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ISTRIEN für echte Genießer

Foto: Dejan Hren Die Trüffelexperten Daniela und Marko Puh bündeln seit Generationen ihr Wissen rund um den Edelpilz in ihrer Manufaktur in Buzet.

Milan Udoviˇci´ c in seiner kulinarischen Schatzkammer mit veredelten Fleischspezialitäten fern der Masse

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Grenzenlos eigenständig

Istrien schmeckt. Genuss-Insiderin Silvia Trippolt-Maderbacher bittet mit über 300, teils gänzlich neuen Adressen in Buchform zu Tisch. Von Tina Veit-Fuchs

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Das Meer gibt immer die Richtung vor und es wird klar, dass sich die Geheimnisse des Binnenlandes Istrien in seinen Aromen verbergen, die in den Karst-Bergen und in den Tiefen der Adria liegen. Und diese Adria –sie schmeckt salzig. So salzig, dass man ihre Würze in den Salinen von Piran abfüllt und blütenweiß als traditionelles Meersalz und Fleur de Sel verkauft. Die Sonne hilft dabei. Sie ist es, die das Wasser in den flachen Becken verdunsten lässt und die Blumen des Meeres zum Vorschein bringt. Über Nährendes, gewürzt mit dem Salz der Emotionen, kann Silvia Trippolt-Maderbacher einiges berichten. Verheiratet mit dem Haubenkoch und Lavanttaler Bärenwirt Josef Trippolt ist die Autorin und mittlerweile auch Gastronomin seit vielen Jahren als Istrien-Kennerin unterwegs. In der aktuellen Neuauflage ihres Bestsellers „Genießen in Istrien“, erschienen im StyriaVerlag, hat sie über 300 Adressen und kulinarische Highlights zusammengetragen. Den charmanten Süden vor unserer Haustür bezeichnet die zweifache Mutter als ihre zweite Heimat, in der Leser dank ihres Buches von Tisch zu Tisch ziehen.

Motovun, Hochburg des Trüffels und Heimat des bekannten Restaurants „Mondo”, in dem alle und alles auf die Trüffelhobel warten.

her ippolt-Maderbac Tr Silvia : to Fo Trüffel, Olivenöl, Wein, Austern, Schinken, Käse, Meeresfrüchte – welchen kulinarischen Schatz soll man sich wo einverleiben? „Eine Lieblingsadresse ist das ,Novecento All’Isola‘ bei Latisana auf dem Weingut Isola Augusta. Viel Charme, eine grandiose Küche à la ,mare e monti‘, ein Vorzeige-Wirt (Carlo Piasentin) und ein stimmungsvolles Ambiente. Eine Fisch-Lieblingsadresse ist das ,Barcaneta‘ in Marano Lagunare. Dort steht der Chef Claudio Moretti am Herd. Die frischen Vorspeisen sind ein Traum!“ Fun-Fact: Selbst ein sonniges Gemüt, wartet Trippolt-Maderbacher jedes Jahr auf den ersten Frost in Istrien. Warum nur? Weil dann nämlich Rosa di Gorizia – eine spezielle Radicchio-Sorte aus Gorizia im Osten der Region – serviert wird. „Sagen Sie ja nicht nur Salat zu ihm“, warnt die Autorin und erläutert: „Die Rosa di Gorizia wird in Honigbalsam geschmort und kommt als Beilage auf den Tisch. Sie wird am Fogolar gegrillt oder ins Risotto gegeben. Schmeckt einzigartig!“

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Ihre Tipps sind schon fast Kult für Istrien-Fans: Silvia Trippolt-Maderbacher hat ihren Bestseller „Genießen in Istrien” neu überarbeitet.

Herbst in Istrien genießen Der Herbst zwischen Küste und Hinterland ist in Istrien besonders. Ein Riesenvorteil: In der kühleren Jahreszeit ist die Bikinifigur nebensächlich und dem Genuss steht keine strandtaugliche Zahl auf der Personenwaage im Weg. Wo ist es jetzt am schönsten? „In dieser Saison empfehle ich Pordenone im Westfriaul. Da trifft man nämlich kaum

Foto: Silvia Trippolt-Maderbacher Die HaubenKonoba „Nono” in Umag punktet mit luftigem Bistroflair und vielen Hüten.

Die beliebte Konoba „Asterea” in Brtonigla ist eine Institution für Gutes vom Rost.

„Es gibt nichts Schöneres, als Land und Leute über die Essenskultur einer Region kennenzulernen.“

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St andl Gunt er : to Fo Im Uhrzeigersinn: Die extrem kalkigen Böden im slowenischen Istrien bringen fantastische Olivenöle hervor. Käse der organischen Ziegenfarm Kumpariˇcka bei Pula. Im Fisch-Himmel ist man unter anderem im Restaurant „

ˇ Cok” in Novigrad.

bis keine Touristen. Die Stadt verzaubert mit ihren venezianischen Palästen, namhaften Ausstellungen, tollen Läden und grandiosen Essensadressen“, so die Autorin. Die Provinz Pordenone ist außerdem von wunderschöner Natur umgeben. In der kleinen Stadt Polcenigo befinden sich die Quellen von Gorgazzo – türkisblaues Wasser, auch in der dritten Jahreszeit. Silvias Lokaltipps vor Ort: „Al Gallo“ in der Altstadt mit einer fantastischen Meeresküche, das „La Ferrata“ ist eine der bekanntesten Trattorien, im „Montereale“ oder „Grosmi“ schlürft man den besten Espresso. Außerdem: „Der Corso von Pordenone verfügt über die am längsten zusammenhängenden Arkaden. So wird man beim Bummeln selbst bei Regen nie nass.“ Gründe der Verbundenheit Die Bad St. Leonharderin isst und trinkt sich an der istrischen Lebensfreude und Gastfreundschaft offensichtlich nicht satt. Bereits 2016 legte Trippolt-Maderbacher ihren Erstling in Buchform auf. 2019 folgte dann der weitere Istrien-Bestseller „50 Dinge, die man in Istrien getan haben muss“. Was motiviert die Journalistin, dem Landstrich so verbunden zu bleiben, ohne ihn auserzählt zu haben? „Es gibt für mich keinen schöneren Weg, Land und Leute kennenzulernen, als über die Esskultur einer Region. Überall in Istrien begegnen uns authentische Gastgeber, die stolz sind auf ihr Tun. Sie öffnen nicht nur ihr Lokal für ihre Gäste, sondern auch ihr Heim und ihr Herz“, ist die Autorin überzeugt. Kleine Manufakturen, kreative Start-ups und engagierte Quereinsteiger sorgen zudem für unzählige neue Eindrücke, viel Innovationsgeist und den willkommenen wirtschaftlichen Aufschwung der Region. „Ob Craftbeer, Gin, Tonic Water oder Ziegenkäse – handwerklich produzierte Lebensmittel schaffen ein neues Bewusstsein.“ Das macht Istrien mitunter grenzenlos eigenständig.

Buchtipp

Genießen in Istrien. Von Tisch zu Tisch zwischen Küste und Hinterland. Mit über 300 kulinarischen Highlights. styriabooks.at

Foto: Many Mornings

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WEINLIchT. Mit über 4100 Positionen auf der Karte ist die Weinbank in Ehrenhausen für vinophile Geister eine sichere Bank. Nun setzt das 4-hauben-Lokal auf spezielles Merchandising – mit vor ort ausgetrunkenen Flaschen, die mit Kerzenresten befüllt wurden. Gefertigt wurden alle Einzelstücke in der Manufaktur „reKappel”. dieweinbank.at hERBSTZEIT. Das junge Familienunternehmen Fasser Design aus Graz hat sich auf moderne Inneneinrichtung und dekorative Gegenstände spezialisiert. Gearbeitet wird mit Epoxy Resin und holz. Daraus entstehen in 100 Prozent handarbeit charakterstarke Wanduhren, Blumentöpfe, Schalen und mehr. Gesehen bei ’s Fachl. fachl.at BIERANSTIch. Das Sockenlabel „Many Mornings” symbolisiert die Fusion jahrzehntelanger Erfahrung regionaler Kunstfertigkeit und einer einzigartigen herangehensweise an Design. Inspiration für neue Motive ziehen die cEos Maciej Butkowski und Adrian Morawiak aus dem, was sie umgibt: Lebensfreude pur! Gesehen bei ’s Fachl. manymornings.com

Foto: Fasser Design

VERBuNDENhEIT. Sarah Niederls Geschäftsidee basiert, wie so viele heutzutage, auf einem Lockdown. In der Zeit, in der sich die Menschen vor allem an den schönen Erinnerungen mit Freunden festhalten mussten, entstanden ihre Freundschaftsbänder mit offensichtlicher Getränkeaffinität. Bier, Wein, Gin, Kaffee – das Sortiment ist groß und wird in Bad Waltersdorf hergestellt. loranee.com

„Uns auf all das zu konzentrieren, was wir besitzen, nicht auf das, was uns fehlt. Klischee? Absolut.“

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