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Hüttenduft

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Seegrün

Seegrün

Fleischlos glücklich Fleischlos glücklich

auf der Alm

Seit einigen Jahren servieren Evelyn Matejka und Tom Burger auf Evelyn Matejka und Tom Burger auf 2.020 Metern Höhe den Gästen auf der 2.020 Metern Höhe den Gästen auf der Franz-Fischer-Hütte im Lungau beste Franz-Fischer-Hütte im Lungau beste vegetarische und vegane Küche. vegetarische und vegane Küche. Rezepte zum Nachkochen sowie Rezepte zum Nachkochen sowie Hüttengeschichten zum Hüttengeschichten zum Nachdenken haben sie jetzt Nachdenken haben sie jetzt im Buch „Hüttenduft“ im Buch „Hüttenduft“ (Bergwelten-Verlag) (Bergwelten-Verlag) festgehalten. festgehalten.

Hüttenchili statt Schweinsbraten, gebackene Käferbohnenknödel statt Leberknödel in der Suppe – Evelyn und Tom, die Hüttenwirtsleute der Franz-FischerHütte im Lungauer Riedingtal – haben vor einigen Jahren einen neuen Weg gewagt und führen die erste Schutzhütte in den Alpen mit rein pflanzlichem Speisenangebot. Die Resonanz unter den Gästen ist überwältigend und die Nachfrage nach Rezepten hat die beiden schließlich dazu motiviert, ein Buch mit Rezepten und Hüttengeschichten zum Nachdenken zu machen.

Mit ihrer Kochkunst und abwechslungsreichen Rezepten ist es Evelyn Matejka rasch gelungen, auch die letzten Skeptiker und Fleischtiger für die pflanzliche Küche zu begeistern, und die Hüttenwirtsleute freuen sich über zweistellige Zuwachsraten. Trotz des Erfolges ist die Franz-FischerHütte kein Hipster-Lokal geworden. „Es liegt uns fern, jemanden zu bekehren, aber wir selbst haben den Wert darin erkannt, einfach zu leben und uns folgerichtig auch einfach, aber naturverbunden zu ernähren“, erzählen Evelyn und Tom. Und der Erfolg gibt ihnen recht, im Vorjahr wurde die Franz-Fischer-Hütte mit dem Umweltgütesiegel der Alpenvereine ausgezeichnet.

Von der Jause über Hüttenklassiker, die auch vegan begeistern, bis hin zu Kuchen und Nachspeisen – 60 Kochrezepte zum Nachkochen und Hüttengeschichten zum Nachdenken haben der gebürtige Südtiroler und die naturbegeisterte Pongauerin im Buch „Hüttenduft – Gerichte und Geschichten aus den Tauern“ herausgebracht. Äußerst informativ sind auch die Tipps zum Einkauf oder Verpackungsvorschläge für unterwegs.

JAUSENBROT

ZUTATEN

150 g Dinkelkörner 200 g Dinkelvollkornmehl 150 g Weizenvollkornmehl 1 TL Weinsteinbackpulver 1 Packung Trockenhefe 1 TL Brotgewürz 200 g lauwarmes Wasser 150 g Mineralwasser 1,5 TL Salz 2 EL Sonnenblumenkerne, ganz 1 EL Flohsamen oder Leinsamen, ganz

ZUBEREITUNG

Dinkelkörner in einem Mixer grob mahlen. Alle trockenen Zutaten miteinander vermischen. Hefe und Backpulver mit etwas lauwarmem Wasser anrühren, dann zum Mehl geben, das übrige Wasser zugeben und den Teig ca. 5 Min. zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Das geht sehr gut in einer Küchenmaschine. Eine Brotback- oder Kastenform einfetten und bemehlen. Den Teig in die Form füllen, mit nassen Händen glattstreichen, mit einer Plastikfolie abdecken und für mindestens 2 Stunden an einen warmen Ort stellen. Je länger der Teig aufgehen kann, desto lockerer wird er. Das Backrohr auf 220 °C Umluft aufheizen, eine ofenfeste Schüssel mit Wasser ins Backrohr stellen (sorgt für Luftfeuchtigkeit). Das Brot für 10 Min. bei 220 °C backen, dann die Temperatur auf 200 °C zurückdrehen und das Brot für weitere 30 Min. backen. Am Ende das Brot aus der Backform nehmen und für weitere 5 Min. ins Rohr geben.

ZWIEBELSCHMALZ

ZUTATEN SCHMALZ

1 EL Sonnenblumenkerne, grob gehackt 250 g Kokosfett (geschmacksneutral) 100 ml Sonnenblumenöl 1 TL Majoran 1/2 TL Galgant 2 EL Tamarisauce 1 kleine Knoblauchzehe, gequetscht, oder 1/2 TL Knoblauchpulver Salz, Pfeff er

ZUTATEN RÖSTZWIEBEL

1 kleine Zwiebel Sonnenblumenöl zum Ausbacken

ZUBEREITUNG RÖSTZWIEBEL

Zwiebel schälen und in feine Ringe hobeln. In einer kleinen Pfanne Zwiebelringe im heißen Fett braun ausbacken, herausnehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Auskühlen lassen und in grobe Stücke hacken.

ZUBEREITUNG SCHMALZ

Sonnenblumenkerne ohne Fett in einer Pfanne leicht braun anrösten und zur Seite stellen. Kokosfett in einem Topf bei wenig Hitze schmelzen. Pfl anzenöl hinzugeben und beides gut miteinander verrühren. Sonnenblumenkerne und Gewürze dazugeben und ca. 10 Minuten im Fett ziehen lassen. Zum Schluss die Röstzwiebel unterrühren und in Schraubgläser füllen. Das Schmalz in den Kühlschrank stellen, damit es die gewünschte Konsistenz erhält. Während der Abkühlphase immer wieder umrühren, damit sich die Kerne und Gewürze nicht am Boden absetzen.

TIPP

Servieren auf Schwarzbrot mit Zwiebelringen, frischem Schnittlauch, frisch gemahlenem Pfeff er und Radieschen.

HÜTTENCHILI mit cremiger Polenta

ZUBEREITUNG HÜTTENCHILI

Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden. Knoblauch schälen und fein hacken. Karotten, Pastinaken, Kartoffeln, Kürbis und Süßkartoffel schälen und in grobe Würfel schneiden. Zwiebel und Knoblauch in einem größeren Topf mit Olivenöl anbraten, die Gemüsewürfel kurz mitbraten. Mit Tomatenstücken, Gemüsebrühe und Rotwein aufgießen. Bohnen, Mais, Tomatenmark und Gewürze dazugeben, gut umrühren und bei geringer Hitze ca. 20 Minuten köcheln lassen. Den Räuchertofu in kleine Stücke schneiden, in einer separaten Pfanne mit etwas Öl kross anbraten und zum Schluss der Garzeit dem Chili beifügen. Hüttenchili mit der cremigen Polenta servieren.

ZUBEREITUNG CREMIGE POLENTA

Wasser mit den Gewürzen zum Kochen bringen. Den Topf vom Herd nehmen und mit einem Schneebesen den Maisgrieß (Polenta) einrühren. Bei mäßiger Hitze unter Rühren ca. 10 Minuten köcheln lassen. Vom Herd nehmen, die Margarine einrühren und abgedeckt ca. 10 Minuten stehen lassen.

ZUTATEN HÜTTENCHILI

1 EL Sonnenblumenkerne, grob gehackt 1 mittelgroße Zwiebel 2 Knoblauchzehen 2 Karotten 2 Pastinaken 2 mittelgroße Kartoffeln 200 g Kürbis 1 Süßkartoffel 3 EL Olivenöl 400 g stückige Tomaten (Dose) 1,5 l Gemüsebrühe 100 ml Rotwein 500 g Kidneybohnen (vorgegart, Dose) 500 g Käferbohnen (vorgegart, Dose) 250 g Mais (Dose) 1 EL Tomatenmark 1 EL getrockneter Oregano 1 EL Majoran 1 TL Chilipulver 2 EL geräuchertes Paprikapulver 1 EL Tamarisauce 1 EL Ume Su oder Zitronensaft Salz, Pfeffer Süße: 1 EL Agavendicksaft oder Apfeldicksaft, oder 50 ml Apfelsaft 250 g Räuchertofu

ZUTATEN POLENTA

1 l Wasser 2 EL Suppengewürz 1/2 TL Knoblauchgranulat 2 EL Hefeflocken Salz, Pfeffer 1 Prise Muskatnuss, gemahlen 250 g Maisgrieß (Polenta) 2–3 EL Margarine

BUCHTIPP

HÜTTENDUFT

Gerichte und Geschichten aus den Tauern Evelyn Matejka & Tom Burger ISBN-13 9783711200419 180 Seiten, Bergwelten Verlag, € 22

GERÖSTETE ERBSENKNÖDEL

mit Schwammerl der Saison

ZUTATEN

400 g Knödelbrot oder 6 altbackene Semmeln 1 EL Mehl 2 EL Semmelbrösel 2 EL Haferfl ocken, feinblättrig 2 EL Haferfl ocken, gemahlen 1 kleine Zwiebel 400 g Erbsen (tiefgekühlt) 4 EL Margarine 170 ml Pfl anzenmilch Salz, Pfeff er 1 Prise Muskatnuss, gemahlen 2 EL Hefefl ocken 30 g Petersilie, gehackt 250 g Schwammerl nach Belieben (Eierschwammerl, Steinpilze, Champignons …) 2 EL Öl 1 EL veganer Sauerrahm Schnittlauch Rucola

ZUBEREITUNG

Semmeln würfelig schneiden, Semmelwürfel oder Knödelbrot mit den Haferfl ocken in eine große Schüssel geben, das Mehl und die Semmelbrösel untermischen. Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden. Einen Topf mit Wasser zum Kochen bringen und die Erbsen ca. 3 Minuten darin kochen. 2/3 der Erbsen mit einem Pürierstab zerkleinern, 1/3 ganz lassen und dann alles zusammen zu den Semmelwürfeln mischen. 2 EL der Margarine in einem Topf erhitzen, Zwiebel darin glasig andünsten, mit Milch aufgießen, Salz, Pfeff er, Muskatnuss und Hefefl ocken hinzugeben, kurz erwärmen und über die Semmelwürfel gießen. Petersilie dazugeben; alles zu einer Semmelknödelmasse vermischen, ca. 10 Minuten rasten lassen. Einen Topf mit reichlich Salzwasser zum Kochen bringen. Mit nassen Händen Knödel formen und in das kochende Wasser geben, Hitze verringern und ca. 10 bis 12 Minuten gar ziehen lassen. Die gegarten Knödel auskühlen lassen (am besten über Nacht im Kühlschrank), dann lassen sie sich besser in Scheiben schneiden. Schwammerl putzen und in mundgerechte Stücke schneiden. In einer Pfanne etwas Öl (2 EL) erhitzen und Schwammerl darin braten. Salzen, pfeff ern und zur Seite stellen. Ausgekühlte Knödel in fi ngerdicke Scheiben schneiden. Die Knödelscheiben mit der restlichen Margarine in einer Pfanne knusprig braten und würzen. Anrichten mit den Schwammerln, 1 EL Sauerrahm, frischem Schnittlauch, Rucola und frisch gemahlenem Pfeff er.

GEDECKTER BIRNENKUCHEN

ZUTATEN MÜRBTEIGBODEN

400 g Mehl 200 g kalte Margarine 100 g Zucker 1 Prise Salz 1 EL Zitronen- oder Orangenabrieb 3 EL kaltes Wasser

KUCHENFÜLLUNG

siehe Grundrezept Rührteig 3–4 große, frische Birnen oder 2 Dosen Birnen (Birnensaft abgießen)

TOPPING

100 g gehobelte Mandeln Staubzucker

ZUTATEN RÜHRTEIG

230 g Weizen-, Dinkelmehl oder glutenfreies Mehl 2 EL Speisestärke 100 g Zucker 1 EL Backpulver 1 Prise Salz 1 EL Orangen- oder Zitronenabrieb 1 EL Vanillezucker 50 ml Sodawasser 2 cl Rum 200 ml Soja-/Pfl anzenmilch 100 ml Pfl anzenöl 2 EL Apfelessig

ZUBEREITUNG

Für den Mürbteig die kühlschrankkalte Margarine in grobe Stücke schneiden, mit Mehl und den restlichen Zutaten rasch zu einem glatten Teig verkneten (mit den Händen oder der Küchenmaschine). Den Teig zu einer Kugel formen und in Folie eingewickelt für eine Stunde in den Kühlschrank stellen.

Für den Rührteig alle trockenen Zutaten (Mehl, Nüsse, Zucker) miteinander vermengen. Alle fl üssigen Zutaten zusammenmischen und dann per Hand mit der Mehlmischung zusammenrühren. Backrohr auf 165 °C Umluft vorheizen.

Den gekühlten Mürbteig am besten zwischen zwei Lagen Backpapier ausrollen, dann auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen oder in eine runde Backform drücken. Die Birnen in Spalten schneiden, auf dem Mürbteigboden verteilen, dann den Rührteig darübergießen. Mit den gehobelten Mandeln bestreuen. Ins Backrohr geben und ca. 45 Minuten backen (Stäbchenprobe). Den Birnenkuchen im ausgekühlten Zustand mit Staubzucker bestreuen.

AVON

nanasminze

ZBIS itronenthymian

Besucher des „Straussn Kräutergutes“ in Ohlsdorf ernten neben duftenden Kräutern auch wertvolles Wissen. In Workshops vermittelt Andrea Göschlberger Anwendungsbereiche und Vielfalt des üppigen Kräutergartens am Hof – von eigenhändiger Ernte bis zum selbstgemachten Hydrolat und eingeweckten Gerichten. Seminare zu Coaching, Teambuilding und Zeitmanagement runden das Programm ab …

Dass hier am Hof der Göschlbergers in der Kleinreith Straße in Ohlsdorf bei Gmunden die Malve neben der japanischen Ölminze und der Estragon neben dem Tausendgüldenkraut um die Wette wachsen, war ursprünglich nicht geplant. Andrea Göschlberger war zwei Jahrzehnte lang Trainerin am WIFI und hat zuletzt das Metallausbildungszentrum in Linz geleitet, bevor die Idee entstand, am heimischen Gutshof in Ohlsdorf etwas Bleibendes zu schaffen.

„Die Zusammenarbeit mit Menschen war für mich immer immens wichtig, doch ich wollte auch unseren Hof wieder mehr beleben“, erzählt Andrea Göschlberger, während wir eine Führung durch den Kräutergarten bekommen. Hin und wieder pflückt unsere Gastgeberin ein Kräuterblatt, zerrebelt es mit den Fingern und lässt uns daran riechen: eine gehaltvolle Aromatherapie begleitet von regem Bienengesumm der Holzbiene, einer heimischen Wildbienenart, die sich in dem wunderschönen Garten hörbar wohlfühlt.

Das Straussn-Kräutergut in Ohlsdorf.

Andrea Göschlberger wollte am heimischen Gutshof etwas Bleibendes schaffen.

Die Idee, einen Kräutergarten mit Workshops zu verbinden, sei sozusagen über Nacht gekommen, als der Pächter, der die Wiese regelmäßig gemäht hat, in Pension ging. Es entstand anstelle dieser Wiese ein erster Versuchsgarten. „Der Grundgedanke war: Es sollten wieder mehr Leute zu uns auf den Hof kommen“, erinnert sich Göschlberger. „So wie damals bei meiner Schwiegermutter, als sie noch Milch und Eier ab Hof verkauft hat und immer Besucher da waren.“

Einen Gemüsegarten habe die Betreiberin vom „Straussn Kräutergut“ in Wahrheit schon vor Jahren angelegt und bewirtschaftet, doch das Bewusstsein und der Stellenwert hierfür kamen erst viel später. „Die Nähe zur Natur und zu den Pflanzen war schon immer da. Das hat mir in Wahrheit meine Großmutter bereits vor Jahren vorgelebt. Mit zunehmendem Alter wurde mir immer wichtiger, diese Werte zu pflegen und an die nächste Generation weiterzugeben. Es sollte am Ende des Tages etwas von dem, was man macht, bleiben.“

Ein kleines Paradies

Unsere „Kräuterführerin“ bleibt vor dem prachtvollen, rosafarbenen Echinacea-Beet stehen und erzählt von der Großmutter und derem Bauerngarten mit Ringelblumen, Sonnenhut und vielen anderen Blumen, aus denen Salben, Tees und Tinkturen hergestellt wurden. Damals gab es in jedem Haushalt eine eigene kleine Kräuterapotheke. „Genau so etwas, wo noch mit der Hand gearbeitet wird, ganz ohne Maschinen, das wollte ich machen.“

Und weiter: „Heute bin ich selbst Großmutter und möchte diese Lebensweise an meine Kinder und Enkelkinder weitergeben.“ Dabei arbeitet die stolze Großmutter mit Sicherheit um vieles mehr als früher und das Einkommen ist im Vergleich zu ihrem Trainer-Job viel geringer, doch den Garten betreibe sie eben aus Überzeugung und mit ganzem Herzen. Geld stehe da nicht im Vordergrund.

Ehemann Johann ist ebenso überzeugt und unterstützt seine Frau, wo es nur geht – von der Ernte bis zur Verarbeitung der Kräuter. Zudem gibt es eine Kooperation mit dem „Feichtlgut“, einer Werkstatt mit integrativer Beschäftigung in Ohlsdorf, deren Bewohner zweimal die Woche oder je nach Bedarf im Kräutergut mithelfen. „Da ich so gerne mit Menschen zusammenarbeite, war für mich dann der nächste logische Schritt, die Arbeit in der Natur und mit den Kräutern mit meinen Workshops zu verbinden.“

Göschlbergers Steckenpferd ist in Wahrheit jedoch das Destillieren von Kräutern. Die absolute Belohnung für die Arbeit im Garten, denn diese Arbeit ist unglaublich meditativ: „Da sitze ich

Die Kräuter kommen direkt vom Garten in den hofeigenen Trocknungsraum.

in der Küche, heize mit dem Holz den Kupferkessel für den Destilliervorgang ein und im ganzen Haus beginnen sich die Aromen zu verbreiten. Die gesamten Essenzen, die ätherischen Öle der Pflanzen bleiben als intensiver Auszug der Kräuter übrig. Dabei belassen wir den Großteil der ätherischen Öle im Hydrolat, was diese auch haltbarer macht“, erklärt Andrea Göschlberger.

Auf Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker oder Haltbarmacher wird komplett verzichtet, um das wunderbare natürliche Aroma zu erhalten. Diese pflanzlichen Erzeugnisse haben eine breite Anwendungspalette, neue geschmackliche Möglichkeiten eröffnen sie aber vor allem beim Kochen. Ein Hauch Lavendel hier, eine Prise Zitronenmelisse da oder eine Spur von Rosmarin verleiht jedem Gericht ein einzigartiges Aroma.

Vom Versuchsgarten zum Erfolgsrezept

Dass die Betreiberin des Kräutergartens begann, ein Sortiment an Kräutertees und Kräuteressenzen für ihren kleinen Hofladen herzustellen, war eigentlich nur als Plan B gedacht. „Als wir mit dem Umbau fertig waren und mit den Kursen starten wollten, kam die Pandemie. So begann ich, Essenzen und Kräutertees herzustellen, da wir ja zwei Jahre lang keine Kurse oder Seminare abhalten konnten.“

Bei den individuell gestaltbaren Workshops mit unterschiedlichen Auswahlmodulen wie zum Beispiel „Teamkochen“, „Kräuter kennenlernen“ oder „Herstellung von Hydrolaten“ ist neben dem Fokus „Teambuilding“ auch konstruktive Konfliktlösung ein Thema und natürlich die Verwendung der selbst hergestellten Produkte. Das Ambiente und das Workshop-Angebot eignen sich jedenfalls bestens, um z. B. im Rahmen von Firmenseminaren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Gruppe noch besser zusammenwachsen zu lassen oder eben bestehende Konflikte aufzuarbeiten. Wo lassen sich schließlich Themen wie diese besser behandeln als in der Natur, bei der eigenen Herstellung von Naturprodukten oder beim gemeinsamen Kochen?

Von Einkochen bis Einwecken

Ein Thema, bei dem sich unsere Gastgeberin besonders gut auskennt, ist das Einwecken und Einkochen. Auch zu diesem Thema bietet Göschlberger eigene Workshops an. So wird im Herbst, wenn die Tomaten reif sind, Tomatensugo eingekocht. Und Gemüsefonds oder sogar Kuchen werden ebenfalls dann zubereitet, wenn geerntet wird.

Wenn es dann schnell gehen muss und Gäste da sind, stehen diese selbst gefertigten, äußerst hochwertigen Speisen sofort zum Verzehr bereit: Eingewecktes oder Eingekochtes ist ja im Handumdrehen zubereitet. Im Glas sind die Produkte übrigens auch sehr lange haltbar. Was man für den Inhalt braucht, sind die köstlichen Zutaten, das Wissen um die Zubereitung und etwas Zeit. Für die Lagerung der Gläser braucht es nur noch ein wenig Platz. „Doch lange halten die selbst gekochten und eingeweckten Speisen ohnehin nicht“, lacht Göschlberger. „Es findet sich immer jemand, der Appetit auf Selbstgemachtes hat.“

Bei Workshops stellen Teilnehmer aus der eigenen Ernte u. a. Kräuterdestillate her.

ROTGRÜNE BASILIKUMSUPPE

ZUTATEN:

- 2 Tropfen Lavendelhydrolat/Lavendelöl - 2 EL Olivenöl - 200 g Frischkäse - 1 Prise Meersalz - Getrocknete Lavendelblüten zum Garnieren

ZUBEREITUNG:

Das ätherische Lavendelöl/-hydrolat (vorsichtig herantasten, damit der Geschmack nicht zu intensiv wird) mit dem Olivenöl emulgieren und mit dem Frischkäse gut vermengen. Mit Meersalz abschmecken und zwei bis drei Stunden im Kühlschrank ziehen lassen. Rechtzeitig vor dem Servieren aus dem Kühlschrank nehmen, damit sich das Aroma entfalten kann. Mit Grissini und Gemüsechips servieren.

ZUTATEN:

- 800 g Paradeiser - 1 Zwiebel - 1 Knoblauchzehe - 1 Karotte - 2 EL Öl - 1 TL Zucker - 0,6 Liter Gemüsebrühe - 200 g Mascarpone - Salz, Pfeffer - 1 EL Weißer Balsamico-Essig - 1 Handvoll Basilikumblätter - Basilikumhydrolat

ZUBEREITUNG:

Paradeiser waschen und in Stücke schneiden. Zwiebel, Knoblauch und Karotte schälen, alles würfeln. In einem Topf mit 1 EL heißem Öl die gewürfelte Zwiebel, Knoblauch und Karottenwürfel glasig dünsten. Mit Zucker bestreuen und leicht karamellisieren lassen. Paradeiserstücke unterrühren, die Gemüsebrühe zugießen. Aufkochen und halb zugedeckt 15 Minuten bei kleiner Hitze köcheln lassen. Danach die Suppe pürieren, den Mascarpone (bis auf 4 TL) unter die Suppe rühren und je nach gewünschter Konsistenz einkochen lassen oder etwas Brühe zugeben. Die Suppe nach Geschmack mit Salz, Essig, Pfeffer und Basilikumhydrolat abschmecken. In einer kleinen Pfanne die Basilikumblätter in Öl knusprig rösten. Die Suppe mit 1 EL Mascarpone und knusprigen Blätter dekorieren.

RUSSISCHER ZUPFKUCHEN

ZUTATEN:

ergibt ca. 10 Weckgläser à 290 ml Backzeit ca. 30 Minuten, sowie 30 min Einkochen im Wasserbad Haltbarkeit etwa 4 Monate

ZUBEREITUNG:

Backofen auf 180 °C (Umluft: 160 °C) vorheizen

Kakao-Teig:

Mehl, Backpulver, Backkakao, 200 g Butter, 200 g Zucker und ein Ei mit einem Handrührgerät oder der Küchenmaschine mit Knethaken kneten und anschließend auf der Arbeitsfläche mit den Händen zu einem glatten Teig verarbeiten. Den Teig dritteln. Aus einem der drei Teile zehn Kugeln formen, in der Handfläche flach drücken und als Boden in die sterilen, gefetteten, ausgestreuten Gläser geben und kurz andrücken. Aus dem zweiten Drittel des Schokoladenteiges wieder zehn Kugeln formen, anschließend zu kleinen Rollen formen. Als Rand auf den Boden der Gläser legen und am Glasrand nach oben hin flach andrücken. Das restliche Drittel des Teiges kurz zur Seite stellen. - 300 g Mehl - 1 Päckchen Backpulver - 5 EL Backkakao - 300 g weiche Butter - 300 g Zucker - 4 Eier - 500 g Magerquark - 1 Päckchen Vanille-

Puddingpulver - Gemahlene Mandeln oder feiner Grieß zum

Ausstreuen der Gläser

Quarkmasse:

100 g Butter schmelzen, mit dem Quark, 100 g Zucker, Puddingpulver und drei Eiern mixen. Mit einem Trichter mit breiter Öffnung den Teig gleichmäßig auf die Gläser verteilen.

Fertigstellung:

Den restlichen Schokoladenteig in kleine Stücke zupfen und auf der Füllung verteilen. Die Gläser nun im vorgeheizten Ofen ca. 40 Minuten backen, aus dem Ofen nehmen und kurz abkühlen lassen (5 Minuten). Gläser gut mit sterilen Deckeln verschließen und einkochen. Dafür die Gläser 30 Minuten im Wasserbad bei 100°C einkochen.

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