Unser Salzkammergut Herbst 2023

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HERBST 2023 / Nr. 27 / € 7,00 Österreichische Post AG, MZ 17Z041121 M, Neu-Media GmbH, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, Retouren an „Postfach 100, 1350 Wien“. Foto: Shutterstock 9190001018157 03 IM SALZKAMMERGUT Die schönsten Bergseen

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© Shutterstock HERBST 2023 / Nr. 27 / € 7,00 Österreichische Post AG, MZ 17Z041121 M, Neu-Media GmbH, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, Retouren an „Postfach 100, 1350 Wien“. Foto: Shutterstock 9190001018157 03 IM SALZKAMMERGUT Die schönsten Bergseen U1_Cover_August_1.indd 1 23.08.23 09:16 UNSER SALZKAMMERGUT erscheint
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Bergseen –Perlen im Salzkammergut

Vom Gosausee bis hin zu den glasklaren Bergseen auf der Tauplitz – in unserer Herbstausgabe zeigt uns Bergführer Herbert Raffalt auf 14 Seiten die Perlen des Salzkammergutes. Diese Bergseen laden nicht nur zum Wandern und Verbleiben ein, sie geben uns auch Energie und Kraft für den Alltag. Energie, Präzision und vor allem auch Geduld braucht Hirschhornschnitzer Gerhard Götzendorfer. In seiner Werkstatt in Laakirchen hat er uns präsentiert, wie er aus einem Geweih, das vom Hirsch abgeworfen wird, Knöpfe, Jagdmesser und Trachtenschmuck anfertigt.

Wirklich rrrrröstfrisch ist der Kaffee in der Gmundner Rösterei „Nussbaumer Kaffee“, wo uns Marlene Drack empfangen hat. Österreichs jüngste Kaffee-Sommelière hält die Familientradition in vierter Generation aufrecht und zeigt uns ab Seite 54, was hochwer-

tigen Kaffee ausmacht. Vom „Schwarzen Gold“, wie Kaffee auch gerne bezeichnet wird, führte uns unser Weg zur „Kühlen Blonden“ ins Ausseer Land. Haben Sie gewusst, dass die Österreichischen Bundesforste seit mehr als zehn Jahren auch „in bieriger Mission“ unterwegs sind und mit erfahrenen Braumeistern den Geschmack des Waldes einfangen? Wenn nicht, dann sollten Sie unbedingt die Waldbier-Edition 2023 probieren, die aus dem „Ausseer Mischwald“ stammt. Wo diese zu haben ist, erfahren Sie auf Seite 60.

Genießen Sie die Herbststimmung am Mondsee in vollen Zügen! Von der Wanderung zum Aussichtsturm auf der Kulmspitze bis hin zur Umrundung des Sees per Rad oder einer Partie Golf vom Feinsten, zeigen wir ab Seite 64, was man in dieser schönen Region alles erleben kann. Und noch einen Tipp habe ich für Sie parat: Bei einem Besuch in Bad Ischl sollten Sie unbedingt in den

„Pavillon der Kurdirektion“ reinschauen (Seite 76). In diesem architektonischen Schmuckstück aus den 1950er-Jahren findet man seit Kurzem eine Buchhandlung, die mit anspruchsvoller Literatur bestückt ist.

Tauchen Sie mit uns ein ins Salzkammergut und lassen Sie in der herbstlich bunt gefärbten Landschaft Ihre Seele baumeln.

Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen

Ihr Josef Rumer, Herausgeber

Schreiben Sie mir unter: unser.salzkammergut@neu-media.at

Die nächste Ausgabe von UNSER SALZKAMMERGUT erscheint am 10. November 2023. Besuchen Sie uns auch auf www.unsersalzkammergut.at!

Impressum

UNSER SALZKAMMERGUT

Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter der URL http://www.dieoberoesterreicherin.at/de/ impressum/651.html abgerufen werden.

Herausgeber: Josef Rumer

Medieninhaber und Hersteller: Neu-Media GmbH

Bahnhofplatz 2, 4600 Wels

E-Mail: office@neu-media.at, Tel.: 07242 / 9396 8100, Fax: 07242 / 9396 8110

Geschäftsführung: Josef Rumer, Mag. Andreas Eisendle

Prokuristin: Astrid Gruber

Assistentin der Geschäftsführung: Kerstin Artmayr

Büroorganisation: Slavica Haminger

Lehrling: Anna Eder

Redaktionsleitung: Mag. Ulli Wright

E-Mail: redaktion@neu-media.at

Redaktion: Zivana de Kozierowski, Nicole Madlmayr, Mag. Petra Kinzl, Laura Zapletal BA, Linnéa Harringer MA, Mag. Dr. Maria Russ

Lektorat: Mag. Christa Schneider, Mag. Dr. Maria Russ

Anzeigenleitung: Josef Rumer,

E-Mail: anzeigen@neu-media.at

Anzeigen: Mag. Dietlinde Wegerer, Lisa Becker, Victoria Felice, Ing. Mag. Richard Haidinger, Michaela Pöllmann

Grafik: Karin Rosenberger, Ana Mrvelj, Thom Trauner, E-Mail: grafik@neu-media.at

Fotos: Monika Löff, Shutterstock

Verlags- und Herstellungsort:

Bahnhofplatz 2, 4600 Wels

Druck: Druckerei Berger, A-3580 Horn

Vertrieb: PGV Austria Trunk GmbH, 5412 Puch, Morawa Lesezirkel

6 | Unser Salzkammergut
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STADT, LAND, FLUSS. GEWONNEN.

Defender: Kraftstoffverbrauch (kombiniert, gewichtet): 15,1–2,5 l/100 km, CO₂-Emissionen (kombiniert, gewichtet): 340–57 g/km, Stromverbrauch (kombiniert, gewichtet): 26,1–24,2 kWh/100 km, nach WLTP. Weitere Informationen unter www.autoverbrauch.at. Symbolfoto.

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10 Die schönsten Bergseen

Inhalt

10 DIE SCHÖNSTEN BERGSEEN

Versteckte Kleinode im Salzkammergut

26 ORTE ZUM GLÜCKLICHSEIN

Unterwegs mit Reisebloggerin Viktoria Urbanek

38 TRENDY IN DEN HERBST

Fashion zum Verlieben

46

40 KUNST AUS HIRSCHHORN

Werkstättenbesuch bei Gerhard Götzendorfer

46 SÜSSER HERBST

Tartes mit Obst zum Nachbacken

54 RRRRRÖSTFRISCH AM TRAUNSEE

Der „Nussbaumer Ka ee“ von Marlene Drack

8 | Unser Salzkammergut
Süßer Herbst 26 Orte zum Glücklichsein Foto: Herbert Ra alt Foto: Viktoria Urbanek Foto: Melina Kutelas

64 Herbstliche Auszeit am

76 Kurdirektion

Coverfoto: Shutterstock

40 Aus Liebe zur Natur

60 WALDBIER AUS DER REGION

Eine kühle Blonde aus dem „Ausseer Mischwald“

64 HERBSTLICHE AUSZEIT

Naturgenuss & Entspannung am Mondsee

76 NEUAUFLAGE KURDIREKTION

Bücher und mehr in Bad Ischl

82 HEILSAMER HONIG

Gesundes von Kräuterexpertin Fräulein Grün

88 KUNST & KULTUR IM HERBST

Salzkammergut Festwochen Gmunden

94 LESENSWERT

Buchtipps für Leseratten

Unser Salzkammergut | 9
Mondsee 82 Heilsamer Honig Foto:: Shutterstock Foto: Monika Lö Foto: Karina Nouman Foto: Elisabeth Maria Brandstetter
© Shutterstock 10 | Unser Salzkammergut

Die schönsten Bergseen

Von versteckten Kleinoden wie dem Gosausee bis hin zu Relikten aus der Eiszeit wie auf der Tauplitz: Bergführer und Fotograf Herbert Raffalt zeigt uns die schönsten Bergseen im Salzkammergut, die alle etwas gemeinsam haben: eine absolute Toplage.

Text: Petra Kinzl Fotos: Herbert Raffalt
Salzkammergut | 11
Unser

Glasklar, tiefblau und eiskalt: Bergseen sind die Juwelen unserer alpinen Landschaft. Im Sommer verlocken gar manche zum Abkühlen in malerischer Kulisse, im Herbst laden sie mit ihrer schillernden Vielfalt zum Verweilen und Träumen ein. „Bergseen sind magische Sehnsuchtsorte, die uns in ihren Bann ziehen“, findet Herbert Raffalt und vertieft seine Ansicht so: „Bergseen sind geduldige Zuhörer, sie lassen uns staunen und sie geben uns Kraft und Energie.“ Der geprüfte Berg- und Skiführer sowie mehrfach ausgezeichnete Fotograf aus der Steiermark begab sich auf unzählige Erkundungstouren und hat davon einen wunderschönen Text-Bild-Band von Österreichs schönsten alpinen Gewässern erstellt. Darunter befinden sich auch eine Reihe aus dem Salzkammergut, in unterschiedlichen Höhenlagen: etwa der Laudachsee (895 m) in der Gemeinde Gmunden, der Almsee im Almtal (589 m), der Gosausee (933 m) oder der Löcker(n)see (1.400 m)

in der Dachsteinregion, der Hirzkarsee (1.814 m) am Dachstein-KrippensteinPlateau, der Lahngangsee (1.494 m) im Ausseerland, der Steirersee (1.450 m) auf der Tauplitz oder der Spechtensee (1.051 m) am Rande des Toten Gebirges. Allesamt verzaubern sie in Toplagen das alpine Landschaftsbild.

Relikte der Gletscher

Die meisten sind Relikte einer längst vergangenen Zeit, als sich gewaltige Eismassen von den höchsten Gipfeln unseres Landes ins Tal ergossen. Mächtige Gletscher haben auf ihrer Reise der Schwerkraft folgend die Alpenlandschaft modelliert und geformt. Dabei sind Gräben und Kare entstanden. Die kesselförmigen Vertiefungen an Berghängen unterhalb von Gipfel- und Kammlagen haben sich nach dem Rückzug der Gletscher mit Wasser gefüllt. Entstanden ist dadurch eine vielfältige Gebirgslandschaft, die uns mit ihren stillen Gipfeln und hohen Wassern immer wieder in Staunen versetzt.

Das Element Wasser

Das spielt in den Bergen seit jeher eine bedeutende Rolle. „Ob als rauschender Wasserfall, als frisches Quellwasser oder eben als stiller Bergsee. Wasser versorgt uns mit Leben. Seit ewigen Zeiten übt es eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf uns Menschen aus“, möchte Herbert Raffalt diese Faszination jedem zugänglich machen und zum Erwandern animieren. Denn beim Wandern, und das gilt für Er wachsene und ganz besonders für Kinder, werde es dann richtig spannend, wenn irgendwo Wasser über Felsen rauscht oder ein sprudelnder Bach zum Spielen und Verweilen einlädt. Dabei unterscheiden sich die Gewässer in Höhenlage und Erreichbarkeit: Manche sind leicht und schnell erreichbar und familientauglich. Für andere braucht es eine gute Kondition und die notwendige Bergerfahrung. Doch egal welche Könnerstufe, in der Regel wird man mit einem außergewöhnlichen Naturerlebnis in spektakulärer Umgebung belohnt.

BUCHTIPP

Unsere schönsten Bergseen

50 Seenwanderungen in Österreichs Bergwelt. Herbert Raffalt, Verlag Bergwelten, ISBN 9783711200433, € 30

© Oliver Richter
„Bergseen sind geduldige Zuhörer, sie lassen uns staunen und sie geben uns Kraft und Energie.“
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Herbert Raffalt, Bergführer und Fotograf

Die Ufer sind sehr naturnah geblieben und Lebensraum vieler Tiere sowie seltener Farne und Gräser – schon seit 1965 steht das Gebiet um den See unter Naturschutz.

Paradi für Naturbeobachter

Der Weg rund um den Almsee im Almtal erfüllt alle Kriterien für eine (kinderwagentaugliche) Genusswanderung: mit schönen Blicken übers Wasser hin zu den felsigen Gipfeln des Toten Gebirges.

Der landschaftlich wunderschön gelegene Bergsee wird von Aagbach, Kolmkarbach und zahlreichen Grundwasserquellen gespeist – durch die Löcher am Seegrund blubbert stetig eiskaltes Quellwasser. Der See ist außerdem sehr fischreich: Äschen, See- und Bachsaiblinge, Bachund Regenbogenforellen kann man im klaren, türkis leuchtenden Wasser beobachten. Neben verschiedenen Wasservögeln leben hier auch Graugänse, die in den 1970er-Jahren von der nahe gelegenen Konrad Lorenz Forschungsstelle angesiedelt wurden. Die Gipfel von Neunerkogel, Zehnerkogel, Elfer-

kogel, Zwölferkogel und Einserkogel am südlichen Ende des Sees dienten früher den Bauern des Almtals als

natürliche Sonnenuhr und werden deshalb als „Almtaler Sonnenuhr“ bezeichnet.

DATEN & FAKTEN ZUR TOUR

SEEHÖHE 589 m

TALORT

Grünau im Almtal, Oberösterreich

AUSGANGSPUNKT

Parkplatz Seeklause (590 m)

EINKEHR

Gasthof Seehaus

ANFORDERUNGEN FÜR DEN RUNDWEG 40 Hm, 1–1,5 Stunden

GIPFEL ZUM MITNEHMEN

Brandberg Nordwestpfeiler (819 m; 230 Hm, 1,25 h), Ameisstein (776 m; 160 Hm, 45 min.)

BEWERTUNG

Kondition: 2 von 5 Punkten

Technik: 1 von 5 Punkten

Erlebnis: 4 von 5 Punkten

DER ALMSEE
Unser Salzkammergut | 13

Kraftplatz im Moor

DER LÖCKER(N)SEE

Versteckt in einem Latschenwald liegt ein alter Kraftplatz im Hochmoor – mit Blick auf den gewaltigen Gosaukamm. Das Naturschutzgebiet Löckernmoos mit seinem romantischen Moorsee ist bereits vor rund 11.000 Jahren entstanden.

Das Hochmoor dehnt sich über insgesamt 7,7 Hektar aus, sein Name entstammt dem Gosauer Dialekt: Löckern („Leggan“ gesprochen) sind Latschen oder Latschenkiefern, diese sind hier oben neben Hunderten von bunten Libellen überall zu finden. Dem See fehlt übrigens ein oberirdischer Zufluss, er bezieht sein gesamtes Wasser aus dem Moorkörper, wo es in geringen Mengen unterirdisch zufließt. Wegen seines sauren Wassers können sich weder Fische noch Schnecken oder Krebsarten ansiedeln, dafür

gibt es eine Reihe anderer Pflanzen und Tiere, die nur in Hochmooren vorkommen. So entsteht ein sehr fragiles und extrem schützenswertes Ökosystem – und einer der schönsten Plätze des Landes, der auch unter Einheimischen lange Jahre als Geheimtipp galt. 2015 wurden Hochmoor und See zum

schönsten Ort Oberösterreichs gewählt, seitdem handelt es sich um ein beliebtes Ausflugsziel, das sich auf eigens angelegten Holzstegen erkunden lässt.

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Salzkammergut

Der Name „Löcker(n)see“ entstammt dem Gosauer Dialekt – „Löckern“ oder „Leggan“ sind Latschen oder Latschenkiefern, die hier oben überall zu finden sind.

DATEN & FAKTEN ZUR TOUR

SEEHÖHE 1.400 m

TALORT

Gosau, Oberösterreich

AUSGANGSPUNKT

Parkplatz Hornspitzbahn Gosau

Mittertal ( 750 m); oder Gosau

Hintertal (770 m)

ANFORDERUNG IM AUFSTIEG

640 Hm, 1,5 Stunden

BEWERTUNG

Kondition: 4 von 5 Punkten

Technik: 3 von 5 Punkten

Erlebnis: 5 von 5 Punkten

Unser Salzkammergut | 15

Der Laudachsee ist rund 400 Meter lang und genauso breit, bei einem Spaziergang kann man ihn in gut 40 Minuten komplett umrunden. Weil der See inmitten eines sensiblen Hochmoores liegt, sollten die Wege dabei jedoch nicht verlassen werden. Von der Terrasse der Ramsaualm bietet sich ein uneingeschränkter Blick zum See und auf den dahinter liegenden Katzenstein. Einen besonders schönen Blick auf den See hat man von der Hohen Scharte (1.105 m) aus. Der Sage nach hat der Riese Erla von hier oben das erste Mal die Nixe vom Laudachsee beobachtet – fast jedes Kind im Salzkammergut kennt diese tragische Liebesgeschichte. Heute steht hier eine Rastbank aus Holz, die zum Verweilen einlädt.

DATEN & FAKTEN ZUR TOUR

SEEHÖHE 895 m

TALORT Gmunden, Oberösterreich

AUSGANGSPUNKT

Parkplatz „Gasthof Hois’n“ (428 m)

Alternativ: von Gmunden mit der Seilbahn auf den Grünberg, dann eine Stunde Gehzeit

EINKEHR Ramsaualm

ANFORDERUNG IM AUFSTIEG 580 Hm, 2 Stunden

GIPFEL ZUM MITNEHMEN

Hohe Scharte (1.105 m; 250 Hm, 45 min), Katzenstein (1.349 m; 490 Hm, 1,5 h)

BEWERTUNG

Kondition: 2 von 5 Punkten

Technik: 1 von 5 Punkten

Erlebnis: 4 von 5 Punkten

16 | Unser Salzkammergut

Der grün schimmernde und glasklare Laudachsee ist bis zu 26 Meter tief und liegt in einem Naturschutzgebiet samt angrenzender Moorflächen und Feuchtwiesen.

Versteckt Kleinod

DER LAUDACHSEE

Um dieses Kleinod, eingebettet in ein Naturschutzgebiet im Schatten des mächtigen Traunsteins, ranken sich viele Geschichten. Auch deswegen ist der etwas versteckt gelegene See ein lohnendes Ziel für die ganze Familie.

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Unser Salzkammergut

Bezaubernd DER LAHNGANGSEE

Eingebettet zwischen Graswand und Neustein bezaubert der Lahngangsee als herzhaftes Schmuckstück im Ausseerland.

Auf halbem Weg zur Pühringerhütte liegen der Vordere und der Hintere Lahngangsee in einem schmalen Hochtal inmitten der grandiosen Kulisse des Toten Gebirges. Der Vordere See ist wesentlich größer und liegt frei auf einer Hochfläche, der Hintere See befindet sich abgelegen weit unterhalb des Steiges, ist deutlich kleiner und nur schwer zugänglich. Der Weg zu den beiden Seen führt romantisch entlang von Waldwegen mit Marterln und alten Wegtafeln, die über viele Jahre tief in die Bäume hineingewachsen sind. Am sogenannten Draußengatterl auf 1.380 Metern beginnt das Natura-2000-Schutzgebiet. Im klaren Wasser des Vorderen Lahn-

gangsees tummeln sich zahlreiche Saiblinge und Seeforellen. Fischen ist hier natürlich nicht erlaubt, aber zum Verweilen und Träumen ist der Platz perfekt. Der See liegt geschützt zwischen Graswand

und Neustein, die Ufer sind teilweise mit Geröll und Felsblöcken gesäumt. Im Osten ragen fast senkrechte Felswände aus dem Wasser. Nur am südwestlichen Ausläufer gibt es flachere Bereiche.

DATEN & FAKTEN ZUR TOUR

SEEHÖHE

1.494 m

TALORT

Gößl am Grundlsee, Steiermark

AUSGANGSPUNKT

Parkplatz Schachen (734 m)

EINKEHR

Pühringerhütte

ANFORDERUNG IM AUFSTIEG

785 Hm, 2,5 Stunden

BEWERTUNG

Kondition: 3 von 5 Punkten

Technik: 2 von 5 Punkten

Erlebnis: 5 von 5 Punkten

Der Vordere Lahngangsee liegt inmitten der grandiosen Berglandschaft des Toten Gebirges, auf halbem Weg zur Pühringerhütte.
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Mit 1.650 Metern ist die Tauplitz eines der größten Seenhochplateaus in Europa; der prächtige Lärchenwald und smaragdgrüne Spiegelungen hier am Steirersee lassen einem das Herz aufgehen.

Wo das Herz aufgeht

DER STEIRERSEE

Besonders im Herbst, zur Zeit des Altweibersommers, locken auf der Tauplitz der Steirersee und fünf weitere glasklare Bergseen mit einem wahren Farbenrausch.

Die Tauplitz im steirischen Salzkammergut ist mit 1.650 Metern eines der größten Seenhochplateaus in Europa. Das beliebte Wanderparadies ist ein außergewöhnliches Naturparadies mit besonderer Strahlkraft im Südosten des Toten Gebirges. Sechs glasklare Bergseen prägen das einzigartige Landschaftsbild. Im Herbst, zur Zeit des Altweibersommers, leuchten die Lärchenbäume an den Berghängen in satten Gelbtönen. Es ist die vielleicht schönste Zeit des Jahres. Rund um den Steirersee löst der dichte Lärchenwald einen wahren Farbenrausch aus. Für Herbert Raffalt ist der Steirersee überhaupt ein Lieblingsziel auf der Tauplitz. Besonders

im Oktober, wenn die Tage kurz werden, nur noch wenige Besucher auf der Hochfläche unterwegs sind und es insgesamt

etwas stiller wird, ist der Bergführer und Buchautor gern hier unterwegs.

DATEN & FAKTEN ZUR TOUR

SEEHÖHE 1.450 m

TALORT

Tauplitz, Steiermark

AUSGANGSPUNKT

Parkplatz am Ende der mautpflichtigen TauplitzalmAlpenstraße (1.586 m)

EINKEHR

Trawenghütte, Almrauschhütte

ANFORDERUNG IM AUFSTIEG

105 Hm, 1,5 Stunden

GIPFEL ZUM MITNEHMEN

Traweng (1.981 m; 540 Hm, 2 h)

BEWERTUNG

Kondition: 1 von 5 Punkten

Technik: 1 von 5 Punkten

Erlebnis: 3 von 5 Punkten

Unser Salzkammergut | 19

Die Bezeichnung „Seelein“ ist ortsüblich im Salzkammergut –so werden Kleinstseen oder größere Lacken oft genannt.

In der Karstwüste HIRZKARSEE(LEIN)

Klein, aber fein ist dieses hochalpine Seelein am DachsteinKrippenstein-Plateau – umrahmt von sattgrünen Latschen und fleischfressenden Pflanzen. Ein ganz besonderer Ort, der trotz seiner Lage inmitten einer rauen, zerklüfteten Felslandschaft mit tiefen Dolinen relativ leicht erreichbar ist.

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Der Hirzkarsee gehört zur UNESCO-Welterbestätte Kulturlandschaft Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut. In der zerklüfteten Weite des Dachsteinplateaus, südlich des Hohen Krippenstein (2.108 m) und unweit der verfallenen Hirzkaralm, liegt der hochalpine See zwischen Hirzkarkogel (1.859 m) im Südwesten und Margschierf (2.080 m) im Nordosten. Die Bezeichnung „Seelein“ ist übrigens ortsüblich im Salzkammergut – so werden Kleinstseen oder größere Lacken oft genannt. Rund um den win-

zigen See mit seinen 25 Metern Durchmesser gibt es eine Niedermoorzone mit sehr raren Pflanzen wie dem fleischfressenden Sonnentau und großen Sumpfdotterblumen. Glucksend bahnen sich kleine Abflüsse den Weg. Ein interessanter Fakt: Bei Nebel erscheint das

Hirzkarseelein tiefschwarz, die Farbe ändert sich aber je nach Lichteinfall. Leider verschwinden immer mehr der kleinen Dachsteinseen durch Überbewirtschaftung und die zunehmende Verkarstung des Hochplateaus.

DATEN & FAKTEN ZUR TOUR

SEEHÖHE 1.814 m

TALORT

Obertraun, Oberösterreich

AUSGANGSPUNKT

Talstation Gjaid, Krippensteinbahn

Sektion III (1.788 m) – die Auffahrt erfolgt über die drei Sektionen der Krippensteinbahn, zwei bergauf und eine bergab.

EINKEHR

Gjaid Alm, Lodge am Krippenstein, Bergrestaurant

Krippenstein

ANFORDERUNG IM AUFSTIEG

60 Hm, 45 min

GIPFEL ZUM MITNEHMEN

Heilbronner Kreuz (1.959 m)

BEWERTUNG

Kondition: 2 von 5 Punkten

Technik: 2 von 5 Punkten

Erlebnis: 3 von 5 Punkten

Unser Salzkammergut | 21

Dunkler Moorsee

DER SPECHTENSEE

Das verträumte Gewässer im Landschaftsschutzgebiet Warscheneckgruppe am südlichen Rand des Toten Gebirges ist abgelegen und doch leicht zu erreichen.

Im Wasser des Spechtensees spiegelt sich das satte Grün der Fichten. Geheimnisvoll und dunkel zeigt er sich deshalb bei bewölktem Himmel. Die steilen, bewaldeten Berghänge bilden einen mächtigen Schutzwall. Nur nach Osten hin ist der Bergkessel offen. Hier befindet sich auch ein interessantes Niedermoor, das mit Schwingrasen in den offenen Seebereich übergeht. Im südlichen Bereich wächst die Weiße Seerose, ein weiteres Fotomotiv am

Rundweg. Interessant ist der See vor allem für Fischer. Hier gibt es Bach- und Regenbogenforellen, auch Schleien, Rotfedern und Rotaugen, am imposantesten sind die riesigen Hechte. Die wenigsten wissen, dass am Spechtensee auch Signalkrebse gezüchtet werden. Besonders schön zeigt sich das Gewässer im Herbst. Wer dann frühmorgens unterwegs ist, erlebt eine Landschaft voller Zauber.

22 | Unser Salzkammergut

Geheimnisvoll zeigt sich der Spechtensee, der mit steilen Berghängen und fotogenen SeerosenTeppichen in den Bann zieht.

DATEN & FAKTEN ZUR TOUR

SEEHÖHE 1.051 m

TALORT Wörschachwald/Tauplitz, Steiermark

AUSGANGSPUNKT

Parkplatz bei der Spechtenseehütte (1.060 m)

EINKEHR Spechtenseehütte

ANFORDERUNG FÜR DEN RUNDWEG 20 Hm, 45 min

GIPFEL ZUM MITNEHMEN Feldl (1.696 m; 650 Hm, 2 h)

BEWERTUNG

Kondition: 1 von 5 Punkten

Technik: 1 von 5 Punkten

Erlebnis: 3 von 5 Punkten

Unser Salzkammergut | 23

INDIAN SUMMER FEELING: BERGBLICK VOM ALTAUSSEER SEE

Wie bunt kann das Glück denn sein? Wenn sich der Sommer verabschiedet und der Herbst im Ausseerland

Einzug hält, gibt es nur eine Antwort: kunterbunt! Das Farbspektrum scheint überzulaufen und man merkt dann, wie wenig es eigentlich braucht, um Energie und auch Glück in den einfachen Dingen zu tanken.

26 |
Unser Salzkammergut

GLÜCKSORTE IM SALZKAMMERGUT

Die Luft wird kühler, der Himmel wird klarer, die Blätter werden bunter: Der Herbst zieht ein im Salzkammergut. Die beste Zeit, um zur Ruhe zu kommen, die Erlebnisse des Sommers zu reflektieren und sich neu auszurichten. Das geht besonders gut an einem Glücksort. Wo diese im Salzkammergut zu finden sind, hat uns Reisebloggerin Viktoria Urbanek im Interview verraten, die gerade ein Buch über Glücksorte im Salzkammergut herausgebracht hat.

Text:

Sie trägt am liebsten Dirndl, ist ursprünglich aus der Steiermark, lebt in Oberösterreich, hat über 70 Länder bereist und betreibt den größten Reise- und Tauchblog Österreichs: Viktoria Urbanek. Seit drei Jahren hat sie auch einen Österreich-Podcast „No Kangaroos“, in dem sie ihre Heimat kennen und lieben lernt. Mit jedem noch so kleinen Abenteuer in der großen weiten Welt wird ihre Sehnsucht nach der Heimat ein Stückchen größer. Nun hat sie das Salzkammergut erkundet und darüber ein Buch geschrieben: „Glücksorte im Salzkammergut. Fahr hin & werd glücklich.“ Wir haben mit der Reisebloggerin über ihre persönlichen Glücksorte im Salzkammergut, das Alleine-Reisen und die Faszination der herbstlichen Jahreszeit gesprochen.

Viktoria, du hast über 70 Länder bereist, mehr als 40 davon mit deinem Dirndl, und schreibst darüber auf deinem Blog „Chronic Wanderlust“. Wie ist das entstanden und wie kam es dazu, dass du mit dem Dirndl reist? Meinen Reiseblog habe ich als Studentin 2014 gestartet und die Austrian Airlines haben dann 2015 eine neue NewYork-Flugroute zum Flughafen Newark in New Jersey aufgenommen. Dafür suchten sie zwei BloggerInnen, die dort hinfliegen und Challenges machen. Um rauszustechen bei den Bewerbungen und nicht wie alle anderen einfach nur zu schreiben, wie weltoffen ich bin, habe ich mir überlegt, das Ganze in Tracht zu machen. Und es hat geklappt! Die Community der AUA war begeistert und ich bin dann tatsächlich im Juni 2015 eine Woche nach New York

Linnéa Harringer Fotos: Viktoria Urbanek, privat
Unser Salzkammergut | 27
Bei den Pinguinen in Südafrika. Bloggerin Viktoria Urbanek reist im Dirndl um die Welt.

geflogen, mit im Gepäck hatte ich nur drei Dirndl, sechs Blusen, meinen Hut und einen Pyjama (lacht). Von da an hatte ich dann mein Dirndl bei nahezu jeder Reise dabei!

Du bist ursprünglich aus der Steiermark, hast dein Herz an einen Oberösterreicher verschenkt und lebst jetzt in Enns. Wie kam es dazu, dass du das Salzkammergut genauer erkundest und darüber ein Buch schreiben wolltest?

Mein Mann hat Familie in Gosau und meine beste Freundin betreibt den Rauhbergerhof in Tiefgraben (übrigens der erste Glücksort in meinem Buch). Deswegen war ich schon immer oft und gerne im Salzkammergut. Wenn man mit Einheimischen unterwegs ist, lernt man die Orte auch nochmal ganz anders kennen. So habe ich mich total in die Gegend verliebt. Ich bin viel in

IM ZWETSCHKENREICH: DAUERAUSSTELLUNG IM NATURPARK ATTERSEE-TRAUNSEE

Wer hätte gedacht, dass die Zwetschke ein richtiges Revival erlebt? Und dass es im Naturpark Attersee-Traunsee über 2.000 verschiedene Sorten gibt und dies das Alleinstellungsmerkmal eben jedes Naturparks ist? Das Salzkammergut ist immer wieder gut für Überraschungen!

der Welt unterwegs – doch Österreich bietet ja auch so viele wundervolle Orte und Erlebnisse. Dinge, die mir zu Hause lange nicht aufgefallen sind, habe ich durch meine Reisen erst so richtig schätzen gelernt. Darüber spreche ich auch in meinem Österreich-Podcast „No Kangaroos“.

Was macht denn einen Ort für dich zu einem Glücksort?

Ich finde, Glück muss nicht wahnsinnig groß sein, das kann ein Augenblick sein. Das kann auch nur eine Kleinigkeit sein. Das hat aber, finde ich, auch ganz viel mit einem selbst zu tun. Wenn man mit sich selbst nicht zufrieden ist, dann kann man an einem wunderschönen Ort sein und das Glück wird nicht überschwappen. Man wird es nicht spüren. Deswegen ist mein Buch auch eine Einladung, dass man sich einen Ort aus dem Buch heraussucht und dann mit dieser Einstellung auch dorthin geht und einmal spürt. In sich selbst reinspürt und offen für das Glücksgefühl ist. Das Bankerl am Nordufer des Hallstätter Sees zum Beispiel. Wenn man sich dort in der Früh hinsetzt, wenn jeder noch schläft, und da dann die Sonne über den Bergkamm herüberklettert und der See zuerst noch spiegelglatt ist und dann die Enten kommen, die ihre Bahnen ziehen und quasi den See aufbrechen. Das kann so etwas Einfaches sein … und plötzlich ist man durchflutet von einem Glücksgefühl.

„Dinge, die mir zu Hause lange nicht aufgefallen sind, habe ich durch meine Reisen erst so richtig schätzen gelernt.“
28 | Unser Salzkammergut
Viktoria Urbanek

AUF KLEINSTEM RAUM: IM TINY HOUSE VON FRANZL BRAUCHT ES NICHT VIEL.

Etwas außerhalb des Ortskerns von St. Wolfgang befindet sich das Tiny House von „Das Franzl B&B“. Ob mit der besten Freundin oder dem Partner, hier bleibt die Welt stehen und nachts kann man durch das Dachfenster den Sternenhimmel unter der warmen Bettdecke bestaunen.

Ist das Bankerl dein persönlicher Lieblings-Glücksort im Salzkammergut?

Ja, das ist einer. Aber einer der lustigsten Orte zum Recherchieren war für mich das Klo-Museum in Gmunden. Oder einer der schönsten Momente war die Wanderung am Altausseer See im Herbst, mit diesen Indian-SummerFarben. Bei diesen Herbstfarben glaubt man, da hat wer mit Photoshop gearbeitet. Das kann nicht echt sein! Ich war alleine dort wandern und habe Fotos gemacht und bin dabei einem Mann begegnet, einem waschechten Altausseer, der mir zeigte, wo ich die schönsten Perspektiven zum Fotografieren finde. Wir sind dann gemeinsam weiter gewandert und haben fotografiert. Diese kleinen Momente machen für mich den Zauber aus. Dafür muss man aber auch offen sein! Deswegen habe ich auch ganz viel von der Recherche allein gemacht, ganz bewusst.

Bist du generell viel alleine unterwegs auf deinen Reisen?

Ja, ich bin sehr gern alleine unterwegs, eben weil man tolle Leute kennenlernt und ich auch gern Zeit mit mir verbringe. Da komme ich zum Lesen, zum Nachdenken und Reflektieren. Das genieße ich sehr. Dieses Jahr war ich fünf Wochen allein in Mexiko und das war

TIPP AUS DER REDAKTION: INDIAN SUMMER FEELING AM OFFENSEE

Mein persönlicher Glücksort im Salzkammergut im Herbst ist der malerische Offensee. Ich liebe es, im Herbst dort mit meinem Hund Mika spazieren zu gehen, wenn die Luft erfüllt ist von einem sanften Duft herabgefallener Blätter und die Umgebung in warmen Rotund Goldtönen erstrahlt. Der perfekte Ort, um seine Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen, frische Energie zu tanken und die Natur zu genießen.

Redakteurin Linnéa Harringer und Redaktionshund Mika

einfach großartig. Es ist unglaublich bereichernd, wenn ich in Länder reise, wo ich noch nie war und mich nicht auskenne, und ich so herausfinden muss, wie das Land so tickt. Das kann man viel besser, wenn man allein unterwegs ist. Empfehle ich also auch fürs Salzkammergut (lächelt).

Hast du keine Angst alleine in fernen Ländern?

Nein, habe ich nicht. Ich bin der festen Überzeugung, dass „ Angst im Gepäck“ ein schlechter Begleiter ist, dass man Unsicherheit ausstrahlen würde und dann eher was passieren könnte. Vor Corona war ich die Hälfte des Jahres unterwegs, jetzt sind es so um die 40 Prozent, und mir ist glücklicherweise noch nie was passiert.

„Bei diesen Herbstfarben glaubt man, da hat wer mit Photoshop gearbeitet. Das kann nicht echt sein!“
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Viktoria Urbanek

FREIHEIT AM BERG: ENTLANG DER LOSER PANORAMASTRASSE

Im steirischen Teil des Salzkammerguts weht ein anderer Wind und das spürt man am besten bei offenem Verdeck im Cabrio oder zumindest bei offenen Fenstern beim Cruisen entlang der Loser Panoramastraße im Ausseerland. Auf neun Kilometern schlängelt sich die Panoramastraße den Loser hoch und schmiegt sich sanft an seine Hänge, Felsen und Weiden. Wer auf der Suche nach einem romantischen Ausflugsziel mit seinem Lieblingsmenschen ist, sollte am späten Nachmittag im Sonnenuntergang fahren!

WIE SCHÖN KANN WASSER SEIN: DER WALDBACHSTRUB WASSERFALL

Obwohl jedes Jahr gut eine Million Besucherinnen und Besucher nach Hallstatt pilgern, finden nur wenige den Weg durchs Echerntal und zum Waldbachstrub Wasserfall. Ein Glück für all jene, die die Natur zum Aufladen ihrer inneren Akkus verwenden. Gut 90 Meter ist er hoch und mit voller Wucht stürzen sich die Wassermassen hinab. Ein Phänomen und gleichzeitig Kunstwerk der Natur!

Und wie sieht’s mit Einsamkeit aus?

Ich habe meine E-Bücher mit, lerne neue Menschen kennen und habe mittlerweile schon fast überall auf der Welt Freundinnen und Freunde, die ich besuche oder mit denen ich telefonieren kann. Einsamkeit kenne ich nicht, nur weil ich alleine unterwegs bin, fühle ich mich noch lange nicht allein (lächelt).

Vermisst du Österreich auf deinen Reisen? Worauf freust du dich am meisten beim Heimkommen?

Auf eine Scheibe Schwarzbrot, ein schönes WC, in dem man Klopapier runterspülen darf (schmunzelt), im eigenen Bett zu schlafen, selber zu kochen, auf meine Katze und natürlich auf meinen Mann.

Was liebst du am Salzkammergut im Herbst?

Ich finde, dass der Herbst wieder so eine Ruhe mitbringt. Wieder so ein Zu-sichKommen.

Alle schwärmen ja immer von dem kanadischen Indian Summer und der muss sicher faszinierend sein, aber man braucht nicht zwölf Stunden in ein Flugzeug steigen, weil man sieht das bei uns im Salzkammergut an so vielen Orten! Wenn ich im Herbst durchs Salzkammergut fahre, geht mir einfach das Herz auf. Der klare Himmel, die kühle Luft – das hat seinen ganz eigenen Charme. Und es sind wieder weniger Menschen unterwegs.

Blog: www.chronic-wanderlust.com

Podcast: www.nokangaroos.at

Glücksorte im Salzkammergut

Viktoria Urbanek

Droste Verlag

ISBN: 978-3-7700-2455-1, € 17

BUCHTIPP
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Spektakulär. Mitten im Salzkammergut.

Wer das Salzkammergut liebt, der wird sich im EurothermenResort Bad Ischl mehr als nur wohlfühlen. Von der Entspannung im Sole-Thermalwasser der Therme über die bio-zertifizierte Küche im Hotelrestaurant des Royal****s bis hin zu „Wellness am Dach“ in der SkyLounge mit ihrem atemberaubenden Ausblick. Massagen und Beauty-Anwendungen rund um Salz & Sole sind die Krönung.

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Trendy in den Herbst

Redaktion: Ulli Wright Fotos: Shutterstock, Hersteller

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Aus Liebe zur Natur

Eine Laubsäge, viel Geduld und ein paar „Abwurfstangen“ – mehr braucht Gerhard Götzendorfer aus Laakirchen nicht, um eine kleine Miniaturwelt nach dem Vorbild von Flora und Fauna zu erschaffen: Knöpfe, Jagdmessergriffe und Trachtenschmuck werden hier mit viel Leidenschaft und Fingerspitzengefühl aus schneeweißem Hirschhorn geschnitzt.

Der erste Eindruck: bescheiden, unauffällig und klein. So wirkt die Werkstatt im Hinterhof von Gerhard Götzendorfers

Privathaus in Laakirchen. Dass in diesem Raum Besonderes geschaffen wird, sieht man nicht sofort. Seit den frühen 1990er-Jahren entsteht hier große Handwerkskunst, die aber in der Regel nicht größer ist als das Ziffernblatt einer Armbanduhr. Ein Widerspruch? Im

Gegenteil. Auf einer Fläche von nur zwei bis fünf Quadratzentimetern fertigt Götzendorfer dreidimensionale, kunstvolle Miniatur-Motive aus Hirschhorn. Er arbeitet dabei mit extrem feinen Sägeblättern. Eine Kunst, die nur wenige beherrschen.

Kunst aus Hirschhorn Ein paar Bleistiftstriche, eine kleine Skizze, das ist die Vorlage. Auf einer Rosette, dem Ansatz eines Rothirschge-

weihs, soll nun ein Hirschmotiv inmitten einer Reihe von Tannenbäumchen entstehen. Wo man ohne Brille kaum die Bäume erkennen kann, werden die Konturen im Zehntelmillimeterbereich ausgesägt. „Zuerst bohre ich rund um das eigentliche Motiv kleine Löcher, um dort die Laubsäge einfädeln zu können“, erläutert Götzendorfer. „Dann werden die mit Bleistift vorskizzierten Motive ausgesägt.“

Text: Zivana de Kozierowski Fotos: Monika Löff
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In der Werkstatt ist es angenehm ruhig, das einzige Geräusch ist das leise Raspeln der Säge. Fast meditativ. Der 59-jährige Handwerker wirkt gelassen und zufrieden. Jetzt erzählt er, wie er zu dieser uralten Handwerkstradition gekommen ist, die lange Zeit in Vergessenheit geraten war und erst seit Beginn der 1990er-Jahre wieder Aufschwung erfahren hat: „Begonnen hat die Leidenschaft für das Hirschhornschnitzen bereits in meiner Kindheit, vor allem aus Liebe zur Natur. Jedes Wochenende war ich mit dem Vater, der aus der Grünau im Almtal kommt, abseits der Wege im Wald unterwegs.“

Vorbild Natur

Eine wesentliche Voraussetzung, die man für dieses Handwerk benötigt, hat Götzendorfer dabei schon sehr früh gelernt: das genaue Beobachten bei seinen Streifzügen im Wald. „Wenn man be-

denkt, dass mein Vater jeden Tag zweieinhalb Stunden zur Schule gegangen ist und die gleiche Zeit wieder zurück, kann man sich vorstellen, wieviel Zeit er Tag für Tag in der Natur verbracht hat. Diese Wege ist er später dann immer mit uns gegangen. Das waren für mich permanente Naturstudien und sie bilden zugleich auch die Vorgeschichte zu meinem Beruf. Nächstes Jahr werden es 30 Jahre, dass ich mit Hirschhorn mein Geld verdiene. Wahrscheinlich bin ich der Einzige hierzulande, der ausschließlich davon lebt.“

Doch da war noch ein anderes, einschneidendes Erlebnis in der Kindheit des Hirschhornschnitzers, das ihn nachhaltig geprägt hat. Götzendorfer legt sein Werkzeug zur Seite, steht auf und geht in den Nebenraum, um etwas zu holen. „Der zweite entscheidende Grund, warum ich mich seit meiner

Kindheit für diese Materie begeistere, ist das hier.“ Er hält eine schon etwas ältere, aber sehr gut erhaltene KinderLodenjacke in Händen.

„Diese handgefertigte Jacke aus meiner Kindheit hat meine Mutter für mich genäht, als ich etwa fünf Jahre alt war. Und die beiden geschnitzten Hirschhornknöpfe darauf hat ein Arbeitskollege meines Großvaters gemacht.“ Der Großvater sei in der Eisenau Holzknecht gewesen und habe mit Vorliebe Krippenfiguren geschnitzt. „Beim abendlichen Schnitzen in der Holzknecht-Hütte hat der Arbeitskollege aber nicht mit Holz, sondern mit Hirschhorn gearbeitet. Diese beiden Knöpfe auf meiner Jacke haben mir als Kind jedenfalls dermaßen gut gefallen, dass sie indirekt der Auslöser für mich waren, diesen Beruf zu wählen.“

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„Das Wichtigste ist die Beobachtungsgabe, das Auge fürs Detail sowie handwerkliches Geschick.“
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Gerhard Götzendorfer

Rehkrickerl am Anfang

„Angefangen habe ich mit kleinen ‚Rehkrickerl‘, denn ein großes Hirschgeweih habe ich lange nicht gefunden“, erzählt Götzendorfer. Heute kaufe er das Material von Jägern zu oder manchmal auch aus Nachlässen. Dabei handle es sich um „Abwurfstangen“, also Geweih, das Jahr für Jahr im Februar oder März vom Wild abgeworfen und von der Jägerschaft eingesammelt wird.

Bei der Qualität des Geweihs gibt es sehr große Unterschiede. Das ist vor allem von der Ernährung des Tieres abhängig. Deshalb sind Götzendorfer die Abwurfstangen eines Hirschen aus der freien Natur am liebsten. „Das hier ist ein schönes, beiniges Geweih, wie man so sagt“, er zeigt uns ein beeindruckendes Materialmuster in strahlendem Weiß. Bei einem Geweih aus einer Hirschzucht fehle die Knochendichte, das Hirschbein wäre manchmal braun durchzogen und zum Schnitzen eher weniger gut geeignet.

Die Knochenstruktur ist aber auch von der Hirschart abhängig. Das Horn eines Alpenhirschen ist viel dichter als das eines Auhirschen. „Ich verwende am liebsten das Hauptgeweih eines Alpenhirschen“, so Götzendorfer. „Beim Auhirsch ist das Geweih zwar viel größer und wuchtiger, aber auch viel schwammiger. Zudem hält das Material nicht so lange und vergilbt schneller.“ Dazu kommt, dass man vom Geweih ausschließlich die äußeren drei bis vier Millimeter verwenden kann. Und jedes Geweih hat auch nur ein „Rosenstück“, nicht jedes eignet sich zum Schnitzen. Der Vorteil bei der Rose, dem Ansatzstück des Geweihs, ist, dass man im Idealfall auf zwölf Millimeter Knochenschicht kommt. Da tut man sich halt auch vom Motiv her leichter, weil man mehr Tiefe hat: „Da kann ich auf bis zu drei Ebenen arbeiten, um ein Motiv dreidimensional gut darzustellen.“

Die Knöpfe der Kinderjacke waren Auslöser für das erlernte Handwerk.
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Für diese uralte Handwerkstradition wird Hirschhorn aus Abwurfstangen verwendet.
Unser Salzkammergut

Vom Schlosser zum Schnitzer Ursprünglich hat Götzendorfer Schlosser gelernt. „Ein handwerklicher Beruf, der mir sehr zugute kommt, denn ich fertige sämtliches Werkzeug zum Schnitzen selbst. Doch das Wichtigste ist die Laubsäge. Ich verwende hauptsächlich eine kleine Kinderlaubsäge für meine Hirschhornstücke.“ Er nimmt seine Laubsäge von der Werkbank und meint: „Ich trau’ mir zu sagen, dass nicht viele Leute mit derart dünnen Sägeblättern schneiden können! Dabei geh’ ich geh unter Null.“ Was bedeutet, dass die Stärke der Sägeblätter nur 0,2 oder 0,3 Millimeter misst. Bei den Motiven gehe es schließlich um Millimeterarbeit im Zehntelbereich.

An einem einfachen Hirschmotiv schnitzt Götzendorfer drei bis vier Stunden.

„Vor 30 Jahren habe ich dafür mindestens einen ganzen Arbeitstag gebraucht. Man bekommt halt auch Routine mit der Zeit ...“ Und bei der Frage, was er denn am liebsten schnitze, kann er sich nur schwer entscheiden: „Am liebsten ist mir die Abwechslung“, meint der Hirschhornschnitzer dann diplomatisch. Die Vielfalt mache es aus, das sei das Wichtigste. Was er von Anfang an geliebt habe, sei das Arbeiten mit dem Material selbst gewesen: „Das Hirschhorn ist zwar hart, aber gleichzeitig auch sehr geschmeidig.“ Er kenne kein Material, das sich so schön bearbeiten lasse, meint er begeistert.

Doch die Grundlage für alles, so Götzendorfer, sei die Gabe der Beobachtung und das Auge fürs Detail. Ein Segen, dass sein wichtigstes Werkzeug noch so gut funktioniere. Zwar brauche er schon seit ein paar Jahren eine Brille, allerdings tue es eine Lesebrille. „Neben dem handwerklichen Geschick und der Genauigkeit ist gutes Sehen wirklich das Wichtigste.“ Der Meister feilt an einem kleinen Hornblättchen, das in einen Ring eingesetzt werden soll. Das Motiv, ein filigraner Rehbock in der Größe eines Fünf-Cent-Stückes, misst gerade einmal vier Millimeter …

Nähere Infos unter: hirschhornschnitzer-goetzend. webnode.page

„Mein Handwerk ist eine ehrliche Leidenschaft, wo man den Stundenlohn nicht aufrechnen darf. Das tut sich ja keiner mehr an ...“
Gerhard Götzendorfer
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Gerhard Götzendorfer in seiner Werkstatt in Oberweis, Laakirchen.

Süßer

Herbst

Die Tage werden bereits merklich kürzer. Am Morgen liegt oft Nebel über dem Land als untrügliches Zeichen, dass der Herbst kommt. Wie man diese Zeit besonders genießen kann, zeigt Theresa Baumgärtner in ihrem neuen Buch „Tweed Time“.

TWEED TIME –VOM DUFT DES HERBSTES UND DER FREUDE AUF DEN WINTER

Text: Nicole Madlmayr Fotos: Melina Kutelas
BUCHTIPP
€ 36 46 | Unser Salzkammergut
Theresa Baumgärtner Brandstätter Verlag

„Tweed Time“ nennt Theresa Baumgärtner die Zeit im Frühherbst, weil sie die besondere Stimmung an Schottland erinnert. Diesen Titel trägt deshalb auch ihr neues Buch.

Es sind die goldenen Tage, die den Spätsommer und den Frühherbst so besonders machen. Wenn sich am Morgen schon Nebel wie ein Weichzeichner über die Landschaft legt, um dann der Sonne wieder Platz zu machen, die bis zum Abend ihre wohltuende Wärme schenkt. „Tweed Time“ nennt Theresa Baumgärtner diese Zeit, weil sie die einzigartige Stimmung immer an Schottland erinnert.

Und wenn es dann noch ein bisschen kühler wird, macht man es am besten wie die Engländer oder eben die Schotten und schenkt sich eine Tasse Tee ein. Diese wärmt nicht nur den Körper, sondern auch die Seele. Und besonders gut tut ein frischer Tee, wenn man ihn zusammen mit einem Stück Kuchen genießen kann. Wie wäre es zum Beispiel mit einem köstlichen Zimtkranz oder einer knusprigen Apfeltarte? Theresa Baumgärtner liefert in ihrem neuen Buch, dem sie auch den Titel „Tweed Time“ gegeben hat, wunderbare Inspirationen und zeigt, wie schön die kühlere Jahreszeit sein kann.

Außerdem präsentiert sie Deko-Ideen und viele Rezepte, die vom Glück des Erntens „erzählen“ und wunderbar nach Herbst schmecken. Obst und Gemüse kommen frisch von Garten und Feld in die Küche, wo sie von der Autorin vielfältig eingesetzt werden. Wir machen es ihr nur zu gern nach und verwöhnen uns mit Köstlichkeiten aus dem Buch. Drei ausgewählte Rezepte präsentieren wir auf den folgenden Seiten – eine Tarte, drei Mal anders. Damit duftet es nach Herbst und es steigt die Vorfreude auf den Winter!

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Birnentarte

ZUTATEN

für eine Tarteform (29 x 20 cm):

FÜR DEN TEIG:

75 g Dinkelvollkornmehl, fein gemahlen

75 g Dinkelmehl, Type 630

1 Prise Meersalz

50 g heller Rohrohrzucker

100 g kalte Butter

1 Eigelb

FÜR DEN GUSS:

25 g Butter

2 Eier

1 Prise Meersalz

50 g heller Rohrohrzucker

1 Pkg. Bourbon-Vanillezucker

30 g Dinkelmehl, Type 630

125 g Crème fraîche

1 EL Rum

ZUM BELEGEN:

1 – 2 Birnen (z. B. Conference)

ZUM GLASIEREN:

2 EL Ahornsirup

AUSSERDEM:

etwas Butter für die Form

etwas Dinkelmehl für die Arbeitsfläche

Backpapier und getrocknete Hülsenfrüchte zum Vorbacken

ZUBEREITUNG

Die Tarteform einfetten. Für den Teig das Vollkornmehl, das Dinkelmehl, das Salz und den Zucker in eine Rührschüssel geben. Die Butter in Würfel schneiden, hinzufügen und alles mit der Hand vermengen, bis Streusel entstehen. Zum Schluss das Eigelb hinzugeben und alles rasch zu einem Mürbteig kneten. Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und die Form damit auslegen, dabei einen 1 cm hohen Rand stehen lassen. Die Form abdecken und 30 Minuten kühl stellen.

In der Zwischenzeit den Backofen auf 180 Grad (Umluft) vorheizen. Den Teig ein paar Mal mit einer Gabel einstechen, mit einem Stück Backpapier belegen und mit den Hülsenfrüchten beschweren. Den Mürbteig 10 Minuten im heißen Ofen vorbacken. Anschließend das Papier mit den Hülsenfrüchten entfernen und den Teig in der Form auskühlen lassen.

Für den Guss die Butter schmelzen und beiseitestellen. Die Eier, das Salz, den Rohrzucker, den Vanillezucker und das Mehl mit einem Schneebesen verrühren. Zum Schluss die geschmolzene Butter, die Crème fraîche und den Rum kurz unterrühren.

Die Birnen waschen, abtrocknen und mit Schale längs in möglichst dünne Scheiben schneiden. Dabei das Innenstück mit dem Kerngehäuse aussparen. Den Backofen auf 160 Grad zurückschalten. Den Guss auf dem Teigboden verteilen, die Birnenscheiben darauflegen und die Tarte 30 bis 35 Minuten im heißen Ofen backen. Nach dem Backen die Tarte noch heiß mit dem Ahornsirup glasieren. Danach vorsichtig aus der Form lösen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

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Knusprige Apfeltarte

ZUTATEN

für eine Tarteform (Durchmesser 28 cm):

750 g Äpfel

Saft von einer halben Zitrone

100 g gemahlene Mandeln oder Haselnüsse

70 g heller Rohrzucker

100 g Dinkelmehl, Type 630

1 Prise Meersalz

1 Msp. gemahlener Ceylon-Zimt

100 g kalte Butter

ZUM BESTREICHEN:

2 EL Quittengelee

AUSSERDEM:

etwas Butter für die Form

etwas Dinkelmehl für die Arbeitsfläche

ZUBEREITUNG

Die Tarteform mit etwas Butter einfetten. Die Äpfel waschen, vierteln, vom Kerngehäuse befreien und in dünne Spalten schneiden. Die Apfelspalten in einer Schüssel mit dem Zitronensaft vermischen, damit sie nicht braun werden.

Für den Teig die Mandeln, den Zucker, das Mehl, das Salz und den Zimt in eine Rührschüssel geben. Die Butter in kleine Würfel schneiden und hinzufügen. Alles mit der Hand kurz vermengen, bis Brösel entstehen. Die Brösel zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche auf etwa die Größe der Form ausrollen. Die Form mit dem Teig auslegen, dabei einen 1 cm hohen Rand formen. Nach Belieben mit einer Gabel ein Muster in den Rand drücken.

Den Backofen auf 180 Grad (Umluft) vorheizen. Die Äpfel dachziegelartig auf den Teig legen. Den Kuchen in den heißen Ofen schieben und ca. 30 Minuten goldbraun backen. Das Gelee in einem kleinen Topf erwärmen und die noch heiße Apfeltarte damit bestreichen.

TIPP: Die Tarte noch leicht lauwarm mit etwas geschlagener Sahne servieren.

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Zwetschkentarte

ZUTATEN

für eine Tarteform (Durchmesser 28 cm):

FÜR DEN TEIG:

250 g Dinkelmehl, Type 630

6 g Weinsteinbackpulver

125 g kalte Butter

2 g Meersalz

25 g heller Rohrohrzucker

45 g Wasser

3 Eigelb

ZUM BESTREUEN:

50 g gehobelte Haselnüsse etwas gemahlener Ceylon-Zimt

AUSSERDEM: etwas Staubzucker zum Bestäuben (nach Belieben)

FÜR DEN BELAG:

10 g Semmelbrösel

700 g Zwetschken

Für die Streusel:

100 g Dinkelmehl, Type 630

50 g kalte Butter

40 g heller Rohrohrzucker

1 Prise Meersalz

etwas Dinkelmehl für die Arbeitsfläche etwas Butter und Dinkelmehl für die Form

ZUBEREITUNG

Für den Teig das Mehl und das Backpulver vermischen und sieben. Die Butter auf einer Vierkantreibe grob in das Mehl reiben. Das Salz mit dem Zucker im Wasser auflösen und mit den Eigelben möglichst schnell mit den Händen in das Mehl einarbeiten. Den Teig zu einer glatten Kugel formen, in einer Schüssel abdecken und 1 Stunde kühl stellen.

Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche ca. 2 mm dick ausrollen. Die Tarteform einfetten, mit etwas Mehl bestäuben und mit dem Teig auslegen. Den Teigboden gleichmäßig mit den Semmelbröseln bestreuen.

Die Zwetschken waschen, halbieren, entsteinen und an der Spitze leicht einschneiden. Danach die Früchte fächerförmig auf dem Teig anordnen.

Den Backofen auf 180 Grad (Umluft) vorheizen. Für die Streusel das Mehl mit der Butter zu Bröseln verreiben. Dann den Zucker und das Salz untermengen und die Streusel auf den Zwetschken verteilen. Die Tarte mit den gehobelten Haselnüssen und dem Zimt bestreuen. Im heißen Ofen 30 bis 35 Minuten backen. Nach dem Abkühlen in der Form die Tarte nach Belieben mit etwas Staubzucker bestäuben.

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www.lt1.at
Theresa Breiteneder
Die neue Staffel Jeden FR ab 18 Uhr
LT1 Moderatorin & Landwirtin

RRRRRRRRRR

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Salzkammergut

am Traunsee RÖSTFRISCH

Wenn die kleine, familiengeführte Kaffeerösterei in der Satoristraße frisch röstet, zieht ein feines Aroma von Arabica Bohnen durch die Gassen von Gmunden. Im Jahr 1935 gegründet, kümmert sich Marlene Drack nun in 4. Generation um den „Nussbaumer Kaffee“. Ein Segen. Nicht nur für den Großvater der Unternehmerin, sondern auch für Kaffeegenießer hierzulande und Kaffeebäuerinnen in Guatemala.

Text: Zivana de Kozierowski Fotos: Monika Löff
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Von außen sieht man gar nichts. Von außen ist die Satoristraße 13 in Gmunden unscheinbar. In dieser stillen Wohnstraße deutet nur ein kleines Schild an der Hausmauer auf die Rösterei „Nussbaumer Kaffee“ hin. Der ehemalige Leseraum des früheren Kurhotels, der den Gästen seinerzeit nicht nur Entspannung, sondern auch einen großartigen Blick über den Traunsee servierte, ist seit 1935 Lagerraum und Kaffeerösterei zugleich.

Tritt man ein, begibt man sich auf eine Reise in eine eigene Welt: Man sieht ... Regale, Regale, Regale, bis zur Decke hinauf prall gefüllt mit dicht an dicht gestapelten Jutesäcken voll Kaffee. Ein kleines Kaffee-Universum sozusagen. Mittendrin – die große Röstmaschine aus den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Vintage-Optik pur, ein Blickfang für Kenner. Und über allem der betörende Duft nach frisch geröstetem Kaffee.

Kaffee – Stichwort und Begrüßung zugleich: „Darf ich euch einen Kaffee anbieten?“ Noch bevor sich die Gelegenheit ergibt, Fragen zu stellen, haben wir schon einen frisch gebrühten Espresso mit kräftigem Aroma vor uns stehen. Bohnenmischung „La Tazza Nera“, die schwarze Tasse. Serviert von Marlene Drack, Österreichs jüngster Kaffee-Som-

melière. Sie und ihr Großvater, Manfred Drack, sind die tragenden Säulen des kleinen Familienbetriebs. Eine 4-Mann/ Frau-Show. Mit im Boot die tüchtige Frau Döller und noch ein Außendienstmitarbeiter, der aber gerade unterwegs ist, damit die regionale Gastronomie nicht auf ihren Kaffee warten muss ...

Manfred Drack und seine Enkelin Marlene in der Rösterei in Gmunden.
„Als Kaffeerösterei haben wir in Lampocoy, Guatemala, eine Schule finanziert. In der erntefreien Zeit wurde die Schule von den Plantagenarbeitern für deren Kinder errichtet. Ein Projekt, auf das wir besonders stolz sind.“
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Marlene Drack

Kaffee aus sieben Herren Länder

Kaffee spielt im Leben von Manfred Drack bereits seit 50 Jahren eine große Rolle. „Wir rösten ausschließlich Arabica-Kaffeesorten, da sind wir sehr traditionell. Wir verwenden den brasilianischen Kaffee als Basis und „würzen“ ihn mit Bohnen aus Costa Rica, Kenia oder auch aus Honduras. Je nachdem ob das Ergebnis ein kräftiger italienischer Espresso sein soll oder ein milder, feiner Frühstückskaffee in Form einer Wiener Traditionsmischung.“ Manfred Drack öffnet ein paar Kaffeesäcke unterschiedlicher Herkunft, um exklusiv für uns einen Röstvorgang zu starten.

Enkelin Marlene wirft hierfür die imposante Röstmaschine an. Die Maschinengeräusche dominieren jetzt den Raum und die Stimme der jungen Frau wird gleich um ein paar Nuancen lauter: „Insgesamt haben wir Kaffeesorten aus sieben Ländern hier. Kenia macht die Tasse beispielsweise sehr vollmundig, Costa Rica bringt eine leicht feine Säure in den Abgang, das merkt man dann natürlich im Kaffeegeschmack, der einem noch eine Zeit lang im Mund bleibt. Und das genau ist das Ziel, welches wir als Kaffeeröster haben – dieser angenehme, leichte fein-bittere Geschmack im Abgang“, fügt Marlene Drack hinzu.

„Einerseits sind wir bemüht, von jeder Sorte nur den besten Rohkaffee zu kaufen. Und andererseits kommt es auf das richtige Mischverhältnis an. Wie der Opa immer zu sagen pflegt: Du kannst dem besten Koch das beste Stück Fleisch geben, aber ohne Salz und ohne Pfeffer wird er kein tolles Gericht auf den Tisch zaubern können. So ähnlich ist das auch beim Kaffee.“

Das Herz der Rösterei Geschickt hantiert sie an der riesigen Röstmaschine, die bereits vom Urgroßvater angeschafft wurde, und befüllt sie mit den noch grünen Kaffeebohnen: Das „Herz der Rösterei“ ist Baujahr 1956 und hat eine kleine Silberplakette mit der Bezeichnung „Menado Superior“. „Deutsche Nachkriegsqualität aus Ludwigsburg und für mindestens acht Generationen gebaut,“ erzählt Man-

Die Kaffeebohnen vor dem Röstvorgang sind noch grün. Marlene Drack prüft den Röstgrad.
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Frisch geröstete Kaffeebohnen.

fred Drack stolz und die Enkelin betont: „Manchmal bekommt die Gute ein Service, da wird ordentlich geschmiert und dann läuft sie wieder wie neu.“

Doch leider gibt es kaum noch Techniker, die eine Maschine wie diese bedienen und bei Bedarf auch fachgerecht reparieren können. Beobachtet man jedoch die ambitionierte Nachfolgerin von Herrn Drack senior, ist man überzeugt: Die „Menado Superior“ ist auch für die nächste Generation in besten Händen. Unsere Kaffeemischung braucht übrigens genau 18 Minuten für den Röstvorgang in der Trommel, die mittels Gasflamme beheizt wird.

Von klein auf kaffeebegeistert

Marlene Drack ist in den Familienbetrieb so richtig hineingewachsen. Im Nachbarhaus groß geworden, hatte sie bereits als Kind ihre ersten Assoziationen zu Kaffee. „Wenn ich im Sommer bei offenem Fenster schlief, hat es immer so gut nach frisch geröstetem Kaffee geduftet. Das hat mich begeistert und sicher auch sehr geprägt“, schwärmt sie. „Wenn Freundinnen zu Besuch waren, sind wir in die Rösterei gegangen und haben zwischen den Kaffeesäcken Verstecken gespielt, oder ich habe dem Opa am Samstag beim Rösten zugeschaut und gefragt, ob ich helfen darf.“

Die Enkelin durfte dann die Etiketten auf die Verpackungen kleben und irgendwann mit 14 oder 15 habe sie zum Opa gesagt, sie würde gerne lernen, wie man das macht: Kaffee rösten. „Er hat sich zwar über mein Interesse gefreut“, lacht die 25-Jährige, „aber gleichzeitig hat er sich wohl auch gedacht: Was will denn dieses kleine Mädchen hier an dieser großen, schweren Maschine?“

Heute ist der Großvater sehr froh über die Entscheidung der Enkelin, den Betrieb zu übernehmen, er hätte sonst verkaufen müssen. „Auch rein genetisch gesehen“, erzählt Marlene Drack, „bin ich sozusagen die Auserwählte! Die Schwester, die Oma und die Mama vertragen allesamt kein Koffein, sie bekommen vom Kaffeetrinken Herzrasen.“

Zurück zur Rösterei

„Obwohl hier immer der gleiche Vorgang passiert, gilt es, sich als Röster auf das Wesentliche zu konzentrieren“, so Marlene Drack. Das Entscheidende ist immer dieser Moment, kurz bevor die Bohne den richtigen Röstgrad erreicht hat. „Wir rösten mit Gas und offener Flamme. Genauer gesagt mit zwei Flammen: Einmal wird direkt in die Trommel geheizt und einmal wird der Mantel mittels großer Flamme erhitzt, damit die Rohkaffeebohne möglichst gleichmäßig geröstet wird.“

„Manchmal spüre ich förmlich die vergangenen vier Generationen in diesem Raum. Besonders meinen Urgroßvater, den ich nicht einmal kennengelernt habe.“
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Marlene Drack

Bei diesem langsamen, schonenden Trommelröstverfahren ist es das Ziel, dass die Kaffeebohne außen genauso braun ist wie innen. Ein Röstvorgang dieser Art dauert 18 Minuten bei langsam aufsteigender Hitze. Ein Zeichen für den richtigen Röstungsgrad ist das „Knacken“ der Bohnen, das man auch deutlich hören kann.

Herzensprojekt Lampocoy

Um die Welt des Kaffees auch außerhalb der eigenen vier Wände kennenzulernen, hat Marlene Drack vor ein paar Jahren beschlossen, dorthin zu reisen, wo die „Kaffeekirschen“ herkommen. Eine Entscheidung mit Folgen, denn mit dieser Reise wurde der Grundstein gelegt für das Herzensprojekt der Jungunternehmerin. Gleichzeitig eine wunderschöne Geschichte: In einem kleinen Bergdorf

namens Lampocoy im Osten Guatemalas wird seit über 100 Jahren exzellenter Kaffee angebaut. In diesem Dorf ist Marlene Drack schließlich auf ein Projekt gestoßen, bei dem sich 57 Frauen zusammengefunden haben, um auf ihren eigenen Grundstücken Kaffee zu produzieren – fair und möglichst unabhängig.

„Die Frauen werden nun gerecht bezahlt, können ihr Geld selbst verwalten und dadurch auch ihre Kinder zur Schule schicken“, erzählt die Unternehmerin aus Gmunden. „Um die Lebenssituation der Kaffeebäuerinnen in Guatemala zu verbessern und den Verbrauchern in Europa einen wirklich hochwertigen Lagenkaffee anbieten zu können, zahlen wir für den Rohkaffee einen Preis, der derzeit 45 Prozent über dem Weltmarktniveau liegt.“

Durch diese Einnahmen und zusätzliche Spenden von europäischen Röstereien und Konsumenten wird das Dorf und die Kooperative in Form von Sachwerten und Infrastrukturmaßnahmen unterstützt – das sind vor allem Investitionen in das Schulwesen und in das Gesundheitssystem. Aber natürlich profitiert auch die Qualität des Kaffees von diesen Investitionen. Zusätzlich dazu hat „Nussbaumer Kaffee“ 2019 in Eigenregie den Bau einer Schule in Lampocoy finanziert.

Wenn Marlene Drack von ihrem Herzensprojekt erzählt, zieht sie einen schönen Vergleich: „Gib einem Hungernden einen Fisch und er wird satt. Zeige ihm, wie man angelt und er wird nie mehr hungern. So ist das auch mit der Schule und dem Frauenprojekt, das wir unterstützen – eine sehr nachhaltige Sache und ein Schritt in die richtige Richtung.“

Sie hat nun vor, jedes Jahr in ein Kaffee produzierendes Land zu fahren und die Kaffeebauern vor Ort zu besuchen, um dort faire Arbeitsbedingungen zu fördern und die Kaffeebauern nachhaltig zu unterstützen.

Nähere Infos unter: www.nussbaumer-kaffee.at

„Unseren Kaffee gibt es in der Region im Einzelhandel, bei Konditoreien, in Bäckereien sowie in der Hotellerie.
Und ein Berliner Maschinenhändler kauft ihn auch regelmäßig.“
Manfred Drack
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Wenn aus Wald Bier wird

Edle Tropfen, herbe Vielfalt: Seit mehr als zehn Jahren fangen die Österreichischen Bundesforste zusammen mit erfahrenen Braumeistern den Geschmack des Waldes ein. Jährlich ist es eine andere Mischung, die in einer limitierten Abfüllung mündet. Und naturgemäß auch mundet. Die kommende Waldbier-Edition

2023 stammt aus dem „Ausseer Mischwald“.

Text: Petra Kinzl Fotos: Roast Media, S. Langmair-Kovacs, Klaus Listl
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Das Waldbier ist ein Spiegel der österreichischen Vielfalt der Wälder: facettenreich und kraftvoll. Im Mittelpunkt der Waldbier-Edition 2023, die ab Oktober erhältlich sein wird, steht ein ganz spezieller Waldlebensraum und eine besondere Kulturregion: der Mischwald des Ausseerlandes im steirischen Salzkammergut. In kaum einer anderen Region Österreichs sind so viele unterschiedliche Lebensräume wie Moore, Gebirge, Seen und Wälder auf engstem Raum zu finden. Und das prägt auch den Geschmack des Bieres.

Baum des Jahres 2023: Vogelbeere

„Die Hauptzutaten des heurigen Waldbieres stammen von der Tanne und dem Baum des Jahres 2023, der Eberesche, im Volksmund auch besser bekannt als Vogelbeere“, erläutert Andreas Gruber, Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz der Österreichischen Bundesfors-

te mit Begeisterung. Sowohl die Tanne als auch die Eberesche seien zwei für die Region typische Baumarten, die von den Bundesforsten bewusst gefördert werden, um den Wald klimafit zu machen. Weithin bekannt sind die rot leuchtenden, schmackhaften Früchte der Vogelbeere als Liebling der Vögel, aber auch Bären, Füchse, Dachse und Nagetiere laben sich an ihr. In der Naturheilkunde finden sowohl die Vitamin Creichen Früchte als auch die Blätter und Blüten Verwendung. Beliebte Produkte aus Vogelbeeren sind beispielsweise Tee, Marmelade, getrocknete Früchte und vor allem der Vogelbeerschnaps.

Beim Ernten frischer Tannentriebe im Ausseer Mischwald: Braumeister Axel Kiesbye und Thomas Kranabitl, Revierleiter der Österreichischen Bundesforste.
Unser Salzkammergut | 61

Der Geschmack des Ausseerlandes

Das heurige Waldbier wird nach Einschätzung des Braumeisters geschmacklich von karamellig-waldhonigartigen Noten geprägt sein, welche von den Spezialmalzen stammen. „Hinzu kommen die harzigen, leicht marzipanartigen Nuancen der Maiwipferl und die charakteristische Aromatik und Herbe der Vogelbeere“, weiß Kiesbye. „Die geschmackliche Vielfalt des heurigen Waldbiers versinnbildlicht den bunten Mischwald im Ausseerland“, blickt auch Gruber mit Vorfreude auf den bevorstehenden Aromaschatz und betont: „Die Gegend ist ein wahrer Hotspot der Artenvielfalt. Daher setzen die Bundesforste seit Jahren alles daran, diese unersetzlichen Lebensräume zu schützen und für kommende Generationen zu erhalten.“ So spiele auch die Tanne im Wald der Zukunft eine wichtige Rolle.

„Ihre tiefreichenden Pfahlwurzeln verankern sie fest im Boden, machen sie damit sturmfester und versorgen sie auch bei Trockenheit länger mit Nährstoffen als beispielsweise die Fichte“, so der Experte von den Österreichischen Bundesforsten.

Tannenwipfel als Hauptzutat

Frische Tannentriebe enthalten besonders viele Nährstoffe und sind stark aromatisch. Sie werden nicht nur traditionell für die Herstellung unterschiedlicher Lebensmittel wie etwa Sirup oder Honig verwendet, sondern geben ihre wohltuenden Eigenschaften auch an Bier ab. Das Öl aus den Nadeln soll unter anderem gegen Husten und Heiserkeit wirken. Geerntet wurden die jungen Tannentriebe – auch Maitriebe oder Tannenwipfel genannt – Ende Mai in einem Mischwald im Bundesforste-Revier Altaussee. Rund 30 Kilogramm wurden sorgfältig von fleißiger Hand durch Forstfacharbeiter gewonnen und von Braumeister Axel Kiesbye, der ebenfalls bei der Ernte mit dabei war, eingebraut. „Nur wenige Stunden nach der Ernte sind die frischen Tannenwipferl zum heurigen Waldbiersud der heißen Bier-Würze zugesetzt und so die wertvollen ätherischen Öle herausgelöst worden“, berichtet der Natur- und Kreativbrauer. Anschließend hieß es, die zerkleinerten Früchte der Vogelbeere, die bereits letzten September von Bundesforste-Mitarbeiter geerntet wurden, mit Bierbrand zu versetzen und dem Waldbier während der geschmacklichen Reifung im Lagertank zuzugeben.

Facettenreiches Aroma:

Jedes Jahr aufs Neue werden typische, handgepflückte WaldZutaten zu einem ganz besonderen Bier gebraut.
Tannentriebe enthalten besonders viele Nährstoffe, sind aromatisch und eine Hauptzutat im Waldbier. Die feuerroten, kugeligen Beeren der Eberesche verleihen dem Waldbier heuer eine ganz individuelle Note.
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Die Eberesche bzw. Vogelbeere ist der Baum des Jahres 2023 und in vielerlei Hinsicht eine ganz besondere Baumart, die sich durch eine hohe Widerstandsfähigkeit auszeichnet.

BEZUGSQUELLEN

Eine Auswahl an Adressen, wo das exklusive Waldbier im Salzkammergut und in Salzburg und Umgebung genossen werden kann:

KIESBYE NATURBRAUEREI

SHOP, Obertrum bei Salzburg

TRUMEREI BIERLOKAL & TRUMER SHOP, Salzburg

HOTEL EBNER’S WALDHOF AM SEE, Fuschl am See

SEE-ECK, St. Wolfgang

ROMANTIKHOTEL IM WEISSEN RÖSSL, St. Wolfgang

GETRÄNKEHAUS

OTMAR LUX, Schörfling am Attersee

KUK HOFBEISL, Bad Ischl

SYMPOSION HOTEL POST, Traunkirchen am Traunsee

HOTEL DIE WASNERIN, Bad Aussee

MONDI-HOLIDAY

SEEBLICKHOTEL, Grundlsee

Mehr auf www.waldbier.com

Seit 2011 jährlich neu interpretiert Geboren wurde die Idee zum Waldbier von den Österreichischen Bundesforsten im Jahre 2011, anlässlich des „Internationalen Jahres des Waldes“. Während in den ersten fünf Jahren Nadelbäume die Zutaten aus der Natur lieferten, lag der Schwerpunkt in der Folge auf Waldsträuchern und Wildobst. 2021 startete ein neuer Zyklus, wobei der Fokus auf Herkunft und Waldlebensräumen liegt.

Waldbier-Edition 2023 ab Herbst erhältlich Wie seine Vorgänger kommt die Waldbier-Edition „Ausseer Mischwald“ in limitierter Auflage zur Abfüllung. Das

Jahrgangsbier wird in Gourmet-Flaschen zu 0,75 l und 0,33 l ab Oktober erhältlich sein. Aufgrund seines hohen Alkoholgehalts verfügt das Waldbier über eine ausgezeichnete Lagerfähigkeit und kann als Jahrgangsbier nachhaltig gesammelt und mehrere Jahre gelagert werden. Bisherige WaldbierJahrgänge sind allerdings nahezu ausverkauft und nur mehr vereinzelt bzw. als Sammlerobjekte am Markt. Wer in den Genuss der neuen Waldbier-Edition kommen möchte, sollte sich also nicht zu viel Zeit lassen. Wo das Bier in der Gastronomie oder für zu Hause erworben werden kann, verrät die Webseite www.waldbier.com

Das heurige Waldbier „Ausseer Mischwald“ wird nach Einschätzung des Braumeisters geschmacklich von karamellig-waldhonigartigen Noten geprägt sein.
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Herbstliche Auszeit

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© Salzburger Land Tourismus/Christoph Oberschneider

NATURGENUSS UND ENTSPANNUNG

AM MONDSEE Unser Salzkammergut | 65

Der Herbst ist eine Zeit des Wandels, in der sich die Natur in warmen

Farben kleidet und eine besondere

Atmosphäre der Ruhe und Besinnung schafft. Einer der idyllischsten Orte, um diese Herbststimmung in vollen

Zügen zu genießen, ist der Mondsee. Dieser malerische See, eingebettet in die österreichischen Alpen, bietet die perfekte

Kulisse für eine herbstliche Auszeit.

Wenn der Herbst Einzug hält, verwandelt sich die Umgebung des Mondsees in ein Farbenmeer aus Gold, Rot und Orange. Die umliegenden Wälder und Berghänge erstrahlen in warmen Tönen, während die klare Oberfläche des Sees das bunte Laub widerspiegelt. Spaziergänge entlang des Ufers oder Wanderungen auf den umliegenden Pfaden bieten atemberaubende Ausblicke auf diese natürliche Schönheit.

Entspannung und Erholung. Der Mondsee ist nicht nur ein visuelles Fest im Herbst, sondern auch ein Ort der Ruhe und Entspannung. Die kühleren Temperaturen laden dazu ein, sich in gemütliche Pullover zu kuscheln und die klare, frische Luft tief einzuatmen.

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ENTSCHLEUNIGUNG. Im goldenen Herbst an der Mondseer Promenade entlang spazieren und die letzten Sonnenstrahlen auf einem der Bänkchen zu genießen, fühlt sich wie eine warme Umarmung an.

Ein Spaziergang am See und ein gemütliches Picknick am Ufer bieten Momente der Besinnung und Erholung. Die Natur kann man am Mondsee übrigens auch in Begleitung eines Alpakas genießen und sich von dem Charme und den großen, dunklen Kulleraugen dieser Tiere faszinieren lassen.

Aktivurlaub im Herbst. Wer es etwas aktiver mag, kann eine Runde auf dem See paddeln oder segeln, während die sanften Herbstwinde die Segel füllen. Auch zum Wandern, Radfahren oder Golfspielen lockt die Gegend mit den schönsten Plätzen, Touren und Ausblicken. Spaß, Spannung, Nervenkitzel und Abenteuer kann man beim MoonScape, vollgepackt mit anspruchsvollen Rätseln, erleben.

Kulturelle Entdeckungen. Abseits der Natur bietet der Mondsee auch kulturelle Sehenswürdigkeiten. Die Basilika St. Michael – bekannt aus dem Film „The Sound of Music“ – thront majestätisch über dem Ort und bietet Einblicke in die regionale Geschichte und Architektur. Die Atmosphäre der Kirche ist gerade im Herbst, wenn die Touristenströme abnehmen, besonders intensiv. Die reiche Kultur- und Kunstgeschichte des Mondseelandes kann man im Pfahlbau- und Klostermuseum entdecken.

Herbstatmosphäre genießen. Eine herbstliche Auszeit am Mondsee verspricht eine perfekte Kombination aus Naturschönheit, Entspannung und kulinarischen Genüssen. Die malerische Umgebung, die warmen Farben der Natur und die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten machen den Mondsee zu einem idealen Reiseziel für alle, die dem Alltag entfliehen und die besondere Atmosphäre des Herbstes in vollen Zügen genießen möchten.

© Shutterstock © Shutterstock Unser Salzkammergut | 67
„Der Herbst zeigt uns, wie wunderschön es sein kann, loszulassen.“

Kraftplätze zum

Wohlfühlen - Ankommen - Auftanken

Erleben Sie eine Auszeit der besonderen Art im Generationenhotel Eichingerbauer in Mondsee. Angekommen im Hotel Eichingerbauer, stehen Ihnen 45 großzügige Zimmer und Suiten zur Verfügung, die mit einer gekonnten Mischung aus Liebe zum Detail und modernem Komfort gestaltet sind. Auf einem großzügigen Areal kümmert man sich herzlich um bis 90 Gäste, um für jeden Einzelnen das Urlaubserlebnis ganz besonders zu machen.

Vielfältige kulinarische Erlebnisse. Die Küchenkünstler zaubern mit zeitgemäßer Raffinesse und nutzen dabei regionale sowie erstklassige Zutaten, um Ihren Gaumen zu verwöhnen. Genießen Sie den Auftakt des Tages mit einem vielfältigen Frühstücksbuffet und lassen Sie sich am Abend von dem exquisiten Vier-Gang-Genießermenü verführen. Begleitet von einer erlesenen Auswahl aus der hauseigenen Weingrotte wird jedes Mahl zu einem Fest für die Sinne. Ein absolutes Highlight: Der Sonntagsbrunch, immer am zweiten Sonntag des Monats.

Wellness-Refugium im Eich SPA. Hier finden Sie eine Sauna, ein Dampfbad, einen Ruhebereich und einen ganzjährig beheizten Pool. Verwöhnende Massagen und eine breite Palette an kosmetischen Anwendungen runden Ihre Wohlfühlzeit im Hotel Eichingerbauer ab.

Im Hotel Eichingerbauer verschmelzen ein stilvolles Ambiente, Vier-Sterne-Superior-Luxus und herzliche Gastfreundschaft zu einem wundervollen Gesamterlebnis.

Hotel & Restaurant Eichingerbauer ****S Eich 34

5310 St. Lorenz

www.eichingerbauer.at

HOTEL EICHINGERBAUER
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© Hotel Eichingerbauer

AUSSICHTSTURM AUF DER KULMSPITZE

Die Kulmspitze ist ein 1.095 Meter hoher Berg oberhalb des Mondsees. Auf seinem Gipfel wurde 2019 ein beeindruckender Aussichtsturm aus Holz errichtet, der gerade im Herbst ein beliebtes Ausflugsziel ist. Als Wahrzeichen für das Mondseeland bekannt, begeistert der Aussichtsturm – mit einer Höhe von 24 Metern und atemberaubenden Ausblicken weit über die Grenzen des Mondseelands hinaus – Wanderinnen und Wanderer von nah und fern.

Infos unter www.mondsee.salzkammergut.at

RADTOUREN AM UND RUND UM MONDSEE

Egal, ob Genuss-Radtouren mit Stopps in den herrlichen Restaurants und Cafés, Erlebnistouren mit den E-Bikes, Abenteuer erleben mit dem Mountainbike oder auch Geschwindigkeit spüren mit dem Rennrad: In der Region Mondsee-Irrsee finden Sie mehrere Möglichkeiten, die schöne herbstliche Landschaft auf zwei Rädern zu genießen!

Infos zu den verschiedenen Touren finden Sie auf www.mondsee.salzkammergut.at

Die Natur in Begleitung der wundersamen Alpakas genießen und sich von dem Charme dieser süßen Tiere begeistern zu lassen, macht der Edinger Hof in St. Lorenz möglich. Bei einer zweistündigen Alpaka-Wanderung erfährt man hier alles über die interessanten und oft auch eigenwilligen Tiere, deren Gewohnheiten und Bedürfnisse. Jeder bekommt ein eigenes Alpaka an die Hand, das charakterlich gut zu einem passt.

Infos und Terminvereinbarung unter www.edingerhof.at oder 0664 633 7846.

ERLEBNIS MIT ALPAKAS © Salzburger Land Tourismus/Christoph Oberschneider © Shutterstock
Unser Salzkammergut | 69
© Shutterstock

GOLF VOM FEINSTEN

In idyllischer Lage und stimmigem Ambiente lässt sich im Golfclub am Mondsee wunderbar ein paar Bälle schlagen. Das Panorama der Mondseer Bergwelt, das vielfältige Farbenspiel der Natur und die entspannende Atmosphäre lassen einen die Erinnerung der weniger gelungenen Schläge vergessen, bevor der Ball gelandet ist.

Infos unter www.golfclubmondsee.at

Die Schautafeln des Pfahlbau Pavillons informieren über die Pfahlbaukultur am Mondsee. Denn in Mondsee befinden sich wahre (bis zu 6.000 Jahre alte) Schätze: Im Pfahlbau- und Klostermuseum kann man diese entdecken. Bei einer Führung erfahren Sie viele interessante und spannende Geschichten rund um die ausgestellten Exponate. Und das ganz unkompliziert – jeden Freitag um 10 und um 14 Uhr wartet Ing. Peter Gaubinger am Eingang auf Sie – und nimmt Sie mit auf eine spannende Reise. Anmeldung ist keine nötig, einfach vorbeikommen und loslegen! Es gibt viel zu bestaunen.

Infos unter www.museum-mondsee.at

MOONSCAPE

In 90 Minuten Spaß, Spannung, Nervenkitzel und Abenteuer erleben in einem der exklusiven und authentischen Escape-Themenräumen von MoonScape – vollgepackt mit anspruchsvollen Rätseln. Die 100 Prozent handgemachten Räume garantieren ein einzigartiges Erlebnis und magische Abenteuer. Oder erkunden Sie Mondsee in einem der spannenden Outdoor-Abenteuer und erleben Sie den Ort von einer ganz neuen Seite!

Infos unter www.moonescape.at

PFAHLBAU - UND KLOSTERMUSEUM © Shutterstock
©
© TVB Mondee Irrsee
Moonscape
70 | Unser Salzkammergut
© TVB Mondee Irrsee
JETZT BESTELLEN: +43 (0) 463 47 858 | office@alpe-adria-magazin.at www.alpe-adria-magazin.at JETZT IM HANDEL Ein Produkt des Kärntner MONAT Verlages

Trainingstherapie -

MEHR LEBENSQUALITÄT

FÜR KREBSPATIENT/INNEN

Regelmäßige körperliche Aktivität im Rahmen der (Nach-)Behandlung von Krebserkrankungen hat einen sehr positiven Effekt auf die Lebensqualität der PatientInnen, wie viele Studien zeigen. Am Salzkammergut Klinikum (SK) Vöcklabruck können OnkologiepatientInnen während der laufenden Behandlung daher neuerdings an einem speziellen strukturierten Bewegungsprogramm teilnehmen.

Es ist wissenschaftlich mittlerweile vielfach erwiesen, dass sich unter Sport die Behandlungsergebnisse (Outcome) bei onkologischen Erkrankungen verbessern. „Dies gilt insbesondere für das Wohlbefinden allgemein – inklusive depressiven Stimmungslagen und massiver Erschöpfung (Fatigue) –, für die Knochendichte sowie auch natürlich für Kraft und Funktion.

Tumortherapien, wie etwa Chemotherapie, werden besser vertragen und nicht zuletzt sinkt die Rückfallquote und die Überlebensrate steigt“, bestätigt OA Dr. Stefan Petritsch vom Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation (PMR) am SK Vöcklabruck.

Chance nutzen – es ist nie zu spät Schon durch die minimalen Bewegungsempfehlungen der WHO (siehe Infobox) reduzieren sich die Sterblichkeits- und die Rückfallrate bei vielen Krebserkrankungen signifikant – selbst wenn erst bei Beginn der Krebstherapie mit regelmäßigem Training begonnen wird. Leider erfüllen 60 bis 90 Prozent der onkologischen PatientInnen diese Empfehlungen nicht. Hier möchte das PMR-Team des Salzkammergut Klinikums Vöcklabruck mit dem neuen Angebot gegensteuern. „Unser Programm ist ein individuell abgestimmtes Training unter fachlicher Aufsicht und spezieller Rücksichtnahme auf die Erkrankung der Betroffenen. Die Begleitung durch unsere Expertinnen und Experten ist essenziell, stellt die richtigen Voraussetzungen sicher und

soll dieser PatientInnengruppe quasi als ‚Startrampe‘ dienen, um sich auch nach dem Klinikaufenthalt zu Hause regelmäßig sinnvoll und auch sicher weiterzubewegen – der Gesundheit zuliebe“, erklärt Oberarzt Petritsch.

Der Mix macht‘s

Den größten Nutzen zeigt eine Kombination aus regelmäßigem Ausdauer- und Krafttraining sowie Beweglichkeits- und Gleichgewichtsübungen. Das Programm am SK Vöcklabruck bietet hierfür Medizinische Trainingstherapie (individuell abgestimmtes Kraft- und Ausdauertraining an den Geräten im Trainingsraum der PMR zur Verbesserung von Kraft, Ausdauer und Koordination) und onkologische Sportgruppen (Nordic Walking, Zirkeltraining, Yoga, funktionelles Training etc.), in denen die PatientInnen verschiedene Trainingsmöglichkeiten/ Übungen für zu Hause sowie ihre Belastungsgrenzen kennenlernen und die Freude an der Bewegung (wieder-)entdecken.

• 2,5–5 Std./Woche moderate Bewegung oder 1,25–2,5 Std. intensives Training bzw. eine entsprechende Kombination aus beiden Bereichen

• zudem Krafttraining der wichtigsten Muskelgruppen mind. 2 x/Woche sowie Balance- und Gleichgewichtsübungen

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Onkologische Trainingstherapie kann die Therapie von KrebspatientInnen positiv beeinflussen.
DER WHO
BEWEGUNGSEMPFEHLUNGEN
OA Dr. Stefan Petritsch © OÖG, honorarfrei

Hyperhidrose -

WENN SCHWITZEN ZUR QUAL WIRD

Der Sommer und damit auch das große Schwitzen sind für heuer vorbei. Zumindest für die meisten von uns. Nicht jedoch für Menschen, die an Hyperhidrose, also übermäßiger Schweißbildung, leiden. Eine Fehlfunktion der Schweißdrüsen lässt ihr Leben zur Qual werden und schränkt die Lebensqualität massiv ein.

Häufung beobachtbar, aber auch Alkohol und ein ungesunder Lebensstil können sich negativ auswirken. „Die Symptome sollten auf jeden Fall ärztlich abgeklärt werden, weil sich auch nicht bekannte Grunderkrankungen wie etwa Diabetes oder Herzerkrankungen dahinter verbergen können“, berichtet die ausgewiesene Expertin Pedevilla aus der Praxis.

Grundsätzlich ist Schwitzen normal und vor allem lebenswichtig, weil es die Körpertemperatur konstant hält. Mit dem Schweiß geben wir Körperwärme ab, die sonst – ähnlich wie bei Fieber – zu einer Überhitzung führen würde. Bei Hyperhidrose geht die Flüssigkeitsabgabe jedoch über das normale Maß hinaus. „Anzeichen für die Erkrankung ist übermäßiger Flüssigkeitsverlust – auch bei kühleren Temperaturen, wenn wir uns körperlich nicht anstrengen und wenn wir keiner Stresssituation ausgesetzt sind“, erklärt Oberärztin Dr. Sonja Pedevilla, die Standortleiterin der Chirurgie am Salzkammergut Klinikum (SK) Gmunden. Das Krankheitsbild ist geprägt von großen Schweißflecken auf der Kleidung (vor allem unter den Achseln und am Rücken), nassen Socken

und sehr feuchten Händen. Häufig steht Betroffenen der sprichwörtliche Schweiß auf der Stirn. Auch an der Brust und in den Kniekehlen kann sich das starke Schwitzen bemerkbar machen.

Verminderte Lebensqualität und psychische Belastung

Das Bild der Hyperhidrose, verbunden mit Schweißgeruch, lässt sich in der Regel kaum vor anderen verbergen. Für Betroffene ist dies sehr belastend, wird als peinlich empfunden und führt oft zu einer Stresssituation, die die Schweißproduktion noch mehr anheizt – ein Teufelskreis. Aus Angst und Scham können depressive Verstimmungen resultieren bis hin zum völligen sozialen Rückzug. Hauptursache von Hyperhidrose dürfte eine Fehlfunktion des vegetativen Nervensystems sein. Oft ist eine familiäre

Vom Antitranspirant bis zur OP Abhilfe schaffen können schweißhemmende Deos (Antitranspirants), pflanzliche Präparate oder auch Injektionen mit Botulinumtoxin („Botox“) und Behandlungen der Haut mittels Gleichstromapplikationen. Etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung leiden an einer Sonderform der Hyperhidrose mit exzessivem Schwitzen auch in Ruhe und Entspannung. Ihnen kann im SK Gmunden schon seit über 20 Jahren chirurgisch geholfen werden: Minimal-invasiv wird im Brustkorb ein bestimmter vegetativer Nerv unterbunden. Für PatientInnen mit massivem Handschwitzen stellt sich das Ergebnis sofort ein – trockene Handflächen. Ähnlich gibt es auch operative Maßnahmen bei übermäßigem Fußschwitzen.

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ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
© Shutterstock/cunaplus,
honorarfrei
Menschen mit Hyperhidrose sind in ihrer Lebensqualität meist sehr beeinträchtigt. OÄ Dr. Sonja Pedevilla © OÖG, honorarfrei

BNP STEUERBERATER ALS STARKER PARTNER IN OBERÖSTERREICH

Mit der Zentrale in Gmunden und fünf weiteren Standorten in Bad Ischl, Vorchdorf, Vöcklabruck, Wels und Linz ist BNP Steuerberater eine der größten Steuerberatungskanzleien in Oberösterreich.

Mit neun Partnern in der Unternehmensleitung zählt das erfolgreiche und stetig wachsende Unternehmen insgesamt mehr als 140 Mitarbeiter, darunter 21 Steuerberater und zwölf Berufsanwärter – Tendenz steigend. Das erklärte Ziel der Kanzleigruppe ist die Weiterentwicklung der Marke BNP als starker Partner für seine Klienten in allen steuerlichen und wirtschaftlichen Belangen sowie als attraktiver Arbeitgeber für seine Mitarbeiter. Dabei verfolgt BNP mit Überzeugung die Werte Nachhaltigkeit, Stabilität und Flexibilität.

Der Standort Bad Ischl verbindet mit seiner zentralen Lage in der Kaiser-FranzJosef-Straße modernes Arbeiten mit einem historischen Ambiente. Das stetige Wachstum sowohl der Anzahl an Klienten als auch an Mitarbeitern machten im Jahr 2022 eine Modernisierung der Räumlichkeiten und einen Umbau unumgänglich. Mittlerweile zählt der BNP-Standort 18

Mitarbeiter, verantwortlich für das Team zeichnet Geschäftsführer, Partner und Steuerberater Thomas Gaigg. Seit Anfang Mai 2023 bereichert die gebürtige Bad Ischlerin Stephanie Panzl-Laimer als Steuerberaterin das Personal. Mit Anfang Jänner 2024 ist der Wechsel von Frau Panzl-Laimer in die Geschäftsführung geplant. In dieser Funktion wird sie die Standortleitung in Bad Ischl übernehmen.

Herr Gaigg, was macht den Standort Bad Ischl für Sie zu etwas Besonderem?

Thomas Gaigg: Regional betrachtet ist Bad Ischl der perfekte Standort, wir betreuen viele Klienten aus dem Inneren Salzkammergut zwischen Ebensee über Bad Ischl bis hin nach Bad Goisern und Gosau. Die Lage unseres Büros in einem historischen und generalsanierten Gebäude im Zentrum der Stadt macht ihn sowohl für Mitarbeiter als auch Kunden attraktiv. Einen Erfolgsfaktor unserer Beratungstätigkeit sehen wir unter anderem

in unserer Größe, der damit möglichen Spezialisierung sowie der Ausfallsicherheit für unsere Kunden.

Der Standor t Bad Ischl wurde 2008 übernommen. Sie waren von Anfang an dabei. Was ist heute anders als vor 15 Jahren?

Thomas Gaigg: Seit der Übernahme der Kanzlei Tambosi im Jahr 2008 hat sich viel getan. Mit dem Kundenstamm ist auch das Team stetig gewachsen, personell sind wir in Bad Ischl mit aktuell 18 Mitarbeitern, davon eine Steuerberaterin, fünf in der Bilanzierung, fünf in der Buchhaltung, weiteren sechs in der Lohnverrechnung und eine Kollegin im Sekretariat gut aufgestellt. Mit dem Umbau im vergangenen Jahr wurden neue Büroräume geschaffen, zwei Besprechungszimmer eingerichtet und die Beschilderung an der Fassade erneuert. Unseren Klienten stehen eigene Parkplätze zur Verfügung. So bietet der Standort unseren Mitarbeitern und Kunden modernste Infrastruktur mit historischem Flair.

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© Michael Wittig

Frau Panzl-Laimer, mit Ihrem Studium der Wirtschaftspädagogik, einem Auslandssemester an der University of British Columbia, der Prüfung zur Steuerberaterin und nach Tätigkeiten bei einem oberösterreichischen Industrieunternehmen sowie zwei Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften blicken Sie auf eine fundierte Ausbildung und mehrere Jahre einschlägige Erfahrung als Expertin für Steuer- und Gesellschaftsrecht sowie als Steuerberaterin zurück. Seit Anfang Mai 2023 sind Sie Teil des BNP Teams. Wieso haben Sie sich zu einem Wechsel zu BNP Steuerberater entschieden?

Stephanie Panzl-Laimer: BNP ist eine große Kanzlei mit hohem fachlichem Anspruch und geballtem Know-how und bietet umfassende steuerliche und betriebswirtschaftliche Beratung für Unternehmen jeder Branche und Größenordnung. Dazu findet man Weiterentwicklungsmöglichkeiten in alle Richtungen. Am Standort Bad Ischl werden unsere Kunden von den Geschäftsführern, Partnern und Steuerberatern Ludwig Nussbaumer, Thomas Gaigg, Andreas Enter und Wolfgang Köppl federführend betreut. Seit Anfang Mai dieses Jahres darf ich mein Wissen und meine Erfahrung als Steuerberaterin einbringen, mit Jänner 2024 freue ich mich auf eine neue Herausforderung: als weitere Geschäftsführerin bei BNP.

Frau Panzl-Laimer, was ist Ihnen in Ihrer neuen Position als Geschäftsführerin wichtig?

Stephanie Panzl-Laimer: Offene Kommunikation auf Augenhöhe, authentisch zu sein – und die Firmenphiloso-

phie von BNP sowohl im Team als auch in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden weiterzutragen: Business needs passion. Business needs people. Business needs power. Business nachhaltig planen – auch dies ist ein für mich sehr stimmiger Leitsatz.

Sie sprechen von Kommunikation auf Augenhöhe, was darf man darunter verstehen?

Stephanie Panzl-Laimer: Offenheit und Respekt vor der persönlichen und fachlichen Meinung des Gegenübers. BNP setzt auf seine Mitarbeiter als Basis seines Erfolgs, Freundlichkeit und gegenseitige Wertschätzung sind selbstverständlich. Menschliche und soziale Kontakte stehen im Vordergrund – nicht nur im Team, sondern auch im Umgang mit Klienten und Netzwerkpartnern.

Was macht BNP Steuerberater aus Ihrer Sicht als Arbeitgeber attraktiv?

Stephanie Panzl-Laimer: Besonders wichtig ist dem Unternehmen ein persönlicher Umgang mit Du-Prinzip, flachen Hierarchien, Feedback-Kultur und einer Vielzahl an internen Veranstaltungen. Diese gemeinsamen Unternehmungen schweißen das große BNP-Team standortübergreifend zusammen. Genauso habe ich es seit meinem Start bei BNP erlebt. Das Unternehmen lebt seine Werte. Jeder Mitarbeiter wird herzlich aufgenommen, das BNP-Patensystem macht den Einstieg leicht. Ein harmonisches Arbeitsumfeld, flexible Arbeitszeiten, Homeoffice, modernste Arbeitsplätze, firmeninterne Benefits, ein hervorragendes Betriebsklima und Teamgeist sprechen für BNP als Arbeitgeber. Neben externen Fortbildungen

bietet die interne BNP-Akademie eine optimale praxisorientierte Ausbildung.

Worin sehen Sie die Stärken von BNP als Geschäftspartner für seine Klienten?

Stephanie Panzl-Laimer: In der BNPGruppe sind derzeit 21 Steuerberater und zwölf Berufsanwärter beschäftigt. Jeder von ihnen deckt mehrere Gebiete des Steuerrechts ab. Hier kommt uns die Möglichkeit zugute, team- und standortübergreifend zu arbeiten, für jeden Fall und jede Frage haben wir einen Spezialisten im Team. Der Austausch mit Kollegen und die enge Zusammenarbeit der Mitarbeiter über alle Standorte garantieren optimale steuerliche und wirtschaftliche Lösungen für unsere Kunden. Dazu kommt ein großes, internationales Netzwerk an Steuerberatern, Rechtsanwälten, Notaren, Banken, Wirtschaftsprüfern, Branchenvertretern, Behörden und vielen weiteren Experten – damit können wir unseren Klienten einen weiteren wertvollen Mehrwert bieten.

KONTAKT

BNP Wirtschaftstreuhand und Steuerberatungs GmbH

Kaiser-Franz-Josef-Straße 4, 4820 Bad Ischl

Tel.: 06132/250 73

E-Mail: office-ischl@bnp.at

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ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
Stephanie Panzl-Laimer Wolfgang Köppl, Ludwig Nussbaumer, Thomas Gaigg, Andreas Enter

Text: Zivana de

Fotos: Elisabeth Maria

Neuauflage Kurdirektion

In der Nähe des Bad Ischler Bahnhofs, im „Pavillon der Kurdirektion“, überrascht seit Kurzem eine Buchhandlung mit einem Eventkonzept, das man in der beschaulichen Kaiserstadt nicht erwarten würde. Außerdem wurde das architektonische Schmuckstück aus den 1950er-Jahren mit klassischen Mid-Century-Möbeln ausgestattet und mit anspruchsvoller Literatur bestückt. Kaufen kann man beides ... und nebenbei auch einen Cappuccino trinken.

Gleich gegenüber der Ischler „Salzkammergut Therme“, auch bekannt als das von Clemens Holzmeister errichtete „Kurmittelhaus“, befindet sich seit Mitte des letzten Jahrhunderts ein ganz besonderer Bau. 1954 errichtet, war in diesem denkmalgeschützten Gebäude die Bad Ischler Kurverwaltung untergebracht, bis diese 2008 in die ebenso denkmalgeschützte Trinkhalle, gut 200 Meter weiter, übersiedelte. Seither stand das von Heinz Karbus, einem Schüler des renommierten Wiener Architekten Oswald Haerdtl, geplante Gebäude leer.

Der Raum riecht noch nach frisch bearbeitetem Holz, als wir den Pavillon in der Bahnhofstraße betreten. Die Tribüne an der einen Seite wurde in den vergangenen Tagen frisch gezimmert: Eine kleine Plattform, die für Events, wie Lesungen oder Musikveranstaltungen, Platz bietet. Ein besonderer Blickfang ist zudem das vom Boden bis zur Decke reichende Keramikmosaik des Bad Ischler Bildhauers Hannes Haslecker im Inneren des Gebäudes, das die historische Entwicklung des Bade- und Kurortes zeigt.

Hinter diesem neuen Kulturprojekt steht ein Ischler, der rund 30 Jahre in Wien gelebt hat. Dort gründete Alexander de Goederen das Indie-Label „TROST Records“ (1990) und später den Musik- und Buchverlag „plag dich nicht“. Außerdem war er rund 20 Jahre im Buchhandel tätig und leitet u.a. die internationale Buchhandlung am Trattnerhof.

De Goederen ist ein Macher, er bringt gerne Dinge in Gang: Die Gründung des Veranstaltungslokals „Fluc“ am Wiener Praterstern geht ebenfalls auf seine Rechnung. Und auch für Architektur hat der Bad Ischler eine Schwäche. Nach der Rückkehr in seine Heimatstadt sorgte er mit dem Kauf der bekannten Villa Blumenthal, ein über 100 Jahre alter, spektakulärer Holzbau, für einiges Aufsehen.

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Der grüne Schreibtisch stammt aus dem Wilhelminenspital in Wien, ein ehemaliger Arztschreibtisch, der in den 50er- und 60erJahren in Massenproduktion gefertigt wurde.

In der „Kurdirektion“, so der Hausherr, stehe aber weniger die Architektur, sondern vielmehr das Thema „Buch und Musik“ im Vordergrund. Und zwar in einem Raum, „der die Sprache hochleben lässt und in gemütlicher Atmosphäre zu einem ehrlichen, wertschätzenden, kreativen und konstruktiven Austausch zwischen Menschen einlädt.“ Wir haben Alexander de Goederen besucht.

Herr de Goederen, ein Raum mit einem sehr speziellen Angebot an Büchern, dazu stylishe Vintage-Möbel. Ist die „Kurdirektion“ eine Buchhandlung?

Ja, in erster Linie verstehen wir uns als Buchhandlung, aber mit einer Ausrichtung, die für das Salzkammergut ziemlich ungewöhnlich ist, denn unser Sortiment ist sehr international. Und wir sind – was die Autorenschaft betrifft –eher weiblich orientiert und beschränken uns dabei fast ausschließlich auf das Thema Literatur, also Belletristik. Zudem haben wir eine besondere Auswahl an Sachbüchern zu den Themen Natur, Ökologie und Klimawandel, sowie Kinderbücher. Das ist schon ein großer Luxus, oder wenn man so will, ein städtisches Phänomen, sich im Buchhandel so zu spezialisieren.

Und die Events? Sind diese Teil des Konzeptes?

Ja. Nach 30 Jahren Wien zurück in Bad Ischl, ist mir ziemlich schnell die Idee gekommen, mehr oder weniger alles, was ich in meinem Leben beruflich gemacht habe – und das ist letztlich vor allem Buch und Musik – zusammenzufassen. Ich war auf der Suche nach einer passenden Immobilie, welche die Größe und die Möglichkeit bietet, einen Raum immer wieder zu transformieren. Ich wollte einen Ort, an dem Musikkonzerte stattfinden und zugleich einen Ort, an dem man auch der Region eine Bühne bietet: ob in Form eines Vortrages vom ansässigen Heimatverein oder in Form von Lesungen regionaler Autoren. Außerdem arbeiten wir mit dem Kulturverein „Joanz“ zusammen – benannt nach dem Berg vis-à-vis, dem „Jainzen“, der sich auch als Hausberg von Kaiserin Elisabeth einen Namen gemacht hat. Und wir kooperieren mit dem Verein „Literaturschiff“ oder auch mit Bibliotheken aus Bad Ischl. Bei einem Teil der Veranstaltungen sind wir lediglich der Ort für regionale Vereine und bieten nur den Platz an. So entsteht eine interessante Spannung zu dem internationalen Programm, das ich ausrichte.

Das vom Boden bis zur Decke reichende Keramikmosaik stammt von dem Ischler Bildhauer Hannes Haslecker und zeigt die historische Entwicklung des Bade- und Kurortes Bad Ischl.
„Wir sind sehr erfreut darüber, dass das ausgewählte Sortiment gut angenommen wird. Das haben wir so gar nicht erwartet.“
Alexander de Goederen, Betreiber der Kurdirektion Verlagsbuchhandlung GmbH
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Im Mai hatten Sie eine Lesung mit dem deutsch-türkischen Lyriker Dinçer Güçyeter.

Genau, da hat der Theatermacher, Lyriker, Herausgeber und Verleger Dinçer Güçyeter, Peter-Huchel-Preisträger 2022 und Gewinner des BelletristikPreises der Leipziger Buchmesse 2023 aus „Mein Prinz, ich bin das Ghetto“ (erschienen im Elif Verlag) gelesen. Ein fantastischer Abend! Im Gepäck hatte er auch seinen Debütroman „Unser Deutschlandmärchen“, wo er vom Schicksal türkischer Griechen, von archaischer Verwurzelung im anatolischen Leben und von der Herausforderung, als Gastarbeiter und als deren Nachkomme in Deutschland ein neues Leben zu beginnen, erzählt. Für diesen Roman wurde er auf der diesjährigen Buchmesse in Leipzig ausgezeichnet.

Kommen wir von der Literatur nun zu den Möbeln. Was hat es mit der VintageEinrichtung hier auf sich? Sind Sie Sammler? Kann man die kaufen?

Ich kann mich durchaus für diese Stücke begeistern, bin aber eher ein „ThonetSammler“, also Stühle der Firma Thonet haben es mir angetan. Ich habe für diesen Raum ganz einfach etwas gesucht, was zum Haus passt, da sind Möbel aus den 1950er-Jahren eigentlich sehr logisch gewesen.

Die Stühle, auf denen wir sitzen, sind tschechisches Mid-Century von Jindrˇich Halabala und Jirˇí Jiroutek. Zwei Designklassiker aus den 1950erbzw. 1960er-Jahren. Bei Events bleiben wir dieser Zeitepoche ebenso treu: Die Sessel, die wir bei Veranstaltungen einsetzen, sind in Österreich relativ bekannt, da die Architektur-Legende Roland Rainer in den 1950er-Jahren dieses stapelbare Wiener Original für die Stadthalle entworfen hat.

Wie kommt die „Kurdirektion“ bei den Bad Ischlern an?

Sehr gut eigentlich. Wir sind mehr als überrascht über das große Interesse! Und wir sind sehr erfreut darüber, dass das ausgewählte Sortiment gut angenommen wird. Das haben wir so gar nicht erwartet. Es kommen auch viele Leute herein und finden es toll, dass dieses Haus wieder belebt ist. Manche von ihnen kennen den Pavillon ja noch von früher ...

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Alexander de Goederen, Geschäftsführer der Kurdirektion Verlagsbuchhandlung

BUCHTIPP:

Preis der Leipziger Buchmesse 2023

„Unser Deutschlandmärchen“

Roman, mikrotext-Verlag, 216 Seiten, Hardcover, ISBN 978-3-948631-16-1, € 25

Was ist zu erwarten, wenn ein Sohn türkischer Eltern, die als Gastarbeiter nach Deutschland kamen, ein Buch mit dem Titel „Unser Deutschlandmärchen“ veröffentlicht? Eine Geschichte vom Ankommen gegen alle Widerstände? Eine skeptische Bestandsaufnahme? Eine Liebeserklärung vielleicht, eine zornige Abrechnung oder eine sentimentale Familiengeschichte? Dinçer Güçyeter zieht allen Erwartungen den Teppich unter den Füßen weg und veröffentlicht einen in jeder Hinsicht ungewöhnlichen Roman. Sehr persönlich und immer wieder überraschend im Wechsel der Tonlagen erzählt er vom Aufwachsen mit widersprüchlichen Regelsystemen, vom Finden der eigenen Sprache, von der generationsübergreifenden Suche nach Heimat und vom Überschreiten der Grenzen von Herkunft, Klasse und Geschlechterrolle.

Gibt es spezielle Pläne für das Kulturhauptstadtjahr 2024?

Wir werden eine Küche einbauen, damit wir Frühstück und kleine Speisen anbieten können.

2024 werden wir die Veranstaltungen aber eher etwas runterfahren. Im Prinzip sind wir ein wirtschaftliches Unternehmen und können natürlich nicht gegen eine Kulturhauptstadt mit 30 Millionen Euro Budget arbeiten, das wollen wir aber auch gar nicht. Es wäre wenig sinnvoll.

Außerdem glaube ich, dass wir mit Veranstaltungen nächstes Jahr eher weniger Chancen haben. Zu groß die Konkurrenz. Also werden wir in erster Linie Buchhandlung sein und Kaffeehaus. Ein Platz für Austausch und Inspiration – perfekt (nicht nur) für Regentage, die im Salzkammergut ja gar nicht so selten sind ...

Nähere Infos unter: www.kurdirektion.at

Tanja Cerwenka, Grafikdesignerin und Mitarbeiterin in der Kurdirektion Verlagsbuchhandlung
„Bereits vor 30 Jahren haben Alexander de Goederen und ich von einer gemeinsamen Buchhandlung gesprochen. Wir haben uns einige Jahre aus den Augen verloren, dann wieder getroffen und jetzt arbeite ich in Teilzeit in der Buchhandlung mit.“
Tanja Cerwenka, Angestellte und Grafikdesignerin
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ÖCHV Österreichischer Caravan Handels-Verband 18. - 22.
caravan-salon.at adVANture caravan salon austria
Oktober 23 Messe Wels Es gibt so viel zu erleben.

Heilsamer Honig

Seit Jahrtausenden profitiert der Mensch von der heilsamen Kraft des Bienenstocks. Kräuterexpertin Fräulein Grün hat viel von den fleißigen Völkchen gelernt und zeigt, wie sich die Bienenprodukte in Kombination mit Heilkräutern noch mehr entfalten. Hier gibt sie wertvolle Rezepttipps für Körper und Immunsystem, um gestärkt und gesund durch den Winter zu kommen.

HONIG PUR UND HEILSAM: Gerade wenn man für akute Wehwehchen keine passenden Medikamente zu Hause hat, kann man sich mit heilendem Honig behelfen.

Text: Petra Kinzl Fotos: Karina Nouman, Barbara Ziegelböck
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Salzkammergut

Welchen Wert eine Honigbiene für uns hat, lasse sich am besten durch Zahlen belegen, weiß Fräulein Grün: „Je nach Pflanzenvielfalt und Umweltsituation kann man sagen, dass eine Biene für ca. 500 Gramm Honig bis zu 10.000 Kilometer weit fliegen muss.“ Ein aufwendiges Unterfangen also. Und in Zeiten des Bienensterbens wichtiger denn je. Über die Jahrtausende haben wir Honig als Nahrung, für rituelle Zeremonien, aber auch als Mittel für innere und äußere Gesundheit entdeckt. So gesehen stellt die Honigbiene das drittwichtigste Nutztier für uns Menschen dar.

Geschenke aus der Natur

„Natürlich gibt es immer Alternativen, aber alles, was uns die Honigbiene an Produkten zur Verfügung stellt, sind be-

reits Heilmittel aus dem Bienenstock“, schwärmt die blonde Kräuterfee aus dem Salzburger Land. Und das sollten wir wieder zu schätzen lernen, findet sie. Denn Honig und all die anderen Bienenprodukte wie Propolis, Pollen und Co. seien Geschenke der Honigbiene an uns Menschen. „In der Naturheil-

kunde hatten die Bienen immer schon einen festen Platz, das Wissen über die Wirkungen der einzelnen Bienenprodukte ist in unserer Region aber so gut wie nicht mehr vorhanden“, bedauert die Kräutertherapeutin und Bloggerin. Das möchte sie mit ihrem Buch „Fräulein Grüns Bienen-Apotheke“ voll nützlichem Wissen und eigens kreierten Rezepten ändern. Die Idee schwirrte schon seit Jahren in ihrem Kopf herum und reifte so richtig heran, als sie Ehemann und Hobbyimker Tareq traf.

Vom entzündungshemmenden HerbstOxymel über Lungenkrauthonig bei Husten oder Halsentzündungen bis zur Propolis-Kamillen-Wundheilsalbe bei trockener Haut: Wie wir mit Honig, Bienenwachs und Pollen gestärkt und gesund durch den Winter kommen, zeigen die daraus stammenden Rezepte zum Einnehmen oder Auftragen.

„Fräulein Grün“ Karina Nouman lebt ihre Leidenschaft zur Naturapotheke, Naturküche und Naturkosmetik.
„Natürlich gibt es immer Alternativen, aber alles, was uns die Honigbiene an Produkten zur Verfügung stellt, sind bereits Heilmittel aus dem Bienenstock.“
Unser Salzkammergut | 83
Karina Nouman, Fräulein Grün

HERBST-OXYMEL

ZUTATEN

1 verschließbares Glas (250 ml) frische Hagebutten, frische Weißdornfrüchte, Apfelspalten

200 ml nicht pasteurisierter Apfelessig

300 ml Honig

ZUBEREITUNG

In das Glas ein Drittel bis zur Hälfte frische zerkleinerte Kräuter bzw. Früchte, dann komplett mit Apfelessig auffüllen. Zwei Tage unverschlossen stehen lassen, damit die Restfeuchte entweichen kann. Das Glas verschließen und an einem dunklen, kühlen Ort ausziehen lassen. Optional das Glas täglich schütteln. Die Ausziehzeit beträgt zwei bis vier Wochen, dann alles abseihen und der Kräuteressig ist fertig. Für ein Oxymel nehmen Sie 100 ml vom fertigen Kräuteressig und vermengen ihn mit 300 ml Honig.

ANWENDUNG

Oxymel eignet sich als Erfrischungsgetränk (1–2 EL mit Mineralwasser aufgefüllt), als Beigabe zum Salatdressing oder auf nüchternen Magen für den Stoffwechsel (dafür 1 EL auf 100 ml lauwarmes Wasser auf nüchternen Magen einnehmen, maximal 6 Wochen lang).

Verdauungsfördernd, entzündungshemmend, antibakteriell, desinfizierend, wundheilend

Oxymel erlebt aktuell eine Renaissance und gehört zu den ältesten Heilmitteln der traditionellen europäischen Naturheilkunde. Schon Hippokrates hat davon gesprochen. Das Essig-Honig-Gemisch besteht nur aus zwei Zutaten und kann als großartige Alternative zu alkoholischen Tinkturen – vor allem für Kinder, Schwangere und all jene, die auf Alkohol verzichten möchten – dienen.

Mit Kräutern kann ein Oxymel in eine bestimmte Richtung gelenkt werden. Das fängt bei einem Frauen-Oxymel mit Heilpflanzen wie Frauenmantel, Schafgarbe oder Kamille an. Für mehr Ruhe und Gelassenheit im Leben können Kräuter wie Lavendel, Hopfen oder Melisse ihren Weg in den Essig finden. Wer seinen Körper hingegen fit für den Winter machen möchte, kann Hagebutten, Weißdornfrüchte und Äpfel ausziehen lassen.

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PROPOLIS-KAMILLEN-WUNDHEILSALBE

Bei trockener Haut, Hautirritationen oder schlecht heilenden Wunden

Bereits in antiken Schriften ist zu finden, dass die Propolissalbe bei schlecht heilenden Wunden eingesetzt wurde. Aber auch bei kleineren Hautirritationen wie Pickeln, Sonnenbrand, als Unterstützer bei Lippenherpes, gegen Warzen oder einfach, wenn trockene Hautstellen eine gute Pflege benötigen, kann diese Wundheilsalbe aufgetragen werden.

ZUTATEN

1 EL getrocknete Kamillenblüten

50 ml Olivenöl

6 g Honig

3 g Bienenwachs

30 Tropfen Propolis-Tinktur

ZUBEREITUNG

Zuerst werden in einem Topf die Kamillenblüten im Olivenöl für 2 Stunden auf niedrigster Temperatur ausgezogen. Danach abseihen. Anschließend wird das Kamillenöl in einen Glasbehälter gegeben und das Bienenwachs darin im Wasserbad geschmolzen. Nach wenigen Minuten des Rührens schmilzt das Bienenwachs und verbindet sich mit dem Öl. Jetzt wird die Mischung aus dem Topf genommen, Honig und Propolis-Tropfen werden untergemischt. Wenn alles schön miteinander vermengt ist, kommt die noch flüssige Salbe in Tiegel und wird dort bereits nach wenigen Minuten fest.

ANWENDUNG

Bei Hautirritationen oder trockener Haut auf die betroffenen Stellen auftragen.

ÜBER

FRÄULEIN GRÜN

Fräulein Grün heißt eigentlich Karina Nouman, ist TEH-Praktikerin, Kräutertherapeutin, BachblütenBeraterin. Seit Jahren bloggt sie als Fräulein Grün, hält Vorträge und bietet Kräuterwanderungen, Workshops und Ausbildungen zu Kräuterheilkunde an. Auf ihrem Blog www.fräuleingrün.at, in ihrem Podcast und auf Radio Grün veröffentlicht sie jede Woche Rezepte und Wissenswertes rund um Kräuter und Heilpflanzen. 2017 wurde sie dafür mit dem „Garden & Home Blog Award“ ausgezeichnet.

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LUNGENKRAUTHONIG FÜR DIE BRONCHIEN

Bei Husten und bronchialen Erkrankungen

Viele Kräuter benötigen eine Basis, in der man diese ausziehen lassen kann. Oft sind es Öle, Essige oder Alkohol, aber gerade auch Honig bietet eine gute Basis, in der sich wirksame Pflanzeninhaltsstoffe lösen können. Bei Husten und bronchialen Erkrankungen im Allgemeinen wirkt das Lungenkraut regenerierend auf das Lungengewebe. Im Frühling können am Waldrand Blätter und Blüten gesammelt werden.

BIENENPRODUKTE:

ZUTATEN

1 Handvoll frische zerkleinerte Blätter und Blüten vom Lungenkraut

1 verschließbares Glas (250 ml)

200 ml Honig

ZUBEREITUNG

Das frische Lungenkraut wird zerkleinert und maximal bis zur Hälfte in das Glas gefüllt, Honig darüber und Glas verschließen. Nun soll alles 2 bis 4 Wochen an einem dunklen und kühlen Ort ausziehen.

ANWENDUNG

Da es schwer ist, die Blätter und Blüten abzuseihen, empfiehlt es sich, den Honig mit dem Pflanzenmaterial löffelweise einzunehmen (bei Halsentzündungen und Husten dreimal täglich ein Teelöffel, nicht länger als 4 bis 6 Wochen). Man kann den Honig auch in einen Tee geben. Hier darf das Teewasser aber nicht mehr als 40 Grad haben, sonst ist der Honig wirkungslos und dient nur mehr als Süßungsmittel.

BUCHTIPP:

Fräulein Grüns Bienenapotheke (Karina Nouman). Natürliche Anwendungen mit Bienenprodukten & Heilkräutern. Servus Verlag, ISBN-13 9783710403538, € 18

HONIG BIENENWACHS PROPOLIS POLLEN GELÉE ROYALE
86 | Unser Salzkammergut

ALTES HANDWERK AUS OBERÖSTERREICH:

Der Lederhosenmacher aus Ebensee

Der Ebenseer Rudi Daxner fertigt seit fast 30 Jahren Lederhosen. Seine Stücke sind handgemachte Unikate, auf welche man über ein Jahrzehnt warten muss. TV1-Redakteurin Kristina Hörtenhuber-Wendner war bei ihm zu Besuch und durfte ihm bei seiner Arbeit über die Schulter blicken.

Zu sehen ab MONTAG, 11. September um 20 Uhr auf TV1 Oberösterreich.

Alle Infos zum Empfang finden Sie unter www.tv1.at

Hier geht’s zum TV-Beitrag

Kunst & Kultur IM HERBST

Gänsehautmomente, ein Anstoß zum Nachdenken oder einfach eine Zeit der Freude: Das Herbstprogramm der Salzkammergut Festwochen Gmunden ist auch in diesem Jahr so vielfältig wie abwechslungsreich.

Kunst und Kultur können große Gefühle erzeugen. Doch was für den einen ein Gänsehautmoment ist, kann für andere ein Anstoß zum Nachdenken oder ein Moment purer Freude sein. Um dieser individuellen Wahrnehmung Rechnung zu tragen, hat das Leitungsteam der Salzkammergut Festwochen Gmunden auch für den Herbst ein Programm zusammengestellt, das vielfältig und abwechslungsreich ist.

So gibt es vertraute, heimatliche Klänge beim Gstanzlsingen und bodenständiger Volksmusik ebenso wie einen fantastischen Konzertabend mit Benjamin Herzl und Ingmar Lazar. Es gibt literarischen Hochgenuss mit Kammerschauspieler Klaus Maria Brandauer und schreiend komischen Tiefsinn mit dem Schauspielerpaar Elena Uhlig und Fritz Karl, das über die Liebe reflektiert.

ALLE INFORMATIONEN ZU DEN VERANSTALTUNGEN SOWIE TICKETS: Tel. 07612/70630-14
www.festwochen-gmunden.at 88 | Unser Salzkammergut
E-Mail: karten@festwochen-gmunden.at

LAAKIRCHNER GSTANZLSINGEN

Das Gstanzlsingen hat in Laakirchen lange Tradition. Bereits vor 20 Jahren wurde das erste Laakirchner Gstanzlsingen veranstaltet, seitdem hat es sich zu einem Fixpunkt im dortigen Kulturprogramm entwickelt. Nach einer mehrjährigen Pause gibt es das beliebte Stanzlsingen heuer wieder. Unter anderem mit dabei sind Florian Michlbauer und seine Bandlkrama. Sie singen und spielen originelle Volksmusik, überlieferte Lieder und Weisen, die von Florian Michlbauer speziell zugeschneidert und von dessen Schwester Angelika getextet werden.

• Gstanzlsingen, 15. September, 19.30 Uhr, Kulturstadl bei der Mostschenke Hoidinger

ELENA UHLIG & FRITZ KARL

Dass schreiende Komik und Tiefsinn einander nicht ausschließen müssen, zeigen Elena Uhlig und Fritz Karl mit ihrem neuen Programm „Beziehungsstatus: erledigt“. Das Schauspielerpaar spart keine Facette des unerschöpflichen Themas Liebe aus und gibt dabei auch Texte von Erich Kästner, Kurt Tucholsky und Christine Nöstlinger zum Besten.

• 1. Oktober, 18 Uhr, Toscana Congress Gmunden

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Privat
© Michael Kammeter
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GÖNN DIR GROSSES KINO IN REGAU!

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KLAUS MARIA BRANDAUER

Einmal mehr nimmt der Kammerschauspieler das Publikum mit auf eine ganz besondere Reise – und zwar durch den Weltliteratur-Kosmos von Goethe bis Heine. Bezeichnender Titel des Abends: Fast ein Hamlet mein Mephisto ein Ödipus für Jedermann. Anlass für diese „Reise“ ist das 60. Bühnenjubiläum des Kammerschauspielers, der dabei vielen Bühnenfiguren seiner langen Theaterkarriere erneut oder auch zum ersten Mal begegnet.

• 16. November, ab 19 Uhr, Toscana Congress Gmunden

COUNTER & STRINGS 2.0

Das oberösterreichische „Spring String Quartet“ zählt zu den führenden Jazz-Rock-ClassicalCrossover Streichquartetten Europas und zertrümmert dabei sämtliche gängige „Geigenmusik“-Klischees. Gemeinsam mit Countertenor Alois Mühlbachler hat das Ensemble vor zwei Jahren ein viel beachtetes Musikvideo zum Queen-Song „Don’t stop me now“ produziert. Aus diesem Erfolg ist eine künstlerische Freundschaft entstanden, die bereits im Vorjahr bei einem Konzertauftritt sowohl Publikum als auch Kritiker begeistert hat. Auch in diesem Herbst wird es wieder ungewöhnliche Klangkonstellationen geben.

• 22. Oktober, ab 19 Uhr, Stadtpfarrkirche Laakirchen

Countertenor Alois Mühlbachler © Nik Hunger
Unser Salzkammergut | 91
© Alexander Eder

BENJAMIN HERZL & INGMAR LAZAR

Unter dem Titel „Récital fantasque“ begegnen sich am 22. November um 19.30 Uhr in der Landesmusikschule Gmunden, in Österreich und Frankreich komponierte Werke. Dabei rücken vor allem die Parallelen und Gemeinsamkeiten der österreichischen und französischen Musiktraditionen. Die Einflüsse der Komponisten wirken bis heute über Ländergrenzen und über die Jahrhunderte hinweg. Ein ganz besonderer Abend mit Geiger Benjamin Herzl, der aus einer Salzburger Familie von Musikern stammt, und dem französischen Pianisten Ingmar Lazar.

• 22. November, 19.30 Uhr, Landesmusikschule Gmunden

© Shirley Suarez
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Zarte Zerbrechlichkeit

Von 8. bis 24. September kann man sich in der Hipp-Halle Gmunden von der großen, lebhaften Kunstausstellung „VIVID – How fragile we are“ mitreißen lassen:

Künstlerin Evelyn Kreinecker gewährt einen einzigartig kraftvollen und dennoch sensiblen Einblick auf die Fragilität des Menschseins.

Was uns Menschen auszeichnet, ist unsere Lebendigkeit. Sie ist quasi das Herzstück unserer Existenz. Emotionen und Leidenschaft sind essenzielle Bestandteile davon und verleihen uns Einzigartigkeit und Stärke. Gleichzeitig macht uns diese Lebendigkeit auch empfindlich und verletzlich.

Genau mit dieser zarten Verletzlichkeit setzt sich Evelyn Kreinecker in ihrer Serie „How fragile we are“ auseinander. Die Prambachkirchnerin thematisiert die Sehnsucht nach Leben, Berührung, Halt und Verbundenheit, die sich in den letzten Jahren sowohl individuell als auch als Gemeinschaft verstärkt hat.

Ausstellung zum Miterleben

Evelyn Kreinecker ist freischaffende Künstlerin und legt den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf Malerei, Zeichnung und Animationsfilm. Dabei steht der Mensch im Zentrum ihrer künstlerischen Auseinandersetzung. Während der Ausstellung werden von der Künstlerin in einem performativen Prozess die Wände eines Raumes bezeichnet, den sie dafür in der Halle installiert hat. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, während der Öffnungszeiten die Arbeit daran mitzuerleben.

Matinee & Finissage

Die Vernissage findet am Freitag, dem 8. September um 19 Uhr statt. Während der künstlerische Leiter des Künstlerhauses Wien, Günther Oberhollenzer, über das

Werk der Künstlerin spricht, begleitet Sängerin Judith Ramerstorfer den Abend. Am Sonntag, 17. September lädt die Künstlerin zu einer Matinee mit Journalistin und Moderatorin Christine Haiden, Autorin Marlene Gölz sowie Norbert Trawöger, dem Künstlerischer Direktor des Bruckner Orchester Linz. Bei der Finissage am Sonntag, 24. September wird um 16 Uhr die vollendete Raumzeichnung von Evelyn Kreinecker präsentiert.

Vom 8. bis 24. September in der Hipp-Halle Gmunden

Öffnungszeiten:

Fr.: 15–18 Uhr, Sa. und So. 10–13 und 15–18 Uhr

Infos: www.evelynkreinecker.at

Text: Anna Pröll Foto: Mag. Andrea Groisböck
INFO
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LESENSWERT

Als Mönch im Bahnhofsbistro, im Gespräch mit jungen Menschen, unterwegs in den Straßen Roms – im Alltag eröffnen sich für Bernhard Eckerstorfer bedeutsame Blickwinkel auf Leben und Glauben. Seine „Schlüsselloch-Blicke“ könnte man die kurzen Impressionen des Benediktiners und Rektors von Sant’Anselmo in Rom auch nennen – in Anlehnung an eine der 60 Geschichten seines neuen Buches „Momentaufnahmen. Gedanken und Begegnungen eines Benediktiners“. Der gebürtige Linzer, der am Stiftsgymnasium Kremsmünster und an den Universitäten Linz und Salzburg unterrichtet hat, nutzt einfache Begebenheiten seines Alltags für ein Nachdenken über Leben und Glauben – authentisch, humorvoll und trotz aller Leichtigkeit tiefsinnig.

MOMENTAUFNAHMEN

Gedanken und Begegnungen eines Benediktiners

Von Bernhard A. Eckerstorfer

120 Seiten, Tyrolia Verlag, ISBN 978-3-7022-4130-8, € 18

Unser Tipp:

Buchpräsentation am Freitag, 6. Oktober 2023, 20 Uhr, Stift Kremsmünster (Wintersaal)

Nach „Seelenfriede“ und „Seelenblick“ brachte Erich Weidinger nun mit „Seelensturm“ seinen dritten Kriminalroman aus dem Salzkammergut heraus und widmet diesen allen Rettungskräften. Im Mittelpunkt steht Polizist Werner Zufall, der die Witze über seinen Namen so satt hat, dass er sich offiziell Werner Adler nennt. Nach seinem Urlaub erwartet den Landpolizisten nicht nur ein verhängnisvoller Einbruch und ein folgenreicher Ausflug in die Kaiserstadt Bad Ischl, sondern auch eine stürmische Rettungsaktion. Und als wäre das noch nicht genug, hat er auch noch die Verantwortung für den Sohn seiner Lebensgefährtin und den Nachbarshund, da sie in Griechenland zurückbleiben musste. Selbst an seinem Lieblingsort, auf dem Boot am See, findet Werner nicht die Ruhe, die er dort sucht. Zwei Tage, zu viele Ereignisse ...

SEELENSTURM

von Erich Weidinger

Gmeiner Verlag, ISBN 978-3-8392-0508-2, € 13

94 | Unser Salzkammergut

„Wilde Jagd“ heißt der Roman von René Freund, der auf humorige Weise Liebesgeschichte und Krimi vereint. Protagonist ist Philosophieprofessor Quintus Erlach, der den Sommer im Haus seiner Kindheit in Stein am Gebirge verbringen will, da weder seine Frau noch seine Tochter derzeit mit ihm zu tun haben wollen. Beim Spazierengehen lernt er Evelina kennen. Sie kommt aus der Slowakei und pflegt den alten Zillner, nachdem dessen frühere Pflegerin spurlos verschwunden ist. Evelina und Quintus wollen herausfinden, was mit ihr passiert ist. Aber haben sie sich mit den Zillners, denen das ganze Dorf gehört, womöglich einen zu mächtigen Gegner ausgesucht?

Der neue Roman von René Freund über einen Philosophieprofessor und ein Dorf voller Rätsel ist witzig und geistreich.

WILDE JAGD

von René Freund

„Wilde Jagd“, Zsolnay Verlag, ISBN 978-3-552-07367-8, € 18,50

Unser Tipp:

Buchpräsentation am Samstag, 9. September 2023, Bücherei, Im Dorf 17, 4645 Grünau im Almtal, wo der Autor lebt.

Welches sind die technischen, physischen und mentalen Leistungsfaktoren beim Klettern, und wie kann man diese trainieren, um sein Niveau zu steigern? Martin Mobråten, ehemaliger nordischer Meister im Klettern und Stian Christophersen, Physiotherapeut und norwegischer Meister im Bouldern 2009, erklären in diesem Grundlagenwerk Taktiken, Trainingsplanung und Maßnahmen, wie Verletzungen verhindert werden können. In ihrem Buch versammeln die zwei Profikletterer praktische Anleitungen für alle Bereiche und Schwierigkeitsgrade des Kletterns. Anhand zahlreicher Abbildungen werden Techniken und Klettersituationen dargestellt, und so wird noch mehr Freude an dieser fantastischen Sportart vermittelt.

DIE KLETTERBIBEL

von Martin Mobråten und Stian Christopherson

Erscheint am 21.09.2023, Bergwelten, Buch: ISBN-13 9783711200457, € 42,

E-Book: ISBN-13 9783711250292, € 36,99

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STAR MOVIE KINOTIPPS

FIRST CLASS KINO FÜR EINE FIRST CLASS ZEIT.

JETZT BEI STAR MOVIE

Seine beste Freundin, die Gabi, streitet sich ununterbrochen mit seinem besten Freund, dem Eberhard. Der Franz hat beide gleich gern und steht dabei immer in der Mitte. „Das stärkste Band einer Freundschaft ist der gemeinsame Feind“ überhört der Franz den Papa sagen und entwickelt einen Masterplan.

Die Gabi will jetzt plötzlich Detektivin werden und den Einbrecher schnappen. Und der Franz findet, seine oberstrenge Nachbarin, die Frau Berger, verhält sich sowieso höchst verdächtig. Also gehen Gabi, Franz und Eberhard gemeinsam auf ganz geheime Mission.

Im neuesten Abenteuer von Checker Tobi dreht sich alles um eine geheimnisvolle Schatzkiste, die Tobi eines Tages erhält. Doch die Kiste ist verschlossen, und nur eine Person hat den Schlüssel: Marina –Weltumseglerin und Tobis beste Freundin aus Kindertagen. Aber wo steckt sie? Mit der Suche nach ihr beginnt auch Tobis neuestes Abenteuer. Die Reise führt ihn nach Vietnam in die größte Höhle der Welt, in die berühmte Halong-Bucht mit ihren tausenden Karstinseln, über das stürmische südchinesische Meer, zu Pferde-Hirten in der mongolischen Steppe und zu Indigenen im Amazonas-Regenwald Brasiliens. Immer mit einem Ziel vor Augen: Das Rätsel der Schatzkiste zu lösen und die mysteriösen fliegenden Flüsse zu finden.

AB 05.10
BEI STAR MOVIE © 2023 LunaFilm NEUE GESCHICHTEN VOM FRANZ Comedy mit Jossi Jantschitsch, Nora Reidinger, Leo Wacha © 2023 NGF / Wild Bunch Germany
96 | Unser Salzkammergut
CHECKER TOBI UND DIE REISE ZU DEN FLIEGENDEN FLÜSSEN Abenteuer mit Tobias Krell
© Star Movie

F IR ST

CL ASS K INO

F ÜR EINE F IR ST

CLA SS ZEIT.

Mirco (Florian David Fitz) ist aufgrund seiner Arbeit selten zu Hause. Seine Frau Fatime (Aylin Tezel) organisiert das Familienleben und hat alle Hände voll zu tun mit der Erziehung von Baby Lucy und dem zehnjährigen Jason (Cecilio Andresen). Jason ist Autist und sein Alltag besteht aus täglichen Routinen und festen Faustregeln. Fatime versucht alles, um Jason den nötigen Rückhalt zu geben, doch vor allem in der Schule stößt Jason auf viel Unverständnis. Als der Familie ein Wechsel auf eine Förderschule nahegelegt wird, muss auch Mirco beweisen, dass er seiner Rolle als Vater gerecht wird.

AKTUELLES

FILMPROGRAMM, BEGINNZEITEN UND RESERVIERUNG UNTER WWW.STARMOVIE.AT

Zu einem erstklassigen Kinoerlebnis gehören mehr als gute Filme, brillante Bilder und bester Sound. Darum bietet Star Movie Entertainment den 5-Sterne-Service. Angenehm und freundlich, von der Ticketbuchung bis zum Kinobu et, von der Bar bis zum Restaurant. Da bleibt man gern den ganzen Abend! Wenn‘s richtig klass‘ sein soll, dann Star Movie.

Ticket

WOCHENENDREBELLEN Comedy mit Florian David Fitz, Cecilio Andresen, Aylin Tezel
© 2023
LEONINE
AB 28.09. BEI STAR MOVIE

Adrenalin & Architektur

SPANNENDE FÜHRUNGEN UND CHALLENGES IN DER KTM MOTOHALL

Direkt am KTM Platz 1 in Mattighofen, nur wenige Meter von der allerersten Werkstatt des Unternehmensgründers Hans Trunkenpolz entfernt, befindet sich die spektakuläre KTM Motohall. Eine umspannende Metallkonstruktion in Form einer Reifenspur ist das architektonische Ausrufezeichen des imposanten Bauwerkes und symbolisiert die rasante Dynamik der heute weltbekannten Motorrad-Firma. Auf 2.600 Quadratmetern bietet die interaktive Ausstellung der KTM Motohall jedem Besucher ein ganz besonderes Erlebnis: Es geht um Helden, ihre Bikes und ihre Abenteuer, Geschichte sowie Innovationen und Technik rund um das Thema Motorrad und die Marke KTM. Eine Erlebniswelt für die ganze Familie, mit einem Spektrum, das von der Rookie-Tour für die Jüngsten bis zur Oldtimer-Restauration in der Lebenden Werkstatt reicht.

Was hinter den 161.756 Löchern steckt Ein Meisterwerk aus Stahlbeton und Lochblech, barrierefrei, und dennoch ohne Aufzüge – faszinierend in Planung und Ausführung: das ist die KTM Motohall, wie sie Architekturbegeisterte sehen. Und genau für diese Zielgruppe hat das Erlebnismuseum nun eine eigene Architektur-Führung konzipiert. Ab September 2023 finden die ersten Touren statt. In 90 Minuten erfahren Teilnehmer alle Facts rund um die Entstehung und Technik des ungewöhnlichen Baus und werfen einen exklusiven Blick hinter die Kulissen.

TERMINE 2023:

So., 3. & 24. September

So.. 15. & 22. Oktober

So., 5. & 19. November

So., 3. & 17. Dezember

Start der Führung, jeweils 15 Uhr Tickets: www.ktm-motohall.com/tickets

Rätsel lösen, Hinweise entdecken und Aufgaben meistern. Im Team. Bei einer spaßig-spannenden Rallye durch die KTM Motohall. Wer ist READY TO RACE und wagt die Escape Challenge?! Mit der brandneuen ESCAPE CHALLENGE liefert das Erlebnismuseum ein actionreiches Highlight für Scharfsinnige, Gehirnakrobaten und Hobbydetektive. Ziel der rasanten Rallye durch die KTM Motohall ist es, Rätsel zu lösen und knifflige Aufgaben zu meistern. Wichtig: Nur im Team kann die Challenge bewältigt werden! Individuelle Termine für Gruppen von zehn bis 24 Personen ab 14 Jahre können auf www.ktm-motohall.com gebucht werden.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
© Sebas Romero ©
98 | Unser Salzkammergut
Sebas Romero

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Gewinnen Sie einen von fünf Kurzurlauben am Wolfgangsee!

Filmreife Auszeit diepresse.com/gewinnspiel

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