Österreichische Post AG, MZ 17Z041121 M, Neu-Media GmbH, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, Retouren an „Postfach 100, 1350 Wien“. Foto: Shutterstock
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WINTER 2023 / Nr. 28 / € 7,00
Winterzauber im Salzkammergut
Die schönsten Hotspots
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Winterzauber im Salzkammergut
I
n dieser Ausgabe widmen wir uns dem Winter im Salzkammergut und zeigen Ihnen viele attraktive Möglichkeiten, die das Salzkammergut in dieser Jahreszeit zu bieten hat. Beginnend bei den wunderschönen Adventmärkten, die regionale Handwerkskunst anbieten und immer einen Besuch wert sind, bis hin zu verschiedenen Ausflugszielen, geben wir einen Überblick über die zahlreichen Aktivitäten, die Sie im Salzkammergut umsetzen können. Verträumte Seen, malerische Loipen und Hotspots zum Winterschwimmen – auch der Winter hat in dieser schönen Region seinen ganz speziellen Reiz, frei von den üblichen Touristenströmen. Reise- und Kulturjournalistin Ilse
Retzek zeigt in ihrem neuen Buch „Winterzauber im Salzkammergut“ die schönsten Plätze, Genusstipps, Wellness zum Aufwärmen und spannendes Handwerk. Auf 14 Seiten haben wir unsere Lieblingsplätze und -aktivitäten aus dem Buch für Sie zusammengefasst. Weiters nehmen wir Sie mit auf einen Ausflug ins winterliche Salzburg. Wussten Sie, dass man den weltberühmten Christkindlmarkt am Dom- und Residenzplatz bis Neujahr genießen kann? Auch die Kaiserstadt Bad Ischl hat in der Vorweihnachtszeit einiges zu bieten. Neben dem traditionellen Christkindlmarkt und dem Schmankerldorf vor der Trinkhalle schlägt heuer die Ö3Wunderhütte im Kurpark ihre Zelte auf. Und falls Sie noch nicht wissen, womit
Sie Ihre Lieben zu Weihnachten kulinarisch verwöhnen werden, sollten Sie sich die Wildrezepte von der passionierten Jägerin Elisabeth Auersperg-Breunner, die mit ihrer Familie auf einem Biohof am Attersee lebt, genauer ansehen. Genießen Sie den Winter im Salzkammergut und in Salzburg und freuen Sie sich auf die schönen Seiten, die diese Jahreszeit zu bieten hat!
Ihr Josef Rumer Herausgeber Schreiben Sie mir unter: unser.salzkammergut@neu-media.at
Besuchen Sie uns auch auf www.unsersalzkammergut.at!
UNSER SALZKAMMERGUT Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter der URL http://www.dieoberoesterreicherin.at/de/ impressum/651.html abgerufen werden. Herausgeber: Josef Rumer Medieninhaber und Hersteller: Neu-Media GmbH Bahnhofplatz 2, 4600 Wels E-Mail: office@neu-media.at, Tel.: 07242 / 9396 8100, Fax: 07242 / 9396 8110
Geschäftsführung: Josef Rumer, Mag. Andreas Eisendle Prokuristin: Astrid Gruber Assistentin der Geschäftsführung: Kerstin Artmayr Büroorganisation: Slavica Haminger Lehrling: Anna Eder Redaktionsleitung: Mag. Ulli Wright E-Mail: redaktion@neu-media.at Redaktion: Zivana de Kozierowski, Nicole Madlmayr, Mag. Petra Kinzl, Laura Zapletal BA, Linnéa Harringer MA, Mag. Dr. Maria Russ Lektorat: Mag. Christa Schneider, Mag. Dr. Maria Russ Anzeigenleitung: Josef Rumer,
E-Mail: anzeigen@neu-media.at Anzeigen: Mag. Dietlinde Wegerer, Lisa Becker, Victoria Felice, Ing. Mag. Richard Haidinger, Michaela Pöllmann Grafik: Karin Rosenberger, Ana Mrvelj, Thom Trauner, E-Mail: grafik@neu-media.at Fotos: Monika Löff, Shutterstock Verlags- und Herstellungsort: Bahnhofplatz 2, 4600 Wels Druck: Druckerei Berger, A-3580 Horn Vertrieb: PGV Austria Trunk GmbH, 5412 Puch, Morawa Lesezirkel
www.neu-media.at
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Impressum
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Foto: Elisabeth Maria Brandstetter
Foto: Ilse Retzek Foto: Shutterstock
30 Antike Kachelöfen
08 Winterzauber im Salzkammergut
Inhalt 08
WINTERZAUBER IM SALZKAMMERGUT
38 Ein Winter voller Magie
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Unterwegs mit Journalistin & Autorin Ilse Retzek
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ADVENTZAUBER
Ein Winter voller Magie in der Mozartstadt
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Advent- und Weihnachtsmärkte in der Region
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ANTIKE KACHELÖFEN Werkstättenbesuch bei Roland Leitner
SALZBURG HOMESTORY Elisabeth Triulzi öffnet für uns ihre Villa
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HALB SO WILD Rezepte von Elisabeth Auersperg-Breunner
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Foto: Wolfgang Hummer/Brandstätter Verlag Foto: Monika Löff
66 Halb so wild
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UNSER TÄGLICHES BROT WINTERTAGE IN BAD ISCHL 77 SEEN IN 77 TAGEN Michael Forstinger entdeckt das Salzkammergut
Coverfoto: Shutterstock
Rituale zum Innehalten von Autorin Franziska Lipp
108 DIE KLEINE MADONNA
Sport, Wellness, Einkehr und mehr
92
84 Winter in Bad Ischl
100 LIEBER WINTER
Brotrezepte zum Nachbacken
84
Foto: Karin Lohberger
92 77 Seen in 77 Tagen
Foto: Michael Forstinger
Foto: Karin Lohberger
Foto: Monika Löff
50 Homestory
Eine Weihnachtsgeschichte von Sigrid Obermair
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LESENSWERT Buchtipps aus der Redaktion
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Winterzauber IM SALZKAMMERGUT
Verträumte Seen für einen Nachmittagsspaziergang, malerische Loipen, Hotspots zum Winterschwimmen oder ein nächtlicher Moonwalk: Auch der Winter hat im Land von Bergen und Seen seinen speziellen Reiz, frei von üblichen Touristenströmen. Reise- und Kulturjournalistin Ilse Retzek hat das erste Winterbuch zum Salzkammergut verfasst und zeigt uns ihre Heimat aus ihrem ganz persönlichen Blickwinkel.
Text: Petra Kinzl Fotos: Ilse Retzek, Karin Hackl Photography, Shutterstock, Tom Lamm, SalzburgerLand Tourismus, Saponetta Carina, Verena Haidl
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© Karin Hackl Photography
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ÜBER DIE AUTORIN Ilse Retzek lebt und arbeitet in Seewalchen und Bad Ischl. Als Reiseund Kulturjournalistin für Tageszeitungen und Reisemagazine hat sie viele Länder der Welt erkundet. Aber vor allem das Salzkammergut, in dem sie schon als Kind viel Zeit quer durch Frühling, Sommer Herbst und Winter verbrachte, hat es ihr angetan. Wenn sie nicht gerade bei der Arbeit die Aussicht über den Attersee genießt, ist sie auf Schneeschuhen oder mit dem Mountainbike unterwegs, um neue Geheimtipps und Touren für ihren Blog zu finden.
© Shutterstock
I
n Attnang-Puchheim, am „Tor zum Salzkammergut“, aufgewachsen, hat Ilse Retzek viele Ferienwochen ihrer Kindheit in Gmunden verbracht und als Begleitung ihrer Tante, einer Fremdenführerin, die Region intensiv kennengelernt. Die sonntäglichen Ausflüge mit der Familie gingen das ganze Jahr quer durch bis ins Ausseerland. Der erste Skikurs? Natürlich am Feuerkogel. Das erste Jungscharlager? Am Predigstuhl über Bad Goisern. Die letzte Herbstrunde? Um den Altausseer See mit Stopp auf „ihrem“ Jausenstein. „So nah die einzelnen Destinationen untereinander sind, so klar war mir auch als Kind schon, dass das Salzkammergut ein Konglomerat aus abwechslungsreichen Bergen und Seen mit originalen Menschen und kernigen Dialekten ist, aber nicht über einen Kamm geschoren werden kann“, gesteht sich die heutige Reiseund Kulturjournalistin ein. Der Zauber des Salzkammerguts hat sie nie wieder losgelassen. Inzwischen lebt und arbeitet die Vielgereiste in Seewalchen und Bad Ischl.
Das erste Winterbuch Vieles sei durch die siebentausend Jahre alte Geschichte der Salzgewinnung gekommen. „Nach dem Salz kam die Kur und mit der Kur das Kaiserhaus“, repliziert Retzek. Im Gefolge: Industrielle, Künstler, Magnaten. Diese wiederum lockten Fremde an, die zur Sommerfrische und zum Wintersport kamen. Und immer wieder lebte das Brauchtum auf. Von dem, was sie im Salzkammergut ständig erlebt, möchte Ilse Retzek in ihrem reich bebilderten Buch „Winterzauber im Salzkammergut“ erzählen. Trotz Bemühens um Objektivität sei es natürlich auch persönlich gefärbt, schmunzelt die Autorin. So reicht sie ihre Hand und führt durch ein Winterparadies abseits der Pisten, empfiehlt Schneeschuhwanderungen, Winterschwimmen, malerische Loipen und Gaststuben zum Aufwärmen am Kachelofen.
Von Bad Ischl über Dachstein West bis ins Ausseerland. Von der Region Traunsee – Almtal über Wolfgangsee und Fuschlsee bis hin zu Attersee und Mondsee: Neben zahlreichen Erzählungen über die bewegte Geschichte der Region teilt die Salzkammergutkennerin die besten Ausflugstipps im Angesicht von glitzerndem Schnee und weißem Flockentanz.
BUCHTIPP
Winterzauber im Salzkammergut Schneewanderungen, Kulturerlebnisse & Traditionelles (Ilse Retzek), Styria Verlag ISBN 978-3-222-13718-1, € 27 Unser Salzkammergut | 11
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Eine Runde um den See Fast alle der 76 Seen hat die letzte Eiszeit dem Salzkammergut geschenkt. In Winterweiß gekleidet, sehen sie fantastisch aus.
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ach Jahrmillionen der Gebirgsauffaltung und Veränderung schickte der Dachsteingletscher seine Eismassen aus. Es ist ein großer Zauber, der die Landschaft hier durchzieht. Einige der Seen eignen sich ganz besonders für eine Nachmittagsumrundung. Mit etwas Glück kann man sogar quer drübergehen. Wer in Ufernähe ein schönes Jagdhaus sieht, wandert auf kaiserlichen Spuren.
Ilse Retzeks Top-Auswahl für einen Nachmittagsspaziergang Langbathseen Ebensee, am Fuße des Höllengebirges. Umrundung Vorderer Langbathsee 3,5 km, beide Seen ca. 7,6 km Offensee Zwischen Bad Ischl und Ebensee. Umrundung ca. 4,5 km Laudachsee Am Grünberg bei Gmunden. Umrundung 1,7 km Almsee Am Talschluss des Almtals. Umrundung ca. 9 km
Das Salzkammergut kann nicht nur Sommerfrische. Im Winter hat beispielsweise die elf Kilometer lange Fuschlseeumrundung einen ganz eigenen Charme, genussvoll abgerundet durch einen Besuch in der Schlossfischerei.
Schwarzensee Zwischen Bad Ischl und St. Wolfgang. Umrundung ca. 4 km Ödensee Im Ausseerland. Umrundung ca. 2,5 km
© SalzburgerLand Tourismus
Taferlklaussee An der Großalmstraße zwischen Atter- und Traunsee. Umrundung ca. 1,5 km
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© Tom Lamm
Pistengaudi
Bei der Eröffnung der Bahn auf den Feuerkogel 1927 schrieb die ausländische Presse von der kühnsten Seilbahn Europas. 1936 ging dort österreichweit der erste Schlepplift in Betrieb. Damit war der Grundstein für die heutigen Familienskigebiete gelegt.
1968
war die Bahn spektakulärer Schauplatz im Film „Agenten sterben einsam“ mit Clint Eastwood und Richard Burton. Elizabeth Taylor wartete als Besucherin in Ebensee. Bis heute hat sich das kleine, aber feine Skigebiet hoch über dem Traunsee einen gewissen Charme behalten. In der Region Dachstein West warten die Freeride Arena am Krippenstein und die Skiregion Dachstein West mit Skischaukel-Anschluss an die Skiregion Russbach und Annaberg im Salzburger Land mit 160 Pistenkilometer! Das Skigebiet auf der Tauplitz im Ausseerland gilt – trotz vieler Sonnenstunden – als besonders schneesicher und ist für Familien und jede Art des Wintersports ideal geeignet. Die Hochleckenlifte sind klein und besonders. Sie liegen an der Großalmstraße, die den Atter- und den Traunsee miteinander verbindet, und bieten sogar eine Flutlichtanlage.
SKIGEBIETE Feuerkogel Rudolf-Ippisch-Platz 4, 4802 Ebensee, www.feuerkogel.info Dachstein West Gosauseestraße 52, 4824 Gosau, www.dachstein.at Krippenstein Winkl 34, 4831 Obertraun, www.dachstein-salzkammergut.com Tauplitz Tauplitz 71, 8982 Bad Mitterndorf, www.dietauplitz.com Loser Lichtersberg 84, 8992 Bad Aussee, www.loser.at Hochleckenlift Großalm 55, 4814 Neukirchen, www.hochlecken.at Winterpark Postalm Seydegg, 5350 Strobl, www.postalm.ski
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Abseits der Pisten Vom Schneeschuhwandern am Krippenstein bis zum Langlaufen auf der Rettenbachalm: Auch abseits klassischer Pisten lassen sich Sport und Genuss auf vorzügliche Weise verbinden.
Langlaufen an der frischen Luft steigert die Ausdauer und ist gut für die Gelenke.
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© Ilse Retzek
Der Krippenstein ist der Lieblingsberg von Ilse Retzek.
STADTNAH UND ALLTAGSFERN Berglauf oder Skitourengehen, Wandern oder Liegestuhl Katrin Seilbahn, Kaltenbachstraße 62, 4820 Bad Ischl, genaue Tourenbeschreibungen auf der Homepage www.katrinseilbahn.com Langlaufen oder Winterwandern Rettenbachalm Langlaufzentrum: Loipenlänge 8 km; Langlaufskier können im Gasthaus Rettenbachalm, Rettenbach 74, 4820 Bad Ischl, ausgeliehen werden.
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irgendwo sonst empfindet man dieses absolute Freiheitsgefühl auf zwei Schneeschuhen so stark wie am Krippenstein“, schwärmt Buchautorin und Reisejournalistin Ilse Retzek. „Es ist ein meditativer Sog, in dem alles zu spüren ist: das urzeitliche Meer, die unbändige Kraft der Gebirgsauffaltung, die gleißenden Lichtverhältnisse der strahlenden Sonne und der glitzernde Schnee.“ Der Krippenstein ist im Winter ihr absoluter Lieblingsberg, in großer Hochachtung vor dem, was die Natur dort bietet. Deshalb fährt sie nie los, ohne vorher die Wetter-App zu befragen. Von kurzen Touren, wie zu den Five Fingers (1 Stunde), über Trails wie zum Dachstein-Hai (Trail Nr. 3, ca. 1,5 Stunden) bis hin zur Heilbronnerrunde (3 bis 4 Stunden) gibt es einige empfehlenswerte Strecken dort oben.
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Schneeschuhwandern Am Krippenstein, Winkl 34, 4831 Obertraun, www.dachstein-salzkammergut.com Ein Winter wie damals Winterpark Postalm: Wolfgangsee – Abtenau – Salzburger Land, www.postalm.ski 50 km Winterwanderwege, 22 km Loipen für Langläufer + 2,5 km Hundeloipe. 5 Skilifte für Anfänger. Skitourengipfel Gamsfeld (2.027 m), Braunedl (1.894 m), Labenberg (1.642 m), Pitschenberg (1.720 m), Wieslerhorn (1.603 m). Parkplatz Nr. 1 ideal für Skifahrer und Skitourengeher. Parkplatz Nr. 3 ideal für Winterwanderer, Rodler und Langläufer.
© Ilse Retzek
Huskywanderung Huskytraum, Christa und Bernd Spiessberger in Ebensee, www.huskytraum.at
Am Huskytraum von Bernd und Christa Spiessberger kann man bei einer Wanderung oder Schlittenfahrt am Offensee teilhaben.
Ihr Ticket-Tipp: Für Schneeschuhwanderer ohne Ausrüstung ist das Yeti-Ticket optimal (alle drei Seilbahnteilstrecken und Schneeschuhe inkludiert). Skitourengeher benötigen das Rumpler-Ticket (zwei Seilbahnstrecken; die 6-stündige Rumplerrunde bis zum Dachsteingletscher gehört zur Königsdisziplin). Die Anreise zur Talstation ist mit dem Postbus von Bad Ischl oder Gosau aus möglich und für alle Skifahrer, Snowboarder und Wintersportler gratis.
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Winterschwimmen Die einheimischen Winterschwimmer im Salzkammergut gehen das ganze Jahr über ins Wasser. Man sieht sie bis ins hohe Alter, mit Bademänteln bekleidet, durch die Orte Richtung Seeufer wandeln.
© Ilse Retzek
Echte Winterschwimmer sind von der Kraft der Kälte überzeugt.
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interschwimmen ist populär. Im seenreichen Salzkammergut gibt es sehr viele Möglichkeiten dafür. Am Attersee, Fuschlsee und Wolfgangsee steht man besonders drauf, hat die Salzkammergutkennerin Ilse Retzek herausgefunden. In Obertraun am Hallstättersee gibt es im Februar einmal jährlich die „Ice Swimming“ Challenge, wo im eiskalten Wasser wettgeschwommen wird. Die echten Winterschwimmer seien von der Kraft der Kälte überzeugt, wie die als Survival Mentor ausgebildete St. Gilgenerin Sabine Zöchling, die dazu einlädt, sie im Strandbad St. Gilgen beim Winterschwimmen zu begleiten. Länger als zwei Minuten bleibt auch sie nicht im Wasser. Der Unterschied zwischen Winterschwimmen und Eisbaden liegt übrigens an der Temperatur. Unter vier Grad Celsius heißt es Eisbaden. Hier wird nicht mehr geschwommen, sondern nur im Wasser eingetaucht. Die Hände bleiben dabei über Wasser.
Wer wann wo als Begleitung schwimmt: www.abenteuerzeit.at (Wildnisschule St. Gilgen) www.im-salzkammergut.at (Obertraun am Hallstättersee) www.salzkammergut.at
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Die Masken für den Faschingsumzug werden traditionellerweise nur für echte Ebenseer geschnitzt und an den Charakter angepasst, heißt es.
Menschen & Handwerk
© Saponetta Carina
© Verena Haidl
Ob Seifensiederei, Vogelschnitzerei oder die Kunst des Maskenschnitzens: Die Menschen hier sind Zeugnisse einer Region, deren Landschaft die Bewohner prägt und sie faszinierende Dinge hervorbringen lässt.
In der Bildhauermeisterin Verena Haidl hat sich, trotz anfänglich innerenWiderstandes, das Feuer der traditionellen Vogelschnitzerei entfacht.
E
s gibt sie noch, jene Enthusiasten, die der Industrialisierung mit ihrer authentischen Weise und der Vorstellung von ehrlicher Handarbeit erfolgreich trotzen. Basis dafür sind jahrhundertealte Traditionen. Kulturjournalistin Ilse Retzek war bei manchen von ihnen zu Besuch und hat sich ihre erstaunlichen Fertigkeiten angeschaut.
Karina Wimmer hat als „Saponetta Carina“ eine alte Seifensiederei in Bad Goisern wiederbelebt.
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Waldness
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© Ilse Retzek
Der Wolf als Förster: Fritz Wolf ist Waldpädagoge der ersten Stunde. In Scharnstein hat der mittlerweile pensionierte Förster vor beinahe 30 Jahren die Waldschule Almtal gegründet.
„Waldness“ ist das große Thema des Almtals. Man hat hier aus der Not eine Tugend gemacht und ein durchgängiges Angebot kreiert, das Auszeit für Körper, Geist und Seele bietet.
D
ie Wirkung des Waldes soll im Winter besonders intensiv sein. Das kann man besonders gut bei einem Besuch des Almsees verspüren, in dessen Klarheit sich das Tote Gebirge zu versenken scheint. Ein anregendes und ungemein erdendes Erlebnis verspreche die Tour mit einem der zertifizierten Wald-Coaches, wie Autorin Ilse Retzek aus eigener Erfahrung bestätigt. Dabei wurde ihr schnell klar, „dass ich bis jetzt den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen habe“, lacht die Teilnehmende, fasziniert davon, „dass man gar nicht mehr herausgehen möchte, weil die Zusammenhänge zwischen Pflanzen, Tier, Mensch und Geschichte so klar werden und die Augen offen für diesen kostbaren Schatz, der das Salzkammergut immer schon prägte.“ Tierpark Cumberland Weitere Tierarten gibt es in Grünau im Almtal zu sehen, und das an 365 Tagen im Jahr. Auf mehr als 60 Hektar ist hier einer der größten Wildpark-Areale Europas angesiedelt. Beobachtet werden können rund 400 Tiere aus 35 Arten: Bären, Wölfe, Elche, Waldrappen, Luchse, Wildkatzen, Raben, Waschbären und natürlich die berühmten Graugänse der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle. Der Bär schläft im Winter meistens, dafür fordert das Damwild beim großen Rundgang sein Futter bei den Besuchern ein.
AUSZEIT IM WALD Waldschule Almtal Ing. Fritz Wolf-Drack, E-Mail: waldschulealmtal@a1.net, waldschulealmtal.jimdofree.com. Führungen an verschiedenen Orten im Almtal nach Wunsch Waldness www.waldness.at Wald-Coaches Informationen beim Tourismusbüro Almtal, www.traunsee-almtal.at Cumberland Wildpark Grünau 365 Tage im Jahr geöffnet. www.wildpark.at
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Die Gahbergkapelle. In der Schenke gegenüber saß Gustav Klimt gerne auf ein Bier und schrieb Postkarten.
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Moonwalk
In der Naturparkregion Attersee-Traunsee, die sich seit 2021 als erste zertifizierte Sternenpark-Region Österreichs abhebt, bietet sich atemberaubendes Sternenkino, gerade auch im Winter.
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s geht zur blauen Stunde auf die Kreuzing-Alm. Denn rund um jeden Vollmond bietet Naturvermittlerin Ursula Asamer ihren „Moonwalk“ an – im Freiluftkino des Sternenparks. Das Abenteuer bietet Gelegenheit, sich in der Nachtnatur, den verschiedenen Mondphasen und ihren Wirkungskräften zu vertiefen. Auch Ilse Retzek hat sich dieser besonderen Magie schon hingegeben und kann es nur weiterempfehlen. Wenn der Blick nicht gerade nach oben wandert, sieht man dort runter ins dunkle, unbewohnte Wessenaurachtal oder nach vorne auf das große Gebirgspanorama vom Traunstein bis zum Höllengebirge. Enthusiastische Hobbyastronomen betreiben in dieser Gegend die Sternwarte Gahberg.
STERNDERL SCHAUN Sternenpark Attersee-Traunsee www.sternenpark-attersee-traunsee.at Sternwarte am Gahberg Astronomischer Arbeitskreis, www.astronomie.at
Zu Vollmond auf die Kreuzing-Alm Der Moonwalk findet rund um Vollmond, auf Anfrage aber auch zu jeder anderen Zeit – außer Neumond – statt. Beginn ist Sonnenuntergang, Sammeltaxi-Treffpunkt beim Parkplatz der Feuerwehr Weyregg. Kontakt: Ursula Asamer, Zertifizierte Natur und Landschaftsvermittlerin. 20 | Unser Salzkammergut 8-21_CoverstoryWinter.indd 20
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Von Bahn, Bier und Brot: Im Winterbuch von Ilse Retzek kommt mehr oder weniger Bekanntes ans Tageslicht.
… im Sternenpark Attersee-Traunsee gewöhnlich 3.000 bis 4.000 Sterne sichtbar sind, nicht aber bei Vollmond? Deshalb ist er bei den Astronomen in der Sternwarte so unbeliebt. … dass die Vorläuferin der heutigen Gahbergkapelle, im Gebiet von Weyregg am Attersee, um 1700 von den ortsansässigen Bauern errichtet worden ist, um nach sieben Jahren Ernteverlust durch Hagel für einen guten Ertrag zu bitten? In der Schenke gegenüber saß Gustav Klimt gerne auf ein Bier und schrieb Postkarten. … in der Bierschmiede in Steinbach am Attersee bewusst auf Pasteurisierung und Filtration verzichtet wird und bis zu 16 Sorten Bier produziert werden?
Mitte November erwacht die Schafbergbahn aus der kurzen Pause. Oben angekommen kann man eine Runde Winterwandern oder die geschnitzten Heiligen Drei Könige bestaunen. An den Adventwochenenden warten heißer Punsch, Nikolo, Tanzlmusi und weihnachtliche Lieder.
DIE GEBURT DES KAISERSCHMARRENS Rund um die Erfindung des Kaiserschmarrens ranken sich so viele Legenden. Eine davon führt auf das Langlauf- und Winterwandergebiet der Rettenbachalm von Bad Ischl. Mit seiner Jagdgesellschaft soll der Kaiser bei einem Regenguss überraschend Unterschlupf in der Holzhütte einer Sennerin gesucht haben. Nicht wissend, wer die feinen Herren eigentlich sind, hat sie aus Eiern, Milch, Mehl und Schmalz schnell eine Speise fabriziert, die ihr vor Schreck auseinanderbrach, als sie den Kaiser erkannte. Deshalb zerriss sie den Rest ebenfalls in kleine Teile: Der Kaiserschmarren war geboren.
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… die Zahnradbahn in St. Wolfgang auch im Winter auf den Schafberg führt?
© Ilse Retzek
Wussten Sie, dass … ?
… der ehemalige Sitz des Salzamtes am Traunsee heute zu den Keramikzentren Europas zählt? In der „Gmundner Keramik“ wird dieses Erbe bis heute fortgeführt. … im „Guazal Werk“ der Bäckerei Maislinger in Steeg/ Hallstatt in vierter Generation Leckereien produziert werden, wie Lebkuchen, Schokolade, Mandelsplitter, Springinkal Mix (Macarons), Toffeestangen oder Florentiner, und in den herrlichen Brotsorten Sole aus Bergkernsalz aus dem Ausseer Stollen drinsteckt? Unser Salzkammergut | 21 8-21_CoverstoryWinter.indd 21
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AusBlicke riskieren.
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abheben
VorFreude flanieren.
Wer, wenn nicht wir, fliegen auf die Geschenke hier. Stille // hausgemacht. Ruhe // mitgebracht. Freunde // selten so gelacht. Ein Berg // voller Geschenkideen. Ein See // abgrundtief schön. Und ihr?
Geschenke
eintauchen Seelig sinnieren.
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entdecken
In Ruhe probieren.
beflügelt
sondieren.
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F O T O S M O N I K A L Ö F F // K L E I D I N G R I D T H A L L I N G E R // T E X T D A N I E L A K R A I N C I C // D E S I G N M I C H I L A N G E L O
Einen Besuch anvisieren.
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Adventzauber IM SALZKAMMERGUT
Erleben Sie festliche Atmosphäre, Handwerkskunst und köstliche Leckereien in malerischer Kulisse. Text: Linnéa Harringer
Fotos: Shutterstock
GMUNDEN
BAD ISCHL
MONDSEE
24. November bis 17. Dezember
24. November bis 23. Dezember
17. November bis 17. Dezember
Stimmungsvoller Gmundner Adventbummel mit feinstem, regionalem Angebot aus Kulinarik und Kunsthandwerk am Rathausplatz und am Rinnholzplatz.
Mit der kaiserlichen Weihnachtsbeleuchtung und den vielen weihnachtlich dekorierten Schaufenstern startet Bad Ischl in die Adventzeit.
Fröhliches Stimmengewirr, besinnliche Klänge und kulinarische Genüsse stimmen alljährlich am Mondseer Marktplatz auf Weihnachten ein.
An allen vier AdventmarktWochenenden lädt ein kleiner, feiner Standlmarkt in der Gmundner Innenstadt zum Flanieren und Bummeln ein. Dort werden kulinarische Köstlichkeiten, feine Punschvariationen und regionales Kunsthandwerk angeboten. Nebenbei entdecken Sie die bezaubernden Geschäfte der Innenstadt mit ihrem bunten und facettenreichen Angebot. www.gmunden-seenswert.at/ gmundner-advent
Alle Jahre wieder laden die Handwerker in die historische Trinkhalle zu ihrem traditionellen Christkindlmarkt. Freuen Sie sich auf original „Handg‘machtes“ aus der Kaiserstadt, auf typisch kulinarische Köstlichkeiten sowie auf ein stimmungsvolles Rahmenprogramm.
Der Advent in Mondsee zählt zu jenen Adventmärkten mit dem größten Veranstaltungsprogramm in Oberösterreich: drei Adventsingen, der traditionelle Perchtenlauf, verschiedene Ausstellungen, die Musikschule im Betchor sowie das Christbaumtauchen zum Abschluss. Kinder und Erwachsene erleben hier fünf Wochenenden lang eine wundervolle Einstimmung auf das Weihnachtsfest.
www.badischl.salzkammergut.at
www.mondsee.salzkammergut.at
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FUSCHLSEEREGION
WOLFGANGSEER ADVENT
25. November bis 17. Dezember
17. November bis 23. Dezember
Entfliehen Sie dem Alltag und genießen Sie die ruhigste Zeit des Jahres beim „Advent der Dörfer“.
Bereits seit 20 Jahren begeistert der Wolfgangseer Advent mit liebevoll gestalteten Adventorten rund um den See, traditioneller Dekoration und festlicher Stimmung. 2023 wird das 20-Jahr-Jubiläum gefeiert.
Der „Advent der Dörfer“ ist traditionell, harmonisch und stimmungsvoll zugleich. Hirtenspiele, Perchtenund Krampusläufe, Pferdeschlittenfahrten, Handwerksvorführungen, Stubenmusik, Lesungen und Turmbläser bereichern den Veranstaltungskalender während der Adventzeit und wecken die Vorfreude auf Weihnachten.
Der Wolfgangseer Advent steht für authentische Traditionen und das Gefühl von Heimat. Ausgezeichnet wird er durch seine einzigartige Lage zwischen den Bergen des Salzkammerguts und direkt am Seeufer. Mit der Wolfgangsee Schifffahrt haben die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, zwischen den idyllischen Orten St. Wolfgang, Strobl und St. Gilgen zu pendeln und dabei den Zauber der Adventzeit zu genießen.
www.fuschlsee.salzkammergut.at/advent-fuschlsee
www.wolfgangseer-advent.at
HALLSTATT 8. Dezember In der Adventzeit wird das malerische Hallstatt zum Lieblingsort für alle, die eine weihnachtliche Auszeit vom Alltag suchen oder dem Christkind bei seinen Einkäufen helfen möchten. Bei den traditionellen Klängen der Turmbläser und einer Tasse Glühwein bummeln Besucherinnen und Besucher aus aller Welt gemütlich unter dem imposanten Christbaum, vorbei an der lebensgroßen Holzkrippe über den historischen Marktplatz des uralten Salzgewinnungsortes. Mit dem köstlichen Duft von heißen Maroni, köstlichen Bratwürstln oder zünftigen Holzknechtnocken, der traditionellen Speise der Holzknechte, freut sich Groß und Klein auf das Christkind.
Terminänderungen vorbehalten.
www.hallstatt.net
EBENSEER KRIPPERLROAS
AUSSEER ADVENT
25. Dezember bis 2. Februar
1. bis 23. Dezember
„Gemma Krippö schau’n“
Genussreich lässt sich die Vorfreude auf Weihnachten an den Wochenenden in Bad Aussee erleben.
Weihnachtskrippen, die auf zweifache Weise einmalig sind, gibt es in der Marktgemeinde Ebensee am Traunsee zu bewundern. Zum einen sind es gewaltige Krippenlandschaften, die der eigenen Umgebung um den Traunsee nachempfunden sind, zum anderen stehen sie in vielen Privathäusern und können dort auch besichtigt werden. Acht große Landschaftskrippen in Privathäusern, der Kath. Pfarrkirche, dem Naturmuseum Ebensee und sehenswerte Krippenausstellung im Museum Ebensee. Krippenplan erhältlich im Tourismusbüro Ebensee. www.ebensee.at
Der Ausseer Christkindlmarkt hat heuer wieder besonders schöne Geschenkideen und viel Handwerkskunst für Sie zu bieten: angefangen von Zirbenholzprodukten, Holzlaternen, Imkereiprodukten, Bienenwachskerzen, Basteleien, über handgestrickte Socken und Mützen, Kindermode wie Stirnbänder und Hauben, bemalte Weihnachtskugeln und vielem mehr. Geselchte Fische, Marmeladen, Liköre und Schnäpse, Speck, Würste, Käse, hausgemachte Kekse, Bauernkrapfen, Maroni, Punsch und Glühwein lassen Herzen höherschlagen. www.steiermark.com/de/Ausseerland-Salzkammergut
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Neben dem Sammeln und Restaurieren von antiken Kachelöfen und Künstleröfen bietet Roland Leitner Beratung beim An- und Verkauf von Antiquitäten und Kunstgegenständen. 30 | Unser Salzkammergut 30-35_LeitnerKachel.indd 30
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Herzerwärmende antike Stücke Der Antiquitätenhändler und Restaurator Roland Leitner entdeckte vor Jahren in Deutschland zufällig einen Kachelofen der ehemaligen Schleiss Werkstätte aus Gmunden. Damals war ihm nicht klar, welchen Schatz er gefunden hatte. Doch seither sammelt und restauriert er die seltenen Jugendstil-Kunstwerke aus dem Salzkammergut. Wir haben uns diese Raritäten genauer angesehen … Text: Zivana de Kozierowski
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in Sammelsurium. Aber ein kostbares. Das ist der erste Gedanke, wenn man die Werkstätte des Keramiksammlers aus Lambach betritt. Ein kostbares Sammelsurium an Dingen, das Roland Leitner bei seiner Suche nach Kunststücken der Zierkeramikkünstler des frühen 20. Jahrhunderts quasi in den Schoß gefallen ist. An der Wand hängen vergoldete Bilderrahmen aus verschiedenen Stilepochen, in den Regalen und am Fenstersims lehnen Keramikbüsten, einzelne Kacheln und dekoratives Allerlei dicht an dicht – dazwischen Farben und Pinsel. „Meine Werkstatt ... das ist ein Spiegel meiner Leidenschaft für schöne Dinge mit Geschichte“, so der Möbelrestaurator und Kunstsammler. Dabei räumt er einzelne, bunt glasierte Kacheln zur Seite, um ein paar Skizzen auf seinem Arbeitstisch auszubreiten: „Meist gibt
Fotos: Elisabeth Maria Brandstetter
es da, wo ich auf einen Künstlerofen stoße, auch andere schöne Gegenstände aus der Zeit von 1900 bis 1925.“ Jene Zeit also, für die sich Leitner besonders begeistern kann. Die Skizzen, die er auf den Tisch legt, sind fast 100 Jahre alte Entwürfe von Öfen namhafter Künstler, die Kacheln meist verziert mit dekorativen wie auch floralen Mustern. Bunte, fröhli che Jagdmotive, Blumenornamente, Wald-, Berg- und Seeszenen, die an frühere Zeiten im Salzkammergut erinnern und an die Sommerfrische des letzten Jahrhunderts denken lassen.
meister, gemeinsam mit seiner Frau Emilie, einer Bildhauerin, den väterlichen Betrieb übernahm. 1909 gründete er die „Werkstätten für Ofenkeramik“. Später änderte sich der Firmenwortlaut auf „Gmundner Keramik Gesellschaft m.b.H.“ In dieser Zeit entstanden hier nicht nur kunstvolle Öfen im Jugendstil, sondern auch viele dekorative und äußerst künstlerische Figuren sowie Gebrauchskeramik.
Eine Zeit, in der Franz Schleiss II., ein äußerst talentierter KeramikEntwurfszeichnung eines Künstlerofens.
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Dagobert Peche hat ebenso Möbel für die Wiener Werkstätte entworfen, diese Sitzgruppe wurde in Tschechien gefunden. Was noch fehlt, ist die Entwurfszeichnung.
Entwürfe namhafter Künstler „Es war ein Aufeinandertreffen von international renommierten Künstlern hier im Salzkammergut und dem Jugendstil in seiner Hochblüte. Schleiss hatte sehr gute Leute an der Hand, die für die Keramikwerkstätte designten“, erzählt Leitner. Namhafte Künstler wie Vally Wieselthier, Robert Obsieger, Bertold Löffler, Michael Powolny, Dagobert Peche, Ernst Huber, Hertha Bucher oder Franz von Zülow kamen damals in die Traunseestadt, um Entwürfe für die Keramikwerkstatt Schleiss zu fertigen. Die Skizzen für die Öfen wurden damals in Mappen zusammengestellt, um Interessenten einen Überblick über die neuesten Entwürfe und deren Designer zu vermitteln. „Heute ist eine solche Entwurfszeichnung maßgeblich, um einen angemessenen Preis für einen Künstlerofen zu erzielen. Das ist oft gar nicht so einfach, dass man von allen Künstleröfen auch die originalen Entwürfe findet“, erklärt
Leitner. Mit etwas Glück würde man eine Mappe wie diese auf Flohmärkten finden, in den seltensten Fällen jedoch vollständig, bedauert der Sammler. Kunstsammeln als Detektivarbeit Dass Roland Leitner einer der wenigen oder vielleicht sogar der einzige Sammler der bekannten Schleiss-Künstleröfen weit und breit ist, verwundert nicht. Denn es ist mühsam. Allein schon das Auffinden eines Ofens dieser Herkunft ist vergleichbar mit der Suche einer Stecknadel im Heuhaufen. Und ist man letztlich einem dieser Objekte auf der Spur, so ist es fraglich, wie viele der Einzelteile bzw. Kacheln überhaupt noch vorhanden sind und in welchem Zustand. „Findet man davon auch noch die Originalentwürfe, ist das dann wie ein Lottosechser“, zieht Leitner den Vergleich. Auch mit der Restaurierung und Wiederherstellung dieser Jugendstil-Kunst-
„Die Künstler haben damals gegen Kost und Logis hier im Salzkammergut Entwürfe gemacht. Verdient haben sie erst bei der Vervielfältigung des Ofens.“ Roland Leitner
werke hat sich Roland Leitner in den letzten Jahren intensiv auseinandergesetzt. Mittels Spezialkleber und anhand traditioneller Renovierungstechniken werden die Kacheln geklebt, erneut glasiert und dann gebrannt. So können vorhandene Schäden gut überarbeitet und oftmals einwandfrei behoben werden, erklärt Leitner. Hier arbeitet der Keramiksammler mit einem Keramiker zusammen, dessen Großvater in der Schleiss Werkstatt Lehrling war. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Wenn man nicht weiß, welche der Kacheln erneuert wurden, kann man den Unterschied kaum erkennen.
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Wir fahren in den Schauraum, nur wenige Autominuten von der Werkstatt entfernt, ebenfalls in Lambach, im Innenhof eines ehemaligen Schlachthofs gelegen. Hier hat Roland Leitner etwa die Hälfte seiner Sammlung von gut 25 Öfen auf etwa 100 Quadratmetern Fläche in mühseliger Arbeit aufgestellt. Nicht alle Stücke stammen aus der Schleiss Werkstatt des frühen 20. Jahrhunderts. Auch einige Unikate aus Barock, Biedermeier, Empire und dem ausgehenden Josephinismus sind darunter.
Kostbare Scherbenhaufen „Der Zustand dieses josephinischen Ofens mit diesem einzigartigen Blau, dessen Ursprung um 1780 liegt, war katastrophal. Ein einziger Scherbenhaufen! Die Einzelteile fand ich am Boden einer Wiener Stadtwohnung. Bei der Renovierung des Ofens musste ich feststellen, dass einige Teile fehlten, und so habe ich über zwei Jahre immer wieder daran gearbeitet, bis dieser Ofen wiederhergestellt war.“ Ob und was genau an Teilen fehlte, ließ sich schließlich erst beim Zusammensetzen der Einzelteile feststellen. Da Blau damals als teuerste Farbe galt, gab es auch wenige Kacheln dieser Art, so der Kunstsammler.
„Der gesamte Prozess vom Aufstöbern eines Ofens bis zur Renovierung und Wiederinstandsetzung kann also schon einige Zeit dauern“, betont Leitner. Er geht auf einen anderen, rund geformten Ofen mit lieblich gemalten Motiven zu und erzählt, wie er diesen Schleiss-Ofen vor einigen Jahren als seinen ersten Künstlerofen in Deutschland gekauft und anschließend weit unter seinem Wert weiterverkauft hat. Damals wusste er noch nicht, um welchen Schatz es sich dabei eigentlich handelte. „Dieser Künstlerofen könnte ein Entwurf von Ernst Huber oder von Franz von Zülow sein, beides bekannte österreichische Maler, die auch für die Familie Schleiss Entwürfe gefertigt haben“, erzählt Leitner. Am Ende wurde schließlich doch noch alles gut. Denn in der Zwischenzeit ist es ihm gelungen, diesen Ofen vom damaligen Käufer wieder zurückzukaufen. „Erst da habe ich erkannt, wie schwierig es ist, Künstlerofen dieser Art zu finden, und wie selten solche Exponate auf den Markt kommen.“
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Dieses Prunkstück – von Emilie Schleiss-Simandl entworfen – stand in der Wohnung der Wiener Schauspielerin Herta Mayen.
„Ob Künstlerofen oder antike Kachelöfen – alle Objekte lassen sich gut beheizen und geben eine wunderbare, langanhaltende Wärme ab.“ Roland Leitner
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Prunkstück von Emilie Schleiss-Simandl Ein paar Schritte weiter steht eines der „besseren Stücke“, wie Roland Leitner es formuliert. Ein Kachelofen, der fast über ein Jahrhundert lang in einer Wiener Wohnung gestanden ist, und zwar bei der Schauspielerin Herta Mayen. „Die Eltern der Schauspielerin hatten den Ofen 1913 bei der Familie Schleiss in Auftrag gegeben. Bis zum Tod der Tochter im Jahr 2015 hat er dort dann die Zeit überdauert, bis ich schließlich bei der Wohnungsauflösung darauf aufmerksam wurde“, schildert der Keramiksammler. Der Entwurf des Ofens ist von Emilie SchleissSimandl, die als Bildhauerin und Keramikerin in Gmunden tätig war. Der sehr elegante, ganz in Weiß gehaltene Ofen verläuft von der Mitte aus konisch nach oben, auf seiner Spitze thront eine Engelsfigur. Die Kacheln sind mit Blütenranken verziert. Die Familie Schleiss förderte damals das künstlerische Leben in der Region. Franz Schleiss II. fusionierte 1913 mit der „Wiener Keramik“, die als Verkaufsgemeinschaft mit den Wiener Werkstätten zusammenarbeitete. Die „Vereinigte Wiener und Gmundner Keramik und Gmundner Tonwarenfabrik Schleiss GmbH“ lockte in den Sommermonaten zahlreiche Künstler an den Traunsee und machte Gmunden zeitweise zu einer richtigen Künstlerkolonie. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges brachte die Produktion der Kachelöfen jedoch zum Erliegen und die künstlerisch gestalteten Öfen gerieten in Vergessenheit. Seit einigen Jahren steige das Interesse an diesen einzigartigen Kunstwerken aus Keramik wieder – und auch deren Wertschätzung, so Leitner.
Künstlerofen-Motive von Dagobert Peche.
Früher wurden Glasuren mittels Quecksilber hergestellt, was heute verboten ist. Daher sei es schwierig, diesen Glanz in die Glasur zu bekommen, welcher auf diese Komponente zurückzuführen ist.
„Schließlich sind die Öfen ja wie ein Teil unserer Herkunft. Sie gehören zu uns, so wie die Landschaft hier ringsherum. Zeitzeugen unserer Vorfahren sozusagen, die vor gut 100 Jahren auf dem besten Weg waren, Weltruhm zu erlangen“, ist der Keramiksammler überzeugt. „Leider hat der Weltkrieg diesem Aufstieg einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nach dem Krieg hatten die Leute dann ganz andere Sorgen, aber jetzt, so scheint es, erleben diese kunstvoll gefertigten Öfen einen zweiten Frühling.“
Künstlerofen von Hertha Bucher um 1920.
Nähere Infos: www.antik-kachelofen.com Unser Salzkammergut | 35
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ZEIT ZU ZWEIT
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EIN WINTER VOLL
Magie
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© Tourismusverband Salzburg/Breitegger Günter
Salzburg entfaltet im Winter einen ganz besonderen Zauber. Die stimmungsvolle Vorweihnachtszeit ist auch nach dem Jahreswechsel noch spürbar und das musikalische Angebot geht harmonisch vom Adventsingen zu den Neujahrskonzerten und in die Mozartwoche über. Wie in kaum einer anderen Stadt lassen sich Kultur, Shoppen, Kulinarik und sogar Wintersport so bodenständig und authentisch erleben.
Text: Ulli Wright
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© Shutterstock
Der Christkindlmarkt am Dom- und Residenzplatz (Foto oben) wird seit 2021 bis Neujahr verlängert. Der Adventzauber Hellbrunn (Fotos unten) ist vor allem auch bei Familien sehr beliebt.
© Schloss Hellbrunn
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WEIHNACHTSMÄRKTE & CHRISTKINDLMARKT
Die weltweit bekannte Altstadt Salzburgs wird im Advent zur einzigartigen Kulisse für vorweihnachtliche Stimmung. Mit den Weihnachtsmärkten und den musikalischen Veranstaltungen wie dem Salzburger Adventsingen, den täglichen Chorauftritten vor dem Dom und den „Himmlischen Klängen“ im Dom verwandelt sich die Kulturstadt in eine Märchenwelt für Romantiker. Zum Jahreswechsel erfreuen zahlreiche Neujahrskonzerte in den namhaften Sälen der Musikmetropole Gäste wie Einheimische. Der weltberühmte Christkindlmarkt am Dom- und Residenzplatz wird seit 2021 bis Neujahr verlängert und bietet Besuchern die Möglichkeit, während der Weihnachtsferien entspannt die Marktstimmung zu genießen. Besonders beliebt bei Familien ist der Adventzauber Hellbrunn. Auch der beschauliche Adventmarkt am Mirabellplatz unweit des Mirabellgartens ist einen Besuch wert, genauso wie der Festungsadvent auf der Festung Hohensalzburg. Infos und Termine: www.salzburg.info/advent
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© Tiziano Ghidorsi
WINTERFEST IM VOLKSGARTEN
Vor mehr als 20 Jahren begann sich eine Idee zu entwickeln, die anfangs ungewöhnlich wirkte: den romantischen und traditionellen Advent in Salzburg mit einem kreativen Gegenpol zu bereichern. Heute ist das Winterfest im Volksgarten eine etablierte und liebgewonnene Veranstaltung, die mit zeitgenössischer Zirkuskunst und abwechslungsreichem Programm die Herzen der Besucher erobert hat. Heuer finden die Aufführungen in der Zeltstadt im Volksgarten, in der SZENE Salzburg und im Toihaus Theater vom 29. November 2023 bis 7. Jänner 2024 statt. An 33 Spieltagen stehen insgesamt 69 Vorstellungen auf dem Programm. Die vier internationalen Kompanien Cirkus Cirkör (Schweden), The 7 Fingers (Kanada), Cirque La Compagnie „Pandax“ (Frankreich, Schweiz), „Circo Zoé“ (Frankreich, Italien) nehmen das Publikum mit in fantastische Stimmungswelten. Mit CiRCUS ViSiON ist auch die österreichische Zirkusszene wieder vertreten. Nach beinahe zehn Jahren ist das Spiegelzelt als Bühne für ein abwechslungsreiches Konzertprogramm wieder Teil des Winterfests. Infos: www.winterfest.at
Das Musikjahr wird in Salzburg kulturell mit der renommierten „Mozartwoche“ eingeläutet, die von der Internationalen Stiftung Mozarteum veranstaltet wird. Musikliebhaber kommen dabei jährlich rund um den Geburtstag des Komponisten am 27. Januar in den Genuss eines Mozartfestivals auf höchstem internationalem Niveau. Hochkarätige Solisten, Dirigenten und weltbekannte Orchester wie die Wiener Philharmoniker, die Camerata Salzburg und das Mozarteumorchester bringen die Musik des einstigen Wunderkinds auf die schönsten Bühnen Salzburgs. Seit 2019 ist der mexikanische Tenor Rolando Villazón Intendant der Mozartwoche, seine Programmierung setzt jährlich spannende Aspekte des Mozartschen Œuvre ins Zentrum. www.mozartwoche.at
Das Winterfest im Volksgarten begeistert die Besucher vom 29. November bis 7. Jänner mit zeitgenössischer Zirkuskunst und einem abwechselnden Programm. Foto oben:
„Circo Zoé“ (Frankreich, Italien)
© Eva trifft
MOZART LEBT!
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© Niko Zuparic © Tourismus Salzburg GmbH / Breitegger Günter
KULTURELLES VERWÖHNPROGRAMM
© Tourismus Salzburg GmbH/ Bryan Reinhart
© www.neumayr.cc
Vom Salzburger Weihnachtsmuseum am Mozartplatz (Foto oben) über das traditionelle Adventsingen (Foto mittig) bis hin zu den Ausstellungen im Museum der Moderne (Foto unten) – bietet die Stadt eine große Vielfalt.
Die rund 25 Museen in der Stadt Salzburg bergen barocke Kunstschätze, bieten Einblicke in naturkundliche Phänomene und zeigen salzburgtypische Besonderheiten. Berühmte Exponate wie W. A. Mozarts Kindergeige sind dabei genauso beliebt wie die zeitgenössischen Kunstwerke im Museum der Moderne Salzburg, Ritterrüstungen im Festungsmuseum und die umfangreichen Ausstellungen im DomQuartier. Zudem gilt es auch, außergewöhnliche Institutionen wie das „Museum Kunst der Verlorenen Generation“, das ganzjährig geöffnete Salzburger Weihnachtsmuseum, das Haus der Natur oder das Spielzeug Museum zu entdecken. Die Salzburg Card inkludiert die Eintritte in alle Museen: www.salzburg.info/salzburg-card
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Von internationalen Designern, kleinen Labels bis hin zu Kunsthandwerk – in Salzburg findet man garaniert das richtige Geschenk.
© Shutterstock
CHRISTMAS-SHOPPING IN SALZBURG
Wer braucht New York, Paris oder Mailand, um edle Weihnachtsgeschenke zu kaufen, wenn die Salzburger Altstadt doch so nahe liegt. Ein Bummel durch Getreide- und Linzergasse bietet eine hohe Dichte an exklusiven Haute-Couture-Boutiquen internationaler Designer, kleinen Trachtengeschäften und kleinen Labels aus Salzburger Ateliers. Aber auch Accessoires, Schuhe, Spielwaren, Schmuck und Taschen, Kunsthandwerk und Wohndesign lassen sich im Herzen der Stadt Salzburg bestens einkaufen. Wer dort nicht fündig wird oder überdacht shoppen will, wird mit Sicherheit im Shoppingcenter Europark oder im Designer Outlet, nahe dem Salzburger Flughafen, fündig. Und da Shoppen bekanntlich hungrig macht, darf auch der Einkehrschwung nicht zu kurz kommen. Feinschmecker, Naschkatzen und Nachtschwärmer kommen in Salzburg gleichermaßen auf ihre Kosten. Herrliche Schmankerl, ausgefallene Rezepte, haubengekrönte Küche und das typische Würstel gehören genauso zum Genuss in der Mozartstadt wie das allgegenwärtige Bier.
© Youngmedia, Büro 36
verfeinern garantiert jedes Gericht. Zudem bietet das Kräuterhaus auch erlesene Pflege- und Wellnessprodukte, milde Seifen und hautschonende Duschgels an. Absolutes Highlight des Sortiments sind die wohltuenden Geschenkpakete, die man direkt im Geschäft zusammenstellen lassen oder im Onlineshop aussuchen kann. Je nach Wunsch kann man sie im Geschäft abholen oder die freudige Überraschung direkt an die beschenkte Person zustellen lassen kann.
Kräuterparadies in Salzburg E N T G E LT L I C H E E I N S C H A LT U N G
In den Salzburger Filialen des St. Wolfganger Kräuterhaus bleiben garantiert keine Wünsche offen.
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ltbekannte Gesichter und Spezialitäten trifft man in der Filiale des St. Wolfganger Kräuterhaus in der Salzburger Getreidegasse. Im Winter stellen sich die Menschen an, um eine Tasse vom heißbegehrten Punsch zu ergattern. Kein Wunder, wird dieser nach dem Originalrezept des Punsches vom St. Wolfganger Advent zubereitet. Äußerst beliebt
ist auch das umfassende Sortiment im ansprechenden Geschäft. Wie zu Großmutters Zeiten gibt es alterprobte klassische Hausmittel, alle erdenklichen Tee- und Kräutermischungen sowie den hustenlindernden Wipferlsirup oder den legendären Murmeltierbalsam. Auch bei Gewürzen, Aromasalzen oder Essigsorten bleibt kein Wunsch offen. Die delikaten Kreationen
St. Wolfganger Kräuterhaus in der Getreidegasse am Kranzlmarkt. www.kräuterparadies.at Unser Salzkammergut | 43
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Idyllisch, der winterliche Weg zur Festung (Foto unten links). Empfehlenswert ist die Weihnachtswunderwelt im St. Peter Stiftskulinarium, wo in der Outdoorlounge ab 16. November Punschträume wahr werden. (Foto rechts unten).
© Günter Breitegger
© Anja Kppitsch Photography
Die Vorweihnachtszeit gehört zu den schönsten Zeiten in Salzburg. Ein heißer Tipp sind die Stadtwanderungen. Eine davon verbindet besondere Höhepunkte des Salzburger Advents und führt entlang berühmter sowie weniger bekannter Orte der Stadt. Die Route geht über den Christkindlmarkt am Dom- und Residenzplatz entlang des Kapitelplatzes durch den Friedhof von St. Peter zur Stiftskirche. Nach dem Besuch der Kirche mit den zwei Krippen lädt die „Weihnachtswunderwelt“ im St. Peter Stiftskulinarium zum Verweilen ein. Der Weg führt durch den schönen Innenhof in St. Peter zur Franziskanerkirche und weiter in die Getreidegasse, wo man sich mit einem traditionellen „Sporer-Punsch“ aufwärmen kann. Entlang der Salzach und über den Müllner Steg spaziert man durch den Mirabellgarten zum Weihnachtsmarkt vor dem Schloss Mirabell. Danach geht es in die beschauliche Steingasse und über den Mozartsteg zurück in die linke Altstadt. Am Mozartplatz lohnt sich der Besuch des Salzburger Weihnachtsmuseums. Höhepunkt ist sicher der romantisch beleuchtete Oskar-Kokoschka-Weg auf die Festung Hohensalzburg. Der Festungsadvent im Burghof (geöffnet Freitag bis Sonntag) ist der perfekte Ausklang für diesen Streifzug durch den Advent in Salzburg. Distanz: 4 km, reine Gehzeit: ca. 2 Stunden www.salzburg.info/stadtwandern
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MUST-DO: STADTWANDERN
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Romantik pur: Verliebte können sich am Marko-Feingold-Steg mit einem Liebesschloss verewigen.
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EISZAUBER IM VOLKSGARTEN
Der Eiszauber im Volksgarten startet am 24. November in die 4. Saison. Mit der mobilen Eislaufrunde durch das Areal des Volksgartenbades stehen zusätzlich 1.700 Quadratmeter Eisfläche für Eissportfans zur Verfügung. Zwei Eisflächen (300 sowie 400 m2) werden mit insgesamt 330 Meter langen und drei Meter breiten Eiswegen verbunden. Die Eisrunde führt durch das Badegelände des Volksgartenbades und fügt sich harmonisch in das Areal ein.
Ab 24. November kann man auf der mobilen Eislaufrunde im Volksgarten gleiten.
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Langlaufen in der Stadt ist auf der zwei Kilometer langen Loipe Hellbrunn möglich.
LANGLAUFLOIPE HELLBRUNN
Die Langlaufloipe in der malerischen Kulisse des Hellbrunner Schlossparks ist ein Besuchermagnet für Wintersportbegeisterte aus der ganzen Welt. Direkt beim Hellbrunner Kinderspielplatz steigen die Langläufer in die zwei Kilometer lange Loipe ein. Gegen den Uhrzeigersinn geht es in fast flachem Gelände zum Fuße des Hellbrunner Bergs und weiter entlang der Hellbrunner Mauer zurück zum Ausgangspunkt. Die dreispurige, maschinell gespurte Loipe bietet sich sowohl für Skater als auch für klassische Langläufer an und ist für Anfänger gut geeignet. So steht einem kostenlosen Wintervergnügen für die ganze Familie nichts im Wege.
EISZAUBER AM MOZARTPLATZ
Der Mozartplatz im Herzen der Salzburger Altstadt ist im Winter um eine Attraktion reicher: Von November bis Januar sorgt der Eiszauber für Vergnügen und Bewegung. Der Eislaufplatz zu Füßen des Mozart-Denkmals besticht vor allem durch die einzigartige Kulisse. Wer keine eigenen Eislaufschuhe besitzt, kann sich vor Ort Schuhe ausleihen. Die gastronomische Hütte am Mozartplatz versorgt die Eisläufer mit Getränken und kleinen Speisen. Öffnungszeiten: 16. November 2023 – 31. Jänner 2024
UNSER TIPP
Im Januar und Februar ist Salzburg ein wahrer Geheimtipp: Da kommt es einem fast so vor, als hätte man die Stadt ganz für sich allein. Die Stille der verschneiten Landschaft lädt zu romantischen Spaziergängen ein und die preiswerten Angebote schonen das Urlaubsbudget. www.salzburg.info
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© Wolfgang Lienbacher
© Felix Broede © The Japan Art Association
Anne-Sophie Mutter
Igor Levit
Bühne frei für Mozart & Salieri Internationale Stars bei der Mozartwoche vom 24. Jänner bis 4. Februar 2024 in Salzburg
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ie Mozartwoche, das weltweit bedeutendste Mozartfestival, feiert den Komponisten jedes Jahr rund um seinen Geburtstag im Jänner in all seinen Facetten. Seit 2019 zeichnet Startenor Rolando Villazón für die Programmierung verantwortlich; Mozarts Œuvre steht im Mittelpunkt, wird aber mit Werken weiterer Komponisten eng verwoben. 2024 betritt Antonio Salieri die Bühne, dessen
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legendenumwobene Beziehung zu Mozart nicht nur in Konzerten, sondern als packendes Drama auch in Oper, Schauspiel, Film und anderen spannenden Formaten beleuchtet wird. Darunter ist eine Neuproduktion von Shaffers Theaterstück „Amadeus” und Rimski-Korsakows Oper „Mozart und Salieri” entsteht am Marionettentheater. Zu diesem Programmfokus kommen noch eine halbszenische Opern-
aufführung von „La clemenza di Tito”, Orchesterkonzerte, Kammermusik, Talks und vieles mehr. Zu erleben sind KlassikStars wie Sol Gabetta, Anne-Sophie Mutter, Igor Levit oder die Wiener Philharmoniker. Neben Mozart und Salieri sind Haydn, Schubert, Beethoven, Hummel und Franz Xaver Mozart zu hören. www.mozartwoche.at
GEGENSÄTZE ZIEHEN SICH AN ... ... zumindest im Schauspielhaus Salzburg, das mit George Orwells „1984“ und der Silvesterkomödie „Arsen und Spitzenhäubchen“ in den Winter geht.
Infos: www.schauspielhaus-salzburg.at
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© Chris Rogl
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eorg Orwells „1984“ erschreckend real gewordene Dystopie, die bis heute nichts an Relevanz verloren hat, feiert am 4. November in der Fassung von Dramaturgin und Regisseurin Tabea Baumann im Schauspielhaus Salzburg Premiere. Winston Smith kämpft um Freiheit in einer Welt, in der Kontrolle und Überwachung alltäglich geworden sind. Die Liebe zur jungen Julia scheint ein Lichtblick in diesen dunklen Zeiten zu sein, doch kann ein Einzelner wirklich etwas bewirken? In „Arsen und Spitzenhäubchen“, der diesjährigen Silvesterkomödie, wird dagegen vom 16. Dezember 2023 bis 9. Februar 2024 heiter gemordet: Die Schwestern Abby und Martha Brewster haben es sich zur Aufgabe gemacht, einsame alte Herren zu erlösen – mit einem Tropfen Arsen im Holunderwein. Bis eines Tages der Neffe der beiden eine Leiche in der Fensterbank entdeckt und darob ein wenig in Panik gerät. Als dann noch sein lang verschollener Bruder auftaucht, ist das Chaos perfekt. Zu den Silvestervorstellungen verwöhnt Sie das Theaterrestaurant Mephisto mit einem ganz besonderen Menü!
„Arsen und Spitzenhäubchen“
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Aus dem Dornröschenschlaf erwacht ...
Die Récamiere aus Wurzelahorn im Ankleidezimmer ist von der Vorbesitzerin. Beachtenswert ist, dass sich die Holzart in den Fensterrahmen, im Kasten und im Ankleidespiegel wiederholt. Samt-Wandtapete und Leinentextilien sind vom Designer Ian Sanderson. 50 | Unser Salzkammergut 50-57_TriluziVilla.indd 50
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Text: Zivana de Kozierowski Fotos: Monika Löff
Es war einmal eine Wiener Designerin und Betreiberin des Slow-Fashion-Labels LALi, die träumte von einem alten Landhaus mit Atmosphäre, das sie gemäß überlieferter Bautradition und alter Handwerkstechnik renovieren wollte. Im Interview erzählt Elisabeth Triulzi, wie sie schließlich fündig wurde und eine baufällige Ausseer Villa Stück für Stück liebevoll wieder in Stand gesetzt hat.
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Die Vorhänge und Pölster im Showroom wurden mit Stoffen aus der Dedar-Kollektion überzogen.
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ir werden schon erwartet. Am Gartentor ein äußerst freudiger Empfang. Die Wienerin und seit 2016 auch Ausseerin, Elisabeth Triulzi, begrüßt uns mit ihrem Labradorwelpen „Baldo“, der uns tapsig ins Haus folgt. Gediegene Holzschiffböden, antike Wandpaneele, einige JugendstilElemente zusammen mit Familienerbstücken: Alles gekonnt kombiniert und alles am richtigen Platz. Das 1860 von einem Wiener Arzt erbaute Haus wurde im Jahr 1914 von der damaligen Besitzerin komplett renoviert. Dabei wurde
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auch die Innenausstattung – aufwendige Holzarbeiten aus Mahagoni, Wurzelahorn oder Kirsche in vielen der Räume von einem ortsansässigen Tischler renoviert und ergänzt. Eine kunstvolle Mischung aus Salzkammergut Landhaus und Wiener Chic. Die Details machen die Einrichtung in der Villa so speziell: die Holzski der Mutter, das Bakelit-Telefon mit Wählscheibe von den Eltern oder der Gänse_ reigen der Wiener Kunstkeramischen Werkstätten, der 1910 gefertigt wurde und ein Erinnerungsstück an die Großeltern ist.
„Von meinem Mann stammt die moderne Kunst im Haus, die sammelt er. Ansonsten hat er mir völlig freie Hand gelassen.“ Elisabeth Triulzi
Bevor wir eine Führung durch das Haus bekommen, trinken wir in der Küche noch Kaffee und bewundern den alten Ofenherd der Vorbesitzerin, auf dem immer noch gekocht wird. Dabei erzählt uns die Wienerin, dass eine kleine Keramikdosen-Serie der Gmundner Keramik aus den 1940er-Jahren, die hier auf dem Herd steht, als Stilvorlage für das gesamte Interieur des Hauses gedient hat …
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Frau Triulzi, wie findet man eine Villa wie diese? Das Haus habe ich 2016 gefunden, es war wohl Bestimmung. Ich war zwar auf der Suche nach einem alten Objekt, einem Landhaus. Doch ich war nicht auf einen bestimmten Ort fokussiert. Ich wollte etwas mit Atmosphäre, wo man alte Bautraditionen bei der Renovierung anwendet. Durch Zufall habe ich dann über ein Zeitungsinserat dieses Haus, Baujahr 1860, gefunden und dann von der Maklerin erfahren, dass das Haus in Bad Aussee liegt. Da meine Cousine hier lebt, kannte ich die Gegend von meinen Besuchen. Ich bin davon überzeugt, dass das Haus auf mich gewartet hat. Denn zwischen Erstkontakt und Wiederkontaktaufnahme mit der Maklerin lagen einige Monate. Ich habe mir halt einfach keinen Stress gemacht. Meine Einstellung war immer: Wenn es sein soll, dann wird das Richtige auf mich zukommen. In der Zwischenzeit haben sich dann doch einige Interessenten das Haus angesehen und konnten mit den vielen Holzvertäfelungen und dem eigentlichen „Schatz“, den ich hier erkannt habe, nichts anfangen.
Sie haben ein besonderes Faible für altes Handwerk, das zeichnet auch Ihr Label LALi aus. Zudem achten Sie auf Nachhaltigkeit und beschäftigen u.a. in Wien lebende türkische Migrantinnen. Inwieweit konnten Sie traditionelle Handwerkstechnik bei der Renovierung des Hauses umsetzen? Bei LALi greife ich bei meiner Kollektion auf alte Handwerkstechniken zurück und lasse diese von Werkstätten oder Vereinen fertigen, um Migrantinnen oder andere Menschen, die es im Leben nicht leicht haben, zu unterstützen. Dabei entstehen wunderbare Dinge und es bringt ganz nebenbei viel positive Energie zurück.
„Die Faszination für altes Handwerk und alte Traditionen haben mir schon meine Eltern vorgelebt.“ Elisabeth Triulzi
Bild der Urgroßmutter. Unterhalb die goldene Haarnadel im Original, die sie am Bild trägt.
Das Herzstück des Salons – der Kachelofen – wird an Regentagen im Sommer genauso geheizt wie im Winter.
Was die Renovierung betrifft, so habe ich den Fokus darauf gelegt, Handwerker aus der Gegend zu beschäftigten, die noch alte Techniken beherrschen und anwenden. Bei der Außenfassade, die auch schon 1860 mit Kalk verputzt wurde, haben wir etwa mit speziellen Pigmenten und nach historischen Rezepten gearbeitet. Diese Art der Renovierung hat sich bei allem durchgezogen: bei der Wiederherstellung des Sternparketts, bei den Intarsien-Holzarbeiten im Stil der unterschiedlichsten Epochen – Barock, Josephinismus und Jugendstil, bis hin zu den Balkonen, wo die original Ausschnittbretter vom Tischler für den authentischen Ausseer Holzbalkon nachkonstruiert wurden. Unser Salzkammergut | 53
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Diese Keramikdosen aus den 1940ern von Gmundner Keramik waren die Inspiration für das Farbkonzept im ganzen Haus.
Und besonders wichtig war mir, dass beim Umbau keine Spax-, sondern ausschließlich Schlitzschrauben verwendet werden. Ebenso kein PU-Schaum und zum Beispiel auch keine Kantenschoner. In welchem Zustand haben Sie das Haus vorgefunden, wie war Ihr erster Eindruck? Als ich das erste Mal hier bei der Tür hereinkam, hat mein Herz Saltos geschlagen! Wirklich. Einerseits war ich von dem Gedanken begeistert, dass eine Frau das Haus gut 100 Jahre vor meinem Kauf renoviert hat. Und andererseits habe ich bei der Besichtigung schon das Potenzial erkannt und gesehen, wie es hier werden könnte. Doch das Haus war teilweise sehr verfallen und in einem schlechten Zustand. Es gab kein elektrisches Licht, es waren lediglich außen ein paar Kabel verlegt. Der Zustand der Bäder war katastrophal, die Balkone und die Fensterläden waren kaputt und die Fassade ebenso. Was mich trotz allem sehr fasziniert hat, dass man gleich erkennen konnte, wie das Interieur „gedacht“ war und wie es „gelebt“ wurde.
Was waren die Vorgaben für Ihr Einrichtungskonzept? Ich habe da eine kleine Serie an Keramikdosen von Gmundner Keramik vor mir stehen, ich vermute, die stammen aus den 1940er-Jahren. Diese unglaublich fröhlichen Farben und das schöne, florale Muster haben mich inspiriert. Das war sozusagen mein persönliches
„Moodboard“ für das gesamte Interieur im Haus. Jeder Raum hat einen eigenständigen Stil und spielt mit diesem Farbschema. Ich liebe Farben! Diese Keramikdosen, die ich von meinem Mann geschenkt bekommen habe, weil er weiß, dass ich „Gmunder“ mag, waren die Grundlage für mein Farbkonzept im Haus.
Eine Besonderheit ist, dass die Oberflächen der Türen jeweils in der Holzart gefertigt wurden, mit welcher der Raum ausgestattet wurde.
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Der Jugendstil-Kachelofen in Hellgrün mit Ginkgoblättern als Motiv ist vom Haus der Urgroßmutter aus Penzing bei Wien.
„Es ist alles ein Mix, aber das ist zugleich auch meine Spezialität. Salzkammergut trifft hier sozusagen auf Wien, und Jugendstil auf ländliches Kunsthandwerk.“ Elisabeth Triulzi
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„Was mich zudem fasziniert, ist, dass man früher mit so wenigen Mitteln im Vergleich zu heute wirklich Großes geschaffen hat. Unglaubliche Kunstwerke!“ Elisabeth Triulzi
Ein besonderes Juwel ist der Kachelofen hier im Salon, vermutlich aus der Barockzeit. Dieser Ofen strahlt eine unglaublich angenehme Wärme aus. Die blumigen Bezugstoffe der Kissen, Polstermöbelstoffe sind von italienischen Designern bzw. vom bekannten österreich-schwedischen Architekten Josef Frank und die Holzvertäfelungen schließlich sind, genau wie die Möbel, aus Kirschholz. Und Ihr Lieblingsraum? Welcher ist das? Das kann ich nicht wirklich sagen, das ist abhängig von Stimmung und Jahreszeit. Wenn ich aber ehrlich bin, finde ich das Ankleidezimmer am faszinierendsten. Ich halte mich da zwar am seltensten auf, aber das Design dieses Raums ist Was ist das Besondere für Sie hier im Salon? Der Salon ist mein „Wow-Raum“. Und das Besondere ist der unerwartete Jugendstil, der diesen Raum in einem schlichten Ausseer Steinhaus prägt. Meine Vorgängerin, die ja zu dieser Zeit gelebt hat, war offenbar auch so detailverliebt, wie ich es bin. Mit Details, wie der Jugendstilraute in den Fenstern, hat sie sich gegen jegliche Konventionen hier im Ausseer Land hinweggesetzt und hat diese Stilepoche durchgezogen bis ins kleinste Detail. 56 | Unser Salzkammergut 50-57_TriluziVilla.indd 56
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Dieser Raum dient als Arbeitszimmer und ist insofern besonders, weil die dunkle Wandvertäfelung mit Intarsienarbeiten sehr mystisch ist und in josephinischem Stil, aus der Zeit Joseph II.
wirklich einzigartig. Mit den Ian-Sanderson-Stoffen habe ich da genau die Farben wieder gefunden, die perfekt in mein persönliches Farbkonzept passen. Woher stammen all die kleinen und großen Kunstwerke, die in der Villa so perfekt platziert sind? Mein Urgroßvater war Kunstmaler in der Porzellanmanufaktur Augarten in Wien. Er hat verschiedene Motive entworfen und manche seiner Porzellanobjekte habe ich hier im Haus. Einige davon mit persönlicher Widmung, welche innerhalb der Familie verschenkt wurden. Im Grunde war vieles bereits im Haus, auch einige der Möbel, die teilweise passend zu den Wandvertäfelungen gefertigt wurden. Es war insgesamt wie ein Puzzle mit fehlenden Steinen, die ich dann nach und nach ergänzt habe. Auch von meinen Eltern, die vor einigen Jahren verstorben sind, befinden sich hier Sachen. Es ist alles ein Mix, aber das ist zugleich auch meine Spezialität. Salzkammergut trifft hier sozusagen auf Wien, und Jugendstil auf ländliches Kunsthandwerk.
Wobei da nichts aufgesetzt sein soll, ganz im Gegenteil. Die Vorgabe war, sich wohlzufühlen. Und das Schöne ist, dass mich viele dieser „Schätze“ an meine Eltern, meine Tante oder an meine Großeltern und Urgroßeltern erinnern. Die Stoffservietten am Küchentisch etwa sind die Aussteuer meiner Großtante und von ihr selbstgemacht. Meine Mutter höre ich dabei
noch sagen, wie man die Fransen nach dem Waschen schütteln soll (lacht). Viele Dinge sehe ich oft noch in Gedanken an ihren alten Plätzen stehen, das hat für mich so etwas unglaublich Vertrautes. Nähere Infos zu LALi – Slow Fashion: www.lali-von-triulzi.at
Die Villenbewohnerin und Designerin Elisabeth Triulzi mit ihrem Labrador „Baldo“.
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Wir bedanken uns für die Bereitstellung des Bildmaterials bei Leo Wittwer.
Naturschätze, die man rund um die Uhr tragen kann Sie sind selten und modern: Braune Diamanten bieten eine zeitgemäße Art von Luxus Ein neues Stilgefühl liegt in der Luft – und braune Diamanten bringen es auf den Punkt: Mit ihrer natürlichen Ausstrahlung und ihrem warmen, intensiven Farbton stehen sie für eine zurückhaltende Art von Luxus, die nie aktueller war als jetzt. Sie drängt sich Außenstehenden nicht auf, sondern richtet sich bewusst zuallererst an die Trägerin oder den Träger eines Schmuckstücks selbst. Und genau deshalb lässt sich Schmuck mit braunen Diamanten hervorragend als täglicher Begleiter einsetzen, wo er den Betrachter rund um die Uhr – im lässigen Rahmen genauso wie zu festlichen Anlässen – mit seiner außergewöhnlichen Ausstrahlung erfreut. Die Schönheit brauner Diamanten entstand im Lauf von Jahrmillionen und zeigt sich in zahlreichen Farbnuancen. Von diesen kommt allerdings nur eine einzige für die Schmuckstücke von Leo Wittwer infrage – denn Kreativdirektor Frank Maier legt für seine Entwürfe größten Wert auf einen ausdrucksstarken, intensiven Zimtton. Die komplexe Suche nach den seltenen Diamanten, die genau diese Farbe aufweisen, wird deshalb von ihm persönlich übernommen.
Weiß, Gelb, kandiszuckerfarbenes Braun: Die Natur verwöhnt Diamantenliebhaber mit ihren wunderbaren Launen. Zum Leben erweckt werden diese Farben durch die ausgeklügelte Bearbeitung des Steins, weswegen Designchef Frank Maier die Candlelight Collection ganz der Kunst des Diamantschliffs widmet – ein Fest der Farben und Schliffe.
Uhren & Juwelen Siegl und Leo Wittwer
E N T G E LT L I C H E E I N S C H A LT U N G
Uhren & Juwelen Siegl und die Schmuckmanufaktur Leo Wittwer aus Pforzheim verbindet eine jahrzehntelange Partnerschaft, die vom Streben nach höchsten Qualitätsansprüchen geprägt ist. Leo Wittwer widmet sich seit 1920 den schönen Dingen des Lebens und konzentriert sich auf die Herstellung von hochwertigem Gold- und Brillantschmuck. Lassen Sie sich bei Uhren & Juwelen Siegl von der subtilen Eleganz brauner Diamanten verzaubern!
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Die Revitalisierung der denkmalgeschützten Chorinskyklause bei Bad Goisern wurde erfolgreich abgeschlossen. Im modernisierten Klauswärterhaus vermittelt die „Waldschule“ der Bundesforste ein wertvolles Naturwissen. Text: Ulli Wright Fotos: ÖBf/W. Lienbacher
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alerisch eingebettet in das Goiserer Weißenbachtal befindet sich die über 200 Jahre alte Chorinskyklause, eine aus Kaiserzeiten stammende Holzdriftanlage. Das einmalige historische und technische Bauwerk ist die einzige erhaltene Steinklause im Salzkammergut, und gleichzeitig auch die letzte funktionsfähige Klause ihrer Art in ganz Österreich. In den vergangenen drei Jahren haben die Österreichischen Bundesforste (ÖBf ) die Klause gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt revitalisiert und das Projekt nun erfolgreich abgeschlossen. Holz für Salzgewinnung. Ursprünglich diente die Chorinskyklause dazu, Holz für die Salzgewinnung im Salzbergwerk Hallstatt ins Tal zu transportieren. Nach rund 80 Jahren Betrieb wurde sie zum Kulturdenkmal. Ein Hochwasser im Jahr 2019 verursachte schwere Schäden an der Klause, was den Beginn des Revitalisierungsprojekts markierte. Die Restaurierung erfolgte unter strengen Denkmalschutzauflagen und umfasste Steinmetzarbeiten, die Restaurierung des Klauswärterstegs, den Neubau der Klausentore nach Originalplänen und die Modernisierung des Klauswärterhauses, inklusive einer Photovoltaikanlage zur nachhaltigen Stromerzeugung. Insgesamt investierten die Bundesforste über 230.000 Euro in die Sanierung der Chorinskyklause, wobei das Bundesdenkmalamt zusätzliche 60.000 Euro zur Verfügung stellte. Naturnaher Mischwald um die Chorinskyklause.
Auch das Klauswärterhaus in der Chorinskyklause wurde renoviert.
UNSER TIPP: Wanderung zur Chorinskyklause Wer im Herbst die traumhaft schöne Landschaft genießen möchte, der sollte unbedingt zur Chorinskyklause im Goiserer Weißenbachtal wandern. Sie ist allerdings nur über eine Forststraße zu erreichen. • Start Bad Goisern durch das Weißenbachtal, Platz nehmen am Kaisertisch und wieder retour nach Bad Goisern wandern. Gehzeit: ca. 5 Stunden • Des Kaisers Tisch ist übrigens ein gewaltiger, ovaler, von Hockern umgebener Steintisch unweit der Chorinskyklause mitten im Goiserer Weißenbachtal.
Wissensvermittlung in der Waldschule. Das Klauswärterhaus dient heute als Basis für die „Waldschule“ der Bundesforste, die ein breites Naturvermittlungsangebot für Kinder, Jugendliche, Vereine und Seniorenheimbewohner aus der Region bietet. Waldpädagogische Führungen rund um Themen wie die Funktionen des Waldes, Klimawandel, Lebensraum für verschiedene Tierarten
(vom Salamander bis zum Hirsch), Wasser und vieles mehr sorgen immer wieder für Begeisterung. In der „Klausstube“ findet man bei schlechtem Wetter Unterschlupf. Der Höhepunkt jeder Führung ist allerdings der Gang durch die Klause. Spiel und Spaß dürfen bei der Führung natürlich nicht fehlen und vor allem das „Begreifen“ hat bei der Wissensvermittlung große Bedeutung.
WALDSCHULE Infos bei Martin Steyrer, Zertifizierter Waldpädagoge, Forst- & Kulturvermittler bei den Österreichischen Bundesforsten. 0664/819 76 15 oder per Mail an: martin.steyrer@bundesforste.at
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Halb so wild Elisabeth Auersperg-Breunner ist passionierte Jägerin. In ihrem neuen Buch schreibt sie über diese Leidenschaft und präsentiert außerdem ihre besten Wildrezepte. Denn Wild zu kochen, sei keine größere Herausforderung als anderes Fleisch – eben halb so wild! Redaktion: Nicole Madlmayr Autorinnenfoto: Franz Neumayr/Brandstätter Verlag Rezeptfotos: Wolfgang Hummer/Brandstätter Verlag Moodfotos: Balint Nemeth/Brandstätter Verlag
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lisabeth Auersperg-Breunner ist passionierte Jägerin – allerdings eine etwas spätberufene, denn den Jagdschein hat sie erst nach der Geburt ihres fünften Kindes gemacht. Und noch heute bezeichnet es die 49-Jährige, die mit ihrer Familie auf einem Biohof am Attersee lebt, als eine der besten Entscheidungen ihres Lebens. „Das war vor acht Jahren und kaum etwas hat mich so sehr verändert wie die Jagd“, schreibt sie auch in ihrem neuen Buch, das sie dieser Leidenschaft gewidmet hat. „Die Jagd hat mich selbstsicherer werden lassen und auch bewusster für Dinge, die mir früher ganz selbstverständlich erschienen sind. Allein der Besitz und der Umgang mit einer Waffe bedeutet eine große Verantwortung.“
Auersperg-Breunner geht gern jagen. Und sie ist davon überzeugt, dass die Jagd auch viel Freude bereiten kann und darf, wenn sie mit einem hohen Maß an Verantwortung ausgeführt wird. Verantwortung für die Hege der Wildpopulation, dafür, ihre Lebensräume bestmöglich zu erhalten, und dafür, dass die Jagd in ihrem Revier weidgerecht ausgeübt wird, Verantwortung bis hin zum Wildbret, das letztlich auf dem Teller liegt. Dem Wild Respekt zu zollen und ein guter Umgang mit dem erlegten Tier sind ihr besonders wichtig. Das ist vermutlich mit ein Grund, warum die Jägerin ihre Tiere immer auch selbst zerlegt. In ihrem neuen Buch „Auf der Jagd“ gibt sie übrigens nicht nur einen Ein-
blick in die Geschichte der Jagd und erzählt Persönliches, sondern präsentiert auch ihre besten Wildrezepte. Denn obwohl viele Menschen glauben, dass es schwierig, aufwendig und kostspielig sei, Wild selbst zu kochen, stellt Wildfleisch laut Elisabeth AuerspergBreunner keine größeren Herausforderungen an die eigenen Kochkünste als anderes Fleisch. Was man braucht: Gewürze, die besonders gut zu Wild passen, eine Bezugsquelle, bei der frisches, saisonales Wildbret aus der Region angeboten wird, und natürlich ein gutes Rezept. Und davon findet man im Buch eine ganze Reihe: vom Rehbeuschel mit Eierschwammerl-Knödel über ein Wildgulasch mit Trockenfrüchten bis hin zum feinen Rebhuhn mit gebackenem Kürbis-Mandarinen-Püree.
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Wildschinken-Waldpilz-Tarte MIT KÜRBIS-KETCHUP
ZUTATEN Für den Kürbis-Ketchup: 200 g Hokkaidokürbis, in Stücke geschnitten 150 ml Apfelsaft 1 Lorbeerblatt 2 EL Apfelessig 1 EL Ahornsirup Salz Pfeffer 1 Prise Chilipulver Für den Tarteteig: 200 g Mehl 100 g Butter 5 EL Wasser Rucola Für die Tarte-Füllung: 150 g Zwiebeln, gehackt 2 Knoblauchzehen, gehackt Öl 700 g Waldpilze der Saison, geputzt, geschnitten Salz Pfeffer 1 Bund Petersilie, gehackt 200 g Sahne 4 Eier 100 g Frischkäse 125 g Emmentaler, gerieben 150 g Wildschinken Rucola zum Servieren
ZUBEREITUNG Für den Ketchup alle Zutaten zugedeckt circa 20 Minuten köcheln, dann die Lorbeerblätter entfernen und den Ketchup pürieren. Für die Tarte alle Teigzutaten verkneten und zwei Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Zwiebeln und Knoblauch in Öl anschwitzen, Pilze beigeben, kurz weiterbraten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und die gehackte Petersilie dazugeben. Sahne, Eier, Frischkäse und Emmentaler vermischen und mit etwas Salz und Pfeffer würzen. Den Teig circa 4 mm dick ausrollen. Den Boden und den Rand einer Springform mit dem Teig auslegen und den Teig mit einer Gabel mehrmals einstechen. Die Pilzmischung auf dem Teig verteilen, mit der Eier-Milch übergießen. Tarte circa 40 Minuten im 175 Grad heißen Ofen backen und mit Rucola und KürbisKetchup servieren. Unser Salzkammergut | 69
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Brust vom Wildfasan
MIT SPECKSAUCE UND GETRÜFFELTEN RAVIOLI ZUTATEN Für die Wildfasanbrust: 4 Fasanenbrüste (alternativ eignet sich auch Rebhuhn oder Perlhuhn) Salz Pfeffer 2 EL Sonnenblumenöl Für die Specksauce: 100 g Karotten, grob geschnitten 50 g Speck, grob geschnitten 100 g Zwiebeln, gehackt 100 g Sellerie, grob geschnitten 3 EL Öl 50 g braune Tellerlinsen 1 TL Tomatenmark 1 l Hühnerbrühe 250 ml Sahne 1 EL Rotwein-Essig Für die Trüffel-Ravioli: 400 g Mehl 4 Eier 4 EL Olivenöl 100 g Parmesan, gerieben 100 g Pecorino, gerieben 20 g schwarzer Trüffel, gehackt Salz 30 g Butter Wurzelgemüse nach Wunsch, gegart
ZUBEREITUNG Die Fasanenbrüste mit Salz und Pfeffer würzen. Das Öl in einer Pfanne erhitzen und die Fasanenbrüste darin von beiden Seiten gut anbraten. Aus der Pfanne nehmen und im vorgeheizten Ofen bei 150 Grad circa 10 Minuten garen. Für die Sauce Karotten, Speck, Zwiebeln und Sellerie in Öl anbraten. Linsen und das Tomatenmark zufügen. Mit Hühnerbrühe auffüllen und um ein Drittel reduzieren. Die Sauce abseihen und mit Sahne, einem Teil des Gemüses und den Linsen mixen. Mit Rotwein-Essig, Salz und Pfeffer abschmecken. Für die Ravioli Mehl, 3 Eier und das Olivenöl in einer Schüssel gut vermischen und zu einem Teig verkneten. Den Teig mit einer Nudelmaschine ganz dünn ausrollen und in Quadrate schneiden. Für die Füllung Parmesan, Pecorino, das restliche Ei und Trüffel in einer Schüssel vermischen und mit Salz würzen. Füllung auf die Quadrate verteilen. Diese zusammenklappen und den Rand fest andrücken. Ravioli in einem Topf mit Salzwasser kochen, bis sie an der Oberfläche schwimmen. Aus dem Wasser heben und kurz in Butter schwenken. Die Fasanenbrüste in Scheiben schneiden, mit Sauce überziehen, mit Wurzelgemüse und Ravioli servieren. Unser Salzkammergut | 71 66-73_Jagdrezepte.indd 71
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Rebhuhn
MIT GEBACKENEM KÜRBIS-MANDARINEN-PÜREE ZUTATEN Für das Kürbis-Mandarinen-Püree: 1 mittelgroßer Hokkaidokürbis 1/2 Zwiebel Salz Pfeffer 1/2 TL Currypulver 2 EL Sonnenblumenöl 200 ml Mandelmilch 200 ml Gemüsebrühe 1 TL Ahornsirup 100 ml Mandarinensaft 1/2 TL Ingwer, frisch gerieben 2 TL Kürbiskernöl 50 g Kürbiskerne, geröstet, gehackt Für die Rebhühner: 8 Rebhühner, küchenfertig frische Kräuter nach Wahl Salz Pfeffer 2 Knoblauchzehen 2 Zwiebeln 100 g Butter 100 ml Wildfond einige Salbeiblätter
BUCHTIPP
„Die Jagd hat mich selbstsicherer werden lassen und auch bewusster für Dinge, die mir früher ganz selbstverständlich erschienen sind.“ Elisabeth Auersperg-Breunner
ZUBEREITUNG Für das Püree den Ofen auf 180 Grad vorheizen. Kürbis waschen, halbieren, die Kerne entfernen. Kürbis grob würfeln. Zwiebel schälen und würfeln, mit dem Kürbis, Salz, Pfeffer, Curry und Öl mischen. Kürbis im Backofen 40 Minuten weich werden lassen. Den Ofen auf 160 Grad einstellen. Die Rebhühner mit den Kräutern füllen, salzen, pfeffern und mit Küchengarn binden. Die Knoblauchzehen andrücken, die Zwiebeln grob würfeln. Butter in einer Schmorpfanne zerlassen, Knoblauch, Zwiebeln und Salbei hineingeben. Rebhühner darin goldbraun anbraten. Wildfond angießen und die Rebhühner zugedeckt im Ofen circa 20 Minuten garen. Brust und Keulen von den Knochen lösen und in Scheiben schneiden. Während die Rebhühner garen, Kürbis in einen Topf geben und mit der Mandelmilch und der Gemüsebrühe aufgießen. Fein pürieren und mit Ahornsirup, Mandarinensaft, Salz, Pfeffer und Ingwer abschmecken. Mit Kürbiskernöl und gerösteten Kürbiskernen garnieren.
„AUF DER JAGD“ Elisabeth Auersperg-Breunner, Brandstätter Verlag, € 45
Tipp: Diese Zubereitung passt auch sehr gut für Wachteln oder mit Mais gefütterte Hühner.
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UNSER TÄGLICHES
Brot
Mal knusprig, mal würzig, aber immer anbetungswürdig: Kein Nahrungsmittel schmeckt so nach Heimat wie ein Laib Brot frisch aus dem Ofen. In einem neuen Rezeptband verraten Bäcker und Spitzenköche ihre besten Brot- und Aufstrichrezepte und laden dazu ein, unserem wertvollen Kulturgut unsere wertvolle Zeit zu schenken. Belohnt wird man allemal.
Text: Laura Zapletal Fotos: Joerg Lehmann, Shutterstock
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önnen Sie sich noch an den Moment erinnern, als Sie das letzte Mal in eine knusprige, noch ofenwarme Scheibe Brot gebissen haben? Lebensverändernd, nicht wahr? Als würde man direkt einen Bissen vom Glück nehmen. Bewusst wird einem das spätestens dann, wenn man in ein Land reist, in der das Kulturgut eine Rarität ist. Daheim schmeckt unser liabstes Brot aber doch immer noch am besten – nach Heimat eben und nach Erinnerungen an köstliche Brettljausen oben am Berg, Abenteuer-Urlaube und sonntägliche Frühstücke.
Schöne, genussvolle Erinnerungen verbinden auch Rudi und Karl Obauer, Andreas Döllerer, Christina Bauer & Co. mit ihren liebsten Laiben. Die Rezepte wurden nun gemeinsam mit der Salzburger Stiegl Brauerei und den Autoren Ilse Fischer und Alexandra Picker in einem unvergleichlichem SlowFood-Rezeptband zusammengefasst. Darin wird nicht nur renommierten Bäckern und Spitzenköchen aus Österreich, Bayern und der Schweiz ins Brotkörberl geschaut, sondern ihnen auch die hohe Schule des Brotbackens entlockt. Und wenn dann auch die Frage geklärt ist, was sich aufs Brot betten darf, dann steht unserer liabsten „Brot-Zeit“ gar nichts mehr im Wege.
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Pfannenbrot MIT DINKEL & JOGHURT
ZUTATEN für 1 Pfannenbrot
Paula Bründl Köchin aus Leidenschaft
Eigentlich hatte Paula Bründl aus Zell am See im Salzburger Land vor, im Bereich der Neuropsychologie zu arbeiten. Doch jetzt macht die knapp 24-Jährige etwas ganz anderes. Ausschlaggebend waren der Lockdown und ihre Teilnahme an der SAT.1-Koch-Casting-Show „The Taste“ 2021, in der sie den Sieg einfuhr. Die Entscheidung, eine Ausbildung zur Köchin zu machen, war so etwas wie die logische Konsequenz. Diese begann sie im ZweiSterne-Restaurant „Steirereck“ in Wien und setzte sie dann bei Philip Rachinger im „Restaurant Mühltalhof“ in Oberösterreich fort, gerade hat sie diese mit Bravour abgeschlossen. Für Paula Bründl war schon von Kindheit an klar, dass die Natur bestimmt, was beim Kochen passiert. Diese Philosophie vertieft sie mit ihrem Mentor, dem Spitzenkoch Rudi Obauer.
FÜR DEN TEIG 80 g Vollkornmehl (Dinkel oder Roggen) 150 g glattes Mehl (Dinkel oder Weizen) 20 ml Olivenöl 100 g Naturjoghurt 75 g Milch, kalt 1 gute Prise Salz 1 TL Backpulver ZUM BESTREICHEN 1–2 Knoblauchzehen Olivenöl 1 Zweig Rosmarin oder Salbeiblätter, im Ganzen oder fein gehackt etwas Salz ZUBEREITUNG Zuerst die flüssigen Zutaten, dann die trockenen in eine Rührschüssel geben und circa fünf Minuten kneten. Anschließend zugedeckt einige Minuten ruhen lassen. Teiglinge formen, diese dann dünn ausrollen oder über die Handballen ziehen. In eine sehr heiße Pfanne ohne Fett geben. Sobald eine Seite gebräunt ist, wenden. Mit Knoblauch und Olivenöl bestreichen, Salz und – wenn vorhanden – Rosmarin oder Salbei draufgeben.
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GENUSSREICHE KOMPOSITION Das Pfannenbrot wird am besten mit Kräutersalsa, dünnen Fleischscheiben und fein geschnittenem Gemüse serviert.
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Lungauer Tauern-Roggenbrot ZUTATEN für 4 Brote je ca. 600 g
Peter Löcker
Landwirt & Slow-Food-Pionier Die Wiederentdeckung des Tauernroggens, einer alten alpinen Getreidesorte, ist untrennbar mit Liesi und Peter Löcker aus St. Margarethen im Lungau verbunden. „Die Sorte ist widerstandsfähig und passt perfekt in die Höhenlage des Lungaus“, erzählen sie, und dass diese alte Sorte ein kräftigeres Getreidearoma als neue Sorten hat. 2009 wurde das „Slow Food Presidio Lungauer Tauernroggen“ gegründet. Und da ist dann noch das „Schwarze Alpenschwein“, das sich auf dem Sauschneiderhof sehr wohlfühlt. Die seltene Schweinerasse ernährt sich vor allem von würzigen Kräutern und Gräsern. Das bringt den großartigen Geschmack in das Fleisch, den nicht nur Spitzenköche wie Rudi Obauer schätzen.
200 g Roggensauerteig – keinen Fertigsauerteig verwenden! 1 l Wasser, lauwarm 1,4 kg Lungauer Tauernroggenvollkornmehl (siehe Bezugsquellen, wichtig: kein anderes Roggenmehl verwenden!) 1 EL Salz 1 EL Kümmel, gemahlen ZUBEREITUNG Den Roggensauerteig (er muss Bläschen werfen) mit 200 ml lauwarmem Wasser und 200 g Lungauer Tauernroggenmehl vermischen und abgedeckt bei Raumtemperatur circa fünf bis zehn Stunden stehen lassen, bis sich die Teigmasse verdoppelt hat. Anschließend 200 ml Wasser und 200 g Lungauer Tauernroggenvollkornmehl dazugeben, verrühren und wieder gehen lassen, bis sich die Teigmasse verdoppelt hat. Danach die restlichen 600 ml Wasser, 1 kg Lungauer Tauernroggenvollmehl, Salz und Kümmel dazugeben, alles gut vermischen und den Teig erneut 1 Stunde 30 Minuten aufgehen lassen. Zwei Teigstücke von jeweils circa 600 g abwiegen, kneten und in bemehlte Simperl (Gärkörbchen) oder andere Brotformen geben. Der restliche Teig kann wieder als Sauerteig verwendet werden. Brot in der Form aufgehen lassen, Ofen auf mindestens 250 °C Ober-Unterhitze vorheizen, nach circa zehn Minuten auf 200 Grad zurückschalten, Brotlaibe aus der Form stülpen, mit etwas Wasser besprühen und in den Ofen schieben. Nach circa zehn Minuten Backzeit die Temperatur im Backrohr auf 200 °C zurückschalten und das Brot noch circa eine Stunde fertigbacken.
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AUF DAS BROT… Zum Tauernroggenbrot passt eine andere Lungauer Spezialität – der Speck. Das Geheimnis dahinter? Bestes regionales Schweinefleisch, eine perfekte Gewürzmischung im Surfass, schonendes Räuchern und vor allem viel Zeit.
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Focaccia ALLA „PROSECCO BY AIGNER”
ZUTATEN für 1 Blech
Lizzy & Jakob Aigner Köchin & Gastgeber
Lizzy und Jakob Aigner haben dem traditionsreichen und für viele Salzburger zur Italianità gehörenden Restaurant „Prosecco“ im Nonntal neues kulinarisches Leben eingehaucht. Die Küche von Lizzy Aigner ist ein mediterraner Hochgenuss. Ihr Handwerk hat die Köchin in der Küche des Restaurants „Ikarus“ im Hangar-7 gelernt und das Beste aus ihren Lehrjahren in das eigene Lokal mitgebracht. Heute tummeln sich Italien, Frankreich und auch Österreich auf den Tellern und laden ein, bei gutem Essen, großartigen Weinen und einem perfekten Service einen Abend im „Rom des Nordens“ zu genießen. Schon die Focaccia mit bestem Olivenöl und großen grünen Oliven zum Auftakt lässt die Gäste eintauchen in die Aromenwelt des Südens.
FÜR DEN TEIG 250 g Kartoffeln, mehlig 450 g Mehl 25 g Germ, frisch (Hefe) 10 g Salz 50 ml Milch 100 ml Wasser, lauwarm 10 g Zucker 4 EL Olivenöl FÜR DAS KRÄUTERÖL 100 ml Olivenöl 2 Knoblauchzehen, geschält 1 TL Rosmarin, gehackt 1 TL Thymian, gehackt 1 Msp. Pimentón de la Vera (ersatzweise scharfer Paprika) 1 TL grobes Meersalz ZUBEREITUNG Die Kartoffeln weich kochen, schälen und pressen. In einer Rührschüssel Kartoffeln, Mehl, Germ (Hefe) und Salz vermischen. Milch, Wasser und Zucker leicht erwärmen (maximal auf 37 °C), in die Rührschüssel geben und alle Zutaten 15 Minuten lang mit einem Knethaken langsam kneten. In der Schüssel zugedeckt circa 30 Minuten gehen lassen. Den Teig auf einem Blech mit Packpapier verteilen, Olivenöl drübergeben und mit den Fingerspitzen kleine Mulden hineindrücken. Noch einmal 20 Minuten gehen lassen. Das Backrohr auf 180 °C vorheizen und die Focaccia 20 Minuten backen. Für das Kräuteröl alle Zutaten vermischen und die leicht abgekühlte Focaccia damit bestreichen.
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Im „Prosecco by Aigner“ gibt es die Focaccia als Auftakt. Mit großen grünen Oliven und feinem Olivenöl.
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© Shutterstock
Sauerteig Einmal seinen eigenen Sauerteig angesetzt, begleitet dieser einen ein Bäckerleben lang. Umso wichtiger ist es daher, die richtigen Zutaten zu verwenden. Gerade im nordeuropäischen Raum wird für den Sauerteig gerne Roggenmehl hergenommen. Der Grund: Der Roggen nimmt mehr Flüssigkeit auf, was zu einem besser durchfeuchteten Teig führt. Außerdem fermentiert die Roggenmischung schneller als etwa ein Weizensauerteig. Denn: Roggen hat weniger Gluten und mehr Enzyme als Weizenmehl. Nun aber wollen wir Ihnen das Rezept von Andrea Unterguggenberger nicht länger vorenthalten.
Buchtipp
1. TAG
50 bis 70 g warmes Wasser (bei Vollkornmehl braucht es immer etwas mehr, die Masse soll eher weich sein) und 50 g Roggenvollkornmehl miteinander verrühren und einen Tag bei guter Raumtemperatur zugedeckt stehen lassen. 2. TAG
Zum angesetzten Sauerteig weitere 50 bis 70 g warmes Wasser sowie 50 g Roggenvollkornmehl hinzufügen, miteinander verrühren und wieder 24 Stunden bei Raumtemperatur stehen lassen. 3. TAG
100 bis 140 g warmes Wasser sowie 100 g Roggenvollkornmehl, also die doppelte Menge, hineinrühren und einen weiteren Tag bei guter Raumtemperatur zugedeckt stehen lassen. „BROT-ZEIT“ Köstliche Brotrezepte und Aufstrichideen aus Backstuben und Spitzenküchen Ilse Fischer und Alexandra Picker Servus Verlag, € 24
4. TAG
50 bis 70 g warmes Wasser sowie 50 g Roggenvollkornmehl hinzufügen und bei Raumtemperatur stehen lassen. Am Abend ist der Sauerteig fertig und kann zum Brotbacken verwendet werden.
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WINTERTAGE IN
Bad Ischl
Nach dem gemütlichen Frühstück im Hotel die Tourenski anschnallen und auf die Katrin wandern, dort genüsslich mittagessen, runterwedeln ins Tal und den Nachmittag beim Shoppen und Flanieren genießen. Vor dem Abendessen noch in der Therme relaxen, ehe es zum gediegenen Abendessen ins Restaurant geht. All das und noch viel mehr macht Bad Ischl im Winter zum Place-to-be!
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© Leitner Daniel
Text: Ulli Wright
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n Bad Ischl lässt man es sich im Winter so richtig gut gehen: Gemütlich durch die Gassen und Läden bummeln, zu einem feinen Essen in den vielen Gasthäusern und Restaurants einkehren, sich im Kaffeehaus Süßes gönnen, traditionelles Handwerk und alte Traditionen entdecken. Man muss gar nicht weit hinausschnuppern aus der Stadt, schon liegt einem eine großartige Wintersport-Palette zu Füßen. Skifahren, Langlaufen, Rodeln, Winterwandern – die Berge sind ganz nah. Wintertage in der charmanten Kleinstadt sind erfreulich facettenreich.
Ö3-WEIHNACHTSWUNDER IN BAD ISCHL Heuer steht die Kulturhauptstadt 2024 in der Vorweihnachtszeit mit der Aktion „Ö3-Weihnachtswunder“ ganz besonders im Mittelpunkt. Das gläserne Studio macht vom 19. bis 24. Dezember im Kurpark halt und wird die Besucher mit einer wunderbaren Mischung aus Vorfreude auf Weihnachten, guter Unterhaltung, großen Gefühlen und jeder Menge Hilfsbereitschaft erfreuen. 120 Stunden nonstop spielen Robert Kratky, Gabi Hiller und Andi Knoll in der „Ö3-Wunschhütte“ gegen eine kleine oder auch größere Spende die Wunschhits der Ö3-Gemeinde.
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© Salzkammergut Tourismus/Karl Steinegger
Ob Klassik oder Skating – nur wenige Kilometer von Bad Ischl entfernt, liegen die zehn Kilometer langen Sonnenloipen des „Langlaufparadies Rettenbachalm“. Zur Stärkung nach dem Sport geht‘s ins gleichnamige Gasthaus.
LANGLAUFPARADIES RETTENBACHALM
© www.badischl.at/Katrin Kerschbaumer
Zum Langlaufen kommen die Ischler am liebsten in das Rettenbachtal. Schnee ist dort so gut wie sicher und die Landschaft ist traumhaft. Nur wenige Kilometer vom Zentrum von Bad Ischl entfernt, liegen zehn Kilometer Sonnenloipen auf einer der größten Niederalmen des Salzkammerguts. Ob Klassik oder Skating – Loipen gibt es für jeden Langläufer. Wer fleißig gelaufen ist, kehrt anschließend im gemütlichen Gasthaus Rettenbachalm ein – übrigens auch ein beliebtes Ausflugsziel für Schneeschuhwanderer und Skitourengeher. www.rettenbachalm.co.at
FAMILIE
GESUNDHEIT
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HAUSHALT ˜/ EIGENHEI M
UNFALL
RECHT
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© Wolfgang Stadler
Wer mit Skiern oder Schneeschuhen den Aufstieg auf die Katrin (der Hausberg der Ischler) bewältigt, wird vielfach belohnt. Ob vom sagenhaften Panorama, das sich am Weg zum Gipfel auftut oder bei Hüttenwirt Roland Schimpl, der in der urigen Katrin Almhütte mit regionalen Schmanklern, hervorragenden Weinen oder einem Schnapserl aufwartet. www.katrin-almhuette.at Stärken kann man sich auch im Katrin Berggasthof, der vom 2. April bis 14. November täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet hat. www. katrin-berggasthof.at Gerne kann man aber auch mit der Seilbahn auf die Katrin fahren, zum Sonnetanken, In-die-Landschaft-Schauen und um das pure Naturerlebnis zu genießen. Infos: www.katrinseilbahn.com
BETRIEB
© www.badischl.at/Katrin Kerschbaumer
© Monika Löff
IM WINTER AUF DIE KATRIN
Ob mit Tourenski, Schneeschuhen oder einfach mit der Gondel – die Katrin, den Hausberg der Ischler, zu erklimmen, ist ein Hochgenuss. Besonders dann, wenn Hüttenwirt Roland Schimpl (Foto links) Einkehr bietet.
Die sympathische Versicherung aus dem Salzkammergut.
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Natürlich schön& gesund In den Naturprodukten des St. Wolfganger Kräuterhaus in Bad Ischl ist der unnachahmliche Geschmack des Salzkammergutes konserviert.
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in wohliger Duft steigt in die Nase, wenn man das St. Wolfganger Kräuterhaus in Bad Ischl betritt. Der Geruch erinnert an Großmutters Gewürzladen, an Bratäpfel und belebende Waldspaziergänge. In den Naturprodukten des Kräuterhauses ist der unnachahmliche Geschmack des Salzkammerguts konserviert. Auf kleinem Raum einladend arrangiert, entdecken Kundinnen und Kunden ein
reichhaltiges Warenangebot. Wie zu Großmutters Zeiten gibt es alterprobte klassische Hausmittel, alle erdenklichen Tee- und Kräutermischungen sowie den hustenlindernden Wipferlsirup oder den legendären Murmeltierbalsam. „Wenn Husten oder eine Erkältung im Anmarsch war, hatte die Großmutter stets den Wipferlsirup parat“, weiß Ronald Eichenauer, der Eigentümer des St. Wolfganger Kräuter-
hauses. Auch bei Gewürzen, Aromasalzen oder Essigsorten bleibt kein Wunsch offen. Die delikaten Kreationen verfeinern garantiert jedes Gericht. Zudem bietet das Kräuterhaus auch erlesene Pflege- und Wellnessprodukte, milde Seifen und hautschonende Duschgels an. Gegen kalte Füße im Winter helfen die farbigen, weichen Schafwollsocken, die bestimmt nicht kratzen. Kein Wunder, dass es bei dieser großen Auswahl schwerfällt, sich zu entscheiden. Also, bald wiederkommen in das St. Wolfganger Kräuterhaus in der Pfarrgasse! www.kräuterparadies.at E N T G E LT L I C H E E I N S C H A LT U N G E N
Wer auf den Siriuskogel wandert (zehn bis 20 Minuten Gehzeit), wird von Christoph „Krauli“ Held und seinem Team mit Köstlichkeiten verwöhnt.
In der frischen Winterluft durchatmen, das geht am besten beim Winterwandern. Zum Beispiel entlang der Traun und quer durch den Sisipark oder am Rundweg um den Jainzenberg vorbei am Kaiserpark. Viele abwechslungsreiche Routen in und um Bad Ischl führen durch die herrliche Schneelandschaft. Ein heißer Tipp ist auch eine kleine Wanderung auf den Siriuskogel, um die kulinarischen Köstlichkeiten von Christoph „Krauli“ Held zu genießen. Der Wirt mit den Dreadlocks hat sich mit seinem Küchenteam und in vielen Fernsehbeiträgen einen Namen in der Gastroszene erkocht. www.siriuskogel.at
© Monika Löff, Youngmedia
© Oberösterreich Tourismus/Katrin Kerschbaumer
HAUBE AUFSETZEN UND LOSSPAZIEREN
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WEIHNACHTSSHOPPING
© Katrin Kerschbaumer
Besonders schön lässt es sich auch im Winter durch die historischen Gassen von Bad Ischl schlendern. Das Einkaufserlebnis in der charmanten Kleinstadt ist einzigartig. Hier ein lokales Trachtengeschäft, da handgefertigter Schmuck, an einem Eck traditionelle Hutmode, am anderen ein Bauernladen, Kunsthandwerk, Boutiquen mit internationaler Mode, Geschenke und Dekorationsartikel. Ein Muss ist auch die Einkehr der k.u.k. Hofzuckerbäckerei Zauner, um eine Tasse Melange und den berühmten Zaunerstollen zu genießen. Apropos genießen, in Sachen Kulinarik hat die Kaiserstadt einiges zu bieten. Die Bandbreite reicht von bäuerlichen Produkten über Mehlspeisen von höchster Raffinesse bis hin zur Haubenküche.
Funkelndes Weihnachtsshopping in den Gassen von Bad Ischl und Genuss in der k.u.k. Hofzuckerbäckerei Zauner. Der Zaunerstollen, ein süßes Unikat aus Meisterhand.
© Katrin Kerschbaumer
WELLNESS GROSSGESCHRIEBEN Wellness und Spa gibt es in Bad Ischl nicht nur im EurothermenResort, auch andere Hotels, wie etwa das Boutiquehotel Goldener Ochs, bieten feine und moderne Wellnessoasen zum Kuscheln und Entspannen an. Wer von der Therme auf die Piste möchte, ist mit einem Ausflug in die Skiregion Dachstein West bestens beraten. Nur eine halbe Autostunde von Bad Ischl entfernt, verbringen Skifahrer vor dem einzigartigen Dachstein-Panorama traumhafte Tage. Wellness wird in Bad Ischl in der Eurotherme sowie auch in zahlreichen Hotels mit Spa-Bereich großgeschrieben.
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© www.badischl.at/Lenzenweger
VERANSTALTUNGS-HIGHLIGHTS IN
Bad Ischl CHRISTKINDLMARKT 24.11.2023 bis 23.12.2023 jeweils Mittwoch bis Sonntag: 10 bis 18 Uhr zusätzlich am Dienstag, 19.12.2023: 10 bis 18 Uhr Samstag 23.12.2023: bis 16 Uhr
© Salzkammergut Tourismus/www.fotohofer.at
Alle Jahre wieder laden die Ischler Handwerker zu ihrem traditionellen Christkindlmarkt in die Trinkhalle. Regionale Gaumenfreuden bieten die Kulinarikstände im Schmankerldorf.
SCHMANKERLDORF VOR DER TRINKHALLE 24.11.2023 bis 8.1.2024 (24.12. bis 26.12. Ruhetage) Mittwoch & Donnerstag: 15 bis 21 Uhr Freitag, Samstag & Sonntag: 11 bis 21 Uhr Mo., 1.1.2024, 16:30 Uhr, Kongress- & TheaterHaus: Neujahrskonzert Fr., 5.1.2024, 18 Uhr, Stadtzentrum: Glöcklerlauf Sa., 6.1.2024, 16:30 Uhr, katholische Pfarrkirche: Ischler Krippenspiel Sa., 20.1.2024: Offizielle Eröffnung der Kulturhauptstadt
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Im Herbst wird seit jeher die Ernte eingebracht, Vorrat gespeichert und Vorkehrung für den bevorstehenden Winter getroffen. Genau das sollten wir auch unserem Körper gönnen!
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ie Sommerhitze ist vorüber, die Temperaturen angenehm, die Luft würzig und frisch – eine fast mystische Zeit, in der wir an wohligen, auserlesenen Orten zur Ruhe kommen sollen. Im Herbst zeigt sich eine besondere Qualität, um kürzerzutreten, zu trödeln und sich treiben zu lassen – ganz individuell, in Zweisamkeit oder in netter Gesellschaft, das Gefühl des Loslassens zu genießen. Der GOLDENE OCHS bietet sich dazu an, und dass schon seit 1791! Mitten im Kaiserstädtchen Bad Ischl gelegen, ist er Ausgangspunkt für Wanderungen, beschauliches Flanieren an der Traun oder das Suchen nach dem ganz persönli-
chen Kraftplatz, an dem die Zeit ein wenig stillzustehen scheint. Aber auch ein entschleunigter Einkaufsbummel durch die zahlreichen, heimeligen Geschäfte und ein gemütlicher Kaffeehausbesuch zwischendurch bieten sich an, bevor man über die Brücke den Weg zum Glücke einschlägt – zurück in den GOLDENEN OCHSEN. Jetzt ist Wellness angesagt! Zeit und Muße im Herbst und Winter sollen dem eigenen Körper zugutekommen. Ein paar Längen schwimmen, ein Abstecher in den Fitnessraum, ein paar Saunagänge, eine entspannende Massage oder einfach im kuscheligen Bademantel einen Blick auf die meist schneebedeckte Katrin, den Hausberg, werfen.
© mountain-hideaways
© Bureau Rabensteiner
Darf ’s a bisserl mehr sein?
Kulinarisch wird gerne „ein Stück echtes Österreich“ aufgetischt: Traditionelles Kochhandwerk und wertvolle Produkte, bevorzugt aus der Region, machen es möglich, auf das Wesentliche zu setzen, statt von allem zu viel zu haben. In gemütlichen Stuben und der Arthur Schnitzler Bar vergeht die Zeit viel zu schnell und die langen Abende im Herbst und Winter sind hier viel zu kurz. Der GOLDENE OCHS erwartet seine Gäste zur Kulturhauptstadt 2024 – „Kultur ist das neue Salz” – mit spannenden Eröffnungsangeboten, Ausstellungen, Festivals uvm. und betreut sie getreu dem Motto „Darf ’s a bisserl mehr sein?” Der GOLDENE OCHS in Bad Ischl – entschieden traditionell, grundlegend kontemporär.
Hotel & Restaurant Goldener Ochs
© Goldener Ochs
E N T G E LT L I C H E E I N S C H A LT U N G
KONTAKT
Griesgasse 1 4820 Bad Ischl Tel.: 06132/23 5 29 office@goldenerochs.at www.goldenerochs.at
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Ein Mann, ein Hund UND 77 SEEN IM SALZKAMMERGUT Michael Forstinger aus Seewalchen am Attersee und sein Hund Ramses haben sich heuer ein besonderes Abenteuer vorgenommen: 77 Seen im Salzkammergut in 77 Wochen zu erkunden. Was die beiden so erlebt haben und wie dieses Projekt seinen Blickwinkel verändert hat, verrät uns der 44-Jährige im Interview.
Text: Linnéa Harringer
Fotos: Michael Forstinger
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IM WINTERSCHLAF. Der Wildensee ist ein Bergsee am Fuße des Rinnerkogels im Toten Gebirge und liegt auf etwa 1.535 Meter.
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EPISODISCH. Die Gosaulacke in Gosau entsteht durch die Schneeschmelze oder schwere Regenfälle. Sie ist der kleinste der drei Gosauseen in der zum UNESCO-Welterbe zählenden Kulturlandschaft Hallstatt–Dachstein/ Salzkammergut.
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AUF EINER ANHÖHE. Zwischen Traun- und Attersee liegt der Taferlklaussee. Ein Spaziergang um den See bietet eine herrliche Aussicht auf die umliegenden Berge.
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as Salzkammergut ist ja bekanntlich berühmt für seine zahlreichen Seen in einer atemberaubenden Landschaft. Insgesamt gibt es in der Region ( je nachdem, wie man zählt) unglaubliche 77 Seen, die sich inmitten der majestätischen Berge erstrecken. Jeder dieser Seen hat seinen eigenen Charme und seine eigene Geschichte, die Jahrhunderte zurückreicht. Zu den bekanntesten gehören der Wolfgangsee, der Mondsee, der Attersee und der Traunsee. Es gibt aber auch viele kleinere, versteckte Gewässer, die oft von den Massen unentdeckt bleiben. Michael Forstinger hat sich die Erkundung der vielen Seen als Jahresprojekt vorgenommen. Gemeinsam mit seinem Toy Australien Sheperd namens „Ramses“ hat er sich auf den Weg gemacht. Zu Fuß, per Bike und mit Tourenski hat er die Seen im Salzkammergut besucht und zum Teil abenteuerliche Erfahrungen gesammelt. Das Ergebnis seines Projekts „77 Seen im Salzkammergut“ möchte er Anfang 2024 bei einer Vernissage präsentieren.
Herr Forstinger, Sie haben sich heuer ein besonderes Projekt vorgenommen. 77 Seen im Salzkammergut in 77 Wochen zu erkunden. Wie ist es zu dieser Idee gekommen? Ich bin im Salzkammergut aufgewachsen, aber dass wir wirklich so viele Seen haben, war mir gar nicht bewusst. Letztes Jahr habe ich zufällig einmal die Zahl gehört und war total überrascht. Dann habe ich zum Recherchieren begonnen, weil es mich einfach nicht mehr losgelassen hat. So kam ich schließlich auf die Idee, das zu meinem Jahresprojekt zu machen: 77 Seen in 77 Wochen gemeinsam mit meinem Hund Ramses zu erkunden (lächelt).
oft nicht mitgezählt, obwohl er für mich einer der spannendsten ist, da er in einer Höhle liegt und schwer zugänglich ist. Es wird auch zwischen Seen, Lacken, Kleinund Augewässer unterschieden. Ich habe mittlerweile sogar 79 Seen gezählt, aber da mir die Zahl 77 so gut gefällt, habe ich mich für 77 Seen entschieden.
Das Salzkammergut wird im Tourismus oft mit „76-Seen-Region“ beworben. Wie viele es nun tatsächlich sind, darüber ist man sich nicht einig. Sind es jetzt 76, 77 oder 78? Ja, da gibt es wirklich keine offizielle Zahl (lacht). Je nachdem, was man nun alles dazurechnet. Der Wiesensee zum Beispiel ist episodisch, also nur ein paar Wochen im Jahr da. Oder der Rötelsee wird auch
Und Ihr Hund Ramses war bei allen Seen mit dabei? Ja, Ramses ist immer überall dabei! Außer beim Rötelsee. Der ist so schwer zugänglich, das war wirklich ein herausforderndes Abenteuer – da hat Ramses in der Zwischenzeit im Campingbus gewartet. Und das war auch gut so. Der Weg war teilweise so gefährlich, dass ich fast abgebrochen hätte.
Haben Sie den Wiesensee dann heuer erwischen können? Ja, ich hatte Glück und habe ihn tatsächlich „erwischt“. Der Wiesensee bildet sich meist im Mai in einem Toteisloch jährlich zur Schneeschmelze, und je nach Witterung verschwindet der See nach einigen Tagen wieder. Ein Naturphänomen!
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„Jedes Wochenende gemeinsam unterwegs zu sein, neue Orte zu entdecken und Abenteuer zu erleben, schweißt zusammen.“ FREUNDE FÜRS LEBEN. Der Toy Australien Shepherd „Ramses“ begleitet Michael Forstinger auf all seinen Abenteuern.
Klingt ganz schön abenteuerlich … Ja, das hätte ich mir auch nicht gedacht. Wenn man an die Seen im Salzkammergut denkt, kommen einem ja eher der Traunsee, Attersee, Wolfgangsee und Co. in den Sinn. Dass es so viele alpine Seen gibt, die teilweise wirklich schwer zu erreichen sind, war mir gar nicht klar. Das Projekt hat auch die Beziehung zu meinem Hund gestärkt. Jedes Wochenende gemeinsam unterwegs zu sein, neue Orte zu entdecken und Abenteuer zu erleben, schweißt zusammen (lächelt). Wie erkunden Sie die Seen? Ich würde sagen, es sind 70 Prozent zu Fuß, 20 Prozent per Bike und 10 Prozent per Tourenski. Manchmal kombinieren wir auch – einen Teil mit dem Bike und den Rest zu Fuß weiter. Wenn ich am Bike bin oder mit dem Splitboard runterfahre, dann ist
Michael Forstinger über die Beziehung zu seinem Hund Ramses
Ramses im Rucksack dabei (schmunzelt). Er ist ein dreieinhalbjähriger Toy-Aussie – diese Rasse ist von der Größe perfekt, um auch mal im Rucksack Platz zu nehmen. Sie nehmen aus allen Seen eine Wasserprobe. Was hat das für einen Hintergrund? Anfangs habe ich mir überlegt, dass die Seen erst dann als „erkundet“ gelten, wenn ich reingesprungen bin. Aber da nicht jeder See zum Baden geeignet ist, viele unter Naturschutz stehen oder auch einfach nicht so einladend zum Baden sind, habe ich mich dann dazu entschieden, von jedem See ein Foto zu machen und eine kleine Probe mitzunehmen. Quasi als Beweis, dass ich tatsächlich dort war und Kontakt mit dem Wasser hatte.
Haben Sie sich auf die Fotosessions an den Seen auch teilweise vorbereiten müssen? Oder entsteht alles spontan? Am Anfang habe ich in der Tat geschaut, was so das klassische Motiv ist. Aber dann dachte ich, eigentlich ist es viel schöner, sich überraschen zu lassen. Und wissen Sie was? Manche Seen sind extrem langweilig (lacht). Man glaubt es nicht, aber ich stand tatsächlich öfter vor der Herausforderung, wie ich da ein gutes Foto, eines das wirklich wirkt, hinbekomme. Am Foto sieht es oft ja auch nochmal anders aus als in der Realität. Aber das hat das Ganze auch so spannend gemacht – mit der Witterung und der jeweiligen Jahreszeit zu arbeiten. Wenn das Wetter wechselhaft ist, dann kann auch ein langweiliges Motiv dramatisch werden. Was ist das Besondere an den Salzkammergutseen? Sie sind einfach wunderschön. So unterschiedlich sie auch sind, jeder ist auf seine eigene Art und Weise etwas Besonderes. Ich bin am Traunsee geboren und am Attersee aufgewachsen. Ich kenne die ganzen Sagen, Mythen und Geschichten über die Seen im Salzkammergut seit meiner Kindheit. Welcher ist Ihr Lieblingssee? Das ist so eine schwierige Frage, aber im Herzen ist und bleibt es der Attersee. Mich beeindruckt einfach die Weite, die Berge rundherum – und im Sommer in dem türkisfarbenen Wasser zu baden, ist fast unecht.
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IDYLLISCH. Bei einer Wanderung zum Däumelkogel in der Region Dachstein/Salzkammergut kommt man beim Däumelsee vorbei.
Und Ramses Favorit? (lacht) Ramses ist leider gar keine Wasserratte. Er ist gerne mit am Boot dabei, und wenn ich ihn mal reinschubse, dann schwimmt er auch gerne. Also als Kapitän ist ihm wahrscheinlich auch der Attersee der liebste See. Sie möchten mit Ihrem Projekt auch auf Umweltthemen aufmerksam machen … Das war eigentlich nicht mein vordergründiger Gedanke, aber hat sich dann im Laufe der Zeit ergeben. Wenn man sich so intensiv mit der Natur und dem Wasser beschäftigt, stößt man einfach auf Themen wie Umweltverschmutzung und Klimawandel. Man stellt sich dann schon auch die Frage, wie lange es die Seen im Salzkammergut überhaupt noch geben wird. Unsere Seen haben alle Trinkwasserqualität. In manchen Ländern ist man bereits auf der Flucht zur nächsten Wasserstelle. Weltweit haben rund zwei Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Da denkt man schon darüber nach, wie kostbar das Element ist und was das für uns alle in Zukunft bedeuten wird.
Der Taferlklaussee ist extrem romantisch im Winter. Wenn die Seen so im Tiefschnee, so voller Powder sind, ist das sehr beeindruckend! Der Suissensee im Winterschlaf war auch ein besonderes Erlebnis. So wunderschön eingeschneit. Am allerschönsten fand ich persönlich aber den Wildensee. Der ist nämlich gar nicht so klein, und ich habe ihn komplett im Schneemantel fotografieren können. Wenn man merkt, dass da drei Monate kein Mensch mehr oben war, dann hat diese Ruhe etwas Magisches an sich.
„Wenn man merkt, dass da drei Monate kein Mensch mehr oben war, dann hat diese Ruhe etwas Magisches an sich.“ Michael Forstinger
IN EINER MULDE. Der Grafenbergsee im Dachsteingebirge liegt auf einer Höhe von 1.638 Metern.
Welcher See ist Ihrer Meinung nach im Winter am schönsten?
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EISSEE. Der untere Eissee liegt auf 1.909 Meter im Dachsteingebirge.
Haben Sie besondere Momente auf Ihren Seen-Touren erlebt? Ein besonderer Moment war bestimmt, als ich am Weg zum Rötelsee das erste Mal entscheiden musste, ob ich abbreche. Ich war gemeinsam mit einem Freund unterwegs und wir haben den Eingang zur Höhle nicht gefunden. Da kam schon ein wenig Panik auf, da es wirklich nicht ungefährlich war. Dass wir es dann doch noch geschafft haben, war so ein schöner Moment! Wir sind danach noch mit dem Stand-up-Paddle am Traunsee in den Sonnenuntergang gepaddelt … sowas vergisst man nicht.
Inwiefern hat das Projekt bis jetzt Ihren Blickwinkel verändert? Zehn Seen sind jetzt noch ausständig bis Jahresende, aber ein Fazit ist, dass ich es ein bisschen unterschätzt habe (lacht). Ich habe schon gewusst, dass das eine halbwegs große Nummer wird, aber dass dann doch so viel Planung vonnöten sein wird, war mir nicht klar. Manche Seen hatten ja schon einiges an Fahrzeit als Anreise und dann noch die Wanderungen bis rauf. Mir war immer wichtig, dass es nicht stressig wird und ich es gerne mache, kein Risiko eingehe und gut auf mich und Ramses aufpasse. Da ich generell Bergerfahrung habe, war auch alles machbar. Ich wollte einfach das Beste in dem Projekt vereinen, was mir guttut und was mir taugt. Das ist mir auch gelungen … (lächelt).
Als Abschluss ist für Anfang 2024 eine Vernissage geplant. Worauf können sich die Besucherinnen und Besucher freuen? Geplant ist für 27. Jänner eine Vernissage im OKH Vöcklabruck, in der mein Projekt präsentiert und mit richtig feiner Musik gefeiert werden soll. Die Ausstellung wird voraussichtlich ein bis zwei Monate laufen. Mehr Infos demnächst unter www.okh.or.at Instagram: @77_seen_im_salzkammergut
VERSTECKT. Der Hintere Gosausee liegt auf 1.154 Meter.
IN KÜRZE Das Salzkammergut bedeutet für mich … Geborgenheit. Mein liebster See ist … und bleibt der Attersee. Ramses und ich starten am besten in den Tag mit ... einer ausgedehnten GassiRunde am See.
AUF DER SUCHE NACH NEUEN ABENTEUERN. Michael Forstinger und Hund Ramses bei einer Bootsfahrt auf ihrem Lieblingssee: dem Attersee. EINGESCHNEIT. Der Suissensee liegt am Nordfuß des Schafbergs auf rund 1.385 Meter.
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Eine Liebeserklärung an den Winter Der Winter ist kalt, dunkel und für viele Menschen nicht die liebste Jahreszeit. Dabei legt das Leben gerade in diesen Monaten eine Pause ein und man tut gut daran, sich auf diese Ruhe einzulassen und bei sich selbst einzukehren, sagt Autorin Franziska Lipp. In ihrem neuen Buch beschreibt sie viele Möglichkeiten, wie das gelingen kann.
Text: Nicole Madlmayr
Fotos/Illustrationen: Shutterstock
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enn die Tage kürzer werden und der Winter Einzug hält, ist das auch eine Zeit, um das Leben ein bisschen ruhiger anzugehen. Für die Salzburgerin Franziska Lipp ist der Winter nur auf den ersten Blick eine karge Jahreszeit. Denn wer sich darauf einlässt, wird belohnt – und zwar mit Einblicken in naturgegebene Zyklen, aber auch in das eigene Innere. Festtage und Bräuche geben dem Winter sowohl Rhythmus als auch Struktur. „Rituale und Traditionen machen die Monate November, Dezember und Jänner zu einer Zeit, in der das Innehalten und
Kräftesammeln besonders gut gelingt – sofern wir es schaffen, uns der Hektik zu entziehen“, so die Autorin. Der Winter und seine Geschenke. Und der Winter bringt viele Geschenke, etwa den ersten Schnee des Jahres, mystische Bräuche des Advents und die sogenannte blaue Stunde. In ihrem neuen Buch „Lieber Winter“ lädt sie deshalb ein, einmal einen anderen Blick auf die kalte Jahreszeit zu werfen und sich bewusst auf die vielen Besonderheiten von November bis Februar einzulassen. Einfach innezuhalten, seine Gedanken schweifen zu lassen, Bräuche und Traditionen wiederaufleben zu lassen oder neu zu entdecken.
Bewusst innehalten. Dieses bewusste Innehalten ist umso wichtiger, da die Diskrepanz zwischen dem Wunsch nach Ruhe und Rückzug und der Realität mit Bergen von Arbeit und Aufgaben nie größer zu sein scheint als in der Adventzeit. Je näher Weihnachten rückt, umso mehr scheint sich die Stress-Spirale zu verdichten. Der Druck von außen wächst stetig, hinzu kommen die eigenen hohen Ansprüche und oftmals die unangenehme Vorahnung, sich an Heiligabend dann wie erschlagen zu fühlen. Dem kann man bewusst entgegenwirken, indem man sich immer wieder Zeit für sich selbst nimmt. Wie man diese Zeit verbringt, bleibt jedem selbst überlassen. Wer Anregungen und Ideen braucht, kann im Buch nachlesen. Denn Franziska Lipp liefert viele Vorschläge, ruft Traditionen in Erinnerung und lässt an ihren eigenen Erfahrungen teilhaben.
SINGEN SIE MAL WIEDER! Je kürzer die Tage und je länger die Nächte werden, umso wichtiger wird laut Franziska Lipp die Musik. „Sie vermag wie kaum eine andere Kunstform Stimmungen widerzuspiegeln und sie zu verändern“, sagt sie. Und sie hat recht! Denn was wäre Weihnachten ohne „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ oder das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach? Somit passt der Gedenktag der heiligen Cäcilia am 22. November wunderbar, denn sie gilt als Schutzpatronin aller, die Instrumente bauen oder spielen, selbst singen oder musizieren. „Singen ist ein Relikt unserer Kindheit, die wenigsten von uns tun es noch im Alter“, erzählt Lipp. „Dabei tut Singen nachweislich der Seele gut. Es entspannt, baut Stresshormone ab, sogar Herz-RhythmusStörungen sollen sich durch regelmäßiges Singen verbessern.“ Für sie ist Singen eine vernünftige Alternative, wenn man es wieder einmal nicht bei Tageslicht nach draußen geschafft hat.
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BESCHENKEN SIE DIE VÖGEL IM GARTEN! Die Vögel freuen sich über ein bisschen zusätzliches Futter in der kalten Jahreszeit. Außerdem kann es viel Freude bereiten, am Fenster zu sitzen, ihnen zuzusehen und die eigenen Gedanken dabei schweifen zu lassen. Wer Lust hat, kann das Vogelfutter ganz einfach selbst zubereiten.
WAS ES DAZU BRAUCHT:
Rindertalg oder Pflanzenfett wie Kokosöl in Bioqualität Etwas Pflanzenöl Körner und Samen (Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Hirse, gehackte Nüsse, Rosinen etc.) Kleine Gefäße wie Tontöpfe, alte Tassen oder Ausstechformen SO GEHT ES:
Das Fett vorsichtig in einem großen Topf erwärmen, um es zu verflüssigen, einen Schuss Pflanzenöl hinzugeben. Wenn das Fett flüssig ist, den Topf vom Herd nehmen und so viele Körner und Samen einrühren, bis eine zäh-breiige Mischung entsteht. Zu viele Körner machen die Masse eher brüchig und bröselig, mehr Fett hält die Masse besser zusammen. Wenn die Masse abgekühlt, aber noch gut formbar ist, wird sie in die Gefäße und Förmchen gefüllt oder zu kleinen Knödeln geformt. Wer kleine Stöckchen in die Masse steckt, kann diese nach dem Erkalten entfernen und eine Schnur durchfädeln. Die Gefäße und Knödel zum Aushärten kalt stellen. Bei sehr milden Temperaturen oder direkter Sonneneinstrahlung besteht die Gefahr, dass das Fett schmilzt. Daher das Vogelfutter eher an einem kühlen, schattigen Ort im Garten aufhängen. Unser Salzkammergut | 103 100-105_Lieber Winter.indd 103
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ERLEBEN SIE DIE BLAUE STUNDE!
„DER WINTER IST NUR AUF DEN ERSTEN BLICK EINE KARGE JAHRESZEIT. DENN WER SICH DARAUF EINLÄSST, WIRD BELOHNT – UND ZWAR MIT EINBLICKEN IN NATURGEGEBENE ZYKLEN, ABER AUCH IN DAS EIGENE INNERE.“ Franziska Lipp
Der Winter schenkt uns Dunkelheit – ein Geschenk, das viele gern postwendend wieder zurückgeben würden. „Sehen Sie es einmal anders, denn damit einher gehen auch Naturphänomene, die es nur zu dieser Zeit gibt, etwa eine von Raureif verzauberte Landschaft oder die blaue Stunde“, rät Franziska Lipp. Die blaue Stunde entsteht während der Morgen- und Abenddämmerung, wenn die Sonne so weit unterhalb des Horizonts steht, dass das blaue Farbspektrum dominiert. Obwohl sie eine rein physikalische Erscheinung der Atmosphäre ist, geht von ihr eine unfassbare Magie aus. Für die Autorin ist die blaue Stunde die Zeit der Achtsamkeit, der Liebe, der Poesie – und eine Einladung, um zur Ruhe zu kommen. „Sie stellt eine Zäsur dar zwischen dem Arbeitstag und der aufziehenden Nacht“, erklärt die Autorin. „Machen Sie es sich in diesem Advent zum Vorsatz, die blaue Stunde so oft wie möglich zu zelebrieren. Nutzen Sie diese Zeit zum Meditieren, Lesen, Teetrinken, Musikhören und zu allem, was Ihnen guttut. Oder gehen Sie hinaus! Sich mit der Natur zu verbinden, ist ideal, um sich an veränderte Gegebenheiten anzupassen und das Immunsystem auf Winter zu programmieren.“
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ENTWICKELN SIE RITUALE NEU! Das Vogelhaus im Garten anbringen, Kekse backen, Barbarazweige schneiden, das Schreiben von Weihnachtsgrüßen: Die Vorweihnachtszeit ist wundervoll, gespickt mit Ritualen. Während Bräuche erkennen lassen, wem oder was wir uns verbunden fühlen, sind Rituale so wandelbar wie wir selbst. Für Franziska Lipp ist es deshalb selbstverständlich, dass altüberlieferte Rituale verändert werden können, wenn sie nicht mehr stimmig erscheinen. Sie dürfen und sollen an die Lebenssituationen und aktuelle Bedürfnisse angepasst werden. Warum den Christbaum verstecken, wenn keine kleinen Kinder mehr im Haus sind? Warum Bratwürstel servieren, wenn alle lieber ein Curry essen? Rituale können so entwickelt werden, dass sie den eigenen Bedürfnissen tatsächlich entsprechen. Traditionell oder unorthodox – erlaubt ist, was gefällt und guttut! Wichtig ist nur, auch andere Menschen einzubinden, da viele Rituale nicht nur einen selbst betreffen.
„LIEBER WINTER! Betrachtungen zur kalten Jahreszeit“, Franziska Lipp, Verlag Anton Pustet, € 25
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Empfang via Satellit, Kabel oder Internet
Foto: Andreas Hochgerner
Petra Stumpf
PETRA PLAUDERT Mit interessanten Menschen und Persönlichkeiten, über Privates und Berufliches, über Aktuelles und Themen, über die ganz Oberösterreich spricht. Ab sofort im Programm von TV1 Oberösterreich.
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Empfang via Satellit, Kabel oder Internet
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© Ralf Schönenberg
Gregor Meyle unplugged Im Rahmen seiner Unplugged Tour gastiert der bekannte deutsche Singer-Songwriter Gregor Meyle am 16. November um 20 Uhr im Stadttheater Gmunden.
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ch freue mich sehr darauf, dass die Leute direkt auf diese Weise die Lieder des neuen Albums kennenlernen werden“, sagt Gregor Meyle, der am 16. November im Stadttheater Gmunden im Rahmen seiner großen Unplugged Tour auftreten wird. „Das wird eine besinnliche Show werden, wo man uns noch ein bisschen besser kennenlernen wird.“ Mit dabei sind auch die Lieder des neuen Albums „Individualität“. Ende Oktober startet seine neue, große Unplugged Tour. „Es gibt ein paar Lieder von mir, die Ruhe und ein Sitzpublikum brauchen, das bekommen wir bei der Unplugged Show ganz anders hin“, freut sich Meyle bereits auf die kommende Zeit. Mindestens 50 Instrumente werden auf der Bühne gespielt und von insgesamt acht
„
Musikern wird der Baden-Württemberger unterstützt. Neben den neuen Liedern dürfen aber die Klassiker auf der Tour nicht fehlen: „Wir haben zwei, drei Hits, die wir spielen müssen. Das machen wir natürlich auch“, verspricht der 44-Jährige. Neues Album im Februar Bereits letztes Jahr war Gregor Meyle in Gmunden. Die Stadt ist ihm besonders positiv in Erinnerung geblieben. „Ich hoffe, Gmunden ist noch genauso schön wie damals. Die Altstadt hat es mir sehr angetan“, gesteht er und ergänzt: „Das ist schon fast eine Postkarten-Angeberei.“ Im Februar erscheint Meyles neues Album „Individualität“. Viel will er darüber nicht verraten, gibt sich eher verdeckt: „Es gibt Songs, die mit Metaphern funktionieren,
Gregor Meyle wurde vor allem durch das VOX-Format „Sing meinen Song“ bekannt. Mittlerweile moderiert er selbst die Musiksendung „Your Songs“.
und dann gibt es Songs, wo ich auch auf privater Ebene sozusagen „die Hose runterlasse“. Manche Songs wirken direkter und manche erst beim zweiten oder dritten Mal. Man muss nicht immer gleich die Plakativität auf den Tisch knallen. Wir gehen auch teilweise musikalisch neue Wege.“ Welche Wege das sind, werden die Fans am 16. November im Stadttheater Gmunden erfahren.
Gregor Meyle am 16. November Stadttheater Gmunden 20 Uhr Tickets: www.floro.at
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Foto: Shutterstock
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© Sabine Holzner
Mag. Sigrid Obermair Selbstständige Trainerin und Coach, lebt abwechselnd im Salzkammergut, in Wien und Italien. Im Juni 2022 ist ihr Lyrikband „Lungomare. Gedichte vom Süden“ im Omnino Verlag, Berlin, erschienen.
Die kleine Madonna Eine Weihnachtsgeschichte von Sigrid Obermair
In gerader Linie verläuft die Autobahn vorbei an der Ebene des Po-Deltas. Felder von Mais, in langen gelben Halmen und spitzen Kolben, große runde Strohballen auf abgeernteten Fluren und ziegelrote Ackerschollen dehnen sich zu beiden Seiten bis zum Horizont. Aus den Fluren steigen wandernde Nebelschwaden. Bunte Lichter an Girlanden und hell blinkende Sterne dringen durch die Dämmerstille der Landschaft. In erleuchteten Fenstern stehen Bäume in grünem Tann. Es ist der 23. Dezember. Inmitten der Weite der Ebene liegen Gehöfte von immenser Größe, befestigten Dörfern gleich. Ein Anwesen erweckt meine Aufmerksamkeit. Ich nehme die nächste Abfahrt und biege nach längerem Suchen in eine Allee von Eichen- und Eukalyptusbäumen. Ca'lunga, langer Weg, ist auf einem verbogenen Blechschild zu lesen. Überwuchert von Efeu und wilden Feigenbäumen nehme ich einen vierseitigen Gutshof aus. Ein Rundbogen aus Stein an der Stirnseite fasst ein großes Tor, das in den Innenbereich führt. Sein Holz ist morsch, die verblichene Farbe splittert, der runde Türknauf aus Metall abgegriffen. Im Innenhof wuchert Gras, hoch und vertrocknet, über den Pflastersteinen, verrostetes Ackergerät steht wahllos in den Ecken, Fenster und Türen sind mit Holzbrettern verschlagen, das Anwesen verlassen. An der Südseite führt ein weiteres Tor nach draußen in die umliegenden Felder und zu einer Kirche. Ein alter Mann kommt des Weges; seine Schritte sind langsam und bedächtig, das Gesicht sonnengegerbt und von tiefen Furchen durchzogen. Eindringlich, einem Flehen gleich, wiederholt er immer wieder denselben Satz: „Gehen wir, um die Madonna zu sehen.“ Sein Blick senkt sich dabei zu seiner rechten Seite, an der er in einer Jacke eingehüllt, einen Hund im Arm trägt. „Ob er den Namen des Gehöftes kenne, ob hier noch jemand wohne?“, frage ich ihn. Sein Gesicht wird traurig und er erzählt, dass er hier vor mehr als siebzig Jahren mit seinen Eltern gewohnt hätte, die für den Besitzer des Hofes die Felder bestellten. Aber das sei alles vorbei, die Eltern tot, und ihm bleibe nur noch sein kranker Hund, das Warten auf sein eigenes Ende und die täglichen Gebete an die Madonna in der Kirche! Das Scheunengleichnis von Viktor Frankl kommt
mir in den Sinn, das – inmitten der abgeernteten Felder und an der Seite der ehemaligen Speicher stehend – nicht besser passen könnte, und ich erzähle: „Ja, vieles im Leben ist vorbei und vergangen, wie der gelbe Weizen, der noch im Sommer auf diesen Feldern stand und von dem nur noch die Reste der abgeschnittenen Halme zu sehen sind. Aber das Korn wurde in die Scheunen eingefahren und die Speicher sind nun voll! So ist es auch in unserem Leben. Nicht die Stoppelfelder und all das Verlorene sollen wir bejammern, sondern das sehen, was wir an all dem Geschaffenen, Erlebten, aber auch an all dem manchmal mutig Durchlittenen, in die Scheune unseres Lebens eingefahren haben!“ „Ihre Scheunen sind voll!“ entgegne ich ihm weiter, „Wie gerne würde ich ihren Geschichten zuhören!“ Der alte Mann richtet sich aus seiner gebückten Haltung auf, hebt den Kopf. Lange blicken wir uns wortlos an. Seine Augen wandern zu den Scheunen, den Ställen, den ehemaligen Gesindewohnungen. Auf einmal beginnen seine Augen zu leuchten und er erzählt von damals und all dem, das unauslöschlich in seinem Leben für immer sein wird. „Er müsse mir noch die Kirche zeigen!“, sprudelt es nur so aus ihm heraus, „vor einigen Jahren feierte man am Tage des Schutzpatrons hier noch die Messe!“ Er drückt meine Hand und zieht mich eiligen Schrittes weiter des Weges, bis wir bei der Kirche angelangen. Die Eingangstüre ist vergittert, ein Fenster aus Glas bietet den Blick ins Innere: an der Kirchenschwelle ein Gefäß aus Porzellan mit Zweigen von Pinien, an denen in silbernen Haltern weiße Kerzen stecken, drei Reihen von Bänken aus Holz zu beiden Seiten des Mittelgangs, Bemalungen in verblichenen Farben an den Rundbögen, ein schlichter Altar aus weißem Marmor, in der Apsis der Tabernakelschrank und an deren Seite – die kleine Madonna. Der alte Mann faltet seine Hände vor der Brust und seine Lippen bewegen sich in einem Gebet. In seinem Summen vernehme ich leise Verse eines Weihnachtsliedes. Wir verabschieden uns. Noch lange blicke ich ihm nach. Sein Gang scheint behender, seine Haltung aufrechter. Noch von Weitem ist seine Stimme zu hören: “Die Madonna hat uns geholfen! Jetzt kann es Weihnachten werden!“ Unser Salzkammergut | 109
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LESENSWERT
Zeit seines Lebens war Bestsellerautor Walter Mooslechner als Förster eng mit den Bergen, Wäldern und ihren Schätzen und Geheimnissen verbunden – und hat sich vertraut gemacht mit der Fülle an Genießbarem, Leib und Gesundheit Zuträglichem, das die heimische Natur bereithält. Das Buch enthält genaue Ausführungen zur gesundheitlichen Bedeutung der Kräuter und Früchte, bringt genussvolle Rezepte und einen Exkurs zum Thema Schnäpse! So stehen die heilkräftigen Pflanzen unserer Gebirgswelt, die Leib und Seele genussvoll zusammenhalten, im Mittelpunkt dieses grundlegend überarbeiteten und erweiterten Klassikers „G’sund und Guat“ von Walter Mooslechner. Das Buch enthält kräftigende Rezepte aus der Natur – für Leib und Seele. Neu: Wissenswertes über das Ansetzen von Schnäpsen.
HEILKRÄFTIGES AUS DER NATUR Verlorenes Wissen und alterprobte Rezepte „Von Arnika bis Zirbe“ von Walter Mooslechner Verlag Anton Pustet, 256 Seiten ISBN 978-3-7025-1104-3, € 22
Das Land zwischen Ischl und Hallstatt, zwischen Gmunden und Aussee breitet seit jeher seine unermesslichen Schätze vor der Welt aus: Wie keine andere Region vereint das Salzkammergut ländliches Ambiente und urbanes Lebensgefühl. Bestsellerautor Dietmar Grieser ist jenen Spuren gefolgt, die Größen wie Gustav Mahler, Adalbert Stifter oder Thomas Bernhard hinterlassen haben. Sein Resümee: In anderen Teilen Österreichs hat man Urlaub, hier wurde Geschichte gemacht. Unter den Händen begnadeter Maler, Dichter, Musiker, Architekten und Gelehrter entstand eine Seelenlandschaft, die Klimt zu seinem „Kuss“, Ralph Benatzky zum „Weißen Rössl“ oder Felix Salten zu seinem Welterfolg „Bambi“ inspirierte. Auch Maria Jeritza, Theodor Billroth, Mathilde Wesendonck, Viktor Kaplan, Maria Cebotari und Carl Zuckmayer kann man hier begegnen – auf diesem für Jakob Wassermann „anderen Planeten“, der bis heute nichts von seinem Zauber verloren hat. ES MUSS WAS WUNDERBARES SEIN … Das Salzkammergut und seine Künstler von Dietmar Grieser Amalthea, 240 Seiten ISBN 978-3-99050-257-0, € 28
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Was Sie immer schon über den Wald in Österreich wissen wollten und sollten, das hat die Waldbotschafterin Hermine Hackl für dieses Buch in ebenso kurzweiliger wie wertschätzender Weise zusammengetragen. Sie stellt den Wald von A bis Z vor und bezieht sich dabei auf verschiedenste Bereiche wie Gesundheit und Sport, Brauchtum und Religion, Tourismus und Kulinarik, Kunst und Kultur, Natur, Wissenschaft und Bildung, Mode und Technik, Forstfrauen und Waldbesitzer. Das Buch gibt faszinierende Einblicke in einen Sektor, der Österreich durch seine Wirtschafts- und Identifikationskraft maßgeblich geprägt hat und der auch in Zukunft ein wichtiger Faktor für Wohlstand und Klimaschutz in unserem Land sein wird. DER WALD IN ÖSTERREICH Wissenswertes und Interessantes von A bis Z von Hermine Hackl Verlag Anton Pustet, 192 Seiten ISBN 978-3-7025-1092-3, € 24
Nach dem großen Erfolg des Buches „Vergessene Wörter“ (2022) präsentiert Autor Peter Ahorner im neuen Band „Noch mehr vergessene Wörter“ weitere Juwelen wie: In welchem Alter hat James Bond Bamerl machen können? Und war er als 13-Jähriger ein Wimmerlagent? Warum hat die Großmama gerne Tee aus Arschkitzel bereitet und jeden Atlaspfingsttag mit einer Audienzschwester Spinat gegessen? Warum verlieben sich viele Menschen im Auswärts? Und was hat das Beischltelefon wirklich gesagt? Hat man ihr den Creditfetzen geglaubt? Genießt der Herr Nachbar noch immer seinen Durchsichtigen und Flaxn? Da sind mir fesche Geister viel lieber! Peter Ahorner arbeitete zunächst als freier Werbetexter, später veröffentlichte er zahlreiche Liedtexte auf CD und schrieb Kabarettprogramme sowie Musicals. Er tritt regelmäßig mit dem Wiener Duo „Die Strottern“ auf. NOCH MEHR VERGESSENE WÖRTER von Peter Ahorner Ueberreuter, 128 Seiten ISBN 978-3-8000-7849-3, € 16
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ei seinem ersten Versuch, Aquaman zu besiegen, ist Black Manta gescheitert. Doch noch immer ist er davon besessen, den Tod seines Vaters zu rächen – und er schreckt vor nichts zurück, um den verhassten Aquaman endgültig zu Fall zu bringen. Dieses Mal ist Black Manta mächtiger als jemals zuvor: Er hat den geheimnisvollen Schwarzen Dreizack in seine Gewalt gebracht, der in der Lage ist, eine uralte und unheilvolle Macht zu entfesseln. Um Black Manta zu besiegen, wendet sich Aquaman an seinen gefangenen Bruder Orm, den ehemaligen König von Atlantis, und geht eine gefährliche Allianz mit ihm ein. Die beiden Brüder müssen ihre Differenzen beilegen, um ihr Königreich zu schützen und Aquamans Familie und die Welt vor der endgültigen Vernichtung zu bewahren.
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ADVENT, ADVENT(URE) in der KTM Motohall
Kinderf(r)eier Tag in der KTM Motohall Gechillt die letzten Einkäufe erledigen und die finalen Weihnachtsvorbereitungen treffen. Ohne Stress. Ohne Kids! Zu verlockend, um wahr zu sein?! Die KTM Motohall macht‘s möglich und lädt am 23. Dezember zum Kinderfeiertag ein.
Um 9 Uhr startet für Kids von sechs bis zehn Jahren ein actiongeladener Tag – und zwar direkt beim X-Bow-Rennen an der brandneuen Carrera-Bahn. Nach Kakao und Keksen geht’s um 11 Uhr ins Innovation Lab zum Doodle-Workshop. Ein Boxenstopp im Restaurant „Garage“, das sich direkt neben der KTM Motohall befindet, gibt Energie für die anschließende Rookie-Tour. Kreativ austoben dürfen sich die Nachwuchschampions dann am Maltisch, bis sie um 15 Uhr von den Eltern abgeholt werden. Infos unter ktm-motohall.com/tickets
Das persönliche „READY TO RACE” Geschenk Das Erlebnisgeschenk der Superlative ist und bleibt die RIDE ORANGE EXPERIENCE. Wer das Glück hat, damit beschenkt zu werden, erhält eine Führung durch das KTM Museum, bevor es anschließend mit einem KTM Highlight Modell direkt auf die Straße geht. Ein Erlebnis inkl. individuellem Tourenvorschlag und optionaler Leihkleidung, das man nie wieder vergisst. Infos und auch online zu erwerben auf ktm-motohall.com.
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ieses Wochenende wird DAS Winterhighlight für Familien: Mit einer Malstation im Eventfoyer des Erlebnismuseums, dem Einpackservice für festlichschicke Geschenke und einem kostenlosen Booklet für die Rookie-Tour in der KTM Motohall. Das „Winter Family Weekend“ findet am 2. und 3. Dezember jeweils von 9 bis 18 Uhr in der KTM Motohall statt. Am 2. Dezember werden Kids und Teens außerdem selbst zu KTM-Designern. Am Kreativ-Board gestaltet und mit dem Laser-Cutter ausgeschnitten entsteht beim „Innovation Lab Adventspecial“ eine einzigartige „READY TO RACE“-Adventdeko. Anmeldung unter ktm-motohall.com.
© Sebas Romero
Noch nie hat das Warten aufs Christkind so viel Spaß gemacht wie in diesem Jahr: Zeitgleich mit dem Mattighofner Weihnachtsmarkt im Park der Musikschule startet auch die KTM Motohall mit dem „Winter Family Weekend“ am 2. und 3. Dezember in die Adventzeit.
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