VIA 03 2018

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besser

Prachtvoll: im Garten von Renate Polz

Foto: istock.com/Sitade

Progressiv: Londons kulinarische Hotspots

Joanneumring 6/2 8010 Graz

Politisch: steirischer herbst unter neuer Intendanz

Das steirische Magazin fĂźr Reisen, Kultur, Genuss und Wirtschaft, Ausgabe 3/2018, VP â‚Ź 4,50; P.b.b., 16Z040811 M


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Foto: Nina Wessely

prolog

Besser ist nicht perfekt

Die Realität ist. Punkt. Dazu kommt, wie man darüber denkt und in weiterer Folge handelt. Das macht die Realität eines jeden aus. Und ist deshalb für jeden anders. Die einen nennen es Glück. Die anderen Einstellung. Weil man nicht immer wissen kann, was man will und welche Realität gut für einen ist. Die Gesellschaft an sich hält nicht hinterm Berg damit, was das Beste ist: schneller, lauter, weiter, permanent und immer erreichbar. Länger im Büro und noch mehr Arbeit erledigt als der Kollege. Untergehen im Lärm der Stadt, ein Smartphonezombie in bester Gesellschaft. Die Wogen dagegen schlagen

immer höher. Work-Life-Balance heißt dabei das Schlagwort. Fifty-fifty also aus Stadt und Natur wie im Bild? Oder reicht die Pflanze im Büro? Muss die Stadtpflanze, die das Klappern ihrer High Heels auf Beton liebt, nun auch in den Wald? Und der Waldmensch ins Büro? Was ist Work-Life-Balance? Wie können wir unser Leben besser machen? Vielleicht damit beginnend, es nicht perfekt machen zu wollen. Das geht sowieso nicht. Und arbeiten, wenn Arbeit ansteht. Wenn keine ansteht, ein Nachmittagsschläfchen machen, wie man es mit Gold nicht aufwiegen kann.

Nina Wessely ist dort zu Hause, wo es nette Menschen und gutes Essen gibt. Manchmal schreibt sie darüber. Auch als Chefredakteurin des VIA Airportjournals. www.magazinvia.at www.MagazinVIA.at

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Editorial

ls.com Foto: pexe

Harald Kopeter

T R AV E L

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ie Hitze des Sommers liegt nun

10 LONDON CALLING Fine dining, with a twist

endgültig hinter uns. Und was war

14 WILDES PARADIES Watamu in Kenia

das für ein fantastischer, langer, heißer

18 TAIWAN Das andere, kleine China

Sommer – finden Sie nicht? Foto: Oliver Wolf

Ich für meinen Teil bin jetzt bereit für die Freuden des nahenden Herbstes, denn da kommt einiges auf uns zu. Kulinarisch muss ich dazu gar

TA S T E 24 GENUSS Schmankerln made in Styria

nicht weit weg und genieße in der

28 FOOD-TOUR Friauls kulinarische Hotspots

Steiermark marktfrische, regionale

32 PROST Gereifte Tropfen auf Schloss Gamlitz

Pilze, Kürbisse und Trüffel (S. 24).

38 EDELFETT Alles in Butter

Reife Weine vom Schloss Gamlitz (S. 32) sind dazu die idealen Begleiter.

TOUCH

Nahrung für die Seele gibt es reichlich im Südsteiermarkgarten von Renate Foto: Tom Mlaker

Polz – hier kann man unter alten Olivenbäumen wunderbar Auszeit vom Alltag nehmen (S. 50). Kulturell bleibt es erst mal heiß im Lande: Die neue Intendantin des steirischen

42 HOLZ Baustoff mit Sinn 48 TIERISCH Wandern einmal anders 50 PRACHT Im Garten von Renate Polz

herbstes, Ekaterina Degot, lässt

MOVE

einen mutigen und provokanten

52 KULTURTIPPS Viel los in der Steiermark

Einstand erwarten. Wir haben mit ihr

56 INTERVIEW Ekaterina Degot im Gespräch

über ihre Pläne gesprochen (S. 56).

60 AUSGEWÄHLT Besondere steirische Museen

Wen das Fernweh doch über die Landesgrenzen hinauszieht, der findet Foto: Laibach

ab Seite 10 Inspiration für die nächste Reise – vielleicht nach Taiwan, London oder Kenia. Wofür auch immer Sie sich entscheiden – ich wünsche Ihnen

TRADE 64 INTERVIEW Marketingtrend Storytelling 69 FINANZKRÄFTIG Anlagetipps von Experten

einen prächtigen, bunten Herbst voller Genuss und Lebensfreude! VIA-AIrportjournAl GrAz, das Magazin für Reisen, Genuss, Kultur und Wirtschaft Herausgegeben mit Bewilligung der Flughafen Graz GmbH, A-8073 Feldkirchen MedIenInhAber: Corporate Media Service GmbH, Joanneumring 6, 8010 Graz,T: 0 316/90 75 15, office@cm-service.at herAusGeber/Geschäftsführer: Harald Kopeter, harald.kopeter@cm-service.at chefredAktIon: Claudia Piller-Kornherrr, claudia.via@cm-service.at, Nina Wessely, nina.via@cm-service.at, MItArbeIter/-Innen dIeser AusGAbe: Anja Fuchs, Elisabeth Kranabetter, Sepp Puchinger produktIon: Styria Media Design GmbH & Co KG, www.mediadesign.at, Art Direction: Brigitte Figura

Herzlichst Ihr Harald Kopeter,

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Herausgeber VIA

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Foto: privat

an lernt nie aus, dachte sich VIAChefredakteurin Nina Wessely und beschloss im vergangenen Jahr, sich professionell mit der Kunst der Fotografie auseinanderzusetzen. Ihre Ausbildung absolvierte sie an der Akademie für angewandte Fotografie in Graz und lernte dort von der Pike auf, Menschen, Landschaften und Objekte ins rechte Licht zu setzen und ihre eigene Bildsprache zu

entwickeln. „Mein Blick fürs Detail ist jetzt viel präziser. Das Fotografieren schärft meine Achtsamkeit”, erzählt sie und dass sie nun mit anderen Augen durch die Straßen gehe. Zufällige Alltagssituationen, die ihr daheim in Graz oder auf ihren vielen Reisen vor die Linse kommen, fotografiert sie mit Leidenschaft. Weiteres Lieblingsmotiv ist natürlich Sohnemann Maxi. Gratulation zum erfolgreichen Diplomabschluss, liebe Nina!


DISCOVER MORE: INDIAN OCEAN MIT DER FLUGGESELLSCHAFT, DIE SIE IN MEHR LÄNDER FLIEGT ALS ALLE ANDEREN

MAURITIUS

MALEDIVEN

SEYCHELLEN


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Der Sommer geht in die Verlängerung Noch sind sie lau, die Nächte ... Doch der eine oder andere Flipflop-bekleidete Zeh schaudert bereits vor den nicht mehr allzu fernen klirrenden Temperaturen. Dabei gibt es ein wirksames Beruhigungsmittel für die nervöse Zehe: den Winterflugplan des Flughafen Graz. Von Nina Wessely

res warten darauf, entdeckt und belauscht zu werden. Den Herbst und Winter weit in die Ferne rückend, bleiben die Winterstiefel dabei schön zu Hause.

Fort-bewegen, aber wie?

Ab in den Sommer

Schließlich sorgt der Flughafen Graz wie jedes Jahr schon jetzt für die kalte Jahreszeit vor. So kann man ab Inkrafttreten des Winterflugplans am 28. Oktober seine Nase auch in Hurghada, Istanbul oder Marsa Alam in die Sonne strecken. Nonstop geht es dabei ab Graz der Sommerverlängerung entgegen. Bezaubernde Riffe, vibrierende Märkte und das entspannende Rauschen des Mee6

Flamenco hält warm

Ein weiteres Goodie, das der Winterflugplan 2018 für Sonnenanbieter bereithält, ist ein Direktflug ins südspanische Sevilla, in Kooperation mit Gruber Reisen. Andalusien ... die Region des Flamencos, der feurigen Rhythmen sowie der Sonne, die hier all ihre Kraft entfaltet. Das Rauschen des Meeres, die aufblühende Gastronomie sowie die einzigartigen Weine, die diese Gegend bereithält, tun das ihrige zur unvergesslichen Urlaubserfahrung. All das macht Sevilla, diese Stadt voller Le-

Foto: istock.com/kieferpix

Der Sonne entgegen ... Dieser Sommer hat es gut gemeint mit uns Sonnenkindern: Strahlend warme Tage liegen hinter uns, die Balkonien und Co. zur attraktiven Sommerdestination haben werden lassen. Aber was nun tun? Wo die allerersten Vorboten auf den Herbst schon in den Startlöchern scharren? Und vor allem: Was folgt nach dem Herbst? Der Winter! Unsere gebräunten Zehen- und Nasenspitzen erschaudern förmlich bei dem Gedanken. Dabei liegt die Lösung nur einige Kilometer vom Grazer Stadtkern entfernt.

Für alle, die sich mehr dafür interessieren, mit welchem topmodernen Gefährt man dem Winter entkommt, als wohin die Reise geht, hält der Flughafen Graz ein ganz besonderes Zuckerl parat: einen SonderDirektflug ab Graz nach Genf. Zur spektakulärsten Autoshow Europas, dem Genfer Autosalon. In diesen Schlitten kann einem der Winter ohnehin nichts anhaben, wobei dieser Umstand für die Autohersteller seit Jahrzehnten eine Selbstverständlichkeit darstellt. Was sich sonst so auf dem Mobilsektor tut, schaut sich der reisefreudige Motorfan am besten direkt vor Ort an.


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Mag. Gerhard Widmann, Direktor des Flughafen Graz

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Städtetrip gefällig? Vom Flughafen Graz aus steuert man Metropolen wie amsterdam, Berlin oder München mehrmals pro Woche im Direktflug an.

Herausforderungen über den Wolken

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bensfreude, zur idealen Herbst-Destination. Denn während hierzulande bereits die Blätter durch die Straßen rauschen, kann man in Südspanien noch leicht die Füße ins ebenso rauschende Meer halten und sich am Rausch der Sommerurlaubserfahrungen erfreuen.

Big City Life

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www.MagazinVIA.at

Das wäre also ge-rifft: Mit den Destinationen istanbul, Marsa alam und Hurghada im Winterflugplan des Flughafen Graz ist die Sommerverlängerung für Wärmeliebende mehr als geritzt.

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Feurige rhythmen und eine Sonne, die in diesem Landstrich so gut wie nie eine pause einlegt: Mit dem Flughafen Graz und Gruber reisen geht es im Herbst im Direktflug in die andalusische Stadt Sevilla in Spanien. Flamenco, Meeresrauschen und beeindruckende architektur inklusive.

Man hört auch immer wieder von Slot-Problemen (Zeitfenster, das ein Flugzeug an einem Flughafen für den Start oder die Landung nutzen darf). Widmann: Ja, auch das spielt eine Rolle. Große Umsteigeflughäfen können nur sehr enge Slots geben. Hat sich ein Flugzeug beispielsweise wegen eines Gewitters verspätet, muss auf einen neuen Slot gewartet werden und das kostet wieder Zeit. Und schließlich ist unter Umständen die Crew schon zu lange im Dienst und darf vielleicht den letzten Flug nicht mehr durchführen.

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Es ist also ein bunter Strauß an Reisehighlights, den der Flughafen Graz diesen Herbst und Winter wieder für uns und unsere schlotternden Zehen bereithält. Dabei selbstverständlich niemals auf die genialen Verbindungen zu großen Flughäfen und Städten vergessend, die den Flughafen Graz somit zu einem weit geöffneten Tor in die weite Welt machen. Oder darf es vielleicht doch ein näher gelegener Städtetrip mit Shoppingeinlage sein? München, Düsseldorf, Frankfurt, Berlin, Zürich, Berlin, Istanbul und weitere – sie alle warten darauf, von uns vom Flughafen Graz aus im Direktflug angesteuert und entdeckt zu werden.

In den letzten Wochen ist es in ganz Europa und damit auch am Flughafen Graz immer wieder zu längeren und für uns ungewohnten Verspätungen gekommen – was ist da los? Widmann: Der Flugverkehr verzeichnet in diesem Jahr einen großen Zuwachs. Gleichzeitig gibt es bei einigen Airlines zu wenige Flugzeuge und Personal, aber dichte Flugpläne. Alles ist dadurch sehr eng getaktet. Streiks und die sich häufenden außergewöhnlichen Wetterphänomene tun ihr Übriges dazu. Und natürlich gibt es auch immer wieder technische Störungen, die abgeklärt beziehungsweise positiv gelöst werden müssen, bevor das Flugzeug abheben darf.

Alles Aspekte, die einem gar nicht bewusst sind, wenn man in den Urlaub fliegt. Widmann: Man muss aber in diesem Zusammenhang schon auch festhalten: Trotz alledem ist der größte Teil der Flüge pünktlich! Es tut mir immer leid, wenn es für unsere Fluggäste zu Verspätungen kommt. Aber viele der oben genannten Gründe haben schlussendlich mit der Sicherheit zu tun – und Sicherheit steht immer an erster Stelle! 7


Foto: Atmosphere, Oblu Select at Sangeli

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„Man entdeckt keine neuen Erdteile ohne den Mut, alte Küsten aus den Augen zu verlieren.“ andré Gide

tÜrKIS, eISBlaU ODer aZUrFarBeN schimmert das Meer rund um das brandneue OBlU Select resort auf der Miniinsel Sangeli. Das freut neben frisch verheirateten Honeymoonern besonders die taucher und Schnorchler. am hauseigenen riff des kleinen, feinen Hideaways im Nord-Malé-atoll kommen die Gäste Schildkröten, Mantarochen, riffhaien oder Muränen zum Greifen nahe. www.oblu-sangeli.com

eINe aUSSICHt ZUM NIeDerKNIeN genießen die Gäste weit über den Dächern von Bozen im eben umgebauten Hotel Belvedere. Spektakulär: der Infinity Pool, der sich hier 1.000 Meter über dem tal an einen Südhang schmiegt. Wer die Himmelsleiter einmal verlassen und Stadtluft schnuppern möchte: In nur acht Minuten erreicht man mit der Seilbahn Südtirols charmante Hauptstadt. www.belvedere-hotel.it

Foto: Royal Champagne Hotel & Spa

lvedere, Gü Foto: Hotel Be

INMItteN Der WeINBerGe Der CHaMPaGNe thront das schicke royal Champagne Hotel & Spa – mit Blick auf das Marne-tal und die malerische landschaft, die zum UNeSCO-Weltkulturerbe gehört. aus den beiden Ortschaften Champillon und Hautvillers direkt unterhalb stammt der legendäre Dom Pérignon. Für die kreative Küche zum prickelnden Champagner sorgt Chef de Cuisine Jean-Denis rieubland (2 Michelin-Sterne). www.royalchampagne.com

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T R AVE L

Wundervolle weite Welt Besser – so das Credo dieser Ausgabe. Das passt perfekt, denn die Destinationen, die die VIA-Redaktion diesmal für Sie ausgesucht hat, übertreffen einander an Superlativen: knallblauer Himmel, blütenweiße Sandstrände, atemberaubende Ausblicke über schneebedeckte Bergketten oder die unglaublich wilde Schönheit des Dschungels. In diesem Sinne schönes Fernweh – oder – noch besser – gute Reise!

Wilde Natur

Foto: Ayana

Foto: Kerzner International

Am Rande des NyungweRegenwaldes in der dramatischen Berglandschaft von Ruandas Südwesten eröffnet diesen Herbst das luxuriöse One&Only Nyungwe House. Die Gäste wandern mit Schimpansen oder bestaunen majestätische Mahagonibäume, Orchideen, Vögel und Schmetterlinge. www.oneandonlyresorts.com

LEINEN LOS zu einem Hochseeabenteuer voller Stil und Abenteuer! Auf der eleganten AYANA Lako di’a erkunden bis zu 18 Gäste die faszinierende Inselwelt Indonesiens, umsorgt von einer Crew, die keine Wünsche unerfüllt lässt: Bord-Spa, SUP-Yoga, Kochkurse an Deck. Alles ist möglich! Bei ihren Landgängen spazieren die Passagiere über rosafarbene Strände oder kommen Komodowaranen in freier Wildbahn ganz nahe. www.ayana.com

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London, Baby Pulsierende Metropole, Shopping-Nabel Europas und auch der kulinarische Bär steppt inzwischen ganz schön in der City an der Themse. VIA kennt die neuesten Dining-Hotspots der Stadt. Von Nina Wessely

Intelligente Küche mit Stil Wenn ein Schützling von Albert Adrià aus Barcelona London aufmischt: im Juli erst eröffnet und schon ein Hotspot der Metropole. Executive Chef Roy Cameron weiß: Kreativer Geist, aber auch detaillierte Planung bringen einen ans Ziel. Im Fall von Gazelle zu einer intelligenten Küche mit dem gewissen Twist aus Adriàs Trickkiste mit einer Inneneinrichtung, die auch Designfans auf ihre Kosten kommen lässt. Schon jetzt ist Gazelle in aller Munde – und das wird sich auch so schnell nicht ändern. www.gazelle-mayfair.com.com 10

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Gazelle

Foto: pexels.

Modernes essen im Herzen von Mayfair: Im Gazelle fehlt es einem auf zwei Stockwerken zwischen Cocktails kreiert von tony Conigliaro von der Drinkfactory und Küche von albert adriàs Schüler roy Cameron an nichts.

Die inspirierte Küche von executive Chef roy Cameron reicht von gefrorenen Kräutern über Seeteufel mit gerösteten Samen bis hin zu Steinbutt mit Seegras – allesamt zum individuellen Genuss oder zum teilen. Je nachdem, wonach es dem Gast-Gaumen ist.


Foto: Loren Reed

Fotos: Titu (3)

Foto: James Mason (2)

travel

Titu

Hier werden #gyozadreams realität.verspricht der Hashtag und hält der neuseeländische executive Chef Jeff tyler im titu am Shepherd Market in Mayfair. Zur umfangreichen Cocktailkarte gibt es keinen Hashtag, trotzdem erfüllt beziehungsweise übertrifft sie alle träume vom guten Drink.

Simpel, aber voller Geschmack Warum kompliziert, wenn es doch auch so einfach sein kann. Titu-Chef Jeff Tyler kennt da nichts. Er macht

gute Küche. Punkt. Zwölf Sitze, inspiriert von Japans Gerichten und Aromen, und doch mit der ganz individuellen Note vom Neuseeländer Jeff Tyler versehen. Famose Gyozas, japanische Knödel, gefüllt mit allem, was die frische Marktküche so hergibt, und sukkulente Salate auf Top-Niveau. Lokale, frische Küche für jedermann: Das hat sich Titu auf die Fahnen geschrieben und lebt es gleich neben dem historischen Shepherd Market in Mayfair. Zum Niedersetzen oder auch als Take-away. Zum Niederknien ist es jedenfalls immer. Das fand auch der Diners Choice Award 2018.

www.titurestaurant.com www.MagazinVIA.at

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Mere

executive Chef Gonzalo luzarraga holt die Welt in sein rIGO in Westlondon und kennt dabei keine landesgrenzen. Italienische DNa in Kombination mit kulinarischen erfahrungswerten von Südamerika bis asien.

Küchenchefin und Gründerin des Mere, Monica Galetti, kennt die topgastronomie und versteht es, komplexe Küche ganz einfach und unterhaltsam rüberkommen zu lassen. Und das mit einer Herzlichkeit, die ihresgleichen sucht.

Kulinarische Masterclass Küchenchefin Monica Galetti weiß, wie man Gäste glücklich macht. Seit das Mere 2017 seine Pforten geöffnet hat, mausert es sich zur Institution in der Metropole. Die Küchenchefin ist Jurorin beim bekannten TV-Format „Master Chef “, ist aber, wenn nicht gedreht wird, jederzeit am Herd anzutreffen. Denn Mere ist persönlich und individuell, das ist Chefin Galetti wichtig. Und das geht nur, wenn man seine Gäste auch kennt. Seit 1999 rührt die in Samoa geborene und in Neuseeland aufgewachsene Köchin in London die Küchen auf. Seit 2017 gemeinsam mit ihrem Mann David Galetti im Mere, den sie während ihrer Tätigkeit für Michel Roux im Le Gavroche kennengelernt hat.

Chef Jeremy Chan hat es drauf, seine ganz eigene Interpretation von westafrikanischer Küche auf die teller zu bringen. Im gemütlichen ambiente serviert, kann man sich als Gut- und Gernesser kaum Besseres wünschen.

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Fotos: Ikoyi (3)

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Foto: LINEAGOLOSA.tv (3)

Foto: Mere (4)

Küche ohne Grenzen Echte Foodies wissen schon lange: In Parsons Green in West London geht es foodtechnisch zur Sache. Gonzalo Luzarraga, Gründer und Executive Chef von Rigo in London, ist daran nicht ganz unbeteiligt. An der französischen Grenze im italienischen Piemont aufgewachsen und seit frühester Kindheit in Berührung mit gutem Essen – sein Großvater war Patissier – sieht Gonzalo Rigo als den Ort, an dem seine bisherigen Erfahrungen und Einflüsse zusammenfließen. Und das kann einiges. Schließlich war Gonzalo, bevor er in Westlondon sesshaft wurde, in Top-Küchen von Europa über Asien bis hin nach Südamerika tätig. www.rigolondon.com

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Rigo

Westafrika meets London Die Foodieszene ist sich einig: Im Ikoyi in St. James steht ein Genie am Herd. Keiner versteht es wie Jeremy Chan, westafrikanische Küche mit britischer zu vereinen. Klingt schräg, ist es auch. Ein Restaurant, das man sich definitiv auf dem Radar halten sollte, denn aus diesem Westen kommt noch viel Neues. Höchste Produktqualität und Umami in einem einladenden Ambiente miteinander vereint. Eine kleine Kostprobe gefällig? Im Ikoyi treffen Selim-Korn und geräucherter Pfeffer auf einen Hauch Eukalyptus und wilde TigerGarnelen mit eigens fermentierten Bonnet-Chillies. Und das schmeckt noch viel besser, als es sich liest. www.ikoyilondon.com www.MagazinVIA.at

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Ja bitte? Die Digitalisierung macht auch vor den Massai nicht halt (li.). Motorrad-taxis warten auf ihren einsatz (o.) viele einwohner Watamus gehören dem Swahili-volk an (o. re.).

Von Walhaien und anderem wilden Getier

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Pssst, Geheimtipp-Alarm: Wer Urlaub mit paradiesischem Strandfeeling abseits von Touristenherden sucht, könnte in Watamu fündig werden! Rund 100 Kilometer nördlich von Mombasa liegt das einstige kleine Fischerdorf zwischen unberührten Stränden und dem üppigen tropischen Regenwald des Arabuko-Sokoke-Regenwaldes. Watamu ist ein Ort, der sich die Traditionen des Swahili-Volkes bewahrt hat und einen mit herzlicher Gastfreundschaft empfängt. Alles andere als ein klassischer Urlaubsort – aber gerade das ist es auch, was Watamu so charmant macht. Dazu kommt ein kilometerlanger Küstenstreifen mit leuchtend weißem Sand und Platz ohne Ende. Sonnenschirm-Brigaden? Fehlanzeige. Aber keine Sorge, Watamu lädt nicht nur zum Chillen ein: Wassersportler wie Kite- und Windsurfer, Schnorchler oder Taucher finden im geschützten Watamu-Marine-Nationalpark Laborbedingungen vor. Angenehm konstant ist auch das subtropische Klima der Region – die Temperaturen liegen ganzjährig im Schnitt bei 27 Grad, pro

Tag gibt es acht bis neun Stunden Sonne. Von April bis Mai bzw. im November und Dezember gibt es zwei Regenperioden. Unglaublich bunt und vielfältig zeigt sich die Tierwelt in und rund um Watamu. Vögel, Eidechsen und Fische erstrahlen teils in knalligen Farben. Wer die Chance hat, sollte aber nicht nur innerhalb der Riffe die Unterwasserwelt erkunden, sondern unbedingt auch mit dem Boot zum Hochseeangeln hinausfahren. Meist dauert es nicht lange, bis man große Meeresbewohner zu sehen bekommt – in unserem Fall Walhaie, Riffhaie, Schwertfische und Mantas. Auch eine Safari, etwa in den Tsavo-EastNationalpark, sollte man sich nicht entgehen lassen. Ob man alle „Big Five“ – Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard – zu sehen bekommt, ist eine Frage des Glücks. In jedem Fall ist es beeindruckend, wilde Tiere in ihrem natürlichen

aber hallo! lustige Gesellen wie diesen Krebs trifft man bei Strandspaziergängen in Watamu immer wieder an.

Fotos: Helmut Fuchs

Türkises Meer, weiße Sand­ strände, angenehmes Klima und exotisches Getier ober sowie unter Wasser: An Kenias Nordküste kommen Entdecker und Genießer auf ihre Kosten. Von Anja Fuchs


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Lebensraum anzutreffen. Zugegeben: Im Jeep sitzend neben einer Elefantenherde bzw. einem Giraffenpärchen fühlt man sich irgendwie ziemlich klein . . . Beeindruckend sind aber auch die MassaiKrieger mit ihren prächtigen Gewändern und speziellen Kampfwerkzeugen. Sie wirken wie Wesen aus einer anderen Welt – so lange, bis es plötzlich in ihrer Tasche bimmelt und auch sie das Smartphone zücken. Kulinarisch gesehen findet man rund um Watamu – no na – viel Seafood und fri-

schen Fisch. Unbedingt probieren sollte man die Mangos vor Ort – mit einer Mango, wie man sie aus Europa kennt, haben diese nicht viel gemeinsam. Stichwort: Geschmacksexplosion! Aufatmen können auch Kaffeeliebhaber, die in fernen Ländern oft vergeblich nach trinkbarem Bohnengebräu suchen: Da Watamu bei Italienern als Urlaubsdestination besonders beliebt ist, findet man – neben Pizza und Pasta – in den Hotels und umliegenden Restaurants ordentlichen Espresso und Cappuccino.

v.l.n.r. Groß und Klein: elefantenfamilie im tsavo-eastNationalpark. Im Hintergrund: der „Whale rock” am GarodaBeach in Watamu. Wasser und Co: Im kioskartigen Supermarkt findet man alles, was man für einen tag am Strand braucht.

Info www.wondersofwatamu.com

Morgendliche Bootstour auf der Suche nach großen Fischen.

www.MagazinVIA.at

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WOHLFÜHLEN IM HOTEL SCHLAFGUT

Foto: Hotel Schlafgut

Aus Alt wurde Neu – das einstige Maiers Wellnesshotel wurde frisch renoviert und erstrahlt nun als Hotel Schlafgut im neuen Gewand. Wann haben Sie das letzte Mal die Füße hochgelegt, bei einem guten Buch die Seele baumeln lassen oder in einem traumhaft gemütlichen Bett so richtig ausgeschlafen? Der Name des Hotels Schlafgut hält, was er verspricht: Guter Schlaf und die damit verbundene Entspannung werden bei uns großgeschrieben! Wir haben für Sie traumhafte Zimmer gestaltet, die einfach nur zum Relaxen einladen. Unsere Zimmer, Appartements und Suiten unterstützen mit herrlich angenehmen Betten Ihre Ruhephasen, gemütliche Zweisamkeit und Zeit mit Ihren Liebsten. So lässt sich der Alltagsstress ganz einfach vergessen! Hotel Schlafgut, Grieselstein 99, 8380 Jennersdorf, Tel. +43 (0) 3329/45 288, reservierung@hotel-schlafgut.at

www.hotel-schlafgut.at

CANDLE LIGHT DELUXE … DAS PACKAGE FÜR VERLIEBTE! Das Seepark Hotel in der Lagune des Wörthersees vereint Geschäfts- und Urlaubsleben auf faszinierende Weise und steht für neuen Zeitgeist am Wörthersee. Mit seinem Restaurant Laguna und dem 900 Quadratmeter großen SPA-

Bereich ist es die perfekte Location für einen romantischen Aufenthalt zu zweit. Candle Light Deluxe … das Package für Verliebte: Genießen Sie einen romantischen Aufenthalt inklusive einer Nacht in unserem Deluxe-Zimmer mit herrlichem

Seepark Hotel Congress & SPA Universitätsstraße 104 9020 Klagenfurt am Wörthersee Tel. +43 (0) 463/20 44 99-0 info@seeparkhotel.at Foto: Seepark Hotel, Daniel Waschnig

www.seeparkhotel.at

Blick über den Wörthersee, Schlemmerfrühstück und einer Flasche eisgekühltem Prosecco am Zimmer für den prickelnden Start in die Zeit zu zweit. Dazu gibt’s ein 4-gängiges Abendessen im Restaurant Laguna inklusive einer kleinen Flasche Champagner (0,375 l). Außerdem mit im Paket: Gratis-Eintritt in den SPA-Bereich, Parkplatz vor dem Hotel, Gratis-WLAN im ganzen Haus und Badetasche mit Bademantel für die Dauer des Aufenthalts. Zum Spezialpreis schon ab € 324,– pro Nacht … gesamt für zwei Personen. Also … schnell Termin checken und buchen! Gültig auf Anfrage und nach Verfügbarkeit, solange der Vorrat reicht und bis Ende 2019.

Den Zeller See und die Bergwelt genießen, gut essen, shoppen, durch die Stadt flanieren, sich einen kühlen Drink in der Fußgängerzone gönnen, danach im Hotel den Ausblick von der exklusiven Dachterasse oder der Panorama-Sauna aus genießen. Wo es das gibt? Beim Steinerwirt in Zell am See, mitten in der Fußgängerzone gelegen und damit idealer Ausgangspunkt für Unternehmungslustige und Genießer. Ein Ort, der Restaurant, Hotel sowie Tradition und Moderne in sich vereint. ein schönes Platzerl. Genussmenschen und Weinliebhaber sind beim Steinerwirt richtig – ob bei Saftgulasch vom Pinzgauer Rind in der urigen Stubn, Prosecco in der Sommerlounge oder edlen Tropfen aus dem Kellergewölbe, den Hotelchef und 16

Sommelier Simon Schuster gerne selbst ausschenkt. Ein Hotel, in dem das alpine Flair eines Traditionshauses auf „smart luxury“ trifft – die Zimmer und Suiten sorgen mit klarem Design und intelligenter Ausstattung für perfekte Wohlfühlatmosphäre. Der natur ganz nah. Zum Aktivsein laden Kitzsteinhorn, Schmittenhöhe und der Zeller See ein. Herrliche Passstraßen und Wälder können mit Mountain- oder E-Bike oder beim Wandern erkundet werden. Zu den Highlights zählen die Gipfelwelt 3000 oder die Kaprun Hochgebirgsstauseen. Lust auf Golf? Der Golfplatz Zell am See – Kaprun liegt ganz nah und bietet zwei 18-Loch-Spielbahnen und eine atemberaubende Naturkulisse.

Foto: Steinerwirt

SMART-TRAVELLING TRIFFT BERG UND SEE

Hotel Steinerwirt 1493 A-5700 Zell am See, Dreifaltigkeitsgasse 2

www.steinerwirt.com


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HÜTTENROMANTIK IM FERIENDORF HOLZLEB’N IM GROSSARLTAL Ob Wanderfan, Mountainbiker, Wellnessliebhaber oder Familie mit Kindern – im Feriendorf Holzleb’n im Großarltal kommt jeder auf seine Kosten.

Weitere Informationen: Foto: © Cathrine Stukhard (4)

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aus aus dem Alltag und rein in die Natur – so lautet das Motto im Feriendorf Holzleb’n im Salzburger Land. Familie Fischbacher lädt zu einem Besuch ihres schönen Bauernhofs in Großarl und verwöhnt Naturliebhaber und Romantiker in acht Holz-Chalets. Zwei bis 14 Personen finden in den exklusiven Hütten Platz.

PROMOTION

Wellness am Bauernhof

Mit gemütlicher Stube, Kamin und Schlafzimmern mit Zirbenholz-Betten bieten die Chalets alles, was man zum Wohlfühlen braucht – sogar eine kleine „Wellness-Oase“ im eigenen Chalet mit Sauna, Ruheraum und einem Badezuber im Freien, in dem das ganze Jahr an der frischen Bergluft gebadet werden kann. Selbst Massagen und Beautybehandlungen werden in den eigenen vier Wänden durchgeführt. Alle Chalets verfügen auch über einen eingezäunten Garten, also auch ideal

für Kleinkinder oder wenn der vierbeinige Freund in den Urlaub mitkommt.

Feriendorf Holzleb’n A-5611 Großarl, Unterbergstraße 1 Tel. +43 (0) 64 14/2130 Fax +43 (0) 64 14/21344 feriendorf@holzlebn.at www.holzlebn.at

Durchatmen in der klaren Bergluft

Mit 400 Kilometer Wanderwegen und 120 Kilometer beschilderten Mountainbike-Strecken liegt Naturliebhabern ein Bergeldorado zu Füßen. Für Kinder wird im Feriendorf der Traum vom Urlaub am Bauernhof wahr – Kühe füttern, Pony reiten, Tiere streicheln im Streichelzoo oder den Wald entdecken in „Woodis Welt“, dem Lehrpfad und Spielplatz mitten im Wald.

Kulinarisches Verwöhnprogramm

Die Küchen in den Chalets sind top ausgestattet, also ideal für Selbstversorger. Und wenn man einmal keine Lust zum Kochen hat, lässt man sich auf Wunsch ein köstliches Almfrühstück oder regionale Spezialitäten direkt ins Chalet servieren.

Herbst-Angebot „Zeit zu zweit“ Romantischer Kurzurlaub für zwei im Chalet – zum Kuscheln, Naturund Wellness-Genießen. 3 Nächte inklusive täglich Almfrühstück bzw. Frühstückskorb und 1 x Fondue bei Kerzenschein um 485 Euro pro Person im Chalet.

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Alpenfrische Tropeninsel Die Vielfalt Taiwans ist beeindruckend – Taipeh, Tempel, Teeplantagen, Thermalquellen. Dazu Berge, Reisfelder, schöne Strände – und viel exotisches Asienfeeling. Von Sepp Puchinger

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Am einfachsten und bequemsten startet man die Entdeckungsreise durch das „andere, kleine China“ mit Mietauto und Chauffeur, dann entfallen viele Orientierungsprobleme. Bereits während der portugiesischen Entdeckungsfahrten wurde das bis zu 400 Kilometer lange und bis zu 150 Kilometer breite Eiland als Ilha Formosa – „die schöne Insel“ – beschrieben. Portugiesen, Holländer, Spanier und Japaner gaben sich ein Stelldichein und hinterließen ihre Kultureinflüsse, ehe nach dem Zweiten Weltkrieg Chiang Kai-shek nach seiner Niederlage in China gegen Maos Kommunisten mit zwei Millionen Getreuen auf die Insel auswanderte. Und sie modernisierte …


508 Meter ragt der taipei 101 tower inmitten des Häusermeers der Millionenmetropole empor.

Foto: iStock/nicholashan

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Die alte Goldgräberstadt Jiufen zieht touristen wie einheimische gleichermaßen an. Besucher bestaunen nostalgische teehäuser, pittoreske Gassen und einen atemberaubenden ausblick auf den Pazifik.

Foto: iStock/FotoVoyager

Reisetipps Taiwan: Informationen: TAIWAN Tourismus Office (Taipei Tourismus Office), 60323 Frankfurt,

Foto: iStock/nicholashan

Friedrichstraße 2–6, Tel. 0049/69/ 61 07 43 www.taiwantourismus.de

Megacity taipeh: Taipeh bedeutet 2,5 Mil-

lionen Menschen, Wolkenkratzer, Straßenschluchten und 24 Stunden Betriebsamkeit, genauso aber auch buddhistische Tempel, Nachtmärkte mit exotischen Gaumengenüssen – und viel Kultur. Vom Nationalen Palastmuseum mit der größten Kunstsammlung chinesischer Kunstschätze weltweit (Chiang ließ viele Kunstgegenstände bei der Flucht „mitnehmen“) über den atmosphärischen Longshan-Tempel, hippe Einkaufsviertel, die bezaubernde Tin-Li-Gartenanlage und die imposante Chiang Kai-Shek Memorial Hall bis zu Martyrs’ Shrine mit einer fotogenen Wachwww.MagazinVIA.at

reisezeit: ideal von Oktober/November bis April/Mai, ganzjährig möglich; Anreise: www.evaair.com (auch mit Stopover-Variante in Bangkok) Währung: Taiwan Dollar einreise: gültiger Reisepass (kein Visum erforderlich)

übergabe besitzt Taipeh eine Vielzahl hochkarätiger Sehenswürdigkeiten. Topattraktion ist der Taipei 101 Tower, mit überdimensionalen 508 Metern für einige Jahre sogar das höchste Gebäude der Welt. Und abends geht’s in die rege Nightmarket-Szene, in die Taiwan Opera oder einfach in die nächste Bar, um mit den Einheimischen very relaxed mit einem Taiwan Beer zu prosten. Paradies für den Gaumen: Taiwan zählt zu

den kulinarischen Hotspots dieser Welt – und Taipeh ist sein Zentrum. Die Voraussetzungen sind perfekt – frischer Fisch und

Streetfood vom Feinsten: auf Nachtmärkten lässt sich am einfachsten und billigsten die interessante Küche des landes kennenlernen.

Meeresfrüchte im Überfluss, Reis, Obst und Gemüse, tropische Früchte, dazu Spezialitäten wie Bambussprossen oder Pilze. Chinesische Küche mit japanischen, südostasiatischen und europäischen Einflüssen – genussreich, schmackhaft, gesund – und in allen Preiskategorien erhältlich Jedenfalls sind Klassiker wie Dim Sum (gefüllte Teigtaschen) oder Rindfleischnudelsuppe genauso eine Versuchung wert wie Stinky Tofu. Für Experimentierfreudige wichtig: Straßenstände und Nachtmärkte sind günstig, sauber, sicher – und immer ein Erlebnis inmitten der Einheimischen. Der Schluchtgigant. An der Eastcoast wartet eine der schönsten Küstenstraßen der Welt – und die Tarokoschlucht! Unten donnert ein kristallklarer Fluss talwärts, daneben ragen Marmor- und Granitwände 500 Meter in den Himmel. Dazu die schönsten Wasserfälle, heiße Quellen und viel Natur. Entlang der Straße erlebt man die Dimensionen der Schlucht eindrucksvoll, die Naturwunder und Thermalquellen lassen sich aber am besten zu Fuß erkunden! Nach der Trekkingtour ist das Hotel Silks Place in Tiansiang inmitten der Schlucht ein perfekter Stopp. Statt Großstadtlärm gibt’s hier Vogelgezwitscher, einen fantastischen Roof Top Pool mit Freiluftkino und in der

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H Flughafen Graz

Graz Jakominiplatz Bis zu 32 Verbindungen täglich, Haltestelle direkt vor dem FlughafenGebäude Fahrzeit: ca. 20 Minuten

Foto: iStock/paulwongkwan

Bus 630/631

Nacht den Tausendsternehimmel gratis. Zudem ist die Küche von Silks Place fantastisch. Alpenfrisches Bergland: Die Bergstraße bis

S-Bahn S5 Graz Hauptbahnhof Bis zu 64 Verbindungen täglich, 500 Meter Fußweg von/zur Bahnstation (witterungsgeschützt) Fahrzeit: 13 Minuten

Tickets für 1 Stunde € 2,40* für 24 Stunden € 5,30* Gültig in der Zone 101 jeweils inkl. Stadtverkehr Graz (* ab 1. Juli 2018) oebb.at/steiermark | www.postbus.at | www.verbundlinie.at BusBahnBim-App (für Android + iOS)

zum Passübergang auf 3.200 Metern Höhe gehört zu den spektakulärsten Erlebnissen auf der Insel. Willkommen im Alpenland – Almen, Berghütten, Gipfel, Skilifte und Wälder laden zum Entdecken! Besonders schweißtreibend, wenn man die Strecke per Mountainbike bewältigt – von der Küste geht es in wilden Serpentinen hinauf. Ebenso herausfordernd: mehrtägige Bergtouren und Wanderungen auf den 3.952 Meter hohen Jadeberg (Yushan). Erdbeeren und Seeromantik: Die darauf

folgende Westabfahrt ist eine Tour durch einen Garten Eden. Klimazonen von alpin bis tropisch lassen alles gedeihen, von Erdbeeren bis zu Papayas. Mittendrin liegt Taiwans fotogener Sonne-Mond-See von Wäldern und Bergen umgeben. Ein Inbegriff einer chinesischen Bilderbuchlandschaft – und so romantisch – kitschig benannt, weil die Form des auf 762 Metern gelegenen Sees den chinesischen Schriftzeichen für Sonne und Mond ähnelt. Diese „Wohlfühloase“ bietet für jeden etwas: für

Erholungssuchende viel Ruhe, für Pedalritter einen der schönsten Radwege im Lande rund um den See, für Pilger buddhistische Klöster, für Heiratswillige eine romantische Kulisse. Beste Hoteladresse in Toplage ist das Hotel „Lalu“, wo auch Landesvater Chiang Kai-shek residierte und ein kleines Museum über seinen Werdegang berichtet. West Coast Boomtowns: Die Westküste

ist dichtest besiedelt und unglaublich intensiv bewirtschaftet, hier zeigt der 23 Millionenstaat Taiwan mit Highways, Hochgeschwindigkeitszügen und Megacitys sein modernes Gesicht. Dazu gehört auch die ehemalige Kapitale Tainan, oft als die heimliche Kulturhauptstadt des Landes gelobt. Jahrhundertealte Traditionen vermischen sich hier mit modernem Stadtleben. Shoppingburgen und Glaspaläste dokumentieren das 21. Jahrhundert, das alte Tainan verzaubert mit dem KonfuziusTempel, der Altstadt – und den zwei gut restaurierten Forts Provintia (Chikan Tower) und Zeelandia. Endstation Sehnsucht – Kenting. Zurück

an der Westküste kurven wir südwärts nach Kenting am Südzipfel des Eilands. Das sonnenreiche Erholungszentrum von Taiwan


Der 1958 im TarokoNationalpark erbaute Schrein des Ewigen Frühlings erinnert an die 212 Arbeiter, die während des Baus des Cross-IslandHighways ums Leben kamen.

STEIRISCHEN HERBST IM BESTEN HOTEL VON GRAZ GENIESSEN! Wenn sich die Landschaft langsam in bunte Farben hüllt, zeigt sich speziell die Steiermark von seiner herbstlichen Seite und wird zu der Anlaufstelle für Entdecker und Genießer. Neben dem internationalen Festival der Kunst, kommen im herbstlichen Graz auch kulinarische Feinschmecker nicht zu kurz.

Foto: iStock/superjoseph

Atemberaubende Wasserfälle, Hängebrücken machen die Taroko-Schlucht zu einem unvergesslichen Erlebnis. Hie und da klammern sich Pavillons, Pagoden oder Tempel an die Berghänge.

Kreieren Sie sich Ihren eigenen perfekten Herbstaufenthalt im AMEDIA Luxury Suites und genießen Sie die lauen Herbsttage in einer unserer 49 Suiten für Kurz- und Langzeitaufenthalte.

Foto: TaiwanPress

Kenting, am Südzipfel von Taiwan gelegen, bietet feine Strände, viel Sonne, gute Hotels und einen interessanten Nachtmarkt.

lockt mit Bilderbuchstränden und karibischem Meeresblau an der Westküste sowie rollenden Wellen und einem Surfermekka im Osten. Eine vielfältige Hotellerie, Topstrände für Sonnenanbeter, ein quicklebendiger Nachtmarkt, großartige Klippenlandschaften, dazu ein wenige Kilo-

meter entfernter grandioser Naturpark im Landesinneren – Kenting verlockt zum Länger-Bleiben. Fehlen nur noch Cocktail und Liegestuhl samt Sonnenuntergang. Farben und Lichtspiele zur Dämmerstunde sind phänomenal, spätestens hier verfällt man Taiwan … HERBST-SPECIAL: 1 Übernachtung

in einer Suite inkl. Frühstück um EUR 123,- (EZ) // 146,- (DZ)

Tipps für Ihre Reise ÜBERNACHTEN Landis Resort Taipeh: www.taipei.landishotelsresorts.com Silks Place – Taroko-Schlucht: www.silksplace-taroko.com The Lalu – Sun Moon Lake: www.thelalu.com Tainan Evergreen Hotel: www.evergreen-hotels.com Kaohsiung Howard Hotel: www.kaohsiung.howard-hotels.com Kenting Chateau Beach Resort: www.ktchateau.com

GENIESSEN Shilin Night Market: www.shilin-night-market.com Teetrinken: Chun Shui Tang. www.chunshuitang.com.tw Kaffeetrinken: Fong Da Coffee, eine der Original-Kaffeestuben von Taipeh; City Star Filialen – Dim Sum; Din TaiFung Restaurant, Teigtaschenspezialitäten; Zhongxiao Dunhua Road 364beer, direkt auf dem Brauereigelände

ERLEBEN Taipeh: Chiang-Kai–shek-Gedächtnishalle www.chsmh.gov.tw Nationales Palastmuseum: www.npm.gov.tw Longshan-Tempel: www.lungshanorg.tw Konfuziustempel www.ct.taipei Taipeh 101 Tower www.taipei-101.com Peking-Opera www.taipeieye.com Taroko-Nationalpark www.taroko.gov.tw

TRANSPORT Geführte Rundreise im Mietwagen mit Driver empfohlen; für erfahrene Individualreisende auch Eigenmiete möglich (chin. Schriftzeichen!)

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AKTIV/OUTDOOR Trekking www.taiwan-adventures.com Biking; www.inmotionasia.com

Inklusivleistungen: Steirisches Willkommensgetränk | Garagenplatz im Haus | Stadtpläne für Entdecker | Late – Check Out bis 13:00 Uhr | Sauna | Kostenfreies WLAN Angebot auf Anfrage und nach Verfügbarkeit gültig von

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Ab auf die Kasalm Ernst Koschuch und seine Mitarbeiter wissen, wo guter Käse herkommt, und holen ihn für die steirischen Genussfreunde aus aller Welt auf die Märkte der Steiermark. Eine kleine Warnung vorab: Mit nur einem Stück Käse ist noch kaum jemand heimgegangen. www.kasalm.at Foto: Werner Krug 2014

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OH HONeY. Honig schmeckt wie die Landschaft, aus der er stammt. Das sagt Imker Johannes Gruber in seinem Buch „Die Reise des Wanderimkers” und seine Bienen liefern die Probe aufs exempel von akazienblüte bis hin zum Waldhonig aus dem Naintschgraben. www.loewenzahn.at

NessIe IN DeR sUPPeNsCHÜsseL. so macht Umrühren richtig spaß: Das kleine freundliche Loch-NessMonster teilt kräftig aus. Und das ist auch gut so, so kommt in der nahenden kalten Jahreszeit jeder zu seinem wärmenden schöpfer suppe. www.design-3000.de

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Des is hoit da steirische Brauch Genießen, das können wir Steirer – wie gut, dass der Herbst uns mit jeder Menge erntefrischen Köstlichkeiten verwöhnt! Wir verraten, was im steirisch-herbstlichen Einkaufskorb nicht fehlen darf – und wo man es findet. Von Elisabeth Kranabetter und Anja Fuchs

„Secht’s, Leitl’n, des is hoit da steirische Brauch, holladio – an türkisch’n Sterz und a Schwammsupp’n drauf, holladio“ – mit dem Gstanzl der Kernbuam sind wir auch schon mittendrin im Thema: Essen. Gerade jetzt im Herbst bringt die Natur Unmengen kulinarischer Schätze hervor, die die Basis für traditionelle steirische Gerichte bilden – liebevoll zubereitet, um sie anschließend mit Geduld und Hingabe zu genießen. So gehören etwa der Kürbis und die Steiermark zusammen wie Pech und Schwefel – aber auch knackige Äpfel, aromatische Pilze, gschmackige Weine und geröstete Maroni (mit Sturm!) dürfen am herbstlichen Speiseplan nicht fehlen. Wir haben ein paar der typisch steirischen Herbst-Gustostückerl unter die Lupe genommen und verraten, wo man sie findet bzw. bei welchen Bauernmärkten man sie frisch geerntet kaufen kann.

Foto: iStock/dianazh

Eierschwammerl und Steinpilze zählen zu den häufigsten steirischen Speisepilzen – und sind auch für Laien relativ einfach zu erkennen.

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Pilzliebhaber haben’s im Herbst gut – die steirischen Wälder sind voll davon. Viele lieben es, sich eigenhändig auf die Suche nach den gschmackigen Bodenschätzen zu machen. „Es gibt einige Speisepilze, die man gerade im Herbst bei uns finden kann, zum Beispiel den Violetten Rötelritterling oder das Schneeschwammerl. Aber auch Steinpilze, Eierschwammerl, Parasol und viele andere Speisepilze wachsen bis spät in den Herbst hinein“, weiß Gernot Friebes, Sammlungssachbearbeiter Pilzkunde des Universalmuseums Joanneum. Wichtig: „Nur Pilze sammeln, die man sicher kennt.“ Alte, aufgeweichte oder wurmstichige Exemplare besser stehen lassen – im schlimmsten Fall kann so auch der beste Speisepilz Vergiftungen hervorrufen. „Zu bedenken ist auch, dass bei

Foto: iStock/GiorgioMagini

Ab in den Wald!


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Grazer Bauernmärkte: Kaiser-Josef-Platz Montag–Samstag, 6–13 Uhr Lendplatz Montag–Samstag, 6–13 Uhr eggenberg I Hofbauerplatz Mittwoch und Samstag, 6–13 Uhr Gösting I Interspar Samstag, 6–12 Uhr Hasnerplatz Mittwoch und Samstag, 6–12 Uhr Citypark I Interkauf Parkplatz Mittwoch und Samstag, 6–13 Uhr Ostbahnhof Samstag, 7–12 Uhr Geidorfplatz Mittwoch und Samstag, 7–13 Uhr Ragnitz I Pfarrkirche Dienstag und Freitag, 7–13 Uhr andritz I Hauptplatz Samstag, 6–13 Uhr; Anfang März bis Ende November auch dienstags 14–19 Uhr st. Peter I ecke eisteichgasse/ st.-Peter-Pfarrweg Samstag, 6–13 Uhr; Anfang März bis Ende November auch dienstags 14–19 Uhr straßgang I spar Kärntner straße Samstag, 6–12 Uhr triestersiedlung gegenüber Kirche St. Johannes Mittwoch und Samstag, 6–13 Uhr Liebenau I Liebenauer Hauptstr. 234 Hof der Familie Hammer Freitag, 14–18 Uhr Wetzelsdorf I Gasthaus Lindenwirt Samstag, 6–13 Uhr; April bis Oktober auch mittwochs 15–18 Uhr Mariagrün I Mariatroster straße 35 Freitag, 14–18 Uhr

Grazer BioBauernmärkte: alt-Grottenhof Landwirtschaftliche Fachschule Wetzelsdorf Freitag, 12–17 Uhr Herz Jesu I Herz-Jesu-Kirche St. Leonhard Dienstag, 14–18 Uhr Kürbisse, Äpfel, Wurzelgemüse und Co.: Kulinarisch gesehen hat’s der steirische Herbst echt drauf. www.MagazinVIA.at

Mehr Infos: www.steirische-spezialitaeten.at www.graztourismus.at/de/ essen-und-trinken/genusstipps/ bauernmaerkte

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Gemeinsam mit ihren Lagottos finden Rainer Hold und Andrea Semlic aromatische Delikatessen in den steirischen Waldböden. Expertentipp: Keep it simple! Trüffelaroma kommt am besten mit „neutralen” Zutaten zur Geltung. So wird eine Eierspeise mit fein gehobelter Trüffel zum Gedicht. Fotos: CreatEVE, Semlic

Viele lieben sie abgöttisch – wissen aber gar nicht, dass die unterirdisch wachsende Delikatesse auch in den Wäldern der Steiermark gedeiht. Andrea Semlic und ihr Bruder Rainer Hold haben ihre Leidenschaft für den schmackhaften Pilz zum Business gemacht. Nach mehreren Ausbildungstrips nach Italien und intensiven Trainings mit den Hunden Freccia und Luce war „Naturtrüffel” geboren. Mithilfe ihrer Lagottos – italienische Trüffelhunde – begeben sich die beiden regelmäßig auf Schatzsuche und vertreiben die kostbaren Fundstücke an private Kunden und Restaurants in Graz und Wien. Drei verschiedene Trüffelsorten wachsen in der Steiermark: Die milde Sommertrüffel ist ab den frühen Sommermonaten erntereif und schmeckt vor allem Trüffel-Einsteigern oder jenen, die eher ein zartes TrüffelAroma bevorzugen. Die Burgundertrüffel reift ab Herbst bis in den Winter und betört mit einem intensiven Geschmacksmix aus Pilzen, Waldboden und Haselnuss. Die steirische Wintertrüffel, die im Dezember reif wird, bezirzt Gourmets oft mit einer krenartigen, herben Note. Wozu man die Delikatesse am besten kombiniert, weiß die Trüffel-Fachfrau: „Gemeinsam mit Zutaten, die sich im Hintergrund halten, kommt der Trüffelgeschmack am besten heraus. Also mit Nudeln, Risotto, Butter, Püree oder einfach in feinen Scheiben auf getoastetem Weißbrot. Meine Meinung: je weniger Zutaten, desto besser! Das Beste ist für mich, die frische Trüffel über eine Eierspeise zu hobeln – das schaffen sogar Hobbyköche”, schmunzelt Semlic. Wer Trüffel zu Hause lagern will, sollte wissen, wie: „Prinzipiell so schnell wie möglich verbrauchen, da Trüffeln an Geschmack und Gewicht verlieren.” Eine frische Trüffel hält sich im Kühlschrank maximal 14 Tage – eingewickelt in ein Küchentuch (täglich wechseln!) in einem Schraubglas. Länger haltbar ist Trüffelbutter: Dazu Butter cremig schlagen,Trüffel hineinraspeln (im Verhältnis Butter:Trüffel 4:1) und leicht salzen. Gefroren hält sich die Trüffelbutter dann mindestens ein halbes Jahr. www.naturtrueffel.at

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Foto: Steiermark Tourismus/Jungwirth

Immer der Nase nach

uns pro Tag und pro Person nicht mehr als zwei Kilogramm Pilze gesammelt werden dürfen.“ Eierschwammerl, Steinpilz und Parasol gehören laut Friebes zu den häufigsten steirischen Speisepilzen. Pluspunkt: Sie sind relativ leicht zu erkennen. „Das Eierschwammerl erkennt man anhand des gelblichen, festfleischigen Fruchtkörpers, der am Stiel herablaufenden Leisten und des typischen fruchtigen Geruchs. Steinpilze unterscheiden sich durch den bräunlichen Hut, jung weiße, später olivgrüne Röhren, ein weißliches bis bräunliches Stielnetz und ein helles, nicht verfärbendes Fleisch von ähnlichen Röhrlingen.“ Kleine Unsicherheiten gibt es oft beim Parasol, der für den giftigen Knollenblätterpilz gehalten werden könnte. Allerdings: „Der Parasol kann aufgrund seines großen Fruchtkörpers mit schuppigem Hut kaum verwechselt werden – im Zweifelsfall kann man auf den verschiebbaren Ring, den genatterten Stiel und den feinen, nussigen Geruch achten.“

Vom Schwammerl zum grünen Gold

Ob selbst gesammelt oder am Markt gekauft – zweifelsohne lassen sich aus Pilzen zig wunderbare Herbstgerichte zaubern, vom klassischen Schwammerlgulasch über panierte Steinpilze, Parasol mit Sauce tartare bis hin zur steirischen Schwammerl-

suppe mit Sterz, verfeinert mit einem Schuss Kernöl. Apropos Kernöl: Das „grüne Gold“, das in Küchen hierzulande zur Standard- bzw. Pflichtausrüstung zählt, gibt vielen Gerichten, etwa einer typisch steirischen Kürbissuppe, erst den letzten Schliff. Ölkürbisse gibt’s bei uns hauptsächlich in der Südsteiermark, wo sie durch das milde Klima besonders prächtig gedeihen. Das Fleisch selbst kann allerdings nur im Sommer verarbeitet werden, solange der Kürbis noch weich und grün ist. Etwa paniert als Kürbisschnitzel, zur Suppe püriert oder mit Essig und Öl als Salat mit Kürbiskernöl. Dazu ein kurzer Exkurs: Die nussige Ölpezialität verdanken wir einer Mutation der Kerne, die Ende des 19. Jahrhunderts erstmals in der Südsteiermark auffiel. Die Kerne des Ölkürbisses sind nämlich nicht verholzt, sondern lediglich von einem dünnen Häutchen umgeben. So lassen sie sich leichter pressen.

„Der Frühling ist zwar schön – doch wenn der Herbst nicht wär, wär zwar das Auge satt, der Magen aber leer.“ Friedrich Freiherr von Logau


STEIRISCHE GESCHENKSIDEEN

Frisch und gsund: Die Grazer Märkte – wie hier der Markt am Kaiser-JosefPlatz – locken mit herbstlichen Gemüseschätzen. Am besten gleich den großen Korb mitnehmen!

Mutation sei dank gibt’s Kernöl heute nicht nur zu Salat, Suppe und Eierspeis, sondern auch übers Vanilleeis, in den Aufstrich oder etwas abgefahrener zu Kürbiskernölgugelhupf verbacken. Woran man qualitativ hochwertiges steirisches Kürbiskernöl erkennt: Es ist dickflüssig, satt dunkelgrün und nussigaromatisch.

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Stürmische Zeiten

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Auch in Sachen Trinken haben wir Steirer (nebst köstlichen Weinen) im Herbst ein Ass im Ärmel. Oder eigentlich drei: weißen Sturm, roten Sturm und Schilchersturm. Der neue, junge Wein ist das allererste Produkt, das nach der Lese ins Glas kommt. Der spritzige Sturm gleicht die Süße mit fruchtiger Säure aus und ist somit die ideale Begleitung zu deftigen Herbstschmankerln wie Wild, aber auch Gans, der klassischen Brettljausn oder Kürbis. Aber Achtung: Der Sturm heißt nicht umsonst so! Beginnt der Traubensaft zu gären, enthält der so entstehende Sturm noch jede Menge Fruchtzucker, gleichzeitig aber schon Alkohol. Eine Kombination, die richtig schnell ins Blut geht – und so im Nullkommanix für einen „Sturm“ im Kopf sorgt. Verkauft werden darf der junge, süffige Wein bei uns übrigens von August bis Dezember. In diesem Sinne: Auf in den (Herbst-)Sturm!

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Friaul-Herbst

Autorin Silvia TrippoltMaderbacher verrät VIA ihre liebsten kulinarischen Destinationen in der norditalienischen Region Friaul-Julisch Venetien. Das Gespräch führte Nina Wessely

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Warum zieht es Sie im Herbst nach FriaulJulisch Venetien? Weil im nahen Süden alles aufatmet. Die Touristen stapeln sich nicht wie im Sommer. Im Herbst und Winter ist die Zeit der Genussreisenden gekommen. Am Meer freuen sich die Fischer über pralle Netze – Fisch und Meeresfrüchte kommen direkt aus der Adria auf die Teller. Außerdem verlängert sich aufgrund des milden Wetters der Sommer automatisch, die Unterkünfte sind günstiger, der Herbst zeigt wunderschöne Landschaften und in puncto Kulinarik schöpft man aus dem Vollen. Die Einzigen, die absolute Hochsaison haben, sind die Winzer. Unangemeldet bei einem Weinbauern auftauchen würde ich nicht. In den Weinbergen geht es nämlich wirklich rund.

Wonach duftet Friaul-Julisch Venetien im Herbst? Nach warmem Hefeteig einer frisch gebackenen Gubana, nach vollreifen Trauben, feuchten Weinkellern, knackigen Pilzen, saftigen Kaki, Zwetschkenknödeln mit brauner Butter, geräuchertem Montasio-Käse, gebratenem Wild, marmeladigen Feigen, gerösteten Kastanien, frischem Fisch und milden Meeresfrüchten. Die Tische biegen sich im Herbst. Die Geschmäcke reichen von der alpinen, gehaltvollen Bergküche bis hin zur mediterranen Meeresküche. Alles braucht seine Zeit und findet zum richtigen Zeitpunkt seinen Platz auf der Speisekarte. Eine kulinarische Besonderheit? Eindeutig der „Fogolar“. So nennt man im norditalienischen Friaul-Julisch Venetien


Foto: Steiner Foto

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Info

In Friaul lebt der Genießer wie die Made im speck, denn Umland und Meer liefern derart viele Köstlichkeiten, dass es schwer ist zu entscheiden, wo man eigentlich beginnen soll.

die offene Feuerstelle, auf der Fleisch, Fisch, Gemüse oder Meeresgetier über Holzkohle gegrillt werden. Das offene Feuer knistert und auf dem Rost brutzeln allerhand Köstlichkeiten. Wo der Fogolar immer eingeheizt ist? In der Trattoria „Da Toso“ in Leonacco bei Tricesimo zum Beispiel. Ich empfehle auch das „Al Parco“ in Buttrio von Familie Meroi oder „De Toni“ in Gradiscutta di Varmo. Wo die letzten Sonnenstrahlen genießen? Auf der Terrasse der Osteria „Ramandolo“ bei Nimis – da blickt man auf Weinreben bis an die Adria. Auf den Tisch kommt bodenständige friulanische Küche. Am Meer empfehle ich das „Al Pescaturismo“ in Villaggio del Pescatore zwischen Duino und Monfalcone. www.MagazinVIA.at

Foto: Antiva Caffetteria Torinese

Foto: Kleine Zeitung/Weichselbraun

Die Autorin und Journalistin Silvia TrippoltMaderbacher kam nicht wie die Jungfrau zum Kind, sondern wie die Journalistin zum Koch des Jahres. Der Rest ist Geschichte ... die einer Institution österreichischer Gastronomie sowie vieler kulinarischer Reisebücher, die Lust darauf machen, selbst auf Tour zu gehen. www.zumbaeren.at

In der „antica Caffetteria torinese” in torinese öffnen die Gastgeber um 10 Uhr die ersten frischen austern, dazu gibt es cremigen Prosciutto. Kein Wunder also, dass die Bar in Palmanova mehrmals zur besten Bar Italiens ausgezeichnet wurde.

Was sind Ihre kulinarischen Lieblingsadressen? Da ich vor zehn Jahren meine Hochzeit im Restaurant „Al Cacciatore de La Subida“ in Cormons gefeiert habe, verbindet mich mit den Gastgebern und dem wunderschönen Restaurant so einiges. Eine Lieblingsfischadresse ist die Trattoria „Barcaneta“ in Marano Lagunare. Chef Claudio Moretti steht am Herd, die verschiedenen Fischvorspeisen sind genial. Über Qualität brauche ich wohl nix sagen – Marano Lagunare ist einer der wichtigsten Fischerhäfen der Region. Kulinarisch überrascht mich das Restaurant „Novecento“ auf dem Weingut „Isola Augusta“ immer wieder.

Wort „Bar“ ja ganz was anderes ist. Gemeint ist damit in Italien meist ein All-inone-Lokal von früh bis spät in die Nacht. Eine Mischung aus Enoteca, Frühstückslokal, Osteria, Café, Pasticceria, Greißlerei, Aperitivo-Location usw. Ich liebe die „Antica Caffetteria Torinese“ in Palmanova. Direkt auf der Piazza. Dort werden um 10 Uhr die ersten Austern geöffnet, Prosciutto aufgeschnitten. Die Torinese wurde mehrmals zur besten Bar Italiens gekürt. Von niemand Geringerem als dem „Gambero Rosso“. Eine weitere Lieblingsbar ist das „Vatta“ in Opicina bei Triest. Ein geniales Gastro-Konzept: tagsüber „Caffè“, am Abend superlässige Weinbar.

Die lässigsten Bars Da muss ich erwähnen, dass in Italien das

Welche kulinarischen Trends sind zurzeit in Friaul-Julisch Venetien angesagt? 29


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1| Im „eataly” in triest hat man auf 3000 Quadtrametern die Qual der Wahl zwischen mehr als 4000 feinen italienischen Köstlich­ keiten. 2+3| Das „Gabin Gusto esclamativo” in Udine wartet mit einer außergewöhnlichen sauerteig­Pizza auf. Im Herbst darf man sich auf Varianten mit Kürbis und Pilzen freuen. 4| Was reine Rohkost alles drauf hat, das zeigen die Gastgeber des „Draw” in triest, zwischen Retro­ Korbgeflecht und Industrie­Chic. 5| emanuele scarello bietet seinen Gästen im „agli amici” top­Gastronomie mit Charme und Geschmack.

Foto: Gabin Gusto Esclamativo

Foto: Gabin Gusto Esclamativo

Mich trifft man zwar meistens in klassischen Osterien, Trattorien und Ristoranti, jedoch zeigt sich bei unseren italienischen Nachbarn eine ziemlich hippe, urbane und junge Food-Szene: mit veganen Bistros, modernen Gourmet-Fast-FoodLäden, spannenden Delis, friulanischen Brasserien usw. Eine Gourmet-Pizza aus Sauerteig erwartet Sie bei „Gabin Gusto Esclamativo“ bei Udine. Im „Draw“ in Triest serviert man ausschließlich Rohkost. Sternekoch Marco Carraro macht Furore mit seinen friulanischen Brasserien. Das Erfolgsgeheimnis der vier Lokale: ein legeres, lässiges Pop-Interieur, dazu jede Menge Gegrilltes und viel Bier. Die Brasserien gibt’s in Pasiano di Pordenone, San Daniele und Codroipo. Und im Veneto auch – in Ponte San Nicolo bei Padua.

„Eataly“ in Triest sollte man sich nicht entgehen lassen. Ein Imperium mit 4.000 italienischen Produkten auf 3.000 Quadratmetern. Tipp: Gehen Sie da ja nie hungrig rein!

Wo kulinarische Geschenke kaufen? Bei den Produzenten und Winzern persönlich. Aber den gigantischen Food-Store

Verraten Sie uns noch ein paar Geheimtipps? Gerne! Die liegen alle in Westfriaul. Die Gegend westlich der Schinkenhochburg San

Welche kulinarischen Veranstaltungen empfehlen Sie? Ganz ursprünglich zeigt sich das traditionelle Kürbisfest in Venzone (27. und 28. Oktober 2018). Da ist in diesem kleinen bezaubernden Ort alles auf den Beinen. Eine besondere Stimmung herrscht beim Weinfest „Friuli doc“ im Zentrum von Udine. Alles passt: die Winzer, die Weine, das Ambiente (13. bis 16. September). Einzigartig: Das „Jazz & Wine of peace“-Festival in Cormons vom 23. bis 28. Oktober 2018.

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Foto: Agli Amici

Daniele kennen wenige. Die endlosen Arkaden der Stadt Pordenone, die Steppenlandschaft der Margredi, das Weltnaturerbe der Dolomiten, die Hunderten Messerschmieden in Maniago, die bunten Mosaike in Spilimbergo und Sacile, der Garten der Serenissima, katapultieren diese Region quasi von selbst in den Geheimtipp-Status. Wo gibt es so richtig typisch friulanische Küche? Im „Ai Cacciatori“ in Cavasso Nuovo. Slow Food vom Feinsten. 30 Kilometer nördlich von Pordenone dreht sich vieles um die „Pitina“, eine ganz spezielle Wurstspezialität. Oder bei „Da Mario“ in Prepotto. Das Lokal der Familie Grassi steht für gelebte Gastlichkeit und Lebensfreude. Eine wunderbare Osteria ist „Il Favri“ in San Giorgio della Richinvelda.

Sterneküche?

Buchtipp Die Kärntner Autorin Silvia Trippolt-Maderbacher hat sich aufgemacht, um die besten kulinarischen Adressen (knapp 400) in der norditalienischen Region Friaul-Julisch Venetien zu entdecken. So erscheint der Genuss-Guide komplett überarbeitet und neu recherchiert. Silvia Trippolt-Maderbacher: Genießen in Friaul. Das Beste zwischen Bergen und Meer. Styria, 192 Seiten, 24,90 Euro, www.styriabooks.at

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Das „Agli Amici“ bei Udine ist das meistausgezeichnete Restaurant. Emanuele Scarello kocht energiereich und durchdacht. Ein wunderbarer Tipp ist die „Osteria Altran“ in Ruda. Hinter der Osteria verbirgt sich ein Restaurant von Welt. Immer wieder sind wir bei Spitzenkoch Andrea Canton in San Quirino zu Gast. Ein toller Familienbetrieb mit Michelin-Stern.

Foto: Draw

Foto: Eataly

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„The moment of truth“ betitelt Winzer Arnold Melcher den Beginn einer raren Zusammenkunft, die lang Verborgenes ans Licht befördert. Geköpfte Altweine, zurück bis in die 70er. Prädikat: selten. Fazit: unvergesslich. Text: Tina Veit-Fuchs | Fotos: Oliver Wolf

Unumstößlich, dass ein Schloss besondere Geschichten beherbergt. Jene der Trauerweide im Schlossgarten zum Beispiel, die vor nunmehr 76 Jahren, mitten im Krieg, gepflanzt wurde und damals aus gutem Grund einer deutschen Eiche vorgezogen wurde. Oder jene Geschichte von Schlosshund Alf, dessen Vorfahren seit 1966 Alf hießen und als Jagdhunde außerirdisch gute Dienste geleistet haben. Außerdem schrieb das Schloss Gamlitz in der Geschichte des VIA-Herausgebers ein wesentliches, gar sehr privates Kapitel, verbrachte man hier doch vor mehr als einem Jahrzehnt die eigene Hochzeitsnacht. Tja, und dann war da noch diese eine Geschichte. Nämlich jene vom Wein, der hier, mitten in der Südsteieiermark, DNA ist. „Es ist durchaus vernünftig, dass ihr hier seid“, grinst Schlossherr Arnold Melcher in die Gästerunde und erntet von seinen geladenen Kollegen und Freunden Hannes Harkamp, Fritz Tinnacher, Walter Polz, Georg Regele, Franz Tinnauer, Josef Ertl und Helmut Hirzer erwartungsvolle Blicke.

Oldies but Goldies

An diesem gemeinsamen Abend im Schlossgarten gewittert es heftig. Erst am Himmel, dann im Glas. Denn das vinophile Konvent steht im Zeichen von Altweinen, die bis dato im Keller des Weinguts Melcher schlummerten und nur selten bis noch gar nicht verkostet wurden.

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Raritäten in Flaschen. seltene schätze aus dem altwein-Keller des schlosses Gamlitz. schon der anblick der Vintage-etiketten verspricht so einiges.

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eiche arnold. sein schloss, zwischen den Jahren 1111 und 1131 erbaut, bietet Gästen mitten in Gamlitz eine einzigartige Vielfalt von Weinmuseum über Restaurant bis zum historischen Weinkeller.

„Natur und Tiere – beides liebe ich. 1993 war das Jahr mit den allerschönsten Trauben überhaupt und mein erster selbstständiger Jahrgang.“ siegfried Melcher

Den erlesenen Anfang macht ein Sauvignon blanc 1993, der damals noch unter dem Prädikat Spätlese lief. „1993 war das Jahr mit den allerschönsten Trauben überhaupt“, erinnert sich Siegfried Melcher, seines Zeichens Senior-Schlossherr und dafür verantwortlich, dass Sohnemann Arnold nicht nur die Liebe zum Wein, sondern auch die zur Jagd in den Genen hat. „Natur und Tiere – beides liebe ich. Meine Geschwister Martina, Josef und ich sind dazu erzogen worden.“ Keines der Kinder musste um Aufmerksamkeit ringen, „der Papa nahm uns immer alle am Wochenende zum Fliegenfischen und Jagern mit.“ Die kindlichen Vorlieben haben bis heute Bestand und sich zu unabdinglichen Leidenschaften manifestiert, an denen genussvolle Erinnerungen haften. Apropos Erinnerungen. Jahrgang 92 ist an der Reihe – er hat allerdings bereits nach zehn Jahren aufgrund der damaligen verschobenen Hungerphase der Trauben seine Langzeitlagerung eingebüßt. „Aber der 93er, der kann’s“, euphorisiert 34


Mittelburgenland DAC zu Gast in Graz!

Im Altwein-Keller. Wann ist was lagerfähig und welcher Wein wird mit den Jahren wirklich besser? „Bei Altweinen ist Wissen Trumpf”, unterstreicht Siegfried Melcher.

der Hausherr und vervollständigt den ersten Flight mit Sauvignon blanc Alte Rebe 2012 bzw. 2015. Nach einer weiteren Aufwärmphase mit SB Alte Rebe Barrique 2008, 2003 und 2001 folgt die erste Granate. Zumindest, wenn es nach Winzer Hannes Harkamp geht. „Ein Jahrhundertjahrgang, der so richtig Spaß macht“, schwärmt der Weinbauer, der in seinem eigenen Betrieb im Sausal das Credo vibrierender Weine akribisch verfolgt. Auch Branchenkollege Georg Regele singt dem Jahrgang ein Loblied: „Betörend in der Nase, ist dieser Wein sozusagen nun volljährig und erinnert mich in erster Linie an feine Trüffel.“

Nasen voller Minze und Melisse

„Senior Melcher war schon immer dafür bekannt, dass er keine jungen Weine hervorbringt“, wirft Weinbauer Fritz Tinnacher ein. Seine Familie macht seit fast einem Vierteljahrtausend Wein und ist freundschaftlich eng mit den Melchers verbunden. Tinnacher spekuliert an www.MagazinVIA.at

Sie sind da – die Mittelburgenland DAC-Reserveweine Jahrgang 2016. Ein großer Jahrgang, dessen Weine es frostbedingt nur in kleiner Menge gibt. Die Gelegenheit sie zu verkosten ist also rar! Am 15. November sind die Winzer des Mittelburgenlands zu Gast in Graz. Mit im Gepäck haben sie auch ihre trinkfreudigen Mittelburgenland DAC Klassik-Weine und weitere ausgewählte große Rotweine. Am besten gleich den Termin eintragen:

Graz // 15. 11. 2018 Alte Universität, Hofgasse 14 Verkostungsbeitrag: € 12,–

14 bis 20 Uhr

MASTERCLASS „Jahrgang und Terroir“: 15 bis 15.30 Uhr Die Liste der teilnehmenden Weingüter finden Sie unter: www.blaufraenkischland.at


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„Großes Kino, Arnold! Erstaunlich, wie gut sich die Weine gehalten haben.“

„Ich beobachte schon lange die Lagerfähigkeit der Weine von Arnold und Siegfried Melcher.“

GEORG REGELE, WEINGUT REGELE

HELMUT HIRZER, WEINLABORLEITER

„Ich mag ja jede Reb­ sorte, aber hier hat mich der Sauvignon blanc 1997 total überzeugt.“ HANNES HARKAMP, WINZER & HOTELIER

„Senior Melcher war schon früh dafür bekannt, keine jungen Weine hervorzubringen.“

„Riesling wird in den südsteirischen Gefilden viel zu stiefmütterlich behandelt.“

„Aus dem großartigen Melcher­Reservoir hat der Welschriesling 1982 eine besondere Faszination.“

FRITZ TINNACHER, WINZER

FRANZ TINNAUER, FRUCHTBRENNEREI TINNAUER

WALTER POLZ, WEINGUT POLZ

diesem Abend mit Melchers Gelbem Muskateller 1976, „weil der mit grünen Reflexen, tollem reifen Bouquet und einer vitalen Minze-Aromatik so unglaublich jung daherkommt“. Seine Begeisterung wird später den Geschmacksvergleich mit einem Welschriesling 1976 antreten. Arnold, der in den 90er-Jahren im Urbanikeller als einer der jüngsten Gastronomen in Graz seine Reifezeit absolvierte, kredenzt die nächste Verkostungsrunde: Sonneck Gelber Muskateller Maestro Grande 97 und Herrenberg Riesling 97 bzw. 95. Kurzer, prüfender Blick in die Runde. Edelbrand-Profi Franz Tinnauer schüttelt vehement den Kopf. „Der Riesling hat mich voll überzeugt. Füllig, trotzdem knackig und als Exot in den südsteirischen Gefilden ohnehin viel zu stiefmütterlich behandelt.“

Vintage de luxe

Das heftige Sommergewitter hält uns in Atem. Der Schlossgarten, der wie das gesamte Anwesen als opulente, gemütliche Hochzeits- und Eventlocation buchbar ist, wird ob der Nässe irgendwann zu ungemütlich und so zieht die Truppe einen Stock höher in Melchers Privaträumlichkeiten. Am Stiegenaufgang entlang hängen vier Generationen jagdlicher Familiengeschichte. „Leider ist der Großteil der Menschen über die Sinnhaftigkeit der Jagd viel zu unaufgeklärt. Ich würde mir wünschen, dass man Dinge wie Abschussplan und Artenschutz beim Namen nennt“, erklärt Melcher, der eine Farm in Namibia (kudu.at) besitzt, ganz beiläufig. Im nächsten Rebentrio sticht neben 1986 Rheinriesling und 1983 Sauvignon blanc vor allem der 1986 Muskateller hervor. Die Nase

Schloss Gamlitz Weingut Melcher Das Event-Schloss in der Südsteiermark Eckberger Weinstraße 32 8462 Gamlitz Tel. +43 3453/2363 info@melcher.at www.melcher.at 36


Im Jagdzimmer. Franz Tinnauer (Edelbrennerei Tinnauer), Laborchef Helmut Hirzer, die Winzer Hannes Harkamp, Fritz Tinnacher, Walter Polz,VIAHerausgeber Harald Kopeter, Senior-Chef Siegfried Melcher, Winzer Georg Regele und Hausherr Arnold Melcher (v.l.).

HERRLICHER HERBSTGENUSS Relaxen im Thermalwasser, dazu wunderbare Weine und steirische Superfoods genießen – so schön zeigt sich der Herbst in der Parktherme Radkersburg.

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enn die Murauen sich in ihr prächtig buntes Kleid hül­ len, tut Thermalwasser in seiner reinsten Form beson­ ders gut. In der Parktherme sprudelt es aus zwei Kilometer Tiefe mit 80 Grad Celsius und höchst mineralstoffreich an die Erd­ oberfläche. Für die Thermalwasserbecken wird es auf angeneh­ me 34 bis 36 Grad temperiert und lädt zum Wohlfühlen ein. Das auf 25 Grad temperierte 50­Meter­Sportbecken sorgt für aktive Entspannung. Hochgenüsse für die Haut garantiert das Saunadorf der Parkt­ herme – so genießt man in einer einzigartigen Weinkeller­Sauna den köstlichen Duft der Trauben bei pflegenden und belebenden Aufgüssen und relaxt bei einer Entspannungsmassage mit Ho­ lunder­ und Traubenkernöl. Und in der Gastronomie der Parkt­ herme sind die gesunden Superfood­Beeren der Region – Aro­ nia und Holunder – bis Mitte November fester Bestandteil des Speiseplans.

ist gleich von Minze und Melisse verzückt. Ein Kräuter­ beet, das noch lange in Erinnerung bleibt. Kaum dem be­ törenden Abgang nachgesonnen, werden SB 82, Welsch­ riesling 82 und Riesling 83 geschwenkt. Dazu werden von Winzer Walter Polz und Silberberg­Laborleiter Helmut Hirzer tiefsinnige Wortspenden gereicht, die sich ent­ weder um das Wetter (das Winzerthema Nummer eins) drehen oder darum, wie wichtig es ist, den Momentzu­ stand zu genießen. Beides ist mit der Rebenkunst eng ver­ knüpft. Langsam nähern wir uns dem Finale. „Delikate Dekadenz“, kündigt Arnold Melcher großspurig an. Er hält sein Versprechen mit Muskateller bis 1976, Sauvig­ non blanc 1972 und einem Finale Grande mit Welschries­ ling 76, 77, 78, 79, 81, allesamt in einer Reihe verkosteten. Schon beim Anblick der raren Vintage­Etiketten flackern Augen und Gourmetherz. „Schneller Profit schließt eine Verkostung wie diese aus“, so der Gamlitzer, der seine Re­ ben ab und an recht inbrünstig mit Liedern düngt. Es ist nicht überliefert, wer es an diesem besonderen Abend nur mehr in eines der herrschaftlichen Gästezimmer ums Eck geschafft hat. Geschlafen haben wohl alle wie steirische Royals. www.MagazinVIA.at

PROMOTION, Foto: Parktherme Bad Radkersburg/Harald Eisenberger

Verkostet wurden Altweine der 00er,- 90er-, 80er- und 70erJahre, die zu 99 Prozent im Schloss Gamlitz produziert wurden und gereift sind. „Unsere glücklichen Weine bedingen glückliche Verkoster”, ist Arnold Melcher überzeugt.

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Weinlesefest im Saunadorf der Parktherme. Direkt an der Wein­ keller­Sauna können die Gäste der Parktherme ihren eigenen Traubensaft pressen und köstliche Tropfen regionaler Weine verkosten. Auch für den musikalischen Rahmen ist gesorgt.

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Butter – echt fett!

Es war einmal die Milch ... Wie aus Rahm Butter wird, warum ebendiese im Sommer gelber ist, was gute Fette ausmacht und warum wir sie brauchen, damit es läuft wie geschmiert.

Foto: istock.com/anagramm

Von Elisabeth Kranabetter

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Fett ist besser als sein Ruf. Mehr noch, ein gesunder Körper braucht Fett – es bildet zusammen mit Kohlehydraten und Proteinen die Grundsäulen einer ausgewogenen, gesunden Ernährung. Ernährungsexperten raten nur, zwischen guten und schlechten Fetten zu unterscheiden. Was schlechte Fette sind? Die industriell hergestellten Transfette, wie sie etwa in Chips, Kuchen, Keksen oder Billigmargarine vorkommen. Oder die Transfette, die wir in der eigenen Küche durch falsches Braten fabrizieren, indem Oliven-, Sonnenblumen- oder Rapsöl zu stark erhitzt wird. Und die Butter? Die hat lange Zeit ihr Fett

wegbekommen, ist mittlerweile dank neuer Studien aber rehabilitiert. Weg von der Anklagebank direkt in die Pfanne. Das tierische Fett ist Geschmacksträger und kitzelt die unterschiedlichen Aromen heraus – Margarine ist gut, Butter schmeckt besser. Das fertige Risotto mit ein bisschen Butter durchziehen lassen, das Grillgemüse in Butter schwenken oder das Erdäpfelpüree mit einem Eckerl Butter noch besser machen. Doch was macht gute Butter eigentlich aus? „Ausschlaggebend ist neben der hygienischen Produktion und Verarbeitung die Qualität der Rohmilch. Dabei kommt es auf die Fütterung an – diese beeinflusst die Zusammensetzung des Milchfetts und somit auch der Butter“, erklärt Jürgen Wiesenegger von der Obersteirischen Molkerei (OM). „Der Geschmack wird auch von der Hygiene beim Melken beeinflusst sowie von der Frische der Milch bei der Verarbeitung in der Molkerei.“ Ganz genau 2.282.000

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Es kann auch etwas Butter sein. Ulrich erckenbrecht, schriftsteller

Kilo Butter hat die OM 2017 produziert, diese Menge deckt den Bedarf von 430.500 Österreichern. Butter haben wir nämlich gerne, 5,3 Kilo pro Jahr essen wir im Schnitt. Und so entsteht die Delikatesse: Rohmilch wird in Magermilch und Rahm getrennt. Der Rahm wird anschließend erhitzt, um sämtliche Keime abzutöten. Die Zusetzung von Buttereikulturen sorgt schließlich für das klassische mild-säuerliche Butteraroma. Danach wird der gereifte und gekühlte Rahm so lange geschlagen, bis er sich in Butterkorn und Buttermilch auftrennt. Das Butterkorn wird weitergeschlagen, daraus entsteht die Butter. Noch in Folie einschlagen, fertig! Ein Detail am Rande: Sommerbutter ist gelber, weil die Kühe mit dem frischen Gras mehr Carotin aufnehmen – das färbt den Butterwürfel appetitlich gelb. Wer vor dem Supermarktregal die Qual der Wahl hat, sollte österreichischer Teebutter den Vorzug geben. Damit kann man nämlich nichts falsch machen – Teebutter ist die höchste Güteklasse. Do-it-yourself-Fans können sich die Butter fürs Frühstücksbrot auch einfach selbst mixen. Dazu einen Fingerbreit Schlagobers in ein Glas mit Schraubverschluss füllen und schütteln, bis sich die Butter von der Magermilch trennt. Kinderleicht!

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VIER PFotEN. Dass hunde der Seele guttun, ist wissenschaftlich belegt. Die meisten hundebesitzer sehen ihren Vierbeiner als Familienmitglied, auf das sie auch im urlaub nicht verzichten möchten. Was oft nicht ganz einfach ist! Auf www.hundehotel.info finden hundefreunde nun ein Verzeichnis 263 hundefreundlicher Quartiere, von Pensionen bis hin zu exklusiven hundehotels mit täglichem Futterservice, Agility-Parcours, Dogsitting und sogar hunde-Wellness mit speziellen Massagen für Bello und co.

Trink, wo du willst!

Foto: Equa

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Wer sich sein Trinkwasser selbst macht, kann auf Wasser in Plastikflaschen getrost verzichten. Die Lifestraw-TrinkhalmFiltersysteme machen verseuchtes Wasser wieder trinkbar – je nach Modell bis zu mehrere Tausend Liter. www.lifestraw.com

PLAStIK, ADIEu. Mit den trinkflaschen von Equa lässt sich jede Menge Verpackungsmüll sparen. und so hübsch, wie sie sind, nimmt man sie auch gern überallhin mit. Gesehen bei Klammerth, www.klammerth.at

Fotos: Lifestraw

Mahlzeit! Grafi: iStock/Popmarleo

„Tue Gutes, so viel du nur kannst, und mache so wenig Gerede wie nur möglich darüber.“ charles Dickens

Nachhaltig angeliefert Lieferservices gibt es wie Sand am Meer – durch und durch nachhaltig agierende allerdings nur wenige. Velofood in Graz ist einer davon: Zig Restaurants von traditionell bis exotisch sind mit dabei, geliefert wird stets mit dem Fahrrad, die Speisen kommen ausschließlich in biologisch abbaubarer Verpackung und sogar Server und Büro werden mit Ökostrom betrieben. www.velofood.at


Fotos: REX, Küchenprofi

SELBERMACHER. Aus der herbstlichen Gartenernte selbst herrliche Leckereien für die Wintermonate zaubern – das kann was! Nützlich dabei: Küchenhelfer wie die „Flotte Lotte” und die klassischen Sturzgläser (6er-)Set. Bei Klammerth, www.klammerth.at www.MagazinVIA.at

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NATUR PUR. Was man im Ecco Verde Concept Store in Graz vergeblich sucht: chemische und schädliche Zusätze. Stattdessen gibt’s ausschließlich reine Bio- bzw. Naturkosmetik, von preiswert bis hin zu hoch spezialisierten Premium-Marken. Was nicht lagernd ist, kann im Online-Shop bestellt und dann im Store getestet werden. www.ecco-verde.at

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Foto iStock/marekuliasz

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Holz fühlt sich gut an, hat hervorragende bautechnische Eigenschaften, ist dauerhaft, robust, variantenreich und individuell einsetzbar – und dabei als nachwachsender Rohstoff nachhaltig und klimaschonend. Ein echter Tausendsassa also. Von Claudia Piller-Kornherr

Weiterführende Links: www.proholzstmk.at www.proholz.at www.holzistgenial.at

Es gibt viele gute Gründe, warum man mit Holz bauen sollte: kurze Bauzeit, gesundes Raumklima, überschaubare Kosten. Dazu ist Holz ökologisch, regional und tut unserer Gesundheit gut. Kein Wunder also, dass Holzbauten mehr und mehr boomen. Vor allem Kindergärten, Schulen und Pflegeeinrichtungen setzen auf den gesunden, natürlichen Baustoff. Alleine in der Steiermark gibt es zahlreiche Beispiele gelungener und zukunftsweisender Holzbau-Architektur. Denn Holz hat als ökologiFoto: go-art Georg Ott, www.georgott.com (2)

Wer in holzbauten wohnt, lebt mit und in der Natur und tut sich selbst etwas Gutes. Das sagt uns nicht nur unser subjektives Empfinden, wenn wir „holzräume” betreten, sondern ist auch durch wissenschaftliche Studien belegt.

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scher und heimischer Baustoff einen hohen Stellenwert bei Bauherren und Architekten. Doch der wohl wichtigste Beweggrund ist, wie sich die Menschen, die tagtäglich in dieser Umgebung arbeiten und leben, fühlen. Beispiel gefällig? In Graz-Andritz verwandelte Architekt Josef Hohensinn die Viktor-Kaplan-Schule in einen Wohlfühlort aus Holz. Im kompakten zweigeschoßigen Zubau, der lediglich durch einen verglasten Verbindungsgang an das Bestandsgebäude angedockt ist, befinden sich neun neue Klassen und drei Ganztagesschulbereiche aus Holz. Der Neubau wurde gänzlich als konstruktiver Holzbau hergestellt. Die Tragstruktur ist eine optimierte Mischbauweise aus Brettsperrholzplattenwänden und -decken, Rippendecken sowie Holzriegelaußenwänden. Die schlichte Formensprache, die bewusste Auswahl der Materialien und Oberflächen und das offene und flexible Raumkonzept sind Instrumente, wie pädagogische Konzepte und Architektur ineinandergreifen können und so individualisiertes und harmonisches Lernen fördern. „Ich hatte den Vergleich und ich muss sagen, es ist 100 zu eins. Im Holzbau fühlen wir uns und vor allem die Kinder sich viel wohler. Sie lieben den Geruch des Holzes und sie sind auch im Unterricht viel ruhiger und weniger aggressiv“, erzählt Melanie Ganeider, Betreuerin an der ViktorKaplan-Schule.


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Foto: pierer.net

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Foto: pierer.net

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In der neuen Viktor-Kaplan-Schule dominieren schlichte Formensprache, bewusste Auswahl der Materialien und oberflächen und ein offenes und flexibles Raumkonzept. Pädagogische Konzepte und Architektur greifen ineinander. Ergebnis: individualisiertes, harmonisches Lernen und entspannte Kinder und Lehrer.

Baustoff Holz – ein All-Time-High

Nur eines von vielen Beispielen, das beweist: Im moder­ nen Holzbau steckt viel technisches, ökonomisches und gestalterisches Potenzial, von wegweisenden öffentlichen Bauten und mehrgeschoßigem Wohnbau über weit ge­ spannte Tragwerke bis zum Hochhausbau. Für alle Bau­ vorhaben ist eines gleich: Die Bauzeit soll möglichst kurz sein und die Planung flexibel und vielfältig. Holz erfüllt all diese Kriterien und ist daher der ideale, ökologische Zu­ kunftsbaustoff. Die Gründe dafür sind vielfältig:

Kurz in der Bauzeit, schonend fürs Budget

Holz ist planbar, berechenbar und vor allem flexibel. Das zeigt sich sowohl in der Vielfalt der Gestaltungsmöglich­ keiten als auch in der Konstruktion, denn obwohl Holz zu den leichten Baustoffen gehört, kann es eine hohe Trag­ last aufnehmen. Durch den hohen Vorfertigungsgrad im Holzbau sind kurze Bauzeiten, eine termingenaue Pla­ nung und ein schneller Bezug möglich – im Privatbau, Gewerbebau und im Kommunalbau.

Eine Energiebilanz, die sich sehen lassen kann

Holz ist ein schlechter Wärmeleiter – der Bauherr profi­ tiert davon. Denn durch seine Beschaffenheit bietet Holz 44

zu jeder Jahreszeit hervorragenden Wärmeschutz. Das Ergebnis: Die Energieeinsparung beim Bauen und Woh­ nen ist durch eine gute Wärmedämmung im Holzhaus natürlich gewährleistet. Daher können auch Niedrigener­ giehäuser im Holzbau verhältnismäßig einfach realisiert werden.

Zeitlos-moderner Baustoff – mit langer Lebensdauer

Die Langlebigkeit von Holz lässt sich in vielen Gebäude­


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Foto: go-art Georg Ott, www.georgott.com (2)

Geeignete Nadelhölzer für den Außenbereich sind vor allem Lärche, Douglasie und Kiefer, passende Laubhölzer sind etwa Eiche und Robinie.

Wussten Sie ... ... dass Unternehmen mit Firmengebäuden aus Holz deutlich positiver wahrgenommen werden? ... dass in den Städten weltweit Wohnbauten, Bürotürme und Hochhäuser aus Holz entstehen – oft mit Know-how und Bauteilen aus Österreich?

Neben der Wahl der richtigen holzart ist die fachgerechte Planung und Ausführung der holzkonstruktion von wesentlicher Bedeutung. Nur dann ist die Freude an der hölzernen Außenwelt dauerhaft garantiert.

... dass in Österreichs Wäldern jährlich 30 Millionen Kubikmeter Holz nachwachsen?

Moderne und ökologische Architektur aus Holz

typen nachweisen, wie etwa dem Fachwerkbau, der seit über 300 Jahren Bestand hat und viele Städte heute noch prägt. Holzhäuser sind gerade durch ihre Flexibilität belastbar und viele Jahre unverändert schön.

Attraktiv im Außenbereich

Holz ist dauerhaft und robust, variantenreich und individuell einsetzbar. Dies gilt nicht nur im Haus, sondern auch im Freien, denn gerade hier gibt es unendlich viele

Hauptstraße 23 8301 Lassnitzhöhe Tel. 0664/ 54 26 200 www.holzarchitekten.at


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Foto: go-art Georg Ott, www.georgott.com (2)

„Holz ist ein Naturprodukt. Wenn einige Grundregeln beachtet werden, kann es auch im Freien mit hoher Langlebigkeit eingesetzt werden.“

Egal ob im Garten, auf der terrasse oder im städtischen Kontext: holz ist ein geeignetes Material, um privaten und öffentlichen Freiraum zu gestalten.

Einsatzmöglichkeiten: Ob als Terrassenbelag, als Pergola, als Sicht- oder Lärmschutz, als Carport, Spielgerät, Pflanzentrog oder Sitzmöbel – Holz macht jeden Garten und jede Terrasse einzigartig. Holz riecht gut, klingt gut, ist fußwarm, schadstoffarm und hygienisch. Es ist CO2-neutral, damit eines der umweltfreundlichsten Materialien, die uns zur Verfügung stehen, und kann am Ende seiner Nutzungsdauer leicht wiederverwertet bzw. entsorgt werden.

Bei der Wahl der holzart sollten Dauerhaftigkeit, oberflächenbehandlung und Preis berücksichtigt werden. Außerdem ist auf die Riss- und Schieferbildung zu achten.

nen, wie das Thermoholz oder Wood Plastic Composites (wpc), bewähren sich im Außeneinsatz. Die wesentlichen Entscheidungen bei der Holzanwendung im Außenbereich betreffen die Fragen der Oberflächenbehandlung und eines eventuellen chemischen Holzschutzes. Unbehandelte Holzoberflächen im Freien verändern schnell ihre natürlichen Farbtöne, sie werden oft fleckig und vergrauen schließlich. Lasuren und Lacke wittern ab und benötigen entsprechende Wartung. Welche Holzart für welchen Bereich? Holz ist ein Naturprodukt. Damit also Sonne, Regen, Zahlreiche heimische Holzarten eignen sich gut für die Wind und Temperaturschwankungen der HolzkonstVerwendung im Außenbereich und bieten eine große ruktion im Garten oder auf der Terrasse nichts anhaben, Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten. In Besind die Wahl der richtigen Holzart sowie ein ausreichender Schutz vor dauerhafter reichen, die dem Wetter ausgesetzt sind, proHolz Steiermark empfiehlt sich aufgrund der höheren DauDurchfeuchtung wesentliche VoraussetReininghausstraße 13a, erhaftigkeit nur Kernholz. Geeignete Nazungen. Wenn einige Grundregeln beach8010 Graz delhölzer sind vor allem Lärche, Douglatet werden, kann es auch im Freien mit ho+43 (0) 316/58 78 60 sie und Kiefer, ohne Erdkontakt aber auch her Langlebigkeit eingesetzt werden. Und mit einer ausführlichen Beratung durch Fichte und Tanne. Bei den Laubhölzern service@proholz-stmk.at den Fachmann im Vorfeld haben Sie besind zum Beispiel Eiche und Robinie paswww.holzmachtschule.at www.proholz-stmk.at send. Auch innovative Holzmodifikatiostimmt lange Freude daran. 46


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PROMOTION, Fotos: Deisl

VOM BAUM ZUM BRETT ZUM BODEN

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Massivholzböden sind wahre Meister der Ausdauer und verleihen jedem Raum Wärme und Gemütlichkeit. Bei der deisl parkettmanufaktur steht kompromisslose Qualität im Vordergrund – und jeder Boden ist und bleibt ein Unikat.

assivholzböden sind heutzutage immer noch ein Nischenmarkt. Wenn eine Parkettmanufaktur in Liezen ihre Dielen nicht nur im deutschspra­ chigen Raum, sondern weit über die Grenzen hinaus über Russland bis nach Asien verlegt, muss das also einen Grund haben . . . Den Betrieb führt Michael Deisl, Holzliebhaber in dritter Generation. „Wir haben immer Aufträge erhalten, die sonst keiner lösen konnte“, so Deisl. „Ein Boden aus ungedämpf­ tem Kirschholz? Dielen mit über sieben Meter Länge? Wo andere den Kopf schüttelten, ist bei uns der Funke über­ gesprungen. Wir machen Sachen möglich, die bei anderen nicht möglich sind.“ Klar gibt es Unmengen verschiedener Böden und darunter auch viele günstigere. Warum sich ein Boden aus der deisl parkettmanufaktur – neben dem Fak­ tor Individualität – dennoch auszahlt, ist in wenigen Sät­ zen erklärt: Ein Boden, der zu 100 Prozent aus Holz be­ steht, ohne unterschiedliche Lagen bzw. künstliche Stoffe, sorgt für eine ausgezeichnete Ökobilanz. Weil die homo­ gene Masse perfekt als Wärmeleiter fungiert, ist Massivpar­

Nichts von der Stange: Erst, wenn der Kunde exakt beschrieben hat, wie er sich seinen Wunsch­ boden vorstellt, wird in der deisl parkettmanufaktur mit der Arbeit begonnen.

Info deisl parkettmanufaktur Manfred Deisl GmbH Selzthaler Straße 37, 8940 Liezen Tel. +43 (0) 3612/22310-0 office@parkettmanufaktur.com www.parkettmanufaktur.com

kett der ideale Bodenbelag für Fußbodenheizungen. Von Vorteil ist hierbei, dass sich bei Massivholz keine Deck­ lagen ablösen können. Es gibt mittlerweile auch eine eige­ ne Deisl­Produktlinie für Schulen, Kindergärten und Miet­ wohnungen. Böden auf Vorrat sucht man bei Deisl jedoch vergeblich – die Rohhölzer im Lager werden erst nach Absprache mit dem Kunden an dessen Wünsche angepasst. Was man in der Deisl­Schatzkammer findet: zig verschiedene Holzsor­ ten in diversen Breiten und Längen, großteils gewachsen in der Steiermark, in Salzburg und Bayern und in Exper­ tenmanier für die weitere Verarbeitung vorbereitet. Und die ist alles andere als oberflächlich: Bei den verwende­ ten hochwertigen Ölen, die ausschließlich natürlichen Ursprungs sind (z. B. Leinöl) und das Holz weiter atmen lassen, kann aus 40 verschiedenen Grundtönen gewählt werden. Vom Zuschnitt bis hin zur Oberflächenbehand­ lung arbeiten zehn Menschen – bis ein Boden die Manu­ faktur verlässt, hat jeder einzelne ihn in Händen gehalten, bearbeitet und geprüft. Das Ergebnis: einzigartig! 47


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Auf zwei Beinen und vier Hufen querfeldein Allein oder in Gruppen wandern kennen wir schon. Warum nicht einmal mit Eseln, Lamas oder Alpakas von Wurzel zu Wurzel hüpfen? So geht wandern ganz anders. Von Elisabeth Kranabetter

In St. Peter im Murtal geht’s immer dem Alpaka nach. Heidi Liebminger bietet auf ihrem Auszeit-Hof nämlich geführte Alpaka-Wanderungen an. In kleinen oder größeren Gruppen geht’s mit den tierischen Begleitern am Halfter durch den Wald. Wie die Wanderung abläuft, liegt ganz bei der Gruppe selbst, denn: „Alpakas sind Fluchttiere. Das heißt, wenn du selbst Stress hast oder aufgewühlt bist, spiegeln das die Tiere wider, dann ist das Führen ein Kampf “, er-

klärt Heidi Liebminger. Alpakas sind sanftmütige und unaufdringliche Tiere, eignen sich also perfekt dazu, dass man selbst zur Ruhe kommt. Je nach Gruppengröße begleiten zwei bis zehn Tiere die Wanderer, jedes Alpaka hat seine eigene Persönlichkeit. Heidi Liebminger weiß, welche Alpakas zu welchen Menschen passen, „wir kennen die Eigenheiten unserer Tiere“. So wie die Murtaler Alpakas haben auch die Esel der Familie Winkler in der Südsteier-

mark unterschiedliche Charakterzüge. Da ist Herman der Spitzbua, die schöne, selbstbewusste Lola, die sportliche Emily, die ruhige Florentina und die etwas schüchterne Heidi, die gerne mit auf Wanderschaft gehen. „Die 1- und 3-Tages-Touren starten direkt am Eselhof Winkler und man wandert entlang des Grenzpanoramaweges an der Grenze zwischen Österreich und Slowenien. Entscheidet man sich für die Wochentour, wandert man mit Esel eine Woche über die Koralpe“, erklärt Sarah Winkler. Gewandert wird nach der Einschulung allein mit den Eseln, die auch das Gepäck tragen. Was Eselwanderungen so besonders macht? „Esel strahlen mit ihrer ruhigen Art eine allgemeine Gemütlichkeit aus, die ansteckend ist. Eine Eselwanderung

Jedes Alpaka hat einen anderen charakter. Die Auswahl der passenden Tiere für die jeweilige Wandergruppe erfolgt am Wieserhof im Murtal intuitiv.


Foto: www.eselwandern.at

Foto: Reiter Lamatouren

Wanderungen mit Lamas oder Eseln sind sehr gemütlich, entschleunigend und entspannend. „Der Kontakt zum Tier ist das Besondere”, erklärt Rudolf Reiter, der in Hirschegg Lama-Touren anbietet.

ist entschleunigend und entspannend.“ Gemütlich geht es auch bei den Lama-Touren in Hirschegg zu. „Lamas wirken auf Menschen beruhigend und ausgleichend“, erklärt Wanderführer Rudolf Reiter. „Sie haben einen ruhigen Schritt, gehen in einem gleichmäßigen, gemütlichen Tempo und sind sehr umgänglich.“ Also: Lamas auf einem Schnupper-Spaziergang oder einer mehrstündigen Wanderung kennenlernen. Es lohnt sich!

Kontakte ALPAKA-WANDERUNGEN Wieserhof Heidi Liebminger Feistritzgraben 34, 8755 St. Peter Tel. 0664 421 23 25 Wanderungen ganzjährig, ausgenommen sonntags, nach Terminvereinbarung www.wieserhof.com

Foto: Tom Mlaker

ESEL-WANDERUNGEN Familie Winkler Altenbach 65, 8455 Oberhaag Tel. 0681 20 42 18 53 Wanderungen von April bis Ende Oktober nach Terminvereinbarung www.eselwandern.at

LAMA-TOUREN Rudolf Reiter Hirschegg 165, 8584 Hirschegg Tel.: 0680 212 57 69 Lama-Touren ganzjährig, Anmeldung erforderlich www.lama-touren.at


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Eine poetische Abschiedssymphonie Im Herbst vereinen sich die Farben der Natur noch einmal zu einem Höhenflug. Lebendiges Beispiel: der prachtvolle Garten von Renate Polz in der Südsteiermark. Text: Claudia Piller-Kornherr | Fotos: Karin Bergmann „Es kommt mir manchmal vor, als würde im nächsten Augenblick ein impressionistischer Maler seine Staffelei hier aufstellen.“ Wenn Renate Polz über ihren Garten spricht, leuchten die Augen der Südsteirerin. Gemeinsam mit ihrem Mann Walter legte sie 1989 den ersten Weingarten auf der großen Lage Obegg an. Doch das sollte erst der Anfang sein. Am Hochgrassnitzberg kaufen die beiden ein altes Bauernhaus und renovieren es liebevoll. Rund um das Anwesen beginnt Renate Polz, einen Garten anzulegen. Die Leidenschaft für alte Rosen und historische Pflanzen wächst von Jahr zu Jahr – und mit ihr der Garten. 50

„Vor ein paar Jahren legte ich eine Zypressenallee an und pflanzte an ihren Rändern Lavendel. Dafür musste mein Mann mehr als 1000 Rebstöcke vom Weingarten opfern. Es bedurfte einiger Überredungskunst, um ihn davon zu überzeugen“, lacht Renate Polz. Doch mittlerweile sind Garten und Weingarten zu einer sich gegenseitig befruchtenden Einheit geworden. Die historischen Rosen, Sträucher und die Rebstöcke der Riede beziehen ihre Kraft aus dem gehaltvollen Terroir des Weinbergs. Den Herbst liebt Renate Polz ganz besonders: „Jetzt feiert die Natur ihren ganz

großen Auftritt. Wenn die Septembersonne mit rot glühenden Nebelschwaden über dem Tal aufsteigt und die wie Inseln daraus hervorragenden Weinberge umhüllt, erinnert mich das an die Sage von Avalon“, erzählt sie. Und schwärmt davon, wie die Sonne die letzten blühenden Rosen, nun voll entflammten Dahlien, bunten Zinnienbänder, strahlenden Sonnenblumen und romantischen Hortensien zum Leuchten bringt. Und davon, wie sich an den Bäumen das Laub verfärbt – die Birken leuchten, die Buchen kleiden sich in Gelb, Orange bis Rostbraun und der Ahorn glüht in sattem Gelb. „Es kommt mir vor wie eine ungeheuer poetische Abschiedsymphonie.“ Viele ihrer Gäste bemerken die besondere Magie und die Kraft dieses Platzes und finden hier einen Ort der Kontemplation. Zu jeder Jahreszeit führt sie daher auch mit Freude Gruppen durch ihr kleines Paradies. Im Hofladen im alten Gewölbekeller finden die Besucher Produkte aus dem Garten.


touch

Kontakt Polz Garten Südsteiermark Renate & Walter Polz Hochgrassnitzberg 8 8472 Grassnitzberg Tel. +43 664 88657083 renate@polz-garten.at www.polz-garten.at

Morgenstimmung mit Nebelschwaden in der Ried hochgrassnitzberg. Farbrausch: Der glühend rote Wilde Wein leuchtet mit dem gelbem Feuerdorn um die Wette.

Knorrige alte olivenbäume inmitten herbstlicher Blütenpracht und duftender Kräuter: Zinnien, Kosmen, Dahlien und Gaura treffen hier auf Pinienrosmarin, kanarischen Lavendel, Ananassalbei, peruanischen Salbei und Pfeffer-Basilikum.

Die Weingartenpfirsiche und holunderbeeren aus dem Garten werden zu köstlichen chutneys und Musen verarbeitet. Der alte Bacchusbrunnen aus der Provence war ein Geschenk zum zehnten hochzeitstag. www.MagazinVIA.at

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CoNGo STARS zeigt populäre malerei von den 1960er-Jahren bis heute. „Peinture Populaire” trifft auf Positionen kongolesischer Gegenwartskunst von Künstlern, die in der Hauptstadt Kinshasa, aber auch in Paris oder Brüssel leben. Analytisch, detailreich und voller Gegensätze ermöglicht die Ausstellung den Blick auf selten bis überhaupt noch nie gezeigte Werke aus diesem Genre. Kunsthaus Graz, 22. 9. 2018 bis 27. 1. 2019

Foto: Théâtre du Châtelet, Marie-Noëlle-Robert

Foto: H erber t Koffou

PRALLe LeBeNSFReUDe bringt Cole Porters All-time-High „Kiss me, Kate!” auf die Bühne der Grazer oper. Glänzender Wortwitz, turbulente Handlung und optische opulenz streuen rund drei Stunden lang Konfetti in unseren Alltag. Am 20. oktober 2018 ist Premiere.

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Foto: W. Horvath


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Foto: Ingo Pertramer

EIN POETISCHES SCHAUSPIEL der besonderen Art inszeniert Bernhard Paul einmal mehr mit seinem Circus Theater Roncalli. Unter dem Motto „Storyteller: Gestern – Heute – Morgen” wird die Manege zum märchenhaft-magischen Begegnungsort für Jung und Alt. 19. 10. bis 11. 11. 2018, Messe Freigelände, Graz

Albert Einstein

Foto: www.roncalli.de

REPORTER OHNE GRENZEN. Mit sauberem Anzug und unschuldigem Blick macht Peter Klien, was er am besten kann: auf ganz seriöse Weise ganz unseriöse Fragen stellen. Jetzt schon Kult! 19. und 20. 10. 2018, Casino Graz | 27. 10. 2018, Steinhalle Lannach

„Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“

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FACETTENREICHE KLANGBILDER Auf in musikalisches Neuland und zu großen Klassikern heißt es ab Herbst 2018 in der Oper Graz, wenn Intendantin Nora Schmid und ihr Team zu packenden Live-Erlebnissen einladen.

Foto: Werner Kmetitsch (2)

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it Leidenschaft startet die Oper Graz Ende September, und zwar mit dem Opern-Doppelabend „Cavalleria rusticana & Pagliacci“ unter der musikalischen Leitung von Chefdirigentin Oksana Lyniv und in einer Inszenierung von Lorenzo Fioroni, der an der Oper Graz mit der „Griechischen Passion“ begeisterte. Anfang Oktober folgt die Wiederaufnahme eines Klassikers: Mit Rossinis Oper „Der Barbier von Sevilla“ kehren der berühmte Figaro und seine haarigen Angelegenheiten auf die Bühne zurück. Aus dem Pariser Théâtre du Châtelet kommt Cole Porters Musicalhit „Kiss Me, Kate“ nach Graz und ermöglicht ein Wiedersehen mit den Publikumslieblingen Bettina Mönch, Katja Berg und Marc Lamberty. Mit Richard Strauss‘ Meisterwerk „Salome“ knüpft die Oper Graz im November an be54

mit Rossinis „Der Barbier von Sevilla” kehrt ein opernKlassiker im oktober zurück nach Graz.

deutende Ereignisse in der heimischen Musikgeschichte an, nämlich die weltweite Erstaufführung von Strauss’ Oper in Graz. Inszeniert wird „Salome“ von Florentine Klepper, die das Grazer Publikum schon mit Franz Schrekers „Der ferne Klang“ und „Norma“ begeisterte. In der Titelpartie gibt es ein Wiedersehen und -hören mit Johanni van Oostrum, die an der Oper Graz bereits als Grete in „Der ferne Klang“ gefeiert wurde. Auf eine heitere Wiederentdeckung darf man sich in der Operette freuen, wenn Joseph Beers „Polnische Hochzeit“ in Graz gefeiert wird. Dieses musikalische Feuerwerk an Originalität ist zum ersten Mal in Graz zu erleben. Von der Muse geküsst

war auch Friedrich von Flotow, als er seinen Welterfolg „Martha“ komponierte, der im Jänner Premiere an der Oper Graz feiert und in dessen Inszenierung durch Peter Lund die „Letzte Rose des Sommers“ besungen wird. Die Frage nach dem richtigen Glauben für sich und sein Volk stellt sich ab Februar „König Roger“, ein Mann, der zwischen seiner Aufgabe als Herrscher und dem Menschsein gefangen ist. Der Komponist Karol Szymanowski schrieb dafür eine faszinierende Musik, die betörende Farben zum Klingen bringt. Wer von deutscher Romantik nicht genug bekommen kann, wird sich auf die konzertante Aufführung von Carl Maria von Webers „Oberon“ freuen. Diese Spielart von Shakespeares „Sommernachtstraum“ wird Schauspielstar Birgit Minichmayr als Erzählerin begleiten. Was Wahnsinn mit einem Menschen anrichten kann, wird das Pub-


Foto: William Minke

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Begleitet „oberon” als erzählerin: Schauspielerin Birgit minichmayr

Foto: Théâtre du Châtelet/Marie Noëlle Robert

Die rumänische Sopranistin Aurelia Florian brilliert als Nedda in „Pagliacci”.

Cole Porters musicalhit „Kiss me, Kate” sorgt für ein Wiedersehen mit Publikumslieblingen und großen Hits.

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Foto: Gerry Husti

Highlights der Saison 2018/19

likum in Donizettis Oper „Lucia di Lammermoor“ erleben, die eine Begegnung mit der international gefeierten Ana Durlovski in der Titelrolle ermöglicht. Im Mai gibt es schließlich ein Wiedersehen mit einem großen Klassiker: „Tosca“ von Giacomo Puccini kehrt auf die Grazer Opernbühne zurück. Musicalfans kommen im Juni bei der Musical-Gala „Show Me!“ auf ihre Kosten, wenn Publikumslieblinge das Beste aus der Welt des Musicals erlebbar machen. Auch drei „OpernKurzgenüsse“ in Kooperation mit der Kunstuni Graz warten an ungewöhnlichen Orten auf das Publikum: Das Grazer Hotel Wiesler wird sich für einen nicht ganz seriösen Dokumentar-Abend ins „Hotel Elefant“ verwandeln, die Studiobühne wird zum Schauplatz von Suggestion und Manipulation in Stephen Olivers „Mario und der Zauberer“ und die Unterkirche der Grazer Herz-Jesu-Kirche wird Ort von An-

tonio Maria Bononcinis „Enthauptung von Johannes dem Täufer“. Das Ballett wird unter der Leitung der neuen Ballettdirektorin Beate Vollack mit zwei unterschiedlichen Produktionen begeistern. Sie wird choreografisch durch Joseph Haydns „Die Jahreszeiten“ führen und zu Beginn einen jungen Choreografen präsentieren: Andreas Heise wird die Geschichte vom „Sandmann“ erzählen. Die „Tänze einer Ausstellung“ werden das Grazer Universalmuseum Joanneum zur Bühne machen und mit dem neuen Format „Selbst getanzt“ bekommt das Publikum die Möglichkeit, eine kurze Szene einzustudieren und vorzuführen. Noch mehr faszinierende Klangbilder bieten die zahlreichen Konzerte der Grazer Philharmoniker. Ein farbenreiches Kinder- und Jugendprogramm rundet das Programm 2018/19 ab.

Cavalleria rusticana & Pagliacci Premiere 29. September 2018 Der Barbier von Sevilla Wiederaufnahme 5. Oktober 2018 Kiss me, Kate Premiere 20. Oktober 2018 Sandmann (Ballett) Premiere 30. Oktober 2018 Salome Premiere 10. November 2018 Wie William Shakespeare wurde (Familienmusical) Premiere 18. November 2018 Polnische Hochzeit Premiere 8. Dezember 2018 martha Premiere 12. Jänner 2019 König Roger Premiere 14. Februar 2019 Lucia di Lammermoor Premiere 23. März 2019 Die Jahreszeiten (Ballett) Premiere 27. April 2019 oberon (konzertante Aufführung) Premiere 9. Mai 2019 Tosca Wiederaufnahme 16. Mai 2019 Gold! (Kinderoper) Premiere 17. Mai 2019 musical-Gala Show me! 22. und 23. Juni 2019 KoNZeRTe eröffnungskonzert 22. September 2018 Advent in der oper mit Peter Rosegger 15. Dezember 2018 Neujahrskonzert 1. Jänner 2019 Lebenslinien 5. Juni 2019

Infos & Tickets Tel. + 43 (0) 316 8000 www.oper-graz.com 55


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„Wir leben in ernsten Zeiten“ Ekaterina Degot, die neue Intendantin des steirischen herbstes, über Nationalismus, die Macht des Humors und die Frage, wie russisch Österreich heute geworden ist. Das Gespräch führte Claudia Piller-Kornherr

Es herbstelt wieder in der Steiermark. Am 20. September 2018 geht Europas ältestes interdisziplinäres Festival für zeitgenössische Kunst in sein 51. Jahr. Volksfronten nennt sich das Kernprogramm des diesjährigen steirischen herbstes, es ist die erste von Ekaterina Degot gemeinsam mit einem Kuratorinnenkollektiv organisierte Ausgabe. Die 1958 in Moskau geborene Kunsthistorikerin, Kunstpublizistin und Kuratorin war zuvor künstlerische Leiterin der Akademie der Künste der Welt in Köln. VIA hat die neue Intendantin zum Interview gebeten. 56

1997 waren Sie erstmals als Expertin für russische Kunst zu Gast beim steirischen herbst. Seither ist viel Wasser die Mur hinuntergeflossen. Wie erleben Sie Graz heute, so viele Jahre später? Ekaterina Degot: Damals in den 90er-Jahren war Graz sicherlich „der Westen“, weit weg von Moskau. Heute merke ich, wie sehr wir uns hier eigentlich in Mittelosteuropa befinden. Äußerlich ist Graz sehr hübsch und gemütlich, aber unter der Oberfläche erkennt man eine sehr dichte, verwachsene, oft unheimliche und vor allem gemeinsame Geschichte, wo sich „Westen“ und „Osten“

treffen. Vielleicht ist Österreich tatsächlich in den letzten Jahren „russischer“ geworden, und ich meine damit eher die Politik und Medienlandschaft, die sich in eine für mich erkennbare Richtung entwickelt … Volksfronten – so der Titel des diesjährigen steirischen herbstes. Eine harte Terminologie, die befremdet und viele Fragen aufwirft. Gewollte Verstörung als Commitment? Wie politisch wird der herbst unter Ekaterina Degot? Das Wort „Volk“ ist für deutschsprachige Menschen immer problematisch, weil es


Foto: Christian Benesch (2)

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„Opposition bedeutet nicht unbedingt, dass wir mit Flaggen kommen müssen – wir können uns auch über etwas lustig machen. “

Zur eröffnung des steirischen herbstes lädt die US-amerikanische Gruppe Bread & Puppet Theater in diesem Jahr zu einer Parade quer durch Graz.

Foto: Courtesy Bread & Puppet Theater

Foto: Laibach

Die Gruppe Laibach aus Slowenien wird auf der Kasemattenbühne ihre Interpretation des musicals „The Sound of music” performen.

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automatisch mit der Nazi-Ära assoziiert wird. Es ist ein Wort, das irritiert. Wir meinen eine Art von antifaschistischer „Menschen-Front“, aber im Plural. So entsteht die Frage: Wenn es viele Fronten gibt, an welchen müssen wir kämpfen? Das Wort ist kein einfaches, aber es zeigt hoffentlich wie die Ausstellung selbst die sehr unterschiedlichen Aspekte der politischen, sozialen, ideologischen und kulturellen Kriege unserer Zeit. Wir leben in ernsten Zeiten und viele Dinge ändern sich politisch. Ich denke, dass Kunst sich dem Nationalismus entgegenstellen sollte. Wir haben also heuer ernste Themen. Aber eine starke Opposition zu stellen, bedeutet nicht unbedingt, dass wir mit Flaggen kommen müssen – wir können auch ironisch sein und uns über etwas lustig machen. Sie werden zum Beispiel eine Performance von Roee Rosen und Hani Furstenberg sehen, die sehr ernste Themen als Stand-up-Comedy inszeniert. Der Kontrast, der dabei entsteht, macht es einem fast unbehaglich, zuzuhören. Es ist eine der stärksten Arbeiten des Festivals. Ihre Vorgängerin Veronica Kaup-Hasler kam vom Theater, Sie aus der Welt der bildenden Kunst. Das aktuelle Programm spiegelt das auf den ersten Blick nicht wider …

Das ist ein Kompliment, ich schätze die Arbeit von Veronica Kaup-Hasler sehr. Der Schwerpunkt liegt für mich darauf, mit interdisziplinär arbeitenden Künstlerinnen ortsspezifische Arbeiten zu entwickeln. Diese Künstlerinnen arbeiten eher im Bereich der zeitgenössischen bildenden Kunst als im Theater, das stimmt. Hier sind die Grenzen fließender. Fast alle Werke sind Neuproduktionen, vom steirischen herbst in Auftrag gegeben und speziell gemeinsam mit den Künstlerinnen für diesen lokalen Kontext, aber mit globaler Relevanz konzipiert und selbst produziert. Etwa zu je einem Drittel Installationen, Performances und Projekte im öffentlichen Raum. Darüber hinaus gibt es Symposien und Diskussionen. Ich freue mich beispielsweise sehr auf die offene Interviewserie „Our Little Facisms“. Zusätzlich gibt es wie immer natürlich auch das institutionelle Begleitprogramm und das musikprotokoll, das ist gleich geblieben. Ein Blick auf die Veranstaltungsorte des diesjährigen Festivals lässt eine gewisse „Graz-Lastigkeit“ erkennen. Steht in Zukunft auch eine vermehrte Einbeziehung der Regionen auf Ihrer Agenda? Auch dieser steirische herbst beschäftigt sich schon stark mit der Region, es gibt 57


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In Ihrer Heimat hatten Sie als Kunsthistorikerin und -publizistin immer viel Reibungsfläche – erst innerhalb (post-)kommunistischer Strukturen, später mit dem autoritären Regime eines Wladimir Putin. In welcher Hinsicht hat das Ihr Denken und Schaffen geprägt? Und mit welchem Gefühl schauen Sie heute nach Russland? Die Unterdrückung und der Informations-

mangel meiner sowjetischen Kindheit haben mir komischerweise sehr geholfen, meine Neugier zu bewahren und einen Sinn für Humor zu entwickeln, der mir jetzt auch zur Seite steht. Besonders in den letzten fünf Jahren braucht man ihn, und nicht nur in Russland, wo die Lage immer ernster wird: man kann ins Gefängnis kommen, wenn man einen kritischen Beitrag auf einem Blog likt.

Courtesy Roman Osminkin

ein Projekt über die Region Erzberg, über Aflenz, ein neuer Film wurde in der Steiermark gedreht. Diese Projekte zeigen exemplarisch an, was uns an der Region interessiert und wo die Reise in den nächsten Jahren hingeht. Ich glaube nicht, dass es reichen wird, einfach eine Ausstellung in einem kleinen steirischen Ort zu eröffnen – das Engagement sollte tief gehend sein und etwas bedeuten, es sollte nachhaltig in die Region wirken. Privat bin ich übrigens auch eine Liebhaberin der Steiermark, besonders die Grenze zu Slowenien hat es mir angetan.

Der Performer und Dichter Roman osminkin wird auf der Schloßbergstiege eine open-AirPerformance inszenieren.

Beamen wir uns ins Jahr 2022! Ekaterina Degot blickt zurück auf fünf Jahre Intendanz in Graz. Was ist Ihre kühnste Hoffnung, was Sie bis dann bewegt haben? Wenn wir nur einen Menschen dazu gebracht haben, umzudenken und alte Denkmuster über Bord zu werfen, dann wäre das ein Erfolg. Weitere Infos und Termine zum steirischen herbst 2018 unter www.steirischerherbst.at

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Foto: Steirisches Feuerwehrmuseum

Foto: Kräftereich St. Jakob/Zwickl

Heute gehen wir ins Museum Warum? Weil’s was kann. Die steirischen Museen sind außergewöhnlich, vielfältig und einfallsreich. Alles andere als fad. Von Elisabeth Kranabetter

Land der Berge, Land der Museen . . . Gut 420 Museen und Privatsammlungen hat der steirische Museumsverband MUSIS in der grünen Mark aufgelistet – die drei Millionen ausgestellten Objekte werden jedes Jahr von 1,3 Millionen Besuchern bestaunt. Aus dieser Vielfalt stellen wir heute stellvertretend fünf ausgewählte Museen vor. 2018 ist das Peter-Rosegger-Jahr. Dazu passend lohnt die Spurensuche im Rosegger-Geburtshaus am Alpl, dem Vorderen Kluppeneggerhof. Wie schon in der Kindheit des kritischen Autors erreicht man auch heute das Gehöft nur zu Fuß. Die halbstündige Wanderung stimmt ein: Im einfachen, eigentlich armseligen Wohnhaus werden die berühmten Kindheitserzählungen des bekanntesten steirischen Dichters wieder lebendig.

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Ausseer Mikrokosmos

In Altaussee steht eine Perle der steirischen Museumslandschaft: das Literaturmuseum. Worum geht’s? Um prominente Literaten und Künstler, die im Ausseerland ihre Werke schufen oder immer noch schaffen. Zusätzlich zu den historischen Exponaten gibt es ein buntes Programm: Lesungen, einen öffentlichen Leseraum mit Flohmarktbüchern oder auch die Präsenzbibliothek mit literarischen Raritäten, die teilweise schon vergriffen sind. Zu einem guten Buch gehört ...? Richtig, ein gutes Glas Wein. Fündig werden Genießer in der Vinothek des Weinbaumuseums in Klöch. Dort kommen selbstverständlich die feinen Tropfen der örtlichen Winzer ins Glas. Und im Museum? Da gibt’s auf kuscheligen 50 Quadratmetern alte Weinbau-, Kellerei- und Fassbinderwerkzeuge


Foto: djakob.at

Foto: Vino Cool / Schiffer-Symbol

Die ans Weinbaumuseum Klöch angeschlossene Vinothek führt die feinen Tropfen der örtlichen Winzer.

BEWEGUNG IST NICHT GLEICH BEWEGUNG

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Foto: Digi_ART/RalfTornow Austria

Jedes Museum eine Perle: (v.l.) Das Feuerwehrmuseum in Groß St. Florian, das Kräftereich St. Jakob im Walde, das Literaturmuseum in Altaussee und das Rosegger-Geburtshaus am Alpl.

Foto: Universalmuseum Joanneum / KH. Wirnsberger

Info Kräftereich St. Jakob im Walde Kirchenviertel 70, 8255 St. Jakob i. W. 03336/202 57 www.kraeftereich.at

zu sehen – Weinbau, wie er früher war. Ebenfalls sehr sehenswert: der Schauweingarten. In eine komplett andere Richtung geht es im Kräftereich St. Jakob im Walde. Auf 1.600 Quadratmetern dreht sich alles um das Thema Kraft. Etwa die des Mondes, der unser Leben beeinflusst, oder die Kraft der Farben, des Unterbewusstseins oder der Kräuter. Echt stark. Tatütata, die Feuerwehr ist da! Dass Feuer und Kunst eine explosive Mischung sein können, zeigt das Steirische Feuerwehrmuseum in Groß St. Florian. Alles über die Geschichte der steirischen Feuerwehren entdecken und dabei die Menschen bei der Feuerwehr kennenlernen. Höhepunkte der Ausstellung sind die umfassende Helmsammlung und die Feuerwehr-Oldtimer. Tags im Museum ist echt was los. www.MagazinVIA.at

Literaturmuseum Altaussee Kur- und Amtshaus Fischerndorf 61, 8992 Altaussee 0664/444 10 69 www.literaturmuseum.at Rosegger-Geburtshaus Alpl Alpl 42, 8671 Alpl 03855/23 75 www.museum-joanneum.at Steirisches Feuerwehrmuseum Marktstraße 1, 8522 Groß St. Florian 03464/88 20 www.feuerwehrmuseum.at Weinbaumuseum & Vinothek Klöch Klöch 191, 8493 Klöch 03475/20 97 www.kloech.com

er kennt das nicht: Plötzlich zwickt es im Knie, das Kreuz tut weh, die Schulter schmerzt – und das sogar nachts. „Aber ich bewege mich doch genug, bin in meinem Job körperlich gefordert, gehe täglich mit dem Hund spazieren, wohne im dritten Stock ohne Lift ...“ All diese körperlichen Betätigungen haben eines gemeinsam: Die Belastungen sind einseitig und immer gleich. Ohne Ausgleich kommt es oft zu Überbelastungen und schmerzhaften Verschleißerscheinungen, die die Lebensqualität enorm einschränken. Wie man vorbeugen kann? Mit gezieltem Krafttraining nach einem individuell angepassten Trainingsplan vom Experten. Muskeltraining deshalb, weil es nicht nur die Muskulatur stärkt, sondern auch Sehnen, Knochen und Bänder davon profitieren und widerstandsfähiger werden. Gelenke werden stabilisiert und entlastet – so wird Verletzungen vorgebeugt und viele Wehwehchen verschwinden. Etwa 80 % aller Schmerzen im unteren Rücken können durch Training beseitigt werden. Sanftes Muskeltraining ist außerdem eine gute Sturz- und Verletzungsprophylaxe und das effektivste Mittel für mehr Selbstständigkeit und Lebensfreude im höheren Alter. Krafttraining gilt auch als Arthrose- und Osteoporose-Prophylaxe, wirkt sich positiv auf Herz-Kreislauf-System und Blutdruck aus und aktiviert den Fettstoffwechsel. Je mehr Muskulatur, desto mehr Energie brauche ich, um diese zu erhalten – und desto mehr Kalorien werden verbrannt. Mit sportlichen Grüßen Ihr Uwe Maninger, CEO INJOYmed Graz


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Fotos: Ralf Schmitt, Liss Heller, Harald Kopeter, Arno Fischbacher

Lange Nacht der Inspiration Ein kurzweiliger Abend inklusive Netzwerken auf hohem Niveau und zehn Top-Speaker, die inspirierende Kurzvorträge liefern – das erwartet die Besucher der Langen Nacht der Inspiration am 9. Oktober in Wien. Nach ihrer politischen Karriere machte sich Magda Bleckmann als Unternehmensberaterin einen Namen. Nach dem großen Erfolg des Events letztes Jahr in Graz lädt Bleckmann nun gemeinsam mit Netzwerk-Profi Liss Heller zur Langen Nacht der Inspiration in Wien. Gleich zehn hochkarätige Referenten, allesamt Mitglieder der „German Speaker’s Association” (GSA), halten an diesem Abend Kurzvorträge zu den unterschiedlichsten Themen rund um persönlichen Erfolg. Neben Bleckmann selbst, die über Netzwerken spricht, werden unter anderem Harald Kopeter („Storytelling im Business”) und Ralf Schmitt („10 Minuten Spontanität”) auf der Bühne stehen. Mehr Infos gibt es unter www.magdableckmann.at/leistungen/ lange-nacht-der-inspiration Foto: iStock/baramee2554

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Foto: Geba

GEWAPPNET. Mit dem steirischen Landeswappen zeichnet das Land Steiermark Aushängeschilder der steirischen Wirtschaft aus – wie die Teppichgalerie Geba, die am 13. Juni damit beehrt wurde. Übergeben wurde das Landeswappen von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, unter den rund 100 geladenen Gästen war auch der ehemalige steirische Landeshauptmann Franz Voves anzutreffen.

„Erfolg hat nur, wer etwas tut, während er auf den Erfolg wartet.“ Thomas Alva Edison

Foto: Energie Steiermark

Foto: Magda Bleckmann

KNAPP GOES GREEN. Mit 31. Juli wurde die Photovoltaikanlage im KNAPP-Headquarter in Graz feierlich eröffnet. Die hochmoderne Anlage entstand in enger Zusammenarbeit mit der Energie Steiermark und deckt den Stromgrundbedarf des Konzerns in Hart. KNAPP-CFO Christian Grabner (re.): „Für uns ein weiterer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit, denn wir verfolgen die Idee einer autarken Energieversorgung schon seit einigen Jahren.” Christian Purrer,Vorstandssprecher der Energie Steiermark (li.): „Bei der Anlage für die KNAPP AG wurde regionale Wertschöpfung großgeschrieben – Module und Wechselrichter sind ‚made in Austria’”.

Foto: Jugend am Werk

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JUBILÄUMSFEST. Am 21. Juni feierte Jugend am Werk Steiermark bereits 70-jähriges Jubiläum. Rund 700 Gäste nahmen am großen Fest in der Seifenfabrik in Graz teil, bei dem ein kreatives Feuerwerk aus Darbietungen von Jugend-am-Werk-Kunden und dem Ensemble des Theaters am Bahnhof präsentiert wurde.

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Die Macht der Geschichten

„Geschichten wecken mehr Interesse als alle anderen Kommunikationsformen.“

alexander Christiani, erfolgreicher Speaker, Coach, Marketingexperte und Leiter des Instituts für Storymarketing

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Warum effektives Marketing nicht mehr ohne Storys auskommt, wie selbst „langweilige“ Branchen mit Storymarketing Erfolg haben und warum Chefs selbst die besten Geschichtenerzähler sind, weiß StorymarketingGuru Alexander Christiani. Von Anja Fuchs

Fresh Content Congress 2019

In Ihren Seminaren sagen Sie, dass es Storytelling seit Tausenden von Jahren gibt. Storytelling gibt es seit mindestens hunderttausend Jahren. Geschichten waren für unsere Vorfahren die einzige Möglichkeit, Erfahrungen an den Stamm weiterzugeben. Storys haben – dazu gibt es heute bereits rund 850 wissenschaftliche Studien! – gegenüber anderen Kommunikationswerkzeugen einen wesentlichen Vorteil: Sie sind genetisch als Grunddenkmuster in unser Gehirn einprogrammiert. Kognitionspsychologen gehen davon aus, dass mindestens 70 Prozent unserer inneren Dialoge in Form von Storys stattfinden. Geschichten haben drei entscheidende Vorteile: Sie wecken mehr Interesse als alle anderen Kommunikationsformen, werden leichter behalten und schneller weitererzählt. Stichwort Mundpropaganda – immer noch die preiswerteste und beste Marketingunterstützung, die Unternehmen je bekommen können.

Donnerstag, 9. Mai 2019 Congress Graz www.fresh-contentcongress.com

Warum wird Storytelling bei den Marketingverantwortlichen erst jetzt richtig zum Thema? Die meisten Journalisten sind sich der Tatsache bewusst, dass ihre Veröffentlichungen ohne exzellente Storys beim Publikum nicht ankommen. Im Gegensatz zu Marketingverantwortlichen, von denen viele erst jetzt langsam nach und nach realisieren, wie mächtig Geschichten sind. Immer noch arbeitet ein großer Teil der Werbeagenturen sehr designorientiert und designgeprägt, ohne auf die Kraft von Storys zu setzen. Wir leben heute aber in einer Welt des digitalen Marketings und die Ergebnisse unserer Marketingkommunikation sind sehr schnell und sehr genau messbar. So zeigen viele ak-

Foto: lfS

Info

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Institut für Storymarketing Bad Münstereifel, Deutschland info@storymarketing-institut.de www.storymarketing-institut.de

tuelle Studien, dass eine storyfreie Kommunikation hinsichtlich der Conversion Rate viel schlechter funktioniert als Storykommunikation. Deshalb glaube ich, dass Agenturen nicht darum herumkommen, sich mit dem Thema Storys intensiv zu beschäftigen. Den Marketingverantwortlichen bleibt nun gar nichts anderes übrig, als sich zu erarbeiten, was gute Journalisten schon lange beherrschen. Täglich prasseln 5.000 bis 10.000 Werbe­ botschaften auf uns ein – die wenigsten schaffen es wahrgenommen zu werden. Wie hilft uns da eine Story? Das Interesse für Storys ist in jedem von uns präsent. Sie müssen zum Beispiel keinem Menschen sagen: „Ich erzähl dir jetzt eine Geschichte.“ Sie starten einfach: „Es war gestern Abend, viertel vor zehn, ich war allein zu Hause, plötzlich läutet es an der Haustür ...“, und schon wollen alle Zuhörer am Stammtisch hören, wie diese spannende Story weitergeht. Geschichten an sich sind schon der Aufmerksamkeitstrigger Nummer eins. Wer jemals der Kommunikation abends in der Gastwirtschaft gelauscht hat, weiß, dass dort eine Geschichte nach der anderen erzählt wird und die jeweiligen Zuhörer gespannt lauschen. Was unterscheidet Storymarketing von Content Marketing? Für mich ist Storymarketing so etwas wie Content Marketing 2.0, weil es deutlich übers Content Marketing hinausgeht. Es gibt da die sehr gute Grundidee von Joe Pulizzi, der den Begriff des Content Marketing einst geprägt hat: Wenn ein Unternehmen Experte in einem bestimmten Fachgebiet ist und kostenlos guten Content bietet, kann es so seinen Expertenstatus ausbauen und bei Kunden und Interessenten einen Goodwill aufbauen. Benötigen die Interessenten dann die Produkte bzw. Dienstleistungen des Unternehmens, ist man in der Auswahl weit vorne dabei und die Leute kaufen schließlich bei einem ein. So der gute Grundgedanke des Content Marketing hinsichtlich Markenbildung. Aber: Der Begriff Content Marketing ist auch gefährlich, weil er viele Leute in die Irre leitet. Es gibt weltweit 65


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„Marketingverantwortliche müssen sich erarbeiten, was gute Journalisten schon lange beherrschen.“ alexander Christiani

Zehntausende Professoren mit brillantem Fachwissen. Sie alle bieten ihren Studenten hervorragenden Content an. Trotzdem sind die meisten Hörsäle dieser Welt erstaunlich leer. Warum? Weil exzellenter Content allein noch kein Interesse weckt – noch nicht mal bei den Leuten, die in zwei Jahren ihr Diplom dort schaffen sollen. Deshalb ist auch die Erkenntnis des Kognitionspsychologen Jerome Bruner entscheidend: Werden Fakten – sprich guter Content – in eine Geschichte eingebettet, werden sie im Durchschnitt 22 Mal besser behalten! Deshalb finde ich, dass alle Content-Marketer Storytelling lernen und guten Content in gute Geschichten verpacken sollten. Storymarketing geht weit über den Ansatz des Content Marketing hinaus, weil wir durch Storys auch unsere Werte bzw. unsere Weltanschauung kommunizieren. Von Simon Sinek stammt die Aussage: Unsere Aufgabe als Unternehmer ist nicht, die Menschen zu suchen, die das Problem haben, das wir lösen können – sondern die Kunden zu finden, die dasselbe glauben wie wir. Denn diese stehen in Resonanz mit uns und kaufen deshalb aus dem Bauch heraus gerne bei uns. In diesem Sinn eine Marke mit authentischen Werten aufzuladen und diese authentischen Werte auch zu leben – das kann man durch Storymarketing stark fördern. Wer ist der beste Storyteller für das Unternehmen: Die Presseabteilung, die Werbeabteilung, die teure Werbeagentur oder bedarf es weiterer Spezialisten? Der beste Storyteller eines Unternehmens ist der Unternehmer, der Chef selbst. Als Beispiel möchte ich einen der größten Storytelling-Erfolge des 21. Jahrhunderts anführen – am Beispiel Volkswagen und Tesla. VW hat 30 Millionen Golfs verkauft und hat dann einen Hybrid-Golf auf den Markt gebracht, dieses Auto mit allen möglichen Marketing-Werkzeugen beworben und trotzdem im ersten Jahr im Schnitt nur klägliche 40.000 Exemplare verkauft. Im Vergleich dazu waren nach Elon 66

Fresh Content Congress 2019 Donnerstag, 9. Mai 2019 Congress Graz www.fresh-contentcongress.com

Musks Ankündigung des Volks-Tesla, des Model 3, am ersten Wochenende – also nach 48 Stunden! – mehr als 250.000 Autos weltweit vorbestellt, jeweils für eine Anzahlung von 1.000 Dollar bzw. Euro. Er hat also mehr als eine Viertelmilliarde eingesammelt, obwohl er klar kommuniziert hatte, dass die Fabrik, die diesen Tesla 3 erzeugen kann, zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch nicht gebaut war! Elon Musk hat aber kein Marketing im herkömmlichen Sinn betrieben – dafür hat er gar kein Budget. Trotzdem ist er mit seinem Konzept deutlich erfolgreicher, obwohl VW mit dem Golf an sich so eine starke Marke ist! Warum? Elon Musk hat schon vor der Gründung von Tesla eine zentral wichtige Botschaft in die Welt hinausgetragen: Wir müssen das Transportwesen des 21. Jahrhunderts revolutionieren, es emissionsfrei und autark machen und die Unfallzahlen in die Nähe von Null bringen. Jeder auf dieser Welt glaubt Elon Musk diese Botschaft. Noch dazu hat er Milliarden seines Vermögens eingesetzt, um sie zu realisieren. Wenn ein Unternehmen ohne eine solche Botschaft handelt (und für die Botschaft ist der Chef verantwortlich!), kann das

nicht funktionieren. Ein anderes Beispiel ist Claus Hipp, der sagt: „Dafür stehe ich mit meinem Namen“ – das hat sich nicht eine Agentur ausgedacht, das war sein persönliches Anliegen. Findet jemand als Unternehmer so eine Mega-Botschaft, formuliert und lebt sie, dann können ihn gute Storyteller, z. B. Journalisten, die ihr Handwerk gelernt haben, exzellent bei der Verbreitung dieser Botschaft unterstützen. Gutes Storytelling kann man sehr gut von Journalisten lernen. Ob man Journalisten in der eigenen Marketingabteilung ansiedelt oder extern zukauft, bleibt jedem selbst überlassen. Meiner Erfahrung nach sind Werbetexter in Agenturen nicht als Storyteller ausgebildet – meist bekommt man sehr viel bessere Storys um einiges preiswerter von guten Journalisten. Viele Unternehmer sagen: Ich hab ein langweiliges Produkt, ein Angebot, das zig andere auch haben ... Können wirklich alle Unternehmen Storyteller werden? Die Antwort lautet absolut und ohne jede Ausnahme: ja. Wie bereits erwähnt, besteht gutes Storytelling vor allem darin, die eigenen Werte sowie die eigene Wertephiloso-


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Foto: lfS/Philip Reichwein

alexander Christiani ist einer der bekanntesten deutschen PräsentationsCoaches, trainiert verschiedenste eliteVerkäufer-Klubs und ist Mitglied im Club 55 der erfolgreichsten Marketing- und Verkaufsexperten. Wer ihn live sehen möchte, sollte sich jetzt schon ein ticket für den Fresh Content Congress 2019 sichern. 9. Mai 2019, Congress Graz; tickets unter www.fresh-contentcongress.com

„Gutes Storytelling besteht vor allem darin, die eigenen Werte sowie die eigene Wertephilosophie zu kommunizieren.“

alexander Christiani

phie zu kommunizieren. Die sind natürlich individuell – jeder Unternehmer definiert seine Werte selbst. Diese Werte stehen schließlich in Resonanz mit einem Teil seiner Zielgruppe. Das sind dann genau die Menschen, die mit ihm als Unternehmer und seinen Produkten Geschäfte machen wollen. In unserem Haus gilt der Grundsatz: Erzähl mir die Geschichte deines Unternehmens, wie sie noch nie erzählt worden ist! Ich habe drei Beispiele von Unternehmern aus „langweiligen“ Branchen, bei denen sich Unternehmer oft entschuldigen, dass sie nichts zu erzählen haben. Wir haben etwa eine bayrische Bäckerei unterstützt, die die Story aufgebaut hat, Brot wie aus Großmutters Zeiten zu backen, mit nur vier Zutaten. Laut Gesetz sind rund 200 weitere Zutaten zugelassen. Die sind bei dieser Bäckerei an der Eingangstür aufgelistet und mit einem dicken X durchgestrichen, rechts davon die vier Zutaten für ihr Brot. Mittlerweile beliefern sie eine Reihe an TopGastronomen, Fernseh-Sterneköche usw. damit. Weiters das Beispiel eines Versicherungsmaklers, der vor ein paar Jahren ein kurzes Video auf seine Website geladen hat, in dem er erklärt: „Das sind die Ordner mit www.MagazinVIA.at

den Unterlagen meiner 352 Kunden. Mein Verständnis von gutem Service ist: Wenn Ihr Sohn beim Nachbar die Scheibe einschießt, brauchen Sie nichts anderes zu tun, als zum Handy zu greifen und mich zu informieren – ich nehme mir Ihre Unterlagen, sehe schwarz auf weiß, welchen Versicherungsschutz Sie haben, und erledige dann alles auf kurzem Dienstweg mit ein, zwei Anrufen bei den Ansprechpartnern Ihrer Versicherung. Weil ich das für mehr als 300 Kunden seit mehr als 20 Jahren mache, habe ich zu den meisten so einen guten Draht entwickelt, dass wir die meisten Fälle unbürokratisch und schnell in fünf bis zehn Arbeitstagen erledigt bekommen und Sie oder der Geschädigte das Geld auf dem Konto haben – anstatt das Ganze in wochen- oder monatelange Verhandlungen oder gar einen Rechtsstreit eskalieren zu lassen. Wenn das auch Ihr Verständnis von gutem Service ist, freue ich mich, für Sie den 353. Ordner mit Ihren Versicherungsunter-

lagen anzulegen.“ So etwas räumt mit dem Vorurteil auf, dass man ungewöhnlichen Service bieten muss, um eine Story zu liefern. Der entscheidende Punkt einer Story ist: Ich kann das, was alle anderen behaupten. Jeder sagt: Der Kunde steht bei uns im Mittelpunkt, er ist König, wir haben 5-Sterne-Service ... das sind Marketing-Beteuerungen, die glaubt niemand! Wenn ich aber eine Story habe, die das demonstriert und beweist, wird auf einmal ein ganz normales Marketingversprechen glaubwürdig – genau darum geht es. Und das funktioniert für alle Arten von Unternehmen. Wenn ich als Unternehmer tiefer in das Thema Storytelling eintauchen will – was sind die drei wichtigsten Schritte? Der erste Schritt ist: Erkennen, dass Storytelling lernbar ist. Steve Jobs etwa war schon vorher ein guter Marketer bei Apple. Dann flog er raus und ging zu Pixar, wo er mit John Lasseter, einem der größten Storyteller des 20. Jahrhunderts – der Mann, der „Findet Nemo“ und „Toy Story“ gemacht hat, zusammenarbeitete. Dessen Know-how, prägnante, klare Botschaften in Storys zu packen,

hat Steve Jobs nach seiner Rückkehr zu Apple mit Kampagnen wie „Think different“ gekonnt umgesetzt und so das Apple-Marketing revolutioniert. Die zweite Botschaft: Gutes Storytelling folgt einer Struktur. Schaut man sich konkret an, was John Lasseter von Steve Jobs gelernt hat, war das die Grundstruktur einer Heldenreise. Alle Mythen vom griechischen Altertum bis heute – von indianischen Kulturen bis hin zu den Eskimos – folgen der gleichen Grundstruktur einer Heldenreise, die Joseph Campbell als erster analysiert und beschrieben hat. Kurz zusammengefasst lautet die Struktur einer solchen Heldenreise: Ein Held hat ein Problem, trifft einen Mentor, bekommt einen Plan und geht auf die Reise. Der dritte wichtige Schritt beim Storytelling ist, die bisherige Marketingkommunikation zu verdichten. Zwischen Hollywood-Storys und Storys in der Unternehmenskommunikation besteht ein Unterschied. In Hollywood denkt sich Stephen Spielberg die Geschichte des weißen Hais aus, fragt sich, welchen Charakter er dem Hai zuschreiben soll, und so weiter und so fort. Ein Hollywood-Skript braucht Ideen. Als Unternehmer haben Sie 40 oder 400 Seiten zu Ihrem Marketing-Skript schon veröffentlicht! Sie brauchen also nicht die 401. Geschichte – sondern eine Anleitung, wie Sie die 400 Seiten Marketing, die Sie schon gemacht haben, prägnant in einer einzigen Hauptgeschichte mit einer klaren Botschaft verdichten. Das ist das Markenzeichen aller großen Marketer – weitere prägnante Beispiele sind Red Bull mit dem Slogan „Red Bull verleiht Flügel“ oder „Just do it“ von Nike. Gibt es ein Grundrezept oder eine Grundstruktur, auf der interessante und spannende Storys aufgebaut sind? Eine sehr erfolgreiche Grundstruktur ist das Blockbuster-Story-Skript: Man arbeitet zunächst mit den fünf Elementen der eben genannten Heldenreise und hilft dann dem Unternehmen, zu jedem der Elemente die gesamte bisherige Marketingkommunikation durch drei Filter zu führen und zu verdichten. So, dass eine kohärente Hauptgeschichte entsteht. Abschließend formuliert: Viele Unternehmer mit hochwertigen Produkten verlieren täglich gegen schlechtere Mitbewerber, die effektiver kommunizieren. Das menschliche Gehirn liebt Klarheit und hasst Verwirrung – deshalb kaufen wir alle nicht das beste Produkt, sondern ein gutes Produkt, das uns schnell einleuchtet. Für dieses schnelle Einleuchten ist nichts hilfreicher als eine kurze, knackige Geschichte, die unsere klare Botschaft auf den Punkt bringt. 67


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Lesestoff für helle Köpfe Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann. Das sehen wir genauso. Deshalb gibt es frisch aus der VIA-Redaktion: die besten Buchtipps für Gamechanger, Querdenker und alle, die gerne über den eigenen Tellerrand hinaussehen. Grafik: istock.com/triloks

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Karsten Kilian, Nils Pickenpack

Mehr Erfolg mit Marken­ kooperationen

Was macht die DNA erfolgreicher Marketingkooperationen aus? Wie schafft man echten Mehrwert für die eigenen Kunden? Wie lassen sich Marken zukunftssicher weiterentwickeln? Antworten darauf liefern Deutschlands führende Wissenschaftler und Praktiker im Bereich Markenkooperationen in diesem neuen Standardwerk. www.connectingbrands.de

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Was können wir tun, wenn wir von Internetlügen oder Cybermobbing betroffen sind? Wer macht die Zeitung und wem gehört sie? Darf ich alles glauben, was ich im Fernsehen sehe? Und wie verändern Fake News unsere Welt? Mit ihrem neuen Buch legen die Autoren einen kritischen Wegweiser durch unsere Medienwelt vor. www.czernin-verlag.com


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Wohin mit meinem Geld? Aktienfonds, Multi-Asset-Produkte und „grüne“ Anlagemärkte: Wohin sich der Geldanlage-Trend aktuell entwickelt und mit welchen Anlageformen man auch turbulente Kurswechsel sicher umschifft, verraten fünf Finanzexperten.

Foto: iStock/assalve

Von Anja Fuchs

www.MagazinVIA.at

Geldanlage. Ein Begriff, bei dem immer noch viele in erster Linie an das klassische Sparbuch oder den guten alten Bausparer denken. Was natürlich per se nicht falsch ist. Aber: In Zeiten niedriger Zinsen in Kombination mit einer stetig steigenden Inflationsrate wird das Geld bei diesen als ewig sicher geltenden Anlageformen wohl nicht wirklich mehr. Und so schnell werden die Zinsen Experten zufolge auch nicht steigen. Trotzdem: Immerhin planen mehr als 80 Prozent der Österreicher, ihr Kapital in irgendeiner Form anzulegen. Viele scheuen sich jedoch davor, dabei das sichere Terrain von Sparbuch und Bausparer zu verlassen und sich an risikoreichere Finanzprodukte wie Aktien, Fonds und Anleihen zu wagen. Die Aktionärsquote in Österreich liegt derzeit im einstelligen Bereich – im Vergleich zu Schweden mit 19, der Schweiz mit 20 und den USA mit 25 Prozent ist das relativ gering. Immer noch haftet Aktien der negative Ruf als „Zockerpapier“ an. Finanzprofis sind sich allerdings einig: Langfristiggesehen führt in der Geldanlage kein Weg an Aktien vor69


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Foto: Foto Hofer

Auch bei einem Kurswechsel an den globalen Finanzmärkten bleibt der Trend zu variablen Multi-AssetProdukten erhalten.“ Mag. Monika Jung Leiterin Wertpapiergeschäft Steiermärkische Sparkasse

bei. Wer einen Experten ans Werk und seine Produkte exaktauf persönliche Bedürfnisse und die Situation auf dem Finanzmarkt abstimmen lässt, braucht etwaige Turbulenzen nicht zu fürchten. Und: Auch für Kleinanleger und Einsteiger mit wenig Hang zum Risiko gibt es Fonds, bei denen man sein Geld professionell managen lassen kann und langfristig das Beste – bzw. möglichst viel! – daraus macht. In jedem Fall gefragt sind Geduld und etwas Ausdauer – und ein eingehendes Beratungsgespräch, um herauszufinden, welche Anlageform sich am besten für einen eignet.

Aufgrund der äußerst lockeren Geldpolitik der großen Notenbanken weltweit sind einige Anleger von eher risikoarmen Anlagen auf riskantere Anlageklassen umgestiegen. Da sich langsam, jedoch stetig nach vielen Jahren positiver Aktienmärkte und extrem niedriger Zinsen ein Kurswechsel an den globalen Finanzmärkten abzeichnet, stellen aktiv gemanagte, gemischte Produkte, auch Multi-Asset-Produkte genannt, weiterhin eine passende Vermögens-

Grüne Geldanlage

Ein Trend, der auch vor dem Finanzmarkt nicht halt macht, ist Nachhaltigkeit. Das Volumen nachhaltiger Anlageformen – etwa Fonds, bei denen ökologische, soziale und ethische Kriterien berücksichtigt werden – wächst und wächst. So gibt es beispielsweise die „Green Bonds“ – Anleihen, deren Geld nur für umweltbezogene Projekte eingesetzt werden darf. Noch mehr Tipps und Details zu aktuellen Kapitalanlage-Trends verraten unsere fünf Finanzexperten.

Foto: iStock/tibor13

veranlagung dar. In einem Umfeld mit leicht anziehender Inflation und darauf folgend leicht steigenden Zinsen fühlt man sich als Anleger in Aktienfonds und Aktien weiterhin gut aufgehoben, idealerweise in Form eines regelmäßig anlegenden Fonds-Ansparplanes. Ein passendes und auf den jeweiligen persönlichen, individuellen Veranlagungswunsch abgestimmtes Aktien-Anleihen-Mischverhältnis bieten aktiv gemanagte Dachfonds und eben Mischfonds. Die Thematik der Nachhaltigkeit nimmt bei sehr vielen Kunden einen immer höheren Stellenwert ein. Aufgrund der UN- und auch EU-Vorgaben bevorzugen Anleger Produkte, die nicht nur gut performen und einen auf den Finanzmarkt abgestimmten, positiven, risikoadjustierten Mehrwert liefern, sondern die eben auch Anleihen und Aktien auswählen, die ethischen, ökologisch-sozialen und nachhaltigen Kriterien entsprechen.

Rendite macht, wer auf sich selbst nicht hereinfällt. Die engagierte Anlagestrategie für Ihr Vermögen.

Gutes Geld. Seit Generationen.

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Foto: Rothwangl Photography

An Aktien führt in der langfristigen Kapitalanlage kein Weg vorbei.“ Mag. Wolfgang Ules Chief Investment Officer, Grawe Bankengruppe

Foto: Volksbank Steiermark AG

Das Zinsumfeld wird für Anleger zusehends schwieriger. Zu niedrigen Zinsen gesellen sich jetzt auch noch steigende Inflationsraten. An Aktien führt in der langfristigen Kapitalanlage somit kein Weg vorbei. Nicht nur für Einsteiger sind sogenannte „vermögensverwaltende Fonds“ eine gute Möglichkeit, um Geld in professionelle Hände zu legen und langfristig von den Kapitalmarktrenditen zu profitieren. Sie kombinieren Anleihen und Aktien in unterschiedlicher Zusammensetzung. Und bieten in der Regel für jeden Risikoappetit etwas. Viele sind auch schon für Kleinanleger zugänglich.

Ein Beratungsgespräch mit einem zertifizierten Anlageberater bringt eine umfassende Chancen-/ Risikoanalyse.“

Beratung funktioniert nur auf einer Ebene richtig gut: von Mensch zu Mensch.

Christian Huss, MBA B. A. Bereichsleitung Volksbank Steiermark

Das niedrige Zinsniveau und die aktuelle Situation an den Kapitalmärkten machen ein Umdenken in der Kapitalanlage notwendig. Eine breite Streuung und eine dadurch mögliche Risiko- bzw. Ertragsoptimierung können Anleger bereits ab kleinen Einmalerlägen bzw. laufenden Ansparungen mit Investmentfonds erreichen. Weitere Vorteile, wie die jederzeitige Verfügbarkeit und die Sicherheit in Form des gesetzlichen Sondervermögens, sprechen für professionell gemanagte Investmentfonds. Im Rahmen eines Beratungsgespräches mit zertifizierten Anlageberatern stehen eine umfassende Chancen-/Risikoanalyse und die Zusammenarbeit mit unserem Partner, der Union Investment, im Fokus.

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Foto: iStock/tibor13

Ulrike Rexeis, HYPO-LKH Deutschlandsberg

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Foto: Hypo Steiermark

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Ein Inflationsschutz ist mit konservativen Spar- und Anlageformen derzeit nicht möglich.“ Bernhard Türk Vorstandsdirektor Hypo Steiermark

Zehn Jahre nach der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise scheint sich die Weltwirtschaft von diesem Schock weitgehend erholt zu haben. In den USA und Europa herrscht fast euphorische Stimmung, und auch in den Emerging Markets ist eine Aufwärtsdynamik erkennbar. Ein Trend, der durchaus andauern könnte – einziger Knackpunkt sind die geopolitischen Störfeuer. Wie gehen Anleger mit diesem Umfeld um? Kurzfristige Anlagen am Geldmarkt, wie Sparbücher, sind weiterhin nicht attraktiv – die Realverzinsung ist seit einigen Jahren negativ und Sparer erleiden einen schleichenden Kaufkraftverlust. Experten gehen davon aus, dass zumindest bis 2019 der EZB-Leitzins – trotz positiver Wirtschaftsdaten – auf dem aktuell niedri-

gen Niveau gehalten werden soll. Auch bei länger laufenden Anleihen sind die Aussichten wenig rosig. Renditepotenziale gibt es bei Anleihen außerhalb des Euroraums (z. B. USD oder Emerging Markets) – hier gibt es deutlich höhere Zinsniveaus, allerdings auch höhere Risiken. Attraktive Ertragschancen bieten langfristig Aktien – nicht nur wegen des Kurspotenzials, sondern wegen der Dividenden. Aktuell bieten etwa europäische Aktien eine Dividendenrendite von 3 bis 4 %. Jedoch sollte man bei Aktien und speziellen Anleihen auf eine breite Streuung setzen: Viele unserer Kunden entscheiden sich derzeit für eine Veranlagung in sogenannte Strategiefonds aus unterschiedlichen Anlageklassen (Aktien, Anleihen und Rohstoffe), die gute Er-

tragschancen bei moderatem Risiko bieten. Gewitter an den Aktienmärkten führen bei solchen Veranlagungen lediglich zu gedämpften Kursschwankungen. Die Zusammensetzung dieser Anlageklassen hängt im Wesentlichen von den Vorgaben des Kunden ab. Soziale, ökologische und nachhaltige Kriterien werden berücksichtigt. Eine interessante Anlagevariante stellen aktuell Zertifikate auf Aktienindizes dar – damit kann man auch in seitwärts tendierenden oder gar fallenden Märkten interessante Erträge erwirtschaften. Ein Inflationsschutz ist mit konservativen Spar- und Anlageformen derzeit nicht möglich. Der Schritt in höherwertige Veranlagungen ist natürlich mit höheren Schwankungen verbunden. Geduld und Ausdauer sind somit bei Veranlagungen am Kapitalmarkt sehr wichtig. Bei mittelund langfristigen Geldanlagen sollte man neben der Einmalanlage regelmäßig investieren und günstige Kaufgelegenheiten konsequent nutzen.

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Foto: Krentschker

Wer einen konkreten, auf persönliche Ziele abgestimmten Plan hat, braucht Schwankungen nicht zu fürchten.“ Karl Freidl CEFA, Leiter Vermögensmanagement, Bankhaus Krentschker

Wenn man die täglichen Marktberichte liest, könnte man meinen, dass die Börsen in wilden Turbulenzen unterwegs sind: neue Zölle hier, Gegenmaßnahmen dort, die türkische Lira im freien Fall, US-Sanktionen gegen Russland und den Iran, Bomben in Syrien usw. An den Aktienmärkten herrscht trotzdem Ruhe – man kann sich zurücklehnen und die Aussicht auf steigende Kurse genießen. Laufende Meldungen

Foto: iStock/tibor13

guter Unternehmensgewinne bilden die Basis für steigende Kurse. Natürlich werden die Börsenkurse früher oder später wieder turbulentere Zeiten erleben. Schlussendlich aber werden Ihre Investitionen in die Weltwirtschaft über global gestreute Aktien dafür verantwortlich sein, dass Sie Ihre Ziele erreichen. Mit Schwankungen muss man immer rechnen – es stellt sich also die Frage, wie stark Sie in Aktien investieren wollen. Natürlich geht es bei Anleihen oder Immobilien in der Regel ruhiger zur Sache – dafür sind die Renditeerwartungen sehr gering. Man hört oft, dass die Aktienmärkte momentan so hoch sind. Es stimmt, Aktien waren schon einmal billiger. Das war aber zu einer Zeit, wo sie keiner haben wollte. Ein kla-

res Ziel und ein konkreter Plan sind in Sachen Finanzen ein absolutes Muss: Wo liegen meine finanziellen Ziele und wie kann ich diese erreichen? Rücken bei Korrekturen der Börsen sofort schlechte Meldungen in den Vordergrund, werden sogar die standhaftesten Investoren nachdenklich. Treten im Flugzeug Turbulenzen auf, können Sie nicht einfach aussteigen – ein Umstand, der auch an den Börsen genau richtig wäre! Als Investor müsste man das Glück haben, zwei Mal exakt den richtigen Zeitpunkt zu treffen – einmal beim Kaufen und dann wieder beim Verkaufen. So erreichen Sie Ihre finanziellen Ziele aber mit fast an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nie. Wer hingegen einen konkreten, auf persönliche Ziele abgestimmten Plan hat, braucht Schwankungen nicht zu fürchten – im Gegenteil, er hat die Zeit und den Zinseszinseffekt auf seiner Seite und kann ganz entspannt bleiben. So wie Sie auf Ihrem Flug in den Urlaub einen Piloten haben, der Sie gut und sicher durch Turbulenzen bringt, funktioniert das in Sachen Geldanlage am besten mit einem Finanzexperten.

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Glanzvolle Streiflichter – Events am Flughafen und rundum.

EasyJet startet die Flugverbindung Graz–Berlin

Foto: © Flughafen Graz

Foto: © Flughafen Graz

Foto: © Kulturvermittlung Steiermark

Fotos: © Foto Fischer

Seit 4. August fliegt die britische Fluggesellschaft easyJet direkt von Graz nach Berlin. Vorerst geht es drei Mal, ab Ende Oktober vier Mal pro Woche in die deutsche Bundeshauptstadt. Die Crew der easyJet wurde beim Erstflug am Flughafen Graz von Mag. Jürgen Löschnig, Vertreter der Holding Graz (1. v. li.), Klubobfrau Daniela Gmeinbauer, Vertreterin der Stadt Graz (2. v. li.), Mag. Gerhard Widmann, Geschäftsführer des Flughafen Graz (4. v. re), sowie Russ Smith, Ground Operations Manager Germany & Austria der easyJet (1. v. re.), in Empfang genommen.

Treffen der Flughäfen

Terra Mirabilis

Besuch des russischen Präsidenten Putin

Im Juli war Graz Nabel des Flugverkehrs im deutschsprachigen Raum. Im Fachausschuss Verkehr des Flughafenverbandes ADV (Arbeitsgemeinschaft der dt. Verkehrsflughäfen) besprachen 20 Geschäftsführer und Flughafenvertreter Lösungsansätze für die Herausforderungen der Luftfahrt.

Andrej Perkos Bildzyklus zeigt beeindruckende und überraschende Fotoarbeiten, die im Gebiet des Slano-Blato-Erdrutsches entstanden sind. Die Ausstellung wurde von Branko Lenart, David Kranzelbinder (Kurator), Andrej Perko (Künstler) und Dir. Mag. Gerhard Widmann eröffnet.

Für wenige Stunden stand der Flughafen Graz gemeinsam mit der Südsteiermark im Fokus des Medieninteresses. Im Zuge des Präsidentenbesuchs kamen mehrere Flugzeuge mit verschiedenen Delegationen, Equipment etc. nach Graz. Auf dem Flugfeld bot sich damit ein nicht alltägliches Bild.

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Bezahlte Anzeige • Foto: Wolf / Flughafen Graz

Im Überblick ABFLUG | DEPARTURES

GENERAL AVIATION

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Check-in Counter

1

General Aviation Center

3

Passkontrolle | Passport Control

2

VIP-Raum | VIP-Lounge

4

Sicherheitskontrolle | Security Control

3

Passkontrolle | Passport Control

18

Abflug | Departure Schengen

4

Sicherheitskontrolle | Security Control

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Abflug | Departure Non-Schengen

19

Gates

9

Information

1

2 3

Bankomat | Cash Dispenser

8

OBERGESCHOSS | FIRST FLOOR

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ERDGESCHOSS | GROUND FLOOR

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8 4

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Verkehrsabfertigung Traffic Handling

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17 4

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CAR RENTAL

BUS

3

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5

BAHN RAILWAY

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ANKUNFT | ARRIVALS

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Ankunft | Arrival Schengen

6

Steiermärkische Sparkasse | Bank

21

Kinderspielplatz | Playground

10

Serviceschalter | Service Counter

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VIP-Lounge

9

Ankunft | Arrival Non-Schengen

11

Dienstleistungen | Services

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Aussichtsterrasse | Viewing Platform

3

Passkontrolle | Passport Control

12

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Restaurant Globetrotter

7

Zoll | Customs

Reisebüros, Veranstalter | Travel Agencies, Tour Operators

25

Galerie | Gallery

SERVICE

5

Café

www.flughafen-graz.at

14

SPAR Supermarkt | Supermarket

15

Fluggesellschaften, Ticket-Counter | Airlines

17

Heinemann Duty Free

Konferenzräume | Conference Rooms 1/2/3/4

Internet-Terminals Stiegenaufgang | Staircase to First Floor Lift | Elevator


FRESH CONTENT

CONGRESS 2019

Neue Wege für Sales und Marketing

Donnerstag, 9. Mai 2019 9.00 – 20.30 Uhr Congress Graz

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Der Fresh Content Congress bringt Ihnen … ... frische Ideen für Ihr Business ... Inspiration, um andere oder neue Wege zu gehen ... neue Sichtweisen und öffnet Ihnen Ohren und Augen

6 SPEAKER

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THEMEN

Prof. Dr. Peter Filzmaier / Dr. Magda Bleckmann / Thorsten Havener / Andreas Buhr / Alexander Christiani / Harald Kopeter


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