Magazin VIA 01-2019

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FLIESSEND ON TOUR: Masurische Seenplatte

Foto: iStock-© deepblue4you

FLÜSSIG-FRISCH: Sausaler Riesling

Joanneumring 6/2 8010 Graz

FRÜHLINGS-FLOW: steirisch detoxen

Das steirische Magazin für Reisen, Kultur, Genuss und Wirtschaft, Ausgabe 1/2019, VP € 4,50; P.b.b., 16Z040811 M


Rolf Benz TONDO

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Gesamtkonzepte nach Maß.

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Prolog

Aufstehen Wir wissen: Alles fließt. Wir können die verrinnende Lebenszeit nicht aufhalten, dies geschieht ohne unser Zutun und lässt uns einmal erleichtert durchatmen und manchmal bestürzt den Atem anhalten – denn: Die Botschaft „Alles geht (oder fließt!) vorbei“ ist gleichermaßen eine gute und schlechte Nachricht. Wer sich nicht einfach treiben lassen, sondern seinem Leben eine eigene Richtung geben will, muss eine ganz zentrale Frage beantworten können: WARUM? Was ist mein Motor, was möchte ich hier und jetzt in diesem Leben beitragen und wie setze ich meine Fähigkeiten ein? Aus dieser Fragestellung habe ich eine Erfolgsgeschichte für meinen Blog „151 Storys“ abgeleitet:

Aufstehen – warum?*

Auf Bild online erschien 2014 eine berührende Kolumne von Peter Bachér über einen Zettel, den ihm ein Rollstuhlfahrer in die Hand gedrückt hatte . . . Auf diesem Zettel stand Folgendes:

Foto: Alex Kachkov/Shutterstock

Wie viele Menschen können aufstehen, wissen aber nicht, warum. Können stehen, wissen jedoch nicht, wozu. Können laufen, ohne zu wissen, wohin. Wie viele Menschen können hören und verstehen dennoch nicht. Können sehen, aber erkennen nicht. Wie viele Menschen haben eine Stimme, aber nichts zu sagen. Wie viele Menschen haben ein gesundes Herz, aber nichts, wofür es schlägt. Lesen Sie es noch einmal, lesen Sie es öfter und wenn Sie die Antworten auf die Fragen gefunden haben – die eine oder andere Antwort wird sicherlich länger dauern –, dann können Sie ein erfolgreiches Leben gar nicht verhindern. Harald Kopeter *Blogbeitrag aus: 151 Storys – von Harald Kopeter, FRESH CONTENT. www.151storys.com | www.haraldkopeter.com

www.MagazinVIA.at

Quelle: BILD online, „Die Botschaft des Mannes im Rollstuhl”, vom 16. August 2014

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Editorial

Foto: Pexe

Harald Kopeter

r ls/Kin Pasto

T R AV E L

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o schön der Winter mit all seinen

10 KOPENHAGEN Stadt der Glücklichen

Facetten auch sein mag: Das Gefühl

14 SINGAPUR Asien light

warmer Sonnenstrahlen auf der Haut, Foto: Bernhard Bergmann

die ersten Blumen, die auf der Wiese sprießen und diese ganz spezielle, beschwingte Stimmung im Frühling – das hat schon was! Was in der kalten Jahreszeit noch gefroren und im Stillstand gefangen war, erwacht nun langsam wieder zum Leben, taut auf und beginnt zu fließen. Man spürt: Es geht voran, die Lebenslust sprießt an allen Ecken und Enden. „Alles im Fluss” haben wir auch als Motto für die vor Ihnen liegende VIA-Ausgabe gewählt

18 MASUREN Seensucht in Polen

TA S T E 24 EY, DU SCHNECKE! Gschmackige Kriecher 28 KÖNIG DER WEINE Sausaler Riesling 34 SPEZI-FISCH Forelliges aus dem Joglland

TOUCH 38 LESEFUTTER Gehaltvolle Frühlingslektüre

Foto: Reinhard Tiefenbacher

71 UNIKATE Möbel aus Schwemmholz

und in energiegeladene Geschichten verpackt: von einem Ausflug ins spritzigspektakuläre Singapur (Seite 14), einer prickelnden Riesling-Verkostung (Seite 28), frischen Fischgenüssen (Seite 34) bis hin zu rasanter Wassersport-Action beim Rafting und Canyoning (Seite 78) oder einem Besuch in unseren charmanten heimischen Theatern (Seite 84). Um wieder in den Flow

74 IM FLOW Detox auf Steirisch 78 ERFRISCHEND Rafting, Canyoning & Co.

MOVE 84 SO EIN THEATER Die steirischen Spielstätten 90 GROSSMEISTER Leo Kysèla im Interview

TRADE 42 POLITPROFI Politexperte Peter Filzmaier

zu kommen, muss man sich oft von unnötigem Ballast befreien – etwa mit einer steirischen Detox-Kur (Seite 74). Wie man fließend zu mehr BusinessErfolg kommt, wissen die Speaker des Fresh Content Congress, dieses Jahr am

46 VERKAUFSGURU Andreas Buhr 50 NETZWERKERIN Magda Bleckmann

Foto: Pexels

54 STORYTELLER Alexander Christiani

9. Mai. Einen Vorgeschmack auf frische Ideen für Ihr Business gibt’s schon mal in unserer Beilage ab Seite 39. Kommen Sie fließend durch den Frühling!

58 GEDANKENLESER Thorsten Havener 62 MARKETING-ASS Florian Helmberger 96 EINLADEND Convention-Paradies Steiermark

VIA-AIRPORTJOURNAL GRAZ, das Magazin für Reisen, Genuss, Kultur und Wirtschaft Herausgegeben mit Bewilligung der Flughafen Graz GmbH, A-8073 Feldkirchen

Backstage

Herzlichst Ihr Harald Kopeter, Herausgeber VIA

Medieninhaber: Corporate Media Service GmbH, Joanneumring 6, 8010 Graz,Tel. 0 316/90 75 15, office@cm-service.at Herausgeber/Geschäftsführer: Harald Kopeter, harald.kopeter@cm-service.at Mitarbeiter/-innen dieser Ausgabe: Anja Fuchs, Claudia Rief-Taucher, Günter Spreitzhofer,Tina Veit-Fuchs, Brigitte Weutz Produktion: Styria Media Design GmbH & Co KG, www.styriamediadesign.at, Art Direction: Brigitte Figura

K

ock.com Foto: LdF/ist

ennen Sie – wie die meisten Reisebegeisterten – die Legende, dass das Badewannenwasser auf der Nordhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn abfließt, auf der Südhalbkugel jedoch im Uhrzeigersinn? Auf meiner fantastischen Reise durch Neuseeland habe ich einst dieses spannende Phänomen selbst getestet, und siehe da: Es stimmte! Beweis erbracht ...!? Mitnichten! Was mit der in allen rotierenden Systemen wirksamen sogenannten Corioliskraft erklärt wird, kommt in der Badewanne nicht zum Tragen, wie u. a. auf weltderphysik.de nachzulesen ist. Was sich im Waschbecken oder in der Wanne Richtung nirgendwo abstrudelt, sei viel zu klein, um von der Erdrotation beeinflusst werden zu können. Ich war also reinem Zufall aufgesessen? Unglaublich ... Ich muss eine neue, noch gründlichere Versuchsreihe starten! Kia ora, hallo, geliebtes Neuseeland, wir sehen uns! Von Claudia Rief-Taucher


DIE BÜHNEN GRAZ LADEN ZU

KLANGLICHT 21. – 23. APRIL 2019, GRAZ

„The Pool“ von Jen Lewin, © Alex Koch

THE F O L A V I T S FE ND A D N U O S VISION

WWW.KLANGLICHT.AT


air po r t

Zeit für Möglichkeiten Beliebte Ferienflugziele und neue Sonderflugverbindungen – der Flughafen Graz macht sich frühlingsfit und begeistert mit angesagten Reisezielen wie den Kapverden, Antalya oder Korfu. Von Tina Veit-Fuchs Griechenland weckt automatisch Sehnsüchte. Womöglich hat das etwas mit dem STSKlassiker „Irgendwann bleib i dann dort“ zu tun, viel eher aber mit den mehr als 3.000 Inseln und Mini-Inselchen, die fast ein Fünftel der Landesfläche ausmachen. Sie heißen beispielsweise Korfu und Rhodos und punkten mit Sonnengarantie, wuchtigen Buchten und die Seele streichelnden Traumkulissen. Neben Griechenland (neu sind auch die Athen-Verbindungen im Mai und Juni), Italien (im Sommer wird neuerdings außer Neapel und Bari auch Lamezia Terme angeflogen), Ägypten (die gesamte Saison), Burgas in Bulgarien und dem kroatischen Inselklassiker Brač finden sich am Sommerflugplan des Flughafen Graz außerdem ganz besondere Destinatio-

Baden, reiten, kitesurfen oder wandern: Die ionische insel Korfu gilt als abwechslungsreich und besonders grün.

nen, die uns womöglich beim Gedanken an Urlaub noch nicht so vertraut sind. Die Kapverden zum Beispiel, eine Inselgruppe in Westafrika, die nicht nur mit 350 Sonnentagen im Jahr punktet. Sie besteht aus zehn Inseln, von denen neun bewohnt sind. Die Hauptstadt Praia liegt auf Santiago, touristisch erschlossen sind vor allem Sal und Boa Vista – beide Orte werden im Mai von Graz aus angeflogen. Wer Panik vorm Jetlag hat: Die Zeitdifferenz zwischen den kapverdischen Inseln und Österreich beträgt im Sommer nur drei Stunden. Eine Perle auf dem Balkan ist in jedem Fall Montenegro – bereits im April als Sonder-

termin geführt. Feigenbäume, schwarze Berge, imposante Felsen, türkisblaues Meer. Vor allem Wanderer werden im Frühling von dieser Destination begeistert sein und sich fragen, warum sie nicht schon eher dort gewesen sind. tipp: 2019 fliegt man von Graz aus wieder vermehrt nach Antalya – in den Sommermonaten insgesamt vier Mal pro Woche, jeweils am Mittwoch und Samstag. Neu im Bereich der Charterketten ist auch Sharm el Sheikh.


CHE CKIN a i rpor tintern Mag. Gerhard Widmann, Direktor des Flughafen Graz

Fotos. Unspash (3)

Mehr Service in der VIP-Lounge

350 Sonnentage auf den Kapverdischen Inseln? Die paradiesische Inselgruppe ist im Sommer einfach vom Flughafen Graz aus zu erreichen.

Info Flughafen Graz Sommerflugplan 2019 Jetzt online: www.flughafen-graz.at

Knapp 300 Kilometer Küste, schroffe Gebirgslandschaften mit über 2.500 Meter hohen Bergen, ein ausgeklügeltes Rad- und Wanderwegenetz: das zauberhafte Montenegro.

Der Flughafen Graz hat ein starkes Linienprogramm und kann daher auch viele Vielflieger bei sich begrüßen. Mit 1. Jänner wurde das Service für diese Kundengruppe ausgebaut. Wie schaut diese Serviceerweiterung konkret aus? Widmann: Eine stete Serviceerweiterung für alle Kundengruppen liegt uns sehr am Herzen. Gemeinsam mit unserem Gastro-Partner Lagardère haben wir die Auswahl an Speisen stark erweitert. Bis 11 Uhr gibt es ein vergrößertes Frühstückssortiment, danach bis Tagesende werden neben Aufstrichen, verschiedenem gefüllten Gebäck oder Tramezzini ein warmes oder kaltes (saisonal abgestimmt) Tagesgericht sowie Kuchen bzw. Desserts angeboten. Außerdem werden die Gäste seit 1. Jänner 2019 von 5 bis 21 Uhr von Mitarbeitern des gastronomischen Partners betreut. Haben Sie Feedback auf die Neuerungen erhalten? Widmann: Ja, haben wir, und nur positives. Das ist für uns Bestätigung und Ansporn zugleich. Unsere VIP-Lounge war schon bisher sehr beliebt, weil sie mit ihrer Aufteilung in Arbeits-, Ruhe- und Kommunikationszonen funktional und gemütlich zugleich ist. Die Aufwertung des kulinarischen Angebots ist nun ein weiterer Pluspunkt. Ist der Zugang zur VIP-Lounge nur Vielfliegern vorbehalten? Widmann: Nein! Natürlich wird die Lounge in erster Linie von Vielfliegern genutzt, die sich dort auf Einladung ihrer Fluglinie zurückziehen können, es besteht aber für jeden Fluggast die Möglichkeit, sich eine Eintrittskarte für die Lounge bei unserer Information zu kaufen. 7


tr ave l

Weit weg vom Schuss Der Solent – die Meerenge zwischen der Südküste Englands und der Isle of Wight – ist nicht nur eines der besten Segelreviere Englands, sondern beherbergt auch die Solent Forts, drei ehemalige maritime Verteidigungsplattformen, mittlerweile zu stylishen Hotels umfunktioniert. „Meer” Aussicht geht echt nicht. solentforts.com

Foto: Solent Forts

FINDe NeMO! Mit den Fischlein auf Du und Du? Dafür braucht man im Manta resort auf Pemba Island in tansania nicht mal tauchen gehen. einfach den (fast) frei im Ozean schwebenden Underwater room buchen und schon fühlt man sich wie ein Fisch im Wasser – sogar beim Schlafen. Und eines ist ziemlich sicher: Der Fernseher bleibt dort aus! www.themantaresort.com

Foto: Hilton

Was(s)erleben

KraFtQUelle. rundum von Wasser umgeben entspannt es sich gleich noch besser. So etwa im Conrad Maldives auf rangali Island, das zig verschiedene aufenthaltsmöglichkeiten – von der privaten Beach- über die Wasser-villa bis hin zur zweistöckigen Unterwasser-residenz „Muraka” (in der landessprache „Koralle”) mit Unterwasser-Zimmern, -restaurant und -Weinbar – bietet. www.conradmaldives.com

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Die Natur bringt schon einiges an wunderbaren Dingen hervor ... Gewässer – ob Flüsse, Seen oder der Ozean – bergen eine ganz eigene Kraft und Magie in sich. Am Wasser fällt es leicht, den Alltagsschalter umzulegen und ruhig zu werden. Dabei muss man aber nicht immer ganz weit in die Ferne reisen. Unser Travel-Mix beweist, dass das Gute oft auch ganz nah liegt.


T R AV E L „Das Prinzip aller Dinge ist Wasser. Aus Wasser ist alles, und ins Wasser kehrt alles zurück.“

Foto: ikarus.cc

Foto: Manta Resort

KÜHLES NASS. Nervenkitzel pur wartet in der Area47 im Ötztal, einer Outdoor-Arena für alle, die es gern abenteuerlich mögen. In der Water Area kann man sich feuchtfröhlich austoben – vom Wakeboarden über die WaterRamp, Turmspringen bis hin zum Deep-Water-Soloing (Bouldern am Seeufer). Wer am liebsten in Gesellschaft „abenteuert”, bucht einfach eines der Camps – von Wakeboarden über Biken bis hin zu Rafting und Canyoning (inklusive Girls-only-Camps). Unterkünfte gibt’s in Doppelzimmern, Lodges oder Tipis bzw. in den zahlreichen Hotels rundum. www.area47.at

Foto: Jens Klatt - www.jensklatt.com

Thales von Milet, griechischer Philosoph

WASSER-ROUTE. Der Murradweg gilt nicht umsonst als kurzweiligster Flussradweg der Alpen: Los geht’s im Nationalpark Hohe Tauern, weiter über Stationen wie die Genusshauptstadt Graz, das Wein- und Thermenland bis ins Dreiländereck Österreich-Slowenien-Ungarn – immer entlang der Mur, gespickt mit unzähligen kulinarischen und sehenswerten Hotspots. www.steiermark.com www.MagazinVIA.at

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Das glückliche Kopenhagen Zwischen Smørrebrød und Schlichtheit ist Kopenhagen zu Hause. Hygge können in Dänemark ja viele, aber diese Stadt verströmt unaufdringlich schicke Gemütlichkeit wie Venedig seinen Brackwasserduft bei Nebel. Eine kleine Liebeserklärung. Von Tina Veit-Fuchs


travel

www.MagazinVIA.at

Foto: Ty Stange

Nyhavn mit seinen bunten Häusern zählt wohl zu den eindrucksvollsten Impressionen Kopenhagens.

Es gibt viele Orte, die einen empfangen wie ein guter Freund, aber in Kopenhagen hat man das Gefühl, die Stadt umarmt Touristen und Einheimische mit derselben Herzenswärme. Hygge (Gemütlichkeit) und hjerte varme (Herzenswärme) – was für eine flauschige Kombination! Aber nicht nur das Herz schreit hier „Hurra“ und „Hossassa“. Es gibt wohl nirgendwo sonst so viele Menschen, die mit einer untrüglichen Stilsicherheit und Liebe für unglaublich gutes Design auf die Welt gekommen sind, wie in Kopenhagen. Wenn sich eine Reise ob der schönen, freundlichen Menschen schon lohnt, erscheint jede weitere Entdeckung als Draufgabe. Noch dazu, wenn hier die meisten Lokale und Stores sieben Wochentage geöffnet haben. Der Liebreiz findet im Kaufhaus Illums Bolighus direkt in der Innenstadt (illumsbolighus.dk) seine Fortsetzung. Hier gibt es nichts, was es nicht gibt – vom Löffel bis zur Kleidung geballtes Kopenhagen-Design unter einem Dach. Wer Wert auf schicke Sachen legt, sollte hier für einen kurzen Bummel durch die Stockwerke mindestens zwei Stunden einplanen. Ausdauernde schlendern noch weiter zu Bredgade, der Antiquitäten- und Galeriestraße des Zentrums. Tipp für Fashion-Victims: Ganni in der Store Regnegade 12. Raffinierte Schnitte, die in abgewandelter Form an funktionale Outdoorkleidung erinnern – bloß in sehr, sehr fesch (ganni.com). Gut möglich, dass Sie nun platt vom Radeln – in Kopenhagen muss man unbedingt Fahrrad fahren! – und von der Flut an Eindrücken sind. Dann ist es höchste Zeit für etwas Süßes. Oder viel Süßes. Schoki! Seit Jahrzehnten verbirgt sich in einem kleinen Souterrain (alida-marstrand.dk), Bredgade 14, ein ganzes Schokoladenreich mit den besten

Foto: Martin Heiberg

Foto: Martin Heiberg

Hier plaudert man mit Einheimischen oder trinkt sein mitgebrachtes Bier an der Kaimauer, an der schon Hans Christian Andersen stand und glücklich war.

Der „Schwarze Park” (l.) im Stadtteil Nørrebro, ein Multikulti-viertel mit vielen Cafés, ist eine architektonische Besonderheit. Der Freizeitpark tivoli (r.) liegt nur wenige Gehminuten vom rathaus entfernt. tipp: unbedingt auch einen ausflug nach Christianshavn einplanen.

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Das Grandhotel Lienz bietet die perfekte Ausgangslage für sportliche Aktivitäten und Frühlingswellness auf der Sonnenseite der Alpen.

Foto: Unsplash

10 JAHRE GRANDHOTEL LIENZ Das mehrfach ausgezeichnete Fünf-SterneHaus im sonnigen Osttirol feiert Jubiläum.

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nweit vom Hauptplatz der charmanten Dolomitenstadt liegt das Grandhotel Lienz direkt an der Isel. Inmitten des Nationalparks Hohe Tauern und der Dolomiten bieten sich unzählige Möglichkeiten für alle, die Wandern, (Motor-)Biken oder Golfen lieben – oder einfach einmal entspannen möchten. Der Neo-Grandhotelstil mit eleganter Lobby, mondäner Bar, fünf Restaurants und Stuben, dreistufiger Terrassenlandschaft und prächtigen Suiten lässt Genießerherzen höherschlagen! Chef de Cuisine Christian Flaschberger und Chef de Service Florian Wallensteiner wissen außerdem, wie man Feinschmecker einkocht. Nicht umsonst zählt das Grandhotel Lienz zu den bestbewerteten 5-Sterne-Hotels Österreichs auf HolidayCheck und hat bereits den

Ingwer-Pralinen der Stadt. Die Köstlichkeit wird seit 80 Jahren vor Ort mit viel Liebe hergestellt und könnte nicht frischer zubereitet sein. Am besten, man gönnt sich nicht nur selbst welche, sondern packt auch gleich ein paar kalorienhaltige Souvenirs ein. Auch ein Hit: Conditori La Glace, die seit 1870 besteht (laglace.dk).

Traveller’s Choice Award auf TripAdvisor gewonnen. Seit 2011 holt sich das Hotel außerdem den Titel Europe’s Leading Wellness Hotel in Serie – eine der vielen Auszeichnungen für das 1.400 m2 große Spa mit vier Saunen, Dampfbädern, Serailbad sowie In-/Outdoorpool und Private-Spa. Auch in Sachen Medical-Wellness ist das Grandhotel Tirols Top-Adresse mit medizinischen und alternativen Behandlungsmethoden, präventiven Maßnahmen und medizinischen Check-ups unter der Aufsicht von Gesundheitsexperten sowie täglichem Vitalprogramm und gezielten Therapien wie Well-Aging, Detoxing u.v.m. Gastgeber Johannes Westreicher und Madeleine Simonitsch freuen sich auf Ihren Besuch im bereits zehn Jahre bestehenden Grandhotel Lienz!

Belegte Brötchen 4.0

Grandhotel Lienz A-9900 Lienz (Osttirol) Fanny-Wibmer-Pedit-Straße 2 Tel. +43 (0) 48 52/640 70 Fax +43 (0) 48 52/618 74 info@grandhotel-lienz.com www.grandhotel-lienz.com

PROMOTION, FOTOS: Mario Rabesteiner

Gourmet and the City • 4 Tage, 3 Nächte in einer Superior Suite Nord (ca. 40 m²) • reichhaltiges Frühstücksbuffet mit Vital- und Tee-Ecke • täglich wechselndes 5-Gänge-Gourmet-Menü • Benützung von Wellness, Spa & Fitnessbereich inklusive ab € 525,– p. P. im DZ

Ein süßer Magen schreit nicht selten nach etwas Pikantem. In zahlreichen Delis auf dem Weg durch die Stadt gibt’s richtig gute Snacks wie Fish & Chips aus der klassischen Papiertüte oder Smørrebrød, eine dünne Scheibe Roggenbrot, die unter Beweis stellt, dass man erstens noch nicht wusste, wie viel Belag auf ein einziges Brot passt, und zweitens eine Zeit lang sabbernd vor den Vitrinen verweilt, weil die Auswahl an kreativem Belag schier unendlich scheint. Eine der besten Smørrebrød-Adressen ist das Hallernes in der Torvehallerne Kbh (torvehaller nekbh.dk), einer Markthalle, die alle kulinarischen Stückerl in High-Quality spielt. Tipp: Foodies erleben die Vielfalt dieser Stadt komprimiert bei einer vierstündigen Food-Tour (copenhagen. foodtours.eu), Kostproben inklusive. Hinter dem Hauptbahnhof, Richtung alter Schlachthof im Meatpacking District, hat sich zudem eine alternative Gastro-Szene entwickelt, die Genussaffine zum Schwärmen bringt. Mehr als 50 kreative Food-und Bar-Konzepte haben sich alleine dort, abseits vom Sternejubel im „Noma“, „Geranium“ und Co, etabliert. Ein Place-to-be ist u. a. die Kødbyens Fiskebar (fiskebaren.dk) – wie der Name schon sagt eine Fischbar, geführt von Anders Selmer, dem besten Freund des international gefeierten Küchenchefs René Redzepi. Das Restaurant in schlichter Industrie-Kulisse wurde zu Recht in der New York Times und dem Wall Street Journal „zum besten und angesagtesten Fischrestaurant in Kopenhagen“ gekürt und ist, obwohl modern, noch kein Hipster-Magnet. Der Muscheltopf ist eine Wucht! Dazu ein Glas vom Arwen 2010 – dänischer Sauvignon blanc, den der Hausherr auf einer Insel zwei Stunden von Kopenhagen entfernt anbaut. Nächtigungstipp gleich ums Eck: Im Hotel Central (centralhotelogcafe.dk) steht exakt ein Bett in einem Zimmer über einem Café mit fünf Stühlen. Das Mini-Hotel von Jacob Kamp und Leif


Im Schlaraffenland: Die Markthalle Torvehallerne Kbh ist ein Must-go für Foodies! Unglaubliche Auswahl in unglaublich hoher Qualität.

Thingtved bildet die Gemütlichkeit der Stadt in Kleinformat ab. Für das Frühstück geht’s ins wenige Hausnummern entfernte Granola.

Hip & cosy

Mehr Bodenständigkeit erlebt man im Nyhavns Færgekro (nyhavnsfaergekro.dk) und seinen historischen Zimmern, in denen sich einst das legendäre Dampfschiff „White Star Line“ befand. Hier diniert man gemütlich am reichhaltigen Buffet mit mehr als zehn hausgemachten Heringsspezialitäten. Außerdem offenbart sich eine Auswahl an 20 verschiedenen Aquavit-Spezialitäten, die aus ausgewählten Beeren und Kräutern wie Johanniskraut, Waldmeister und Schafgarbe hergestellt werden. Ein anschließender Spaziergang am Nyhavn vollendet im Sommer wie im Winter jeden KopenhagenBesuch. Hier plaudert man mit Einheimischen oder trinkt sein mitgebrachtes Bier an der Kaimauer, an der schon Hans Christian Andersen stand, „Die Prinzessin auf der Erbse“ schrieb und glücklich war.

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Foto: Jon Nordstrøm

Foto: Nyhavns Færgekro

Info

Schlichtheit extrem: Im Hotel Central steht genau ein Bett in einem Zimmer (r.). Dänische Bodenständigkeit tankt man beim Fischessen im Nyhavns Færgekro (l.). www.MagazinVIA.at

Alles Wissenswerte über die lebenswerteste Stadt der Welt auf der Plattform „Visit Denmark”. www.visitdenmark.de

Ostern/Klanglicht

15.04. – 24.04.19

Staatsfeiertag

01.05. – 05.05.19

Muttertag

10.05. – 14.05.19

Fronleichnam

17.06. – 20.06.19

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Asien für Anfänger Sauber, sicher, leuchtend, luxuriös, schwül und voller Sensationen: Singapur hat weit mehr zu bieten als das populäre Marina Bay Sands und den Singapore Sling. Und das ganz ohne Kulturschock-Gefahr! Ein Erlebnisbericht der VIA-Herausgeber. Infos: Edith und Harald Kopeter/Text: Anja Fuchs

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travel

„Die Anreise nach Singapur ist lang – das Erlebnis vor Ort macht aber alles wieder wett.“

Foto: Pixabay/cegoh

Beeindruckende lichtspiele, begleitet von Musik: Die (übrigens kostenlose!) abendliche Show der Supertrees in den Gardens by the Bay stellt jedes Feuerwerk in den Schatten! Die mehr als 100 Hektar große Parkanlage liegt im zentralen Bezirk Singapurs.

www.MagazinVIA.at

wird in der ehemaligen Nicht selten berichten Asienbritischen KronkoloReisende aus Europa von herben Kulturschocks nie, die sich mittlerweile – schließlich trifft man edith Kopeter, Magazin vIa zum internationalen Fiim Fernen Osten nicht nanz- und Wirtschaftsselten auf unerwartete Herausforderun- zentrum gemausert hat, aber kaum etwas gen oder schräge Bräuche, die Zartbesaitete selbst – hier wird importiert. Emsiges Geoder Asien-Neulinge durchaus zu verstören tümmel am riesigen Containerhafen zeugt vermögen. Nicht so in Singapur! Der Stadt- jedoch davon, dass Singapur Dreh- und Anstaat am Rande des südostasiatischen Fest- gelpunkt der Region ist. Ein Großteil der lands (in Form einer 42 Kilometer und ma- Waren aus Europa wird von hier aus weiter ximal 23 Kilometer breiten Insel) beherbergt ins Umland verschifft. unter seinen mehr als 5,6 Millionen Ein- Das Klima der Tropeninsel ist übrigens das wohnern eine große Zahl an Expats aus al- ganze Jahr über gleich – Jahreszeiten gibt es ler Herren Länder. Was bedeutet, dass nicht nicht. Neben der (schwülen) Wärme kann nur die Kulinarik internationaler ist als in an- man sich auf eines ziemlich sicher verlasderen asiatischen Städten, sondern auch der sen: Nämlich, dass sich der Regen pünktlich allgemeine Eindruck. Der durch die tropi- jeden Nachmittag um zwei zum Dienst melschen Palmen an jeder Ecke ohnehin sofort det. Und das Wetter ändert sich hier beeinUrlaubsgefühle weckt. druckend schnell – sprich, sobald man eine Als Europäer fühlt man sich schnell wohl Wolke erblickt, fängt es auch schon an zu und Verständigungsprobleme gibt es kaum, regnen. Aber keine Sorge, denn so schnell, da hier jeder Englisch spricht. Dazu kommt, wie der Regen da ist, ist er auch wieder vordass Singapur zu den sichersten Ländern bei. Vermutlich durch das Klima begründet der Welt zählt – alles ist geregelt, alles wird läuft in Singapur vieles unterirdisch ab – die kontrolliert und die Strafen für Vergehen ganze Stadt scheint auch unterirdisch miteisind drastisch, weshalb der Stadt auch der nander verbunden zu sein. Unter anderem Titel „fine city“ (Strafenstadt) anhaftet. Was durch ein beeindruckend gut ausgebautes aber durchaus seine Vorteile hat: Als Frau U-Bahn-Netz. solo zu reisen oder nachts alleine auf der Straße? Kein Problem. Kult-Cocktail und Michelin-Imbiss Auf dem Weg vom Flughafen in die City „Singa Pura“, Sanskrit für Löwenstadt, wartet man vergeblich auf Vorstadt. Viel- wurde das einstige Küstendorf im 13. Jahrmehr hat man das Gefühl, sich irgendwie hundert von seinem Entdecker, dem indiimmer im pulsierenden Zentrum zu befin- schen Prinzen Nila Utama, getauft. Wahrden. Was in Singapur sofort ins Auge sticht: zeichen Singapurs ist das Fabelwesen penible Sauberkeit. Nirgends liegt Schmutz Merlion, ein Hybrid aus Fisch und Löwe, der herum. Hier gilt nämlich nicht nur offiziel- vor der Marina Bay thront und tagein, tagaus les Kaugummiverbot – auch Zigaretten und seine Wasserfontäne ins Meer speit. GrünAlkohol sind kaum Thema. Auf den Stra- der der Stadt sollte schließlich der Brite Sir ßen herrscht wenig Verkehr – Autofahren Thomas Stamford Raffles werden, der die ist extrem teuer, nur die Reichen können Insel einst für die East India Company kaufsich hier ein Auto leisten, man sieht vorwie- te. Nach ihm ist auch das älteste Hotel, das Raffles, benannt – in dem übrigens einst gend Taxis und Luxuskarossen. Auffallend sauber und gepflegt sind im flä- der populäre Singapore-Sling-Cocktail krechenmäßig kleinsten Staat Südostasiens iert wurde. Den man natürlich am besauch die Gebäude: Diese müssen laut Vor- ten direkt dort probiert haben sollte! Aber schrift alle fünf Jahre neu bemalt und- Achtung: Alkohol – und sei es nur ein Bier – renoviert werden, um die Benutzungs- ist in Singapur enorm teuer. Viel wichtibewilligung nicht zu verlieren. Produziert ger als die Getränke war uns allerdings 15


H Flughafen Graz

Bus 630/631 Graz Jakominiplatz Bis zu 32 Verbindungen täglich, Haltestelle direkt vor dem FlughafenGebäude Fahrzeit: ca. 20 Minuten

sowieso das Essen. Da Spitzenköche in Singapur hoch angesehen sind, findet man jede Menge edle Restaurants aller möglichen asiatischen Küchen, darunter die für die Stadt typische „Peranakan“-Küche (ein Mix aus Chinesisch, Malaiisch und Europäisch), aber auch typisch europäisches Essen. Was man jedoch wissen sollte: „Normale“ Restaurants mit Gedeck, Servietten und Co. sind hier ziemlich teuer. Um ein Vielfaches günstiger (zu viert bleibt man locker unter 50 Euro), aber deshalb nicht weniger gut isst man in den Hawker-Märkten – Konglomerate kleiner Garküchen, die sich sowohl in den diversen Stadtzentren als auch in den Tiefgeschossen der Einkaufszentren angesiedelt haben. Die Atmosphäre mit Papptellern, Plastiktischen und -stühlen ist zwar von nobel weit entfernt, der Geschmack des Essens jedoch umso besser! Unbedingt probieren sollte man das Nationalgericht, den „Chicken Rice“: süß mariniertes Grillhuhn mit Reis – simpel, aber köstlich! Am besten übrigens bei Chan Hon Meng, Singapurs einzigem Hawker mit Michelinstern – erkennbar an der unendlich langen Schlange vor dem Laden.

Einkaufsfieber und Spaßinsel

In Singapur klingeln die Kassen den ganzen Tag über – kein Wunder, denn nirgendwo anders auf der ganzen Welt wohnen so viele Millionäre und Milliardäre auf engstem Raum. Die zwei Kasinos der Stadt sollen angeblich mehr Umsatz machen als alle Spielbänke in Las Vegas gemeinsam. Was vielleicht erklärt, dass Shoppen des Singa-

purers liebstes Hobby ist. Zum Beispiel auf der Orchard Road, der bekanntesten Einkaufsmeile der Stadt mit mehr als 40 Einkaufszentren. Shopping-Malls und Megastores, sieben Tage die Woche geöffnet, gibt es in der Stadt aber scheinbar an jeder Ecke – vor allem unterirdisch sind viele Hotels über Malls verbunden. An Luxusmarken findet man alles – ob sich Einkaufen in Singapur auszahlt, muss jedoch jeder selbst für sich entscheiden, denn die Preise sind nicht anders als in Europa. Aufpassen sollte man aber bei den Kleidergrößen, die wesentlich kleiner ausfallen als bei uns! Spannender als das endlose ShoppingPotenzial fanden wir aber die ebenso unendlichen Erlebnismöglichkeiten vor Ort. Etwa auf Sentosa Island, der Spaßinsel Singapurs. Die Insel, auch „State of fun“ genannt, beherbergt neben paradiesischen Badestränden vor allem ein buntes Sammelsurium an Freizeitattraktionen – von Megazip über Wasserpark mit Wasserski-Lift und River-Safaris, Aquarium über (oh Wunder!) Shopping-Mall, Restaurants, Hotels bis hin zur Attraktion schlechthin, den Universal Studios – ein Ort, an dem man locker mehrere Tage verbringen könnte, ohne dass es fad wird.

Panoramen und Lichtspiele

Neben Sentosa Island gibt es allerdings noch ein paar andere Highlights, die sich Singapur-Besucher nicht entgehen lassen sollten: etwa die imposante Aussicht von der Dachterrasse des weltbekannten Hotels Marina Bay Sands. Die wohl mit

S-Bahn S5 Graz Hauptbahnhof Bis zu 64 Verbindungen täglich, 500 Meter Fußweg von/zur Bahnstation (witterungsgeschützt) Fahrzeit: 13 Minuten

Tickets für 1 Stunde € 2,40* für 24 Stunden € 5,30* Gültig in der Zone 101 jeweils inkl. Stadtverkehr Graz (* ab 1. Juli 2018) oebb.at/steiermark | www.postbus.at | www.verbundlinie.at BusBahnBim-App (für Android + iOS)

Der Merlion, Wahrzeichen Singapurs, thront stolz in der Marina Bay. Im Hintergrund das imposante Hotel Marina Bay Sands, bekannt für seine Aussicht und den Infinity Pool auf der Dachterrasse. Links im Bild das Singapore-Flyer-Riesenrad, an dessen Fuß sich der Boxenstopp der Formel-1-Strecke befindet.


Foto: George Apostolidis/Mandarin Oriental

Mit 527 prächtigen Suiten, fünf Top-Restaurants, einer Club-Lounge im 19. Stock und dem tropisch designten Außenpool-Bereich auf der fünften Etage zählt das Mandarin Oriental zu Singapurs luxuriösesten Hotels. Spektakulär ist hier nicht nur der Ausblick auf die Bucht und die Skyline – auch die zentrale Lage zu Business District, der Orchard Road und vielen Sehenswürdigkeiten spricht für sich.

verantwortlich dafür ist, dass das Singapore Flyer (übrigens zweithöchstes Riesenrad der Welt) schon fast im Defizit läuft. So oder so – Singapur von oben mit der spektakulären Skyline, dem Blick auf die Formel-1-Strecke und die Wahrzeichen der Marina Bay, wie das architektonisch extravagante Art-Science-Museum in Form einer Lotusblüte, muss man gesehen haben. Neben einer Stadttour mit den unkompliziert erreichbaren Hop-on-Bussen empfiehlt sich auch eine Bootstour am Singapore River – praktisches Sightseeing to go. Eines unserer Singapur-Highlights waren die Gardens By The Bay mit ihren Supertrees – zwischen 25 und 50 Meter große, pflanzenbewachsene Stahlkonstrukte in Form von Bäumen. Sie dienen dem

Erhalt seltener Pflanzen, produzieren mittels Photovoltaik Strom, sammeln Regen zur Bewässerung, fungieren als Kühltürme für die Gewächshäuser des Gartens und liefern abends bzw. nachts eine imposante, von Musik begleitete Lichtshow, bei der jedes Feuerwerk neidisch werden würde – vor allem in puncto Umweltbilanz. Sehenswert! Fazit: Die Anreise nach Singapur ist lang – das Erlebnis vor Ort macht aber locker alles wieder wett. Und: Sollte man danach noch Lust auf mehr Asien bekommen haben, sind umliegende Destinationen wie Thailand, Indonesien, Malaysia oder Vietnam schnell und unkompliziert zu erreichen. Aber Achtung – dort wird’s vermutlich etwas intensiver asiatisch als in der tropischen „fine city“.

Einkaufen wird in Singapur großgeschrieben. Nicht umsonst finden sich quer durch die Stadt sowohl ober- als auch unterirdisch riesige Shopping-Malls (li.).

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Kein Luxus und Pappteller statt Tischdecke – dafür umso mehr Geschmack: Essen in den Hawker-Garküchen ist gut und günstig. Unbedingt probieren: Das Nationalgericht „Chicken Rice” (re.).

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Seensucht

Pojezierze Mazurskie, die Masurische Seenplatte, ist die größte Wasserlandschaft Polens, hoch im Norden an der Grenze zu Litauen und Kaliningrad: ein Paradies für Pilzsucher, Vogelfreunde und Wassersportler. Von Günter Spreitzhofer

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Masuren gilt als grüne lunge europas: endlose Kiefern, Heiden und 3.500 Seen – diese sind zum teil durch Flüsse, zum teil durch jahrhundertealte Kanalsysteme miteinander verbunden.

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Foto: Spreitzhofer

Hier sagen sich nicht nur elche, luchse, Wisente und Schwarzstörche ungestört Gute Nacht. ein Fernrohr für die Beobachtung bunter vögel ist angebracht (Schräge vögel gibt’s hier übrigens auch).

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Auf einmal war sie weg, in voller Montur einfach über Bord gegangen, ohne sich abzumelden. So manche Landemanöver am Mauersee können für die Crew unerwartet feucht enden, wenn der Hausbootkapitän noch nie einen morschen Biwakanlegeplatz mit angezogenem Schwert verkehrt angesteuert hat, die Böen zunehmend unangenehm werden und die Wellen kleine Krönchen tragen. Das kann vorkommen, auch an allen anderen Seen hier. Und davon gibt es genug. Eigentlich ist das Gebiet ein Teil des ehemaligen Ostpreußen, das als Ermland-Masuren bekannt war. Und geografisch kennt auch niemand die genauen Grenzen, jedenfalls irgendwo im Sechseck Elk (Lyck), Pisz (Johannisburg), Mrągowo (Sensburg), Kętrzyn (Rastenburg), Węgorzewo (Angerburg) und Mikolajki (Nikolaiken). Den Namen Masuren selbst gibt es seit dem 18. Jahrhundert, als sich Tausende evangelische Zuwanderer aus dem südlich gelegenen Masowien in Ostpreußen ansiedelten. Masowier heißt eigentlich Mensch, und davon gibt es mehr, als man meinen möchte, in kleinen Weilern mit sumpfig grünen Wiesen zwischen den dunklen, torfigen Nadelwäldern Nordpolens, wo sich Elche und Luchse, Wisente und Schwarzstörche recht ungestört Gute Nacht sagen können, wenn die Mücken nicht stören. Masuren gilt nicht zu Unrecht als grüne Lunge Europas, mit endlosen Kiefern, Heiden und rund 3.500 Seen – diese bilden 15 Prozent der Fläche, sind oft durch Flüsse und jahrhundertealte Kanalsysteme miteinander 19


Foto: Spreitzhofer

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Entgeltliche Einschaltung des Landes Steiermark. Foto: Erwin Scheriau

Der Schein trügt: eine derart beschauliche reise kann bisweilen auch ungemütlich werden. Denn wenn die Wellen kleine Krönchen tragen und die Böen zunehmen, können vor allem die landemanöver für so manche Crewmitglieder feucht enden.

verbunden und bilden Überbleibsel der letzten Eiszeiten. Diese haben auch die hügelige Moränenlandschaft des Baltischen Höhenrückens hinterlassen, die mit der Dylewska Góra (Kerndorfer Höhe) auf knapp über 300 Meter ansteigt. Dass die Schauspielerin Ingrid van Bergen, eine der bekanntesten Töchter der Masuren, gerade so heißt und nicht anders, wirkt fast skurril. Noch 1910 gab mehr als die Hälfte der rund 450.000 Einwohner Deutsch als Muttersprache an, was spätestens mit Ende des Zweiten Weltkriegs Geschichte war. Der Südteil der Masuren ging an Polen, der Nordteil an Russland. Auch die Ortsnamen wurden polonisiert, wobei großteils wieder auf die alten preußischen Namen zurückgegriffen wurde. Nicht nur die Preußen sind jedenfalls wieder da, gehen einkaufen zu Lidl in Lötzen (Gižycko), der masurischen „Sommerhauptstadt“, und buchen Segeljachten und Hausboote längst auch online, bequem von daheim. „Eine Woche ist das Minimum, da kommt ihr fast überall hin“, sagt Wojciech, Kassier an einer der halb schwimmenden Tankstellen hier. Motorbootführerschein braucht hier keiner, auch für 10-Meter-Kähne genügt eine kurze Demo-Fahrt, wem das reicht. Und dann kann’s losgehen, nicht selten bei Wind und Wellen, siehe oben. Wir haben sie jedenfalls alle rasch herausgezogen, nix passiert, nur das Fern-

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Entgeltliche Einschaltung des Landes Steiermark. Foto: Erwin Scheriau

Aktuelle Reiseinformationen, Hotels,Tipps für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Danzig und Umgebung: www.danzig.info

rohr für die Vogelbeobachtung in der Jackentasche blieb noch monatelang angelaufen. Und das ist schade, denn bunte Vögel gibt es genug hier. Schräge übrigens auch. Keine Städte, keine Industrie, nur ein paar verwinkelte Landstraßen, oft in tunnelartigen Alleen, wo sich auch knallgrüne Polski-Fiats kaum abheben. Eines der letzten der nicht allzu schwer zugänglichen großen Naturparadiese Europas ist jedenfalls kein Geheimtipp mehr, auch wenn die ersten versprengten Touristen schon vor 140 Jahren gesichtet wurden. Rad und Hausboot, Kajak und Segeln sind seit Jahren gut im Geschäft, im Winter entdecken immer mehr Eissegler und Snowkiter die oft monatelang zugefrorenen Seen. Nur ein kleiner Teil der Masuren steht seit 1977 unter Schutz – der Masurische Landschaftspark (Mazurski Park Krajobrazowy) am Spirdingsee, mit 114 Quadratkilometern oft als „Masurisches Meer“ bezeichnet. Überall sonst fürchtet man bei zu vielen Regulierungen um den Tourismus, für etliche der früheren Fischersleute und Bauernfamilien längst die Haupteinnahmequelle. Ein paar stehen an den Straßen und verkaufen Eierschwammerl und Heidelbeeren. Andere produzieren Bigos, einen Eintopf aus Sauerkraut und Wurst, oder Pierogi, gefüllte Teigtaschen. Nicht wenige verdienen sich

Foto: Spreitzhofer (2)

Reiseportal Masuren: www.masuren.de Hausboot und Radverleih: www.masurenrad.de Hausbootvermietung: www.hausboote-masuren.de

ihr Abendbrot mit Shantys, Seemannsliedern, die zu jedem Folk-Festival und masurischen Heimatabend dazugehören, die an den Dutzenden größeren Anlegestellen in der Sommer-Hochsaison oft schon Tradition geworden sind. Viele davon haben auch eine tragische Geschichte: Stynort (Steinort) etwa, der verfallene Sitz der Familie von Lehndorf, einer der einflussreichsten ostpreußischen Adelsfamilien, die nach dem misslungenen Attentat auf Hitler auf der Wolfsschanze teils hingerichtet wurde. Oder die Bunkeranlage Mauerwald am Masurischen Kanal, mit 30 moosverwachsenen Stahlbetonbunkern mittendrin im schlammigen Dickicht, mit Reichsflugscheiben und Kindergasmasken im Souvenirshop. Dazu ein paar Ordensritterburgen, preußische Gutshöfe und Wassertürme, Kormorane und Kraniche, Erlen und Mohn. Und längst auch Trockenanlagen in vielen Marinas, für nasses Gewand an windigen Tagen, speziell für seensüchtige Landratten. Kopf hoch und willkommen: Witamy w Mazury!

Foto: Spreitzhofer

Zum Weitersurfen

Foto: piotrbb/shutterstock

Oben: Chata Mazurska – die klassische Masurenhütte. links: Bunkeranlage Mauerwald am Masurischen Kanal mit 30 moosverwachsenen Stahlbetonbunkern.

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Foto: Panaroma Geschmacksgalerie e.U. ,

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TAS T E „Alles fließt zusammen. Alles wird ein Ton, ein Seufzer.“ Johann Gottfried Herder

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Gin + H2O aus dem Sugaritzwa

und Wasser aus dem Eine Flasche voll 15 Botanicals nicht unweit der südsteirischen Sugaritzwald, der es in diesem Gebiet eine Brennerei Selinschek liegt. Weil , deren Männchen sehr kleine, seltene Froschart gibt Froschweibchen zu den sich im Frühling blau färben, um h gleich zum Ginauc k sche gefallen, ließ sich Robert Selin g.at efro .blu www . Namen inspirieren: Blue Frog

Foto: Panaroma Geschmacksgalerie e.U. ,

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Panierte Kriecher Pamela Mayer-Prutsch, Lisa Mayer und Alexander Absenger wurden belächelt und haben sich trotzdem nicht verkrochen. Das Ergebnis ihres Durchhaltevermögens ist eine Schneckenfarm mitten im Vulkanland. Von Tina Veit-Fuchs, Fotos: Bernhard Bergmann

Im Schneckentempo auf der Überholspur. Langsam strecken die Kriecher ihre Fühler nach dem Frühling aus. Keine Sorge, in dieser Geschichte geht es nicht um die erbärmlichen Reste Ihres zarten Frühlingsgemüses! Das hier ist auch kein Appell für Schneckenkorn. Ihren Winterschlaf haben die Weinbergschnecken seit September auf der Schneckenfarm von Pamela Mayer-Prutsch, Lisa

Viel mehr als schattenspender und eine Bewässerungsanlage benötigen die schnecken nicht. Gefüttert wird auf der Farm in auersbach rein biologisch.

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Mayer und Alexander Absenger geschützt in an der Decke hängenden Säcken verbracht. Nun geht es für die kleinen Kaltblüter wieder raus ins 2.200 Quadratmeter große Freilandgehege. Das Grundstück mitten im Vulkanland hat Mayer-Prutsch von ihrer Großmutter geerbt. Schnell war klar: Für eine Bewirtschaftung mit größeren Tieren ist die Fläche zu klein. Was tun? „Ich bin seit 25 Jahren in der Fakultätsbibliothek ReSoWi in Graz tätig und habe nach einer zusätzlichen, ausgleichenden Herausforderung gesucht. Meine Lebenspartnerin Lisa ist sehr tieraffin und so kamen wir nach langem Hin und Her zum Entschluss, am Grund meiner Oma Schnecken zu züchten“, schmunzelt Mayer-Prutsch. „Wir haben alles im Probieren entstehen lassen.“ Mit Schnecken die Idee der Lang-


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Lisa Mayer ist teil des Vulkanland-schneck-trios, sie hat sich im Nebenerwerb brennenden Herzens den kriechenden Kaltblütern verschrieben.

samkeit entdecken – man kann sich durchaus schlechtere Aufgaben aussuchen. Ihr Vorhaben habe einer Fahrt ins Blaue geglichen, aber Spaß an der Sache hatte das Trio von Anbeginn. Vor genau einem Jahr legte das Paar, unterstützt von seinem Kumpel Alexander Absenger, los und sahnte bereits nach wenigen Monaten den steirischen Agrarpreis für innovative Landwirtschaft im Nebenerwerb ab. Ihr Wissen haben sich die drei Freunde bei einem Seminar mit Andreas Gugumuck, der 2008 vor den Toren Wiens Österreichs bislang bekanntestes Schneckenimperium gegründet hat, angeeignet. 70.000 Schnecken weiß man derzeit in Auersbach versorgt, rund 30.000 wurden bislang verarbeitet. Erhältlich ist der Vulkanland www.MagazinVIA.at

Schneck derzeit als Filet im Gemüseweinsud, als Sugo mit dem Beetertrag aus Omas Garten, als Aufstrich im Glas gepaart mit der steirischen Käferbohne sowie als tiefgefrorene und vakuumierte Variante. „Wir sind davon überzeugt, dass die in Vergessenheit geratene Gourmetspeise wieder voll im Trend liegt, denn die Weichtiere sind eine spannende und vor allem gesunde Alternative zu herkömmlichen Fleischprodukten. Zudem hat das Sammeln von Schnecken eine lange Tradition. Wir möchten Altbewährtes wiederaufleben lassen“, sind die Neo-Unternehmer überzeugt. „Geerntet werden die Schnecken im Schlafzustand, weil sie dann einen Deckel gebildet haben, mit dem sie sich verschließen. Schnecken mit Deckel sind bereits entlüftet, das heißt, sie haben

„Schnecken liegen voll im Trend, weil sie eine spannende und gesunde Alternative zu herkömmlichen Fleischprodukten sind.“

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einen entleerten Darm und sind gut haltbar.“ Die größte Herausforderung sei, im Gegensatz zur Pflege – der Schneck reguliert sich je nach Witterung selbst – das Verkochen. Nach dem Abschrecken im heißen Wasser muss jeder Schneck einzeln angegriffen werden, Eingeweide und Leber werden entfernt. Übrig bleibt der Fuß des Schnecks, der rund zwei Stunden gekocht werden muss bevor er weiterverarbeitet werden kann. „Künftig werden wir auch

S T E I R I S C H E R W E I N . A T

Das Dreigespann Pamela Mayer-Prutsch, Lisa Mayer und alexander absenger züchtet mitten im Vulkanland schnecken und setzt damit auf einen zukunftsträchtigen Markt.

PRÄSENTATION DES STEIRISCHEN WEINES 03.04.'19 GRAZ STADTHALLE

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Schneckenleber ins Sortiment aufnehmen“, verraten die Nebenerwerbsbauern. Eine Sisyphusarbeit: Bis man ein kleines Glaserl Schneckenleber beisammenhat, pult man ca. 100 Schnecken aus. Die Leber eines Kriechtiers ist gerade mal fingernagelgroß. „Wer sich geschmacklich an das pure Filet herantraut, der wird sich an eine Mischung aus Schwammerl und Meerestier erinnert fühlen“, so Mayer-Prutsch, die ihre Kriecher selbst entweder gratiniert (mit Knoblauch und Curry) oder, noch lieber, paniert genießt. Angesichts des Burger-Booms in unseren Breitengraden schwebt der Oststeirerin eine Kooperation mit einem regionalen Fleischerbetrieb vor, der gemeinsam mit Vulkanland Schneck ein gschmackiges Burger-Patty entwickelt.

Häuserreicher Bio-Betrieb

Die Vulkanland-Schneck-Farm ist ein Bio-Betrieb. „Unsere Schnecken werden unter anderem mit Kürbis, Sonnenblumen, Mangold, Kräutern, Salaten, Wassermelonen, Gurken und Äpfeln aus eigenem Anbau versorgt.“ Man hat nicht vergessen,

Schnecken auf steirische Art Zutaten: 48 küchenfertige Vulkanland-Schnecken 75 g frische Bauernbutter 150 g mild geräucherter Bauernspeck, klein gewürfelt 2 Zwiebeln, fein gehackt 2 EL Petersilie, fein gehackt 2 altbackene Semmeln, fein gerieben 1 Flasche guter steirischer Schilcher 2–3 Zweiglein frischer Thymian 2 Knoblauchzehen, zerdrückt oder gepresst Salz und weißer Pfeffer aus der Mühle Kerbel, gehackt Zubereitung: Die küchenfertigen Schnecken werden gut abgetropft. In einer höheren Pfanne die Butter zerlassen und die klein gehackte Zwiebel zusammen mit Speck und Petersilie andünsten. Die fein geriebenen altbackenen Semmeln und die Vulkanland-Schnecken dazugeben und alles gut durchrösten. Schilcher angießen und das Ragout mit Knoblauch, Thymian, etwas Kerbel sowie Salz und Pfeffer kräftig würzen. Gut verkochen lassen, bis die Sauce die gewünschte sämige Konsistenz hat. Nochmals abschmecken und mit Kerbel bestreut auftragen. Frisches Bauernbrot dazureichen. Guten Appetit! Das Vulkanland Schneck Team


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„Uns schwebt eine Kooperation mit einem regionalen Fleischerbetrieb vor, der gemeinsam mit Vulkanland Schneck ein gschmackiges Burger-Patty entwickelt.“ Mayer-Prutsch hinzu. Das verspricht reichlich Zukunftspotenzial. Aber erstmals will man im Kleinen wachsen. Die Schnecken geben ohnehin das Tempo vor. In diesem Jahr möchte der junge Betrieb beginnen, die bestehende Rasse aus Frankreich, Petit Gris, selbst zu züchten und zu vermehren. Außerdem ist der Bau eines Verkostungsraumes geplant, um künftig auf der Farm Führungen anzubieten und zum jährlichen Hoffest einladen zu können.

Foto: Jimmy Lunghammer

ganzheitlich zu denken: „Die leeren Schneckenhäuser geben wir an Kindergärten und Floristen zum Basteln und Dekorieren weiter. Oder wir zerstampfen sie – ein idealer Dünger“, weiß die gebürtige Gnaserin Mayer-Prutsch. Zudem eignen sich die Innereien als Fischfutter und der Schleim der Kriechtiere entpuppt sich als Beauty-Jungbrunnen und Hautschmeichler. Schneckenschleim wird vor allem bei der Behandlung zur Milderung von Falten verwendet. Am Hof von Andreas Gugumuck werden bereits Beautybehandlungen angeboten, bei denen irritiertes Hautgewebe repariert und neue Zellschichten aufgebaut werden. Angeblich hilft der Schneckenschleim sogar bei Verbrennungen ersten Grades und bei der Bekämpfung von Akne als Antibiotikum-Ersatz. Neben der Nachfrage auf dem Gourmetmarkt, rechnet das Trio also berechtigterweise mit einem gesteigerten Bedarf im Gesundheitssektor. Bei Tierversuchen wurde außerdem festgestellt, dass eine Substanz der Weinbergschnecke Lebermetastasen hemmen könnte. „Ich habe gehört, Schnecken sei potenzfördernd“, fügt

Info Vulkanland schneck Auersbach 89 8330 Auersbach Tel. 0664/6558824 office@vulkanlandschneck.at www.vulkanlandschneck.at

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Mit 564 Metern über dem Meeresspiegel ist Kitzeck einer der höchstgelegenen Weinbauorte Mitteleuropas. Hier führt die sausaler Weinstraße durch und geleitet uns aufs Weingut und in die Buschenschank der schauers.

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Dort, wo am Gaumen die Enge, das Steile und der Schiefer den Ton angeben, ist der Sausaler Riesling zu Hause. VIA zu Gast am Gaisriegl beim vermeintlichen König der Weine und ihren Machern. Von Tina Veit-Fuchs, Fotos: Jimmy Lunghammer

Genau genommen sind die Sausaler Rieslinge Inselweine. Ja, richtig gelesen, Inselweine. Okay, gut – keine Palmen, keine Flipflops, keine Liegestühle, aber ein sehr geschichtsträchtiger Ozean geht als zielführendes Argument durch. Denn der das Sausal umgebende Landstrich lag vor etwa 300 Millionen Jahren unter einem Urmeer, aus dem das Sausal wie eine Insel herausragte. Das ist der Grund, warum hier keine kalkhaltigen Meeresablagerungen, sondern Tonschiefer, Serizitquarzite, Grünschiefer, roter und blau-schwarzer Schiefer sowie Einsprengungen von Kalifeldspat zu finden sind. Nur vereinzelt und in tieferen Lagen stößt man auf Kalkablagerungen. Das Sausaler Terroir 28

legt dem Riesling die Rutsche. Die Rebsorte avanciert hier zum Alleinstellungsmerkmal. „Riesling aus der Steiermark wird im Vergleich zu früher längst nicht mehr als so exotisch angesehen“, meint Gastgeber Bernhard Schauer, der mit seinem Bruder Stefan das familiäre Weingut und die Buschenschank am Gaisriegl führt. Die Schauers sind leibhaftig Alteingesessene. Ihr Gut in Kitzeck ist nachweislich uralt und bereits 1757 wurde ihr Name erstmals urkundlich erwähnt. „Noch unser Großvater Karl Schauer hat den Weinbau neben einer gemischten Landwirtschaft betrieben. Unser Vater Karl Schauer jun. hat diesen dann intensiviert und komplett auf

Vielschichtiges Urgestein prägt das sausal. Die steillagen mit einem Gefälle von bis zu 90 Prozent sind vor 300 Millionen Jahren im Paläozoikum entstanden, ihre Böden bestehen aus phyllitischem schiefer.


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Wein umgestellt. Vor neun Jahren hat Papa das vinophile Ruder an Stefan übergeben“, erzählt Bernhard, der das Marketing im Betrieb forciert, während die Eltern, Elisabeth und Karl, Buschenschank und Winzerzimmer in Schuss halten. Ursprung der Schauer’schen Weinbautradition ist die Lage Gaisriegl, heute zwölf Hektar groß und von rotem Schiefer durchwachsen. Vater Karl hat hier damals vermehrt Rieslingstöcke ausgepflanzt, eine Intuition, die seinen Söhnen heute zugutekommt. „Der Riesling ist eine Rebsorte, mit der man lange am Stock bleiben kann. Die Natur bringt diese wunderbare Komplexität mit, aber die Weine kommen dennoch nie fett daher“, schwenkt Reinhold Holler, Fachvorstand und Önologe des Bildungszentrums für Obst- und Weinbau Silberberg und einer von sieben Weinexperten dieser VIA-Verkostung, wissend das erste Glas Riesling Ried Gaisriegel 2017. Erst diesen Mai ist der Stoff im Verkauf erhältlich. Die Straffheit fasziniert und das Terroir lässt einen, blind verkostet, fast ein wenig Richtung Deutschland schielen. Aber wirklich nur ein wenig. Denn eigentlich braucht der Sausaler Riesling keinen Vergleich.

Kargste Lage

„Mein Opa hat immer gesagt, der Riesling sei der König der Weine. Aber die Qualität der Rebsorte ist hierzulande aufgrund des Sauvignon-blanc-Booms der letzten Jahrzehnte regelrecht untergegangen“, skizziert Winzer Gerhard Wohlmuth. „Vielleicht haben unsere Väter den Riesling eher früher geerntet und ihm nicht die nötige Reifezeit gegeben“, fährt Wohlmuth fort und schickt eine Riesling-Fassprobe 2018 seines Weinguts ins Rennen: angequetschte Ganztraubenpressung, spontanvergoren, könnte trinkfreudig werden. Hat man Wohlmuths kargeste Lage Edelschuh vor Augen, kommt man ohnehin ins Schwärmen: Am oberen Teil steht nämlich ein wahres Monument für das besondere Terroir: eine frei sichtbare Schieferwand. Ein Teil des bis zu 90 Prozent steilen Gefälles wird mit einer Seilwinde, der Rest rein manuell bewirtschaftet. „Ich glaube an diese Rebsorte, weil man mit ihr die ganze Charakteristik des Sausals aufzeigen kann. Fünf Hektar Riesling habe ich derzeit. Für 2020 plane ich einen Endausbau von acht Hektar“, so Wohlmuth. Die gemeinsame Vision der anwesenden Winzer ist klar formuliert: „Kein gutes Restaurant in Österreich soll ohne Sausaler Riesling auf der Weinkarte auskommen.“ Heinz Reitbauers „Steirereck“ in Wien, das Fünf-Sterne-Bio-Hotel „Stanglwirt“ in Tirol und das „Radius 66“, die Gastwirtschaft 30

„es sind die rauchigen, mineralischen und würzigen Noten, die auf diese art von schieferböden hinweisen”, erklärt Hausherr und Winzerspross Bernhard schauer.

In der stube der familiären Buschenschank gesellen sich zur guten Jause ein offener Kamin und helles Holzmobiliar. Im Garten wartet bei schönwetter die Bergwelt des sausals auf gierige augen.

„Ich glaube an diese Rebsorte, weil man mit ihr die ganze Charakteristik des Sausals aufzeigen kann.“ Gerhard Wohlmuth

von Josef Floh in Tulln-Langenlebarn, werden diesbezüglich als Vorreiter genannt. Auch Winzer Rainer Hack sieht im Riesling eine ertragreiche Zukunft. Sein Riesling Natural 2016 ist ein aufregender, ausdrucksstarker Ausritt in den Biostall. „Er wird im Keller spontan vergoren, 22 Monate auf der Vollhefe im 600-Liter-Fass ausgebaut, danach ungeschönt, unfiltriert und ungeschwefelt abgefüllt“, protokolliert der seit 2017 Demeter-zertifizierte Bio-Winzer, dessen Ortsweine künftig auch unfiltriert erhältlich sein werden. „Es gab noch nie so viel Freiheit beim Weinmachen wie heute“, kommentiert Reinhold Holler den Natural. Hack ortet 1997 seinen ersten guten Riesling-Jahrgang. „Das zeigt, dass der Riesling durchaus Reife braucht“, meint er. Ähnlich wie Wohlmuth baut auch er die Rebsorte weiter aus. „Nächstes Jahr will ich auf 25 Prozent Riesling kommen. Wir haben allerdings auch jede Menge Welsch, der gerade nicht so trendy ist, aber das wird schon wieder“, lacht der Weinbauer aus St. Andrä zuversichtlich. Das Flair vom Zauber der Vergangenheit und vom


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„Vielleicht haben unsere Väter den Riesling eher zu früh geerntet.“

„Es gab noch nie so viel Freiheit beim Weinmachen wie heute.“

„2011 ist mein RieslingLieblingsjahrgang. Das Jahr war warm, der Ertrag sehr reif.“

GERHARD WOHLMUTH, WINZER

REINHOLD HOLLER, ÖNOLOGE

HANS-PETER TEMMEL, WINZER

„Kein gutes Restaurant in Österreich soll ohne Sausaler Riesling auskommen.“

„Ein klares Zeichen, dass Riesling Lagerpotenzial hat.“

STEFAN SCHAUER, WINZER

BERNHARD LANBAUER, WINZER

„Riesling aus der Steiermark wird längst nicht mehr als exotisch angesehen.“

„Das zeigt, dass der Riesling durchaus Reife braucht.“

BERNHARD SCHAUER, WINZER

RAINER HACK, BIO-WINZER

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sieben Önologen unter sich: stefan schauer, Rainer Hack, Gerhard Wohlmuth, Hans-Peter temmel, Bernhard Lambauer, Bernhard schauer und Reinhold Holler (v. l.).

eine bunte Vielfalt einer illustren Runde: Pro Winzer wurden zwei Rieslingjahrgänge und eine spezialität bzw. Rarität des jeweiligen Weinguts verkostet. Die Quintessenz war von anfang an klar: Die Region ist auch in der Flasche erlebbar.

Aufbruch der Zukunft vereint auch Bernhard Lambauer vom gleichnamigen Weingut in Kitzeck. Wir verkosten seinen Riesling Gaisriegl 2017 und 2015 und schütteln einem jungen, straffen, recht dynamischen Tropfen die Hand. „Ein klares Zeichen, dass Riesling Lagerpotenzial hat“, so Lambauer. Später bekommen wir noch einen Select 2011er serviert. Noch ein durchaus anständiger Jausenbegleiter.

Stockausfall im Steilen

Mit Riesling der Ried Höchleitn möchte Hans-Peter Temmel vom Weingut Felberjörgl zeigen, dass noch mehr geht. Auf 650 Meter Seehöhe ist der karge Schieferuntergrund in seiner Lage rasch da. Wenig Humus bedingt eine hohe Säurestruktur, die

es scheint, als hätte das Winzerleben im Hause schauer keinen Haken: eine auswahl der auszeichnungsplaketten renommierter Genusslabels.

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mit einem Riesling Ried die verkosteten Jahrgänge 2017 „Riesling ist Pistor 2015 ums Eck, ein und 2015 sehr fordernd wirken lässt. Letzterer mundet auch pure LeidenLeichtfüßler mit lebendiden Kollegen. „2011 ist mein schaft. Eine gem Säurebogen und einem Riesling-Lieblingsjahrgang. fordernde Hauch von Birne und BienenDas Jahr war warm, der Ertrag wachs. Mit Gerhard Wohlsehr reif “, schwärmt Temmel, Rebsorte, muth tasten wir uns an Ried dessen Weinetiketten eine Sil- weil sie die Dr. Wunsch und den Jahrberweide – früher „Felber“ ge- besten Lagen gang 2017 heran. „Für mich nannt – zieren. bildet dieser Wein das Spanbraucht.“ „Riesling ist pure Leidenschaft – nungsfeld zwischen Wärme für den Weinbauer eine for- Reinhold Holler und Kühle, Reife und Schiedernde Rebsorte, weil sie die fer wunderbar ab“, lautet der besten Lagen braucht, aber diese steilen subjektive Tenor des Weinbauers. Schauers Gärten immer wieder Stockausfälle bedin- Gaisriegl 2013 avanciert zum Redaktionsgen“, klärt uns Reinhold Holler über die He- liebling: trocken, langlebig, süffig. Im Grunde rausforderungen auf. „Der Riesling ist wohl brillant. Das liegt wohl auch an dem Troeiner der wenigen Weine, wo wir in Silber- ckenstress des Jahrgangs, der sich auf den berg am wenigsten zutun. Wir füllen ihn Riesling wohlwollend ausgeschlagen hat. in grüne Retroflaschen, weil auch das eine Botschaft an den Endkunden sendet: Ries- Rarität ling hat Klasse“, konstatiert Holler, der sich Kurz vor der üppigen Brettljause, die laut eigenen Angaben vor 20 Jahren nicht Hans-Peter Temmel aus seinem Buschenvorstellen konnte, in seiner steirischen Hei- schankbetrieb mitgebracht hat, zaubert mat jemals so viel guten Riesling trinken zu Reinhold Hollerer noch ein Schmankerl aus können. Die Jahrgänge 2017 und 2016 aus dem Jahr 1983, ein Kabinett, hervor. „Unser Silberberg begeistern Lambauer ob ihrer Archiv in Silberberg geht bis 1943 zurück, schönen Kühle, Wohlmuth hält hier eine da gäbe es also noch mehr Schätze“, grinst feine Apfelfrische fest. der Weinliebhaber vielversprechend in die Die Jahresunterschiede der Rieslinge werden Runde. Seine Auswahl erklärt er so: „Meivor allem dann ersichtlich, wenn die Win- ne persönlichen Weinjahre fangen mit 1983 zer ihre mitgebrachten Spezialitäten und an. Ein warmes, sehr reifes Jahr. So was Raritäten auspacken. Rainer Hack kommt schmeckt mir total.“ Bernhard und Stefan


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Schauer reichen einen Kabinett 2014 nach. 40 Gramm Restzucker, das erinnert dann doch recht stark an Artverwandtes aus der Mosel. „Ein Freuden-Frühstückswein“, lacht die Runde. „Nach einer langen Nacht trinkt man am besten als Break einen Kabinett. Dann bist du wieder munter“, scherzt Wohlmuth. Zu guter Letzt, und weil nach Verhackertem, Rettich und Räucherfischteller eh keine Straube mehr Platz hätte, noch der Riesling Höchleitn TBA 2015 vom Weingut Felberjörgl. Klare Struktur, Eleganz und Frucht. „Das ist alles andere als etwas Alltägliches“, klopfen die Gebrüder Schauer ihrem Buschenschank-Kollegen anerkennend auf die Schulter. Wer sich vom Sausaler Riesling und anderen einzigartigen Weinen des Landstrichs selbst überzeugen möchte, schaut am 25. Mai 2019 bei der „Sausal Revolution“ im Hotel-Restaurant „Zur Alten Post“ bei Familie Nauschnegg in Leibnitz vorbei. Nähere Informationen unter www.sausal.at bzw. Kartenreservierung unter revolution@sausal.at.

Die Brüder schauer: „Unsere Reben wachsen auf kargem Boden aus reinem schiefer. er gibt die aromatik vor, wir helfen ihr in die Flasche. Dafür vertrauen wir auf unser Bauchgefühl. Wir wissen intuitiv, was wann zu tun ist.”

LENA-SOPHIE 2038: ÄRZTIN

MATHEO, 2035: METALLTECHNIKER

ELISA, 2036: CHEMIKERIN

FLORENTINA, 2033: MECHATRONIKERIN

MARIE, 2034: INGENIEURIN

FELIX, 2035: BAUMEISTER

MORITZ, 2033: HAUBENKOCH

UNSERE STEIERMARK:

LAND DER TALENTE. WIR HABEN SIE UND BRINGEN SIE ZU IHREM ZIEL!


Ein Gasthaus ist nur so gut wie seine Wirtsleute. Familie Tösch punktet im Joglland mit der größten Forellenspeisekarte Österreichs und ländlicher Charmeoffensive. Von Tina Veit-Fuchs

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Erich Tösch ist eigentlich gar kein leidenschaftlicher Fischesser. Dafür ist er passionierter Koch und Wirt mit Herzblut, der so gut wie in jeder freien Minute seine Fische hegt und pflegt. „Ich bewirtschafte hier auf 1.000 Meter Seehöhe 15 Teiche. Meine Fische schwimmen bis zu vier Sommer lang in frischem Bachwasser, bevor ich sie abschlage und veredle“, erzählt Tösch, während er in Gummistiefeln und mit einem Unterfangkescher bewaffnet seine prächtigsten Bachsaiblinge und -forellen fängt. Seit 2001 führt er mit seiner Gattin Sonja den Forellengasthof Joglland im beschaulichen Rettenegg. Das Wirtshaus besteht seit den 70ern. Dass mittlerweile ausgerechnet in Peter Roseggers Waldheimat Österreichs größte Forellenspeisekarte beheimatet sein soll, hat sich vor allem unter den Wienern herumgesprochen. „Ich wusste schon als Volksschüler, dass ich Koch werden will“, tut Tösch in typisch oststei-

Foto: Harry Schiffer

rischer Mundart kund. Nach einer Lehre im Ballonhotel Thaller in Kaindorf lernte er bei einer weiteren beruflichen Station im Natur- und Wellnesshotel Höflehner Ehefrau Sonja kennen. Die beiden Kinder Valentina und Raphael vervollständigen das Paar und greifen mittlerweile ihren Eltern an hochfrequentierten Tagen im Betrieb unter die Arme. „Was das Joglland ausmacht, sind wir Jogler. In einer Region ohne Massentourismus braucht es echte, laute, kernige, direkte und ehrliche Menschen wie uns“, grinst Tösch. „Aber wir profitieren sehr von der Nähe zu Wien. Binnen einer Stunde ist man übern Semmering bei uns.“ Von Graz aus muss man mit einer Autofahrt von knapp 90 Minuten rechnen, bis man sich zum Beispiel für einen Jogglandsaibling im Ganzen oder filetiert mit Erdäpfelkruste entscheiden darf. Genussempfehlung der Redaktion: die geröstete Fo-

Foito: Forellengasthof Joglland

Wirt


Foto: Kurt Elmleitner

Foto: Forellengasthof Joglland

Foito: Forellengasthof Joglland

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Jobi®-Seeforellenfilet in flaumigen Bärlauchbröseln mit Spargel-Erdäpfelnockerln „Wir sind echt, laut, kernig, direkt und ehrlich. In einer Region ohne Massentourismus braucht’s das.“ erich tösch

rellenleber aus dem Pfandl. Zum Reinlegen ist auch der Klassiker Forelle blau mit warmer Butter, Wurzelgemüse, Salzkartoffeln und Kren. Die eingekehrten Tourengeher am Nachbarstisch freuen sich über Forellenbauernschmaus, eine Spezialität des Hauses. Kreativ wird’s bei saisonalen Fischgefährten: Tösch reicht im Winter zum Huchen Rübe, Mohn und Rahmsellerie und serviert an warmen Tagen zum Bachsaibling Balsamico-Heidelbeeren. Donnerstag bis Sonntag heißt die Familie Gäste willkommen, von Montag bis Mittwoch wird für den Webshop www.forellengasthof.at und Wiederverkäufer wie die Grazer Brötchenbar Frankowitsch produziert. Zu den Bestsellern zählen u. a. die Jobi-Roller – Filets gereift in einer Essiglake und 2013 bei der Alpe-Adria-Fischprämierung mit Gold ausgezeichnet – und die Feistritztaler Fischsuppe im Glas. Einmal im Jahr fliegt der Gastronom nach Norwegen – zum Fischen. „Wenn wir unsere saisonalen Spezial-Fischbuffets veranstalten, gibt es stets ein paar Kostproben meines Fangs.“ www.MagazinVIA.at

Zutaten für 4 Personen: 8 frische Forellenfilets à ca. 100 g 1 Bund Bärlauch, gehackt 10 Scheiben Toastbrot, zerbröselt 3 Eier, versprudelt 150 g Mehl Margarine zum Braten erdäpfelnockerl 500 g Erdäpfel, mehlig, roh geschält 3 Dotter Salz 200 g Mehl, griffig 40 g Grieß 40 g Butter, flüssig 500 ml Schlagobers 1 Bund Spargel, weiß oder grün (der weiße muss vorher geschält und ca. 10 Min. gekocht werden) 1 Schuss Weißwein Zubereitung: Erdäpfel in gleichmäßige Stücke schneiden, in Salzwasser kochen, abseihen und im Backrohr bei 60 °C ausdampfen. Mit einer Kartoffelpresse passieren. Erkaltete Erdäpfelmasse mit den Dottern vermischen und die restlichen Zutaten daruntermischen. Anschließend den fertigen Erdäpfelteig zu mehreren Rollen mit 2 cm Durchmesser formen, kleine Stücke

abschneiden und in Salzwasser kurz aufkochen lassen und in Eiswasser abschrecken. Die frischen Forellenfilets salzen, in Mehl und Ei wenden und auf die auf einem Tablett ausgestreuten Toastbrösel mit dem gehackten Bärlauch legen, nochmals mit den Toastbröseln und dem Bärlauch bestreuen. Die Margarine in einer Pfanne zerlassen, die Filets nun zuerst mit der Hautseite nach unten in das nicht zu heiße Fett legen und langsam auf beiden Seiten goldbraun braten (insgesamt ca. 10 Min.) Inzwischen werden die Erdäpfelnockerl mit dem Spargel (in 3 cm Stücke geschnitten) und Schlagobers in einem Topf aufgekocht, mit Salz und Weißwein abgeschmeckt. Die Nockerl sollten schön sämig sein. Danach werden diese auf einem Teller angerichtet und die goldbraun gebratenen Forellenfilets draufgesetzt. Gutes Gelingen!

tÖsCHs WeINeMPFeHLUNG ist ein Weißburgunder vom Weingut Kapper aus Fehring.

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Fleisch-Tee Der Sulmtaler Martin Tschuchnigg steht hinter der innovativen Marke Grillgold und hat nun einen BeefTea im Sortiment, der mit allen Wassern gewaschen ist. Sein Tipp: Die Rinder-Kraft-Brühe im Teebeutel nach dem Sport oder nach einer durchzechten Nacht als warme Kraftquelle genießen. Fancy! www.grillgold.com

IM GALoPP. Der gemeinnützige Verein „akzente hand:WERK” reitet mit einer huldigung an die Lipizzanerheimat ins Frühjahr und drückt mit diesen schicken und tragbaren ordnerhüllen seine Verbundenheit mit der weststeirischen Region aus. www.akzente-handwerk.at

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Foto: akzente

Fotos: Lupi Spuma (2)


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„Unkraut nennt man die Pflanzen, deren Vorzüge noch nicht erkannt worden sind.“

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ACHTUNG, FERTIG, LOS. Frühlingszeit ist Detox-Zeit. Eine Zeit, in der wir uns vornehmen, Körper und Geist zu reinigen und zu aktivieren, um frisch und gesund in den Tag zu starten.Vielleicht ja mit einer veganen Limette-MintDuschbombe, hergestellt in Österreich mit natürlichen ätherischen Ölen. Gesehen bei Bipa und Merkur. www.waltz7.com

SPRING INS GLÜCK. Was macht uns glücklich? Von Norwegen bis Hawaii nimmt der „Atlas of Happiness” (Knesebeck-Verlag) mit auf eine Entdeckungsreise zu einem der schönsten Gefühle.Vom gemütlichen und wohligen Hygge der Dänen bis zu Kefi, der hemmungslosen Lebenslust der Griechen – Autorin Megan Hayes taucht in die unterschiedlichsten Kulturen ein und erklärt ihre Glücksideen, u. a. mit wunderbaren Illustrationen.

Illustration: Yelena Bryksenkova

KRÄUTERDOSIS. Wer einmal in der Kräuter- und Blütenwerkstatt „GstaudaWERK” von Waltraud Amesbauer-Fabsits in der Oststeiermark eingekehrt ist, will immer wieder kommen. Best-of-Workshop im Frühling: „Die essbare Wiese” am 17. Mai 2019. gstaudawerk.at

Foto: Bernhard Bergmann

Foto: Waltz 7

Ralph Waldo Emerson

BODENKULTUR. Seit über 20 Jahren beschäftigt sich ORF-Gärtnerin Angelika ErtlMarko intensiv mit dem Thema Ökologie im Garten. In diesem Praxis-ABC verrät sie all ihre Geheimrezepte für gesunde Böden im Kreislauf der Natur und wie man klimaschonend gesunde Lebensmittel erntet. Erhältlich auch auf www.angelikaertl.at. Foto: Oliva Verlag

www.MagazinVIA.at

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Foto: Pures Leben Ferienhäuser Steiermark Österreich, verlagsseitig beigestellt

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Seitenweise Genuss

Der Frühling bringt wieder so manches zum Vorschein: Griller (Fleisch), Grünes (Garten), Gegend (Südsteiermark). Hauptwörter, die automatisch gute Laune machen und eine gehaltvolle Lektüre bedingen. Bitte sehr.

Tina Veit-Fuchs

Genießen in der Südsteiermark

Peter Troißinger, Sarah Krobath

Zeit für Fleisch! „Alte Nutztierrassen müssen gegessen werden, sonst sterben sie aus.” Peter Troißinger, Küchenmeister und Juniorchef vom Malerwinkl in Hatzendorf, setzt sich dafür ein, dass regionale Kulturen und kleinbäuerliche Strukturen erhalten bleiben. Mit seinem neuesten Buch will Troißinger die Wertschätzung für Fleisch wieder ins Gedächtnis rufen und den bewussten Fleischgenuss wiederbeleben. Ein Porcella-Buch mit 70 Rezepten, ausführlicher Warenkunde, hilfreichen Einkaufstipps, Wow-Saucen und raffinierten Fleisch-Beilagen. Grillsaison, wir kommen! www.loewenzahn.at 38

Renate Polz, Claudia Reshöft

Mit dem Garten die Seele stärken „Im Garten sein macht lebensglücklich”, ist Winzergattin Renate Polz überzeugt. Gärten sind für sie paradiesische Oasen. Zu Recht. Vielleicht, weil die Natur eine heilsame Wirkung auf uns hat, den Geist entspannt, Körper und Seele nährt. Gärten verzaubern und beleben in jedem Fall. Wohl auch, weil wir hier ein Stück Wildnis nach unseren Vorstellungen gestalten können. Den steten Wandel im Rhythmus der Jahreszeiten hat Polz gemeinsam mit Claudia Reshöft als Sinnbild des Lebens in Buchform festgehalten. www.polz-garten.at

Die Südsteiermark ist eine prächtige Region, geprägt von Terroir, Leichtigkeit und Klapotetz. Autorin Tina Veit-Fuchs zeigt mit über 300 Adressen, wo und wie Land und Natur, Wein und Geselligkeit, Kulinarik und Handwerk, Kunst und Innovation, Erzählung und Grenzerfahrung zusammenklingen. Die gebürtige Grazerin ist mittlerweile dort zu Hause, wo die südsteirische Lebensart spürbar mitschwingt. Kulinarische Geheimtipps, hinreißende Kleinode sowie Porträts über charaktervolle Genießer und Menschen, deren individuelles Tun von diesem ganz besonderen Landstrich getragen wird, warten im „Feinkostladen Südsteiermark” entlang der Weinstraßen darauf, (neu) entdeckt zu werden. Ein wunderbares Reise-Lesebuch für das ganze Jahr! www.styriabooks.at


FRESH CONTENT

CONGRESS 2019

Fotos: Sammy Hart, Buhr & Team, Institut für Storymarketing, Foto Studio Ehrlich, A&W, Frauscher, Mörth

Neue Wege für Sales und Marketing

Andreas Buhr

Alexander Christiani

Magda Bleckmann

Peter Filzmaier

Florian Helmberger

Harald Kopeter

Thorsten Havener


Das ist ja vรถllig egal.

N E H E S S A D . S R E D N A R WI

Mut zur Meinung.


EDITORIAL

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Foto: We

IMPRESSUM: Corporate Media Service GmbH, 8010 Graz, Joanneumring 6/2 +43 316 90 75 15-0 office@cm-service.at www.fresh-content.at

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Harald Kopeter ist Geschäftsführer der Corporate Media Service, Herausgeber mehrerer Magazine und Websites. Er ist seit mehr als 20 Jahren in der Medienund Marketingbranche tätig und hält regelmäßig Vorträge zu den Themen Storytelling und Contentmarketing. www.haraldkopeter.com

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Foto: Pille

„Kunden kaufen nicht das beste Produkt, sondern das Produkt, das sie am besten verstehen.“ Der Experte für Storymarketing und einer unserer großartigen Congress-Speaker2019,Alexander Christiani, bringt es trefflich auf den Punkt: Wir sollten uns eingehend damit beschäftigen, wie wir mit (möglichen) Kunden kommunizieren, und prüfen, ob unsere Botschaft verlässlich und vor allem verständlich ankommt. Denn gewiss ist nur, dass wir Menschen einander zu oft missverstehen: „Wie sprechen Menschen mit Menschen? Aneinander vorbei“ ist eine gern zitierte Aussage von Kurt Tucholsky. Paul Watzlawick differenzierte konstruktiver: „Kommunikation ist das, was beim anderen ankommt.“ Aha, gar nicht so einfach ... Vor diesem Hintergrund laden wir Sie 2019 zu unserem zweiten Fresh Content Congress. Sieben herausragende Speaker – vom Politikwissenschafter Peter Filzmaier über Verkaufs-„Guru“ Andreas Buhr bis hin zum grandiosen „Gedankenleser“ und Körpersprachen-Experten Thorsten Havener – bringen Sie auf neue, frische Ideen, wie Sie am besten mit Ihren Kunden, Geschäftspartnern und Mitarbeitern kommunizieren. Sieben Mal Motivation für Ihren Erfolg im Business, damit Sie Ihre Ziele erreichen, damit Ihr Produkt- oder Dienstleistungsangebot begeisterte Abnehmer findet – aus dem einfachen Grund, weil es am besten verstanden wird. Ich darf Sie hiermit herzlich willkommen heißen bei unserem Fresh Content Congress 2019!

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Fresh Content – frische Inhalte!

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INTERVIEW

„Zeit für strategische Kommunikation!” Haben klassische Medien ihre Seriosität verspielt? Der bekannte Politikwissenschafter Peter Filzmaier über Transparenz, Fake News, Krisenkommunikation und darüber, was sich Unternehmer von den Politik-Profis abschauen sollten.

»UNTERNEHMEN BRAUCHEN DREI ZENTRALE BOTSCHAFTEN, DIE SICH MÖGLICHST GUT ERGÄNZEN.«

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Foto: Walter Skokanitsch

Herr Filzmaier, Sie analysieren seit vielen Jahren die Entwicklungen in der Politik und kennen die rhetorischen Tricks und Kniffe der Politiker wie Ihre eigene Westentasche. Können sich Unternehmer die Kommunikation betreffend von den Politik-Profis etwas abschauen? Selbstverständlich, ja. Unternehmer nehmen sich oft zu wenig Zeit für ihre strategische Kommunikation. Etwa dafür, ob und wie das „Thema“ – also mein Produkt –, die Hauptbotschaft sowie Kommunikator und Kommunikationskanäle wirklich stimmig sind

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und langfristig zusammenpassen. Das zeichnet in Wahlen erfolgreiche Parteien und Großfirmen aus. Gelingt das auch einem Kleinunternehmer, so wird redaktionell in den Medien über seine Marke berichtet und ich spare viel Werbegeld. In Interviews mit Politikern fällt auf, dass selten wirklich ein Dialog stattfindet, sondern die meisten Politiker ihre Message gebetsmühlenartig unter die Leute bringen. Unsympathisch, aber wirkungsvoll? Oder fällt das vielen Menschen gar nicht so auf und es können diesbezüglich auch Unternehmer auf ihre Mantras vertrauen? Durchschnittsbürger wenden rund 20 Minuten für den politischen Nachrichtenkonsum auf. Nicht pro Tag, sondern in der Woche! Also hat jeder Politiker seine Botschaften ständig zu wiederholen. Glauben Unternehmer ernsthaft, dass das bei ihnen anders ist? Erwarten sie, dass die Menschheit darauf gewartet hat, ihre ganze Aufmerksamkeit ausgerechnet ihrer Firma und ihrem Produkt zu widmen? Unternehmen haben viel zu ihren Produkten und/oder Dienstleistungen zu sagen. Plädieren Sie generell für das Botschaftendreieck – das Kommunizieren der wichtigsten drei Kernbotschaften? Die Strategie mit drei Kernbotschaften ist natürlich nicht von mir, sondern wurde von Dick Morris in den USA für Bill Clinton entworfen. Ich habe das nur übernommen. Und ja, gerade Unternehmen brauchen drei zentrale Botschaften, die sich möglichst gut ergänzen. Nehmen wir als Beispiel, dass man die höchste Qualität hätte, besonders viel Zeit für Kundenberatung aufwende und zudem besonders umweltfreundlich

UNIV.-PROF. DR. PETER FILZMAIER ist Professor für Politische Kommunikation an der Karl-Franzens-Universität Graz und der DonauUniversität Krems sowie geschäftsführender Gesellschafter des Instituts für Strategieanalysen (ISA) in Wien.

Fresh Content Congress 09:00–09:40 Uhr „Fake News – wie glaubwürdig und relevant sind Ihre Medien?“

produziere – innerhalb eines solchen Dreiecks kann man in der Folge die unterschiedlichsten Produkte bewerben. Manche Unternehmen fürchten, dass ihre Fakten „zu trocken“ für die Kommunikation mit der Kundschaft sind – eine verständliche Befürchtung bzw. was kann man dagegen tun? Soll/kann man jede Botschaft „emotionalisieren“, damit sich Menschen angesprochen fühlen? Meine Erfahrung ist anders: Unternehmer erwarten von mir zu oft gleich irgendeine Idee für ihre Kommunikation. Ich fordere sie immer zuerst auf, mir inhaltlich zu erklären, warum ihre Firmen und Produkte gut seien. Wem das nicht gelingt, der hat sowieso ein von keinem Kommunikationsexperten der Welt lösbares Problem. Erst wenn es für den Inhalt der Kommunikation eine gute Faktenbasis gibt, werden neben der Information darüber auch Emotionen und Appellation – meistens eine Kaufaufforderung – in eine Geschichte strategisch eingebaut.

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»DEN UNTERSCHIED ZWISCHEN NIEMALS LÜGEN UND NICHT JEDEM DIE NACKTE WAHRHEIT ZU ERZÄHLEN, DEN MÖCHTE ICH KLAVIER SPIELEN KÖNNEN!«

Information, Emotion, Appellation: Funktioniert Ihre „Bauanleitung“ auch für Storys, die Unternehmen erzählen? Ja. Ohne Basiswissen ist Politik genauso unverständlich wie ein Fußballmatch ohne Kenntnis der Spielregeln. Doch erst etwas zu fühlen – von Begeisterung bis hin zu Ängsten –, macht beides spannend. Am Ende kommt ein Aufruf, was zu tun sei, wie: „Kauft mein Produkt!“ Eine Sache sollten Unternehmer sich nicht von der Politik abschauen: die Informationen beschönigen, verfälschen oder weglassen und wie bei einer Wahlwerbung gleich mit der Kaufaufforderung beginnen.

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„Never lie“ ist Ihr eindringlicher Appell – weil: zu kurzfristiger Nutzen, langfristig ein Fiasko. Wie sieht es hier mit Produktversprechen von Unternehmen aus? Welcher Kunde erwartet hier schon die nackte Wahrheit ...? Den Unterschied zwischen niemals lügen und nicht jedem ungefragt die nackte Wahrheit zu erzählen, den möchte ich Klavier spielen können! Doch speziell in der Krisenkommunikation darf man nie lügen. Sie können vielleicht sämtliche Kunden einmal anlügen und kommen damit durch. Vielleicht gibt es sogar einen dämlichen Kunden, der sich immer

belügen lässt. Wer aber glaubt, alle Kunden immer erfolgreich hinters Licht führen zu können, ist sowohl unseriös als auch selbst ein Idiot. Trauerfall Vertrauen: Den Fake News entkommen wir heute offenbar nicht mehr – Stichwort Spiegel-Skandal. Sie wünschen sich „mehr Wissen über Medien“; doch selbst wenn wir kritisch hinterfragen, bleibt sozusagen ein Restrisiko. Welchen Medien sollen Unternehmen ihr Vertrauen schenken bzw. in welche medialen Plattformen lohnt es sich, zu investieren? Schenken Sie Ihr Vertrauen allen Medien, wo echte journalistische Arbeit geleistet wird! Die Aufarbeitung der SpiegelAffäre mit 24 Sonderseiten im nächsten Heft ist das beste Beispiel dafür, dass das Kontrollsystem funktioniert. Von Propagandisten im Internet wird hingegen bestenfalls der Mantel des Schweigens über aufgedeckte Fake News gebreitet. Sind die sogenannten klassischen Medien also trotz allem glaubwürdiger für die potenzielle Kundschaft als die Newsline auf Facebook, Twitter und Co.? Ja, das kann ich anhand unserer Studie Digitalmonitor aus dem Wahljahr 2017 eindeutig belegen. Klar, es haben Infor-

mationen über soziale Medien zugenommen. Doch sagen vier Fünftel, sie haben öfters Zweifel über Richtigkeit und Qualität solcher Nachrichten. Traditionelle Medien liegen da um das bis zu Dreifache besser. Dasselbe gilt für Vielfalt, Ausgewogenheit und Verständlichkeit von Informationen. Nur bei der Schnelligkeit schätzt eine Mehrheit Social Media besser ein. Ach ja, und was jedem zu denken geben sollte: Der Großteil von uns sieht Fake News als Problem. Über 80 Prozent meinen trotzdem, dass sie solche Nachrichten erkennen können. Hm, ob der Glaube, dass immer nur die anderen darauf hereinfallen, nicht auch ein Irrglaube sein könnte? Transparenz wird von Kundenseite oft verlangt, damit Vertrauen zu einem Unternehmen aufgebaut werden kann. Schafft jede Form der Transparenz Verbundenheit (Blicke hinter die Kulissen) oder kann zu viel Transparenz auch schaden? Etwas nicht transparent machen wollen, das ist kein Problem, wenn ich erkläre, warum. Sie merken schnell, wenn man da zu Stehsätzen und Worthülsen greift. Wenn ich jedoch vernünftig erklären kann, warum etwas besser ein Betriebsgeheimnis bleibt, wird das jeder Kunde verstehen. Er würde ja auch nicht wollen, dass ich alle Kundendaten zwecks Transparenz online stelle, sondern da den Datenschutz als höherwertig bewerte.

INFO + KONTAKT Peter Filzmaier Institut für Strategieanalysen, Wien office@strategieanalysen.at strategieanalysen.at

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Foto: BUHR & TEAM

»MENSCHEN MACHEN MIT MENSCHEN GESCHÄFTE FÜR MENSCHEN. DAS WIRD SO BLEIBEN.«

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INTERVIEW

„Wir hätten es gern kuschliger”

Foto: BUHR & TEAM

Sagt Andreas Buhr, Unternehmer, Redner und Autor. Wie viel Komfortzone Verkäufer künftig aufgeben müssen, um am Ball zu bleiben und warum Erfolg trügerisch sein kann, verrät er im Interview mit Fresh Content.

Kunden sind oft besser über ein Produkt informiert als der Verkäufer. Wird Verkauf in Zukunft nur noch online stattfinden? Gleich mal vorweg: Gekauft wird immer. Die Frage ist nur, wie. Bei Kaufentscheidungen informieren wir uns heute meist erst mal im Internet. Auf manchen Portalen können wir unsere Suche exakt konfigurieren und haben die Vor- und Nachteile eines Produktes oder einer Dienstleistung gleich im Blick. Das führt dazu, dass der Kunde informierter ist und Fragen auf anderen Ebenen stellt. Das fordert Verkäufer heraus, es dem Kunden durch gute, aktivierende, moderierende und offene Fragen so leicht wie möglich zu machen, Kunde zu werden – und es zu bleiben. Ob Leute in Zukunft nur noch online kaufen werden? Ganz klar: nein. Menschen machen mit Menschen Geschäfte für Menschen – das wird so bleiben. Nur die Touch-Points,

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um Kunden zu erreichen, sind heutzutage andere – online oder im Social-Media-Bereich. Ein guter Verkäufer war schon immer dort, wo der Kunde ist. Und wenn der Kunde jetzt im Netz ist, muss ich als Verkäufer eben auch dort sein. Lernen Verkäufer in dem Tempo dazu, in dem sich das Kundenverhalten ändert? Ich unterscheide zwischen solchen, die das erkennen, die proaktiv sind und wissen: Der Kunde ist gut informiert. Das sind jene, die bereit sind zu lernen, die auch heute noch aktivierende, moderierende Fragen für ihre Kunden auf Lager haben. Die andere Seite sind Verkäufer, die sagen: Früher war die Zukunft besser. Damals, als ich noch der Experte war und der Kunde auf mich gewartet hat. Die laufen hinterher. Vielleicht besetze ich hier eine Plattitüde – aber manchmal ist das schon auch eine Altersfrage. Nicht

ANDREAS BUHR, MBA, startete seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche, wo er bereits mit 28 Jahren zur Spitze einer der größten Vertriebsorganisationen Europas zählte. Er bekam als erster Europäer den seltenen Titel „Certified Speaking Professional“ von der National Speakers Association verliehen. Das Team seiner Akademie für Führung und Vertrieb in Düsseldorf ist auf Praxistrainings spezialisiert.

Fresh Content Congress 12:10–13:30 Uhr „Kaufen lassen ist das neue Verkaufen“

umsonst gilt: je älter, desto resistenter. Da gibt’s schon eine Tendenz. Verkäufer, die 45, 50+ sind, neigen eher dazu, schon ihre Pension im Blick zu haben. Und sich zu verteidigen, sich irgendwie über ihre Fähigkeiten durchzulavieren. Was beim Bestandskunden auch gut klappt – nur eben nicht dauerhaft. Vor allem nicht im B2B-Bereich oder wenn man mit jungen Leuten zusammenarbeitet, die den Einkauf steuern. Dann kann man nicht auf alte Beziehungen setzen. Siehst du Branchen, in denen der Faktor Mensch auch in Zukunft wesentlich sein wird, bzw. solche, in denen er zurückgedrängt wird? Ich würde das gar nicht so an Branchen festmachen, sondern fragen: An welcher Stelle ist der Mensch gefordert? Das ist er immer dann, wenn es um Emotionen geht, wenn es sich um erklärungsbedürftige Produkte und Dienst-

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leistungen handelt. Etwa im Bereich der Pharmaindustrie oder bei Finanzdienstleistungen, bei komplexen betrieblichen Altersvorsorgen oder Finanzierungsthemen. Da sehe ich nicht, dass das Internet auf dem Vormarsch wäre. Auf der anderen Seite gibt es Commodities, also klassische Produkte, die jeder braucht und die oft über den Preis entschieden werden. Da könnte es durchaus sein, dass wir sogenannten Bots bzw. Robots begegnen,

men eines Espressos am Stehtisch in die Filiale zu holen. Wenn ein Verkäufer dann auf Zack ist, funktioniert das. Es gibt auch Banken und Finanzdienstleister, die laden zu Kundenveranstaltungen ein – etwa Themenabende, bei denen sie sich mit anderen Unternehmen wie Versicherungen oder gar Möbelhäusern zusammentun und noch eine Fotoausstellung dranhängen. Netzwerkveranstaltungen, die Interessenswelten in Form unterschiedlicher

»ES LIEGT IN DER MENSCHLICHEN NATUR, DASS WIR VERÄNDERUNGEN NICHT SO MÖGEN. WIR HÄTTEN ES GERN KUSCHLIGER.«

die die Beratung als Maschine übernehmen. Was es ja heute bereits gibt! Etwa hochentwickelte Sprachsysteme, die einem kaum noch die Möglichkeit zu erkennen geben, ob das da auf der anderen Seite Mensch oder Maschine ist.

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Haben Branchen wie Banken und Versicherungen noch die Möglichkeit, den Kunden für persönliche Gespräche zu gewinnen? Wird künftig Verkauf mit Bots stattfinden? Zumindest im Moment noch nicht. Wenn Robots anfangen, sich durch Machine-Learning selbstständig weiterzuentwickeln, kann ich auch nicht einschätzen, wo wir dann in den nächsten fünf bis zehn Jahren stehen. Um auf die Branchen zurückzukommen: Alles, was emotionalisiert, hilft. Ich habe in verschiedenen Großstädten gesehen, dass Banken ihre Filialen auch als Coworking-Spaces hergeben. Die schaffen Erlebniswelten und kriegen es so hin, ihre Kunden im Rah-

Produktwelten zusammenbringen. In einem solchen Setting wird Finanzdienstleistung anders inszeniert – nicht klassisch unerotisch wie eine Steuererklärung, sondern als etwas, was heute zum Tagesgeschäft gehört. Ein Girokonto kann man natürlich online eröffnen. Bei emotionaleren und beratungsintensiven Themen wie Altersvorsorge oder Hauskauf wird der Mensch gebraucht. Mittlerweile arbeiten schon Google oder Facebook mit Banklizenzen. Wird das Auswirkungen haben? Klar. Filialen werden zusammengelegt, es gibt themenbezogene Fusionen – weil eben vieles mittlerweile online abgewickelt wird. Und wenn dann Google Pay etc. daherkommt, werden an dieser Stelle weniger Menschen gebraucht. Früher begann der Verkaufsprozess mit dem Aufeinandertreffen zweier Menschen. Wann beginnt er jetzt?

In dem Moment, in dem Bedarf entsteht. Dieser Bedarf kann mehr oder weniger bewusst sein, er kann ausgelöst werden durch Gespräche, Anregungen, Werbung, Marketing, Aktionen oder auch Anlässe wie Weihnachten oder die Sommerzeit. Der Touch-Point findet heutzutage oft im Internet statt. Man sucht nach Produktinformationen, kann Preise vergleichen und sich Bewertungen zum Produkt ansehen. Das macht sogar meine Schwiegermutter mit 82, die sagt: Wenn ich mir eine Reise buchen will, geh ich auf die Website des Hotels und schau mir an, was die Gäste so geschrieben haben. Und sie weiß, dass die obersten Einträge oft zu positiv sind und man runterscrollen muss zu denen mit weniger Sternen, wo dann eher die Wahrheit liegt. Kein Wunder, dass Vergleichsportale wie Trivago und Co. so wahnsinnig boomen. Amazon und Co. trainieren uns auf kurze Lieferzeiten. Viele Firmen schaffen es aber nicht, innerhalb einer Woche ein Angebot zu stellen. Ist das Tempo vielen nicht bewusst? Es ist schwer, Menschen in Veränderungsprozessen mit so hohen Geschwindigkeiten mitzunehmen. Wir alle wissen: Wer die Wahl hat, etwas Neues zu machen oder bei dem zu bleiben, was er kennt, wird vermutlich für das kämpfen, was ihm vertraut ist. Nur wenige sind bereit, sich neuen Routinen offen gegenüberzustellen und Altes über Bord zu werfen. Wenn Maschinen Geschwindigkeit vorgeben, setzt uns das unter Druck. Beim Beispiel mit dem Angebot von einer Woche stellt sich die Frage, um welche Branche es sich handelt und wie gut man mit dem Kunden kommuniziert. In manchen Phasen dauert ein Angebot zwei Wochen, in der Flugzeugindustrie kann es schon mal ein

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Wiegen wir uns im Moment zu sehr in Sicherheit – weil die Auftragsbücher, zum Beispiel bei Handwerksbetrieben, noch voll sind? Nun ja, wenn wir viele Kunden haben, die Auftragslage gut ist und die Kunden zufrieden sind – warum dann etwas ändern? Ich bin auch mit der Akademie in dieser Situation. Eigentlich müssten wir ein Online-Programm haben, z. B. als Vorbereitung für ein Seminar oder Training. Es gibt aber Dinge – Autofahren, Kundengespräche oder wie man Menschen führt –, die kann man online nicht lernen. Da stellt sich die Frage: Wendet man sich diesen Dingen zu, wenn die Auftragsbücher gut aussehen? Ich sage jedem Unternehmer: Du bist schlau beraten, dich um so etwas zu kümmern, solange du die Entscheidung noch selber treffen kannst. Sind die Zahlen schlecht und du musst etwas verändern, wirst du vermutlich Menschen verlieren, weil du von heute auf morgen Dinge erwartest, die sie weder bereit noch fähig sind, umzusetzen. Ein Fußballtrainer sagte einmal: Disziplin bringt Erfolg, doch Erfolg gefährdet Disziplin. Ich denke, da ist viel dran. Nichts ist trügerischer, als erfolgreich zu sein. Tolle Zahlen zu haben, macht oft bequem und lässt einen glauben, es würde ewig so weitergehen. Gegen

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diese Komfortzone anzugehen ist die Aufgabe erfolgreicher Unternehmer und Verkäufer, die diese Widerstände auf der Kundenseite vor sich haben. Auf welche drei Dinge sollten Unternehmer in nächster Zeit ihren Fokus legen? Ich denke, in Zeiten schneller Veränderungen sollte man als beweisendes Vorbild vorangehen, dem Umfeld Orientierung bieten. Zweitens: Wichtig ist, vom Kunden her zu denken. Fragen: Was ist der Bedarf des Kunden? Was könnte der Be-

darf morgen sein? Mein Lehrer hat mal zu mir gesagt: Die meisten wissen gar nicht, was sie brauchen, weil sie nicht wissen, was es wirklich gibt. Demnach hat der Verkäufer auch die Aufgabe, eine Idee der Vielfalt zu geben und durch gute Fragen Menschen zu helfen, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Der dritte Punkt: anfangen und handeln. Man sollte bereit sein, auch mal einen unvollkommenen Zustand zu akzeptieren und etwas nur zu 80 oder 90 Prozent zu machen, statt an alten Mustern festzuhalten.

INFO + KONTAKT Buhr & Team Akademie für Führung und Vertrieb AG Düsseldorf, Deutschland info@buhr-team.com | andreas-buhr.com

BUCHTIPP

halbes Jahr dauern, je nachdem, wie komplex die Anforderung ist. Ja, Geschwindigkeit wird heute erwartet. Auf Social Media muss man innerhalb von sechs Stunden reagieren! Da braucht man Menschen, die sich speziell um so etwas kümmern – oder man muss eben sein eigenes Verhalten ändern. Kommt so etwas zu plötzlich, führt es oft zu Schockzuständen. Es liegt in der menschlichen Natur, dass wir Veränderungen nicht so mögen. Wir hätten es gern kuschliger.

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ie führt man Menschen und Teams in Zeit der Digitalisierung? Diese rückt den Menschen in den Mittelpunkt. Führungskräfte sind herausgefordert, da sie ihren Führungsstil entweder von Grund auf ändern oder zumindest radikal um neue Verhaltensweisen erweitern müssen. Zusammen mit Florian Feltes hat sich Andreas Buhr in seinem neuen Buch „Revolution? Ja, bitte! – Wenn Old-School-Führung auf New-Work-Leadership trifft“ genau mit diesen Themen beschäftigt. Fast fünf Jahre lang haben die beiden Autoren recherchiert. Zusammen mit der University of Luxembourg hat Feltes eine Studie zum Führungsverhalten der Digital Natives durchgeführt. Die Ergebnisse räumen mit Vorurteilen auf und öffnen den Blick für die Revolution, die auf Unternehmer zukommt. Dabei diskutieren

Buhr und Feltes, der eine Babyboomer, der andere Digital Native, die Recherche-Ergebnisse höchst strittig miteinander. In dem fundierten Handbuch erfährt man etwa von Methoden, wie man die Ängste älterer Mitarbeiter neutralisiert und die Abwanderung der Generation Y aus dem Unternehmen aufhält. Gemeinsam haben Buhr und Feltes mit diesem Buch einen Kompass entwickelt, der Führungskräfte sicher durch den Digitalisierungsdschungel navigiert.

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Foto: Sergio Sandretto

»SOCIAL MEDIA ERLEICHTERN DEN ERSTKONTAKT. VERTRAUEN WIRD MIT PERSÖNLICHEN GESPRÄCHEN BESSER AUFGEBAUT.«

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INTERVIEW

Kleines Gespräch, groß im Geschäft! Kontakte muss man haben und pflegen, bevor man sie benötigt. Das weiß die renommierte Grazer Netzwerkexpertin Magda Bleckmann. Ein Interview über Lächeln, Herzensbildung und emotionale Kompetenz als Schulfach.

Frau Bleckmann, da wir uns im Interview nicht an SmallTalk-Regeln halten müssen, starten wir eiskalt mit einer persönlichen Frage: Sind oder waren Sie jemals schüchtern? Ja, auf jeden Fall, ich war erst 25, als ich zur Abgeordneten in den Steiermärkischen Landtag gewählt wurde. Da bin ich ständig rot geworden, wenn mich wer (von der Presse) was Unangenehmes gefragt hat, wenn ich etwas nicht wusste oder wenn ein peinlicher Witz erzählt wurde. Ich musste lernen, das zu überwinden, um im politischen Alltag zu überleben und respektiert zu werden. In Ihrem neuen Buch „small talk“ schreiben Sie vom „Schüchternheitsparadoxon“ bezüglich moderner Technologien – bitte erläutern Sie das näher! Forschungen haben ergeben, dass die Zahl der Menschen, die sich selbst für schüchtern halten, von 40 auf 60 Prozent gestiegen ist – und das innerhalb eines Zeitraums von etwas

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mehr als 20 Jahren. Social Media zum Beispiel sind eine gute Möglichkeit, um Erstkontakte zu knüpfen. Auf lange Zeit kann jedoch die Kommunikation über knappe E-Mails missverständlich sein. Besser ist einfach anzurufen, so können Unklarheiten gleich besprochen werden. Ein persönlicher Anruf und ein Treffen bauen Vertrauen auf. Was ist aus Ihrer Erfahrung als Coach der wichtigste und nachhaltigste Tipp für alle, die sich grundsätzlich mit Small Talk schwertun? Gehen Sie in kleinen Schritten vor – springen Sie über Ihren Schatten, fangen Sie mit einem einfachen Lächeln an und bereiten Sie sich vor: • Mit mindestens fünf Fragen zum Beginn • Haben Sie eine gute Antwort auf die Frage: „Was machen Sie beruflich?“ parat. • Legen Sie sich 5 Themen zurecht, über die Sie gerne

MAG. DR. MAGDA BLECKMANN ist Expertin für Erfolgsnetzwerke. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre ist sie als Rednerin, Lektorin an Fachhochschulen, als Wirtschaftscoach und Trainerin tätig. Aufgrund ihrer langjährigen politischen Tätigkeit besitzt sie ausreichend Erfahrung in Kommunikation, Motivation und Netzwerken und begleitet mit umfassendem Wissen Führungskräfte auf dem Weg nach oben. Fresh Content Congress 11:30–12:10 Uhr „Vitamin C für tragfähige Netzwerke“

reden, und haben Sie dazu fünf Fragen parat. • Dazu legen Sie sich fünf Fragen zurecht, mit denen Sie unangenehme Pausen überbrücken können. Mit diesem mit 4 x 5 Pfeilen gefüllten Köcher sind Sie so gut ausgestattet, dass Sie jeden Small Talk überleben. Je besser Sie vorbereitet sind, desto mehr werden Sie in Erinnerung bleiben und mehr Spaß am Small Talk haben. Ist Netzwerken im Business immer eine Notwendigkeit? Ich weiß, wir können auch ohne Netzwerken erfolgreich sein, trotzdem, machen Sie sich das Leben nicht schwerer, als es ist, denn mit guten Beziehungen geht alles leichter. Im Seminar hat eine Kunde gesagt: „Jetzt ist es mir klar: Ohne kleines Gespräch kein großes Geschäft.“ Damit ist alles gesagt. :-) Sie schreiben in Ihrem Buch, dass Erfolg zu 85 Prozent das Resultat emotionaler Intelligenz ist und sich nur

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»STELLEN SIE NIEMALS FRAGEN, DIE SIE EIGENTLICH NICHT INTERESSIEREN.«

zu 15 Prozent auf fachliche Kompetenz zurückführen lässt. Wäre emotionale Kompetenz dann nicht längst ein absolut notwendiges Schulfach? Ja! Johann Wolfgang von Goethe sprach schon von der „Herzensbildung“ – wie wäre die Welt, wenn wir jederzeit in der Lage wären, ein freundliches Gespräch über fast jedes erdenkliche Thema zu führen, gute Laune zu verbreiten und uns positiv darzustellen, nicht wertend über andere zu denken und offen auf andere Menschen zuzugehen?

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Das Thema Lächeln beschreiben Sie als das „kostbarste Werkzeug für soziale Beziehungen“ – gibt es heute noch Menschen, die ein Lächeln als Schwäche abwerten und als ungeeignet im Businessleben einstufen? Einer Kundin habe ich eine Übung auf den Weg mitgegeben: Gehen Sie mit einem Lächeln durch den Tag und beobachten Sie, was passiert – den nächsten Tag ohne Lächeln und schreiben Sie auf, was Sie beobachten. Normalerweise ist die Erfahrung, dass die Menschen zurücklächeln und es einfacher ist, ins Gespräch

zu kommen. Diese Kundin hat auch festgestellt: „Wenn ich ernst geschaut habe, habe ich viel eher erreicht, was ich wollte.“ Ist das nicht eine wunderbare Erkenntnis? Deshalb auch beim Lächeln das richtige Maß anwenden. Ellbogentechnik versus gute Manieren im Business: Wir wissen, dass es Menschen gibt, die mit schlechtem Benehmen ihre Macht demonstrieren wollen. Warum sollte man sich dann mit Knigge und Co. herumschlagen? Hier geht es um den Umgang miteinander und darum, welchen Eindruck Sie vermitteln wollen. Ich kann aufgrund meiner Erfahrung sagen: Gute Manieren helfen, bei den Mitmenschen besser anzukommen und auch die Karriereleiter hinaufzusteigen. Auch Firmenchefs schauen bei ihren Bewerbern und Mitarbeitern nicht nur auf fachliche Qualifikation, sondern vor allem auch auf ihr Auftreten und ihre Manieren, kurz auf ihre Umgangsformen. Man sagt, Frauen netzwerken zu wenig im Business – haben aber bessere kommunikative Fähigkeiten ...?

Ich habe dazu sogar einen eigenen Vortrag entwickelt: „Weck die Netzwerkerin in dir“. Ja, Frauen haben die besseren Kompetenzen und wenden diese auch im familiären Umfeld perfekt an. Geht es aber um sie selbst, darum, sich sichtbar zu machen, von den eigenen Erfolgen zu erzählen oder das private Netzwerk auch beruflich zu verwenden, da haben viele Hemmungen und fragen sich: „Darf ich das überhaupt? Ich will doch beruflich und privat nicht vermischen.“ Männer dagegen machen das, ohne zu zögern, und sind dann aber auch nicht nachtragend, wenn es nicht geht. Aber ich stelle fest, dass die nächste Generation schon ganz anders denkt – und das ist gut so. Wie gut ist Storytelling für den Small Talk geeignet? Bestens, Geschichten kommen immer gut an. Traditionelles Geschichtenerzählen ist ja so alt wie die Menschheit selbst. Man muss Emotionen wecken, und zwar unterhaltsam, spannend und glaubhaft – durch eine gute Geschichte. Und genau das ist beim Small Talk das Um und Auf. Wenn Sie Storytelling beherrschen, sind

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Foto: Bleckmann

Gesprächspartners – gibt er eine kurze Antwort, sollte auch die Ihre nicht zu lang ausfallen. Dasselbe betrifft auch den Tiefgang des Gesprächs: Steigt Ihr Gegenüber tiefer in das angesprochene Thema ein, versuchen Sie mitzuhalten. Aber: Für einen lebendigen Small Talk ist nichts tödlicher als ein langweiliges Kurzreferat.

Sie ein gerne gesehener und unterhaltsamer Gesprächspartner. Wie das geht, weiß Harald Kopeter. :-)

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Wann geht Small Talk schief? Gleich zu Beginn des Gesprächs gilt es, drei wichtige Fehler zu vermeiden: 1. Beginnen Sie einen Small Talk nie mit negativer Kritik. Denn aus negativen Bemerkungen wird sich nur selten ein nettes Gespräch entwickeln. Und

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Sie selbst werden als Lästerer dastehen und kaum offen und sympathisch wirken. 2. Stellen Sie nie zu wenige oder zu viele Fragen in Relation zu dem, was Sie selbst über sich preisgeben. Zugegeben, es ist manchmal schwierig, in diesem Punkt die Balance zu halten. Achten Sie darauf, nicht zu wenig und auch nicht zu viel zu erzählen. Vergleichen Sie Ihre Redezeit mit der Ihres

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ie introvertierte Menschen ihre Stärken erkennen und leichter ins Gespräch kommen“ – so lautet der Untertitel zu den 26 Erfolgsrezepten. Diese sprechen aber mit Sicherheit alle an, die manchmal nicht ganz so geschmeidig durch den Small Talk surfen, wie sie gerne möchten. Unsicherheiten auf dem gesellschaftlichen Parkett sind weitverbreitet, schließlich gilt es, in kurzer

3. Stellen Sie niemals Fragen, die Sie eigentlich nicht interessieren. Sie können sicher sein, dass Ihr Gesprächspartner schnell herausfindet, dass Sie an seinen Antworten nicht interessiert sind. Sie werden seine ablehnende Haltung bestimmt bald spüren.

INFO + KONTAKT Magda Bleckmann Graz, Österreich office@magdableckmann.at magdableckmann.at

Zeit einen guten Eindruck zu hinterlassen, mögliche Fettnäpfchen zu umschiffen und in guter Erinnerung zu bleiben. „Kontakte muss man haben und pflegen, bevor man sie benötigt“, macht die Netzwerkexpertin Magda Bleckmann aufmerksam. Deshalb stellen in ihrem neuesten Buch auch die wichtigen Themen wie Humor, Stimme, Lächeln, Höflichkeit und Improvisieren eine echte Bereicherung dar.

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Foto: Institut für Storymarketing

»DER BESTE STORYTELLER EINES UNTERNEHMENS IST DER CHEF SELBST.«

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INTERVIEW

„Plötzlich läutet es an der Tür ...”

Foto: Institut für Storymarketing

Warum Storymarketing so viel mehr als Contentmarketing ist, wie selbst „langweilige“ Branchen mit Geschichten Erfolg haben und was hinter jeder Story stehen muss, weiß Storymarketing-Guru Alexander Christiani.

Sie sagen, dass es Storytelling seit Tausenden von Jahren gibt ... Seit mindestens hunderttausend Jahren. Geschichten waren für unsere Vorfahren die einzige Möglichkeit, Erfahrungen weiterzugeben. Storys haben – dazu gibt es rund 850 wissenschaftliche Studien – gegenüber anderen Kommunikationswerkzeugen einen Vorteil: Sie sind genetisch in unser Gehirn einprogrammiert. Kognitionspsychologen gehen davon aus, dass mindestens 70 Prozent unserer inneren Dialoge in Form von Storys stattfinden. Geschichten haben drei entscheidende Vorteile: Sie wecken mehr Interesse, werden leichter behalten und schneller weitererzählt. Stichwort Mundpropaganda! Warum ist Storytelling im Marketing erst jetzt Thema? Die meisten Journalisten wissen, dass ihre Veröffentlichungen ohne exzellente Storys

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beim Publikum nicht ankommen. Im Gegensatz zu Marketingverantwortlichen, von denen viele erst jetzt langsam realisieren, wie mächtig Geschichten sind. Immer noch arbeitet ein großer Teil der Werbeagenturen sehr designorientiert. Wir leben aber in einer Welt des digitalen Marketings und die Ergebnisse sind sehr schnell und sehr genau messbar. So zeigen viele aktuelle Studien, dass eine storyfreie Kommunikation hinsichtlich der Conversion Rate viel schlechter funktioniert als Storykommunikation. Marketingverantwortlichen bleibt gar nichts anderes übrig, als sich zu erarbeiten, was gute Journalisten schon lange beherrschen. Täglich prasseln bis zu 10.000 Werbebotschaften auf uns ein. Wie hilft da eine Story? Das Interesse für Storys ist in jedem von uns präsent. Sie starten: „Es war gestern Abend, viertel vor zehn, ich war

ALEXANDER CHRISTIANI ist Marketing- und Verkaufsexperte und Inhaber des Instituts für Storymarketing – außerdem einer der erfolgreichsten Präsentationscoaches Deutschlands. Christiani wurde als einer der Ersten zum Trainer des Jahres gewählt (2001), ist Mitglied im Club 55 der erfolgreichsten Marketingund Verkaufsexperten, wo er mehrfach als bester Speaker ausgezeichnet wurde. Christiani ist Autor zahlreicher Fachbücher.

Fresh Content Congress: 09:40–11:00 Uhr „Storytelling im Business“

allein zu Hause, plötzlich läutet es an der Tür ...“, und schon wollen alle hören, wie es weitergeht. Geschichten sind Aufmerksamkeitstrigger Nummer eins. Wer jemals abends in der Gastwirtschaft gelauscht hat, weiß, dass dort eine Geschichte nach der anderen erzählt wird und die Zuhörer gespannt lauschen. Was unterscheidet Storymarketing von Contentmarketing? Für mich ist Storymarketing so etwas wie Contentmarketing 2.0. Es gibt die sehr gute Grundidee von Joe Pulizzi, der den Begriff Contentmarketing geprägt hat: Wenn ein Unternehmen Experte in einem Fachgebiet ist und kostenlos guten Content bietet, kann es den Expertenstatus ausbauen und bei Kunden und Interessenten einen Goodwill aufbauen. Die Leute kaufen bei einem ein. So der gute Grundgedanke des Contentmarketings in

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Hinblick auf Markenbildung. Aber: Der Begriff Contentmarketing leitet auch in die Irre. Es gibt weltweit Zehntausende Professoren mit brillantem Fachwissen. Trotzdem sind die meisten Hörsäle dieser Welt erstaunlich leer. Warum? Weil exzellenter Content allein noch kein Interesse weckt – noch nicht mal bei den Leuten, die in zwei Jahren ihr Diplom schaffen sollen. Deshalb ist auch die Erkenntnis des Kognitionspsychologen Jerome Bruner entscheidend: Werden Fakten – sprich guter Content – in eine Geschichte eingebettet, werden sie im Durchschnitt 22 Mal besser behalten! Deshalb finde ich, dass alle Content-Marketer Storytelling lernen und guten Content in gute Geschichten verpacken sollten. Storymarketing geht weit über Contentmarketing hinaus, weil wir durch Storys auch unsere Werte kommunizieren. Von Simon Sinek stammt die Aussage: Unsere Aufgabe als Unternehmer ist nicht, die Menschen zu suchen, die das Problem haben, das wir lösen können, sondern die Kunden zu finden, die dasselbe glauben wie wir. Denn diese stehen in Resonanz mit uns und kaufen deshalb gerne bei uns. Eine Marke mit authentischen Werten aufzuladen und diese authentischen Werte auch zu leben – das kann man durch Storymarketing stark fördern.

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Wer ist der beste Storyteller im Unternehmen: Presseabteilung, Werbeabteilung, die teure Werbeagentur oder andere Spezialisten? Der beste Storyteller eines Unternehmens ist der Chef selbst. Dafür möchte ich einen der größten Storytelling-Erfolge des 21. Jahrhunderts anführen – am Beispiel Volkswagen und Tesla. VW hat 30 Millionen Golfs verkauft und dann einen

Hybrid-Golf auf den Markt gebracht, dieses Auto mit allen möglichen Marketing-Werkzeugen beworben und trotzdem im ersten Jahr im Schnitt nur klägliche 40.000 Exemplare verkauft. Im Vergleich dazu waren nach Elon Musks Ankündigung des Volks-Teslas am ersten Wochenende – also nach 48 Stunden! – mehr als 250.000 Autos vorbestellt, für eine Anzahlung von jeweils 1.000 Dollar bzw. Euro. Er hat also mehr als eine Viertelmilliarde eingesammelt, obwohl er klar kommuniziert hatte, dass die Fabrik, die diesen Tesla 3 erzeugen kann, überhaupt noch nicht gebaut war! Elon Musk hat kein herkömmliches Marketing betrieben – dafür hat er gar kein Budget. Warum war er erfolgreicher? Elon Musk hat frühzeitig seine zentrale Botschaft in die Welt hinausgetragen: Wir müssen das Transportwesen des 21. Jahrhunderts revolutionieren, es emissionsfrei und autark machen und die Unfallzahlen in die Nähe von null bringen. Jeder glaubt ihm diese Botschaft. Wenn ein Unternehmen ohne eine solche Botschaft handelt (und für die Botschaft ist der Chef verantwortlich!), kann das nicht funktionieren. Ein anderes Beispiel ist Claus Hipp: „Dafür stehe ich mit meinem Namen“ – das hat sich nicht eine Agentur ausgedacht, es war sein persönliches Anliegen. Findet ein Unternehmer so eine Mega-Botschaft, formuliert und lebt sie, dann können ihn gute Storyteller, zum Beispiel Journalisten, exzellent bei der Verbreitung der Botschaft unterstützen. Gutes Storytelling kann man von Journalisten lernen. Meiner Erfahrung nach sind Werbetexter nicht als Storyteller ausgebildet – meist bekommt man sehr viel bessere Storys preiswerter von guten Journalisten.

Viele Unternehmer sagen: Ich habe ein langweiliges Produkt. Können wirklich alle Unternehmen Storyteller werden? Die Antwort lautet absolut und ohne jede Ausnahme: Ja. Wie bereits erwähnt, besteht gutes Storytelling vor allem darin, die eigenen Werte zu kommunizieren. Diese Werte stehen schließlich in Resonanz mit einem Teil der Zielgruppe. Meine Beispiele von Unternehmern aus „langweiligen“ Branchen: Wir haben etwa eine bayrische Bäckerei unterstützt, die die Story aufgebaut hat, Brot wie aus Großmutters Zeiten zu backen, mit nur vier Zutaten. Laut Gesetz sind rund 200 weitere Zutaten zugelassen. Die sind an der Eingangstür aufgelistet und mit einem dicken X durchgestrichen, rechts davon die vier Zutaten für ihr Brot. Mittlerweile beliefern sie eine Reihe an Top-Gastronomen, FernsehSterneköche usw. Weiters ein Versicherungsmakler, der ein kurzes Video auf seine Website geladen hat, in dem er erklärt: „Das sind die Ordner mit den Unterlagen meiner 352 Kunden. Mein Verständnis von gutem Service ist: Wenn Ihr Sohn beim Nachbarn die

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Foto: Institut für Storymarketing

»UNSER GEHIRN LIEBT KLARHEIT UND HASST VERWIRRUNG. EINE KNACKIGE GESCHICHTE BRINGT DIE BOTSCHAFT AUF DEN PUNKT.«

Scheibe einschießt, brauchen Sie nichts anderes zu tun, als zum Handy zu greifen und mich zu informieren – ich nehme mir Ihre Unterlagen, sehe schwarz auf weiß, welchen Versicherungsschutz Sie haben, und erledige dann alles auf kurzem Dienstweg mit Ihrer Versicherung. Weil ich das für mehr als 300 Kunden seit mehr als 20 Jahren mache, habe ich zu den meisten so einen guten Draht entwickelt, dass wir die meisten Fälle unbürokratisch und schnell in fünf bis zehn Arbeitstagen erledigt bekommen und Sie oder der Geschädigte das Geld auf dem Konto hat – anstatt das Ganze in wochenoder monatelange Verhandlungen oder gar einen Rechtsstreit eskalieren zu lassen. Wenn das auch Ihr Verständnis von gutem Service ist, freue ich mich, für Sie den 353. Ordner mit Ihren Versicherungsunterlagen anzulegen.“ So etwas räumt mit dem Vorurteil auf, dass man ungewöhnlichen Service bieten muss, um eine Story zu liefern. Der entscheidende Punkt einer Story ist zu demonstrieren, was andere im Marketing versprechen. Und das funktioniert für alle Unternehmen.

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Wenn ich als Unternehmer in das Thema Storytelling eintauchen will – was sind die drei wichtigsten Schritte? Der erste Schritt ist: Erkennen, dass Storytelling lernbar ist. Steve Jobs etwa war schon vorher ein guter Marketer bei Apple. Dann flog er raus und ging zu Pixar, wo er mit John Lasseter, einem der größten Storyteller des 20. Jahrhunderts – der Mann, der „Findet Nemo“ und „Toy Story“ gemacht hat –, zusammenarbeitete. Dessen Know-how, prägnante, klare Botschaften in Storys zu packen, hat Steve Jobs nach seiner Rückkehr zu Apple mit Kampagnen wie „Think different“ gekonnt umgesetzt und so das Apple-Marketing revolutioniert. Die zweite Botschaft: Gutes Storytelling folgt einer Struktur. Alle Mythen vom griechischen Altertum bis heute folgen der gleichen Grundstruktur einer Heldenreise, die Joseph Campbell als Erster analysiert und beschrieben hat. Kurz zusammengefasst: Ein Held hat ein Problem, trifft einen Mentor, bekommt einen Plan und geht auf die Reise. Der dritte wichtige Schritt beim Storytelling ist, die

bisherige Marketingkommunikation zu verdichten. Als Unternehmer haben Sie 40 oder 400 Seiten zu Ihrem Marketing-Skript schon veröffentlicht! Sie brauchen also nicht die 401. Geschichte – sondern eine Anleitung, wie Sie 400 Seiten Marketing in einer einzigen Hauptgeschichte mit einer klaren Botschaft verdichten. Gibt es ein Grundrezept für eine interessante Story? Zum Beispiel das Blockbuster-Story-Skript: Man arbeitet mit der Heldenreise und verdichtet sie zu einer kohärenten Hauptgeschichte. Abschließend zusammengefasst: Unser Gehirn liebt Klarheit und hasst Verwirrung – deshalb kaufen wir das Produkt, das uns schnell einleuchtet. Dafür ist nichts hilfreicher als eine kurze, knackige Geschichte, die eine klare Botschaft auf den Punkt bringt.

INFO + KONTAKT Institut für Storymarketing Bad Münstereifel, Deutschland info@storymarketing-institut.de storymarketing-institut.de

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Fotografie: Sammy Hart / Artwork: Dirk Eckert

»DIE WIRKSAMKEIT IST DAS MASS DER WAHRHEIT.«

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INTERVIEW

„Emotion ist eine Ebene mehr!”

Fotografie: Sammy Hart / Artwork: Dirk Eckert

Thorsten Havener verbindet auf grandiose Weise Wissen mit Entertainment und taucht mit uns in die Erkenntnisse rund um gute Kommunikation. Was wir mit Zahnpasta-Tuben gemeinsam haben, erfuhren wir im Gespräch mit dem Vielfältigen.

Herr Havener, Ihr Portfolio ist sehr vielfältig: Magier, Übersetzer, Körpersprachen-Experte, Huna-Coach … Welche Rollen sollten wir in der Businesswelt beherrschen: trickreicher Magier, perfekte Körpersprachen-Leserin oder weiser Schamane? Ich habe viele Talente und lebe alle aus! Nur eines zu machen, wäre mir zu wenig. Die Rolle, die man spielt, ist die, die man IST. Ich vergleiche uns gerne mit einer ZahnpastaTube: Wenn wir unter Druck stehen, kommt das raus, was wirklich drin ist. Das heißt: Bei einem wichtigen Verkaufsgespräch kommt das aus mir, was ich vorher mental reingeschaufelt habe – die Essenz meines Selbst. Ich halte nicht viel davon, Menschen ändern zu wollen. Besser das werden, was wirklich in einem steckt. Wir haben das Glück, in einer Welt der Fülle zu leben – was Geschäfte manchmal schwierig

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macht. Um Kundschaft wird gebuhlt auf Teufel komm raus. Was verstehen Sie im Business unter guter Kommunikation mit Kunden? Kommunikation ist nicht das, was ich sage – Kommunikation ist das, was beim anderen ankommt. Und ich zitiere dazu gerne einen berühmten Österreicher, nämlich Paul Watzlawick, der feststellte: „Man kann nicht nicht kommunizieren!“ Gute Kommunikation entsteht dann, wenn eine Emotion dahintersteht – eine Ebene mehr! Das geschieht dann, wenn ich merke, der brennt für das, wovon er spricht, und das ist vor allem auch ein Kaufanreiz: Die Gefühlsebene mit anzusprechen, gelingt über Betonung, Körpersprache, Gesichtsausdruck. Begeisterung und Faszination kann ich auch über einen guten Text ausdrücken. Wahrnehmung kann man schulen, aber gelingt das

THORSTEN HAVENER ist Magier, Gedankenleser, Übersetzer, KörpersprachenExperte, Huna-Coach, TVModerator und mehrfacher Bestsellerautor. Sein Erstling „Ich weiß, was du denkst“ wurde in 16 Sprachen übersetzt. Seit mehr als 30 Jahren vermittelt er sein Wissen als führender Experte für Körpersprache und Mentalstrategien.

Fresh Content Congress 17:00–20:20 Uhr (mit Pause) „Menschen ‚erkennen‘, Menschen ‚lesen‘“

auch mit Empathie? Sollte man sich lieber hinter Akten verstecken, wenn man hier kein Talent hat? Je mehr Empathie wir zeigen, desto besser werden wir darin, sie zu entwickeln. Wenn man eine Portion Empathie mitbringt, kann man das ausbauen. Aber wenn ich daran interessiert bin, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Talent vorhanden ist. Wer bereits Menschen gerne geführt hat, wird darin erfolgreich sein oder werden können. Mein Credo ist: Die Wirksamkeit ist das Maß der Wahrheit. Der alte Führungsstil ist vorbei, heute passiert viel auf Augenhöhe und ein Team funktioniert aus verschiedenen Leuten mit verschiedenen Talenten deshalb so gut, weil jeder seine Talente einbringen kann. Wichtig ist zu reflektieren, wo die Stärken liegen. Und nicht zu vergessen: In Wirklichkeit können wir andere nicht führen. Ich kann nur

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Wie wirken sich Multitasking und die vielen Möglichkeiten der modernen Technologie auf die zwischenmenschliche Kommunikation aus? Ich halte von Multitasking gar nichts! Wenn ich mich auf etwas fokussiere, sehe ich davon auch mehr. Wenn wir zu viele Dinge gleichzeitig fokussieren, machen wir nichts ganz. Wenn ich neben unserem Gespräch E-Mails checke, fällt Ihnen das unangenehm auf; wenn ich auf der Bühne stehe, bin ich total fokussiert und darf nicht an etwas anderes denken. Wo deine Gedanken sind, dahin geht deine Energie – das wussten schon „die alten Yogis“ vor Tausenden von Jahren. Was weiß die moderne Wissenschaft? Richtig, diese universellen Weisheiten gibt es schon lange. Heute weiß man, dass wir alles aufnehmen, was da ist, und dass wir spezielle Filter an-

»LEHRERIN: ›WARUM REGST DU DICH ÜBER DIE STRAFE GAR NICHT AUF?‹ MEIN ACHTJÄHRIGER SOHN: ›MÜSSTE ICH DANN NICHT NACHSITZEN?‹«

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wenden, mit denen wir Dinge ausblenden, wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf etwas ausrichten. Das ist der eigentliche Schlüssel – sich dessen bewusst zu sein: Es ist die ganze Zeit alles da und wir schalten unsere Filter ein. Welche Gedanken sind nun zielführend, erfolgversprechend? Sie sprechen in einigen Youtube-Videos von den „richtigen Gedanken“ ... Erst mal muss ich ein Ziel definieren und fragen: Was bedeutet es eigentlich für mich oder den anderen, erfolgreich zu sein? Für mich ist Erfolg, wenn ich auf der Bühne stehe, die Menschen begeistere und von ihnen verstanden werde. Ob das nun 20 sind oder 2.500, ist erst der zweite Schritt. Habe ich ein Ziel, frage ich mich: Mit welchen Gedanken schaffe ich das? Ich zitiere gerne Reinhold Messner, der gesagt hat, dass die letzten 150 Meter vor einem gewaltigen Berggipfel sich nur noch im Mentalen abspielen. Denn alles, was der Körper davor bewältigt hat, beweist, dass er diese 150 Meter auch schaffen kann. Sind die größten Hürden in unserem Kopf? Nicht unbedingt, es gibt genug Hürden von außen und viele Dinge, über die wir einfach keine Kontrolle haben. Flugverspätung, Termin muss verschoben werden ... Wichtig ist das zu erkennen und gelassen zu akzeptieren: Ich kann es nicht ändern. Trotzdem hat das richtige Wort zur richtigen Zeit natürlich schon seine Berechtigung. Dazu gibt es eine tolle Geschichte über meinen Sohn, als er etwa acht Jahre alt war. Er hatte verbotenerweise einen Schneeball im Schulhof geworfen und wurde von der Lehrerin mit Nachsitzen be-

Fotografie: Sammy Hart / Artwork: Dirk Eckert

beeinflussen, wie ich darüber denke. Der Schlüssel liegt tatsächlich in uns!

straft. Er meinte dazu nur gelassen: „Aha.“ Sie war erstaunt über seine Reaktion und fragte, warum er sich denn nicht aufrege über die Strafe. Darauf fragte mein Sohn: „Müsste ich dann nicht nachsitzen?“ Das, fand ich, war eine echt reife Leistung für einen Achtjährigen. In Ihrem neuen Buch „Sag es keinem weiter – Warum wir Geheimnisse brauchen“ sind Sie Geheimnissen auf der Spur. Warum also brauchen wir Menschen sie? Geheimnisse machen uns unter anderem zu freien Menschen – wir entscheiden, was wir preisgeben und was wir geheim halten. Geheimnisse

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schützen uns und andere – auch unsere Produkte: Wissen Sie, warum Coca-Cola kein Patent auf das Rezept des Getränks angemeldet hat? Weil man dafür das Rezept offenlegen müsste! Ein Geheimnis weckt die Neugier (die gesund ist und uns überleben ließ) und Faszination, ein geteiltes Geheimnis verbindet uns mit anderen Menschen noch stärker. Ich will Geheimnissen in diesem Buch ihren schlechten Ruf nehmen.

BUCHTIPP

Worauf dürfen wir uns beim Fresh Content Congress freuen? Diese Fragen werden im Vordergrund stehen: Wie wirken sich unsere Gedanken auf unser Verhalten aus? Wie wirkt sich unser Verhalten darauf aus, wie ich auf andere wirke? Wie kann ich im anderen erkennen, was in ihm vorgeht? Ein großes Thema wird auch „Menschen leiten, Menschen führen“ sein – und: Es wird unterhaltsam!

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ls Magier, Zauberkünstler, Neo-Schamane und „Gedankenleser“ ist man quasi ein Experte für das Geheimnisvolle. Was liegt also näher, als ein Buch über Geheimnisse zu schreiben? Im Februar 2019 erschien mit „Sag es keinem weiter“ das fünfte Buch des Erfolgsautors Thorsten Havener. Er will darin – wie er uns im Interview verrät – den

INFO + KONTAKT Havener Commutainment Pullach, Deutschland contact@thorsten-havener.com thorsten-havener.com

»WISSEN SIE, WARUM COCA-COLA KEIN PATENT AUF DAS REZEPT ANGEMELDET HAT?«

Geheimnissen ihren schlechten Ruf nehmen und aufzeigen, warum wir Menschen Geheimnisse brauchen. Auch und gerade in Zeiten von Social Media, Big Data und Co., in denen Transparenz eingefordert wird. Ganz nebenbei erfährt man, was die Faszination von Geheimnissen ausmacht und was diese im Einzelnen und in zwischenmenschlichen Beziehungen bewirken.

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»VIELE UNSERER KUNDEN SIND SELFMADE UND WISSEN, WIE SCHWER GELD VERDIENT IST.«

Tradition und Moderne auf See und Sea Wie ein österreichisches Familienunternehmen im Top-Luxussektor international reüssieren kann, wird in der Best Practice von Florian Helmberger demonstriert. Ein Interview über den Charme der Tradition, familiäre Bodenständigkeit und „preiswerte“ Luxusinvestitionen.

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Man möchte meinen, für eine Käuferschicht zu produzieren, in der der Preis keine Rolle spielt, sei leicht. Ist das so? Das Gegenteil ist der Fall – viele unserer Kunden sind selfmade und wissen sehr gut, wie schwer Geld verdient ist. Wir müssen unsere Kunden also davon überzeugen, dass unser Produkt im wahrsten Sinne

„preiswert“ ist. Für manche geht es um Wertstabilität, für andere um Spaßgewinn oder auch um Design und Produktion. Was machen die spezifischen Herausforderungen an Sales und Marketing in der Luxusbranche aus? Die größte Herausforderung ist es, den richtigen Kunden an-

zusprechen. Die zentrale Frage: Wo finde ich den Kunden, bei dem Budget, Zeit und der Bezug zum Wasser stimmen? Die potenzielle Kundenschicht ist so klein, dass die Chance groß ist, mit teuren Marketingmaßnahmen vorbeizuzielen. Frauscher-Designer Gerald Kiska zum Luxusboot: „Es ist

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Foto: Frauscher Boote/ARTs-UNLIMITED GmbH

INTERVIEW

ein aufregenderes Produkt, das mehr auf die Sinne abzielt und weniger auf die Ratio.“ Reicht es, auf emotionaler Ebene zu kommunizieren? Im ersten Moment ja. Kein Mensch kauft ein Frauscher Boot aus rationellen Gründen. Potenzielle Kunden muss man aber auch auf sachlicher Ebene überzeugen. Wir sind dann wieder bei Frage eins. Wie konnte die Frauscher Bootswerft in den letzten vier Jahren den Umsatz verdoppeln? Neben den generellen Marktgegebenheiten, die uns entgegenkommen (Stichwort: Die Reichen werden immer reicher, niedrige Zinsen für Cash auf der Bank, Hochkonjunktur), setzt Frauscher auf ein Nischenprodukt mit wenig direktem Mitbewerb. Das einzigartige Design bei hoher Qualität des Produktes ist Kunden immer wichtiger und fügt sich mit

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dem Charme, bei einem Familienbetrieb sein eigenes Einzelstück fertigen zu lassen, zu einem stimmigen Gesamtbild. Mit dem Modell 1414 Demon gewann Frauscher 2017 den Staatspreis Marketing. Was war ausschlaggebend dafür? Die 1414 Demon war für Frauscher eine Zäsur. Uns war klar: Auch das beste Boot reicht nicht, um in den Köpfen des klassischen Publikums anzu-

»KEIN MENSCH KAUFT EIN FRAUSCHER BOOT AUS RATIONELLEN GRÜNDEN.«

FLORIAN HELMBERGER, BA, ist Wirtschaftsinformatiker und absolvierte den Studiengang Marketing & E-Business an der FH Steyr. Seit 2010 ist er bei Frauscher Bootswerft in Ohlsdorf Head of Sales und Marketing; außerdem ist Helmberger Partner der Frauscher Bootswerft. Die Frauscher Bootswerft gewann 2017 den Staatspreis Marketing und 2018 wurde der OnlineAuftritt frauscherboats.com von der Wirtschaftskammer Österreich ausgezeichnet.

Fresh Content Congress 14:30–15:10 Uhr „Verkauf Träume! Marketing in der Luxusbranche“

kommen. Zu vermitteln, dass dieses Modell für die raueren Umstände am Meer (Salzwasser, Wellen, UV-Strahlung) geeignet ist, war die größte Herausforderung; das Revier Meer war auch neu für uns. Für die positive Geschäftsentwicklung und auch den Staatspreis war wohl am wichtigsten, dass wir die Produktionsentwicklung zeitgleich mit einer Niederlassung mit Direktvertrieb auf Mallorca starteten. Wie gelingt der Spagat Tradition – Moderne? Wir sehen darin weniger einen Spagat als das Erfolgsgeheimnis. Im Zuge unseres 90-jährigen Jubiläums 2017 haben wir dazu „Tradition creates Future“ gesagt. Die Familie Frauscher und das Team agieren authentisch und bodenständig. Diese Leidenschaft für klassisches „Craftmanship“ wird mit Stateof-the-Art-Design und Technologie kombiniert.

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BLOG

Jedermann, Jemand, Irgendwer und Niemand Eine kurze Geschichte von vier Menschen, die Jedermann, Jemand, Irgendwer und Niemand hießen. (Aus dem Blog www.151storys.com)

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Es gab einen wichtigen Job zu erledigen und Jedermann war sicher, dass Jemand ihn übernehmen würde. Irgendwer hätte es tun können, aber Niemand tat es. Jemand wurde wütend darüber, denn es war Jedermanns Job. Jedermann dachte, dass Irgendwer ihn erledigen könnte, aber Niemand realisierte, dass Jedermann sich nicht rührte. Am Ende beschuldigte Jedermann Jemanden und Niemand tat, was Irgendwer hätte tun sollen. Das ist eine verkürzte Version von Charles Osgoods „Gedicht zur Verantwortung“, gelesen im Buch „Scaling Up“ von Verne

»WER DIE SCHLECHTEN SCHONT, VERLETZT DIE GUTEN.«

Publilius Syrus, 90–40 v. Chr.

Harnish, Nikolai Ladanyi und Ralph Chromik. Wer ist in Ihrem Team? Mit welchen Mitarbeitern umgeben Sie sich? Der Normalzustand

in den meisten Unternehmen sieht so aus: 10 bis 15 Prozent der Mitarbeiter ziehen den Karren, 70 bis 80 Prozent gehen neben dem Karren her und 10 bis 15 Prozent der Mitarbeiter setzen sich auf den Karren und bremsen mit ihren Füßen … Kommt Ihnen das bekannt vor oder müssen Sie zuerst die rosarote Brille absetzen? Trennen Sie sich sofort von Mitfahrern und Bremsern. Spannen Sie jene, die nebenhergehen, vor den Karren, einige werden mitziehen; und denken Sie gut darüber nach, wie Sie mit jenen umgehen, die nicht ziehen wollen.

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Alles unter Kontrolle bei einem Aufenthalt im neuen NH Graz City Vor rund einem halben Jahr hat das NH Graz City als siebtes Hotel der NH Hotel Group in Österreich seine Pforten geöffnet

HARALD KOPETER ist „Mister Fresh Content“. Der Grazer Unternehmer veranstaltet zum zweiten Mal den Fresh Content Congress und produziert seit Jahrzehnten mit seinem Team der Corporate Media Service (Kunden-)Magazine, in denen Storymarketing die Basis bildet. Als Speaker begeistert er mit Geschichten zum Storytelling. In seinem Blog „151 Storys“ erzählt er pointierte Geschichten für den persönlichen und unternehmerischen Erfolg. 151storys.com haraldkopeter.com

und übertrifft seitdem alle Erwartungen. Sowohl Gäste als auch das gesamte Team um General Manager Robert Edelsbrunner zeigen sich mehr als zufrieden mit der Servicequalität des neugebauten Vier-Sterne-Hotels. Insgesamt 157 Zimmer im modern-urbanen Stil versprechen Geschäftsreisenden wie Wochenendbesuchern Erholung und Komfort. Das Hotel in bester Lage im historischen Zentrum der Stadt Graz mit Blick auf Schlossberg, Uhrturm und Stadtpark bietet seinen Gästen ein exzellentes Preis-LeistungsVerhältnis.

BUCHTIPP

Fresh Content Congress 15:10–16:30 Uhr „151 Storys – wie Sie Ihren Erfolg verdoppeln“

Wenn es mal besonders schnell gehen soll, können Gäste Das zurzeit wahrscheinlich beste Buch über Storytelling und Storymarketing

einfach und bequem online auschecken und das Hotel ohne Zwischenstopp an der Rezeption verlassen. Denn mit FASTPASS bestimmt der Gast selbst über seinen Aufenthalt. Auch der Online Check-in und die Wahl des Zimmers nach eigenen Vorlieben sind online möglich. „Natürlich sollen

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resh Content ist für Unternehmer, Geschäftsführer und Marketingverantwortliche, die das Potenzial von Storytelling und Storymarketing anhand von Best-Practice-Beispielen bestmöglich kennenlernen wollen. Außerdem für ... … alle, die mit guten Storys einfach mehr verkaufen wollen. … Marketingverantwortliche, die mit jüngsten Kampagnenergebnissen unzufrieden sind und nach neuen Ideen suchen. … alle, die Content Marketing professionell im Unternehmen installieren wollen. … alle, die ihr Unternehmen sichtbarer, hörbarer und erfolgreicher machen wollen. … alle, die immer gerne einen Schritt voraus sind. Mehr auf: www.fresh-content.at/das-buch

diese Online-Services nicht unser Personal ersetzen, und vielen Gästen ist vor allem der freundliche persönliche

Kontakt mit meinen Mitarbeitern besonders wichtig“, berichtet Edelsbrunner. „Und ich bin mir sicher, ein freundliches Servus kommt bei allem technischen Fortschritt nie aus der Mode!“

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Mit beherztem Kopfsprung hinein in die Praxis: Was wir konkret mit Fresh Content verwirklichen, davon sehen Sie hier eine Auswahl. Jugend- und Lifestylemagazine, Gastronomieführer ... gedruckte Kunden-Fachmagazine ebenso wie Video-Presseinfos und Blogs. Enjoy: fresh-content.at

Fresh Content In rund 100 Ländern der Welt arbeiten landwirtschaftliche Betriebe mit der Landmaschinentechnik der BAUER GROUP. Deshalb produzieren wir das Kundenmagazin GROWING NEWS in sechs Sprachen: Deutsch/Russisch, Englisch/ Spanisch, Französisch/ Portugiesisch. Einmalig erschien es 2018 auch in der Sprachenkombination Italienisch und Chinesisch. Letztere stellte für uns eine willkommene Premiere dar – sehr gerne stellen wir uns neuen, spannenden Herausforderungen!

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Mit 27 Friseursalons, einer eigenen Akademie und einem Abholmarkt für Friseurbedarf zählt das Familienunternehmen TREND HAIR in Norddeutschland zu den führenden VollserviceBetrieben der Branche. FRESH CONTENT kreiert für die seit 25 Jahren etablierte Friseurmarke ein stylishes Kundenmagazin, das die inhaltliche Symbiose aus Berufsleidenschaft, Innovation und Kompetenz widerspiegelt.

Am Puls der Zeit, flexibel, kreativ und aufgeschlossen muss sein, wer für ein jugendliches Publikum – und das bereits seit mehr als einem Jahrzehnt – relevante Inhalte gestaltet. CHECKIT, das Jugendmagazin des Landes Steiermark, wird zusammen mit jungen Menschen produziert und erscheint vier Mal im Jahr gedruckt. Außerdem gibt es auf der Website checkit.at sowie auf der CHECKIT-App laufend aktuellen FRESH CONTENT für 10- bis 18-Jährige.

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Eine Pressemitteilung nicht nur auf A4-Papier, sondern auch als redaktionell gestalteter und journalistisch perfekt aufbereiteter Videobeitrag? Kein Problem – FRESH CONTENT liefert auch in diesem Bereich die passenden Inhalte. Daneben werden gedruckte Rezepthefte und das Magazin von WIENER ZUCKER neu gestaltet und mit spannendem Content rund um Lebensgenuss und kulinarische Kostbarkeiten befüllt. So besteht das Leben aus einer Reihe feinster Genussmomente. Das VIA AIRPORTJOURNAL zeigt unseren ureigenen begeisterten Blick auf die schönen Seiten des Lebens. FRESH CONTENT kreiert vier Mal im Jahr das gedruckte Magazin für Reisen, Genuss, Kultur und Wirtschaft und spürt dafür seit nunmehr Jahrzehnten aktuelle Trends für Reiselustige, Gourmets, Kunstfreunde und innovative Wirtschaftstreibende in der Steiermark auf. Auf magazinvia.at gibt es laufend aktuellen Content.

FRESH CONTENT for fresh food: Die besten kulinarischen Adressen in und rund um Graz erfährt, wer in den VIA GASTRO- UND SZENEGUIDE hineinblättert. Dreisprachig (Deutsch, Englisch, Italienisch) finden Szenetiger, „Foodies“ und Genussmenschen eine Menge Tipps, wo man mit köstlichen Mahlzeiten und Drinks verwöhnt wird – von traditionsreichen Gasthäusern und Cafés bis hin zu trendigen Veggie-Lokalen.

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Einen besonders stilvollen Auftritt in der Fitnessbranche stellt INJOY DE LUXE dar. Das Kundenmagazin für Uwe Maningers Grazer „Luxury Art & Sports Clubs“ ist eine elegante und ansprechende Kombination aus Wissensvermittlung und Lifestyle. Die Themen modernes Fitnesstraining, Work-Life-Balance und Ernährung sowie der sympathische Blick hinter die Kulissen transportieren die wichtigsten Botschaften der Clubs: High-End-Fitness mit Herzlichkeit und Stil – und mit: FRESH CONTENT!

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FRESH CONTENT

CONGRESS 2019 PROGRAMM DONNERSTAG, 9. MAI 2019

08:00–09:00

Akkreditierung und Kaffee

09:00–09:40

Prof. Dr. Peter Filzmaier

Fake News – wie glaubwürdig und relevant sind Ihre Medien? 09:40–11:00

Alexander Christiani

Storytelling im Business 11:00–11:30

Pause/Kaffee + Imbiss

11:30–12:10

Dr. Magda Bleckmann

Vitamin C für tragfähige Netzwerke 12:10–13:30

Andreas Buhr, MBA

Kaufen lassen ist das neue Verkaufen 13:30–14:30

Mittagspause

14:30–15:10

Florian Helmberger, BA

Verkauf Träume! Marketing in der Luxusbranche 15.10–16:30

Harald Kopeter

151 Storys – wie Sie Ihren Erfolg verdoppeln 16:30–17:00

Pause/Kaffee + Kuchen

17:00–20:20

Thorsten Havener

Menschen „erkennen”, Menschen „lesen” (18:30–18:50 Pause)

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Magazine zu Schnupperpreisen

3 Monate* profil um nur € 18,– Das unabhängige Nachrichtenmagazin Österreichs ist seit über 40 Jahren Garant für Journalismus der besonderen Qualität: investigativ & fundiert. Aktions-Nr.: 1835988

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Jetzt mit jeweiliger Aktions-Nummer bestellen: 01/95 55 100 • meinabo.at/schnupperpreise *Abo endet automatisch. Angebot ist nur im Inland gültig und nicht auf bestehende Abos anrechenbar. Mindestalter 16 Jahre. Die Ersparnis bezieht sich auf den Einzelkauf und das Angebot ist gültig bis 31.12.2019. Druckfehler, Irrtümer & Preisänderungen vorbehalten. Ich stimme zu, dass die VGN Medien Holding GmbH, die VGN Digital GmbH und die Verlagsgruppe News Medienservice GmbH die von mir angegebenen personenbezogenen Daten (Name, Titel, Anschrift, E-Mailadresse, Telefonnummer, Geburtsdatum, Fotos) zwecks Übermittlung von Informationsmaterial über deren Magazine und Online-Medien, für Marketingmaßnahmen (Gewinnspiele, Veranstaltungen, Newsletter für deren Waren und Dienstleistungen) sowie für Abo- und Sonderwerbeaktionen, verarbeitet und mich zu den vorgenannten Zwecken via SMS, E-Mail, Telefon und Post kontaktiert. Diese Einwilligung kann ich jederzeit unter datenschutz@vgn.at widerrufen. Nähere Informationen zur Verarbeitung meiner personenbezogenen Daten erhalte ich in der Datenschutzerklärung, abrufbar unter vgn.at/Datenschutzpolicy.


FRESH CONTENT

CONGRESS 2019

Neue Wege für Sales und Marketing

Donnerstag, 9. Mai 2019 9.00 – 20.20 Uhr Congress Graz

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Der Fresh Content Congress bringt Ihnen … ... frische Ideen für Ihr Business ... Inspiration, um andere oder neue Wege zu gehen ... neue Sichtweisen und öffnet Ihnen Ohren und Augen

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THEMEN

Prof. Dr. Peter Filzmaier / Dr. Magda Bleckmann / Thorsten Havener / Andreas Buhr / Alexander Christiani / Florian Helmberger / Harald Kopeter


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Foto: Reinhard Tiefenbacher

Natürlich einzigartig – Design aus Schwemmholz Wenn im Frühling das Schmelzwasser fließt, werden Holz und Wurzeln angeschwemmt. Armin Kern setzt das natürliche Material in Szene und kreiert außergewöhnliche Möbel aus Schwemmholz. Von Brigitte Weutz

Inspiration Natur. Hinter der Idee, Designstücke aus Schwemmholz zu fertigen, steht eine Entwicklung, die sich aus Intuition und Kreativität ergibt. Inspiration braucht für Armin Kern keine Vorlage. „Die wahre Künstlerin ist Mutter Natur.“ Die Schönheit der Natur liegt im Auge des Betrachters. Seit sieben Jahren lebt Armin Kern im steirischen Oppenberg bei Rottenmann. Dieser Ort lässt kaum Ablenkung zu, hier geht es vor allem um Ruhe und die Schönheit der Natur. Durch seine täglichen Spaziergänge mit seinem Hund Kayuh fängt www.MagazinVIA.at

Armin Kern diese Stimmung ein und lässt seine Ideen dabei fließen. Fast nebenbei sammelt er Schwemmholz, um später daraus Lampen oder Tische entstehen zu lassen. Dass der Fluss nur etwa 50 Meter von seinem Haus entfernt liegt mag Zufall sein, dass aus dem angeschwemmten Holz ein Möbelstück wird, ist für den Künstler in der Zwischenzeit ein Ziel geworden. Dabei war es ursprünglich gar nicht seine Absicht, daraus ein Produkt zu entwerfen. „Ich habe jeden Tag schönes Schwemmholz gefunden, ohne zu wissen was ich 71


Foto: Reinhard Tiefenbacher (3)

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Das angeschwemmte holz liefert die Basis für Kerns Designmöbel.

„Ich mache das Produkt nur fertig, die wahre Künstlerin ist Mutter Natur.“

Foto: Reinhard Tiefenbacher

Armin Kern

Durch das natürliche Verschmelzen der Wurzeln entstehen einzigartige Skulpturen. Manche werden mit dem grünen Serpentinstein veredelt.

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Eine genaue Betrachtung des Materials lässt erste Ideen aufkeimen.

damit machen werde. Doch irgendwann dachte ich, das muss man auch in irgendeiner Form herzeigen können.“

Kreativität braucht Freiheit

Armin Kern ist gelernter Mechaniker und arbeitet hauptberuflich als Maschinenbediener in der Autobranche. Mit dem Hobby verbindet er das Handwerk mit seinem natürlichen Verständnis für Kunst. Die beste Voraussetzung für die Kreativität ist für ihn die Freiheit. „Wenn ich eine große Wurzel finde, kann ich es kaum erwarten, mit der Arbeit zu beginnen. Meistens fließen viele Ideen auf einmal, deshalb arbeite ich gerne an mehreren Projekten gleichzeitig. Ich möchte mich nicht einschränken und bin gerne ein Querdenker. Dabei brauche ich die Freiheit, meine Stücke nicht sofort, um jeden Preis verkaufen zu müssen. Mein fixer Job hilft mir dabei.“ Auch wenn die Natur die Basis für die Kunstwerke liefert, bedarf es vieler Schritte bis ein Produkt fertig ist. Zwischen den Ideen und der Handwerkskunst liegen vor allem Geduld und Zeit. Nach dem Reinigen des Holzes wird es getrocknet. Dieser Prozess kann bis zu zwei oder drei Jahre dauern, je nachdem ob die Wurzel zuvor im Wasser lag oder auf trockenem Boden. Mittlerweile greift Armin Kern jedoch vor allem bei großen Stücken auf Trockenkammern von Sägewerken zurück, um diesen Vorgang zu beschleunigen. Wird ein frisches Holz zu schnell getrocknet, reißt es für gewöhnlich. Diese Eigenschaft macht sich der Künstler manchmal zunutze,

indem er das Holz sehr rasch – am besten neben dem Ofen – trocknet. Die großen Risse, die dadurch entstehen, werden dann mit Hartz gegossen, was dem Designstück wiederum einen unverkennbaren Anstrich verleiht. Anstatt die einzelnen Teile nach dem Trocknen zu schleifen werden sie sandgestrahlt. „Es ist mir wichtig, die ursprüngliche Struktur des Stückes beizubehalten. Das Sandstrahlen ist wie ein Peeling für das Holz.“

Natürlich schön

Danach beginnt die Lieblingsarbeit des Designers – die Suche nach den Einzelstücken, die sich ergänzen. „Es ist wie ein Puzzlespiel. Welche Teile finden sich ganz natürlich? Ich verwende für ein Objekt gerne zwei Teile, die von Natur aus zusammenpassen und ineinander verschmelzen.“ Dieses Suchen und Finden geschieht manchmal ganz spontan, manchmal dauert es Tage. Findet sich kein ergänzendes Segment ist abermals Warten angesagt – bis das Schmelzwasser wieder fließt und sich neues Holz anbietet. Zeitdruck spielt für Armin Kern dabei keine Rolle. „Ich arbeite solange an einem Projekt, bis mir das Stück die schönste Seite zeigt.“ Die einzelnen Teile werden dann geschraubt, verleimt und eingelassen – am liebsten mit Öl oder Bienenwachs – das unterstreicht die Natürlichkeit und sorgt für eine langfristige Haltbarkeit. Für den Feinschliff holt sich Armin Kern gerne Unterstützung von seinem Vater, der mit seiner kleinen Werkstatt nicht nur die nötigen Maschinen zur Verfügung stellt, sondern auch sein Know how einbringt.


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„Wahre Inspiration braucht keine Vorlage“ Info Armin Kern Holz Oppenberg 50, 8786 Rottenmann Tel. +43 (0) 664/34 31 733 E-Mail: info@armin-kern-holz www.armin-kern-holz.at

Glastische gehören zu den beliebtesten objekten. Sie setzen das Schwemmholz gekonnt in Szene.

Die Einzigartigkeit der Wurzeln und Hölzer spiegelt sich im fertigen Produkt wider. Tische, Lampen und Spiegel gehören zu den beliebtesten Kreationen. Die Ideen dazu entstehen spontan, die Umsetzung erfolgt gezielt und präzise. Für jede einzelne Tischplatte aus Glas, die das Tischbein in den Mittelpunkt rückt, wird eigens eine Schablone angefertigt. Einige Stücke werden mit einem grünen Serpentinstein veredelt. Der Halbedelstein lässt sich vor allem bei Regen in den Wäldern von Oppenberg finden, weil er dann funkelt. Auch Halsketten aus Serpentin gehören mittlerweile zum Sortiment. Die Individualität lässt genug Spielraum für die Wünsche der Kunden. Die meisten erfahren über Mundpropaganda von den Einzelstücken. Immer mehr Anfragen erhält Armin Kern für seine Kunstwerke, die er mit Vorliebe an die Räumlichkeiten des Kunden anpasst. Mit Fotos wird der laufende Prozess festgehalten, damit die zukünftigen Besitzer eine Vorstellung von ihrem Produkt bekommen. Viele Kunden lassen sich aber einfach überraschen, denn sie vertrauen dem Künstler ohnehin. Geduld ist in jedem Fall gefragt, denn gut Ding braucht bekannterweise Weile. Manchmal eben, bis das Schmelzwasser wieder fließt. Um kreative Einblicke in die vielfältigen Kunstprojekte von Armin Kern zu bekommen, sind zukünftig eigene Ausstellungen geplant, die den Ideenfluss weiter anregen. „Ich freue mich auf neue Inspirationen und Herausforderungen, weil jeder Mensch tief in seinem Inneren den Drang zur Natur verspürt.“ www.MagazinVIA.at

Armin Kern verbindet das handwerk mit der Schönheit der Natur.


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Detox

auf Steirisch

Unnötigen Ballast abwerfen und sich wie neu geboren fühlen – welche Jahreszeit könnte sich dafür besser eignen als der Frühling? Und welche Zutaten besser als das, was direkt vor unserer Haustür wächst? VIA zeigt, wie’s geht. Von Anja Fuchs

Rund um die Begriffe Detox, Schlacken und Körpergifte ranken sich so viele Mythen und Theorien, dass Verwirrung vorprogrammiert ist. Tatsache ist: Im Frühjahr wächst bei vielen das Bedürfnis nach einem Neustart – eine Zeit, in der Detox- bzw. Fastenkuren boomen. Kein Wunder: Mit frischen Lebensmitteln und ein paar Kilos weniger startet es sich gefühlt einfach besser durch! Aber: Dazu braucht es keineswegs exotische Superfoods, die um den halben Planeten geflogen sind! Wir haben zwei Expertinnen zurate gezogen, die nicht nur Licht in den Detox-Dschungel bringen, sondern auch verraten, wie man ganz einfach mit regionalen Lebensmitteln – sprich, „auf Steirisch“ detoxt. Ernährungsberaterin und Fastenbegleiterin Heike Burzki erklärt vorab, was sich überhaupt hinter den Begriffen Entschlacken und Detox verbirgt: „Unter Entschlacken verstehe ich die Entgiftung und Entsäuerung des Körpers, wobei abgelagerte Schadstoffe gelöst und ausgeschieden werden. Bei Detox – einer Kurzform des englischen Wortes ‚detoxification‘, also Entgiftung – geht es in erster Linie ums Entgiften von Stoffwechselprodukten wie Harnsäure und die Unterstützung der Leber- und Nierenfunktion. Allerdings kann man das nicht wirklich trennen, und so vermischen sich die einzelnen Begriffe teilweise. Letztlich geht es aber oft um das Gleiche. Nur dass sich ,detoxen‘ eben trendiger anhört als ,entschlacken‘.“ Was sich viele 74


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LÖWENZAhN & co.

Detox-Talente – frisch von der Wiese

Foto: shutterstock/Natasha Breen

Grüne Naturschätze wie Löwenzahn, Brennnessel, Bärlauch, Sauerampfer oder Spinat regen den Stoffwechsel an und unterstützen Experten zufolge den Körper beim Entgiften. Das enthaltene Chlorophyll wirkt antioxidativ – sprich, es sagt freien Radikalen den Kampf an. Simpel, aber köstlich: ein Löwenzahnsalat mit Ei. Saison hat der Löwenzahn bei uns übrigens von April bis Oktober, sammeln sollte man die jungen Blätter (fünf bis zehn Zentimeter lang und hellgrün, dabei jeweils ein paar Blätter an der Pflanze belassen, damit sie wieder weiterwachsen kann). Nach dem Ernten die Blätter vor Sonnenlicht schützen, damit sie nicht schlaff werden! Sowohl Löwenzahn als auch Sauerampfer und andere Wiesenkräuter können einfach und schnell zu Smoothies und Suppen verarbeitet werden, verleihen aber auch Eierspeisen einen entschlackenden (und köstlichen!) Geschmackskick.

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auch fragen: Wodurch sammeln sich denn unerwünschte bzw. schädliche Stoffe im Körper überhaupt an? Die Gründe sind Experten zufolge vielfältig – von Umweltbelastungen durch Schadstoffe, Pestizide, ungesunder Ernährung bis hin zu gesundheitsschädlichen Verhaltensweisen wie Rauchen oder Alkoholkonsum. Wie bei jedem Trend üblich werden aber auch bei den Themen Entgiftung und Co. Gegenstimmen laut und plädieren dafür, dass der Körper sich ohnehin automatisch von schädlichen Giften und Schlacken befreien würde – somit wären spezielle Kuren obsolet. Burzki dazu: „Es stimmt, der Körper macht all das zum Glück automatisch – Schadstoffe lösen, geschädigte zelluläre Bestandteile abbauen und Giftstoffe ausschwemmen. Allerdings stößt er irgendwann an seine Grenzen, und die Ausscheidungs- und Entgiftungskapazität ist bei vielen immer schneller erschöpft. Unser Lebensstil, oft gekennzeichnet von Stress, ungünstiger Ernährung und Bewegungsmangel, wird zu einer zunehmenden Belastungsprobe, die das körpereigene Entsorgungssystem dauerhaft überfordert. Das macht es durchaus sinnvoll, hin und wieder Entlastungsphasen einzubauen.“ Wie positiv die Auswirkungen von Fastenkuren sein können, beweist unter anderem eine Studie von Prof. Frank Madeo von der Med Uni Graz: Fasten fördert den 75

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Autophagieprozess der Zellen – ein intrazellulärer Reinigungsprozess, eine Art „Selbstverdauungsprogramm“, im Rahmen dessen unbrauchbare Stoffe abgebaut werden. Dadurch soll nicht nur der Alterungsprozess verlangsamt, sondern auch Krankheiten wie Krebs, Demenz und Diabetes vorgebeugt werden.

„Unser Lebensstil wird zu einer immer größer werdenden Belastungsprobe für das Entsorgungssystem des Körpers.“

Jeder kann fasten!

Hinsichtlich der Frage, wie oft pro Jahr man seinem Körper eine Detox-, Entschlackungs- oder Fastenkur gönnen sollte, meint Burzki: „Ich kann nur von meinen Erfahrungen ausgehen. Ich selbst faste mehrmals im Jahr – wobei man wissen muss, dass auch der Fastenbegriff heutzutage schon stark ausgeweitet ist. Früher bezeichnete es das Heil- oder Trinkfasten. Das empfehle ich aber höchstens ein- bis zweimal jährlich! Die wesentlich mildere Variante, das Basenfasten, bei dem man auf entsäuernde Kost setzt, kann man mehrmals pro Jahr machen. Viele sind von der außergewöhnlichen Wirkung überrascht, weil sie dabei gar nicht das Gefühl haben, zu fasten. Wem das zu viel ist, der kann einfach ein Alltagsfasten machen – etwa ein Fastentag pro Woche oder ein Mini-Fasten wie die 16:8-Methode. Dabei wird 16 Stunden lang auf Nahrung verzichtet, wie beim Dinner-Cancelling. Wichtig: Nicht jede Fastenmethode ist für jeden geeignet – aber jeder kann fasten! Wer allerdings eine reine Trinkfasten-Kur anstrebt, sollte dies vorher mit seinem Arzt absprechen.“ Oft führe aber auch schon ein Zuckerfasten zum gewünschten Erfolg. Wer noch keine oder wenig Erfahrung mit Fasten hat, ist mit professioneller Unterstützung gut beraten. „Begleitet zu Hause fasten oder eine Fastenwoche im Hotel sind eine gute Möglichkeit – und weit mehr als eine schöne Auszeit“, betont die

Foto: Sissi Furgler

heike Burzki, MSc, Ernährungsberaterin, Fastenbegleiterin und Yogalehrerin

Fastenbegleiterin, die regelmäßig Fastenwochen oder -tage in steirischen Resorts veranstaltet. Was uns natürlich noch interessiert – was gibt’s denn da zu essen? Beziehungsweise: Welche heimischen Lebensmittel kann man essen, um dem Körper beim Reinigungsprozess zu helfen? Burzki dazu: „Ich würde mal sagen, Kraut und Rüben! Also alles, was basisch ist. Wunderbar ist heimisches Wurzelgemüse wie Karotten, Gelbe und Rote Rüben, Sellerie, Erdäpfel, Pastinaken ... aber auch Äpfel, Birnen und Beeren. Nicht zu vergessen natürlich die ersten Frühlingskräuter, die jetzt wieder wachsen, wie Löwenzahn, Bärlauch, Giersch und Brennnessel.“ Auf eine andere Art der reinigenden Ernährung hat sich Sonja Klöckl, Inhaberin des Bio-Platzls in Deutschlandsberg, spezialisiert: Paleo, auch bekannt als Steinzeiternährung. „Man entlastet und reinigt den Körper, da Lebensmittel vermieden werden, die den Darm belasten. Der

Foto: Thieme Verlag

e Foto: Grüne Erd

Entgiften im Schlaf Guter Schlaf hilft dem Körper beim Entgiften. Optimal ist dabei eine Raumtemperatur von maximal 18 Grad. Und: Smartphone, TV und Co. aus dem Schlafzimmer verbannen! Zirbenbetten sorgen nicht nur für aromatischen Holzgeruch – man sagt dem Zirbenholz auch nach, dass es den Puls senkt und so für erholsameren Schlaf sorgt. Gesehen bei Grüne Erde. www.grueneerde.com 76

Detox für Eilige Autorin Maria Lohmann liefert in ihrem Buch unkomplizierte, schnell umsetzbare Detox-Tipps – vom Entsäuerungsnotfallset über basische Express-Rezepte bis hin zum TurboEntgiftungstag. www.thieme.de


Speiseplan besteht aus 80 Prozent Gemüse und 20 Prozent Obst, dazu zweimal pro Woche Fleisch oder Fisch. Auf Zucker, tierische Milch und Getreide wird verzichtet und drei- bis viermal wöchentlich wird 16 Stunden gefastet, damit der Darm regenerieren kann. Man isst sehr gut und schmackhaft, achtet auf hervorragende Qualität von regionalen tierischen Produkten und saisonale Produkte, hat mehr Energie, verliert einige Kilos und fühlt sich rundum wohl.“ Praktisch: Alle heimischen Gemüsesorten lassen sich bei Paleo einbauen und Fleisch sowie Fisch werden ebenso von regionalen Bauern bezogen. Wer’s probieren möchte: Zweimal pro Jahr wird beim Bio-Platzl ein dreiwöchiges Darmreinigungsprogramm mit Paleo-Ernährungsumstellung angeboten.

Ganzheitlicher Prozess

Das Fundament einer jeden erfolgreichen Kur – ob Detox, Fasten oder Entschlackung – bildet zweifelsohne die richtige Ernährung. Aber wie so oft bezieht das Thema auch andere Lebensbereiche mit ein, wie Heike Burzki uns noch auf den Weg mitgibt: „Ernährung spielt eine wichtige Rolle, aber betrachtet man alles ganzheitlich, wird der Effekt um ein Vielfaches stärker sein. Dazu gehört sich einlassen und loslassen, um gelassen zu werden. Am Ende entscheidet jeder für sich, wie tief er sich auf etwas einlassen möchte. Emotionale Prozesse zulassen oder innere Haltungen überdenken heißt oft: Altes loslassen und gebundene Energien freisetzen. Aber auch gesunde Bewegung, Naturerleben, frische Luft, Sonnenschein, gesellige Runden, spielen, lachen, Spaß haben, Zeit für sich selbst oder schlafen – all dies baut Stress ab und unterstützt so den Detox-Prozess.

„Die PaleoErnährungsform entlastet den Körper, indem auf Zucker, tierische Milch und Getreide verzichtet wird.“ Sonja Klöckl, Paleo-Ernährungsberaterin und Inhaberin des Bio-Platzls in Deutschlandsberg

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Schlacken einfach wegbürsten Trockenbürsten unterstützt das Lymphsystem und somit den Entgiftungsprozess des Körpers – noch dazu wirken Massagen entspannend, machen die Haut weich und straffen. Trockenbürste aus Buchenholz und Cellulitebürste aus Ahorn, bei Ecco Verde in Graz. www.ecco-verde.at www.MagazinVIA.at

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Detox-Adressen Individia – BeratungsWeise Beratung – Coaching – Training Heike Burzki, MSc Anton-Bruckner-Weg 2 8071 Berndorf Tel. 0664/3586545 www.individia.at Termine für Fastenwochen: www.fasten-mit-leichtgefuehl.at Bio-Platzl Hauptplatz 2 8530 Deutschlandsberg Tel. 0664/5160753 www.bio-platzl.at

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Voll(-gas) im Fluss! Wir geben zu: Für richtig Wasserscheue sind Sportarten wie Rafting, Canyoning und Kayaking wahrscheinlich nix. Alle anderen jedoch finden in den Wildwässern der Steiermark jede Menge erfrischende Gelegenheiten, im kühlen Nass an ihre Grenzen zu gehen. VIA verrät die besten Tipps aus erster Hand. Von Anja Fuchs

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Viele Outdoorsportarten haben einen gemeinsamen Nachteil: Sie machen nur bei Schönwetter richtig Spaß. Eine Wanderung oder Bergtour bei bescheidener Wetterprognose? Da klingt doch die Couch inklusive Serienmarathon gleich verlockender. Wir meinen: Raus aus der Komfortzone und rein in die Fluten! Sportarten wie Rafting und Co. zeigen ungemütlicher Witterung einfach die kalte Schulter. Denn: „Nass wird man dabei sowieso“, bringt Lukas Strobl von Adventure Outdoor Strobl im steirischen Gesäuse es ganz simpel auf den Punkt. In Neopren gehüllt mache der Regen keinen Unterschied. „Einige unserer besten und stimmungsvollsten Touren hatten wir bei richtigem Sauwetter“, lacht der erfahrene Raft-Instructor, Kajakleher und Canyoning-Guide. Aber natürlich machen Wild-

wasser-Sportarten auch bei Sonne Spaß. Was für ein Glück also, dass die Steiermark neben ihren schönen Bergen auch zig herrliche sprudelnde Flüsse und verborgene Schluchten beherbergt, die es zu entdecken gilt. Sowohl Kayaking als auch Rafting und Canyoning (eine genaue Beschreibung der einzelnen Sportarten gibt’s im Kasten auf Seite 79 oben) erfreuen sich seit Jahren ungetrübter Beliebtheit bzw. werden als OutdoorAktivität immer trendiger – blicken aber durchwegs auf eine lange Vergangenheit zurück. Kajaks wurden von den Inuit erfunden, die die wendigen Paddelboote zur Jagd nutz(t)en und auch den allseits bekannten Begriff „Eskimorolle“ (die Technik, mit der man sich im Falle des Kenterns wieder aufrichtet) prägten. Rafts (engl. Flöße) wurden ur-


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Was funktioniert wie? Beim canyoning (bekannt auch als Schluchtenwandern oder Schluchteln) begeht bzw. durchwandert man Schluchten (Canyons) von oben nach unten – inklusive geeigneter Ausrüstung zum Abseilen, Klettern, Schwimmen und je nach Schlucht und Fluss manchmal auch Tauchen zwischen den Wasser-Pools.

Foto: StefanLeitner.com

Rafting beschreibt das Befahren von Wildwasser mit einem Schlauchboot, dem Raft. Rafts gibt es in unterschiedlichen Größen (meist zwischen zwei bis zwölf Personen) und Formen. Am häufigsten sind symmetrische Rafts, die mit Stechpaddeln (ein Ruderblatt) gelenkt werden. Kajaks gibt es sowohl für Wild- als auch für Flachwasser. Am üblichsten sind Einsitzer-Kajaks, es gibt aber auch Doppelsitzer. Kajaks werden sitzend gefahren (im Gegensatz zum Kanu, das oben offen ist, sind die Füße beim Kajak bedeckt). Gesteuert wird beim Kayaking mit dem Doppelpaddel.

sprünglich von der US-Armee als aufblasbare Rettungsboote erfunden. Als Sportart entwickelte sich Rafting in den USA Anfang der 50er, bevor es in den 60ern und 70ern nach Europa überschwappte. Schenkt man Höhlenmalereien Glauben, hat Canyoning seinen Ursprung bereits in der Steinzeit. Allerdings wurden Schluchten damals ziemlich sicher noch nicht – wie heute – zum Spaß erkundet, sondern zur Wasser- und Nahrungssuche. Aber auch, wenn Rafting und Co. mittlerweile zu den Funsportarten zählen – sich mal „einfach so“ ohne Vorkenntnisse in die sprudelnden Fluten zu werfen, ist wenig schlau – im schlimmsten Fall sogar lebensgefährlich. Weshalb wir von Experte Lukas Strobl wissen wollten, was man als Wildwassersport-Newbie beachten sollte. www.MagazinVIA.at

Welche Vorkenntnisse sind für Sportarten wie Rafting, Canyoning bzw. Kayaking notwendig? Für Einsteigertouren sind grundsätzlich keine Vorkenntnisse notwendig. Voraussetzung für alle Aktivitäten am bzw. im Fluss ist natürlich, dass man schwimmen kann. Beim Canyoning kommen – je nach Tour – auch noch Schwindelfreiheit und Trittsicherheit in unwegsamem Gelände hinzu. Bei längeren und schwierigeren Touren ist außerdem gute körperliche Kondition gefragt – vor allem beim Canyoning. Sollte man grundsätzlich eher zu den mutigeren Typen gehören, um beim Wildwassersport Spaß haben zu können? Man muss kein Chuck Norris sein, um bei den Touren Spaß haben zu können.

Foto: StefanLeitner.com

Die Kraft der Elemente spüren: unterwegs in den wilden Gewässern der Palfauer Schlucht. Was man wissen sollte: Auch wenn man eine geführte tour bucht, sind Schwimmkenntnisse verpflichtende Voraussetzung für jegliche Art von Wildwassersport.

Mit dem Kajak die kristallklaren Gewässer der Steiermark erkunden und dabei die Schönheit der Natur genießen – eine gute Einstiegsvariante in den Wildwassersport.

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enn die Sonnenstrahlen das Gesicht wärmen, die Vögel Guten Morgen zwitschern und die Gänseblümchen wachsen, empfinden wir Freude und Leichtigkeit – wir fühlen uns motiviert! Motiviert, etwas Neues auszuprobieren und unser Leben positiv zu verändern. Doch wo und wie fange ich an? Am Start stehen diese Fragen: Was will ich erreichen? Für was oder wen? Schritt 1: Die Antworten bringe ich als Bild auf Papier, gerne auch mit dem niedergeschriebenen Ziel. Das kommt in einen Bilderrahmen, der bis zur Zielerreichung auf dem Nachtkästchen steht. Jeden Morgen und Abend nehme ich mir ein bis zwei Minuten Zeit, mir vorzustellen, wie es sich anfühlt, dieses Ziel erreicht zu haben. Wenn ich etwa als Ziel habe, in meinem Urlaub eine fitte Strandfigur zu zeigen, dann suche ich genau diese Bilder dafür. Sonne, Strand, Fitness ... Schritt 2: Nun suche ich jemanden, der mich unterstützt: einen Freund mit ähnlichem Ziel oder einen Trainer, der mich in diesen Punkten berät: Wie sieht das richtige Training für mich aus – was muss ich für mein Ziel tun? Die Feststellung des Ist-Zustandes mit allen notwendigen Messungen ist hier sehr hilfreich. Kann ich meine Ernährung optimieren? Wie bleibe ich motiviert? Gruppen mit netten Kurskollegen können helfen! Oft reicht es aber zu wissen, dass ich einen freundlichen und kompetenten Trainer im Club treffe, der mich mit Rat und Tat sicher an mein Ziel bringt. Schritt 3: Loslegen! :-) Der richtige Zeitpunkt ist jetzt. Ihr Uwe Maninger, CEO INJOYmed Graz

Ab welchem Alter können Kinder mitfahren bzw. die Sportarten selbst ausüben? Unser Mindestalter bei den familienfreundlichen Raftingtouren ist acht, beim Canyoning geht es ab zehn Jahren los. Je anspruchsvoller die Tour, desto höher das Mindestalter. Wie läuft eine Einsteiger-Tour ab und wie sicher kann man sich bei einer geführten Tour fühlen? Bei unseren Einsteigertouren haben wir sehr häufig Gäste, die zum ersten Mal im Wildwasser unterwegs sind. Alle Touren werden von geschulten Guides geführt, die den Ablauf und sämtliche Sicherheitsbestimmungen im Detail erklären. Bei besonders vorsichtigen Gästen nimmt man als Guide natürlich besonders Rücksicht. Die Sicherheit der Gäste ist oberste Priorität – trotzdem muss sich jeder Gast darüber bewusst sein, dass wir uns in der freien Natur bewegen und nicht in einem Wasserspielpark! Ein gewisses Maß an Eigenverantwortung – sei es auch nur im exakten Befolgen der Instruktionen des Guides – ist auch von den Gästen gefordert. Dies gilt auch bei der richtigen

Foto: StefanLeitner.com

Jetzt die Energie des Frühlings nützen!

Alle in einem Boot: Rafting ist ein Teamsport – nicht umsonst werden Rafting-Touren gerne im Rahmen von Firmenausflügen gebucht. Bei geführten Touren arbeiten alle mit, während ein erfahrener Guide das Team durch den Fluss steuert. Hier im Bild: ein Ausflug auf der Salza im Nationalpark Gesäuse.

Foto: AOS

Foto: djakob.at

WO FANGE ICH AN?

Eine Begeisterung für Bewegung in der freien Natur und die Bereitschaft, im Fall der Fälle auch einmal etwas über den eigenen Schatten zu springen, reichen völlig aus. Die persönliche Hemmschwelle ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Ein gut geschulter Guide wird stets versuchen, jedem Teilnehmer das bestmögliche Erlebnis zu bieten.

Abseilen zwischen Wasserfällen ist bei einer Canyoning-Tour an der Tagesordnung. Dazu kommen Klettern, Schwimmen, Rutschen – und jede Menge Spaß.


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„Man muss kein Chuck Norris sein, um bei den Touren Spaß haben zu können.“ Lukas Strobl, Rafting-Instructor und staatl. geprüfter Kajaklehrer und canyoning-Guide

Wahl der Tour und ebenso des Anbieters. Es gibt im Internet eine Vielzahl von Veranstaltern, die alle nur das Beste versprechen. Da kann man oft nicht mehr unterscheiden, ob es sich um „echte“ Outdoorbetriebe oder um Gutscheinportale handelt ... 15 bis 20 Firmen sitzen an den beliebten Raftstrecken wie Inn, Ötz oder Salza. Mittlerweile fast alle mit guter Ausrüstung, den gleichen Flussstrecken durch genehmigte Ein-und Ausstiege und ähnlichen Rahmenbedingungen. Firmen, die extrem niedrige „Bestpreise“ bieten, kompensieren dies grundsätzlich mit entsprechenden Gruppengrößen pro Raft oder Guide. Das Gleiche gilt für Anbieter von Canyoning-Touren. Kann man Rafting-Touren ausschließlich als Gruppe buchen? Die meisten Touren werden von uns erst ab einer gewissen Gruppengröße (vier Perwww.MagazinVIA.at

sonen) veranstaltet. Aber natürlich können auch Einzelpersonen oder Pärchen buchen.

Wasser-Action in der Steiermark Die Salza (übrigens längster unverbauter Wildwasserfluss Europas!) gilt mit ihrem kristallklaren grünen Wasser als einer der schönsten Rafting-Flüsse Österreichs und bietet u. a. viele einsteigerfreundliche Touren, verfügt aber auch über technisch sehr anspruchsvolle Stellen. Die Enns ist charakterisiert durch teils wuchtige, sportliche Stromschnellen. Der Nationalpark Gesäuse bietet außerdem zahlreiche Canyoning-Touren unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. www.rafting.at, www.canyoning.at www.freelife.at, www.bac.at Rafting- bzw. Kajaktouren sind aber auch auf der Mur möglich: www.flusswandern.at, www.paddelsurfen.at, www.murtalerhof.at

Wie bereitet man sich auf eine Tour vor? Ordentlich ausschlafen, damit man gestärkt ist – und vor allem gute Laune mitbringen! Wichtig ist auch, sich vorher mit der gebuchten Tour schon vorher auseinanderzusetzen, um zu wissen, was auf einen zukommt. Wir erleben oft bei Gruppenausflügen, dass bis auf den Organisator eigentlich nur Wenige wissen, was und welche Tour überhaupt auf dem Programm steht. Beim Buchen als Gruppe sollte man sich bei der Auswahl des Schwierigkeitsgrades eher an den vorsichtigeren und ängstlichen Teilnehmern orientieren. Für uns Veranstalter ist es wesentlich einfacher, eine leichtere Tour auch für die Adrenalienjunkies als tolles Erlebnis zu gestalten als umgekehrt eine anspruchsvolle Tour für ängstliche Teilnehmer. 81


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UKULeLeFeSTIvAL. So klein und schon eine Gitarre? mitnichten! Die Ukulele ist mit ihrem exotischen Klang und ihrer knappen Länge von 60 Zentimetern ein ganz besonderes Zupfinstrument. Davon kann man sich vom 23. bis 26. mai 2019 auf den Kasematten Graz überzeugen. www.ukulelefestival.at Fotos: Miriam Raneburger (3)

„Spannst du eine Saite zu stark, wird sie reißen. Spannst du sie zu schwach, kannst du nicht auf ihr spielen.“ Buddha

Foto: Franz Neumayr

INDIANeR. Zahlreiche Legenden ranken sich rund um die Indianer im Wilden Westen. einen wahrlich außergewöhnlichen Abend versprechen der Autor und erzähler michael Köhlmeier und der musiker Hans Theessink im Schauspielhaus Graz mit ihrer literarischmusikalischen Reise. Samstag, 4. Mai 2019, 19.30 Uhr

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Foto: Thomas Boehm

UND ... So nennt der Kabarettist Alfred Dorfer sein neues, siebentes Soloprogramm, in dem er momentaufnahmen zum Aufbrechen und Ankommen zeigt. Zeitgeist, politische Tatsachen und Alltagsphänomene weiß er wie immer geschickt zu verquicken. Freitag, 3. Mai 2019, 19.30 Uhr, Kunsthaus Weiz


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Die da? Genau: Die da! Die Fantastischen Vier gastieren am 15. Juni 2019 im Rahmen ihrer Captain-Fantastic-Tour auf dem Freigelände der Messe Graz. Im 29. Jahr ihrer Karriere zeigen Thomas D, Smudo, And.Ypsilon und Michi Beck, dass sie die Musikgeschichte des deutschen Hip-Hops weiterhin mit ihren großartigen Hits prägen. Wer es nicht glauben kann, dass sie mittlerweile drei Generationen begeistern, kommt am besten zur Open-air-Show nach Graz und überzeugt sich von der frischen Schlagkraft der vier Haudegen – MFG!

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Fanta4 mit Frischluft

Samstag, 15. Juni 2019, 19 Uhr, Messe Graz

KLANGLICHT. Zum Fixpunkt im Grazer Kulturfrühling hat sich das faszinierende Klanglicht gemausert. Durch die abendliche aufblühende Stadt flanieren und bei Stationen wie Künstlerhaus, Schauspielhaus, Oper Graz und Burg Klangund Lichtkunstwerke bewundern, darauf freuen wir uns besonders! 21.–23. April 2019, 20.30–23 Uhr www.klanglicht.at

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„Das Ensemble ist der Star“

Foto: Johannes Gellner

Die freie Theaterszene der Steiermark agiert auf sehr hohem Niveau und schreibt längst Geschichte. Einige Theatermacher bespielen seit Jahrzehnten die Bretter, die die Welt bedeuten. So auch Ed. Hauswirth, der vor 30 Jahren die „Star-Schmiede“ Theater im Bahnhof gründete.

Von Claudia Rief-Taucher

TiB – Theater im Bahnhof Elisabethinergasse 27a 8020 Graz Tel. +43 (0) 316/76 36 20 ticket@theater-im-bahnhof.com www.theater-im-bahnhof.com

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Momentan zählt „LAUT!“, der Landesverband für außerberufliches Theater, insgesamt 188 freie Theatergruppen und Performer. Theater- und Schauspielfreunde können sich in der Steiermark also mehr als glücklich schätzen ob der Fülle und Vielfalt, die ihnen geboten wird. Das Schönste daran ist aber, dass viele von ihnen auf hohem und höchstem Niveau agieren und richtig gutes Bühnenfutter auftischen. Eine der herausragenden Persönlichkeiten in der Szene ist Ed. Hauswirth, der Gründer und künstlerische Leiter des Theaters im Bahnhof, den wir anlässlich des Jubiläums auf ein Gespräch treffen. Denn vor 30 Jahren entdeckte er als Student für Germanistik und Geschichte aus der Weststeiermark anreisend, dass der Jugendwarteraum am Hauptbahnhof Graz frei ist – „unbespielt“ also ...! Was in der Folge dort entstand, kann man heute getrost als „Star-Schmiede“ bezeichnen. Denn öster-

reichische Schauspielgrößen wie Michael Ostrowski oder Pia Hierzegger sind aus dem Theater im Bahnhof (TiB) hervorgegangen und sie gehören nach wie vor zum Ensemble, dessen Mitglieder allesamt professionell agieren. Ed. Hauswirth selbst ist als Regisseur Träger des Nestroy-Preises 2014 für die beste Off-Produktion „Der diskrete Charme der smarten Menschen“. Er war 15 Jahre lang Landesspielberater für außerberufliches Theater in der Steiermark und führt(e) auch Regie bei MASCHEK und den Rabtaldirndln. Außerdem ist er als Schauspieler, Moderator und Theaterworkshopleiter tätig.

Die Gruppe ist der Star

„Das Theater im Bahnhof begann aus einer studentischen Amateurtheaterarbeit“, erzählt Ed. Hauswirth über die erste Zeit. „Ein-Tritt ins Leben“ von Herwig Kaiser mit Ingo Wamperas Taschentheater Graz


Links: Jacob Banigan in seinem Impro-Solo „Game of Death” „Improvisationstheater ist eine Art Spielmuskeltraining”, erklärt ed. Hauswirth ein beliebtes Spielformat des Theaters im Bahnhof, das sich als zeitgenössisches volkstheater versteht. Foto unten: TiB gibt Trakl – Theatermontage von 1993

und Nigel Williams’ „Klassenfeind“ waren die ersten Premieren im Jugendwarteraum. 1990 begann laut Hauswirth der Gruppenfindungsprozess und man organisierte sich Schauspieltraining bei Willi Bernhart. Eine Kurzauflösung folgte, man raufte sich wieder zusammen. Die meisten der Ensemblemitglieder sind nun schon seit Jahrzehnten dabei: Beatrix Brunschko, Monika Klengel, Juliette Eröd, Eva Hofer, Helmut Köpping, Martina Zinner, Lorenz Kabas, Gabriela Hiti und Rupert Lehofer. Wie kann eine solche Stabilität über einen so langen Zeitraum gehalten werden? „Im Zentrum stand immer: Das Theater-Kollektiv ist der Star und nicht der Einzelne“, erklärt Ed. „Gibt es anderweitige Engagements, hält man einander den Rücken frei. In einer Schwächephase hat man die Möglichkeit, in die zweite Reihe zu gehen.“ So viel zum praktischen Aspekt. „Mich freut sehr, dass wir einen zweiten Kreis solidarischer Menschen haben wie Michael Ostrowski oder Andreas Kiendl“, so Hauswirth. Das TiB zählt heute 15 künstlerische Angestellte und „alle haben den Weg in die Professionalität gemacht“. Hauswirth: „Das TiB hat sich immer selbst um Ausbildung bemüht und sich die Kompetenz erarbeitet.“ Nach

„Erkennen und Lachen sind für uns Geschwister. Wir schätzen eine humorvolle Distanz.“ ed. Hauswirth, Begründer und künstlerischer Leiter des Theaters im Bahnhof

Bernhart waren u. a. Abel Solares, Volker Klotz und auch Monika Schmidt wichtige Lehrmeister für die Truppe. „Wir haben Leute im Ensemble, die anno dazumal nicht an der Schauspielschule genommen wurden und heute selbst an der Kunstuni unterrichten“, lächelt Ed. Hauswirth vielsagend. „Das TiB profitiert natürlich von der Bekanntheit einzelner Mitglieder“, freut sich der TiB-Leiter. Wenn alle Engagements unter einen Hut gebracht werden und die Produktionen laufen sollen, wird es manchmal aber schwierig und eine „Quadratur des Kreises – wir haben zwischendurch immer Phasen, in denen die Teamsitzungen über Skype funktionieren. Das ist geil, aber anstrengend!“, fügt der

Foto: Johannes Gellner

THEO

Foto: Michael Traussnigg/THEO

Foto: Johannes Gellner

Die Quadratur des Kreises

Foto: Johannes Gellner

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Das Theater in Oberzeiring bringt seit seiner Gründung 1991 wichtige Impulse in die von Abwanderung betroffene Obersteiermark. Unter der bewährten Leitung von Peter Fasshuber werden pro Spieljahr sechs Eigenproduktionen an zwei Spielstätten – Blackbox und Studiobühne – präsentiert. Im Frühling werden gleich zwei Premieren gefeiert: Mit „Der Kuss” von Ger Thijs gibt es ab 3. April eine deutschsprachige Erstaufführung, ab 15. Mai kommt „German Love Letters” von Lisa Danulat als österreichische Erstaufführung auf die Bühne. www.theo.at

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„Wir haben immer Lust, das Unmögliche zu denken. Und dann neu zu denken, in einer anderen Größenart ...“ ed. Hauswirth, künstlerische Leitung des TiB

Foto: Wegscheidler/Theater im Keller

Für junges Publikum gründete 1992 Manfred Weissensteiner das Theater am Ortweinplatz – TaO! – in Graz. Mit seinen Theaterwerkstätten für Kinder ab 8 Jahren und Jugendliche sowie durch den regelmäßigen Spielbetrieb, in den hauptsächlich junge Menschen eingebunden werden (Schauspiel, Regie, Musik, Bühne), ist das TaO! zu einem wichtigen Zentrum für junge Kunst in Graz geworden. Mit „Heute ist ein guter Tag” steht mit April ein Revolutionsstück am Start, „Das Space Maze Game” testet neue Theaterformen aus und ab 29. Mai winkt das TaO!Werkstättenfestival „Spielarten”. www.tao-graz.at

Foto: Clemens Nestroy/TaO!

TaO!

Theater im Keller Klingt unglaublich, ist aber wahr: Das Grazer Theater im Keller kann sich das älteste freie Theater in Mitteleuropa nennen. Es wurde am 21. September 1951 mit der Theatergruppe „Die Spielvögel” als „Kleine Probenkammer der steirischen Jugend” gegründet und versteht sich seit vielen Jahren als Ur- und Erstaufführungstheater. Seit 1973 in der Münzgrabenstraße beheimatet holt das TiK vor allem (noch) Unbekanntes aus dem Theaterbereich ans Licht. Am 5. April feiert die neue Sitcom „Samys Abenteuer, Teil 1: Fred vom Jupiter” von Martin G. Wanko und Stefan Zinke unter der bewährten Regie von Theaterleiter Alfred Haidacher Premiere. Weitere Termine bis 10. Mai. www.tik-graz.at 86

Theaterleiter hinzu. Aber: „Vitalität ist das Kennzeichen vom Theater im Bahnhof“, ist er überzeugt. Hauswirth – und ganz offensichtlich auch das treue Publikum – schätzt „die Neugier und die vielen Interessen“, die sich im Theater-Kollektiv sammeln. Dazu die Theatermacherlogik: „Jeder von uns kann ein Projekt aufziehen. Jeder kann Regie führen. Viele haben dadurch verschiedene Profile entwickelt“, verweist Ed. Hauswirth auf einen weiteren Erfolgsfaktor, der mit Sicherheit auch die Begeisterung und Leidenschaft bei allen Beteiligten wach hält. Wach bleibt auch der Blick auf die Lebenswelten, auf die Stadt Graz im Besonderen. Gesellschaftskritik war ein beständiger roter Faden, „der immer stärker wurde“, bestätigt Hauswirth: „Kritisch im Wortsinn – das Verstehen von Dingen, das Erkennen.“

Innovativ mit großen „Spielmuskeln“

Wach agiert das TiB auch generell innerhalb der Theaterszene. So begann man, Brücken zum Schauspielhaus Graz zu schlagen, dessen Zusammenarbeit mit der Off-Szene seit der ersten gemeinsamen Produktion mit gemischtem Ensemble im Jahre 2001 eine Selbstverständlichkeit darstellt. Alle Produktionen für den steirischen herbst begrüßt Ed. Hauswirth ebenso sehr, „da es eine internationale Sichtbarkeit produziert und auch Absicherung für uns bedeutet“. Innovativ ist das TiB auch auf dem Gebiet des Improvisationstheaters – hier nahm das Theater im Bahnhof ebenso eine Vorreiterrolle ein. Hauswirth: „Wir haben die Renaissance der Spielform in Österreich eingeläutet – aus Neugier und Interesse – und starteten 1996 am Standort Lendplatz mit dieser Idee.“ Die Theaterform, bei der das Publikum Themen vorgibt und das Ensemble ohne Text, Regie und Proben Shows und Geschichten live auf die Theaterbühne zaubert, kann als besondere Spezialität des Theaters im Bahnhof bezeichnet werden. Denn seit 1999 überrascht dieses spannende Angebot jeden Montag das begeisterte Publikum. An diesem „Improtag“ nehmen (fast) alle TiB-Spielerinnen und -Spieler diese Herausforderung an, welche wahre Meisterschaft nicht nur im kreativen Denken und spontanen Entwickeln von Figuren und Geschichten erfordert, sondern auch eine besondere Wandelbarkeit und Spontanität in der Schauspielkunst. „Improvisationstheater ist eine Art Spielmuskeltraining für alle“, zeichnet der Theaterleiter wortgewandt ein fassbares Bild für diesen „spielerischen Umgang mit der Realität. Die Motivation zu spielen ist hoch und zeichnet uns aus“, ist sich Hauswirth der


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www.aktuellekunst-graz.at

Theater im Kürbis Eine Gruppe theaterbegeisterter junger Menschen begann 1971 mit der Kulturarbeit im weststeirischen Wies. Daraus entstand die Kulturinitiative Kürbis, die daneben Ausstellungen und Workshops anbietet und außerdem das Plattenlabel pumpkin records sowie den Verlag edition kürbis betreibt. Die nächste Premiere wird am 5. April mit der „Odyssee” gefeiert. Seit 27 Jahren richtet kürbis alljährlich das Internationale Puppentheaterfestival aus: Theaterleiter Stefan Eisner lädt vom 9. bis 15. Mai 2019 zum „Sommertraumhafen”, der zum heurigen 30-Jahr-Jubiläum in Wies, Stainz, Bad Radkersburg und St. Stefan o. Stainz über die Bühne gehen wird. www.kuerbis.at

Foto: Peter Mayr

besonderen TiB-Superkräfte bewusst. Der Wettstreit „Improcup“, den 1999 das Theater im Bahnhof ins Leben rief, kann demnach als logische Konsequenz gelten. Diese und viele andere Spielformate wie Serien, Talkshows und mehr bringt das TiB nicht nur auf viele steirische und Wiener Bühnen (Kristallwerk, Orpheum, Schauspielhaus, Kunsthaus, Postgarage, TAG . . .), sondern rund um die Welt: Island, Lagos, Dubai, Nigeria, Sarajevo, Seattle, Deutschland, Schweiz . . . Das pralle Theaterleben findet überall statt. Da man am liebsten „mittendrin“ lebt und arbeitet, sei der Ideenpool des TiB riesig und reiche „für die nächsten 30 Jahre“. „Wir haben immer kühne Konzepte, oft zu kühn“, lacht Ed. Hauswirth und erzählt von einer Fahrradtour entlang des Eisernen Vorhangs. Auch der Schauplatz Fußballstadion ist bislang (noch) Theorie, aber man weiß ja nie . . . Auf eine 30-Jahr-Jubiläumsfeier warten wir laut Ed. Hauswirth jedoch vergeblich: „Es ist eine Marotte von uns, dass wir Jubiläen nicht begehen.“ Glückwunsch!

Galerientage 03.-05. Mai 2019

,AKADEMIE GRAZ ,ARTELIER CONTEMPORARY ,ARTEPARI ,ATELIER JUNGWIRTH ,CAMERA AUSTRIA ,ESC MEDIEN KUNST LABOR ,FORUM STADTPARK ,GALERIE CENTRUM ,GALERIE GALERIE ,GALERIE KUNST & HANDEL ,GALERIE SCHNITZLER UND LINDSBERGER ,GOTTREKORDER ,GRAZER KUNSTVEREIN ,KULTURZENTRUM BEI DEN MINORITEN ,KUNSTGARTEN ,KUNSTHALLE GRAZ ,KUNSTHAUS GRAZ UNIVERSALMUSEUM JOANNEUM ,KÜNSTLERHAUS, HALLE FÜR KUNST & MEDIEN ,MUSEUM DER WAHRNEHMUNG ,NEUE GALERIE GRAZ UNIVERSALMUSEUM JOANNEUM ,QL-GALERIE ,REINISCH CONTEMPORARY ,RHIZOM ,< ROTOR > ,WERKSTADT GRAZ / GRAZ KUNST / GALERIE GRAZY


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VON HERZ ZU HERZ

Internationalität, Repertoirevielfalt, Jugendförderung und Menschenrechte sind die Schwerpunkte der humanistischen Botschaft des Grazer Musikvereins für die 205. Saison. Mit Ludwig van Beethoven gesprochen: „Von Herzen möge es wieder zu Herzen gehen!“

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it diesen Worten überschrieb Beethoven seine Missa solemnis. Diese humanistische Botschaft prägt die 205. Saison des Musikvereins. Das neue Programm wird durch eine Buntheit geprägt, die dem geschätzten Publikum zum Vorteil gereiche . . .

FESTKONZERTE 2019/2020

Im Mai veranstaltet der Musikverein ein im Zeichen von Frieden und Freiheit stehendes Freiluftkonzert im Landhaushof. Ausführende sind die Orchester der Konservatorien von Graz, Ljubljana und Triest. 20 Jahre Menschenrechtsstadt Graz und 75 Jahre Frieden in Europa geben Anlass zu weiteren Glanzlichtern: Neben einem Abend mit Film und Musik, der in Kooperation mit dem Festival Diagonale konzipiert wurde, gastiert mit den Wiener Philharmonikern unter Andrés Orozco-Estrada eines der weltbesten Orchester (Solistin: Yuja Wang). 88

Der Bogen der Vokalmusik spannt sich bei den Festkonzerten von einem Liederabend mit Juan Diego Flórez über Orffs „Carmina Burana“ bis zu Monteverdis „L’Orfeo“ mit Rolando Villazón und L’Arpeggiata.

ORCHESTERKONZERTE und SOIRÉEN

Der Orchesterkonzertzyklus umfasst insgesamt 20 Konzerte, davon zehn mit den Grazer Philharmonikern, die auch drei Philharmonische Soiréen im Kammermusiksaal gestalten. Als Gastdirigenten treten 2019/2020 Michael Güttler, Bruno Weil, Dennis Russell Davies, Marcus Merkel und Felix Hornbachner mit Werken unterschiedlichster Epochen auf. Chefdirigentin Oksana Lyniv interpretiert u. a. Beethovens Missa solemnis, Tschaikowskys Sechste und eine Soirée rund um Schönbergs Kompositionsschülerin Vilma von Webenau. Selten gehörte Werke sind außerdem Bruchs Orgelsuite, Bruckners Dritte (Urfassung), Elgars Cellokonzert oder Richard

Strauss’ Fragment aus dem Ballett „Josephs Legende“. Weitergeführt wird auch das erfolgreiche Programm PROBE:HÖREN, die öffentlichen Generalproben der Grazer Philharmoniker. Darüber hinaus gastieren die Wiener Symphoniker mit Philippe Jordan und das ORFRadio-Symphonieorchester mit seiner neuen Chefdirigentin Marin Alsop sowie Dmitri Liss am Pult des Ural Philharmonic Orchestra mit Konzerten von Kodály und Bartók. John Axelrod bereichert mit einem Symphonic-Jazz-Programm den Orchesterzyklus ebenso wie die Solisten Olga Scheps, HK Gruber, Nikolai Lugansky, Harriet Krijgh oder Thomas Quasthoff. Oksana Lyniv eröffnet mit Beethovens 9. Symphonie, interpretiert von mehr als 130 jungen Künstlern aus der Ukraine, feierlich die 205. Spielzeit.

KAMMERKONZERTE

Im Kammermusikzyklus wird ein facettenreicher Bogen vom Streichquartett


Foto: Oskar Schmidt

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Generalsekretär michael Nemeth stellte kürzlich das Programm des musikvereins für die Spielzeit 2019/2020 vor.

Die chinesische Pianistin Yuja Wang spielt am 16. oktober 2019 mit den Wiener Philharmonikern – Dirigent: Andrés orozco-estrada (li.) – Rachmaninov und Dvorák. Foto: Werner Kmetitsch

In der Saison 2017/2018 zählte der musikverein 35.343 Besucher, die insgesamt 56 Konzerte besuchten.

Foto. Johannes Ifkovits

Foto: Julia Wesely

Piotr Beczała gastiert im Rahmen des Liederabendzyklus.

Foto: Robert Illemann

(Beethoven-Schwerpunkt mit dem Belcea Quartet) bis zur Angelika-Prokopp-Sommerakademie der Wiener Philharmoniker gespannt. Etablierte Ensembles wie das Eggner Trio, das Emerson String Quartet, das Mandelring Quartet mit Roland Glassl und Jens Peter Maintz sowie das Minetti Quartett mit Fazıl Say interpretieren Werke von der Klassik bis zur Moderne. In Kooperation mit dem Wiener Konzerthaus wird das Programm Great Talent weiter ausgebaut: The Wave Quartet rund um Schlagzeuger Christoph Sietzen sowie Vladi Petrov repräsentieren virtuos den musikalischen Nachwuchs.

PROMOTION

SOLISTENKONZERTE

Der Solistenkonzertzyklus bietet vielfältige Konzerte und Programme mit den gefragtesten Pianisten unserer Zeit: Fazıl Say, Grigory Sokolov und Ehrenmitglied Rudolf Buchbinder. Multipercussionist Martin Grubinger demonstriert wieder die volle Bandbreite seines Könnens am Schlagzeug.

LIEDERABENDE

Im intimen Liederabendzyklus gastieren Größen der Musikwelt wie Piotr Beczała, René Pape oder Philippe Jaroussky. Eine Besonderheit stellt der Liederabend von Krassimira Stoyanova dar, die von Anneleen Lenaerts, Soloharfenistin der Wiener Philharmoniker, begleitet wird. Mauro Peter gastiert erneut mit seinem Mentor Helmut Deutsch in Graz. Der Pianist wird für seine Verdienste mit der Ehrenmitgliedschaft des Musikvereins ausgezeichnet.

JUGENDPROGRAMME

Neben dem ukrainischen Jugendsymphonieorchester gastieren Orchester der Konservatorien von Graz, Ljubljana und Triest im Musikverein. 2019/2020 werden der Musikalische Aperitif sowie die Jazz Lounges weiter ausgebaut: Neu sind kurze Salonkonzerte am Nachmittag im Blauen Salon. Probenbesuche und Kinderkonzerte komplettieren das abwechslungsreiche Programm.

Highlights der Saison 2019 Skride Piano Quartet Baiba Skride (Violine), Lise Berthaud (Viola), Harriet Krijgh (Violoncello), Lauma Skride (Klavier) Gustav Mahler, Wolfgang A. Mozart, Richard Strauss 24. April 2019, 19.30 Uhr, Stefaniensaal 8. orchesterkonzert Gabriel Feltz, Grazer Philharmoniker, Louise Alder (Sopran) Franz Schreker, Richard Strauss, Franz Schmidt 29. und 30. April 2019, 19.30 Uhr, Stefaniensaal Piotr Beczała am 25. Juni 2019 Festkonzert mit den Grazer Philharmonikern | Maria Mudryak am 13. Oktober 2019 Liederabend mit Helmut Deutsch (Klavier) Saisoneröffnung 2019/20 Beethovens 9. Symphonie Youth Symphony Orchestra of Ukraine u. a. | Oksana Lyniv 9. und 10. September 2019 1. Solistenkonzert 2019/20 Grigory Sokolov 3. Dezember 2019

Infos & Tickets Konzertkasse: Sparkassenplatz 2, 8010 Graz Öffnungszeiten Mo. 9–18 Uhr, Di.–Fr. 9–15 Uhr Tel. +43 316/82 24 55 E-Mail: tickets@musikverein-graz.at www.musikverein-graz.at 89


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„Slow Songs sind die höchste Liga“ Interview bei einem Drink mit Leo Kysèla? Geht sich garantiert nicht aus. Wer mit dem heimischen Soul-Großmeister über fünf Jahrzehnte Musik spricht, beginnt bei Woodstock und Schlaghosen. Von Claudia Rief-Taucher

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Ludwig van Beethoven, Janis Joplin, Justin Bieber, „Die fidelen Humtataler“ und Ralph Siegel . . . Sie alle haben in irgendeiner Weise mit der ereignisreichen Musikerlaufbahn von Leo Kysèla zu tun. Anlässlich seines 30-jährigen Souly-Nights-Jubiläums treffen wir uns abseits der Bühne in Leos „zweitem Wohnzimmer“, dem „Santa Lucia“ am Grazer Lendplatz. Der steirische „Soul Singer“ brennt immer für die Musik, egal, ob man ihn nun entspannt in der Bar oder konzentriert auf der Bühne erlebt. Auf verschlungenen Wegen ist Leo bei „Kysèla pur“ angekommen: „Ich verspüre heute auf der Bühne eine unglaubliche Freiheit. Ich muss mir und meinem Publikum nichts mehr beweisen“, strahlt der bestens gereifte Musiker, der sich der Standing Ovations bei jedem seiner Auftritte sicher sein kann. 30 Jahre Souly Nights, 3.000 Auftritte, 13 CD-Alben, 50 Jahre Musik ...! Wir blicken


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„Wir leben im Land der kurzen und nicht der langen Lederhose.“

Leo Kysèlas Musikkarriere verlief zum Teil auf verschlungenen Pfaden. Wichtigste Konstanten dabei: seine unverwechselbare Stimme und sein Lebenstraum.

Neue CD LEO KYSÈLA: Live @ Auster Summer Splash 2018 Featuring The String Hammer 2018, KyGripp music www.soul.at

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wie der Auftakttitel seiner neuesten LiveCD „Back in the Days“: Ganz klassisch verliebte sich der 12-jährige Leo in die Gitarre des größeren Bruders und so war der Auftritt anno 1970 (siehe Foto unten) mit Schulfreund Erich und wenig später als „The Duo“ im damaligen Haus der Jugend und dem heutigen Orpheum logische Konsequenz und Startschuss für sein Leben auf der Bühne. „Der Wunsch, Musiker zu sein, war groß“ und sein außergewöhnliches Intervallgehör wurde schon in der Schulzeit im Keplergymnasium bewundert – „einmal aufstehen und singen, und das Sehr gut war gesichert“, lacht Kysèla mit seiner einzigartigen, tiefen Stimme herzlich im Rückblick. Mitte der Siebzigerjahre wuchs er „beim großen Bandsterben“ in die Musikszene – Woodstock war Geschichte und der West Coast Soul, aus dem sich später Disco entwickeln würde, schwappte über den Großen Teich. Aber der musikalische Einfluss von Janis Joplin, Bob Dylan, „Crosby, Stills, Nash & Young“ und Co. blieb groß und das Woodstock-Lebensgefühl, „diese positive Energie saugten wir auf, das war ein Flash für uns“, erinnert sich Kysèla. In Schlaghosen und mit langen Haaren galt man damals als „Gammler“ in Graz und fing sich meist ein Lokalverbot ein – ohne anderweitig negativ aufzufallen. Der Protest gegen die „verstaubte“ Elterngeneration war Manifest. Wilfried, der spätere „Austro-Popper“, wurde für die Kellerdisco des Jugendzentrums CA6 in der Albrechtgasse engagiert und zu den ruhigen Cohen-Klängen ließ es sich bestens romantisch mit den Mädels tanzen. Kysèlas erstes Soloprojekt nannte er „Tall Man Leo“ – doch der große Blonde mit den blauen Augen erkannte schon früh: „Als Künstler alleine zu spielen

ist schön, mit anderen guten Musikern ist’s aber noch schöner!“ Der Special Support beim Auftritt der gehypten Song-Contest-Teilnehmer „Schmetterlinge“ darf als Highlight aus den Siebzigern genannt werden. Mit „DasRockZoo“ schnupperte Kysèla kurz ins Rockkabarett. Viele unterschiedliche Musiker begleiteten ihn auf seiner Laufbahn. Der bekannte Vibraphonist und damalige Schlagzeuger Berndt Luef spielte in Kysèlas erster Band „Mirror“, ebenso an seiner Seite waren der raue Blueser Ripoff Raskolnikov und auch Sigi Ritter, der bei „Fezz“ und der „Ersten Allgemeinen Verunsicherung“ die Trommeln schlug. Später holte Kysèla den Gitarristen Lovro Novak aus der legendären „Kottans Kapelle“ und komplettierte damit die „Power Project Band“.

Andocken bei Jupiter Records

Die Musik blieb immer im Fokus, obwohl das herbeigesehnte Leben als Berufsmusiker außer Reichweite schien. Deshalb hatte sich der vernunftbegabte Leo für das Architekturstudium in Graz entschieden, das er 1985 auch abschloss. Die Weichen für eine „bürgerliche Karriere“ waren gestellt, seine Beschäftigung mit alternativen Bau- und Energieformen sollte gemeinsam mit einem Kompagnon in ein eigenes Unternehmen führen. Dann jedoch ging es, wie man so schön sagt, Schlag auf Schlag: Die erste Single wurde aufgenommen und mit dieser im Gepäck fuhr man Richtung Hamburg. Auf halbem Weg blieb Kysèla in München hängen, und der Grund dafür hätte lukrativer kaum sein können: Ralph Siegel mit seinem Label Jupiter Records zeigte sich beeindruckt und ein Drei-Jahres-Vertrag wurde unterzeichnet. Dieser vielversprechende Start fand jedoch ein jähes Ende – Leos Manager Johann Foto: Gernot Harter

Foto: Manfred Pichler

Leo Kysèla

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„Ich verspüre heute auf der Bühne eine unglaubliche Freiheit. Ich muss mir und meinem Publikum nichts mehr beweisen.“

Foto: © Roland Marx

Leo Kysèla

„Ich hab’ mich über all die Jahre nie verbogen!” Dass in Österreich – im Land der kurzen Lederhose – „Die fidelen Humtataler” die Verkaufscharts anführen, kostet ihn heute nur ein sanftes Lächeln.

Hausner (Ambros, „Opus“) verunglückte kurz vor der LP-Präsentation tödlich und Leo Kysèla stand nach vielen Monaten, die er intensiv seiner Musik gewidmet hatte, vor der Scheidung. „Der absolute Tiefpunkt“, kommentiert er heute.

Den Film „Alice’s Restaurant“ (1969), für den Arlo Guthrie (Sohn des legendären „House of the Rising Sun“-Woody) Drehbuch und Musik geschrieben hatte, nennt Kysèla als Leuchtturm junger Jahre. „So muss es sein, das ist mein Leben“, dachte Leo bei diesem Film. Seit jener intensiven Zeit „on the road“ wird dieser Traum gelebt.

Leo Kysèla kennt nur, wer ihn auch live erlebt hat. Die Bühne ist sein Zuhause, wo er begeisternd für Stimmung sorgt und mit seiner wandelbaren Stimme und glasklarem Saitenklang intensive stille Momente heraufbeschwört.

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Das Musizieren steht im Vordergrund

Foto: Karim Zaatar

. . . ist Gott am nächsten“, zitiert der Musiker in diesem Zusammenhang ein altes Sprichwort, das ihm passend scheint für den folgenden Auftakt in sein neues Musikerleben gemeinsam mit dem Percussionisten Robert Stützle. Die beiden geschiedenen Singles waren permanent unterwegs und eroberten im Sturm die Bühnen vieler Musikklubs und Lokale in Österreich und Süddeutschland . . . und ganz klassisch für das wilde Rock-’n’Roll-Leben auch zahlreiche weibliche Groupies. „Take a Walk on the Wild Side“ stand nicht nur auf der Playlist ihrer zahlreichen Auftritte.

Erfolgreiche Jahre mit den „Pretty Bastards“, mit Fritz Jerey, mit „Todd69“ im pinken Overall, mit Stefan Wedam, Bluesund Housemusic inklusive Gerd Webers Didgeridoo folgten – bis Leo Kysèla erkannte, dass man sich mittlerweile schon mehr Gedanken um die Show machte als um die Musik. „Irgendwann hört man auf, von warmen Eislutschern zu träumen“, lächelt Kysèla und kommentiert damit seine radikale Hinwendung zurück zu: Musik pur. Und Musik pur, das bedeutet ganz einfach „Kysèla pur“. Der Sänger mit der unglaublichen Soulstimme, die immer und vor allem in Verbindung mit Slow Songs am besten angekommen war und für eindrucksvollste Gänsehautmomente sorgt, wurde ins Zentrum gerückt. Bescheiden will Kysèla hier als Manager zitiert werden („alles andere würde überheblich wirken“), der ab sofort das „Projekt Kysèla“


0815-Lösungen? Haben wir nicht. Save the date: Sommerkonzert

Foto: Thomas Luef

Foto: © Roland Marx

Sein einziges Sommerkonzert gibt der „Soul Singer” Leo Kysèla am Mittwoch, 29. Mai. Wer die Wartezeit bis zu den Souly Nights überbrücken will, kommt ins südsteirische Weingartenhotel Harkamp im Sausal und genießt zur Musik Leos „Soul Beer”. www.harkamp.at

Leo Kysèla and The String Hammer: Mit Christoph und Giorgio Hammer hat der Soul Singer zwei geniale Konzertstreicher an der Seite – für unvergessliche Souly Nights, die unter die Haut gehen.

ins Leben rief. „Im Ensemble ist jeder Musiker gleich wichtig, aber in der Vokalmusik ist für das Publikum der Vokalist die Hauptperson. Deshalb müssen ihn seine Musiker so stark wie möglich machen.“ Stark ist der Sänger Kysèla heute wie eh und je – in den hohen, kraftvollen, mitreißenden Tonlagen genauso wie in den tiefen, zarten, samtigen. Er selbst verehrt Norah Jones’ Stimme und Justin Biebers Sängerqualitäten, denn an den Balladen kannst du sie erkennen, die Meistersinger. Kysèla: „Slow Songs sind die höchste Liga.“ Heute lässt der Klassik-Fan (u. a. Beethoven, Mozart, Bach) – nach einer Phase mit Percussion und Bläsern – die Saiten schwingen. Mit den Brüdern Christoph und Giorgio Hammer als „The String Hammer“ geigen im wahrsten Sinne zwei Vollprofis an seiner Seite auf. „Es macht sehr viel Spaß“, freut sich der erfahrene Musiker, der jungen gerne eine Bühne gibt. Dass Sohn Jacob das Merchandising übernommen hat und zu seinen Fans zählt, erfüllt ihn mit Stolz. Nach einem Sommerkonzert am 29. Mai im Sausal feiert Kysèla mit „The String Hammer“ und Special Guests im Dezember auf dem Grazer Schloßberg „30 Jahre Souly Nights“. Für 2020 ist das 14. Album geplant – Leo Kysèla und seine Fans freuen sich auf noch mehr „Stringtime“! www.MagazinVIA.at

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„Um an die Quelle zu gelangen, muss man gegen den Strom schwimmen.“

Foto: Lutz Sternstein

Foto: Digitalforum

Konfuzius

dOPPeL-trIUMPH. Gleich noch ein Preis für Juwelier Hans Schullin aus Graz: Für „exzellente Schmuckkultur” wurden auf der Schmuckmesse Inhorgenta Munich 2019 die top-100Juweliere des deutschsprachigen raums gekürt – und Juwelier Schullin ist dabei. Wir gratulieren! Foto: Daniel Reiter/Meth Media

GLÄNZeNd. die Gewinner des German design award – internationaler Premiumpreis des rats für Formgebung – für 2019 wurden am 8. Februar in Frankfurt am Main verkündet. Mit dem Imagefilm „Bring Your time” sicherte sich SCHULLIN den Sieg in der Kategorie „excellence Communications design”. Zu sehen gibt’s den Film unter www.schullin.at/BringYourtime Im Bild: Hans und anne Marie Schullin

Foto: KANIZAJ Marija-M. | 2018

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GLaMOUrÖS. am 29. Juni 2019 geht der 2. Grazer Schloßbergball über die Bühne. das event unter dem Motto „Cocktail zum Schloßbergball” soll gegenüber 2018 noch mehr Sommerparty-Feeling, mehr tanzflächen sowie künstlerische und kulinarische Highlights bieten. Plus: noch mehr internationale Gäste dank Zusammenarbeit mit dem Projekt Spielberg und der Formel 1.


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Foto: Digitalforum

Die Referenten des Digitalforums am 4. April 2019 (linkes Bild, v. l., obere Reihe): Mario Herger, Markus Tomaschitz, Sascha Friesicke, Georg Loisel. Untere Reihe, v. l.: Robert Seeger, Natalie Kirkoroglu, Mark Winkler. Unteres Bild oben: Philipp Depiereux (li.), Philipp Hold. Unten: Michael Plank (li.), Bernd Albl.

Erfolgreich in die digitale Zukunft Den digitalen Wandel zu ignorieren, kann sich heute kein Unternehmen mehr leisten. Industrie 4.0 stellt als umfassende Digitalisierung nicht nur ein reines Technologiethema dar – betroffen sind neben der Technik vor allem Menschen und Organisationen. Die Konferenz für Digitalisierung hilft Unternehmen dabei, ihre individuellen Chancen und Risiken in diesem Bereich zu erkennen. Elf hochkarätige Referenten aus fünf Ländern teilen ihr Know-how im Rahmen der Konferenz – darunter Bestsellerautor Mario Herger aus den USA, Markus Tomaschitz, Vice President Corporate Human Resources bei der AVL List, Social-Media-Experte Robert Seeger und Philipp Depiereux, Gründer und Geschäftsführer der Berliner Digitalberatung und Start-up-Schmiede etventure. Das von Stenitzer Marketing organisierte Digitalforum findet am 4. April 2019 im Casineum Velden statt. Tagespass inkl. Business-Lunch: € 279,– exkl. MwSt., Gruppenbonus: 5 + 1 gratis. Infos und Anmeldung unter www.digitalforum.at

MARKETINGPFLICHTTERMIN. Begonnen hat Fifteen Seconds 2014 als kontemporäre Marketingkonferenz, mittlerweile hat sich das Fifteen Seconds Festival als internationale Plattform für Wirtschaft, Innovation und Technik etabliert. Bei der sechsten Ausgabe am 6. und 7. Juni in der Stadthalle Graz werden 6.000 Teilnehmer erwartet. www.fifteen seconds.co/festival www.MagazinVIA.at

Foto: Fifteen Seconds

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Erfolgreich tagen und genießen Das grüne Herz Österreichs gilt seit jeher als ConventionDauerbrenner. Kein Wunder, denn die Steiermark bietet alles, was es für gelungene Kongresse, Tagungen und Seminare braucht: herrliche Natur, professionelle Gastgeber und Top-Kulinarik. Das Motto der steirischen Tagungsanbieter lautet „Genussvoll tagen“ – und es hält, was es verspricht! Von Anja Fuchs

Einfach nur ein schönes Hotel zu buchen und den Aufenthalt mit einer gemeinsamen Aktivität zu garnieren – nein, um den Ansprüchen von Tagungsgästen heutzutage gerecht zu werden, reicht das schon lange nicht mehr aus. Denn auch in Sachen Geschäftstourismus sind mittlerweile Emotion, spannende Erlebnisse und nicht zu vergessen kulinarische Höhepunkte gefragt. Unter anderem, weil besondere Erfahrungen unter Foto: Tom Lamm | ikarus.cc

oben: Land des Genießens: Die Steiermark vereint Österreichs Kostbarkeiten und bietet ideale voraussetzungen für conventions, Betriebsausflüge oder incentives. So verzeichnete etwa Graz hinsichtlich der Anzahl an tagungen und Kongressteilnehmern 2018 abermals ein Plus.

Foto: ©wolfganghummer.com

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Links: Perfekte Rahmenbedingungen für Meetings oder Seminare findet man in der Steiermark quer durchs ganze Bundesland – unter anderem in den topmodernen veranstaltungs- und Konferenzräumen des Flughafen Graz, die bis zu 300 Personen Platz bieten.


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Kollegen den Teamgeist stärken und es sich in einer Umgebung, in der man sich wohlfühlt, einfach leichter und besser netzwerken lässt. Aus diesem Grund haben sich die 42 Mitglieder der Steiermark Convention – bestehend aus Hotels, Event- und Veranstaltungsbetrieben sowie Kongresszentren – darauf spezialisiert, Gästen aus aller Welt einen abwechslungsreichen und vor allem individuellen Mix an Angeboten zu liefern, gewürzt mit jahrelanger Erfahrung, Professionalität und steirischer Herzlichkeit. Und das seit mittlerweile mehr als 15 Jahren! Neu dabei im Angebotsportfolio sind www.MagazinVIA.at

übrigens ab sofort das Hotel Weitzer, das Grand Hotel Wiesler, das Hotel Daniel und das Kunsthaus (allesamt in Graz) sowie der zentral gelegene Stadtsaal in Bruck an der Mur.

Abwechslungsreicher Tagungsmix

In wenigen Worten beschrieben ist das Tagungsangebot der steirischen Betriebe so vielfältig wie die Natur des Landes. Ob ein Seminarraum mit Ausblick auf saftiggrüne Wiesen als inspirierende Ideenschmiede dient, Mitarbeiter im Rahmen von Incentives bei Kletter-Challenges im Hochseilgarten ihre Geschicklichkeit

„Die landschaftliche Vielfalt, angefangen im alpinen Hochgebirge bis hin zur sanfthügeligen Südsteiermark, spiegelt den Facettenreichtum der steirischen Tagungsanbieter wider.“ Mag. Andrea Sajben, Leitung Steiermark convention

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Foto: Philip Platzer

Foto: Steiermark Tourismus / ikarus.cc

Genussvoll tagen in der Steiermark MEETINGS, INCENTIVES, CONVENTIONS, EVENTS Steiermark Convention ist Ihre kompetente Servicestelle für alle Fragen bezüglich der Tagungsorganisation in der Steiermark. Lassen Sie sich von uns und unseren professionellen, erfahrenen Partnern beraten und betreuen!

16. Tagungsmesse in Graz Di., 9. April 2019 ab 16:00 Uhr Hotel Das Weitzer STEIERMARK CONVENTION Steirische Tourismus GmbH St.-Peter-Hauptstraße 243 8042 Graz T +43 316 / 4003-0, F DW 10 info@steiermark-convention.com www.fb.com/steiermark.convention www.instagram.com/steiermarkconvention www.steiermark.com/convention

Mit Top-Hotels und -Räumlichkeiten rund um den Red Bull Ring bietet die Region Spielberg perfekte Rahmenbedingungen für Firmenevents. Neben zahlreichen Möglichkeiten direkt am Ring tagt man etwa besonders exquisit im „Gabelkhoven Saal” des Hotel Schloss Gabelhofen in Fohnsdorf.

auf die Probe stellen, die Kreativität im Tagungsraum (wie am Red Bull Ring in Spielberg) vom Blick auf die Boxengasse oder durch Fahrerlebnisse mit PS-starken Gefährten angespornt wird oder die Geschmacksknospen im Rahmen einer

„Als international renommierter Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort ist Graz eine beliebte Kongressstadt. Dabei schätzen Tagungsteilnehmer aus aller Welt neben der ausgezeichneten Infrastruktur die angenehme Größe der Stadt – Hotels, Locations, Abendprogramme sind meist fußläufig gut erreichbar –, aber auch die herzliche Gastfreundschaft und die ausgezeichnete Kulinarik.“ Heinz Kaltschmidt, Leitung Graz Convention Bureau

kulinarischen Entdeckungsreise verwöhnt werden – die Steiermark hat garantiert für jeden etwas parat. Vor allem Genießen wird hierzulande richtig großgeschrieben – lautet die Devise bzw. die Marke der steirischen Tagungsbetriebe schließlich „Genussvoll tagen“. Ein Motto, das das ganze Jahr über – und natürlich auch quer durchs ganze Bundesland – professionell verfolgt wird. Dazu gehören selbstverständlich auch die Regionen Wein- und Apfelstraße, die von Seminarteilnehmern beispielsweise mittels E-Car oder E-Bike erkundet werden können. Um anschließend in einer der zahlreichen Buschenschänken auf ein produktives Meeting anzustoßen. Prost!

Steirische Lebenslust (er-)leben

Herzstück der grünen Mark bildet selbstverständlich die Kulturhauptstadt Graz. Die steirische Landesmetropole beeindruckt unter anderem durch ihre architektonische Kulisse mit Highlights wie dem Kunsthaus Graz, auch bekannt als „Friendly Alien“. Ein Stadtrundgang durch die City of Design inklusive UNESCO-Weltkulturerbe eignet sich perfekt als Rahmenprogramm für Firmenevents. Wer Graz kennt, weiß: Die Studentenstadt – übrigens die Stadt mit der höchsten Forschungs- und Entwicklungsquote Österreichs! – vereint Tradition und Innovation auf besonders charmante Art und Weise.

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Entspannt ins Meeting starten

Zum Genießen bzw. genussvollen Tagen zählt ganz klar auch das Thema Entspannung – vor allem nach einem produktiven Seminartag oder nach einem actionreichen Erlebnis mit dem Team! Selbstverständlich haben die steirischen Tagungsanbieter auch diesbezüglich ein umfangreiches Portfolio auf Lager: Insgesamt neun Thermen erwarten die Tagungsgäste mit Top-Well-

Foto: Hotel Pichlmayrgut

Pure steirische Lebenslust kann man auch im Rahmen traditioneller Veranstaltungen, beispielsweise des größten Volkskulturfestes Österreichs, des Aufsteirerns in Graz (dieses Jahr von 13. bis 15. September), aber selbstverständlich auch außerhalb der Hauptstadt bei weltweit berühmten Brauchtumsdarbietungen wie dem Narzissenfest in Bad Aussee (heuer vom 30. Mai bis 2. Juni) live erleben.

Der erfolg eines Seminars oder Meetings hängt stark von der infrastruktur ab – sprich, von der gewählten Location. im Seminarhotel Pichlmayrgut im ennstal zwischen Dachstein und tauern findet man (neben atemberaubender Bergkulisse!) Räumlichkeiten mit modernster technik und viel tageslicht.

» GRAZ – KONGRESSE MIT GENUSS « Österreichs GenussHauptstadt bietet das beste Rezept für erfolgreiche Tagungen: Wunderschöne Altstadt mit südlichem Flair, moderne Kongress- und Veranstaltungszentren, lebendige Universitätsstadt und attraktive Kulturszene garniert mit steirischer Kulinarik und Gastfreundschaft.

Informieren Sie sich online: GRAZ VENUE FINDER & GRAZ CONVENTION BUREAU www.graztourismus.at/kongress Wir freuen uns auf Ihre Anfrage: kongress@graztourismus.at T +43 316 80 75-0

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Infos & Kontakt Wenn nach einem Seminar oder Meeting ein herrliches Gläschen Wein und weitere typisch steirische Köstlichkeiten warten, weiß man, warum es hierzulande „Genussvoll tagen” heißt. Foto: Steiermark Tourismus / Harry Schiffer

nessangeboten und unwiderstehlichem Wohlfühlambiente für jedes Bedürfnis. So sorgen etwa spezielle Spa-Treatments mit Almkräutern, Vulkangestein und Kürbiskernen dafür, dass sowohl Körper als auch Geist schnell wieder revitalisiert werden und die Teilnehmer relaxt und mit klarem Kopf in die nächsten Meetings starten können. Eines ist jedenfalls sicher: Ob Naturerlebnis, Kulinarium, Brauchtum, Tradition oder Wellness – egal, welche Kombination man

sucht, die Steiermark bietet zu allem ein spannendes, individuelles und genussvolles Rahmenprogramm aus regionaler Kulinarik sowie außergewöhnlichen Locations. Und auf Wunsch auch mit atemberaubenden Grenzerfahrungen – etwa im Rahmen der Incentive Highlights, die gemeinsam mit den Eventagenturen der Steiermark Convention je nach Wunsch und Budgetvorgabe kombiniert und gebucht werden können.

Die Steiermark Convention ist kompetente Servicestelle in allen Belangen hinsichtlich Tagungsorganisation in der Steiermark. Die Beratung erfolgt rasch und kostenlos. Der aktuelle Tagungsplaner der Steiermark Convention kann kostenlos unter info@steiermark-convention.com oder auf der Website bestellt werden. Steiermark Convention Steirische Tourismus GmbH St.-Peter-Hauptstraße 243 8042 Graz Tel. +43 316/400 30 info@steiermark-convention.com www.steiermark-convention.com

Tagen, Feiern, Tradition erleben – das ganze Jahr über im Pichlmayrgut! Erleben Sie von allem das Beste im Hotel Pichlmayrgut in der Region Schladming-Dachstein. Eine Kombination aus anregenden Diskussionen und Lerninhalte im Seminar, das professionell und individuell durch ihren exklusiven Seminarbetreuer organisiert wird. Rundherum erwarten Sie anspruchsvolle Side-Events.

Die einzigartige Lage des familiengeführten, traditionsreichen Hauses macht es möglich. Nur wenige Fahrminuten vom Unesco Weltnaturerbe Dachstein entfernt, zentral und gut erreichbar mit Auto, Zug oder Flugzeug, bietet das Hotel Pichlmayrgut alles, was man für ein erfolgreiches Seminar und unvergessliche Rahmenprogramme benötigt: • • • • • • •

133 Zimmer 7 Seminarräume mit Tageslicht

befahrbare Veranstaltungshalle (1.000m2) 3.000m2 Alpen-Spa neu eröffnetes, bestens ausgestattetes Fitness-Studio unmittelbare Nähe zum Skigebiet Reiteralm Seminarvollpensionspauschale ab € 122,50 netto im Doppelzimmer (€ 139,– Einzelzimmer)

Gekrönt wird ein abwechslungsreiches Programm durch die kulinarischen Genüsse unserer ausgezeichneten Küche, die Sie im idyllischen Innenhof oder einem der gemütlichen Stüberl und Restaurants genießen können. Exklusiv für VIA-Leser! Cocktail-Kurs mit unserem Barchef – nur € 18,00 pro Person! 100 HOTEL PICHLMAYRGUT GmbH & Co KG • Geschäftsführer Christian Steiner • Pichl 54 A-8973 Schladming • www.pichlmayrgut.at • seminar@pichlmayrgut.at • Tel.: 06454 7305 66


SEMINARE & EVENTS MIT ADRENALINKICK

AM SCHÖNSTEN SPIELPLATZ ÖSTERREICHS Eine faszinierende Naturkulisse prägt die Region Murtal rund um den Spielberg in der Steiermark. Vielfalt und Abwechslung sind das Rezept einer Urlaubsregion, die auch für Veranstaltungen und Incentives eine enorme Anziehungskraft besitzt. NOMEN EST OMEN. Das Projekt Spielberg steht für Adrenalinkicks bei den Fahrerlebnissen oder den Spitzenevents der Extraklasse. Actionreiche Fahrerlebnisse stehen am Red Bull Ring für Ihr Event zur Auswahl: > > > >

Selber Fahren oder Mitfahren Onroad oder Offroad Zweirad oder Vierrad Sommer- oder Winterfahrerlebnisse

Ob auf zwei oder vier Rädern, on- oder offroad, im 9-PS-Go-Kart, im KTM X-Bow, im Formel Renault oder mit dem eigenen Fahrzeug: Hier können Sie und Ihre Gäste Motorsport-Feeling pur erleben. Und auch im Winter bietet der Spielberg unendlich viele Möglichkeiten, sich auf zwei oder vier Rädern mal so richtig auszutoben. Erlebnisrunden,

Wintertrainings oder Drift-Sessions schaffen bei jedem Motorsportfan unvergessliche Glücksmomente. Mit ausgewählten Hotels und Räumlichkeiten bietet die Region Spielberg die perfekte Destination für jeden Firmenevent, von der Tagung über die Produktpräsentation bis hin zum Incentive. Die hervorragende Küche und erstklassiger Service sorgen dafür, dass sich der Gast voll und ganz auf seine Veranstaltung konzentrieren kann. Im Hotel Schloss Gabelhofen bezaubern die Veranstaltungs- und Seminarräume durch ihren Charme. Elegante Säle und Salons, sowie verschiedenste Seminarräume mit modernster Ausstattung, bieten den perfekten Rahmen für Veranstaltungen jeder Art. Weitere individuelle Seminarmöglichkeiten finden Sie auch im Landhotel Schönberghof, Gästehaus Enzinger, Hotel G'Schlössl Murtal, Hotel Steirerschlössl, Steirerschlössl Gästehaus und Hotel Hofwirt.

Der Spielberg bietet für jeglichen Rahmen die perfekte Location! Anfragen und nähere Informationen unter anfrage@projekt-spielberg.com oder projekt-spielberg.com


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Kongresszuwachs in Graz

Die nach Wien zweitgrößte Stadt Österreichs kann sich als Tagungsdestination durchaus sehen lassen: Ganz nach Vorliebe und benötigter Kapazität bietet die Genusshauptstadt sowohl historische als auch moderne Kongresszentren (natürlich jeweils technisch top ausgestattet). Neben traditionellen Hotels lassen sich auch immer mehr Hotelketten im Stadtzentrum nieder. Als Universitätsstadt wird Graz vor allem von Veranstaltern wissenschaftlicher Tagungen sehr geschätzt und genießt international einen guten Ruf.

Graz kann’s!

Was Graz noch so attraktiv macht? Nun, man könnte sagen: Graz bietet alles, was man braucht – jedoch fernab von der Hektik einer Großstadt, sondern mit einer gewissen Gemütlichkeit und Lässigkeit. Was Tagungs-

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gäste zu schätzen wissen: Ein Großteil der Hotels liegt in bequemer Gehdistanz zu den Kongresszentren – und auch zur wunderschönen, lebendigen Altstadt. Gastfreundlichkeit wird hier großgeschrieben, der Titel Genusshauptstadt spricht ohnehin für sich, das Kulturprogramm ist abwechslungsreich und auch das Grazer Umland hat jede Menge zu bieten – schließlich liegt die Stadt mitten im Weinland! Kein Wunder also, dass Graz allein im Jahr 2018 bei 174 Tagungen und Kongressen mehr als 56.000 Kongressteilnehmer aus aller Welt begrüßen durfte. Im Vergleich zu 2017 ein Zuwachs, sowohl an Kongressen als auch an Teilnehmern! „Für den Graz Tourismus sind Tagungen und Kongresse ein überaus wichtiges und stabiles Segment. Circa 14 Prozent aller Übernachtungen werden dem MICE-Bereich – Meetings, Incentives, Conventions, Exhibitions – zugeordnet“, so Heinz Kaltschmidt, Leiter des Graz Convention Bureau. Auch die hohe Internationalität der Graz-Besucher sei zu einem wesentlichen Teil auf das Segment Kongresse und Tagungen zurückzuführen und die touristische Wertschöpfung sei aufgrund der statistisch hohen Durchschnittsausgaben von Kongressgästen noch bedeutender.

Infos & Kontakt Termine und Details zu Kongressen in Graz gibt es hier: www.graztourismus.at/kongresskalender Der Grazer Tagungsplaner (Bild) dient als praktische Organisationshilfe. Bestellen kann man den kostenlosen Planer hier: Graz Convention Bureau Graz Tourismus & Stadtmarketing GmbH Messeplatz 1, 8010 Graz Tel. +43 316/8075-0 kongress@graztourismus.at www.graztourismus.at/kongress

im Messecongress Graz – mit Österreichs modernster veranstaltungshalle, der Stadthalle Graz – finden jährlich 50 Kongresse, Konferenzen und tagungen statt.verfügbar sind 25 unterschiedlich große, modernst ausgestattete tagungsräume.

Foto: ©Werner Krug 2002, 8020 Graz, www.derkrug.at

Kongresse, Seminare und Messen bilden einen bedeutenden Bestandteil des Tourismus der Landeshauptstadt.


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16. Tagungsmesse in Graz

Foto: Harry Schiffer Photodesign (2)

Am 9. April versammelt sich das Who is who der steirischen Tagungsbranche in der Landesmetropole, um Neuigkeiten der Branche zu präsentieren – und steirische Kulinarik zu genießen!

Alljährlicher Gedankenaustausch: Auf dem Programm der tagungsmesse stehen networking, innovative ideen und – nicht zu vergessen – die herrliche steirische Kulinarik!

Foto: Steiermark Convention, MCG/Martin Wiesner

INDIVIDUELL, PROFESSIONELL UND HERZLICH

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Mag. Andrea Sajben, Leitung Steiermark convention

ie Steiermark Convention, eine Angebotsgruppe von Steiermark Tourismus, steht seit mehr als 15 Jahren für höchste Qualität. Die landschaftliche Vielfalt, angefangen im alpinen Hochgebirge bis hin zur sanft-hügeligen Südsteiermark, spiegelt den Facettenreichtum der steirischen Tagungsanbieter wider. Unsere 42 Mitglieder stehen für Individualität, Professionalität und Herzlichkeit. Unter dem Motto „Genussvoll tagen“ erleben Tagungsgäste die kulinarischen Highlights, können bei Führungen bei den lokalen Produzenten einen Blick hinter die Kulissen werfen und bei Incentives und Teambuilding-Aktivitäten die Vielfalt der Steiermark erfahren. Im neuen Tagungsplaner der Steiermark Convention sind alle 42 Mitglieder repräsentiert und es wird ein kleiner Einblick in die Steiermark als ideale Tagungsdestination vermittelt.

Steiermark Convention Steirische Tourismus GmbH St.-Peter-Hauptstraße 243, 8042 Graz, Tel. +43 316/4003-0 www.steiermark.com/de/steiermark-convention

Gemeinsam genussvoll tagen Am 9. April 2019 findet die bereits 16. Tagungsmesse statt, diesmal im Hotel Weitzer in Graz. Im Rahmen des Events treffen sich die Top-Tagungsanbieter der Steiermark, um die neuesten Seminar- und Incentive-Angebote zu präsentieren. Worauf man sich freuen darf: spannende Networking-Gelegenheiten, innovative Teambuilding-Ideen sowie einmalige Gewinnmöglichkeiten bei den Mitgliedsbetrieben der Steiermark Convention! Kulinarisch abgerundet wird das Event von saisonalen Spezialitäten aus den Regionen sowie prämierten steirischen Weinen. Anmeldung per Mail unter registration@steiermark-convention.com oder telefonisch unter +43 3112/38 585-4

Auch heuer bieten sich spannende Gelegenheiten für das networking mit allen 42 Mitgliedern der Steiermark convention – einmalige Gewinnmöglichkeiten inklusive!


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CONGRESS GRAZ STILL MAKING HISTORY. All in one. Der Congress eignet sich für so gut wie alle Veranstaltungen. Symposien, Ausstellungen, Kongresse, Bälle und Konzerte finden regelmäßig im historischen Ambiente statt. Mit topmoderner Ausstattung und hervorragender Akustik.


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Glanzvolle Streiflichter – Events am Flughafen und rundum

Millionster Passagier Vernissage mit (v. l.) Michael Grossmann, Leiter Kulturamt Stadt Graz, Künstlerin Friederike Schwab und Mag. Gerhard Widmann, GF Flughafen Graz.

Vom Kommen, Gehen und Bleiben

Foto: Flughafen Graz

Foto: Flughafen Graz

Foto: Flughafen Graz

Foto: Foto Fischer

Eine über einen langen Zeitraum verfügte Serie von Arbeiten über das Phänomen der Veränderung und Verwandlungen menschlicher Zugehörigkeit und Suche präsentiert Friederike Schwab bis 7. April 2019 in der Flughafengalerie.

Den millionsten Passagier in einem Jahr begrüßten am 14. Dezember des Vorjahres DI Wolfgang Malik, Vorstandsvorsitzender der Holding Graz und Mag. Gerhard Widmann, Geschäftsführer des Flughafen Graz: Benjamin Krause ist aus Calgary kommend mit KLM über Amsterdam nach Hause geflogen. Als Draufgabe schrieb der Flughafen Ende 2018 mit dem besten Passagiererlebnis in einem Jahr Geschichte.

Das süße Summen

Christkindlaktion

Freie Sicht aufs Feld

Der Honig des Flughafen Graz wurde bereits mit einer Silberauszeichnung veredelt. Da lag der Wunsch nah, ihn für alle interessierten Leckermäuler zugänglich zu machen. SPAR hat die Idee begeistert aufgegriffen und so ist das Gold der Bienen ab sofort (solange der Vorrat reicht) in der SPAR-Filiale am Flughafen erhältlich. Im Bild Mag. Christoph Holzer (GF SPAR Steiermark & Südburgenland, l.).

Im Rahmen der Aktion „Warten aufs Christkind” am Flughafen Graz wurde am 24. Dezember für das VinziDorf Hospiz der Elisabethinen gesammelt. Nach einer Aufrundung durch den Flughafen konnte Geschäftsführer Mag. Gerhard Widmann einen Scheck über € 5.000 an MMag. Dr.Christian Lagger (l.), Geschäftsführer des Krankenhauses der Elisabethinen übergeben.

Für Flugzeugenthusiasten stehen neuerdings zwölf „Fotolöcher” für eine ungestörte Sicht auf das Fluggeschehen am Flughafen Graz zur Verfügung. Geplant wurden die Fotohotspots mit den Vereinen Airportclub Graz, Flughafenfreunde Graz sowie dem Spotterteam Graz. Im Bild deren Vertreter Manfred Pamer, Roland Bergmann, Kurt Trattner und Peter Zandonella mit Mag. Gerhard Widmann (v. l.).


Bezahlte Anzeige • Foto: Wolf / Flughafen Graz

Im Überblick GENERAL AVIATION

ABFLUG | DEPARTURES

16

Check-in Counter

1

General Aviation Center

3

Passkontrolle | Passport Control

2

VIP-Raum | VIP-Lounge

4

Sicherheitskontrolle | Security Control

3

Passkontrolle | Passport Control

18

Abflug | Departure Schengen

4

Sicherheitskontrolle | Security Control

20

Abflug | Departure Non-Schengen

19

Gates

9

Information

1

2 3

Bankomat | Cash Dispenser

8

OBERGESCHOSS | FIRST FLOOR

24 22

ERDGESCHOSS | GROUND FLOOR

25

13

8 4

7 6

Verkehrsabfertigung Traffic Handling

19

14

3 10

5

23

11

16

15

12

11 12

18

17 4

11

CAR RENTAL

BUS

3

5 19 20

5

BAHN RAILWAY

Foto: Flughafen Graz

21

ANKUNFT | ARRIVALS

13

Ankunft | Arrival Schengen

6

Steiermärkische Sparkasse | Bank

21

Kinderspielplatz | Playground

10

Serviceschalter | Service Counter

22

VIP-Lounge

9

Ankunft | Arrival Non-Schengen

11

Dienstleistungen | Services

23

Aussichtsterrasse | Viewing Platform

3

Passkontrolle | Passport Control

12

24

Restaurant Globetrotter

7

Zoll | Customs

Reisebüros, Veranstalter | Travel Agencies, Tour Operators

25

Galerie | Gallery

SERVICE

5

Café

www.flughafen-graz.at

14

SPAR Supermarkt | Supermarket

15

Fluggesellschaften, Ticket-Counter | Airlines

17

Heinemann Duty Free

Konferenzräume | Conference Rooms 1/2/3/4

Internet-Terminals Stiegenaufgang | Staircase to First Floor Lift | Elevator


rohani Europas größte Teppichausstellung Schloss Kornberg bei Feldbach Bis 13. Oktober 2019 | Di–So 10–18 Uhr www.rohani.at


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