Via 01 2015

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Münzgrabenstraße 84 b Messequartier | 8010 Graz

Fotos: Robert W. Sackl-Kahr Sagostin

Kultur der Maroons lle o sv ni m ei eh g die Afrika in Amerika – chaftler des Jahres ns se is W m vo n All-Visione er e: Simone Kopmaj m im st zz Ja er se Aus

Das steirische Magazin für Reisen, Kultur, Wirtschaft und Genuss, Ausgabe 1/2015, VP € 2,50; P.b.b., 02Z031495 M


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Andenken *Werner Krause ist Kulturredakteur der „Kleinen Zeitung” in Graz

Foto: Fotolia/valdis torms

Wackeldackel mit Wackeldeckel

Von Werner Krause*

erne und stolz bezeichnet sich der Mensch als Krone der Schöpfung. Eine ungeheuerliche Anmaßung, ein unglaublicher Fall von Wahlbetrug, weil weder Pflanzen noch Tiere und sonstige Lebewesen beim Urnengang ein Stimmrecht erhielten. Diese Krone, sie ist ein fragwürdiger Wackeldeckel nur, noch dazu mit schiefem Sitz. Rein hierarchisch gesehen tragen momentan die Tiere die Ersatzkrone. Aber wenn wir Menschen es nicht mehr bringen, weil wir auch den nächsten PISA-Test nicht schaffen oder keine neuen Ozonlöcher in den Himmel reißen, übernehmen wieder die Tiere. Es ist schon jetzt nicht mehr zu übersehen, wie sie versuchen, sich eine günstige Ausgangslage zu verschaffen. Hunde, allen voran der heimtückische Wackeldackel, schleichen und schleimen sich in Brutal-Wahrheit doch nur an uns an, weil sie glauben, wir würden ihnen das Geheimnis des Feuermachens oder des fachgerechten Baues eines Billy-Regals verraten. Nix da. Aber es ist an uns, nicht zur Krone der Erschöpfung zu verkommen oder nichts als eine Schaumkrone auf dem oberen Ende zu tragen. Spott und Hohn wären der gebührende Lohn. Obacht also ist geboten, und auch Respekt. War es nicht Darwin, der tierisch gut nachwies, von wem wir den aufrechten Gang erlernten? Und war es nicht auch er, der erklärte, dass Pflanzen eigentlich rein sensorisch weitaus mehr im Stempel haben als wir, sogar der gemeine Schachtelhalm? Es mag ein Glücksfall sein, aber echt nur für uns, dass sie durch rätselhafte Schöpferhand in den Boden genagelt wurden und daher einen doch erheblich eingeschränkten Bewegungsradius haben. Dennoch gilt: Auch ihnen gebührt Ehrfurcht und Anerkennung, grenzenlose Verachtung hingegen all jenen, die meinen, es zieme sich, einen in der Krone zu haben. Aber von ihnen ist in diesem Heft ohnehin nicht die Rede. Gut und richtig so.


10 MONDHELL Santo Antão 15 MAROKKO Der Vollmond des Glaubens 16 MONUMENTAL Dharamsala 20 MAROONS in Suriname Foto: Fotolia

halski /Patryk Mic

Daniela Gross

Foto: Christian Brandstätter Verlag/ Rita Newman

30 MAHLZEIT mit Hanni Rützler 32 MINERALIK Weine aus Roero 36 MITTAGS im Beaulieu von Herrn Heinrich 38 MUNTER Martina Hohenlohe

TOUCH 44 MONDE etc. Wolfgang Baumjohann 46 MOTIVIEREND Autor Manfred Lütz 48 MITTEILSAM Bilder von Karl-Heinz Schein 50 MÖBEL „Extremis” von Dirk Wynants

TRADE 53 MUSTERBEISPIEL COMMOD-Haus 57 MEETINGS und Goldene Flipcharts

Foto: Oliver Wolf

er Künstler Jason Polan will jeden Menschen in New York zeichnen. Als Polan 8.300 Porträts gezeichnet hatte, gratulierte ihm die „New York Times” zu der Wegmarke – „ein Zehntel von einem Prozent”. Außerdem prophezeihte man ihm, dass er noch 79 Jahre lang ununterbrochen zeichnen müsste, also eine Person alle fünf Minuten, ohne zu essen und zu schlafen, um sein Ziel zu verwirklichen, um alle knapp 8,2 Millionen New Yorker zu porträtieren. Aber Polan zeichnet weiter. „Gescheitert bin ich nur”, sagt er, „wenn ich aufhöre”. Menschen mit Leidenschaften, besonderen Begabungen und einer Art von positiver Besessenheit rücken wir diesmal ins Zentrum. Aufhören ist beispielsweise auch für KarlHeinz Schein kein Thema. Der Leobener nimmt seit vier Jahren täglich Motive mit seiner Kamera auf und stellt schließlich eines davon online. Manchmal hat er bis zu 10.000 Zugriffe auf seine Fotos. Weniger mit dem Web als mit dem Weltall beschäftigt sich der Wissenschaftler des Jahres, Wolfgang Baumjohann. Er hat uns über Polarlichter und Plasma-Jets erzählt. Dass wir unser eigenes Leben nicht versäumen sollen, davor warnte uns der Theologe und Psychotherapeut Manfred Lütz. Wir ließen uns einführen in das Sehen und Denken einer Weltbürgerin – Inge Morath. Und wir nahmen mit großer Lust die berührenden Porträts von Fotokünstler Robert Sackl-Kahr Sagostin entgegen, die das VIACover zieren. Einige davon sind auch im Rahmen der Ausstellung „Menschenbilder 2015“ bis 9. April auf dem Grazer Mariahilferplatz zu sehen. Viel Vergnügen mit einer extrem „menschelnden” Frühjahrsausgabe von VIA!

26 MOLTO VIVACE Breslau

TA S T E

60 MITTENDRIN in der steirischen Convention 72 MOTOR Citroën DS

MOVE 76 MULTITALENT Alfredo Barsuglia 77 MOMENTE mit Gerhard Balluch 78 MENSCHENBILDER von Inge Morath 81 MEHRSTIMMIG Simone Kopmajer

E S S AY

Foto: Barsuglia

Editorial

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T R AV E L

3 ANDENKEN Die Krone der Schöpfung 8 QUERWELTEIN Ein Hoch auf den Enzian!

VIA-AIRPORTJOURNAL GRAZ, das Magazin für Reisen, Kultur, Wirtschaft und Genuss. Herausgegeben mit Bewilligung der Flughafen Graz GmbH, A-8073 Feldkirchen MEDIENINHABER: Corporate Media Service GmbH, Geschäftsführer: Harald Kopeter, Münzgrabenstraße 84 b/Messequartier, 8010 Graz SEKRETARIAT: Daniela Weber, Tel.: 0 31 6/90 75 15-11, Fax: 0 31 6/90 75 15-20, office@cm-service.at CHEFREDAKTION: Mag. Daniela Grundner-Gross, Tel.: 0 31 6/90 75 15-41, daniela.gross@cm-service.at, via@cm-service.at REDAKTION: Birgit Derler-Klein, Mag. Roswitha Jauk, Mag. Andrea Kreuzer, Mag. Claudia Rief-Taucher MITARBEITER/-INNEN

DIESER

AUSGABE: Helgard Below, Rainer Heubeck, Jutta Fuhrmann, Otmar Klammer, Werner Krause, Mag. Clarissa Mayer-Heinisch,

Mag. Doris Poelt, Robert Sackl-Kahr Sagostin, Henry Sams, Mag. Peter Seebacher, Günter Spreitzhofer, Walter Titz, Michael Tschida INSERENTENBETREUUNG: Mag. Eva Semmler-Bruckner (DW 22), Jutta Fuhrmann (0676/333 66 60) DRUCK: Niederösterreichisches Pressehaus PRODUKTION: m4! Mediendienstleistungs gmbH & co kg, Schönaugasse 64, 8010 Graz, www.m-4.at, Art Direction: Brigitte Figura

Egal, wie Dir unsere Politik gefällt: Mach sie mit uns besser. 4

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na/Fotolia nika Galki Foto: Vero

Foto: Oliver Wolf

Sommerflugplan 2015 Mehr Infos finden Sie unter www.flughafen-graz.at

Direktor Mag. Gerhard Widmann

Per Flug ins Urlaubsglück Der Sommerflugplan des Flughafen Graz setzt sich aus rund 50 Destinationen in 20 Ländern zusammen. Über die erfreulichen News sprachen wir mit FlughafenDirektor Gerhard Widmann. Von Roswitha Jauk

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Kommt Sommer, kommt Griechenland. Dürfen wir uns auch heuer auf gute Flugverbindungen freuen? Ja, das dürfen Sie! Neben den guten Linienverbindungen bietet der Flughafen Graz im Sommerflugplan – also ab 29. März – wieder zahlreiche Ferienflüge. Kroatien steht genauso am Plan wie beispielsweise Italien, Tunesien, Bulgarien oder Spanien. Griechenland ist sogar mit elf Destinationen vertreten! Muss man auf den Sommer warten oder gibt es auch im Frühling bereits schöne Ferienflüge? Die meisten Flüge pro Woche gehen auch in diesem Sommer wieder an die türkische Riviera, direkt von Graz nach Antalya, und das bereits ab Anfang März – man muss also nicht auf den Sommer warten. Ähnlich ist es mit Palma de Mallorca: Flüge auf die größte Baleareninsel gibt es schon ab Mit-


hotocase.de Foto: dinozzaver/p

AIRPORT

Foto: helen/photo ca

se.com

Stockholm (ganz links) und Malta (Mitte und oben) sind nur zwei der zahlreichen Destinationen, die ab 29. März 2015 auf dem Sommerflugplan des Flughafen Graz zu finden sind.

Sommerflugplan Highlights te Februar zwei Mal, später sogar sechs Mal pro Woche. Neu sind auch Abflüge im April und Mai nach Malta, durchgeführt von Moser Reisen. Die Insel Malta ist vor allem für ihre vielfältige Flora und die einzigartigen neolithischen Megalithanlagen berühmt. Entspannungssuchende freuen sich über die wunderschönen Sand- oder Kiesstrände und kleinen Buchten. Sonderflüge werden auch angeboten .... Wie jedes Jahr gibt es auch 2015 ein interessantes Angebot an Sonderflügen, oft in Kombination mit Rundreisen. Neu sind hier die Flüge nach Nîmes, Porto und Stockholm. Weitere Destinationen ab Graz sind unter anderem Tallinn, Exeter, London, Lourdes, Cork, Sevilla oder Glasgow. Was gibt es Neues von den Linien? Durch die vielen Flüge ab Graz zu großen Umsteigeflughäfen wie Frankfurt am Main,

Wien und München ist die Steiermark sehr gut mit der Welt vernetzt. Die Schweizer Metropole Zürich, die derzeit 17 Mal pro Woche ab Graz bei InterSky auf dem Flugplan steht, bekommt nun eine weitere Verstärkung. SWISS fliegt ab Ende März einen täglichen Mittagsflug, womit das Umsteigen im Angebot der SWISS bzw. der Star Alliance bequemer wird. Praktisch für Weiterflüge z.B. nach New York, Delhi, Chicago oder Montreal. Ebenfalls eine Verstärkung erfährt die Flugverbindung nach Berlin: Mit einer zusätzlichen Samstagsrotation ist nicht nur die deutsche Bundeshauptstadt ab Ende März täglich direkt erreichbar. Auch die Umsteigemöglichkeiten der airberlin z. B. nach Moskau, Dubai, Stockholm oder Abu Dhabi sind so besser nutzbar. Und über das Drehkreuz in Abu Dhabi bestehen vielfältige Reisemöglichkeiten mit der Partnerairline Etihad Airways, zum Beispiel nach Asien, Afrika oder Australien.

■ Rund 50 Destinationen in 20 Ländern ■ Neu: ein zusätzlicher täglicher Mittagsflug nach Zürich – durchgeführt von SWISS. ■ Neu: ein zusätzlicher Samstagsflug mit airberlin nach Berlin – damit ist die deutsche Bundeshauptstadt täglich ab Graz erreichbar. ■ Griechenland ist mit 11 Flugzielen vertreten. ■ Neu: Malta im April und Mai ■ Palma de Mallorca steht bis zu sechs Mal wöchentlich auf dem Flugplan. ■ Neu: Sonderflüge nach Porto, Stockholm und Nîmes. 7


Querweltein

Michael Tschida ist Kulturredakteur und lebt in Graz.

Ein Hoch auf den Enzian!

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AIR RACE IN ROVINJ. Wegen „unüberwindbarer organisatorischer und finanzieller Herausforderungen” kann das Red Bull Air Race nicht wie geplant in Sotschi stattfinden, weshalb Rovinj kurzfristig einspringt. Somit wird Valdibora an der Nordküste von Rovinj am 30. und 31. Mai zur Kulisse für dieses Sport-Event, bei dem Piloten ihre extrem manövrierfähigen Rennflugzeuge nur wenige Meter über dem Boden durch einen Parcours navigieren. Mehr unter www.istra.hr, dazu noch ein ultimativer Hoteltipp (s. Foto links): www.lonehotel.com

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Foto: Keukenhof

Foto: Lone Hotel

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n meinem Geburtsmonat März ist nicht nur leicht ablesbar, wann, sondern auch wo ich. Also, Folgendes: Meine Mutter war einige Sommer über Wirtin auf der Bertahütte unter dem pyramidigen Mittagskogel. Aber im Herbst 1962 musste sie dem Alpenvereinsobmann gestehen, dass sie. Also nächstes Jahr leider nicht mehr. Nämlich schwanger. „Drauf trink’ ma an Schnaps!“, sagte der. Fruchtwasser mit Enzian quasi. Wie das meine Mutter und mein Vater bei den dünnen Hüttenwänden und den vielen Gästen im Matratzenlager? Keine Ahnung. Wahrscheinlich war ich deshalb ein ziemlich stilles Kind. Aber eines hatte ich schon mit der Muttermilch (und ohne Enzian) aufgesogen: Gastfreundschaft. So gelang es meiner Mutter zum Beispiel, in unserer winzigen Küche einen ganzen Omnibus voll hungriger Rom-Pilger auszuspeisen. Ein Onkel, der Pfarrer im Waldviertel war, hatte mit ihnen kurzerhand bei uns in Villach Station gemacht und schwupps bei der Tür hereingefragt: „Gibt’s was zu essen?“. Gab’s. Durch wundersame Kirchtagssuppen-Vermehrung und Blockabfertigung: zehn Esser und zehn Esser und zehn Esser und ... Jene, die nichts haben und das noch brüderlich teilen, bewundere ich seit jeher. Auf Ithaka winkte uns einmal ein Schafhirte zu sich in die Schindelhütte. Da saßen also wir sechs Studenten auf dem Lehmboden und er auf seinem Strohsackbett und wir tranken Ouzo und aßen Baklava und wir lachten und unterhielten uns mit Hilfe des besten Langenscheidts der Welt, nämlich mit Händen und Füßen. In Krakau stellten sich zu Solidarność-Zeiten Freunde um 5 Uhr Früh mit Lebensmittelkarten in einer Fleischerei an, nur um uns eine polnische Delikatesse zum Frühstück servieren zu können: Krakauer, was sonst? Und wir erfuhren: Zu Weihnachten gibt es in Polen immer ein Gedeck zu viel auf dem Tisch – es könnte ja noch einer kommen . . . Man würde es immer gern zurückgeben: Die besten Sardinen seit Fischergedenken auf einem ägyptischen Kutter, in einer Pfanne zum Gotterbarmen gebraten von Matrosen, die eher so aussahen, als ob sie einen mit Haut und Haaren verschlingen und nicht verköstigen möchten. Das exotische Barbecue bei den Maori in der Nähe des Strandes, an dem der erste Teil von „Herr der Ringe“ gedreht wurde. Oder das Geselchte mit Kraut und Knödel bei der Amish-Familie nahe Indianapolis, samt „Schwetze in die Muddersprooch“. Wobei: Gastfreundschaft kann natürlich bis zum Magen erhebend sein. Mir ist es noch nie passiert, aber einem Freund, den es mit einer Trekking-Partie im Norden Chinas mitten in eine Hochzeit verschlug. Das „Hallo!“ über die „Langnasen“ war natürlich groß, und die Ehrengäste kamen in den Genuss eines Rituals, dessen nur die Höchsten würdig sind: Der Clanführer spuckte auf einen weißen Teigbatzen, knetete ihn, riss ein Stück herunter und aß es. So ging es der Reihe nach über die Dorfältesten und den Bräutigam bis hin zu meinem Freund. Dass der Batzen allein durchs Kneten farblich Richtung Leberknödel mutierte, war noch das Geringste. Er hätte wohl ein Königreich für einen Enzian gegeben.

Foto: fiorinellaroca.it

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T R AVE L „Man kann eine fremde Stadt besser erfahren, wenn man sie durchläuft.“

Erhard Blanck (* 1942), Schriftsteller und Maler

Ein Meer aus Blumen

Foto: shutterstock

Alle, die Italien und hier ganz speziell den Gardasee im Frühling erleben wollen, dürfen sich an dessen südlichstem Zipfel auf ein kleines Naturwunder gefasst machen: Die Burg von Lonato di Garda wird alljährlich zum Schauplatz der „Fiori nella Rocca”. Die Blumen-Festung lädt dieses Jahr vom 10. bis 12. April 2015 zum Zusammenspiel aus Düften, Farben und Kultur ein. www.fiorinellarocca.it

KULTURHAUPTSTADT PILSEN. Zwei Österreicherinnen haben es sich zur Aufgabe gemacht, Interessierte durch die Kulturhauptstädte Europas zu führen. Jenseits der touristischen Trampelpfade eröffnen sich dabei den Besucherinnen und Besuchern völlig neue Perspektiven. www.capcult.org

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Foto: Keukenhof

Foto: Red Bull

MALERISCH. Keine Frage, die Reise geht natürlich nach Holland – in den Blumenpark Keukenhof in Lisse bei Amsterdam – um ganz genau zu sein. Die Frühlingsblumenschau lässt sich dieses Jahr von van Gogh inspirieren, zu bewundern gibt es ein Porträt des Meisters, das als Mosaik aus Tausenden Tulpen entsteht. www.keukenhof.nl

TOP-ADRESSE. 1844 eröffnete Johannes Baur, ein gelernter Zuckerbäcker, der sich immer mehr zum TourismusVisionär entwickelte, das „Baur au Lac”. Der edle Prachtbau wurde schnell zu einem Wahrzeichen von Zürich. Heuer blickt die Hotellegende auf 171 Jahre zurück und lässt Gäste mit dem „Stars au Lac”-Package an diesem Ereignis teilhaben – Helikopterflug inklusive. www.bauraulac.ch

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Insel der Winde Im Paúl-Tal von Santo Antão gedeihen Bananen, Kaffee und Zuckerrohr: Eine Wanderung durch das grünste Tal der Kapverden. Von Rainer Heubeck

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Limo und Fatima Vaz del Gado haben aufgetischt, was die kleinen Felder und Terrassen, auf denen sie Obst und Gemüse anbauen, hergeben: Yams, Süßkartoffeln und gebackene Bananen. Dazu gibt es Fisch. All die Köstlichkeiten hat Marlina dos Reis zubereitet, eine Cousine. Gekocht hat sie in einer dunklen Küche eines kleinen Steinhauses, zum Teil auf Holzfeuer, zum Teil mit einem Gasbrenner. Das Wasser hat sie vorher zu Fuß von einer nahe gelegenen Quelle geholt. Als wir die Familie um 13 Uhr besuchen, steht sie bereits seit drei Stunden am Herd. Haus-


Foto: istock/Tobias Helbig

TRAVEL

Santo Antão besitzt die beeindruckendsten Landschaften der Kapverdischen Inseln. Der Einsatz der Beinmuskeln wird mit interessanten Tälern und spektakulären Berglandschaften belohnt.

herr Limo Vaz del Gado, der knielange Jeans und Flip-Flops trägt, bringt selbst gebrannten Zuckerrohrschnaps, auf den Kapverden „Grogue“ genannt, als Aperitif. Nach der Mahlzeit, die wir im Freien einnehmen, serviert seine Frau Fatima den Kaffee – eine Kreuzung aus „Robusta“ und „Arabica“, der von der Familie selbst angebaut und kurz vor unserem Besuch frisch geröstet wurde. Den fein gemahlenen Kaffee übergießt Fatima mit heißem Wasser und wartet bis sich das Pulver absetzt. Schon nach dem ersten Schluck ist klar: Dies ist der beste Kaffee, den ich je-

mals getrunken habe. Nach der vierten Tasse, als wir aufbrechen und weiter wandern, bin ich davon noch immer überzeugt. Wenige Minuten später stehen zwei Mädchen am Rand des Weges, der durch mannshohe Zuckerrohrstauden und später auf felsigem Untergrund bergab führt. Sie verkaufen frisch gemahlenen Kaffee, in transparente Plastikbeutel verpackt. Das intensive Aroma der fein gemahlenen Bohnen kann keine Folie stoppen – es duftet phantastisch. Leider haben sie nur drei Tüten dabei. Jede kostet 350 Escudos, das sind etwa 3,5 Euro. Auf den Kap-

Es duftet nach Eukalyptus, Lavendel und sogar Lotusblüten: Santo Antão – Insel der Berge, der Winde, des Wassers. 11


TR AVE L

verden ist das gar nicht wenig Geld – doch für den besten Kaffee der Welt ist es ein Spottpreis.

Kohl, Karotten und Kaffee

Das Paúl-Tal, in dem die Familie Vaz del Gado wohnt, ist das fruchtbarste Tal der Kapverden. In den schroffen Bergen im Nordosten der Insel Santo Antão fangen sich die Wolken, sodass es hier mehr Wasser gibt als andernorts. Denn rein geographisch gehören die 15 kapverdischen Inseln, von denen neun bewohnt sind, zur Sahelzone – und die ist bekanntlich alles andere als grün. Im Paúl-Tal hingegen legen die Bewohner kleine Terrassen an und pflanzen Kohl, Karotten und Tomaten. Die meisten Bauern sind allerdings nur Pächter, das Land gehört vor allem Großgrundbesitzern, die zum Teil im Ausland leben. Aus diesem Grund, so berichtet die Wanderführerin Hetty Guddens, ist das Paúl-Tal zwar das fruchtbarste Tal der kapverdischen Inseln, gehört aber trotzdem gleichzeitig zu den ärmsten Gegenden.

Während unserer Wanderung durch das Tal begegnen wir so gut wie keinen anderen Touristen, dafür immer wieder Einheimischen, die uns freundlich begrüßen. Etwa Maria Joana und Thomas Andrat, die mit ihren zehn Kindern in zwei bescheidenen Hütten wohnen – und die von der Landwirtschaft und vom Verkauf kleiner Körbe und Flechtarbeiten leben. Seit dem Jahr 2011, so berichten sie stolz, sind ihre Hütten ans Stromnetz angeschlossen. Während unseres Besuchs kümmert sich Maria Joana gerade um die Wäsche, die sie mühsam per Hand bearbeitet. Gleich nebenan treffen wir eine freundliche Frau, die eine Schale mit Kaffeebohnen auf einem offenen Holzfeuer röstet. Im Gegensatz zu den Andrats, die in zwei bescheidenen Steinhäusern leben, ist ihr kleines Hüttchen nur aus Holz.

Weitere Infos www.kapverdischeinseln.de

Neben Kaffee ist Zuckerrohr eine der wichtigsten Nutzpflanzen im Paúl-Tal. Genossen wird es in der Regel nicht zuckersüß, sondern hochprozentig: Vergorenen Zuckerrohrsaft, der mehrere Tage im Holzfass gelagert wurde, destillieren die Einheimischen zu Rum. In der Brennerei Pinto & Pinto, auf die wir bei unserem Rückweg aus dem Paúl- Tal stoßen, erfahren wird, dass nur von Januar bis Juli gebrannt wird – und dass ein Teil des Destillats anschließend noch etliche Jahre in Holzfässern lagert, die vorher für Portwein genutzt worden sind. So entsteht der so genannte alte Grogue. Er ist nicht transparent, sondern gelblich. Eine Mitreisende ist so begeistert, dass sie gleich eine Flasche kaufen möchte – doch der Verschluss ist nicht hundertprozentig dicht. Kein Problem, meint Wanderführerin Hetty Guddens. Sie verschweißt die Folie, die den Flaschenhals überzieht und die das Heraustropfen des Inhalts verhindern soll, kurzerhand mit heißer Luft aus einem Haarföhn. Auf den Kapverden weiß man zu improvisieren. Als sich die Sohle meines Wanderschuhs fast abgelöst hat, gelingt es ei-

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Foto: Heubeck

Foto: Heubeck

Man begreift, wie gerade diese Erde die Bevölkerung geformt hat und ihr unsagbare Kraft und ewige Hoffnung abverlangt hat.

Auf terrassenartig angelgten Feldern bauen Limo und Fatima Vaz del Gado Gemüse und Obst im fruchtbaren Paúl-Tal an. Kaffee wird immer frisch geröstet.

W ww te Be


TRAVEL

nem Schuster im Küstenort Vila das Pombas aus einem alten Reifengummi eine Ersatzsohle zu basteln, mit der ich die weiteren Wanderungen problemlos überstehe.

Die „Kuhzunge“ hilft gegen Husten

Sie kocht auf Holzfeuer, hin und wieder nimmt sie den Gasbrenner dazu: Marlina dos Reis.

Foto: Heubeck

Santo Antão, die zweitgrößte Insel der Kapverden, liegt ganz im Nordwesten des Inselstaats und ist die beliebteste Wanderinsel der Kapverden. Bergführerin Hetty Guddens, eine Kapverdierin, die in Vila das Pombas auf Santo Antão lebt, aber in Holland geboren wurde, kennt die schönsten Wege und Pfade, aber auch die verschiedenen Pflanzen. Mal entdeckt sie am Wegrand einen Guavenbaum und pflückt gleich eine reife Frucht, mal findet sie Heilkräuter wie die „Kuhzunge“, die bei Husten und Asthma helfen soll. Kurz darauf zeigt sie uns eine violette Pflanze, die ein bisschen aussieht wie der „Fingerhut“. „Contra bruxas azul“, so heißt dieses endemische Gewächs, das vor Hexen schützen soll. Dabei kuriert die Pflanze eigentlich nur Durchfall. Doch weil früher viele Kinder auf der Insel an den Folgen von Diarrhö starben

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und diese auf Hexerei zurückgeführt wurde, sah man ihre Kraft vor allem darin, dem bösen Wirken von Hexen entgegenzuwirken. Eine weitere Wanderung führt uns von Corda nach Figueiral und Cuculi. Bei unserem Abstieg, auf dem wir etwa 800 Höhenmeter überwinden, genießen wir den Blick über das Ribeira Grande-Tal – und finden eine Stelle mit Obsidian-Vorkommen. Die schimmernden schwarzen Schmucksteine sind, wie die gesamten kapverdischen Inseln, vulkanischen Ursprungs. Ein Stück weiter zeigt uns Hetty Guddens eine Jatropha-ähnliche Pflanze, die Pulgeira oder Purgiernuss. Aus ihr gewinnt man Heilöl, aber auch Seife und Kerzen. Hettys Medizin- und Pflanzen-Lehrstunde könnte noch weitergehen, doch bald haben wir das Tal erreicht. Wandern macht hungrig – und statt bei Limo und Fatima Vaz del Gado im Paúl-Tal sind wir heute bei Mité und Banana im „Chã de Igreja“ zu Gast. Ihr kleines, familiäres Restaurant öffnet nur auf Voranmeldung: Zu Hühnchen und Fisch reichen sie Maniok, Süßkartoffeln und Kohl.

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buchbar von 14. 5. bis 8. 11. 2015 bereits ab € 341,– pro Person im Doppelzimmer. Sie beinhalten 4 Übernachtungen zum Preis von 3 (So.– Do.) inkl. ¾ Verwöhnpension, 1 Sportmassage (25 Min.) pro Person, 1 Flasche Prosecco und ein Obstteller am Zimmer, Wanderkarte,Teleskopstöcke und weitere Extras sowie alle Tannenhof-Inklusivleistungen.


© atelier sackl-kahr sagostin

Geschichten vom Vollmond des Glaubens Eine Sonnenreflexion im schattigsten Eck der Djemaa el Fna, wo der Weg in die kühlen Suks führt. Ein Lichtschein genau auf dem zerbrochenen Brillenglas von Badr al-Din, dem Erzähler und Poeten. Wie jedesmal, wenn ich spät nachmittags ins Café gehe, sieht er mich sofort. Er weiß unendlich viele Märchen, Lieder und Rätsel der alten Bevölkerung der Berber. Und erzählt sie in Tamazight, dem heute noch im Mittleren Atlas gesprochenen Dialekt. An manchen Tagen wühlen seine Geschichten auf und verfolgen mich bis in die Nacht. Berührt, gerührt und oftmals schockiert versuche ich dann, diese fantastischen Anekdoten aus meinem Kopf zu verbannen, indem ich sie auf Büttenpapier zeichne und in weißer Tusche niederschreibe. Heute ist der Tag des Opferfestes Eid al-Adha. Deshalb erzählt mir mein geliebter Dichter Badr al-Din Bouanani das Märchen

Von Robert Sackl-Kahr Sagostin

„anhaara edh anhar en sukkar, walli vu en tazemmeeth!” – „Heute ist der Tag des Zuckers, nicht des Knetbrotes!” Seine Lebensweisheiten werden mich immer begleiten. Und die Geschichten von Prinzen und Prinzessinnen in bestickten Dschellabas. Die Geschichte vom verzauberten Dolch des Sultans, der zu einer singenden Storchenfeder mutierte.Von Hiais, die in goldenen Fingerhüten Unterschlupf finden konnten und dort Kif rauchten und Tee tranken.Vom Magier und Koch des Königs, der jede Prise Kurkuma auf gegrillten Gambas am offenen Feuer in Diamantsplitter verwandelte. Seine Geschichten von Romanzen und gefährlichen Abenteuern der wunderschönen Prinzessin Birgmagnina. Und nicht zu vergessen sein schöner Vorname Badr al-Din, der „Vollmond des Glaubens” bedeutet.

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Zwischen Gong und Dung Dharamsala ist das Zentrum der tibetischen Exilregierung und Sitz des Dalai Lama. Der ist zwar nicht immer selber da, aber dafür immer mehr buntes Volk auf der Suche nach sich selbst und allem möglichen anderen. Von Günter Spreitzhofer

Foto: www.istock.com/phaendin

Die Bedeutung der Worte „Dalai lama” wird unterschiedlich interpretiert. „Dalai” ist ursprünglich ein mongolisches Wort und heißt „Ozean”. Das tibetische Wort „lama” bedeutet so viel wie lehrer oder Meister. Daher hört man oft die freie Übersetzung „Ozean der Weisheit”.

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Unten, in Lower Dharamsala, auf 1.220 m Seehöhe am Fuß des indischen Himalaya gelegen, ist die spirituelle Erleuchtung zumeist noch recht mäßig: Der kleine Marktflecken liegt nicht selten im Nebeldunst der Ebene und lebt von einem Busbahnhof mit angeschlossener Busbahnhof-Bar, wo auch frühmorgens schon Chai und Aloo Paratha gereicht wird, wem danach ist – Milchtee mit Kartoffelfladenbrot, viel mehr gibt es da nicht. Kein Wunder, dass die meisten rasch nach oben wollen: Upper Dharamsala, auch als McLeod Ganj bekannt, liegt rund 600 Meter höher und ist mit unten längst zusammengewachsen. Der Jeep-Trail braucht dafür mit atemberaubenden Steigungen und einspurigen Serpentinen nicht einmal vier Kilometer, die Umfahrung für Busse mehr als zehn Kilometer. Asphaltiert sind beide,


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hinter der Kirche „St. John in the Wilderness“, nicht nur Affen füttern, sondern ein wenig Zeit zu zweit finden wollen. Und das ist in Indien nicht immer leicht, nicht einmal hoch oben.

Cloud’s End

Ja, es regnet oft dort oben, nicht nur in der Monsunzeit: Kein Wunder, dass der Ruhesitz für verheiratete Offiziere „Cloud‘s End“ heißt. Richtig, es gibt schönere Orte im Himalaya, mit Aussicht auf nahe Gipfel und Gletscher. Korrekt, es wird viel zu viel gebaut – denn ebene Flecken gibt es nur ein paar hundert Meter entlang der Jogbara Road und der Temple Road, hinunter zum Allerheiligsten, wo im Tsuglagkhang Complex der Photang zu finden ist, die offizielle Residenz des Dalai Lama, die Namgyal

Reiseinfo Visum: Für österreichische Staatsbürger erforderlich vor Reiseantritt: c/o BLS International Visa Services Austria, Hegelgasse 17, Top 9, 1010 Wien, Tel. +43 1 9437272, www.blsindiavisa-austria.com Touristenvisa sind sechs Monate gültig, Kosten 57,20€, Bearbeitungszeit zwei Tage Info: Indisches Fremdenverkehrsamt: Basler Straße 48, 60329 Frankfurt/M., Tel. +49 69 2429490, www.india-tourism.de Anreise: Linienflüge nach Delhi saisonabhängig ab 480€ (AUA, Lufthansa, British Airways,Turkish Airlines u. a.) Spicejet und Air India, tgl. mindestens ein Flug von Delhi nach Gaggal (Kangra Airport; 1,5 h in kleinen Propellerflugzeugen), von dort per Bus oder Taxi ca. 20 km bis Dharamsala. Private Luxusbusverbindungen nach Delhi (13 h), Manali (8 h) und Shimla (9 h), langsamere Linienbusverbindungen auch zu zahlreichen anderen Destinationen in Haryana, Punjab und Himachal Pradesh. Jahreszeit: April bis Mitte Juni, Oktober bis November ist es trocken: Haupttrekkingsaison; in den Sommermonaten kann Monsunregen die Zufahrt massiv erschweren, in den Wintermonaten wird es kühl und feucht – die meisten Hotels haben keine Heizmöglichkeiten.

Foto: www.shutterstock.com/Pius Lee

wenn man die Schlaglöcher wegdenkt. Dahinter beginnen Allradpisten hinauf zu den Gletschern hinter den Waldkuppen, die irgendwann zu Fußwegen werden: Rechtzeitig vorher umdrehen kann nicht schaden. Die frühere britische Garnisonsstadt wurde 1905 durch ein Erdbeben dem Erdboden gleichgemacht und geriet in Vergessenheit, bis der 14. Dalai Lama – damals blutjung – 1960 um indisches Asyl ansuchte und sich hier niederließ. Und dann ging’s los: Dieses Dharamsala, das oben am Berg nämlich, ist zu einem der wichtigsten Touristenorte Nordindiens geworden, tibetisches Kulturzentrum, Traveller-Enklave und Trekking-Mekka gleichermaßen. Und eines der schicksten Stelldicheins für indische Honeymooner, die an lauschigen Plätzchen wie dem verwachsenen alten Friedhof

Schlafen & Essen: Zahlreiche Gästehäuser aller Preisklassen (ab 2€/Nacht). Bestes Haus am (Haupt-)Platz: Hotel Lhasa, mit Dachterrasse, Bar und Spielsalon („Gaming Zone”) daneben: Zimmer ab 15€, Suiten ab 34€ (lhasahotel @yahoo.com). Stilistisch und architektonisch top: Chonor House Hotel (www.norbulingka.org), mit ruhigem Garten und etwas abgelegen, im tibetischen Stil: Zimmer ab 28€ Zahlreiche Restaurants (tibetische, chinesische, nordindische, internationale Küche). Tipp: Snow Lion Restaurant (Euro-tibetische Spezialitäten, wie Fresh Mixed Fruit Tsampa Porridge).

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Aktivitäten Outdoor-Aktivitäten: Zahlreiche Anbieter von Mehrtagestreks, z. B. ins Chamba Valley, ab 20€/Person/Tag (all inclusive); Paragliding (ab 32€); Motorradverleih (ab 13€/Tag); das Regional Mountaineering Centre vermittelt Guides und Träger. Tageswanderungen zum BhagsuWasserfall oder zum Dal-See, auch ohne Führer nicht zu verfehlen. Volunteering: Volunteer Tibet (www.volunteertibet.org) organisiert Unterricht und Computerausbildung auch in entlegeneren Gebieten. Minimumaufenthalt zwei Monate. Lha (www.lhaindia.org) organisiert und unterstützt ebenfalls Community Projekte. Minimalaufenthalt zwei Wochen. Hope Education Centre & Gu Chu Sum (beide: Jogibara Road) organisiert Sprachunterricht für tibetische Flüchtlinge. Mit dem Dalai Lama sprechen? Warum nicht! Der Dalai Lama hält auch in Dharamsala regelmäßig öffentliche Veranstaltungen ab (Programm auf: www.dalailama.com). Registrierung im lokalen Branch Security Office nötig (www.tibet.com/security), Reisepass und Passbilder erforderlich). Infostellen und Museen zur tibetischen Geschichte und Kultur in Dharamsala, alle in Gehdistanz, aber manchmal mit vielen Höhenmetern dazwischen: • Information Office of Central Tibetan Administration: www.tibet.net • Tibet Museum: www.thetibetmuseum.org • Library of Tibetan Works and Archives: www.ltwa.net • Tibetan Medical and Astrological Institute: www.men-tsee-khang.org • Tibetan Children’s Village: www.tcv.org.in • Tibetan Institute of Performing Arts: www.tibetanarts.org

Foto: www.shutterstock.com/OPIS Zagreb

Tsemo Gompa und das Tibet Museum. Zwischen den beiden Straßen, die breit genug sind für zwei Kälber und einen Tata Nano, steht noch eine dritte Häuserzeile, gerade drei Meter breit: Durch die Scheiben des Pilgerfrisiersalons taucht schemenhaft die nächste Kuh auf, die soeben eine ältliche Royal Enfield gegen einen Bananenkarren wirft, was weder dem Motorrad, den Bananen noch dem wackeligen Rinderbaby daneben besonders guttut. Vom Dachgarten des tibetischen Restaurants Tsongkha dazwischen, wo die Momos noch fetter sind und die Nudelsuppen in noch tieferen Schüsseln kommen als sonst wo, überblickt man die ganze Stadt, zumindest die heroben am Grat, fast bis hinüber zur tibetischen Flüchtlingsschule am heiligen DalSee, wo die Götterfiguren auf den Tretbooten allerdings dringend ein bisschen neue Farbe bräuchten.

Yoga, Malen und Kochkurse

Ein Tata Nano hat ein Lenkrad, einen Scheibenwischer, vier Räder, zwei Türen und ein Dach. Das war’s auch schon, doch um rund 1.000 Euro bekommt man auch in Indien nicht mehr als zwei Meter Auto. Und das ist gut hier, denn der Hauptplatz des 18

Pilgerstädtchens am Ortsende ist höchstens 70 Quadratmeter groß. Wendemanöver enden nicht selten fast im Pastry Palace an der Ecke, wo ein farbenprächtiges Stück Schwarzwälder Kirschtorte um 60 Cent im Angebot ist. Gelegentlich beschließt die Tante der jungen Kuh von vorhin zu kosten, nachdem sie von einem orangefarbenen Pulk Pilger verscheucht wurde, weil sie sich an den kübelgroßen Gebetsmühlen reiben wollte. Kuh sein ist nirgends leicht hier. In der abendlichen Dämmerung um 17.30 Uhr, wenn die Tatas allmählich Fernlicht einschalten sollten, hätten sie eines, läuft im Hinterstubenkino „Machete Kills“ an, auf Großbildschirm, wie auf handgeschriebenen Plakaten verlautet, bevor der Regen die Schrift verwischt hat. Ein paar deutsche Studenten sitzen da, mit Free-Tibet-Shirts, was sonst. Und dem alten Sadhu, einem der struppigen heiligen Männer hier heroben, ist der Filmtitel ohnedies egal, solange es drinnen trocken ist. Das „Heart Rock Cafe“, ein Kellerschuppen, hat zwar laut Eingangsschild ganzjährig ganztägig offen, aber heute eben nicht. Bis der Dalai Lama wieder seine öffentlichen Teachings macht, kann man sich auch mit Yoga, Malen und Kochkursen vergnügen,


GEWINNSPIEL

„Little Lhasa” nennen die Inder den Bergort: Tausende Exiltibeter leben seit dem niedergeschlagenen Aufstand gegen China 1959 in Dharamsala im Nordwesten Indiens. Fotos: Fotolia/Sergej Novikov, Swiss

GEWINNEN SIE EINEN FLUG NACH NIZZA! sagen die Traveller im Snow Lion Restaurant bei einer Tasse Mokka Madness, während sie via WLAN nachsehen, wo heute Abend die nächste Yoga-Selbsterfahrung losgehen soll, weil Sangye’s Kitchen erst morgen wieder öffnet. Ob der Haufen Schlagobers dazu mit irgendeiner Kuh von vorhin zu tun hat, wissen nur die Götter. Tashi Delek, möge es euch allen wohl ergehen!

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b dem 29. März 2015 fliegt Swiss International Air Lines täglich mit einer Fokker 100 vom Flughafen Graz aus nach Zürich. Von dort aus sind mit kurzen Umsteigezeiten Städte wie Athen, Genf und Nizza sowie Langstreckenziele wie Chicago, Delhi, Maskat, Montreal, New York u. v. m. erreichbar. Besonders attraktiv auch im europäischen Wettbewerbsumfeld ist der Flughafen Zürich, der nicht nur wegen der kurzen Umsteigezeiten und einem interessanten Einkaufsangebot erst im Jahr 2014 wieder den World Travel Award „„Europe’s Leading Airport“ in der Kategorie Flughafen erzielt hat. Machen Sie jetzt mit bei unserem Gewinnspiel und schreiben Sie uns eine E-Mail mit der richtigen Antwort: SWISS und VIA Airportjournal verlosen einen Flug für zwei Personen Graz–Zürich– Nizza–Zürich–Graz!

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Telefonbäume & Bitter Lemon aus Palmen Afrika in Amerika – Die geheimnisvolle Maroon-Kultur oder Dschungelcamp am kleinen Amazonas. Von Helgard Below

Der obere Suriname gurgelt über rundgeschliffene Granitfelsen, die wie reglose Nilpferde im Wasser kauern. Er sprudelt durch Stromschnellen, die unser bunt bemalter Holzkahn nur mühsam überwindet. Manchmal steigen die Bootsführer aus und schieben das Boot in knietiefen Strudeln gegen die Strömung an. Urwaldriesen säumen die Ufer zu einer grünen Wand – verwoben von Schlingpflanzen mit pinselförmigen roten Blüten. Aus dem Dschungelinneren tönt ein wildes Konzert. Affen brüllen, Vögel flöten, Frösche unken und Grillen kreischen wie Kreissägen.

Foto: Fotolia/Peter Hermes Furian

Regenwälder mit 1.000 Baumarten

Suriname, die frühere Kolonie NiederländischGuyana, ist das kleinste unabhängige land auf dem südamerikanischen Kontinent.

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Wir sind am kleinen Bruder des großen Amazonas, der große ist nur rund 500 Kilometer Luftlinie entfernt. Da erfahren wir, dass die beiden Flüsse nicht miteinander verbunden sind. Nicht einmal eine Straßenverbindung gibt es zum südlichen Nachbarland Brasilien. Genau genommen gibt es gar keine Straßen. Wasserläufe sind die einzigen Transportwege im undurchdringlichen Urwald von Südsuriname. Und noch etwas irritiert: Alle zwei bis drei Flusskilometer waschen bunt gewandete schwarze Frauen auf den Felsen am Ufer ihre Wäsche und halbnackte schwarze Kinder tollen im Wasser herum. Hinter ihnen lugen aus dem Regenwald mit Palmstroh gedeckte Holzhäuschen hervor. Szenen aus Afrika in Amerika. 1667, nach dem Zweiten Englisch-Niederländischen Seekrieg, erhielten die Holländer Suriname von den Engländern im Tausch gegen Nieuw Amsterdam, das spätere New York. Einst zur Kolonie Niederländisch-Guyana gehörig, ist Suriname seit 1975 unabhängig. Nur wenige Touristen erkunden das kleinste und unbekannteste Land Südamerikas, zwischen Guyana und FranzösischGuyana gelegen. Dabei erwarten sie im Norden die kolonialen Holzvillen der Hauptstadt Paramaribo mit UNESCO-Welterbe-Status und im Süden Regenwälder mit 1.000 Baumarten, einer reichen exotischen Fauna und kleinen Öko-Lodges. Versteckt im Dschungel haben Maroons, Nachkommen entflohener Sklaven, seit Jahrhunderten ihre Kultur entwickelt. Interessierte können im Maroon-Museum ihre Geschichte erkunden und an Urwaldtouren oder dem Dorfleben teilnehmen. Das ist


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Tipps und Touren Anreise: Mit KLM oder Surinam Airways über Amsterdam nach Paramaribo ab ca. 1.000 Euro. Unterkunft: Luxus im Zentrum der Hauptstadt Paramaribo ganz in der Nähe der Weltkulturerbe-Stätten bietet das Royal Torarica ab 165 Euro im Doppelzimmer mit Frühstück, www.torarica.com. Komfortable Holzhütten mit Hängematte auf der Terrasse und tollem Blick auf den Fluss bietet die Danpaati River Lodge auf einer Insel im oberen Suriname, sie beschäftigt Einheimische und unterstützt die umliegenden Dörfer, ab 75 Euro pro Person mit drei Mahlzeiten und Dorfwanderung, www.danpaati.net. Die einfachen Zimmer auf Matu Island im Brokopondo-Stausee kosten ab 110 Euro inklusive Vollpension, ein dreitägiges Ausflugspaket mit Anfahrt von Paramaribo ab 315 Euro, www.matu-island.com.

Foto: H. Below

Essen & Trinken: Im Restaurant Tori Oso in Paramaribo genießt man neu interpretierte surinamische Fusionsküche, Fred Derby Straat 76, Tel. +597 420 234. Besitzer Oswaldo Braumuller hatte einen deutschen Großvater, bei Weltmeisterschaften treffen sich hier die Fans der deutschen Mannschaft und einmal im Monat die Dichter des Landes für Lesungen und Diskussionen. An der Straße nach Französisch-Guyana liegt Tamanredjo mit vielen authentisch indonesischen Restaurants, z. B. dem Warung Toucha. Auf dem Weg ins Inland kann man im stilvollen Bergendal Resort die gute internationale Küche genießen und danach noch eine Baumwipfeltour mit Zip-line über den Fluss unternehmen, www.bergendalresort.com.

tiefer Dschungel bedeckt vier Fünftel des landes, rund 13 Millionen Hektar. Bauxitminen haben ein paar löcher in den Urwald gerissen, der große rest aber blieb so gut wie unerschlossen. einige Indianerstämme haben dort ihr Zuhause, wie etwa die Maroons – Nachfahren von Sklaven, die einst in den regenwald flüchteten. Indem man mit einem Knüppel gegen den „telefonbaum” (s. Foto) schlägt, ruft man um Hilfe.

Touren: In vielen Dörfern ist man ohne Anmeldung nicht willkommen und kann sich in den lokalen Sprachen nicht verständigen. Ein Guide ist daher angeraten. Der deutschsprachige Norman McIntosh designt Touren nach Wunsch und spricht Saramaccaans und mehrere Indianersprachen, 3-Tagestour zum oberen Suriname mit Urwald- und Dorferkundungen ab 335 Euro, 8-Tage-Expedition mit dem Kleinflugzeug in den unerschlossenen äußersten Süden mit Bergen, Regenwald und ursprünglichen Indianerdörfern ab 1250 Euro, www.discoversurinametours.com. Benito Aloema begleitet in Englisch Ausflüge in sein Indianerdorf nahe der Küste, führt dort ein in Tänze, Initiationsriten und Glauben der Ureinwohner, zum Drehort von Papillon, ins Gefängnis (nach) Französisch-Guyana und von Februar bis Juli zu den Eiablageplätzen der Meeresschildkröten, 2-Tagestour ab Paramaribo ab 175 Euro, www.galibi-tours.com. Im kleinen Samaaka-Museum in Pikin Slee kann man mehr über die Hintergründe der Maroon-Kultur erfahren, www.saamakamarronmuseum.com.

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touristisches Neuland: Selbst Google Maps zeigt hier ein unerschlossenes Nichts. Das 4.000-Seelendorf Goejaba fährt sogar ein Empfangskomitee auf: Ein Dutzend Frauen in Karoröcken und bunten Kopftüchern tanzt zur Begrüßung. Mit vorgebeugtem Oberkörper stampfen sie einen afrikanischen Rhythmus in den Uferboden, singen und klatschen in die Hände. Holzhütten ducken sich unter Kokospalmen, Männer bauen ein neues Steinhaus, Kinder schauen uns verschreckt an. Doch ein fröhliches „Owekino“ löst den Bann, erstaunt antworten sie mit „Owekino“ – Guten Tag. Ermutigt durch den Erfolg des ersten erlernten Saramaccan-Wortes beginne ich mit meiner Nachbarin zu gestikulieren. Fissa bleibt von da an an meiner Seite und umarmt mich bei jeder sich bietenden Gelegenheit. In einem Steinhaus treffen wir Kapitein Baneys Asodanoe, das Oberhaupt, eine Art Bürgermeister mit rituellen Aufgaben. Als Insignien der Macht trägt er einen Stoffumhang, einen Sonnenschirm und einen geschnitzten Stab. Eine einfache Abwandlung der Tracht westafri-

Buchtipp: Der einzige deutschsprachige Reiseführer ist „Suriname mit Weltkulturerbe Paramaribo” von Bernhard Conrad, 292 Seiten, 2011 erschienen in der Edition Aragon für 39,90 Euro. Kurz fasst sich die englische Alternative „Guyana, Guyane & Suriname” von Ben Box, 2011 aus dem Footprint Travel Guides Verlag für 19,35 Euro.

Nur selten werden die Maroons von touristen besucht. „Owekino” heißt „Guten tag” und löst sofort freundliche reaktionen aus.

Foto: istock/ BartCo

Foto: istock/BartCo

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kanischer Häuptlinge. Mit zwei seiner drei Frauen stellt er sich für ein Foto auf. „Für jede musste ich ein Haus bauen und eine Plantage anlegen“, sagt er. „Ich hätte gerne noch eine weiße Frau, könnt ihr beim nächsten Mal eine mitbringen?“ Die Maroon-Frauen haben in der Zwischenzeit ein Feuer entzündet und zeigen uns, wie Cassava-Brot hergestellt wird. Zwei von ihnen zerstampfen die gekochten Wurzeln mit großen Holzstößeln in einem riesigen Mörser. Eine andere siebt das Mehl, die nächste knetet den Teig und streicht die Fladen auf eine Metallplatte über dem Feuer. So verdunstet die giftige Blausäure und die stärkehaltigen Knollen werden genießbar.

Tradition: Trommel- und Tanzriten

Schon im 17. Jahrhundert flüchteten Menschen aus den ersten Sklavengenerationen von den Zuckerrohr- und Kaffeeplantagen der damals zwischen Holländern, Briten und Franzosen umkämpften Küstenregion. Andere sprangen gleich bei Ankunft der Sklavenfrachter ins Meer und flohen in die Wälder, stolz niemals als Sklaven gearbeitet zu haben. Sie waren die ersten freien Afrikaner in der Neuen Welt. Aus dem spanischen „cimarrón“ für entlaufenes Vieh bildete sich der Begriff Maroons heraus. Die Westafrikaner fanden sich in Sprachgruppen zusammen und errichteten im Hinterland verborgene Dörfer. Bis 1760 hatten sie Clans gebildet, revoltierten gegen die Kolonialherren und zwangen sie zu Friedensverträgen. In der Abgeschiedenheit bewahrten sie afrikanische Traditionen wie Schamanismus, Pflanzenheilkunde, Trommelund Tanzriten und entwickelten ihre eigenen Sprachen. Heute bilden sie die größten traditionell afrikanischen Gesellschaften außerhalb Afrikas und 22 Prozent der Bewohner Surinames. Der größte Clan namens Saramacca siedelt am Mittel- und Oberlauf des Suriname.

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Lebidoti erreichen wir nach einer wilden Slalomfahrt zwischen Baumskeletten im Brokopondo-Stausee. Mahnmale an den nach 1964 beim Aufstauen des Suriname ertränkten Urwald. Lebidoti blieb als einziges Dorf auf einer Halbinsel erhalten, alle anderen wurden umgesiedelt. Beim Betreten des Weilers schreiten wir unter einem Palmblatt-Vorhang hindurch, der böse Geister abstreifen soll. Etwas weiter steht ein kleiner Schrein, eine Art christlicher Altar. Nebenan hängt ein Laken auf einem Holzgestell, ein Opferplatz für Verstorbene. Beides Zeichen der geheimnisvollen Winti-Religion, die sich aus afrikanischen und christlichen Elementen zusammensetzt. Die Ahnen, die Götter der vier Elemente, Trance-Zeremonien und schwarze Magie spielen eine Rolle, der christliche Gott ist nur einer unter vielen. Kapitein Babo ist in Lebidoti für Gott und die Welt, für das Böse und Gute zuständig. Bei Gewaltverbrechen müsse er die Polizei aus der nächsten Stadt rufen, erklärt er, aber über kleinere Vergehen wie Diebstahl oder Fremdgehen könne er selbst richten. „Als Strafe verhänge ich die Verbannung aus dem Dorf oder Ausgleichszahlungen in Suriname-Dollar und Rum.“ Da klingelt sein Handy und er ist für eine Weile abgelenkt. „Wir achten auf unsere Tradition“, sagt er dann. „Hin und wieder bekommen

Foto: istock/BartCo

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Holidays in Hütten: Mehr Informationen zum Urlaub in Suriname sind auf Seite 21 zu erfahren.

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wir Besuch aus Afrika. Und die Ältesten können sich noch mit ihm verständigen!“ PROMOTION, FOTO: Martin Steinthaler

Die Amandea-Liane als Badezusatz

Zum Abschluss streifen wir mit dem Macheten-bewaffneten Simon durch den Urwald. Weit oben warnt der Buschpolizei-Vogel mit seiner Sirenen-Stimme. Unten stöbern wir in der Ideenfabrik und Apotheke der Natur und schwingen wie Tarzan an einer Liane über ein Bächlein. Eine andere Liane durchschlägt Simon mit der Machete und trinkt daraus wie aus einem Wasserschlauch. „Bitter Lemon“ findet er in den Nüssen der Bugrumaka-Palme und Rhabarbersaft in Sangrafu-Stängeln. Medizin und Wellnessprodukte muss er auch nicht lange suchen. Mit dem Mark der Buschpapaya werden Wunden behandelt, das Harz des Loksi-Baums dient zum Räuchern und die nach Marzipan duftende Amandea-Liane als Badezusatz. Manchmal hausen in den Palmnüssen auch dicke weiße Maden, die die Kinder gerne essen. Wir lehnen dankend ab, staunen dafür umso mehr über den Gecko, der sich in perfektem Camouflagedress zwischen Baumrinde und Moosen verbirgt. Dann umringen wir einem Baum, der weit in den von Millionen Blättern verdeckten Himmel ragt. Mächtige Rippen geben ihm Stabilität und machen ihn zum Signalgeber. Simon sucht sich einen dicken Knüppel und hämmert mit aller Kraft auf die Stützwurzeln ein. Der Stamm wirkt wie ein Klangkörper und sendet einen tiefen Ton über Kilometer in das Dickicht. „Das ist der Telefonbaum“, sagt Simon, „wenn ich in der Wildnis in Not gerate, kann ich durch ihn einen Notruf absetzen!“ Dann entlässt er uns auf die einzige Verkehrsader der Region, den Oberen Suriname, und wir wissen, sollten wir uns jemals verirren, könnten wir mit einem einfachen Ast und einem Baum um Hilfe rufen.

VON DER FRÜHLINGSSONNE GEKÜSST Herrlich entspannt Urlaub machen und wunderbar aufblühen. Mitten in Velden und direkt am Wörthersee. Im Golf- und Seehotel Engstler.

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ie Milliarden von Diamanten funkelt er in der Frühlingssonne: der Wörthersee. Ein Anblick, an dem man sich fast nicht sattsehen kann. Rundherum blühende Natur, saftiges Grün und pulsierendes Leben. Kärnten ist im Frühling einfach zauberhaft und der ideale Platz für eine genussvolle Auszeit. Wer gerne in der ersten Reihe Urlaub macht, wird vom Golf- und Seehotel Engstler begeistert sein. Mitten in Velden liegt das charmante, familiengeführte ****Haus, direkt am Wörthersee und gleich neben dem Spielcasino. Eine Traumlage für einen traumhaften Urlaub.

Rundum verwöhnt von früh bis spät

Foto: YYR

Doch nicht nur der sagenhafte Seeblick, den man von nahezu jedem Punkt des Hotels aus genießen kann, lässt Urlauberherzen höher schlagen. Von morgens bis abends fühlt man sich hier pudelwohl. Gemütliche Augenblicke auf der Gartenterrasse oder am Privatstrand, entspannte Momente in der Panoramasauna oder bei einer Massage oder intensive Trainingseinheiten mit dem Golf-Pro – das Angebot ist wunderbar vielfältig. Auch kulinarisch kann man sich im Hotel Engstler verwöhnen lassen. Das beginnt beim morgendlichen Schlemmerfrühstück und gipfelt im abendlichen Vier-Gänge-Genießermenü, zu dem Kostbarkeiten aus dem Weinkeller kredenzt werden. Dazu noch ein blutroter Sonnenuntergang über dem See und der Urlaubstag ist perfekt. Foto: istock/BartCo

Wörthersee für Genießer Ab 4 Nächten im Doppelzimmer mit Seeblick Reichhaltiges Frühstücksbuffet und Wahlmenü am Abend 17. April–2. Mai oder 3.–11. Oktober 2015 50 % Ermäßigung für die Begleitperson oder 4 Nächte bleiben und 3 bezahlen oder 7 Nächte bleiben und 5 bezahlen

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Suriname: Die Dörfer sind oft nur auf dem Wasserweg erreichbar. Manchmal steigen die Bootsführer aus und schieben das Boot gegen die Strömung an.


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Foto: marinadicastelloresort.com

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Foto: foltolia.com/Apart Foto, Fotolia

Weltweit abschlagen: Golfreisetipps von Golfpro Michael Moser – mmgolf.at

AB IN DEN SÜDEN! Endlich wird es wieder warm! Was das für alle Golffans bedeutet? Ganz klar: Ab in den Süden, heißt die Devise. Wer einmal den Saisonstart auf einem Platz im mediterranen Raum genossen hat, wird mit Sicherheit zum Wiederholungstäter. Hier daher meine Tipps für die ersten Abschläge des Jahres. Kreta Golf Club. Soll auf Kreta eingelocht

Foto: The Crete Golf Club

werden, findet man dafür auf der Insel einen 18- und einen 9-Loch-Platz vor. Ich gebe dem großen Course – dem Kreta Golf Club – den Vorzug. Er liegt gut 20 Kilometer östlich von Heraklion inmitten des Hügellands und gewährt von vielen Bahnen aus einen tollen Blick aufs Meer. Jede Menge alter Olivenbäume säumen die Fairways

und lassen Urlaubsfeeling aufkommen. Da der Platz nicht allzu schwer ist, ist er auch für Spieler mit hohen Handicaps ideal, um nach der Winterpause wieder in Schwung zu kommen. Was allerdings nicht bedeutet, dass der Course nicht auch Herausforderungen auf Lager hat. Einige Bahnen verlaufen schräg am Hang, einmal ist eine Schlucht zu überspielen. Die Grüns sind zwar groß, allerdings unruhig und teilweise von Bunkern umgeben. Eine feine Sache, um auch das kurze Spiel zu üben. Apropos üben: Die Driving Range ist von beiden Seiten her bespielbar. Wichtig: Bevor man das Bag für eine Runde auf dem Platz auspackt, bitte kurz nachfragen, ob gespielt werden kann. Der Course wird momentan auf Vordermann gebracht. www.crete-golf.com

Foto: www.lusticabay.com

Von Kreta, Neapel und Montenegro.

Neapel. Oft windig, aber mit herrlichem Meerblick präsentiert sich der Golf Club Volturno in Süditalien.

Montenegro. Der 18-Loch-Platz auf dem Areal der Luštica Bay ist der erste seiner Art in Montenegro.

Golf Club Volturno. Der Platz in der Nähe Neapels liegt direkt am Meer und bietet 18 Löcher, die mit zig Wasser- und Sandhindernissen bestückt sind. Der wellige Untergrund wird spieltechnisch durchaus zur Herausforderung. Was jedoch kein Problem darstellt, denn schließlich sollte sich auch das Nervenkostüm auf die neue Saison einstellen. Und selbst, wenn letztlich ein Loch gestrichen werden muss – ein Abendessen in einem der umliegenden Fischrestaurants vertreibt jeglichen Ärger. www.marinadicastelloresort.com Luštica Bay. Montenegro hat auf dem Ferienareal der Luštica Bay seinen ersten 18-Loch-Course. Und schon beim Blick auf den Lageplan und den Namen Garry Player, weiß jeder Golfer: Der Platz ist ein Haupttreffer, zeichnet doch einer der besten Golfarchitekten der Welt dafür verantwortlich. Unspektakuläre Fairways oder fade Grüns sind also kein Thema. Weiterer Pluspunkt: Man spielt in einer Gegend, in der es touristisch gesehen noch ruhiger zugeht. www.lusticabay.com

Der Kreta Golf Club liegt etwa 20 Kilometer von Heraklion entfernt inmitten des Hügellandes der Insel.

Foto: Knaus

UrSteirisch WOHLFÜHLEN

Tischlereien gibt es viele. Aber es gibt nur eine Wohlfühltischlerei: das mit dem Landeswappen ausgezeichnete Traditionsunternehmen Knaus in Schützing bei Riegersburg. Handwerkliches Können und sorgfältig ausgewähltes Holz machen hier aus zeitlos schönen Möbeln Antiquitäten von morgen. Von Vollholzmöbeln über komplette Wohnkonzepte bis hin zu Fenstern und Türen reicht die breite Palette.

Und von Stoppeln für regionalen Whisky bis zum Zotter-Ladenbau in China. Besondere Spezialitäten der Vulkanland-Tischlerei: Das urSteirische Kastenstockfenster und ergonomisch auf den Benutzer abgestimmte High-TechKüchen. „Modernstes Design und Vollholz im Küchenbereich liegen voll im Trend“, weiß Tischlermeister Philipp Knaus. Und empfiehlt das hauseigene Zirbenbett für strahlenfreien Schlaf

Mehr dazu auf www.knaus.at Schützing 4, 8330 Feldbach. Tel. 0 31 52/26 18


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Foto: Fotolia/ Patryk Michalski

Der Rynek, der zentrale Marktplatz, ist gesäumt von bunten Bürgerhäusern aus verschiedenen Stilepochen. Geheimtipp: Fragen Sie in einem der Lokale nach Honig-Wodka! Ein Insidertipp von unserem Breslau-Vertrauten Włodek.

Breslau, polnisches Kulturjuwel an der Oder, bereitet sich auf seinen Auftritt als Europäische Kultur hauptstadt Kulturhauptstadt 2016 vor. VIA war jetzt schon dort. Von Daniela Gross Sie begegnen einem auf Schritt und Tritt: Im Gastgarten einer Pizzeria sitzt einer auf einer Vespa, in Anlehnung an Sisyphus schiebt einer eine große Kugel auf dem Kopfsteinplaster, es gibt den „Bücherwurm“ und einer sitzt als „Gefangener“ hinter einem schmiedeeisenen Fenstergitter. Die bronzenen Zwerge wurden in Wrocław, wie Breslau auf Polnisch heißt, in den 1980er26

Jahren von der Opposition als Symbole des Widerstands aufgestellt, heute werden die schnuckeligen Gesellen von Künstlern gestaltet. Auf Zwergensuche kann man sich mit eigener Straßenkarte und via Website (http://krasnale.pl) begeben, in Polens grünster Stadt gibt es aber noch viel mehr zu entdecken. Einer derjenigen, die sich besonders gut auskennen, ist der Grazer Gerold Ortner, ehemaliger Landesamtsdirektor und seit 15 Jahren Honorarkonsul von Polen. Er rät dazu, sich den imposanten Bau der Hala Stulecia nicht entgehen zu lassen. „Sie ist als Pionierleistung des Stahlbetonbaus seit 2006 UNESCO-Weltkulturerbe.“

Fotos: privat, Gross, Polen Tourismus

200 Zwerge und 120 Brücken

Die Hala Stulecia, die Jahrhunderthalle, bildet das Zentrum des Breslauer Messegeländes, das zwischen 1911 und 1913 entstand.


TRAVEL

MONIKA DOMA RADZKA, ST

UDENTIN

Most Tumski! In Breslau gibt es viele sehenswerte Brücken, aber ein Tourist, der das romantische Breslau erleben möchte, sollte sich die Most Tumski ansehen. Hier hängen hunderte Vorhängeschlösser, die von Verliebten als Zeichen ihrer Liebe angebracht wurden. Mein zweiter Tipp ist ein Besuch in einem der schönen Kaffeehäuser von Breslau. Davon haben wir eine ganze Menge, aber eines der ältesten ist „Pożegnanie z Afryką“ („Abschied von Afrika“) an der Kiełbaś Kiełbaśnicza-Straße. nicza-Straße. Dort gehe ich am liebsten mit Freunden hin.

´SKI, PENSIONIST MIECZYSŁAW MODLIN

Die Hala Targowa!

ltiges Breslau verfügt über ein reichha Flair res nde beso Ein t. ebo ang Handels kte Mär n haben jedoch die sonntägliche d run und i dzk ebo auf dem Dworzec Świ n kan r Hie le. Müh gte um die stillgele eang en, find alles h rtlic twö man wor onalen fangen von Produkten der regi t bis Wel aller Bauern über Kleidung aus Für n. täte iqui Ant und hin zu Möbeln orherv sich et eign äufe tägliche Eink e alte Jahr dert hun als r meh die nd rage Foto), Hala Targowa (Markthalle, siehe (Doski Tum rów die sich zwischen Ost t. nde befi ek Ryn dem minsel) und

Geheimtipps! Welche Sehenswürdigkeiten, Kaffeehäuser oder Bierkeller man sich nicht entgehen lassen darf, wo es die besten Pierógi gibt und wann sich die Dominsel von ihrer besten Seite zeigt, haben wir uns von drei Breslauern erzählen lassen, die uns jeweils ein „Selfie” geschickt haben. Noch mehr unter www.polen.travel Unter http://wroclaw2016.pl kann man sich über Breslaus KulturhauptstadtProjekte informieren.

Foto: Apple

Aber auch der Rynek, der von prächtigen Bürgerhäusern gesäumte Marktplatz, hat es ihm angetan. Die beste Aussicht hat man, wenn man die 300 Stufen auf den Turm der Elisabethkirche bewältigt – dann sieht man auch eines der bedeutendsten mittelalterlichen Gebäude Europas, das alte Rathaus. Mindestens genauso sehenswert sind das jüdische Viertel rund um die Włodkowica-Straße, die Galerien in der Jatki-Straße zwischen Rynek und Oder, das schmucke Kaffeehaus im Innenhof der Synagoge samt lauschigem Gastgarten und die Lokale am Flussufer, von denen man einen schönen Blick in Richtung Universität hat.

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ER KADIUSZ DOŁE˛GA, ANGESTELLTER

Die Bierkeller in Breslau! Wer sich für das kulturelle Angebot interessiert, sollte das Viertel der „Vier Tempel“ rund um die Włodkowica-Straße besuchen. Als Stadtspaziergang empfehle ich die Route rund um die Dominsel, besonders am Abend ist sie sehenswert. Der wahrscheinlich berühmteste Bierkeller in Breslau heiβt Spiż. Aber die meisten Leute treffen sich in der Pasaż Niepolda oder in den Pubs rund um den Marktplatz. Sehr gute traditionelle Pierógi, das sind Teigtaschen mit ganz unterschiedlichen Füllungen, gibt es im Restaurant „Karczma Lwowska“ am Rynek. Aber wenn jemand gut und schnell essen will, dann kann er Pierógi sehr günstig in der „Bar Nadwaga“ auf der Odrzańska-Straße kaufen. 27


TASTE

FRUCHTIG-FRISCH. Wir haben es als Fülle für Palatschinken probiert und wir lieben es im Prosecco: Das Fruchtmus von Susanne Suppan. Die Früchte stammen zum Großteil aus Privatgärten und werden nur mit einer Prise Bio-Rohrohrzucker verfeinert. Erhältlich u. a. bei Frankowitsch in Graz. www.susasmus.at

Foto: Marion Luttenberger

Foto: Christian Jungwirth

FÜR EINEN GENUSSSOMMER. Er kocht in der Schnitzelhauptstadt Wien und ist selbst kein Vegetarier. Tian-Küchenchef Paul Ivic serviert Ideen für den perfekten PicknickNachmittag, für kleine und große Feste, von Tapas über Salate und Suppen bis zum sommerlichen Schlemmer-Mahl. Sein Motto: „Ich liebe es, scheinbar simplen Gemüsen spannende Geschmackserlebnisse zu entlocken.” Die vegetarische Sommerküche: Mit vielen veganen, laktosefreien und glutenfreien Rezepten! www.brandstaetterverlag.com

Extra-Energiekick Wer auf körperliches Wohlbefinden Wert legt, ersetzt die Wurstsemmel künftig durch einen grünen Smoothie von Nicole Friedmann-Körver aus Gratwein. Sie bringt frischen Wind und gesunde Energie in die Büros der steirischen Landeshauptstadt. Grüne Smoothies bestehen aus grünem Blattgemüse, frischen Kräutern, Früchten und Wasser. Top: Sie werden direkt und frisch in die Mittagspause geliefert. Info & Bestellungen unter taste@smooth-it.at, www.smooth-it.at 28

Foto: Marion Luttenberger

Foto: Christian Brandstätter Verlag


TAS T E Foto: Werner Krug

„Alles Zukunft erraten ist wie kalter Braten.“ Joachim Ringelnatz

DIE BESTEN BEGLEITER zur Osterjause gibt es bei Fink’s Delikatessen! Von Schalotten in Schilcherweinessig, roten Spitzpaprika in Mostessig bis zu Essigzwetschken oder Essigkirschen – mit Fink’s Essigfrüchten zaubert man ganz einfach und schnell eine außergewöhnliche Osterjause auf den Tisch. www.finks-haberl.at

Wein und Stein und Schwein

Foto: Fotolia

BARBECUE & BRATFEUER. Nicht genug damit, dass die Ferienhäuser einzigartig sind, hat sich Dietmar Silly neue Kulinarikerlebnisse für seine Gäste ausgedacht: Ob eingemachte Hausmannskost aus Sillys Weckglasl, Barbecue im Grünen oder Bratfeuer auf der Terrasse – sie verbinden eine Auszeit vom Alltäglichen mit der Einkehr ins „private Heim”. Tipp: Ab Mai gibt es das Premiumhaus Preßnitz! Mehr unter www.puresleben.at

BÄRLAUCH, Brennnessel, Bibernelle, Schafgarbe, Kresse und Gundelrebe. Wildkräuter ergeben ein herrliches Frühlingssüppchen. Zum Binden einfach Erdäpfel mitköcheln, die Kräuter erst zum Schluss dazugeben und aufmixen. Rezepte unter www.ichkoche.at

Foto: DENK Keramische Werkstätten

GENUSSREICH startet das Sulmtal in die neue Saison. Ein absoluter Pflichttermin nicht nur für Fans von Wohlmuth-Weinen ist die „Sausal Revolution” am 8. Mai im Panoramahotel Steirerland in St.Andrä/H. ab 16 Uhr, www.sulmtal.at. HOT-SPOT AM DEMMERKOGEL: An den Wochenenden im Juni (!) öffnet Christof Heißenberger seine Buschenschank am Kåarriegel. Nach dem großen Erfolg im letzten Herbst setzt der Winzer wieder auf grenzgeniale Gaumenfreuden rund ums Gemüse von Gisi Kurath. www.kaarriegel.at

Foto: Schiffer/Symbol

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FEINWÜRZIG. Die zehn „Steirischen Terroirund Klassikweingüter“ laden am Karsamstag nach der Fleischweihe zur Verkostung des neuen „Welsch-Jahrgangs” 2014. Dazu gibt es saftigen Osterschinken, Kren und frisches Brot. www.stk-wein.at

Fotos: Wohlmuth, Kaarriegel

Fotos: Kr

Von der Familie Krispel in Neusetz bei Straden wissen wir: In all ihrem Tun und Denken steckt Leidenschaft. Ob das die Wollschweinspezialitäten sind oder die Weine oder die Buschenschankjause der anderen Art. Nach einigen Entwicklungsjahren wurde nun der in Basaltstein gereifte „B1” erstmalig abgefüllt: ein langlebiges Trinkerlebnis, reduktiv und ausgeprägt mineralisch. Noch ein Geheimtipp: Ab Mai kocht Toni nach Voranmeldung jeden Mittwoch ab 18 Uhr ein mehrgängiges Menü für sieben bis zwölf Gäste. Locker, aus dem Bauch heraus, jedes Mal anders und immer mit Leidenschaft. Feine Schmecker melden sich unter wein@krispel.at an, www.krispel.at

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TASTE

Von Peter Seebacher

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So der Titel des neuen Buches von Hanni Rützler. Eine Orientierung im Dschungel der Ernährungsideologien und eine Abrechnung mit der herrschenden Verbotskultur.

Als durchschnittlicher Konsument hat man oft den Eindruck, Essen sei nicht mehr bloße Nahrungsaufnahme, sondern fast schon ein ideologisches Statement. Wie sehen Sie diese Entwicklung? Hanni Rützler: Mein Eindruck ist, dass wir bereits seit mehreren Generationen im Lebensmittelüberfluss leben und trotzdem noch nicht richtig wissen, wie wir damit umgehen sollen. Das führt zu unterschiedlichen Entwicklungen. Einerseits zu mehr Genuss, andererseits zu Ernährungsideologien, die sehr radikal und moralisch aufgeladen sind. Diese Entwicklung versuche ich auch in meinem Buch zu beschreiben. Persönlich plädiere ich 30

Foto: zoryanchik - Fotolia

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Buchtipp Hanni Rützler, Wolfgang Reiter: Muss denn Essen Sünde sein? Orientierung im Dschungel der Ernährungsideologien Brandstätter Verlag, 19,90 Euro

für mehr Genuss und Lebensfreude und weniger Diskussionen ums Essen. Die Zutatenliste sollte nicht die einzige Orientierungsgröße sein, die wir in Betracht ziehen. Ist unser mittlerweile fast schon schlechtes Gewissen in Bezug auf den Verzehr von Fleisch und tierischen Produkten gerechtfertigt? Ich finde es wichtig, vor allem auf die Qualität des Fleisches zu achten und nicht permanent auf den Preis zu schauen. Daneben bemerke ich aber auch eine zunehmende moralische Überheblichkeit derjenigen, die kein Fleisch und keine tierischen Produkte essen. Man kann


Foto: Nicole Heiling Foto: zoryanchik - Fotolia

Hanni Rützler ist Ernährungswissenschaftlerin, Gesundheitspsychologin und eine renommierte Food-Trend-Expertin. Internationale Aufmerksamkeit erlangte die Autorin zahlreicher Bücher über Esskultur und die Zukunft unserer Ernährung (u. a. „Food Change. 7 Leitideen für eine neue Esskultur”) durch die weltweit erste Verkostung eines In-Vitro-Burgers 2013 in London. www.futurefoodstudio.at

... mit viel Gespür für edles Design und natürliche Schönheit planen, verwirklichen und pflegen wir einzigartige Gärten, Schwimmteiche und Naturpools.

Ihr Ansprechpartner Daniel Hofer

Zenz gärten in harmonie Rosenhain 5, 8071 Grambach, 0316 402311 auch Fleisch essen, ohne als Mörder diffamiert zu werden. Es sollte einem aber nicht egal sein, was man isst. Es gibt ja verschiedenste Formen der Tierhaltung und man sollte sich den bewussten Genuss nicht versagen. Gibt es Unterschiede zwischen Männern und Frauen, wenn es um neue Trends in Sachen Nahrung und Genussmittel geht? Ich glaube, dass Frauen eher dazu neigen, sich bewusst mit der Ernährung auseinanderzusetzen. Das hat nicht zuletzt auch mit historischen Rollenbildern zu tun. Mit dem steigenden Wohlstand wurde das Versorgungskochen jedoch deutlich in den Hintergrund gedrängt. Es stimmt, dass Frauen mit Nahrungsmitteln bewusster und auch erfahrener umgehen. Mit dem Wegfall der Versorgungsfunktion ist aber der Anteil an kochenden Männern deutlich gestiegen. Noch in den 1970er Jahren war ein Mann mit Schürze in der Küche Grund für Gelächter. Mittlerweile ist das aber ziemlich cool, nicht zuletzt weil Typen wie Jamie Oliver diese Coolness verkörpern. Einerseits gibt es immer mehr Kochbücher und Kochsendungen, andererseits wird zu Hause immer weniger gekocht. Warum ist das so? Es ist unbestreitbar, dass heute in den Haushalten deutlich weniger gekocht wird. Das hat unmittelbar mit unseren Lebensgewohnheiten und unserer veränderten Arbeitswelt zu tun. Nur zwei- bis dreimal in der Woche zu kochen statt täglich, verändert alles, nicht nur das Einkaufsverhalten. Das Kochen wird vom Muss zum sinnlichen Erlebnis. Kochbücher sind da wie das Flanieren in einer Einkaufsstraße. Man blättert, erfreut sich an den Bildern und lässt sich inspirieren. Fast Food versus Haubenküche. Wohin geht die Entwicklung? Vor allem der Anteil an Convenience-Food-Produkten ist massiv größer geworden. Das heißt aber nicht, dass dies eine generelle Entwicklung ist. Dieser Trend setzt sich möglicherweise auch nur in bestimmten Lebensphasen durch. Vor allem bei jenen Bevölkerungsschichten, die nicht so wohlhabend sind, werden auch Convenience-Produkte als Genuss und Luxus wahrgenommen, weil das Kochen als nicht so angenehme Notwendigkeit gesehen wird. Fast-Food-Ketten und Fertigpizzen sind da schon interessante Alternativen. Diese Entwicklung hat natürlich auch mit dem Einkommen zu tun.

www.zenz.at

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TASTE

Roero – unbekannte Schönheit im Piemont Der Arneis feiert im Weinbaugebiet Roero südlich von Turin eine Renaissance. Die Rebsorte bringt saftig-fruchtige Weißweine mit Aromen von exotischen Früchten, mittlerem Körper und elegantem Trinkfluss hervor.

VIA-Sommelier Henry Sams degustiert Weine der Rebsorte Arneis aus dem Piemont.

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Der Nabel der Nebbiolo-Welt sind Barolo und Barbaresco nahe der Trüffelstadt Alba in der italienischen Provinz Piemont. Hier am rechten Ufer des Tanaro im Weinbaugebiet der Langhe keltern Winzergrößen wie Angelo Gaja ihre großen Gewächse (siehe Ausgabe 3/2014). Das linke Ufer des Tanaro und damit das Weinbaugebiet Roero ist hingegen für viele Weinkenner noch eine unbekannte Schönheit. In der kleinen Region südöstlich von Turin rund um die 6.000 Einwohner zählende Stadt Canale, die auch für ihre Pfirsichproduktion bekannt ist, besitzt die anfangs genannte Rebsorte ebenso Heimvorteil. Ehrgeizige Winzer wie Giovanni Correggia vom Weingut Matteo Correggia

oder von der Azienda Vinicola Monchiero Carbone machen mit großen Gewächsen aus den Nebbiolo- und Barbera-Rebsorten der Nachbarregion Langhe große Konkurrenz. Auf sprichwörtlicher Augenhöhe zu den beiden Rotweinsorten kultiviert man im Roero aber noch eine ganz besondere, weiße Rebsorte: den Arneis. Nach einem generationenübergreifenden Dornröschenschlaf läuft diese autochthone Rebe mit DOCG-Status heute wieder zur Höchstform auf. Der Arneis ist im Piemont und im Speziellen im Roero von großer historischer Bedeutung und wurde dort bereits vor rund 1.000 Jahren gekeltert. Anfang der 1970er Jahre war die launische Rebsorte aber prak-


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Der Arneis heißt im Dialekt Lausbub, weil seine Rebstöcke wild wuchern und sie deshalb viel Zuneigung brauchen.

Piero Bovone (li.) hat die Renaissance der Arneis-Rebe in den 1970er Jahren im Weinbaugebiet Roero begründet, sein Sohn Pierfranco leitet heute das Marketing des Familienweingutes Cornarea in Canale.

Foto: Henry Sams, KK

Im Keller des Weingutes Matteo Correggia in Canale reifen große Rotweine der Rebsorten Nebbiolo und Barbera ihrer Vollendung entgegen. Giovanni Correggia trägt dafür die Verantwortung, er gilt als Shootingstar unter den Winemakern im Piemont. Der sympathische Winzer keltert auch die autochthone Rebsorte Arneis.

tisch von der Bildfläche verschwunden. Die Rebstöcke des Arneis – der Name bedeutet im lokalen Dialekt „Lausbub“ – stellen hohe Ansprüche an Boden und Klima, besonders die Laubarbeit ist sehr intensiv. Damit versucht man, die ganze Energie in die Beeren zu leiten und nicht in den üppigen Austrieb. Eng verbunden mit dem Arneis ist die Familie Bovone vom Weingut Cornarea in Canale. Die Önologin Francesca Rapetti und ihr Mann Piero Bovone gelten dort als Lebensretter dieser Rebsorte, da sie ab Mitte der 1970er Jahre – ganz gegen den damaligen Trend – verstärkt Arneis aussetzten. Heute pflegen ihre Söhne Gianni und Pierfranco Bovone die Tradition des Familienweingutes

Cornarea. „Unsere Eltern setzten zwischen 1975 und 1978 zwölf Hektar Rebfläche mit Arneis aus“, erzählen uns die Brüder bei einem Besuch in Canale. „Diese Weingärten sind heute die ältesten Arneis-Anlagen der Region, die im Ertrag stehen.“ Sie befinden sich rund um die familieneigene ehemalige Herrschaftsvilla, die heute Urlaubsgäste beherbergt. In Sichtnähe zur Villa Cornarea kultiviert der anfangs erwähnte Giovanni Correggia seine Rebflächen. Diese sind mehrheitlich mit roten Sorten bestockt, der Arneis nimmt aber auch bei ihm eine bedeutende Rolle ein. „Dieser Wein gehört zu unserer Tradition, es wäre unvorstellbar, ihn nicht auszubauen“, so der junge Winzer.

Wie schmeckt nun ein Arneis? Dieser Frage gingen wir im Restaurant MAX in Leibnitz-Seggauberg nach. In der Expertenrunde Eva Lamprecht, die immer wieder Weinreisen ins Piemont organisiert. „Weit weg von allen Klischees, die der Begriff Italien gemeinhin auslöst, ist Roero ein italienischer Alternativentwurf“, so die Weinkennerin. „So eigenständig und vielfältig wie die Menschen und ihre Heimat dort sind, so vielfältig präsentieren sich auch ihre Weine.“ Der von Verehrern oft überschwänglich als Barolo Bianco bezeichneten Sorte bescheinigt Dipl.-Sommelier Holger Massner durchaus seine Berechtigung im „roten Piemont“. Seine Sympathien für den Arneis 2013 von 33


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„Der Arneis ist ein idealer Begleiter zu Antipasti und Meeresfischen.“ GERALD PFANNER

Chefsommelier Hotel Staribacher

„Die Region Roero ist für viele Weinfreunde noch ein weißer Fleck.“ WOLFGANG THOMANN Dipl.-Sommelier

Laura Delpero beschreibt er in der Nase mit (Weingarten-)Pfirsich und Haselnüssen, den Gaumen mit gebündelter Frucht, mittlerer Komplexität und feinem Säurebogen. Christoph Trummer, Weinhändler in Graz, handelte den Roero Arneis Perdaudin 2013 von Negro Angelo als seinen Favoriten: „Perdaudin ist wahrscheinlich die beste, zumindest geschichtsträchtigste Steillage im Roero. Der Wein erinnert ein wenig an Viognier aus Südfrankreich.“ Chefsommelier Gerald Pfanner vom Hotel-Restaurant Staribacher in Leibnitz kann sich Arneis als Speisenbegleiter gut vorstellen, wie etwa jenen von Matteo Correggia. „Zu Antipasti und auch zu Meeresfischen!“ Helga Cernko fand die jahrgangstypischen Unterschiede der Jahrgänge 2012 und 2013 spannend: „Jüngere zeigte sich mit nahezu femininer Stilistik, exotischen gelben Früchten und zartem, strukturförderndem Gerbstoff, der 2012er punktete hingegen mit kräftiger, dennoch eleganter Struktur und schöner würziger Mineralik“, so die Wein-

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„Roero ist reich an Lagen für große Rot- und fruchtige Weißweine.“ HELGA CERNKO

Weinkennerin

„Es ist für Weinkenner unabdingbar, über den Tellerrand zu schauen.“ WERNER LUTTENBERGER Landesweinbaudirektor

kennerin. „Beide Weine waren für sich sehr schön.“ Für Landesweinbaudirektor Werner Luttenberger war die VIA-Kost eine großartige Gelegenheit, über den Teller(Keller-) rand zu schauen, für Dipl.-Sommelier Wolf-

„Der Arneis ist eine feine Rarität, die wir in unserer Vinothek führen.“ KARL LAMPRECHT

Vinothek bei der Oper, Graz

„Die Weine aus Roero spiegeln die Seele der Menschen dort wider.“ EVA LAMPRECHT

Organisatorin von Weinreisen

gang Thomann eine köstliche Begegnung mit einem weithin unbekannten Weinbaugebiet. An dieser Stelle noch ein herzliches Dankeschön an Gastgeber Max Stessl für die herzliche Aufnahme unserer Kostrunde.

Informationen Weingut Cornarea: Roero Arneis 2013 Weingut Matteo Correggia: Roero Arneis 2008. | Ròche d’Ampsèj (Nebbiola) Roero Riserva 2010 und 2005 Weingut Monchiero Carbone: Roero Arneis 2012 und 2013 Weingut Malabaila: Pradvaj Roero Arneis 2013 Weingut Delpero Laura: Roero Arneis 2013 Weingut Negro: Perdaudin Roero Arneis 2013 Weingut Giovanni almondo: Roero Arneis 2013

Weingut Morra stefanino: Roero Arneis 2013 Weingut Pelassa: Roero Arneis 2013 Bezug in Canale: Enoteca Regionale del Roero, www.enotecadelroero.it Bezug in Graz: Vinothek bei der Oper, Tummelplatz 1 empfehlenswerte Restaurants in Canale: Davide Palluda, www.davidepalluda.it Hotel-Restaurant Tiboldi, www.villatiboldi.com Nächtigung beim Winzer: Azienda Agricola Cornarea, www.cornarea.com Gastgeber in Leibnitz: www.max-gastro.at


Foto: Peter Riedler

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FÜNF BETRIEBE – EINE FAMILIE

FAMILIE KOLLERHOF

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Fotos: Peter Riedler (2)

amiliär verwurzelt – Die Wurzeln liegen bei den zwei Stammhäusern Weingut Kollerhof und Weingut Trabos. Der Liebe sei Dank, ist eine familiäre Verbundenheit entstanden und gewachsen. Jeder einzelne der fünf miteinander verbundenen Betriebe steht für höchstes Qualitätsstreben und zählt zu den besten des Landes, egal ob Weingut, Weinverkauf, Buschenschank oder Gästebeherbergung!

FAMILIE TSCHERMONEGG

FAMILIE TRABOS

Familie Tschermonegg hat sich schon lange die „Filetstücke“ der Südsteiermark in Spitzenlagen mit einer Seehöhe bis zu 550 Metern gesichert. Kennzeichnendes Potenzial sind die Weingärten Lubekogel und Oberglanzberg sowie Lagen in Pößnitz. Die unter Erwin Tschermoneggs Obhut entstehenden Weine werden kontinuierlich hoch prämiert. Zum Verweilen laden Gästezimmer, der beheizte Panoramapool und die Sauna ein. Top: Buschenschank und Weinkeller. www.tschermonegg.at

Gastfreundschaft liegt der Familie Trabos seit jeher im Blut. Ihre im wahrsten Sinn des Wortes „Ausgezeichnete Buschenschank“ ist eine Kraftquelle für Leib und Seele. Man genießt auf der Terrasse oder unter der Weinlaube einen Logenplatz vor dem Weingarten, der sich hier bergauf zum Horizont reiht, um mit dem Blau des Himmels zu verschmelzen.

Weine genießen, Erholung in den Gästezimmern finden, ein paar Runden im Pool schwimmen und, man glaubt es kaum – Palmen und Klapotetz. Das Klima im Rebenland Leutschach lässt tatsächlich die Kultur südländisch-prächtiger Palmen zu, zumindest als Kübelpflanzen auf der Terrasse. Blickt man bei uns über die Hügelketten in die abendliche Sonne, ein gutes Glas Wein in der Hand, kann man die Seele baumeln lassen … www.adam-lieleg.com

Foto: apresvino.at

www.trabos.at

FAMILIE ADAM-LIELEG

Foto: apresvino.at

Ein Besuch am Kollerhof wird dank des vielfältigen Angebots unddertraumhaftenAussichtzumErlebnis.DerNaturpoolbildet das Herz unseres Entspannung-Angebots. Ein 360° Rundumblick, der zum Verweilen einlädt. Die liebevollen WeinGenusszimmer bieten eine natürliche Wohlfühlatmosphäre. In der Buschenschank wird man dann freundlich und kompetent betreut. Dann darf auch der Gaumen Abstand vom Alltag nehmen. www.kollerhof.com

FAMILIE PERNER Einzigartiges Design, kombiniert mit steirischer Tradition. Verkosten Sie unsere Weine gemütlich auf der Terrasse, in der Lounge oder im Verkostraum. Freuen Sie sich auf unsere Gästezimmer und entdecken Sie das Gefühl, mitten in den Weinbergen zu schlafen. Naturliebhaber und Genussmenschen finden bei uns Urlaub nach ihrem Geschmack. Eingebettet in die bezaubernde Landschaft ist unser Weingut eine Oase der Ruhe. www.weingut-perner.at 35


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Christoph Heinrich stammt aus dem steirischen Klöch und sorgt seit vier Jahren mit seiner Frau anna (links im Bild) für französisches Lebensgefühl in Wien: mit seinem Bistrot „Beaulieu” in der Ferstel Passage.

© Rita Newman/Christian Brandstätter Verlag

Kernöl, Quiche & Crème brûlée Handverlesene Weine, perfekt gereifter Käse und andere französische Spezialitäten sind die Ingredienzien für Christoph Heinrichs Erfolg. Mit dem Bistrot „Beaulieu“ zeigt der Steirer den Wienern das „Savoir vivre“. Welcher Wien-Besucher kennt sie nicht, die ehrwürdige Ferstelpassage zwischen Herrengasse und Freyung, die um 1855 vom Architekten Heinrich von Ferstel geplant und für einen Basar und das legendäre „Café Central“ gedacht war. Inzwischen hat sie sich zu einem Hotspot der Kulinarik entwickelt, wo sich Toni Mörwald mit seinem „Kochamt“, der oststeirische Delikatessenladen „Vulkanothek“, das verführerische „Xocolat“ und seit nunmehr fast vier Jahren das „Beaulieu“ etabliert haben. 36

Von Clarissa Mayer-Heinisch

Die Idee dazu kommt beinahe direkt aus Frankreich. Christoph Heinrich ist im steirischen Klöch aufgewachsen. Dort, wo kleine Landwirtschaften Wein und Kukuruz anbauen, wo Kernöl und Käferbohnen herkommen und wo der Vulkanoschinken seine Wurzeln hat. Nach der Tourismusschule Bad Gleichenberg und dem Weinmanagement-Studium in Eisenstadt, ging Christoph Heinrich das erste Mal auf Reisen. Mit Anna, der Grinzingerin, fuhr er ins Elsass.


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Die Weingüter waren inspirierend, die Boulangerien, die Patisserien und ganz besonders die mit Köstlichkeiten vollgefüllten Feinkostläden in den ländlichen Ortschaften haben es den Heinrichs angetan. Aus einem Traum wurde Realität: 2008 haben die beiden ihr erstes Delikatessengeschäft am Nussdorfer Platz eröffnet. Es war ein „Genussladen“, wie Christoph Heinrich sagt, der mit Beinschinken und gutem Käse, mit italienischen und französischen Weinen, aber auch mit steirischen Produkten im Nu aus allen Nähten platzte. „Wir wussten, wir können das“, erzählt Heinrich, und daher fiel die Entscheidung, in der Ferstelpassage etwas Neues zu probieren, auch ziemlich leicht. Anna und Christoph Heinrich beschlossen, ein authentisches französisches Bistrot zu eröffnen, eines, in dem man an klei-

Buchtipp „Bistro, mon Amour.” Das Kochbuch mit Klassikern aus der französischen Küche ist im Brandstätter Verlag erschienen.

nen Tischen hausgemachte Bouillabaisse, Crêpes, Quiches, Muscheln oder Austern essen kann, wo „Calissons“, eine provenzalische Süßspeise, ebenso serviert werden, wie Ziegenkäse, wo Cidre aus der Bretagne oder handverlesene Weine verkostet werden können. Küchenchef Sylvain Maudet ist von Anfang an dabei. Seine „Moules de Bouchot“, die kleinen Pfahlmuscheln, die in einem Sud aus Weißwein und Schalotten serviert werden, oder das Coq au vin in Burgundersauce sind neben seiner Bouillabaisse längst stadtbekannt. In den Regalen türmen sich französische Köstlichkeiten zum Mitnehmen. Von Oliven und Sardinen, über Öl und Senf, bis hin zu Gewürzen, Kräutern und vor allem gut gereiften Käsesorten findet man in der Épicerie alles. Christoph Heinrich hat sich über die Jahre ein Netzwerk an französischen Produzenten geschaffen, seine Kontakte, seine Kenntnis und Leidenschaft für gute Produkte spiegeln sich in den Regalen wider. Den Namen „Beaulieu“ haben die Heinrichs von einer ihrer Touren durch Südfrankreich mitgebracht – er dient auch gleichzeitig ihrem Anspruch „ dass das Bistrot auch für unsere Gäste ein unvergesslich schöner Ort sei“.

BEAULIEU Épicerie fine & Bistrot Herrengasse 14, 1010 Wien www.beaulieu-wien.at

Bouillabaisse

© Rita Newman/Christian Brandstätter Verlag

Zutaten für 4 Personen: 1 Lauch, 2 Fenchelknollen, 2 Knoblauchzehen, 4 EL Olivenöl 1 Dose geschälte und gehackte Tomaten oder 4 geschälte frische Tomaten 5 cl Pastis, 100 ml Weißwein, 2 l Fischbouillon 4 Lorbeerblätter, 1 g Safranfäden (hochwertige Qualität, evtl. weniger) 200 g Filets von der Rotbarbe oder vom Rotbarsch 200 g Filets vom St. Petersfisch oder Wolfsbarsch 200 g Filets vom Knurrhahn oder Seeteufel 16 Bouchat-Muscheln oder andere Miesmuscheln 12 Garnelen und 4 Kaisergranate/Kaiserhummer Salz, Pfeffer aus der Mühle Zubereitung Lauch und Fenchel waschen und in Würfel schneiden, anschließend gemeinsam mit dem geviertelten Knoblauch in Olivenöl rösten, nach 2 Min. die Tomaten dazugeben und, wenn alles wirklich heiß ist, mit Pastis und Weißwein aufgießen und reduzieren. Die Bouillon und Lorbeerblätter beifügen, 10 Minuten stark kochen lassen, danach die Hitze verringern. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und zuletzt die Safranfäden beigeben. Die Fischfilets dritteln, in die heiße, nicht kochende Suppe legen und auf kleiner Stufe ca. 5 Minuten ziehen lassen. Nach 2 Minuten die Krustentiere dazugeben. Serviert wird die Bouillabaisse mit getoasteten Baguettescheiben. *Es gibt hunderte Rezepte für Bouillabaisse. Dieses Rezept ist nicht die Originalversion aus Marseille, sondern eine feine Variante für Sie zu Hause.

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Foto: Fotolia/Maksim Shebeko

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Eine Frage des Geschmacks

Foto: Kurier/Jeff Mangione

Selbst kocht sie gern Bouillabaisse und Bolognese: GaultMillau-Chefredakteurin Martina Hohenlohe über die österreichische Kochjugend und Großmutters Gailtaler Kirchtagssuppe. Von Daniela Gross

Martina Hohenlohe ist Chefredakteurin des GaultMillau Österreich, stammt aus Kärnten und begann ihre Karriere als Gastro-Kritikerin beim Kurier.

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Sie meinten zuletzt, Sie würden die Handschrift der steirischen Ausnahmeköche wie Rauch, Dorner oder Irka blind erkennen – was ist Ihrer Meinung nach das Herausragende an diesen Kochkünstlern? Martina Hohenlohe: Sie haben eine höchst eigenständige Art zu kochen, das ist etwas, wonach wir von GaultMillau immer auf der Suche sind. Dazu kommt ein hohes Maß an Kreativität, handwerkliche Perfektion und der Wille, für die besten Zutaten nicht nur eine Bestellung bei einem Gastrolieferdienst aufzugeben, sondern sich in seiner Region umzusehen. Was die österreichische Kochjugend betrifft, wird immer wieder kritisiert, dass der Nachwuchs zu sehr „in der eigenen Suppe schmort“. Außerdem fehle manchen eine profunde betriebswirtschaftliche Ausbildung. Wie sehen Sie das? Das ist absolut korrekt. Ein erfolgreicher Koch muss nicht nur ausgezeichnet kochen können, sondern muss auch das wirtschaft-

liche Handwerk beherrschen. Da geht es um Mitarbeiterführung, Fixkosten, Warenbestände und so weiter. Mit der Gabe, das alles unter einen Hut zu bringen, ist nicht jeder geboren. Für unsere jungen Köche sind Praxisaufenthalte in internationalen Spitzenküchen eine der wichtigsten Startpositionen – die meisten sind noch ungebunden und kinderlos. Die richtige Zeit, um zu lernen, was andere Köche so erfolgreich macht. Zutaten, Können, Kreativität – wie würden Sie die Prozentanteile verteilen – was ist wichtiger? Diese Parameter bedingen einander – ohne handwerkliches Können wird der kreativste Kopf scheitern. Und wenn ich eine miserable Fleischqualität vor mir liegen habe, wird auch der begabteste Koch kein Meisterwerk daraus machen. Aber grundsätzlich steht bei uns die Kreativität ganz oben, der GaultMillau wurde ursprünglich als der Führer für die Avantgarde gegründet, dabei soll es auch bleiben.


Foto: Fotolia/Maksim Shebeko

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Sie beabsichtigen Aktionen, um letztlich eine Art Qualitätsoffensive beim Personal zu fördern ... Geplant ist mit Partnern eine Service-Akademie, aber das Projekt steckt noch in den Kinderschuhen. Sie waren Gastro-Kritikerin beim Kurier – was war Ihnen damals wichtig? Und welche waren damals Ihre Qualifikationen? Meine wichtigste Qualifikation war und ist eine gewisse Form der Besessenheit. Und Erfahrung spielt natürlich eine große Rolle. Ich bin auch viel im Ausland unterwegs. Es ist auch für uns als Kritiker sehr wichtig, den Radius zu erweitern. Was die GaultMillau-Tester betrifft: Dem Vernehmen nach haben Sie mehr als 300 Bewerbungen. Nach welchen Kriterien werden sie ausgesucht? Kompetenz ist das Allerwichtigste, wir müssen uns auf unser Team verlassen können.

„René Redzepi hat Ameisen über eine Speise rennen lassen. Das finde ich verzichtbar.“ Martina Hohenlohe

Sie müssen nach denselben Kriterien beurteilen wie wir, ansonsten bringen wir keinen roten Faden in die Bewertungen. Ich tausche aus diesem Grund auch nicht gerne Tester aus, never change a winning team. Aber manchmal lässt es sich nicht vermeiden. Wann greifen Sie in Bewertungen ein? Wir sind die letzte Instanz bei den Bewertungen, eine Feinabstimmung findet relativ häufig statt und ist auch sehr wichtig. Gibt es Zutaten oder Gerichte, bei denen Sie sagen: „Nein, danke!“ Ich bin kein allzugroßer Fan von Paprikaschoten, aber sie bringen mich nicht zur Verzweiflung. Grundsätzlich bin ich eine Allesesserin, solange es meinen moralischen Vorstellungen entspricht – ich esse sicher nichts, wofür ein Tier gequält wurde, was unter unwürdigen Arbeitsbedingungen produziert wurde und wo chemische Zusätze verwendet werden. Das alles natürlich, sofern ich es nachvollziehen kann. Gibt es eine Geschmackserinnerung aus Ihrer Kindheit, die Ihnen immer wieder in den Sinn kommt? Natürlich. Der Geschmack der Gailtaler Kirchtagssuppe meiner Großmutter ist mir quasi in den Gaumen graviert. Ebenso die Kärntner Nudeln meiner Mutter sowie ihr

Milchbrot zu Ostern. Und der Duft nach Liebstöckl von der Rindsuppe am Sonntag. Man spricht heute von sogenannten Signature Dishes – was wäre Ihr persönliches? Aus der Fine-Dining-Ecke mache ich gerne einen Thunfisch-Karfiol-Millefeuille, aus dem bodenständigen Bereich, sagt man, sei meine Bouillabaisse sehr gut. Und aus der Familienküche bekomme ich immer Lob für meine stundenlang geschmorte Pasta Bolognese. Die süße Küche betreffend, wird vermehrt meine Himbeertarte mit weißem Schokoladenguss und karamellisierten Mandeln gefordert. Harald Irka experimentiert in letzter Zeit mit Würmern und Insekten ... Das halte ich für Effekthascherei. Letztendlich geht es um Geschmack. Auch René Redzepi hat Ameisen über eine Speise rennen lassen. Das finde ich verzichtbar. Sternekoch Alain Ducasse isst im Flugzeug absolut nichts – und Sie? Meistens auch nichts. Aber das hängt davon ab, mit welcher Airline ich fliege. Vor einem Jahr herrschte Nebel in Dubai und unsere Nachmittagsmaschine musste viele Passagiere vom Vormittag mitnehmen. Der Zufall wollte es, dass ich in die First Class upgegradet wurde. Das Essen war sehr in Ordnung. Der Champagner zum Glück auch.

BARILLON, EINE BESONDERE VERMÄHLUNG Für das neue Produkt der Destillerie Weutz hat man sich regional „vermählt“ und 50 % Whiskywürze (Gerstenmalz) mit 50 % Morillon Traubensaft aus dem Hause Weingut Harkamp gemeinsam destilliert und in der französischen Eiche für sieben Jahre gelagert. Das Ergebnis ist eine geschmackvolle Symbiose mit Auszügen aus der Walnuss, Traube, Vanille, weißer Schokolade – mit lang anhaltendem Abgang und kräftigen 50,5 vol% Alkohol. Um dieser besonderen Kreation den passenden

Namen zu geben, wurde er mit Hilfe der Öffentlichkeit gesucht und –gefunden. Aus rund 250 Namensvorschlägen wurde „Barillon“, eine Zusammensetzung von Barley (Gerste) und Morillon, von der Jury unter die Top 10 gewählt und schließlich mittels Online-Voting zum eindeutigen Sieger erkoren. Barillon ist mit 220 Flaschen limitiert. Destillerie Weutz 8505 St. Nikolai im Sausal 6 www.weutz.at


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WAS WÄRE OSTERN OHNE HASEN UND EIER? Und am besten beides aus unbeschreiblich guter Schokolade von Felber Schokoladen aus Birkfeld. Die kleine und feine Manufaktur überrascht heuer wieder mit zauberhaften handgefertigten Osterkreationen. Bereits ein Klassiker ist die herrlich fruchtig-frische Erdbeercreme, umhüllt von Milchschokolade. Feinster Honig aus dem Joglland ist das Geheimnis der unvergleichlichen hau sgemachten Honigschokolade, die sich als Füllung

der „Happy Easter“-Schokolade offenbart. Frühlingshafter Zauber umgibt die Osteredition von Felbers Märchenschokolade. Apfel-Karottencreme, überzogen mit zarter Milchschokolade und ein beigelegtes Märchen aus der Osterhasenschule begeistern Kinder wie Erwachsene gleichermaßen. Beliebt bei Jung & Alt sind die Lach- und Sitzhasen aus Vollmilchschokolade. Und für alle Liebhaber der dunklen Schokolade: Gefüllt mit Eierlikör schmeckt sie einfach nach mehr. Ostern ist bald wieder vorbei, Felber Schokoladen gibt es Gott sei Dank das ganze Jahr über: www.felber-schokoladen.at

DIE KUNST, LEIDENSCHAFT IN FLASCHEN ZU FÜLLEN … exotisch, pur oder als Cuvée. Der Phantasie sind also keine Grenzen gesetzt. Tauchen Sie ein in die Welt von Fandler und lassen Sie sich anstecken von der Leidenschaft für Öl! Fandler-Produkte gibt es im gut sortierten Feinkost- und Reformhandel, in der Spitzengastronomie und natürlich rund um die Uhr auf www.fandler.at

Foto: Elisabeth Grebe

Seit vier Generationen tut man bei Fandler das, was man am besten kann: Öl pressen – seit nun 89 Jahren im klassischen Stempelpressverfahren und mit noch immer ungebremster Leidenschaft. Und weil das Leben und die Küche voller unbegrenzter Möglichkeiten sind, gibt es Fandlers Leidenschaft in mehr als 45 verschiedenen Sorten – ob heimisch oder

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Foto: www.lexpix.at

Edle Essige und feinster Senf passen zu vielen Frühlingssalaten. Speziell die Osterzeit ist auch Senfzeit. Nur feinste Zutaten lassen auch die Osterjause besonders gut schmecken. Wie wäre es einmal mit einem würzigen Kürbiskernsenf oder einem rauchigen Ardbeg Whiskysenf?

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Alle Fotos: Oliver Wolf

Im René & Co hält man sich an die Worte von Paul Bocuse: „Die eckpfeiler meiner kulinarischen Philosophie sind Klarheit des Geschmacks, Genauigkeit in der ausführung und Wertschätzung der verwendeten Produkte.”

Die Krone der Kulinarik Eine österreichisch-französische Liaison und eine Küchenphilosophie voller Fantasie: René & Co. Wenn sich Edeleinrichter René Rauschl und Gastronom René Müller, der Patron des „Lokal Müller“ in der Villefortgasse, zusammentun, kann nur etwas Exzeptionelles dabei herauskommen: René Rauschl zeigt mit dem Einrichtungshaus Evamaria Thonet bei Steinwender in der Landhausgasse 7 einen Streifzug durch die Trends der internationalen Raumgestaltung. Neu im Haus ist ein Concept Store mit Café, Bistrot und Bar-Lounge in urbanem Stil samt gastronomischem Konzept auf hohem Niveau.

Unser Befund nach dem ersten Besuch: Die Vorfreude auf Consommée mit Ochsenschwanzkuchen und flüssig gebeizte Lachsforelle wurde keineswegs enttäuscht. René Müllers Klassiker wie Kalbsrahmgulasch, Beef tartare und Tagliatelle mit Schafskäse und getrockneten Tomaten erfreuten in gewohnter Qualität. Die zarteste Versuchung zeigte sich im Kalbsrücken – sous vide. Und die Käsevariation setzte dem kulinarischen Erlebnis schließlich das Krönchen auf! www.rene-co.at

"Nach intensiver Umbauzeit präsentieren wir Ihnen unser neugestaltetes Wohnstudio mit angeschlossenem Café-Bistrot!" René Rauschl

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Der neugestaltete ConCept-store hat eröffnet! InnenarchItektur vom FeInsten möbeldesIgn - stoFFstudIo LichtpLanung • gastronomie

SALAM. So beginnen alle E-Mails von Abdelhady. Er lebt in Essaouira, einem kleinen Ort am Atlantik in Südmarokko und ist Handwerker mit großem Können und gutem Geschmack. Leonore Höfler von „MuR” in der Enge Gasse 3 in Graz: „Im Rahmen einer Reise nach Marokko haben wir ihn kennengelernt. Seine Holzarbeiten waren die feinsten und sorgfältigsten in der langen Straße der Holzschnitzer. Wenn seine Holzboxen im MuR eintreffen, ist jede einzelne sorgfältig in Seidenpapier gehüllt und das ganze Geschäft duftet nach Thujenholz.” Sieben Modelle stehen zur Auswahl, jedes einzelne ist in Handarbeit hergestellt. Ab € 48,00, www.mur.co.at

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Dem Himmel so nah Vieles, was wir heute über Planeten, Monde, Kometen oder Asteroiden wissen, geht auf den in Graz lebenden Physiker Wolfgang Baumjohann zurück, der zum Wissenschaftler des Jahres 2014 gekürt wurde. Von Clarissa Mayer-Heinisch

Es war der 12. November 2014 um 15.34 Uhr, als Baumjohann, in seiner Funktion als Direktor des Instituts für Weltraumforschung, mit seiner gesamten Mannschaft gebannt vor den Monitoren saß, um die Landung von „Philae“ auf der Oberfläche des Kometen mit dem sperrigen Namen „Tschurjumov-Gerassimenko“ zu beobachten. Die Trägerrakete Ariane 5 hatte die drei Tonnen schwere Sonde Rosetta in einer zehn Jahre dauernden Reise in die Nähe des Kometen transportiert. Dort angekommen, wurde Rosetta von 50.000 Stundenkilometern auf Schrittgeschwindigkeit abgebremst, um den „Lander“ Philae, beladen mit allerlei technischen Messgeräten, auf die Oberfläche des Kometen fallen zu lassen. Wolfgang Baumjohanns freudige Erwartung dieser Landung hat damit zu tun, dass ganz wesentliche Geräte in seinem Institut erdacht und gebaut wurden und deren Messungen in der Schmiedlstraße in Graz ausgewertet und interpretiert werden.

Extraterrestrische Physik

Wolfgang Baumjohann ist gebürtiger Westfale. Aus seinem Heimatort Hamm verschlug es ihn an die Universität in Münster, 44

wo er Physik und Geophysik studierte, um dann am Max-Planck-Institut in Garching in der Nähe von München für extraterrestrische Physik zuständig zu sein. Neugierde ist es, was Wolfgang Baumjohann als seinen wesentlichen Antrieb erkannt hat. „In meiner Jugend war ich mit den Gedanken im Weltall. Heute weiß ich, dass man mit robotischen Instrumenten mehr erfahren kann, als wenn man selbst dorthin fliegt“, erzählt der Wissenschaftler. Als sich 2001 die Chance ergab, als Direktor des Instituts für Weltraumforschung nach Graz zu übersiedeln, ergriff er sie und kam als Nachfolger des legendären und in Österreich als „Weltraum-Papst“ angesehenen Willibald Riedler gerade rechtzeitig, als die Vorbereitungen für die Rosetta Mission in vollem Gange waren. Der Magnetometer und ein spezieller Bordcomputer wurden von Graz aus ins Weltall mitgeschickt, um

über die Auswirkungen der Energie- und Magnetfelder, die im Laufe des Lebenszyklus des Kometen zu dessen, manchmal bis auf die Erde sichtbaren Schweifs werden, zu erforschen.

Plasma-Jets und Polarlichter

Baumjohann ist Experte auf dem Gebiet der Weltraumplasmaphysik und hat zu diesem und verwandten Themen an die 500 Texte, Lehr- und Sachbücher verfasst. Die Aggregatzustände der Materie sind für ihn faszinierend und wenn er über Plasma-Jets, Ionen-Strömungen, Kometenstaub oder Polarlichter zu erzählen beginnt, leuchten seine Augen. In den Regalen steht neben den Standardwerken dieser Wissenschaft, auch ein weiterer Beweis für das Interesse an Baumjohanns Erkenntnissen: Eine Raubkopie der „Basic Space Plasma Physics“ in persischer Sprache.

„In meiner Jugend war ich mit den Gedanken im Weltall. Heute weiß ich, dass man mit robotischen Instrumenten mehr erfahren kann, als wenn man selbst dorthin fliegt.“ Wolfgang Baumjohann


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Foto: Oliver Wolf

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Die jüngste Auszeichnung sieht der Wissenschaftler als Anerkennung für sein ganzes Institut. Die Mission Rosetta war vielleicht der Anstoß, aber in Wahrheit geht es um das wissenschaftliche Lebenswerk Wolfgang Baumjohanns und die Interaktion seines Teams mit der Öffentlichkeit. 90 Physiker, Techniker und Ingenieure sind mit ihm am Werk, um die Naturbeobachtungen und Experi-

mente durchzuführen, auszuwerten, zu interpretieren und auch dementsprechend zu kommunizieren. Noch im heurigen Jahr freut sich Baumjohann auf den Start von vier Satelliten, die, bepackt mit besonders schnellen und genauen Messgeräten, bis zur Mondbahn geschickt werden sollen, um mehr über dynamische Prozesse im Erdmagnetfeld zu

erfahren. 2017 geht es dann zum Merkur. Von dort werden erst sechs Jahre später die ersten Ergebnisse an die riesigen Bodenantennen der NASA und ESA geschickt werden. Doch dann wird der heute 65-Jährige sich nicht mehr mit deren Interpretation befassen, sondern es sich mit seiner japanischen Frau im Winter in Tokyo und im Sommer in Graz gemütlich machen.

RUBNER: WOHNPROJEKT VILLA VINEA IN KITZECK/SÜDSTEIERMARK

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er Weinbauort Kitzeck in der Südsteiermark liegt in einer der schönsten und klimatisch begünstigsten Landschaften Österreichs – ein idealer Ort für maßgeschneiderte, ökologische und wohngesunde Häuser. Realisiert werden diese demnächst vom Holzbauspezialisten Rubner Haus. Auf knapp 12.500 Quadratmetern sollen bis zu 13 neue Baugründe entstehen. Künftige Bauherren können zusätzlich zu ihrem Grundstück gleich ein Haus von Rubner dazuerwerben. Ob puristisch, zeitlos modern oder

mediterran – jedes Haus wird von Rubner individuell auf die Wünsche der Bauherren abgestimmt und fügt sich dabei dennoch harmonisch in das architektonische Gesamtkonzept des Projekts „naturnahes Wohnen in bester Lage“ ein – ob als neues Zuhause oder als Zweit- bzw. Alterswohnsitz.

Weitere Informationen gibt es unter haus.kitzeck@rubner.com


Foto: istock/Nata Snow

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Über die wirklich wichtigen Dinge des Lebens Er ist Bestsellerautor, Berater des Papstes und gefragter Vortragender: Manfred Lütz über Diät-Sadisten und die Gefahr, sein eigenes Leben zu verpassen.

Sie sind Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Chefarzt des AlexianerKrankenhauses in Köln. Steht in Ihrem Büro eine Couch? Manfred Lütz: Nein. Ich ziehe es vor, meinen Patienten und Patientinnen in die Augen zu schauen. Die Psychotherapie halte ich im Übrigen für die letzte überlebende Ideologie aus dem 19. Jahrhundert, die mittlerweile wissenschaftlich völlig zu Recht erheblich infrage steht. Mir ist sie schlicht zu defizitorientiert. Ihr Kollege Gerhard Uhlenbruck, Immunbiologe und Autor, stellte vor etwa 100 Jahren fest: „Gesundheit ist die Summe aller Krankheiten, die man nicht hat.“ Sehen Sie das auch so? Ich halte es da eher mit Friedrich Nietzsche, der vor mehr als 100 Jahren gesagt hat: „Gesundheit ist dasjenige Maß an Krankheit, das es mir noch erlaubt, meinen wesentlichen Beschäftigungen nachzuge-

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Foto: Jana Kay

Zur Person Manfred Lütz ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Theologe und Kabarettist. Er publizierte zahlreiche Bestseller. 2012 erschien „Bluff! Die Fälschung der Welt“, das ebenfalls zum Erfolgsbuch wurde. Er berät große Wirtschaftsunternehmen.

hen.“ Wir haben heute dagegen einen weitgehend utopischen Gesundheitsbegriff, der noch dazu sakral aufgeladen ist. Das hat verhängnisvolle ethische und politische Konsequenzen. In meinem neuen Buch gehe ich unter anderem dem „Burnout-Mythos“ auf den Grund. Ich glaube, dass es in Wirklichkeit „Burnout“ gar nicht gibt, aber dass machtvolle Interessen existieren, diesen Begriff unter die Leute zu bringen. Ihr Buch „Lebenslust“ ist eine Streitschrift gegen die Diät-Sadisten dieser Zeit. Von welchem Gericht können Sie nicht genug bekommen? Bei „Lebenslust“ geht es auch um den Gesundheitswahn und den Fitness-Kult. Das mit den Diät-Sadisten ist eher ein Nebenthema. Ich esse das, was mir schmeckt, und es gibt Studien, die besagen, dass das auch das Bekömmlichste für einen Menschen ist. Und wenn ich satt bin, dann habe ich auch genug. Es sind die Diät-Sadisten, die nicht genug bekommen können – von Körnern und anderen Sättigungsbeilagen. In Ihrem Buch „Bluff!“ stellen Sie die These auf, dass wir in einer Scheinwelt leben, deren Fassaden uns den Blick auf die wirklich wichtigen Dinge verstellen ... Ich habe schon seit Langem das Gefühl, dass viele Menschen Gefahr laufen, ihr eigentliches Leben zu verpassen. „Bluff!“ betrifft jeden, denn ich glaube, dass wir alle heute in gefälschten Welten leben, wie in einem riesigen Potemkinschen Dorf. Egal ob in der Welt der Wissenschaft, der Finanzwelt oder der Medienwelt. Ständig sind wir von mächtigen, unter anderem ökonomischen Interessen umgeben, die uns in diesen virtuellen Welten festhalten wollen. Niemand entgeht dieser Sogwirkung gänzlich, doch es wäre eine Tragödie, wenn uns am Ende unserer unwiederholbaren, begrenzten Lebenszeit auffiele, dass wir aus Versehen ver-

gessen haben zu leben. Deswegen habe ich „Bluff!“ geschrieben. Was sind Ihrer Meinung nach die wesentlichen Dinge des Lebens, die uns verloren zu gehen drohen? In all den oben genannten Welten kommen existenzielle Erlebnisse, wirkliche Liebe, kurz: echte Erfahrungen auch von Gut und Böse oder des wahren Sinns des Lebens, nicht vor. Können sie auch gar nicht. Doch man übersieht das leicht, und dann steht am Ende auf dem Grabstein: „Er lebte still und unscheinbar, er starb, weil es so üblich war.“ „Bluff!“ ist eine engagierte Aufforderung, selbst zu denken. Haben wir das eigenständige Denken wirklich verlernt? Man sollte die suggestive Macht jener oben genannten Welten nicht unterschätzen. Es herrscht eine Atmosphäre der Political Correctness, in der bestimmte Floskeln die Debatten bestimmen und einzigartige erschütternde Erfahrungen eines jeden Lebens als nebensächliche Ausreißer gar nicht mehr ernst genommen werden. Um diese Art der Fälschung zu entlarven, muss man gerade in Europa vor allem die Fälschungen der Geschichte aus dem Weg räumen – sodass die reichen spirituellen Quellen, die zum eigentlichen Kern unserer Existenz führen können, wieder zugänglich gemacht werden. So etwas ist in der Tat auch eine Bildungsfrage. Da bemühe ich mich in meinem Buch um Aufklärung. Wissen Sie einen Ausweg aus der großen „Truman Show“, wie Sie den gegenwärtigen Zustand der Welt beschreiben? Es geht darum, die Scheinwelten in all ihrer Künstlichkeit und all ihrer Suggestivität zu erkennen. Wie Truman Burbank, der am Ende des Films durch eine gut versteckte Tür in die „geistige“ Freiheit findet, können auch wir uns die Erfahrungen wirklicher Liebe, wahrhaftiger Moralität und des tiefsten Sinns des Lebens offen halten.

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TOU CH

Die staunenswerte Welt des Herrn Schein Von der Ponte Vecchio in Florenz bis zum Löwenzahn auf der Wiese vor seinem Haus: Karl-Heinz Schein aus Leoben schießt mit seiner Kamera seit vier Jahren täglich ein Foto und stellt es online. Von Daniela Gross | Fotos: Karl-Heinz Schein

Ein sprießendes Maiglöckchen durchdringt ein welkes Blatt, eine Kirche spiegelt sich in einer Pfütze, eine Kornblume erhebt ihr Blitzblau mitten in einem Weizenfeld, und in einer Baumrinde sind die Initialen ,A+P‘ eingeritzt. Die Fotos des Karl-Heinz Schein ziehen ihre Betrachter magisch in den Bann. Und obwohl Ästhetik eines seiner Prinzipien ist, faszinieren seine Fotos nicht nur durch ihre Poesie, für ihn spielt auch ihre Emotionalität eine wichtige Rolle. „Als ich mit dem Projekt angefangen habe, waren wir auf der Maßenburg in Leoben spazieren. Am Abend hab ich mir die Fotos angesehen und meine Familie gefragt, welches ich denn auf flickr stellen soll. Mein damals elfjähriger Sohn zeigte auf das Foto mit dem Baum, in dem ein Herz eingeritzt war – samt den Initialen ,A+P‘. Ich hab ihn gefragt, warum gerade das? Er sagte: Weil da ,Alex + Papa‘ steht. Das werde ich nie vergessen!“ Seit 2011 macht sich der AHS-Lehrer jeden Tag auf die Suche nach einem Motiv. „Die Bilder spiegeln Momente wider, die mich 48

an die Tage erinnern“, so der Autodidakt, der sich sein Können durch das Lesen von Fachzeitschriften angeeignet hat. Eines der Fotos, die täglich entstehen, stellt er auf die Fotocommunity-Homepage „flickr“. Samt einer Beschreibung und einem passenden Zitat. „Project 365“ nennt sich die Idee – in Amerika und auf der ganzen Welt gibt es viele Fotofreaks, die daran teilnehmen. Heinz Schein weiß, dass seine Fotos täglich von bis zu 1.500 Personen angesehen werden. Einmal hatte er sogar 10.000 Zugriffe auf ein Motiv, das einen Grashalm zeigte, der sich einen Weg durch die Schneedecke gebahnt hatte. Wobei Schein nicht nur Landschaftsmotive ins Netz stellt. Auch Bauwerke oder Alltagssituationen sind auf seinen Fotos zu sehen. Aber nur wenige Menschen. „Ich müsste ja jeden fragen, ob ich das Bild online veröffentlichen darf. Das ist mir noch zu umständlich ...“, lacht er. Das Staunenswerte an der Welt fasziniere ihn, erzählt der 51-Jährige, während wir im Konferenzraum des Gymnasiums sitzen und am Laptop Bilder der vergange-

nen Jahre ansehen. „Durch ein Bild vernetze ich in Wahrheit viel mehr“ sinniert er. Dass er das Foto des Löwenzahns am Ostersonntag 2011 geschossen hat, weiß er noch. Und dass er damals an den Faust-Monolog, den „Osterspaziergang“, gedacht hat, dessen Verse er als Deutschlehrer gut zu zitieren weiß: Vom Eise befreit sind Strom und Bäche Durch des Frühlings holden, belebenden Blick; Im Tale grünet Hoffnungsglück; Der alte Winter, in seiner Schwäche, Zog sich in rauhe Berge zurück. Die Frage stellt sich, ob jemand, der soviel Zeit mit der Motivsuche verbringt, manche Dinge nur mehr durch den Sucher der Spiegelreflexkamera sieht. Aber seiner Meinung nach beherrscht er beides: Erleben und Dokumentieren – „Ich erlebe Dokumentiertes.“ „Andere gehen mit ihrem Hund spazieren, ich gehe nie ohne Kamera aus dem Haus“, schmunzelt er, packt seinen Laptop in die Tasche und macht sich auf den Weg zum nächsten Motiv für diesen Tag.


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Info www.flickr.com/photos/byschein/ Projekt 2011: www.flickr.com/photos/byschein/ collections/72157625763105903/

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Die Kreationen von Dirk Wynants für Extremis sind inzwischen hinreichend bekannt als „Tools for Togetherness“ oder Objekte, die das Zusammensein von Menschen fördern. Auf jeden Fall mehr als eine Möbelserie!

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s war seine Leidenschaft für Design, die Dirk Wynants dazu brachte, „Extremis“ ins Leben zu rufen: eine Möbelserie, die so viel mehr als nur das ist. Extremis ist eine Marke mit einer Vision. Eine Marke mit einer Mission. Eine Marke, in deren Genen Innovation vorprogrammiert ist. Bereits seit 1994. Extremis hat die Mission, intelligentes Design auf der Basis gesunden flämischen

Menschenverstands mit der burgundischen Lebensart zu verbinden. Das Mittel? Ein komplettes Sortiment „außergewöhnlicher Möbel“ mit besonderer Funktionalität und zeitlosem Design. Das Ergebnis? Mehr als eine Möbelserie: ein Lebensstil, der Menschen zusammenbringt. Der sie gemeinsam das Leben genießen lässt. Das Schlagwort „Tools for Togetherness“ ist also auch nicht zufällig entstanden.

8010 Graz | Conrad-von-Hötzendorf-Straße 63/neben Stadthalle | T +43 316 831183 1010 Wien | Schellinggasse 1/Ecke Weihburggasse | T +43 1 698 14 40 info@ladenstein.at | www.ladenstein.at


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TRADE Das Grazer Start-upUnternehmen COMMOD-Haus legte auf der Crowdinvesting-Plattform GREEN ROCKET einen starken Auftritt hin und überschritt die FundingSchwelle in Rekordzeit. Es ist das weltweit erste Modulhaus in Niedrigenergie-Bauweise auf Basis von Frachtcontainerrahmen, das zu 100 % wiederverwertbar und recycelbar ist.

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In der Steiermark sind die Fachleute in Sachen Kongressund Tagungstourismus zu Hause. Was das Österreichische Umweltzeichen für „Green Meetings“ und „Green Events“ damit zu tun hat, welche Rolle „Goldene Flipcharts“ für Hotels spielen und wie die steirischen Convention-Profis ihr „Green Feeling“ leben, lesen Sie auf den folgenden Seiten. Von Andrea Kreuzer


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DORNRÖSCHEN WIRD WACHGEKÜSST Es war lange Zeit (zu) ruhig auf und um Burg Rabenstein. In Zukunft soll sich das gehörig ändern.

M

an nehme: Ein historisches Gebäude an einem besonderen Platz, ergänze es behutsam um moderne Aus- und Zubauten, mache es mittels moderner Technik das ganze Jahr nutzbar, installiere Tagungstechnik, die keinen Wunsch offen lässt und übergebe es dann in professionelle Hände – fertig ist ein optimaler Tagungs- und Veranstaltungsort. So wie Burg Rabenstein. Südlich der Stadt Frohnleiten, circa 25 Kilometer nördlich der Landeshauptstadt Graz gelegen, thront auf einem Felssporn über der Mur die Burg Rabenstein. Schon die Anfahrt zur Burg lässt den Besucher staunen. Eine gläserne Liftkabine führt direkt vom Parkplatz in die Anlage. Und so bekommt man schon während der Fahrt mit dem Atlantis-Shuttle einen gewaltigen Ausblick auf die Umgebung. Doch nicht nur der Lift entlockt ein „Oh“, hoch droben in der Ruine der Altburg überragt die Hochegger-Keusche, ein moderner Glas-Stahlbau, die Burg. Das Refugium des Burgherren, das aber nur zufällig seinen Namen trägt – es gab ganz in der Nähe eine Keusche gleichen Namens. Der Burgherr DI Werner Hochegger ließ die Burg renovieren, und unter großer Rück-

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sichtnahme auf die Bausubstanz in enger Absprache mit dem Bundesdenkmalamt sorgsam modernisieren und erweitern. Auch in anderen Burgen und Schlössern kann getagt, geheiratet und gefeiert werden. Aber Burg Rabenstein ist einzigartig, denn alle Räume können ganzjährig benutzt werden. Möglich macht das die größte Wärmepumpenanlage in einem historischen Gebäude, mit der alle Räumlichkeiten beheizt oder klimatisiert werden. Keine andere Burg bietet eine solch imposante Zugangsmöglichkeit wie mit dem Atlantis-Shuttle. Keine andere Burg vereint Altes und Neues so gekonnt. Und keine andere Burg verfügt über einen so großzügigen Freibereich, um Kraft zu tanken und für lockeres Zusammenkommen wie Burg Rabenstein. Um die Burg wieder mit Leben zu erfüllen und sie optimal nützen zu können, wurde sie mit allem Nötigen für Veranstaltungen ausgestattet. Somit braucht der Kunde keine Extrakosten für seine Veranstaltung mehr

Nähere Information und Anfragen unter: www.burg-rabenstein.at office@burg-rabenstein.at

zu kalkulieren und es können so gut wie alle Leistungen aus einer Hand angeboten werden. 25 Räume in verschiedenen Stilen mit unterschiedlicher Einrichtung bietet die Burg, alle mit modernster Multimediatechnik ausgestattet und WLAN im gesamten Areal. Hochwertiges Catering sorgt zusätzlich dafür, dass Burg Rabenstein der ideale Platz ist, um Meetings, Seminare, Präsentationen und alle Arten von Firmen- oder Privatfeiern zu veranstalten. Von den Barocksälen zur Bibliothek, vom s‘Gwölbl bis zur Concert Hall, Burg Rabenstein gibt im einmaligen Ambiente mit energiereichen Entspannungsmöglichkeiten, Kraftpunkten und moderner Technologie genau DEN Raum, den man für Veranstaltungen benötigt. Um auch der Öffentlichkeit zu signalisieren, dass die Burg endlich erwacht ist, öffnet Rabenstein ab 2. April 2015 seine Tore für Besucherinnen und Besucher. Eine gelungene Veranstaltung besteht aus drei Komponenten: Einem interessanten Programm, aktiven Teilnehmern und einem besonderen Ort, der sich von anderen abhebt und in Erinnerung bleibt. Einem Ort wie Burg Rabenstein.


CONVENTION

Stick together! Dicke Schmöker sind Schnee von gestern – selbst auf medizinischen Kongressen. Die Unterlagen per USB-Stick einzupacken, ist daher bei Conventions längst Usus, „Green Meeting“ das Gebot der Stunde. Ebenso wie Qualitätsoffensiven der Seminarhotels, um „Goldene Flipcharts“ zu ernten. Glitzernde Sterne garantieren Hotelstandards, blühende Lilien kennzeichnen entspannende Wellness-Reiche und lachende Smileys weisen Betriebe als besonders kinderfreundlich aus: Allesamt Auszeichnungen also, die gute Orientierungshilfen für Gäste darstellen, allerdings irrelevant sind, wenn’s um die (ökologische) Tagungstauglichkeit einer Location geht. Abhilfe schaffen hier das Österreichische Umweltzeichen für die Spezialbereiche „Green Meetings“ und „Green Events“, das seit 2010 verliehen wird, sowie die „Goldenen Flipcharts“, die seit eineinhalb Jahren vergeben werden. Was es mit den Gütesiegeln auf sich hat, verraten Green-Meeting-Expertin Karin Dullnig und Thomas Wolfsegger, Wegbereiter der „Goldenen Flipcharts“.

Foto: Fotolia/ki33, Fotolia/Bombaert Patrick

Green Meetings und Events

„Think before you print!“ Ein Rat, der den Nagel in puncto „Green Meeting“ auf den Kopf trifft und von all jenen, die durch das gleichnamige Gütesiegel ausgezeichnet sind, nicht nur beherzigt, sondern umgesetzt wird. „Es geht darum, Abläufe zu hinterfragen, um Ressourcen zu sparen, Müllberge zu vermeiden u. v. m. Das Thema Papier veranschaulicht diesen Ansatz besonders gut“, er-

Von Andrea Kreuzer

klärt dazu Karin Dullnig von „ecoversum“. So sei es doch nicht notwendig, Factsheets in einer Druckerei drucken zu lassen, die dafür australisches Eukalyptuspapier verwendet, oder überhaupt sämtliche Vortragsunterlagen in Papierform auszuhändigen. „Auf USB-Sticks kann man alle Infos speichern und sie sind zudem für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer weitaus bequemer zu transportieren. Wer weniger drucken lässt, schont außerdem nicht nur Ressourcen, sondern auch die eigene Geldtasche und minimiert den Müllberg“, konkretisiert die Unternehmensberaterin, die sich seit 20 Jahren dem grünen Gedanken im Tourismus verschrieben hat. In die große Familie des Österreichischen Umweltzeichens – es werden damit Hotels, Tourismusbetriebe, Produkte u. v. m. vom Bundesministerium für Land- und Forst, Umwelt- und Wasserwirtschaft zertifiziert – wurden jene für „Green Meetings“ und „Green Events“ 2010 aufgenommen. Dullnig war Starthelferin bei der Konzeption der Zertifikats und in der Steiermark die erste, die Kongresse u. s. w. auf dem Weg dorthin coachte. Vom Catering über die Anreise der Gäste bis hin zu besagten Druckwerken, der Mülltrennung u. v. m. wird alles durch die ökologische Brille betrachtet (die genauen

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Co nve ntion

„Die Umweltzeichen für ,Green Meetings‘ oder ,Green Events‘ sind wie Orden, die einem verliehen werden.“ Foto: Karin Bergmann

Karin Dullnig, ecoversum

Kriterien sind vom Ministerium festgelegt). Ein „Meeting“ habe immer mit Bildung zu tun, als „Event“ gelten Veranstaltungen, die einen hohen Society-Faktor aufweisen. Mittlerweile hilft in der Steiermark übrigens eine weitere Agentur (Conventa), die durch Dullnigs Schule gegangen ist, als Lizenznehmer des Ministeriums bei der Zertifizierung von Veranstaltungen auf die Sprünge. Österreichweit wurden 352 „Green Meetings“ und „93 Green Events“ zertifiziert, 38 davon in der Steiermark (Best Practice-Beispiele siehe unten).

tollste Mülltrennungssystem falsch befüllt wird. Außerdem kann, wer das Gespräch sucht, den Gästen auch die kulinarischen Schmankerl näherbringen, die im Rahmen des Siegels anzubieten sind. Der steirische Apfelsaft nimmt es schließlich jederzeit mit ausländischem Orangensaft auf und eingeflogener Lachs muss ebenfalls nicht sein“, nennt sie Beispiele. Auch bei der Frage der Mobilität gibt es zig Möglichkeiten, den grünen Gedanken zu leben. Hier gehe es u. a. um die CO2-Kompensation, also darum, den ökologischen Minuspunkt, den eine Anreise mit dem Flugzeug mit sich bringt, etwas auszugleichen. „Gratis-Öffitickets, zur Verfügung gestellte Räder oder E-Mobility sind einfache Varianten. Wir schauen, wie sie zur jeweiligen Veranstaltung passen“, erklärt Dullnig. Klingt nach jeder Menge Arbeit für sie bzw. ihre Kolleginnen und Kollegen, ergo auch nach jeder Menge Kosten für Zertifizierungsanwärter. „Nein. Einerseits helfen viele Lösungen dabei, Kosten zu sparen, andererseits brauchen

Generell, so die Expertin, habe sich die Grundeinstellung zu ökologischen Themen im Convention-Bereich in den vergangenen Jahren absolut positiv verändert, das Beispiel mit dem USB-Stick sei daher längst State of the Art – auch bei nicht zertifizierten Veranstaltungen. „Was noch stärker ins Bewusstsein kommen muss, ist die Kommunikation“, fügt sie hinzu. „Es bringt ja nichts, wenn das

Der „Congress Award Graz” ist ein zertifiziertes „Green event”.

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Foto: Messe Congress Graz_Wiesner

Best Practice-Beispiele Green Meetings. Dass selbst die größten Meetings als „green” ausgezeichnet werden können, zeigt das Beispiel des „Kongresses der Arbeitsgemeinschaft für Notfallmedizin“, der 2014 als „Green Meeting” zertifiziert wurde. Hierfür fanden sich ca. 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Graz ein. Ein weiteres Best Practice-Beispiel für die Auszeichnung ist die Tagungsmesse der „Steiermark Convention“. Das Branchentreffen findet jährlich statt und zeigt, dass man ein „Green Meeting” in den unterschiedlichsten Locations durchführen kann. Jedes Jahr findet die Messe nämlich an einem anderen Standort statt. www.steiermark-convention.at Green Events. Ein steirisches Beispiel dafür ist der „Congress Award Graz”, der vom Graz Convention Bureau organisiert wird. Über 400 Gäste finden sich dazu im Messe Congress Graz ein und lassen die Gewinner des gleichnamigen Preises hochleben, mit dem Bgm. Siegfried Nagl das Engagement der hiesigen Conventionprofis ehrt. www.graztourismus.at/kongress


CONVENTION

Ausgezeichnet

Das „Goldene Flipchart” Flipchart wird jährlich dem besten Seminarhotel Österreichs bzw. des jeweiligen Bundeslandes verliehen. 2014 wurde das „Retter Seminar Hotel Restaurant” Restaurant in Pöllauberg (zum zwölften Mal!) damit ausgezeichnet. 14.000 Bewertungen von Trainern, Teilnehmern und Seminarveranstaltern werden hierfür ausgewertet. Fünf „goldene Flipcharts” sind die höchste Auszeichnung, die ein Hotel für die Qualität seines Seminarangebots erhalten kann. Hierfür wird das Haus auf Herz und Nieren geprüft. Klassifiziert wird von der Plattform „Tagen in Österreich”, die auch die Auswertung des Beliebtheitspreises durchführt. www.tagen.at

wir in der Regel einen Beratungs- und in seltenen Fällen einen Aufarbeitungstag. Vieles von dem, was erarbeitet wird, geht danach in den regulären Ablauf über, muss also im Jahr darauf nicht mehr implementiert werden“, sagt sie. Denn, so der Nachsatz, Meetings und Events seien jährlich neu zu zertifizieren.

Goldene Flipcharts

Anders zeigt sich die Situation bei den „Goldenen Flipcharts“, die mittlerweile in bis zu fünffacher Zahl Seminarhotels zieren. Hat sich ein Betrieb damit klassifizieren lassen, darf er sich die glänzenden Tafeln drei Jahre lang an seine Fahnen heften. Wie es dazu kam? „Also einerseits ist nicht definiert, was ein Seminarhotel als solches auszeichnet – ein Kellerraum mit schlechtem Licht und unbequemen Sesseln ist maximal der Super-GAU, macht aber ein Hotel never ever zum Seminarhotel –, andererseits gibt es seit

„Ein Seminarraum im Keller macht noch längst kein Seminarhotel.“ Thomas Wolfsegger, Plattform „Tagen in Österreich” Foto: www.tagen.at

Green Meetings, Green Events. Diese Spezialzertifikate des Österreichischen Umweltzeichens zeichnen Veranstaltungen hinsichtlich erhöhter Energieeffizienz, Abfallvermeidung und umweltschonender An- und Abreise der Gäste aus. Zentrale Aspekte sind weiters regionale Wertschöpfung und soziale Verantwortung. www.umweltzeichen-meetings.at

25 Jahren das ,Goldene Flipchart‘, mit dem das beste Seminarhotel Österreichs ausgezeichnet wird“, erklärt Unternehmensberater Thomas Wolfsegger von „Tagen in Österreich“. Und da der Ruf nach objektiven Qualitätskriterien lauter wurde, lag es nahe, das bekannte Signet des Branchenoskars heranzuziehen, um als Pendant zu den Hotelsternen die Qualität eines Hauses hinsichtlich der Betreuung von Tagungen, Workshops und Co. hervorzuheben. Will man fünf der „Flipcharts“ haben, sind 400 Kriterien in 15 Kategorien mit einer Top-Bewertung zu erfüllen: von der technischen Ausstattung über die seminargerechte Küche bis zur persönlichen Betreuung aller Beteiligten. Seit gut eineinhalb Jahren ist die Klassifizierung möglich, über 40 Betriebe in Österreich haben sich ihr gestellt. In der Steiermark erhielten das „Retter Seminar Hotel Restaurant“ in Pöllauberg und das Garten-Hotel Ochensberger in St. Ruprecht/Raab fünf der glänzenden Tafeln.

Steiermark Convention ist Ihre kompetente Servicestelle für alle Fragen bezüglich der Tagungsorganisation in der Steiermark. Lassen Sie sich von uns und unseren professionellen, erfahrenen Partnern beraten und betreuen! Wir unterstützen Sie rasch und kostenlos bei der umfassenden Planung und professionellen Organisation Ihrer Veranstaltung.

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Foto: Hotel Loipersdorf Spa & Conference

CO NVE NTION

Foto: Hotel Loipersdorf Spa & Conference

& MARK RA SIFKOVITS, DIRECTOR OF SALES ND

Höllerl-Eier und Koglmann-Kernöl „Regionalität ist uns enorm wichtig: Angefangen von der Kaffeepause mit frisch gepressten Obstsäften über das Abendbuffet bis hin zum reichaltigen Angebot beim Frühstück werden die Schmankerl lokaler Produzenten eingebunden. So sind Höllerls Freilandeier oder der Schinken und das Kernöl vom Bauernhof Koglmann Fixstarter auf den Buffets. Im Spa haben wir mit ,Vinoble Cosmetics‘ ein ganz und gar natürliches und steirisches Produkt im Angebot und einen starken Partner. Um die unmittelbare Umgebung mit ihren natürlichen Ressourcen zu nutzen, werden verstärkt ,Aktive Kaffeepausen‘ angeboten, die von den Tagungsgästen sehr gerne angenommen werden. Hier heißt es, Geist und Körper am Motorikpfad in Schwung zu bringen. Auch die regionale Wertschöpfung ist uns wichtig, sodass es außer Frage steht, z. B. Musiker aus der unmittelbaren Umgebung miteinzubeziehen.“

SPA AND CONFERENCE ING HOTEL LOIPERSDORF ET

SA

Aktiv statt passiv: Wer im Hotel Loipersdorf Spa & Conference bei einer Tagung mitmischt, darf sich auf eine aktive Pause auf der 600 Quadratmeter großen Terrasse freuen. An das Hotel ist ein eigenes Congress Center angeschlossen.

Genussvoll und grün: So tagen die Steirer!

Von Höllerls Freilandeiern über das Kürbiskernzimmer bis zum Seifenkistlrennen: Regionalität ist bei den steirischen Conventionprofis kein Lippenbekenntnis, sondern gelebter Alltag.

Regionalität, Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Social-Responsibility und und und. Also ehrlich, wenn es darum geht, die Philosophie des „Green Meeting“ (auch unabhängig von einer Zertifizierung) in Worte zu fassen, holpert’s gleich ganz gewaltig. Das Problem ist nur: Versucht man’s auf andere Weise, kann’s schnell ein bisschen kitschig werden – da geht es dann um die Schönheit der Natur, ihre unsagbaren Schätze und dergleichen. Wie man dem sprachlichen Dilemma entkommt? Ganz einfach, indem man jene

zu Wort kommen lässt, die das „Green Feeling“ tagtäglich leben und mit Taten beweisen, wie sich gerade im Conventionbereich die großen und kleinen Herausforderungen auf ökologisch verträgliche Weise angehen lassen. Ganz im Sinne der „grünen“ Mark machen die hiesigen Tagungsspezialisten ihrem Bundesland alle Ehre.

Sonnige Südoststeiermark

Statten wir also zu Beginn gleich dem Thermenland Steiermark, konkret dem Hotel


Foto: Hotel Loipersdorf Spa & Conference

© MCG/Wiesner

ANDREA SAJBEN, LEITERIN DER STEIERMARK CONVENTIO N

Foto: Krug/Flughafen Graz

Foto: Sissy Furgler

Steiermark ist Vorreiter „,Green Meetings‘ gewinnen auch für die Steiermark Convention und den 46 Mitgliedsbetrieben immer mehr an Bedeutung. Unabhängig von den einzelnen Zertifizierungen der teilnehmenden Hotels, Kongresszentren, Convention Bureaus, Eventagenturen und Veranstaltungslocations setzt man bei Seminaren und Tagungen noch stärker auf Regionalität, Nachhaltigkeit, kurze Wege bei den Lieferanten und noch vieles mehr. Die Steiermark Convention bezieht hier klar Stellung und nimmt damit eine Vorreiterrolle im Bereich ,Green Meetings‘ ein. Sowohl nationale als auch internationale Gäste schätzen die Steiermark als kulinarisch nachhaltige Seminardestination. Wir sind stolz darauf, frühzeitig den Trend zum ,Green Meeting‘ erkannt und das Thema ,Genussvoll Tagen‘ etabliert zu haben.“

» GRAZ – KONGRESSE MIT DESIGN « Der Grazer Flughafen bietet außergewöhnliche Locations für Veranstaltungen: allen voran den 1.500 Quadratmeter große Hangar. Ebenfalls top: das Airest

Die „UNESCO City of Design“ mit südlichem Charme bietet ideale Voraussetzungen für erfolgreiche Tagungen, internationale Kongresse, spannende Seminare und atemberaubende Events!

Loipersdorf Spa & Conference einen Besuch ab. Das Haus liegt direkt neben der Lebenstherme und bietet u. a. ein eigenes Congress Center für bis zu 600 Personen samt 600 Quadratmeter großer Terrasse. In den Pausen werden frisch gepresste Obstsäfte serviert, das Kürbiskernöl kommt vom Bauernhof Koglmann und die Freilandeier legen die Hühner des Gerhard Höllerl. Weiters wird der nahegelegene Motorikpfad gerne im Rahmen des Pausenprogramms bezwungen. „Unsere aktiven Kaffeepausen kom-

GRAZ CONVENTIONBUREAU kongress@graztourismus.at www.graztourismus.at/kongress

men bei den Gästen wunderbar an. Damit bringt man nämlich nicht nur den Körper, sondern auch die grauen Zellen wieder in Schwung“, erzählt Sandra Sifkovits, Director of Sales & Marketing des Hauses. Wobei durchaus auch einmal eine Yoga- oder Qigong-Einheit eingelegt werden darf. Derlei Entspannungstechniken seien ja mittlerweile auch hierzulande alles andere als unbekannt. Im Hotel Loipersdorf Spa & Conference spricht man in dem Zusammenhang auch vom „Movements for

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„Aus unserer langjährigen Erfahrung bei der Betreuung und Beratung von Kongressund Eventveranstaltern wissen wir, dass große Veranstaltungen immer eine Menge Ressourcen benötigen. Unmengen an Druckunterlagen, Name Badges, Dekound Verpackungsmaterialien, aber auch zu viel bestellte Lebensmittel belasten nicht nur das Budget, sondern vor allem auch die Umwelt. Man sollte sich darüber einfach Gedanken machen, denn selbst kleine Maßnahmen haben oft eine große Wirkung. Sehr sympathisch finde ich zum Beispiel, wenn in allen Seminarräumen für die Kaffeepause, zum Lunch oder zum Dinner frisches, steirisches Leitungswasser in Krügen kostenlos bereitgestellt wird. Das spart Geld, Plastik- oder Glasflaschen, ist darüber hinaus sehr gesund und bei den Gästen äußerst beliebt. So gibt es zahlreiche Möglichkeiten, eine Veranstaltung ,grüner‘ werden zu lassen. Wir selbst veranstalten jedes Jahr den Grazer Congress Award als zertifiziertes ,Green Meeting‘. Die Stadt Graz selbst geht aber auch als Entwicklerin des bekannten ÖKOPROFIT-Programmes seit vielen Jahren mit bestem Beispiel voran.“

EAU GRAZ

„Green Meetings“ in Graz

Foto: Graz Tourismus/Hannes Loske

Montage: Convention Bureau Leoben

NZ KALTSCHMIDT, LEITER DES CONVENTION B EI

UR

H

CO NVE NTION

Willkommen in Leoben: Die kleinste Universitätsstadt Österreichs bietet viele Möglichkeiten, um Conventions auszutragen sowie auch die Tagungsgäste nach „getaner Arbeit” mit tollen Rahmenprogrammen zu unterhalten.

better business“, das eben Körper und Geist auf Vordermann bringt und von den international anreisenden Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmern äußerst wertgeschätzt wird.

Aus aller Herren und Damen Länder

International ist die Beteiligung an den Conventions, die steiermarkweit durchgeführt werden, allemal – wie auch die Nächtigungszahlen aus Graz und Leoben bestätigen. So wurden in der steirischen Landeshauptstadt vergangenes Jahr 148 Tagungen und Seminare durchgeführt, zu denen knapp 43.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer anreisten. 36 Prozent davon kamen aus dem EU-Ausland, acht Prozent von außerhalb Europas. Durchschnittlich 60 Prozent waren männlich, 40 Prozent weiblich. In der obersteirischen Universitätsstadt Leoben sind gut 20.000 Nächtigungen dem Kongresstourismus zuzuschreiben. Im Hinblick auf „Green Meeting“ freilich bringt Internationalität eine grundsätzliche Problematik mit sich: die Belastung durch die Anreise per Flugzeug. Dennoch, auch

Apropos Photovoltaik: Auch beim Messe Congress Graz (MCG) setzt man auf Sonnenenergie und baut die eigene Anlage auf den Dächern der Messehalle A bzw. der Stadthalle sukzessive aus. Letztendlich wird sie eine Modulfläche von einem Quadratkilometer aufweisen. Übrigens: Wussten Sie, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des MCG in ihrem Job im wahrsten Sinne des Wortes abstrampeln – und

Conventionbüros und Kongresszentren Graz Convention Bureau Graz Tourismus & Stadtmarketing GmbH Messeplatz 1, 8010 Graz Tel.: ++43 (0)31 6/80 75-0 kongress@graztourismus.at www.graztourismus.at/kongress

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hier legt man sich ins Zeug, um Positivpunkte zu sammeln – wie eine Stippvisite auf dem Grazer Flughafen zeigt. So wurde dieser z. B. bereits mehrfach für sein Umweltprogramm mit dem Grazer ÖKOPRO FIT-Zeichen ausgezeichnet. In etlichen Bereichen rüstete man auf LED-Leuchten um. Dadurch konnte allein im Verwaltungstrakt eine Stromersparnis von 70 Prozent erzielt werden. Des Weiteren gibt es neben der Photovoltaikanlage, die 2011 von der Energie Graz in Betrieb genommen wurde, eine E-Mobility-Solartankstelle. Wer sein E-Car im Parkhaus des Flughafen Graz parkt, darf hier kostenlos tanken.

Steiermark Convention Steirische Tourismus GmbH St.-Peter-Hauptstraße 243, 8042 Graz Tel.: ++43 (0)31 6/40 03-0 info@steiermark-convention.com www.steiermark-convention.com

Messe Congress Graz Betriebsges.m.b.H.

Convention Bureau Leoben Altes Rathaus Leoben

Messeplatz 1, 8010 Graz Tel.: ++43 (0) 31 6/80 88-0 office@mcg.at www.mcg.at

Hauptplatz 1, 8700 Leoben Tel.: ++43 (0)38 42/47 260 info@convention-leoben.at www.convention-leoben.at


Foto: Messe Congress Graz/Wiesner

Hereinspaziert, hereinspaziert: In der steirischen Landeshauptstadt gibt es zahlreiche top Locations für Veranstaltungen.Vom altehrwürdigen Congress Graz (Bild) bis hin zur urban modernen Stadthalle.

A RM

IN EGGER, CEO MESSE CONGRESS GRAZ

„Das Thema Nachhaltigkeit ist ein vielfach strapazierter Begriff, er ist aber untrennbar mit zukunftsorientiertem Handeln verbunden. Wir haben unser gesamtes Handeln an all unseren Standorten sehr stark auf dieses Thema konzentriert, predigen nicht nur, sondern setzen auch sehr aktiv um! Eines der größeren Projekte ist die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Messehalle A, die 2014 auch auf dem Dach der Stadthalle erweitert wurde, um die große Fläche bestmöglich zur nachhaltigen Energiegewinnung zu nutzen. Der erste Bauabschnitt dieser Erweiterung umfasst aber erst ein Drittel der geplanten Anlage mit über einem Quadratkilometer Modulfläche. Hier kommt einiges an Sonnenenergie auf uns zu! Im vergangenen Jahr wurden z. B. neue Diensträder, die sogenannten MCG-Drahtesel, gekauft, die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausgeliehen werden können, um beispielsweise zu den Standorten der Sportstätten oder zum Congress in der Innenstadt zu fahren. Zusätzlich stellen wir unseren Leuten für ihre Dienstgänge in Graz Öffitickets zu Verfügung, um den Verkehr, und in weiterer Folge die Umwelt, zu entlasten. Es wird auch ständig am Recycling-System gearbeitet, z. B. der strengen Mülltrennung oder dem Becher-Pfand-System bei Konzerten.“

Foto: Messe Congress Graz

Sonnenenergie pur!

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Außergewöhnliche Locations in der steirischen Landeshauptstadt (v. li.): die „Seifenfabrik” sowie das „Kunstbad” im Steiermarkhof

Ihr

zwar auf die positivste Weise? Ja, ist so, wie wir bei unserem Besuch vor Ort gesehen haben: Die neuen, hauseigenen Drahtesel (Fahrräder) warteten darauf, ausgeführt zu werden. Und man erfüllte ihnen diesen Wunsch ...

ONE STOP SHOP

Was Location-Wünsche an sich betrifft, kann man in Graz ebenfalls aus dem Vollen schöpfen: Da wären einerseits Klassiker wie das Romantik Parkhotel in der Leonhardstraße, das u. a. eigene Business-Zimmer sowie eine stark regional und saisonal geprägte Küche anbietet, oder andererseits etwas ausgefallene Varianten wie die „Seifenfabrik“ oder das „Kunstbad“. Während sich hinter ersterer ein 1872 errichtetes und denkmalgeschütztes Fabriksensemble in roter Back-

Steirer mit Weitblick

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Foto: Steiermarkhof/Fotostudio Pachernegg

500 Personen

steinoptik verbrigt, handelt es sich bei zweiterem um ein stillgelegtes Schwimmbad, das zum Areal des Steiermarkhofs gehört. Dieser zählt wiederum generell zu den Top-Adressen für Conventions aller Art in Graz. Neben dem extravaganten Kunstbad offeriert man hier den 354 Quadratmeter großen Steiermarksaal sowie 19 Seminarräume und ein Kochtrainingszentrum. Besonders nett: Im Steiermarkhof muss niemand unter einer „Nummer“ schlafen. „Weil bei uns viele Zimmer Namen haben“, erklärt Hausherr Dieter Frei. Da gibt es ein Kürbiskernölzimmer oder gleich daneben das steirische Wein- oder auch das Waldzimmer. Grün geht’s eben im Steiermarkhof zu – auch in Sachen Mobilität, denn die „hauseigene“ Bushaltestelle macht’s mög-

DIETER FREI, LEITER DES STEIERMARKHOFS

...für Tagungen, Seminare und Events

Locations für bis zu

Foto: Heinz Pachernegg/Steiermarkhof

Foto: Seifenfabrik by Jungwirth

CO NVE NTION

„Die Verbundenheit zur Region ist uns äußerst wichtig, was sich nicht nur in unserer Küche zeigt, in der viele bäuerliche Produkte aus der Nachbarschaft verarbeitet werden, sondern sogar bei den Zimmernamen deutlich wird. Bei uns wohnt man nämlich nicht in einer ,Nummer‘, sondern im Kürbiskernölzimmer, im steirischen Weinzimmer, dem Waldoder dem Milchzimmer. Das Krenzimmer ist für all jene, die’s gerne schärfer wollen, scherzen wir gerne. ,Bildung im Grünen‘ ist für uns ein Motto, das wir forcieren und im Bewusstsein um nachhaltiges Denken und Handeln umsetzen wollen. Daher ziert auch unser ,Steirer mit Weitblick‘, eine Plastik, den Eingang des Steiermarkhofs. Selbstverständlich findet bei uns jeder einen Parkplatz vor dem Haus, allerdings ist es auch möglich, die Direktverbindung von und in die Grazer Innenstadt in Anspruch zu nehmen. Wir haben praktisch unsere eigene Bushaltestelle und das schätzen viele Gäste sehr.“


CONVENTION Das Hotel Schloss Kassegg bietet vier Seminarräume für bis zu 50 Personen und liegt im Naturpark Gesäuse, sozusagen in unmmittelbarer Nachbarschaft zum Benediktinerstift Admont.

Geniales Gesäuse

Trotzdem: Wir verlassen nun den urbanen Raum und gondeln in den Norden der Steiermark: in den Naturpark Gesäuse. Hier, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Benediktinerstift Admont, liegt das Hotel Schloss Kassegg, das mit seinen 33 Zimmern und vier Tagungsräumen Conventions mit bis zu 50 Personen Platz bietet. Seit Kurzem begrüßen Nicole Jokesch und Ronny Silbermann als neue Schlossherren ihre Gäste. Steirisches Quellwasser und Seminarmenüs mit Bio-Produkten von den Naturpark-Spezialitätenpartnern sind Standard. Natur pur gibt’s hier, wohin das Auge reicht, sozusagen. „Als Umweltzeichenbetrieb sind wir

streng den entsprechenden Kriterien verpflichtet. Selbstverständlich ist für uns daher, dass wir unsere Produkte in der Region einkaufen. Dadurch entsteht auch weniger Plastikmüll – es fällt ja weniger Verpackung an“, nennt Chefin Jokesch einen zusätzlichen Aspekt, der für regionale Lieferanten spricht. Wichtig ist ihr aber, zu betonen, dass die persönliche Betreuung der Gäste das Um und Auf ihrer täglichen Arbeit sei. „Da geht es oft um Kleinigkeiten. Es ist einfach ärgerlich, wenn z. B. das Flipchartpapier ausgeht und niemand da ist, der neues beschafft“, sagt sie und antwortet auf die Frage, was für sie zu den Kardinalsfehlern in der Betreuung von Tagungsgästen zählt, prompt mit „Schlechter Kaffee in der Pause und ein schweres Essen zu Mittag.“

Von der Burg in den (Natur-)Park

Eine Tatsache, die auch das Team der Burg Rabenstein zu 100 Prozent unterstreicht, wie sich bei unserem Besuch

„Schloss Kassegg ist als ausgewiesener Umweltzeichenbetrieb dem Nachhaltigkeitsgedanken zu 100 Prozent verpflichtet. Gerade im Seminarbereich gibt es viele Möglichkeiten, Veranstaltungen in diesem Sinne durchzuführen. So empfehlen wir beispielsweise die Anreise in Fahrgemeinschaften. Unsere Administration haben wir vorwiegend digitalisiert, d. h. wir drucken so wenig wie möglich aus, um mit der Ressource Papier sparsam umzugehen und unnötigen Abfall zu vermeiden. In der Küche werden vorwiegend regionale Produkte verwendet, die einen kurzen (Anfahrts-)Weg hinter sich haben. Indem wir die Lebensmittel beispielsweise von unseren Naturpark-Spezialitätenpartnern beziehen, kaufen wir auch weitaus weniger Plastikverpackungen mit. Ein ganz wichtiger Punkt auf Schloss Kassegg ist aber die persönliche Betreuung unserer Gäste. Wir sind mit 33 Zimmern zwar eher ein kleines Haus, der Service ist dafür umso herzlicher.“

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der tagungsort am weizberg. seit 1911

SCHLOSS KASSEGG

lich, dass man auch ohne Pkw problemlos und schnell die Innenstadt erreicht. Das Auto darf also zu Hause bleiben bzw. es sich auf dem Parkplatz des Steiermarkhofs gemütlich machen. Graz hat’s, das Green Feeling, definitiv!

Plastikverpackungen reduzieren

N,

Foto: Schloss Kassegg/Barbara Majcan – Photography

Foto:Jokesch/Karl Schrotter

NICOLE JOKESCH UND RONNY SILBERMAN


es ist angerichtet: Auf Burg Rabenstein diniert man in den altehrwürdigen Schlossmauern.

Geheimnisvoll, aristokratisch: Burg Rabenstein bei nacht

dort herausstellt. Unsere Tour hat uns nämlich nun auf die altehrwürdige Festung bei Frohnleiten, etwa eine viertel Autostunde nördlich von Graz, geführt. Es ist ein aristokratischer Anblick, der sich dem Besucher hier bietet. Was aber nicht darüber hinwegtäuschen soll, dass hier ganzjährig Veranstaltungen aller Art abgehalten werden könnnen. Sämtliche Räume sind mit modernster Multimediatechnik ausgestattet. Per Atlantis-Shuttle, einem Lift mit Rundumblick auf die Gegend, geht‘s rauf auf den Berg. Oben erwartet die Gäste ein großzügiger Freibereich samt Burghof, Wiesen, Wald und Kraftplätzen, wie man uns erzählt. Äußerst interessant ist, dass die ganze Anlage mittels Luft-Wärmepumpe geheizt und gekühlt wird, d. h. hier keinerlei fossile Brennstoffe verheizt werden. Davon kann sich übrigens jeder selbst überzeugen, auch wenn er bzw.

Top-Locations in der Steiermark Der Ederer

Burg Rabenstein

Romantik Parkhotel Graz

Weizberg 2, 8160 Weiz Tel.: ++43 (0)31 72/23 49 office@ederer.at www.ederer.at

Adriach 41, 8130 Frohnleiten Tel.: ++43 (0)31 26/397 75 14 office@burg-rabenstein.at www.burg-rabenstein.at

Leonhardstraße 8, 8010 Graz Tel.: ++43 (0)31 6/36 30-0 romantik@parkhotel-graz.at www.parkhotel-graz.at

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Hotel Schloss Kassegg

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8073 Feldkirchen Tel.: ++43 (0)316/29 02-322 konferenz@flughafen-graz.at www.flughafen-graz.at

Hocherb 18, 8933 St. Gallen Tel.: ++43 (0)36 32/204 73 office@hotel-kassegg.at www.hotel-kassegg.at

Angergasse 41–43, 8010 Graz Tel.: ++43 (0)316/465268 info@seifenfabrik.info www.seifenfabrik.info

Hotel Loipersdorf Spa & Conference

Retter Seminar Hotel Restaurant

Steiermarkhof

Schaffelbadstraße 219 8282 Loipersdorf,Tel.: ++43 (0)33 82/20 000 info@loipersdorfhotel.com www.loipersdorfhotel.com, www.vi-hotels.com

Oberneuberg 88, 8225 Pöllauberg Tel.: ++43 (0)33 35/26 90 hotel@retter.at www.retter.at

Krottendorferstraße 81, 8052 Graz Tel.: ++43 (0)316/80 50-71 02 office@steiermarkhof.at www.steiermarkhof.at

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Foto: Retter Seminar Hotel Restaurant/Rene Strasser

Foto: Burg Rabenstein/Walter Luttenberger

Foto: Burg Rabenstein_Lunghammer

co nve ntion


Foto: Retter Seminar Hotel Restaurant/Rene Strasser

Ankommen und auftanken: Auf dem Areal des „Retter Seminar Hotel Restaurant” gibt es zahlreiche Kraftplätze. Ein besonderer ist der Baumkreis vor dem Haus.

sie gerade nicht als Conventiongast vor Ort logiert. Die Burg ist nämlich ab April für Tagesbesucher von Donnerstag bis Sonntag zugänglich. Ein Besuch ist wirklich empfehlenswert, der Blick auf die Umgebung echt atemberaubend. Wir atmen also kurz durch und fahren weiter gen Osten des Landes, direkt in den Naturpark Pöllauer Tal zum „Retter“, wie das Retter Seminar Hotel Restaurant landläufig gerne genannt wird. Immer gepaart mit einem netten Lächeln auf den Lippen, denn Herzlichkeit ist hier Ehrensache. Und wer bislang noch immer nicht genau weiß, was Conventionprofis in der Steiermark auf Lager haben, wird hier mehr als fündig. Wir kehren nämlich in ein Hotel ein, das bereits zwölf Mal zu Österreichs bestem Seminarhotel und 18 Mal in Folge zum besten

W

enn es um Ruhe und großzügiges Platzangebot geht, ist das ehemalige Jagdschloss bei St. Gallen – eine Fahrstunde von Graz entfernt – ein heißer Tipp. Vor zwei Jahren wurde das romantische Haus, ein Kraftplatz für Geist und Körper, als 3*** Hotel mit 32 Zimmern und einem ausgezeichneten Preis-Leistungsverhältnis eröffnet. Alle Seminarräume von zehn bis 80 Personen bieten reizvolle Ausblicke in die Natur und sind modernst ausgestattet. Aktivangebote vom Bogenschießen über Rafting bis zu

Floßbau werden von den meisten Kunden als Teambuilding Element gerne mitgebucht. Einmalig ist die urige Jagdhütte des Schlosses als Ziel für eine kleine Wanderung und für einen geselligen Ausklang nach einem intensiven Seminartag. Tipp: Schloss Kassegg kann exklusiv für Seminare, Firmenfeiern, Produktpräsentationen etc. gemietet werden. Tel.: 0 36 32/20473 Naturhotel Schloss Kassegg Hocherb 18, 8933 St. Gallen office@hotel-kassegg.at www.hotel-kassegg.at

ULLI RETTER, CHEFIN DES RETTER SEMINAR HOTEL RESTAURANT

Wir lieben unser Pöllauer Tal. „Unser Herz schlägt durch und durch für die Region und ihre Menschen. Als ökologischer Leitbetrieb und mehrfach als bestes Seminarhotel Österreichs ausgezeichnetes Haus ist es uns ein echtes Anliegen, die zahlreichen Schätze, die wir hier im Naturpark Pöllauer Tal haben, jeder Trainerin, jedem Tagungsgast und jeder Teilnehmerin eines Workshops persönlich nahezubringen. Unser Küchenchef ist ein wahrer Meister seines Fachs, der passend zu jeder Veranstaltung Menüs kreiert bzw. Buffets bestückt. Dabei achtet er penibel darauf, dass die gelieferten Produkte seiner zertifizierten Bioküche entsprechen, verarbeitet daher bespielweise nur Labonca-BioSchwein – und zwar jedes Teil davon. Das Green Feeling ist in allem, was wir tun, tonangebend. Selbst bei den Incentives, die wir bei ,Retter Events‘ anbieten, wie eine Segway Team Trophy oder ein Seifenkistlrennen. Solche Veranstaltungen bauen jedes Team auf und machen unglaublichen Spaß. Ich hab’s selbst getestet, ein Hammer!“

Business trifft Genuss

in der Altstadt

Foto: Retter Seminar Hotel Restaurant

Foto: Burg Rabenstein/Walter Luttenberger

NATURHOTEL SCHLOSS KASSEGG

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Foto: Seminar Hotel Restaurant Retter

CO NVE NTION

Foto: Retter Events

Seminarhotel der Steiermark gewählt wurde. Das Haus trägt das Österreichische Umweltzeichen und den Trigos-Preis, eine Auszeichnung, die u. a. das Engagement um die Social Responsibility hervorhebt. Pardon, da ist ja schon wieder einer dieser holprigen Ausdrücke. Besser ist, wir überlassen Hausherrin Ulli Retter die Erklärung: „Es ist ganz einfach: Unser Herz schlägt für das Pöllauer Tal und seine Menschen. Fast alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohnen hier in der Umgebung, eine Familie ist sogar schon in der vierten Generation hier bei uns im Haus. Das freut uns riesig“, sagt sie sichtlich stolz. Geht es um die Suche nach dem „Green Feeling“, weiß man beim Retter gar nicht, womit man beginnen soll: In der Küche, in der

Nachhaltiger Spaß ist bei Incentives wie dem Seifenkistlrennen (links), die „Retter Events“ anbietet, garantiert. Zwei in einem: die Seminarräume „Jelinek” und „Frischmuth” des Hotel Retter lassen sich verbinden (oben).

der Haubenkoch nur Bio-Produkte verarbeitet? Beim Interieur, das vor Vollholz nur so strotzt, oder bei Teambuildingworkshops, die die guten Geister des Retter für jede Crew zusammenstellen: von der Segway Team Trophy bis zum Seifenkistlrennen. Hauptenergiequelle für all diese Bewerbe ist immer die (Muskel-)Kraft der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Wer’s nicht glauben will, soll‘s ausprobieren. Beim Retter ist er bzw. sie in guten Händen. Gute Betreuung kann man generell den steirischen Conventionprofis nachsagen. Klick rein bei der „Steiermark Convention“ raten wir daher allen, die auf der Suche nach der Top-Location oder dem idealen Seminarhotel sind. „Green Feeling“ gibt’s zusätzlich frei Haus.

Tagungsplaner Alles auf einen Blick Will man eine Tagung, eine Klausur oder einen Workshop samt Rahmenprogramm organisieren, gilt es, an Tausend Dinge und noch ein paar mehr zu denken. Das „Convention Bureau Graz” sowie die „Steiermark Convention” helfen da gerne u. a. mit ihren Tagungsplanern auf die Sprünge. Lesen lohnt sich: www.graztourismus.at/kongress www.steiermark-convention.at

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Inmitten der Grazer Altstadt gelegen mit über 100-jähriger Tradition: der Congress Graz. Seine historische Substanz verfügt heute über modernste Konferenz- und Veranstaltungstechnik und bietet neben 19 unterschiedlichen Veranstaltungsräumlichkeiten noch zusätzlich eines:

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Die fünfte Dimension Wer aufsitzt, um abzuschlagen, begibt sich sporttechnisch in eine andere Dimension. Polo ist Bewegung pur: Pferd, Reiter und Ball geben Power, die grauen Zellen mindestens doppelt so viel. Bei „A Quechua Polo“ in Kumberg kann’s jeder selbst probieren. Von Andrea Kreuzer

Was alle Sportarten, die aus Good Old England stammen (bzw. landläufig als solche verstanden werden), gemein haben? Nun ja, ihr Bild von anno dazumal: aristokratisches Gehabe, knifflige Technik, reinweiße Optik plus jede Menge Society-Schnickschnack. Tennis und Golf lassen grüßen. Und obwohl freilich Turniere auf dem heilige Rasen von Wimbledon oder dem Course des „Royal and Ancient Golf Club of St Andrews“ auch heute noch viele dieser Attribute erfüllen, haben sich die beiden Ballsportarten doch längst unters Volk gemischt. Bei Polo sieht die Sache momentan bekanntlich noch anders aus. Prince Charles oder St. Moritz kommen da unweigerlich ins Spiel, Otto Normalverbraucher bleibt außen vor. „Das will ich ändern. Polo ist der neue Trend, jeder kann es spielen“, postuliert Uwe Seebacher, Managercoach, Präsident der PIPA (Polo Instructors and Players Association) und Inhaber von A Quechua Polo. Nein, nach England brauche man dafür nicht zu jetten, man setzt sich einfach ins Auto und fährt nach Kumberg, etwa 30 Minuten von Graz entfernt gelegen. Hier wird gespielt. Ausprobieren heißt die Devise. Wunderbar. Machen wir gerne und finden uns an einem sonnigen Samstag „auf dem Feld“ ein – was der Ausdruck aus der Inka-Sprache „A Quechua“ sinngemäß übersetzt bedeutet. Poloponydame „Colorada“ ist bereits gesattelt, bestückt mit Helm und Schläger wird aufgesessen und den Instruktionen des 70

Trainers gelauscht. Erstaunlicherweise entpuppt sich die Sache als relativ einfach: Schläger in die rechte Hand, die vier Zügel in die linke. Zwei davon sind für das Pferd richtungsweisend, die beiden anderen helfen beim blitzartigen Stopp, wobei dieser klarerweise erst vonnöten ist, wenn man sich in vollem Galopp auf Torjagd begibt. Bis dorthin ist´s aber noch ein weiter Weg, für den Anfang geht‘s im Schritt in Richtung Ball. Die perfekt trainierte Stute nimmt jeden Wunsch ihrer Reiterin auf. Ein leichter Zug nach rechts, schon macht sie auf dem Absatz kehrt, ein kurzer Zug nach oben, schon bleibt sie stehen. Bei dieser ruhigen Partnerin fällt es leicht, sich auf den Ball zu konzentrieren. Er wird anvisiert und aus der Drehung des Schlägers heraus mit voller Wucht getroffen. Und er fliegt. Wie cool ist das denn! Erinnert an Golf. Wenn dort das kleine, weiße Ding richtig abgeht, war der Schwung auch locker und leicht, ohne Kraft, ohne Krampf und dafür verantwortlich, dass sich sofort das Bitte-noch-einmal-Gefühl breitmacht und dem Golfvirus Tür und Tor öffnet. Mit diesem Poloschwung ist klar, dass die Sportart ebensoviel Suchtpotenzial in sich birgt wie Tiger Woods Lieblingbeschäftigung. Uwe Seebacher hat sich vor etwa zehn Jahren mit dem Polovirus infiziert, ist 2005 zum ersten Mal im Sattel gesessen. „In Uruguay hab ich den Sport kennengelernt und


trade

Fotos: A Quechua Polo (3)

Polo-dresscode: Weiße Hose, braune Stiefel und Knieschützer sind obligatorisch. den Sport mit dem hohen Societyfaktor will Uwe Seebacher nun alltagstauglich machen.

auf tour: die PIPa organisiert u. a. die Beachsowie die Snow-tour. Bei ersterer wird auf Sand in südlicheren Gefilden wie Lignano und Co. gespielt, zweitere geht auf Schnee über die Bühne.

de die meisten Rösser keine Polobefehle. Sie damit reiten zu können, ist daher eher unwahrscheinlich. Wer vorhat, sich rein auf den Polosport zu konzentrieren, sitzt damit aber perfekt im Sattel. Im Idealfall mit weißer Hose und braunen Stiefeln, wie es der Dresscode will. Denn dahingehend ist der Sport noch sehr den Wurzeln verpflichtet. Bis irgendwann wohl ein Typ wie Andre Agassi auftaucht und Farbe ins Spiel bringt. In Wimbledon hat’s ja einst auch funktioniert und dazu beigetragen, dass Tennis in der Folge den Weg zu unsereinem gefunden. Spiel, Satz und Sieg für Normalsterbliche! Bzw. im Polofall 1:0 für die Heimmannschaft!

A Quechua Polo – Uwe Seebacher Foto: A. Kreuzer

war sofort begeistert. Es ist der einzige fünfdimensionale Sport. Pferd, Reiter und Ball bewegen sich, mental sind Taktik und Kommunikation gefragt“, sagt er und fasst die Regeln kurz zusammen. „Eine Mannschaft besteht aus einem Angreifer und einem Verteidiger. Gespielt wird vier Mal je 7,30 Minuten, eine Einheit nennt man Chukker. In Kumberg spielen wir derzeit auf einem 30 mal 60 Meter großen Sandplatz, die in England gängigen Rasenplätze sind 200 mal 300 Meter groß. Wenn unsere Anlage hier fertig ist, werden wir auch einen solchen Platz haben.“ Momentan stehen zwölf Pferde in seinem Stall. Um Polo zu spielen, steigt man nämlich meist nicht auf sein eigenes, sondern auf ein speziell dafür trainiertes Pferd – argentinische Poloponys oder Quarter Horses eignen sich. „Die Anforderungen an die Pferde sind hoch. Sie müssen wendig und schnell sein und dürfen kein Problem haben, mit anderen Pferden auf dem Platz zu sein“, konkretisiert der Trainer. Was die Reittechnik betrifft, ähnle sie dem Westernreiten. Die steife Sitzhaltung der Dressurreiter sind der Polospieler Sache nicht. „Darf sie auch nicht sein“, erklärt Seebacher, denn man müsse sich ja immer nach dem Ball umdrehen. Es ist also nicht zwingend notwendig, reiten zu können. Ob es allerdings für jemanden, der generell reiten lernen will, sinnvoll ist, gleich die Reittechnik der Polospieler zu erlernen, sei an dieser Stelle dahingestellt. Schließlich beherrschen hierzulan-

Die Poloschule in Kumberg umfasst derzeit einen Sandplatz und beherbergt zwölf Pferde. Bis 2016 sollen eine Halle, weitere Außenplätze entstehen und das Areal mit Ferienhäusern und einer Lounge bestückt sein, um sie, wie Uwe Seebacher (Bild) sagt, für internationales Publikum interessant zu machen. Neben Workshops, Kindercamps und dgl. bietet er Einzelunterricht an: Kinder zahlen 40 Euro, Erwachsene 60 Euro pro Stunde. Seebacher ist zudem Präsident der PIPA (Polo Instructors and Players Association), die die Snow- und Beach-Polotour organisiert. www.aq-graz.com, www.aquechua.com, www.polo-ipa.com

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Citroën DS – Je suis La D

Info Citroën DS 19 – Citroën DS 23 Produktionszeitraum: 1955 –1975 Karosserieversionen: Limousine, Cabriolet, Kombi Motoren: 1,9 –2,3 Liter (75 –125 PS) 72

Foto: Corepics VOF/Shutterstock.com

Mittlerweile ist es auch schon wieder sechzig Jahre her, dass Frankreich für automobile Schlagzeilen gesorgt hat. Citroën DS – eine Göttin feiert Geburtstag. Von Peter Seebacher

1955 ist Deutschland der zweitgrößte Automobilproduzent der Welt und der millionste VW Käfer läuft vom Band. Wobei die Meinungen auseinandergehen, ob dieses Phänomen für die Zuverlässigkeit des Buckligen spricht oder als Symptom für die ästhetische Leidensfähigkeit der damaligen Bundesrepublik zu interpretieren ist. Aber auch in Frankreich ist es mit der automobilen Anmut nicht weit her, denn ein hässliches Entlein mit dem Namen Citroën 2 CV prägt das Straßenbild. Dann aber, am 8. Oktober 1955, entsteigt, wie einst Aphrodite den schäumenden Fluten, eine Göttin aus Stahl und Blech der Seine. Unglaublich und sensationell in jeder Hinsicht, was da im Pariser Automobilsalon geboten wird. Die avantgardistische Karosserie und eine Fülle von technischen Innovationen begeistern und irritieren das p. t. Publikum, wie nie zuvor. Wobei die Begeisterung überwiegt. Am ersten Tag gehen 12.000 Bestellungen ein, am Ende des Salons sind es 80.000. Auch die deutsche Fachpresse wirft sich wortreich vor der französischen Schönheit in den Staub. Dieser Wagen, „der schon heute in beträchtlicher Stückzahl vom Band geht, ist in der Konzeption kühner als der kühnste amerikanische Traumwagen – ja, er ist in mehr als einer Hinsicht die Ehrenrettung des europäischen Automobilbaues überhaupt … Es gibt für ihn als Gesamtes auf dem europäischen Markt nichts Vergleichbares und erst recht nicht jenseits des Ozeans“, schreibt „Auto Motor


a Déesse und Sport“ in der Ausgabe vom 29. September 1956. Tatsächlich hat der Wagen abgesehen vom Jahrhundertdesign auch technisch Einzigartiges zu bieten. Die erstmals in einem Serienfahrzeug verwendete zentrale Hydropneumatik vermittelt den Passagieren bisher nie gekannten Fahrkomfort und eine optimale Straßenlage. Auch Gürtelreifen, innenliegende Scheibenbremsen, ein halbautomatisches Getriebe und mitlenkende Doppelscheinwerfer sind noch weit davon entfernt, State of the Art zu sein. Infantile Naturen begeistern sich an technischen Preziosen wie dem Fehlen eines Wagenhebers – das besorgt die hydropneumatische Niveauregulierung. Oder einer zweistufigen Hupe, wahlweise für schreckhafte Fußgänger oder unverbesserliche Fahrspurblockierer. Eine Starterkurbel ist immer noch an Bord, wobei der am Armaturenbrett verstellbare Zündzeitpunkt das manuelle Starten erleichtern soll. Neben vielen anderen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens schwor auch der legendäre Präsident Frankreichs, Charles de Gaulle, auf den Citroën DS. Kein Wunder, rettete ihm dieser doch das Leben, als bei einem terroristischen Anschlag das Auto trotz eines zerschossenen Hinterreifens den Attentätern entkommen konnte. Eine Szene, die in dem 1973 verfilmten Roman „Der Schakal“ von Frederick Forsyth, mit Edward Fox in der Hauptrolle eindrucksvoll nachgestellt wurde und so nicht unwesentlich zum Mythos des Fahrzeugs beiträgt. Auch in zahlreichen Louis de Funès-Filmen taucht der Citroën DS als Nebendarsteller auf, naturgemäß in weniger ernsten Rollen, einmal sogar als Amphibienfahrzeug auf der Seine. Die, keinesfalls irreführende Bezeichnung als „Göttin“, entspringt im Übrigen einem französischen Wortspiel. Irgendwann ist man sich bei Citroën wohl der phonetischen Ähnlichkeit zwischen DS und Déesse bewusst geworden und hat den Namen dann auch als Modellbezeichnung übernommen. Je suis La Déesse!

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David Wojnarowicz, „Arthur Rimbaud in New York” (Tile floor, gun) 1978-79

WOYZECK. Mit Spannung erwarten wir den „Woyzeck” von Georg Büchner in der Regie des bosnisch-kroatischen Regisseurs und Intendanten des Nationaltheaters Rijeka Oliver Frlji´ cs. Er weiß die Offenheit des Dramenfragments sicher zu nutzen. www.schauspelhaus-graz.com

Foto: Antonia Renner

Foto: Lupi Spuma

EINE NEUE ÄRA DES SWING haben „Marina & the Kats” (Marina Zettl, Thomas Mauerhofer und Jörg Haberl) eingeläutet. Der zeitgemäß interpretierte SWING macht restlos happy. Zu hören: 9. April, Orpheum Graz. Die CD folgt am 4. Juni 2015. www.marina-thekats.com

POETISCH, ABER SEHR DIREKT. Die Fotografieserie „Rimbaud in New York”, die David Wojnarowicz, Künstler und AIDSAktivist, Ende der 1970er Jahre schuf, ist derzeit (und noch bis 23. Mai 2015) im Palais Trauttmansdorff (Grazer Kunstverein) zu sehen. www.grazerkunstverein.org

Den Drum-Revoluzzer Christian Lillinger gibt es am 21. April 2015 im „Stockwerk“ in Graz live zu erleben. Der Deutsche tritt im Rahmen der Veranstaltungsreihe „open music“ auf, die seit den 1990er Jahren für neue, gegenwartsrelevante Musik steht. www.openmusic.at www.stockwerkjazz.mur.at

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Foto: FrankSchindelbeck

Lillingers Grund


ENDSTATION MEER. Das Plastikmüll-Projekt im Naturkundemuseum, das einen kritischen Blick auf die Konsum- und Wegwerfgesellschaft wirft. www.museum-joanneum.at

Foto: Gerd Neuhold

Foto: Courtesy of the Estate of David Wojnarowicz and P.P.O.W Gallery, New York

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Gottes Wege ... 100 Kirchen und Klöster öffnen in Graz und der Steiermark am 29. Mai 2015 von 18 bis 24 Uhr ihre Pforten für eine lange Nacht voller Überraschungen: Da lassen sich verborgene Orte und Schätze entdecken, man lauscht außergewöhnlichen Konzerten und Lesungen und per Vespa, Segway oder Tandem geht man auf Entdeckungstour. Lichterlabyrinthe, Nacht- und Fackelwanderungen schließen den Kreis. 500 Veranstaltungen bei freiem Eintritt! Alle Infos unter www.langenachtderkirchen.at/graz

Unter der Wasseroberfläche, Great Pacific Garbage Patch, 2009 Foto: Lindsey Hoshaw

„Feeling animalistic. Feeling Hyena. Feeling Wolf. Feeling Dog. I am tongue and heart.“ Fotos: Wern e

David Wojnarowicz, Künstler und AIDS-Aktivist, 1954–92

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Heiter und humorvoll Am 26. Juni wird die styriarte 2015 am Grazer Schlossberg eröffnet. „... und lachte” lautet das Motto, das auf die Vielzahl an heiteren Konzerten – wobei Humor sehr nuanciert verstanden wird – hinweist. Ein Höhepunkt unter vielen: die szenische Aufführung von „Der Barbier von Sevilla”. Nikolaus Harnoncourt wird bei insgesamt sieben Vorstellungen dirigieren. www.styriarte.com

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Die Bleistift-auf-Leinen-Zeichnung „Jasmin”, 105 x 147 cm groß, ist Teil der Installation „Requirement”, 2014

Kochen im Kabinett, Schwimmen in der Wüste

Alfredo Barsuglia umkreist in seinen Arbeiten die egozentrischen Sehnsüchte des Homo sapiens sapiens und die Probleme, die sich daraus ergeben. Von Walter Titz Menschen sind Alfredo Barsuglia wichtig. In seiner aktuellen Personale im Österreichischen Museum für angewandte Kunst in Wien (MAK) lädt der Künstler jeden Diens­ tag fünf Gäste zum Abendessen. In das von ihm dort in­ stallierte „Cabinet“ (so der Ausstellungstitel, mehr auf www.cabinet­at­mak.at). Die Kommunikation mit dem Publikum ist Barsuglia wichtig, Kunst versteht er nicht zuletzt als soziales Statement. Freilich in einer Form, die sich nicht als billiger Agitprop in vordergründigem, zumeist oberflächlichem Sozialkitsch erschöpft. Selbst dann nicht, wenn es in Barsuglias Arbeit unübersehbar um (wie Kritiker Rolf Wienkötter festhält) „das Blend­ werk der kapitalistischen Warenwelt“ geht. Eine dem

„Wir leben in einer wohlhabenden Gesellschaft mit einem ausgeprägten Verlangen nach ewiger Jugend.“ Alfredo Barsuglia 76

„Cabinet“ verwandte Arbeit realisierte Barsuglia 2010 in der Neuen Galerie, Universalmuseum Joanneum, Graz: „Wien, 17. Februar 2007“. Besucher fanden sich im Wohn­ zimmer­Labor eines Parfümeurs wieder und waren auf­ gefordert, über gängiges „Schönheits­ und Wohlfühl­Be­ wusstsein“ (Kurator Lucas Gehrmann) nachzudenken. Wohl auch über die Manipulierbarkeit von Menschen.

Machen und Machbarkeit

Ein anderes Szenario im Zusammenhang mit Barsuglias Nachdenken über das Machen und die Machbarkeit von Menschen­Bildern: Im kalifornischen Sand stoßen Ar­ chäologen im Jahr 3209 auf die Reste des Oderfla Beauty Resorts, die Barsuglia 2008 hier hinterließ: „Erinnerun­ gen an eine wohlhabende Gesellschaft mit einem ausge­ prägten Verlangen nach ewiger Jugend.“ Realistisch genau ausgeführte Porträts präsentiert Bar­ suglia stets in Installationen, schon früh in der Werk­ stadt Graz, mehrmals in der Grazer Galerie Zimmermann

Foto: Barsuglia

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Foto: Barsuglia

Ein Mann und sein Publikum Einpersonenstücke sind die „Spezialität“ von Gerhard Balluch. In diesem Frühling steht er in gleich zwei Stücken allein vor seinem Publikum.

Die Kunst des Ausschnitts: Alltägliches ist immer wieder Thema von Alfredo Barsuglias Bildern.

Im Zentrum von Barsuglias komplexen entwicklungsgeschichten: menschen jeglichen Alters.

Ein typisch angelsächsisches Stück sei „Event“ von John Clancy, erzählt Gerhard Balluch. Es ist – neben „Der Fall Judas“, das rund um Ostern (4. und 9. April 2015) gespielt wird – das Einpersonenstück, mit dem der Doyen und Kammerschauspieler am Grazer Schauspielhaus, der fast alle großen Rollen bereits gespielt hat, in dieser Saison am Schauspielhaus Graz zu erleben ist. Angelsächsisch? Ja, gereizt hat ihn an diesem Stück die doch etwas andere äußere Form. Mit angelsächsisch meint er einerseits die direkte, witzige und provokante Ansprache des Publikums, die in der Tradition des Entertainers oder Conférenciers steht; besonders und charakteristisch an „Event“ (übrigens die österreichische Erstaufführung) ist aber das raffinierte Ineinander von verschiedenen Fiktionsebenen, das die Zuschauer in „gewagte Gedankengänge über Moral und Glaubwürdigkeit“ verstrickt. „Der Mann steht vor einem Saal plötzlich verstummter fremder Menschen“, sagt der Mann, der soeben die Bühne betreten hat. Und spricht weiter. Er umschreibt seine Identität, ohne sie preiszugeben, seine Selbstdarstellung hat immer auch den Zweck, sich selbst verschwinden zu lassen. „Das Stück handelt viele Probleme unseres modernen Lebens ab. Von Entfremdung über Habgier bis zur Korruption“, erklärt Balluch. Wir freuen uns auf den Mann und sonst nichts auf der Bühne! „Moment, ein Stuhl ist auch dabei.“

Alfredo Barsuglia

Kratochwill. Immer wieder kreisen die Inszenierungen des Künstlers um fragwürdige Aspekte menschlicher Schönheit und menschlichen Verhaltens, oder besser: ihrer „Performance“. So ging es im Gironcoli Museum Herberstein um „The Importance of Being Beautiful“, im Kunstverein das weisse haus Wien um die Behauptung „You are never fully dressed without a smile“. „Social Pool“ hieß eine aufsehenerregende Arbeit, die der Absolvent der Wiener Universität für angewandte Kunst und 2006 MAK-Schindler-Stipendiat in Los Angeles, im Vorjahr in der südkalifornischen Wüste realisierte. „In the middle of nowhere“ konnte mittels GPS-Koordinaten ein Schwimmbecken gefunden und mit einem Schlüssel tatsächlich zugänglich gemacht werden (mehr auf www.social-pool.com). Auf den ersten Blick absurd wirkend, ist „Social Pool“ ein durchaus ernsthaftes Projekt, in dem der Künstler den menschlichen Umgang mit Ressourcen in einem markanten Bild fixiert. Die Absicht: „Wer hierher fährt, hat Zeit, um über soziale Werte, Träume und die Realität dahinter nachzudenken.“

Info Foto: Lupi Spuma

geboren 1980 in Graz; Studium an der Universität für angewandte Kunst Wien und an der Akademie der bildenden Künste Wien; 2006 MAK-Schindler-Stipendiat in Los Angeles. Ausstellung „Cabinet”: zu sehen bis 10. Mai. 2015 www.mak.at | www.alfredobarsuglia.com

Foto: cédrickaub

Foto: Barsuglia

Foto: Lupi Spuma

Von Roswitha Jauk

Event von John Clancy Regie: Philip Jenkins Vorstellungen: 23. März, 18. April, 28. April 2015, jeweils 20 Uhr. www.schauspielhaus-graz.com

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/ fotohof Foto: © Inge Morath

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Menschen.Bilder.

Sie konnte „die Seele eines Motivs einfangen“, befand ihr Mann Arthur Miller, und sie „lebte ihr Innenleben auf einer Grenze, der Trennlinie nicht zwischen Dunkelheit und Licht, sondern jener, die quer über einem ungewissen Pfad durch wechselnde Grauschattierungen verläuft“. Ab 28. März sind Fotografien von Inge Morath im Greith-Haus zu sehen. Von Martin Behr und Daniela Gross 78


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The goblin experience of the world is the cult orThe goblin experience of the world is the cult or perhaps religion of Unggue. In short, it is a remarkably complex resurrection-based religion founded on the sanctity

Besucher am Doppelhof, St. Lorenzen

Die in Graz geborene Fotografin Inge Morath (1923–2002) erzählt mit ihren Fotos Geschichten. Der ihr eigene, aus großer Aufmerksamkeit genährte Blick ist ebenso zurückhaltend wie vielsagend: Inge Moraths Beobachtungen sind oft auf Menschen fokussiert, die den Charakter ihrer Umgebung beschreiben. Berühmte Menschen, aber auch Unbekannte werden so zu Überbringern von Eindrücken, Stimmungen, Vermutungen und Erkenntnissen. Inge Morath hat Romanistik und Sprachwissenschaften studiert und als Texterin gearbeitet, ehe sie bei der Fotoagentur Magnum ihre Karriere als Bildjournalistin begann.

Foto: © Inge Morath / fotohof

Alte Frau mit maske am Faschingssonntag

Foto: © Inge Morath / fotohof

... auf Zeitreise

Die Familie ihrer Mutter, Wiesler-Mörath, stammte ursprünglich aus der Untersteiermark, aus dem heutigen Slowenien. Das steirisch-slowenische Grenzland ist eine Gegend, die in der Fotografin Erinnerungen weckte: „Wenn ich da als Kind mit meinem Großvater tagelang über die Weinberge und Hügel gewandert bin, wir Muscheln aus Zeiten gefunden haben, in denen vor tausenden Jahren hier noch Meer gewesen ist, hab ich mich gefühlt wie in einem Unterseeboot auf Weltreise.“

Ausstellung 28. März bis 19. April 2015 Kulturhaus St. Ulrich im Greith Kopreinigg 90 8544 St. Ulrich im Greith Telefon: +43 (0)3465/20200 kultur@greith-haus.at www.greith-haus.at News zu Veranstaltungen: www.facebook.com/Greithhaus

Weltenbürgerin ...

Ein Leben mit Menschen und mit Bildern: In ihren Fotos drücke sich nicht nur aus, „wie sie die Seele eines Motivs einfängt, sondern auch wie der eingefangene Augenblick gleichzeitig von Inge Morath Besitz ergreift“, sagte ihr Mann Arthur Miller. Die Ausstellung „Menschen.Bilder.“ führt ein in das Sehen und Denken einer Weltenbürgerin, die in ihrer Arbeit stets dem Auge getraut und ihre Seele entblößt hat. Zu sehen sind Bilder aus unterschiedlichen Serien, etwa auch aus ihrer ganz persönlichen Spurensuche im steirisch-slowenischen Grenzraum: „Last Journey“ (2001).

Foto: Stojan Kerbler

„Dieser Karneval in Ptuj und markovci ist wirklich toll, kann sich international sehen lassen. Für mich hat das hier einen besonderen Reiz, weil da plötzlich Bilder aus meiner Kindheit wach werden. Unsere eltern und Tanten liebten es, märchen und Legenden aus der Untersteiermark zu erzählen. Der Zlatorog, der sagenhafte weiße Steinbock, war ein Renner, aber auch andere mystische Gestalten. All das hat meine Phantasie schon früh angeregt und sicher dazu beigetragen, dass die Welt der Kunst und der Künstler die meine geworden ist.” (Aus: „Inge morath: Grenz.Räume – Border.Spaces. Letzte Reise – Last Journey”. Inge morath. „obmenjni Prostori” von Regina Strassegger, Prestel 2003

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Zwischen Orlando, Bad Aussee und Bangkok

Foto: Bjoern

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Ein Diktiergerät eines älteren Herren, eine Jazz-Ikone namens Heidi und ein Wort einer gewissen Sheila Jordan machten aus einem Mädchen aus den Bergen eine international begehrte Sängerin, deren Musik einen schon am Flughafen in Bangkok erwartet. Von Otmar Klammer Vorausgegangen ist der Geschichte allerdings ein kleiner Skandal im elterlichen Haus im steirischen Ausseerland, wo unsere Naturstimme aufgewachsen ist. Dort kam es nämlich gar nicht gut an, als Jung Simone eines Tages mit ihrer Entscheidung herausrückte, Jazzsängerin werden zu wollen. Heute könnte dort vielleicht ein hübsch gerahmtes Bildchen hängen, auf dem zu lesen steht: „You’re a true jazz singer, not a pianist!“ Der folgenschwere Befund stammt von keiner Geringeren als der berühmten Jazzdiva Sheila Jordan, die ihrer Studentin Simone Kopmajer damit einst den Weg gewiesen hatte, als diese sich im verzweifelten Kampf der Motive an sie wandte. Nicht nur die Grande Dame des avancierten Jazzgesangs war damals ihre Lehrerin an der Grazer Kunstuniversität, auch Jay Clayton, Laurie Antonioli, Michele Hendricks und der unvergleichliche Sänger Mark Murphy haben ihr den Sound des Jahrhunderts beigebracht. Die Initialzündung setzte aber jener ältere Herr, der mit einem Diktiergerät bewaffnet bei den Summer Workshops in Amherst (Massachusetts) lauerte, wohin die gerade mal 17-jährige Simone mit einem Scholarship in der Hand geraten war. Der enthusiasmierte Spion spielte das so gesammelte Material alsdann der Agentur von Heidi Deleuil zu, einer gebürtigen Kitzbühelerin, die in halb Florida vor allem wegen ihres rührigen Jazzclubs in Cocoa Beach bekannt ist. „Und dann bin ich mit 19 Jahren zu ihr geflogen“, frohlockt Simone Kopmajer noch heute über den Beginn ihrer Karriere in Heidis Jazz Club. Elf eigene CDs, zahlreiche Compilations und unzählige Konzerte später, unter anderem in Japan, Thailand, Israel, Kanada 81


Foto: Bjoern

Jamaaladeen Tacuma auf, der die Songs erfreulicherweise Songs sein ließ. Aber „Jazz ist und bleibt mein Fokus“, gesteht die heute 34-jährige Sängerin, die sich zwischendurch auch immer wieder gerne ans Klavier setzt. „Popsongs habe ich ja schon recht viele gemacht, aber jetzt konzentriere ich mich ganz auf das Projekt mit dem Reini“, womit Kopmajer einerseits ihren Lebensgefährten Reinhard Winkler meint und andererseits Neugier auf ein ungewöhnliches Duo weckt. „Ich als Sängerin am Klavier und er am Schlagzeug. Das ist jetzt für mich das große Projekt, worauf wir hinarbeiten.“ Bevor wir davon hören werden, geht’s aber vorerst noch nach Orlando, wo einige Konzerte mit dem Saxophonisten Terry Myers anstehen, danach einmal mehr nach Thailand, und im April ist Simone Kopmajer mit ihrer Band dann bei den Festwochen in Gmunden und Ende Mai beim Elbjazz Festival in Hamburg zu hören.

GrandClass

und den USA, hat Simone Kopmajer noch nichts von ihrem mädchenhaften Charme und ihrer anmutigen Bühnenpräsenz verloren. Man mag sogar von ihrer Natürlichkeit überrascht sein, wenn man sie bislang nur von ihren Covers gekannt hat. Begleitet von renommierten Musikern wie Houston Person, George Mraz, Dick Oatts oder John di Martino ist das Mädchen aus Bad Aussee mit einnehmenden Interpretationen aus dem Great American Songbook von einer durch die Bank intimen Aura umgeben, die gleichsam weltoffen ist und auch den Einfluss manch großer Stimme des US-Showbusiness nicht verbergen will. Ihre neue CD „The Best in You“ beginnt mit dem unwiderstehlichen Country-Rock-Hadern „Blue Bayou“, beinhaltet sonst aber erstmals Eigenkompositionen, mit denen sich Kopmajer in Richtung Singersongwriting schwingt. Als Produzent tritt dabei ein wenig überraschend der bekannte Jazzfunk-Bassist

Behrens

MOVE

Glanzvolle Streiflichter – Events am Flughafen und rundum.

Ansichten und Einsichten

Neue „Uniformen“

Angetan von der Ausstellung am Flughafen Graz, die auf Basis einer polnischösterreichischen Kooperation stattfand, zeigten sich u.a. Dr. Gerold Ortner (2.v.l.), Honorarkonsul der Republik Polen in Graz, der polnische Botschafter in Wien, Mag. Artur Lorkowski (3.v.l.), Stadtrat Gerhard Rüsch und Kurator Max Aufischer (2.v. r.).

Echte Ausseer-Dirndln vom Steirischen Heimatwerk wird man künftig auf den Linienflügen von InterSky ab Graz zu sehen bekommen. Anlässlich der Präsentation freuten sich GF Dr. Monika Primas vom Steirischen Heimatwerk, GF Renate Moser von InterSky Luftfahrt GmbH, zwei Flugbegleiterinnen von InterSky in Dirndln des Heimatwerks, GF Erich Neuhold von Steiermark Tourismus, GF Mag. Gerhard Widmann vom Flughafen Graz und GF Peter Oncken von INTRO Aviation GmbH.

82

Foto: Flughafen Graz

Foto: europa.steiermark.at/Johannes Steinbach


OBERGESCHOSS | FIRST FLOOR

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9

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ERDGESCHOSS | GROUND FLOOR

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11

CAR RENTAL

3

BUS

5 19 20

5

BAHN RAILWAY

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ABFLUG | DEPARTURES

16

Check-in Counter

3

Passkontrolle | Passport Control

4

Sicherheitskontrolle | Security Control

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Abflug | Departure Schengen

20

Abflug | Departure Non-Schengen

19

Gates

ANKUNFT | ARRIVALS

13

Ankunft | Arrival Schengen

9

Ankunft | Arrival Non-Schengen

3 7

Passkontrolle | Passport Control Zoll | Customs

www.flughafen-graz.at

GENERAL AVIATION

SERVICE

1

General Aviation Center

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SPAR Supermarkt | Supermarket

2

VIP-Raum | VIP-Lounge

15

Fluggesellschaften, Ticket-Counter | Airlines

Konferenzräume | Conferenz Rooms 1/2/3/4

3

Passkontrolle | Passport Control

17

Heinemann Duty Free

Internet-Terminals

4

Sicherheitskontrolle | Security Control

21

Kinderspielplatz | Playground

22

VIP-Lounge

23

Aussichtsterrasse | Viewing Platform

SERVICE

Stiegenaufgang | Staircase to First Floor Lift | Elevator

5

Café

24

Restaurant Globetrotter

6

Steiermärkische Sparkasse | Bank

25

Galerie | Gallery

10

Serviceschalter | Service Counter

Information

11

Dienstleistungen | Services

Bankomat | Cash Dispenser

12

Reisebüros, Veranstalter | Travel Agencies, Tour Operators

8

Verkehrsabfertigung | Traffic Handling

Bezahlte Anzeige • Foto: Werner Krug / Flughafen Graz

Im Überblick


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