uhr. Alle genannten Veranstaltungen finden im Stadttheater Gmunden statt. Karten: karten@festwochen-gmunden.at oder Tel. 07612/70 630 DW 12 oder DW 14 oder in allen Büros des Tourismusverbandes Traunsee-Almtal

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© Instagram

INA REGEN Mit „Wie a Kind“ machte sich Ina Regen auf die Suche nach Geschichten, die ihr das Leben erzählen wollte. Auch ihre zweite Veröffentlichung „Heast as Ned“, im Duett mit Freundin Conchita, löste große Resonanz aus. Seither schwimmt Ina Regen auf der Erfolgswelle und hat sich als anerkannte Künstlerin etabliert. Derzeit ist die geborene Grieskirchnerin mit der starken Stimme mit ihrem Debütalbum „Klee“ auf Tournee und auch in Bad Ischl zu Gast. Das Konzert findet am 17.10., 20 Uhr, im Lehár Theater, das bekannt ist für seine besondere Akustik, statt.

© Nadja Meister

Karten: im Lehár Theater unter Tel. 06132/27757, beim Tourismusverband Bad Ischl unter Tel. 06132/27757 oder bei der Salzkammergut Touristik unter Tel. 06132/2400051

PETER RATZENBECK Den Meister des Gitarrenspiels, „Mr. Fingerpicking“, der es exzellent versteht, seine Zuhörer mit stimmungsvollen Eigenkompositionen sowie seinem beliebten Repertoire von Folk bis Ragtime zu faszinieren, können Sie mit einem Herbstkonzert der Extraklasse in Bad Ischl erleben. Wann? Am Do., 17.10., 20 Uhr, in der PKS-Villa Rothstein. Karten: PKS-Villa Rothstein, Tel.: 06132/24814 oder schauberger@pks.or.at

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© Die 3 jungen Tenöre

Karten: beim Tourismusverband Bad Ischl unter Tel. 06132/27757 oder office@badischl.at, bei der Salzkammergut Touristik unter Tel. 06132/2400051, unter www.oeticket.com, in allen Raiffeisen Banken oder print@home-Tickets auf www.fg-events.at

© Caro Strasnik

ALEX KRISTAN Ein kleiner Strafzettel fürs Falschparken – und so nimmt Alex Kristan das großzügige Angebot des Staates einer Ersatzfreiheitsstrafe an. Das Publikum hat uneingeschränktes Besuchsrecht und erlebt einen Alex Kristan in Hochform! Denn in Zeiten, in denen „political correctness“ einem Widerspruch in sich gleichkommt und der Alltag von Vorschriften geregelt wird, braucht es das gelebte „Rotzpipntum“ mehr denn je. Mit „LEBHAFT – Rotzpipn forever“ legt Alex Kristan ein Programm vor, das die Lachmuskeln aufs Stärkste strapaziert. Am Di., 22.10., 20 Uhr, im Kongress & TheaterHaus Bad Ischl

JUNGE TENÖRE Strahlende Klänge, strahlende Stimmen und strahlende Gesichter – ein Gala-Konzert mit den jungen Tenören Ilja Martin, Carlos Sanchez und Matthias Eger, drei nicht nur in stimmlicher Hinsicht harmonische Freunde mit Leidenschaft zur Musik, sowie dem Startrompeter Kevin Pabst erleben Sie am Fr., 29.11., 19 Uhr, im Kongress & TheaterHaus Bad Ischl.

ALTAUSSEE: MUSIKALISCHE HERBSTWANDERUNG Wandern Sie zum Herbstauftakt rund um den Altausseer See, mit echter Volksmusik an malerischen Plätzen am Seeufer. Die Stationen: AltBadSeer Musi – Jausenstation Kahlseneck; Hopfenblüten-Tee Musi – Kaltenbrunn; Siaßreither Tanzlmusi – Breitriese/Strand; Ausseer Bradlmusi – neue Jausenstation Seewiese; D‘Röthelstoana – Lechthütte; Gala Hausmusi – k&k Jagdhaus Seewiese; Gößler Wand Trio – Terrasse Seevilla; Grundlseer Geigenmusi – Strandcafé; Altausseer Bläserquartett – auf einer Plätte am See; Lupitscher Bläserquartett – Bootsvermietung Madlmaier; Z‘fünft aufgspüt – Strand Hansn Bar (neben Strandcafé). Die Veranstaltung findet nur bei Schönwetter statt, und zwar am So., 22.09., von 13 bis 19 Uhr am Altausseer See.

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Karten: bei der Salzkammergut Touristik in Bad Ischl unter Tel. 06132/24000-0 oder office@salzkammergut.co.at sowie unter https://shop.jetticket.net/werbeundevent/

Infos unter: Tel. 03622/71600-10 oder gemeinde@altaussee.at; www.altaussee.at 126 | Unser Salzkammergut

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FRIESACHER FRAUENZIMMER

© Monika Loeff

© Agnes Harrer

Ein heiterer Abend mit Volksliedern, handwerklich gesungen und gejodelt, mit der Musi von Friesacher Frauenzimmer ist am Sa., 26.10., 19:30 Uhr im Gasthof Veit in Grundlsee garantiert. Die vier Musikantinnen der FriesacherFrauenZimmerMusi aus Friesach in der Steiermark bezaubern ihr Publikum mit urigem Gesang und mitreißender Leidenschaft, minimalistisch begleitet mit Steirischer Harmonika, Flöte, Gitarre, Zither, Hackbrett und Bassgeige.

ANGELIKA NIEDETZKY: „PATHOS“ Es scheint ganz so, als würden wir uns zurückentwickeln, zum Ursprung des Wortes „Pathos“: leiden, ertragen. Heute legt man es als leidenschaftlich, feierlich aus. Weicht das Pathos in uns allmählich dem salonfähig gewordenen Sudern und Raunzen? Mit dieser Frage beschäftigt sich Angelika Niedetzky in ihrem vierten Soloprogramm und beleuchtet altbekannte Fehler des Alltags mit Schwung und Leichtigkeit. Am 04.10. im Gasthaus d‘Einkehr – Das Wirtshaus am Almfluss in Grünau im Almtal.

RÖMER-AUSSTELLUNG IN WEYREGG Weyregg wird um eine Attraktion reicher: Die Römerausstellung im alten Postamt in Weyregg ist installiert! Ein 3D-Modell der Luxusvilla mit Seeblick, Vitrinen mit Fundstücken der Ausgrabungen, eine Mini-Kino-Situation zur Forschungsgeschichte und Rekonstruktion sowie eine Großillustration mit integrierten Vermittlungselementen und zwei große und in bestem Zustand erhaltene original Mosaike warten auf die geschichtlich interessierten Besucher. Die Ausstellung ist bis 20.12. im ehemaligen Postamt des Gemeindeamts Weyregg, Weyregg am Attersee zu besichtigen.

© Shutterstock

Karten: Tel. 0664/456 32 33

Infos unter: Tel. 07664/2255-0, gemeinde@weyregg.ooe.gv.at

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Illustrationen aus „Prima la musica“ (Amalthea Verlag).

Wen die Muse zweimal küsst ... Kammersänger und Solist an der Wiener Staatsoper, Benedikt Kobel, liebt das Wechselspiel zwischen Notenblatt und Zeichenpapier. Neben Partituren von Mozart, Verdi oder Strauss widmet sich der Tenor mit großem Erfolg auch seinem zeichnerischen Talent. Wir haben den Künstler und seine Familie auf Sommerfrische in St. Gilgen besucht. Text: Zivana de Kozierowski Fotos: Monika Löff 128 | Unser Salzkammergut

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chöner könnte der Empfang nicht sein: Ein mit Ischler-Törtchen, Zauner Kipferl sowie Gmundner Keramik liebevoll gedeckter Tisch auf der Terrasse – dahinter die prachtvolle Kulisse des Zwölferhorns – wir werden bereits erwartet. Drei der vier Kinder, Antonia, Cornelia und Valentin haben beim Tischdecken geholfen und ziehen sich nach der kleinen Stärkung, die von den Gastgebern extra aus legendären Bad Ischler Konditorei Zauner besorgt wurde, in ihre Zimmer zurück. Die Eltern, Benedikt Kobel und seine Frau Elisabeth, genießen die Aussicht ihrer Wohnung in St. Gilgen und erzählen schließlich vom Alltag einer Künstlerfamilie und von den Künsten, um die sich bei ihnen alles dreht: von der Musik, vom Singen, vom Ballett und vor allem auch vom Zeichnen.

Bei Kaffee und Kuchen wird über Kunst geplaudert.

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Ein fordernder Beruf. Am liebsten singt der Tenor Benedikt Kobel, seit 1991 Solist an der Wiener Staatsoper und an internationalen Bühnen tätig, Kompositionen wie „Die Schweigsame Frau“ oder „Capriccio“ von Richard Strauss. Es ist ein fordernder Job, wie er und seine Frau Elisabeth – die selbst lange im Staatsopernballett sowie an der Volksoper getanzt hat – bestätigen. Es ist mehr als ein Beruf. Es ist eine Berufung. „Steht man auf der Bühne, wird man an der Leistung gemessen, die man in der Sekunde erbringt“, ist sich das Künstlerpaar einig.

„Mit meinen Zeichnungen bringe ich die Menschen gerne zum Nachdenken und auch ein bisschen zum Schmunzeln!“ Benedikt Kobel

„Es gibt kein Opernhaus, das so einen umfangreichen Spielplan hat wie die Wiener Staatsoper. Pro Saison gibt es eine Vielfalt an Opern und ebenso eine Reihe an Ballettaufführungen“, erzählt Kobel. „Drei Vorstellungen ‚Rigoletto‘, drei Vorstellungen ‚Parsifal‘ und daneben drei Mal die ‚Zauberflöte‘, so kann der aktuelle Spielplan der Oper eben aussehen.“ Die Ensemblemitglieder seien am Tagesgeschäft der Oper maßgeblich beteiligt und müssten zudem auch flexibel agieren, wenn einer der Kollegen ausfällt. Humor am Papier. „Vielleicht war genau deswegen das Zeichnen für mich immer der ideale Ausgleich zu meiner Karriere als Sänger. Nichts als ein weißes Blatt Papier, Zeichenfeder, Tintenfass und eine Idee. Keine Vorgaben, kein Druck, kein Zwang und ganz wichtig: vor allem keine Kritik“, so der Tenor. „Es war schon oft sehr zermürbend, wenn mein Mann und ich nach einer Vorstellung eine schlechte Kritik gelesen haben und dabei selbst gehört oder gesehen haben, wie toll diejenige Künstlerin bzw. derjenige Künstler gesungen oder getanzt hat“, erinnert sich Elisabeth Kobel. „Bei meinen Zeichnungen“, so Benedikt Kobel, „ist das anders. Schließlich sind Zeichnungen auch lange nach ihrer Entstehung noch zu beurteilen. Die kann man Jahre, nachdem sie gezeich-

Ein einmaliges Andenken für Ballgäste, die „OpernballBenimm-Fibel 2016“.

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net wurden, betrachten und sich eine Meinung bilden.“ Sich selbst bezeichnet Kobel dabei humorvoll als einen „Papiertäter“, was bereits die leichte Ironie und den niveauvollen Humor seiner Zeichnungen erahnen lässt. Egal ob er unter dem Titel „Alles Walzer“ Richard Lugner auf einer Dampfwalze sitzend karikiert oder die „Reisezeit in Europa“ anhand Hunderter Autoskizzen, die insgesamt eine komplette Europakarte ergeben – jede dieser Karikaturen Kobels erzählt eine kleine Geschichte: „Mit meinen Zeichnungen“, so der Künstler, „bringe ich die Menschen gerne zum Nachdenken und auch ein bisschen zum Schmunzeln!“ „Neues vom Kobel.“ Die Begeisterung für das Zeichnen hat Benedikt Kobel – wie er selbst meint – von seinem Vater, einem Architekten. Schon als Kind war er fasziniert von den filigranen Gebäudeplänen, die da mit feinen RotringFedern auf großen Zeichentischen entstanden. Selbst in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, war allerdings keine Option. Die Liebe zur Musik war stärker und das Zeichnen wurde zu einer wichtigen zweiten Leidenschaft. Benedikt Kobels Zeichnungen konnte man bisher bei Ausstellungen, wie etwa im Publikumsbereich der Wiener Staatsoper, im Karikatur Museum Krems oder auch im Casino Wien bewundern. Seit 2014 gibt es außerdem einen Blog auf der Internetseite der Wiener Staatsoper, der auf Initiative des derzeitigen Staatsoperndirektors Dominique Meyer ins Leben gerufen wurde.

Bildtitel „Wer zieht die Fäden am Zwölferhorn?“

Unter dem Motto „Neues vom Kobel“ präsentiert dort der Künstler – zwischen Interviews mit Künstlerinnen und Künstlern des Hauses sowie Portraits und Backstage-Berichten – seine humoristischen Bildwelten. Ganz besonders stolz ist der Sänger und Zeichner aber auf seine bereits fünf veröffentlichten Bücher. Unser Salzkammergut | 131

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Kammersänger, Solist an der Wiener Staatsoper und Zeichner Benedikt Kobel mit seiner Frau Elisabeth Kobel, Balletttänzerin und Choreografin.

„Das Zeichnen war für mich immer der ideale Ausgleich zu meiner Karriere als Sänger.“ Benedikt Kobel 132 | Unser Salzkammergut

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Die Illustrationen entstehen mit Tuschfeder und Tinte.

„Auf Anregung und Motivation von Freunden habe ich schließlich im Jahr 2011 mein erstes Buch ‚Unterm Strich – Zur Schwierigkeit des Seins‘ bei Ueberreuther herausgebracht. Dieser Verlag hat aber dann seinen Hauptsitz leider nach Deutschland verlegt, deshalb habe ich die nächsten vier Bücher im Amalthea Verlag veröffentlicht: ‚Prima la musica. Heiteres aus der Welt der Musik‘ (2014), ‚Götter in Weiß. Heiteres aus der Welt der Medizin‘ (2015), ‚Jagdglück‘ (2016) und ‚Küss‘ die Hand. Ein Benimmbuch mit Augenzwinkern‘ (2017 mit Texten von Roman Svabek, der bis 2018 für die Choreografien des Opernballs verantwortlich war).“ Malerisches Salzkammergut. Besonders gerne verbringt die Künstlerfamilie seit jeher ihre Freizeit im Salzkammergut. „Nicht zuletzt auch wegen des vielen Regens, die Feuchtigkeit ist ja bekanntlich gut für die Stimmbänder“, scherzt Bene-

dikt Kobel. Der Kammersänger und die Balletttänzerin sind seit fast 29 Jahren verheiratet und haben von gemeinsamen Engagements an der Oper von Sydney in Australien bis hin zu Auftritten bei den Salzburger Festspielen oder den Sommerfestspielen in Bad Ischl auch immer vor einem großen, internationalen Publikum gespielt. „Alleine in der Staatsoper stehen bald 1.400 Vorstellungen auf meinem Konto“, rechnet der Kammersänger nach. „Durch unsere Engagements an der Oper, war es ja immer so, dass wir zeit-

lich nicht weit vorausplanen konnten, was zur Folge hatte, dass private Fernreisen nicht so recht in Frage kamen. So haben wir immer wieder viel Zeit im Salzkammergut verbracht.“ „Es ist schon eine begnadete Gegend hier“, ist sich das Künstlerpaar einig und Benedikt Kobel ergänzt: „Die Berge, die Seen und die netten Leute. Da sind noch so viele Inspirationen, die ich zu Papier bringen möchte ...“ Nähere Infos unter: www.benediktkobel.at Unser Salzkammergut | 133

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Kultur für

Jedermann! In Hof bei Salzburg wurde vor einigen Jahren eine regionale Musikschule für zehn Gemeinden gebaut. Entstanden ist daraus K.U.L.T. – ein Haus der Kultur, das „alle Stücke spielt“. Ein Interview mit der kaufmännischen Geschäftsführerin Nicole Kermec und dem künstlerischen Geschäftsführer Daniel Mayrhofer. Text: Zivana de Kozierowski

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as 2013 fertiggestellte Kultur- und Veranstaltungszentrum war von Anfang an nicht nur als Musikschule konzipiert. Geplant war ursprünglich ein großzügiger Veranstaltungsraum sowie die Unterbringung mehrerer Vereine wie das Musikum Hof (Musikschule), die Hofer Theatergruppe, eine Bibliothek, die Volkshochschule Salzburg, die Hofsänger und der Heimatverein Hof. Dass die Erwartungen in dieses Projekt bei Weitem übertroffen wurden, war damals noch nicht absehbar. Heute ist K.U.L.T. ein Vorzeigeprojekt für gelungene Regionalentwicklung mit dem Fokus auf Kultur und einer breiten Palette an Kabarett-, Theater- und Musikveranstaltungen. Frau Kermec, Herr Mayrhofer, wer war die treibende Kraft hinter diesem außergewöhnlichen Kulturprojekt? Daniel Mayrhofer: Dieses Haus

Interviewfotos: Monika Löff

Gebäudeaufnahmen: Wolfgang Stadler

der Kultur ist das Resultat einer jahrelangen Vision sowie vieler, langer Gespräche zwischen Altbürgermeister Dr. Werner Berktold, Lorenz Wagenhofer und den zehn beteiligten Gemeinden, die im Laufe der Zeit auf dieses Projekt mitaufgesprungen sind. Wagenhofer ist der Leiter des Musikum Hof und hat sich sehr für ein gemeinsames Haus der Kultur engagiert. Nicole Kermec (ergänzt): Viele der Musikschulkonzerte haben früher in Turnsälen stattgefunden und die Region um Hof bei Salzburg ist im letzten Jahrzehnt enorm gewachsen. Wagenhofer war mit seinem Anliegen schließlich zur richtigen Zeit am richtigen Ort, es gab Handlungsbedarf. Unterstützt haben dies die zehn Gemeinden, welche eine gemeinsame Musikschule als Ziel hatten, wie Ebenau, Fuschl am See, Hintersee, Faistenau, Hof bei Salzburg, Koppl, Plainfeld, St. Gilgen, Strobl und Thalgau.

Wie hat sich dieses gemeinsame Projekt in den letzten Jahren entwickelt? Daniel Mayrhofer: Man hat von Anfang an mit dem Haus wirklich Großes vorgehabt, daher ist der Veranstaltungssaal nicht nur besonders geräumig, er wurde auch technisch hervorragend ausgestattet. Ich war zu Beginn als Veranstaltungstechniker mit dabei und schlichtweg verblüfft, was mit der neuen technischen Ausstattung auf einmal alles möglich war! Veranstaltungen jeglicher Art wurde damit Tür und Tor geöffnet. Am Anfang wurde der Veranstaltungsraum von der Gemeinde noch vermietet, um Einnahmen zu lukrieren. Außerdem hat die Gemeinde 2015 die Stelle eines Kulturreferenten ausgeschrieben. Man hat sich für Nicole Kermec und für mich im Team entschieden. Seither leiten Sie gemeinsam den Kulturverein?

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Die beiden Geschäftsführer des Kulturvereins K.U.L.T. – Nicole Kermec und Daniel Mayrhofer. Unser Salzkammergut | 135

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Nicole Kermec: Ja genau. Ich finde, es war eine sehr mutige Entscheidung und Ergebnis der damaligen Gemeindeausschusssitzung, denn Herr Mayrhofer und ich sind sehr konträre Persönlichkeiten. Dieser Gegensatz hat sich jedoch als sehr positiv herauskristallisiert. Daniel Mayrhofer hatte Erfahrung in der Veranstaltungstechnik und ich im Veranstaltungsbereich. Genau diese Mischung macht es meiner Meinung nach jetzt aus. Herr Mayrhofer, wie sehen Sie diese Entwicklung? Wir haben heute hier ein gut funktionierendes Veranstaltungszentrum, das ist nicht zuletzt auf viele gemeinsame Gespräche zwischen Frau Kermec und mir zurückzuführen. Sie kann gut mit Zahlen umgehen, behält wirtschaftlich immer einen guten Überblick und ist sehr professionell im marketingtechnischen sowie gastronomischen Bereich, da hat sie viel Erfahrung. Ich bin für die Veranstaltungstechnik zuständig, habe die Auswahl der Künstler über und mache die Programmgestaltung. Meine Kollegin hat mir von Anfang an den Rücken gestärkt, wenn es darum ging, auch etwas

„UNSER ZIEL ALS KULTURVEREIN IST ES, EIN MEHRWERT FÜR DIE REGION ZU SEIN.“ NICOLE KERMEC

„verrücktere“ Ideen einzubringen. So kann ich mich gut auf einem „kreativen Spielplatz“ bewegen. Entschieden wird dann gemeinsam. War K.U.L.T. von Anfang an ein Verein? Nein, eigentlich waren Nicole Kermec und ich anfangs als Kulturarbeiter bei der Gemeinde angestellt. Es hat sich im Laufe der Zeit jedoch gezeigt, dass man bei der Eventplanung durchaus

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2013 wurde der Kulturverein K.U.L.T. fertiggestellt.

Mut haben muss. Das bedeutet, auch mal Künstler zu buchen, die zwar zahlenmäßig nicht den Raum füllen, aber dafür Qualität abseits vom Mainstream bieten sowie eine gewisse künstlerische Vielfalt. Schließlich hat man gesehen, dass es mehr Sinn macht, wenn man dieses Haus als externe Institution betreibt, und so wurde der Kulturverein gegründet. Der ist zwar abhängig von den Fördergeldern sowie von Subventionen der Gemeinde, er kann jedoch einigermaßen selbstständig agieren. Sie haben erwähnt, dass man indirekt den Kulturverein unterstützt, wenn man im „Badestrand am Fuschlsee“ schwimmen geht. Wie das? Ja, das ist wirklich so. Als der Badestrand in Hof bei Salzburg neu verpachtet werden sollte, kam die Gemeinde auf uns zu und meinte: „Das wäre doch perfekt

für euch!“ So wird unser Kulturverein nun teilweise durch die Einnahmen vom Badestrand finanziert.

gibt und der Badestrand gut besucht ist, kommt dies unserem Kulturverein sehr zugute!

Dort arbeitet eine zusätzliche Mitarbeiterin unseres Vereins, die das Buffet betreibt. Im Herbst bzw. im Winter ist sie bei unseren Events für die Außenbewirtung zuständig, macht den Einkauf und organisiert die Personaleinteilung. Wenn es also einen schönen Sommer

Wird der Badestrand auch als Veranstaltungsort genutzt? Nicole Kermec: Leider ist das aus naturschutzrechtlichen Gründen nicht möglich. Doch auch hier steht die Region immer mit Rat und Tat hinter uns. So wurde heu-

Der große Veranstaltungssaal verfügt über 368 Sitzplätze.

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Die Bühne wurde als klassischer „Guckkasten“ konzipiert und ist technisch hervorragend ausgestattet.

„UNSERE ARBEIT HIER IST WIE EIN BUNT GEMISCHTER BLUMENSTRAUSS. DAS MACHT ES IRRSINNIG SPANNEND!“ DANIEL MAYRHOFER

er für unser Sommerkino der Brunnenplatz in Hof bespielt. Am letzten Abend waren unglaubliche 650 Besucher da, um Lady Gaga und Bradley Cooper in „A Star is Born“ zu sehen. Ein toller Abschluss für diese Sommersaison ... Wie kommt das K.U.L.T.-Programm zustande? Daniel Mayrhofer: Wir agieren als Veranstalter, Produzent und Vermittler. Diese drei Bereiche sind auch für unsere Programmierung maßgeblich. Die Veranstaltungen kaufen wir ein und buchen so Künstler für einen Abend. Zudem sind wir Kulturvermittler, zum Beispiel anhand von Workshops, die wir organisieren. Hier agieren wir sehr partizipativ und interaktiv mit dem Publikum. Als Produzent wiederum suche ich ein Thea138 | Unser Salzkammergut

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wir besonders stolz sind: Die Band, die zuletzt gemeinsam mit Amy Winehouse gespielt hat, wird unter dem Motto „Forever Amy“ bei uns spielen. Die österreichische Singer-Songwriterin AVEC wird schließlich nächsten Monat am 18. Oktober bei uns auf der Bühne stehen. Eine Veranstaltung der besonderen Art ist unsere jährlich Mitte März stattfindende K.U.L.T. Night. Diese äußerst wichtige Förderung für Jugendliche bietet eine offene Bühne und zugleich Plattform in unterschiedlichen kreativen Bereichen und wird auch sehr gut angenommen.

terstück, einen Regisseur sowie Schauspieler und entwickle daraus eine eigene Produktion. Bei Letzterem kann man ein unglaubliches Alleinstellungsmerkmal herausarbeiten. Anfangs haben wir jedoch aus wirtschaftlicher Sicht ausschließlich als Veranstalter fungiert, da die Ressourcen einfach nicht da waren. Wird es künftig weiter in diese Richtung gehen? Auf jeden Fall. Der nächste Schritt wird sein, dass wir eigene Produktionen entwickeln, die wir auf Gastspiele schicken können. Das ist unsere Vision:

mitten in der Kulturarbeit zu agieren und weniger als Veranstalter. Um dies zu ermöglichen, wollen wir die Kongress-Schiene noch weiter forcieren, um diese Entwicklung auch finanzieren zu können. Was erwartet die Besucher in der kommenden Saison? Für Herbst 2020 haben wir bereits die Zusage von Konstantin Wecker und den Boogiewoogie-Meister Axel Zwingenberger. Außerdem kommt die heurige Songcontest-Teilnehmerin PAENDA im März 2020 und worauf

Aber auch für Kinder bieten wir rund ums Jahr ein abwechslungsreiches Programm: von der Operette bis zum Kasperltheater ist da alles dabei. Und wenn wir unseren vom ORF-Moderator Reinard Pirnbacher geführten Tanzabend „Pirnis Plattenkiste“ abhalten, der übrigens regelmäßig stattfindet und bei dem Plattenwünsche aus den letzten Jahrzehnten erfüllt werden, dann ist man als Veranstalter besonders gerührt, wenn auch ältere Semester zeigen, wie viel Lebensfreude so ein Event hervorkitzeln kann ... Nähere Infos unter: www.kult-hof.at Unser Salzkammergut | 139

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POWER-SUV

auf Italienisch

Hochmoderne Sicherheitstechnologien und beispiellose Lösungen: Der Alfa Romeo Stelvio vom Autohaus Thallinger in Attnang-Puchheim bringt einen neuen Gipfel der Innovation mit sich.

Unverwechselbares Design. Italienern kann man vieles nachsagen, aber Design und Formgefühl liegen einfach in ihrem Blut. So sorgen auch beim Stelvio die unverwechselbare Front, die ausgeprägten Linien und die muskulösen hinteren Kotflügel beim ersten Blick für eine eindeutige Wiedererkennung.

Raffinierte Technik. Beim Alfa Romeo Stelvio Quadrifoglio lobt Autohaus Thallinger vor allem das Sportwagenähnliche Fahrverhalten. „Die Topversion des Alfa Romeo Stelvio ist unglaublich schnell. Dank der sehr direkt übersetzten Lenkung fühlt sie sich dennoch sehr leicht und reaktionsschnell an, ohne nervös zu wirken.“ Dazu kommen großartige elektronische Assistenzsysteme und die hohe Traktion des Vierradantriebs – so lässt der Quadrifoglio den Fahrer die Leistungsfähigkeit des

Fahrzeugs perfekt nutzen. Der Stelvio verfügt außerdem über eine Reihe von innovativen technischen Lösungen wie ein integriertes Bremssystem (IBS) der neuesten Generation, einen Notbremsassistenten (AEB) mit Fußgängererkennung und eine Antriebswelle aus Kohlefaser. Erstklassiges Sicherheitssystem. „Der Stelvio hat die begehrte Note von fünf Sternen beim Euro NCAP Test erhalten und mit dem herausragenden Ergebnis von 97 Prozent die Bestnote in seiner Kategorie für den Schutz erwachsener Insassen erzielt“, weist man uns im Autohaus Thallinger auf das Siegel hin. Jede Version des Stelvio bietet standardmäßig ein Kollisionswarnsystem, die autonome Notbremsfunktion und einen Spurhalteassistent. Das integrierte Bremssystem IBS stellt eine exklusive elektromechanische Lösung von Alfa Romeo dar, eine Weltneuheit für eine unmittelbare und präzise Reaktion unter allen Bedingungen. Mit der Leistungsfähigkeit und -bereitschaft des Bremssystems braucht der Stelvio von 100 km/h auf 0 km/h nur 39 Meter.

© Autohaus Thallinger

„Auch der Innenraum des Stelvio bietet mit der erhöhten und doch extrem sportlich ausgelegten Sitzposition ein völlig neues Fahrerlebnis, welches es so noch nie in einem SUV gab“, erklärt man uns beim Autohaus Thallinger. Mit dem SUV von Alfa Romeo sorgt die Marke so für einen Paradigmenwechsel in der SUV-Klasse und vereint Geräumigkeit, ergonomischen Komfort und unvergleichlichen Stil. Das essenzielle Design wird mit Materialien und Einsätzen aus Echtholz, Ledersport-Lenkrad oder Aluminium in eleganter Weise umrahmt.

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ach mehr als 107 Jahren glanzvoller Geschichte setzt Alfa Romeo mit dem Stelvio einen neuen Meilenstein. Komfort, Sicherheit und Vielseitigkeit eines SUV wurden mit dem Sportsgeist verbunden, den nur ein echter Alfa Romeo bieten kann. Das sieht auch das Magazin What Car so, und zeichnete den Italiener als „Bester Sport-SUV“ in seiner Preisklasse aus. Leistungsstarke AluminiumMotoren, das Allradantriebssystem Q4, die perfekte 50/50-Gewichtsverteilung, Sicherheitssysteme der neuesten Generation, die beste Lenkübersetzung seiner Klasse und eine Antriebswelle aus Kohlefasern werden den Erwartungen jedes leidenschaftlichen Autofahrers gerecht.

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Lichterfest Gmunden.

floro-Konzert in Gmunden.

Beach Battle Litzlberg.

Manfred Ettinger (TV1) am Katzenstein.

Da tut sich was im Salzkammergut:

Mit TV1 durch den Sommer Zusammenarbeit so einzigartig? Wir sind natürlich bereits sehr gut verankert, man kennt uns und wir kennen die Leute. Es ist einfach schön zu sehen, wenn Leute in der Region einzigartiges leisten und wir dabei sein dürfen. Außerdem finden die stimmungsvollsten Veranstaltungen im Sommer in unserem Seengebiet statt. Egal ob das Lichterfest und die floro-Konzerte in Gmunden oder die PRO Beach Battle in Litzlberg, wir bemühen uns als Partner immer die Highlights ins rechte Licht zu rücken. TV1 steht als Medienpartner also oft

begleitend zur Seite – eine gut funktionierende Partnerschaft? Genau, sowohl in der Berichterstattung, aber auch bei Rahmenprogramm und Bewerbung erarbeiten wir oft im Vorhinein schon gemeinsam die Veranstaltung. Und natürlich dürfen wir auch unsere eigenen Veranstaltungen nicht vergessen, wie zum Beispiel das „Bierfestival am See“, bei dem wir komplett als Organisator auftreten. Uns wird nie langweilig, und vom Sommerloch kann da keine Rede sein. Bei uns ist immer was los, und wir freuen uns schon auf den nächsten TV1-Sommer!

E N T G E LT L I C H E E I N S C H A LT U N G

Herr Ettinger, wie war Ihr Sommer? Diese wunderschöne Region lässt einfach das Herz höher schlagen. Natürlich das ganze Jahr über, aber vor allem im Sommer genieße ich persönlich oft die Gegend rund um den Traunsee und den Attersee oder erklimme auch schon mal den Traunstein. Es gibt hier so viele Möglichkeiten, das Leben zu genießen, dass einem der Sommer fast zu kurz wird. Aber nicht nur persönlich sind Sie oft in der Gegend unterwegs, auch Ihr Sender berichtet immer über die Events und Besonderheiten hier. Was macht die

© Andreas Maringer, floro, beach-battle.at

Im Salzkammergut ist immer was los. Vor allem im Sommer, wenn die traumhafte Kulisse an den Seen einen einzigartigen Rahmen für viele atemberaubende Highlights bietet. Auch TV1-Geschäftsführer Manfred Ettinger weiß diese Region zu schätzen.

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Absicherung Ihrer Lebenskraft Neue Ursachen von Erkrankungen erfordern einen Paradigmenwechsel in der Gesundheitsvorsorge. Sind Sie bereits chronisch erkrankt? Haben Sie viele altbewährte Therapien ohne Erfolg hinter sich gebracht oder suchen Sie ein simples, jedoch höchst wirksames, interdisziplinäres Gesundheitskonzept? Dann sind Sie bei TerraPro® richtig!

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eit 1999 forscht TerraPro® in den Bereichen Schlafstörung, Burn-out, Depression, Bluthochdruck, Autoimmunerkrankungen, Neurodermitis, Krebs, Demenz, Allergien, Diabetes, Herzund Gefäßerkrankungen. Durch 20-jährige, fachübergreifende Umweltforschung haben wir sechs neue lebensverkürzende Ursachen erkannt, die außerhalb der bisherigen therapeutischen Kompetenz liegen und nicht ursächlich, sondern nur symptomatisch behandelt werden. Durch die Erkenntnis aus dieser universellen Forschung haben wir drei einzigartige, einfach anwendbare Werkzeuge zusammengestellt, die diese Probleme ursächlich lösen. Das haben wir in Oberösterreich bereits im Jahr 2012 in einer Feldstudie mit 123 Kleinkindern bewiesen. Weitere biologische und physikalische Wirkstudien mit hervorragenden Ergebnissen erfolgten bei der TU Graz, der Universität Salzburg und der Universität Irvine in Kalifornien. Bekannte Pioniere wie Nikola Tesla,

Rudolph Steiner, Max Planck, Albert Schweitzer oder Wilhelm Reich waren sich der besonderen Rolle der Natur für die Unterhaltung und Lenkung von allen Lebensprozessen bewusst! Dementsprechend fasste der medizinkundige, russische Ingenieur Georges Lakhovsky seine Forschung über das Leben in drei Sätzen zusammen, was die gesamte Weltraumforschung bestätigt: 1. Das Leben entsteht durch natürliche Strahlung von Erde und Sonne. 2. Das Leben wird durch natürliche Strahlung erhalten. 3. Das Leben wird durch Störung dieses Schwingungsgleichgewichtes vernichtet. Durch die moderne Funktechnologie wird dieses natürliche Schwingungsgleichgewicht erheblich gestört. Die zwangsläufigen Folgen sind: Trennung aus dem natürlichen Informationsfeld für das Leben und die Gesundheit mit allen seelisch-geistigen und physischen Folgen, die sich immer deutlicher erkennbar beschleunigen. Die unabdingbare Komponente des einzigartigen Umweltkonzeptes

ist das TerraPro®-Schlafsystem, denn ohne störungsfreie Rückverbindung zum Heilvermögen der Natur können Therapiekonzepte nur noch kurzzeitige Erfolge erwirken. 100.000 biochemische Prozesse werden pro Sekunde in jeder Zelle von der perfekten Schöpfungskraft gelenkt. Jede einzelne Zelle erfährt dabei ihre individuelle Aufgabe, damit im ZellOrchester alle Vorgänge harmonisch ablaufen. Weil die perfekte Schöpfungskraft durch nichts kopiert werden kann, liegt die Lösung in der Überwindung des künstlich erzeugten, elektromagnetischen Ungleichgewichtes und in der Herstellung einer störungsfreien Verbindung zur Schöpfung.

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it einer urkomischen Starbesetzung aus bekannten und neuen Charakteren geht der Streit zwischen den flugunfähigen Vögeln und den hinterlistigen grünen Schweinen in „Angry Birds 2 – Der Film“ in die nächste Runde. Als eine neue Bedrohung auftaucht, die sowohl die Insel der Vögel als auch die Insel der Schweine in Gefahr bringt, rekrutieren Red, Chuck, Bombe und Mächtiger Adler Chucks Schwester Silver und tun sich mit den Schweinen Leonard, seiner Assistentin Courtney und dem Technik-Nerd Garry zusammen. Gemeinsam schmieden sie einen wackeligen Waffenstillstand und bilden ein ungewöhnliches Superteam, um ihre Heimat zu retten.

GUT GEGEN NORDWIND

Comedy mit Nora Tschirner, Alexander Fehling

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in verdrehter Buchstabe lässt eine E-Mail von Emma Rothner versehentlich bei Leo Leike landen. Der Linguist antwortet prompt. Sie beginnen einen schnellen, lustigen und immer intimer werdenden E-Mail-Dialog, wie man ihn nur mit einem Unbekannten führen kann. Einige Wochen und viele gesendete und empfangene Nachrichten später wird daraus eine virtuelle Freundschaft. Leo und Emma beschließen zunächst, ihre Verbindung rein digital zu belassen, als eine kleine Flucht vor dem Alltag – denn Leo kommt einfach nicht von seiner ExFreundin Marlene los und Emma ist mit Bernhard verheiratet und hat zwei Stiefkinder. Dennoch: Die beiden vertrauen sich ihr Innerstes an und kommen sich auf dem schmalen Grat zwischen totaler Fremdheit und unverbindlicher Intimität immer näher. Und da stellt sich die Frage, ob sie sich nicht doch mal von Angesicht zu Angesicht treffen sollten. Denn die Schmetterlinge, die Leo und Emma mittlerweile jedes Mal im Bauch haben, wenn ihr E-Mail Postfach mit einem „Pling“ eine neue Nachricht ankündigt, sind ganz und gar nicht nur digital. Aber kann man sich tatsächlich nur durch Worte richtig verlieben? Und werden die gesendeten, empfangenen und gespeicherten Liebesgefühle einer Begegnung in der Realität standhalten? Und was, wenn ja?

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EINE GANZ HEISSE NUMMER 2.0

Comedy mit Gisela Schneeberger, Rosalie Thomass

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VIE STAR MO

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n Marienzell ist der Wurm drin: Die Leute ziehen weg, die Touristen kommen nicht mehr, es gibt keine Arbeit und keine Kinder. Niemand interessiert sich mehr für das Dorf, denn ohne High Speed Internet ist man heutzutage abgeschrieben, quasi ein Niemand. Doch eine schnelle Leitung ist nicht in Sicht: Zu wenige Einwohner und zu hohe Kosten. Während die Männer sich erfolglos durch die Landschaft graben, um die Kabel selbst zu verlegen, haben die Freundinnen Waltraud, Maria und Lena eine ganz andere Idee: das große Preisgeld beim Tanzwettbewerb im benachbarten Josefskirchen! Eine heiße Sohle aufs Parkett legen und mit dem Gewinn die teure Internetleitung anzahlen – das wäre gleichzeitig noch die beste Werbung für Marienzell! Aber das Trio hat die Rechnung ohne Moni geAKTUELLES macht, denn die intrigante Frau des FILMPROGRAMM, Bürgermeisters will das Preisgeld mit BEGINNZEITEN UND ihrem „hochanständigen“ TrachtenverRESERVIERUNG ein ebenfalls abräumen.

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