Kraft am Land, Sommer 2014

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Kraft am Land Sommer 2014

Traumhaft. Spaziergang durch den Rosengarten von Sabine Putz

Sonnig. Die Familie Graf vom D端rntalwirt setzt auf Photovoltaik.

Sicher. Familie Kulmer hat Haus und Hof einen Rahmen gegeben.

Anton Kreimer: der Schneidige mit seiner Sense


LANDRING

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Editorial

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Rosige Zeiten

Die Königin der Blume – einfach überall: Herzlich willkommen im prachtvollen Rosengarten von Sabine Putz!

Schnittiger Wettbewerb

Beim Sensenmähen stehen heutzutage für Jung und Alt der sportliche Ehrgeiz und die Begeisterung im Vordergrund.

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Eine Schule zieht um

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Abgefahrene Technik

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Die Obstbaufachschule Wetzawinkel siedelt nach Silberberg. Persönliche Erinnerungen ehemaliger Schüler.

Im neuen LANDRING Technik Zentrum in Hirnsdorf wartet das kompakte Kraftpaket Agroplus auf seinen Einsatz.

Energie in Eigenregie

Die Familie Graf vom Dürntalwirt bei Weiz hat seit vergangenem November eine eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach.

Rundum gut gerahmt

Für Sicherheit und eine perfekte Optik: Tore und Einfriedungen, die Haus und Hof einen optimalen Rahmen geben.

IMPRESSUM Herausgeber: LANDRING Weiz Lagerhausgenossenschaft & Co. KG, Marburger Straße 51, 8160 Weiz Tel. + 43 (0) 31 72 /250-0, office@landring.at, www.landring.at Projektleitung: Ing. Elisabeth Ruhsmann Produktion: Corporate Media Service GmbH, Münzgrabenstraße 84b 8010 Graz, Tel. +43 (0) 31 6/90 75 15-0, www.cm-service.at Redaktion: Mag. Andrea Kreuzer, Mag. Claudia Rief-Taucher Layout/Design: m4! mediendienstleistungs gmbh & co kg Funderstraße 1a, 9020 Klagenfurt. Grafik: Brigitte Figura Lektorat: Mag. Waltraud Wetzlmair-Zechner Druck: Medienfabrik Graz GmbH, Dreihackengasse 20, 8020 Graz Tel. +43 (0) 31 6/80 95-0, office@mfg.at, www.mfg.at Cover: Joachim Otter (4)

Fotos: LANDRING (5), Joachim Otter (2)

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„Willst du ein Leben lang glücklich sein, dann leg’ einen Garten an“, sagt ein chinesisches Sprichwort. Als Lagerhaus setzen wir im Frühsommer auf den Schwerpunkt Garten. Viele Menschen schaffen sich mit viel Einsatz, oft beträchtlichem Zeitaufwand und viel Feingefühl ihre ganz persönlichen Wohlfühloasen. Sie gestalten lauschige Platzerl zum Ausspannen, verschönern ihr grünes Reich mit teilweise exotischen Dekoartikeln. Künstlerisch gepflasterte und geschwungene Wege, kleine Teiche und spielerische Wasserläufe lenken von der Geradlinigkeit des Alltags ab. Der Garten wird zum Wohnzimmer im Sommer, zum Rückzugsort, der uns erdet, und das stetig sichtbare Wachstum der Pflanzen gibt uns Kraft, Ruhe und Erholung. Wissenschaftler haben festgestellt, dass Gartenarbeit nicht als Arbeit im herkömmlichen Sinn erlebt wird, sondern es vielmehr darum geht, in der frischen Luft aktiv und kreativ zu sein. Stressabbau und Bewegung sind ebenfalls willkommene Effekte. Für alle, die auf dem Land wohnen, ist das vielleicht selbstverständlich. Aber auch im städtischen Bereich sehnen sich immer mehr Menschen nach der Beschäftigung mit dem lebenden Grün. Auch ein Balkon oder eine Terrasse wird mit liebevoll ausgesuchten Pflanzen zur persönlichen Rückzugsoase. Gestalten auch Sie Ihr persönliches grünes Wohnzimmer. In unseren LANDRING Lagerhäusern helfen Ihnen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Ihre Träume zu verwirklichen. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie einen schönen, aktiven und bunten Sommer sowie Glück und Gesundheit in Haus und Hof.

Ihr Mag. Johannes Weiß, Geschäftsführer

Die Jugend setzt die Sense an: In unserer maschinellen Welt haben alte bäuerliche Hilfsmittel immer weniger Bedeutung. Dazu gehört auch die gute alte Sense. Die Sensenschmieden, auch Sensenhammer genannt, gab es in ganz Österreich. In unserer Gegend waren sie im Mürztal, im Gebiet um Arzberg, in Gasen und im Oberen Feistritztal in Rettenegg und Ratten ansässig. Dort haben die Gewerke Zeilinger diese Hämmer betrieben. Jedes Werk hatte ein spezielles Zeichen in Verwendung. Die Zeilinger-Hämmer hatten einen Degen auf ihrem Produkt. Damit diese Schmieden auch funktionierten, war ein großer Bedarf an Holzkohle gegeben. Aus diesem Grund gab es in der Nähe solcher Sensenhämmer auch viele Kohlenmeiler. Die meisten dieser Werke wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts aufgelassen. Die Landjugend hat mit den Sensenmähwettbewerben dieses alte Können für die Jugend wieder interessant gemacht. Der heurige Landesentscheid findet Anfang Juli in Piregg bei Birkfeld statt. Um entsprechend gut abzuschneiden, sind viel Übung und Geschicklichkeit notwendig. Das alleine ist aber noch zu wenig. Die Sense muss fachgerecht gedengelt (geschärft) sein und die Einstellung und Montage am Worb (Sensenstiel) müssen exakt an den Mähenden angepasst werden. Nach einigen Trainingseinheiten kann es losgehen zum großen Landesentscheid nach Piregg. Es ist einfach schön zu erleben, dass der Umgang mit diesem hunderte Jahre alten Werkzeug weiterlebt und des Öfteren noch zur Erhaltung unserer herrlichen Kulturlandschaft ohne Lärm und Abgase eingesetzt wird.

Ihr Johann Pretterhofer, Obmann


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news Dir. Raimund Kothgasser (Raiba M. Hartmannsdorf), Hr. Monsberger (Firma Eschlböck), Prok. Ing. Johann Pfummerl (LRTechnikVerkaufsleiter), J. Rosenberger, S. Rosenberger, Johannes Rosenberger, Dietmar Fleischhacker (LR Profiverkäufer), Christian Timischl (LR WKST. Leiter)

Hackguterzeugung Rosenberger übernimmt den neuen Lkw-Hacker Biber 84 RBZ der Firma Eschlböck vom LANDRING Weiz Als Basisfahrzeug der neuen Baureihe Biber 84 RBZ dient ein Drei-Achs-Allrad-Lkw mit Antrieb vom 540 PS starken Fahrmotor des Lkw. Ein kurzer Radstand macht den Hacker sehr kompakt und wendig. Um auf beengten

Plätzen effektiv Leistung bringen zu können, kann der Bediener mit seinem Kran mit 9,7 m Reichweite auch direkt über die Kabine greifen. Bei einer Einzugsöffnung von 60 x 122 cm kann Holz bis zu einem Durchmesser von

60 cm und mit verschiedenen Sieben auf die gewünschte, optimale Größe zerkleinert werden. Das Fahrzeug ist auch mit der Spaltzange W 820 ausgerüstet. Damit kann die Fa. Johannes Rosenberger, Hackguterzeugung, Takern II/56 in Markt Hartmannsdorf ihre Kunden ab sofort mit 2 Traktoren + Biber-Hacker und der neuen LkwHolzhackmaschine optimal bedienen.

LANDRING hat eine Patenklasse! Mit der 1b der HAK Weiz setzten wir im April Erdäpfel ein.

PATENSCHAFT SCHAFFT PARTNERSCHAFT – WELCHE ERDÄPFEL WERDEN DIE GRÖSSTEN SEIN? Seit fast einem Jahr ist die 1b der Handelsakademie Weiz die Patenklasse vom LANDRING! Was heißt das? Wir haben den Schülerinnen und Schülern das Unternehmen vorgestellt und aus unserem Alltag berichtet. Außerdem werden wir die Klasse zu uns einladen, damit sie Standorte und das Arbeitsumfeld kennenlernen kann. Wir stellen Unterlagen aus der Praxis zur Verfügung, wenn es zum aktuellen Lernstoff passt, um den praktischen Bezug her-

zustellen. Wir freuen uns, wenn unsere Klasse Projekte bei LANDRING übernimmt – z. B. die Teilnahme an einem Fotoshooting und die Erstellung eines Flyers. Manchmal gibt es auch (mit dem Klassenvorstand abgesprochene!) Überraschungsbesuche, z. B. haben wir im April gemeinsam Erdäpfel gesetzt. Jede Schülerin und jeder Schüler erhielt von uns einen Topf, Erde, Dünger und Saatkartoffeln. Die richtige Erdund Düngermischung war frei wähl-

bar. Im September wird es dann eine Siegerin bzw. einen Sieger geben – die schwerste Ernte wird prämiert! In Kontakt mit dem Klassenvorstand Thomas Wagenhofer diskutieren wir praxisgerechte Ausbildungsziele und können der Schule Rückmeldung über die Qualität der schulischen Ausbildung geben. Und: Wir freuen uns, die Schülerinnen und Schüler ein (Schul-)Leben lang zu begleiten! www.hakweiz.at/partnerbetriebe

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Im biozertifizierten Rosengarten gedeihen 6.000 Rosen- und 5.000 Taglilienstöcke. Des Weiteren baut Sabine Putz u. a. auch alte Kürbis- und Maissorten an. Foto oben: die hauseigene Popkornmischung

„Jede Rose ist essbar!“

Kostprobe gefällig? Kein Problem. In Höflach kocht Sabine Putz die Königin der Blumen ein, die in ihrem Rosengarten gedeiht. Ebenso wie Taglilien, Steinpilzthymian u. v. m.

steinsmehl, Hornspäne, biologischen und ab August Kalidünger.“ Auch um den Schnitt werde zu viel Tamtam gemacht. „Ich schneide im Frühjahr und im Sommer. Und das ordentlich. Teilweise mit der Heckenschere, was schon so manchen Besucher verwundert hat“, erzählt die Oststeirerin. Aber die Erfahrung zeigt: „Ein kräftiger Schnitt gibt kräftigen Nachwuchs.“ Im Herbst würde sie ihre Stöcke allerdings verschonen. „Den Vögeln zuliebe“, erklärt sie. Biologisches Garteln ist also bei Putz nicht nur Philosophie, sondern aus zeittechnischen Gründen gewissermaßen eine Notwendigkeit. Ihre Leidenschaft zu kulinarischen Eigenkreationen fordert nämlich ebenso unzählige Stunden: „Pestonarrisch“ heißt die Marke, unter der sie u. a. die „Damascenarose“ als Marmelade oder Mus anbietet. „Jede Rose ist essbar. Man muss nur wissen, wie man sie zubereitet“, erklärt Putz, die auch eine Taglilienzucht mit 1.600 Sorten ihr Eigen nennt. Die „Pflanze für Faule“, wie sie sie bezeichnet, kommt ihr ebenfalls ins Glas. Außerdem auch Bärlauch, Sauerampfer, Giersch, Löwenzahn u. v. m., die allesamt in ihrem Garten wachsen.

Sabine Putz in ihrem Taglilienfeld, in dem auch Eigenzüchtungen gedeihen.

Fotos: Joachim Otter (5), Privat

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s gibt wohl kaum jemanden, der einer Rose ihre Schönheit absprechen und ihren Duft nicht als wunderbar empfinden würde. Dennoch scheint die Liebe von Sabine Putz zur Königin der Blumen Lichtjahre von der klassischen Faszination entfernt: 6.000 Rosenstöcke hat die Höflacherin in ihrem Garten gepflanzt, 1.700 Sorten, darunter seltene historische, sorgen für ein Blütenmeer, das seinesgleichen sucht und die Zutaten für ausgefallene kulinarische Kreationen liefert. Zudem zählt Putz ein Kostüm im Rosendesign zu ihren Lieblingsstücken und ihren Körper zieren mehrere Tattoos im Blütenlook. „Geht’s um die Ansprüche, die die Rose stellt, wird ihr oft Unrecht getan. Sie ist weder anspruchsvoll noch kompliziert. Geht man’s richtig an, gedeiht sie wunderbar“, stellt Putz klar und lädt Skeptiker auf einen Spaziergang durch ihren ein Hektar großen Garten ein. „Bei mehreren Tausend Stöcken kann ich keine Spezialerde verwenden und mit dem Spritzen würd ich nie fertig werden. Rosen passen sich den Gegebenheiten vor Ort an. Man muss Geduld haben. Futter gibt’s für meine durch Kompost, Rasenschnitt, Urge-


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Summa summarum umfasst das Angebot mittlerweile 70 Produkte: vom Pesto bis zum Kräutersalz. Aber zurück zu den Wurzeln. „Wer einen Rosenstock kauft, sollte auf den Unterbau achten. Ein starker Stamm garantiert einen schönen Stock. Zudem braucht jede Königin ihr Fußvolk, d. h. Lavendel, Glockenblumen, Katzenminze und dergleichen sollen die Rose umgeben, denn sie sind Wohnraum für Nützlinge. Marienkäfer und Co. kommen ja nur zum Speisen auf die Rose“, weiß die Fachfrau. Was die ungeliebten Schnecken betrifft, so hält Putz eine kleine Hühnerschar: Junge Schnecken haben Hendl und Hahn zum Fressen gern und durch ihr Scharren zerstören sie die Nester. „Ausgewachsene Schnecken muss man aber händisch einsammeln“, sagt Putz. Die Verbundenheit zu ihrem Garten besteht seit der Kindheit. „Er hat meiner Oma gehört, die eine kleine Landwirtschaft betrieben und mich immer mitgenommen hat“, erzählt die Dekorateurin, deren Leidenschaft, wie sie verrät, immer schon dem Garteln gegolten hat. 2007 ist sie’s dann angegangen, hat das mittlerweile verwahrloste Areal mit zig Rosenstöcken bepflanzt. „Ich habe alles geplant und bis zu 400 Stöcke pro Tag gesetzt“, erinnert sie sich an den Beginn und legt abschließend noch jedermann ans Herz: „Bei Rosen nicht zu viel philosophieren. Statt sich an ein paar braunen Flecken auf Blättern zu stoßen, sollte man sich lieber an den Blüten erfreuen!“

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wissenswert:

Greißlerei und Garten

Der Rosengarten kann jederzeit mit Voranmeldung besichtigt werden. Putz’ kulinarische Kreationen gibt’s u. a. in den Genussecken von LANDRING und in Sabine Putz’ Greißlerei in Brunn, der auch eine gläserne Manufaktur und eine Vorführküche angeschlossen sind. www.rosen-garten.at

Expertentipp von Franz Zmugg

Gebietsleiter von „Oscorna Naturdünger“ für Steiermark, Kärnten, Südburgenland und Teile Salzburgs

Die Rose ist die Königin Ihres Gartens! Die Rose steht eindeutig für Schönheit, Liebe und Reinheit! Diese wunderbare Pflanze hat ihren Ursprung in Asien und kam zuerst über das duftende Rosenöl nach Europa. Mitte des letzten Jahrtausends brachten Seefahrer dann die ersten Rosen nach Europa. Die Bezeichnung „Königin der Blumen“ entstand jedoch viel, viel früher und wird bereits um 600 v. Chr. datiert. Durch Züchtung und Selektion entstanden ca. 60.000 der sogenannten „modernen Rosensorten“. Heute ist die Rose in so gut wie allen Gärten vertreten und vor allem auch bei den Hobbygärtnern sehr beliebt. Damit die Rose in ihrer vollen Schönheit erblühen kann, sind neben der richtigen Wahl des Standortes auch die Beschaffenheit des Bodens sowie eine bedarfsgerechte Ernährung von größter Bedeutung. Bereiten Sie den Boden schon einige Wochen vor der Pflanzung mit reichlich Kompost (oder Rosenerde) sowie Oscorna BodenAktivator und Oscorna Rosendünger vor. Wichtig außerdem: Achten Sie bei Containerrosen beim Pflanzen auf einen feuchten Wurzelballen. Nach der ersten Hauptblüte gegen Ende Juni braucht die Rose noch einmal einen Oscorna Rosendünger als Nahrungsnachschub. Tipp: Setzen Sie zwischen die Rosenstöcke einige Pflanzen. Knoblauch wirkt gegen Pilzerkrankungen, der Lavendel hält Ameisen und Läuse fern.

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Die jungen Wilden mit der größten Schneid Die Schneid bedeutet sprichwörtlich Mut.Wer beim alljährlichen Sensenwettbewerb der Landjugend teilnehmen will, braucht aber vor allem Begeisterung,Training und einen guten Dengler.

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ch hab mit acht Jahren von meinem Opa die erste Sense bekommen“, erzählt der 20-jährige Anton Kreimer aus Hohenau an der Raab knapp nach seinem siegreichen Auftritt beim Sensenmähbezirksentscheid der Landjugend Bezirk Weiz in Fladnitz an der Teichalm. Das hohe Gras eines an diesem Tag regengetränkten Wiesenstücks – 5 Meter mal 5 Meter sauber ausgemessen – bringt er in exakt 54,10 Sekunden zu Fall. Seit zwei Jahren ist Anton begeisterter und erfolgreicher Teilnehmer des Wettbewerbs und war auch bereits zwei Mal beim Landesentscheid dabei. „Ich tu’s einfach gerne“, so erklärt er die Motivation für sein „Wettkampftraining“, bei dem er unter

„Der Doungelhammer ist das Um und Auf“, erklärt Franz Pierer überzeugt. Er ist Gastteilnehmer und nach wie vor begeisterter Sensenmäher.

„Beim Doungeln kau ma sitzn, beim Wetzen kau ma stehn, beim Mahn gaunz laungsom hintnochigehn.“ Franz Pierer zitiert eine Volksweisheit: So gemütlich ist Sensenmähen!

anderem „den kleinen Obstgarten zu Hause“ mit dem beachtlichen 1,20 Meter Sensenblatt rundherum ausmäht, denn die Wettkampfsense ist für ihn – im Gegensatz zu manchen Mitbewerbern – auch Alltagswerkzeug. Im Wettkampf sehe man Sensenblätter bis zu 1,35 Meter, erzählt Monika Derler, die heuer mit der Landjugend Birkfeld im Bezirk Weiz den Landesentscheid organisiert. „Bei der

Dass Sensenmähen nicht allein eine Sache großer Muskelkraft ist, das beweisen alljährlich die erfolgreichen jungen Frauen beim Bewerb.

Landjugendklasse können 14- bis 30-Jährige teilnehmen“, erklärt sie die Richtlinien, außerdem werde in Damen- und Herrenklasse unterteilt. Generell machen weniger Mädels als Burschen mit, aber: „Es werden jährlich mehr!“, freut sich vor allem Resi Wild, die neben Karl Strassegger und Andreas Harrer beim Bezirksentscheid in der Jury sitzt und selbst als Mäherin mittlerweile „in den Ruhestand“ getreten ist, wie die junge Frau es schmunzelnd ausdrückt. In der Gästeklasse schließlich können sich die Jungen so einiges von den beeindruckenden Darbietungen der rüstigen älteren Semester abschauen. Einer unter ihnen ist Franz Pierer, Jahrgang 1959, der hier neben seinem Elternhaus in Schrems bei Fladnitz quasi „Heimvorteil“ genießt und immer gerne bei den Bewerben dabei ist. „Beim Doungeln kau ma sitzn, beim Wetzen kau ma stehn, beim Mahn gaunz laungsom hintnochigehn“ – mit dieser alten Volksweisheit macht er klar, wie es mit dem Krafteinsatz beim Sensenmähen nun wirklich aussieht. „Am besten mäht man außerdem möglichst aufrecht“ – vor allem, wenn der


Kraft am Land

Fachkommentar Bernd Summer

Vertriebsleitung Fa. Offner,Wolfsberg (LANDRING Lagerhäuser führen Offner-Sensen.)

Gute Schneid, halbe Arbeit

Anton Kreimer, Bezirkssieger 2014 in der Landjugend-Burschenklasse, in Aktion. Beim jährlichen Sensenmähwettbewerb legen sich Damen und Herren kräftig ins Zeug.

Rücken lange durchhalten soll. Die Sense schwingt man im Halbkreis vor sich knapp über dem Boden. Neben einer kräftesparenden Technik zählt aber auch ein gutes Werkzeug. Pierer: „Wichtig ist, dass die Sense anständig doungelt is, der Doungelhammer ist das Um und Auf.“ Seine Sense dengelt der Nachbar – das Klopfen der Schneide gleicht Verformungen aus, die Schneide wird verdünnt und zugleich gehärtet. Außerdem ist der Winkel des Sensenblatts zum Sensenworb (Stiel) für den Mäherfolg wichtig: Etwa eine Faust unter dem rechten Winkel sei hier ein

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Ganz oben: Vor dem Wettbewerb wird die Sense vom Mäher gewetzt. Oben:Wettbewerbssensen haben meist eine längere Schneide.

guter Anhaltspunkt. Während meist an einem Mähtag einmaliges Dengeln reicht („bei feinem Almgras kann passieren, dass man öfter doungelt“), muss man zwischendurch immer wieder die Schneide wetzen. Dafür hat man den Wetzkumpf (früher aus Ochsenhorn, heute aus Kunststoff) um die Hüfte geschnallt, der mit Wasser gefüllt ist, damit der Wetzstein feucht ist. In der Jugend war Franz Pierer beim Mähen ganzer Bergwiesen dabei, heute mäht er noch gerne den Rain: „Wer einmal das Sensenmähen gelernt hat, kann es, so lange er gehen kann.“

sehenswert:

Fotos: Joachim Otter (6), Privat

Sensenmähen Landesentscheid: 6. Juli 2014

Monika Derler (re.), stv. Leiterin der Landjugend Bezirk Weiz und Leiterin der Ortsgruppe Birkfeld, lädt am Sonntag, 6. Juli, zum Landesentscheid. Die Landjugend ermittelt die beste Sensenmäherin und den besten Sensenmäher der Steiermark. Bei Familie Derler in Piregg 20, Gemeinde Waisenegg, fällt um 10.30 Uhr der Startschuss, 7x7 Meter müssen gemäht werden. Siegerehrung: 17 Uhr. Rund um den Wettbewerb gibt es ein unterhaltsames und informatives Rahmenprogramm mit Dengelvorführungen und Musik. Außerdem erfährt man, wie das Mähen früher – unter anderem mit Pferd! – einmal war. www.stmklandjugend.at

Es gibt wohl kein Arbeitsgerät, das sich so entspannt und angenehm führen lässt, wie eine gute Sense. Als Erntehelferin leistet sie einst wie heute einen hervorragenden Dienst. Diese leisen und effizienten Werkzeuge werden seit mehr als 150 Jahren in unserer Sensenschmiede aus hochwertigem Stahl hergestellt. Das handwerklich größte Geschick erfordert das sogenannte Sensenbreiten. Dabei wird erhitzter Stahl unter dem Sensenhammer in die charakteristische Sensenform gebracht. Neben der Sensenlänge und -breite ist vor allem der Winkel der Hamme (Teil des Sensenblattes, an dem der Sensenworb, also Stiel, befestigt wird) zur Sensenschneide das entscheidende Kriterium für regionale Unterschiede. Gute Schneid – halbe Arbeit: Dafür müssen zwei Voraussetzungen gegeben sein. Erstens das Verwenden eines hochqualitativen, geschmiedeten Sensenblatts und zweitens das regelmäßige Dengeln, eine Tätigkeit, die alle zwölf Arbeitsstunden durchgeführt werden soll. Ziel des Dengelns ist es, die ursprüngliche Form der Schneide des Sensenblatts wiederherzustellen, so wie sie unter dem mechanischen Dengelhammer von Hand geschmiedet worden ist. Die erforderlichen handwerklichen Fähigkeiten rund um die Herstellung von Sensen haben die österreichische UNESCO-Kommission dazu veranlasst, einer Aufnahme des „Österreichischen Sensenschmiedens“ in das Österreichische Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes zuzustimmen. Ein Grund mehr, diese lebendige Tradition weiterzutragen.

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Wo die Obstbauern die Schulbank drück(t)en

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achrichten folgen bekanntlich einer Regel: Auf eine schlechte kommt eine gute. Meistens zu­ mindest. Wie im Fall der „Fachschule für Obstbau und Obstverarbeitung“ in Wetzawinkel: Zum einen schließt die Schule zwar vor Ort ihre Pforten, zum anderen wird die hauseigene Obstbau­ versuchsanlage aber bis 2020 weiterge­ führt. Ergo bleibt die Ausbildung zum Facharbeiter im Obstbau bestehen, le­ diglich die Räumlichkeiten ändern sich. Nachricht drei liegt also zwischen der guten und der schlechten: Die Schüler drücken künftig an der Seite der Win­ zer in Silberberg die Schulbank. „In der Region wird das mit ge­ mischten Gefühlen aufgenommen. 90 Prozent der hiesigen Obstbauern sind ja bei uns in die Schule gegangen. In ei­

ner Familie haben wir schon die dritte Generation hier“, zeigt der Direktor der Obstbaufachschule Urban Grossegger Verständnis für die Vorbehalte. „Aller­ dings ist es sicher auch so, dass künf­ tig Synergien mit den Weinbauern besser genutzt werden können. Wei­ ters wird die Ausbildung in beiden Be­ reichen vier Jahre betragen, wobei zu­ erst alle Schülerinnen und Schüler in einer Klasse unterrichtet werden und danach die Spezialisierung er­ folgt. Auch die Fremdpraxis wird aus­ gebaut und die Fachbereichsarbeit, die bei uns schon seit Jahren Pflicht ist, wird für die Weinbauern Stan­ dard werden“, sagt Grossegger, der das Übersiedeln koordiniert und bei der Erstellung des neuen Lehrplanes mit­ arbeitet. Fixer Bestandteil davon ist

Links: Urban Grossegger, Direktor der Fachschule für Obstbau und Obstverarbeitung, vor dem „Eisernen Tisch“, der im Rahmen eines Kunstprojekts angefertigt wurde und im Schulhof steht. Rechts: OM Peter Hutter, Betriebsleiter der Versuchsanlage, zeigt eines der Minihotels für Wildbienen.

„Die ,steirische‘ Banane und die Goji-Beeren sind auf unserer Anlage natürlich die absoluten Exoten.“ DI Dr. Gottfried Lafer, Fachbereichsleiter

die Forschungsarbeit in der fünf Hek­ tar großen Obstbaulehr­ und Versuchs­ anlage Wetzawinkel. Womit wir wieder bei der guten Nachricht wären: Denn den Schülerinnen und Schülern steht hier ein in Österreich einzigartiges Areal zur Verfügung, auf dem Äpfel, Birnen, Kirschen, Steinobst, aber auch Goji­Beeren und „steirische Bananen“ angebaut werden. „Wir nennen sie halt so. Im Grunde ist es die ,Paw Paw’, eine Frucht, die ge­ schmacklich an Avocado oder Mango erinnert“, schmunzelt Fachbereichslei­ ter DI Dr. Gottfried Lafer. Gojis und Paw Paws seien aber freilich die echten Exoten auf der Anlage. „Der inhaltliche Fokus liegt unter anderem auf Tests von Maschinen zur Blütenausdünnung oder auch auf ertragsphysiologischen Versuchen. Ein zentrales Thema ist klarerweise der Pflanzenschutz“, sagt er und Betriebsleiter Peter Hutter hebt abschließend einmal mehr das Enga­ gement der Schülerinnen und Schüler hervor: „Es werden immer wieder tolle Projekte gestartet. Wie die Minihotels für Wildbienen. Gut 20 Stück wurden gebaut und auf dem Areal verteilt. So hat sich u. a. gezeigt, dass die Insekten ,kleine Zimmer’ brauchen, Bambus sich also ideal eignet. Öffnungen in Ziegeln ziehen hingegen eher Schädlinge an.“

Fotos: Joachim Otter (9)

Im Herbst übersiedelt die „Fachschule für Obstbau und Obstverarbeitung“ von Gleisdorf nach Silberberg. In der hauseigenen und ersten biozertifizierten Obstbauversuchsanlage Österreichs wird aber weiterhin geforscht.


Kraft am Land

Erinnerungen, ganz persönlich . . . „Was fällt Ihnen zur Obstbaufachschule in Wetzawinkel bei Gleisdorf ein?“

Anni Paar, Markt Hartmannsdorf, ehemalige Köchin

Hans Paar, LANDRINGFRUSTAR Spartenleiter Stellvertreter und Experte für Hagelschutz und Bewässerung

„Wir waren wie eine Familie. Auch die Lehrer haben früher gerne auf einen Kaffee reingeschaut. Ich hatte auch immer ein offenes Ohr für die Sorgen der Schülerinnen und Schüler. 1973 bin ich nach Abschluss von Haidegg, der Fachschule für Land- und Ernährungswirtschaft, nach Gleisdorf gekommen. Frische war

in der Küche stets oberstes Gebot. Sicher zählten Schnitzerl und Pizza zu den Lieblingsspeisen der Kinder, aber Ausgewogenheit ist uns immer wichtig gewesen. Letztlich haben wir dann ja laut dem Programm „Styria vitalis“ gekocht. Der Schule bin ich auch privat sehr verbunden: Ich habe meinen Mann dort kennengelernt, mein Sohn bzw. auch mein Enkel zählen mittlerweile zu den Absolventen.“

Rene Kulmer, LANDRINGFRUSTAR Experte für Bewässerungsanlagen

Johannes Lammer, LANDRING-Standortleiter Markt Hartmannsdorf

Siegfried Greiner, Leiter des LANDRINGFRUSTAR Büros

Reinhard Gütl, Leiter des FRUSTAR Exportlagers Markt Hartmannsdorf

„Ich war von 2000 bis 2003 an der Schule. Eine tolle Zeit, weil man viel gemeinsam macht, z. B. die Lernerei. In der Gruppe geht halt mehr weiter. Klar war’s ab und zu stressig, aber die Abschlussreise nach Andalusien hat uns dafür mehr als entschädigt.“

„Viele meiner Schulkollegen sind heute meine Kunden. Da spricht sich’s gleich ganz anders. Vor Wetzawinkel war ich auf der landwirtschaftlichen Handelsschule in Graz und muss sagen, dass die Ausbildung in Gleisdorf viel praxisorientierter gewesen ist.“

„Ich habe die Schule 1990 abgeschlossen. Vier Jahre war ich dort, wobei ich nicht nur jede Menge Fachwissen, sondern auch etliche Erinnerungen an die sportlichen Ereignisse mitgenommen habe. 1988 sind wir sogar steirischer Volley- und Fußballmeister geworden.“

„Geht’s um die Obstbaufachschule, erinnere ich mich u. a. gerne an die Fremdpraxis, die man als Schüler absolvieren muss. Ich war bei einem Obstbauern in der Gegend, der Bienen hatte. Das war spannend für mich, weil ich das von zu Hause nicht kannte.“

Die Frage haben wir Anni Paar – die ehemalige Köchin und über Jahrzehnte der gute Geist des Hauses –, ihrem Gatten und Absolventen der Schule sowie vier LANDRING-Mitarbeitern gestellt, die ebenfalls die Obstbaufachschule besucht haben.

„Wetzawinkel hat für mich einen hohen Stellenwert: Ich bin dort meiner Frau zum ersten Mal begegnet und bekam die fachliche Basis für meinen Beruf vermittelt. Die Zeit im Internat war auch ein Spaß; bei Klassentreffen erinnern wir uns gerne daran.“

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Platz der tausend Kleinigkeiten und ausgeklügelten Technik Im neuen LANDRING Technik Zentrum Hirnsdorf hat man sich den Anforderungen des Obstbaus verschrieben – vom Service bis zum Sortiment. Eines der Gustostückerl ist der Agroplus mit Selbstfahr­ einrichtung von Deutz­Fahr.

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serviceorientiert:

Technik Zentrum Hirnsdorf

1.600 m2 verbaute Fläche inklusive eines 300 m2 großen Shops plus entsprechende Freiflächen umfasst das neue Areal des LANDRING Technik Zentrums in Hirnsdorf, das am 26. März 2014 feierlich eröffnet wurde. 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für Kundinnen und Kunden da. Das große Ersatzteillager bringt es auf Zig­ tausende Kleinteile und im Außenareal werden an die 20 Traktoren präsentiert – im Bereich der Obstbautraktoren übrigens in Kooperation mit der Almland­Tochtergesellschaft „AgroCom Tech GmbH“ die Marken Deutz­Fahr und Ferrari. Weitere Besonderheiten des neuen Zentrums sind eine 20­Tonnen­Hebebühne, ein 5­Tonnen­Hallenkran, eine Servicegrube sowie die Möglichkeit zum elektronischen Ölmanagement und eine Waschbox, in der Johnnys und Co. auf Hochglanz gebracht werden. www.landring.at

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ugegeben, der Agroplus von Deutz-Fahr zählt nicht zu den Größten seiner Klasse, denn mit maximal 2,24 Meter Höhe ist er um einiges niedriger als beispielsweise ein bulliger Johnny. „Aber gerade die Höhe ist ein echter Vorteil dieses Traktors. So hat er unter jedem Hagelnetz Platz“, weiß Markus Gollowitsch, Standortleiter des neuen LANDRING Technik Zentrums Hirnsdorf, in dem die (Obstbau-)Traktoren der Marken DeutzFahr und Ferrari zum Standardsortiment zählen. Hohe Bodenfreiheit, die

Stop-and-go-Funktion, die das Rangieren ohne zu kuppeln ermöglicht, oder auch die hydraulische Differenzialsperrschaltung nennt Gollowitsch als weitere Pluspunkte der Spezialmaschinen. Da verwundert es nicht, dass gut ein Drittel der Obstbauern der Region die kompakten Traktoren einsetzt. Ebenfalls schon viel Erfahrung hat man im Technik Zentrum in puncto Sonderausstattung. Eine Besonderheit, mit der der Agroplus aufwartet, ist die Selbstfahreinrichtung. „Damit kann er ferngesteuert werden“, erklärt


Kraft am Land

Praktisch: Der Agroplus von Deutz-Fahr ist bequem per Fernsteuerung lenkbar.

„Grundsätzlich wird bei uns jeder Traktor den Wünschen der Kunden entsprechend bestückt!“

Links: Das Steuergerät hat in der Kabine eine eigene Halterung. Rechts: die Halle mit Hallenkran und Hebebühne des Technik Zentrums

Hardware vor Ort auch auf einem Topstandard: Eine 20-Tonnen-Hebebühne steht u. a. ebenso zur Verfügung wie ein Fünf-Tonnen-Hallenkran, eine Anlage für elektronisches Ölmanagement sowie eine Spezialwerkstätte für Motorund Gartentechnik. „Ich trau mich zu sagen, dass wir jedes Gerät auf Vordermann bringen. Ob No-Name- oder Markenprodukt“, so Gollowitsch. Das Technik Zentrum Hirnsdorf ist der jüngste Spross unter den LANDRING-Standorten. Eröffnet wurde es Ende März auf dem Areal der ehemali-

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gen Molkerei. Abgesehen von den technischen Raffinessen können sich auch Ersatzteillager und Sortiment sehen lassen. Zigtausende Kleinteile sind auf zwei Etagen säuberlich sortiert, 70 Rasenmäher, 50 Motorsägen und ebenso viele -sensen können in Augenschein genommen werden. Weiters sind bis zu 20 Traktoren und die selbstfahrende Erntehebebühne „N.Blosi“ lagernd. „Wir haben praktisch alles, was Obstbauern brauchen. Und sollte jemand etwas bei uns nicht finden, setzen wir alle Hebel in Bewegung, um es aufzutreiben.“

wissenswert:

Der Obstbautraktor „Agroplus“

Fotos: Joachim Otter (7), Deutz-Fahr, LANDRING

der Standortleiter. Abgesehen von der Lenkung könnten so u. a. die Ganggruppenschaltung, die Zapfwellen oder die hydraulische Hangneigung bedient werden. „Grundsätzlich wird bei uns jeder Traktor den Wünschen des Kunden entsprechend bestückt“, sagt Gollowitsch und zeigt sich äußerst stolz auf die fachliche Kompetenz des Teams. 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter elf Mechaniker, kennen jede Maschine, die überprüft oder verkauft werden soll, sozusagen bis in die letzte Schraube. Zudem sei die technische

Markus Gollowitsch, Standortleiter Technik Zentrum Hirnsdorf

Die Serie „Agroplus S / V / F“ der Firma „Deutz-Fahr“ hat LANDRING seit drei Jahren im Sortiment. Das Modell „V 410“ wird derzeit samt Selbstfahreinrichtung im Technik Zentrum Hirnsdorf präsentiert. Die Maschine, die mit ihren 93 PS ruhig und leicht zu fahren ist, wurde speziell auf die Anforderungen des Obst- und Weinbaus abgestimmt. Sie bringt es samt Klimaanlage auf eine Maximalhöhe von 2,24 m und ihre Außenbreite beträgt im Mindestfall 1,11 m. Hervorzuheben ist des Weiteren das Powershift-Getriebe, in dem 45Vor- und Rückwärtsgänge zur Verfügung stehen und Geschwindigkeiten von 170 m/h bis 40 km/h möglich sind. Drei Lastschaltstufen können auf Knopfdruck geschaltet werden. Das Getriebe besitzt im Hauptarbeitsbereich zehn Gänge, die von vier bis zwölf km/h Tempo machen.

Extrem praktisch: der Tempomat, der die Geschwindigkeit bergauf wie bergab konstant hält und somit u. a. ruhiges Spritzen gewährleistet. Die Stop-and-go-Funktion ermöglicht zudem ein einfaches Rangieren. Die Wendigkeit der Maschine hängt von der Bereifung ab, und was die Wartung betrifft, so sollte nach je 1.500 Stunden ein großes Service gemacht werden. Nach je 500 Stunden Motorleistung stehen in der Regel ein Motorölwechsel sowie kleinere Wartungsarbeiten an. Übrigens: Der Agroplus wurde zum zweiten Mal in Folge von Fachjournalisten aus ganz Europa zum Spezialtraktor des Jahres gewählt. www.landring.at, www.deutz-fahr.at

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Energie in Eigenregie

Die Familie Graf vom Dürntalwirt setzt auf Photovoltaik. Seit November läuft die hauseigene Anlage.

K Manuela (geb. Reisinger) und Hans Graf vom Dürntalwirt

ombidämpfer, Geschirrspüler, aber vor allem die Kühlräume geben energietechnisch im Hause Graf richtig Vollgas und tragen maßgeblich dazu bei, dass die monatliche Stromrechnung 700 Euro ausweist. „Es war also klar, dass wir uns irgendwann eine eigene Photovoltaikanlage anschaffen werden“, erklärt Manuela Graf, die mit ihrem Mann Hans den Dürntalwirt führt. Die Kaufentscheidung an sich sei aber ganz kurzfristig gefallen. „Da der Oktober für uns wirtschaftlich ein sehr guter Monat war, haben wir spon-

tan die Anlage beim LANDRING in Auftrag gegeben. Im November wurde sie installiert und läuft seither einwandfrei“, erzählt die Wirtin. „Selbst bei Schlechtwetter, ein bisserl was geht immer“, fügt sie zufrieden hinzu. „Die 40 Paneele sind auf dem Dach montiert, süd- bzw. südöstlich ausgerichtet und haben eine Leistung von 10 kWp“, liefert Hans Graf die technischen Daten und spricht in der Folge dem Installationsteam ein riesengroßes Lob aus: „Die Burschen waren voll auf Zack. Bei dem grauenvollen Wetter damals


Kraft am Land

Expertentipp von

Den Stromfressern auf der Spur: Manuela Graf beim Geschirrspüler und Gatte Hans beim Kombidämpfer

DI Martin Wagner

Leitung Sanitär & Energie, LANDRING Weiz

Der Sonne entgegen: Hans Graf präsentiert seine neue PV-Anlage.

Fotos: Joachim Otter (5), LANDRING

hätt mich niemand auf das Dach gebracht. Die beiden Profis sind mit Hebebühne angerückt und waren in zwei Tagen fertig“, erinnert sich der Wirt an die Situation. Kurz darauf habe der Techniker die Anlage eingestellt und seither laufe sie wie gesagt problemlos. Das Wirtshaus in Dürntal bei Weiz ist seit 1951 in Familienbesitz, die Grafs haben es 2011 von Manuelas Eltern übernommen und Schritt für Schritt energietechnisch optimiert. „Wir heizen seit 2006 mit einer Hackschnitzelanlage, die wir mit den Nachbarn be-

treiben, haben letzten Herbst eben die PV-Anlage installiert und werden kommendes Jahr einen Vollwärmeschutz anbringen“, erklärt Hans Graf. Ob sein Schwiegervater diesem Weg gegenüber skeptisch ist? „Nein, absolut nicht. Er selbst hat ihn bereits vor 35 Jahren eingeschlagen“, sagt der Hausherr und berichtet, dass Hans Reisinger 1989 mit Gleichgesinnten die erste Solaranlage im Raum Weiz gebaut hat. „Mit ihr heizen wir bis heute unser Warmwasser“, sagt Graf und sein Schwiegervater ergänzt: „Damals haben’s uns sogar vom ORF für ,Steiermark heute’ gefilmt, wie wir die Solarplatten selbst zusammengebaut haben.“ In all den Jahren sei nur ein einziges Mal die Steuerung zu tauschen gewesen, sonst habe es keinerlei Reparaturen gegeben, ist er sichtlich stolz auf seine Handarbeit. Die Anschaffungskosten für die PV-Anlage beliefen sich übrigens auf rund 20.000 Euro. „Die Investition müsste sich also in wenigen Jahren amortisiert haben“, schätzt Manuela Graf, die, wie sie sagt, schon auf die erste Stromjahresabrechnung gespannt ist. Man hänge ja klarerweise nach wie vor am öffentlichen Netz, speise Überschüsse in selbiges ein bzw. konsumiere daraus Energie, falls die eigene Anlage zu wenig Strom produziere. „Die Endabrechnung zeigt also letztlich, wer die Nase vorne hat“, schließt sie.

Alles auf einen Knopfdruck: das Steuerungsmodul der PV-Anlage

Amortisation nach etwa zehn Jahren Wann ist eine Photovoltaikanlage richtig dimensioniert? Es sollte ein möglichst hoher Eigenstromverbrauchsanteil erreicht werden. Im Idealfall können mindestens 50 Prozent des produzierten Stroms im eigenen Haus verbraucht werden. Beim klassischen Einfamilienhaus liegt die optimale Leistung bei 2,50 bis 3 kWp. Wie wichtig ist der Standort für die Montage einer PV-Anlage? Er spielt eine zentrale Rolle. Idealerweise sollte die PV-Anlage 30° geneigt, nach Süden ausgerichtet und zu keiner Tageszeit von Bäumen, Sträuchern, Nachbarhäusern usw. verschattet sein. Die Praxis zeigt jedoch, dass Dachneigungen von 20° bis 45° keine wesentlichen Ertragseinbußen bringen, auch eine Abweichung der Anlage nach Südost oder Südwest ist kein Thema. Wann amortisieren sich die Investitionskosten? Je höher der Eigenverbrauch und je geringer die Überschusseinspeisung, desto niedriger die Amortisationszeit. Eine gut berechnete Anlage rechnet sich nach durchschnittlich zehn Jahren. Wie hat sich die Technik verändert? Die Wirkungsgrade der Module werden ständig verbessert und die Lebensdauer liegt bei geprüften und über den Fachhandel bezogenen Produkten bei mehr als 25 Jahren. Die Wechselrichter werden kleiner und leistungsstärker, Datenübertragung und Ertragsvisualisierung sind Standard. Zudem sind die Anlagen äußerst bedienerfreundlich. Sinnvoll ist jedoch, sie alle zwei bis drei Jahre vom Fachmann checken zu lassen.

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LANDRING

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Haus & Hof gut gesichert

Einfriedungen und Tore signalisieren Grenzen und geben Haus und Hof einen repräsentativen Rahmen. Sie schützen Bewohnerinnen und Bewohner aber auch vor neugierigen Blicken und ungebetenen Gästen.

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ir sind meist auf den Feldern unterwegs, also ist tagsüber oft niemand auf dem Hof“, erklärt Johann Kulmer einen der Beweggründe für eine Einfriedung und ein neues, repräsentatives Tor zum eigenen Obstbau- und Saatmaisbetrieb in Großpesendorf. Auch die wachsame Schäferhündin Kimba, die verlässlich Alarm schlägt, ist immer mit auf den Feldern unterwegs. Als vor zwei Jahren das Nebenhaus für Sohn Martin, der Teil des Familienbetriebs ist, zuge-

Renate und Johann Kulmer in Großpesendorf haben sich für ein stabiles Alutor entschieden, das mit Audio- und Videoanlage ausgestattet ist.

kauft wurde, waren Hof und Einfahrt plötzlich sehr groß – und „viele sind hier einfach reingefahren, haben umgedreht und so weiter“. Also suchte man einen geeigneten „Rahmen“, der die beiden Wohnhäuser und den Hof optisch ansprechend umfasst, aber auch gut abschließt und damit absichert. Das elektronische Alutor inklusive Audio- und Videoanlage wurde über der Normhöhe gewählt, ebenso die anschließende Betonmauer. „Die Häuser und der Hof sind relativ groß, und da-

mit es gut dazupasst, haben wir uns für diese Höhe entschieden“, erzählt der Hausherr. Das Tor mit dem transparenten Firmenlogo und den Alusprossen wirkt beim raschen Vorbeifahren „blickdicht“ – nur wer bereits davorsteht, sieht, was sich im Hof dahinter abspielt. Mit der Einfriedung, die exakt zum Tor passt, wurde auch „die Grundstücksgrenze markiert“, nennt Gattin Renate einen weiteren Vorteil. So hat der Familienbetrieb einen robusten und schönen Rahmen bekommen.


Kraft am Land

Interview mit Alois Prem

Werkstättenleiter der Schlosserei, LANDRING Pischelsdorf Tel.: 0664/799 00 58

Hier leben bald vier Generationen unter einem Dach: Familie Strahlhofer blickt von einer 90-m2-Terrasse hinab auf die wunderschöne Landschaft rund um Naas bei Weiz.

Ebenso auf das stabile Material Aluminium setzt Familie Strahlhofer in Weizerzeil, Gemeinde Naas. Hier wird emsig ausgebaut: Die junge Generation – David Strahlhofer und Christina Hutter – schafft sich unter dem Dach ein Nest, im Erdgeschoss leben die Eltern Brigitte und Rudi im neuen Zubau und im Altbau wohnen die Großeltern Rosa und Rudolf. Die 90-m2-Terrasse ist gesäumt von 30 Laufmeter Alugeländer, das bestens zum Haus und auch zum neuen Stiegenaufgang in Holz-Alu-Kombination passt. „Die Größe hat sich durch die Wohnfläche darunter ergeben, wir sind sehr froh darüber!“, kommentiert David die große Freifläche mit herrlichem Ausblick.

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sicherheit:

• Zeitfaktor

Hofeinfriedungen sind ein optisches Signal einer Grenze und von großer Bedeutung für die Sicherheit: Je länger der Täter für das Eindringen braucht, desto eher lässt er von der Tatausführung ab.

Fotos: Joachim Otter (6), LANDRING

Das Alugeländer bietet auch in dieser Länge hohe Stabilität und zuverlässige Absturzsicherung: So kann aus der Terrasse auch ein perfekter Spielplatz werden! Das Material ist widerstandsfähig und pflegeleicht und bleibt im Vergleich zu Holz, das man schon bald mit einem neuen Anstrich versehen müsste, lange Zeit schön. Außerdem hat man eine große Auswahl an Farben und kann Alu z. B. mit Stein oder Glas oder anderen Materialien kombinieren. Auch die mit Acrylhohlstegplatten überdachte Terrasse der Eltern ist langlebig, bruchsicher und witterungsbeständig. Auf diese Weise ist hier wie da der praktische Aspekt bestens mit ansprechender Optik und Sicherheit verknüpft.

• Höhe und Überkletterschutz

Deshalb ist auch eine gewisse Höhe der Einfriedung/des Zaunes erforderlich. Zusätzlich ist ein Überkletterschutz empfehlenswert. Dieser kann entweder durch Abwinkelung im oberen Bereich oder auch durch kleine Maschenweiten bewirkt werden. Für Lagerplätze sind Stacheldraht und Metallspitzen geeignet.

• Technik und Sichtschutz

Zäune und Einfriedungen lassen sich auch mit elektrischen Sicherungsanlagen wie Kameras oder Alarmanlagen kombinieren. Bei lebenden Zäunen und Einfriedungen mit Sichtschutz ist zu bedenken, dass dies auch dem Täter nützt.

• Sichere Tore ...

sind versperrt – mit Sicherheitszylinder und einbruchshemmenden Beschlägen.

• Individuelle Beratung

Terminvereinbarung Bezirkskommando Weiz,Tel.: 05 91 33/62 60-305 Gruppeninspektor Walter Wilhelm, Polizeirevier Pischelsdorf

„Gute Gründe für ein Tor“ Was empfehlen Sie landwirtschaftlichen Betrieben und Häuslbauern bezüglich Tore und Einfriedungen? Raten würde ich bei Einfahrtstoren grundsätzlich zur größtmöglichen Durchfahrtslichte, damit man keine Probleme mit Aus- und Einfahrt hat. Die Standardhöhe für Tor und Zaun von 1,25 m passt nicht überall. Wer einen – vor allem großen – Hund hat, braucht eher 1,5 m. Wie wichtig sind Kundinnen und Kunden Sicherheit und Sichtschutz? Wer sich für ein Tor und eine sichere Einfriedung entschließt, hat gute Gründe: Erstens kleine Kinder oder zweitens Haustiere, die nicht auf die Straße laufen sollen, oder sie wollen keine „ungebetenen Gäste“ im Hof und einfach ihr Hab und Gut absichern. Sichtschutz ist hauptsächlich in Siedlungsgebieten ein Thema. Was sollte die technische Ausrüstung leisten? Als Hersteller sind wir hier sowieso verpflichtet, Mindeststandards zu liefern. An der Lichtschrankensicherung führt also kein Weg vorbei. Funk mit Handsender, Codetasten bzw. Sprechanlagen mit Videoausstattung gehören für viele dazu. Welche Vorteile bietet Alu bei Toranlagen und Einfriedungen? Das geringe Gewicht (ca. 1/3 des Gewichts von Stahl) schraubt die Lebensdauer enorm nach oben. Die pulverbeschichtete Oberfläche ist mit einem Hochdruckreiniger leicht zu pflegen. Und ein weiterer ganz wesentlicher Vorteil: Das Grundmaterial rostet nicht!

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G’schmackig eingekocht Sie wollen Ihre Liebsten einkochen? Gemeinsam mit der Kochschule „Grünes Zebra“ laden die LANDRING Lagerhäuser zu Einkoch-Workshops. Eingelegtes Gemüse, Gemüsesugos, Chutneys, Ketchup und Exotisches wie pikante Zwetschkensaucen sind dabei ebenso Thema wie Paradeisermark und Suppenwürzen. Selbstverständlich kommen auch Süßschnäbel auf ihre Kosten: bei süßen Marmeladen, Gelees und Röster.

Foto: Marina Lohrbach/Fotolia

Einkoch-Workshops Anger: 6. August, 16 Uhr Gleisdorf: 11. August, 18 Uhr Pischelsdorf: 19. August, 18 Uhr Birkfeld: 26. August, 18 Uhr Weiz: 27. August, 16 Uhr

www.landring.at

Österreichische Post AG / Firmenzeitung 12Z039254 F Landring Weiz, Marburger Straße 51, 8160 Weiz

termine Lagerhaus-Feldtag

Gleisdorfer Parkfest

Die ganze Welt der Landwirtschaft. Areal der HLFS, St. Florian (Linz Land), Oberösterreich, 14. Juni, 9–18 Uhr

www.gleisdorf.at

www.feldtag.at

1. Folkfest Mortantsch Berki Band (Slowakei), John Ryan's Band (Weiz), Montevideo (Südamerika). Mortantsch, 14. Juni, ab 17 Uhr www.mortantsch.info

Weizer Altstadtfest Livemusik auf sechs Bühnen 27. Juni, ab 17 Uhr

Stadtpark Gleisdorf, 4. Juli, 20 Uhr

Sensenmähwettbewerb Landesentscheid. Bei Familie Derler, Piregg 20, Gemeinde Waisenegg 6. Juli, Start: 10.30 Uhr, Siegerehrung: 17 Uhr www.stmklandjugend.at

Tag der Technik im Obstbau Schwerpunktthema: mechanische Unkrautbekämpfung im Obstbau. Ladstätterhof, Sinich/Meran, Südtirol, 16. Juli, ab 8 Uhr

www.weiz.at

www.obstwein-technik.eu

Peter-und-Paul-Kirta

Weizer Kirtag: Annamarkt

Lagerhaus Birkfeld, 30. Juni

Hauptplatz, Weiz, 26. Juli, ab 8 Uhr

www.landring.at

www.weiz.at


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