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Joanneumring 6/2 8010 Graz
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Das steirische Magazin für Reisen, Kultur, Genuss und Wirtschaft, Ausgabe 3/2019, VP € 4,50; P.b.b., 16Z040811 M
rohani.at teppiche schloss kornberg
Foto: Wikimedia Commons
Prolog
Die Wahrheit kommt aus dem Brunnen, um die Menschheit zu beschämen. Gemälde von Jean-Léon Gérôme, 1896
In den Kleidern der Wahrheit Laut einer Legende aus dem 19. Jahrhundert treffen sich eines Tages die Wahrheit und die Lüge. Die Lüge sagt zur Wahrheit: „Heute ist ein wunderbarer Tag!“ Die Wahrheit blickt zum Himmel und seufzt, denn der Tag war wirklich schön. Sie verbringen viel Zeit miteinander und kommen an einem Brunnen vorbei. Die Lüge sagt zur Wahrheit: „Das Wasser ist sehr schön,
lass uns gemeinsam ein Bad nehmen!“ Die Wahrheit, wieder skeptisch, testet das Wasser und entdeckt, dass es wirklich sehr schön ist. Sie ziehen sich aus und baden. Plötzlich springt die Lüge aus dem Wasser, zieht die Kleider der Wahrheit an und rennt weg. Die wütende Wahrheit kommt aus dem Brunnen und rennt überall hin, um die Lüge zu finden und ihre Kleider zurückzubekommen.
Die Welt, die nun die nackte Wahrheit sieht, wendet ihren Blick mit Verachtung und Wut ab. Die verzweifelte Wahrheit kehrt in den Brunnen zurück und versteckt sich darin. Seitdem reist die Lüge – wie die Wahrheit gekleidet – um die Welt und wird so den Bedürfnissen der Gesellschaft gerecht. Denn diese will auf keinen Fall der nackten Wahrheit begegnen.*
* Blogbeitrag aus: 151 Storys – von Harald Kopeter, FRESH CONTENT | www.151storys | www.haraldkopeter.com www.MagazinVIA.at
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10 NIZZA Weit mehr als Salade niçoise
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14 NORDSEE Moin aus St. Peter-Ording
Sommerloch dem Ende zu, steigt
18 GUATEMALA Im Land der Maya
geht es gestärkt in den Herbst. Eine Zeit, die seit eh und je im Zeichen der Ernte steht. Was wir in dieser Ausgabe für Sie geerntet haben? Einzigartige Storys! Und da wir in unserer Redaktion der Meinung sind, dass geschichtentechnisch „immer noch eins geht”, lautet das Motto dieser Ausgabe: Sternhageltoll (viel besser als sternhagelvoll nämlich!). So unendlich wie das Universum mit all seinen Sternen sind zum Beispiel die entdeckenswerten Plätze unseres Planeten, von denen wir diesmal drei sehr unterschiedliche näher unter die Lupe nehmen: Guatemala, Nizza und die Nordseeküste. In Sachen Kulinarik frönen wir diesmal dem Naturwein, der urig-kreativen Küche aus dem Ennstal und der asiatischen Kochkunst in Graz. Neben einem Ausflug in eine steirische Alpaka-Wollwerkstatt (ja, es wird wieder kalt!) und zum Biken nach Südtirol entführen wir Sie in die heimische Kunstszene inklusive der sehenswertesten Galerien. Wie man sich im Business die Sterne vom Himmel holt? Das erfahren wir beim „think. digital. NOW!”-Congress in Graz – mehr dazu im Mittelteil dieses Hefts. Herzlichst Ihr Harald Kopeter, Herausgeber VIA
TA S T E 26 NATURWINZER Wein ohne Schnickschnack 30 STÄBCHENWIRTSCHAFT Asien in Graz 34 MUH! Kaffeetrinken im Kuhstall 59 MAHLZEIT Der Gastro- & Szene-Guide Graz 60 FAMILIENBANDE Der Grafenwirt im Ennstal
Foto: Tina Veit-Fuchs
Nach dem Energietanken im Urlaub
Foto: aiola / Miss Cho
eigt sich das klassisch-ruhige
allerorts wieder der Tatendrang.
Backstage
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Harald Kopeter
TOUCH 64 SÜDTIROL Fixstern im Bike-Universum 68 FRAU WOLLE Kuscheliges aus Alpaka
MOVE 72 GALERIEN-GUIDE Kunst in der Steiermark 78 ERMI OMA aka Markus Hirtler im Talk Foto: Artelier Contemporary
Editorial
Foto: Mesa
80 GEIGENHIMMEL Steirische Konzertkultur
TRADE 35 CONGRESS Alle Infos zu think. digital. NOW! 84 ABSAHNEN Geldanlage mit Erfolgsgarantie
VIA-AIRPORTJOURNAL GRAZ, das Magazin für Reisen, Genuss, Kultur und Wirtschaft Herausgegeben mit Bewilligung der Flughafen Graz GmbH, A-8073 Feldkirchen Medieninhaber: Corporate Media Service GmbH, Joanneumring 6, 8010 Graz,Tel. 0 316/90 75 15, office@cm-service.at Herausgeber/Geschäftsführer: Harald Kopeter, harald.kopeter@cm-service.at Mitarbeiter/innen dieser Ausgabe: Anja Fuchs, Claudia-Rief-Taucher, Günter Spreitzhofer,Tina Veit-Fuchs Produktion: Styria Media Design GmbH & Co KG, www.styriamediadesign.at, Art Direction: Brigitte Figura Trotz sorgfältiger Bearbeitung wird keine Haftung für etwaige Fehler übernommen. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Zur leichteren Lesbarkeit wird das generische Maskulinum verwendet. Sämtliche verwendete Begriffe beziehen sich jedoch wertfrei auf beide Geschlechter. Die Verwendung der Texte und Bilder, auch auszugsweise, ist ohne Zustimmung des Herausgebers urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt auch für die Vervielfältigung, Übersetzung und für die Verbreitung mit elektronischen Systemen.
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Fotos: Helmut
Fuchs
it stürmischen Bedingungen hatte Anja Fuchs aus der VIA-Redaktion gerechnet, als sie sich Mitte August in Richtung Norden aufmachte. Im friesischen Flachland rund um St. Peter-Ording gibt es schließlich keine Berge, die sich dem Wind in den Weg stellen könnten – dafür jede Menge Strand und die raue Nordsee. Eigentlich der perfekte Abenteuerspielplatz, um sich als leidenschaftliche Kitesurferin mal so richtig austoben zu können. Mit Betonung auf eigentlich. Denn statt Stürmen, die nicht nur den zahlreichen Schafen vor Ort die Frisur durcheinanderwirbeln, gab’s windstille 30 Grad und Sonne satt. Da soll noch einmal einer sagen, im hohen Norden gebe es bloß „Schietwetter”... Immerhin blieb durch die Kitesurf-ungeeignete Witterung mehr Zeit für Kulinarik (auch Flüssiges) und die Inspektion der charmanten Küstenlandschaft. Das Ergebnis: ein ausführlicher Reisebericht aus St. Peter-Ording (ab S. 14).
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ob in der altstadt alfama oder in den Stadtvierteln Bairro alto und Baixa, Lissabon strotzt vor gemütlichen Bars und Cafés, lässigen Klubs und wunderschönen Galerien.
Fernweh im Winter?
Wollen Sie jetzt auch dorthin, wo der Hals nicht kratzt, kein Herbstwind weht und die Meerluft an den vergangenen Sommer erinnert? Ein Ausblick auf die spannendsten „Winterwonderlands“. Nach dem Sommer ist vor dem Sommer. Ja, okay, Sie haben recht, erst kommt der Herbst und ihm folgt der Winter. Aber was würden Sie dazu sagen, wenn wir der kühlen Jahreszeit ganz einfach ein Schnippchen schlagen? Nur wenige Kilometer vom Grazer Stadtkern entfernt findet sich die Lösung dafür. Der Flughafen Graz ist die ideale Prävention für Ihren etwaigen Herbst-Winter-Blues und ein Blick auf den Winterflugplan stärkt garantiert Ihr Immunsystem. Vor allem dann, wenn Sie zum Beispiel mit Istanbul liebäugeln. Die Stadt am Bosporus lädt an kühlen Tagen nicht nur zu einem türkischen Çay oder Kaffee. Per Linienflug erreicht man über 3.000 Moscheen, Paläste und Herrenhäuser und bestaunt bei milden Temperaturen mitunter das antike UNESCO-Weltkulturerbe Troja. Unterwassersportler und Fans des Roten Meers freuen sich wahrscheinlich über drei durchgehende Charterketten nach Ägypten – eine nach Marsa Alam, zwei nach Hurghada. 6
Noch mehr Leidenschaft und Lebensfreude tankt man in Lissabon, Portugals Hauptstadt und die Heimat des Fado. Schmale Gassen, bunte Farben, traditionsreiche Kultur und weiche Klänge machen heimatliche Nebelschwaden vergessen. Besonders charmant ist eine Fahrt mit der Straßenbahnlinie 28E über die kurvigen Hügeln der Stadt und an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbei.
Koffer voller Vorfreude
Besonders in der Vorweihnachtszeit locken viele Destinationen mit außergewöhnlichem Lichterglanz. Amsterdam hält beispielsweise unzählige festlich geschmückte Häuser, Romantik an den Ufern vereister Kanäle und bezaubernde Weihnachtsmärkte parat. Mit einer Tüte warmer gebrannter Mandeln spaziert man an den Grachten entlang und taucht in ein Meer aus glanzvollen Lich-
airport
CHE CKIN a i rpor tintern Ein Mekka für Leseratten: Die Stadtbibliothek Stuttgart tut einiges dafür, um ihre Besucher nicht nur mit über 500.000 verschiedenen Medien zu versorgen, sie stellt auch gleichzeitig einen treffpunkt im urbanen Umfeld dar.
Winterflugplan 2019/20 Sonderflüge 31. oktober bis 3. November 2019: Lissabon 17. bis 24. November bzw. 24. November bis 1. Dezember 2019: Boa Vista und Sal. Kapverdische Inseln (mit TUI und Gulet) 10. März 2020: Genf Durchgehende Ferienflüge: Hurghada (2-mal/Woche) Linienflüge: Amsterdam (6-mal/Woche) Berlin (3- bis 4-mal/Woche) Düsseldorf (14-mal/Woche) Frankfurt (26-mal/Woche)
Istanbul (4-mal/Woche) München (34-mal/Woche) Stuttgart (9-mal/Woche) Wien (27-mal/Woche) Zürich (6-mal/Woche)
im Winter die Schönheiten istanbuls erkunden und den Sommer verlängern. Grachten, so weit das auge reicht. amsterdam punktet mit seinem ganz eigenen Charme und bunter Vielfalt.
tern ein. Tipp: In der Ice Village nahe dem Museumplein lässt es sich wunderbar eislaufen. Wer nicht ganz so weit in die Ferne schweifen möchte, entdeckt das deutsche Stuttgart bei einem Glühwein und Käsespätzle. Ab 27. November finden dort wieder die Stuttgarter Glanzlichter statt: Eine spektakuläre Lichtershow auf dem Schlossplatz und die stimmungsvolle Illumination der Königstraße lassen die Innenstadt in den Winterwochen imposant erstrahlen. Alles leuchtet und das mit 100 Prozent Ökostrom! Mit den vielen Linienflügen zu großen Umsteigeflughäfen wie z. B. München, Frankfurt oder Wien gibt es zudem unzählige weitere Möglichkeiten, das Fernweh zu stillen. www.MagazinVIA.at
Mag. Gerhard Widmann, Direktor des Flughafens Graz
Umweltschutz am Flughafen Klima- und Umweltschutz sind in aller Munde. Wie wird die Thematik auf dem Flughafen Graz gehandhabt? Widmann: Wir verfolgen das Thema seit vielen Jahren konsequent – sichtbar festgehalten wird das durch die 21. Ökoprofitauszeichnung, die wir im Juli 2019 entgegennehmen durften. In welchen Bereichen des Klima- und Umweltschutzes ist der Flughafen vor allem tätig? Widmann: Jeder, der auf den Flughafen kommt, vor allem am Abend, stellt fest: Licht spielt eine große und wichtige Rolle. Daher haben wir im Bereich der Beleuchtung (Terminal, Vorfeld, Piste und Runways, sonstige Gebäude) seit einigen Jahren konsequent auf LEDs umgestellt – mit dem Ziel der CO2-Reduktion bzw. um die Energieeffizienz zu steigern. Nebenbei probieren Sie auch immer wieder etwas Neues aus, wie wir vor Kurzem mit Erstaunen beim Abflug auf dem Vorfeld erlebt haben. Widmann: Sie sprechen die beiden elektrisch betriebenen Fluggasttreppen an; sie sind mit Solarpanelen ausgestattet und mussten seit der Anschaffung im Frühjahr 2019 kaum aufgeladen werden. Die Erfahrungen sind bisher wirklich sehr gut. Und schließlich hat auch „tim“ Einzug am Flughafen gehalten ... Widmann: Das Car-Sharing-Modell „tim“ der Holding Graz hat nun auch einen Standort am Flughafen. Insgesamt stehen derzeit in Graz 50 „tim“Autos, davon 16 E-Autos, zur Verfügung, zwei davon am Flughafen Graz. Das Angebot soll vor allem Fluggäste ansprechen, die Leihwagen während des Urlaubs bzw. für Ausflüge nützen möchten. Unabhängig vom Car-Sharing gibt es übrigens schon seit Längerem mehrere E-Tankstellen auf den Parkplätzen des Flughafens. 7
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„Glücklich ist, wer sich bei Sonnenuntergang auf die Sterne freut.“
Foto: Helmuth Rier
adalbert ludwig Balling, deutscher autor
SterNDal SCHaUN. Dass ein aufenthalt im alpinhotel Pacheiner sternhageltoll ist, daran besteht kein Zweifel. Immerhin kann man sich hier, auf 1.900 Meter Höhe auf der Gerlitzen, nach einem actionreichen tag am Berg und entspannten abend im Gipfel-Spa in der hauseigenen Sternwarte ins all beamen – zumindest gefühlt. www.pacheiner.at
„Und, wie war dein Urlaub so?“ „Sternhageltoll!” Wäre es nicht schön, das nach jedem unserer Trips behaupten zu können? Die VIA-Redaktion kann helfen – mit galaktisch guten Travel-Tipps rund um den ganzen Planeten.
Foto: Davide Perbellini
HIMMlISCHe PerSPeKtIveN. Bei dieser aussicht will man wohl so schnell nicht mehr weg. Zu finden im eco-Hotel Saltus, das über eine Seilbahn mit der Stadt Bozen verbunden ist und wo man neben Natur pur auf luxuriöse Schlichtheit setzt. Cool: Die Yogalehrerin des Hotels ist gleichzeitig Sommelière. Na dann ommmh – äh, prost! www.hotel-saltus.com
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Fünf Sterne für Berlin Konzerte, Kunst, Ausstellungen, Fashion-Shows, Präsentationen und Seminare – all das erwartet einen im megahippen nhow-Designhotel in Deutschlands Hauptstadt. Aber keine Sorge: Ebenso gemütliche wie stylishe Betten gibt es natürlich auch. nhowhotels.com
Foto: Marriott International, Inc.
Foto: @ nhow Berlin/Mattias Hamrén
TEX-MEX MEETS KULTUR. Scharfe Tacos, dazu chillig-karibische Wohlfühlatmosphäre, das Ganze gewürzt mit kulturellen Schätzen aus dem Erbe der Maya. Klingt nach einem gelungenen Reiserezept! Dazu serviert die Riviera Maya türkisblaues Wasser und weiße Strände. Wer wohnen will wie im Bild, kann das im Ocean Riviera Paradise: www.ocean-hotels.net
KANADISCH, STYLISH, GUT. Wer auf zentral gelegene Boutique-Hotels im Vintage-Style steht und noch dazu einen Trip nach Montreal geplant hat, ist im Renaissance Montreal Downtown richtig. Sightseeing-Tipps: der unterirdische Stadtteil namens Réso und die Île de Montréal. www.mariott.de
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Coup de cœur
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... bedeutet so viel wie „Liebling“ und ja, Liebkosungen rutschen in Nizza und Umgebung durchaus über die Lippen oder bleiben gar am Gaumen hängen. Ein azurblauer Blick auf die östliche Côte d’Azur. Von Tina Veit-Fuchs
Foto: Tina Veit-Fuchs
travel
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Kunst am Meer: antibes beheimatet hoch über den Klippen das PicassoMuseum.
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linke Seite: Der Hafen von Menton. Oben: der Gedeckteller im derzeit weltbesten restaurant Mirazur. Darunter: das Flair von Èze.
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Fronkreisch. Baguette und Käse, Haute Couture und Baskenmütze. Wer an die französische Riviera denkt, mag vorschnell mit landestypischen Stereotypen liebäugeln. Klar, jedes Klischee enthält bekanntlich ein Fünkchen Wahrheit, aber dennoch: Die Côte d’Azur ist weitaus mehr als das Schauspiel von paradiesischem Luxus, Jacht-Prominenz und virtuoser Selbstinszenierung. Szenenwechsel. Ein kleiner, malerischer Fischerhafen, ein mittelalterliches Dorf und ein Renoir-Museum. Wir finden uns in Cagnes-sur-Mer wieder. Einst entstand aus einer kleinen Siedlung auf einem etwa 75 Meter hohen Bergkegel unmittelbar an der Küste dieses einfache Dorf mit dem Namen „Onépe“, das spätere Cagnes-sur-Mer. Kaum zehn Autominuten vom Flughafen www.MagazinVIA.at
Nizza entfernt liegt an den Wänden der Festung Cagnes-sur-Mers das bezaubernde Château Le Cagnard (lecagnard.com). Charmant gelegen in den verwinkelten Gassen der Altstadt, die für SUVs definitiv untauglich ist, genießt man hier nicht nur den Blick aufs Meer, sondern ein äußerst bemühtes Service und die herrlich ruhige Lage. Am Platz nahe der Burg, in der sich das Renoir-Museum befindet, tastet sich die Zunge an den Geschmack von regionalem Roséwein heran, während Familien nahe den Gastgärten Boule, die französische Art des bekannten Adria-Boccia, spielen und danach bei Le Jimmy’s Pizza bestellen, die so hauchdünn ist wie Plissee auf gebräunter Sommerhaut (lejimmys.fr). Französischer wird’s am Teller gleich ums Eck bei Pascale und Philippe Loose in ihrem Restaurant
auf dem schwarzweißen Pflaster von Nizzas Hauptplatz, der Place Masséna, tummeln sich Kosmopoliten, Kaffeeliebhaber und Schaulustige.
„Fleur de Sel“ (restaurant-fleurdesel.com). Shoppingtipp: Das Shoppingcenter „Polygone Riviera“ in der Venue des Alpes zählt zu den renommiertesten Einkaufsmalls in Europa. Hier shoppt man unter freiem Himmel in einer großzügig angelegten Shoppingstadt. Zum Verschnaufen bietet sich ein Besuch in der Boutique „Madame Monsieur“ an, die gleichzeitig ein Café und Friseurladen ist (madamemonsieur.com). In der Nähe befindet sich auch eine mondäne Pferderennbahn mit über sechzig Hektar und recht netten Wanderwegen.
Oasen der Kunst
Dass die Côte d’Azur Künstler immer schon begeisterte, ist bekannt. Auch Cagnes-surMer beherbergt einige Galerien. Die wohl unterhaltsamste ist das Atelier Place 11
H Graz Jakominiplatz Bis zu 32 Verbindungen täglich, Haltestelle direkt vor dem FlughafenGebäude Fahrzeit: ca. 20 Minuten
S-Bahn S5 Graz Hauptbahnhof Bis zu 64 Verbindungen täglich, 500 Meter Fußweg von/zur Bahnstation (witterungsgeschützt) Fahrzeit: 13 Minuten
Tickets für 1 Stunde € 2,50* für 24 Stunden € 5,50* Gültig in der Zone 101 jeweils inkl. Stadtverkehr Graz (* ab 1. Juli 2019) oebb.at/steiermark | www.postbus.at www.verbundlinie.at BusBahnBim-App (für Android + iOS)
Käse, Käse, Käse und frische Pasta bekommt man in der Fromagerie l’Etable in Antibes.
Grimaldi von Jacqueline Matteoda. Die redselige Künstlerin interagiert vorrangig mit Papier und erzählt gerne von den augenzwinkernden Botschaften ihrer Werke. Noch mehr Künstlerisches gibt es in SaintPaul-de-Vence zu entdecken. Der kleine Ort im Hinterland der Côte d’Azur liegt seit 2000 Jahren auf einem sanften Hügel oberhalb von Nizza und hatte auf hochkarätige Künstler wie Marc Chagall eine magische Anziehungskraft. Hier atmen Kunst und Geschichte im Gleichklang und ein Besuch des viel gerühmten Hotel-Restaurants Colombe d’Or bringt einem Chagalls Esprit noch näher. Die Speisesäle sind wahre Prunkstücke, denn sie alle waren hier: Picasso, Matisse, Léger, Braque und eben auch Chagall. Wer Französisch spricht, lauscht bei einer Führung durchs Haus alten Legenden und ergötzt sich an den Orangen- und Zitronenbäumen im Garten. Picasso liebte übrigens auch Antibes. Wenig verwunderlich, dass dort seit 1966 das Picasso-Museum steht, das dem Künstler noch zu Lebzeiten gewidmet wurde. 23 seiner Werke, die er in Antibes gefertigt hat,
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Bus 630/631
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Flughafen Graz
Ein Salade niçoise ist eigentlich Pflicht in Nizza. Wer nicht auf Grünzeug steht, isst Sardinen und Baguette am Strand.
sind auch heute noch der Grundstein der Museumssammlung.
Chapeau!
Eine Fahrt mit dem Zug – preislich durchaus okay – entlang der Küste, zum Beispiel in die Zitronenhochburg Menton, führt vorbei an filmreifen Kulissen und oscarwürdigen Perspektiven. Das vermutlich schönste Panorama erlebt man bei einem Zwischenstopp in Èze, kurz vor Monaco. Der spektakuläre Blick auf die Steilküste und das Mittelmeer ist nur eines der Highlights. Das Dorf selbst ist klein, aber trotzdem kann man hier stundenlang am Kopfsteinpflaster spazieren und in den engen Gassen nach ausgefallenen Fotomotiven suchen. Wer den felsigen Pfad nach Èze Village entlangwandert, kann eine herrli-
„Socca de Nice, ein flacher Fladen aus Kichererbsenmehl, Olivenöl, Salz und Wasser – traditionell nur mit schwarzem Pfeffer gewürzt.“
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Kitschig schön und mit viel Prominenz besetzt: Cap d’Antibes.
Der kleine Badeort Juan-les-Pins ist im Sommer ein Hotspot, im Herbst und Winter ideal für Strandspaziergänge.
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che Aussicht auf die Gärten genießen, die das Luxushotel Chateau de la Chevre d’Or umgeben (chevredor.com). Auch in dieser malerischen Umgebung haben sich zahlreiche Kunsthandwerker niedergelassen und preisen ihr Schaffen an. Viele der kleinen Läden befinden sich in höhlenartigen Shops direkt am Fels. Am besten, man reist schon morgens an, dann ist es noch ruhiger und man inhaliert den malerischen Charme des Dörfchens fast ganz exklusiv für sich. Tipp: Am 12. und 13. Oktober 2019 ist Èze Gastgeber von Gourmand’Eze, einem Festival, bei dem Sterneköche und Künstler aus ganz Europa zusammentreffen und gemeinsam ihre Talente zelebrieren. Der Eintritt zum Festival ist frei, angebotene Workshops sind aber kostenpflichtig (lesgourmandeze.com). Angekommen im entspannten Menton, staunt man erst mal über das italienische Flair und die warme Brise des Grenzortes. Für den kleinen Genuss besorgt man sich am Markt preiswertes „Socca de Nice“, einen flachen, sättigenden Fladen aus Kichererbsenmehl, Olivenöl, Salz und Wasser – traditionell nur mit schwarzem Pfeffer gewürzt. Authenwww.MagazinVIA.at
tisch, aber um Welten luxuriöser ist ein Besuch im Mirazur, dem aktuell besten Restaurant der Welt (mirazur.fr), ausgezeichnet mit drei Michelin-Sternen und auf Monate ausgebucht. Küchenchef Mauro Colagreco kredenzt hier u. a. fangfrische Scampi mit Pfirsich und Verbene, Zwiebeltarte mit geräucherter Heringcreme oder Taube mit wilden Erdbeeren, Dinkel und Schafgarbe. Retour in Nizza ist man weitaus schneller wieder dran an landestypischen Klischees, pastellfarbenen Stadtvillen und sonnenverwöhnten Promenaden. Typisch bummelt man montags den ganzen Tag über den Trödelmarkt auf dem Cours Saleya. Nach dem Stöbern durch hochwertige Ware freut man sich über einen Bistrobesuch im „La Part des Anges“ (lapartdesanges-nice.com) – ein rustikal-origineller, fantastischer WeinHotspot mit täglich wechselnden Gerichten und Köstlichkeiten direkt vom Markt. Bei einem Nizza-Kurztrip empfiehlt sich das Hotel Villa Rivoli: garantiert nicht für Hotelhochburg-Liebhaber (villa-rivoli.com) und dennoch in Fußweite der azurblauen Versuchung.
Inklusivleistungen: 1 Übernachtung in einer Suite inkl. Frühstück | Garagenparkplatz | Art Gutsche Wein Ihrer Wahl: Gelber Muskateller la passione, Grüner Veltliner Athos, Grüner Veltliner Malediven, Grüner Veltliner weißes Pferd oder Zweigelt Totenkopf | Stadtpläne für Entdecker | late c/o bis 13:00 Uhr | Sauna | Kostenloses WLAN im gesamten Hotel
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Deutschlands größte Sandkiste 2000 Fußballfelder Strand, der wohl berühmteste Leuchtturm der Nation und dazu der frischeste Fang aus der rauen Nordsee: ein herzhaftes Moin aus St. Peter-Ording! Von Anja Fuchs 14
zu zwei Kilometer breit und zwölf Kilometer lang schmiegt sich „Deutschlands Sandkiste“, wie „SPO“ auch gerne genannt wird, an der Westspitze der Halbinsel Eiderstein ans Ufer der Nordsee. Dazu ein rund ein Kilometer langer Holzsteg zum Strand. Ein Ort, an dem Weite definitiv eine andere Bedeutung bekommt. Hie und da durchbricht ein charmantes Potpourri aus Strandkörben die Geradlinigkeit des endlosen Strandes, und schon von Weitem stechen auch ein paar hohe Pfahlbauten ins Auge. Ein faszinierender Anblick, der von der Rauheit der Nordsee mit ihrem enormen Tidenhub zeugt. Sogar das strandeigene Sanitäranlagen-Häuschen thront hier auf schwindelerregend hohen Stelzen! Einen Abstecher wert ist jedenfalls die Strandbar 54°Nord, ebenfalls ein Stelzenhaus, erbaut 1911, gelegen am Strandweg Nr. 999 (!) und mit Öffnungszeiten, die sich nach den hiesigen Naturgewalten – sprich Sturmflut und Hochwasser – richten. Die Location jedenfalls ist einzigartig, der Ausblick von der Meeresterrasse weckt Demut. Dazu wird in der Küche Kreatives aus regionalen Zutaten kredenzt, die Tageskarte bietet einen Mix aus Nordsee-Schätzen – von
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Wem die 90er-Serie „Gegen den Wind“ ein Begriff ist, der kennt auch St. Peter-Ording – Schauplatz des damaligen Quotenknüllers, der aus dem Leben zweier Windsurfer in Nordfriesland erzählt. Zugegeben, leichte Unterhaltung! Dafür entschädigt aber eine Kulisse, die es in sich hat. Denn die Chance, dass einem beim Anblick des Ordinger Strands der Mund offen bleibt, ist hoch. Bis
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ruhe vor dem Sturm: Wo die raue Nordsee die endlosen Strände küsst, hämmert der Wind nicht selten mit sieben bis zehn Beaufort übers land. In Nordfriesland gibt’s typisches Seeklima mit milden Wintern und kühlen Sommern.
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frischen Austern, Hering über Steinbeißer bis hin zu internationalem Hip-Food inklusive Steak und Cheesecake. Pfahlbau-Restaurants gibt es aber auch noch weitere, etwa das Arche Noah oder die Seekiste.
„Sturm ist erst, wenn die Schafe keine Locken mehr haben.“ Norddeutsches Sprichwort
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Nordisch by nature
Wer Actionurlaub erwartet, wird bei der Ankunft in SPO vermutlich erst einmal enttäuscht sein. Der erste Eindruck des ehemaligen nordfriesischen Kurorts, mittlerweile See- und Nordseeheilbad sowie beliebter Ferienort der Deutschen, mutet – milde ausgedrückt – etwas verschlafen an. Und auffallend ordentlich: Friesische Reetdächer schmiegen sich an Backsteinhäuser, die Wiesen piekfeinst gemäht, nichts scheint aus der Reihe zu tanzen. Durchbrochen wird die Ruhe bloß hin und wieder durch ein herzhaftes „Moin!“, den typischen Gruß der Norddeutschen, der überall und zu jeder Tages- und Nachtzeit funktioniert „Moin, moin“, wie motivierte Touristen gern zu sagen pflegen, gilt unter den redekargen Nordlichtern übrigens schon als Dialog – oft aber auch als unnötiges „Gesabbel“. So ruhig es auf den ersten Blick auch wirken mag – unterschätzen sollte man das www.MagazinVIA.at
4000-Seelen-Dörfchen mit seinen vier Ortsteilen Böhl, Dorf, Bad und Ording trotzdem nicht. Wer hier Action will, bekommt diese auch – und nicht zu knapp! Durch die hohe Windwahrscheinlichkeit vor Ort gilt St. Peter seit eh und je als Eldorado für Wind- und Kitesurfer. Nicht selten fegen hier Windstärken von sieben bis zehn Beaufort übers Land und peitschen die Nordseewellen mehr als mannshoch auf. Weshalb St. Peter-Ording auch Austragungsort zahlreicher Drachenfestivals und der größten Kitesurf-Messe der Welt ist. Tipp für Adrenalinjunkies: Ein Kitesurf- oder (für Wasserscheue) Strandsegel- oder Strandbuggy-Kurs lässt den Puls garantiert ins Dreistellige steigen.
Watt willste?
Auch wer’s sportlich gern ruhiger angeht, findet in SPO genug zu tun. So lassen sich
Ort und Umgebung perfekt mit dem Fahrrad erkunden – in der Ebene geht es angenehm unangestrengt dahin, man kann sich ungestört auf die friesische Landschaft konzentrieren. Grüne Deiche, unzählige Schafe, pittoreske Friesenhäuser inklusive. Auch einen typischen Nordseebrauch sollte man ausprobiert haben: das Wattwandern bei Ebbe. Dabei begibt man sich, am besten geführt von einem Watt-Guide, auf die Suche nach den „small fives“ des Meeresbodens – Wattwurm, Wattschnecke, Herzmuschel, Strandkrabbe und Nordseegarnele. Neben allen meeresbiologischen Infos, die man bei einer Wanderung bekommt, wirkt das Waten am Schlick herrlich entspannend. Wer mag, kann sich auch nach Bernstein umsehen, dem fossilen Harz, das vor allem nach Frühlings- und Herbststürmen großzügig angespült wird. 15
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Strandkorb meets Stelzenhaus – so sieht typisch nordfriesische Strandromantik aus (o.)! In SPO warten 500 Körbe, davon viele auf Holzterrassen für Hochwassertage.von Mitte März bis ende Oktober darf man sogar mit dem auto an den Strand.
Wie vielen Postkarten der 41,5 Meter hohe Westerheversand (o.) schon als Motiv diente, ist nicht bekannt. re.: ein Fischbrötchen in ehren kann niemand verwehren. tipp: alle Sorten probieren – von Matjes bis hin zur Backfisch-variante!
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Noch etwas Sachunterricht gefällig? Rund zehnmal pro Jahr überschwemmt die Nordsee das gesamte Vorland von St. Peter. Dadurch entsteht ein spezieller Mix aus Flora und Fauna, die Salzwiese – ein einzig artiger, rund 720 Hektar großer Lebens raum, der etwa 50 verschiedene Vogelarten beheimatet.
Hunger?
Als Stärkung nach einer Erkundungstour probiert man sich am besten durch die endlo sen Varianten an Fischbrötchen – natur, mit Kräutern wie Dill, mit Remoulade, wie man’s eben mag. Nicht zu vergessen die zahllosen charakteristischen Fischgerichte, vom Mat jes über Geräuchertes bis hin zur Nordsee krabbe in verschiedensten Formen. Probiert haben sollte man unbedingt ein Halligbrot, ein herzhaftes Brot mit Spiegelei, Krabben und Butter von der Hamburger Halbinsel Hallig, sowie die Seefahrerspeise Labskaus aus Pökelfleisch, Kartoffeln, Zwiebeln, Mat jes, Roten Rüben und Gurken. Fischveräch ter bleiben in Nordfriesland aber nicht mit knurrendem Magen sitzen – immerhin be
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herbergt die landestypische Küche auch viel Fischloses, wie mächtig sahnigen Grünkohl, diverse Flammkuchen (toll etwa im Schwei zerhaus in Tating kurz vor SPO) oder herrlich zartes, fettarmes, aromatisches Salzwiesen lamm. Naschkatzen sollten sich keinesfalls die Friesentorte mit Blätterteig, Schlag und Pflaumenmus und die Friesenwaffeln mit Pflaumen oder roter Grütze entgehen las sen. In Sachen SüffigFlüssiges kommen in SchleswigHolstein neben Pharisäer (Kaf fee mit Rum und Schlagobershaube) gerne Köm, ein spezieller Teepunsch, und Eiergrog auf den Tisch bzw. die Theke. Da passt dann der beliebteste Trinkspruch der Nordlichter: „Nich’ lang schnacken, Kopp in Nacken!“
Must-sees in Friesland
Definitiv besuchenswert ist Deutschlands populärster Leuchtturm, der Westerhever sand. Am besten, man fährt mit dem Hitz löper, einem kleinen Zug, bis zum Parkplatz und spaziert die 2,5 Kilometer über die Salz wiese zum Leuchtturm, der mit 41,5 Me ter Höhe einen atemberaubenden Ausblick über Eiderstedt bietet.
Ein Muss für Nostalgiker: das Nordlicht Kino im Ortsteil Bad, in dem die Zeit ste hen geblieben scheint. Im einzigen Kinosaal steht vor jedem plüschigen Sessel ein Tisch chen mit Lampe, Knabbereien und Geträn ke können auch während der Vorführung nachbestellt werden. Nur eine halbe Autostunde entfernt liegt Friedrichstadt, dank bunter Treppengie belhäuser und zahlreicher Grachten auch als „Holländerstadt“ bekannt. Für Seefeste empfiehlt sich ein Ausflug auf die Insel Hel goland, Deutschlands einzige Hochseeinsel, zu erreichen ab Büsum (rund 35 Kilometer von St. PeterOrding) per Schiff. Dort war tet ein beeindruckendes Naturschauspiel aus rauen Klippen, endlosen Stränden und niedlichen Robben. Ahoi!
Mehr Infos zu SPO www.st-peter-ording.de
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Foto: Mesa Studios/Shutterstock
Der lago de atitlán ist der zweitgrößte See in Guatemala und außerdem ein Naturpark.
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Mehr als Bananen, Bohnen und Pizoten
Foto: Mesa Studios/Shutterstock
624 Millionen Kaffeebäume, 21 Sprachen und eine vergessene Hochkultur: Guatemala, das Land der Maya, hat goldenere Zeiten erlebt, als König „18 Kaninchen“ noch was zu sagen hatte. Von Günter Spreitzhofer 20 Millionen Maya besiedelten von 300 bis tronomische Kalender. Die hohepriesterliche 900 n. Chr. die Tiefländer vom mexikani- Gesellschaft geriet jedoch bald in Vergessenschen Yucatán bis hinauf in die Hochebenen heit. Die steinernen Städte in der siebtgrößdes Petèn: Kein anderes Volk im präkolum- ten Regenwaldreserve der Welt schluckte der bischen Amerika verfügte über derart aus- Dschungel, bis Colonel Modesto Méndez gefeilte Schrift- und Zahlensysteme und as- 1848 die überwachsenen Pyramiden von
www.MagazinVIA.at
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Foto: Spreitzhofer
Die öffentlichen Busse von Guatemala können sich sehen lassen – und werden garantiert nicht übersehen!
antigua Guatemala liegt drei vulkanen zu Füßen.
merhin bis zum großen Erdbeben 1773, das die Missionare als Strafe für ausschweifenden Lebensstil und moralische Verderbtheit verdammten. In den verwinkelten Gässchen am Fuße dreier Vulkane scheint bis heute die Zeit stillzustehen – trotz Pollo-Con-PapasBuden, wo Hühnchen mit Pommes gereicht werden, und Mercado Central, wo es ohne Handeln keinen Handel gibt. Nicht einmal die batteriebetriebenen Sprechpüppchen in Indigena-Tracht gleich hinter dem mächtigen Ananashaufen auf einem chromblitzenden Chevrolet der Ära John Boy Walton vermögen den Zauber des Bergstädtchens zu brechen, wo fast 70 Sprachschulen nicht nur spanische Lebensart vermitteln.
In den verwinkelten Gässchen am Fuße dreier Vulkane scheint bis heute die Zeit stillzustehen.
Foto.THPStock/Shutterstock
Tikal wiederentdeckte, die nur mehr als steile Hügel erkennbar waren. 1523 jedenfalls war die Hochblüte der Maya-Zeit lange schon vorüber. Die spanischen Conquistadores hatten leichtes Spiel: Pedro de Alvarado genügten 120 Reiter, vier Geschütze und einige Tausend zwangsrekrutierte Indios, um der spanischen Krone eine weitere amerikanische Kolonie zu erschließen. Antigua Guatemala, die alte Hauptstadt, war mit 80.000 Einwohnern zwei Jahrhunderte das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des gesamten Subkontinents: Die koloniale Pracht auf lokale Kosten von „Muy Noble y Muy Leal Ciudad de Santiago de Los Caballeros de Goathemala“, wie Antigua genannt wurde, währte im-
Die überwachsenen Pyramiden von tikal, die fast der Dschungel verschluckte.
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Info Keine Visumspflicht für EU-Bürger. reisezeit: niederschlagsreiche warme Sommer (Hurrikan-Gefahr), trockenere Winter. Klima und vegetation: tropisch schwül bis gebirgig kühl.
Foto: HMEDIA/Shutterstock
Wohnenswert: Luxusabsteigen in Antigua, Panachajel/Lago de Atitlán, Tikal. Einfach(st)e Herbergen und Hotels in allen größeren Orten, ab 3 Euro.
für regelmäßig, trotz unzähliger Checkpoints martialischer Polizeischwadronen: „Narcotrafico. Patrullo di policia“ steht auf den Jeeps. Ob hier Drogen gesucht oder gehandelt werden, wissen wohl nur die Götter. Die dunkelgrünen Wälder dort waren immer schon Schlupflöcher für allerlei buntes Volk – hier liegen die Maya-Ruinen von Tikal, „dem Ort der Geisterstimmen“, einst Heimat einer halben Million Maya und heute Ziel von Millionen von Besuchern. Tagsüber scheint wenig geblieben vom Glanz der alten Zeit, Grabräuber haben ganze Arbeit geleistet und höchstens ein Viertel der alten Metropole ist überhaupt geortet. Doch selbst was bleibt, ist dramatisch genug, eine schläfrige Akropolis
Fotos. Spreitzhofer
Seit 1821 ist Guatemala unabhängig und kommt dennoch nicht zur Ruhe. Europa und Amerika wollten Kaffee und Bananen und haben sie auch bekommen. Die amerikanische „United Fruit Company“, Vorläufer von Chiquita und Del Monte, sah sich – mit wohlwollender Unterstützung amerikafreundlicher Potentaten – bald im Besitz von 225.000 Hektar Grund. Der Konzern wurde zum Staat im Staat und sponserte hastig Ausgrabungen vergessener MayaStätten, um sein Image der Ausbeutung zurechtzurücken. Reisen in den Dschungeln an der mexikanischen Grenze haben immer noch den Reiz der Ungewissheit. Überfälle – auch auf Tourgruppen – geschehen selten, da-
attraktiv: Maya-Ausgrabungen in Nordguatemala, Belize und Honduras, Lago de Atitlán (Vulkansee), Indio-Märkte in Chichicastenango und Umgebung, Antigua Guatemala (Weltkulturerbe); Karibikküste.
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Business & Freizeit
Maya-Statue
Foto. Streetflash/Shutterstock
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Entgeltliche Einschaltung des Landes Steiermark.
auf den bunten Märkten in Chichicastenango gibt es von ethnokitsch bis original ethnoschmuck die ganze Bandbreite – die meisten Maya-relikte findet man allerdings im Museum.
im Dschungel. Früh am Morgen, wenn sich die Sonne langsam über die Nebel hebt, erwacht die Geisterstadt zum Leben: Magische Hieroglyphen und schaurige Masken. Rudel von Pizoten, hundeartige Nagetiere, am Jaguartempel. Brüllaffen und taufeuchte Wiesen, wo einst rituelle Ballspiele auf Leben und Tod stattfanden. Spätestens gegen Mittag picknicken dort halbnackte Horden von Abenteurern auf Zeit und nutzen die Kultstätten zu kühnen Kletterpartien in den Steinpyramiden der Mundo Perdido. Verlorene Welt? Die Hohepriester von heute tragen jedenfalls Birkenstock und kakifarbene Survival Shorts. Mayamania auf Crashkurs, möchte man fast meinen. Der Gringo-Trail nach Süden ist mittlerweile ausgetreten: Fünf Stunden Camioneta, so heißen die lokalen Minibusse hier, dauert es nach Rio Dulce am Lago Izabal. Zufällig stehen bereits die Boote für den vierstündigen Flusstrip nach Livingston bereit, eine pittoreske Sammlung bunter Stelzenbuden an karibischen Palmenstränden: eine Enklave der karibischen Welt der Garifunen, Nach-
1. Event-Reisebüro eröffnet in Graz
Foto: Raiffeisen
Foto: TV Schilcherland Steiermark/Fotograf Guido Lienhardt
Top-Sommer im Schilcherland
Tagsüber Top-Urlaubsberatung inklusive toller Destinationen aus aller Welt, abends und nachts Events wie Sushi-Koch- oder Salsa-Crashkurs. Klingt gut? Finden wir auch. Mit dem Konzept des 1. eventREISEBÜROs Österreichs betritt Raiffeisen in Graz völlig neue Wege. Seit 2. September ist der Standort in der Hamerlinggasse 6 geöffnet. „Wir werden in den kommenden Jahren weitere Büros eröffnen und hierbei verstärkt auf innovative, spannende Konzepte achten. Wir sind überzeugt, dass wir das Reisebüro noch weiterentwickeln können“, so Patrik Weitzer und Bernd Knoflach, Geschäftsführer von Raiffeisen Reisen.
Genau vor einem Jahr wurden St. Stefan ob Stainz, Stainz, Deutschlandsberg und Frauental zum Tourismusverband Schilcherland Steiermark fusioniert. Mit äußerst positiver Bilanz: Das umfassende Maßnahmenpaket – von Werbung bis hin zur Produktentwicklung – schlägt sich bereits jetzt in einem Nächtigungsplus von 7,6 % nieder (im Vergleich zu Jänner–Mai 2018). „Synergien und Kooperationen sind der Schlüssel zum Erfolg“, bestätigt Tourismus-Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl. Zum Erfolgsrezept des Schilcherlandes zählen die Kulinarik mit dem Schilcher als Leuchtturm, die typische Brettljause, Genusswandern und -radfahren sowie innovative Kunst und Kultur.
Mehr Infos zum neuen Konzept: www.raiffeisen.at/graz
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Foto. Spreitzhofer
Köstlichkeiten aus antigua Guatemala: Würzige eintöpfe – meist mit Huhn – werden mit reis und tortillas serviert.
Entgeltliche Einschaltung des Landes Steiermark. Foto: Erwin Scheriau. Mit Dank an Magna Steyr.
fahren der westindischen Sklaven, wo pan de coco (Kokosbrot) und tapado (Meeres früchtesuppe) auf diejenigen warten, die ein wenig Abwechslung in das alltägliche FrijolesEinerlei bringen wollen. Das sind Bohnen, die es bereits zum Frühstück gibt. Und auch danach zu jeder Mahlzeit. Gut drei Stunden nordwärts warten die In dios auf den bunten Märkten von Chichicas tenango und San Pedro am Lago de Atitlán, die mit den Gringos rundum längst zu le ben gelernt haben. Marimba liegt in der Luft, Ethnokitsch auf den Tresen, original Ethno schmuck darunter, und die meisten Maya Relikte wieder im Museum. Rituelle Opfe rungen sind selten geworden und Gringos selten betroffen. Ob gottgleiche MayaKö nige wie Waxaklajuun Ub’aah K’awiil, besser als „18 Kaninchen“ bekannt, mit Chiquita Bananen gehandelt hätten, bleibt im Dun keln. Und die zehn Hühnerkörbe und vier Bohnensäcke in der Camioneta nach An tigua Guatemala, denn Sprachschüler sind notorisch hungrig. Mensch Maya noch mal: Nicht jeder hier ist zum König geboren.
Foto: Sebastian Delgado C/Shutterstock
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Bunte Stoffe stapeln sich auf den Märkten von Chichicastenango.
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„Kürbis ist die Entschuldigung der Natur dafür, dass der Sommer endgültig vorbei ist.“ Pinterest
Süße Abwehr Im jungen Alter von zwölf Jahren kaufte sich Anton Toblier sein erstes Bienenvolk. Erfahrungen dazu sam melte er beim Nachbarn und bekam selbst Lust, Honig zu ernten. 1942 baute er die erste Bienenhütte. Mittlerweile bringen sich Enkelin Marianne und ihr Ehemann Markus ein und sorgen mit Creme honig inklusive gerösteter Kürbis kerne oder „Bienenbrot“ – so nennt die Familie ihre fermentierten Bienen pollen – für Produktinnovationen in der Imkerei Stabler in Kammern. www.imkerei-stabler.at
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MeHR aLs WasseR. Ja, Wasser ist gesund, aber immer nur Wasser trinken ist auch fad. Mit dem Zutun von Bio-Caterer anna abermann entstand nach PUNa nun Was?er – eine zuckerfreie, kalorienlose, natürliche alternative zu H2O. tolle, herbe Kräuterauszüge in der Glasbottle.
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BaUCHGeFÜHLe. Der Urlaub am teller ist noch nicht vorbei! autorin emma Warren versorgt uns ab Mitte Oktober mit 95 herzerwärmenden Rezepten aus Katalonien, das mit einer der reichsten esskulturen europas gesegnet ist. erscheint im Christian-Verlag. www.morawa.at
Foto: unsplash
Foto: Genussmanukatur Lukashof © Anna Zora fuer Markta
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GEGEN HERBSTBLUES. Kalter Morgen, grauer Himmel, düstere Abende? Keine Sorge, wir schaffen das. Wem es zu Herbstbeginn an Leichtigkeit fehlt, der probiert es am besten mit Sauerhonig, dem Wellnessgetränk der Antike. Die Kräuter, die von der Genussmanukaftur Lukashof in Stainz dafür verwendet werden, wurden in der alten Volksheilkunde zur geistigen Befreiung empfohlen. Die Zutaten: Blütenhonig und ein Apfelessig-Kräuter-Auszug mit Goldrute und Brennnessel. Anwendung: Ein Esslöffel auf 250 ml Wasser noch vor dem Frühstück getrunken belebt den ganzen Tag. www.lukashof.com
Halloween auf Steirisch
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In Österreichs umfangreichster Kernölausstellung präsentiert Familie Reczek in Wundschuh, nur unweit von Graz entfernt, alles zum „grünen Gold“. Kostproben inklusive! www.ehr.at
GINSALABIM. Der Gin-Hype geht weiter und hat die Nockberge erreicht. Bergbauer Hans-Peter Huber produziert den „Mitzii Gin“ der österreichischen Alpen mit handverlesenen Zirbenzapfen. „Mitzii“ steht für „Mit Zirbe“ und ist in ausgewählten Spar-Filialen in Kärnten erhältlich. www.mitzii-gin.com www.MagazinVIA.at
Fotos: SPAR / Daniel Gollner, Mitzii Gin
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Wenn fünf fünf gerade sein lassen: die Winzer Rainer Hack, Leo Uibel, alex Zöller und Karl schnabel (v. l., unten). Im Fenster sitzt Gastgeber und Weinbauer Michi Lorenz.
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Das Reduzierte zulassen Sie teilen die Weinwelt wie ein Rasiermesser und werden als echte Kerle gefeiert. VIA widmet sich diesmal den lauten und leisen Tönen der heimischen Naturwein-Szene und erzählt, warum Purismus zählt und der Boden den Unterschied macht. Von Tina Veit-Fuchs | Fotos: Jimmy Lunghammer
Sie beobachten, was im Stillen in der Natur geschieht, und produzieren Weine, bei denen das meiste großteils von innen heraus geschieht – ohne Eingriff und Reglements, ohne Zusatzstoffe und Technik-Chichi. So unverfälscht wie möglich. Oft unfiltriert, teils spontan vergoren. In jedem Fall zutiefst traditionell. Schauplatz Sausal. Hier treffen wir Karl Schnabel, Michi Lorenz, Rainer Hack, Alexander Zöller und Leo Uibel. Die Hipster-Bartträger Zöller und Uibel sind extra aus Niederösterreich angereist, um sich mit den drei Südsteirern Hack, Lorenz und Schnabel über ihre Winzergeschichten, vielschichtiges Terroir und die Ideologie der Naturweine auszutauschen. Wenn es um Wein geht, wird selbstverständlich auch Wein getrunken. In natürlichster Form. Den Anfang im Zalto-Glas macht ein Rebensaft von Alex Zöller. Sein unfiltrierter Müller Thurgau 2018 trägt zum sanften Einstieg den lauten Namen „Fräulein Müller macht Party“. „Die Rebsorte liegt mir sehr am Herzen. Der kurze Maischestand sorgt für einen easy Zugang zu Natural Wine. Für mich ein perfekter Saufkumpane“, steckt Zöller
augenzwinkernd vorweg seine Domäne ab. „Das trifft den Nerv und hat Zug“, stimmt Verkostungsgastgeber Michi Lorenz zu und auch wir erkennen neidlos an: Fräulein Müller hat den Sexappeal. Kaum ist die Truppe eingegroovt, wird über die Begrifflichkeit von Naturwein diskutiert. Heißt es nun Natural Wine, wann spricht man von Orange Wine und ist Biowein automatisch Naturwein? Es stimmt alles und nichts davon. „Es ist an sich schon pervers, Wein als Naturwein zu titulieren. Er stammt schließlich von Mutter Natur. Natürlich sind wir Winzer aufgrund der Vermarktung an Worte gebunden. Meine Vision ist, dass wir alle wieder in der Natur ankommen und es für Weine wie unsere keine Definition mehr braucht“, tönt Karl Schnabel, der auf seinem Bioweingut in Maierhof den vielleicht radikalsten natürlichen Ansatz innerhalb der österreichischen Winzerwelt pflegt. Seine Message: rücksichtslos den Boden und das Klima transportieren, auf und in dem Wein wächst und gedeiht. Aber ist eine rigorose natürliche Bewirtschaftung von Weingärten radikal? Ist nicht vielmehr alles andere
Mehr Infos zu den genannten Naturwinzern: Der Gastgeber der Naturwein-Verkostung: Weingut Michi Lorenz, Sausal www.michilorenz.at Die Gäste: Weingut Karl Schnabel, Sausal www.karl-schnabel.at Weingut Warga-Hack, Sausal www.warga-hack.at Weingut Alexander Zöller, Kremstal www.weingutzoeller.at Weingut Leo Uibel, Weinviertel www.uibel.at
Draußen, unter der schattigen Weinlaube, genießt man den Blick auf die sausaler Weinberge. Drinnen macht sich heimelige Gemütlichkeit breit. www.MagazinVIA.at
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Geselliges Beisammensein unter der Laube mit Leo Uibel, Karl schnabel, Rainer Hack, alex Zöller und dem Gastgeber der VIa-Verkostung Michi Lorenz (v. l.). Währenddessen führte die Frau des Hauses, Michaela Lorenz (r.), durch den Weinkeller. tatort Weingut Michi Lorenz: Jeder Winzer schickte zwei seiner Favoriten-Weine ins Verkostungsrennen. Das ehepaar Michaela und Michi Lorenz auf ihrem Hof in Kitzeck.
abseits der Norm? Fest steht: Das Echte scheint ungewohnt geworden zu sein. „Zurück zum Ursprung, sagt der Hausverstand“, grinst Lorenz. Jener Spruch fehlt bei keiner seiner Kellerführungen. Aber worin liegt der Ursprung?
„Schmeckt, wie er heißt“
Wir sinnieren weiter mit „Ruine“ Vol. 3 GV 2017 vom Weingut Zöller. Ein Grüner Veltliner mit mehr als einem Lebenszeichen. Prädikat „Naturbursche“. Mit 15 Minuten im Glas ist es hier nicht getan. „Erst hat man die Rindsuppe der Oma in der Nase. Je mehr Zeit man dem Wein gibt, desto mehr Kräuter kommen zum Vorschein“, kommt der unangepasste Winzer, der erst 2007 die ersten Gehversuche im Weingarten startete, selbst fast ins Schwärmen. Klassik-Weintrinker kommen an dieser Stelle unter Umständen zum Entschluss: „Schmeckt, wie er heißt.“ Genau dann sieht der Niederösterreicher nach eigener Aussage seinen Auftrag erfüllt. Und da ist es wieder, das eingangs erwähnte 28
Rasiermesser, die scheidenden Geister, die mutmaßlichen zwei Lager. Naturwein versus Klassikwein – wie alles im Leben eine Wertehaltung. Zeit, Barrieren abzubauen. Etwa mit Leo Uibels „My Sexy MF“, einem Cuvée aus Müller Thurgau und Frührotem Veltliner. Trüb, fruchtig, animierend. „Im Innenhof unseres Weinguts betreiben wir einen Heurigen. Wir schenken auch Weine wie diese aus, weil wir Gästen zeigen wollen, wie die Reduktion auf die Arbeit der Traube schmecken kann. Wer als Konsument das Reduzierte zulassen kann, wird Freude an Naturweinen finden“, so Uibel, der seit 2011 biologisch arbeitet. „Wer gerne Naturwein trinkt, hat zu allem eine andere Einstellung als der Mainstream“, ist Rainer Hack vom Familienweingut Warga-Hack überzeugt. Er schickt bei dieser Verkostung seinen Grauburgunder NATURal 2016 ins Rennen. 20 Monate auf der Vollhefe. Der Wein hat keinen Schwefel, keine Filtration gesehen und präsentiert sich für einen Grauburgunder sehr eng. Fazit: Kann man lassen! Säurebe-
Wer Stress herausnimmt, Akzeptanz lernt und Bescheidenheit zulässt, ist bereit, Naturwein zu machen. Winzer Leo Uibel
tonter und beschwingter zeigt sich Rainers Welschriesling 2015. Eine leichte Salznote unterstützt die Struktur. Zöller will kandierte Zitrusfrüchte rausschmecken und Schnabel kommentiert mit stiller Begeisterung: „Das ist Wein!“
Bodenhaftung
Immer wieder kommt die Sprache auf den Boden, das Terroir und den unglaublichen Lebensraum für so unzählige Lebewesen, der die Winzer immer wieder vor neue Herausforderungen stellt. Uibel: „Wer die Zu-
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„Wir zeigen, wie die Reduktion auf die Arbeit der Traube schmecken kann.“
„Wer gerne Naturwein trinkt, hat eine andere Einstellung.“
„Für mich der perfekte Saufkumpane.“
LEO UIBEL, WEINGUT UIBEL
RAINER HACK, WEINGUT WARGA-HACK
ALEXANDER ZÖLLER, WEINGUT ZÖLLER
„Einen Seelenverwandten trifft man nicht oft im Leben.“
„Meine Vision ist es, für Naturweine keine Definition mehr zu brauchen.“
MICHI LORENZ, WEINGUT MICHI LORENZ
KARL SCHNABEL, WEINGUT SCHNABEL
sammenhänge versteht, wer mit dem Boden arbeitet, den er vorfindet, wer Stress herausnimmt, Akzeptanz lernt und Bescheidenheit zulässt, ist bereit, Naturwein zu machen.“ Manchmal inspiriert aber auch ein Blick auf die Kollegschaft. „Ich habe im MAST Weinbistro in Wien einen Weltklasse-Welschriesling getrunken, der mich schlussendlich zu meinem Maische-Welsch Revoluzza 2016 inspiriert hat“, gesteht Lorenz. Vier Tage Maischestand, danach händische Entrappung und Trauben, die ein Jahr im Fass bleiben. Für fruchtverwöhnte Nasen ist der Geruch im Glas erst einmal befremdlich, danach wird der Wein aber kernig, apfelig, trinkig. Lorenz jagt seinen
„Seelenverwandten“ hinterher: Ein Sauvignon blanc Hochbrudersegg 2016, der im 500-Liter-Holzfass seinen Charakter entwickeln durfte und der auf 666 Flaschen limitiert ist. „Einen Seelenverwandten trifft man nicht oft im Leben. Er ist etwas ganz Besonderes, er wärmt, er spiegelt einen
Es ist an sich schon pervers, Wein als Naturwein zu titulieren. Winzer Karl schnabel
selbst wider“, meint der Winzer. Womöglich will man seinen Seelenverwandten auch gar nicht mehr loslassen. Den krönenden Abschluss bilden die demeterzertifizierten Rotweine von Karl Schnabel. Sein Sausaler Blaufränkisch Koregg 2017 schmeckt nach blitzsauberer Frucht und hat eine seidigkuschlige Tanninstruktur. „Jeder, der sagt, in der Südsteiermark wachsen keine Rotweine, ist ein Idiot“, so die kompromisslose Ansage der Gruppe. Schnabel will in diesem Wein „Blues“ hören, ein wenig später stimmt sein Blaufränkisch Hochegg 2015 jazzige Töne an. Oder wie es Alex Zöller formuliert: „Wenn’s rinnt, dann rinnt’s.“ Das sind Weine für Fortgeschrittene.
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Die Sache mit den Stäbchen
„Ich träume von einer qualitätsvollen Ramen-Bar, in der man nicht nur isst.“ Margarethe Yoshida
Dim-Sum, Sashimi oder Ramen? Der Geschmack Asiens erlebt seit geraumer Zeit einen wahren Boom in der steirischen Hauptstadt Wir haben uns gefragt, wer hinter den besten Kreationen der Stadt steckt und wo in Graz eigentlich die authentischsten Produkte veredelt werden. Wir sind bei Margarethe Yoshida fündig geworden. Die gebürtige Kärntnerin mit Grazer Wurzeln mütterlicherseits hat eine enge, sehr persönliche Verbindung zu Japan. 16 Jahre lang lebte sie mit ihrem Mann Junichi, der u. a. eine Wirtschaftsprofessur an der Universität in Kobe innehatte, und ihren beiden Kindern im Land der aufgehenden Sonne. Heute liegt ihr Graz im wahrsten Sinn des Wortes zu Füßen, wenn sie am Ruckerlberg die fernöstliche Kultur des Kochens zelebriert. „Ich hatte schon als Kind den Drang zu wissen, wie essbare Dinge wachsen und was wie hergestellt wird“, erinnert sich Yoshida. Als sie mit ihrem Mann in seinem Herkunftsland lebte, war es das Kochen, das ihr Zugang zur japanischen Kultur verschaffte. „Ich habe über das Kochen mit Japanerinnen den Zugang zum Land, zur Kultur und zu den Menschen gefunden. Rückblickend habe ich damals unbewusst den Grundstein für mein jetziges Tun gelegt“, meint Yoshida.
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Reduktion aufs Wesentliche
Foto: Unsplash
Nach dem Burger ist vor dem Sushi. Oder so ähnlich. Seit geraumer Zeit scheint Graz asiatisches Essen zu lieben, aber nach den „Acht Schätzen“ fragt kaum noch jemand. Ein Lokalaugenschein in den High-EndRestaurants der Stadt. Von Tina Veit-Fuchs
Seit vier Jahren betreibt sie nun in Graz ihr eigenes Kochstudio, in dem die Reduktion auf das Wesentliche, die Ehrfurcht vor dem Produkt und das persönliche Gesamterlebnis im Fokus stehen. Etwa fünf Mal im Monat empfängt sie gegen Voranmeldung in ihrer Designerküche exklusive Gästegruppen für acht bis zwölf Personen. Es steht einem frei, mitzukochen oder sich
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Foto: Margarethe Yoshida
Foto: Miss Cho / Tina Reiter
Graz goes Asia – ein Best-of:
Margarethe Yoshida lebt in ihrem Kochstudio japanische authentizität in Reinkultur.Viele Produkte lässt sie direkt aus Japan einfliegen.
kulinarisch berieseln zu lassen. Hauptsache, man erwartet sich keinen klassischen Restaurantbetrieb. Zwischen Miso, Buta-Jiro, Onigiri und Tamagoyaki versucht Margarethe Yoshida, japanische Authentizität in Reinkultur zu transportieren. In ihrem Tun schwingt ein persönlicher Bildungsauftrag mit. „Japaner sind kompromisslose Perfektionisten, vor allem, wenn es ums Essen geht. Ich möchte mit falschen Klischees über japanische Küche und Lebensweise aufräumen und meine Gäste an das echte Japan heranführen“, erklärt Yoshida. Die japanische Küche sei simpel, aber höchst qualitativ. „Oft findet man am Teller nur ein Produkt und das wird bestmöglich inszeniert.“ Zum Beispiel Onigiri – Reisbällchen, die in verschiedenen Variationen als wesentlicher Bestandteil der japanischen Küche gelten. In Japan ist Onigiri ein populärer Imbiss für zwischendurch. Etwas, das die Gastronomie in Graz bislang noch nicht für sich entdeckt hat. Ein Blick in den Garten der Familie Yoshida verrät, dass die leidenschaftliche Köchin die japanische Authentizität an der Wurzel packt. Neben Shiso und grüner Perilla wachsen hier betreuungsaufwendige Charapita-Chilis, Mygoa-Ingwer und Szechuanpfeffer. Alles, www.MagazinVIA.at
Küchenchef Daniel Marg ist im Miss Cho in Graz federführend. seine sushi-Workshops sind heiß begehrt.
was Margarethe Yoshida nicht zu Hause kultivieren kann, lässt sie von ihrem Mann direkt aus Japan einfliegen. Fisch und andere Frischeprodukte bezieht sie abwechselnd von Sofisch, Transgourmet, Michi’s Frische Fische bzw. von der Forellenzucht Leitner und Familie Baumgartner, die in Übelbach bei Graz Alpenlachs züchtet. Mittlerweile schraubt Yoshida bereits an einem weiteren Konzept. „Ich träume von einer qualitätsvollen Ramen-Bar, in der man nicht nur isst, sondern auch alle Rohzutaten für eine Ramensuppe samt authentischem Geschirr bekommt.“
Mister Sushi im Miss Cho
Auch Daniel Margs Anspruch an kulinarische Authentizität ist groß. Marg ist kein Geringerer als die ehemalige rechte
Nicht auf der Nudelsuppe dahergeschwommen: Ramen. In Graz geht man dafür etwa in die Ichi go ichi e Ramen Bar.
Foto: shutterstock/Lisovskaya Natalia
Vina Fine Vietnamese Cuisine Grieskai 38, 8020 Graz www.vina-restaurant.at Alle Speisen kommen ohne Geschmacksverstärker oder künstliche Zusatzstoffe und das Bio-Rindfleisch wird vom Mötschelmeierhof in der Nähe von Bruck an der Mur bezogen. Memori Kärntner Str. 501, 8054 Graz www.memori-restaurant.com Wahrhaftiges Premium-Sushilokal, das nicht nur mit einer umfangreichen Karte, sondern auch mit exzellentem Service und einer tollen Sakeauswahl punktet. Pad Thai Glacisstraße 21, 8010 Graz Studentisches Umfeld, faire Preise, authentische Küche. Wer sich als Thailand-Kenner outet, bekommt die Gerichte noch landestypischer gewürzt. Die Schärfe löscht ein Chang-Bier. Yamamoto Prokopigasse 4, Schmiedgasse 22 Rudolfstraße 59, 8010 Graz www.yamamoto-sushibar.at Längst eine Institution in Graz, wenn es um Edamame, Miso, Maki und Sushi Moriawase geht. Auch Udon, Soba und Ramen stehen auf der Karte. Nam Bistro Jakominiplatz Stand 22, 8010 Graz www.nambistro.at Unkomplizierte, einfache vietnamesische Küche mit Highlights wie saisonal bestückten Teigtaschen, Geschmortem vom Rind mit Melanzani und Sommerrollen zum Selberbasteln. Oishii Murpark Ostbahnstraße 3, 8041 Graz www.oishii-restaurant.at Kimchi-Salat, Gyoza, Tom Kai Gai, Bento, Don oder Teppan – auf der Speisekarte im Oishi im Murpark ist die Vielfalt zu Hause. Unbedingt das Rote-Bohnen- und Sesam-Eis probieren! Momiji Elisabethstraße 17, 8010 Graz www.momijiasiarestaurant-graz.at Ein Buch von einer Speisekarte mit Suppen, Currys, Nudeltöpfen, Sushi und Co gut platziert am studentischen Highway, der Elisabethstraße in Graz.
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Foto: aiola / Miss Cho
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ein Bild, das den Geschmack schon erahnen lässt. „Jede Fisch-schneidetechnik erzeugt ein anderes Mundgefühl”, sagt Marg.
Hand von Tim Raue, bekannt aus der TV-Erfolgssendung „Kitchen Impossible“ und in Deutschland an der Gourmetspitze führend. Seit geraumer Zeit zeigt er sich im Miss Cho in Graz für mit zwei Hauben ausgezeichnete panasiatische Küche verantwortlich und lässt die Schärfe Chinas, den Purismus Japans und die Würze der indischen Küche verschmelzen. Ein Auszug: Miso-Sud, Wakame und geräucherter Tofu; Meeräsche, Apfel, Wasabi; Pilze mit Soja und salziger Zitrone; und der Bestseller: japanische Thunfischpizza mit gelbem Rettich und Wasabi. „Mir geht es um weitaus mehr als dem Gast ein bisserl Fisch mit Sojasauce zu servieren“, merkt Marg an. Regelmäßig lehrt er in seinen Sushi-Workshops echte Warenkunde und zelebriert mit Teilnehmern die Kunst der Zubereitung. „Vom Reiswaschen bis zum Rollen können sich bis zu zehn Personen mit mir auf die Spuren der Sushi-Meister begeben und hautnah erleben wie unterschiedliche Schneidetechniken unterschiedliche Mundgefühle erzeugen.“ Parallelen zur japanischen Lebensweise
„Mir geht es um weitaus mehr, als dem Gast ein bisserl Fisch mit Sojasauce zu servieren.“ Daniel Marg
sieht Marg auch in seiner Persönlichkeit. „Ich war immer schon sehr zielstrebig, arbeite gerne viel. Perfektionismus ist mir nicht fremd.“
Reis aus dem Vulkanland
Gutes Sushi fängt im Übrigen schon bei gutem Wasser an, das guten Reis macht. Guter Reis bildet nicht nur die Basis für Nigiri, Maki und Co, sondern auch für guten Sake. „Sake zählt zu den ältesten Kulturgetränken und hat nichts mit Pflaumenwein zu tun“, konstatiert Marg. Im Miss Cho ist sogar
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Sparkling Sake gelistet. „Sake ist ein komplexes Getränk und im ersten Moment in der Nase sehr alkohollastig, aber seine Süße funktioniert ähnlich wie bei Wein hervorragend zu scharfen Gerichten und die Trockenheit des Reisweins mindert Salzigkeit“, erklärt der Küchenchef. Graz hat für ihn ob des derzeitigen Asia-Booms dennoch Aufholbedarf. „Das sieht man zum Beispiel daran, dass Trends hier relativ spät Fuß fassen.
Foto: Miss Cho / Tina Reiter
Poke Bowls etwa sind international schon lange ein Renner, aber erst seit Kurzem in Graz. Wenn man vergleichsweise nach Wien oder gar Berlin blickt, könnten wir gastronomisch schon noch einen Zahn zulegen“, ist Marg überzeugt. High-End-Produkte wären dafür ausreichend vorhanden. Etwa der Steirerreis von Familie Fuchs aus dem südoststeirischen Pölten. „Wir haben bereits Erfahrung mit der Zubereitung
Jakobsmuschel im Miss Cho (l.). Rechts: Der steirerreis von Produzentenfamilie Fuchs aus dem Vulkanland ist sushitauglich.
von Sushi mit Steirerreis. Etwa im Restaurant Lounge81 in Bad Gleichenberg bereitet Patronin Christina Luger Sushi mit unserem Grundprodukt zu“, protokolliert der Produzent. Auch der Weinhof Krenn49 in Feldbach kombiniert in der dazugehörigen Buschenschank Gelben Muskateller zu steirischem Steirerreis-Sushi. Noch mehr steirisches Asia-Flair und -Flavour finden Sie in unserer Best-of-Liste.
Foto: Steirerreis
ERZHERZOG JOHANN UND DER WEIN! Hinter dem historisch wertvollen Namen „Erzherzog Johann Weine“ verbirgt sich die einzige Winzervereinigung der Steiermark, bestehend aus rund 250 Traubenpartnern aus allen steirischen Weinanbaugebieten – Südsteiermark, Weststeiermark und Vulkanland Steiermark. Gemeinsam bewirtschaften unsere Betriebe eine Fläche von rund 180 ha Weingarten. Damit zählt Erzherzog Johann Weine zu den bedeutendsten Betrieben der Steiermark. Unsere Vinothek bietet allen Vinophilen einen Ort, der alle Sinne fordert. ONLINE
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Gamlitzer Straße 103 . 8461 Ehrenhausen . +43 3453 2423 11 . www.erzherzog.com ÖFFNUNGSZEITEN: April–Oktober: MO bis SA 10–18 Uhr . März, November, Dezember: MO bis SA 10–17 Uhr
„Besuchen Sie unser Haus und machen Sie sich persönlich einen Eindruck von unserem einzigartigen Unternehmen.“ Ing. Peter Stelzl Geschäftsführer
Wo Klassik auf 33 Moderne trifft.
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Diese Milch hat keinen Bart Manchmal entstehen die kreativsten Dinge aus einer Laune heraus. Wie etwa das Café von Familie Derler mitten im Kuhstall, mit ungefiltertem Blick auf die vierbeinigen Rohmilchlieferanten. Vom Euter ins Häferl – eine Geschichte mit unpasteurisiertem Fettgehalt. Von Tina Veit-Fuchs | Fotos: Kuhcafé
Victoria Derler (l.), die tochter des Hauses, hilft bei der Vermarktung des Kuhcafés (r.). Bruder Michael ist für die Geschicke im stall und auf der Weide verantwortlich.
Foto: shutterstock/Maria Stezhko
Wann haben Sie zuletzt ein Glas Milch getrunken? Keine Hafer-, sie nunmehr jenes Café, das bauKokos-, Mandelmilch, sondern Kuhmilch? Rohmilch. lich direkt über den Kühen thront. Unpasteurisiert. Hans Derler trinkt jeden Tag mindestens Dank großflächiger Verglasung sitzt einen Viertelliter davon. Und Familienoberhaupt Ama- man quasi live, jedoch geruchsneulia, rüstige 90, gönnt sich morgens wie abends ein Häferl tral im Stall und verleibt sich genüsslich Milch mit Honig. Das mag lange nichts Besonderes gewe- Koffein mit oder ohne Rohmilch ein. sen sein, aber in Zeiten, in denen Kuhmilchunverträglichkeiten salonfähig geworden sind, Debatten über Kuhatta- Kuhle Sache cken auf Almen die Schlagzeilen bestimmen und Kühe für Der Blick in die volle Tortenvitrine gibt weitere AufCO2-Emissionen verantwortlich gemacht werden, scheint schlüsse über die Verarbeitung der Qualitätsmilch im ein Kuhcafé fast schon exotisch. Hause Derler. „Die meisten Gäste kommen zu uns, weil „Gestern haben zwei Kühe abgekalbt“, zeigt Hans Derler sie echte Milch schmecken möchten. Den vollen Geauf den Kälberstall, in dem sich auch schon die ersten Be- schmack einer unpasteurisierten Rohmilch vermissen sucher tummeln. Hans ist eigentlich bereits pensioniert. viele“, will Rosa wissen. Zwischen Steirerkaffee mit Kür„Aber Landwirt bleibt Landwirt“, klärt der Bauer auf und biskernlikör, Espresso und dem hauseigenen Bestseller, klopft gleichzeitig Sohn und Hofnachfolger Michael stolz der Kuhcafé-Torte mit Cappuccino-Creme, tummeln auf die Schulter. 2019 feiert Familie Derler das zehnjähri- sich im kreativen Café an Wochenenden Mountainbiker, ge Bestehen ihres Kuhcafés im oststeirischen Piregg bei Motorradfahrer, Städter, Anrainer und Nachbarn. Der Birkfeld. Ein Kaffeehaus im Kuhstall, im Ernst? „Vor elf Laufstall der Tiere steht Interessierten jederzeit offen; auf Jahren haben wir den Stall unseres Milchviehbetriebs neu Anfrage sind Führungen buchbar. „Wir wollen Menschen gebaut und ein Teil im Obergeschoss blieb ungenützt. Da hautnah näherbringen, wie moderne Milchproduktion wir ohnehin vorhatten, unseren Betrieb transparent zu ge- mit einem Melkroboter funktioniert und dass Kühe in stalten und Menschen wieder näher an die Landwirtschaft Österreich nicht lila sind“, konstatiert die Familie. Kaffee zu führen, ist aus einer Laune heraus die Idee zum Kuh- und Hightech im Stall. Den Melkschemel vermisst hier café entstanden“, erzählt Rosa Derler, Michaels Mutter. am Hof bei durchschnittlich 550.000 Liter Milch pro Jahr Gemeinsam mit ihrer Schwiegertochter Bettina betreibt garantiert niemand.
Info Kuhcafé Derler Piregg 26 8190 Birkfeld Geöffnet Sa. + So. 13–19 Uhr Führungen auf Anfrage www.kuhcafe.at 34
Der Congress für zeitgemäßes Online-Marketing und digitalen Geschäftserfolg
think.
digital.
Fotos: Georg Bodenstein, Fresh Content, Lisa Maria Trauer, Thomas Unterberger, Lisa Sophie Stejskal, quetschn.academy, rgp
NOW!
2019
Harald Kopeter
Sandra Thier
David Lengauer
Lisa Sophie Stejskal
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Jennifer Rosenberg
Michael Altrichter
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Ich glaube, mein Produkt lässt sich digital besser präsentieren.
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Wirkung entsteht im Zusammenhang. Die Kleine Zeitung bringt die hohe Qualität der gedruckten Ausgabe in ein modernes, digitales Umfeld. Innovative Formate ermöglichen Ihnen die plattformübergreifende Ansprache Ihrer Zielgruppe.
EDITORIAL
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IMPRESSUM: Corporate Media Service GmbH, 8010 Graz, Joanneumring 6/2 +43 316 90 75 15-0 office@cm-service.at www.fresh-content.at
rner KRU G, w
Harald Kopeter ist Geschäftsführer der Corporate Media Service, Herausgeber mehrerer Magazine und Websites. Er ist seit mehr als 20 Jahren in der Medienund Marketingbranche tätig und hält regelmäßig Vorträge zu den Themen Storytelling und Contentmarketing. www.haraldkopeter.com
rug.at
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Digitalisierung: Viele meinen, diese Entwicklung betreffe vor allem die großen Unternehmen – und sind ob dieser voreiligen Einschätzung froh, das Thema ad acta legen zu können. Gleichzeitig werden E-Mails geschrieben, halbherzige Facebook-Posts verfasst und man schielt neidisch auf die pfiffigen Videos des Mitbewerbers, der damit viel Aufmerksamkeit erregt ... Wir alle sind mittendrin im Thema, ob es uns nun gefällt oder auch nicht – und jeder Klein- und Mittelbetrieb tut gut daran, sich mit den zahlreichen Möglichkeiten auseinanderzusetzen, die sich plötzlich auftun, wenn man „digital denkt“. Denn vor allem KMU können sich digital sehr gut Gehör verschaffen, ohne dafür Megabudgets aufstellen zu müssen. Wie immer geht es dabei um die Beantwortung der Frage: Wie gehe ich es an? Zwölf Referentinnen und Referenten werden bei unserem Congress für zeitgemäßes Online-Marketing und digitalen Geschäftserfolg Antworten für Sie liefern, als Vorbilder inspirieren und Mut machen, sich auf Neues einzulassen. Dabei werden verschiedene Perspektiven eingenommen: von den Start-upTipps eines Michael Altrichter, vom Onlinehandel eines Roland Fink über das Influencer-Marketing von Lisa Sophie Stejskal bis hin zum ganz persönlichen „SystemEmpowerer“ Randolph Moreno Sommer – denn viele Wege führen zum Erfolg. Dass all diese Wege garantiert gepflastert sind mit richtig guten Storys, erfahren Sie von mir – ich darf Sie als Gastgeber herzlich willkommen heißen bei „think.digital.NOW!“.
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think.digital.NOW! Offen sein für Neues
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Foto: Georg Bodenstein
»Man muss sich darüber im Klaren sein: Scheitern gehört zum Gründen einfach dazu.«
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INTERVIEW
DI MICHAEL ALTRICHTER wurde der breiten Öffentlichkeit durch die Puls4Show „2 Minuten 2 Millionen“ bekannt, in der er fünf Staffeln lang in der Jury saß. Seit 2010 betreut er als Financier bzw. Business Angel eine Reihe an Start-ups verschiedenster Branchen und ist Aufsichtsrat-Vorsitzender der startup300-AG – Österreichs führendes Ecosystem für Start-ups und innovative Unternehmen, das seit Jänner an der Wiener Börse notiert ist.
„Ich möchte der Branche etwas zurückgeben” Was erfolgreiche und scheiternde Start-ups unterscheidet und warum österreichische Sicherheitsdenker oft besser nach dem Motto „Just do it“ leben sollten, verrät Business Angel und Impact-Investor Michael Altrichter.
Einen Namen in der Gründerszene machte sich Altrichter einst durch den Aufbau der paysafecard, eines ebenso einfachen wie sicheren Online-Bezahlsystems, das er gemeinsam mit Armin Sageder, Michael Müller und Richard Eilmsteiner gründete. Zu seinen aktuellen Investments zählen unter anderem Apps und E-Services wie Wikifolio, tourradar, Technologieunternehmen wie Cleen Energy und Impact Investments wie das Brustkrebsvorsorge-Programm Discovering Hands. Zu seinen Exits bzw. Verkäufen gehören unter anderem die paysafecard und Payolution, ein Bezahlsystem für Online-Shop-Betreiber. Sie sind heute einer der aktivsten österreichischen Business Angels und ImpactInvestoren und aktuell an rund 30 Start-ups beteiligt. Wie wurden Sie selbst zum
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Unternehmer? Sie haben doch Technische Physik studiert ... Als Physiker in Österreich einen Job zu finden, ist nicht ganz einfach. Nach zwei leeren beruflichen Wanderjahren hat es sich relativ rasch ergeben, dass ich gemeinsam mit drei Kollegen die paysafecard ins Leben rief. Nach einigen Jahren voller Anlaufschwierigkeiten wurde die Card sehr erfolgreich, mittlerweile werden jährlich mehr als 100 Millionen davon gekauft und eingelöst und wir konnten das Unternehmen erfolgreich verkaufen. Daraufhin wollte ich der Branche bzw. anderen Unternehmern etwas zurückgeben, was ich selbst erleben durfte und habe begonnen, in Start-ups zu investieren und diese als Business Angel zu unterstützen. Sie sind auch Impact-Investor. Was versteht man darunter?
think.digital.NOW! 18. Oktober 2019, 09:00–09:40 Uhr Congress Graz
Über den Begriff ImpactInvestment bin ich im Rahmen der Fernsehshow „2 Minuten 2 Millionen“ gestolpert. Er bezeichnet das Fördern von sozialem Unternehmertum – sprich von Unternehmen, die ihren Profit in erster Linie an der Lösung eines gesellschaftlichen Problems messbar machen. Ein Beispiel dafür ist Discovering Hands, ein Projekt, das blinde Frauen zu Medizinischen Tastuntersucherinnen ausbildet, die im Rahmen der Brustkrebsfrüherkennung eingesetzt werden und die so aus ihrer Behinderung eine nützliche Begabung machen. Ich habe mir zum Ziel gemacht, den Impact-Investment-Ansatz zu verinnerlichen und mit gutem Beispiel in Österreich voranzugehen. Natürlich wünsche ich mir, dass weitere Investoren mit mir diesen Weg gehen und Impact-Investments in ihre Portfolios aufnehmen.
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Wie sehen Sie die Situation für Unternehmer in Österreich – bürokratisch und gesellschaftlich? Und wie geht man hierzulande am besten damit um, wenn man schon Unternehmer ist oder plant, es zu werden? Diesbezüglich bietet Österreich Vor- und Nachteile. Per se ist der Österreicher mehr Sicherheitsdenker als Paradeunternehmer. Das zeigt sich deutlich bei Anlagen, wo risikoarme Bausparer bzw. Sparbücher noch immer die beliebtesten Formen sind und in Aktien eher spärlich investiert wird. Insofern gibt es meiner Meinung nach gesellschaftlichen Nachholbedarf. Es sollte viel mehr nach außen getragen werden: Gründen ist cool, Unternehmer sein macht Spaß und treibt Wirtschaft und Innovationen voran. Da braucht es in Österreich noch ein Umdenken von allen Seiten. Was wiederum positiv ist: In Österreich wird stark durch die öffentliche Hand gefördert. Und während der letzten Jahre hat sich hier eine
Start-ups gibt es heutzutage wie Sand am Meer, aber nur einige schaffen wirklich den Durchbruch. Was sind die Hauptgründe fürs Scheitern? Man muss sich über eines im Klaren sein: Scheitern gehört zum Gründen einfach dazu. Neun von zehn Start-ups scheitern. Jedes zweite neue Unternehmen scheitert daran, dass es ein Produkt kreiert, das am Markt schlichtweg nicht gebraucht wird. Der zweithäufigste Grund ist eine falsche Zusammenstellung des Gründerteams bzw. interne Streitigkeiten. Geraten die falschen Gründer aneinander oder werden innerhalb eines Teams nicht alle Kompetenzen abgedeckt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Start-up failt, relativ hoch. Der dritte Grund hört sich klassisch an: Geldmangel. Das ist dann ähnlich wie in der Medizin bei Tod durch Herzversagen – nur in diesem Fall dann eben: Tod durch Geldmangel.
»Ein gutes Team hat auch mit einem schlechten Produkt eine Chance – ein schlechtes Team versemmelt mit Sicherheit auch ein gutes Produkt.«
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ganz tolle Start-up-Szene entwickelt, nicht zuletzt durch die Gründung der AAIA (Austrian Angel Investors Association, eine Interessensvertretung für Business Angels), dem Börsegang von startup300 (dem größten Ökosystem für Startups und Innovatoren sowie Innovative Corporates) und nicht zuletzt durch die TV-Show „2 Minuten 2 Millionen“.
Wie entscheiden Sie, in welche Unternehmen Sie investieren? Da gibt es eine Reihe von wichtigen Punkten und Fragestellungen, auf die ich achte. Erstens muss der Markt für ein Produkt ausreichend groß sein. Weiters sollte das Produkt eine technologische Neuheit darstellen bzw. das Businessoder Geschäftsmodell dis-
ruptiv sein. Disruptiv bedeutet, dass dadurch ganze Märkte aufgebrochen und die Spielregeln einer Branche verändert werden – sprich, die Idee dahinter ist neu und innovativ. Beispiele aus der Vergangenheit sind die Digitalfotografie, Musik-Streamingdienste oder der 3-D-Druck. Allerwichtigstes Entscheidungskriterium ist für mich allerdings das Gründerteam und das gegenseitige Vertrauen und die Wertschätzung zwischen Gründern und Investoren. Sind diese Faktoren nicht gegeben, ist ein Startup von vornherein zum Scheitern verurteilt. Anders gesagt: Ein gutes Team hat auch mit einem schlechten Produkt eine Chance – ein schlechtes Team versemmelt mit Sicherheit auch ein richtig gutes Produkt.
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„Dranbleiben, auch wenn es schwierig werden sollte”, ist einer der wichtigsten Tipps Altrichters für Start-ups. Denn: „Das Tal der Tränen bleibt keinem Start-up erspart.”
Foto: Cityfoto/startup300
»Im Wildwuchs der Gründerszene ist es deutlich schwieriger geworden, die guten Start-ups zu finden.«
Denken Sie, dass die Menge an Start-ups in Zukunft eher sinken oder steigen wird? Die Menge an Start-ups steigt zum Glück. Es gibt immer mehr Gründer, die sich drübertrauen, immer mehr diesbezügliche Veranstaltungen, die Szene wächst und wächst. Nicht ganz so optimal ist leider, dass sich das Verhältnis von guten zu schlechten Start-ups derzeit etwas nach unten bewegt. Gute Start-ups muss man momentan wirklich mit der Lupe suchen, das war vor zehn Jahren noch etwas anders. Absolut gesehen gibt es zwar mehr gute Start-ups als früher, aber im Wildwuchs der Gründerszene ist es deutlich schwieriger geworden, die guten zu finden.
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In welchen Branchen sollte sich ein Start-up in den kommenden Jahren einnisten, um Erfolg zu haben? Vielversprechend sind auf jeden Fall alle Hightech-Branchen wie Health-Tech, neue Lebensmittel beziehungsweise Food-Revolution, der IKT-Bereich (Informationsund Kommunikationstechnologie), künstliche Intelligenz oder selbst fahrende Fahrzeuge.
Ihre wichtigsten Tipps für junge Unternehmer? Erstens: ausprobieren und starten – just do it! Zweitens: Dranbleiben, auch wenn es schwierig wird. Früher oder später wird es auf jeden Fall schwierig – das Tal der Tränen bleibt keinem Startup erspart. Drittens: Mit Gefühl, Herz und Hirn und dem richtigen Maß an Menschlichkeit an die Sache herangehen – dann wird sich auch der Erfolg einstellen.
INFO + KONTAKT DI Michael Altrichter Startup300: Die Start-up-Kaderschmiede michaelaltrichter.pro, startup300.at
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Fotos: Lisa Sophie Stejskal
Mach etwas, das niemand macht!
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Wenn Sie in den folgenden Zeilen davon lesen, dass Schleim Teil eines erfolgreichen Businessplans ist und Sie dabei die Nase rümpfen, zählen Sie wohl eher nicht zur Zielgruppe des Youtube-Kanals „Cute Life Hacks“. Oder vielleicht gerade deshalb?
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STORY
Wenn Lisa Sophie Stejskal „on brand“ ist, dann glitzert sie, trägt Rosa und Pink in jeglichen Schattierungen und begrüßt ihre „Cutinators“ stets mädchenhaft kichernd mit einem dauerfidelen „Juhuuuu“, das auf den ersten Blick wenig Parallelen zur professionellen Social-Media-Unternehmerin Stejskal aufweist. Der Schleim und die Sparkle-Einhorn-Attitüde – alles Teil eines ausgeklügelten Businesskonzepts. Gemeinsam mit ihrer Geschäftspartnerin und Grafikdesignerin Joanna Zhou betreibt Stejskal neben ihren eigenen Social-Media-Kanälen „Cute Life Hacks“, einen Youtube-Kanal und Vlog mit digitalen DIY-Bastelanleitungen, darunter erstaunlich viele Schleim-Videos. Die Teenies danken mit Begeisterungsstürmen und einer Viertelmillion Abos. „Slime ist unglaublich beruhigend. Wer noch nie mit Schleim gespielt hat, hat kein Recht darüber zu urteilen“, grinst Lisa Sophie. „Jeder, der bisher unsere Wolken-Schleims in echt gesehen hat, war einfach nur fasziniert. Slime ist wie ein Stressball, viel kreativer als Knete und angenehm zu drücken.“ Was aus Spaß und der Leidenschaft fürs Basteln neben ihrem Public-Relations-Studium entstanden ist, bringt heute entsprechende Einnahmen. Stejskal kann mit Schleim gut leben. In ihrem Fall ist es leichte Kost, mit der sie die Masse erreicht. Im Schnitt stellen die Freundinnen zwei Clips pro Woche online, jeder erreicht bis zu 1,8 Millionen Aufrufe.
Lukrative Werbedeals für Produktplatzierungen von Firmen wie Henkel oder Milka werden gesondert ausgedealt. Dass das bei Nicht-Millennials nicht selten Verwunderung oder gar Kopfschütteln auslöst, ist den Kreativköpfen nicht fremd. „Meiner Oma erkläre ich es immer so: Ich habe einen Bastelkanal wie im Fernsehen, nur halt im Internet“, simplifiziert Stejskal gelassen. Content is Glitter Das Geheimrezept dahinter ist eigentlich nicht geheim: „Guter Content! Es muss um Inhalte gehen, die man sonst nicht sieht und das Ganze muss gut gefilmt sein.“ That’s it. Die Drehzeit liegt bei ihren Videos zwischen sechs und 20 Stunden, je nachdem, wie aufwendig das DIY ist. Anschließend wird bis zu zehn Stunden geschnitten. „Ein gutes Video hält die Aufmerksamkeit bis zum Schluss“, so die Profis. No-goes dabei: unemotionale Thumbnails, Kamerawackler, mieser Ton. „Schnell, schnell mit dem Handy“ ist nicht. Die Zusammenarbeit zwischen Stejskal und Zhou basiert übrigens auf gleichen Ansichten: „Wir wollen inspirieren. Bei DIY geht es nicht nur ums Basteln. Wir sehen unsere Videoanleitungen als kreative Form, sich selbst zu entfalten und Dinge zu erschaffen, die es so zuvor nie gab“, pocht das Duo auch auf Tiefgang. Im Herbst 2019 erscheint „Cute Life Hacks“ in Buchform. „Wir sind schon total aufgeregt“, lächelt Stejskal vielversprechend.
LISA SOPHIE STEJSKAL, MSc, zählt zu den erfolgreichsten Youtubern Österreichs und hat sich mit ihrem Bastelkanal „Cute Life Hacks“, den sie gemeinsam mit Kollegin Joanna Zhou betreibt, und ihrem eigenen Kanal „Meine Version“ eine Fangemeinde von einer Viertelmillion Abonnenten aufgebaut. think.digital.NOW! 18. Oktober 2019, 17:10–17:35 Uhr Congress Graz
»Ich erkläre es meiner Oma immer so: Ich habe einen Bastelkanal wie im Fernsehen, nur halt im Internet.«
BLOG-TIPPS von Lisa Sophie Stejskal: 1. Sei du selbst! 2. Mach etwas, das niemand macht. 3. Investiere Zeit in die perfekte Videoqualität.
meineversion.com
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STORY
Erfolg in Falten
Ziehen und quetschen ist total sein Ding. Thomas Holzer begann als Musikpädagoge und ist heute Kopf der Quetschn Academy, mit der er viral bislang mehr als 15.000 Menschen zu besseren Harmonikaspielern machte. Ein kleines Businessmärchen.
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Die Harmonika, das Klavier des kleinen Mannes. Ein geselliges Instrument mit fast schon auto matisiertem Gemeinschaftsge fühl. Selbst wenn ein Straßen musiker fern der Bauernstube das Instrument aufzieht, blickt man auf oder bleibt kurz stehen. Und dann ist da Thomas Holzer,
der sagt: „Quetschnspielen ist für mich auch im Pyjama mög lich.“ Und er macht es sogar möglich, das Quetschnspielen im Pyjama. Seit fast drei Jahren hilft der Birkfelder Thomas Holzer ge meinsam mit Businesspart
ner Stefan Kern mittels On lineLernvideos situations und zeitelastisch beim Erlernen der „Quetschn“, der Steirischen Harmonika. Die unterschiedli chen Kurse bieten Anfängern die Möglichkeit, ohne Vor kenntnisse zu starten und Fort geschrittenen im Begleitkurs
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Alles unter Kontrolle bei einem Aufenthalt im NH Graz City Vor gut einem Jahr hat das NH Graz City als siebtes Hotel der NH Hotel Group in Österreich seine Pforten geöffnet und übertrifft seitdem alle Erwartungen. Sowohl Gäste als auch das gesamte Team um General Manager Robert Edelsbrunner MAG. THOMAS HOLZER studierte Musikerziehung und Instrumentalmusikerziehung an der Kunstuniversität Graz; die Steirische erlernte er zum Teil bei einem Harmonikalehrer und zum Teil als Autodidakt. 2016 begann er gemeinsam mit dem Staatsmeister Stefan Kern die älteste Lernmethode der Welt – das Vor- und Nachspielen – zu digitalisieren und begeistert seither Tausende für das Quetschnspielen vor dem Bildschirm.
zeigen sich mehr als zufrieden mit der Servicequalität des neugebauten Vier-Sterne-Hotels. Insgesamt 157 Zimmer im modern-urbanen Stil versprechen Geschäftsreisenden wie Wochenendbesuchern Erholung und Komfort. Das Hotel in bester Lage im historischen Zentrum der Stadt Graz mit Blick auf Schlossberg, Uhrturm und Stadtpark bietet seinen Gästen ein exzellentes Preis-LeistungsVerhältnis.
think.digital.NOW! 18. Oktober 2019, 13:10–13:30 Uhr Congress Graz
Wenn es mal besonders schnell gehen soll, können Gäste Foto: quetschn.academy
einfach und bequem online auschecken und das Hotel ohne Zwischenstopp an der Rezeption verlassen. Denn mit FASTPASS bestimmt der Gast selbst über seinen Aufenthalt. Auch der Online Check-in und die Wahl des Zimmers nach eigenen Vorlieben sind online möglich. „Natürlich sollen
»Quetschnspielen ist für mich auch im Pyjama möglich.«
das Zusammenspiel mit ande ren Musikern zu erlernen. „Es war der 1. Mai 2016. In den Morgenstunden gingen wir on line und von Tag eins an hatten wir Schüler. Ein Zeichen dafür, dass die Welt unsere Lern videos braucht – ein tolles Ge fühl! Wir sind damals einfach
diese Online-Services nicht unser Personal ersetzen, und vielen Gästen ist vor allem der freundliche persönliche
Kontakt mit meinen Mitarbeitern besonders wichtig“, berichtet Edelsbrunner. „Und ich bin mir sicher, ein freundliches Servus kommt bei allem technischen Fortschritt nie aus der Mode!“
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www.nh-hotels.com
gestartet. Wir hatten keine Ahnung, wie man eine Kamera einstellt. Wir hatten bloß eine Idee. Drei Monate lang haben wir Videos produziert und alles wieder verworfen, weil es uns nicht gefallen hat“, erinnert sich Holzer. Produziert wurde erst im Wohnzimmer der Eltern, dann im Schlafzimmer von Stefan Kern und mittlerweile im eigenen, höchst professionellen Studio in Graz. Stolpersteine? „Oft haben wir in der Nacht unsere Videos produziert, bis es draußen hell wurde. Alles nebenberuflich. Denn ich war damals noch Instrumentallehrer an einer NMS und Stefan studierte Chemie. Der größte Stolperstein wären aber wohl nur wir selbst gewesen, wenn wir gezögert und unsere Vision der Quetschn Academy nicht gleich anpackt hätten“, konstatiert Holzer. Bislang hat das Unternehmerduo mehr als 15.000 Menschen dabei unterstützt, bessere Harmonikaspieler zu werden. „Unsere Schüler sind zwischen neun und 92 Jahre alt. Der Schwerpunkt pendelt sich zwischen 14 und 60 Jahren ein“, erklären die Oststeirer. Der Anfängerkurs der Academy ist kostenlos. Um Zugriff
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INFO + KONTAKT Harmonika spielen lernen – wann und wo man will: quetschn.academy
auf alle Videos und den Anfängerkurs zu haben, zahlt man eine monatliche bzw. jährliche Pauschale. Das konkrete Ziel: Bis Ende 2023 sollen 100.000 Menschen zu besseren Harmonikaspielern gemacht werden bzw. ihre Quetschn-Karriere beginnen. Die Nachfrage ist groß. Die Youtube-Videos verbuchen über vier Millionen Zugriffe. „Mit Businessmodellen kennen wir uns nicht aus. Wir denken viel nach, dann machen wir einfach. Unsere Academy ist wie ein Buffet für Musikinteressierte. Das Motto: Nimm dir so viel du willst und das, was dir schmeckt“, skizziert Holzer. Kann ein Online-Kurs die Stimmung in der Bauernstube tatsächlich ersetzen? „Wir kennen die Bauernstuben, die Wirtshäuser und Zeltfeste sehr gut und sind jederzeit bemüht, den Spaß, den man dort live vor Ort empfindet, auf unsere Videos zu übertragen. Seit dem Vorjahr bieten wir deshalb auch Offline-Seminare wie
etwa die Quetschn-Offensive in Graz mit 160 Teilnehmern von Südtirol bis Holland an.“ Die Resonanz der Online-Schüler ist enorm groß und unmittelbar: „Eine der schönsten Rückmeldungen war die Videobotschaft von Jens aus Deutschland. Bereits nach sechs Wochen konnte er elf Stücke auswendig spielen“, geben sich die Musiker begeistert. Wenn es nach ihnen geht, ist das Quetschnspiel ein Kinderspiel: „Die größte Herausforderung ist die Koordination. Fast jeder Mensch kann beidhändig mit einer Computertastatur umgehen. Mit der Harmonika ist das nicht viel anders – nur kommt eben Musik dabei raus.“ Fehlgriffe? Fehlanzeige.
Foto: quetschn.academy
Unsere Academy ist wie ein Buffet für Musikinteressierte. Das Motto: Nimm dir so viel du willst und das, was dir schmeckt
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Foto: Sergiu Andrés
»Jeder kann sich ein für sich und sein Leben passendes Mindset aufbauen – egal, ob man talentiert ist oder nicht.«
Über Bauchmuckis und Bauchgefühl Indem er seinen Körper stählt, stählt er seine Karriere. Der gebürtige Wiener David Lengauer verkauft als Social-Media-Unternehmer in der Fitnessbranche Motivation in Form von Mindsets, Fitnessvideos und Büchern. Ausschlaggebend für seinen Erfolg? Seine „Scheiß drauf“-Mentalität.
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Erst Model, dann Fitness coach, heute Unternehmer im Digital Business mit mehr als 96.500 YoutubeAbonnenten und über 20.000 verkauften Büchern binnen 11 Monaten. Wie kam’s? In der Schule war ich ein Chaot. Mit 16 Jahren kam ich das erste Mal zum Kampfsport und habe erfahren, was Disziplin bedeu tet. Durch den Sport entstand der Ehrgeiz, an mir zu arbeiten und Ziele erreichen zu können, wenn ich alles andere ausblen de und meinen eigenen Weg gehe. Diese Einstellung habe ich mir bis heute erhalten und gebe sie an meine Community
weiter. Das Credo: Scheiß drauf – du kannst alles schaffen, wenn du fokussiert dein Ding durchziehst. Reicht das aus, um ein Business zu starten? Anfangs war es kein Business, sondern reiner Spaß. Ich habe vor sechs Jahren meine Face bookSeite professionell ge startet und wollte damit ein fach einige Euro im Monat dazuverdienen. Daraus entstand mein Unter nehmen „Fit And Shredded“, das ich 2016 gegründet habe. Mittlerweile bin ich von Wien nach Berlin gezogen und
habe 2019 einen Firmensitz in Deutschland aufgebaut. Wie lukrieren Sie Ihren Umsatz? Mittlerweile nur noch durch meine Eigenmarke. Werbe deals habe ich keine mehr. Ich habe in den letzten 11 Monaten über 20.000 Bücher im Eigen verlag verkauft. Außerdem verkaufe ich Trainings und Motivationsprogramme. Warum der Schritt nach Deutschland? Online ist online – dabei ist es egal, wo ich bin, sofern ich mich mit deutschsprachigem Content im deutschsprachigen
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INTERVIEW
Raum bewege. Persönlich war ich durstig nach einer neuen Herausforderung. In Wien hat mich viel abgelenkt und in Berlin lässt sich einfach mehr machen. Auch wenn es als Start-up in Deutschland nicht einfacher ist, Mitarbeiter zu finden. Wie ausschlaggebend war Social Media für Ihre Karriere? Ohne Social Media würde es mein Business nicht geben. Es ist die Plattform, über die ich Value an meine Community liefere. Dabei geht es vorrangig nicht um Abo- oder Followerzahlen, sondern um Werte, ehrliche Bindung und Vertrauen. Ich mache wesentlich mehr Umsatz als andere Digital Entrepreneurs, die eine Million Follower haben. Sie vertreten die Meinung, dass Momente des Zögerns ein Risiko darstellen. Warum? Wenn du zögerst, verlierst du Momentum. Zögern ist ein Risiko, weil unsere Zeit kostbar ist. Niemand hat sie unendlich verfügbar. Wenn du mit deinen Träumen wartest und hinterm Berg hältst, ist das ein viel größeres Risiko als einfach draufloszustarten und dabei vielleicht auf die Schnauze zu fallen. Mein Motto: Lieber scheitern als Zeit ungenützt vergehen lassen! Wer scheitert, wird außerdem nur besser. Wann wird man Ihrer Ansicht nach richtig gut in einer Sache? Wenn man etwas so oft wie möglich macht. Ich konnte anfangs nichts – weder ein Youtube-Video schneiden noch hatte ich Ahnung, wie man Mitarbeiter einstellt. Ich wachse jeden Tag. Und es stimmt: Übung macht den Meister. Außerdem wird man gut, wenn man möglichst viel Zeit in den Wissenserwerb steckt. Lesen hilft sich
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zu entwickeln. Ich habe mir zudem immer möglichst hohe Ziele gesetzt. Nur dadurch konnte ich wachsen. Motivation ist ja schön und gut, aber uns Österreichern liegt das Sudern in den Genen. Sind Jammerer in ihren Augen automatisch Verlierer? Ich halte Leute, die sudern und sich über jede Kleinigkeit aufregen, grundsätzlich nicht aus. Klar, wir alle jammern mal, aber ständig etwas an sich und der Umwelt auszusetzen zu haben, ist Bullshit. Wir tragen schließlich alle Eigenverantwortung in uns und wenn man schlecht drauf ist, ist das okay, sofern man sich bewusst ist, dass negative Gedanken wertvolle Lebenszeit stehlen. Warum ist es Ihnen wichtig, Ihre Lebenseinstellung und Ihre Erfahrungen in Form von Fitnessprogrammen und Büchern weiterzugeben? Für mich ist es wichtig, etwas zu tun, das Sinn macht. Es ist ein unglaubliches Gefühl, wenn mir Menschen erzählen, ich hätte durch meine Programme ihr Leben verändert. Letztes Jahr waren das rund 8.000 Menschen. Außerdem wäre ich selbst auf meinem bisherigen Lebensweg gerne jemandem begegnet, der mir essenzielle Werte und Rezepte für ein glückliches Leben weitergibt. Talent oder Mindset – kann jeder ein Gewinner sein? Jeder kann sich ein für sich und sein Leben passendes Mindset aufbauen – egal, ob man
DAVID LENGAUER ist Autor der Fitnessprogramme „Fit And Shredded“ und „Lean And Massive“ sowie der Kochbücher „Shredded Kitchen“ und „Muscle Kitchen“. Bereits seit mehreren Jahren ist der Wiener und WahlBerliner Personal Trainer und Social-Media-Unternehmer. Seine Mission: Menschen die Möglichkeit zu geben, ihren Wunschkörper zu erreichen, mental stärker und selbstbewusster zu werden und damit auch Vorbild für andere zu sein. think.digital.NOW! 18. Oktober 2019, 09:40–10:20 Uhr Congress Graz
talentiert ist oder nicht. Ich bin überzeugt davon, dass man sich alles, was man will, selbst erarbeiten kann, wenn man den richtigen Fokus auf die dafür essenziellen Dinge legt. Meine Mitgift: Scheiß drauf, was andere über dich denken. Ich glaube, viele verbalisieren das zwar, aber unterbewusst ist es ihnen doch nicht egal und sie richten sich trotzdem nach anderen. Ich helfe aktiv mit meinem Business dabei, wieder auf den eigenen Bauch zu hören. Immer weiter, immer höher, immer mehr. Muss man stets wachsen oder darf man auch mal stehenbleiben? Kurzfristig ist Stehenbleiben genauso okay wie zurückzugehen, um sich zu orientieren oder neu auszurichten. Langfristig gesehen ist Wachstum für mich die Erfüllung. Es schenkt dem Alltag Sinn.
LENGAUER-POWER: 2016: Gründung Fit And Shredded (seit Mai 2019: Sitz in Deutschland) | Derzeit 8 Mitarbeiter | Mehr als 96.500 Youtube-Abonnenten | Knapp 27.000 Instagram-Follower Seit 2014: 11,85 Mio. Youtube-Aufrufe davidlengauer.com
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STORY
Video killed the TV-Star Seit der Gründung von diego5 ist die ehemalige RTL2-Anchorwoman Sandra Thier als Keynote Speakerin, Konferenzmoderatorin und Workshopleiterin international gefragt. Als branchenführender Partner für digitale Transformation schlägt Thier mit diego5 scheinbar mühelos die Marketingbrücke zwischen Webstars und Unternehmen.
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»think.digital.NOW! bedeutet für mich hungrig auf Neues und offen für Veränderung zu sein.«
eigens kreierte Produkte wie die „Influencer Video Con“, das Castingformat „Stadt YouTuber“ und der „Austrian Video Award“ ins Leben gerufen. Alle haben gelernt Worin liegen nun die größten Chancen für Unternehmen in der Zusammenarbeit mit Social-Media-Experten wie Thier? „Durch Experten wird man beraten und geguidet. Das ist bequemer als sich alles allein erarbeiten zu müssen. Wir können auf einen großen Erfahrungspool zurückgreifen“, so Thier. Sie ist überzeugt, dass Influencer-Marketing in Österreich längst nicht den Peak erreicht hat. „Es wird weiter wachsen, denn Influencer-Marketing ist erwachsen geworden. Sprich: Alle haben gelernt – Marken, Agenturen,
Foto: Lisa Maria Trauer
Wenn man zu den wichtigsten Treibern der Digital-Video-Revolution im deutschsprachigen Raum zählt, muss man schon etwas drauf haben. „Ich habe bereits früh erkannt, dass sich im Netz eine kreative Parallelwelt, die große Chancen für Creators aller Art bietet, eröffnet. Junge Menschen sind mittlerweile fast ausschließlich digital unterwegs. Deshalb ist es einfach unumgänglich, sich neue Content Creation auf digitalen Kanälen anzuschauen. Das war ein Grund, warum ich diego5 (diego5studios.com) mit meinem Partner Rudi Kobza gegründet habe. Der Erfolg gibt uns recht – wir konnten seit Anfang 2015 über 300 Influencer, Kampagnen und Branded-Entertainment-Clips in der DACH-Region umsetzen“, skizziert die gebürtige Grazerin Sandra Thier ihren Karriereweg. Weg vom Fernsehen, hin zu bewegten, bewegenden Bildern im Netz. Ihre Vision: eine digitale Video-Content-Agentur aufzubauen und damit führend im Bereich Online-Videostrategie, -konzeption und -vermarktung zu werden. Allein in Österreich ist diego5 – mit zweitem Standort in Berlin und 25 fixen Mitarbeitern – die Nummer eins am Markt. Neben erfolgreichen Viral Spots und Influencer Collaborations wurden
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MAG. SANDRA THIER hat für Medienhäuser wie Ö3, ATV und RTL 2 gearbeitet. 2015 machte sich die UNICEF-Botschafterin selbstständig und gründete mit Rudi Kobza, Eigentümer der Kobza Media Group, das erste österreichische MultiPlattform-Network diego5 studios, das mittlerweile auch einen Sitz in Berlin vorweist. Der Digital-Video-Spezialist gilt als Branchenleader im deutschsprachigen Raum und umfasst Angebote wie Branded Content, Influencer-Marketing, TV-Produktion und Events.
Influencer. Wer professionell arbeitet, wird auch langfristig gut davon leben können“, ist die Digitalagentin überzeugt. Angeblich träumt derzeit jeder zweite Jugendliche vom Traumjob Youtube-Star. Wer als Unternehmer die Welt von morgen mitgestalten will, setzt also auf Webstars? Thier: „Konzerne haben natürlich längst ein gewisses Budget festgelegt, um hier erfolgreich zu performen. Das haben kleine Unternehmen meistens nicht. Dennoch gibt es auch in diesem Bereich erfolgreiche Zusammenarbeiten mit kleinem Budget.“ Welche Tücken gibt es? „Wer Influencer-Marketing betreiben will, muss loslassen können. Denn Fakt ist: Der Influencer weiß am allerbesten, was seine Community sehen will.“ Wer vorwärts kommen will, gibt ein Ruder ab. „Wenn man das Phänomen als Kunde nicht versteht und so gar kein Vertrauen zur Thematik aufbauen kann, dann sollte man es lieber lassen. Ansonsten entstehen bloß zu viele Erwartungen, die sich nicht erfüllen können“, rät Thier. Die Rechnung ist demnach simpel: Ohne Vertrauen ist kein nachhaltiges Storytelling möglich. Und ja, Influencer-Marketing ist wesentlich nachhaltiger als ein Printinserat. Denn der Marken-Aware-
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ness und gezieltem Themensetting auf unterschiedlichsten Kanälen gleichzeitig sind keine zeitlichen oder territoralen Grenzen gesetzt. Einen Post wirft man nicht weg, eine Zeitschrift schon. Schleim, Herz und Verstand In der Arbeit mit Webstars kann sich Thier auch selbst der Faszination für bestimmte Influencer-Phänomene nicht entziehen. „Ich bin zum Beispiel begeistert von „Cute Life Hacks“ (Anm.: siehe auch S. 8). Das Spaßprojekt von Joanna und Lisa liefert genialen DIY-Content. Sie basteln mit Schleim und vielem anderen. Das machen sie mit solch einer Leidenschaft, mit Herz und Hirn, und haben damit Millionen Follower aufgebaut. Aber auch Youtuber wie iBlali oder Die Lochis schätze ich für ihre Bodenständigkeit. Das Wichtigste: Sie sind irre klug
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und wissen, was sie tun.“ Wäre Sandra Thier selbst Influencerin, worüber würde sie posten? „Ein Thema wäre sicher: Wie geht Social Media eigentlich und wie kann ich Social Media für meine Botschaften nutzen? Worauf muss ich achten und wie werde ich Influencer? Das sind schließlich die Kernthemen von diego5 und die würde ich gerne weitererzählen.“ Thiers Trendprognose: „Jedes Unternehmen wird in den nächsten Jahren zum Medienhaus und kann mit dem richtigen Support im Netz guten Content ausspielen und große Reichweiten erzielen. Es braucht keinen Zufall, um Talk of Town zu werden.“
»Das Schwierigste, wenn man sich als Unternehmen für InfluencerMarketing entscheidet, ist das Loslassen. Im Influencer-Marketing weiß der Influencer am allerbesten, was seine Community sehen will.«
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INTERVIEW
Klebstoff Rich Media Er ist Urheber des Trojanischen Marketings, Bestsellerautor, XINGAmbassador und Studiengangsleiter. Ein Gespräch mit Roman Anlanger über vertriebliche Heraus forderungen im Digital Business und die Sinnhaftigkeit von Rich Media.
Nicht jedes Unternehmen begegnet der Digitalisierung angstfrei. Warum? Ängste zu haben ist etwas all zu Menschliches. Veränderung erzeugt automatisch Unsicher heit, aber sich starr am Schreib tisch festzukrallen, bringt nie manden weiter. Zweifel und Unsicherheit besiegt man am besten, indem man den kon kreten, individuellen Nutzen der Digitalisierung aufzeigt. Ziel jedes erfolgreichen Chan ge Managements muss eine klare Kommunikation sein. Die Frage, was der Change unterm Strich für jeden bringt, der am jeweiligen Veränderungspro zess beteiligt ist, muss konkret beantwortet sein.
Als Vertriebsexperte und Studiengangsleiter für das Fachhochschulstudium „Technisches Vertriebsmanagement“ an der FH des BFI Wien wissen Sie, wie der Kunde 4.0 tickt, oder? Der digitale Kundendialog funktioniert für einen Unter nehmer dann, wenn er sich be wusst wird, wer sein Kunde ist und wo er ihn findet. Ich teile Konsumenten in drei Gruppen ein: die Generation X mit den Geburtsjahren 1965–1979, die Generation Y (Geburtsjahre 1980–1994) und die Genera tion Z (Geburtsjahre 1995– 2010). Während die Genera tion X noch trotzköpfig nach Unabhängigkeit strebte und
»Der Kunde von heute ist wertebewusst und muss sich im medialen Overflow individuell angesprochen fühlen.«
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als Kommunikationsschnitt stelle den PC hatte, zielt die Generation Z auf Realismus, Spontaneität, Genuss und Si cherheit ab. Die Kommunika tionsschnittstelle ist ganz klar das Smartphone bzw. Social Media. Inserate oder Plakat kampagnen erreichen diese Zielgruppe schon lange nicht mehr. Digital Natives leben in einer anderen Wertewelt als X und Y und diese Wertewelt gilt es als Unternehmer zu ana lysieren. Erst dann macht es Sinn, als Marketer gezielt Wer bung zu planen. Wie machen Sie Unternehmen und Nicht-Millennials die Macht des Users verständlich und greifbar? Das Prinzip ist ganz einfach: Menschen bewegen sich immer in den gleichen Kreisen. Pa radebeispiele dafür sind etwa Hundebesitzer oder Fußball fans. Die Generationen X und Y haben sich offline gerne in Ver einen bewegt bzw. tun das wohl heute noch, während die Gene
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Foto: Hübner
PROF. (FH) MAG. (FH)ROMAN ANLANGER, CRM-Manager und Wirtschaftstrainer, gehört zu den führenden Marketingund Vertriebsexperten im deutschsprachigen Raum. Er ist zudem Studiengangsleiter für das Fachhochschulstudium „Technisches Vertriebsmanagement“ an der Fachhochschule des BFI Wien und für das Lehrund Forschungspersonal verantwortlich. Ferner ist Anlanger doppelter XINGAmbassador, erfolgreicher Bestsellerautor, gefragter Top-Referent und berät Unternehmen im Bereich Marketing, CRM, Vertrieb sowie Social Media.
ration Z auch nichts anderes tut als sich unter Gleichgesinnten auszutauschen – ihre „Vereine“ heißen Online-Communitys und in denen pflegen Menschen ähnliche Werte und Ansichten. Der Mensch ist nach wie vor ein soziales Wesen. Social Media ist im übertragenen Sinn also das Vereinslokal 4.0. Wer das verinnerlicht und in seinem Marketingkonzept berücksichtigt, ist auf einem guten Weg, die Macht des Users für sein Unternehmen zu nützen. Wann ist der Einsatz von Rich Media sinnvoll? Rich Media ist nichts anderes als Online-Werbung und bezeichnet erweiterte Funktionen wie Video, Audio oder andere Elemente, die Nutzer dazu bewegen, mit dem Content zu interagieren. Interaktion und eine folglich höhere Verweildauer des Users sind der Klebstoff im Digital Business. Dieser Stickiness-Faktor, also die Frage, wie lange der User auf der Website eines Unter-
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nehmens kleben bleibt, ist der wichtigste Faktor im digitalen Kosmos. Je länger der User auf einer Seite picken bleibt, desto eher oder mehr kauft er ein, desto mehr Image kann transportiert werden. Content ist gut, aber Gamification-Aspekte und -Tools, um die Verweildauer zu steigern, werden in Zukunft noch größere Rollen spielen. Sie sind doppelter XINGAmbassador und nützen diese Plattform intensiv. Zudem sind Sie in weiteren Foren und Blogs sehr umtriebig. Ist das etwa Ihr digitales Geheimrezept? Als doppelter XING-Ambassador erreiche ich in unterschiedlichen Interessensgruppen, die von mir moderiert werden, bis zu 60.000 Menschen. Wer wie ich aktiv kommuniziert, erzeugt Reichweite. Reichweite fördert die Bekanntheit und erhöht den Expertenstatus. Man muss sich schon in Szene setzen, um gehört zu werden.
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Zauberwort Vertrieb: Wie sehr mischt hier die Digitalisierung bereits mit und wohin geht Ihrer Einschätzung nach die Reise? Künstliche Intelligenz, Big Data und Datenmanagement sind diesbezüglich die drei großen Schlagworte. Das Herz jedes Unternehmens ist eine funktionierende Datenbank, die man mittels Social Media zusätzlich aufladen kann. Die gesammelten, wertvollen Daten wollen überlegt genützt werden und dabei helfen Sales Automation, Algorithmen und Co. Daten sind umso wertvoller, je mehr psychografische Merkmale sie aufweisen, die in Folge auch dabei helfen, die richtigen Codes an die adressierten Konsumenten zu senden.
INFO + KONTAKT Roman Anlangers Bücher und Seminare: trojanischesmarketing.com
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STORY
Ein Leuchtturm im E-Commerce Wer surft, der weiß: Es geht immer um Speed. Auch im E-Commerce, wo niceshops-Geschäftsführer Roland Fink zu den europäischen Tempomachern zählt. Ein kurzer verbaler Boxenstopp mit einem Mann, der meint, was er sagt.
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superklug aufgestellt sein, aber Branchenzuwachs entsteht bei niceshops in erster Linie durch Liebe und Leidenschaft für Produkte“, lächelt der Gründer. Das Wettrennen um die Zukunft wird ihm zufolge aber nicht online oder stationär ausgetragen, sondern zwischen Handel und Industrie. „Wer liefert, was über Alexa bestellt wurde? Wie werden Retouren
künftig besser abgewickelt und wie schaffe ich qualitätsvolle Verbindungen zwischen Onund Offline-Welten?“, schreibt der niceshops-Geschäftsführer, der derzeit 234 Mitarbeiter aus 14 Nationen beschäftigt, auf die Zukunftsagenda. „Wenn Bestellungen steigen, muss auch das Service dahinter mitziehen. Leider hakt es oft noch in der letzten Meile. Das Volumen wird bewältigt, aber der
Foto: Werner Krug
Es liegt auf der Hand: Kisten oder Einkaufstaschen zu schleppen, ist für Roland Fink kein Einkaufserlebnis. Der steirische Onlinehändler hat sich mit seinem Unternehmen niceshops auf die Entwicklung von Onlineshops für Nischenprodukte spezialisiert und sich im Laufe der Jahre in der E-Commerce-Branche international einen Namen gemacht. Die Brücke zwischen Bestellungen, Logistik und Handel schlägt Fink mit einem bunten Portfolio von Naturkosmetik und Aquaristik bis Pferdefutter und E-Bikes. „Unser Branchenportfolio mag strategisch nicht
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Kunde will ja auch nachhaltig serviciert werden“, verdeutlicht Fink. Amazon habe „dieses Service einfach drauf“. Es sei bewundernswert, welche Serviceleistung der innovative Onlineriese bringt, was er laufend auf den Markt haut und was er gleichzeitig logistisch bewegt. „In diesen Bereichen ist Amazon sicher eine Benchmark und ein Wachstumstreiber“, ist Fink überzeugt. „Aber klar, sie sind bekanntlich auch Arschlöcher und ich bin davon überzeugt, dass das Businessmodell mit dieser Einstellung, die Amazon hat, irgendwann in sich zusammenfällt.“ Des Müllers Lust Niceshops setzt nicht nur aufgrund von Amazon einen bewussten Kontrapunkt. „Uns ist der Umgang mit uns selbst, der Umwelt und der Gesellschaft eine echte Herzensangelegenheit. Das stille Motto: Nice and happy employees lead to nice and happy clients. Ich denke, wenn man anders bzw. differenzierter denkt und es wirklich anders macht, kann man wirtschaftlich womöglich
noch erfolgreicher sein als bisherige Branchenriesen“, glaubt Fink. Andersdenken bleibt bei niceshops keine leere Floskel, denn auch Nachhaltigkeit ist Teil der gelebten Firmenkultur. „Wir versuchen, möglichst viele unserer Räumlichkeiten mit Holz zu bauen, haben Photovoltaik am Dach, heizen und kühlen mit Biogas“, erklärt die Firmenleitung. Zudem versendet man in Kartons, die ohne Klebeband auskommen. Again: very nice. Kürzlich hat das Unternehmen mit Hauptsitz in Feldbach in der Steiermark eine zukunftsweisende Partnerschaft mit dem europäischen Handelskonzern Müller abgeschlossen – ein Coup, der das Wachstum von niceshops weiter beschleunigen wird. „Müller wird die Schlagzahl erhöhen und das ist auch gut so“, meint Fink. In den vergangenen Jahren stiegen die Umsätze laut seinen Angaben aber ohnehin kontinuierlich zwischen 40 und 70 Prozent pro Jahr. Insgesamt zähle man mehr als eine Million Kunden aus über 150 Ländern, die in 14 Sprachen bedient werden. Die Exportquote betrage
Knapp eine Million Menschen besuchen Monat für Monat die von niceshops entwickelten Onlineshops. Das Unternehmen generiert damit mehr als 80.000 Bestellungen monatlich bzw. verkauft alle vier Sekunden 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr ein Produkt. Der Drogeriekonzern Müller, einer der größten europäischen Handelskonzerne, übernahm kürzlich 26 Prozent der niceshops GmbH, um damit den Onlinehandel von Müller auf eine neue Stufe zu heben. think.digital.NOW! 18. Oktober 2019, 14:30–15:10 Uhr Congress Graz
dabei rund 80 Prozent und 2019 werde man mehr als 50 Millionen Euro umsetzen. This sounds more than nice. Was würde Roland Fink eigentlich im Fall eines Internet-Shutdowns tun? „Ich würde die viele freie Zeit dazu nützen, mir ein Offline-Businessmodell zu überlegen“, schmunzelt der dreifache Familienvater. „Vielleicht wäre ich dann ein fahrender Greißler – ich denke, wenn man das geschickt anstellt, kann man sogar davon in Zukunft gut leben.“
Foto: Werner Krug
NICE FACT: Firmensitz: Feldbach 234 Mitarbeiter aus 14 Nationen Etwa 1 Mio. Pakete verlassen das Lager pro Jahr | Umsatzprognose 2019: über 50 Mio. Euro Kontakt: www.niceshops.com
»Unser Branchenportfolio mag strategisch nicht superklug aufgestellt sein, aber Branchenzuwachs entsteht bei niceshops durch Liebe und Leidenschaft für Produkte.«
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PROGRAMM FREITAG, 18. OKTOBER 2019 STEIERMARKSAAL, CONGRESS GRAZ EINGANG SCHMIEDGASSE
#OnlineMarketing #VideoMarketing
#Storytelling #StoryMarketing #Influencer #Salesfunnel #YouTube #Instagram
#Facebook #eCommerce ab 08:00 REGISTRIERUNG 09:00
Michael Altrichter
14:30
Roland Fink
09:40
David Lengauer
15:10
Holger König
10:20
Stefan Kern
15:40
Roman Anlanger
11:00
PAUSE
16:10
PAUSE
11:30
Harald Kopeter
16:40
Harald Kopeter
12:10
Randolph M. Sommer
17:10
Lisa Sophie Stejskal
12:40
Jennifer Rosenberg
17:35
Sandra Thier
13:10
Thomas Holzer
18:00
ENDE
13:30
MITTAGSPAUSE
Programmänderungen vorbehalten!
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Wie Sie Menschen mit Storys begeistern
Foto: iStock-diane555
und Kunden gewinnen
Fresh Content ist für … … Unternehmer, Geschäftsführer und Marketingverantwortliche, die sich noch nicht mit Storytelling und Storymarketing befasst haben und nun dieses Potenzial anhand von Best-Practice-Beispielen bestmöglich kennenlernen wollen. … alle, die mit guten Storys einfach mehr verkaufen wollen. … Marketingverantwortliche, die mit den jüngsten Kampagnenergebnissen unzufrieden sind und nach neuen Ansätzen und Ideen suchen.
Das zurzeit wahrscheinlich beste Buch über Storytelling und Storymarketing
… alle, die Content Marketing professionell und nachhaltig im Unternehmen installieren wollen. … alle, die ihr Unternehmen sichtbarer, hörbarer und erfolgreicher machen wollen. … alle, die immer gerne einen Schritt voraus sind.
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www.fresh-content.at/das-buch www.think.digital.NOW.com
Der Congress für zeitgemäßes Online-Marketing und digitalen Geschäftserfolg
think. digital. NOW!
Freitag, 18. Oktober 2019 09:00–18:00 Congress Graz
think.digital.now! Michael Altrichter /
ist der Congress für den digitalen Kundendialog ist der Congress für Klein- und Mittelunternehmer, die neue Wege und Lösungen suchen ist der Congress, bei dem Unternehmer für Unternehmer ihr Wissen und ihre Erfahrungen weitergeben.
Business Angel & Impact Investor, bekannt aus 2 Minuten 2 Millionen
Harald Kopeter /
Unternehmer, Storytelling-Experte & Buchautor
Jennifer Rosenberg /
Unternehmerin & Digital-Media-Expertin
Randolph Moreno Sommer /
SystemEmpowering Coach & Unternehmensberater für Marketing-Automatisierung
Lisa Sophie Stejskal /
Influencerin – Cute Life Hacks DE
Stefan Kern /
APA-OTS Produktmanager
Roman Anlanger /
Studiengangsleiter an der FH Wien für Technisches Vertriebsmanagement & Bestsellerautor
Sandra Thier /
TV-Journalistin, Moderatorin & Unternehmerin
Thomas Holzer /
Musiklehrer & Gründer der Quetschn Academy
INFO & BUCHUNG
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Du schmeckst, Graz
Der schloßberg und seine Kulinarik können sich sehen lassen. ein Mittagstisch von Küchenchef Milivoj Novak im starcke Haus verspricht in jedem Fall eine genussvolle tagesmitte.
Eine Stadt ist nur so gut wie ihre Genussplätze. Wie fein, dass Graz davon ausgesprochen viele beherbergt und der Gastro- & Szeneguide beim Entdecken hilft. Von Tina Veit-Fuchs
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Foto: Kristinas Meisterkonditorei
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GASTRO & SZENEGUIDE 2019/2020
IC H M IT BI N ZU NE HM M EN
DIE BESTEN KULINARISCHEN ADRESSEN IN UND RUND UM GRAZ. PLUS: AUSGEHTIPPS AUS DEM GRAZER SZENELEBEN
Gastro- & Szeneguide 2019/2020 Die besten kulinarischen Adressen in und rund um Graz. Plus: Ausgehtipps aus dem Grazer Szeneleben. www.graztourismus.at
Foto: © Graz Tourismus / Werner Krug
Edle Restaurants, bodenständige Wirtshäuser, gemütliche Cafés, facettenreiche Bistros, hippe Bars. Sie alle säumen die Altstadt und das nahe Umfeld von Graz, füllen Bäuche, zelebrieren Genüsse und feiern das Leben. Wer nichts von der Vielfalt der GenussHauptstadt Graz verpassen möchte, greift zum Gastro- & Szeneguide 2019/2020, der die aktuellen Hotspots auf 100 Seiten zusammenfasst und in Lokalen sowie bei Graz Tourismus aufliegt. Alle Adressen sind zudem auch online auf www.graztourismus.at abrufbar.
Foto: Starcke Haus
Porridge-Breakfast, Fresh Fruits, Green smoothie oder lieber ei mit Gemüse? Im stylishen Promenade am stadtpark tankt man zum start des tages drinnen wie draußen gute Bauchgefühle.
Foto: Champagner-Bar
Foto: Promenade
Während der shoppingtour darf es ruhig ein wenig prickeln. Inmitten von Fashionlabels und französischem Flair erfrischt man sich an der ChampagnerBar im Modehaus Kastner & Öhler u. a. mit Perlen im Glas.
Was süßes geht doch immer, oder? In Kristinas Meisterkonditorei in der Girardigasse taucht man in neu interpretierte Kaffeehaustradition ein und verfällt außergewöhnlichen Kreationen wie Williamstorte und handgezogenem topfenstrudel.
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Foto: Daniel Kindler
Foto: Werner Krug
Wenn die Dämmerung einsetzt, kehrt man gerne auf den schloßberg zurück, genießt den Blick auf die stadt und diniert haubengekrönt im schloßberg-Restaurant der Gastrofamilie Grossauer-Widakovich.
ein perfekter Genusstag in Graz klingt mit einem absacker in der ernst-Fuchs-Bar aus. Im PalaisHotel erzherzog Johann gelegen, wählt man hier aus einer rezepttreuen Cocktailkarte und erfreut sich am gediegenen ambiente.
www.MagazinVIA.at
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Zu jenen, die im Leben vieler Menschen eine große Rolle spielen, gehört zweifelsfrei der Wirt. In der Gaststube der Familie Danklmaier in Aich im Ennstal spielt jedes Mitglied seine Rolle. Mit Bravour. Von Tina Veit-Fuchs
Es gibt Gaststuben, in denen man die Rhythmik des Dorflebens schon beim Eintreten spürt. Es heißt, früher einmal seien Wirtshäuser eine Art öffentliches Wohnzimmer gewesen, man traf sich ob des guten Bieres lieber mit Freunden und Nachbarn im Wirtshaus als daheim. Aber was heißt hier früher? In Aich im Ennstal stemmt Familie Danklmaier seit über 60 Jahren erfolgreich ihren Dorfgasthof „Grafenwirt“ und übersetzt ihn mühelos und standesgemäß in die Jetztzeit. Mit der einjährigen Valentina ist bereits die vierte Foto: Buchegger Generation eingezogen. Ihr Vater Franz Danklmaier jun. schupft wiederum mit seiner Mutter Helga die Küche. Franz sen. ist Servicepatron. „Meine Mama hat mich gelehrt, dass die Einfachheit der Schlüssel zum Erfolg ist“, erzählt Koch Franz jun., der nach einigen Wanderjahren etwa bei den Drei-Hauben-Köchen Martin Sieberer („Trofana Royal“) und Gerhard Fuchs („Die Weinbank“) seinen Platz im Familienbetrieb gefunden hat. „Diese Jahre waren wichtig, um meine Per60
Wirt Gemeinsam mit seiner Mutter Helga kocht Franzl Danklmaier jun. klassischmoderne österreichische Küche.
sönlichkeit entwickeln zu können und andere, frische Eindrücke in unseren Betrieb zu integrieren“, so der Junior. Zwischen Topf und Deckel scheint das Küchenzepter gerecht verteilt: „Wir ergänzen uns total. Ich bin eher der kreative Part am Herd, die Mama bringt die nötige Ruhe und den Blick fürs Detail mit“, schmunzelt der Junior.
Genussgespann
Aus dieser seligen Synergie entstehen Speisen wie Hirschrücken mit Steinpilz-Knödel und Feigen-Chutney; Haussulz von der Stelze; gefüllte Paprika mit Salzkartoffeln; Erdäpfel-Semmelkren-Tascherl mit Spinat, Apfelkren und gebackenem Freilandei oder Schokolade-Milchreis-Törtchen mit geeistem Marillen-Süppchen und Lavendeleis. Auch eine Sünde wert: Tiramisu mit steirischem Apfel und Almkaffee-Eis. Zur Harmonie der Gemütlichkeit in der dörflichen Gaststube gesellt sich die Frische der Landschaft. Der Saibling, serviert mit cremigem Eierschwammerl-Risoni, Selleriecreme und Kräuter-
Fotos: Ch. Buchegger, Grafenwirt
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eingespieltes trio: Küchenmeister Franz Danklmaier jun. mit Mutter Helga und Vater Franz (v. l.).
Kein Modernisierungswahn, kein Chichi: der Grafenwirt und seine gemütliche Gaststube, wie sie im Buche steht. Oben: der Festsaal für große Feierlichkeiten. auch Gästezimmer sind vorhanden.
salat, wächst in den drei hauseigenen Fischteichen und die Käseauswahl mit Apfelbrot könnte nicht regionaler sein. Hierfür liefern die Bauernfamilien Schwarzkogler vulgo Wieslechner, Schrempf vulgo Moserhof und Familie Hof aus dem Umkreis von zehn Kilometern ihre affinierten Milchprodukte. Das Rezept gegen das Wirtshaussterben? „Ich denke, wenn man nie aufgibt und immer erpicht ist, am Puls der Zeit zu bleiben, kann man auch als Dorfgasthaus weiterhin bestehen. Wichtig ist sicherlich die frühe und rechtzeitige Einbindung der jungen Generation“, ist Danklmaier überzeugt. Seit 1957, als seine Großeltern den Gasthof erstanden haben, feierten übrigens bereits 450 Paare ihre Eheschließung im Grafenwirt. Das Vertrauen der einheimischen Bevölkerung aus dem Ennstal bis hinein ins Ausseerland schätzen die Wirtsleute sehr. „In der Umgebung von Aich haben wir keine große Stadt, kein wirkliches Ballungszentrum. Die Abgeschiedenheit sehen wir aber als willkommene Herausforderung, stets aktiv zu sein, um in aller Munde zu bleiben. Zudem boomen Ruheorte und Entschleunigung. Dahin gehend liegen wir klar im Vorteil.“ www.MagazinVIA.at
Scharfe Rote-Rüben-Suppe Rezept für 4 Portionen ½ kg frische Rote Rüben 1 l Rote-Rüben-Saft 1/8 l Schlagobers 1 Zwiebel
Salz, Kümmel, Zucker, Chili Balsamico-Essig (dunkel) Kren, Brotwürfel Schnittlauch
Zubereitung: Rote Rüben schälen und in Würfel schneiden. Zwiebel schneiden und glasig in Butter anschwitzen, mit einer Prise Zucker karamellisieren. Danach mit einem Schuss dunklem BalsamicoEssig ablöschen und mit dem Rote-Rüben-Saft aufgießen. Leicht köcheln lassen, damit die Farbe erhalten bleibt. Wenn die Rübenwürfel weich sind, Schlagobers beigeben und mit Salz, Kümmel und Chili abschmecken und mixen. Die Suppe durch ein Sieb passieren. Mit frischem Kren, Schwarzbrotwürfel und Schnittlauch anrichten und servieren. Guten Appetit!
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Kuschelige Zirbenunikate
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WALK oN thE WILD SIDE. Füße sind die Basis, auf der wir im Leben stehen. Sind die Füße gesund, ist der Mensch gesund. therapeutin Inka Jochum zeigt in ihrem neuen Gesundheitsratgeber Fuß-Übungen, die wirklich helfen. www.droemer-knaur.de
DER NASE NAch. Natürliche Deos boomen, aber welche Deos ohne Aluminium helfen tatsächlich? Die Lieblinge der VIA-Redaktion: „Achselkuss”, gesehen bei Mangolds in Graz, sowie das Derma ID Pure Deo – vegan, bio und mit aphrodisierendem Sandelholz. www.derma-id.com
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Foto: Kreativ-Kopf
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Wenn die ersten Blätter von den Bäumen fallen, wird es Zeit für ein neues Kuscheltier. Die Steirerin Sabine Stadlober verzaubert Klein (und Groß) mit handgemachten Zirbenunikaten, wie etwa Hase „Hopsi” in Curry-Waffeloptik samt Kirschkernherz, Zirbenbeißring und Knistertuch. Erhältlich im Weinhandel Stadlober in Bruck an der Mur. www.kreativ-kopf.com
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„Erst mal Danke sagen für das, was war, bevor etwas Neues unter einem guten Stern beginnen kann.“
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Unbekannt
SCHILLERNDER HERBST. Auch wenn es draußen wieder früher dunkel wird, geht uns diesen Herbst beim Anblick der eleganten Kristallglaslusterkreationen der Gebrüder Palme aus Voitsberg und ihren fachgetreuen Restaurierungen von Beleuchtungskörpern ein Licht auf. www.palme-leuchten.at
Yoga & Malen Die drei Südsteirerinnen Karin Siakkos, Michaela Kermann und Margit Weingast gestalten am 18. und 19. September 2019 im Gesundheitsresort TamanGa in Gamlitz ein buntes Programm rund um Yoga und Malen. Das Motto der Kreativ-Ausgleichszeit: „Farbintensität von Mutter Natur in Bilder gießen”. Weitere Details zur Veranstaltungsreihe unter www.tamanga.at sowie www.margitweingast.at.
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STERNHAGELTOLL. Getreu dem VIA-Heftmotto . . . Wenn Distanzen unseren Vorstellungshorizont übersteigen, kann ein Besuch in der Sternwarte Auersbach im Vulkanland Abhilfe schaffen. Führungen finden freitags nach Einbruch der Dunkelheit statt. www.vulkanlandsternwarte.at
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Rund um den Brixener Bikepark auf dem hausberg Plose lässt sich ein rühriges „Biker-Rudel” so einiges einfallen: Bike Academy, camps, trail Days, Bike+Fly (Paragleiten), Bike meets Yoga. Bike+Grill bezeichnet am 12. oktober das Saisonabschlussfest.
Foto: Rief-Taucher
Info
Foto: Rief-Taucher
Wenn die Augen funkeln, das Adrenalin fließt und jeder Table, jeder knifflige Drop bis ins Detail begeistert besprochen wird, dann war es ein „richtig geiler Bike-Tag“. In Südtirol kommen aber alle Sportlich-Verspielten ins Schwärmen. Von Claudia Rief-Taucher
Foto: Rief-Taucher
Flowig durch das Alpenglühen
Egal, wie viel Staub oder Schlamm die behaarten Waden paniert, wenn man „flowig“ durch den Brixener Bikepark fegt, heften sich die Mundwinkel automatisch an die Ohrläppchen. Bis das Adrenalin nachlässt, darf auch die Autorin – als Bergfreundin meist per pedes nur Zaungast im BikeUniversum – von diesem Nektar kosten, wenn Mann und Sohn vor Begeisterung „übersprudeln“ ... Sportlich begann sie schon vor vielen Jahren, unsere Leidenschaft für Südtirol: mit Baby in der Trage und Hund an der Leine die Waalwege entlang, rauf auf die herrlichen Berghänge, zwischendurch die Füße in eiskalte Bergseen, auf duftenden Almwiesen eindösen mit Blick auf die Drei 64
Mountainbike-Paradies Südtirol Sellaronda – UNESCO-Weltnaturerbe: sellaronda-mtb.com Brixen-Bikepark: plose.org Gröden und Seiser Alm: mtb-dolomites.com Vinschgau: vinschgaubike.com Bike-Hotels: bikehotels.it Urlaub am Bauernhof: roterhahn.it
Zinnen. Dann kam unser Pisten-Aha-Erlebnis auf Snowboard und Skiern am Kronplatz und in Gröden (Sellaronda: Halleluja!) und damit Wintersportgenuss pur. Bis dann die Mountainbikes aufs Auto gezurrt wurden, waren wir diesem Flecken Erde längst verfallen: Bergpanorama ohne Ende, ein „Natursportplatz“, der keine Wünsche offenlässt, Hüttengenuss mit Pasta, Knödel-Tris und Buchweizentorte, Burgen und Schlösser, die Geschichten aus vielen Jahrhunderten erzählen, unaufdringlich-liebenswerte Gastfreundschaft und die freundliche Sonne des Südens ergeben eine unschlagbare Mischung, die uns alljährlich wie ein Magnet anzieht.
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Foto: Delazer
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Foto: Rief-Taucher
„Wir haben nicht das Bedürfnis, in Urlaub zu fahren – weil wir hier alles haben.“ Mountainbike-Guide Konrad Delazer aus Natz-Schabs in Südtirol
Konrad Delazer ist leidenschaftlicher Mountainbiker und seit 2008 ausgebildeter Mountainbike-Guide. Er bietet am Häuslerhof nahe Brixen Urlaub am Bauernhof mit Radschwerpunkt an.
Kreativ, sportlich und verspielt ist der Zugang der Südtiroler zu ihren „schönsten Bergen der Welt” (Reinhold Messner) – sie sind für alle zum Genießen da. Li.: Floßfahrt auf der Rossalm, Plose.
Kein Geringerer als der berühmte Reinhold Messner nennt die Südtiroler Berge „die schönsten der Welt“. Sein Landsmann Konrad Delazer zitiert ihn aus Überzeugung: „Wir haben nicht das Bedürfnis, in Urlaub zu fahren, weil wir hier alles haben!“ Konrad ist seit elf Jahren Mountainbike-Guide am ersten und nach wie vor einzigen Rad-Bauernhof unter dem Roten Hahn (Urlaub am Bauernhof in Südtirol). Den Häuslerhof am Apfelhochplateau Natz-Schabs oberhalb von Brixen führt Konni gemeinsam mit seiner ebenso sportlichen Frau Karin. Hier gibt es neben Wein und dem prämierten Bergapfelsaft auch Leihräder, eine Bike-Werkstatt und von Konrad geführte Bike- (und auch Wander-)Touren. Seit zehn Jahren steigt die Zahl der Mountainbiker in Südtirol; es gibt genug Trails für alle. Angetrieben wurde die BikeBegeisterung laut Konni „ganz sicher vom Hero“: Der „Hero Dolomites“, ein Mountainbike-Rennen für Profis und Amateure, feiert 2020 sein zehnjähriges Jubiläum und lädt alljährlich zu knackigen 4.500 oder 3.200 Höhenmetern auf 86 oder 60 Kilometern ein – logisch, dass sich auch Konrad „Hero“ nennen darf. www.MagazinVIA.at
Wie hat sich der Mountainbike-Trend in Südtirol entwickelt? Mountainbiken ist vor allem in den letzten zehn Jahren sehr intensiv geworden in Südtirol. Hier hat ganz sicher das Mountainbike-Rennen „Hero Dolomites“ dazu beigetragen. Mittlerweile ist Südtirol eine tolle Sommerdestination fürs Biken. Die Skigebiete in Südtirol haben sich da gegenseitig angesteckt mit ihrer Kreativität. Die Lifte sind bis Ende Oktober in Betrieb, bis sie nach kurzer Pause wieder für den Winter startklar gemacht werden. In Südtirol darf man biken, wo es nicht ausdrücklich verboten ist – wie vertragen sich Biker und Wanderer? Als Mountainbiker brauchst du ein Gefühl für die Situation – der Wanderer hat immer das Vorrecht, also bremse ich und werde nicht an einer Gruppe mit 40 km/h vorbeirasen. Ich steige auch ab, wenn’s eng wird, und grüße freundlich – dann hast du sie schon in der Tasche. Die Wege sind außerdem nirgends überlaufen, das macht es auch leichter. Kürzlich habe ich aber eine reine Bergsteigerroute als Empfehlung in einem Bike-Magazin gesehen – das halte ich für sehr problematisch: zu eng und zu gefährlich. Wie bist zu selbst zum Mountainbiken gekommen? Durch einen Freund – nach der Ausbildung zum Mountainbike-Guide habe ich die Prüfung absolviert und gleich auf den Hof übertragen. Deine Empfehlungen für Mountainbiker in Südtirol? Die Sellaronda – nur mit Guide! –, der Vinschgau und natürlich der Bikepark Brixen auf der Plose. Hast du eine Lieblingsrunde für den Feierabend? Vom Haus weg in die Rienzschlucht, Schloss Rodeneck, Jägersteig, Mühlbach – alles Trails! Ich mag keine Straßen. 65
Voriges Jahr wurde auf der Plose, dem Hausberg von Brixen, ein Bikepark eröffnet – ein weiteres überzeugendes Trail-Angebot von mittlerweile vielen in Südtirol. Die Single-Trails aller Schwierigkeitsstufen begeistern mit ganz viel Flow. „Knallharte Downhilltrails sind zum Glück generell selten“, bestätigt Konni die Erfahrungen meiner beiden Trail-Tester. Spaß und Vielfalt für ein breites Bike-Publikum stehen an erster Stelle. Anziehend ist für österreichische Biker auch, dass man in Südtirol überall Rad fahren darf, wo es nicht ausdrücklich verboten ist – in Österreich darf man hingegen nur dort biken, wo es ausdrücklich erlaubt ist. Die Atmosphäre auf den Südtiroler Bergen bleibt trotzdem oder gerade deswegen entspannt: „Wanderer haben das Vorrecht, natürlich nimmt man Rücksicht“ – das ist offenbar nicht nur für Konrad eine Selbstverständlichkeit. Ein ähnliches Gespräch führte ich mit einer älteren wandernden Frau aus Deutschland, die meinte: „Es ist doch nicht schwierig, einen Schritt zur Seite zu machen – und alle kommen gut miteinander aus.“ Wie es in Südtirol eben heißt: mit „Reschpekt“! Auch im Vinschgau gibt es laut Konrad super Trails und „Gröden hat sich zu einer tollen BikeDestination entwickelt“. Wir stellen fest, dass alle, die dort im Winter Skier verleihen, im Sommer Bikes anbieten. Auch E-Mountainbikes – die Familientour von St. Christina auf die sagenhafte Seiser Alm ist also geritzt, ich bin dabei. „Bis Allerheiligen sind die Lifte in Betrieb“, macht uns Konrad Lust auf den Südtiroler Herbst inklusive Törggelen mit Kastanien und neuem Wein. „Die Bike-Saison geht bis Ende Oktober, das Wetter wird beständiger, die Berge werden rötlicher“, beschreibt er das berühmte Alpenglühen in seinem Eisacktal ... Eine echt reizvolle Vorstellung. 66
Perfekte Luxus- und Wellnessmomente für Verwöhnte bietet das la maiena meran resort in Südtirol. umgeben vom malerischen Bergpanorama kann man eine romantische und entspannte Auszeit genießen.
ÜBER DEN DÄCHERN VON MERAN ... Wellness, wandern, biken, schwimmen oder relaxen? Sie müssen sich nicht entscheiden: All das und mehr ist möglich im 5-Sterne-Hotel la maiena meran resort.
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as 5-Sterne-Hotel la maiena meran resort bietet mit der stylischen meran lodge eine Luxusoase für Verwöhnte. Ob für Faulenzer, Sauna-Fans oder Schwimmer, der großzügige sensa spa begeistert mit einer Vielzahl an Relax-, Fitness- und Badeattraktionen. Schwerelos im Pool schwimmen und das malerische Südtiroler Panorama genießen: Der Infinity-OutdoorPool (26 Meter!) und der großzügige Indoor-Pool (15 Meter) machen es möglich.
In Bewegung kommen
Wer sich davor auspowern oder zwischendurch in Bewegung kommen will, findet auch dafür viele Gelegenheiten: Mountain-, Elektro- oder Citybikes stehen im Hotel zum kostenlosen Verleih zur Verfügung und von leichten Radtouren bis spekta-
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Der „hero Dolomites” schob den Mountainbiketrend an: 2020 feiert das MtB-Rennen für Profis und Amateure sein 10-Jahr-Jubiläum.
Fotos: Freddy Planinschek/herodolomites.com
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kulären Downhill-Bergabfahrten wird in der Region alles geboten. Wer es ein bisschen gemütlicher mag, packt den Rucksack und lässt sich von der sympathischen Gastgeberin Marlene Waldner ihre Heimat bei einer Wanderung zur hauseigenen Almhütte Flatscherhof zeigen. Oder man erkundet einen der wunderschönen Waalwege: Diese Pfade entlang der alten Bewässerungssysteme sind heute reizvolle Wanderwege. Der Marlinger Waalweg ist der längste und wohl beeindruckendste in Südtirol. Ein Panorama über den gesamten Meraner Talkessel ist die Belohnung für Wandersmühen. Der perfekte Ausgangspunkt ist das familiär geführte 5-Sterne-Hotel la maiena meran resort.
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Ihre Wollwerkstatt befindet sich im ehemaligen Mutterkuhstall. Gatte Werner stanzt Schuheinlagen, Erika näht. Auf der Wiese nahe der Kirche im kleinen Mürzhofen im Mürztal stehen ihre 18 Huacaya-Alpakas. Kühe hat Familie Schoberer schon längst keine mehr. „Mit dem Filzen von Hüten und Taschen hat alles angefangen“, erinnert sich Erika Schoberer. Begonnen hat die gelernte Kieferorthopädin ihre Arbeit mit Schafwolle, vor sechs Jahren ist sie dann auf die Alpakatiere gestoßen. Was als Hobby mit ein bisschen Filzen begann, hat mit der Eröffnung von „Erika’s Wollwerkstatt“ vor zweieinhalb Jahren größere Dimensionen angenommen, ja ist sogar zum erfolgreichen Businessmodell gereift. Direkt neben uns hat mittlerweile die über 13 Tonnen schwere Krempelmaschine ihren Betrieb aufgenommen. Sie kämmt die gewaschene Rohwolle zu Vlies. Daraus fertigt Schoberer in Folge Steppdecken, Unterbetten, Pölster, Patschen, Schuheinlagen, Sitzauflagen und mehr. „Wolle ist ein nachwachsendes Produkt, das durch seine ausgezeichneten Eigenschaften überzeugt. Alpakawolle ist besonders leicht, thermoregulierend, feuchtigkeitsausgleichend, geruchsneutral und selbstreinigend. Auch für Allergiker ideal“, erklärt die Obersteirerin. Das Handwerk rund ums Kämmen, Kandieren und Veredeln der Wolle hat sich die zweifache Mutter selbst beigebracht. Ihre abgesteppten Schuheinlagen trägt die ganze Familie Sommer wie Winter. „Schweißfüße hat bei uns längst keiner mehr“, lächelt die Geschäftsfrau.
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Rapunzel, lass deine Wolle herunter!
Im Unterstand auf der Weide streicheln die Kinder Katharina und Hannah das weiße Baby-Alpaka Rapunzel. Gerade mal zwei Wochen ist es bei meinem Besuch alt und ganz klar die aktuell wohl liebste Freizeitbeschäftigung der zwei Mädchen. Einmal pro Jahr sorgt die aus den südamerikanischen Anden stammende, domestizierte Kamelform für Nachwuchs. Familie Schoberer züchtet selbst. Durchschnittlich drei Kilo Wolle pro Schervorgang liefert ein Alpaka. Die Wolle wird anschließend in drei Qualitätsstufen eingeteilt. „Qualitätsstufe 3 verwenden wir für die Schuheinlagen – die bessere Wolle kommt in Pölster
„Alpakawolle ist besonders leicht, thermoregulierend, feuchtigkeits ausgleichend und selbstreinigend.“ 68
Herbstzeit ist Einmummel zeit. Für den gewünschten Kuschelfaktor sorgt Erika Schoberer in ihrer Wollwerkstatt in Mürzhofen, wo sie aus Alpakawolle u. a. Pölster, Steppdecken und Patschen fertigt. Ein haptischer Wohlfühlbesuch. Text + Fotos: Tina Veit-Fuchs
Wellnessfaktor Alpaka: Nicht nur ihre Wolle ist fein, sondern auch ihr Gemüt. Familie Schoberer hält die tiere mitten im Dorf.
und Decken.“ Eine handgefertigte Standarddecke aus „Erika’s Wollwerkstatt“ beläuft sich auf 440 Euro, Schuheinlagen sind ab 17 Euro erhältlich. Alpakas bräuchten nicht mehr und auch nicht weniger Betreuung als andere Tiere. „Ein wesentlicher Vorteil in der Haltung von Alpakas ist neben der kuschelweichen, kaschmirähnlichen Wolle sicherlich auch ihr angenehmes Wesen. Außerdem geben sie, im Gegensatz zu Schafen, keine Laute von sich. So können sie wie bei uns auch mitten im Dorf gehalten werden“, skizziert die Familie. Dennoch: Auch 60 Mutterschafe zählen zum Bestand des Hofes. Mittlerweile schicken den Schoberers Züchter aus ganz Österreich, Deutschland und Slowenien ihre Schafund Alpakawolle zur Aufbereitung. „Es gibt nicht mehr viele Firmen, die das machen“, schildert das Ehepaar. Geschlachtet haben die Schoberers ihre Alpakas bislang nicht. „Nachdem in Peru und in der Schweiz allerdings bereits Alpakafleisch gegessen und vermarktet wird, kann ich mir durchaus vorstellen, dass der Trend demnächst auch in Österreich aufgegriffen wird“, meint Werner Schoberer. Vom 7. bis 9. Februar 2020 findet übrigens bereits zum dritten Mal die Alpaka Expo, Europas größte Alpakamesse, in der Messehalle Graz statt. Womöglich hat dort auch Rapunzel ihren ersten großen Auftritt vor Publikum.
Das Alpaka-Logo wird maschinell auf jede Steppdecke genäht, der Rest ist Handarbeit.
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Foto: Atelier Kogler
Foto: copyright rene huemer
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CoNNeCTeD. PeTeR KoGLeR WITH ... Kunst (auch) am Rücken liegend mit allen Sinnen erleben: Spätestens die Finissage sollte man nicht versäumen: 20. 10., 10–17 Uhr, Kunsthaus Graz. eintritt frei! oder man schaut in der Langen Nacht der museen am 5. 10. zwischen 18 und 1 Uhr vorbei. langenacht.orf.at
Sternhageltoll mit vielen Überraschungen
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Foto: meine supermaus
Wie Sie sich die rostbunten oder nebelgrauen Herbsttage verschönern können? Augen schließen, mit einem Finger auf einen beliebigen Fleck dieser Seiten zielen. Bingo!
„eNe meNe moPeL!” Dieser schräge vogel lässt auf der Bühne den genialen Jazzmusiker aus dem Sack, vergisst aber auch nie auf den Clown. Die Überraschungstüte Helge Schneider kommt am 23. 10. in die Helmut-List-Halle nach Graz. Ihm nach! Beginn: 20 Uhr. helge-schneider.de
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HOMMAGE AN ROGER CICERO. Der vielfältige Musiker Johannes Lafer hat definitiv den Swing drauf. Und deshalb sind Großmeister wie Frank Sinatra, Roger Cicero und Udo Jürgens bestens bei ihm aufgehoben. Damit der Genuss auf mehreren Ebenen gelungen ausfällt, erlebt man ihn mit seiner Hommage an Roger Cicero am 22. und 23. 11. bei „Kefer’s Kulinarium” in Hausmannstätten. Einlass: 19 Uhr. www.kefers.at
Grafik: Grupa Ee
Foto: Hannes Rossbacher
Ziemlich crazy, was The Tiger Lillies rund um Martyn Jacques (gr. Foto) in den letzten 30 Jahren auf die Bühne gebracht haben. Die schräge Show verbindet britischen Humor und Punk-Style mit Zirkus und Varieté. Zu Akkordeon, Ukulele, Banjo, Singender Säge, Klavier, Bass und Schlagzeug gesellt sich der Falsettgesang Jacques’. Unterm Strich ein wilder Spaß für ein Publikum, das auch mal gerne ausgelassen in den Boden stampft und sich gegenüber Avantgarde und schrägem Straßentheaterstil offen zeigt. Am 13. 11. stellt das britische Kult-Trio im Rahmen des 30-Jahr-Jubiläums ab 20 Uhr sein neues Album „Devil’s Fairground” im Grazer Dom im Berg vor. tigerlillies.com
Foto: Teresa Rothwangl
Devil’s Fairground
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LITERATURFRÜHSTÜCK mit Krimispannung: Dieses besondere Lesepaket serviert die Erfolgsautorin Claudia Rossbacher im Gemeinde-Kulturzentrum Ebersdorf bei Hartberg. Am 13. 10. wird dort ab 9.30 Uhr diese besondere Mahlzeit auf den Tisch gebracht. www.claudiarossbacher.com
GRAND HOTEL ABYSS. Das Hotel am Abgrund (nach Georg Lukács) bedient im steirischen herbst alle Geschmäcker. Lukács: „Jede Form der intellektuellen Berauschung, aber zugleich auch jede Form der Askese, der Selbstpeinigung ist gleicherweise gestattet.” 19. 9.–13. 10. www.steirischerherbst.at
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Fotos: foto courtesy artepari
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Werke wie Norbert trummers „Stereoanlage” gab’s im Sommer in der Grazer Galerie artepari zu bewundern. Am 25.oktober startet die nächste Ausstellung von Zeichner und Grafiker herwig tollschein.
Schokolade für den Kopf
Farbe satt: Das Artelier contemporary in der Griesgasse präsentiert ab oktober die Ausstellung „Scanned World” von Künstler Peter Kogler.
Foto: Artelier Contemporary
Für jene, die nicht ohnehin bereits zu den Kunstkennern zählen: ein Plädoyer für mehr Kunst – inklusive eines Einblicks in die steirische Galerien- und Kunstszene. Von Anja Fuchs
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Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit ist, als Erwachsener einer zu bleiben. Ein Sprichwort, das so viel Wahrheit in sich birgt. Denn sind wir uns mal ehrlich: Wie oft bleibt im Alltag gar kein Platz für die eigene Kreativität oder das vollkommene geistige und körperliche Versinken im Schönen, in jeglicher Art von Kunst? Dabei brachte es schon Großmeister Pablo Picasso einst perfekt auf den Punkt: „Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele.“ Weshalb wir jetzt auch schon aufhören zu philosophieren – und uns stattdessen dem Projekt widmen, das „Wie“ des gekonnten und regelmäßigen Kunstkonsums auf den Punkt zu bringen. Denn in der Steiermark, besonders in Graz, ist das eigentlich ein Kinderspiel – zig herrlich ausgestattete Galerien, mit allerlei Kunstschwerpunkten für jeden Geschmack (und das quasi vor der Haustür!) machen’s möglich.
Schwellenangst? Nicht nötig!
„Das ganze Jahr über bieten die Grazer Galeristen ein umfangreiches Programm und laden dazu ein, ihre Räumlichkeiten zu besuchen und über die gezeigten Ausstellungen ins Gespräch zu kommen“, betont Tanja Gassler, Projektleiterin bei der ARGE aktuelle kunst in Graz. Was man sich davon erwarten darf? „Die Grazer Galerienszene ist teils programmatisch, teils ein bunter
„Die Auseinandersetzung mit Kunst bewegt und kann verkrustete Sichtweisen ändern.“ Anton Gölles, Leiter der Galerie Gölles in Fürstenfeld
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Foto: © Galerie S & L
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„Mediale Entgrenzungen” lautete der titel der Sommerausstellung in der Galerie Schnitzler & Lindsberger in der Grazer Rechbauerstraße. Die nächste Ausstellung der österreichischen Künstlerin Bianca Regl startet am 18. September.
Mix“, erklärt Benedikt Steinböck, Leiter der seit 1990 bestehenden Galerie Leonhard. „In Graz finden sich Galerien mit völlig unterschiedlichen Schwerpunkten – von Aktionismus über Kunst der 80er-Jahre, Editionen bis hin zu völlig jungen Positionen.“ Kunstkenner oder alle, die regelmäßig Ausstellungen und Galerien besuchen, wissen um die Vielfältigkeit der steirischen Kunstlandschaft wahrscheinlich ohnehin Bescheid. Auf der anderen Seite stehen jene, die mit Kunst entweder bis dato noch nie etwas am Hut hatten oder sich zwar dafür interessieren, aber sich nicht aufraffen können, eine Galerie oder Vernissage zu besuchen. Nicht selten blockiert der Gedanke: „Ich kenne mich mit Kunst zu wenig oder gar nicht aus und kann da eh nicht mitreden.“ Stichwort Schwellenangst. Ein Thema, zu dem Tanja Gassler beschwichtigen kann: „Scheu vor einem Ausstellungsbesuch ist überhaupt nicht nötig. Auch ohne Vor-
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Foto: atelierjungwirth.com/© Oliviero Toscani
Li. und re.: Fotokunst de luxe mit schrägem touch: Der legendäre italienische Fotograf oliviero toscani, bekannt für seine kontroversen Bilder für Benetton, stellt ab 21. oktober in der Galerie Jungwirth aus.
Foto: atelierjungwirth.com/© Oliviero Toscani
Sehens- und besuchenswerte Galerien in Graz Artelier Contemporary Griesgasse 3/ Ecke Südtiroler Platz, 8020 Graz Tel. 0316/834411 www.artelier-contemporary.at Nächste Ausstellung: „Scanned World” von Peter Kogler (ab Oktober)
wissen lohnt es sich in jedem Fall, sich darauf einzulassen. Zeitgenössische bildende Kunst setzt sich mit der Zeit und Gesellschaft auseinander, in der wir unmittelbar leben. Künstler werfen einen anderen, vielleicht ungewohnten Blick darauf – in jedem Fall ist die Auseinandersetzung mit ihren Sichtweisen interessant. Das Wichtigste ist aber, dass es an jedem Ausstellungsort Ansprechpartner gibt, die stets gerne Auskunft über die Werke, deren Inhalte und die Künstler geben.“ Auch Galerist Anton Gölles, der seine Galerie in Fürstenfeld betreibt, weiß aus
artepari contemporary Peter-Tunner-Gasse 60, 8020 Graz,Tel. 0676/5190066 www.artepari.com Limitierte Editionen/Multiples nationaler und internationaler Kunst, Vermittlung zeitgenössischer Künstler Nächste Ausstellung: Herwig Tollschein (25. 10. bis 22.11. 2019) Galerie Kunst & Handel Bürgergasse 5/Palais Trauttmansdorff, 8010 Graz Tel. 0316/810098 www.kunstundhandel.com Schwerpunkt: österreichische Künstler, die die Kunst nach 1945 richtungsweisend prägten
Galerie Heimo Bachlechner Bürgergasse 5/Palais Trauttmansdorff, 8010 Graz Tel. 0650/9908722 www.galeriegalerie.com Aktuelle Ausstellung: „Auf Augenhöhe” von Wolfgang Grinschgl (13. 9. bis 5. 10. 2019) Nächste Ausstellungen: „ON OFF RESERVE” von Richard Kaplenig (10. 10. bis 9. 11. 2019), „SCHAUPLATZ KÖRPER 2.0” (23. 11. 2019 bis 17. 1. 2020) Galerie Schnitzler und Lindsberger Rechbauerstraße 21, 8010 Graz Tel. 0660/3985306 www.sl-galerie.at Nächste Ausstellung: Bianca Regl (ab 18. 9. 2019) Reinisch Contemporary Hauptplatz 6, 8010 Graz Tel. 0316/810110 reinisch-contemporary.com Schwerpunkt: österreichische und internationale Gegenwartskunst
Galerie Zimmermann Kratochwill Opernring 7 (Ecke Girardigasse), 8010 Graz Tel. 0316/823754–0 zimmermann-kratochwill.com Zeitgenössische Kunst mit internationaler Ausrichtung Galerie Leonhard Opernring 7/Ecke Girardigasse, 8010 Graz Tel. 0316/384537 www.galerie-leonhard.at Schwerpunkte: Op-Art und konkrete Kunst Aktuelle Ausstellung: Robert Schaberl (bis 12. 10. 2019) Nächste Ausstellung: Dago Prelog (17. 10. bis 9. 11. 2019) Atelier Jungwirth Opernring 12, 8010 Graz Tel. 0316/815505 www.atelierjungwirth.com Aktuelle Ausstellung: Gregor Sailer (bis 5. 10.) Nächste Ausstellung: Oliviero Toscani (21. 10. 2019 bis 25. 1. 2020)
Wer die Aktien nicht hat, wenn sie fallen, hat sie auch nicht, wenn sie steigen. Die engagierte Anlagestrategie für Ihr Vermögen.
Gutes Geld. Seit Generationen.
krentschker.at
Weitere Galerien-Tipps in der Steiermark: Galerie Marenzi Bahnhofstraße 14, 8430 Leibnitz Tel. 03452/76506 galeriemarenzi.at Aktuelle Ausstellung: „Gelbes Wasser” von Hubert Schmalix (bis 26. 10. 2019) Galerie Gölles Augasse 4, 8280 Fürstenfeld Tel: 03382/54509 www.golles.at Nächste Ausstellung: TOMAK (28. 9. bis 4. 11. 2019) Galerie G Fichtenhainstraße 22, 8750 Judenburg/Oberweg Tel. 0664/3384615 www.galerieg.at Zeitgenössische Kunst von Bildern über Skulpturen bis hin zu Keramik, Glas und Schmuck
Nicht nur Graz hat in Sachen Galerien viel zu bieten: ein Blick in die Ausstellung der beiden Künstler Karl Karner und constantin Luser in der Galerie Gölles in Fürstenfeld.
Experten wissen: Kunst – ob Malerei, Fotografie oder in welcher Form auch immer – nimmt Stellung zu aktuellen Gesellschaftsfragen und regt zum Denken an (u.).
Foto: atelierjungwirth.com/© Oliviero Toscani
Bildnerische Kunst meets Skulpturen: Die Galerie Leonhard am opernring widmet sich den Richtungen op-Art und konkrete Kunst.
Foto: Anton Gölles
Foto: Galerie Leonhard
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„Die Grazer Galerienszene ist teils programmatisch, teils ein bunter Mix.“ Benedikt Steinböck, Leiter der Galerie Leonhard in Graz
Erfahrung, was Kunst mit Menschen macht: „Kunst hat in ihrer Entwicklung einen roten Faden, nimmt Stellung zu den Fragen ihrer Zeit. Galeriebesucher werden durch die Auseinandersetzung mit Kunst belohnt, da diese bewegen und verkrustete Sichtweisen ändern kann.“
Kunst nach Herzenslust
Für jene, die sich noch nicht näher damit befasst haben, hier noch mal eine fachmännische Definition zeitgenössischer Kunst (um gleich besser mitreden zu können): Zeitgenössische Kunst betrifft Kunst von den 60erund 70er-Jahren bis jetzt. Oder auch: Kunst, die zu unseren Lebzeiten erschaffen wurde und wird. Unter moderner Kunst hingegen versteht man die Kunst der Impressionisten um 1880 bis in die 60er- und 70er. Die perfekte Gelegenheit, sich mit zeitgenössischer Kunst auseinanderzusetzen, bieten etwa die Grazer Galerientage, die bereits seit fast zwei Jahrzehnten von der ARGE aktuelle kunst in graz organisiert werden und
Foto: Galerie Heimo Bachlechner
Die Galerie heimo Bachlechner in Graz definiert sich als Plattform für junge österreichische Künstler. Projekte werden in engem Austausch mit Kuratoren geplant und umgesetzt.
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„Auch ohne Vorwissen lohnt es sich auf jeden Fall, sich auf einen Ausstellungsbesuch einzulassen.“ tanja Gassler, Projektleiterin, ARGE aktuelle kunst in Graz
Foto: Klaus Dieter Hartl
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Funkelnd: „hollows in Newtons Garden”, eine der vergangenen Ausstellungen der Galerie Marenzi in Leibnitz, die letztes Jahr 20-jähriges Jubiläum feierte.
bei denen man in einem dreitägigen Ausstellungsparcours nach Herzenslust Galerien, Kunstinstitutionen und -initiativen entdecken kann. „Wir wollen Neugierde auf Kunst wecken, die Scheu davor nehmen und sie so für jeden zugänglich machen“, betont Organisatorin Tanja Gassler. „Jeder ist willkommen, egal, ob man bereits etwas mit zeitgenössischer Kunst verbindet oder nicht. Die Spannweite reicht von Malerei über Skulp-
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tur, Fotografie bis hin zu Performances nationaler wie internationaler Künstler, die es zu entdecken gibt.“ Die 20. Galerientage Graz gehen übrigens vom 8. bis 10. Mai 2020 über die Bühne. Zum Schluss haben wir noch ein ebenso hübsches wie überzeugendes Sprichwort auf Lager: Kunst ist wie Schokolade für den Kopf. Wäre es da nicht schade, wenn man sich nicht hin und wieder ein Häppchen davon gönnt?
Event-Tipp 20. Galerientage der ARGE aktuelle kunst in graz 8.–10. Mai 2020 galerientage-graz.at
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Zettelwirtschaft mit Markus Alle kennen ihn als bummelwitzige und zeitkritische Ermi-Oma, wenige aber als verspielten Schelm, der gerne Freunde in den April schickt und Kajak-Abenteuer erlebt ... Von Claudia Rief-Taucher
Ist ermi-oma ein bisserl bös, sehr schlau oder war sie selbst eine „Schwierigtochter” (ermi-omas Bezeichnung für Schwiegertochter)?
Markus Hirtler ist . . . ja, auch schrullig, sagen seine Kinder. Er bezeichnet sich selbst als „kritischen Schalk“ und bringt seit 18 Jahren als Ermi-Oma die Anliegen der Alten witzig, gesellschaftskritisch und vor allem sehr erfolgreich auf alle Bühnen, wo man das breite Steirisch der Ermi-Oma versteht. So weit, so bekannt. Viele persönliche Facetten des ehemaligen Krankenpflegers und Sozialmanagers prägen aber ebenso die Figur der Ermi-Oma; hier wollten wir nachschürfen. Markus stellte sich unserer kreativen Zettelwirtschaft – eine Interviewform, die von uns extra für den verspielten Kabarettisten erfunden wurde. Kunterbunt gemischt zog er in freudiger Spannung die Fragen aus dem Hut . . .
stellst du dir Welche Frage wieder? selbst immer
Foto: MarkusWache.com
markus: „Passt alles. Niemand ist nur gut oder böse, es gibt Zigtausende Schattierungen.”
Publikumsreaktionen auf das Programm „24 STUNDEN PFLEGE(N)“:
Bin ich zur richtigen Zeit am richtigen Fleck? Tu ich das, was ich tun will? Das schrägste Erlebnis als Ermi-Oma auf der Bühne …
Es gibt unendlich viele! Oft entstehen Situationskomik und Running Gags; die können nur passieren. Ich verlasse mich auf mein Gefühl, denn beim Verkopfen scheitere ich glorreich. Einmal hat die Ermi-Oma mit ihrer bekannten Publikumsfrage „Seids verheiratet?“ eine Dreiecksbeziehung aufgedeckt, von der sicher der halbe Saal gewusst hat. Ich erfuhr das nach der Vorstellung und dann war klar, warum der Heiterkeitsausbruch so über alle Maßen ausfiel. Einmal habe ich spontan die ferngesteuerte Taube meines Sohnes ins Programm eingebaut. Sie startete beim falschen Stichwort und fiel wegen fehlender Funkverbindung zum perfekten Zeitpunkt vom „Himmel“. Eine Riesengaude fürs Publikum! 78
Foto: MarkusWache.com
Ich bin sehr bewegt von den Reaktionen. Leute finden sich drin wieder, sogar Agenturen sagen: Es stimmt. Ich habe dafür mit vielen Betroffenen gesprochen und vom Lotto-Sechser bis zum Horrortrip findet man hier alles. Die Kunst hat einen Auftrag und ich stelle einen Spiegel in den Raum. Wenn du willst, kannst du hineinschauen. t: Ei? Gemeint is Schinken oder n? be ge zu it re Was bin ich be s? Hm, hin und wieder Ham and Egg sich man r übe Es ist die Frage, wor definiert. Der Beruf ist nur ein Teil ilie von mir, ich würde nie meine Fam Ei auf dem Karrierealtar opfern. Das von t duk Pro ein ist ein schönes Bild – mir, das sich weiterentwickelt.
Ist Markus Hirtler ein Pa pa- und Opa-Bär oder ein Abenteurer? Abenteurer. Meine Frau sagt: Hirtenhund. Mit wachem Auge auf die Familie.
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Frag meine Kinder, das hör ich dauernd (grinst). Wir hatten Gänse, die mit uns im Teich geschwommen sind. Die habe ich mit ins Büro genommen . . . Ich stamme aus einer lustigen Familie und empfinde das als lebendig sein.
Warum ist die Ermi-Oma kein Opa geworden?
Diese Frage hat sich mir nie gestellt. Der Prozentsatz von Männern im Heim ist ja gering: 10 bis 15 Prozent. Im Fasching ist mir diese Figur „zugefallen“, es war ganz klar eine Oma.
Foto: Tina Hirtler
ler schrullig? Ist Markus Hirt
Kajaken ist für mich ...
... Lebensfreude pur. Das kleschkalte Wasser ist für mich Lebendigkeit und ich kann mich in ruhigen Flusslandschaften richtig wegbeamen. Das ist Poesie – ich liebe es!
Bei der Ermi-Oma denke ich immer an ...
... Millionen Geschichten, Zigtausende Begegnungen mit alten Menschen. Ich als Markus Hirtler kann mich aufrichten und für mich selbst einstehen, aber wie wird es mir als altem Menschen gehen? Es ist schön zu hören: „Danke, dass Sie das Thema auf die Bühne bringen!“
Info „24 STUNDEN PFLEGE(N)” Kabarett von Markus Hirtler alias Ermi-Oma 10. 10. Kulturhaus, Liezen 11. 10. Hengistzentrum, Hengstberg 29. 10. Orpheum, Graz 5. 12. Kulturhaus, Bad Waltersdorf 10. 12. forum Kloster, Gleisdorf 17. 12., 18.12 Kultur im Zentrum, Spielberg 19. 12. Kulturhaus, Gratkorn www.ermi-oma.at
DIE NEUE SPIELZEIT AM SCHAUSPIELHAUS: SPANNENDES ZUR ERÖFFNUNG
„THe BASe”-Frontmann Norbert Wally (3. v. l.) gibt im Gesellschaftspanorama „vernon Subutex” den gleichnamigen PlattenladenBesitzer. ein spektakuläres Stück, das acht mal zur Aufführung kommt. Premiere: 26. September. www.MagazinVIA.at
Lupi Spuma.
Promotion, Foto: Lukas Dieber
Im September startet das Schauspielhaus Graz wieder durch – inklusive bewährter Klassiker und neuer, prominent besetzter Bestseller.
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m 14. 9. erwacht das Theater in Graz mit dem Eröffnungsfest 2019.2020 am Schauspielhaus wieder zum Leben. Intendantin Iris Laufenberg und ihr Ensemble gewähren Einblicke in die neue Spielzeit, die neben Klassikern (u. a. „Die Physiker“, „Heldenplatz“, „Macbeth“), Ur- und Erstaufführungen (u. a. „Ruhig Blut“, „The Hills Are Alive“) auch internationale Festivals und neue BürgerInnenbühnen („Bist du GAK oder Sturm?“) bietet. Im Rahmen des Eröffnungsfestes wird die Bühne in HAUS EINS zum Festzelt. Im Anschluss wird u. a. bei Konzerten (THE BASE, SOULbRÜDER) auf der Bühne getanzt und gefeiert (Eintritt frei!).
Heimat, was soll das sein?
Nach vier Spielzeiten, die die KünstlerInnen des Schauspielhauses weit in die Welt getra-
gen haben, kreisen in der Saison 19.20 eine Vielzeit der Stücke um den Begriff „Heimat“ und fragen, mit welchen Inhalten sich dieser füllen lässt. Den Auftakt macht der brillant erzählte Roman „Vernon Subutex“ der französischen Schriftstellerin Virginie Despentes in der Regie von Alexander Eisenach. (Premiere: 26. 9., HAUS EINS). Norbert Wally, Frontmann der Grazer Kultband „THE BASE“, schlüpft dabei in die Rolle des Plattenladen-Besitzers Vernon Subutex. Der Bestseller beschreibt das politische, wirtschaftliche und kulturelle Geschehen der letzten 30 Jahre. Ein die Grenzen des Theatralen sprengendes Spektakel, das nur acht Mal gespielt werden wird. Weitere Informationen: www.schauspielhaus-graz.com Tickets unter 0316/8000. 79
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Ein Salon voller Geigen Der Musikverein für Steiermark ist der drittälteste Konzert veranstalter der Welt. In seiner 205. Saison installiert der Generalsekretär und künstlerische Leiter Michael Nemeth intime Salonkonzerte und gewinnt für den Auftakt StarViolinist Yevgeny Chepovetsky. Von Tina Veit-Fuchs
Am 10. Dezember 2019 starten die Salonkonzerte, eine neue Reihe des Musikvereins für Steiermark. Was erwartet die Besucher? Nemeth: Die Salonkonzerte finden im Blauen Salon im Congress Graz statt und suggerieren eine Unmittelbarkeit des Musikerlebens. Man sitzt für etwa eine Stunde ganz nah bei den Musikern und kommt in den Genuss einer intimen Atmosphäre. Uns ist es zudem ein Anliegen, dass damit auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen angesprochen werden und sie ein Konzert barrierefrei und in komprimierter Form erleben können. Zum Auftakt der Salonkonzerte in der stillsten Zeit des Jahres wird der in Graz bereits bestens bekannte Geiger Yevgeny Chepovetsky dem Publikum zusammen mit der jungen Harfenistin Serafina Jaffé musikalische Raritäten darbieten. Eine Premiere in jeder Hinsicht? Chepovetsky: Serafina hat wie ich lettische Wurzeln. Ihr Vater ist auch in Riga geboren. Deshalb freut es mich umso sehr, dass wir in der Vorweihnachtszeit gemeinsam auf der Bühne stehen werden und als Duo unser Debüt geben dürfen. Nemeth: Das erste Salonkonzert fällt zwar in den Advent, hat aber kein weihnachtliches Repertoire. Wir möchten bewusst einen Ruhepunkt im Weihnachtswahnsinn setzen und zum Innehalten und Abschalten einladen. 80
Wie viel Marketing verträgt die Musik eigentlich? Chepovetsky: In der heutigen Zeit sind die beiden Bereiche sehr miteinander verbunden. Die Kunst braucht leider mehr und mehr Marketing, um konkurrenzfähig zu sein. Nemeth: Digitalisierung hat auch in der Musikwelt rasant Einzug gehalten. Konzertbesucher erwarten sich vor den Konzerten vermehrt Infos und Trailer. Viele Künstler steigern darüber hinaus ihre Social-Media-Aktivitäten, um Präsenz in einer anderen Altersgruppe zu erreichen. Das klassische Publikum sind in der Regel ja selten Teenager. Die erhöhte Smartphone-Aktivität auch während Konzerten trägt in jedem Fall dazu bei, dass klassische Musik bei neuen Zielgruppen an Popularität gewinnt. Was bedeutet Internationalität in Ihrem Business? Chepovetsky: Die Internationalität ist ein wichtiger und spannender Teil unseres Berufs. Die internationalen Auszeichnungen zeigen, dass man seine Tätigkeit sehr ernst nimmt und sich auch im Ausland gut präsentiert. Nemeth: Internationalität ist eine unserer großen Säulen in der Programmgestaltung. Wir konnten in den letzten zehn Jahren die Präsenz international gefragter Künstler massiv steigern. Gleichzeitig ist es auch unsere Aufgabe, junge Menschen auf dem Weg in die Welt zu begleiten und zu fördern.
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Der Ausnahmeviolinist Yevgeny Chepovetsky (l.) eröffnet die neue Reihe „Salonkonzerte” im Blauen Salon des Congress Graz.
Foto: Oskar Schmidt
Künstlerbiografie Der gebürtige Lette Yevgeny Chepovetsky studiert seit 2010 an der Kunstuniversität Graz bei Boris Kuschnir und ist Preisträger des Wiener Konzerthausförderprogramms „Great Talent” in den Jahren 2019 bis 2021. Außerdem ist er Gründer sowie künstlerischer Leiter des Oberton Streichoktetts, gleicherweise des „Oberton+”-Kammerorchesters. Als Gewinner des Arancio-Preises des internationalen Michael-Hill-Violinwettbewerbs spielt er 2019 auf der Geige von Nicolò Amati, Cremona 1645, die im Besitz des renommierten Geigers Christian Ferras war.
Foto: Christian Jungwirth
oben: Initiator und künstlerischer Leiter michael Nemeth.
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Welche tragende Rolle spielt der Musikverein in Ihrem Leben? Chepovetsky: Im Zusammenhang mit dem Musikverein habe ich meine erste Erfahrung auf einer großen internationalen Bühne gemacht. Ich erinnere mich gerne an dieses Konzert mit dem Grazer Philharmonischen Orchester, bei dem ich das Mozart Violinkonzert KV 218 im Grazer Musikverein gespielt habe. Nemeth: Ich war 29 Jahre, als ich den Job als Generalsekretär des Musikvereins angenommen habe. Je jünger man ist, desto eher muss man sich in so einer Situation beweisen. Wenn man in der Kunstszene etwas bewegen will, ist der Aufbau von Kontakten wesentlich Die persönlichen Dialoge mit allen Bereichen der Wirtschaft haben mich beruflich und persönlich wachsen lassen. In Hinblick auf Kunst, Kultur und Konzerte: Sehen Sie in Graz und der Steiermark diesbezüglich noch Aufholbedarf? Chepovetsky: Ich finde, dass grundsätzlich in Österreich und in Graz klassische Musik einen hohen Stellenwert hat. Es ist faszinierend wie engagiert Michael Nemeth an die Sache herangeht. Nemeth: Danke für die Blumen, Yevgeny! Wir werden weiterhin versuchen, die musizierende Jugend zu fördern und die zuhörende Jugend zu animieren, Konzerte zu besuchen. Ein Live-Erlebnis ist und bleibt ein Live-Erlebnis. Das kann ein Smartphone nicht ersetzen. 81
Hier mein Rezept:
1. Beantworten Sie sich folgende Fragen: Wie fühle ich mich innerlich? Was will ich wirklich? Was sind meine Bedürfnisse? Der Körper ist der Schlüssel zu unserem Inneren.
2. Kommen Sie ins Tun: Machen Sie sich beweglich – sowohl den Körper als auch den Geist. Faszientraining fördert die Beweglichkeit, Muskeltraining sorgt für Wohlbefinden. 3. Bewusst wahrnehmen und die Veränderung bei regelmäßigem Tun spüren. Mehr Muskulatur und bessere Beweglichkeit verbessern Stoffwechsel und Funktion der Organe. Eine kleine Übung: Suchen Sie sich einen ruhigen Platz in der Natur. Nehmen Sie bewusst die Geräusche um sich herum wahr. Kommen Sie langsam zu sich, spüren Sie Ihren Kopf, wandern Sie mit der Aufmerksamkeit langsam nach unten zu Schultern und Brustkorb. Nehmen Sie bewusst wahr, wie sich Ihre Körperteile anfühlen – von Brustkorb über Becken, Oberschenkel bis zu den Zehenspitzen. 4. Wer zweimal pro Woche die Muskulatur kräftigt und sich beweglich hält, die Welt und sich selbst in der Welt bewusst wahrnimmt, sieht, wie schön das Leben ist . . . alles andere kommt von alleine. Genießen Sie den Tag und das Leben! Ihr Uwe Maninger, CEO INJOYmed Graz
KNOW-HOW AUS ERSTER HAND. Starke Vorträge und exklusive Workshops rund um Digitalisierung, Gedächtnistraining und vieles mehr verspricht „Wissensdurst” am 6. 10. in Graz im gesamten Areal von WIFI, WKO, CAMPUS02 und Talentcenter – und das bei freiem Eintritt! Infos und Anmeldungen für die Workshops: www.wissensdurst-fest.at
„Nichts auf der Welt ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“ Victor Hugo, französischer Schriftsteller
Sternhageltoll zum Erfolg Beflügelnde Events und Unternehmenskonzepte, die inspirieren, sich die Sterne vom Himmel zu holen? Davon können wir in der VIA-Redaktion gar nicht genug bekommen. Und natürlich teilen wir sie auch gerne mit unseren Lesern – immer wieder aufs Neue!
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…wollen wir alle sein – aber wie geht das?
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GLÜCKLICH & SCHÖN
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DIGITAL MINDS lautet das Motto des diesjährigen Leobener Logistik-Sommers am 26. und 27. 9. an der Montanuniversität. Das Unternehmen KNAPP präsentiert vor Ort seine neuesten Technologien als Antwort auf das digitale Zeitalter – inklusive einer erweiterten Variante des „Open Shuttles”, eines intelligenten Roboters für Magazintransporte. www.knapp.com
HIGHTECH-CENTER. Im Juli eröffnete die MIDES-Gruppe eines der modernsten Ultraschall-Kompetenzzentren Österreichs im Grazer Innovationspark – und macht die Landeshauptstadt somit zum Leuchtturm der Medizintechnik-Branche. mides.com
Ralf Schmitt, Gaby Graupner, Fleur Woess und Jörg Eugster
Lange Nacht der Inspiration In kurzer Zeit viel Wissen, Impulse und Umsetzungsmotivation mitnehmen? Kein Problem – wir haben ein Event, dass dies möglich macht: Die Lange Nacht der Inspiration. Ein kurzweiliger Abend inklusive spannender Kurzvorträge und geballten Profi-Wissens von Speakern wie Fleur Woess und Magda Bleckmann. 10 Redner à 10 Minuten sprechen zu den Themen · Denkfehler der Digitalisierung · Impulse für Zeiten der Veränderung · die neusten Trends beim Präsentieren · Tipps im Umgang mit Scheitern Wann und wo? 26. 9. 2019, 17–22 Uhr, Saubermacher AG, Hans-Roth-Gasse 1, Feldkirchen bei Graz. Tipp für Führungskräfte: Auch an die Mitarbeiter denken – denn Inspiration ist Motivation! Direkte Buchung: www.magdableckmann.at/leistungen/ lange-nacht-der-inspiration oder Tel. 0664 82 57 777 Fotos: Veranstalter/Magda Bleckmann
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Richtig fett absahnen
Finanzrepression, Niedrigzinsen und Co. die kalte Schulter zeigen: Wie man mit schlauen Anlagestrategien das Beste aus seinem Geld herausholt, verraten hier drei Finanzexperten. Von Anja Fuchs
Wer clever investiert, wird mit reicher ernte belohnt! das erfolgsrezept: individuell an Vermรถgensstruktur und risikobereitschaft angepasste anlagestrategien mit dem richtigen Mix aus spekulativen und sicheren anlagen.
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„Geld erwerben erfordert Klugheit, Geld bewahren erfordert eine gewisse Weisheit. Und Geld schön auszugeben, ist eine Kunst“, meinte einst Berthold Auerbach, deutscher Schriftsteller und unter anderem Verfasser des Werkes „Friedrich der Große“, zu Recht. In diesem Beitrag geht es ums weise Bewahren des Vermögens – und darum, wie man es zusätzlich noch laufend vermehrt! Hinsichtlich Geldanlage gehen die Österreicher nach wie vor am liebsten auf Nummer sicher. Eine Tatsache, die durch zig Umfragen der letzten Jahre belegt wird. Neben Immobilien stehen traditionelle Anlageformen wie Sparbuch oder -konto noch immer hoch im Kurs. Mehr als 40 Prozent der Anleger erachteten 2018 „feste“ Werte wie Eigentumswohnungen, -häuser oder Grundstücke als sinnvollste Investition, ein Drittel der Österreicher bleibt nach wie vor dem Bausparen treu (Quelle: statista.com). Bei Wertpapieren hingegen denken viele als Erstes an potenzielle Verluste – die Angst, sich etwa bei Aktien die Finger zu verbrennen, ist hoch. Wobei Wertpapiere Experten zufolge hinsichtlich eines langfristigen Vermögensaufbaus unerlässlich sind.
Sieglinde Klapsch, Leiterin Private Banking, Steiermärkische Bank und Sparkassen AG
Werden die Börsen trotzdem steigen? Am Mittwoch, dem 14. August, ist es passiert. Die Renditen für zweijährige US-Staatsanleihen stiegen erstmals seit 2007 über die Renditen für zehnjährige US-Staatsanleihen. Damit trat eine inverse Zinskurve ein. Die wiederum als Indikator für eine aufkommende Rezession gilt. Die Reaktion an den Börsen fiel deutlich aus: Der Dow Jones verlor 800 Punkte an einem Tag. Es wird erst verkauft, dann analysiert. Schade, denn in den insgesamt fünf Fällen einer Zinsinversion seit 1978 zeigt sich in der nachfolgenden Entwicklung des S&P 500 folgendes Bild: Drei Monate nach der Zinsinversion notierte der Index im Durchschnitt 2,5 % höher, sechs Monate danach + 4,9 % und ein Jahr später waren es sogar + 13,5 %. Aktiv gemanagte Dachfonds und Mischfonds, abgestimmt auf den jeweils persönlichen, individuellen Veranlagungswunsch unserer Kundinnen und Kunden, können eine gute Basis bilden, um Kapitalerhalt und Mehrertrag zu sichern.* Sprechen Sie mit Ihren Betreuerinnen und Betreuern und nützen Sie deren Know-how, um Niedrigzinsen und Inflation Paroli zu bieten!
Investieren in grüne Energie
In Sachen Wertpapiere zeichnet sich jedenfalls in den vergangenen Jahren ein – scheinbar nicht aufzuhaltender! – Trend ab. Anleger investieren immer mehr gezielt in Unternehmen, die bestimmte Nachhaltigkeitsbzw. ethische Kriterien einhalten – sei es hinsichtlich ihrer Umweltpolitik, der Produktionsbedingungen, der sozialen Verantwortung oder eines an bestimmten Werten orientierten Managements. Firmen, die etwa ihre Produkte mittels umweltschädigender Technologien herstellen, Atomenergie oder Waffen produzieren oder Kinder- bzw. Zwangsarbeit nutzen, scheiden bei den nachhaltig anlegenden Aktienfonds (ETFs, kurz für Exchange Traded Funds) von vornherein aus. Auch Green Bonds (nachhaltige Anleihen, deren Erlös in den Klimaschutz bzw. in klimafreundliche Projekte mit ökologischem oder sozialem Nutzen fließt) sowie Themenfonds mit Fokus auf Wasser oder erneuerbaren Energien sind Trends, die definitiv gekommen sind, um zu bleiben. Allein im Vorjahr stieg das Volumen nachhaltiger Geldveranlagungen um 43 Prozent. Nachhaltige Fonds und Mandate machen demnach bereits fast 13 Prozent des gesamten österreichischen Investmentfonds-Marktes aus (Quelle: FNG, Forum Nachhaltige Geldanlagen).
* Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapieren neben Chancen auch Risiken birgt und vergangene Wertentwicklungen kein sicherer Indikator für zukünftige Entwicklungen sind.
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Der Mix macht’s
In einer Sache sind sich Experten einig: Ob nachhaltig oder nicht – Anlagestrategien sollten individuell auf Vermögensstruktur und persönliche Risikobereitschaft des Anlegers angepasst werden. Und: Am besten ist es, Wertpapiere auf verschiedene Unternehmen und Branchen zu streuen bzw. überhaupt auf verschiedene Anlageformen zu verteilen. Diese Diversifikation dient der Risiko-Minimierung. Eine Anlagepyramide symbolisiert die Verteilung zwischen als sicher geltenden und spekulativen Anlagen – sprich, einerseits sicherheits-, aber gleichzeitig ertragsorientiert. Mehr Tipps zum Thema liefern unsere Finanzprofis im Folgenden.
Nutzen Sie das Knowhow eines Experten, um Niedrigzinsen und Inflation Paroli zu bieten!
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Der Schlüssel zum Erfolg: Rational an den eigenen Veranlagungsprinzipien festhalten. Florian Schuh, Msc, Vermögensmanagement, Bankhaus Krentschker & Co. AG
Um es gleich vorwegzunehmen: Den pauschalierten Veranlagungstipp, der für jeden Anleger Gültigkeit besitzt, gibt es leider nicht. In der Veranlagung muss eine Reihe von Faktoren beachtet werden, um zur optimalen Anlagestrategie zu gelangen. Da neben dem persönlichen Anlagehorizont auch die eigene Risikotragfähigkeit sowie die individuelle Erwartung an das Investment eine große Rolle spielen, ergibt sich für jeden Anleger ein eigener, individueller „Veranlagungstipp“.
Betrachtet man die aktuell vorherrschende Niedrigzinspolitik in Europa, die uns nach derzeitigem Stand wohl noch länger erhalten bleiben dürfte, bedarf es heutzutage einer Aktienquote von mindestens 30 Prozent, wenn nicht sogar 50 Prozent auf dem Depot, um langfristig einen Kapitalerhalt nach Inflation erzielen zu können. Da dadurch auch die Schwankungsfreude auf dem Depot zunimmt, sind Geduld und Disziplin unverzichtbare Eigenschaften.
Sich nicht von äußeren Einflüssen (zum Beispiel Social Media und Co.) leiten zu lassen, sondern emotionslos und rational an den eigenen Veranlagungsprinzipien festzuhalten, ist der Schlüssel zum Erfolg.
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Mit breit gestreuten Aktienfonds beteiligt man sich komfortabel und einfach an Top-Unternehmen. Bernhard Türk Vorstandsdirektor, Landes-Hypothekenbank Steiermark AG
Geldanlage in der Niedrigzinsphase Gelder auf Giro- und Sparkonten haben in den letzten 10 Jahren ca. 10 Prozent an Kaufkraft verloren. Dieser Zustand wird in der Ökonomie als „Finanzrepression“ bezeichnet. Viele Experten gehen davon aus, dass sich an dieser Situation wenig ändern wird, da die Europäische Zentralbank die Zinsen noch über einen langen Zeitraum auf dem aktuell niedrigen Niveau halten wird. Für einen langfristigen Vermögensaufbau über der Inflationsrate ist daher die Ertragskraft von Unternehmensbeteiligungen (Aktien) unerlässlich. Unternehmen schütten im Durchschnitt ca. 50 Prozent der Gewinne an die Aktionäre aus, der Rest wird größtenteils wieder im Unternehmen investiert. Aktuell zahlen große europäische Unternehmen eine jährliche Dividendenrendite von ca. 3 bis 4 Prozent. Mit breit gestreuten Aktienfonds können Sie sich an hervorragenden Unternehmen einfach und komfortabel beteiligen. Bei der Unternehmensauswahl ist eine besondere Berücksichtigung sozialer und ökologischer Kriterien ebenfalls möglich und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Aufgrund kurzfristig starker Kursschwankungen an den Aktienmärkten achten Sie darauf, dass Sie regelmäßig investieren – damit nützen Sie auch die günstigen Kaufgelegenheiten konsequent und sind dauerhaft investiert. www.MagazinVIA.at
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Mit beherztem Kopfsprung hinein in die Praxis: Was wir konkret mit Fresh Content verwirklichen, davon sehen Sie hier eine Auswahl. Jugend- und Lifestylemagazine, Gastronomieführer . . . gedruckte Kunden-Fachmagazine ebenso wie Video-Presseinfos und Blogs. Enjoy: fresh-content.at
Fresh Content In rund 100 Ländern der Welt arbeiten landwirtschaftliche Betriebe mit der Landmaschinentechnik der BAUER GROUP. Deshalb produzieren wir das Kundenmagazin GROWING NEWS in sechs Sprachen: Deutsch/Russisch, Englisch/ Spanisch, Französisch/ Portugiesisch. Einmalig erschien es 2018 auch in der Sprachenkombination Italienisch und Chinesisch. Letztere stellte für uns eine willkommene Premiere dar – sehr gerne stellen wir uns neuen, spannenden Herausforderungen!
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Mit 27 Friseursalons, einer eigenen Akademie und einem Abholmarkt für Friseurbedarf zählt das Familienunternehmen TREND HAIR in Norddeutschland zu den führenden VollserviceBetrieben der Branche. FRESH CONTENT kreiert für die seit 25 Jahren etablierte Friseurmarke ein stylishes Kundenmagazin, das die inhaltliche Symbiose aus Berufsleidenschaft, Innovation und Kompetenz widerspiegelt.
Am Puls der Zeit, flexibel, kreativ und aufgeschlossen muss sein, wer für ein jugendliches Publikum – und das bereits seit mehr als einem Jahrzehnt – relevante Inhalte gestaltet. CHECKIT, das Jugendmagazin des Landes Steiermark, wird zusammen mit jungen Menschen produziert und erscheint vier Mal im Jahr gedruckt. Außerdem gibt es auf der Website checkit.at sowie auf der CHECKIT-App laufend aktuellen FRESH CONTENT für 10- bis 18-Jährige.
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Eine Pressemitteilung nicht nur auf A4Papier, sondern auch als redaktionell gestalteter und journalistisch perfekt aufbereiteter Videobeitrag? Kein Problem – FRESH CONTENT liefert auch in diesem Bereich die passenden Inhalte. Daneben werden gedruckte Rezepthefte und das Magazin von WIENER ZUCKER neu gestaltet und mit spannendem Content rund um Lebensgenuss und kulinarische Kostbarkeiten befüllt. So besteht das Leben aus einer Reihe feinster Genussmomente. Das VIA AIRPORTJOURNAL zeigt unseren ureigenen begeisterten Blick auf die schönen Seiten des Lebens. FRESH CONTENT kreiert vier Mal im Jahr das gedruckte Magazin für Reisen, Genuss, Kultur und Wirtschaft und spürt dafür seit nunmehr Jahrzehnten aktuelle Trends für Reiselustige, Gourmets, Kunstfreunde und innovative Wirtschaftstreibende in der Steiermark auf. Auf magazinvia.at gibt es laufend aktuellen Content.
FRESH CONTENT for fresh food: Die besten kulinarischen Adressen in und rund um Graz erfährt, wer in den VIA GASTRO- UND SZENEGUIDE hineinblättert. Dreisprachig (Deutsch, Englisch, Italienisch) finden Szenetiger, „Foodies“ und Genussmenschen eine Menge Tipps, wo man mit köstlichen Mahlzeiten und Drinks verwöhnt wird – von traditionsreichen Gasthäusern und Cafés bis hin zu trendigen Veggie-Lokalen.
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Foto: © Graz Tourismus
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Einen besonders stilvollen Auftritt in der Fitnessbranche stellt INJOY DE LUXE dar. Das Kundenmagazin für Uwe Maningers Grazer „Luxury Art & Sports Clubs“ ist eine elegante und ansprechende Kombination aus Wissensvermittlung und Lifestyle. Die Themen modernes Fitnesstraining, Work-Life-Balance und Ernährung sowie der sympathische Blick hinter die Kulissen transportieren die wichtigsten Botschaften der Clubs: High-End-Fitness mit Herzlichkeit und Stil – und mit: FRESH CONTENT!
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GrandClass
Foto: Manfred Pamer / Flughafenfreunde Graz
Glanzvolle Streiflichter: Events am Flughafen und rundum.
Neue „Mitarbeiter“ am Rollfeld
Foto: Flughafen Graz
Foto: Flughafen Graz
Bei den Fluggästen sorgen sie immer wieder für Staunen: Der Fuhrpark der Flugzeugabfertigung wurde um zwei elektrisch betriebene Fluggasttreppen erweitert. Sie sind mit Solarpanelen ausgestattet und mussten seit der Anschaffung im Frühjahr trotz ständigen Gebrauchs kaum aufgeladen werden.
Eine besondere Überraschung erlebte Eva Wendler am 12. Juni am Flughafen Graz. Kurz vor dem Boarding ihres Fluges nach Istanbul wurde sie als 111.111. Passagierin mit einem Upgrade sowie einem Gutschein für einen Turkish-Airlines-Flug nach Istanbul für zwei Personen in der Business Class bzw. einem HeinemannGutschein überrascht. Die Gratulanten: Hüseyin Güzel (Turkish Airlines) und Gerhard Widmann.
Hauptsache, gesund Mit der Mare-Unternehmensgruppe ist ein neuer Mieter im Terminal eingezogen. Die Präsentationsfläche zeigt die umfangreiche Leistungspalette des steirischen Familienbetriebs mit Möglichkeiten zur aktiven Gesundheitsvorsorge. Im Bild: Prim. Prof. Dr. Peter Grieshofer, KoR Renate Remta-Grieshofer und Mag. Gerhard Widmann (v. l.). 90
Foto: Flughafen Graz
Foto: Flughafen Graz
111.111. TurkishAirlines-Passagier
Schwesternherz – Sister Heart Im Rahmen der Dreharbeiten für den Film „Schwesternherz – Sister Heart” realisierte David Kranzelbinder (r. im Bild mit seinem Team) 2015 eine Porträtserie mit der Hilfsorganisation Maher in Indien. Die Ausstellung dazu fand kürzlich im Flughafen Graz statt.
Alle fahren auf „tim“ ab Das Car-Sharing-Modell „tim“ der Holding Graz ist auf Erfolgskurs und hat nun auch einen Standort am Flughafen Graz errichtet. Fluggäste können diesen sowohl für den Transfer zum und vom Flughafen nutzen als auch für ihren Urlaub in der Region bzw. Ausflüge. Im Bild: Wolfgang Malik (Holding Graz) und Direktor Gerhard Widmann.
Bezahlte Anzeige • Foto: Wolf / Flughafen Graz
Foto: Manfred Pamer / Flughafenfreunde Graz
Im Überblick GENERAL AVIATION
ABFLUG | DEPARTURES
16
Check-in Counter
1
General Aviation Center
3
Passkontrolle | Passport Control
2
VIP-Raum | VIP-Lounge
4
Sicherheitskontrolle | Security Control
3
Passkontrolle | Passport Control
18
Abflug | Departure Schengen
4
Sicherheitskontrolle | Security Control
20
Abflug | Departure Non-Schengen
19
Gates
9
Information
1
2 3
Bankomat | Cash Dispenser
8
OBERGESCHOSS | FIRST FLOOR
24 22
ERDGESCHOSS | GROUND FLOOR
25
13
8 4
7 6
Verkehrsabfertigung Traffic Handling
19
14
3 10
5
23
11
16
15
12
11 12
18
17 4
11
CAR RENTAL
BUS
3
5 19 20
5
BAHN RAILWAY
21
ANKUNFT | ARRIVALS
13
Ankunft | Arrival Schengen
6
Steiermärkische Sparkasse | Bank
21
Kinderspielplatz | Playground
10
Serviceschalter | Service Counter
22
VIP-Lounge
9
Ankunft | Arrival Non-Schengen
11
Dienstleistungen | Services
23
Aussichtsterrasse | Viewing Platform
3
Passkontrolle | Passport Control
12
24
Restaurant Globetrotter
7
Zoll | Customs
Reisebüros, Veranstalter | Travel Agencies, Tour Operators
25
Galerie | Gallery
SERVICE
5
Café
www.flughafen-graz.at
14
SPAR Supermarkt | Supermarket
15
Fluggesellschaften, Ticket-Counter | Airlines
17
Heinemann Duty Free
Konferenzräume | Conference Rooms 1/2/3/4
Internet-Terminals Stiegenaufgang | Staircase to First Floor Lift | Elevator
Der Congress für zeitgemäßes Online-Marketing und digitalen Geschäftserfolg
think. digital. NOW!
Freitag, 18. Oktober 2019 09:00–18:00 Congress Graz
think.digital.now! Michael Altrichter /
ist der Congress für den digitalen Kundendialog ist der Congress für Klein- und Mittelunternehmer, die neue Wege und Lösungen suchen ist der Congress, bei dem Unternehmer für Unternehmer ihr Wissen und ihre Erfahrungen weitergeben.
Business Angel & Impact Investor, bekannt aus 2 Minuten 2 Millionen
Harald Kopeter /
Unternehmer, Storytelling-Experte & Buchautor
Jennifer Rosenberg /
Unternehmerin & Digital-Media-Expertin
Randolph Moreno Sommer /
SystemEmpowering Coach & Unternehmensberater für Marketing-Automatisierung
Lisa Sophie Stejskal /
Influencerin – Cute Life Hacks DE
Stefan Kern /
APA-OTS Produktmanager
Roman Anlanger /
Studiengangsleiter an der FH Wien für Technisches Vertriebsmanagement & Bestsellerautor
Sandra Thier /
TV-Journalistin, Moderatorin & Unternehmerin
Thomas Holzer /
Musiklehrer & Gründer der Quetschn Academy
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