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STIMMUNGSVOLL Der etwas andere

Mmmmmmhhhhh ... „Finde einen Ton für dich, hör die anderen Stimmen und Töne, verändere deinen eigenen Ton nach einiger Zeit und probiere dich aus. “ Mmmmmmhhhh – die Klangwolke, die unsere kleine achtköpfige Gruppe bildet und gleichzeitig einhüllt und auch erfüllt, ist dicht, kraftvoll, ohne laut oder schrill zu sein, melodiös auf eine ganz eigene, manchmal auch schräge Art. Und ich probiere Töne aus, parallel zu den anderen Stimmen im Raum, bemerke, ob ich momentan lieber dissonant oder harmonisch drauf bin, und teste weitere Töne, die ich heute klingen lassen will, gemeinsam mit oder auch neben den anderen. Unser Chorleiter Robert lässt diese voluminöse Klangwolke ganz von selbst ausschwingen (ein Phänomen, das ich bereits mit Yogagruppen beobachten konnte) und führt uns dann mit sanfter Stimme und weichen Akkorden auf seiner Gitarre

„Person kommt von per sonare: Was durch dich durchklingt, das bist du.“

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chorleiter Robert Sawilla ins nächste Gesangsabenteuer. Ein kurzes Lied bringt in der Wiederholung langsam aufbauend temperamentvollen Rhythmus in unsere Beine, bis wir wohl nach einigen Minuten – Zeit spielt hier keine Rolle – stampfend durch den Raum tanzen und uns gegenseitig breit angrinsen.

Kannst du singen? Logisch! Ein Teambuilding-Nachmittag hat mir diese Art von freiem Singen nähergebracht – und obwohl ich anfangs mehr als skeptisch war, spürte ich sehr schnell, dass diese besondere Stimmerfahrung ganz viel Potenzial hat: für den Einzelnen als eine neue Möglichkeit, sich selbst zu entdecken, auszuprobieren und zu erkennen, und für die Gruppe als Gelegenheit, gemeinsam eine richtig gute Zeit zu erleben, die verbindet und viel Spaß macht. Also nix wie hin zum 1. Grazer „Ich kann ja doch singen“-Chor! Der Logopäde Robert Sawilla gründete diesen besonderen Chor 2018 in Graz und holte damit alle ab, die sich im offenen Singen wohler fühlen als in einem der üblichen Chöre, bei denen nach Noten Lieder einstudiert werden; meist, um sie später auf einer Bühne zu präsentieren. Sogar er selbst habe einmal unangenehme Erfahrungen im Chor gemacht – ein spitzer Ellbogen zwischen den Rippen bei einem versäumten Einsatz gehörte beispielsweise dazu –, erzählt er. „Die Idee, die von der jetzigen Vereinsobfrau Elisabeth Amtmann stammt, war es, ohne Noten und Leistungsanspruch zu singen“, so Robert, der sich auch als Logopäde intensiv mit der Stimme beschäftigt, auf die Frage, wie alles begann. „Man kommt dadurch auf andere Ebenen, kommt ins Spüren und Fühlen und es wird mehr ein Erlebnis für einen selbst. Wir sprechen den Wohlfühlaspekt des Singens an. “ Roberts Singkreise für heilsames Singen, die er als zertifizierter Singleiter bereits davor angeboten hatte, waren schon auf reges Interesse gestoßen. Denn viele Menschen singen gerne, wollen aber ohne Druck, ohne Noten und ohne Auftritte ihre Stimme erfahren und erklingen lassen.

Per sonare – Stimme und Person „Stimme und Person sind stark verknüpft!“, klärt Robert den Zusammenhang, der auch im Wort Person sichtbar wird: „Per sonare – was durch dich durchklingt, bist du.“ Wir kennen das: Fühlen wir uns ausgeschlafen und

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ENJOY YOUR LIFE!

W ie sieht es bei dir aus? Genießt du dein Leben?

Worauf kommt es im Leben wirklich an? An erster Stelle steht natürlich unsere Gesundheit – und danach?

Bleiben wir erst einmal beim Thema Gesundheit. Was tust du für deine Gesundheit? Geht es dir körperlich gut? Hältst du deinen Körper fit und beweglich? Wir alle wissen: In einem „fitten“ Körper fühlen wir uns wesentlich wohler und können das Leben besser genießen. Nach der Gesundheit kommen für viele die Familie, die Freunde, die Community – sprich, die sozialen Kontakte. Wie sieht es diesbezüglich bei dir aus – pflegst du diese?

Was brauchen wir neben diesen Faktoren noch, um das Leben genießen zu können? Eine Umgebung, in der wir uns wohlfühlen und auch einmal abschalten und entspannen können. Für mich vereint sich all das in unseren Clubs – Gesundheit, Community und ein schönes Ambiente zum Wohlfühlen. Hast auch du so einen Ort, der all das vereint?

„Wer ein ängstliches Herz hat, hat eine stockende oder zittrige Stimme.“

Chorleiter Robert Sawilla

dynamisch, sprechen wir kräftig; sind wir ängstlich und schlecht drauf, ist die Stimme dünn und brüchig. Der Befehlston wird definitiv nie für eine Liebeserklärung verwendet und gehen wir aufrecht durchs Leben, klingen wir klarer. „Den Umgang mit der Stimme zu kultivieren, ist Teil dieses Chores. Über das stressfreie Singen kann man gut die Stimme und auch sich selbst kennenlernen“, weiß der Stimmtherapeut, der schon mit vielen Gesangsprofis, unter anderen den Wiener Sängerknaben, gearbeitet hat. Während das Ziel für die meisten Chorleiter eine perfekte Aufführung ist, wünscht sich Robert, dass wir „über die stimmliche Entfaltung die Persönlichkeit, die Qualitäten unserer Person entfalten“. Freude und Glückshormone Die Scheu, frei zu singen, sei soziokulturell entstanden, erläutert Robert mit Bedauern, „dadurch, dass Singen als Kunstform etabliert wurde und der Leistungsgedanke dazukam“. Jedes Kind singt mit Freude und frei – wohl bis irgendjemand sagt, dass es „falsch“ klingt. Im Badezimmer trällern fast alle, im Auto allein auch. Sich ums Feuer zu versammeln und gemeinsam zu singen, steckt tief in uns drinnen, ein „Ursetting“ sozusagen, das spürbar guttut und ein Gemeinschaftsgefühl schafft. Denn Singen beschert uns nicht nur einen Cocktail an Glückshormonen (Serotonin und DHEA werden ausbalanciert)

Sornig Mario : to Fo Immer dabei, wenn Robert Sawilla unsere Choreinheiten eröffnet: positive, motivierende Stimmung, viel Einfühlungsvermögen und selbstverständlich seine Gitarre.

und verringert die Stresshormone Adrenalin und Kortisol, sondern es verbindet uns auch miteinander – über das „Kuschelhormon “ Oxytocin. Es ist bekannt, dass sich nicht nur der Pulsschlag von Liebespaaren, die zusammen sind, angleicht, sondern auch die Herzen von gemeinsam Singenden im gleichen Takt schlagen. Apropos Herz: Robert gibt auch in den Chorstunden gerne Wissenswertes rund ums Singen weiter und erklärt, warum wir nur „mit dem Herzen “ gut singen: Der Nervenstrang des vegetativen Nervensystems, der die Stimme beSTIMMT, macht generell einen „Umweg “ über das Herz. „Er könnte direkt aus dem Hirn die Stimme versorgen, tut es aber nicht. Er führt Richtung Herz, macht einen Bogen rund um die Aorta und geht dann zu den Stimmbändern. “ Ein faszinierendes Faktum, aber warum ist das so? „Ich vermute, dass der Nerv Informationen des pulsierenden Blutes aufnimmt und diese in die Qualität der Stimmgebung einflechtet. Jemand, der ein weiches Herz hat, hat – so meine Erfahrung – auch eine weiche Stimme. Wer ein ängstliches Herz hat, hat eine stockende oder zittrige Stimme.“ Die Stimme werde so zum klingenden Spiegel der Persönlichkeit. Tief durchatmen, bitte! Auch Atemübungen gehören zum „Ich kann ja doch singen!“-Chor, zum Teil gespeist aus dem Yoga, jedenfalls aus dem asiatischen Raum. Besonders mit den Coviderkrankungen haben Anfragen in seiner Praxis zugenommen: Durch Hustenattacken leidet die Stimme und die Atemmuskulatur wird verspannt. Außerdem sei die Kurzatmigkeit auch einem hektischen Lebensstil geschuldet: „Je mehr Druck und Stress, desto flacher wird die Atmung, die Sauerstoffversorgung wird schlechter, die Konzentration lässt nach, weniger Vitalität ist die Folge. “ Entwicklungen, die Robert als Logopäde beobachten kann. Der Atem begleitet unser Dasein: Wir kommen auf die Welt und tun den ersten Atemzug, „danach kommt der erste Ruf “, so drückt es der Musiker aus. „Es ist kein Schreien, sondern ein weicher Stimmeinsatz, ein Rufen, das das Bonding zur Mutter ermöglicht.“ Diesen weichen Stimmeinsatz üben wir auch im Chor, um damit klangvoll unsere kurzen Kraftlieder und Mantras aus aller Welt gemeinsam zu genießen. Feine und kräftige Frauenstimmen, brummige, tiefe Männerstimmen – eine große, schöne Bandbreite, in der sich alle in der Gruppe ausprobieren, wohlfühlen und es sich gemütlich machen können. Auch, wenn man nicht immer alle Töne richtig oder zur richtigen Zeit trifft – total egal! Stimm- und stimmungsvoll schwingen wir nach eineinhalb Stunden entspannt dem Ende eines erfüllenden Singabends entgegen. Es ist ein bisschen so, wie wenn man sanft summend in einer Hängematte gewiegt ankommt.

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